Place Magazine Issue 040

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#40

skateboard culture

PLACE MAGAZINE • Mai 2013 • €3,90 Deutschland • €4,50 Österreich SFR 8,20 Schweiz • €4,70 LUXEMBURG






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60 Seconds 2 Flow Eine Minute, zwei Gewinner PLACE Sponsor-Me-Clip-Contest präsentiert von adidas Skateboarding und Titus. PLACE, adidas Skateboarding und Titus suchen den besten Nachwuchsskater und seinen Filmer! Schick uns deinen 60-SekundenPart, den du und dein Filmer gefilmt und geschnitten haben, und zeigt uns eure gemeinsamen Skills. Egal, ob einfach nur Tricks, epische Slo-Mos, ob mit oder ohne Musik – alles ist erlaubt. Am Ende zählt eure Raffinesse auf dem Board und hinter der Kamera. Die PLACE-Expertenjury wird die Top-10-Clips auswählen, die es in die nächste Runde zum Online-Voting auf PLACE TV schaffen.

Das gibt es zu gewinnen: • Flowfahrer im deutschen adidas Team • Titus Jahres-Flatrate bestehend aus 12 Decks plus Hardware-Starter-Kit • Stuffpaket von adidas und Titus für den Filmer • Trip für das Gewinner Duo nach Berlin zusammen mit dem deutschen adidas Team • Video Workshop mit Torsten Frank • PLACEArtikel Ausgabe 042 • Berlin Tourclip auf PLACE TV Teilnahmebedingungen und alle weiteren Infos auf www.place.tv


Sam Partaix by Kevin Metallier

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Datum: Unterschrift des Abonnenten: Bestellschein schicken an: PLACE Media Revaler Str. 99 Haus 23/ Skatehalle Berlin 10245 Berlin oder online auf www.place tv

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auf dem weg zum kiosk lauern gefahren? be safe! abonniere! Ausschneiden, ausreissen oder aussliden und abschicken! Ich möchte PLACE abonnieren und bekomme dafür 6 Ausgaben des Magazins frei Haus geliefert. Der Preis: 23,40 Euro. Das Abonnement gilt zunächst für 6 Ausgaben und verlängert sich um jeweils 6 weitere Ausgaben, wenn nicht bis spätestens sechs Wochen vor Ablauf des Bezugszeitraumes schriftlich gekündigt wird.



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5 Das PLACE Magazin gibt es im Skateshop, am Kiosk und im Buchhandel. Checkt die Karte mit unseren Partnershops, bei denen ihr alle zwei Monate die druckfrische Ausgabe abgreifen könnt. Support your local dealer!

skateboard culture

Partnershops Cultural Skate Shop Planet Sports Titus Berlin Volcom Store Civilist Vans Store Five-O Rocs Berlin Titus Zoopreme été Clothing Search & Destroy Mantis Lifestore Planet Sports Titus Hamburg Support Titus Bremen High Five Hiltown Hildesheim Slider Titus Bielefeld Green Hill Mosaic Shop Boardjunkies Boom Store Titus Osnabrück Made In Pivot Distribution OHG Vibes Store Köln

Mühlbachgasse 5 Prager Str. 4a Karl-Liebknecht-Straße 9 Münzstraße 22 Brunnenstraße 13 Alte Schönhauser Str. 48 Revaler Str. 99 Kopernikusstr. 10 Meinekestr. 2 Bergmannstraße 18 Oranienstr. 198 Große Theaterstr. 7 Gänsemarkt 45 Ottenser Hauptstrasse 56 Kehdenstr. 2 Ostertorsteinweg 1-2 Limmerstr. 1 Friesenstraße 20 Franziskanergasse 10 Zimmerstr. 8 Bahnhofstr. 16 Bahnhofstraße 56 Ziegenmarkt 6 Kortumstr. 2 Neumarkt 3 Hahnenstr. 20 Brüsseler Platz 22 Ehrenstr. 66-68

A-04840 Vöcklabruck D-01069 Dresden D-10178 Berlin D-10178 Berlin D-10119 Berlin D-10119 Berlin D-10245 Berlin D-10245 Berlin D-10719 Berlin D-10961 Berlin D-10999 Berlin D-20354 Hamburg D-20354 Hamburg D-22765 Hamburg D-24103 Kiel D-28203 Bremen D-30451 Hannover D-31134 Hildesheim D-33098 Paderborn D-33602 Bielefeld D-35390 Gießen D-35390 Gießen D-38100 Braunschweig D-44787 Bochum D-49074 Osnabrück D-50667 Köln D-50672 Köln D-50672 Köln

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6 9 7 8 Wasted Box Lütticher Str. 8 Concrete Wave Venloer Str. 502 Burn Snow&Skate Franzstr. 48 Blackbox Skateshop Kaiserplatz 20 Titus Bonn Remigiusstr. 6-8 Zupport Brückenstr. 16 Railslide Liebfrauenberg 39 Titus Wiesbaden Schützenhofstr. 3 540 Fiveforty Richard-Wagner-2 Titus Mannheim N1; Stadthaus Podium Arrow & Beast Geißstraße 10 Titus Stuttgart Königstr. 45 Kiste Skateshop Friedhofstr. 25 S-Store Kanzleistr. 20 Burnside GmbH Sülmerstr. 21 Titus Karlsruhe Passagehof 24 Boardshop Freiburg Salzstr. 12-16 Titus Freiburg Schiffstraße 7 Rollbrett Mission Bahnhofstr. 7 Boneless Herzogspitalstr. 11 Santo Loco Eisenmannstraße 4 Planet Sports Flagshipstore Oberanger 16 SHRN Skateshop Klenzestr. 16 Fossy Skateshop Roßbachstraße 17 Fifty-Eight Münsterplatz 25 TX Sports Vordere Sterngasse 10 Blowout Juliuspromenade 15 Orange Jungle Pergamentergasse 21

D-50674 Köln D-50825 Köln D-52064 Aachen D-52349 Düren D-53111 Bonn D-54290 Trier D-60313 Frankfurt D-65183 Wiesbaden D-67655 Kaiserslautern D-68161 Mannheim D-70137 Stuttgart D-70173 Stuttgart D-70191 Stuttgart D-72764 Reutlingen D-74072 Heilbronn D-76133 Karlsruhe D-79098 Freiburg D-79098 Freiburg D-79312 Emmendingen D-80331 München D-80331 München D-80331 München D-80469 München D-88212 Ravensburg D-89073 Ulm D-90402 Nürnberg D-97070 Würzburg D-99084 Erfurt


KEVIN TERPENING

W E LC O M E T O T H E T E A M H U F W O R L DW I D E .C O M


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WELCOME No. 40


Editorial Impressum What‘s inside Issue 40

Von Äpfeln und Birnen

Durch die allgegenwärtige Diskussion über den prophezeiten Untergang von Printmags ergeben sich für uns Möglichkeiten, neue Wege zu gehen. Das klingt vielleicht erst mal komisch, hat für uns aber Methode. Deswegen wird diese Diskussion bei uns nicht mit Blick auf irgendeinen Untergang geführt, sondern auf die Weiterentwicklung des Skatemags an sich. Print und Digital befinden sich unserer Meinung nach gar nicht in einem Gegeneinander, vielmehr spielen sie miteinander. Es geht nicht darum, was besser oder sinnvoller ist – das wäre, als ob man sich die Frage stellen würde: Apfel oder Birne? Wir leben in einer Welt, in der Print und Digital als zwei individuelle Medien nebeneinander existieren. Beide ergänzen sich und haben ihre ganz eigenen Vorteile. Im Digitalen sind es Verbindungen, Erreichbarkeit, unbegrenztes und zu jeder Zeit erreichbares Angebot, die Möglichkeit selbst Input zu geben, Teilbarkeit, Informationen immer auf dem neuesten Stand zu halten und Tatsachen in Frage zu stellen. Bei Print sind die Stärken Anwesenheit, physisches Empfinden, Beständigkeit, das Besitzen des Objekts, den privaten Akt des Lesens und natürlich der Geruch und die Haptik als Teil des eigentlichen Erlebnisses. Der eine mag lieber Äpfel, der andere Birnen, und dank Digital ist Print heute fresher denn je. Und das aus folgendem Grund:

Wir stellen fest, dass durch die Konkurrenz im Web (um die Gunst der Leserschaft) unsere Kreativität immer neu herausgefordert und belebt wird. Wir genießen es, mit neuen Ideen zu spielen und machen uns vermehrt über die eigentliche Erfahrung und Erwartungshaltung des potenziellen Lesers Gedanken. Wenn es günstiger und bequemer ist, einen Artikel auf seinem Smartphone oder auf dem Laptop zu lesen, begründen wir als Mag unsere Existenz damit, Akzente für das physische Objekt zu setzen – z.B. durch ein innovatives Cover, ansprechendes Layout, neu gedachte Inhalte oder hochwertiges Papier. Glücklicherweise befinden wir uns bei der Place in der unabhängigen Lage, die Grenzen noch weiter ausdehnen und uns ausleben zu können, da wir innerhalb unserer Crew Skateboarding befreit und aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Jeder unserer Artikel benötigt eine Kombination aus Talenten von Skatern, Fotografen, Künstlern und Redakteuren, um ein zufriedenstellendes Resultat zu erzielen. Unsere Inhalte entstehen intuitiv, es kommt darauf an, womit wir uns wohlfühlen. Das ist der Punkt, an dem die Magie passiert, gemischt mit einem gesunden Faktor Chaos und Frustration. Das Heft ist gestaltet, um authentischen Content und spannende Inhalte zu bringen und sich so eine eigene Zukunft zu gestalten.

In dieser Zukunft erscheint unser Mag erstmals in dem neu gegründeten Verlag Place Media aus unserem persönlichen Place of Interest heraus, der euch durch das Heft und ab sofort durch die Skateboard-Weltgeschichte begleiten wird. An diesem Platz von Interesse sind wir nicht nur auf der Suche nach dem nächsten Banger, sondern öffnen uns für viele andere und berichtenswerte Dinge, die uns um das Skateboard herum umgeben. Skateboarding verändert sich rapide, und wir tun es mit ihm – und so haben wir zum Launch von Place Media unserem Logo und unserer Webseite ein zeitgemäßes Update verpasst. Nicht weil wir denken, dass wir es müssen, sondern weil wir fühlen, dass wir uns selbst auch weiterentwickeln. Wir sehen die Dinge anders, und das ist uns wichtig. Eine Struktur und einen Wiedererkennungswert zu haben ist essenziell; doch genau das aufzubrechen ist ebenso relevant. Wir vertrauen auf das Print-Empfinden – und glauben daran, weil wir diese Ästhetik einfach selbst sehr schätzen. Diese Ausgabe 40 ist ein konkret gedruckter Gefühlsmoment, gestaltet um zu Behalten, zu Bewahren, um im Regal zu stehen und ein Souvenir von heute zu sein. Banger inklusive. Benni Markstein


Impressum

London

Editorial Office PLACE Skateboard Culture Haus 23 / Skatehalle Berlin Revalerstr. 99 10245 Berlin

Lucien Clarke Interview S. 40 - 50

www.place.tv contact@place.tv Editor in Chief Benjamin Markstein

Berlin Kreuzberg

Editorial Staff Daniel Pannemann Renko Heuer Sebi Vellrath

Easydoesit S. 42 - 56

Art Direction Stefan Batsch Graphics Pillepopstar

Los Angeles

Staff Photographers Daniel Wagner Florian „Burny“ Hopfensperger Tim Korbmacher Henrik Biemer Kevin Metallier Phil Pham Davy van Laere Friedjof Feye Jonas Wedelstädt

Behind the Scenes: HUF S. 58 - 64

Contributing Photographers Issue 040 Brian Kelley Alberto Polo Danni Olsen Jon Coulthard Nils Müller

Köln Nils Müller - Vandals S. 66 - 69

Further Contributors Yannick Schall Thomas Tröger Tom Dietrich & Kordian Komarek

Istanbul

Advertising Benjamin Markstein (markstein@place.tv)

Team Titus S. 72 - 80

Publisher PLACE Media Geschäftsführer: Benjamin Markstein Haus 23 / Skatehalle Berlin Revalerstr. 99 10245 Berlin

Valencia Der Skandal S. 82 - 85

Cover: Tucker Phillips pushing NYC by Brian Kelley Welcome Pic: Ali Khachab, BS 180 fakie Nosegrind by Phil Pham

Vertrieb DPV Network GmbH Postfach 570 412 22773 Hamburg www.dpv-network.de


In the Mix

Skateboard & Culture

ALL YOUR POCKETS - mit Danny Brady Auf einer Skala von Nichts bis zum kompletten Reisekoffer - was hat der moderne Skater heutzutage auf dem Weg zum nächsten Spot dabei? Wir wollten es wissen, zeig her deine Taschen!

