TagesSatz
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Detlef „Rocky“ Bernhard
A US E R S T E R HA ND
Der Lichtenberg * HOLGER TEICHMANN Der Georg Christoph Lichtenberg, war von Geburt an nicht nur Zwerg, sondern auch ein kluger Mann, und zeigte damals, was man kann. Heute steht er als Statue da, auf dem Markt, man sieht ihn ja. Im achtzehnten Jahrhundert lebte der, und die Physik beherrschte er. Gedankensplitter schrieb er auf, zu dem damaligen Weltenlauf. Sonst weiß man von ihm nicht viel, sich zu verewigen war sein Ziel.
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EDI TOR IAL ANZEIGE
Liebe Leserinnen und Leser, wieder ist ein Jahr vorbei und wir alle haben gute Vorsätze gefasst und vielleicht schon wieder über Bord geworfen. Es sind Bilanzen gezogen worden und wir sind glücklich darüber, dass wir wissen, dass alle unsere Verkäufer diesen Winter in Wohnungen, seien sie auch noch so prekär, untergekommen sind. Denn unsere TagesSatz Familie ist gewachsen, es hat vier Babys gegeben und da diese Verkäuferinnen nun im Mutterschutz sind, gibt es auch einige neue Gesichter.
Münzhandlung Münzhandlung Jörg Zimmermann Jörg Zimmermann
Unserer Verkäufer haben auch dieses Jahr wieder ein buntes Potpourri für Sie zusammengemischt. Sozusagen eine bunte Mischung, genau wie sie es auch selbst sind. Sie haben sich die Zeit genommen um ihnen ein wenig aus ihrem Leben und von ihren Wünschen zu berichten und haben mit Hilfe des Vertriebs und Unterstützung durch einige Redakteure geschrieben, fotografiert und gezeichnet. Dabei sind wieder wunderschöne Kunstwerke entstanden und sie werden nicht nur auf den Titelbildern und Postern im TagesSatz sondern auch in Ausstellungen zu sehen sein. Oft ist es für unsere Verkäufer nicht einfach sich durch das geschriebene Wort auszudrücken, denn nicht ein jeder beherrscht die deutsche Sprache, oder kann flüssig Lesen und Schreiben. Doch wir setzen uns zusammen und alle versuchen ihren Beitrag zu leisten. Sie werden lesen, was unsere Verkäufer in den letzten Monaten bewegt hat. Oft sind sie von den Ereignissen in der Welt betroffen und schauen mit Angst in die Zukunft. Da ist der TagesSatz ein Ruhepol, der immer eine Möglichkeit zum Aufwärmen und zum Gespräch bietet. Denn wir versuchen trotz aller traurigen Nachrichten auch immer wieder zusammen zu Lachen. Dies ist natürlich nur durch viel ehrenamtlichen Einsatz und Ihre Spenden möglich und daher bitten wir Sie, helfen Sie uns auch weiterhin mit, diese Anliegen durch den Kauf eines Straßenmagazins zu unterstützen. Nur so ist es uns als Verein möglich, unseren Verkäufern auch längerfristig eine Perspektive und ein geringes Einkommen zu ermöglichen. Viel Vergnügen beim Stöbern wünsche ich Ihnen
Herzlichst Ute Kahle (Vertriebsleitung Göttingen)
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Neu beim TagesSatz * CONSTANCE DECKERT
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eit dem ersten Oktober 2015 verkaufe ich den TagesSatz vor dem Bahnhof und auch auf dem Marktplatz vor Karstadt Sport. Rocky, ein Kollege vom TagesSatz hatte mich auf die Möglichkeit, etwas Geld dazu zu verdienen, aufmerksam gemacht.
Constance Deckert
Anfang November sprach mich ein Reporter vom Stadtradio auf dem Markt an und bat um ein Interview. Er fragte mich, womit ich hier beschäftigt sei. Ich antwortete, dass ich die Straßenzeitung verkaufe. Ich erklärte ihm, auf welche Art und Weise ich verkaufe. Ich stehe am Rande des Platzes, halte die Zeitung, so dass die Passanten sie gut sehen können und warte auf Kundschaft. Ich spreche also niemanden an und dränge die
Zeitung auf, sondern warte darauf, dass die Kunden von selbst kommen und ein Exemplar kaufen. Bisher hatte ich eigentlich nur angenehme Begegnungen mit den Leuten, die mir die Zeitung abgekauft haben. Es gab nur eine Ausnahme mit einem angetrunkenen Käufer. Andererseits half mir eine Kundin, als mir einmal schwindlig war. Sie brachte mich in einen Laden und gab mir etwas Wasser zu trinken, so dass es mir schnell wieder gut ging. Nach den Terroranschlägen in Paris sah ich, wie Menschen französische Fahnen ans Gänseliesel hängten, Kerzen entzündeten und Blumen niederlegten. Ich wurde auch Zeugin der Schweigeminute zu Ehren der Terroropfer und hörte einer Rede zu, die vor dem Brunnen gehalten wurde.
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TagesSatz. Hilft sofort.
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Der TagesSatz wird von Menschen in sozialen Schwierigkeiten auf der Straße verkauft. Vom Verkaufspreis der Zeitung (2,00 Euro) behalten die VerkäuferInnen 1,00 Euro. Sie können damit ihre finanzielle Situation verbessern und sind nicht mehr auf Almosen angewiesen.
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Die Mitarbeit in Redaktion und Vertrieb des TagesSatz bietet arbeits- und wohnungslosen Menschen eine Aufgabe und die Möglichkeit, neue soziale Kontakte zu knüpfen und ermöglicht langfristig gesehen den Wiedereinstieg ins Berufsleben.
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Der TagesSatz finanziert sich ausschließlich durch Verkaufserlöse, Anzeigen und Spenden. Das Straßenmagazin erhält keine regelmäßigen Fördermittel.
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Wenn Sie den TagesSatz über den Kauf hinaus unterstützen wollen, können Sie auf folgendes Konto eine Spende überweisen:
TagesSatz e.V. Kasseler Sparkasse IBAN: DE41 5205 0353 0001 1833 79 BIC: HELADEF1KAS TagesSatz e.V. Sparkasse Göttingen IBAN: DE59 2605 0001 0050 5815 11 BIC: NOLADE21GOE Bitte geben Sie Ihre Adresse im Feld Verwendungszweck an, damit wir Ihnen eine Spendenbescheinigung zusenden können.
Der TagesSatz ist Mitglied von:
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I NHALT
AUS ERSTER HAND Verkäufer schreiben 2
Der Lichtenberg HOLGER TEICHMANN
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Neu beim TagesSatz CONSTANCE DECKERT
11 Willkommen zum Denken in Göttingen CONSTANCE DECKERT 12 Wie ich zum KT-Fan wurde STEFAN MARX 15 Mein Freund Franziskus FRANK DRIES | STRAATNIEUWS 21 Warum diese Bilder? JÖRG „YOGI“ MÜLLER 22 Wartburg, eine Landpartie ohne Fleck STEFAN MARX 24 Kein November-Blues CONSTANCE DECKERT UND DETLEF „ROCKY“ BERNHARD 26 Das Traumbuch HOLGER TEICHMANN 31 Mein Alltag im Verkauf DETLEF „ROCKY“ BERNHARD
GANZ NAH DRAN Wir über unsere Themen 14 Besuch mich doch mal KRISTOFFER FILLIES 18 Das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile HARALD WÖRNER
RUBRIKEN 3 Editorial 6 Vorgestellt 16 Das Poster 27 Zwischen den Zeilen 28 Kulturtipps 29 Wohin, wenn 30 Die Kochnische / Verlosung 31 Nächstes Mal & Impressum
Bitte ausschneiden und zurücksenden an: TagesSatz e.V., Westring 69, 34127 Kassel
Fördermitglied oder ABO?
Grundsätzlich möchten wir Sie darum bitten, die Zeitung auf der Straße zu kaufen. Für diejenigen, die dazu keine Möglichkeit haben, bieten wir ein Abo für 50 € / Jahr an. Damit wird Ihnen der TagesSatz ein Jahr lang (12 Ausgaben) zugestellt. Selbstverständlich können Sie das Abo auch verschenken. Wer den TagesSatz darüber hinaus unterstützen möchte, der kann Fördermitglied werden. Eine Spendenquittung wird Ihnen am Jahresende automatisch zugesandt.
Ja, ich möchte dem TagesSatz e.V. als förderndes Mitglied beitreten.
Hiermit ermächtige ich den TagesSatz e.V. meinen Jahresbeitrag / meine jährl. Abokosten bis auf Widerruf von folgendem Konto abzubuchen: Name, Vorname:
Den Jahresbeitrag ( Mindestbeitrag von 75,- € ) in Höhe von
Straße, Hausnr.:
_____ € lasse ich jeweils vom angegebenem Konto abbuchen.
PLZ, Ort:
Der TagesSatz soll mir monatlich zugesandt werden.
Kontonummer: BLZ: Geldinstitut:
Ja, ich möchte das Straßenmagazin TagesSatz für mindestens ein Jahr abonnieren. Die Kosten von 50,- € (incl. Versand) lasse ich jeweils vom angegebenem Konto abbuchen.
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Ort, Datum Unterschrift
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VOR G E S TE L LT
Fotos: Ute Kahle & Diverse
CHRISTIAN BALLA / Alter: 24 / Standplatz: Netto Güterbahnhofstraße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit November 2015. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Das ich etwas zum Familieneinkommen beitragen kann. Was war Dein besonderes Erlebnis? Das kommt noch, ich bin ja noch neu. Was wünschst Du Dir? Genug Geld um meine Familie versorgen zu können.
DETLEF „ROCKY“ BERNHARD / Alter: 57 / Standplatz: Karstadt (hinten) / Johanniskirche (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 2009. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Die netten Leute und der Sicherheitsdienst, der ab und zu mal fragt, ob alles in Ordnung sei. Was war Dein besonderes Erlebnis? Wenn mich Kunden auf einen Kaffee oder ein Eis einladen. Was wünschst Du Dir? Dass die Leute mehr zusammenhalten und mehr aufeinander zugehen. MARIUS BLAJAN / Alter: 35 / Standplatz: REWE Annastraße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Dezember 2011. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Geld verdienen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Das ich meine Familie jetzt hier habe. Was wünschst Du Dir? Dass ich in Deutschland leben kann. Es ist schön hier.
MARTIN BOLIDJAR / Alter: 51 / Standplatz: REWE, Rosdorf (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit Dezember 2011. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Ich habe Arbeit, um meine drei Kinder zu ernähren. Was war Dein besonderes Erlebnis? Das meine Kinder in Deutschland zur Schule gehen. Was wünschst Du Dir? Eine sozialversicherungspflichtige Arbeit um meine Familie ernähren zu können. IONELLA BURCEA / Alter: 39 / Standplatz: Aldi Weende (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit August 2015. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Meiner Familie finanziell zu helfen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Eigenes Geld zu verdienen. Was wünschst Du Dir? Einen sicheren Arbeitsplatz und meinen zwei Kindern eine Zukunft bieten zu können. CONSTANCE DECKERT / Alter: 39 / Standplatz: Bahnhof und Karstadt Sport (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit November 2015. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Meine freundlichen und lieben Kunden. Was war Dein besonderes Erlebnis? Das das Radio bei mir vorbei gekommen ist. Was wünschst Du Dir? Dass es meiner Familie gut geht und wir zusammen halten.
