FOR SKATEBOARD CULTURE
UE ISS
PLACE MAGAZINE • MÄRZ 2013 • €3,90 DEUTSCHLAND • €4,50 ÖSTERREICH SFR 8,20 SCHWEIZ • €4,70 LUXEMBURG
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197691 103908
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DENNY PHAM INSPIRED BY KOSTON
#RESPEC T T H EPAS T TRIC K
SWITCH VARIAL HEEL WARM UP TRIC K
SWITCH OLLIE
0 8 ATTEMPTS
3 MAKES
TRIC K HISTORY: ERIC KOSTON MADE THIS AT BRICKTOWN COSTA MESA IN 2000. OBSTACLE
STAIRSET
09 1972
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1990
FIRST SKATED
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POLEN DEN KMAL BERLIN, GERMANY
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1.80m
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8”
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New York edit online now at adidas.com/skateboarding © 2013 ADIDAS AG. ADIDAS, THE TREFOIL LOGO AND THE 3-STRIPES MARK ARE REGISTERED TRADEMARKS OF THE ADIDAS GROUP.
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No. 39
Herzlich willkommen zur neuen Ausgabe der Place, Nummer 039, die prall gefüllt ist, wie eine Packung vieler, vieler bunter Smarties! Wecke den Tiger in dir und entdecke die Möglichkeiten, die dir unsere „Special Issue“ bietet! Klare Sache: Das Gute daran ist das Gute darin. Wir machen den Weg frei! Bald ist der Schnee verschwunden, doch wenn’s mal wieder länger dauert, bloß nicht zur Diva werden. Wir öffnen Horizonte und weißt du auch warum? We love to entertain you! Du willst nach China? Geht nicht gibt’s nicht. Dort gibt es Marmor und Technik, die begeistert. Beim ersten Grind hat Vladik gedacht: Ich liebe es! Die feine englische Art bringen wir euch mit Palace Skateboards ins heimische WG-Zimmer, aber wer wird denn gleich in die Luft gehen? Wir werden es, und zwar vor Freude, wenn das neue Cliché-Video erscheint, zu dem wir Boris Proust im „Journal de Voyage“ interviewt haben. Normal ist das nicht. Sind die Spots zu stark, bist du zu schwach. Moritz Zeller ist nicht schwach, hält aber lieber einen Sicherheitsabstand ein, wenn er sich an Staudämmen herumtreibt. Man sagt, er habe magische Kräfte. Leistung aus Leidenschaft gilt besonders für Jim Greco, der uns im Interview erzählt, was bei ihm gerade so läuft. Nämlich Freude am Fahren, jeden Tag. Keine Macht den Drogen! Wohnst du noch oder lebst du schon, Dominik Dittrich? Er wird es euch im Interview verraten, abends halb zehn in Deutschland. Ihr merkt schon, wir geben eurer Zukunft ein Zuhause, weil ihr es euch wert seid. Man gönnt sich ja sonst nichts und merci, dass es euch gibt an dieser Stelle! Bei der Place seid ihr genau richtig, denn Genuss muss keine Sünde sein. Einmal hin, alles drin! Jede Woche eine neue Welt, weil einfach einfach einfach für uns ist. Und denkt dran: Nichts ist unmöglich! Wir sind euer Fels in der Brandung, denn hier werdet ihr geholfen. Aber tut uns bitte einen Gefallen: Lasst euch von der Werbung nicht verarschen! Die neueste Ausgabe aller Zeiten - dafür stehe ich mit meinem Namen. Benni Markstein
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Impressum Editorial Office Office Editorial PLACE For For Skateboard Skateboard Culture Culture PLACE Haus 23 23 // Skatehalle Skatehalle Berlin Berlin Haus Revalerstr. 99 99 Revalerstr. 10245 Berlin Berlin 10245 www.place.tv www.place.tv contact@place.tv contact@place.tv Editor in in Chief Chief Editor Benjamin Markstein Markstein Benjamin benni@place.tv benni@place.tv
SCHNITT MENGE 12
Editorial Staff Staff Editorial Daniel Pannemann Pannemann Daniel pannemann@place.tv pannemann@place.tv Renko Heuer Heuer Renko renko@place.tv renko@place.tv
People Stefan Marx, S.16 Axel Cruysberghs, S.22 Alex Denkiewicz, S.48 Fredo, S.58 Jim Greco, S.72 Dominik Dietrich, S.74
Art Direction Direction Art Stefan Batsch Batsch Stefan spam@skism.info spam@skism.info Graphics Graphics Pillepopstar Pillepopstar Photographers Photographers Daniel Wagner Wagner Daniel daniel@place.tv daniel@place.tv Florian „Burny“ „Burny“ Hopfensperger Hopfensperger Florian Tim Korbmacher Korbmacher Tim Henrik Biemer Biemer Henrik Kevin Metallier Metallier Kevin Phil Pham Pham Phil Davy van van Laere Laere Davy Christoph Schröder Schröder Christoph Friedjof Feye Feye Friedjof Jonas Wedelstädt Wedelstädt Jonas Contributing Contributing Photographers Issue Issue 39 39 Photographers Eric Antoine Antoine Eric Arto Saari Saari Arto Antton Miettinen Miettinen Antton Nils Svensson Svensson Nils Henry Kingsford Kingsford Henry Jon Humphries Humphries Jon Further Contributors Contributors Further Moritz Zeller Sebi Vellrath Donald Zeller Campbell Moritz Lev Tanju Donald Campbell Lev Tanju Advertising Benjamin Markstein Advertising benni@place.tv Benjamin Markstein benni@place.tv Publisher Monday Publishing GmbH Publisher Kamekestr. 20-22 GmbH Monday Publishing 50672 Köln20-22 Kamekestr. Tel.: 0221 50672 Köln/ 945 267 – 21 Fax: 0221 0221 // 945 945 267 267 –– 21 27 Tel.:
Chewy, Lucien Lucas, Kevin, Daniel, Pontus Jerome, Fred Michael
Companies Palace, S.50 Cliché, S.62 Supra, S.72 Polar, S.84
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Burny, Vladik, Alex, Denny Norbert, Wilko, Heile Welt, Boris, Nils
Journal de Voyage Polar NYC
Travel China, S.30 London, S.50 Lyon, S.62 New York, S.84
Fax: 0221 / 945 267 – 27 Vertrieb DPV Network GmbH Vertrieb Postfach 570 412 DPV Network GmbH 22773 Hamburg Postfach 570 412 www.dpv-network.de 22773 Hamburg www.dpv-network.de
Cover: Vladik Scholz - Nollieflip to fakie Als wir an dem Wellenspot angekommen waren, war so ziemlich jeder überwältigt von dem Spot. Diese Wellen sehen einfach verrückt aus, so etwas findet man nirgendwo in Europa. Nach dem Bestaunen des Spots und etwas Warm-Up, war mir ziemlich klar, dass ich einen dicken Nollie Flip daraus machen will. Es hat etwas gedauert, alles so zu machen, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber es hat sich komplett gelohnt! Das Gefühl, den Trick zu landen, war Bombe! Photo: Burny
EMMANUEL GUZMAN
Featuring the C1rca Griz Emmanuel’s Signature Shoe
C1RCA.COM / FACEBOOK.COM/C1RCA FRONTSIDE FLIP MELON. BROOKINGS, OR. PHOTO: CHAMI
Top-Verdiener im Business. Auf www.celebritynetworth.com findet man unter der Rubrik „Athletes“ ein paar bekannte Gesichter. Frei nach dem Motto „What’s Your Favorite Star Got In The Bank“ kann man sich, neben einem Lebenslauf und den Gründen des Reichtums, einen Überblick über die Summe machen, die der Lieblingsskater auf dem Konto hat; aber ob ein Eric Koston wirklich 15 Millionen schwer ist, weiß wahrscheinlich nur er selbst oder eben sein Buchhalter. Tony Hawk: 120 Mio. Rodney Mullen: 30 Mio. Ryan Sheckler: 16 Mio. Eric Koston:15 Mio. Chad Muska: 15 Mio. Tony Alva: 15 Mio. Rob Dyrdek: 15 Mio. Lance Mountain: 10 Mio. Stacey Peralta: 10 Mio. Paul Rodriguez: 6 Mio. Steve Berra: 3,5 Mio.
Top-10 Google-Hits Deutschland Die deutschen Skater haben vielleicht nicht die dicke Kohle, an denen wir sie messen können, trotzdem haben wir uns gefragt, wer die angesagten Leute in unseren Breiten sind. Doch wie sollen wir das herausfinden? Christoph Wildgrube 177.000 Alex Mizurov: 154.000 Lem Villemin: 130.000 Lennie Burmeister: 89.800 Yannick Schall: 70.700 Michael Mackrodt: 69.700 Denny Pham: 65.700 Jürgen Horrwarth: 61.400 Vladik Scholz: 55.800 Louis Taubert: 39.700
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Die neue blondierte Front der Vereinigten Staaten, oder: Wann sieht man den ersten künstlichen Blondschopf an der Warschauer Straße. Sich die Haarpracht zu kolorieren scheint der neueste Trend im Hause Habitat/Alien Workshop zu sein: Austyn Gillette, Stefan Janoski oder auch NeuBlondie Kevin Terpening fühlen sich damit sichtlich wohl, und so wird es aller Wahrscheinlichkeit nach nur eine Frage der Zeit sein, bis man die ersten Nachahmer auch hierzulande erwischen kann. Solange es bei der Chemie in den Haaren bleibt, ist jedoch auch alles legal und auswaschbar. Trends für den Frühling Blondierte Haare Camouflage in jeder Form Cargo-Pant-Comeback Sticker von Chanel, Lacoste und Yves Saint Laurent Noseslides to fakie 540°s in allen Variationen Hemd in der Hose Fischerhüte Mit Lackschuhen zum Spot pushen Rotwein statt Wasser ... und hoffentlich mehr Liebe im Freien
Stats-Corner
in the mix Das Un-Buch der Ausgabe: „Bobbi Brown – Pretty Powerful“ Was ein Skateboard auf dem Cover dieses Buches für Schminktipps zu suchen hat, konnte uns weder die Verkäuferin im „The Shit Shop“, noch BrigitteRedakteurin Bianka Echtermeyer sagen – wir fanden das schon etwas enttäuschend. Da wir aber wissen, dass wir auch Leserinnen haben, hier ein kleiner Tipp von uns: Schminkt euch mal.
Zweieiige Zwillinge (von ihrer Mutter nach der Geburt verstossen)
Schluckspecht
spuck schlecht
The Disneyland Memorial Orgy 1967 SK8-Box Wally Wood (1927-1981) war einer der einflussreichsten Comiczeichner und außerdem Mitbegründer des „MAD“-Magazins im Jahre 1952. Nachdem er 1967 die „Disneyland Memorial Orgy“-Parodie zeichnete, veröffentlichte Paul Krassner diese im selben Jahr in seinem Underground-Magazin „The Realist“, wodurch das Schwarz/Weiß-Poster sehr schnell Bekanntheit erlangte. Heute, knapp 50 Jahre später, hat ein ehemaliger Disney-Mitarbeiter die Collage koloriert, bevor sie dem Boom-Art-Kollektiv in die Hände gelangte. Die Franzosen betreiben eine Galerie und verkaufen dort unter anderem Skateboards in limitierter Auflage, gerne auch mal in Holzkisten. Neben den Disney-Decks gibt es weitere Editionen mit Jimi Hendrix oder auch mit Pin-Up Girls. Sammler und Liebhaber sollten mal vorbeischauen. www.boom-art.com
5 No-Gos im Skateboard-Edit Unzählige neue Clips überfluten unsere Bildschirme Tag für Tag. Hinter jedem dieser vermeintlichen Meisterwerke sitzt jemand, der das ganze Zeug zusammenschneidet und sich seine Gedanken über den Stil des Videos macht – oder eben auch nicht. Hier sind unsere Top-5 des „Das-können-wir-echt-nicht-mehr-sehen“. Lines zwischen den Tricks schneller laufen lassen Wer will hier eigentlich wen veräppeln? Mal davon abgesehen, dass das Pushen ein wichtiger Bestandteil einer stylischen Line ist, sollte man sich direkt beim Filmen Gedanken machen, ob die Wege nicht evtl. zu lang sein könnten. Schneller laufen lassen gleicht Betrug, ist eine Beleidigung für jeden Skater und außerdem Krebs fürs Auge.