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Grey Area. Unsere Nachbarn östlich der Bundesrepublik lassen nicht oft von sich hören, umso mehr wundert man sich dann, wenn auf einmal ein Schinken um die Ecke kommt, der sich definitiv nicht verstecken muss. „Grey Area“ ist ein SkateboardFilm von Kuba Kaczmarczyk und Pawel Piotr Przybl, unter anderem mit Full-Parts von Michael Juras, Danijel Stankovic und Krzysiek Poskrobko und einem Polar-Skateboards-Part mit Pontus Alv, Hjalte Halberg und Jerome Campbell. Auf-dieFresse-Soundtrack und VHS-Sequenzen bringen einem zum hin- und herschaukeln auf der heimischen Couch. Michael Juras schließt den Film ab und zeigt vor seinem Part, wieso er das auch verdient hat; Gerüchten zufolge wurde er sogar vor Kurzem zum Polar-Pro ernannt. Wer also Motivation braucht, neue Spots sehen will und schnelles, roughes Skaten mag, ist hier richtig aufgehoben. Um es allerdings komplett verstehen zu können, musst du es wohl eher zwei Mal schauen, dein Gehirn wird beim ersten Mal Probleme mit dem Hinterherkommen haben.

Generationenwechsel im Pro-Zirkus. In den letzten Wochen sind so einige Amateure in den Club der Pros aufgenommen worden. Den eigenen Namen auf dem Board tragen ab sofort: Sylvain Tognelli für Isle Skateboards, Josh Matthews für Think, Evan Smith für Element, Daniel Espinoza und Flo Mirtain für Cliché Skateboards und Mark Suciu für Habitat. Letzterer ist nicht nur neuerdings Pro, sondern dürfte höchstwahrscheinlich auch im Rennen um den „Skater Of The Year“-Titel sein. In Deutschland darf sich Danny Sommerfeld über seine neuen Signature-Polster-Trucks freuen.

Kerry Getz „Angry Skater“-App. Kerry Getz ist seit 15 Jahren professioneller Skateboarder und spricht in einem Interview mit ESPN von der besten Sache, die er in seinem bisherigen Leben gemacht hat, wenn er von seiner neuen App „Angry Skater“ redet. Zusammen mit 50 Cents Energy-Drink-Label „Street King“ (SK), quasi als Powerboost für satte Ollies über große Gaps, wurde eine App entwickelt, die laut iTunes „flow like you’re actually skating“ hat. Wenn du am Ende alle 25 Level gemeistert hast, und alle Bling-Diamonds eingepackt sind, stehst du vor der unglaublichen Möglichkeit, Hockey Temper freizuschalten. „His Tricks are crazy, powerful and done with more speed!!“ Wer also Kerry Getz einen Satz neue Felgen bescheren möchte, sollte sich dieses Game nicht entgehen lassen.

Red Bull „Bomb The Line“ is back! Das Kulturforum in Berlin – besser bekannt als die Baustelle – wird abermals Schauplatz sein für den sagenhaften Contest, bei dem es darum geht, den berühmten Platz in einer langen Line über seine gegebenen sowie weitere Obstacles zu bearbeiten. Nach dem großen Erfolg aus dem vergangenen Jahr geht es am Mittwoch, den 03. Juli somit also ins nächste Level. Im letzten Jahr konnte sich Shane O’Neill die Krone als „König der Baustelle“ sichern, und auch 2013 wird internationale Starbesetzung erwartet. Am Wochenende zuvor ist schließlich der Street-League-Contest in München, und da würde es uns nicht wundern, wenn der eine oder andere Sheckler oder P-Rod seinen Weg nach Berlin findet. Auch in diesem Jahr hast du wieder die Chance, eine Wildcard zu gewinnen und am Contest teilzunehmen; dazu wird es je eine Session in Hamburg und Stuttgart geben. Alle weiteren Infos: www.redbull.de/bombtheline


CROOKED GRIND. SAN FRANCISCO, CA. PHOTO: CHAMI

COMING SOON:


erutluC & draobetakS

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Magnetic Kitchen’s „Laser Engraved Skateboard Decks“ Erste Erfahrungen mit 3D Prints und Laser Cuttings sammelten die drei Designer Batts, Dittmar und Colaizzi von Magnetic Kitchen schon während ihres Studiums am Savannah College of Art and Design. Allerdings konnten sie die Geräte ihrer Meinung nach nicht ausreichend nutzen und so starteten sie erfolgreich ein Projekt auf Kickstarter um ihre Projekte weiterzuentwickeln und finanzieren zu können. Mittlerweile nennen sie einen Laser Cutter ihr Eigen, den sie unter anderem benutzen um Boards auf elegante zu veredeln. Richtig schöne Arbeiten, allerdings eher für die Wand geeignet als für die Straße! www.magnetickitchen.com

mehr davon:

Woodstance – Pad Stand Du bist Tablet-User? Dann haben wir hier die Lösung gefunden, dein Gerät stilecht zu betten. Der Pad Stand von Woodstance ist aus alten Boards gefertigt, somit umweltfreundlich weil Recycling – und auch noch schick anzusehen. Der Pad Stand bietet die Möglichkeit, das Tablet vertikal oder horizontal zu benutzen und garantiert dabei durch Silikonringe einen sicheren Stand. Alle Produkte von Woodstance sind Made in Germany und werden in Hamburg gefertigt – wer mehr wissen will, schaut ins Internetz. www.woodstance.de

knapp daneben:

Mark Suciu remember:

Mirror Mirror on the Wall: Der Skatespiegel Wenn du schon morgens im Badezimmer nur an Skaten denkst, ist dieses Teil hier genau das Richtige für dich. Funktioniert vertikal, horizontal oder als Aufsteller – alles ist möglich. Außer skaten! www.urbanoutfitters.com

Talky Pika Pika Skateboard Chopstick Rest Skateboarding goes Sushi: Das ultimative Gadget für die Sushi-Fans unter euch – SushiBänkchen in Skateboardform, wahlweise in Gold oder Silber für umgerechnet ’nen guten Zwanni aus Japan. Es sind die kleinen Dinge im Leben, die uns Spaß bereiten! www.parco-city.com

mag Sucuk



We Are The Music Makers, We Are The Dreamers Of The Dreams Favorites Revisited mit Sami Harithi Skater sagen, was sie hören... Wir sagen, was wir darüber denken Text: Renko Heuer

01: Juicy J – „Talkin Bout (Bombay Gin Dance)“ Wir denken: Tracktitel mit eingeklammerten Zusätzen wie „(Bombay Gin Dance)“ klingen ja von Weitem eher wie irgendwelche billigen Dance-Hymnen, die aus irgendwelchen schlechten Dance-Kaschemmen zu irgendwelchen miesen Raver-Drinks serviert werden, aber noch überraschender an diesem 2011er Rap-Track auf Platz #1 von Samis Charts ist wohl, dass es sich eben um einen Track von 2011 handelt: „riding through my whole hood like wussup“ macht Mr. Harithi schließlich schon einen Tag länger – mal in Zehlendorf, dann in Spandau, heute eher downtown –, wie die Älteren unter uns wissen werden (er könnte ja fast euer Papa sein, liebe U-20-Leser, der zweifache Papa hier), und so hätten wir eher irgendeinen Rap-Song aus den frühen Neunzigern erwartet, aus einer Ära, in der Sami angeblich gerne mal halbe Tage mit Walkman-Spulen verbracht hat, und so muss es in seiner Vergangenheit Tapes gegeben haben, die regelrecht angefressen waren an bestimmten Stellen, die Sami einfach immer wieder hören wollte – nur scheinen diese Stücke dann doch an Relevanz eingebüßt zu haben. Schön Ghetto auf jeden Fall, das Ding hier, ähnlich wie seine #2... 02: Gucci Mane – „745“ Wir denken: Und ähnlich Ghetto auch wie das hamburgische Wilhelmsburg in jenen Tagen war, als er für „Celebraty Tropical Fish“ (sic!) dort zu Gast seine Frontfoot Impossibles aufs rote Mosaikpflaster gebombt hat, fast schon wie das Westberliner MiniPendant zu Guy Mariano – und in gewisser Weise hinkt dieser Vergleich gar nicht mal: Mariano hat schließlich in den letzten Jahren eine krasse Renaissance hingelegt, und so sieht man auch Sami nach etlichen ruhigeren Jahren seit Längerem wieder überall in seiner Heimatstadt die wildesten Dinger auspacken – nur beim Minigolfen hapert’s noch erheblich, wie wir neulich im Berliner Civilist-Store live miterleben konnten. Während Gucci Mane nach dicken Schluffen und viel Goldbehang klingt (der Track handelt von einem BMW, right?), cruist Herr „Hirithi“, wie er von den ignoranten Powell-Videomachern im besagten Filmchen einst fälschlich genannt wurde (hat Jan Waage wahrscheinlich falsch ins Telegramm nach USA geschrieben), schön mit einer Keene-Fuffzig-Euro-Zweirad-Gurke durch die Welt – und gehört daher auch zum Glück nicht zu diesen Berlinern, die ihren BMW mit B-MW-Arschloch-Kennzeichen versehen.

03: Slayer – „Postmortem“ Wir denken: Slayer darf bei einem B-Ball-Badass wie Sami nicht fehlen, war klar, und der Track war ja auch fast noch aktuell (für manche: revolutionär), als Sami mit seinem ersten Bananaboard an der „Schnalle“ binnen weniger Wochen den Rest der Berliner Szene in Sachen Skills (und Style) abhängte – cheers an dieser Stelle an uns Skism, der diese Magazinseite hier für euch heute, ein Vierteljahrhundert später, in Form gebracht hat, aber natürlich auch an Pat, Foley, Rob, Hesse und Mr. Bertsch. Spätestens nachdem Werner Hoppe ihn mit einem Board in der passenden Größe (crazy Mini-Size halt) ausgestattet hatte, hatte Berlin seinen ersten angehenden bzw. anrollenden Star – und 1991 und 1992 einen Doppel-Europameister, der in seinem Run nicht nur dem Zeitgeist entsprechend noch zwei bis drei X vor seine gewöhnliche T-Shirt-Größe L geschnallt hatte, sondern auch mit gefühlten zwei bis drei Bails immer noch butteryass-mäßig gut aussah. Ob er bei der Siegerehrung so verstörend eckig winkend seine Hände durch die Luft gefuchtelt hat, wie gleich zwei Mal hintereinander im besagten Powell-Part, wissen wir nicht mehr (obwohl wir natürlich vor Ort waren, vor 21 Jahren, und auch in großen Hosen, verdammt) – gehen aber einfach mal stark davon aus. 04: Three 6 Mafia – „Closed Month“ (sic?) Wir denken: Offensichtlich in der Tat seine absolute Lieblings-Posse, diese Mafia hier, und besser allemal als dieser Jazzy-Soundtrack aus dem Powell-Video, aber ist es nun „Closed Month“ oder „Closed Mouth“ von Frayser Boy oder doch eher „Shut Your Mouth, Bitch“ – wobei das streng genommen vielleicht auch alles egal ist: Dass Flow bei Sami groß geschrieben wird, wissen eh alle (und diese kleinen Hüpfer nach gestandenen Tricks hat er sich ja zum Glück auch ca. 1992 schon abgewöhnt), und mit Flow-Support von Flip oder Radio oder Nike haben diese 165cm geballte Skate-Skills noch alles geschafft – vorausgesetzt natürlich, man gibt ihm seine drei Versuche (so à la: „Ey, Sami, wir gehen los!“ Sami: „Okay, nur noch drei Versuche!“ – und dann saß JEDER Trick in der Miniramp unter der Glockenturmbrücke tatsächlich beim dritten Versuch, so zumindest geht die Legende). Bevor wir jetzt noch lustigere Details auspacken, auf die er selbst vielleicht mit seiner dezent-leisen Comic-Lache reagieren könnte, schnell wieder zurück ins viel ernstere Metal-Lager – mit der abschließenden #5.

05: Metallica – „...And Justice For All“ Wir denken: ... und gerecht waren wir hier noch zu jedem, ob jung oder alt, groß oder 165cm klein, und gerecht wird Sami auch allen möglichen Türken und Polen (und Borat himself), wenn er deren Lingo imitiert; und während Sami sich sicher schon mal wieder die T-ShirtÄrmel hochkrempelt, weil ja bald sein Lieblingsmonat ins Haus steht (Juli! – zum Glück ist das nicht auch seine Lieblingsmucke, so von wegen „Geile Zeit“...), blättern wir im Geiste noch ein paar Bilder und Cover durch – z.B. das „Streets of Glory“-Cover für die Monster – und natürlich auch Clips (Birdhouse war ja auch mal! BS Flip über die Mauer an den Brooklyn Banks!) und Check-Outs (25cm ist er in den letzten 22 Jahren gewachsen!) und Gesichter, die er für Foley-Fotos gezogen hat (krass: Gesichter, auf Spanisch: Caras), und sind ehrlich gesagt einfach nur erstaunt, wie locker-lässig dieser Mann auch nach diversen Jahren ohne Brett unter den Füßen zurückgekommen ist und inzwischen wieder abgeht. Fazit: Minigolf-Training ab jetzt immer mittwochs, 18.15 Uhr, Hasenheide (Nordeingang), erst danach skaten oder die Kids vom Fußball abholen oder was halt gerade ansteht – und immer schön booze-free bleiben (höchstens 1-2 Schluck Sizzurp im Quartal)!