CONSTANTIN COLIN FARKAS / Alter: 19 / Standplatz: Mix Markt (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit März 2014. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Das ich mein erstes eigenes Geld verdiene. Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Arbeit und eine Ausbildungsstelle.
IOSIF FARKAS / Alter: 48 / Standplatz: Penny Markt (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit Dezember 2013. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Das es einfach ist. Was war Dein besonderes Erlebnis? Meine Kinder sind mein Glück. Was wünschst Du Dir? Finanzielle Sicherheit.
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VO RGEST E L LT MARIA FERENT / Alter: 59 / Standplatz: REWE / Aldi Bovenden (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Dezember 2011. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Das ich meine Existenz mit dem Verkauf sichern kann. Was war Dein besonderes Erlebnis? Das Experiment die Zeitung zu verkaufen. Was wünschst Du Dir? Eine stabile Tätigkeit, um meine drei Enkelkinder versorgen zu können.
NICOLAE FERENT / Alter: 42 / Standplatz: REWE / Aldi Rosdorf (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit März 2012. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Das ich die Existenz meiner Familie mit dem Verkauf sichern kann. Was war Dein besonderes Erlebnis? Das ich meine Familie in Rumänien besuchen konnte. Was wünschst Du Dir? Eine feste Arbeit. DORINA MIHAELA GUSMAN / Alter: 27 / Standplatz: EDEKA Center Grone (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit November 2012. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Durch den Verkauf Geld für meine Kinder zu haben. Was war Dein besonderes Erlebnis? Meine Hochzeit mit Marius Gusman. Was wünschst Du Dir? Viel Glück.
MARIUS RAS GUSMAN / Alter: 27 / Standplatz: ALDI Industriestraße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit November 2012. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Die netten Kunden, die mir regelmäßig eine Zeitung abkaufen. Es gefällt mir sehr gut. Was war Dein besonderes Erlebnis? Von Zeit zu Zeit steckt mir jemand Geld zu (Trinkgeld). Was wünschst Du Dir? Einen festen Arbeitsplatz. MARIA- ELISABETA „DANA“ IANCU/ Alter: 39 / Standplatz: Tegut /An der Lutter (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit April 2012 – ein gutes Gefühl. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Lerne immer wieder nette Menschen kennen Was war Dein besonderes Erlebnis? Das ich Oma geworden bin. Was wünschst Du Dir? Dass es mir finanziell und gesundheitlich besser geht und ich schneller schaffe gut Deutsch zu lernen. DAREL-IOAN „DORIN“ IANCU / Alter: 35 / Standplatz: Edeka im Gallus Park (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit März 2012. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Mir gefällt die Aktivität, das Verkaufen. Die Deutschen sind sehr gut zu mir. Was war Dein besonderes Erlebnis? Es gefällt mir, wie freundlich die Deutschen zu mir sind. Was wünschst Du Dir? Finanzielle Sicherheit. WERNER KOSSMANN / Alter: 58 / Standplatz: Jüdenstraße, Barfüßer Straße (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit der 3ten Ausgabe 1994. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Viele nette Leute! Habe seit 19 Jahren eine Aufgabe. Was wünschst Du Dir? Viele lange und schöne Jahre mit meiner bezaubernden Frau. Das es mir gesundheitlich besser geht.
STEFAN MARX / Alter: 50 / Standplatz: Uni-Campus und samstags Volksbank Geismar Tor (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit Mai 2012. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Die Freundlichkeit meiner Kunden, frische Luft. Etwas Gutes tun. Was war Dein besonderes Erlebnis? Dass ich viele Konzerte besucht habe dieses Jahr. Was wünschst Du Dir? Möglichst lange den TagesSatz zu verkaufen. TagesSatz
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VOR G E S TE L LT IRMA MOLDOVAN / Alter: 44 / Standplatz: REWE Lange Geismar Straße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Oktober 2015. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Die netten Menschen, die mir regelmäßig eine Zeitung abkaufen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Genug Geld um meine Familie versorgen zu können. KLAUDIUSZ MOLDOVAN / Alter: 44 / Standplatz: REWE Lange Geismar Straße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Oktober 2015. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis? Das wir hier willkommen sind. Was wünschst Du Dir? Genug Geld für meine Familie.
JÖRG „YOGI“ MÜLLER / Alter: 52 / ist bis Mai in Indien (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit August 2008 Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Gespräche mit Kunden und Anerkennung für die Arbeit. Was war Dein besonderes Erlebnis? Dass die Menschen auf der Straße von meinem freundlichen Lächeln und meiner friedlichen Ausstrahlung angesteckt werden. Was wünschst Du Dir? Freiheit, Liebe, Harmonie und Frieden für alle Lebewesen. CLAUDIA-ANA NICULA / Alter: 47 / Standplatz: Sparda Bank / Groner Straße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Juni 2012. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Neue Freunde gewonnen zu haben. Was war Dein besonderes Erlebnis? Eine Person kennengelernt zu haben, die mich sozial unterstützt. Was wünschst Du Dir? Einen sicheren Arbeitsplatz. ALIN PREDA / Alter: 41 / Standplatz: LIDL Grone (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Oktober 2015. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Meiner Familie zu helfen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Das kommt noch. Was wünschst Du Dir? Einen sicheren Arbeitsplatz und das ich schnell besser Deutsch lerne.
DUMITRU PREDA / Alter: 59 / Standplatz: Aldi Grone (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Dezember 2015. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Meiner Familie auch finanziell zu helfen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Das kommt noch. Was wünschst Du Dir? Einen sicheren Arbeitsplatz.
SABINE SCHWEER /Alter: 46 / Standplatz: am Nabel / auf dem Wochenmarkt (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 2009. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Viele nette Menschen, gutes Flair und gute Worte. Was war Dein besonderes Erlebnis? Das Leben ist voller Überraschungen.Man sollte jeden Tag etwas Besonderes erleben. Was wünschst Du Dir? Dass es allen Menschen gut geht. Glaube, Liebe, Hoffnung und Frieden. GICU SECELEAN / Alter: 45 / Standplatz: Aldi / Tegut Geismar (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit Dezember 2011. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Ich kann meine Familie ernähren (sechs Kinder). Was war Dein besonderes Erlebnis? Der Beistand meiner Kunden nach dem überraschenden Tod meiner Mutter. Was wünschst Du Dir? Eine sozialversicherungspflichtige Arbeit. 8
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VO RGESTE L LT LUCRETIA STOICA / Alter: 39 / Standplatz: REWE / Aldi Geismar (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Februar 2015. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Nette Kunden. Was war Dein besonderes Erlebnis? Das die Kunden mir die Treue halten. Was wünschst Du Dir? Gute feste Arbeit.
HOLGER TEICHMANN / Alter: 53/ Standplatz: Post am Bahnhof (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Das Magazin verkaufe ich seit Mitte 2004. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Gespräche mit Menschen an der Post. Was war Dein besonderes Erlebnis? Ich habe einmal Fanpost erhalten. Was wünschst Du Dir? Gutes Wetter zum Verkaufen.
VALEAN VLAD / Alter: / Standplatz: NETTO Prinzenstraße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Juni 2015 Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Nette Menschen, die mich unterstützen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Finanzielle Sicherheit. Eine feste Arbeit.
HEINZ BECHLARS / Alter: 71 / Standplatz: Gesundheitszentrum Wilhelmshöher Allee und Kohlenstraße (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit dem Januar 1999. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Wenn die Leute gut drauf sind. Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Da gab es nichts Besonderes. Was wünschst Du Dir? Dass ich weiterhin einigermaßen gesund bleibe. REGINE FÜHRER / Alter: 53 / Standplatz: Königsstraße, Treppenstraße (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 1995. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Der Kundenkontakt. Was war Dein besonderes Erlebnis? Ich konnte einmal verhindern, dass eine Frau bestohlen wird. Was wünschst Du Dir? Etwas mehr finanzielle Freiräume, um mir auch einmal etwas Kleines leisten zu können. BOB IOAN / Alter: 29 Standplatz: Innenstadt & Wilhelmstraße (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit dem Spät-Sommer 2013. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Der Kundenkontakt. Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Für mich sind alle Begegnungen gleich wichtig. Was wünschst Du Dir? Eine bessere Zukunft, ich mache schon seit geraumer Zeit einen DeutschKurs, um damit meine Chancen zu verbessern. ADELA SULI / Alter: 46 / Standplatz: Bahnhof Wilhelmshöhe (Tegut) (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Sommer 2013. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Die nette Unterstützung durch meine Kunden. Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Die alte Dame, die sich immer freut, wenn sie mich sieht und mich umarmt. Was wünschst Du Dir? Dass meine Gesundheit sich nicht verschlechtert. NELU SULI / Alter: 48 / Standplatz: REWE-Markt Friedrich-Ebert-Straße (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Sommer 2013. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Der Kundenkontakt: neben dem REWE-Markt ist ein kleines Café, dort komme ich manchmal mit dem Einen oder Anderen ins Gespräch. Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Dass mir viele Kunden die Treue halten. Was wünschst Du Dir? Dass ich gesund bleibe und den TagesSatz weiter verkaufen kann. TagesSatz
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VOR G E S TE L LT FRANCISCO SULI / Alter: 20 /Standplatz: Bebelplatz (Denns Biomarkt) (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Sommer 2013. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Die netten Anwohner und Geschäftsleute vom Bebelplatz. Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Dass mir ein Geschäftsinhaber angeboten hat, bei ihm die Toilette zu benutzen, wenn nötig. Was wünschst Du Dir? Ich möchte auch weiterhin, so wie bisher, meine Familie unterstützen.
Detlef „Rocky“ Bernhard
IOANA Suli / Alter: 25 / Standplatz: Bahnhof Wilhelmshöhe (Rossmann) (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Sommer 2013 Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Die netten Kunden, die mir in Kassel wohlgesonnen sind. Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Dass es auch Kunden gibt, die Verständnis für uns und unsere Situation zeigen; das ist immer wieder ein Ansporn für mich. Was wünschst Du Dir? Dass uns der gute Zuspruch durch unsere Kunden erhalten bleibt.
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AUS ERSTER H AN D
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ber die Köpfe der Bürger hinweg wurde es nach meinem Gefühl einfach entschieden, dass wir ein Denkmal auf dem Bahnhofsvorplatz bekommen.
