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Roberto Menéndez und das Jazz Voyeur Festival

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Roberto Menéndez

und die XIV. Ausgabe des Jazz Voyeur Festival 2021

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Spannend wird es, denn Roberto Menéndez, künstlerischer Leiter und Macher des Jazz Voyeur Festivals auf Mallorca, hat sich wieder einiges einfallen lassen, um die Besucher des 14. Jazz Voyeur Festivals zu verwöhnen. Alle fünf Hauptkonzerte des Festivals fi nden in der neu ausgewählten Location, dem Entertainment Komplex „Son Amar“ statt, das keine 15 Minuten von Palma entfernt ist, an der Carretera Palma-Sóller bei Kilometer 10,8. „Alles ist möglich: Theater, große Konzerte, ein Jazzclub. Alles ist da, von der Technik bis zu den Parkplätzen!“, Menéndez strahlt.

Charles Lloyd, Foto: www.thewickedsound.com

Internationale Künstler Den Anfang macht am 6. November, um 21 Uhr die katalanische, vielfach ausgezeichnete Ikone und Liedermacherin Maria del Mar Bonet. Zuletzt war es der katalanische Kulturpreis 2020. Sie blieb ihrer Sprache treu, auch als es unter Franco verboten war, in Katalan zu singen. Mit Musikern weltweit fusioniert sie und steht schon seit 50 Jahren auf der Bühne. Begleitet wird sie von der Big Band Begues, unter der Leitung von Toni Cuenca, der als Komponist, Produzent und Bassist mit international renommierten Musikern zusammenarbeitet.

Bei der Gruppe Cap Pela wird es am 14. November ab 19 Uhr symphonisch. Sieben großartige Stimmen, die als A-Capella-Gruppe schon seit 27 Jahre auf der Bühne stehen, reißen ihr Publikum in ihren Bann – erst Recht, wenn sie vom Orchester Lauseta und dem Orchester der Balearen Universität begleitet werden (in der EL AVISO-Ausgabe im letzten Juni haben wir über Cap Pela berichtet).

Ganz speziell wird es, wenn das Power Up Orchestra aus Argentinien auf die Bühne kommt. Eine Rockband, ein Orchester, ein Chor und eine Big Band, begleitet von feurigen Solisten. Sie inszenieren eine Show mit Musikstücke zu Videospielen, Anime und Kino. Nicht nur die Eingeweihten der Anime Serie Evangelion kommen am 27. November ab 21 Uhr auf ihre Kosten, sondern auch alle jene, die den Genres Jazz, Funk und Latin zugeneigt sind. Einen ganz großen Traum erfüllt sich Menéndez mit dem legendären und charismatischen Großmeister des Jazz am Saxophon: Charles Lloyd (83). In Memphis (Tennessee/USA), geboren, spielte er schon mit zwölf Jahren in Bands von Blues-Größen wie B. B. King und Bobby „Blue“ Bland. Er tourte mit seinem Quartett, zu dem Keith Jarrett und Jack DeJohnette gehörten, in den 60er Jahren um die Welt und spielte u. a. zu Aufnahmen für „The Doors“, “The Birds“, „The Grateful Dead“, den „Beach Boys“. Aus einem selbstgewählten Musik-Exil, in dem er sich der Spiritualität widmete (er lehrte transzendentale Meditation und studierte buddhistische Texte), kehrte er in den 80er Jah-

ren zurück in die Musikwelt. „Sein Facettenreichtum an Klängen, seine Einfühlsamkeit für Schönheit, ist wie eine bunte Palette voller Farben für den Jazz“, so Menéndez. Zu hören ist er am 28. November, Beginn 21 Uhr. Das für den 7. November geplante Konzert von Madeleine Peyroux muss leider entfallen, bei Redaktionsschluss war noch kein Ersatz bekannt.

Kino und Musik Drei Filme werden bei freiem Eintritt im Teatre Municipal Catalina Valls, Passeig de Mallorca, 9, in Palma an den ersten drei Dienstagen im November in Originalsprache und mit Untertiteln gezeigt. Den Film über Chick Corea in „The Musician“ (2017) sieht man am 9. November und „El Exilio de Gardel“ (1986) wird am 10. November vorgestellt. Gleich zweimal ist Charles Lloyd beim Festival vertreten, denn in „Arrows Into Infi nity“ (2012), gedreht von seiner Frau, der Filmemacherin Dorothy Darr, wird sein Leben als Musiker am 16. November gezeigt. Eine gute Ergänzung zu seinem Auftritt in Son Amar! Roberto Menéndez, der Jazz und wie alles begann Jazz bedeutet für den Argentinier Menéndez „fusionieren, ein Stück Freiheit und improvisieren“, dabei lächelt er leicht, mußte er doch im letzten Jahr durch sich stetig verändernde Corona-Aufl agen improvisieren und selber zum „Jazzer“ werden. 2001 kam Menéndez nach Mallorca und lernte den Fotografen Gerardo Cañellas auf einem Konzert kennen. Gerardo kannte die Festivals und kleinen Clubs, die die Jazzgeschichte weltweit geprägt haben und machte Fotos von Jazzlegenden wie Miles Davis, Archie Shepp, Yusef Lateef oder Stanley Turrentine. Menéndez und Cañellas wurden gute Freunde und gründeten 2003 zusammen das Jazz Voyeur Festival. Aufgrund der Wirtschaftskrise 2008 stieg Gerardo aus dem Projekt aus, Menéndez machte weiter. Begonnen hat sein Interesse an Konzertveranstaltungen, als er mit 32 Jahren zusammen mit seiner Frau Cristina in Buenos Aires aus einem schläfrigen Tanzsalon in nur kurzer Zeit einen der gefragtesten Musikclubs „Oliverio Mate Bar“, später „Oliverio Jazz&Blues“, machte. Um mehr Fläche zu haben für mehr Events, erweiterten sie sich und gingen in das „Hotel Bauen“, wo unzählige internationale Top Künstler auftraten. Die Konzertagentur „Oliverio Producciones Contemporánea“ gründete Menéndez 1986 in Buenos Aires und ist mit „Contemporánea Music“ einer der wichtigsten Veranstalter im latein-amerikanischen Raum und seit 2003 auf Mallorca.

Maria del Mar Bonet mit Toni Cuenca und der Big Band Begues, Foto: Juan Miguel Morales Power Up Orchestra Cap Pela Simfònic. Foto: Roman Hillmann

Weitere Infos zum Rahmenprogramm fi nden sie unter: www.jazzvoyeurfestival.es Ticketverkauf: www.mallorcatickets.com

Teilnehmer von 2017: Star-Saxophinist Maceo Parker Erinnerung: Roberto Menéndez mit Herbie Hancock und Wayne Shorter  Nermin Goenenc, Roman Hillmann Fotos: Privatarchiv Menéndez, Roman Hillmann

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