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Photo: Danni Olsen

... und das hรถrt die Redaktion zur Zeit: Benni: Logic - Shine On Panne: Units - High Pressure Days Skism: Conrad Schnitzler - Tanze im Regen Pille: Fallulah - Out of it Renko: inc. - Black Wings


SHOP *PING Nils Müller • Vandals 29,90 Euro Krew • Affair 59.99 Euro

C1RCA • Valeo 59,90 Euro

Supra • Pistol 59,90 Euro

Bones • New Grounds 52mm 47,90 Euro

Rollo • Sparrow 170 Euro

Coloud • Boom Blocks 39,90 Euro DVS • Torey 2 79,90 Euro

Volcom • Ponger 34,90 Euro

Vans • Lindero 75 Euro Antiz • Owl 50 Euro

Incase • Dune Metric Pack 119 Euro

Cons • Badge II 69,90 Euro Foundation • F-Skater 49,90 Euro

Skate Mental • Speed Itch 17,90 Euro


BWGH • Basket 105 Euro Gents • Tonic Water 2 Euro

Politic • Brown Awoken 50 Euro

Stereo • Cheers 59,90 Euro

HUF • Choice 59,90 Euro

Polster Trucks • Sommerfeld 25 Euro

Quiet Life • Leather Key Chain 15 Euro

Libertine Libertine• Brake T-Shirt 50 Euro

Nikon• 1 J3 499 Euro

Supreme • Swim Short 60 Euro

Undefeated • Bottle 19,90 Euro Nike SB • Koston 2 84,90 Euro Palace • Socks 12 Euro

Lakai • Brea 79,90 Euro Reell • Wildlife 29,90 Euro

Spitfire x In4mation • 51mm 34,90 Euro


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Lem Villemin - FS Crooks Big Spin Seq: Daniel Wagner


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Oscar Candon - BS Boneless Revert Seq: Kevin Metallier

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Dennis Durrant - Fakie Flip sw Overcrooks Seq: Daniel Wagner


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< Benny Vogel, Moritz Wild > Benny ist einer der lustigsten und fröhlichsten Leute, die ich in der Hamburger Skateszene so kenne. Ein fröhlicher Lebemann ohne Plan oder Angst. „Not a care in the world“ – das trifft es wohl am besten. Man hat bei Benny und eigentlich der gesamten Stanley-WEBande das Gefühl, dass er nach dem Motto „Wird schon“ lebt.

Versteht mich nicht falsch: Benny ist von „dumm“ so weit entfernt wie ein Pinguin vom Nordpol; er lebt sein Leben so wie es ihm gefällt und zieht mit seiner Lebensfreude und seiner positiven Ausstrahlung nicht nur das andere Geschlecht in seinen Bann. Er hat einfach einen ansteckenden Enthusiasmus, der seinesgleichen sucht

Einen Tag jammert er dir noch die Ohren zu, dass er „dringend“ („also jetzt ohne Scheiß, megadringend, ich schwör auf mein Leben!“) einen Job braucht, hängt dann aber doch den ganzen Tag am Stieg rum, um zu skaten. Einen Tag später hat er dann einen Job als Barkeeper in einem Strandclub, und einen Monat später verzieht er sich für 3(!) Monate mit seiner Bande nach Thailand.

Der Junge macht seinen Weg und wird erreichen, was er will – auch wenn er anschließend selber nicht weiß, wie er das geschafft hat. Gebt dem Mann einen aus.

Text:Thomas Tröger FS 180 by Burny


The name is the game, bzw. nomen est ja bekanntlich omen: Moe schnappt sich sein Trittbrett und seine Jeansjacke, heizt den Stuttgarter Azenberg wie ein Verrückter herunter und wirft sich anschließend auf jedes Rail, das er finden kann. Dank seiner angenehmen Körpergröße von 3,20m hat er auch keine Probleme damit, sich auf 17-Stufen-Handrails zu schmeißen, die für andere unskatebar erscheinen würden. Sein krasses Skaten und sein berühmtes Siegerlächeln bescheren ihm nicht nur einen festen Stammplatz in der Stuttgarter Skateszene, auch das eine oder andere nette Mädel konnte sich auf seiner Jeansjacke bereits verewigen. Ob auf der Straße oder bei einer gemütlichen Session mit den Jungs im Park, Moe ist bei allem dabei. Mit ein paar Bier wird abends weiter geskatet, bis die letzten Reserven ausgeschöpft sind. Danach geht das Leben dann erst richtig los: Moe organisierte in seiner Azenberg-WG

legendäre Beerbong-Meisterschaften und gewährte jedem Asyl, der Manns genug war, mit ihm bis zum Morgengrauen feiern zu gehen. Wenn man am nächsten Tag noch zu fertig war, um sich gleich wieder aufs Brett zu schwingen, lud Moe auch gerne zur Cabrio-Fahrt ein, natürlich ganz entspannt mit Sonnenbrille und dem unverkennbaren Grinsen. Oder er plante den nächsten Skatetrip – nach zwei skateintensiven Touren quer durch Holland steht für ihn nun Osteuropa als nächstes auf dem Plan. Gerade der letzte Sommer gehört für uns zu einer der besten Zeiten unseres Lebens: Moe hat bei keiner Session gefehlt, immer gut drauf und unverkennbar mit Hawaiihemd unterwegs. Merkt euch diesen Kerl, der nächste Sommer kommt, und Moe wird Gas geben! Tom Dietrich & Kordian Komarek 50/50 by Daniel Wagner


In Jamaika geboren, im Alter von fünf Jahren in den Five Boroughs von NYC gelandet, um dann als 11-Jähriger in London anzukommen: Der heute 25-jährige Lucien Clarke könnte diese Stationen als Gründe nennen, um seine ständige Easy-Going-Mentalität zu erklären. Wenn du Lucien auf dem Board siehst, begleitet dich völlig unbewusst der leise Klang einer auf Vinyl gespielten FunkMelodie, vielleicht auch Rap-Musik, in deinem Kopf, beziehungsweise in den Tiefen deiner Gedanken. Mit Ausstrahlung und Lockerheit gesegnet, räumt er in Europa ab und hat längst einen festen Platz im „Who-is-Who“ des europäischen Skateboarding. Mehr noch: Lucien ist einer der wenigen Europäer, den die Nordamerikaner auf dem Schirm haben, und das spätestens nach seinem „Mag Minute“, welches bereits 2010 erschien, O-Ton Erik Ellington: „Lucien is one cool cat on and off the board.“ Und wer so eine kalte Katze ist, der bekommt von Kr3w auch eine saftige Gehaltserhöhung und darf sich seit diesem Jahr zum europäischen Team zählen. Checkt seine Nollie Flips und die letzte Line in seinem Welcome Clip für Kr3w, um schlagende Argumente für das Fan-Sein zu finden. Plattenspieler an, und es darf losgehen... denn Sir Lucien Clarke sprach mit uns.

Easy on the eyes Lucien Clarke Interview

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Palace geht gerade durch die Decke, war es früher ohne diesen riesen Hype irgendwie anders? Ja also, Toddy (Oliver Todd) war schon einige Monate für Palace unterwegs, bevor ich, durch meinen guten Homie Lev, dazugekommen bin. Es gibt da schon Unterschiede, da wir jetzt von vielen Leuten beobachtet werden und eine Menge Leute unseren Shit verfolgen. So viele Leute, die nichts mit der Skateboard-Welt zu tun haben, kennen uns mittlerweile. Diese ganzen Fashion-Leute, denen unser Image gefällt. Es ist so viel passiert, verrückt. Oh, Alter. Ich habe gerade ein Foto auf Instagram gesehen, von einem Fan, der sich das Palace-Logo riesengroß auf seine Kniescheibe tätowiert hat, oh Mann. Oh, das geht schon ziemlich weit. Wie ist das überhaupt bei dir entstanden mit Palace? Na ja, also ich bin für Element Europe gefahren, und Lev hat halt schon immer davon gesprochen, dass er eine Company gründen möchte, und auf einmal hat er es einfach gemacht, von einem Tag auf den anderen. Bei mir lief es nicht so wirklich gut mit Element, und dann hat mich Lev einfach mal gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, für Palace zu fahren und ich war sofort cool damit. Alles was ich bisher gesehen hatte, gefiel mir und ich wollte definitiv mit einsteigen und mit ihnen wachsen; wir sind alle Homies, und nichts geht über diese Freundschaften.

Easy on the eyes

Hey Lucien, wie geht es dir und was machst du gerade? Hey Daniel, was geht bei dir? Ja, also ich bin momentan in London. Das Wetter wird gerade wieder besser, also gehe ich wieder viel mehr skaten so wie alle anderen. Wir versuchen Footage zu sammeln, für das Palace-Video, und nachdem ich dieses Interview fertig haben, geht es auch schon damit weiter, haha. Für den Artikel warst du mit Kevin unterwegs, wie ist es mit ihm zu arbeiten? Ich kenne Kevin noch nicht sehr lange, auf unserem letzten Kr3w-Trip habe ich ihn das erste Mal getroffen, und mir war sofort klar, dass er ein ziemlich lustiger Typ ist. Kurz nach der Tour kam er dann für eine Woche nach London, da seine Freundin hier wohnt; also haben wir zusammen abgehangen und Fotos gemacht. Wir haben sogar schon einen Spitznamen für ihn, und zwar „Metallica“, weil er wie ein Verrückter Auto fährt. Ich saß meistens im anderen Auto und wir sind ihm gefolgt, und der Typ ist einfach immer vorgefahren, ohne auf uns zu warten, Alter. Zack, war er verschwunden, haha.

Lucien Clarke Interview

Aus welchen Leuten besteht deine Crew, wenn du in London raus gehst? Meistens geh ich mit meinen Homies los, Chewy, Brady, einfach alle, Jensen, Lowry. Eigentlich ist es nicht so, dass wir eine bestimmte Crew haben, ich gehe immer wieder mit verschieden Leuten los, wir gehen alle zusammen skaten. Ihr habt eine ziemlich gute Szene in London, viele gute und bekannte Skater. Ja supergut sogar. Verrückt, was diese Stadt zu bieten hat. Wie würdest du denn dein eigenes Skaten beschreiben? Ist es eher britisch, was denkst du? Puh, schwer zu sagen, was denkst du? Wie sieht für dich britisches Skateboarding aus? Hmm, ich denke da an Jensen, Chewy und Brady, an dich wahrscheinlich, so sieht für mich englisches Skateboarding aus, schnelle Füße, roter Stein und grauer Himmel. Haha, ja, das stimmt. Es ist immer grau hier. Ich denke, ich habe meine Einflüsse von den Leuten, mit denen ich skaten gegangen bin, und momentan ist es einfach Chewy, der mich inspiriert. Der Typ ist einfach verrückt. Es ist supergut, ihm beim Skaten zuzuschauen, da er immer wieder neue Sachen probiert. Neben Chewy war es immer Keenan Milton, den ich gemocht habe. Nicht, dass ich unbedingt so skaten wollte wie er, es sind einfach die Tricks, die er macht und wie er sie ausführt. Seine alten Sachen schaue ich mir immer noch regelmäßig an. Ein gute Quelle für Inspiration! Wo hast du denn überhaupt angefangen zu skaten? Ich habe hier in London angefangen zu skaten, ich muss wohl so 13 gewesen sein, im Hyde Park, der ziemlich nah an meinem Zuhause war. Dort habe ich immer Kids gesehen, die mit dem Board rumgefahren sind, und ich dachte „Woah, shit... das sieht ziemlich krass aus.“ Eine Woche später hatte ich dann mein erstes Board, und seit dem Tag habe ich nicht aufgehört zu skaten. Ich fahre jetzt also 12 Jahre Skateboard.

