TagesSatz
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VE R L O S U N G
Verlosung von JT-Karten
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er TagessSatz verlost in Kooperation mit dem Jungen Theater Göttingen 1 x 2 Karten für den Abend: VON EINEM, DER AUSZOG DAS FÜRCHTEN ZU LERNEN am 20.01. um 20.00 Uhr
Dorothea Heise
Wer gewinnen möchte schreibt bis 14.01.2015 (Datum des Poststempels) eine Postkarte oder e-mail (an: goettingen@tagessatz.de, bis 14.01.2015 um 23.59 Uhr) an:
TagesSatz Obere Karspüle 18 37073 Göttingen mit dem Stichwort „Fürchten“
Von Einem, der auszog das Fürchten zu lernen Ein Märchen zum Erwachsenwerden für coole Kids und jung gebliebene Eltern und solche die es vielleicht noch werden wollen. Er passt nicht hinein, niemand kann mit ihm etwas anfangen. Nach dem gescheiterten Versuch einer Ausbildung wird er vom Vater verstoßen und muss allein in die Welt hinausziehen. Haben die anderen Recht und er ist wirklich zu nichts gut? Er kann sich ja nicht einmal fürchten! Er beschließt, zumindest dieses zu lernen und begibt sich auf die Suche nach der eigenen Angst. Ein magisches Spiel, ein Kampf mit Geistern und Dämonen, die ihn beherrschen wollen.
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Jochen Quast
Bitte geben Sie ihre Telefonnummer an, damit wir den Gewinner auch rechtzeitig benachrichtigen können, die Karten liegen dann an der Abendkasse für den glücklichen Gewinner bereit. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!
von einem der auszog das fürchten zu lernen grimm
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Werner Koßmann Zeitungsverkäufer bei Straßenmagazin TagesSatz
2014 / 2015 Figurentheater nach den Brüdern
Eine Produktion von manufaktor und Mit Gildas Coustier, Friedericke Miller Karten unter Telefon 05 51 - 49 50
TagesSatz
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Junges Theater Göttingen
EDI TOR IAL Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2014 war ein aufregendes Jahr für den TagesSatz. Da war zum Einen unser Geburtstag, wir wurden 20 Jahre alt. Zum Anderen können wir mit den vorläufigen Zahlen für das Jahr 2014 zufrieden sein. Die Gründe hierfür möchte ich Ihnen kurz darlegen. Unsere aufmerksamen Kunden haben es längst bemerkt, beim TagesSatz hat sich etwas verändert. Die Anfragen an den Verein und unsere Vertriebsleiter mehren sich. Im Straßenbild fallen unsere rumänischen Verkäufer und Verkäuferinnen deutlich auf. Für manch einen haben sie gar das Regiment übernommen. Wir können sie beruhigen: die rumänischen Kollegen sind zwar deutlich wahrnehmbar, sie haben die anderen Verkäufer aber nicht verdrängt. Denn bei uns ist Platz für beide Gruppen. Die Aufgabe des TagesSatz e.V. ist, Menschen in sozialen Schwierigkeiten zu helfen. Konkret bedeutet dies, wer ein geringes (oder gar kein) Einkommen) hat, der kann sich an uns wenden. Im Rahmen unserer Möglichkeiten helfen wir. In erster Linie bedeutet dies, dass der oder die KandidatIn unser Magazin auf der Straße anbieten kann. Der Verkauf des TagesSatzes bedeutet direkte Hilfe, da der Erlös direkt in die Taschen der VerkäuferInnen fließt. Für uns zählt nur eins: alle VerkäuferInnen befinden sich einer Notlage! Sie leben entweder von geringen Einkünften (Rente, Hartz IV…) oder erhalten keinerlei finanzielle Unterstützung. Auch wenn diese Wahrheit in der Öffentlichkeit immer wieder verdreht wird, „Armutsflüchtlinge“ gibt es nicht. Staatliche Unterstützung bekommt nur derjenige, der sich zur Arbeitssuche in der BRD aufhält. Findet er in den ersten drei Monaten keine Beschäftigung, fällt die staatliche Unterstützung weg. Wer in die Bundesrepublik kommt, um nur staatliche Hilfe zu kassieren, geht gänzlich leer aus. Dies hat das Bundessozialgericht noch einmal deutlich bestätigt. Auch der europäische Gerichtshof hat erklärt, dass diese Praxis mit europäischem Recht zu vereinbaren ist. Denn in Rumänien, Bulgarien und anderen Staaten des ehemaligen „Ostblockes“ fehlen berufliche Perspektiven. In der Bundesrepublik scheitert die Arbeitsaufnahme oftmals an der Sprachbarriere. Ein Problem, das auch wir beim TagesSatz bemerken. Wir verlieren jedoch das große Ziel nicht aus dem Auge, wir möchten helfen! Denn da sind wir uns sicher, jeder einzelne Verkäufer bzw. Verkäuferin unseres Magazins hat diese Unterstützung verdient! Wir bitten Sie, uns in diesem Punkt zu vertrauen. Denn wir sind weiterhin auf ihre Hilfe angewiesen. Wenn Sie uns als Kunden treu bleiben und unser Magazin auch in Zukunft erwerben, dann können wir auch weiterhin Menschen helfen. Am Ende zahlt sich das Engagement für alle Seiten aus. Bei unseren Verkäufern bessert es das Einkommen auf. Das Magazin ist im Straßenbild präsenter und gewinnt damit an Bekanntheit. Die Finanzen des Vereins verbessern sich, wodurch wir mit mehr Optimismus in die Zukunft blicken können. Wir können also durchaus von einer „WinWin-Situation“ sprechen. Daher freuen wir alle uns auf die Zukunft, die mit unseren rumänischen Verkäufern etwas bunter geworden ist. Wir freuen uns darauf, Sie liebe Leserinnen und Leser, auch in Zukunft mit einem informativen Magazin unterhalten zu können. Wir sind uns sicher, dass Sie uns auch in Zukunft unterstützen werden. Im diesen Sinne wünschen wir Ihnen alles Gute für das Jahr 2015 und freuen uns schon auf unseren 25. Geburtstag im Jahr 2019.
TagesSatz. Hilft sofort.
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Der TagesSatz wird von Menschen in sozialen Schwierigkeiten auf der Straße verkauft. Vom Verkaufspreis der Zeitung (2,00 Euro) behalten die VerkäuferInnen 1,00 Euro. Sie können damit ihre finanzielle Situation verbessern und sind nicht mehr auf Almosen angewiesen.
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Die Mitarbeit in Redaktion und Vertrieb des TagesSatz bietet arbeits- und wohnungslosen Menschen eine Aufgabe und die Möglichkeit, neue soziale Kontakte zu knüpfen und ermöglicht langfristig gesehen den Wiedereinstieg ins Berufsleben.
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Der TagesSatz finanziert sich ausschließlich durch Verkaufserlöse, Anzeigen und Spenden. Das Straßenmagazin erhält keine regelmäßigen Fördermittel.
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Wenn Sie den TagesSatz über den Kauf hinaus unterstützen wollen, können Sie auf folgendes Konto eine Spende überweisen:
TagesSatz e.V. Kasseler Sparkasse IBAN: DE41 5205 0353 0001 1833 79 BIC: HELADEF1KAS TagesSatz e.V. Sparkasse Göttingen IBAN: DE59 2605 0001 0050 5815 11 BIC: NOLADE21GOE Bitte geben Sie Ihre Adresse im Feld Verwendungszweck an, damit wir Ihnen eine Spendenbescheinigung zusenden können.