Meet „Big E“ Erschrocken blicken wir nach Amerika. Nachdem sich eine vermeintliche „Neunjähriger steht 900“News als „beinahe gestanden, nur gelandet“ herausstellte, hat uns trotzdem interessiert, um was für ein Talent es sich da eigentlich handelt. Evan Doherty ist ein kleiner Knirps, über den man auf seiner Webseite (sowie auf Facebook, Twitter, Myspace und bei YouTube) bereits eine Menge erfahren kann. Nämlich, dass Erwachsene den Kurzen so hart vermarkten, dass man sich am Kopf kratzen muss. A competitive skateboarder from Kansas City, Missouri. He’s determined; he’s fearless; and he’s only 9 years old! - es werden sämtliche Register gezogen, um den Jungen bekannt zu machen, Contest-Ergebnislisten präsentiert und allerlei merkwürdige Sponsoren aufgelistet. Wir wollen gar nicht erst wissen, welche Art von Coach das Kind in die Halfpipe und über die Megaramp scheucht, um ihn zum „next big thing in skateboarding“ zu machen. Skateboarding ist nicht „competitive“, und Kinder sollte man sich selbst finden lassen. Falls wir nun aber irren sollten, und der Kleine alle Fäden selbst in der Hand hat und das auch genau so will – viel Glück. Die Szene wird dich leider haten. An die Erwachsenen: bitte verheizt nicht das Talent von Little Big E. Denn gut ist er für sein Alter allemal. www.evanskater.com
Epische Intros Besonders jüngere Nachwuchs-Editoren versuchen ihren Dorfplatz-Clip durch epische Faceshoots im Sonnenuntergang und umherfliegende Blätter in SlowMotion wenigstens ein bisschen wie „Fully Flared“ aussehen zu lassen. Doch das nimmt einem niemand ab und nervt total, da man eigentlich zwischen WelcomeClip und Video-Trailer nur kurz in den ersten fünf Sekunden checken will, ob der Clip nicht evtl. doch was her macht. Tipp: Lasst es knacken. Gaybird-Moment Spätestens seit dem ersten Alien Workshop-Video ein Klassiker unter den EmoAufnahmen, mit dem man allerdings schon lange keinen Betrachter mehr aus der Reserve locken kann. Aber solange es noch keine Gaycat- oder GaydogMoments gibt, drücken wir noch mal ein Auge zu. Warte mal..., nee doch nicht. No-Go 2013. 4:3 auf 16:9 hochskalieren Natürlich wissen wir um die Problematik – solange der Umbruch stattgefunden hat, war es nicht gerade leicht, die gesamte Footage für den Part eines Fahrers in einem Format zusammenzubekommen. Da aber mittlerweile jeder Filmer auf HD umgestiegen sein dürfte, ist dieses No-Go demnächst endlich Geschichte. VX-Clips schauen wir uns trotzdem nach wie vor gerne an. Hauptsache einheitlich. Nationaler Rapsong Ein Editor soll schneiden, was er fühlt, und die Musik ist ein sehr wichtiger Bestandteil eines jeden guten Schnitts. Doch man sollte beachten: das Internet gibt es auf der ganzen Welt. Wenn wir uns einen Clip mit spanischem Rapsound anschauen, können wir nur erahnen, was Franzosen oder Amerikaner über einen Deutschrap-Clip denken. Nämlich: sheise.
01: Yo La Tengo – „Blue Line Swinger“ Wir denken: Freut uns ja irgendwie sogar für Yo La Tengo, dass sie so einen netten Kerl wie Stefan Marx als Fan haben, schließlich hört man sonst eher, dass sich eigentlich nur übellaunige Kritiker und unrasierte Musikjournalisten für den angestaubten Sound der Männer aus Hoboken begeistern. Ab heute also können sie sich mit Stolz die alternden Ellenbogen in die erschlaffenden Seiten rammen und sagen: „Weißt du, da in Hamburg, da mag einer unsere ganz langen Songs, die eher wie melancholische Sessions klingen“, wobei
04: John Maus – „Through The Skies For You“
das auch noch gelogen wäre, nur wer gibt schon gerne zu,
Wir denken: Schon vor über fünf Jahren haben wir Herrn
dass diese Fans genau genommen aus dem Kaff Todenhau-
Maus dafür bewundert, dass er diverse harte Verrisse auf
sen kommen – „which litereally means something like Deathville, you know?“ Dass wir bei Marx keine Engels-Gesänge
seine MySpace-Seite gepackt hat („Apparently, Maus spent Text: Renko Heuer
five years working on this album, which is a shame because,
zu erwarten hatten, war irgendwie klar, schließlich ist bei
frankly, it’s awful“, „There isn’t one song you could call ‘good’
the artist formerly known as Gomes alles eher ein Prozess
on the whole album“, oder auch: „If it is supposed to be fun-
(sichtbare Errata inklusive), und so muss der Untertitel des
ny, it is not. If it is meant seriousy, then Maus needs some
Tracks wohl der Grund dafür sein, dass er sein absoluter
SERIOUS help.“), dabei klingt diese Retro-Space-Reise hier
Top-Hit geworden ist: „Patterns Of Sound Are My Bag
tatsächlich wie die Art von Dauerfluggefühl, nach der sich
Right Now“. Stefan hat uns persönlich verraten, dass er voll
Stefan offensichtlich sehnt; und weil er nun selbst kein Typ
auf Endlosmuster – Patterns – steht (sogar auf die von Her-
ist, der man eben 13 Stufen runtersegeln kann, geht es eben
mès). Schaut euch mal eure lausigen Unterhosen an... na, fällt
„Through The Skies“ wie es sich für einen echten Aviation-
der Groschen? Patterns? Unterhosen? „Blue Line Swinger“?
Fan gehört. Immer noch besser als „Flugzeuge In Meinem
03: Ariel Pink – „Every Night I Die At Miyagi’s“
Bauch“ oder Air, und damit wollen wir wieder landen, und
02: R. Stevie Moore – „Girl Go“
Wir denken: Ist schon doof, wenn man ausnahmsweise mal
zwar bei Track #5 dieser abgehobenen Liste.
Wir denken: Obwohl die Girls ja manchmal nicht so auf
so gar nichts zu meckern hat an den Privatcharts, weil keine
Full-Print-Büxen abgehen, geht Stefan schön weiter auf
bösen Rap-Verirrungen drin sind, keine Rockposenpeinlichkei-
05: Maher Shalal Hash Baz – „When I Die“
Lo-fi- und DIY-Style ab, und zwar hier auf ein Stück, das
ten, und deswegen lassen wir bei diesem Track einfach mal au-
Wir denken: Die Musik von MSHB ist und bleibst die schiefs-
ungefähr so alt ist wie er selbst, aber so klingt, als könnte es
ßen vor, dass Stefan so ein krasser Ariel-Pink-Fan ist, dass er
te, menschlichste, liebenswürdigste Kindermelodien-Soße, zu
auch letzten Monat irgendwelchen bärtigen Dudes eingefal-
sich einen ganzen Abend lang beim Konzert an der Bar besof-
der wir sogar schon musikbegeisterte Kinder haben schrei-
len sein, NSFW-Clip à la „New Aesthetic“ inklusive (checkt
fen und den Bassisten gezeichnet hat, um daraufhin auch noch
end wegrennen sehen (weil so grandios windschief, die Har-
den Clip von 1978). Während die Liste der Zine-Releases
mit Mr. Pink persönlich abzustürzen und die ganzen Ergüsse
monien), dass es wohl der perfekte Soundtrack sein muss für
vom Clepto-Chefdesigner inzwischen ähnlich lang ist wie die
des Abends dann im Zine-Format auf den Markt geworfen
einen verpflanzten Todenhausener, der früh down war mit
Diskografie von Mr. Moore, hört man hier auch raus, dass
hat, ganz zu schweigen davon, dass die Texte von AP diverse
der Documenta, der mit Unterhosen und Krakeleien seinen
es den Nordhessen früher kein bisschen gestört hat, einfach
seiner Zeichnungen lose inspiriert haben; das alles wie gesagt
Lebensunterhalt bestreitet, hoffnungslos auf demokratische
mal den Kassettenrekorder an den Fernseher zu halten, um
nur am Rande, denn uns soll es doch eher um die viel wich-
Medien wie Plattencover (für Playhouse, Mule Musiq, End-
irgendeinen Videosoundtrack mitzuschneiden. Apropos Rau-
tigere Frage gehen, warum Ariel überhaupt jeden Abend in
less Flight – na klar –, und Smallville – na logo) und andere
schen: Obwohl sich unser Mann mit dem Pentel Stylo MLJ20
den ollen Sushi-Laden da geht, wo er doch schon am Vorabend
Gebrauchsgegenstandskunstformen (Nieves-Zines, Shirts,
in der Tasche ja zunehmend den Flugzeugen als Musen ver-
tausend Tode wegen Fischvergiftung gestorben ist – wer die
Rampen, Lousy Stuff, Bretter) steht, der früh auf Maiden
schrieben (verzeichnet?) hat (während R.S. Moore gefühlt in
Antwort für uns parat hat, gewinnt ein Menü bei Benihana’s
abging (schade, dass die hier fehlen), von Kim Gordon eher
jedem zweiten Songtitel das Wort „Girl“ droppt), mag seine
und eine von uns persönlich nachempfundene Raubkopie von
die Kunst als die Musik mag, sich laut eigener Aussage lang-
Wahl auf „Girl Go“ nun gefallen sein, weil ihn auch bei den
Stefans erstem Werk, das inzwischen immerhin knapp ein
sam okay fühlt (andere Mütter haben schließlich auch schöne
Flugzeugen eher die „Abhaurichtung“ interessiert – frei nach
Vierteljahrhundert alt ist (ungefährer Titel: „Vati & ihm sein
Töchter), echt big in Japan ist und so wirkt, als sei er auf dem
dem Motto „Welcome To Wherever You Are Not“ – aber das
Wetterhahn“). Zuschriften bitte an die PLACE-Redaktion un-
besten Wege, seinen grafischen inneren Frieden zu finden.
würde jetzt auch zu weit führen.
ter dem Stichwort: Zugelaufenes Toastbrot.
Unseren Segen hat er jedenfalls, verdammt.
... und das hört die Redaktion zur Zeit: Benni: A$AP Rocky - 1 Train • Skism: DJ Koze - Marilyn Whirlwind • Renko: The Mars Volta - Inertiatic ESP Panne: Talking Heads - This Must Be Place • Pille: Disclosure - My Intention is War
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C H I N E S E N
Pics: Burny
Warum China? Klare Sache: Alles ist wie fürs Skaten gebaut, es gibt so viel Marmor, man hat so viele Möglichkeiten, und es gibt keinen Bustfaktor. Die Leute wissen noch nicht so recht, was Skateboarding überhaupt ist und sind total an dem ganzen Geschehen interessiert. Das merkt man sofort, schließlich versammelt sich nach spätestens zehn Minuten eine Crowd am Spot, die zuschaut und dabei jubelt und feiert. Außerdem gibt es einfach ein so großes Potenzial; man kann einfach gechillt skaten und zu 100% auf Mission losziehen, ohne dass irgendwelche Hindernisse wie Busts oder Cracks in der Anfahrt dazwischenkommen. All das gibt es hier so gut wie nicht, man kann sich voll konzentrieren und das Bestmögliche aus sich herausholen.
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Ein Interview mit Burny von Benni Markstein
A B Alex Diesen Trick hatte ich erst ein paar Wochen zuvor im Skatepark gelernt. Zwar hatte ich ihn schon mal vor Jahren geschafft (allerdings ohne Shove It), aber es war kein Trick, den ich wirklich kontrolliert konnte. Da er dann relativ gut kam, musste nur noch ein Curb (bzw. eine Ledge) gefunden werden, bzw. eher mehrere, damit man ihn auch in einer Line machen konnte. Als ich ihn am nicht so guten Spot in Shenzhen probiert hatte und es nicht klappen wollte, dachte ich mir, dass wir bestimmt noch andere gute Ledge-Spots dafür finden würden, wie es dann ja auch kam, als wir das erste Mal in Guangzhou an der Uni waren! Nachdem die Line am ersten Tag immer noch nicht klappen wollte, dachte ich mir dann, ihn beim nächsten Besuch erst mal zu fotografieren, damit ich schon mal die Practice für die Line hätte. Und nachdem er dann auch zwei Mal hintereinander geschafft war, ging es auch noch ein drittes Mal in der gewünschten Line!