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Easy on the


Kommen wir zu deinen Wurzeln, du bist in Jamaika geboren, mit fünf nach NYC gezogen und dann wieder mit 11 endgültig in London angekommen. Wo siehst du deine Heimat? Auf jeden Fall hier in London, obwohl ich viel Familie in Jamaika habe und dort auch eine Weile aufgewachsen bin, habe ich den Großteil meines Lebens in London verbracht und habe alle meine guten Freunde hier, meine Eltern leben hier, mein Bruder lebt hier. London ist der Mittelpunkt, hier spielt sich mein Leben ab. Schaffst du es denn wenigstens ab und zu mal nach Jamaika zu kommen? Ja, schon ab und zu, manchmal haben wir Familienfeste, und wir kommen dann alle zusammen, aber das letzte Mal ist mittlerweile schon wieder sechs Jahre her, aber eventuell geht es mit der gesamten PalaceCrew nach Jamaika. Das kann was werden, haha.

eyes Wo, von allen Orten der Welt, lässt es sich denn am besten skaten, deiner Meinung nach? Ähm, also ich würde schon sagen, dass es entweder NYC oder London ist. Obwohl sie sich sehr ähnlich sind, würde ich sagen, dass es viele Unterschiede gibt. Wie man zum Beispiel dort unterwegs ist, der Vibe der beiden Städte. Ich glaube, ich könnte mich zwischen diesen beiden Städten nicht entscheiden, NYC ist der Shit – und London auch. Anfang Mai geht es tatsächlich sogar wieder nach New York, da Supreme ein neues Lookbook schießt, bei dem ich mitwirken soll, und die bezahlen auch für das Flugticket. Ich könnte mir sogar vorstellen, irgendwann vielleicht dort wieder zu wohnen für eine längere Zeit; nicht, dass ich es konkret plane, aber irgendwann könnte es passieren. Ah, dann wirst du also auch für das SupremeVideo filmen gehen? Ja, also ich denke, ich werde einfach mal rausgehen, meine Freunde treffen und mit meinem Homie Rob dort ein paar Sachen filmen gehen, ich bin ein bisschen länger als eine Woche dort. Wirst du eine kleine Section haben? Ja, also es ist so, dass es in dem Video einen SupremeEngland-Part geben wird, und ich werde natürlich versuchen, dafür ein paar Sachen zu sammeln, und am besten passen würde dann natürlich, wenn ich in New York was gefilmt bekomme, mal schauen was sich so ergibt.

Was hältst du von Berlin, wie gefällt dir die Stadt? Berlin ist der Hammer, Mann, das Ding ist, wenn ich dort bin, erinnert mich vieles an NYC und London, z.B. das Straßenbahn-Netz, das hat schon was von New York, finde ich. Diese Ganzen Straßen mit den Spätis und Clubs und so. Eine sehr gute Stadt, ziemlich günstig und so weiter. Ich muss da bald mal wieder hin, haha. Ich hoffe, dass sich bald mal was ergeben wird. Wie klappt das bei dir so generell mit dem TourLeben, kannst du viel Footage sammeln, wenn du unterwegs bist? Wenn ich auf Tour bin, dauert es meistens schon so ein bis zwei Tage, bis das Eis gebrochen ist und ich im Flow bin, weißt du? Ich muss erst einmal auf die Umgebung klarkommen, wenn ich zum Beispiel mit einer Gruppe unterwegs bin, in der ich keinen kenne, brauche ich so ca. zwei Tage, um klarzukommen. Das ist das Gute an Palace, da kenne ich jeden, haha. Wie war denn dein Winter in London, bist du geflohen? Ich war schon die meiste Zeit in London, muss ich sagen. Kurz vor Winterbeginn war ich noch einmal mit meiner Freundin in Kroatien, danach war ich im Inland ab und zu unterwegs, aber die meiste Zeit habe ich tatsächlich in London verbracht. Jetzt wird es auch endlich warm, Mann. Der Winter war super brutal. Und nun sieht man Licht am Ende des Tunnels. Der Sommer steht in den Startlöchern! Ich kann es kaum erwarten.

Was ist denn eigentlich beim Southbank Spot los, der soll abgerissen werden? Ja, Mann, also die kleinen Banks sollen weggenommen werden, und die ganze Sache ist überall in den News zu finden, es gibt nun eine Online-Petition, die jeder unterzeichnen kann. Das wäre wirklich fatal, wenn der Spot komplett abgerissen wird und die Stadt dort einfach so etwas wie Starbucks oder Modeboutiquen und diesen ganzen Scheiß hinsetzen lässt. Was für eine furchtbare Sache, so eine Kultur durch einen Coffeeshop zu ersetzen, alleine der Gedanke! Als Wiedergutmachung wollen sie uns mit einem neuen Skatepark belohnen, unter einer Brücke, natürlich ohne Banks und nur Flatground. Das kann ich nicht verstehen. Glaubst du, dass das wirklich passieren wird? Momentan sieht es ziemlich ernst um den Spot aus, und alle gehen dort skaten, um dagegen anzugehen und den Spot zu unterstützen. Diverse Karrieren haben dort begonnen: Penny, Rowley, all diese Jungs, Alter. Ein unglaublich großes Stück Skateboardgeschichte also, und es ist wichtig, dass es bestehen bleibt, gerade für die jungen Skateboarder. Mich hat Skateboarding von einer Menge Scheiße abgehalten; keine Ahnung was ich machen würde, hätte es diesen Ort nicht gegeben. Ich habe mit 13 Jahren angefangen und das ist wirklich die Blütezeit deiner Persönlichkeit. Ich würde mich freuen, wenn alle Leute, die das hier lesen, diese Petition unterschreiben könnten.


Vor Kurzem gab es einen Welcome Part für Kr3w Europe. Erzähl mal, wie ist es zu dem Deal gekommen? Ich war auf einem Supra-Trip, und wie du weißt sind viele Kr3w-Teamfahrer auch für Supra unterwegs. Spencer, Penny, Lizard und TK – die habe ich alle kennen gelernt, und der Teammanager Vaughn Baker ist ein guter Homie von mir, wir kennen uns schon Ewigkeiten. Es hat dann einfach klick gemacht. Super coole Typen, alle sind supernett zueinander. Krass eigentlich, da ich früher zu denen aufgeschaut habe und nun hänge ich mit ihnen ab. Was steht bei dir in den nächsten Wochen so an? Ich will für das Palace-Video filmen, und da wir nun Brady und Benny im Team haben, sind wir jetzt dran, so oft wie möglich draußen zu sein. Außerdem gibt es wieder eine große Supra-Tour durch ganz Osteuropa und das komplette Team wird dabei sein, Mann, das wird krass werden. Ich freue mich riesig. „Static 3“ ist auch in den Startlöchern und ich kann es kaum erwarten, das Video zu sehen, es wird eine Menge London-Footage haben. OK, Lucien, Butter bei die Fische: Wo findet man denn nun die besten Mädels? Wooha, schwierig, Mann. Ey, weißt du, was ich glaube, Berlin! Haha. Oder New York! Mann, das ist schwer, in London gibt es auch schöne Frauen, die sieht man nur so selten, haha. Was möchtest du deinen deutschen Fans mit auf den Weg geben? Ja, Mann, bleibt beim Skaten, habt Spaß dort draußen, scheißt auf die Meinung anderer, macht was ihr wollt, ha! Haha, ich danke dir Lucien, hab auch du Spaß an der frischen Luft und melde dich, wenn du wieder in Berlin bist! Yeah, Daniel, ich danke dir. Ich werde mich melden und kann es kaum erwarten, Peace, Junge!

Easy on the eyes Nollie Kickflip



Lucien Clarke Interview

Bluntslide Photos: Kevin Metallier Interview: Daniel Pannemann



verschen kte Schönheit

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Gehen wir mal ganz zurück zu den Anfängen: Wie bist du zum Filmen gekommen? Die ersten Aufnahmen sind wirklich beim Skaten entstanden. Mit Hi8- und VHS-Cams. Damals war ich vielleicht zehn Jahre alt. Seitdem hatte ich immer eine Menge Kameras am Start. Am meisten Footy ist in der Schaffensphase des Radio-Videos entstanden. Fast alles mit der schönsten Kamera der Welt gefilmt, der VX1000 mit Century-Fisheye. Später hat die 5D mein Leben revolutioniert. Seit ich 18 bin habe ich mir selbst gesagt: Nimm immer eine Kamera mit, egal ob ich nur zum Einkaufen gehe oder auf die wildeste Party. Mittlerweile habe ich ca. 60 TB Lifestyle-Material, tausende Tapes, Analogfilme, Super8-Rollen usw. LIFESTYLE, SKATEN PARTY & BULLSHIT! Hast du eigentlich eine Ausbildung gemacht oder studiert in Richtung Film oder Medien? Nach dem Abi habe ich kurz überlegt zu studieren, hatte aber nicht wirklich den Sinn darin gesehen. Da ich genau wusste, dass ich auch als Autodidakt alles erreichen kann, was ich möchte – und so natürlich auch mehr Zeit zum Skaten hatte. Irgendwann wollte ich mich sogar mal für ein Studium bewerben: Schnitt an der HFF Potsdam. In letzter Minute auf dem Weg zur Abgabe der Mappe bin ich dann allerdings beim Schwarzfahren gebustet worden und habe die Deadline verpasst. Das war wohl Schicksal. Ich nutze meine Zeit viel besser, wenn ich einfach das mache, was ich liebe. Ich will mir nicht von Leuten erzählen lassen, was und wie ich filmen, schneiden oder fotografieren soll. Wenn man eine Vision und ein gutes Gefühl hat, bei dem was man liebt und gut kann, dann sollte man genau darin versuchen seinen Meister zu machen. Nie ans Geld denken; das kommt schon, wenn man es wirklich mal braucht. Nach und nach kamen kleine Jobs: Partys filmen, Konzerte, Rapvideos. Ich habe durch die ganzen Partyvideos eine Menge Kontakte zur Szene geknüpft. So kommt dann eins zum anderen. Das „Radio Active Kids“-Video war eines deiner ersten großen Projekte, das du mit Max Kähni zusammen gefilmt und geschnitten hast. Wie war diese Zeit und wie ging es danach bei dir weiter? Das war die unbeschwerteste und wildeste Zeit meines Lebens! Skaten, Reisen, Feiern, Berlin erobern, Partys crashen, Radiolove, Kreuzberg, Crazy Dan, Mach One und so viele mehr. Wir hatten über sieben Jahre gefilmt und ein Jahr lang Tag und Nacht durchgeschnitten. Wie man in dem Video unschwer erkennen kann, wurde in dieser Zeit eine Menge gefeiert.

Max Kähni war mein Mentor und Meister, von ihm habe ich das meiste gelernt, und er hat mir in Sachen Style und Ästhetik unfassbar viel mit auf den Weg gegeben. In der Zwischenzeit bringt die süße vietnamesische Stewardess mit dem strengen Dutt bereits die dritte Runde Getränke. Alle lieben Flugzeugessen. Doch wie wurde „Ja! Eistee“ zu Moet Chandon? Und ist es am Wassertorplatz nicht immer noch schöner als auf dem Broadway? Maxim, du schuldest uns Antworten. Jetzt gibt es seit gut einem Jahr eure Produktionsfirma „EASYdoesit“. Wer steckt eigentlich dahinter und wie habt ihr euch gefunden? Gesucht und gefunden, Liebe auf den ersten Blick, aus dem selben Holz geschnitzt, ein Herz und eine Seele. Wir haben alle denselben Background: Skaten, HipHop, Street, Party, Berlin! Wir sind seit Jahren fast 36 Stunden am Tag, 361 Tage im Jahr zusammen, kreativ im Office, sexy auf der Straße, gefühlvoll im Bett, Kings auf der Party, braun gebrannt im Urlaub. Wir machen fast alles zusammen, außer manchmal mit den Mädels, da kann es schon mal vorkommen, dass es mal nicht mit einem Gangbang endet. Unsere Gang wurde über die Jahre grösser und schöner. Immer mehr Bock, immer mehr Skills, immer mehr Jobs. Wir haben uns dann langsam zu einem professionellen Dienstleister entwickelt. Kostenvoranschläge, Konzepte, Mood-Clips und, und, und. Vor zwei Jahren haben wir ein Büro gefunden, in dem wir zu acht eine super Zeit hatten. Vor einem halben Jahr haben wir eine GmbH gegründet und sitzen mittlerweile mit 12 Leuten in unserem bescheidenen Dachgeschossbüro im Herzen Kreuzbergs. Gibt es so was wie eine Firmenphilosophie bei EASY? Das Wort EASY ist die perfekte Beschreibung für uns und wie erstaunlich leicht uns Sachen fallen, über die sich andere Firmen die Köpfe zerbrechen. „Does it“ heißt: Machen! Nicht lange labern, Einfach machen!! Locka Easy! EASYdoesit!! Wie seid ihr momentan aufgestellt? Wie viel Leute arbeiten bei euch, welche Bereiche deckt ihr ab mit der Firma? Wenn man morgens das Büro betritt, strahlt dir als erstes unsere bildhübsche Officemutti Alia ins Gesicht. Die Grafiknerds von CHEESECAKE POWERHOUSE basteln fleißig an ihrem großen Konferenztisch. Unsere

