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Zu viel Zucker macht krank
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Zucker in Lebensmitteln für Millionen Tote verantwortlich
Zucker ist nach wie vor eine wichtige Zutat in den Fertigprodukten der Lebensmittelindustrie. Würde der Zuckeranteil deutlich reduziert werden, könnte man damit Millionen Schlaganfälle und Herzinfarkte verhindern, wie im August 2021 im renommierten Fachjournal Circulation zu lesen war. Wie kann man hier selbst aktiv werden?
Offen und versteckt In vielen Fertigprodukten der Lebensmittelindustrie steckt eine Menge Zucker. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um Süßigkeiten handeln. Auch in Joghurt, Müsli und Erfrischungsgetränken ist der Zuckergehalt hoch, genauso in Ketchup, Saucen, Dips, löslichem Kaffee, Marmelade, Säften, Dosenobst, Fertigsalaten und vielem mehr. Würde man den Zucker in abgepackten Lebensmitteln um nur 20 Prozent reduzieren und in Getränken um 40 Prozent, dann würde das 2,48 Millionen schwere Herz-Kreislauf-Ereignisse verhindern. Dazu gehören Schlaganfälle, Herzinfarkte und Herzstillstände. Zusätzlich ließen sich 490.000 Todesfälle durch die genannten Herz-Kreislauf-Problematiken vermeiden und dazu noch 750.000 Diabeteserkrankungen, wie Forscher in einer Studie zeigten, die im August in Circulation veröffentlicht wurde – dem kardiologischen Journal der American Heart Association (AHA). Die AHA ist eine amerikanische Non-Profit-Organisation, die sich mit der Prävention und Therapie von kardiovaskulären Erkrankungen beschäftigt.
Reduktion besser als Zuckersteuer Ein Team aus Wissenschaftlern verschiedener Universitäten erstellte ein Simulationsmodell, mit dem sie den Einfluss eines geringeren Zuckergehalts in Fertigprodukten auf die Gesundheit der Bevölkerung zeigen konnten. Sie gingen dabei von den Vorgaben der U.S. National Salt and Sugar Reduction Initiative (NSSRI) aus, einer Initiative von mehr als 100 Gesundheitsorganisationen mit dem Ziel, die Lebensmittelindustrie zu einer schrittweisen Reduzierung des Zuckergehalts in Fertigprodukten zu motivieren. Eine Zuckersteuer, wie von einigen Politikern angedacht, sei dahingehend weniger erfolgreich.
Weniger Zucker spart 160 Milliarden Dollar Würde man dem Modell der NSSRI folgen, dann könnte man in zehn Jahren (allein durch die bessere Gesundheit dank weniger Zucker) 4,28 Milliarden Dollar an Gesundheitskosten sparen und 118 Milliarden Dollar über die gesamte Lebenszeit der derzeit erwachsenen Bevölkerung zwischen 35 und 79 Jahre. Dieser Betrag würde auf 160 Milliarden Dollar steigen, wenn man künftig die Produktivitätsverluste vermeidet, die derzeit
aufgrund zuckerbedingter Erkrankungen entstehen. Diese Zahlen seien vermutlich sogar noch untertrieben, sagen die Wissenschaftler, da ihre Berechnungen auf vereinfachten Annahmen basieren. Am meisten würden von den weniger gezuckerten Produkten die sozial schwächeren und weniger gebildeten Bevölkerungsschichten profitieren, da diese auch am meisten Zucker konsumieren und entsprechend häufiger an chronischen Erkrankungen, wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht leiden.
Einfach nicht kaufen Wer nicht auf die lahme Politik warten will, sollte selbst anfangen und so wenig wie möglich mit hohem Zuckeranteil kaufen. Von selbst landen die ja nicht im Einkaufswagen. Werfen Sie daher stets einen Blick auf die Herkunft der Zutaten (BioQualität) und die Inhaltsstoffliste Ihrer Lebensmittel. Das ist eine Investition in mehr Gesundheit und mehr Wohlgefühl. Quelle: Zentrum der Gesundheit
Foto: aerohtravelkitchen.de