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Portrait Vientos de Poniente

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Vientos de Poniente Canción de dignidad

– Lied der Würde

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„Vientos De Poniente" (Winde des Westens) ist eine Gruppe von Musikern, die in ihrem Repertoire Lieder mischen mit Klängen aus der Karibik, Afroamerika, Anden und sich damit der Weltmusik ö net. In verschiedenen Sprachen, reich an Harmonien und Instrumentierungen, sowie Eigenkompositionen, ziehen sie ihr Publikum in ihre Welt und besingen die Würde des Menschen und den Kampf für die Freiheit und Gerechtigkeit von Unterdrückung in Chile und auf der ganzen Welt. Sie vertreten die allgemeine Erklärung der Menschenrechte die in 30 Punkten in der „Declaración Universal de Derechos Humanos“ (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte) festgehalten sind.

Der Gründer Mauricio Durán hat die Gruppe 2005 gegründet und ist musikalischer und künstlerischer Leiter, spielt Gitarre, Charango, venezolanische Cuatro, kolumbianische Tiple, Percussion und Zampoñas, singt, komponiert und textet. 1996 ist er mit seiner Tochter, damals zehn Monate, nach Mallorca gekommen. Wie tausende Chilenen ist er gezwungen worden ins Exil zu gehen. Er hat die doppelte Staatsbürgerschaft angenommen und sich schnell mit anderen Musikern zusammen getan. 2005 gründete er Vientos De Poniente. Zu Beginn bestand die Gruppe aus Chilenen, dann kamen und gingen andere Musiker aus Argentinien, Mexico und Bolivien, die in Deutschland lebten und mit denen er andine und lateinamerikanische Musik machte.

Solidarität, Menschenrechte Für die Verteidigung der Menschenrechte und die Verteidigung der verschiedenen indigenen Kulturen, insbesondere der Mapuche („Menschen der Erde“), die diskriminiert und unterdrückt werden und von denen in Chile über 1, 7 Millionen Menschen leben, setzt er sich am stärksten ein. Bei jedem Konzert zeigt er ihre Flagge. Auf der ganzen Welt ist er verbunden mit Menschen, die sich ebenfalls solidarisch zeigen oder im Exil leben.

Mit Vientos de Poniente organisierte und unterstützte er z. B. die Veranstaltung an der Plaza España 2019. Grund waren die durch eine Fahrpreiserhöhung aufkommenden Studentenproteste, die am 18. Oktober 2019 in seiner Heimatstadt in Santiago de Chile begannen und zu einer Massenbewegung wurden. In ganz Chile wurden die Proteste von einer breiten Bevölkerung getragen, die gegen soziale Ungleichheit und Ausbeutung und für Verfassungsreformen und tiefgreifende Reformen des Wirtschaftssystems auf die Straße gingen. Das Militär gri ein, es starben über 50 Menschen und an die 600 Augenverletzungen wurden registriert.

Die Musiker Zwei chilenische Musiker der „Vientos“ leben heute in Schweden und sind Schweden geworden, es sind der Schlagzeuger und Perkussionist Paulo Murga und Gerardo Carrera, der Bass, Gitarre und Blasinstrumente

spielt und produziert. Camila Duran, die Tochter von Mauricio Durán, ist im Alter von 12 Jahren ein Mitglied der Band geworden. Heute, mit 21 Jahren, studiert sie am Konservatorium in Palma Musik und hat sich auf lyrischen Gesang spezialisiert. Mit ihrer feinen und hohen

Stimme transportiert sie die Verletzlichkeit und Sensibilität der Texte ebenso wie die Themen Gerechtigkeit und Schönheit. Dazu passt dann auch perfekt die Violine des gebürtigen Mallorquiners Tony Paredes, der Violine an der Hochschule für Musik studierte. Er trägt viel dazu bei, dass die „Vientos-Lieder“ unter die Haut gehen. Lied der Würde Mit dem Schreiben des Stücks „Canción de dignidad“ (Lied der Würde) hat Mauricio der intensiven Bitte einer langjährigen engen Freundin entsprochen: Cecilia Heyder. Sie setzt sich seit 1980 für Menschenrechte ein und ist in Chile eine bekannte Menschenrechtsaktivistin. Sie

ist die Tochter von Osvaldo Heyder, einem Militärangehörigen, der während der Diktatur hingerichtet wurde, weil er Militanten der MIR (Revolutionäre Linke Bewegung, 1965-1990) half. Cecilia, die sich im Rollstuhl bewegt und unter starken Schmerzen leidet, führt seit mehreren Monaten eine Medien- und Justizkampagne, bei der es um die Einführung des Euthanasie-Gesetzes zur Sterbehilfe geht. Sie ist 54 Jahre, leidet an unheilbarem Krebs, an dem sie langsam, schmerzlich und sehr quälend stirbt. Eine Art des Sterbens, die sie als entwürdigend empfindet und wogegen sie mit viel Mut und Tapferkeit angeht, auch wenn ihr nicht mehr viel Zeit dazu bleibt.

Empathie Ungerechtigkeit schmerzt Mauricio. Dort beginnen einige seiner musikalischen Werke. „Sie behandelten einen Bruder schlecht, nur weil er schwarz war. Er war der einzige, der damals mit mir sprach und er kam aus Gambia. Ich hatte noch nie von diesem Land gehört, aber ich habe es auf der Karte gefunden. Seit diesem Tag sind wir gute Freunde. Das war vor 18 Jahren.“ Das Lied „Aves el viaje“ ist so entstanden und es geht um „Einwanderung, um Menschen hier in Europa, die diskriminiert werden wegen der Hautfarbe, ihrer Abstammung, ihrer Religion, ihrer Sprachprobleme. Die Vögel spiegeln das wieder, was wir sein sollten, Migranten, also Wanderer, sie ziehen von einem Ort zum anderen, von einem Kontinent zum anderen, ohne Pass, ohne Gepäck“, wie Mauricio erzählt. Zwei CDs haben sie bereits verö entlicht, eine dritte soll dieses Jahr live aufgenommen werden in Portal im Ciutadà Il·legal. Dieses Jahr werden sie in Schweden spielen, am 10.09. in Stockholm, 11.09. in Göteborg und 12.09. in Värberg.

Kontakt: FB: Vientos de Poniente YouTube: Vientos de Poniente E-Mail: mauricio30467@hotmail.com

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