Doch meine Freude währte nicht lang, denn was war geschehen? Es war ein „Denkmal drüber nach“ geworden. Denn auf der oberen kupfernen Umrandung fehlte nun ein X, ein wichtiges römisches X, denn es verlegt die Thronbesteigung von König Ernst August um glatte 10 Jahre. Ein peinlicher Zustand, dessen „Reparatur“ nun wahrscheinlich die Göttinger Bürger 100 000 Euro kosten soll, denn sowohl Künstlerin, Honoratioren und Stifter, wie auch am Anfang die Presse, hatten diesen Faux Pa nicht direkt bemerkt. Es war abgenommen und nun ist er angerichtet, der Kunstsalat. Eine peinliche Sache, die nun die Stadt Göttingen wohl korrigieren soll. TagesSatz
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* CONSTANCE DECKERT gesetzt, denn nur bei uns regierte der König schon zehn Jahre früher ...
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Constance Deckert
Nicht nur das es teurer wurde als geplant, nein, jetzt sind wir Göttinger auch noch dem Hohn und Spott aus-
Constance Deckert
Doch nun ist es vollbracht und die honorige Gesellschaft fand sich am 19.11.2015 wieder in den wärmenden Zelten ein, um die Plane zu entfernen, das Denkmal mit einem Festakt und vielen Reden zu enthüllen und das Denkmal von den Stiftern, die ungenannt bleiben wollen, in Empfang zu nehmen. Nun habe ich an meinem Standplatz ganz neue Aussichten.
Göttingen schmückt sich selbst mit einem neuen Denkmal. Stifter haben ein Denkmal für die Göttinger Sieben im Wert von über 600 00 Euro gestiftet und nun ist der Salat angerichtet.
Joshua Kahle
An meinen Verkaufsplatz, vor dem Bahnhof, konnte ich ja nun das Spektakel den ganzen Sommer miterleben. Erst wurden ein riesiges Loch gebuddelt, von dem am Anfang niemand wusste, was das mal wird. Dann kamen Zelte, honorige Gäste und der Grundstein wurde gelegt. Die Künstlerin hatte vor, sich mit zu verewigen und es verzögerte sich dadurch so Einiges. Denn viele fanden, dass sie nicht auf einer Stufe mit den Göttinger Sieben stehen sollte. Doch sie setzte sich und ihr Denkmal durch und so wurden im Spätherbst aus Portugal Granitplatten geliefert und das Denkmal zusammen gebaut. Geschützt von einer überdimensionalen grünen BauPlane stand dort in großen Buchstaben zu lesen. „Göttingen welcomes Refugees“. Ein Text der nicht dem Wunsch der Künstlerin entsprach.
Willkommen zum Denken in Göttingen
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Alle: Joshua & Ute Kahle
A US E R S T E R HA ND
Wie ich zum KT-Fan wurde Im Frühjahr waren wir in der musa zu Gast um den Bandwettbewerb „Local Heroes“ auf der lokalen Ebene mit zu Erleben. Es war sehr spannend. Göttinger Nachwuchsmusiker haben es in sich. Ich staunte nicht schlecht als ich Sidata, KT (Kyles Tolone) Stoned God und weitere sah und hörte. Die Musik mochte ich auf Anhieb. Das freundschaftliche Miteinander der Bands untereinander gefiel mir sehr gut und hat mich beeindruckt. Trotz Konkurrenz feuerten sie sich gegenseitig an.
* STEFAN MARX
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AUS ERSTER H AN D
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as machte es der Jury nicht gerade einfach. Es kam wie es kommen musste, Jury und Publikum waren sich nicht einig. Sidata gewann verdient die Publikumswertung und KT gewannen die Jurywertung und damit die Aufgabe Göttingen bei der 1. Vorrunde in Hannover zu vertreten. Diese fand leider ohne mich statt, da ich arbeiten musste. Doch sie taten mir den Gefallen zu gewinnen und wurden so Teilnehmer des Niedersachsenfinales in Hannover. Dank einiger Sponsoren konnten alle Fans kostenlos mit dem Fan-Bus zum Niedersachsenfinale nach Hannover fahren und brauchten auch nur eine Beteiligung an den Eintrittskarten zahlen. Dafür den Sponsoren ein dickes Dankeschön. Es gab Freibier und Freiwasser und zu Essen unterwegs damit wir bei guten Kräften waren um KT auch gut anzufeuern. Der Herr Busfahrer fand ohne Probleme den Weg zur Music Hall Hannover und da waren schon ganz andere Kaliber Band vertreten. Es gab alles von Ska, Heavy Metall, Hipp Hopp, Partymusik bis Punk und Indie. Alles war dabei. Wieder staunte ich nicht schlecht, was so an Nachwuchs alles präsent war. Einige Bands hatten richtige Bühnenshows einstudiert, andere neue Kostüme genäht und einige haben sich ganz auf die Qualität ihrer Musik verlassen. Aber auch davon ließen sich KT nicht beeindrucken und lieferten eine sehr gute Leistung ab. Doch sollte es rei-
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chen? Das sollten wir erst nach einer kurzen Juryberatungspause und einem Auftritt der Vorjahressieger den Phänotypen erfahren. Doch die Phänotypen mussten ein ganzes Konzert geben, die Jury brauchte und brauchte und brauchte. Doch dann, etwa um zwei Nachts war es soweit, die Moderatorin betrat die Bühne, rief alle Bands auf die Bühne und verkündete das Ergebnis: KT sind die „Local Heroes Niedersachsen 2015“. Sie hatten es so gar nicht erwartet und wollten eigentlich auf der Rückfahrt nur im FanBus mitfahren um den Fans zu danken und sie trösten für den Fall, falls es nicht geklappt hätte. Doch stadtdessen wurden Selfies geschossen, der Instagram und Facebook-Account lief mit Glückwünschen über und wir hatten einen Party-Bus. Wieder in Göttingen angekommen bewiesen KT ihre Nähe zu den Fans und schleppten gemeinsam mit ihnen ihre Instrumente und das Leergut aus dem Bus in den Proberaum. Nur ein Morgenbier wollte dann keiner mehr.
sich gaben und jeder einzelne hatte ja nicht umsonst einen Preis verdient. Auch hier war der Mix sehr groß und es gab von jedem Musikstil etwas zu hören. Das Publikum durfte auch mit abstimmen und ratet alle Mal wer meine Stimme bekam, natürlich KT. Doch nicht nur meine Stimme bekamen sie, sondern ganz viele andere Stimmen kamen noch hinzu. Es war richtig spannend und die Nerven lagen blank, nicht nur bei den Teilnehmern, immerhin ging es um einen Plattenvertrag, sondern auch bei den zahlreichen Müttern und Vätern. Es wurde gezittert und spekuliert. Und dann war es soweit: der Gesamtsieg ging an die Berliner Band und KT (Kyles Tolone) wurden Publikumssieger. Ein Titel den sie noch nie vorher hatten und so haben sie fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. So weit war noch nie eine Göttinger Band gekommen und die Jungs von KT waren genau wie wir Fans superhappy, auch wenn der Jurypreis ein Traum geblieben ist.
Im November war es nun so weit, es ging mit dem berühmten KT-Fan-Bus, diesmal sogar mit Zweien, zum Bundesfinale nach Salzwedel. Gut gestärkt und mit viel Vorfreude machten wir die Halle zur KT-Fan-Base.
Herzlichen Glückwunsch von mir und auch wenn die Musik nur euer Hobby ist, so haben ihr doch einen festen Freundes- und Fan-Kreis aufbauen können und ich freue mich schon auf das ein oder andere Konzert von euch. Zur Überbrückung habe ich mir ja eure EP mit Autogrammen und Widmung aller Bandmitglieder gegönnt und so kann der Winter kommen, denn es geht musikalisch heiß her in Göttingen und ich freue mich schon auf „Local Heroes 2016“.
Wir waren mit zwei Bussen und einigen Privatautos angereist und freuten uns auf einen Abend mit vielen unterschiedlichen Bands aus 13 Bundesländern, jeweils die Siegerbands. Das war sehr hörenswert was sie von
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G A N Z N A H DR AN
Besuch mich doch mal Das Straßenmagazin TagesSatz in Göttingen und Kassel verkaufen Menschen, die oft in einer schwierigen Lage in ihrem Leben sind. Doch wie wohnen die Verkäufer vom TagesSatz? Ich durfte zu Gast bei Yogi sein.
* KRISTOFFER FILLIES
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ie Tür geht auf, und als erstes steigt der Duft von Weihrauch in die Nase. Es ist ein angenehmer Duft, er beruhigt sogleich. Die Wohnung, in der täglich Weihrauch gezündet wird, gehört Jörg Müller. Er wird Yogi genannt. Sein Wohnzimmer ist voll von asiatischen Dingen. Da stehen in unterschiedlichen Größen mehrere Zimmerbrunnen neben Büchern, in einer Ecke eine großen Yucca-Palme, an den Wänden Buddha-Bilder und kleine Transparente mit Sinnessprüchen wie diesem: „Wo immer die Sonne untergeht, geht sie zur gleichen Zeit woanders wieder auf.“ Auch wenn die unzählbar vielen großen und kleinen Dinge in seiner Woh-
nung vor allem Gegenstände aus dem Buddhistischen sind, sieht er sich nicht als ein Buddhist. Und auch keiner anderen Lehre will er sich zuordnen. Er sagt: „Ich versuche einfach, ein guter Mensch zu sein.“ Sein persönlich wertvollster Gegenstand ist eine Thanka, ein tibetisches Rollbildmandala. „Der Thanka ist von 1987. Die vielen kleinen, bunten Verzierungen darauf sind handgemalt.“ „Alles hier in meiner Wohnung habe ich auf meinen Reisen angesammelt“, sagt der 52-Jährige. Er war 28 Jahre lang außerhalb von Deutschland unterwegs. Er war in Nepal und in Indien, in Kanada und Indonesien. Die Gegenstände, die ihm gefielen, nahm er mit.
In Indien lebte er 17 Jahre, bot dort Mountainbike-Touren im Himalaya an. Seine Wohnhütte aus Bambus stand auf einem Berg, jeden Morgen sah er in ein Tal hinab, rundherum die Gebirgskette des Himalaya. „Das war ein traumhaft schöner Ausblick.“ Fotos davon hängen in seiner Wohnung. Als er in 1997 wieder in seine Geburtsstadt Göttingen kam, hatte er daher eine Bedingung an seine neue Wohnung: Der Blick aus dem Fenster durfte nicht auf einen grauen, tristen Hinterhof fallen. Yogi wohnt heute in der Nähe des Stadtfriedhofs. Aus seinem Fenster sieht er nach Westen auf den Hohen Hagen. „Ich kann von hieraus den Gaußturm sehen, und jeden Tag geht die Sonne hinter dem Berg unter.“ Yogi wurde 1963 in Göttingen geboren und wuchs in Bovenden auf. Nach seinem Fachabitur schrieb er sich an der Universität ein, merkte aber gleich, dass das Studieren nicht das Richtige für ihn ist. „Ich dachte mir: Ist die Welt nicht die bessere Universität?“ Er fing an zu arbeiten, unter anderem sogar bei Daimler-Benz, allein um das Geld für seine Reisen zu sammeln.
