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Impfen hilft! Und Verstand auch

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Für komplett Geimpfte bedeutet die neue Einstufung als Hochinzidenzgebiet durch die deutsche Regierung – was eine logische Folge von andauernden zu hohen Inzidenzzahlen und R-Wert etc. ist – kein Problem, kann man doch ohne Quarantäne und ohne erneute Tests hin- und herfliegen. Und das sollten auch alle tun – die Insel ist traumhaft und benötigt jede Unterstützung. Gut, einziger Nachteil: die nicht-geimpften Kinder müssen trotz geimpfter Eltern ebenfalls in die Quarantäne. Das ist ohne Frage nicht wirklich schön. Aber notwendig.

Impfzentrum im Sportzentrum Germas Escalas in Palma

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Haltloses, respektloses und unvernünftiges Handeln von meist spanischen Jugendlichen hat uns in diese Situation gebracht. Oder vielmehr die Tatsache, dass die Inselpräsidentin den Forderungen der Hoteliers nachgegeben hat, die alljährlich mit diesen Gruppen gutes Geld verdienen, was ja aktuell besonders wichtig ist. Doch das ging nach hinten los. Wer erwartet allen Ernstes, dass Jugendliche in Feierlaune auf Abstand bleiben und Masken tragen? Man kann es ihnen nach all der entbehrungsreichen Zeit letztlich nicht mal übelnehmen. Warum eigentlich hat man diese Gruppe nicht, gemeinsam mit den ganz Alten, zuerst geimpft, wie es viele damals forderten: Die einen sind physisch schwach und man muss sie schützen, die anderen zwar physisch so stark, dass sie den Virus meist unbeschadet überstehen, aber sie sind psychisch schwach und unvernünftig... Aber man kann und muss kritisieren, dass man diese Gruppen generell auf die Insel ließ. Kein Wunder, dass mallorquinische Jugendliche es den Festland-Gruppen nachmachten, mitmachten und sich ebenfalls ansteckten. Alle zusammen haben unbekümmert den Virus weitergetragen an Bar- und Laden-Angestellte, Hotelmitarbeiter und diese wiederum an ihre Familien und Freunde. Schwupps sind die Zahlen rasant in die Höhe geschnellt. Gottseidank sind die meisten ohne ernsthaft erkrankt zu sein, davongekommen. Aber sie zählen – ob mit oder ohne Symptome. Ausufernd feiernde englische und deutsche Touristen ohne Respekt vor dem Virus und den Regeln taten ein übriges... Und viele vom Tourismus abhängige Inselbewohner müssen wegen Stornierungen und fehlender Neubuchungen wieder leiden!

Dabei ist die Insel nicht nur wahrlich schön, sondern auch sicher – zumal wenn man sich draußen aufhält, wo die Ansteckungsgefahr generell geringer ist. DAS will doch keiner verpassen: auf Lokalterrassen am Meer sitzen und kalte Getränke und leckere Gerichte genießen wie im Bild zu sehen etwa im Latitud 39 in Port d'Andratx, an Picknicks teilnehmen, Wassersport betreiben (siehe Seiten 24 und 25) und kulturelle Events erleben, die natürlich unter Beachtung der Sicherheitsmaßnahmen stattfinden dürfen wie das Open Air Kino unterhalb der Kathedrale in Palma. Die Kulturtipps (Seite 11) zeigen nur eine kleine Auswahl aus einem riesigen Angebot. Es lohnt sich auf die Insel zu kommen!

Traurige Realität Wer jetzt nach den dramatischen Ereignissen in Deutschland, vor allem in der Eifel, wo auch ein großer Teil meiner Familie lebt, noch behauptet, es gäbe keinen Klimawandel, der wurde auf tragische Weise eines besseren belehrt. Wann wird endlich etwas getan, um diesen sich immer häufigeren Naturkastrophen mit e ektiven Maßnahmen entgegenzuwirken? Die Natur wehrt sich damit sozusagen gegen ihre Zerstörung! Wir haben keine Zeit mehr, es muss JETZT etwas geschehen. Warnsysteme verbessern, Hilfe besser koordinieren, Spenden sammeln – das sind alles aktuelle wichtige Maßnahmen, aber viel wichtiger ist es, die Ursachen zu bekämpfen beziehungsweise abzuscha en.  Martina Zender

Impfen hilft!

Verstand ebenfalls...

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