Du warst ja quasi mit einer identischen Crew im Jahr 2011 in Bangkok, und dieser China-Trip sollte nun die Fortsetzung sein, richtig? Genau, wir waren schon auf vielen Trips zusammen unterwegs und kennen uns alle gut. Wir sind eine Homie-Crew. Das macht schon mal wirklich viel aus, wenn man in ein komplett fremdes Land fährt, und es ist wichtig, dass man auch gut miteinander auskommt. Das muss einfach passen. Ist es vor so einer Reise wichtig, dass man bereits Asien-Erfahrung gesammelt hat? Asien-Erfahrung muss man nicht wirklich haben, außerdem ist es ja für jeden irgendwann das erste Mal. Aber es ist leichter herzukommen und kulturell nicht direkt so hart geflasht zu werden, wenn man es schon etwas gewohnter ist, wie z.B. die Leute hier sind und die Umgebung ausschaut. Es kann leichter und gechillter sein, wenn man vorher schon mal in Asien gewesen ist. Bei so einem Trip nach China ist also schon wichtig, dass man vorher irgendwie weiß, was auf einen zukommt. Das Essen z.B. ist in China ja auch nicht jedermanns Sache.
Was steht denn dort so auf dem Speiseplan, was habt ihr die ganze Zeit gegessen? Ich habe gehört, Vladik hat sich von Chips ernährt. Haha, also Vladik war gerne bei KFC, Julius auch, das wurde schon mindestens jeden dritten Tag zur Routine. Es gab einen guten Japaner, wo es Beef- und Ricebowls gab. So das typische chinesische Street-Food ist nicht unbedingt unser Ding gewesen, dort gibt es ziemlich viele undefinierbare Sachen. Was denn so? Na ja, also wir reden hier von irgendwelchen stinkenden Nudeln, wobei man die Nudeln noch essen kann, aber irgend so ein stinkendes Fleisch und Gemüse, das bereits mit seinem Gestank das gesamte Umfeld um das Hotel herum verpestet hat, über Hühnerfüße, auch Hund haben wir gesehen, krasse Kugelfische, was weiß ich. Man sieht viel hier auf der Straße. Wir haben uns, anders als z.B. in Bangkok, wo das StreetFood echt gut ist, lieber in Restaurants gesetzt. Zwar nicht jeden Tag KFC, aber schon eher westliche oder japanische Küche. In welchen Städten seid ihr denn unterwegs gewesen? In Shenzhen und Guangzhou. Die Städte sind südlich gelegen mit angenehmen Temperaturen über den Winter und wie schon gesagt: Die Spots sind einfach überwältigend, man kann das mit Worten gar nicht beschreiben, das muss man selber geskatet sein. Als ich das erste Mal das Lächeln von Vladik gesehen habe, während er einen Grind gemacht hat, wusste ich sofort: Er liebt es. Es ist wirklich krass: Den Marmor, den sie hier verbauen, kann man noch nach Jahren perfekt skaten, beinahe unkaputtbar. Marmor und LEDs sind das kostengünstigste, was man hier bekommen kann. Mit wenig Speed lässt sich hier schon so eine sechs bis sieben Meter lange Marmorplatte durchgrinden, so gut sind die. Aber ist das Material nicht eher Granit? Ja, das kann sein, dass es Granit ist, aber jeder sagt halt „marble“, haha... „Marbleland“.
An sich ist China ja nicht wirklich ein Geheimtipp, man hat ja bereits jede Menge Footage in den letzten Jahren gesehen. Was macht es trotzdem so besonders, dorthin zu reisen? Zum einen ist das Nightlife hier total für die Tonne; es gibt zwar ein paar Clubs in Shenzhen, aber man kann nachts nicht wirklich was machen, außer ins Videospiel-Casino oder in eine Karaoke-Bar zu gehen. Man kann hier richtig auf Mission gehen, ohne von Dingen abgelenkt zu werden, die sonst gerne auf Touren dazukommen, wie besoffen sein und Hardcore-Partyexzess. Hier gibt es einfach nicht viel zu machen in der Nacht, und darum legt man den Fokus aufs Skaten und steht um 08:00 Uhr in der Früh auf, geht um 09.00 Uhr frühstücken und um 09:30 Uhr ist man am Spot. Man kann hier so krass produktiv sein... wenn man einen Monat lang hier ist, kann man fast einen ganzen Videopart filmen. Also auf jeden Fall einiges mehr an Footage produzieren als anderswo. Weil die Spots einfach perfekt sind, weil es so viele Variationen von Spots gibt. Es ist einfach der Wahnsinn. Und warum interessiert es die Securities so wenig? Die scheinen sich ja beinahe über die Skater zu freuen. Die Leute haben hier eine andere Mentalität und sind ehrlich gesagt auch noch gar nicht auf Skateboarding eingestellt. Es kommt vor, dass man an Spots, an denen schon jahrelang geskatet wurde, hin und wieder gebustet wird, aber zu 90% wird man nicht gebustet. Das liegt daran, dass die Leute nicht genau wissen, was das Skateboard an den Spots eigentlich macht, dass es auch was kaputt machen kann. Aber wenn ich nun da am Spot ankomme und mit meiner Metallachse auf die brandneue Marmorkante schlage – das müssen die doch checken, dass was kaputt gehen kann. Na ja, das kann man nicht so sagen, weil das Material einfach so gut gemacht ist, dass es einfach nicht so abgrindet wie bei uns. Oder gibt es einfach nicht so viele chinesische Skater, die z.B wie an den Bänken jeden Tag alles kaputt skaten? Ja, das kommt auch dazu, es gibt nicht so viele Leute dort. Und die Leute sind einfach krass interessiert, was die Ausländer aus der westlichen Welt hier eigentlich machen, hier kommen sonst ja nicht so viele Touristen vorbei.
C H
I
Wahrscheinlich schon gar nicht in den Industriestädten, in denen ihr gewesen seid, oder? Auf keinen Fall. Wir reden ja von Shenzhen und Guangzhou, die meisten Touristen gehen eher nach Peking und Shanghai, weil es eben die Metropolen sind. Ich stelle mir gerade vor, dass man ja auch kein Wort verstehen kann, man kann keinen Buchstaben lesen, man kann nichts bestellen, man weiß nicht, was man essen soll, man kann kein Englisch sprechen... Hm, ja, man kann schon versuchen, Englisch zu sprechen, aber zu 95% läuft es über Zeichensprache, oder man hat halt jemanden dabei, der Chinesisch spricht und übersetzt. Oder man zeigt den Leuten auf dem iPhone die Straßennamen auf Chinesisch, wenn man zu einem Spot will, und die Taxifahrer fahren einen dann dahin.
N A
Du hattest ja auch besondere Vorbereitungen getroffen, so weit ich weiß... wie genau bist du die Sache angegangen? Ich habe die richtigen Leute nach den Spots gefragt, bzw. kannte auch bereits den einen oder anderen. Ich hatte PDFs mit den ganzen Spots auf Chinesisch auf dem iPhone und hab die dann den Taxifahrern gezeigt, und wir hatten auch Locals dabei, die auch skaten, die ich kannte. Ihr seid also die ganze Zeit Taxi gefahren? Ja, wir sind Taxi gefahren. Es fängt halt bei einem Euro an und wenn du dann knapp eine Stunde fährst, kostet es ca. fünf Euro – und das geteilt durch vier ist nicht viel. Dann braucht man auch keinen Mietwagen, oder? Manchmal hatten wir schon einen Mietwagen, weil wir auch zu Spots gefahren sind, zu denen kein Taxi mehr fährt, da diese zu weit außerhalb oder womöglich sogar in einer anderen Stadt gelegen sind. Es war dann ein Fahrer dabei und der Wagen hat ca. 75 Euro am Tag gekostet; der fährt dich dann dahin, wo du willst und das Ganze dann durch acht Leute geteilt, ist also nicht teuer. Das ist dann auch echt easy.
Vladik Nach einem anstrengenden Tag in Foshan sind wir zum Abschluss des Tages noch mal an dieses Doubleset gefahren. Das Set war so ziemlich perfekt, und schnell sind wir trotz des anstrengenden Tages fast alle da runter gesegelt. Denny und ich haben da ein paar Tricks geschafft, unter anderem auch diesen Hardflip. Anschließend war die Session vorbei und wir waren, müde aber happy über den Tag, auf dem Weg nach Hause (Guangzhou).
C H
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N Denny FS Crooks
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Als wir an den Up-and-Down-Curb in Patrik Wallners dama-
liger Neighborhood kamen, hatten alle von uns schon mehr oder weniger Skateentzug, da der liebe Buddha seine Blase nicht im Griff hatte und uns bereits 4 Tage ununterbrochen Regen bescherte. Umso größer war die Motivation. Also schnell FS Crooks hoch und runter gegrindet, bevor Buddha es sich wieder anders überlegt, dachte ich mir. Danke an dieser Stelle an Patrik. Ohne ihn wären
Was hast du sonst für Eindrücke aus China mitgenommen? China ist das Land, in dem alles produziert wird, wo du dir einen Haufen Sachen kaufen kannst, die ganzen Fake-Dinge kommen hierher, von iPhone-Hüllen, Ladegeräte, Batterien über Louis-Vuitton- und Channel-Taschen, hier ist alles am Start. Egal, ob Elektronik oder Mode, hier bekommst du alles, was gut gefälscht ist.
wir sicherlich nicht diesen geilen Spot geskatet und hätten auch nicht die noch geilere Peking-Ente gegessen.
Norbert Half Cab Crooks Der einzige Trick, für den ich wirklich, WIRKLICH, kämpfen musste! Insgesamt mussten wir genau drei Mal dafür an den Spot. Einmal hat es während meiner Versuche drei Mal angefangen zu regnen; einmal war es schon ziemlich spät, sodass es zu dunkel wurde, und am letzten Tag, nach erneutem zweistündigen Kampf, hat es dann endlich irgendwie geklappt. Bis dahin hatte ich diverse harte Slams, unzählige Half Cab Noseslides und Half Cab Crooks Pop-Outs sowie beinahe Half Cab Crooks to Backlips abgefilmt. Zum Glück besteht der Spot aber nicht nur aus dieser Ledge, sondern noch aus diversen perfekten Curbs, sodass die andern in meiner langen Zeit des Scheiterns ein Paar Lines abfilmen konnten. Trotzdem: Sorry, Mates!
Also habt ihr ordentlich zugeschlagen? Es war so, dass in den ersten Tagen der ganze Süden von einer Sturmfront aus Taiwan lahm gelegt wurde und es die ersten fünf Tage von morgens bis abends durchgehend geregnet hat. Da mussten wir uns natürlich ein paar lustige Sachen überlegen und ein bisschen Trash einkaufen wie ferngesteuerte Helikopter für drei Euro oder unzählige Handyschalen ab 30 Cent aufwärts. Wir haben uns damit beschäftigt, um den miesen Regen zu überstehen. Wie lange seid ihr insgesamt unterwegs gewesen? Drei Wochen. Und wer war der MVP auf der Tour? Vladik und Norbert auf jeden Fall – die haben gut was rausgelassen. Zwar haben auch die anderen Gas gegeben, doch die beiden sind so ziemlich jeden Spot gefahren. Jeder war motiviert, aber die beiden sind schon herausgestochen.
Erzähl doch mal von einem Highlight von Vladik! Vladik hat auf jeden Fall die Tour geprägt, nachdem er herausgefunden hat, dass es beim Hotel um die Ecke günstig Sonnenblumenkerne zu kaufen gibt. So hat er alle Leute damit angesteckt, so dass die Jungs sich nur noch so 1,5kg-Beutel für 50 Cent geholt haben und die Spots mit den Schalen geteert haben.
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Vladik hat also für die Körner gesorgt, was war mit Wilko? Wilko hat den Kranautomaten etabliert, einer von diesen Dingern, bei denen man nach Kuscheltieren angelt. Das wurde zum täglichen Highlight und so haben Wilko und Denny angefangen, den ganzen Automaten zu leeren. Es hat ja die ganze Zeit geregnet und so wurde immer mehr Geld in den Automaten geworfen; die Sucht wurde also immer größer, sodass wir irgendwann ein ganzes Zimmer voller Kuscheltiere hatten. Was soll man machen, diese Spielhalle war direkt nebenan. Norbert und Alex haben die ganze Zeit am Basketballautomaten gezockt – diese Maschine, aus der die Bälle rauskommen –, und die haben dann tagtäglich versucht, den Rekord von dem Local zu brechen. Er war auf jeden Fall superschnell, und die Jungs waren voll dabei. Wenn ich irgendwen gesucht habe, brauchte ich nicht am Hotelzimmer klopfen, sondern bin direkt runter in die Spielhalle, da waren sie alle mit Bier versammelt und komplett am Zocken: Denny und Wilko am Kran, und Vladik, Nob und Alex beim Basketball.