Kristoffer Fillies
2008 kam er wieder nach Deutschland, zog er für drei Wochen bei seinen Eltern ein. „Das ging aber einfach nicht mehr, als Erwachsener ist es eben schwierig, bei seinen Eltern zu wohnen.“ Sieben Wochen war Yogi anschließend obdachlos. Mit Hilfe einer Bekannten fand er dann seine Wohnung. „Anfangs schien mir die Wohnung ein Klotz am Bein. Man muss jeden Monat die Miete zusammenberappen und es ist nicht so eine Freiheit, wie ich sie in meinen Reisejahren kannte. Ich hatte einfach keine Ahnung, was für ein Glück ich damit habe, das kam erst später.“ Heute ist er glücklich in seiner Wohnung. Er kann sich aber auch vorstellen, wieder in die Welt hinaus zu ziehen. „Für zehn Jahre bleibe ich bestimmt noch hier“, sagt Yogi. Aber was kommt danach? „Mich würde Kanada reizen. Viel Platz, viel Wasser, wenig Leute. Gerade das wird immer rarer in der Welt.“
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Mein Freund Franziskus Papst Franziskus gab letzten Monat einem von INSPs vormals obdachlosen Verkäufern eine seltene Privataudienz. Straatnieuws-Verkäufer Marc reiste von Utrecht in den Niederlanden nach Rom, für ein Interview mit dem Oberhaupt der Katholischen Kirche – zu lesen in der Ausgabe 12/2015 des TagesSatz. Dieses Mal berichtet er im Gespräch über seine Erlebnisse im Vatikan.
* STRAATNIEUWS-VERKÄUFER MARC IM GESPRÄCH MIT FRANK DRIES
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ann wurde dir klar, wer es war, den du interviewen solltest?
Absolut. Aber er entschuldigte sich. Leider kann er nicht aus dem Vatikan, weil dann die Menschen auf dem Petersplatz durchdrehen würden. Er ist eine Art Gefangener des Vatikans. Aber er sieht das auch als Segen von Gott, dass er der Papst sein darf. Er hat nicht die Bodenhaftung verloren und bevorzugt ein einfaches Leben. Deshalb lebt er nicht im päpstlichen Palast sondern in einem Hotel im Vatikan. Morgens kann er dort mit dem Personal frühstücken, wenn er möchte.
Ich fragte mich wirklich lange, wer es sein könnte. Und es war alles so ein großes Geheimnis. Der Groschen fiel, als ich den Papst im Fernsehen sah. Er war in Amerika. Als der Chefredakteur mir alles zwei Tage vor der Abreise sagte und mich bat, zu raten, wer es war, lag ich beim ersten Versuch richtig, haha! Wie hat es sich angefühlt, dem Papst Fragen zu stellen?
Warum glaubst du, dass er uns, den Straßenzeitungen der Welt, ein Interview gab?
Liebe Straßenzeitungs-Verkäufer, macht weiter mit dem, was ihr tut, und gebt euer schwer verdientes Geld für die guten Dinge im Leben aus. Ich hoffe, dass dieses Interview euch allen helfen wird, mehr Zeitungen zu verkaufen. Und ich hoffe außerdem, dass ihr jetzt sicher seid, dass es da draußen
Wie blickst du auf die ganze Reise zurück? Ich war wirklich ziemlich nervös am Tag davor, aber am Tag selbst lief alles gut, es wirkte so normal, mit ihm zu sprechen. Das war wirklich sonderbar. Das hat es auch zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Deine Freundin sagt, dass du berühmt wirst. Freust du dich darauf? Nein. Mit freundlicher Genehmigung von INSP News Service www.INSP.ngo / Straatnieuws
Frank Dries | Straatnieuws
Es war so wunderbar, dass er sich die Zeit für mich genommen hat, und er dankte mir, dass ich eine so lange Reise auf mich genommen hatte, um mich mit ihm zu treffen. Was mir auffiel, war, dass er so ruhig über meine Fragen nachdachte. Er nahm mich ernst; das war wirklich toll. Er ist so ein herzlicher, weiser, aber auch humorvoller Mann. Wir haben wirklich gut gelacht! Nur schade, dass er nur auf Italienisch sprach.
Was würdest du deinen Kollegen auf der ganzen Welt nach deinem Besuch beim Heiligen Vater gern sagen?
sehr mächtige Staatsoberhäupter gibt, die euch aktiv unterstützen. Das Interview für die Straßenzeitungen ist nicht nur ein Geschenk - er schenkt euch sich selbst. Er gab mir eine Rosenkranz, aber eigentlich ist er für euch alle. Und seid stolz auf eure Zeitung!
Ganz einfach. Weil er sich sehr für arme Menschen einsetzt. Sein Name sagt alles: Franziskus ist der Schutzheilige der Armen und Benachteiligten. Deshalb versteht er nur zu gut, was eine Straßenzeitung macht und warum. Er ist unser Freund - und Freunden hilft man. Warum konnte er nicht mit dir Pizza essen gehen? Er fand schließlich, dass es eine gute Idee war ... TagesSatz
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Stefan Marx
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TagesSatz Kassel
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* HARALD WÖRNER
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile Über lange Jahre begleitete unser Verkäufer Armin Schulze unseren Verein sowie das Magazin. Ende Mai / Anfang Juni diesen Jahres schied er dann auf eigenen Wunsch hin aus.
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GAN Z N AH DR AN
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rmin und ich kennen uns eigentlich schon ziemlich lange. Als er 2002 bei uns als Verkäufer anfing, arbeitete ich schon ein Jahr in der Kasseler Redaktion mit. Für Armin war der Verkauf des Magazins bei seinen Kunden Vollzeitbeschäftigung und Herzensangelegenheit gleichermaßen. So hatte er neben seinem Verkaufsplatz im Eingangsbereich vom TEGUT Bettenhausen noch zwei weitere. Donnerstags, Freitag und Samstag konnte man ihn ebenso gut in der Kasseler Markthalle antreffen. Unter der Woche war aber auch am Kreuzungsbereich Wilhelmstraße und Obere Königstraße zu finden. Armin war schon von weitem her nicht zu übersehen. Denn meist war er in ein angeregtes Gespräch mit einem / einer Kunden/Kundin vertieft. Zumeist ging es in diesen Gesprächen um die große Weltpolitik oder auch Kassel -und hier seine ganz persönlichen Lebensumstände betreffend- um mehr persönliche oder sozial relevante Themen. Über Zeitungen und Nachrichtenhören hielt er sich eh auf dem Laufenden, war daher also bestens informiert.
re Menschen zuzugehen. Dabei hilft ihm sicher auch, dass er die Kommunikation mit ein paar flotten Sprüchen oder bildhaften Witzen auflockert, so dass es seinem Gesprächspartner leicht fällt, sich auf ihn einzulassen. Bei den monatlich stattfindenden Verkäufer-Treffen war er ein regelmäßiger Besucher. Ihn interessierte, wie es den anderen Kollegen ging. Solche Veranstaltungen waren für ihn eine gute Gelegenheit, untereinander neue Informationen auszutauschen, Probleme zu besprechen oder einfach auch nur gute Erfahrungen im Umgang mit Kunden zu teilen. Merkte er dort, dass sich ein/e neuer Kollege/In sich noch nicht so recht traute, etwas anzusprechen, weil ihm oder ihr die Gesichter noch alle sehr fremd waren, ermuntertet er jene, frei von der Leber weg zu sprechen. Bei den Gesprächen nahm er auch des Öfteren eine Moderatoren-Rolle ein. So halfen starke Verkäufer, zu denen auch er zählte, Kollegen, bei denen es im Augenblick nicht so gut lief, weil sie etwa krank wurden, dadurch, dass sie ihnen von deren Zeitungen noch welche abnahmen und verkauften.
tig. Dabei war sein Themen-Spektrum weit gefächert. Durch eine persönliche Begegnung angeregt, hat er sich in den vergangen Jahren zum Beispiel mehrfach mit dem chinesischen Künstler Ai Wei Wei beschäftigt und ihn auch für den „TagesSatz“ interviewt. Bei der allmonatlichen Bürgersprechstunde unseres Oberbürgermeisters Bertram Hilgen, bei der er diesem immer die aktuelle TagesSatz-Ausgabe mitbrachte, reifte in ihm die Idee, jenen zu interviewen. Armin wusste, dass Hilgen sich in seiner Freizeit gern sportlich betätigte und befragte ihn daher zum Kassel-Marathon, bei dem Hilgen, insofern er Zeit hat, gern mitläuft. So bekam er, nebenbei bemerkt, auch interessante Einblicke in den RedaktionsAlltag seiner Kollegen, da ihm zu der Zeit nicht so bewusst war, dass sämtliche Interview-Anfragen hinsichtlich Herrn Hilgen über sein Pressebüro koordiniert werden müssen. Das bedeutet im Klartext, dass sich ein Redakteur, wenn er möchte, dass sein Artikel zu einem festen Termin im Heft erscheinen soll, also auch entsprechend frühzeitig bei seinem geplanten Gesprächspartner in Erinnerung rufen sollte. Hier gilt es, neben Feiertagen und Redaktionsferien auch die Terminplanungen seines Gegenübers mit den eigenen Vorstellungen in Einklang zu bringen.