Der TagesSatz ist Mitglied von:
Ihr Hans Peter Pung (Vorsitzender TagesSatz e.V.) TagesSatz
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Clemens Eulig
A US E R S T E R HA ND
Das spukende Gänseliesel * HOLGER TEICHMANN Einst in einer Vollmondnacht Hat sich das Liesel aufgemacht Sie stieg vom Sockel schnell herab, und suchte Göttingen nach Gänsen ab. Als sie kaum noch Gänse fand, begab sie sich vor die Stadt aufs Land. Ein Bauer ließ sie dann ins Haus Sie sah ja sehr müde aus. Am nächsten Morgen, als sie erwacht; Da hat sie wieder froh gelacht; Sie hörte die Gänse draußen schnattern, und wie sie wohl auch etwas flattern. Den Bauern nahm sie dann zum Mann Der sich fragte, wie denn das passieren kann. Viele Göttinger empfanden als Qual, dass sie vermissen mussten ihr Denk- Mal!
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I NHALT
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AUS ERSTER HAND Verkäufer schreiben 4
Das spukende Gänseliesel HOLGER TEICHMANN
13 Gemeint seid ihr! DETLEF „ROCKY“ BERNHARD 16 Betteln und Spenden – Geben und Nehmen JÖRG „YOGI“ MÜLLER 24 Ein altes Thema? STEFAN MARX 26 Indische Gourmetküche JÖRG „YOGI“ MÜLLER
GANZ NAH DRAN Wir über unsere Themen 11 Nachgefragt UTE KAHLE 12 Von welchen, die auszogen das Fürchten zu lernen UTE KAHLE 20 Renovierung stärkt Zusammenhalt HARALD WÖRNER 22 Kalte Winter, warme Herzen HARALD WÖRNER
RUBRIKEN 2 Verlosung 3 Editorial 6 Vorgestellt 14 Das Poster 25 Zwischen den Zeilen 25 Nächstes Mal & Impressum 27 Wohin, wenn
Bitte ausschneiden und zurücksenden an: TagesSatz e.V., Westring 69, 34127 Kassel
Fördermitglied oder ABO?
Grundsätzlich möchten wir Sie darum bitten, die Zeitung auf der Straße zu kaufen. Für diejenigen, die dazu keine Möglichkeit haben, bieten wir ein Abo für 50 € / Jahr an. Damit wird Ihnen der TagesSatz ein Jahr lang (12 Ausgaben) zugestellt. Selbstverständlich können Sie das Abo auch verschenken. Wer den TagesSatz darüber hinaus unterstützen möchte, der kann Fördermitglied werden. Eine Spendenquittung wird Ihnen am Jahresende automatisch zugesandt.
Ja, ich möchte dem TagesSatz e.V. als förderndes Mitglied beitreten.
Hiermit ermächtige ich den TagesSatz e.V. meinen Jahresbeitrag / meine jährl. Abokosten bis auf Widerruf von folgendem Konto abzubuchen: Name, Vorname:
Den Jahresbeitrag ( Mindestbeitrag von 75,- € ) in Höhe von
Straße, Hausnr.:
_____ € lasse ich jeweils vom angegebenem Konto abbuchen.
PLZ, Ort:
Der TagesSatz soll mir monatlich zugesandt werden.
Kontonummer: BLZ: Geldinstitut:
Ja, ich möchte das Straßenmagazin TagesSatz für mindestens ein Jahr abonnieren. Die Kosten von 50,- € (incl. Versand) lasse ich jeweils vom angegebenem Konto abbuchen.
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Ort, Datum Unterschrift
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VOR G E S TE L LT DETLEF „ROCKY“ BERNHARD / Alter: 56 / Standplatz: Karstadt (hinten), Johanniskirche (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 2009. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Die netten Leute und der Sicherheitsdienst, der ab und zu mal fragt, ob alles in Ordnung sei. Was war dein besonderes Erlebnis? Dass mich manchmal Kunden auf einen Kaffee einladen. Was wünschst Du Dir? Dass die Leute mehr zusammenhalten und mehr aufeinander zugehen. MARIUS BLAJAN / Alter: 35 / Standplatz: REWE Annastraße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Dezember 2011. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Dass ich Geld verdiene für meine Familie. Was war Dein besonderes Erlebnis? Dass ich meine Familie jetzt hier habe. Was wünschst Du Dir? Dass ich in Deutschland leben kann. Es ist schön hier.
MARIA- ELISABETA „DANA“ BOLDIJAR / Alter: 39 / Standplatz: TEGUT An der Lutter (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit April 2012 – ein gutes Gefühl. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Lerne immer wieder nette Menschen kennen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Als ich nach Deutschland kam. Was wünschst Du Dir? Dass es mir finanziell und gesundheitlich besser geht.
FLORINEL BOLDIJAR / Alter: 48 / Standplatz: PENNY Nörthen-Hardenberg (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit November 2014 Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Lerne immer wieder neue Menschen kennen Was war Dein besonderes Erlebnis? Mein erstes Geld in Deutschland habe ich durch die Starthilfe des Tagessatz verdient.Dankeschön dafür. Was wünschst Du Dir? Dass es mir finanziell besser geht und ich feste Arbeit finde. MARTIN BOLIDJAR / Alter: 50 / Standplatz: REWE, Rosdorf (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit Dezember 2011. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Ich habe Arbeit, um meine drei Kinder zu ernähren. Was war Dein besonderes Erlebnis? Dass meine Kinder hier in Deutschland eine Schulbildung erhalten. Was wünschst Du Dir? Eine sozialversicherungspflichtige Arbeit, um meine Familie zu ernähren. BARDI COLIN FARKAS / Alter: 26 / Standplatz: MIX MARKT (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit September 2014. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Das ich meinem Vater helfen kann. Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Feste Arbeit.
CONSTANTIN COLIN FARKAS / Alter: 18 / Standplatz: MIX MARKT (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit März 2014. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Das ich mein erstes eigenes Geld verdiene. Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Arbeit und eine Ausbildungsstelle.
IOSIF FARKAS / Alter: 47 / Standplatz: MIX MARKT (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit Dezember 2013. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Das es einfach ist. Was war Dein besonderes Erlebnis? Meine Kinder sind mein Glück. Was wünschst Du Dir? Finanzielle Sicherheit.
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VO RGEST E L LT MARIA FERENT / Alter: 59 / Standplatz: REWE, ALDI Bovenden (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Dezember 2011. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Dass ich meine Existenz mit dem Verkauf sichern kann. Was war Dein besonderes Erlebnis? Das Experiment die Zeitung zu verkaufen. Was wünschst Du Dir? Eine stabile Tätigkeit, um meine drei Kinder versorgen zu können.
DORINA MIHAELA GUSMAN / Alter: 27 / Standplatz: ALDI Industriestraße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit November 2012. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Durch den Verkauf Geld für meine Kinder zu haben. Was war Dein besonderes Erlebnis? Meine Hochzeit mit Marius Gusman. Was wünschst Du Dir? Viel Glück.