stadtbekannten Praktikanten Basti und Biko sind ganz erregt bei der Arbeit, während Gregor seine Zoolander-Imitation vor dem iPhoneSpiegel perfektioniert; Kolja, der gut gelaunte Surferboy mit Naturlocken, schnippelt das neueste EASYbox-Video, Sebastian von Gumpert, der smarteste Produzent westlich von Bollywood, ist gerade in einer Telefoncastingkonferenz mit heißen Jugoslawinnen, während der Diminator strammen Schrittes die Marschroute vorgibt und die Kohle eintreibt. Maxim und Jesper zeigen sich gegenseitig hochwertige Fotos ihrer Penisse und streiten, ab wann Mädels geblockt sind. Felix Urbauer erobert schlecht gelaunt die Herzen aller Ü-40-Damen, ein Portraitfoto von Max Kähni hängt an der Wand über ein paar Teelichtern, und Doloris Ross schaut mal wieder vorbei, um seine neuesten Charles-Bukowski-Storys zu erzählen und kreativen Input zu liefern. Dazu kommt noch eine ganze Reihe Leute, die den Lifestyle zelebrieren, während unsere Girls wie Sofia, Anne oder Tara die ganze Arbeit machen. Wer oder was genau ist denn CHEESECAKE POWERHOUSE ? Das sind die Jungs, mit denen wir uns unser Büro teilen; die haben’s voll drauf, was Grafikdesign, Konzept, Strategie, Programmierung angeht. Viele Sachen machen wir in sehr enger Zusammenarbeit mit ihnen: Bei dem Chakuza-Album haben wir z.B. die Videos gemacht und die CHEESECAKE-Jungs das komplette Artwork. Ihr habt ja auch, besonders durch eure Kontakte zu Berliner Rappern, viele Rapvideos gedreht am Anfang. Erzähl mal etwas über die Rap- und Skateboard-Connection in Kreuzberg! Alles hat angefangen mit Mach One, Meister aus Kreuzberg und Bruder von Flo Bodenhammer. Er ist früher selbst geskatet und hat viel für die komplette Kreuzberger Szene und somit auch für uns getan. Hier kennen sich ja alle untereinander und verstehen sich bis auf wenige Ausnahmen gut. Die K.I.Z-Jungs sind genauso unsere Homies wie Atzen Musik oder das Team um Marteria und Yasha. Sebi wiederum hat mit seinem Bruder und Freunden bereits 2004 die „Rap City Berlin“-DVD herausgebracht und kann quasi jeden Haftbefehl-Part aus dem Stand spitten. Greg ist schon seit Jahren in krumme Geschäfte mit verschiedensten arabischen Großfamilien verwickelt. Everyday we’re hustlin’!


Wie habt ihr es geschafft, in so kurzer Zeit Künstler wie Savas, Xavier Naidoo, Tim Bendzko oder Marteria dazu zu bringen, mit euch zusammenzuarbeiten? Die meisten kamen ganz von alleine auf uns zu, und einige mussten vielmehr uns dazu bringen, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Einzig bei Lila Wolken war es ein wenig anders, da haben wir durch unseren Mann Sash erst so richtig den Stein ins Rollen bringen können, auch wenn wir von Anfang an für die Nummer gebrannt haben. Sash ist übrigens generell der beste Mensch der Welt. Immer wenn ich an ihn denke, passiert in mir irgendetwas. Und das fühlt sich toll an! Das Lila Wolken-Video hat 20 Millionen Klicks bei YouTube. Danach ging es noch steiler Berg auf für euch. Inwieweit haben sich die Dinge durch den Erfolg bei euch verändert? Wir machen immer noch das gleiche, was wir seit Tag eins lieben und unbedingt wollen. Na klar kommen immer wieder geile Leute neu ins Team und na klar ist es geil, auch mal ein Video in Sri Lanka, Dubai oder Südafrika drehen zu können. But home is where your heart is and now the whole team’s fucking here! Irgendwie sind eure Jobs der perfekte Mix aus harter Arbeit und guter Zeit. Ihr habt für DJ Reckless von Atzen Musik auf Sri Lanka einen Monat lang gedreht. Erzähl doch mal bitte die Shortversion von der Reise! Anruf / Atzen Musik / Videodreh / pump das Lied / Sri Lanka / Homies mit dabei / Frauenarzt zahlt / das wird ein Hit / Super busy / München EASYbox / The whole team’s fucking here / Ab in’ Flieger / Ich hab euch lieb / Wir ham dich lieber / Champagner auf Knopfdruck / Strand / Sand / Horizont / keine Wand / Endlich Wochenende / Die Woche ist zu Ende / Verschwende deine Jugend / Bahnfahrt / Elefanten / Stachelschweine an der Leine / Safaripanik im Regen / Mirissa Paradise Beach / Maxim / Geburtstag / Analbleach / Arak / 35 Grad Lufttemperatur / Arak / Chilikartoffeln / Arak / Krebszangen / 27 Grad Wassertemperatur / Wellenreiten / Sternenhimmel / Moskitonetze / Steifer Pimmel / Flucht / Hikkaduwa / Endlich Luder / Party / The Tuktuk Song / Arak / Tuktukskate / Hasch aus Nepal / Stress mit Locals / Spass mit Russinnen / Inselperle / Surf or die / naturalhigh / Notschen / Kranker Kunde / bester Freund / Afterhour / Geile Runde / Wakeboarden / Unnötigerweise Gedippt / Eier kraulen / Blowjob / All the girls want Dreier /

Mosquitoterror / Panischer verschwitzter Jamal / Hundebiss / Affenschiss / Löffelchen mit Strassenkötern / ROOM No 1 / Liebe zu dritt / Langustenschmaus / Seeigel / Krankenhaus / Secret Beach / Massage Dschungelhütte / Dinu macht es klar / Weihnachten unter Palmen / Zigaretten für Mutti / Back am Block / Mission Complete. Maxim wird nun leicht nostalgisch. Sein Blick schweift in den Nachthimmel über Osteuropa. Während der Mann im Anzug zwei Reihen weiter mit Schweißtropfen auf der Stirn probiert das On-Board-Internet auf seinem iPad zu installieren, merkt man bei Maxim: Dieser Mann ist tiefenentspannt. Was unterscheidet euch deiner Meinung nach von den anderen Produktionsfirmen? You should have known by now: Die meisten etablierten Produktionsfirmen sind bequem geworden und brennen nicht mehr richtig für die Sachen, die sie machen. Wenn wir einen Job durchziehen, dann ist das Allerwichtigste, dass wir das Ding so fett wie irgend möglich machen. Geld kommt da nicht an vorderster Stelle, da kommen vorher eine Menge Sachen wie Realness, Liebe, Kunst, Spaß, Lifestyle, Nippel, Dreier oder Brazilian Waxing. Und wie kommen die ganzen geilen Chicks in die Videos? Wir arbeiten fast ausschließlich mit unseren Homeboys und -girls. Wäre auch

verschenkte Schönheit wenn nicht. Apropos Videos: Erklär doch mal bitte für alle Außenstehenden, wie so eine Produktion bei einem Videodreh abläuft? Konzept bis Endprodukt. Erklären wir’s doch einfach mal am Beispiel der Yasha-Videos, die wir gerade gedreht haben. Da ruft als erstes Sash von Four Music bei uns an und sagt: „Jungs, da gibt es was, da würden wir gerne mit euch arbeiten.“ Dann besprechen wir, ob wir generell Bock auf die Nummer haben. Das war diesmal ziemlich schnell entschieden, da Yasha geile Musik macht und ein super Typ ist. Dann sind wir zu den Krauts ins Studio gefahren und die haben uns Yashas Album vorgespielt. Auf dieser Basis haben wir uns überlegt, in welcher Konstellation wir die Sachen rocken wollen. Da es diesmal um zwei Videos ging, haben wir uns gemeinsam mit allen Beteiligten entschieden, dass sich Strand von

der Ästhetik sehr für Felix und seine wunderschönen Lense Flares eignet, während Penthousedepression von Sound und Thema her genau Maxim sein Ding ist. Dann haben wir uns gemeinsam Konzepte überlegt und uns für Dubai als Drehort entschieden. Damit begann dann die große Zeit von Sebi, der innerhalb von nicht mal zwei Wochen alles vom Papier in die Realität umgewandelt hat. Dabei passieren häufig die skurrilsten Sachen. Um ans Ziel zu gelangen, muss man mit den verschiedensten Menschen umgehen können. Niedersächsische Reptiliendompteure gehören da genauso dazu wie arabische Immobilienmillionäre oder Kreuzberger Futschi-Freunde. Am Set ist dann eine Stimmung wie auf einem Familienfest: Vati bedient die Kamera, der Onkel hilft ihm dabei, die Cousine kocht für alle, und Opi setzt das Licht. Wenn abgedreht ist, endet das meist in einem riesigen Besäufnis, auch wenn danach die Arbeit im Schnitt erst richtig losgeht. Am Ende steht dann das fertige Ergebnis und alle liegen sich mit Pipi in den Augen in den Armen und trinken eine Menge Sekt. Es ist immer wieder wunderschön! In ganz Berlin sieht man Sticker von euch, die Promis tragen stolz eure Shirts und ihr habt schon sicke Guerillaaktionen gebracht. In wie weit hat das den Namen „EASYdoesit“ bekannt gemacht? Dafür, dass es den Namen erst seit gut einem Jahr gibt, haben wir schon ganz gut Welle gemacht, denke ich. Viele unserer Freunde verkleben Sticker oder tragen die Shirts, weil sie sich mit EASY identifizieren können. Wir sind keine klassische Videoproduktionsfirma, sondern eine Gang, eine Bewegung, eine Sekte, ein Lifestyle!


Taxi steigt auf dem Weg nach Hause, um ihre Süßen zu besteigen.

Gibt es Dinge, die nur Skater bzw. Skatefilmer in eine Company einbringen können? Nur im Fall, dass sich ein paar Kids da draußen für so einen Weg entscheiden wollen! Ich denke, mit ein bisschen Talent, Ausdauer und Leidenschaft kann man alles im Leben erreichen. Skater besitzen durch die Bedingungen beim Skatefilmen und die Ästhetik der Videos oft leichter eine eigene Bildsprache, einen eigenen Style. Das ist viel besser, als sich von einen Professor sagen zu lassen, wie man etwas zu machen hat. Die meisten Filmer, die frisch aus der Uni kommen, sind total versteift und haben einfach nicht den nötigen Swag und die Praxis in Real Life. Dinge, die Skater aus dem Handgelenk schütteln. Wenn du dich für einen Weg entscheidest, stell dir zwei Fragen: 1. Was kann ich besonders gut? 2. Was macht mir Spaß? Das hilft.

Ich skate gerade wieder mehr und plane mein großes Comeback dieses Jahr! Ich werde noch so lange skaten, bis ich meinen Pro-Schuh auf Adidas bekomme! (lacht) Aber ja, es stimmt, in den letzten Jahren habe ich alles für EASY gegeben, genauso wie ich damals alle Power, die ich hatte, in Skaten gesteckt habe. Aber mir macht es auch extrem viel Spaß, ich bin gerne bis tief in die Nacht im Büro und fahre am nächsten Morgen trotzdem wieder einen FullPart! Wird das Radio-Video dank euch ein Blockbuster wie „Pretty Sweet“? Es wird viel krasser als „Pretty Sweet“: Arne hat sein komplettes Vermögen in das neue Video gesteckt, Collin bufft nicht mehr, Nino hat das Pokern wieder aufgegeben, und ich habe jede Menge Zeit zum Schneiden – kann sich also nur noch um Jahre handeln.

Wo wollt Ihr hin mit EASY? Gibt es bald den ersten produzierten Kinofilm von euch? Was wollt ihr noch erreichen? Wir wollen gerne das Place Mag kaufen und endlich eine Bravo Skate auf den Markt bringen. Die ersten Nacktfotos darin kommen dann von Ente und Doloris Ross. Außerdem gibt es einen „Radio Active Kids“-Starschnitt zum Sammeln, Dr. Crazy Dan kümmert sich um die Aufklärung sexuell interessierter Teenager und wir schicken die EASYbox auf Welttournee.

Kommst du überhaupt noch zum Skaten? Du bist ja Tag und Nacht am Drehen!

Der Flieger im Anflug auf Berlin. Es wird Zeit für einen kleinen Ausblick, bevor die Gang ins

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Gibt es irgendwelche Wunschprojekte, die du/ihr unbedingt noch mal machen wollt? Es gibt sehr viele Dinge die uns reizen: Dokus, Spielfilme, Pornografisches – alles Dinge, die auch mit Skatecontent super wären.