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N A Denny
Gab’s zwischendurch auch Situationen, die sich sketchy angefühlt haben? Zwischen uns war alles super die ganze Zeit, keine Streitereien und die Crew hat zusammengehalten. Auch als es die fünf Tage geregnet hat.
Das runde Manual-Pad in Shenzhen ist eigentlich ein Traumspot, weil er überdacht ist und man ihn daher so gut wie immer bei Regen fahren kann. Nicht so traumhaft daran ist allerdings, dass man sich mit seinen Tricks beeilen muss, wenn es zu regnen beginnt, da das Dach nicht 100 Prozent dicht ist und man dadurch leicht mal eine Schlitterpartie auf chinesischem Marmor riskiert. Irgendwie konnte ich mich am Ende doch noch um die Pfütze herumschlängeln und fuhr den Trick neben einem tanzenden Pärchen aus.
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Vladik Für das Kickflip-Foto haben wir von unserem Aufenthaltsort Guangzhou mit einem Shuttlebus einen Tagesausflug in eine andere Stadt gemacht. Das Ziel waren eigentlich die grünen Rails aus dem „Pretty Sweet“-Video. Die Rails waren ziemlich hart zu skaten wegen der Anfahrt, und so beschloss ich, dieses Gap zwischen den Rails zu skaten. Es gab reichlich Anfahrt für die Neuner davor, aber leider nicht für das Gap selbst. Somit musste man quasi genug Speed haben, um die Neuner zu springen und anschließend ohne zu pushen das Gap skaten zu können. Der vorangehende Ollie hat ca. acht Versuche gebraucht. Hinterher habe ich einen Kickflip angesetzt und zum Glück nach wenigen Versuchen ausgefahren.
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Wilko Der Curb, an dem ich die beiden Tricks mache, ist wahrscheinlich einer der „verhurtesten“, die man in China neben den berühmten Museum-Curbs fahren kann, wenn man bedenkt, wer da schon alles seine Tricks drangeklotzt hat... aber was braucht man mehr als quadratisch formatierten, freistehenden Marmor – also wenn du mich fragst: nichts! Nachdem ich den Halfcab Flip Nosegrind Revert gestanden hatte, probierte ich zum Spaß den anderen Move, und als ich plötzlich weiterfuhr, war die Freude umso größer.
Norbert Den Spot hatte uns unser Spot-Guide Sura am Vorabend auf seinem Handy gezeigt und schnell wurde einstimmig beschlossen, dass wir da unbedingt hin müssen. Der Haken an der Sache: Der Spot ist so weit weg, dass man da nicht wirklich mit den normalen Mitteln (Metro, Taxi, usw.) hinkommt, also musste kurzerhand ein Bus inkl. Fahrer gemietet werden. In China kostet das umgerechnet knappe 90 Euro. Für 15 Personen, 24 Stunden, inkl. Fahrer, der einen überall hinbringt, wo man will, und so lange da chillt, bis es weitergeht, also ein ziemlich entspannter Preis. An dem Spot angekommen, erfahren wir dazu, dass wir wohl die ersten Menschen der Welt sind, die diesen Spot skaten dürfen. Und was es für ein Spot war! Alles Marmor, Standard! Vier Stufen, dann sechs Stufen, dann neun Stufen, alles in einer Line, alles mit perfektem Rail dazu, unglaublich! Der Nollie Crooks hier ist somit das erste Foto, das an diesem Spot gemacht wurde. Unsere Session dauert aber noch etliche Stunden an, alles begleitet von ca. 200 staunenden Chinesen, die mit ihren Mopeds die halbe Straße für diese Zeit blockierten und somit die Ausfahrt sicher machten.
Okay, eine Story von Alex? Lass mich mal überlegen... Alex wurde auf jeden Fall immer als „Der Weltmeister“ betitelt. „Wo ist der Weltmeister?“ „Ah, fünf Minuten zu spät, der Weltmeister“, genau so. „Der Weltmeister braucht noch ein bisschen.“ Aber nicht schlimm, es war nur so ein kleiner Spaß. Ansonsten Basketball nonstop. Was ist sonst typisch für die Chinesen? Lustig ist auf jeden Fall, dass die Leute die ganze Zeit auf den Boden rotzen. Das erste, was uns auffiel, als wir mit dem Taxi in Shenzhen am Hotel angekommen sind, ist, wie die Leute sich lauthals die Rotze hochziehen und auf den Boden spucken. Das ist schon ziemlich populär, überall hört man sie rumrotzen. Immer. Die Welt ist hier anders. Außerdem sieht man immer wieder lustige Leute, die auf so Rädern rumfahren, die komplett mit Zeug voll bepackt sind. Und ich finde auch, dass die Leute hier ganz allgemein voll interessiert sind, wenn ich z.B. am Spot die Kamera aufgebaut habe, haben sich immer direkt fünf bis sechs Leute hinter mir versammelt, die zuschauen wollten, was ich gerade so mache. Gab es denn auch einen Moment, in dem ihr euch bedroht gefühlt habt oder dachtet, dass euch jemand abziehen will? Überhaupt nicht, die Leute sind sehr friedlich hier.
C H
Okay, kommen wir langsam zum Ende. Wie lautet dein Fazit der Tour? Ich sage einfach nur: China ist das beste Land, um produktiv skateboarden zu gehen. Wenn man eine Mission hat, wie z.B. einen Videopart zu filmen, dann würde ich jederzeit nach China gehen, auf jeden Fall. Es lohnt sich – zu 100%. ¶
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46 Texte: Donald Campbell Pics: Tim Korbmacher
Dennis Degenhardt
Dennis kenne ich jetzt schon viele Jahre, er fährt schon lange bei uns im Pavel-Team und auch für Concrete Wave in Köln. Es war schon eine lustige Story, als er damals zum ersten Mal mit einem Kumpel bei uns am Bowl auftauchte. Beide komplett auf 80er-Jahre-Style und -Decks hängengeblieben, und auch ihr Trickrepertoire spiegelte diese Zeit eins zu eins wider. Manchmal hast du echt gedacht, die Zeit wäre stehen geblieben, wenn Dennis zum Shredden kam. Das gibt es heute leider nur noch selten und deshalb bekam er auch schnell den Spitznamen „Oldschool-Kid“! Es macht einfach ’ne Menge Spaß, ihm beim Skaten zuzuschauen. Die „Kid“Nummer ist inzwischen allerdings auch schon gelaufen... Dennis wurde älter und besitzt jetzt sogar schon einen eigenen Rasierapparat. In den letzten zwei Jahren mutierte sein Style ein bisschen in Richtung modernes Skaten, und die alten 80er-Planken sind mittlerweile von seinem brandneuen Pro-Model von Pavel abgelöst worden. Den Magic-Oldschool-Touch wird Dennis aber wohl nie verlieren. Wer mal einen waschechten Crailslide oder Layback-Rollouts sehen will, der muss sich Dennis unbedingt mal anschauen: besser wirst du so etwas so schnell nicht wieder zu sehen bekommen; und dazu ist Dennis auch noch einer von denen, die sausympathisch sind, immer gut gelaunt, ein Typ, der ultraaggressiv mit viel Style skatet und nebenher noch schön brav studieren geht. Ich wünsche ihm auf jeden Fall weiterhin viel Spaß in Transitions und viel Rock’nRoll!
Der kleiner Shredder tauchte vor ca. 1,5 Jahren bei uns in der Halle auf und hat mit seinen damals erst 10 Jahren das komplette Sorglos-Paket abgeliefert: Nett, jung, entspannt, talentiert – und dazu hat er auch noch coole Eltern, die ihn voll und ohne Druck unterstützen. Er skatet, weil er einfach Spaß dran hat. Das sieht man ihm auch schwer an, schon allein an der enormen Geschwindigkeit, in der er fast täglich neue Tricks lernt und seinen Style pusht. Lenni ist damals, kurz nach seinem Erscheinen, auch anderen Leuten in der Szene aufgefallen und so war es schon fast unumgänglich, diesen kleinen Shredder zu unterstützen. Er war also ab sofort auf Pavel unterwegs und bekommt weiteren Support vom Thomasz von Reell Denim und von Concrete Wave in Köln. Sein Style ist der eines Großen; ab und an denke ich gerne an Hosoi zurück, als der auch noch klein war. Ich hatte damals das Vergnügen, mit ihm in Marina, in den Rust Bowls und im Upper Keyhole zu skaten, und ich muss immer wieder feststellen, dass Lenni gerade jetzt - mit seinen 12 Jahren - verdammt viel Ähnlichkeit mit Hosoi hat. Lenni ist echt megatalentiert, hat den Style schon jetzt gepachtet, ist superjung und macht Tricks, bei denen sogar seinen „Vorbildern“ die Spucke wegbleibt. Kurzum: hoch, weit und einfach nur rad. Ich bin jetzt schon sehr gespannt, wie es wohl sein wird, wenn der erst mal groß geworden ist!? Bis dahin wünsche ich dem kleinen Talent auf jeden Fall immer nur viel Spaß und Freude am Skaten, denn das ist alles, was zählt...
Lenni Janssen
Erstes Skateboard: Claus Grabkes Clock-Deck von Santa Cruz mit No-NameAchsen und No-Name-Wheels – besser hätte ich die 30 DM Taschengeld wohl nicht investieren können. Erster Skatespot: 2-4 Stufen am dörflichen Werlter Marktplatz - street moshing since day one.
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Erstes Skatevideo: Zero – „Misled Youth“. Erster „Erster Platz“: Mit 13 in Oldenburg. Erstes Skatefoto: Mit 17 hatte ich ein Upstart in der Limited #67 – FS Flip Stadthausbrücke. Erster Sponsor: Das war der Parano-Skateshop in Oldenburg – Shout-out to Marc Bultmann. Erste Tour: Bin in Barca auf der Parano-Tour 15 geworden. Ich erinnere mich noch an jemanden, der mit ganz besonders blau/schwarzen Schultern nach Hause flog – Shout-out to Henning Tapper. Erster Skatehero: Ümit „Ömledde“ Akbulut. Erster eigener Skatepart: 2005 im „Dreamz“-Shopvideo von Parano.
Alex ist jemand, der sich für einen Trick zu 101% ins Zeug legen muss. Keine geschenkten Tricks, nichts fällt vom Himmel oder ist dem Zufall überlassen. Seine Herangehensweise ist außergewöhnlich und so detailliert, dass es unbeteiligten Zuschauern oftmals schwerfällt, dafür Verständnis aufzubringen. Wer sich schon mal den Epicly Later’d-Clip von Andrew Reynolds angesehen hat, wird schon ungefähr wissen, was damit gemeint ist: Die richtige Schrittreihenfolge, und damit ist das Abzählen der Schritte gemeint, die er nach jedem Versuch zurück zum Anfahrtsstartpunkt bewältigt, eine bestimmte Songpassage im Lied, die in den Kopfhörern des iPod läuft, und die Versicherung, dass Fotograf und Filmer auch wirklich bei der Sache sind, wären nur eine Auswahl der Sachen, die Alex beschäftigen, wenn er sich etwas vornimmt. Wir gehen dann einmal ganz optimistisch davon aus, dass der Trick im Kasten ist und just in dem Moment geht auch noch die Sonne auf, was bedeutet: Die ganze Arbeit hat sich gelohnt. Wie sagt man doch so schön: „Gut Ding will Weile haben.“ Text: Daniel Pannemann Pics: Friedjof Feye
Erste eigene Bude: Im März 2010 - in Kassel-Wehlheiden. Erster Vollrausch: Mit 15 hing ich das erste Mal an der Wodkaflasche, die mich erst zum vollblütigen Polen gemacht hat. Erste gute Tat am Tag: Mit Gustav spazieren gehen. Erster Versuch, jeder Versuch: Rückwärts Einparken. Erster Polenbesuch: 1990 als 2-jähriger Pimpf. Erste Sache, die du machst, wenn du in Polen bist: Königlich volltanken! Sowohl mich, als auch meinen Schwedenpanzer. Erste Sache, die du machst, wenn du wieder in Deutschland bist: Da wird die Bierkrone erst mal wieder abgenommen und das Königszepter bis zum nächsten Polenbesuch aufbewahrt - im März ist es endlich wieder soweit! Erster Trick, den der Beagle „Gustav“ gelernt hat: Salto vorwärts to Kopflandung. Erste Erinnerung, die du hast, in Verbindung mit der Group Atzek: Eine Woche Holland, in der ausschließlich Tiefkühlpizza und Willianbräu auf Riks Couch zu sich genommen wurde - keine Ahnung, wie der uns so lange ertragen konnte.