MARIUS RAS GUSMAN / Alter: 26 / Standplatz: ALDI Industriestraße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit November 2012. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Die netten Kunden, die mir regelmäßig eine Zeitung abkaufen. Es gefällt mir sehr gut. Was war Dein besonderes Erlebnis? Von Zeit zu Zeit steckt mir jemand Geld zu (Trinkgeld). Was wünschst Du Dir? Einen festen Arbeitplatz. DAREL-IOAN „DORIN“ IANCU / Alter: 35 / Standplatz: EDEKA im Gallus Park (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit März 2012. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Mir gefällt die Aktivität, das Verkaufen. Die Deutschen sind sehr gut zu mir. Was war Dein besonderes Erlebnis? Es gefällt mir wie freundlich die Deutschen zu mir sind. Was wünschst Du Dir? Finanzielle Sicherheit. WERNER KOSSMANN / Alter: 58 Jahre / Standplatz: Rote Straße, Barfüßer Straße (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit der dritten Ausgabe (1994). Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Viele nette Leute! Habe seit 21 Jahren eine Aufgabe. Was wünschst Du Dir? Viele lange und schöne Jahre mit meiner bezaubernden Frau. Das es mir gesundheitlich besser geht.
STEFAN MARX / Alter: 49 / Standplatz: Campus, Samstags VOLKSBANK Geismar Tor (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit Mai 2012. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Die Freundlichkeit meiner Kunden, frische Luft. Was war dein besonderes Erlebnis? Ich stand an der SUB, da setzte sich recht nah ein Fischreiher neben mich. Was wünschst Du Dir? Möglichst lange den TagesSatz zu verkaufen. CAROL MOLDOVAN / Alter: 26 / Standplatz: REWE Lange Geismar Straße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Oktober 2014, ich vertrete meine Mutter, die hat stundenweise Arbeit gefunden Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Genug Geld um eine Familie zu gründen. VIRGINIA MOLDOVAN / Alter: 44 / Standplatz: REWE Lange Geismar Straße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Juni 2013. Mein Mann hat vorher das Magazin verkauft und hat Arbeit gefunden. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Die netten Menschen, die mir eine Zeitung abkaufen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Genug Geld, um meine Familie versorgen zu können. TagesSatz
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VOR G E S TE L LT JÖRG „YOGI“ MÜLLER / Alter: 51 / Standplatz: Nabel, Samstags auf dem Wochenmarkt (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit August 2008 Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Kundengespräche und Anerkennung für meine Arbeit. Was war Dein besonderes Erlebnis? Dass die Menschen auf der Straße von meinem freundlichen Lächeln und meiner friedlichen Ausstrahlung angesteckt werden. Was wünschst Du Dir? Freiheit, Liebe, Harmonie und Frieden für alle Lebewesen. CLAUDIA-ANA NICULA / Alter: 47 / Standplatz: Groner Straße, SPARDA BANK (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Juni 2012. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Neue Freunde gewonnen zu haben. Was war Dein besonderes Erlebnis? Eine Person kennengelernt zu haben, die mich sozial unterstützt. Was wünschst Du Dir? Einen sicheren Arbeitsplatz. ILEANA PINTEA / Alter: 60 / Standplatz: REWE Karl-Methe-Straße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit November 2012. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Ich habe sechs Enkel und kann meinem Sohn helfen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Ein gutes Auskommen.
CORINNA SCHMIDT / Alter: 28 / Standplatz: Bahnhof (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Das Magazin verkaufe ich wieder seit 2014. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Kontakt zu Menschen.. Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Nette Kunden.
SABINE SCHWEER / Alter: 46 / Standplatz: Nabel, auf dem Wochenmarkt (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 2009 Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Ich mag jeden der zurücklacht und natürlich freue ich mich besonders über die Käufer und nette Gespräche. Was wünschst Du Dir? Frieden auf Erden. Ich wünsche mir, dass die Menschen weniger Fleisch essen und die Umwelt lieben. GICU SECELEAN / Alter: 44 / Standplatz: ALDI, TEGUT Geismar (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit Dezember 2011. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Ich habe Arbeit, um meine Familie ernähren zu können (sechs Kinder). Was war Dein besonderes Erlebnis? Meine Mutter ist froh, dass ich Arbeit gefunden habe. Was wünschst Du Dir? Eine sozialversicherungspflichtige Arbeit, um meine Familie zu ernähren. HOLGER TEICHMANN / Alter: 53 / Standplatz: POST am Bahnhof (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Das Magazin verkaufe ich seit Mitte 2004. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Gespräche mit Menschen an der Post. Was war Dein besonderes Erlebnis? Ich habe einmal Fanpost erhalten. Was wünschst Du Dir? Gutes Wetter zum Verkaufen.
LUDOVICA IONELA VLAD / Alter: 31 / Standplatz: NETTO Prinzenstraße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 2011. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Nette Menschen, die mich unterstützen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Meine neue Prothese. Was wünschst Du Dir? Finanzielle Sicherheit.
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VO RGESTE L LT VERONICA VLAD / Alter: 46 / Standplatz: KAUFLAND Kurze Geimar Straße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 2012 Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Gute feste Arbeit.
HEINZ BECHLARS / Alter 69 / Standplatz Gesundheitszentr. Wilhelmsh. Allee, Kohlenstr. (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit dem Januar 1999. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Wenn die Leute gut drauf sind. Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Da gab es nichts Besonderes. Was wünschst Du Dir? Dass ich weiterhin einigermaßen gesund bleibe.
EDDY COOLS / Alter 54 / Standplatz ALDI & REWE Wehlheiden, BIO-Greger Wilhelmsh. (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit September 2011. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Der Kontakt zu meinen Kunden. Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Dass mir eine ältere Dame für die Dauer ihres Einkaufes ihren kleinen Hund anvertraut hat. Was wünschst Du Dir? Dass ich so einigermaßen gesund bleibe. REGINE FÜHRER / Alter 53 / Standplatz Königsstraße, Treppenstraße, Innenstadt (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 1995. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Der Kundenkontakt. Was war Dein besonderes Erlebnis? Ich habe einmal verhindert, dass eine Frau bestohlen wird. Was wünschst Du Dir? Etwas mehr finanzielle Freiräume, um mir auch einmal etwas Kleines leisten zu können. BOB IOAN / Alter: 28 / Standplatz: Innenstadt und Wilhelmstraße (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Was wünschst Du Dir? -
ARMIN SCHULZE / Alter 61 / Standplatz TEGUT Bettenh., Wilhelmstr., Köhler & Markthalle (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 2002. Was gefällt Dir beim Verkaufen am besten? Das Gespräch mit Kunden und Passanten. Was war Dein besonderes Erlebnis? Die Einladung einer Kundin plus zwei wunderschöne Wochen inklusive Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll. Was wünschst Du Dir? Auswandern nach Bora-Bora. ADELA SULI / Alter: 46 / Standplatz: Bahnhof Wilhelmshöhe (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Sommer 2013 Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Was wünschst Du Dir? -
FRANCISCO SULI / Alter: 18 /Standplatz: Bebelplatz (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Sommer 2013 Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Was wünschst Du Dir? -
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VOR G E S TE L LT IOANA SULI / Alter: 24 / Standplatz: Bahnhof Wilhelmshöhe (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Sommer 2013 Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Was wünschst Du Dir? -
Jörg „Yogi“ Müller
NELU SULI / Alter: 47 / Standplatz: Bahnhof Wilhelmshöhe (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Sommer 2013 Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Was wünschst Du Dir? -
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GAN Z N AH DR AN
Nachgefragt * UTE KAHLE
Nicht nur kommt die Weihnachtsstimmung in die Räume des TagesSatz, sondern Verkäufer, Redaktion und Vorstand machten sich im November 2014 gemeinsam auf in den Kaufpark zur Aktion Miteinander- Füreinander um unseren Kunden zu begegnen und nachzufragen, was sie sich wünschen. Es istuns eine Freude, den Stand im Kaufpark zu dekorieren und Schmalzbrote für Sie zu schmieren. Ein traditionelles Brot, das für viele unserer Kunden auch heute noch zur Weihnachtszeit und zur kalten Jahreszeit gehört. Dies hat unser Verkäufer Rocky zum Anlaß genommen seine Kamera auszupacken und einige Fotos zu machen.