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Hi Scott, what is your background? How did you get into graphic design? As far back as I can remember I was always drawing and painting. While growing up in New Jersey, I was exposed to art and design from a very young age by my father, who was himself an Art Director for Avon Books. Early on my dad would take me to work with him in NYC, and I guess that is when I realized a living could be made doing what I loved: drawing. This was also around the time I would be exposed to graffiti on the subway cars and was instantly hooked. Some of my earliest drawings were of B-Boys and Subway cars. I began actually writing graffiti around 9 years old. Between my father’s creative support and graffiti, I’d say those are the two things that guided me into my career. Did you study or is everything DIY-style? Both, kind of... Both my parents passed away early on and money for school was not available to me. I managed to get an in-house freelance job at Ecko Unltd., and it was there that I’d ask a lot of questions to my fellow designers, usually regarding the computer. This was my first real creative job. I could not afford school so I used to sneak into FIT and sit in on classes. I would have to bullshit the professors to not kick me out since I was not on the class roster or paying for class. I guess you can say I stole some of my education. After Ecko I moved on to Akademiks where I would take the apparel tech packs home and study them to learn how to design apparel and properly tech pack my designs to get made. I guess it was very DIY now that I reflect on it. How did you get into skateboarding? Skating in my town, while I was growing up, was not mainstream like it is today at all. So naturally I was attracted to it. I looked up to the older guys who skated and wrote graffiti. Fortunately, they accepted me and taught me a lot of shit, for better or worse. Do you remember the first board you ever had? A Powell-Peralta Caballero. What inspires you? My Dad (R.I.P.), my friends, graffiti, vintage design annuals from the 60’s & 70’s, antique furniture/woodworking, handmade craftsmanship... pretty much anything I see intelligence in that inspires me to design better and smarter, and overall to be more clever. When and how did you get involved with the skateboard industry? I guess 2006’ish when I moved to California. New York City did not have many avenues that were purely skate. California definitely has more opportunity for someone with my skill set

Behind The Scenes

HUF

Behind every good brand you’ll find a great Art Director. Everything the brand puts out goes through the hands of the Designer; they’re the ones who create the entire visual identity. Behind The Scenes takes a look at the work of the Art Directors behind some of the most cutting edge and exciting brands. For this issue we talked to Scott Tepper and Keith Hufnagel, the masterminds behind the faster than ever growing company HUF. Besides delivering formidable products and managing a great team, they furthermore do know how to connect different kinds of lifestyle, art, fashion and of course skateboarding. We took our chance to get a view behind the curtain. By Benni Markstein Interview with Scott Tepper

who desires that sort of freedom a company in this industry can provide. And when and how did you get involved with HUF? I was actually leaving another job and had all intentions of launching a creative agency with some other friends. I had turned down a bunch of offers elsewhere in the industry, but said to myself, if HUF had a good offer, I would stick around and work with them. They gave me an offer which included creative freedom and an opportunity to help elevate the brand. I could not pass that up. The brand has too much potential.

What is your official job title now? Creative Director. How would you describe the visual philosophy for HUF? Fuck it. What type of stuff do you like design the most? Shoes or shirts? All of it. Literally. But I have a deep love for typography, so any chance I get to flex there I jump at the opportunity. Which of your work would you say is your personal favorite so far? It is all rewarding when it comes to fruition, but the two booths I did for the Agenda Tradeshow were a lot of fun. One was a NYC Bodega theme with canned goods and a sock vending machine. The next one was an LA Swap Meet theme equipped with an embroidery machine, a ghetto jewelry store and a martial arts supply store facade. I take up any opportunity to get off the computer and work with my hands. Describe a usual day at the office, say, when a deadline is coming up… Everyday is a deadline... How much of a carte blanche do you have when it comes to making decisions? Does your work get checked off by a bunch of people before actually going into print/production? One of the reasons I love HUF is that Keith and the brand as a whole trusts me to make the right decisions. I have worked places with a ton of red tape and because of it nothing gets accomplished. That being said I make sure Keith and I have a clear line of communication at all times and that his vision for the brand is being upheld. Are you in touch with all the team riders to gain their input, or do you propose your ideas to them? Yeah absolutely, as much as I can be. They live all over the country so I rely heavily on our team manager Tyler Cichy to keep me up to date with them all. Ultimately I want to help them build their brands and especially do so with HUF so I am always looking for their input. It is very important to us. So in the end, does Keith always have the last word? 100%. Every decision I make or thing I design, I have Keith and the brand that bears his name in mind. Keith has a strong vision for the brand and I am here to make sure that vision becomes a reality. What makes you happy? Mid-century furniture, drawing, spray paint, flea market treasures, Jameson, Ebay, my girl & pizza.


Behind The Scenes

HUF



Hi Keith, you have been one of the pioneers to connect skateboarding to streetwear and sneaker fashion. Did you know ten years ago that the connection would be so huge now? Ha! Never!!! I really just started out doing things that I liked and was always into. Being from NYC I have always been into streetwear, footwear, and skateboarding, so it all just came about very natural. I think there is some sort of interrelated connection that runs throughout all three, being that they are all born of the streets. As a skateboarder always out on the streets, you’re going to tend to adopt and take influence from all the elements that you are surrounded by. I think music and art play a huge role in weaving the three together as well. How important is this connection nowadays? This connection is extremely important. I think this is the reason that there is even a company in existence called HUF today. All of these elements came together at the right place and the right time, and is what really brought this brand to life. Contemporary culture has been slowly progressing into an age of more and more amalgamation, collaboration, collage… The boundaries between all of these cultural mediums continues to blur into one another, so I think we will continue to see an increase in crossover/influence between skateboarding, music, art, photography, streetwear, sneakers, etc… Please describe “parallel skateboard mentality.” Hmm... well, taken out of context it is a bit hard to define, ha-ha, but it is in line with the idea I was describing above in which these street-based countercultures tend to feed off each other, working in a mutual interdependency in order to shape one another. I think there is much more in common than we sometimes think between something like skateboarding, art, music, etc., in that it all revolves around artistic expression and the way an individual chooses to express that creativity. These different mediums tend to work off each other in a very parallel progression. Interview with Keith Hufnagel In your opinion, who are the most important influencers in skateboarding today? Wow, there are so many skateboarders today it gets hard to keep track. I still really think Mark Gonzales is the biggest influence to this day. He is a great example of what I describe above, in that he has always pushed the creative limits when it comes to skateboarding and art, and continually blurs that distinction between these cultures. He takes elements from art, music, skateboarding, graffiti, fashion, poetry, and

whatever the hell else he wants and just blends them all into this amazing thing that is his own. The way he skates is like jazz: improv, inventive, and always a surprise. Two others I’d have to mention as major influences on the way we see skateboarding today are also Guy Mariano and Lance Mountain. These guys have been killing it for two decades and still continue to do so. Who are your Top 3 skateboarders at the moment? Dylan Rieder, Brandon Westgate, and Ishod Wair. Which are your Top 3 companies at the moment? Norse, Supreme, Stussy. Oh, and HUF!!!! What’s your trend forecast for the next years? Where is skateboarding going? More super-commercial-TV-event-shows or back to the roots? Shit, it’s sad to say but a lot of skateboarding has been going corporate. All these massive corporations are trying to claim a stake in skateboarding and have their own piece of it in their history. It’s often hard if you’re a struggling skateboarder or small brand to resist, as sometimes it is either sign on or go under. There has definitely been an explosion of money into skateboarding in recent years that we have never seen before, which is always hard to predict. We’ve seen this happen in waves before, where these corporations that are only interested in quick money pull out without a second thought the second they start losing profits… which completely fucks over actual skateboarders. I feel like the underground will always be there, but it may never be the same after how mainstream skateboarding has become. The corporations have penetrated and now everything has changed. Some for the better and some for the worse. So yes, it’s going big big big. Street League. ESPN. Skateboarding will always be cool… it’s skateboarding. But the future brings more and more corporate dollars into it. The roots will always be there and hopefully a young skateboarder just does it because he loves it and not because you can now earn half a million dollars on Street League. Trends for streetwear: It’s coming back full circle into the early 2000s. Get ready for more all-over, repeat patterns, but done in a classier way, ha-ha. What’s your favourite thing about skateboarding for life? The freedom to do whatever you want. Skateboarding has always been more of an art than a sport to me. It will always provide a way to creatively express yourself. Thank you very much!

Photo: Jon Coulthard

Behind The Scenes

HUF



Behind The Scenes

HUF


Photo: Marcel Lämmerhirt

THAT´S HOW WE

ROLL

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Am Zug: Nils Müller Nils Müller - ein Name der oft im Zusammenhang mit Graffiti zu hören ist. Kein Wunder, denn der ehemals selbst aktive Sprüher ist immer noch tief mit der Szene verwurzelt. Seine Fotografien gewähren tiefe und intime Eiblicke in eine Welt zwischen Legalität und Illegalität. Gerade ist nach "Blütezeit" von 2008, sein zweites Buch erschienen, das den Namen "Vandals" trägt. Die Grenzen sind fließend, so ist Nils nicht nur Fotograf, vielmehr ein Multikreativer, der sich für das Onlinemagazin "Wertikal" kümmert, eine Galerie in Köln betreibt und auch vor Streetwear Kollabs keinen Halt macht. Wir haben ihn zu Wort kommen lassen, uns Parallelen von Skateboarding und Graffiti aufzuzeigen. Am Zug: Nils Müller.

Nichts scheint selbstverständlicher als die Dinge, die uns seit jeher begleiten. Ob Emotionen, Gerüche, Musik, Filme oder Bilder – sinnliche Eindrücke können sich so tief verankern, dass sie uns so unbeirrt begleiten, wie Charaktereigenschaften es tun. Das ist gut so, aber auch Anlass zur Differenzierung und dazu, die Norm einmal mit Abstand zu betrachten. Ich bin 1982 geboren und lehne mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass die Graffiti- und Skateboardkultur zu den Selbstverständlichkeiten meiner und kommender Generationen gehört. Beide Kulturen sind in den 1980er Jahren mit Filmen wie „Wild Style“ oder „Thrashin‘“ über den großen Teich geschwappt und haben sich hierzulande etabliert. Laut Definition gehören sie nicht zusammen – Graffiti ist einer der vier klassischen Disziplinen des HipHops und Skateboarden eine mehr oder weniger eigenständige Entwicklung –, aber sie sind eben ungefähr zeitgleich hier angekommen und gehörten zu den Beschäftigungen, denen man damals nach der Schule nachgegangen ist. Sowohl das Skaten als auch das Sprühen wurden schnell aus dem öffentlichen Raum

Photo: LP / Wertical Portrait: Phillip Himburg



verbannt. Als Verschmutzung, Ruhestörung und Vandalismus wurde beides abgetan und in abgegrenzte Gebiete abgeschoben. Graffiti sollte nur noch auf freigegebenen Wänden, den Hall of Fames stattfinden, und durch das Skaten sollten nicht länger Bänke und Treppenstufen in Mitleidenschaft gezogen werden, sondern die nachgebauten Hindernisse in Skatehallen. Mittlerweile haben beide Kulturen sich im legalen wie im illegalen Bereich so weit spezialisiert, dass sich Unterkategorien gebildet haben, die in sich so weit entwickelt sind, dass sie als eigenständige Disziplinen angesehen werden können. Weitere Parallelen sind zum Beispiel architektonische Verhältnisse bei diversen Spots, die besonders für die Dokumentation wichtig sind. Außerdem haben die Charaktere der jeweiligen Szenen viele Gemeinsamkeiten. Der Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit scheint sehr ausgeprägt zu sein. Ein weiterer Punkt ist der Zeitfaktor: In der Skatehalle oder der Hall of Fame ist man flexibel und kann in Ruhe arbeiten. Wenn es jedoch zur 5-Minuten-Backjump-Aktion auf eine U-Bahn kommt oder ein Spot mitten in der Innenstadt befahren wird, ist man einzig auf den Moment angewiesen und muss gewisse Gefahren einkalkulieren. Diesen Monat erscheint mein zweites Fotobuch Vandals. Es porträtiert das „Train Writing“, das Graffiti auf Zügen. Ich wollte keine fertig gesprühte Bilder auf Nah- und Fernverkehrszügen ablichten, sondern ihren Entstehungsprozess festhalten. Also die Aktionen, die einer James-Bond-Mission gleichen. Alles ist genauestens durchgeplant. Vom Überwinden von Stacheldrahtzäunen und verschlossenen Stahltüren über das Vorbeischleichen an Videokameras und Sicherheitspersonal bis zum Malen und dem Worst Case Szenario – der Flucht vor Aufsichtspersonal und Sondereinheiten der Polizei.