Bigspin Boardslide
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Interview mit Levent Tanju von Daniel Pannemann Es dauert normalerweise Ewigkeiten, eine Company an einem Markt wie Skateboarding zu etablieren. Skateboader sind ein extrem wählerisches Volk und eher so etwas wie ein Netzwerk von Verbündeten, sprich: Gilt jemand als uncool, dann bleibt er es auch, und es kann dauern, bis man sein schlechtes Image wieder los wird. Es gibt da jedoch eine Company aus London, die alles ein bisschen anders macht und quasi über Nacht einen Hype erlebt hat, wie man ihn noch nie zuvor bei einer europäischen Firma beobachten konnte: Palace. Levent Tanju, der Kopf des magischen Dreiecks, entwirft die Logos selbst, kümmert sich um die Teamfahrer, filmt mit seiner Hi-8-Kamera und einem mit Panzertape angeklebten Fisheye – und er ist auch sonst für sämtliche Angelegenheiten der stetig wachsenden Skateboard-Firma verantwortlich. Warum Rihanna seine Shirts trägt, weiß er nicht, denn er verkauft Bretter; und sowieso sei der ganze Trubel um Palace und der Hype von natürlichem Ursprung, also ohne künstliche Zusätze und teure Kampagnen entstanden... man könnte fast meinen, dass uns so etwas wie Palace bis dato einfach gefehlt hat. Worum es bei Palace geht? Um Skateboarding, die Homies, um Rap-Musik, den Pub um die Ecke, um englischen Fußball und den „Trill“, den du brauchst, wenn dein Skateboarding auf VHS gebannt ist. Wir haben den vielbeschäftigten Lev für ein Interview ergattern können – willkommen in der Welt von Palace Skateboards, einer der angesagtesten Companys unseres Kontinents und mittlerweile auch darüber hinaus.
Olly Todd - Ollie Photo: Henry Kingsford
Woher genau stammt Palace, und wer ist seit dem ersten Tag dabei? Palace ist eine Skateboard-Company aus London, und der erste offizielle Teamfahrer war Olly Todd. Wie kam es zu dem Namen? Warum Palace? Der Name Palace kommt vom gleichnamigen SkateHouse in London, das immer noch existiert. Es befindet sich genau an den South-Banks und war schon immer einer der Hot-Spots, um sich vor und nach dem Skaten zu treffen und dort abzuhängen. Was inspiriert dich bei der Gestaltung neuer Designs am meisten? So genau sagen kann ich das gar nicht, denn ich finde meine Inspiration in allem. Die letzte Sache, die mich so richtig inspiriert hat, war eine Ausstellung von Gerhard Richter (deutscher Künstler aus Dresden), die hier in London gezeigt wurde. Ein krasser Typ ist das. Kannst du dir erklären, wo der ganze Hype um Palace herkommt? Ich kann es mir beim besten Willen nicht erklären! Und ehrlich gesagt merke ich davon persönlich auch kaum etwas. Ich habe aber das Gefühl, dass es dieses Jahr nicht unbedingt weniger wird. Palace hat bereits so etwas wie einen Kultstatus erreicht; man sieht Models, DJs und Rapper, die euer Logo tragen. Was hältst du davon? Das hätte ich natürlich nicht erwartet, aber mir gefällt das. Wir stehen alle auf Skaten, auf schöne Frauen, wir hören Rap und feiern die DJs, die uns gefallen. Oh ja, am wichtigsten sind dabei natürlich die Frauen, haha. Ich freue mich natürlich darüber, dass es eine Menge Leute gibt, die uns abfeiern. Es gibt ein Foto von Rihanna am Flughafen, auf dem sie eines eurer Shirts trägt. Gibt es dazu eine Geschichte? Ich hab wirklich keinen blassen Schimmer, ich schätze sie mag einfach unsere Designs! Berichte doch mal von der Umbro-Kollaboration. Das war eigentlich keine große Sache, wir wollten halt unbedingt Fußball-Shirts haben, und Umbro ist DIE OG-Company in der englischen Fußballgeschichte, also haben wir die einfach mal kontaktiert und es hat geklappt.
behind the scenes Chewy Cannon - FS Transfer Wallride Photo: Kevin Metallier
Interview mit Levent Tanju
Wo steht Palace im Moment? Und glaubst du, dass es bei der Core-Skateboarding-Company bleibt? Palace ist ein Original und bleibt seinen Wurzeln treu, und das ist auch der einzige Grund, warum wir das alles überhaupt machen. Wir werden weiterhin London und Europa repräsentieren und natürlich für immer Core-Skateboarding bleiben, weil wir genau das sind und leben! Es scheint so, als ob ihr euer Team erweitern wollt... und mit Shawn Powers habt ihr nun den ersten USAmerikaner an Bord, was kommt als nächstes? Oh ja, haha. In naher Zukunft wird noch so einiges Cooles auf euch zukommen; ihr müsst euch nur ein wenig gedulden können. Das war nur eine von vielen Erweiterungen. Es gibt da zum Beispiel noch das Gerücht, dass Benny Fairfax dazustößt. Ist da was dran? Ja, es gibt da so einige Gerüchte da draußen, haha. Manchmal muss ich echt lachen. Lass uns über eure Videos sprechen, was für eine Kamera benutzt du, und wer ist für den Schnitt zuständig? Momentan filmen wir mit einer alten VHS-Kamera, und ich bin allein zuständig für den Schnitt, Filming und überhaupt für alles, was damit zutun hat. Bei all den HD-Clips heutzutage im Internet, was genau braucht man, um auf Hi-8 gut auszusehen? „Just gotta be trill“, würde ich sagen. Woran arbeitest du momentan? An so ein paar Standard-Sachen wie zum Beispiel neuen Grafiken und Clips; wir versuchen dieses Jahr auf jeden Fall das Internet zu überfluten, und parallel dazu arbeiten wir an unserem nächsten richtigen Video, das noch in diesem Jahr erscheinen soll! Danke für das Interview, Lev! Shout-Outs? BIG UP TO THE PWBC, ein Dankeschön an alle Palace-Beteiligten und natürlich an meine deutschen Homies Jascha und Torsten!
BEHIND THE SCENES Interview mit Levent Tanju
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knietief im dispo 01 Radio Skateboards • Valle 59,90 Euro 02 Lousy Livin Underwear • Antiz 12,90 Euro 03 Real • Donut T-Shirt 29,90 Euro 04 Grizzly • Griztape 7,90 Euro 05 Nike SB • Eric Koston 89,00 Euro 06 Circa • Griz 60,00 Euro 07 Adidas • Busenitz ADV 80,00 Euro 08 Titus • Yannick Schall 49,90 Euro 09 Herschel Supply • Sutton Dufflebag 80,00 Euro
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10 Only NY • Pin Set 12,00 Euro 11 Happy Socks 12,00 Euro 12 Hubba • Hummers 17,90 Euro 13 Supra • The Hammer 79,90 Euro 14 Krink • K71 Marker 10,00 Euro 15 Krew • Fleececrew Champ 49,00 Euro 16 Diamond • Brilliant Metal Key 15,00 Euro 17 Basement • Spielo Series 49,90 Euro 18 Thunder • Montagesatz 3,90 Euro 19 Venture • Pudwill V-Light 29,90 Euro 20 Huf • 5 Panel Cap 39,00 Euro 21 Converse • KA One 79,90 Euro 22 Dekline • River 54,90 Euro 23 Magenta • Book Series 59,90 Euro 24 Bones Wheels • STF Raybourne 47,90 Euro
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25 Vans • Era Pro 80,00 Euro 26 Reell • Leopard 6Panel Stone 29,90 Euro
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Obwohl ich schon über die Hälfte meines Lebens Skateboard fahre und fotografiere, mache ich nur äußerst selten Fotos, auf denen Skateboarding zu sehen ist. Das mag daran liegen, dass ich mich selbst eher als einen aktiven Skateboarder begreife, und nicht so sehr als Skateboard-Fotograf. Wenn ich mit Freunden losziehe, verfolge ich selten einen Plan, habe meine Kamera aber meistens dabei. Nicht selten kommt es dann vor, dass jemand einen interessanten Trick probiert und ich die Möglichkeit habe, davon ein Foto zu schießen. Häufig kommt es auch vor, dass ein Trick zwar gefilmt, aber nicht fotografiert wird. Solche Situationen sind immer sehr angenehm, da ich mir in Ruhe eine interessante Perspektive suchen kann, ohne dass jemand auf mich warten muss. Diese spontane Herangehensweise hat wesentlichen Einfluss auf meine Bilder, da ich ohne Vorgaben oder bestimmte Richtlinien an das Foto herangehen kann.
Ich mag es, dem Trick Raum zu geben. Die gesamte Situation wiederzugeben ist für mich entscheidend, wofür der eigentliche Trick auch mal in den Hintergrund rücken darf. So ist nicht der Trick selbst, sondern vielmehr seine Kombination mit der Umgebung der ausschlaggebende Grund, ein Bild zu machen.
Besonders ansprechend finde ich Fotos, auf denen man einen altbekannten Spot auf neue Art und Weise entdeckt oder aus einer noch nie gesehenen Perspektive wiedererkennt. Ich finde es gut, wenn Skateboarding erst auf den zweiten Blick sichtbar wird und die alltägliche Strassenszene im Mittelpunkt bleibt. Meine Aufmerksamkeit gilt also der unmittelbaren Peripherie von Spots, in der ich meine eigene Geschichte zu finden versuche. Der ursprüngliche Trick gewinnt an Bedeutung, indem er aus seiner natürlichen Umgebung gehoben und in einen größeren Zusammenhang gestellt wird. Das Auge des Betrachters wird, wenn auch nur für einen kurzen Moment, in seinen Sehgewohnheiten irritiert. Ich versuche so, mit der Erwartungshaltung des Betrachters zu spielen.
Einerseits ist es schwer, überhaupt genug Schwung zu bekommen, andererseits muss man aufgrund der flachen Transition fast bis ins Flat poppen, um keinen Hang-up zu riskieren. Zu allem Überfluss fährt man schon kurz nach der Landung wieder die andere Seite der extrem schmalen „Trannie“ hinauf. Dies sollte jedoch kein Problem für Fredos schnelle Füße sein, die er sich über die Jahre in seiner selbstgebauten Minirampe angeeignet hat.