Fotos: Detlef „Rocky“ Bernhard & Ute Kahle
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G A N Z N A H DR AN
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r passt nicht hinein, niemand kann mit ihm etwas anfangen. Nach dem gescheiterten Versuch einer Ausbildung als Lehrjunge wird er vom Vater verstoßen und muss allein in die Welt hinausziehen. Haben die anderen Recht und er ist wirklich zu nichts gut? Er kann sich ja nicht einmal fürchten! Er beschließt, zumindest dieses zu lernen und begibt sich auf die Suche nach der eigenen Angst. Ein magisches Spiel, ein Kampf mit Geistern und Dämonen, die ihn beherrschen wollen. Ein Märchen zum Erwachsenwerden. Gildas Coustier und Friedericke Miller spielen auf der Bühne mit sowohl klassische Puppen als auch Objekten wie Windmaschinen, Telefonen oder Hobelbänken, die als Figuren lebendig werden und die Geschichte von Pierre erzählen, der auszieht das Fürchten zu lernen. Das Plakat-Werbung nicht nur für ein Theaterstück, nein auch dafür, dass es anders geht, das man auf sich selbst vertrauen und trotz Handicap etwas erreichen kann.
Ein Plakat hängt in der Stadt und es macht Werbung, für ein Theaterstück, ein besonderes Theaterstück. Die Gruppe manufaktor, Studierende der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, inszeniert das Märchen von den Brüdern Grimm im Rahmen ihrer Diplomarbeit.
* UTE KAHLE nur ein Fotoshooting für das Plakat, sondern auch eine Einladung des JT an unsere Verkäufer die Premiere zu besuchen.
Dorina
Dafür danken wir ganz herzlich dem JT und ich möchte nur die Sätze unserer Verkäufer zitieren:
Martin
Es ist toll, meine Kinder haben sich ein bisschen gegruselt, aber es war soooo spannend.
Ganz anders aber mit viel Fantasie.
Rocky Dana Wir sind als Rumänen ja oft außen vor, was Theater angeht, da wir nicht perfekt in der Sprache sind, aber das heute war toll und es hat ganz viel Spaß gemacht.
Super, das hat Spaß gemacht.
Stefan Ganz klasse, ich kenn ja das Märchen, aber so habe ich das noch nie gesehen.
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Joshua Kahle
Daher sagte unser Verkäufer Werner auch gleich ja, als er gefragt wurde Modell zu stehen und so gab es nicht
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AUS ERSTER H AN D
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Gemeint seid ihr! Als Verkäufer des TagesSatzes begegne ich jeden Tag an dem ich das Magazin verkaufe dutzenden Menschen. Ich möchte davon berichten, was ich an meinem Verkaufsplatz erlebe und was ich von den Menschen halte, mit denen ich tagtäglich zu tun habe.
* DETLEF „ROCKY“ BERNHARD gender. Im düsteren Gewirr fällt man als Verkäufer bei denen, die nicht an mich gewöhnt sind, kaum noch auf und die Kälte macht das Herumstehen zur Herausforderung. Dafür ist die Atmosphäre atemberaubend. Und aus den gelegentlich ausgegebenen Kaffees oder Kakaos wird auch schon mal ein leckere, herrlich herzhafte Bratwurst. Einen Besuch auf den ich mich immer
sehr freue kommt ein bis zweimal in der Woche vorbei. Andreas vom Vertrieb des TagesSatz kommt dann vorbei und wir gehen zusammen einen Kafeetrinken und erzählen vom Tag. Ich stehe gerne zwischen JohannisKirche, Karstadt und Tierhandlung. Und das vor allem wegen der Menschen, die immer so freundlich zu mir sind.
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Detlef „Rocky“ Bernhard
eit 2009 verkaufe ich den TagesSatz nun auf dem Platz zwischen Johannis-Kirche, Karstadt und Tierhandlung. Und eines wollte ich den vielen, vielen Menschen, denen ich täglich bei meiner Arbeit begegne, einmal sagen: Herzlichen Dank! Wenn ich das Magazin verkaufe bin ich umgeben von netten Leuten, die sich nicht nur für den TagesSatz sondern besonders auch für mich interessieren. Viele der Kunden erzählen mir von ihren Problemen, vertrauen sich mir an. Das weiß ich zu schätzen und ich finde es toll, einen so engen Kontakt zu ihnen zu haben. Einmal wurde mir von einer Kundin ein Mittagessen ausgegeben. Öfters bekomme ich einen Kaffee oder Kako von den Leuten. Das hilft mir an den langen Tagen, denn der Verkauf des Magazins ist für mich sehr anstrengend. Der Kontakt zu den Menschen macht es aber dennoch zu einer Aufgabe, die ich genieße. Dass ich den Menschen im Gedächtnis bleibe, merke ich vor allem an Reaktionen, wenn ich mal ein paar Tage nicht auf meinem Stammplatz verkauft habe. Sobald ich wieder da bin, fragen die Stammkunden, wo ich denn geblieben sei. Selbst um meine Sicherheit sorgen sich einige. So wollte mich ein junger Student einmal vor einem Betrunkenen schützen, der zu mir zum Reden gekommen war. Zwar war das keine wirklich gefährlich Situation, aber ich fand es toll, dass der junge Mann die Situation so lange beobachtet hat, bis der betrunkene Mensch wieder gegangen ist. Das gibt mir das Gefühl geschätzt zu werden und zeigt mir, dass die Menschen entgegen aller die anderes behaupten, achtsam durch die Stadt gehen und für andere durchaus einstehen. Aber auch die Mitarbeiter vom Karstadt und die Sicherheitsleute sind immer nett zu mir und grüßen, wenn sie mich sehen. Seitdem ich gehört habe, dass Teile von Karstadt nun doch geschlossen werden sollen, sorge ich mich um die Mitarbeiter. Ich hoffe, dass sie ihre Arbeitsstelle nicht verlieren werden. Nun da der Weihnachtsmarkt vor meiner Nase aufgebaut wird und die kalten Tage so langsam beginnen, wird das Verkaufen noch ein wenig anstrenTagesSatz
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Betteln und Spenden Geben und Nehmen oder: Es macht glücklicher, Geld für andere auszugeben als für sich selbst, und wie das am besten funktioniert.
Jörg „Yogi“ Müller
* JÖRG „YOGI“ MÜLLER
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orschungen haben ergeben: Es macht glücklich, wenn man zumindest einen Teil seines Geldes nicht für sich selbst ausgibt. Klar wissen wir alle, dass es Spaß macht Freunde zu beschenken oder Geld für einen guten Zweck zu spenden. Aber die meisten von uns tun das viel weniger, als sie sich leisten könnten. Dabei ist das eine der verlässlichsten Methoden, Geld in Glück zu verwandeln. Es scheint in uns angelegt zu sein, dass Geben uns glücklich macht – das haben Studien belegen können. Wenn man Leuten Geld schenkt, das sie für einen guten Zweck ihrer Wahl ausgeben dürfen, macht das diese Leute glücklicher, als wenn sie das Geld für sich selbst bekommen. Spende (Dāna) bezeichnet im Buddhismus allgemein etwas, das gegeben bzw. geschenkt wird, ohne eine Gegenleistung zu erwarten oder auch nur zu erhoffen. Darüber hinaus bedeutet das Spenden das Geschenk der Energie und Weisheit an Andere. Es wird vor allem als Mittel angesehen Habgier und Egoismus zu überwinden und Leiden zu vermeiden. Die Tugenden der Güte und des Mitgefühls sind mit Spenden verbunden und werden als wesentlicher Faktor aufgefasst um Wesen zur Erleuchtung zu führen. Auch in anderen großen Weltreligionen hat das Spenden eine wichtige und herausragende Funktion.