Armins Steckenpferd: seine Phantasie-Geschichten
Für Armin war immer wichtig, den Kunden und Lesern nahe zu bringen, dass ein Mensch, auch wenn er nicht mehr in den üblichen Beschäftigungs-Verhältnissen stand, trotzdem ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft sein kann. Beispielsweise dadurch, dass er oder sie ehrenamtlich in der Redaktion mitarbeitet, oder unser Magazin den Kunden auf der Straße anbietet. Dass man für eigene Unternehmungen nicht viel oder manchmal auch gar kein Geld braucht, konnte man jeden Sommer in der Orangerie mitbekommen. Denn Armin hatte sich mit einer Gruppe angefreundet, die sich dort zum Boule-Spielen im Freien traf .Und ehe er sich versah, war er mit von der Partie. Das waren die „kleinen Urlaube vom Alltag“, wie er sie einmal in einem Gespräch mir gegenüber beschrieb. Durch seine unkomplizierte und offene Art fällt es ihm ohnehin nicht schwer, auf andeTagesSatz
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Armin sah nicht nur seine Rolle als für sich selbst verantwortlicher Verkäufer, er hatte auch das gesamte Ganze im Blick. Er wurde nicht müde zu betonen, dass es im Endeffekt beim Projekt „TagesSatz“ nicht so sehr darum ging, wie viel Zeitungen der oder die Einzelne im Monat unter die Menschen bringt oder nicht. „Auch wenn der Eine oder Andere vielleicht auf Grund von Krankheit oder anderen Problemen vielleicht nicht so viel verkaufen kann, wie er gern möchte, so trägt doch jeder Einzelne seinen Beitrag mit dazu bei, dass sich der Verein und mit ihm das Magazin kontinuierlich weiterentwickeln und den Verkäufern und Verkäuferinnen somit einer längerfristige Perspektive bieten können“, so sein Credo. Da Armin selbst gern schrieb, war er auch bei uns in der Redaktion mit tä-
Ein besonderes Steckenpferd von ihm waren seine selbst ausgedachten Geschichten. Diese unterfütterte er mit dem Einweben realer Ereignisse sowie selbst ausgedachter Charaktere, aber auch Verknüpfungen mit in Kassel lebenden Personen. Diese waren oft Kunden von ihm oder Mitarbeiter im Rathaus oder dergleichen mehr. Sie alle freuten sich darauf, im kommenden Monat in einer seiner Geschichten als Akteure aufzutauchen. Armin machte nämlich den Personen gern Appetit, verriet aber im Vorfeld nicht allzu viel Details, so dass sie neugierig wurden. Ein weiteres Highlight war sicher auch der Kontakt mit dem Nürnberger 19
G A N Z N A H DR AN Künstler Winfried Baumann. Armin hatte ihn 2002 im Rahmen einer Aktion kennengelernt, die Baumann zusammen mit dem TagesSatz veranstaltete. Armin fand Baumanns Idee faszinierend, die Bevölkerung auf die unzureichende Versorgung von Obdachlosen mit Schlaf- und Unterkunfts-Möglichkeiten hinzuweisen und war sofort Feuer und Flamme. Diese Schlaf-Container namens „Instant Housing“, die an große Haushalts-Mülltonnen erinnerten. Im Gegensatz zu diesen waren sie aber aus stabilem Metall gefertigt und boten dem Nutzer ausreichend Schutz vor Nässe, Kälte aber auch unliebsamen Besuchern. Zudem waren sie mit einem Erste-Hilfe-Kasten und einem Computer bestückt.
Als wir dann im April 2013 (natürlich von langer Hand vorbereitet aber von Armin trotzdem unbemerkt) im Büro zusammenkamen, um mit ihm seinen runden Geburtstag zu begehen, war die Überraschung perfekt. Er selbst machte sich die letzten Jahre sowieso nichts mehr aus solchen Anlässen, war eher froh, dass man ihn damit in Ruhe ließ. Umso größer war dann seine Überraschung, als er, unter einem Vorwand ins Büro bestellt, dort eintraf. Es hatten sich einige Verkäufer nebst Kollegen aus der Redaktion eingefunden. Seine Kundin und eine Redakteurin hatten Kuchen gebacken. Armin ist ja in den meisten Situatio-
nen nicht um einen guten Spruch verlegen, aber da blieb selbst ihm nichts mehr zu sagen. Er war überwältigt und gerührt. Armin war auch wie selbstverständlich mit dabei, wenn es darum ging, Verein und Magazin der Öffentlichkeit näher zu bringen. Wie auch bei der Aktion mit Winfried Baumann auf dem Königsplatz war er sofort mit von der Partie, als unsere Vertriebskollegen Frank und Christian im Februar 2010 anlässlich eines Konzertes des Cellisten Thomas Beckmann, der sich zu Gunsten benachteiligter Menschen einsetzt, vor der Kasseler Karlskirche einen Info-Stand aufbauten. Trotz klirrender Kälte standen er, unsere beiden Vertriebsleiter Frank und Christian und einige Verkäufer-Kollegen mehrere Stunden draußen am Stand. Über sein Privatleben hat Armin im Kollegenkreis nie gesprochen. Wir haben diesen Wunsch immer respektiert. Vielleicht war ihm der TagesSatz zu einer Art Familien-Ersatz geworden; das können wir aber nur vermuten …
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TagesSatz Kassel
Zu Armins sechszigstem Geburtstag im April 2013 hörte er nach langer Zeit wieder einmal etwas von Baumann. Im Dezember zuvor fand nämlich in der documenta-Halle die Ausstellung „Kunst trotz(t) Armut“ statt. Einer der beteiligten Künstler war auch Winfried Baumann mit einigen seiner Arbeiten. Eine Kundin von Ar-
min, die auch privaten Kontakt zu ihm hat, nahm also im Vorfeld zu Armins Geburtstag noch während der Ausstellung Kontakt zum Künstler und der documenta-Halle auf. Der Plan war, dass ein Transportwagen von Winfried Baumann, den die documenta diesem nach dem Ende der Ausstellung wieder nach Nürnberg zurückgeschickt hätte, Armins Geburtstagsgeschenk werden sollte.
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Warum diese Bilder? Ich bin ja, wie viele meiner TagesSatz-Kunden wissen, ein leidenschaftlicher Reisender und Fotograf. Auch bin ich dem TagesSatz sehr dankbar, dass ich viele Fotos hier veröffentlichen konnte.
Alle: Jörg „Yogi“ Müller
* JÖRG „YOGI“ MÜLLER
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ür die OktoberAusgabe des TagesSatz mit dem Titelthema „Mensch und Tier“ habe ich das Bild Nr. 1 mit dem rennenden Büffel und Einheimischen am Strand von Goa (Indien) als Titelbild-Vorschlag eingereicht. Es wurde aus redaktionellen Gründen nicht genommen. Da aber einige meiner Kunden begeistert von diesem Foto waren, habe ich entschlossen, es auf diesem Weg zu veröffentlichen. Durch den Schwarzweiß-Effekt stehen die Weite und die Bewegung mehr im Fokus. Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass der erste Läufer ganz rechts in der Luft zu schweben scheint. Das Foto Nr. 2 mit dem duschenden Elefanten ist in Kerala in Südindien auf meiner letzten Indienreise entstanden. Faszinierend finde ich die erfrischende Freude und Lebendigkeit des Bildes. Auf dem Foto Nr. 3 sieht man die berühmten chinesischen Fischernetze in „Fort-Cochin“ in Kerala. Die warmen, satten Farben und die spannende Szenerie waren die Pluspunkte für dieses Bild. Im Mai 2016 ist eine Ausstellung von meinen Fotos im Nachbarschafts-Zentrum auf dem Leineberg geplant. Termine –bzw. ob sie überhaupt stattfindet– sind aber noch unsicher. Ziemlich sicher können sie sich meine Fotos im September 2016 in „Dabis Kaffee Stube“ in der Roten Straße 39 anschauen. Ich freue mich schon darauf. Wenn jemand Interesse hat, eine Ausstellung mit meinen Fotos anzubieten, kann er oder sie mir eine E-Mail schreiben: yogiindia2003@ yahoo.de Mit den besten Wünschen für das Jahr 2016 ganz herzlich Ihr TagesSatz-Verkäufer Jörg ‚Yogi‘ Müller
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Alle: Ute Kahle
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Wartburg, eine Landpartie ohne Fleck * STEFAN MARX
An einem prächtigen Augustsommertag verschlug es einige Mitglieder des TagesSatz aus Göttingen nach Eisenach. Ziel war es, das neue Titelbild zu fotografieren und sich mal für einen Reisebericht umzuschauen.
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ir reisten mit Bahn und Bus an, sahen unterwegs eine Menge von der schönen Umgebung und staunten nicht schlecht, als wir dort ankamen und auf Esel stießen. Diese Esel sind Lastentiere und tragen auf ihrem Rücken Personen mit 60 Kilo zur Wartburg hoch. Wir sind nicht auf den Eseln geritten, sondern den Weg zum Burgtor hochgegangen, was sehr schweißtreibend war. Und wir besichtigten anschließend die Burg und staunten nicht schlecht über die Ausstattung. Die Wartburg ist in einem super Zustand erhalten, sie wurde nicht spätmittelalterlich geschliffen und wurde nicht durch Bomben im Krieg zer-
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stört. Viele berühmte Persönlichkeiten waren zu Gast, zum Beispiel Goethe, Kaiser Wilhelm II. und Martin Luther, der als Gast dort hauste und innerhalb von zehn Monaten das Evangelium übersetzte und dadurch den Anstoß für die Kirchenreformation in Deutschland gab. Den berühmten Tintenfleck gab es aber nie, er wurde aber zu einigen Anlässen für die Touristen gemalt. Wir wurden durch die Burg von einer Burgführerin geführt. Das Gebäude ist in dreistöckiger Bauweise erbaut, was eigentlich nur dem Kaiser vorbehalten war. Aber da man mit diesem verwandt war, durfte man das. Es ist ein wunderschönes Gebäude, wo auch Rapunzel sich wohlgefühlt hätte. TagesSatz
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AUS ERSTER H AN D So ist dort ein über 400 Quadratmeter großer Festsaal mit ausgeklügelter Akustik gebaut worden. Dort wurden im Sängerkrieg damals die schlechten Sänger geköpft, die besten behielten ihr Leben. Es gab später Ritter, die sanitäre Anlagen hatten, wie ein Bad mit fließendem Wasser. Goethe hatte damals den Erhalt der Wartburg gefordert, was auch eingehalten worden ist. Kaiser Wilhelm hatte einen Bereich nur für die Burgdamen mit Glasperlen gestalten lassen, der auch heute noch wunderschön ist. Die damaligen Burgbewohner waren auch ganz edel. Elisabeth, Gemahlin des Landgrafen Ludwig IV, hat den Armen Geld und Lebensmittel gegeben und ein Leben in Armut gelebt und wurde später heiliggesprochen. Die Burgführerin hat uns auch erklärt, wie damals ein mehrgängiges Menü angerichtet worden ist: Die Tische waren so konstruiert, dass alle nebeneinander saßen, die ganze Tischplatte wurde dann hochgehoben und in die Küche gebracht. Dort haben sie die Tafel mit Essen belegt und wieder in den Speisesaal getragen. Dort wurde dann rauschende Feste gefeiert. 1999 wurde die Wartburg von der UNESCO in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen. Ich würde zur Wartburg wieder hinfahren, weil es so schön war.
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Kein November-Blues Jedes Jahr im November werden viele Vereine und soziale Einrichtungen vom Kaufpark eingeladen, um ihre Arbeit vorzustellen und neue Ehrenamtliche für eine Mitarbeit zu begeistern. Der TagesSatz war schon zum dritten Mal dabei.