Bei dem Wallride am Staudamm ist Fredo nach dem eigentlichen „Make“ ins Wasser gefallen, weil er den Trick noch einmal besser machen wollte. Da sich seine Lunge im kalten Wasser so zusammengezogen hat, musste er mit letzten Kräften und schweren, voll Wasser gesogenen Klamotten 20 endlose Meter bis an den Rand schwimmen. Ich konnte nichts machen, da wir natürlich keinen Rettungsring dabei hatten und hätte ihm fast beim Ertrinken
SICHERHEITS ~ Auf diese Weise erfährt der Betrachter auch mehr über die Gegebenheiten vor Ort. Dieser „Zoom-out“ steigert auch den Informationsgehalt für Außenstehende, die auf einmal Bezüge zu ihrer eigenen Welt herstellen können und so möglicherweise ihr Interesse für Skateboarding entdecken. „Diese Miniaturrampe aus Beton haben wir eigentlich jahrelang direkt vor unserer Nase gehabt, sind aber erst vor Kurzem auf diese gestoßen. Als ich an einem Wochenende zu Hause auf dem Land in Niedersachsen war und Fredo vom lokalen Dorfbahnhof abgeholt habe, ist er spontan durch das Loch im Zaun gestiegen und hat da unverhofft diesen Spot vor sich stehen sehen. Nach anfänglicher Spielerei, wurde aus einem schlichten Drop-in schnell ein Blunt to Fakie, was ein wirklich anspruchsvoller Trick für diesen Spot ist.
zuschauen müssen. So eine Situation will ich nie wieder miterleben. Um überhaupt zum Spot zu kommen, habe ich ihn mit einem Seil an einer Mauer heruntergelassen. Die Frage ist, wie wäre er überhaupt wieder hochgekommen, ohne den Weg durchs Wasser zu nehmen...“
ABSTAND
von Moritz Zeller
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Interview: Daniel Pannemann Pics: Davy van Laere
Pete Eldridge - SW Ollie >>>
Boris Proust über das „Bon Voyage“-Video Es gibt nur wenige europäische Firmen, die den Zeitgeist so gut treffen und die Dinge dermaßen vorantreiben, dass sie selbst von den Amerikanern akzeptiert und geschätzt werden. Cliché ist so eine seltene Ausnahme: Die Firma aus Lyon in Frankreich besteht mittlerweile seit ganzen 15 Jahren und beherbergt Teamfahrer rund um den Globus. Vor ungefähr zwei Jahren haben die Arbeiten zu „Bon Voyage“ begonnen, und Cliché feiert damit nicht nur Geburtstag, sondern präsentiert zugleich schon das siebte Video, angefangen mit „Europe“, welches im Herbst 2000 veröffentlicht wurde. Hauptverantwortlicher für den neuen Streifen ist der gebürtige Afrikaner Boris Proust, dessen Talent auf dem Skateboard theoretisch sogar ausreichen würde, um selbst einen erstklassigen Part abzuliefern. Ob sein abgeschlossenes Studium an der Filmschule behilflich war und wie er es schafft, seine Füße stillzuhalten, wenn die Meute mal wieder einen Spot auseinandernimmt, könnt ihr in unserem Interview mit dem sympathischen 27-Jährigen nachlesen. Wir wünschen allen Passagieren eine gute Reise, Tomatensaft für alle!
Hey Boris, wie geht es dir? Hallo Daniel, mir geht es gut; ich hoffe, dir auch! Ich sitze sogar gerade vor dem Rechner und arbeite an dem Video. Du lebst in Frankreich, bist aber gebürtiger Afrikaner und hast dort auch einige Jahre deiner Kindheit verbracht. Gibt es Pläne, irgendwann wieder in Afrika zu leben? Nein, ehrlich gesagt nicht so wirklich. Ich meine, ich würde schon ab und zu dort Urlaub machen wollen oder vielleicht einen Skate-Trip planen, obwohl es da wirklich kaum Spots gibt. Wenn ich so darüber nachdenke, muss ich sagen: Ja, ich würde gerne zurückgehen, für eine Zeit, aber nicht dort leben wollen. Wo wart ihr zuletzt unterwegs für das Video? GG, Flo, Kevin, Pete Eldridge, JB Gillett, Daniel Espinoza, Kyron, der verrückte DVL und ich waren auf Mallorca, und wir hatten eine Menge Spaß. Wir hatten ein paar Probleme mit dem Wetter: Ab und zu war es sehr windig, und in einigen Regionen hat es stark geregnet, aber man musste nur 30 Minuten mit dem Auto fahren und schon war alles wieder trocken und die Sonne hat geschienen. Wir hatten eine sehr gute Ausbeute – die Jungs haben sich echt ins Zeug gelegt. Wann habt ihr angefangen, für das Video zu filmen, und wer hatte die Idee zu dem Namen? Lass mich überlegen... vor ungefähr 2 Jahren, mehr oder weniger, obwohl eher weniger, haha. Ziemlich wenig Zeit eigentlich für so ein großes Projekt, aber ich muss sagen, dass wirklich jeder gute Sachen gesammelt hat. Ich hoffe doch, dass ich jetzt bloß den Schnitt nicht verkacke, haha. Al und GG hatten die Idee zu „Bon Voyage“. Wir haben eine Liste gemacht mit etlichen Titelkandidaten und haben uns dann für diese Variante entschieden; jeder kennt den Ausdruck, ob nun Franzose oder Amerikaner, es drückt so ein Reisegefühl aus und erinnert ein wenig an „Bon Appetit“, was super ist.
Vor gar nicht langer Zeit habe ich ein Foto von dir gesehen, auf dem du ein superlanges Handrail fährst, war echt sketchy, das Teil, und dann habe ich erfahren, dass du zum Beispiel auch für den „Postcard from Paris“-Clip von Lakai verantwortlich bist. Wie bringst du Skateboarding und Filmen unter einen Hut? Haha, also ich filme halt viel und skate auch viel! Besser gesagt, ich versuche es zumindest, wenn ich die Zeit dazu finde. Das geht schon in Ordnung: Wenn ich zum Beispiel einen Spot finde, den ich unbedingt skaten möchte, dann warte ich halt, bis alle fertig sind, da ich ja erst die Jungs filmen muss. Das passt schon, denn mein Hauptaugenmerk liegt momentan auf „Bon Voyage“, meine eigenen Tricks sind mir daher nicht so wichtig, haha. Du hast einen Abschluss an einer Filmschule gemacht, richtig? Das bedeutet wahrscheinlich, dass du einen Haufen theoretisches Wissen besitzt... nützt dir das in irgendeiner Weise beim Filmen im Skateboard-Bereich? Um ehrlich zu sein, nicht so wirklich. Ich glaube, ich habe mehr oder weniger alles vergessen, was ich dort gelernt habe, und das war nur theoretisches Wissen. Ich habe mir das Schneiden und Filmen selbst beigebracht, und natürlich haben mir Freunde geholfen und mir Tipps gegeben, wenn ich etwas nicht konnte oder verstanden habe. Ich bin ihnen dafür auch sehr dankbar. Wer hat dich bei beim Filmen für „Bon Voyage“ unterstützt? Jeder hat, wenn er nicht gerade mit mir unterwegs war, mit seinem eigenen Filmer Clips gesammelt. Eine Menge Leute haben bisher für das Video gefilmt zum Beispiel: Claravall, Russel, Mikendo, Thorsten Frank, Bist, Roger und sogar die Skater selber. Manchmal haben sie den Second-Angle übernommen, wenn sie gerade nicht skaten waren, haha.
<<< Charles Collet - Hardflip Kevin Bradley - Beanplant >>>
Was war war bisher der der beste Trip,Trip, den den ihr für Welcher bisher beste ihr das für Video hattet? das Video hattet? Hm, ich würde sagen, alle Trips waren sehr gut. Ich mochte jeden einzelnen, außer die Trucker-Tour – meine Füße waren so im Eimer, ich kam gerade vom Arzt und musste ein Stück Haut entfernen lassen, weil ich Warzen hatte. Ich hatte also sechs große Wunden an meinen Füßen und konnte nicht wirklich laufen, und daher war es die Hölle, Lines zu filmen. 16 Skater waren mit, und ich war der einzige Filmer auf diesem Trip, das hat sich dann mal wirklich wie ein richtiger Kameramann-Job anfühlt – haha. Na ja, aber ich hatte trotzdem meinen Spaß, so ist es ja nicht; wir waren schließlich eine grandiose Crew! Abgesehen von deinem entzündeten Fuß: Gab es Probleme mit der Kamera oder größere Verluste? Einmal ist mir die Kamera aus der Hand gefallen und das Fisheye ist explodiert, aber das war es auch schon.
Was ist denn dein momentanes Set-up? Musstest du deine Sammlung erweitern für das Projekt? Ich filme mit einer Panasonic-Kamera und der 5dII; zuvor hatte ich nur eine DSLR, und deswegen habe ich die Panasonic gekauft: supergut für Aufnahmen im Skateboarding. Die Settings haben sich für mich von 24p zu 30/60 verändert. Deine Top3 in Sachen Skateboard-Videos? Fuck, das weiß ich nicht! Da gibt es so viele gute Videos... „Wassup Rockers“! Haha, nein nur ein Spaß. Ich würde sagen: Transworld – „Modus Operandi“, Transworld – „I.E“, Girl – „Yeah Right“, aber ob das meine Top3 sind, bin ich mir nicht so sicher. Wahrscheinlich sind es die Videos, die mich am häufigsten zum Skaten gebracht haben. Wer ist für dich eine Inspiration als Filmer? Jeder Einzelne. Ich mag zum Beispiel, wie Colin den Quiksilver-Part von Austyn Gillette gefilmt hat, oder auch French Freds Style, jeder einfach. Also ich meine natürlich nicht wirklich „jeder“, aber es gibt eine Menge gute Leute. Ich bin mit dem „Bon Appetit“-Video von Cliché aufgewachsen und habe es wirklich jeden verdammten Tag geguckt, was ist dein All-TimeFavourite-Cliché-Video? Geht mir ähnlich, und das „Freedom Fries“ war auch ein sehr gutes Video! Spürst du persönlich Druck wegen dem kommenden Video? Ich glaube schon, ja. Haha! Wie ist es eigentlich, mit Leuten wie Lucas aus Frankreich, Brophy dem Australier und den Amerikanern zu arbeiten? Es macht superviel Spaß, sehr coole Leute, die wirklich an ihre Grenzen gehen; das mag ich! Mit Kyron Davis und Kevin Bradley gibt es zwei neue Namen bei Cliché, werden die beiden Jungs mit dem neuen Video ins Team aufgenommen? Da müsst ihr euch auf das Video gedulden, haha. Eventuell könnte das aufschlussreich sein!
<<< Lucas Puig - SW BS TS Heelflip out
<<< Daniel Espinoza - BS Flip Transfer Kyron Davis - Nosegrind all the way >>>
Gibt es schon Projekte nach „Bon Voyage“? Das weiß ich noch nicht, momentan bin ich nur mit dem Video beschäftigt. Und freust du dich schon auf die Premiere? Ich freue mich darauf, das Video zu beenden, es fertig zu bekommen – ich meine, bis zur Premiere habe ich alle Aufnahmen tausende Male gesehen. Ich hoffe doch sehr, dass die Leute das Resultat mögen werden. „Inch Alla!“ Danke, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast – ich persönlich kann es kaum erwarten, das Video zu sehen. Ich hoffe es wird so, wie du es dir vorstellst! Ich danke dir und ich hoffe doch auch sehr, dass es passt – haha.
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by Benni Markstein
What’s hot about your new Supra shoe „The Hammer?“ Everything about it is amazing! The #1 reason is how functional it is directly out of the box, for a cupsole shoe, that is what I always dreamed of. Reason #2: the board feel is identical to a vulc, but I get the impact absorption qualities of a cupsole. #3: the aesthetics of the shoe is super simple with some cool original details. Out of all my shoes in the past, this is by far the best. What else makes this shoe special? It’s light, durable, impact resistant, simple, clean and affordable. Ready to go right out of the box, no break-in time required whatsoever, good from the first ollie - yet does not get flimsy, holds its shape and looks cool when it finally does get beat. Did you design it yourself ? Josh Brubaker, Joe, Quince, and myself designed this one. In other words, it was a collaborative effort of the entire design team and myself; those guys are unbelievably talented. Tell us some more about the process of working on a signature shoe. I come with a general idea and Josh expands on it, then we go back and forth until it’s perfect for what I want and what fits within the Supra paradigm. The design process is exciting. It’s an amazing opportunity - not one to take lightly. What’s your business position at Supra? I have a pro services agreement with the brand. I am responsible for submitting creative ideas in respect to my signature product as well as doing all I can do to better the brand.
What was your impression during the riots at the Baker premiere? Totally saw that one coming. Will we see something like this again at the Deathwish premiere? Most likely not, but you never can tell. Are you going to have a full part? Oh yes, I WILL have a full part. Who will kill it the most in the new vid? Everyone is killing it, come and see.
What else have you been up to lately? A lot. I have been filming for the Deathwish video due out March 2013. Also, along with my partners we run Bakerboys Dist., Deathwish and Brigada Eyewear so that keeps me really busy, and I’m also putting a lot of focus on this shoe launch of „The Hammer“. Other than that, I have been doing a lot of street art lately. It’s so fun, feels similar to skating - searching for spots to do it and the rush of successfully doing it. I have been working very hard on something that is to be announced later in the year - sooner than later. Do you still find time to skate a lot? I skate every single day. How does your body feel about jumping down shit on a skateboard in 2013? I’m fine to jump off stuff if I want; I have not been as much lately though. I have been working on learning new stuff that inspires me. I don’t want to just jump, I like a lot of different kinds of skating and I’m doing that stuff at this point in my life finally. I had an injury during the filming of my part that forced me to focus on other ways to skate and have fun - I had to turn poison into medicine.