Geiz mit Großzügigkeit oder einen Lügner mit Wahrheit besiegt, kann man den Makel von Geiz überwinden. Seit dem EU-Beitritt Bulgariens und Rumäniens wird Bettelmigration aus Osteuropa auch in Deutschland verstärkt wahrgenommen. Doch was sind Gerüchte, was sind Fakten? Wie gehen wir als Gesellschaft mit bettelnden Menschen in Göttingen um? Eigentlich wollte ich nur einen Artikel über die Zunahme der Bettler in meiner direkten Umgebung, dort wo ich tagein, tagaus den TagesSatz verkaufe, schreiben. Dann kam ein Mann vom Göttinger Ordnungsamt auf mich zu und fragte mich, ob ich mal was über das organisierte Betteln von unseren rumänisch-europäischen Mitbürgern in Göttingen berichten kann. Ich habe mich in diesem Zusammenhang oft an meinen 17-jährigen Aufenthalt in Indien erinnert, wo ich dort das Betteln und das Verhalten auf der Spenderund Geberseite gut studieren konnte.
Meine Erfahrungen in Indien waren folgende: Es kann herzzerreißend sein, mit der Armut und dem Elend des Landes konfrontiert zu werden. Die Kinder im Grundschulalter mit ihren kleinen Geschwistern auf dem Arm, die an der Ampel ihre Arme ins Fenster strecken, die gebrechlichen Alten in Lumpen, Kinder mit schlimmen Entstellungen, magere junge Mütter mit ihren kraftlosen Säuglingen im Arm, die vor dem Hotel um Milch betteln. Mir wurde von Befreundeten Indern, Mitreisenden und Indischen Geschäftsleuten geraten, so hart es auch ist: „Nichts zu geben!! Viele dieser Bettler gehören einer Art Bettel-Mafia an. Sie werden gekauft, verstümmelt, unter Drogen gesetzt und zum Betteln geschickt. Am Abend müssen sie ihre Einnahmen abgeben und die sogenannten Chefs kaufen neue Kinder, Amputations-Operationen oder betäubte Leihbabys. In Touristenvierteln sind alle Bettler Teil der Organisation. Tun Sie den Kindern einen Gefallen und geben Sie nichts. Auch keine Kugelschreiber. Auch die werden zu Geld gemacht.“
Unterschätze niemals die Kraft von kleinen Gaben
„...Selbst wenn ein Mensch das Spülwasser einer Schüssel oder einer Tasse in einen Dorfteich oder einen Teich wirft und dabei denkt: ‚Mögen die Tiere, die auch immer hier leben, sich davon ernähren‘, wäre das eine Quelle des Verdienstes – ganz davon zu schweigen, was den Menschen gegeben wird.“ Buddha Was der Geizhals fürchtet, was ihm vom Geben abhält, ist genau diese Gefahr der Furcht, die sich nähert, wenn er nicht gibt. Wenn man den Ärger mit fehlendem Ärger, schlecht mit gut, TagesSatz
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In den letzten fünf Jahren konnte ich beobachten, wie die Zurschaustellung von Behinderung und Verkrüppelung und das aggressive Betteln sowie das auf die ‚Tränendrüse drücken‘ und das Mitleiderregen beim Betteln zugenommen hat. Auch der Geiz, die Ignoranz, das Ausweichen und das absichtliche Übersehen der Menschen, die am Nabel durch die Göttinger Fußgängerzone laufen, hetzen und am wenigsten schlendern, hat zugenommen. Die Genervtheit und Unsicherheit der Passanten noch dazu. Manchmal dachte ich schmunzelnd, dass sich Göttingen fast indischen Verhältnissen annähert. Aber was die Bettelei betrifft, ist das, was ich hier in Göttingen erlebe, kein Vergleich zu dem, was in Indien täglich passiert. Des Weiteren haben mich Artikel in der Süddeutschen Zeitung und in dem Münchener Straßenmagazin Biss angeregt mich intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen.
Ich habe mich nicht immer an diesen Rat gehalten und situationsbedingt gegeben. Außerhalb der Touristenviertel wird die Situation besser, aber nicht gut. Dort gab ich etwas, von dem ich vermutete, damit nicht die Mafia zu unterstützen. Alte Menschen, besonders Frauen, sind oft auf Spenden angewiesen, ebenso Familien, die auf dem Gehsteig leben. Ich gab einige Rupien oder etwas Obst. Wenn ich mir abends im Restaurant die Reste habe einpacken lassen, dann habe ich am Straßenrand immer jemanden gefunden, der sich darüber ehrlich freute. Auch die innere Einstellung macht es aus. Ich kann nicht immer allen etwas geben, meine finanzielle Situation, die in Indien noch viel schlechter war als hier in Deutschland, ließ dies nicht zu. Aber ich konnte jedem Bettler mit Respekt auf Augenhöhe begegnen. Ich habe versucht jedem Bettler Glück und Frieden zu wünschen. Mit dieser inneren Einstellung wurde ich auch weniger aggressiv oder gar nicht 17
A US E R S T E R HA ND angebettelt, als wenn ich diese Einstellung nicht gehabt hätte. Und nun zurück hier in Deutschland? Was sagen die Betroffenen eigentlich dazu? Ich versuche in diesem Artikel, unterschiedliche Sichtweisen zu verbinden und Stereotype und Vorurteile über Bettler in der öffentlichen Wahrnehmung ausfindig zu machen. Die politisch rechtslastigen stereotypen Parolen und Argumente unterscheiden sich meiner Meinung nach kaum von der Wahrnehmung der Göttinger Passanten und der Geschäftsleute. Bettler aus Osteuropa gelten als „falsche Arme“, da mafiöse Strukturen dahinterstecken sollen. Sie werden zudem als aggressiv und aufdringlich beschrieben. Die Sichtweise der Betroffenen ist gegenteilig: In Deutschland haben sie (noch) keine andere Möglichkeit um zu arbeiten und ihre Familie zu ernähren. Viele haben Angst, allerdings nicht vor mafiösen Strukturen, sondern vor Polizeikontrollen.
die Wahrnehmung auch der Göttinger Bevölkerung. Die öffentliche Meinung ist von dem Vorurteil geprägt, dass sich Rumänen organisieren, um Bedürftigkeit vorzutäuschen und um die Gutherzigkeit der Menschen und den deutschen Sozialstaat auszunutzen. Es gäbe „kriminelle Hintermänner“, welche die „unschuldigen Opfer“ ausbeuten und ihnen das Geld abnehmen. Außerdem werde Deutsch-
gument für Nichtspenden. Die rumänischen Bettler hoffen auf Arbeit und einen Neubeginn in Göttingen. Sie wollen ihren Kindern eine bessere Zukunft ermöglichen. Bis auf gesundheitlich stark beeinträchtigte Bettler wünschen sich alle einer regelmäßigen Arbeit nachzugehen. Behinderte Menschen bzw. ihre Angehörigen gehen öfters betteln, da in Rumänien hohe Krankenhauskosten zu bezahlen sind und körperlich beeinträchtigte Menschen meist keine Arbeit finden. Stark gesundheitlich beeinträchtigte Bettler versuchen durch Betteln täglich über die Runden zu kommen, in die ferne Zukunft blicken sie wenig. Vereinzelt betteln auch Angehörige behinderter Menschen. Rumänische Bettler betonen, dass sie nicht aggressiv um Geld fragen und nicht stehlen. Sie sehen keine andere Chance um zu überleben und sind für jede Unterstützung sehr dankbar!