Ute Kahle
* CONSTANCE DECKERT UND DETLEF „ROCKY“ BERNHARD
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ir haben auch in diesem Jahr für unsere Kunden Schmalzbrote geschmiert, Lose verkauft und den Kunden unsere Zeitung angeboten. Sie konnten nicht nur das aktuelle Heft kaufen, sondern bekamen auch noch 1-2 kostenlose Leseexemplare dazu. Das hat sie vor allem bei den Heften gefreut, die sie verpasst oder verschenkt hatten. Mancher hat an unserem Stand so auch das erste Mal einen TagesSatz gekauft, zusätzlich Informationen und Lesehefte bekommen, sich darüber gefreut und hat sich dafür bedankt. Viele haben uns ausgefragt, wie das so läuft und vor sich geht und wir haben es ihnen erklärt. Es ist schön mit den Kunden auch mal im Warmen reden zu können und so haben wir uns manchmal ganz schön verquatscht. Diese Schmalzbrote waren ja auch lecker und wir haben ganz viele Wünsche der Kunden erfüllt. Eine Dame wollte ein extra kleines, da sie es eigentlich gar nicht mehr essen darf, aber so einmal im Jahr dann doch nicht verzichten mag. Andere Kunden kamen ein zweites Mal. Prominenten Besuch hatten wir auch öfters, so kam Herr Thomas Oppermann, MdB. um sich seinen monatlichen Tagessatz zu holen und auch der Chef des Kaufparks Herr Gruber kam regelmäßig um nach Wünschen zu fragen. Nur an den viel zu schönen Wetter konnte er nichts ändern, denn das hat doch die Vorweihnachtsstimmung gedrückt. Am Samstag war Stimmung leider durch die ganzen Ereignisse in Paris eher bedrückt und es viel uns auch schwer fröhlich hinter dem Stand zu stehen. Hierfür hatten aber zum Glück unsere Kunden Verständnis. Insgesamt waren es 3 tolle Tage und wir freuen uns schon unsere Kunden alle in 2016 im Kaufpark zu „Miteinander-Füreinander 2016“ wieder zu sehen.
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Detlef „Rocky“ Bernhard
Detlef „Rocky“ Bernhard
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ch schlug das Heft oder Buch auf, ich weiß nicht, was es genau war. Auf der ersten Seite sah man da ein Porträt einer Person, die den Betrachter musterte. Ich schaute meinerseits die Person an, bis sie es nicht mehr aushalten konnte und den Kopf zur Seite wandte.
Auf der zweiten Seite fand ich gedruckte Buchstaben, Worte, die der Reihe nach vor meinen Augen verschwanden, als ich sie lesen wollte. Auf der dritten Seite sah ich dann Elemente, die mir gänzlich unbekannt waren. Sie drehten und wendeten sich, sprangen weiter oben auf der Seite hinaus, und weiter unten fügten sie sich wieder ein, sodass an der oberen Kante Elemente verschwanden, während an der Unterkante neue auftauchten. Verwirrt blätterte ich in dem Buch. Die nächste Seite wechselte laufend schnell ihre Farbe, sie war blau, gelb, rot und grün zugleich, dann wieder schwarz, und so ging es weiter.
Als nächstes begann ein Abschnitt, in dem sämtliche Ideen enthalten waren, so die Idee vom Paradies auf Erden, und auch die Idee einer kommunistischen Gesellschaft, sowie auch weitere Ideen. Auch der Tod ging um, hinter ihm folgten Elend und Hunger. Stolz schritt die Unterdrückung dahin, Hand in Hand mit der Ungerechtigkeit und der Gewalt. Ihr Vater, die Machte, folgte auf einem Wagen. Eine alte Marktfrau verkaufte Zukunft zu Schleuderpreisen, während Vergangenheit und Gegenwart hoch im Kurs standen. Die traurigen Seiten wechselten sich ab mit guten und schönen Seiten. Darunter waren Fröhlichkeit, Feste, Menschlichkeit und Liebe. An einer Stelle gab es warme Frühlingstage, an anderen Stellen Kälte. Hier fand ich Freude und Zufriedenheit, dort Niedergeschlagenheit.
* HOLGER TEICHMANN Lange blätterte ich in dem Buch, es faszinierte mich. Ich suchte nach der Antwort auf die Frage, wie der Titel des Buches lautete. Schließlich begegnete mir ziemlich am Ende ein alter weiser Mann, der mir Auskunft gab: „Dies ist das große Buch des Lebens, in dem alles enthalten ist, was Du mit Deinen Gedanken erfassten kannst. Wenn Du weiter in dem Buch blätterst, wirst Du nie an das Ende gelangen. Schlage es jetzt zu, da Du nach dem langen Durchsehen jetzt gut wissen solltest, wo Dein Weg Dich entlang führt.“ Damit wandte er sich um und verschwand. Ich tat, was er mir empfohlen hatte und schlug das Buch zu. Auf dem Einband stand in großen roten Buchstaben: Das große Buch des Lebens! Die Schrift leuchtete zuerst hell und verschwand dann langsam. Auch das Buch löste sich immer mehr ins Nichts auf. Ein Traum?
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Holger Teichmann
Das Traumbuch
Auf einer Seite wehte mir ein heftiger Schneesturm entgegen, während an einer anderen Stelle Sonnenschein lockte. Da gab es gute und schlechte Menschen, Engel, Priester und Nonne. Außerdem Träume und Wünsche und noch viel mehr. Es roch nach Zimt, während sich Kartoffeln von selbst schälten. Auf einer Seite war die Dunkelheit, auf einer anderen Seite die Stille, auf einer weiteren war und blieb die Liebe. Wunderschöne Musik erklang hier, hingegen drang von einer Seite, wo sich die Dinge sehr schnell drehten und bewegten, etwas Krach zu mir, sodass ich weiter blätterte. 26
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ZWI SCHEN DEN ZE IL E N
Die Welt und ich Schwergewicht! Das hat es so noch nie gegeben: Keine zehn Jahre nach dem Ende seiner Amtszeit gewährt ein ehemaliger Bundeskanzler seinem Biografen uneingeschränkten Zugang zu sämtlichen Papieren, die persönlichen eingeschlossen. In der Tat ist das Ergebnis beeindruckend – allein schon rein sachlich betrachtet: Zweieinhalb Kilo wiegt Schröders Biografie und ist damit vermutlich die schwerste – wenn auch nicht die gewichtigste – Biografie der Welt. Auf 1040 Seiten entwirft Gregor Schöllgen, Professor für Neuere Geschichte, ein überraschend vielschichtiges Porträt eines zuweilen recht schlicht gestrickt erscheinenden Zeitgenossen. Bereits die Details aus Schröders Kindheit, als es im Elternhaus zuweilen wie in einer Kommune zuging, überraschen. Auch die zahlreichen Einschätzungen seiner Wegbegleiter vor Schröders Kanzlerschaft („Knallerbse!“) und Schröders eigene Sicht auf die Dinge (etwa als er Merkel als „inkompetent und reichlich naiv“ bezeichnete) sind ebenso erhellend wie erheiternd. Schöllgen erweist sich als glänzender – wenn auch nicht immer neutral distanzierter – Beobachter, dem ein packendes Porträt des Altbundeskanzlers gelungen ist. So sehr Schröder zu Amtszeiten (und darüber hinaus) zu polarisieren wusste – die biografische Arbeit Schöllgens verdient uneingeschränkt Lob und Respekt. Gregor Schöllgen: Gerhard Schröder. Die Biographie. DVA, 34,99 Euro. Gebunden, 1040 Seiten TagesSatz
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Die Biographie gilt als literarische Königsdisziplin. Sie ordnet das Leben eines Menschen in die Zeitgeschehen ein, gewährt Einblicke in das Denken, Handeln und Fühlen real existierender Personen und lässt uns an ihrer persönlichen Entwicklung teilhaben. Drei besonders gelungene Biografien stellen wir diesen Monat vor.
* DANIELE PALU Lachnummer! Joachim Meyerhoff ist in der Region kein Unbekannter. In den Neunziger Jahren war er Ensemblemitglied am Staatstheater Kassel und begeisterte seinerzeit das Publikum mit Originalität und Spielwitz. Inzwischen reißt der 48-jährige gebürtige Homburger – nach einem mehrjährigen Gastspiel am Wiener Burgtheater – als Ensemblemitglied am Hamburger Schauspielhaus das Publikum regelmäßig von den Sitzen. Seit einigen Jahren schreibt er auch und wird dafür – na klar – mit Preisen überhäuft. Kein Wunder: Seine autobiografisch inspirierten Romane sind irrsinnig komisch, mal subtil ironisch, im nächsten Moment haut es einen vor Lachen fast vom Stuhl. Dann wieder ist man zutiefst berührt von den tragischen Erlebnissen – eine Kindheit auf dem Gelände einer Psychiatrie, einer mitunter destruktiven Ausbildung an der Schauspielschule. Auch im dritten Teil seiner „Memoiren“ spielt Meyerhoff auf der gesamten Klaviatur der Emotionen, fulminant, unterhaltsam und ziemlich großartig. Joachim Meyerhoff: Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke. Kiepenheuer&Witsch, 21,99. Gebunden, 352 Seiten
Abenteurer! „Wir alle machen Fehler, aber den Dritten Weltkrieg auszulösen, wäre schon ein ziemlich beachtlicher geworden.“ Ein Buch, das so beginnt, verspricht vieles, nur keine Langeweile. Zumal es, wie in diesem Fall, eine Autobiografie ist. Frederick Forsyth wollte Stierkämpfer werden. Er war der jüngste Pilot der Royal Air Force. Er wurde Journalist für Reuters und die BBC auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs. Der britische Geheimdienst hatte ein Auge auf ihn geworfen. Seit „Der Schakal“ wurde jeder seiner Romane zum internationalen Bestseller. Er gilt bis heute als Meister des Polit-Thrillers. Jetzt hat er seine Autobiografie geschrieben, in der er Einblicke in sein abenteuerliches Leben gewährt. Keine Frage: Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben! Eine atemberaubend rasant geschrieben Biografie – spannender noch als Forsyths fiktive Romane. Frederick Forsyth: Outsider. Die Biografie. C. Bertelsmann, 19,99 Euro. Gebunden, 384 Seiten 27
KU LTU RTI P P S
Unterwegs zu Hause
* UTE KAHLE
2030 - ODYSSEE IM LEERRAUM
MEHR ZUM KULTURTIPP: Junges Theater, GÖ Do 14.01.2016 / 20.00 Uhr Premiere www.junges-theater.de
Sandra Ludewig
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Im Fokus dieser dokumentarischen Recherche stehen die zukünftige Entwicklung von kulturellen Einrichtungen in Südniedersachsen und die fusionierenden Landkreise Göttingen und Osterode. Menschen der Regionen werden interviewt, nach ihren Wünschen, Visionen und Vorschlägen angesichts schrumpfender Bevölkerungszahlen befragt.
Es entsteht ein Dokumentartheaterstück über den Strukturwandel im ländlichen Raum.
Die Kleingeldprinzessin
* UTE KAHLE
Das aus dem Material entwickelte Stück wird mit Laien szenisch erarbeitet und sowohl an ungewöhnlichen Orten, im JT selbst, als auch mit Gastspielen im Landkreis präsentiert.