Flo Mirtain ist dem Club der professionellen Skateboarder beigetreten, oder besser gesagt wurde er nach der „Bon Voyage“Premiere von Cliché in Lyon in diesen aufgenommen. Eigentlich war es eh nur eine Frage der Zeit, denn bewiesen hat er sein Können schon im letzten Cliché-Video „Clé“, z.B. mit einem Kickflip Feeble Pop Out am Curb. Die Franzosen sind gewiss bekannt für stilbewusstes Skateboarding, und Florentin ist sicherlich einer der Gründe, wieso dieses Vorurteil auch in Zukunft bestehen bleiben wird. In diesem Sinne kann man sich schon glühend auf seine nächsten technischen Manöver freuen... Wir haben ihn wenige Tage nach seinem Pro-Debüt ausfragen dürfen und unsere Rubrik darauf abgestimmt, denn Pro wird man ja auch nur ein Mal.

Die erste Reaktion auf die Erkenntnis, dass du nun Pro bist? Ich hab mit dem Team und den anwesenden Freunden gefeiert. Die erste Tat nach der Beförderung? Ich habe direkt all meine Boards an die Homies verschenkt, und ich selber hatte hinterher keins mehr übrig. Den ersten Anruf, den du getätigt hast? Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Der erste Drink zur Feier? Champagner, hehe. Die erste Mahlzeit als Pro? Wodka... Der erste Trip, auf den du gegangen bist, nach der Feier? Ein Kurztrip aufs französische Land, um mit French Fred und Charles Collet ein paar Fotos zu schießen. Erster Kuss als professioneller Skateboarder? Der ging an meine Freundin. Die erste Person, die dir gratuliert hat? Nikwen, der junge Fotograf von der Côte d’Azur. Der erste Trick mit dem Brett unter den Füßen, welches deinen Namen trägt? No Comply. Der erste Pro-Skater, der dir begegnet ist? Ich denke, das müsste Florentin Marfaing gewesen sein und zwar an den Creteil 3er-Blöcken in Paris. Das erste Pro-Board, welches du gefahren bist? Das war Stevie Williams’ Chocolate-Board, die Serie mit den Motorrädern. Deine erste Demo, die du besucht hast? Ich bin 2002 auf einen Teenage-Contest gefahren, bei der das Girlund Chocolate-Team eine Demo gefahren ist. Ich war total aus dem Häuschen! Der erste Song, den du gehört hast als Pro? „Thief ’s Theme Freestyle“ von Sway. Die erste Sache, die du dir vom ersten Paycheck leisten wirst? Wahrscheinlich ein Flugticket, damit ich mit meiner Freundin in den Urlaub fahren kann.

Text: Daniel Pannemann Photos: Davy van Laere

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Bigspinflip


>>> Das >>? erste mal


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Rasur in Istanbul Wie jedes Jahr begab sich das Team Titus auf große Tour und seit Langem waren wir mal wieder als komplettes Team unterwegs! Für mich, war es die erste Tour als Teammanager. Die Tour wurde für mich ein Wechselbad der Gefühle. Es gab tägliche Auf und Abs und täglich neue Aufgaben, die man kaum im Vorfeld planen konnte. Von verlorenen Autos über Hundeangriffe zu Bangern am laufenden Band, Umstylings und Rambo-Tellern. All das und mehr mit dem Team Titus in Istanbul! Text: Yannick Schall Photos: Daniel Wagner



Das Phänomen Rogalski Die meiste Zeit des Tages sah man Rogge nur oberkörperfrei am Spot mit seinem besten Homie Farid rumdäumeln, aber zu den Abendstunden hin wurde dieser junge Mann immer aktiver. Fast alle seine Tricks fielen kurz vor Sonnenuntergang. Anscheinend schien ihn die Dämmerung immer wieder zu Höchstleistungen zu motivieren – oder war es doch das gute Zureden? Empirisch belegen kann man das nicht... Ganz klar hingegen kann man sagen, dass der Junge die Tour über „on fire“ war und definitiv den Titel des „MVP“ zugesprochen bekommt. Dieser eine Tag... Es sollte ein Tag wie jeder andere werden: Aufstehen, viel Autofahren, Skaten, Bier trinken, Schlafen, doch wie hat einst ein berühmter Fußballer gesagt?! „Haste Scheiße am Schuh, haste Scheiße am Schuh!“ Das hätte das Motto zu diesem Tag werden können. Wir fuhren wie gewohnt mit unseren zwei Autos zu einem bekannten Spot in der Stadt; dort angekommen, entpuppte das Ganze sich eher als große Baustelle und das besagte Gap dort war einfach nur eine hohe Wand. Farid wollte mit dem Board dennoch den Spot kurz erkunden, um eventuelle Möglichkeiten zumindest zu erahnen. Plötzlich wurde es hektisch und ich sah Farid, wie er von mehreren Hunden über den Platz gejagt wurde. Die Straßenköter verbissen sich in den Beinen und Armen, und Farid konnte sich gerade so retten. Der anwesende Polizist zog zwar seine halbautomatische Feuerwaffe, doch wirklich nutzen wollte er sie auch nicht. Nachdem sich alle etwas beruhigt hatten, wollten wir gemeinsam schnellstmöglich ein Krankhaus aufsuchen, um die Tetanusimpfung aufzufrischen und eventuell eine Tollwutspritze abzuholen. Als wir bei den Autos ankamen, war lediglich eins davon noch da. Wir dachten, wir hätten es mit dem schnellsten Autodieb der Welt zu tun, da wir nur sieben Minuten weg waren. Doch nach kurzer Informationseinholung vom gegenüberliegenden Hotel, erfuhren wir vom Portier, dass wir es, zum Glück, stattdessen nur mit dem wohl schnellsten Abschleppdienst zu tun bekommen hatten. Mit Hilfe des Spotguides und der örtlichen Polizei konnte Farid schließlich auch ein Krankenhaus erreichen, um die besagten Spritzen zu erhalten. Das Auto konnten wir nach einer kleinen Stadtrundfahrt per Taxi gegen Bezahlung auch wieder zurückbekommen. Was blieb, waren eine dauerhafte Hundephobie und sicheres Parken in Parkhäusern für den Rest des Aufenthalts. Yannick - Tailslide

Unser Hood Unser Apartment befand sich, relativ zentral gelegen, im Stadtteil Aksaray. Von Wilko bekam es den Spitznamen „Fritzels Keller“ aufgrund der Lage im Souterrain. In unserem Kiez hatten wir eigentlich alles, was wir brauchten: einen 24/7-Kiosk/Späti, ein Restaurant mit deutschsprachigem Wirt, einen Bäcker und direkt über uns einen Friseur. Der Kioskbesitzer versorgte uns mit Bier und Snacks; dazu gab’s für einige von uns noch zusätzliche Türkischkenntnisse. Unser Stammlokal, in dem wir fast täglich dinierten, versorgte uns mit dem bereits erwähnten „RamboTeller“, auf dem sich eigentlich nur verschiedene Arten von Fleisch befanden. Um diese „ausgewogene“ Mahlzeit zu komplettierten, aßen wir meist Brot und tranken Ayran. Das morgendliche Frühstück hingegen fiel, aufgrund des übermäßigen Fleischgenusses, meist vegetarisch aus: Sesamringe mit Käse und


Patrick - Nollie Nose Manual Flip off Farid - FS 360 Ollie



Tomaten. Unsere Nachbarn vom Friseur versorgten uns dazu mit den neuesten Sommertrends: Im Sommer 2013 trägt man Boxerschnitt und/oder Bartfrisuren. Also geht den Trend mit und tragt oben 3 Millimeter und an der Seite 0 Millimeter! Nicht nur wegen der Frisuren waren wir natürlich bekannt wie bunte Hunde in unserer Gegend und wurden stets freundlich gegrüßt. Doch natürlich gab es, wie in jeder Großstadt, auch Schattenseiten. Man konnte Zeuge werden von Streetfights über dreispurige Straßen und bewusstlose Frauen sehen, die in Taxis gezogen wurden. Derartige Dinge kamen zu unserem Glück nur nachts zum Vorschein. Und die meisten von uns befanden sich zu dieser Zeit glücklicherweise schon im Bett.

Wilko - BS Tailslide

Die Stadt Istanbul ist mit seinen rund 14 Millionen Einwohnern eine der größten Städte der Welt und auch die einzige, die sich auf zwei Kontinenten – Europa und Asien – befindet. Die Größe der Stadt ist überwältigend. Man kann stundenlang umherfahren, ohne ein Ende zu erkennen. Apropos umherfahren: Wer noch nicht da gewesen ist, kann sich nicht vorstellen, mit wie viel Verkehr man dort zu kämpfen hat. 50 Prozent des Tages verbringt man im Auto, und das meistens eher stehend. Ein Blick auf unsere Durchschnittsgeschwindigkeit von 14 km/h kann das ungefähr bestätigen. Trotz der enormen Größe und des Verkehrs von einem anderen Stern ist die Stadt sehr ansehnlich: Die Moscheen, der Bosporus und die großen Märkte sind einen Besuch wert. Man sollte definitiv auch die asiatische Seite besuchen. Dies kann man per Auto, was eine Fahrt über die Bosporus-Brücke bedeutet, oder per Boot bewerkstelligen. Skatespots hat die Stadt auch einige. Die meisten Spots sind große und vielfältige Plazas, an denen man größtenteils ungestört skaten kann. Die meisten Plazas bieten diverse Ledges, Stufen und Curbs. Rails findet man eher selten. Insgesamt überraschte uns die Menge und auch die Größe der angesteuerten Spots. Ein Spot, der wohl noch einigen Besuchern ein Lächeln um die Mundwinkel zaubern wird, soll im nächsten Abschnitt beleuchtet werden...


Jost - Ollie


„Der Spot“ Auf die Frage „Was geht eigentlich auf der asiatischen Seit der Stadt skatetechnisch?“ entgegnete unser Spotguide nur, dass es bloß ein paar Stufen gäbe. Ich interessierte mich trotzdem dafür und beschloss, dass wir „diese paar Stufen“ am nächsten Tag besuchen. Allein schon wegen der bereits erwähnten Fahrt über die Bosporus-Brücke war es den Abstecher wert, aber wir erahnten noch nicht, was uns auf der anderen Seite sonst noch erwartete. Auf der asiatischen Seite angekommen, fiel direkt auf, dass sie viel weiträumiger und pompöser bebaut ist. Genau dies spiegelte sich auch am Spot wider: Er befand sich auf einer ca. 1 km langen Gartenanlage, die an einem leichten Hang lag. Aus den angesprochenen „paar Stufen“ kann man ohne zu übertreiben wohl eher 100 Paar machen. Mehr noch: Neben den Stufensets befanden sich Banks, Straight- und auch Downledges. Und: Die meisten davon hatten noch nie zuvor eine Skateboardachse gesehen. Worte können daher auch nicht wiedergeben, was einem der Spot für Möglichkeiten geben kann. Ich denke, unser parallel zum Heft erscheinender Tourclip wird ein bisschen mehr Aufschluss darüber geben. Wir verbrachten jedenfalls einen ganzen Tag dort und hatten danach höchstens 30 Prozent des Spots genutzt. Neben dem Spot ist auch die Ernährungslage perfekt: Es gibt einen Starbucks, einen Kiosk, einen Supermarkt und einen Burger King. Damit können wohl jegliche Gelüste gestillt werden. Mich freut natürlich, dass demnächst weitere SkateboardTouristen an diesem Traumspot ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Ein dickes Dankeschön geht an unseren Spotguide Osman, Önder von Skateboarding Turkey (SBT) und natürlich an die Firma Titus, die das alles ermöglicht hat!