Bettler werden als Opfer oder Täter gesehen.
Nach meinen Beobachtungen geben viele Passanten grundsätzlich kein Geld. Manche spenden ab und zu Essen oder geben eine Zigarette. Sie gehen davon aus, dass die bettelnden Menschen das Geld wieder abgeben müssen. Das gegenwärtige Mafia-Bild lässt die Wirksamkeit von Geldspenden bezweifeln und ist zentrales Ar-
Nach meiner Einschätzung und Erfahrung ist es also so, dass die Selbstbilder bettelnder Menschen und deren Hintergründe mit der öffentlichen Wahrnehmung meist nicht übereinstimmen. Vorurteile behindern unsere Sicht. Mit diesem Artikel möchte ich zum ‚Hin-
Fotos: Jörg „Yogi“ Müller
Der rechtspolitische Diskurs zum Beispiel in der Bild-Zeitung und in der Partei Alternative für Deutschland (AfD), aber auch in der CSU oder allgemein im behördlichen Umgang, hat einen wesentlichen Einfluss auf
land mit Bettlern aus Osteuropa geradezu überschwemmt. Im rechtspolitischen Diskurs wird ferner argumentiert, dass diese „organisierten Banden“ den sichtbaren Bettlern des öffentlichen Raums das Geld abnähmen und durch Duldung des Bettelns nur die vermeintlich dahinterliegenden „Organisationen“ gestärkt würden.
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AUS ERSTER H AN D schauen’ einladen. Bettelnde Menschen zeigen uns, dass es Armut gibt. Sie bieten uns eine Sichtweise an, um ihre Lebenswelt wahrzunehmen und bitten gleichzeitig um Unterstützung. Ich denke, dass es sehr wichtig ist diese Sichtweise anzunehmen. Dabei ist es meiner Ansicht nach egal, ob bettelnde Menschen aus Rumänien oder Deutschland kommen. Wir sprechen heute oft von „Globalisierung“ oder „innereuropäischer Zusammenarbeit“. Auf wirtschaftlicher Ebene wurden nationale Grenzen schon längst aufgehoben und Deutschland profitiert davon sehr stark. Armut kann nicht (mehr) in andere Länder ausgelagert werden, denn sie ist mobil geworden. So rückt die ökonomische Armut der bettelnden Menschen in unser unmittelbares Blickfeld. Ihr Anblick ruft ein Gefühl der Machtlosigkeit hervor, diese Ungleichheit bewältigen zu können. Der gebildete und gelehrte Göttinger Bürger muss nicht die Behinderung oder die Situation des Bettlers heilen, das könnte er wahrscheinlich auch gar nicht. Aber er kann ihn ansehen, trotz der sichtbaren Unterschiede. Er kann sich auch für seine Rechte einsetzen. Und er kann ihn finanziell unterstüt-
zen, wenn der Bettler darauf angewiesen ist. In Bezug auf die rumänischen Bettler ist hinzuzufügen, dass alle auf eine regelmäßige Arbeit hoffen und sich ihre rechtliche Situation seit dem 01.01.2014 geändert hat. Viele rumänische Bettler haben wenig formale Bildung genossen und es kann an dieser Stelle (noch) nicht gesagt werden, inwiefern ihnen der freie Arbeitsmarkt offenstehen wird. Unabhängig von der
Armut kann jeden treffen. Dieser Artikel soll jedoch keine moralischen Verhaltensregeln liefern. Es geht mir vielmehr darum, andere Sichtweisen bereitzustellen, damit jeder Mensch sein eigenes Bild und seine persönliche Umgangsweise für den Alltag mit bettelnden Menschen finden kann. Zu guter Letzt noch ein Zitat von Buddha zu diesem Thema:
Es gibt keinen einzigen Beweis für die Existenz mafiöser Strukturen.
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neuen Arbeitsmarktsituation für Rumänen bin ich der Überzeugung, dass wir uns als Gesellschaft mit dem Betteln auseinandersetzen müssen, egal welche Staatsbürgerschaft die Menschen besitzen, die ihre Armut sichtbar zum Ausdruck bringen. Zum Schluss möchte ich auch dafür plädieren, uns ein Stück weit vom (makro-) ökonomischen Denken zu entfernen und bettelnde Menschen als Persönlichkeiten wahrzunehmen. Es sind Personen, die sonst keine andere Möglichkeit sehen, um finanziell über die Runden zu kommen. Konfrontation und Veränderungswille sind essentiell, um mit den Ungleichheiten in dieser gemeinsamen Welt umzugehen. Denn
Ein Schatz
„Und was ist der Schatz der Großzügigkeit? Da ist der Fall, in dem ein Schüler der Noblen, seinen Wesensdrang von den Makel der Knausrigkeit befreit, zu Hause lebend, ungezwungen Großzügig, Gebefreudig, erfreut an Großherzigkeit, eingehend auf Anfragen, erfreut im Verteilen von Almosen ist. Dies wird der Schatz der Großzügigkeit genannt.“ Buddha „Einer der gibt, der ein Meister des Gebens ist, ist den Leuten im Allgemeinen, lieb und anziehend. Und der Umstand, dass einer der großzügig ist, ein Meister des Gebens, lieb und anreizend für Leute im Allgemeinen ist: dies ist eine Frucht von Großzügigkeit, ersichtlich, im Hier und Jetzt.“ Buddha
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rund genug also, schon lange aufgeschobene Renovierungs- und UmgestaltungsArbeiten im Büro vorzunehmen. Daher trafen wir uns Mitte November mit unseren Verkäufern Nelu Suli, seiner Frau Adela, ihrem gemeinsamen Sohn Francesco und seiner Frau Ioama.
Im Sommer konnte unser Verein 20-jähriges Bestehen feiern. Im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen es dem TagesSatz finanziell auch manchmal nicht so gut ging, ist die Lage mittlerweile mittelfristig gesichert.
* HARALD WÖRNER Fotos: Udo Drescher
Jeder kennt das von sich zuhause: wenn man nicht regelmäßig die alten „Spiegel“-Jahrgänge im Altpapier entsorgt, wachsen sie irgendwann zu Bergen an. In den vergangen Jahren hatte sich daher auch bei uns das eine oder andere angesammelt, dass nicht mehr wirklich gebraucht wurde. Auch Mitarbeiterwechsel hatten dazu dann noch ein Übriges beigetragen.