DOTA, KEINE GEFAHR
MEHR ZUM KULTURTIPP: Musa-Saal, GÖ Sa 16.01.2016 / 21.00 Uhr VVK: 18 Euro www.musa.de
Deutsches Theater
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Mit sanfter Stimme und den schönsten Worten zeichnet DOTA Bilder – von Kitzellachen, Raketenrucksäcken und Urlaub im Containerhafen, mückenstichreichen Tagträumen am See und von überall Konfetti bei der Abschiedsparty. Viele kennen Dota Kehr auch als die Kleingeldprinzessin – ein Name, den sie sich von ihren Weltreisen mitgebracht hat, auf denen sie als Straßenmusikantin durch die Lande zog. Ihre erste CD erschien im Jahr 2003, in Eigenregie und auf ihrem Label
„Kleingeldprinzessin Records“. Mal solo, mal gemeinsam mit ihrer Band, den Stadtpiraten, erspielt sie sich seither ein immer größer werdendes Publikum.
Satt um welchen Preis?
* UTE KAHLE
DOTAS Musik sorgt für Gänsehaut am ganzen Körper, bis obenhin voll mit Gefühlen – mit Flügeln an den Füßen und dem Schelm im Blick, dafür, dass man sich mal wieder an die kleinen und großen Träume erinnert, die manchmal ganz unbemerkt im Strudel des Alltags verschütt gegangen sind.
UNTER DER ERDE VON PACO BEZERRA
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MEHR ZUM KULTURTIPP: Deutsches Theater, GÖ So 17.01. / 20.00 Uhr Premiere www.dt-goettingen.de
Unter der Oberfläche modert es. Doch die Leichen im Keller sind gut verscharrt. Kilometerlang erstrecken sich in Südspanien die Dächer der Gewächshäuser. Alles, was das Auge zu sehen bekommt, ist ein Meer aus Plastikplanen, unter denen nicht nur das ganze Jahr Gemüse wächst, sondern auch viele Gastarbeiter schwitzen. Ein Vater von drei Söhnen bewirtschaftet eine dieser Plantagen. Zusammen mit seinem Zweitgeborenen arbeitet er an der Zucht einer neu-
en, gewinnbringenden Tomatensorte. Denn sein Ältester ist von einer seltsamen Hautkrankheit gezeichnet und fällt als Erwerbsquelle aus. Der Jüngste interessiert sich dagegen nur fürs Schreiben und eine junge Gastarbeiterin. Unweigerlich kommt es zum Konflikt zwischen ihm und dem Vater, der die Familientradition und das Patriarchat hochhält. Doch nicht nur zwischen den Generationen knirscht es.
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WOHIN, WENN ALLGEMEINE HILFEN Göttingen Caritasverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Godehardstr. 18, 37081 Göttingen 0551/999590 Opferhilfebüro Göttingen Maschmühlenweg 11(Landger.) 37073 Göttingen 0551/5213883 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten 0551/6338876 Sozialdienst für Migranten, RABaZ-Beratungs- & Vermittlungsstelle für ausländische Jugendliche Karspüle 16 , 37073 Göttingen 0551/57739 BONUS Freiwilligenzentrum Godehardstr. 18, 37081 Göttingen 0551/9995917 Neue Arbeit – Brockensammlung Levinstr.1, 37079 Göttingen 0551/5067320 Pro Familia Rote Str.19, 37073 Göttingen 0551/58627 Selbsthilfe Körperbehinderte Neustadt 7, 37073 Göttingen 0551/54733-0 Selbsthilfegruppe für Mobbinggeschädigte – Rainer Beutler 05602/1860 BürgerInnenberatung Stadt Göttingen Hiroshimaplatz 2, 37083 Göttingen Zukunfts-Werkstatt Hilfe für Migranten & Jedermann Haus der Kulturen – Hagenweg 2e 37081 Göttingen Bahnhofsmission Bahnhof, Gleis 4-5, 37073 Göttingen 0551/56190 Diakonieverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Schillerstraße 21 37083 Göttingen 0551/517810 Kassel Kasseler Hilfe Opfer- und Zeugenhilfe e.V. Wilhelmshöher Allee 101 34121 Kassel 0561/282070 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten 0561/6029458
LEB Ländliche Erwachsenbildung Groner Landstr. 27 37081 Göttingen 0551/8207917 Mo, Di und Fr 14.30-18 Uhr BBA e.V. TU WAS Lange Geismarstr. 3, 37083 Göttingen 0551/485200 Mo, Mi, Do 9.30-12 sowie Di 10-12 u. 14-16 Uhr Kassel Beratungsstelle für Arbeitslose des DGB Kreis Kassel Spohrstraße 6-8, 34117 Kassel 0561/7209536 ESSENSAUSGABEN Göttingen Die Göttinger Tafel Mauerstr. 16-17, 37073 Göttingen Tel. 0551–51030 Mittagstisch St. Michael Turmstr. 5, 37073 Göttingen 0551/5479540 Straßensozialarbeit Rosdorfer Weg 17, 37073 Göttingen 0551/517980 Kassel Kasseler Tafel Holländische Straße 141 34127 Kassel 0561/23003
Arbeit und Leben (A&L) Lange Geismarstr. 72-73 37073 Göttingen 0551/495070 oder 4950741 Di und Do von 9.30-13.30 Uhr
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Ev.-ref. Gemeinde – Kleiderkammer Untere Karspüle 11, 37073 Göttingen Kleiderladen 0551/5473717 Ausgabe: Do 9-12 Uhr
Frauengesundheitszentrum Göttingen e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/484530 Gesundheitszentrum Albanikirchhof 4-5 37073 Göttingen 0551/486766 Kassel Fahrende Ärzte Dr. Giesler/Dr. Moog Mo 14-15.30 Uhr auf dem Martinsplatz Do 20-24 Uhr in der Gießbergstraße Kabera e.V. Beratung bei Essstörungen Kurt - Schumacher Straße 2 34117 Kassel 0561/780505 Gesundheitsamt Region Kassel Wilhelmshöher Allee 19-21 34117 Kassel 0561/10031920 HAFTENTLASSENE Göttingen
Kassel
FRAUEN IN NOT
HILFE & SELBSTHILFE BEI AIDS
Göttingen
Göttingen
KORE e.V. (Beratung für Frauen) Papendieck 24/26, 37073 Göttingen 0551/57453 Mo, Do 9-13 Uhr
Göttinger AIDS-Hilfe Obere Karspüle 14, 37073 Göttingen 0551/43735 werktags: 10-13 Uhr Beratung: 0551/19411
Frauen-Notruf e.V. Postfach 18 25, 37008 Göttingen 0551/44684
AIDS-Beratungsstelle Theaterplatz 4, 37073 Göttingen 0551/4004831
Frauenhaus e.V. Göttingen Postfach 1911, 37009 Göttingen 0551/5211800
Kassel
Therapeutische Frauenberatung e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/45615 Kassel
FRANKA e.V. Verein zum Schutz von Frauen, die Opfer von Menschenhandel geworden sind Frankfurter Straße 78a 34121 Kassel 0561/70165824
Mensch & Arbeit - Beratungsstelle für Arbeitnehmer und Arbeitslose Kurze Str. 13a, 37073 Göttingen 0551/43373
Göttingen
Gesundheitsamt Sozialpsychiatrischer Dienst Am Reinsgraben 1, 37085 Göttingen 0551/4004862
Gesegnete Mahlzeit Diakonisches Werk Kassel Hermannstraße 6, 34117 Kassel weitere Stellen: Neue Brüderkirche, Johanneskirche, Auferstehungskirche
Zentrum für Sucht- & Sozialtherapie Diakonisches Werk Kassel Frankfurter Str. 78a, 34121 Kassel 0561/93895-0
Arbeiterwohlfahrt Hospitalstr. 10, 37073 Göttingen 0551/50091-0
Göttingen
Anlaufstelle – Kontakt in Krisen e.V. Rosmarinweg 24, 37081 Göttingen 0551/632977
Übergangseinrichtung für wohnungslose Frauen Am Donarbrunnen 32 34132 Kassel 0561/43113
Göttingen
KLEIDERKAMMERN
Suppentopf der Heilsarmee jeden Donnerstag von 14-15 Uhr Martinsplatz
pro familia Beratungsstelle Breitscheidstraße 7 34119 Kassel Tel. 0561 7661925-0 Fax. 0561 7661925-99
ARBEITSLOSENHILFE
GESUNDHEIT
Beratungsstelle für Haftentlassene Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/787-5061 oder 0561/70738-00
Aids-Hilfe Kassel Motzstraße 1, 34117 Kassel 0561/97975910 Stadt Kassel – Gesundheitsamt AIDS-Beratungsstelle Obere Königsstraße 3 34117 Kassel 0561/787–5380 KINDER & JUGENDLICHE IN NOT Göttingen Deutscher Kinderschutzbund Nikolaistraße 11, 37073 Göttingen 0551/7709844 Omnibus - Beratungsstelle für Jugendliche & junge Erwachsene Goßlarstr. 23, 37073 Göttingen 0551/392690
Autonomes Frauenhaus 0561/898889
Kassel
Frauen in Not 0561/9892929
Deutscher Kinderschutzbund Siemensstraße 1, 34127 Kassel 0561/899852
Notruf für vergewaltigte Frauen Frauen gegen Vergewaltigung e.V. 0561/772244 Frauen informieren Frauen e.V. Beratung bei häuslicher Gewalt Westring 67, 34127 Kassel 0561/ 89 31 36
Verein zur Förderung der Erziehungshilfen in Nordhessen e.V. Wilhelmshöher Allee 32a 0561/78449-0 Stadt Kassel Sozialer Dienst des Jugendamtes Friedrich-Ebert-Straße 1 34117 Kassel 0561/787–5301
Deutsches Rotes Kreuz Zollstock 17, 37081 Göttingen 0551/5096322 Ausgabe: Mo & Do 8.30-11 Uhr jeden 3. Mi im Monat 16-18 Uhr Kassel Diakonisches Werk Kassel Sprungbrett & Sprungbrett spezial Steinweg 5, 34117 Kassel 0561/572090 Deutsches Rotes Kreuz Königstor 24, 34117 Kassel 0561/7290441 LEBENSKRISEN Telefonseelsorge für Jugendliche 0800/1110333 Göttingen Telefonseelsorge 0800/1110111 & 0800/1110222 Kassel Telefonseelsorge 0800/1110111 PSKB Stadt & Landkreis Kassel 0561/1003-0 & 0561/787-5361 NOTSCHLAFSTELLEN Göttingen Heilsarmee Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484 Kassel Soziale Hilfe e.V. / Panama (für alleinstehende Wohnungslose) Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/70738-00 Café Nautilus (für Drogenabhängige) Erzberger Straße 45, 34117 Kassel 0561/12115 RECHTSBERATUNG & HILFE Kassel Schuldnerberatung Gottschalkstraße 51, 34127 Kassel 0561/893099 Verbraucherzentrale Hessen e.V. Bahnhofsplatz 1, 34117 Kassel 0561/772934
Suchtberatung Diakonisches Werk Kassel Sucht- und Sozialtherapeut. Zentrum Frankfurter Str. 78A, 34121 Kassel 0561/93895-0 SUCHTBERATUNG: DROGEN Göttingen DROBZ (Drogenberatungszentrum) Mauerstr.2, 37073 Göttingen 0551/45033 Beratungsstelle für Suchtkranke – Diakonieverband Schillerstr 21, 37083 Göttingen 0551/72051 Kassel Drogenhilfe Nordhessen e.V. Schillerstraße 2, 34117 Kassel 0561/103641 Kontaktladen „Nautilus“ Erzberger Straße 45, 34117 Kassel 0561/12115 SAM – Substitutionsfachambulanz Wilhelmshöher Allee 124 34119 Kassel 0561/711813 Schillerstraße 2, 34117 Kassel 0561/103878 WOHNUNGSLOSENHILFE Göttingen Ambulante Hilfe für alleinstehende Wohnungslose Wiesenstr. 7, 37073 Göttingen 0551/42300 Diakonische Heime in Kästorf e.V. – Außenstelle Göttingen Wienstraße 4f, 37079 Göttingen 0551/5053302 Straßensozialarbeit (Kleiderkammer) Tilsiter Straße 2a, 37083 Göttingen 0551/517980 Wohn-/Übernachtungsheim für Frauen und Männer Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484 Kassel Die Heilsarmee / Sozial Center Ks Eisenacher Straße 18, 34123 Kassel 0561/570359-0 Beratungsstelle für Nichtsesshafte Sozialamt der Stadt Kassel Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/787-5061
Göttingen
Beratungsstelle für alleinstehende Wohnungslose – Soziale Hilfe e.V. Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/70738–00
AWO Schulden- & Insolvenzberatung, Kreisverband Göttingen e.V. Hospitalstraße 10, 37073 Göttingen 0551/50091-0
Betreutes Wohnen Diakonisches Werk Kassel Frankfurter Str. 78a, 34121 Kassel 0561/93895-10
Kostenlose Rechtsberatung Göttinger Tafel e.V. Jacobikirchhof 1, 37073 Göttingen 0551 – 5 10 30
WOHNUNGSPROBLEME
Unabhängige Patientenberatung Göttingen Albanikirchhof 4-5, 37073 Göttingen 0551/488778-0 Verbraucherzentrale Niedersachen Papendiek 24, 37073 Göttingen 0551/57094
Kassel Zentrale Fachstelle Wohnen Wohnungsamt (Rathaus) Obere Königsstraße 8 34112 Kassel 0561/787-6252 oder -6255 Deutscher Mieterbund Mieterverein Kassel u. U. e.V. Königsplatz 59, 34117 Kassel 0561/103861
SUCHTBERATUNG: ALKOHOL Kassel Anonyme Alkoholiker 0561/5108806 Blaues Kreuz Kassel Landgraf-Karl-Straße 22 34131 Kassel 0561/93545-0
Wenn Ihre Einrichtung hier nicht enthalten, oder wir eine Korrektur durchführen sollen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit den Daten an goettingen@tagessatz.de!