How important is being a character in skateboarding than just having good tricks and right sponsors? Well, here’s an example: in the late 80s Mike Tyson was heavyweight champ in boxing - who is champion now? I couldn’t tell you. You have to be able to express who you are through your actions, and if there is nothing to you beside being a soulless robot, then that’s what you project to the world. So, yes in my opinion it’s important but should not be contrived. Be yourself and you’re going to be what you are. At the end of the day what matters is that you have fun, but since you asked, I gave you my opinion.
Generally speaking, what makes you proud in life? Learning a trick I have always wanted to do. The Deathwish gang logo, I’m glad to have brought that to skateboarding and seeing it everywhere tattooed on many bodies, sprayed on walls and drawn all over the place; that makes me really stoked. Creating on all levels from skating, art to music. Creating the „Hammer“. I’m proud of Bakerboys, Deathwish, Baker, Brigada all the brands we created as well as all the brands we distribute - Sj and Heroin. What’s an important lesson you learned from life? That it’s important to listen. A bad experience? Bombed a hill at night, went under a tree with massive density of leaves, where it was pitch black and there was a 10 ft section of concrete cut out. I slammed bad. What about your goals for the future? 2013: Hammer awareness year - watch and see.
What’s good about working in the skateboard industry? Creating and giving back to skating on the daily. Anything bad about it? No, nothing bad about it. Describe a good Jim Greco? A sober guy obsessed with Hammers. And what about a bad Jim Greco? A “quitting before I’m truly done” guy.
>>> Ollie
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Text: Daniel Pannemann Portrait: Arto Saari
w Dominik Dietrich ist kein unbeschriebenes Blatt: Der 28-jährige Österreicher hat sich sowohl in Europa als auch im Rest der Welt einen Namen in der Szene machen können. Wenn man ein Foto von Dominik sieht, ist der darin festgehaltene Moment immer in irgendeiner Weise von massivem Ausdruck – mal liegt’s am Spot, mal am Trick, fast immer am vollen Körpereinsatz. Nicht ohne Grund hat er sich in seiner bisherigen Zeit als Skateboarder schon drei Mal die Vorderzähne ausgeschlagen. Von Zero Skateboards neu auf Antiz und von Barcelona in Berlin gelandet, ist Dominik von Natur aus ein Mann mit offenen Augen, der sich selten länger auf einer Couch aufhält, sondern lieber eine neue Sprache erlernt oder mit seinen Antiz-Jungs und auf Fahrrädern auf Spot-Suche geht. Heutzutage ist es schwer, die Leute mit einem Videopart in einen fassungslosen Zustand zu versetzten. Dominiks Part im „X Years“-Clip von Antiz kam ohne Trailer und Teaser und beinhaltet kaum Styleshots oder ein großes „Vorhang öffne dich“-Intro. Stattdessen: Knappe vier Minuten Skateboarding von höchstem Kaliber. Momentan kuriert er eine Verletzung aus und bekommt daher physiotherapeutische Behandlungen, macht einen Türkischsprachkurs, und sein Part für Quiksilver steht bereits in den Startlöchern – die Vorbereitungen für den anstehenden Frühling laufen also. Ich habe mich mit ihm in einer Kreuzberger Kneipe getroffen, in der man neben dem Ausschank alkoholischer Getränke auch DVDs ausleihen kann, und wir haben uns, unter anderem über Arto, Backyard-Pools, Jamie Thomas und das Reisen ganz allgemein unterhalten können. Nebenbei konnten wir dann noch mehrfach die farblose Transparenz eines Weizenglases erleben. Dann mal Abflug!
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Interview
Dominik, fangen wir doch einfach damit an, dass du uns ein bisschen von deiner Herkunft erzählst... Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Kuhdorf in Österreich, mitten in den Alpen, und dort war ich dann auch, abgesehen von ein paar kleineren Trips, bis ich 19 geworden bin. Dann habe ich nämlich meine Schule abgeschlossen, und somit ging es auch schon los mit den Reisen. Angefangen hat es mit ein paar Monaten Barcelona und dann kamen weitere Trips dazu. Ich habe gelesen, dass du unter anderem auf der Schule das Kochen gelernt hast? Ja, genau das war die Schule, die ich besucht habe: Die genaue Bezeichnung ist, glaube ich, „höhere Lehranstalt für Tourismus und Gastronomie“ – eine fünfjährige Ausbildung mit Abitur, wo ich dann zum Beispiel auch das Kochen erlernt habe. Was ja bestimmt recht nützlich ist, wenn man viel unterwegs ist und oft in der Situation steckt, sich selbst zu verpflegen oder auch andere. Ja genau, es gehört zum „täglich Brot“, haha. Es ist natürlich schon sehr praktisch, mit Lebensmitteln richtig umgehen zu können. Ein Beispiel wäre, wenn man auf einem Trip ist und die Möglichkeit hat, selber zu kochen, da bin ich dann gerne derjenige, der das Ruder in der Küche übernimmt und die Mannschaft bekocht.
Das klingt schon ziemlich optimal! So, dann starten wir doch die Reise mit dem Foto in Kopenhagen. Ein BS Air ohne Pads, wie ist das zustande gekommen? Wir waren im Sommer für 10 Tage in Kopenhagen unterwegs, um für das Quiksilver-Projekt zu filmen, und am Ende des Tages auf dem Weg zurück ins Hotel haben wir diese alte Vert-Rampe entdeckt – oder besser gesagt eine Mischung aus großer MiniRampe und Halfpipe, sie hatte schon ein bisschen Vert auf jeden Fall. Wir waren dort mit Ross McGouran und Daniel Cardone und eben Antton, und es war echt ziemlich lustig, irgendwie so ein alter Schulhof, zu dem uns ein Local den Tipp gegeben hat. Ich hab dann irgendwann angefangen, ein bisschen drin rumzuskaten und Antton hat mich gebeten, noch einen BS Air zu probieren, und so ist das Foto entstanden, mein erstes BS-Air-Foto übrigens, es war eine richtig gute Session. Von Kopenhagen geht es weiter nach Barcelona und zu einem mächtigen Gap To Backlip, der auch in deinem gerade erschienen Part für Antiz zu sehen ist. Gibt es eine Geschichte zu dem Foto? Ja also, das war ein klassischer Barcelona-Ausflug: Rumgeskatet, ein paar Spots ausfindig gemacht, und dadurch haben wir den Spot entdeckt. Der Spot ist in der Nähe von der NQP (Natural Quarter Pipe), diese Wellblech-Quarter mit dem Stromhäuschen daneben, und einer unserer Begleiter hatte die Idee, doch einfach das Rail mal auszuchecken. Josef Scott Jatta war dabei, und wir haben uns dann am Spot ein wenig im Flat eingefahren. Josef hat mit einem FS Lipslide angefangen und ich habe dann irgendwann einen BS Lipslide gelandet.
Pic: Antton Miettinen
< Pic: Antton Miettinen
> Pic: Arto Saari
Interview Wie ist es mit Arto Fotos schießen zu gehen? Ich kann mir vorstellen, dass er die Tricks, die er schießt, ja meist auch selber machen könnte. Es ist eigentlich super entspannt mit Arto, wir gehen halt zusammen skaten und dann irgendwann sagt er meistens „Ey lass ma’ ein Foto schießen!“, und dann baut er seine Blitze auf und fragt dich, ob du den Trick noch einmal machen kannst, also ganz locker. Und dann schießt er halt sein Foto und genau so war es auch beim FS Lipslide. Arto ist immer selber am Skaten, und wenn er dann etwas entdeckt, dann fotografiert er es. Seine Kamera hat er sowieso immer am Start. Wie stehst du zu Barcelona, immer noch eine Reise wert? Barcelona ist einfach sehr gut zum Skaten; ich habe selber mal dort gewohnt für eine Zeit, aber mir wurde es auf Dauer ein bisschen zu hektisch, da wir genau im Zentrum gewohnt haben. Im Vergleich zu Berlin ist das Wetter natürlich immer der Hammer, aber ich habe einfach einen Tapetenwechsel gebraucht und daher haben wir uns entschieden, nach Berlin zu gehen. Du sagst „wir“, wen konntest du überzeugen, dich zu begleiten? Also mit „wir“ meine ich meine Freundin und mich, da wir auch schon in Barcelona zusammen gewohnt haben für ein halbes Jahr und dann noch einmal in Österreich für eine Weile, und so hatten wir irgendwann die Idee, zusammen nach Berlin zu gehen. Und deine Freundin ist also „down“ mit dem Traveln und begleitet dich, beziehungsweise ihr überlegt euch gemeinsam, was das nächste Ziel sein könnte? Ja, genau, wir sind dann zusammen nach Berlin, um zu schauen, was dort so abgeht. Meine Freundin hat dort deutsch als Fremdsprache unterrichtet, und daher war es für sie kein Problem, dort zu arbeiten.
Deine Freundin kommt auch aus Österreich, oder? Wie lange seid ihr schon zusammen? Sie kommt auch aus meiner Heimat, und wir sind mittlerweile ein bisschen länger als fünf Jahre zusammen. Von Barcelona geht es über den großen Teich und an die Westküste der USA, genauer gesagt Los Angeles. Das Foto zeigt dich bei einem FS Lipslide in einem Pool, geschossen von Arto; was ging da? Das war mein vorletzter großer Trip, als ich eine Weile bei Arto war, und wir haben zusammen ein paar Poolmissions gehabt, also Backyard-Pools ausgecheckt, und der Pool auf dem Foto war irgendwo in Downtown L.A. Ich weiß leider nicht mehr genau, wie der heißt oder wo genau der steht. Habt ihr die Pools gezielt abgefahren, also hattet ihr so etwas wie eine Spot-Map? Nee-nee, das war relativ spontan: Wir sind mit ein paar Jungs dorthin gefahren und hatten eine gute Session, also Arto und zwei Backyard-Pool-Shredder und Buddies von ihm.
Wir bleiben in Kalifornien und auch bei den Pools und selbst der Fotograf ist derselbe: Erzähl uns doch einmal die Story zu dem FS-Air-Foto. Der Pool befindet sich circa anderthalb Stunden von L.A. entfernt, im so genannten „Salbaland“, und der Pool hat den Namen „Ridiculous“. Ganz früher sind dort immer Jungs eingestiegen, um den Pool zu skaten, und irgendwann haben die Locals beschlossen, das Haus zu kaufen oder zu mieten, welches man übrigens auch im Hintergrund auf dem Foto sieht, da der Pool so gut war und sie eh immer dort abgehangen haben. Arto hat mir davon erzählt und meinte, dass er mit Lance Mountain am späten Nachmittag ein Foto schießen wollte. Die Idee war nämlich, ein Foto von Tony Alva nachzustellen, selber Trick nur 25 Jahre später und mit dem Lance. Auf dem Foto hat Tony Alva einen FS Air gemacht unter brennendem Coping mit einem ganz alten Board. Bevor Lance dann sein Foto gemacht hat und das Coping entflammte, gab es eine Session und dadurch ist der FS Air entstanden. Arto meinte dann irgendwann zu mir: „Yeah, lass mal die Blitze checken.“ Und so kam das Foto zustande, voll spontan.
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Pic: Arto Saari
Du hast mir erzählt, dass der Pool superrutschig war und ihr den mit irgendeiner Säure bearbeiten musstet? Ja, der Pool war gerade erst frisch gestrichen und dadurch extrem rutschig. Wir haben ihn dann mit Schwefelsäure durchgewischt, damit der Belag ein bisschen mehr Grip bekommt. Und die ganzen Chemikalien sind dann natürlich nach oben gezogen, und wir mussten alle mit T-Shirt über den Mund gezogen und solchen Mundschutzmasken rumlaufen. Das Zeug war extrem giftig! So ist auch das Portrait entstanden, was auch wieder superspontan war: Ich stand am Rand, und Arto hat das Foto geschossen; wir mussten halt warten, bis die Dämpfe abgezogen sind. Wie lange kennst du Arto schon und wie ist eure Freundschaft entstanden? Ich kenne ihn seit ungefähr 2003, als noch diese ganzen großen Contests in Europa stattgefunden haben. Das kam dann durch Sole-Tech, als wir beide noch für éS geskatet sind, und ich war zu der Zeit gerade in Finnland unterwegs auf einem Contest, und im Anschluss gab es eine Etnies-Tour, und da ich den Antton von den Quiksilver-Trips kannte, hat der mich halt gefragt, ob ich nicht Lust hätte, einfach mitzukommen und dort war dann Arto halt auch dabei und der ganze Rest des Teams: Ronnie Creager und der Sheckler waren auch dabei und noch ein paar europäische Teamfahrer. Nach dem Trip bin ich dann durch Arto auch auf Etnies gelandet, und seitdem sind wir halt viel zusammen geskatet. Irgendwann kam dann Gravis und er hat mich direkt gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, für Gravis zu fahren. Über die Jahre bin ich dann immer mal wieder in L.A. bei Arto untergekommen und wir sind zusammen losgezogen. Man bekommt das Gefühl, dass Arto oft seine Jungs so richtig mitzieht, stimmt das? Ja, genau, von Etnies zum Beispiel sind Steve Forstner und ich direkt auf Gravis mitgewandert.