Renovierung stärkt Zusammenhalt
Auch die Büroeinrichtung war mittlerweile in die Jahre gekommen und nicht mehr wirklich ansehnlich. Da konnten auch ein paar schöne Poster der documenta oder von Bündnis 90 / die Grünen, die eine Redaktions-Kollegin mitgebracht hatte, nur notdürftig kaschieren, dass unsere Büro- und Redaktionsräume dringend einmal einen neuen Wandanstrich benötigten. Also trafen wir uns gemeinsam mit unseren Verkäufern, um an einem Montag Mitte November das Büro von den alten Möbeln und anderen entbehrbaren Gegenständen zu befreien. Man glaubt ja gar nicht, was sich so im Lauf der Jahre so alles ansammelt. Da einige von uns gesundheitlich angeschlagen sind, nahm sich Francesco der schweren Möbel an. Nach einigen Stunden beherzten Wirkens hatten wir aber eine doch recht ansehnliche Menge an alten Schreibtischen, Stühlen und elektrischen Gerätschaften aussortiert. In weiser Voraussicht hatten wir auch einen Müllwagen der Stadtreiniger bestellt, der dann alles abfuhr. Nun, da das Büro bis auf einige wichtige Hinterlassenschaften wie Computer und Telefon leergeräumt war, konnten wir an die Vorbereitung der Maler-Arbeiten gehen. Zu diesem Zweck war es aber noch nötig, den Wanduntergrund zuerst einmal mit ei20
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GAN Z N AH DR AN ner Grundierung zu versehen. Grundierungen dienen der Vorbereitung von grob porösen oder saugenden Untergründen. Sie werden vor der Wandfarbe aufgetragen und sorgen mit für ein gutes Streichergebnis. Sie können tief in den Untergrund eindringen und so die Wand festigen. Ein Tiefgrund sorgt also für eine Festigung von porösen Flächen, sowie für einen Ausgleich des Saugverhaltens. Wenn ein poröser oder stark saugender Untergrund vor dem Streichen der Wandfarbe nicht grundiert wird, führt dies oft zu Abplatzungen, Flecken- oder Streifenbildung. Und das wollten wir vermeiden. Vor dem Auftragen der Grundierung war aber unter anderem noch das Spachteln nicht mehr benötigter Bohrlöcher notwendig.Nachdem nun diese nötigen Vorarbeiten geleistet waren, konnten wir uns zusammen mit dem Malern beginnen. Für diesen Zweck hatten wir die notwendigen Gerätschaften besorgt. Die Frauen haben mit flachen gekröpften Pinseln die Kanten vorgestrichen und wir Männer gingen abwechselnd daran, mit durch Teleskop-Stiele verlängerten Maler-Rollen die Decken und Wände des Büros zu streichen. Wer es nicht selber gemacht hat, glaubt nämlich nicht, wie heftig das „Über-Kopf“-Streichen in die Armmuskeln gehen kann. Daher war es auch gut, dass wir uns immer abgewechselt hatten. Den meisten von uns stand nach einiger Zeit des Streichens der Schweiß in feinen Tropfen auf der Stirn. Bei aller Arbeit haben wir aber auch gemeinsam Späßchen gemacht. Gerade die Männer, die die Decken gestrichen hatten, sahen trotz verschiedener Vorsichts-Maßnahmen nach einer Weile aus, als seien sie mit feinem Schnee überdeckt. Durch die Grundierung bedingt, haben wir für den Deckenund Wandanstrich nur zwei Tage gebraucht, weil wir den ersten Anstrich erst trocknen lassen mussten, um dann den zweiten aufzutragen. Mittlerweile waren uns von der Post mit dem Paketauto auch die kleineren und leichteren Möbelstücke geliefert worden, die wir dann zusammen aufgebaut haben. Hier zeigte es TagesSatz
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sich, dass speziell Nelu Suli und sein Sohn Francesco ein aufeinander eingespieltes Team sind. Die Möbel waren daher recht zügig aufgebaut. Zeit also, auch mal in Ruhe hinzusitzen, um seine Tasse Kaffee zu trinken oder sich einen herzhaften Döner schmecken zu lassen. Wir haben die Verkäufer als sehr hilfsbereite Menschen erlebt, denen keine Arbeit zu schade war, um sie zu machen. Etwaige Verständigungs-Probleme auf Grund der verschiedenen Sprachen konnten wir meist recht zügig und für alle akzeptabel lösen. In der Zusammenarbeit merkte man bei ihnen, dass sie froh sind, beim „Tagessatz“ ein bescheidenes Auskommen zu erwirtschaften. Auch in Punkto Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit kann sich so mancher Einheimische eine Scheibe von ihnen abschneiden. Nelu Suli musste zum Beispiel einmal einen wichtigen Ämtertermin wahrnehmen. Daher gab er rechtzeitig Bescheid, dass wir am kommenden Tag eine Zeit lang ohne seine Mithilfe auskommen mussten.
Gemeinsam wird es schöner Für die Sinti und Roma ist es wichtig, dass man ihnen etwas zutraut und sie in die Geschehnisse vor Ort einbindet. Leider beherrschen bei vielen Einheimischen immer noch Vorurteile ihre Wahrnehmung. Allein schon die Tatsache, dass sich unsere Verkäufer auch bei widrigen Witterungs-Verhältnissen auf ihre Verkaufsplätze stellen und den Kunden unser Magazin anbieten, zeigt ja, dass sie willens sind, für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten. Wenn sie aber in keine regulären Arbeitsverhältnisse kommen, kann man ihnen das nicht auch noch anlasten. Hier wären dann die Gesellschaft und / oder die Politik gefragt, die Rahmenbedingungen insoweit zu ändern, dass alle hier lebenden Menschen ein menschenwürdiges Auskommen haben. Daher werden Projekte wie unseres auch weiterhin ihre Berechtigung haben. Auch wenn das dem Anlass nach ein eher traurig stimmender Umstand ist.
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Kalte Winter, warme Herzen
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nd wie wichtig ihre Arbeit ist, zeigt folgende Nachricht: Die Bilanz der BAG Wohnungslosen-Hilfe e.V. fällt leider sehr ernüchternd aus: laut einer Pressemitteilung vom 21.11.2014 sind seit 1991 in Deutschland auf Straßen, Parkbänken, unter Brücken und in Gebüschen oder Hauseingängen mindestens 283 Menschen erfroren. Sie waren gezwungen, ihre Schlafplätze auf Straßen, oder Parkbänken, in Hauseingängen oder Gebüschen aufzuschlagen. „Seit 25 Jahren ist kein Mensch mehr in Kassel erfroren, weil er im Winter kein Dach über dem Kopf hatte. Das ist nicht selbstverständlich, sondern ein großer Erfolg. Der erfordert unseren Einsatz – und er kostet Geld“, sagt Stefan Jünemann, Leiter der Tages-Aufenthaltsstätte in Kassels Innenstadt an der Kölnischen Straße. Das „Panama“ wird vom Verein „Soziale Hilfe “ e.V. getragen. Mit der Aktion „Kalte Winter – warme Herzen“ möchte der Verein Geldspenden einwerben, um etwa zehn Notschlafstellen finanzieren zu können. Denn schon bei Temperaturen unter plus fünf Grad Celsius droht der Kältetod!
Fotos: Soziale Hilfe e.V.