Patrick - Flip FS Boardslide



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Es hat seine Gründe, warum Affen im Zoo eingezäunt sind, und mindestens so viele Gründe sprechen dafür, dass es bei Skatern ähnlich sein sollte. Irgendwie haben wir das Glück, dass es noch keinem aufgefallen zu sein scheint. Jeden Tag geht irgendwo in der Welt eine Truppe von mehr oder minder talentierten Skateboardern


auf die Suche nach der Stadt, dem Ort, dem Paradies, das reich an Skate-Spots ist, in dem das Bier wie aus Quellen sprudelt, und das zudem auch noch weibliche Wesen wie magisch anzieht. Sollte man dieses Paradies nun tatsächlich finden, kann Punkt #1 („reich an Skate-Spots“) eigentlich auch schon wieder gestrichen werden

Der

Valencia Skandal by Daniel Pannemann


Der

Valencia Skandal

– und das am besten mit dem fettesten Filzmaler, den man finden kann. Ein 12-Pack Dosenbier kostet knapp fünf Euro, Pfand haben die Spanier nicht – eine fast geschenkte Versicherung also für einen garantiert skatefreien nächsten Tag! Immerhin besteht die Chance, nach einigen Litern Gerstensaft im Bett einer fremden Dame zu landen, die garantiert nicht für einen Artikel mit Deadline sammeln muss, sondern eher an den kaum noch vorhandenen körperlichen Möglichkeiten des Geschlechtspartners verzweifelt. Wir gehen mal davon aus, dass sie nun endgültig aufgegeben hat und der Skater hochkant aus dem Hostel oder Zelt geworfen wird, was im ersten Moment vielleicht enttäuschend ist, aber dann im zweiten, nach der Erkenntnis, dass nach dem Freitagabend der Samstagabend kommt, ein Hoffnungsschimmer zu sein scheint. Es besteht erneut die Chance, dass man in der am Strand liegenden Großraumdiskothek mit Gratis-Cocktailcoupons, freiem Eintritt und natürlich ohne Einlass-Stop, das Top-Model mit reichen Eltern findet, welches dein weiteres Leben mit allen erdenklichen Mitteln versüßen möchte. Ach wie schön doch eine Gaststätte in Strandnähe sein kann; man traf zwar nicht das Mannequin mit den perfekten Maßen, dafür aber Laura de la Santos, die mit den fast passenden neonfarbenen Leggings, BauchnabelPiercing und dem Talent, durch ihre Zahnlücke zu pfeifen. Ab ins Wasser, nachdem man sich von sämtlichen Kleidungsstücken befreien konnte, die nach dem verwirrend angetäuschten Geschlechtsverkehr, nun gänzlich befreit sind von Bargeld und sämtlichen Vermögensgegenständen. Glücklicherweise hast du eh keine Lust mehr auf ein Vertragshandy ohne Pin, und es war auch nur eine geringe Kaution auf dem Türschlüssel des Appartements, der mit Adresse und Namen der Unterkunft gekennzeichnet wurde. Wenn das Wochenende nun überstanden ist, wird sich kurz gesammelt, es werden die noch unberührten Boards zurechtgelegt und ein Plan geschmiedet, was nun unbedingt abgeklappert werden müsste. Hm, erst 22:53 Uhr und dein Biorhythmus hat die Ins-Bett-geh-Zeit auf 7:30 Uhr verlegt; der Supermarkt, der nur fünf Minuten entfernt liegt, hat noch exakt sieben Minuten geöffnet. Es geht in die Sprintphase und das im Kollektiv, der Griff zum 12-Pack sitzt, und ein Sonntagabend in einer Erasmus-Stadt in Spanien kann doch immerhin nicht langweiliger werden, als ein Samstagabend in Mülheim-Kärlich bei Koblenz, oder?



86 the Vntiz Team Desert Portrait 01

Antiz in Marokko Photos: Alberto Polo


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allery

the Vntiz Team Desert Portrait 02



Dallas Rockvam Nollie Bs Heelflip with some 90‘s looking flavor

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Dallas after a hard session

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Antiz in Marokko


Antiz in Marokko


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Street kid with attitude

Michel Mahringer

Dallas Rockvam

Gabriel Engelke

Sam Partaix



Gabriel Engelke skating a When he is not loosing shit all over Michel is loose on his board... Shark Tailblock

perfect barrier in Safi

Antiz in Marokko

Double fun, Gabriel and Julien skating downhill while the locals come and go


Dromedary and his keeper

Dromedary portraits, Sam Partaix

Gabib cuts Dallas hair and Dallas films it for his friend Rooftop haircut session in Marrakesh

Dromedary portraits, Remy Taveira


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Antiz in Marokko


Roland Hirsch does a Fs Ollie on a smooth back under a bridge in Rabat the Vntiz team pays homeage to Joe Rosenthal by Raysing the Flag

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allery


How toget spon sored von A-Z

A – Ausdruck Skateboarding ist Bewegungskultur, und du hast die Möglichkeit, dich über dieses Stück Holz auszudrücken und andere Leute zu inspirieren. Sobald die Jüngeren anfangen, dir viele Fragen zu stellen und deinen Style zu kopieren, bist du definitiv auf dem richtigen Weg. B – Bescheidenheit Bescheidenheit ist auf Sponsorensuche fehl am Platz, schließlich willst du hoch hinaus. Füttere deine sozialen Netzwerke mit jedem gerissenen Schnürsenkel, trage generell eher T-Shirts mit großen Logos und brüll’ am Spot laut rum, sobald du beim Game of SKATE verlierst. C – Contests Deutlicher kann man sich in Deutschland nicht empfehlen. Ist doch klar: machst du den ersten Platz, bist du auch der beste Skater. Also trainiere deinen Run gut ein, verfolge besondere Taktiken und schon sind alle anwesenden Teammanager überzeugt. D – Dope Wie dope du bist, entscheidet nicht dein Klumpen Hasch in der Tasche, denn wer den ganzen Tag nur verbarzt am Spot abhängt, ist mittlerweile für Sponsoren eher uninteressant. Kiffen war mal cool. E – Ernsthaftigkeit Es ist egal, wie ernst du es nimmst. Denn auf der einen Seite kannst du deine Logos immer und überall in die Kamera halten oder aber auch in Interviews sagen, dass du Logos scheiße findest. Professionalität ist nicht verkehrt, doch Skateboarding ist nicht so ernst, dass man es zu ernst nehmen müsste. Ganz im ernst. F – Flip-in-Flip-out-Shit Je technischer, desto besser, bzw. so viele Flips rein und raus wie möglich sind ein Trugschluss. Skateboarding ist weder Bodenturnen noch Mathematik. Ein schlichter und sauber gelandeter Trick ist oftmals besser, Hauptsache stabil G – Geld Es ist schön, vom Skaten zu leben – zumindest für die 0,01 % der Deutschen, die das finanziell hinbekommen. Deswegen sollte es nicht dein Ziel sein, genügend Cash bis an deinen Lebensabend mit Skateboarding zu verdienen, sondern freu dich im Idealfall über ein paar Jahre lang Free S(t)uff und ein paar geile Touren. Ist eh viel mehr wert. H – Heimatdorf Die Chancen auf einen guten Sponsor-Deal sind höher, wenn du dort wohnst, wo sich Filmer und Fotografen tummeln. Das ist meistens in einer deutschen Großstadt, also worauf wartest du? Schmeiß hin und ziehe los. I – Idealismus Wenn du vom Skaten leben willst, musst du leider einen Teil deines gesunden Idealismus über Board werfen. Denn ohne Energy-Drink- und Corporate-Company-Sponsor geht es leider nicht mehr. Dafür wirst du die ganze Zeit von einem Filmer begleitet, darfst Tricktipps geben, Tage in deinem Leben präsentieren und viel schlaues Zeug in die Kamera sprechen.

J – jugendlich Alte Säcke will keiner mehr sponsern, deswegen ist es von großem Vorteil, wenn du bereits so früh wie möglich mit dem Skaten anfängst und bereits erste Tricks in jungen Jahren sicher auf Tasche hast. Falls du immer noch Boneless aus Jumpramps machst, müssen wir dir leider sagen, dass der Zug abgefahren ist. K – Klamauk Wenn es dir einfach durch physische Skills nicht gelingen will, hast du auch mit eher bescheidenem Trickrepertoire noch die Chance, in der Skateboard-Welt als Pausenclown auf dich aufmerksam zu machen. Klamauk ist bei jedem Groß-Event ein Garant dafür, dass die Leute über dich reden; und da unsere Szene unendlich vielfältig ist, wird sich schon jemanden finden, der das mag. L – Liebe Mit der Liebe wird es leider nichts, solange du danach strebst, einer der Besten zu werden. Jeden sonnigen Sonntag jucken die Füße, und du kannst dir noch so oft vornehmen, „dafür dann aber nächstes Wochenende“ was mit deiner Liebsten zu machen. Sobald sich einer der Homies mit dir zum Skaten verabreden will, sind alle Schmetterlinge im Bauch sofort im Urlaub. Ohne dich und deine Freundin. M – Manager Wenn du bereits aus gutem Hause kommst, Sponsoren nur aus Gründen von Fame und nicht aus Mangel an Stuff benötigst, empfehlen wir dir, direkt einen Manager zu suchen. Dieser kümmert sich um deine Vermarktung und deine Fanpage. Das Einzige, was du dann noch tun musst, ist skaten zu gehen. Allerdings alleine in deinem goldenen Käfig. N – Next Level Shit Wenn du auf dem Skateboard bereits besser bist als der Durchschnitts-Deutsche, auf einem COS Cup schon mal das Semi-Finale erreicht hast und dich die ersten Fans bei McDonald’s erkennen, bist du auf einem guten Weg, bald das nächste Level zu erreichen. Bleib am Ball! O – Objektiv Ganz wichtig für dein Sponsor-Me-Tape: ein stets sauberes und staubfreies Objektiv deines Filmers. Stell dir vor, du schaffst endlich deinen lang probierten Banger, doch die Flecken der letzten Session Dosenstechen machen die Aufnahme zunichte. P –Persönlichkeit Gute Tricks und viele Stufen springen muss nicht alles sein. Das ist erst mal eine gute Nachricht. Die schlechte ist, entweder man besitzt Persönlichkeit oder nicht: Das hat sich bereits während deiner Pubertät entschieden; das Wichtigste ist, man selbst zu sein und sich nicht zu verbiegen. Außer vielleicht bei Caballerial Double Flips. Q – Qualität Quantität statt Qualität verschafft dir schnellen Bekanntheitsgrad und viele neue Follower; irgendetwas über dein Skaterleben zu veröffentlichen ist heutzutage leicht. Das ist für potenzielle Sponsoren erst mal gut und schafft eine Basis, um das neue Gesicht deiner Lieblings-Company zu werden. Allerdings musst du dich vorher für eines entscheiden.

R – Rock & Roll Rock & Roll zieht immer: Wenn du komplett zutätowiert, langhaarig und mit weißem Wifebeater besoffen immer noch einen Stay-On-Run fährst, hast du schon mal sicher einen Fuß in der Tür. Das ist Skateboarding. S – Sponsoren Es gibt für jeden Topf einen Deckel. Denn egal, ob du dich im Mainstream oder Underground wohlfühlst, in jedem Segment gibt es Companys, die zu dir passen. Du musst es sie nur wissen lassen, am besten via Twitter. T – Trickliste Eine altbewährte Methode, einen Sponsor zu bekommen, ist in den lokalen Skateshop zu gehen und nach der aktuellen Trickliste zu fragen. Diese nimmst du dann, filmst die vorgegebenen Tricks ab und bringst sie zurück. Wenn du alle Tricks von der Liste sauber gestanden hast, bekommst du deinen wohlverdienten Sponsor. U – Underground Du bist einer der Typen, den die Leute von Natur aus stylisch finden. Das Pushen stimmt, die Trickauswahl ist modern und auch eine dezente Affinität zu neuen Fashion-Trends wird dir abgenommen. Nur der Sponsor fehlt noch, und das liegt wahrscheinlich daran, dass du diesen gar nicht willst. Also lass dir nichts aufdrängen, sondern fühl dich einfach wohl, so wie es ist. Ist auch okay. V – Vitamin B Die allerbeste Taktik überhaupt: Suche dir einen Homie, der bereits gesponsert wird. Mit diesem fährst du zu jedem Contest, lernst die richtigen Leute kennen, schleimst dich noch ein bisschen ein, und schon bist du dabei. Viel Alkohol hilft dir außerdem. W – wählerisch Sei nicht zu wählerisch, denn die Zeiten sind hart. Stuff ist Stuff, und nur Bares ist Wahres. Scheiß drauf, dass du jeden Tag das gelbe Woll-Beanie deines neuen Sponsors tragen musst. Dafür bist du jetzt endlich im Zirkus angekommen. X – X-Games Es gibt wohl kaum einen besseren Event, um sich von der Professionalität anderer Skateboarder inspirieren zu lassen. Das ist es, was die Leute wollen, was die Masse sehen will! Wilde Tricks in bunten Logoshirts und mit echten Pressekonferenzen. Nimm dir also Zeit, alle ESPN-Episoden in Ruhe zu studieren. Y – YouTube Es darf für dich nichts Wichtigeres als deinen YouTube-Channel geben. Füttere diesen mit jedem Furz, den du auf dem Skateboard loslässt, lasse deine Babykatze darauf schlafen und vor allen Dingen: veröffentliche deine Slams. So erhältst du viele Views und dementsprechend viele Follower. Z – Zufall Überlasse nichts dem Zufall und halte dich auf keinen Fall an diese Liste. Denn wenn wir euch einen ernstgemeinten Tipp geben dürfen: macht eurer Ding, so wie es sich für euch am besten anfühlt, bleibt progressiv, bereist die Welt, schließt Freundschaften und habt Spaß. Denn wenn es so sein soll, wird es sich schon ergeben.

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