Pic: Antton Miettinen
Von der goldenen Küste fliegen wir jetzt noch einmal weiter über den Pazifik, und es geht nach Neuseeland – es sieht so aus, als ob sich der Spot am Strand befindet? Das war irgendwo am Hafen, wo genau weiß ich nicht mehr, aber das war auf einem Quiksilver-Trip mit Antton im vergangen Jahr. Wir waren drei Wochen mit einem Campingbus unterwegs und sind die komplette Nordinsel abgefahren, und der Spot war in der Nähe von der Stadt, wo immer dieser große Contest stattfindet, ich meine, das war Wellington! Den Spot haben wir relativ am Ende des Trips abgecheckt, vorher waren wir noch einen Bowl fahren und dann meinte der Spotguide, dass wir doch einmal diesen Spot checken sollten. Die Anfahrt ist
ziemlich perfekt, bis man dann bei den Holzdielen ankommt: Da fing es ganz schön an zu rattern und man durfte nicht zu schnell fahren, sonst hat man den Bump verpasst, aber auch nicht zu lahm, um auch weiterfahren zu können. Das war schon ein ziemlicher Impact, haha. Du hattest zum Beispiel auch eine Aufnahme im Transworld Cinematographer-Projekt; wie kam es dazu? Ja genau, das war auch da, wo Arto wohnt, irgendwo in Hollywood. Wir waren mit Russel unterwegs, der zu der Zeit eben viel für Gravis und Analog gemacht hat, wir waren auf einer typischen Los-AngelesMission, und so ist dann auch der Ollie entstanden. Wie hast du eigentlich den Untergang von Gravis aufgenommen? Ja, also ich muss sagen, dass es eine coole Zeit gewesen ist – „it was a hell of a ride as long as it lasted“, haha. Wir hatten eine Menge Spaß mit den ganzen Jungs, zusammen skaten, eine gute Crew und immer gute Fotografen. Das ganze Drum und Dran und die Schuhe waren echt geil. Schlussendlich war es eine Entscheidung von oben und zwar von Jake Burton. Der wollte, dass sich Analog zum Beispiel wieder mehr auf Snowboarding konzentrieren und auf den japanischen Markt fokussieren. Die Distribution und das Main-Office ist da, weil Japan der größte Markt für Gravis ist, obwohl die Verkaufszahlen auch sonst überall gestiegen sind. Es war einfach eine Umstrukturierung und die Entscheidung kam von oben und aus dem Nichts. Keiner hatte eine Vorahnung; ich bin nach L.A. geflogen und war am Abend noch ein paar Bier mit Sammy Winter trinken, und dann sind wir zurück zu Arto, der kam dann in der Frühe mit den Neuigkeiten auf uns zu: „Gravis and Analog are done!“ Das Ganze stand schon im Internet auf Transworld Business, bevor wir es erfahren haben und bevor Arto und Dylan den Anruf bekommen haben, da das Meeting an der Ostküste stattfand und somit die Zeitverschiebung dazwischen war. Die News haben einen schon irgendwie ziemlich runtergeholt, und keiner hätte was dran ändern können, da es von ganz oben kam. Wer gibt dir momentan eigentlich Schuhe? Ich wurde noch sehr gut ausgestattet, hab also relativ viele Schuhe daheim, und ich bin momentan einfach am Schauen, was so geht, hab mir aber nicht wirklich jetzt den Kopf darüber zerbrochen. Mal schauen, was sich so ergeben könnte. Ist ja auch erst vor zwei Monaten geschehen.
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Pic: Biemer
Interview Stimmt, mir kommt das schon wieder ewig her vor. Das Internet ist so verdammt schnelllebig und die neusten Parts sind innerhalb weniger Tage wieder vergessen, was natürlich überhaupt nicht im Verhältnis zu der Arbeit steht. Wann kam dein Antiz-Part und wie ist der zustande gekommen? Wann war noch einmal der angebliche Weltuntergang? Am 21. Dezember, oder, also wir haben das Antiz-Video zum Weltuntergang veröffentlicht, haha. Vieles von der Footage war damals eigentlich für das Zero-„Strange World“-Video gedacht, aber Jamie Thomas hat sich dann nach der Premiere was anderes überlegt, da er laut einem anderen Teamfahrer von Zero nicht so happy mit seinem Part war. Statt meinem Part hat er dann seine Footage verpackt mit Elissa und ein paar anderen Jungs und mich durch den Mixed Part ersetzt. Er meinte dann zu mir, dass er alles versucht hätte, aber im Endeffekt war er einfach nicht happy mit seinem Part, und dadurch war bei mir die Luft irgendwie raus und genau in der Zeit hat mich Steve Forstner gefragt, ob ich nicht Interesse hätte, für Antiz zu fahren. So ist dann das eine zum anderen gekommen; ich hatte also die Footage vom „Strange World“ und bin dann noch einmal extra dafür filmen gegangen. Wir haben dann die Footage zusammengesammelt und so ist dann der Part entstanden.
Wir kommen nun zum letzten Foto und landen in deiner neuen Wahlheimat Berlin. Erzähl doch mal vom BS Nosegrind Revert in der Sonnenallee. Wir waren halt dort mit der Crew und den Fahrrädern am Rumkurven, also Biemer, Hirschi, du, Nils und Steve und haben dann diesen Spot entdeckt. Unerwartet, und einfach ein richtig geiler Spot, ein bisschen geskatet und dann den Trick gemacht. Die Anwohner haben ein wenig rumgestresst und haben Wasserbomben aus der zehnten Etage geworfen, aber das war recht ungezielt und es war eh relativ warm. Wir hatten echt gutes Wetter, das waren so die letzten warmen Tage des Jahres, und wir sind dann einfach ein wenig in der Gegend rumgecruist, und das ist auch das Geile an Berlin, schön mit dem Fahrrad Spots finden und neue Gegenden auschecken. Und wann hat es dann so richtig Klick gemacht? Ich hatte es schon immer im Hinterkopf, mal für länger in Berlin zu wohnen, und mir gefällt es echt gut: Super gechillt und ganz abgesehen vom Skaten hat diese Stadt einfach einiges zu bieten, zum Beispiel kulturell gesehen eine große Musik- und Kunst-Szene; man kann einfach so viele andere Dinge machen. Ich kann mich aber noch daran erinnern, dass es am Anfang schwer war, mich hier zu orientieren, da alles so flach ist, aber das war dann reine Gewöhnungssache.
Wo geht es danach hin? Also wir möchten auf jeden Fall noch bis zum nächsten Frühling in Berlin bleiben, und in der Zeit können wir uns überlegen, was wir als nächstes machen. Eine Option wäre zum Beispiel Istanbul, da meine Freundin und ich jetzt seit Kurzem einen türkischkurs belegen. Meine Freundin hätte ein paar gute Jobmöglichkeiten, und wir waren auch vor circa zwei Jahren mal eine Woche in Istanbul, und es hat uns beiden extrem gut gefallen. Gerade in Berlin ist das nicht schlecht, wir gehen oft zum türkischen Markt am Maybachufer, und ich habe auch einen guten Freund, der Türke ist. Es wäre auf jeden Fall lustig, beim nächsten Mal den Döner auf türkisch zu bestellen, haha. Also durch den Kurs kommt auf jeden Fall die Motivation und wir werden mal schauen, wir sind da relativ flexibel. Istanbul ist eine Stadt, die sich in den nächsten Jahren extrem entwickeln wird, und eine recht exotische Destination. Okay Dominik, wir konnten so einiges erfahren, und ich danke dir für das Interview und viel Glück auf den nächsten Trips! Yeah, es hat mich gefreut, ich danke dir! Prost und zum Wohl, haha.
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Lewis Marnell 02.12.1982 - 18.01.2013 Rest in Peace In anderen „Sportarten“ wie z.B. Fußball sind die großen Stars, also die Pros, eigentlich unnahbar, weit entfernt, und um sie herum ist ein Zaun. Sprich: Sie sind weit weg vom Fan, der den Shit cool findet und der dem Pro das vielleicht einfach gerne mal bei einem Bier sagen würde. Glaubst du, dass du als Fußballfan jemals in den Genuss kommen wirst, Ronaldo spontan auf deinem Fun-Bolzplatz anzutreffen? Wohl eher nicht. Ihr habt mit Sicherheit gelesen, dass der Almost-Pro Lewis Marnell am 18. Januar 2013 im Alter von nur 30 Jahren an Unterzuckerung verstorben ist. Die Skateboard-Gemeinde ist betroffen und trauert um ihn, und das völlig zu Recht. Denn der Australier mit seiner Rastamatte, zudem stets in hohen Nike Dunks auf dem Board unterwegs, war einer der sympathischsten Skater, der im letzten Jahrzehnt durch sein Skaten und seine Einzigartigkeit zu den Top Pros gehörte. Bei so einem Typ sieht man, was es heißt, seinen Style durchzuziehen. 100% Skateboarder. Jeder kann sagen, dass er Lewis Marnell schon von weitem erkennen konnte. Unverkennbar eben.
Wenn jemand von uns geht, ist das immer etwas Schreckliches. Egal, ob es sich bei der Person um einen Menschen handelt, der einem nahe stand, um einen entfernten Bekannten oder womöglich sogar um jemanden, den man persönlich gar nicht kannte, aber dem man dennoch Empathie gegenüber verspürt hat. Es gibt dabei immer Menschen, die in so einer Situation das Schlimmste durchmachen müssen – die Angehörigen und Freunde. Deshalb möchten wir, egal ob sie es jemals lesen, der Familie von Lewis unser Beileid aussprechen. Wir Skateboarder sind alle auf eine Art und Weise verwandt, verbunden durch ein gemeinsames Lebensgefühl. Heute natürlich anders als vor 20 Jahren, als Skateboarder eben noch eine richtige Minderheit waren und das Board und die Skateschuhe als Erkennungszeichen galten. Der Vibe von Skateboarding ist und bleibt aber derselbe – unausgesprochener Kodex, eigener Slang, Toleranz, Erkundungsdrang, Offenheit. Die Liste an gemeinsamen Schnittstellen von Skatern ist schier unendlich. Du weißt schon, was wir meinen? Nur ein Beispiel.
Skateboarding ist da anders. Zum Glück. Die meisten „Pros“ sind halt selbst kleine Skaterats, die einfach nur das Glück hatten, mit dem, was ihnen am meisten Spaß macht, ihre Miete zu verdienen. Und es sei jedem gegönnt, der die Seele des Skateboardings noch ein bisschen in sich trägt und versteht, sie richtig weiterzugeben. Lewis Marnell gehörte definitiv zu der Kategorie von Menschen, die genau das gemacht haben. Ich habe ihn einmal in Berlin an den Bänken getroffen. Eigentlich nichts besonderes, wenn man bedenkt, dass sich dort im Sommer alles mit Rang und Namen tummelt. Aber genau das ist es. Kein Zaun, nah dran, lässig, ein nettes „Wassup?“ Ein chilliger Typ, der einfach nur Bock hatte zu skaten. Es gibt keine Grenzen, die Session ist für jeden eröffnet. Deshalb dürfen wir uns alle ein bisschen betroffen fühlen, weil ein guter Mensch wieder viel zu früh von uns gegangen ist. Uns bleiben seine Parts, die man sich jetzt einfach noch mal in Ruhe angucken und darüber nachdenken sollte, dass das Leben manchmal schneller vorbei sein kann, als man denkt. Deshalb genießt Skateboarding, denn Lewis Marnell hat es auch getan.
Text: Sebi Vellrath Pic: Jon Humphries