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D IE K O C H N I SC HE / V E R L OSU NG
Kochen mit dem TagesSatz LECKERE GERICHTE FÜR SIE ENTDECKT
* DORINA MIHAELA GUSMAN UND MARIA-ELISABETA „DANA“ IANCU Kürbissuppe mit Curry und Ingwer 2000 g Hokaido-Kürbis, 1500 g Möhren, 5 Zwiebeln, 10 cm Ingwer, 4 EL Butter oder Öl, 2 Liter Gemüsebrühe, 1000 ml Kokosmilch, 2 Essl. Currygewürz, gemahlene Chilies, Salz und Pfeffer, 1 ausgepresste Zitrone
Alle Zutaten schälen und in kleine Würfel schneiden. Kürbis, Möhren, Ingwer und Zwiebeln würfeln, in der Butter oder Öl andünsten. Mit der Brühe aufgießen und in etwa 15 20 Minuten weich kochen. Dann mit einem Pürier-Stab sehr fein pürieren, eventuell durch ein Sieb streichen. Die
Kokosmilch unterrühren, mit Salz, Pfeffer, Currygewürz, Chillies und Zitronensaft abschmecken und noch mal aufkochen. Nach Belieben kann man Brot dazu reichen oder die Suppe in einer Brottasse servieren.
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Verlosung von JT-Karten Der TagesSatz verlost in Kooperation mit dem Jungen Theater Göttingen 1x2 Karten für die Vorstellung „Katz und Maus“ am 26.01. um 20.00 Uhr. Einsendeschluss ist am 20.01.2016 um 23.59 (Datum des Poststempels bzw. der E-Mail) per Post: TagesSatz Obere Karspüle 18 37073 Göttingen oder per E-Mail an goettingen@tagessatz.de Bitte geben sie Ihre Telefonnummer – damit wir Sie benachrichtigen können – und als Betreff „Grass“ an! Die Karten liegen an der Abendkasse für den glücklichen Gewinner bereit. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!
Katz und Maus nach Günter Grass
Danzig im zweiten Weltkrieg. Der Gymnasiast Mahlke hat einen besonders großen Adamsapfel. Dieser Makel, der ihn zum Gespött seiner Mitschüler macht, treibt ihn zu sportlichen Höchstleistungen, Rekorden und zu riskanten Taten an. Zunächst, indem er besonders erfolgreich in 30
Wracks taucht. Alles zum Zwecke der Kompensation, die in dazu antreibt, eine besondere Auszeichnung anzustreben – das Ritterkreuz. Doch trotz aller Erfolge bleibt Mahlke am Ende eine Auszeichnung verwehrt: Vor seinem alten Gymnasium sprechen zu dürfen.
Die Novelle „Katz und Maus“ erschien 1961 als zweiter Teil der Danziger Trilogie. 1959 hatte sich Günter Grass mit der bejubelten und umstrittenen „Blechtrommel“ international einen Namen gemacht.
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TagesSatz
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AUS ERSTER HAND
Mein Alltag im Verkauf
D
en TagesSatz verkaufe ich auf der Rückseite von Karstadt vor der Johanniskirche. Ich habe viele Stammkunden, die mich schon einmal fragen, wo ich denn gewesen sei, oder ob ich krank gewesen sei, wenn ich einmal ein paar Tage nicht auf meinem Platz stehe. Während des Weihnachtsmarktes darf ich einen Heftvorrat neben der Eingangstür von Karstadt deponieren. Das erleichtert den Verkauf. In den Pausen gehe ich gern in den Laden der Fleischerei Wulff und der Bäckerei Könnecke in der Groner Straße. Das Essen im Imbiss von Wulff schmeckt mir sehr gut, besonders seit dort ein neuer Koch arbeitet. Die Verkäuferinnen sind nett und freundlich, interessieren sich auch dafür, wie das
Nächstes Mal FEBRUAR-AUSGABE 2016
* DETLEF „ROCKY“ BERNHARD ist beim Verkauf der Straßenzeitung. Ich schenke der Belegschaft jeden Monat das aktuelle Heft des TagesSatzes und bekomme dafür einen Kaffee. Und es findet sich auch immer eine Gelegenheit zum Gespräch mit einem der anderen Stammkunden. Der Laden ist für mich zu einem Ort geworden, an dem ich mich wohl fühle. Im November habe ich mich mit Kundinnen und Kunden über die Terroranschläge in Paris unterhalten. Die Kunden hatten mich gesehen, als ich eine Kerze vor den Gänselieselbrunnen gestellt hatte. Ich habe Verwandte in Frankreich und bin heilfroh darüber, dass ihnen nichts passiert ist. Die Terroristen, die ins Stadion wollten, sind glückerweise von zwei Polizisten aufgehalten worden und konnten dort keinen Schaden anrichten. Ich hoffe, dass solche Anschläge in Deutschland nicht vorkommen werden.
In der kommenden Ausgabe beschäftigt sich der TagesSatz mit dem Thema Kindheit. ANZEIGE
a ff e n W ir v e r s c h n z v o ll e I h n e n g la A u ft r it te
Impressum
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TagesSatz, das Straßenmagazin Herausgeber: TagesSatz e.V. 1. Vorsitzender: Hans Peter Pung Adresse der Redaktion Kassel: Westring 69, 34127 Kassel Telefon: 0561 / 861 58 43 Fax: 0561 / 861 58 61 E-Mail: kassel@tagessatz.de Mo & Fr: 11-13 Uhr, Mi: 11-14 Uhr Di & Do: geschlossen Adresse der Redaktion Göttingen: Obere Karspüle 18, 37073 Göttingen Telefon: 0551 / 531 14 62 E-Mail: goettingen@tagessatz.de Mo, Di, Do: 9-11 Uhr / Do: 16-17 Uhr Mi & Fr geschlossen Homepage: www.tagessatz.de Bankverbindung: Kasseler Sparkasse IBAN: DE41 5205 0353 0001 1833 79 BIC: HELADEF1KAS Sparkasse Göttingen IBAN: DE59 2605 0001 0050 5815 11 BIC: NOLADE21GOE Redaktionsleitung: Ute Kahle (uk) (GÖ) Harald Wörner (hw) (KS) Pressearbeit: Carolin Schäufele Vertriebsleitung: Kassel: Udo Drescher Tel.: 0561 / 861 58 18 Göttingen: Ute Kahle, Andreas Pramann Tel./AB: 0551 / 531 14 62 Anzeigenleitung: Tel./AB: 0551 / 531 14 62 E-Mail: anzeigen@tagessatz.de Redaktion Kassel: Harald Wörner Redaktion Göttingen: Detlef „Rocky“ Bernhard, Constance Deckert, Frank Dries, Kristoffer Fillies, Ute Kahle, Stefan Marx, Jörg „Yogi“ Müller, Daniele Palu, Andreas Pramann, Holger Teichmann, Harald Wörner Fotografie: Detlef „Rocky“ Bernhard, Constance Deckert, Frank Dries, Joshua Kahle, Ute Kahle, Sandra Ludewig, Jörg „Yogi“ Müller, Jochen Quast Umschlag: Holger Teichmann Poster: Stefan Marx Layout: Dirk Mederer [PLAZEBO] mediapool-goettingen.de stockWERK süd, Lotzestraße 22c Druck: COLOR-Druck GmbH ViSdP: Ute Kahle
Der TagesSatz erscheint zwölfmal im Jahr im Straßenverkauf in Kassel und Göttingen. Auflage dieser Ausgabe: 5.000
Color-Druck GmbH Lindenallee 19 · 37603 Holzminden Fon (0 5531) 93 20-0 · Fax 93 20-50 e-mail: info@color-druck.net
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe in gekürzter Version zu veröffentlichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.
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Foto: Sarah Raymaekers | Gestaltung: Dirk Mederer [plazebo.net]
»Mein Flaschenpfand gibt Menschen Würde.«