Michael Kurz, Geschäftsführer des Vereins, bittet nicht nur um Spenden, sondern auch um die aktive Mithilfe von Geschäftsleuten und Privatpersonen: „Spenden Sie für Menschen, die ohne Obdach sind. Und helfen Sie uns, indem Sie andere um Hilfe bitten. Reichen Sie unsere Flyer an Freunde weiter oder hängen Sie unsere Plakate in
* HARALD WÖRNER / TAGES-AUFENTHALTSSTÄTTE PANAMA KASSEL Ihren Geschäftsräumen aus. Stellen Sie sich in die große Tradition des bürgerschaftlichen Engagements in Kassel.“ „Als Zeichen des Danks beschenkt der Verein ab einer Spende von 100 Euro die Spender mit Tigerenten, dem Symbol des `Panama` aus der gleichnamigen Bildergeschichte von Janosch“, so Anja Krätke, Fundraiserin des Vereins Soziale Hilfe. „Es ist rührend und begeisternd zugleich: Überall in der Region, bei Kaffeekränzchen, an Seniorennachmittagen, in Kirchengemeinden, aber auch hier bei uns im `Panama` stricken und häkeln vor allem Frauen Schals und Mützen für die Tigerenten als liebenswertem Symbol der fürsorgenden Wärme und als Ausdruck der Bitte: Lasst mich nicht erfrieren!“ In Kassel kümmert sich die „Soziale Hilfe“ e.V. um die Obdachlosen, dabei kooperiert der Verein eng mit dem Sozialamt der Stadt Kassel und dem Landes-Wohlfahrtsverband Hessen. Seinen Etat von etwa 1,1 Millionen Euro im Jahr bestreitet er überwiegend aus
öffentlichen Mitteln. Aber der Verein „Soziale Hilfe“ e.V. ist ungeachtet dessen auch auf das ehrenamtliche Engagement der Bürger angewiesen. Etwa 100.000 Euro muss der Verein jedes Jahr an Mitteln gewinnen, um seine bewährte Arbeit fortzusetzen und auszubauen zu können, für Notschlafstellen, um den Betrag von 60.000 Euro, den die Stadt finanziert, aufzustocken. „Wir wollen uns ausdrücklich nicht über zu geringe öffentliche Förderung beklagen oder unsere Geldgeber unter Druck setzen“, sagt Geschäftsführer Michael Kurz, „aber ohne bürgerschaftliches Engagement funktioniert kein Gemeinwesen. Der Staat und die Kommunen können und sollen doch auch nicht alles machen. Das wäre einer freien Gesellschaft unwürdig.“ „In Kassel leben augenblicklich knapp 100 Menschen auf der Straße“, berichtet Stefan Jünemann. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein. Krankheit, Trennung vom Partner oder Verlust der Arbeit können ihr Leben komplett durcheinander gebracht haben. Aus Kummer verschließen sie dann die Augen vor den Herausforderungen des Alltags, zahlen weder Miete noch Stromrechnungen, öffnen auch die Briefe von Behörden und Gläubigern nicht mehr. Gerade so, als könnten sie damit Forderungen und Auflagen umgehen. Alkohol und Drogen kommen dann vielleicht noch verstär-
Auch Obdachlose brauchen Privatsphäre
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GAN Z N AH DR AN Heutzutage müssen nicht wenige Menschen auf Grund prekärer Beschäftigungs-Verhältnisse oft mehrere Jobs gleichzeitig ausüben, um überhaupt über die Runden zu kommen. In diesem eng verzahnten Geflecht verschiedener Faktoren genügt oft schon eine Störung, um sie aus der Bahn zu werfen.
kend hinzu, möglicherweise auch Straftaten. Jünemann beschönigt allerdings auch nichts: „Es sind nicht alle Engel.“ Häufig ist Jünemann daher schon froh, wenn ein Lebensweg dank der Sozialen Hilfe nicht mehr steil abfällt, sondern sich der Niedergang abflacht. Ein unglaublicher Erfolg ist es, wenn es einem Menschen gelingt, sein Leben wieder zu stabilisieren oder sogar in einen geregelten Alltag zurückzufinden. Jünemann ist Realist, will die Probleme nicht kleinreden und das Blaue vom Himmel versprechen, wenn er auf die Erfolge verweist, auf die Wende im Leben Einzelner, die es mit Zuwendung und entschiedener Hilfe anderer schafften, wieder einen sinnvollen Tagesablauf zu finden. Dann arbeiten die ehemals Obdachlosen zum Beispiel in der Küche oder der Kleiderkammer des „Panama“, oder sie haben indessen ihr privates Glück gefunden. Die Mitarbeiterin Anja Krätke blättert in der Broschüre „Meine Geschichte ist es wert, erzählt zu werden“, in der Obdachlose ihren Weg schildern. „Wir drängen diese Geschichten niemandem auf“, sagt Geschäftsführer Kurz, „aber wer sie liest, dem gehen die Augen auf. Er nimmt die Menschen – auch die Obdachlosen – anders wahr.“
gen und neun Wohncontainern bereit. Bei Bedarf können zudem noch weitere Notschlafstellen aufgebaut werden. Die Unterbringung in Containern hat sich mittlerweile bewährt. Zum einen seien kleine Wohnungen in Kassel schwer zu finden, denn in der Stadt geht es wirtschaftlich bergauf, sagt Michael Kurz, zum anderen habe sich das Konzept der dezentralen Unterbringung der obdachlosen Menschen bewährt: „Denn vor allem brauchen diese Menschen eine Privatsphäre.“ Die Container stehen verteilt über das gesamte Stadtgebiet, zum Beispiel auf dem Gelände von Kirchengemeinden. Sie sind bewusst schlicht ausgestattet, verfügen über eine Heizung, ein Bett, einen Tisch, zwei Stühle, einen Spind und eine Kommode. Daneben steht eine portable Toilette. „Die Ausstattung ist so bemessen, dass der Obdachlose dort nicht den Tag über alleine lebt, sondern dass er ins Panama kommen muss, um unsere Hilfen anzunehmen. Wir wollen diese Menschen nicht aus dem Blick verlieren“, sagt Stefan Jünemann. Im Panama wiederum gibt es nicht nur Hilfe beim Stellen von Anträgen, sondern saubere Toiletten, ein modernes, warmes Badezimmer, eine Kleiderkammer, sowie Frühstück und Mittagessen.
„Vor allem wird dort nichts verschenkt.“ Ein Café kostet 50 Cent, ein warmes, aus frischen Zutaten zubereitetes Mittagessen mit zwei Gängen 1,50 Euro. „Mit diesen Preisen wird weder das Panama reich, noch der Obdachlose arm“, sagt Geschäftsführer Michael Kurz, „sondern wir helfen unseren Klienten damit zu lernen, in ein geregeltes Leben zurückzukehren.“ „Bekleidung wird an Menschen ohne Obdach kostenlos abgegeben, und“, setzt Anja Krätke hinzu, „wir erklären ihnen auch, wer diese Hilfe ermöglicht. Nämlich Sie, unsere Helfer und Spender. Dafür sind die obdachlosen Menschen dankbar. Denn für viele von ihnen ist das `Panama` wie ein neues Zuhause. Und nach einem solchen Ort sehnen sich doch alle.“
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MEHR ZUM THEMA: Wer an der Info-Broschüre interessiert ist, kann sich gerne an die Mitarbeiterin Anja Krätke, Tel. 0561 707-3824, E-Mail: ank@soziale-hilfekassel.de wenden.
In der warmen Jahreszeit finden die wohnungslosen Menschen Unterschlupf unter Brücken, schlafen in Hauseingängen oder suchen Schutz unter Büschen. Doch wenn Temperaturen sinken, brauchen auch sie dringend ein Dach über dem Kopf. Das „Panama“ hält für die Obdachlosen elf Unterkünfte in zwei Wohnun-
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n „Spam. Fünfzig Tage“ schält sich aus dem uns bekannten Nachrichten- und Stimmengewirr ein menschliches Drama aus der uns fremden Welt der seltenen Erden heraus: Menschenleben stehen auf dem Spiel, unwürdige Arbeitsbedingungen schwemmen ans Tageslicht, wird der Grusel hinter unserer smarten Welt sichtbar.
Ein altes Thema? „Spam. Fünfzig Tage“ im Deutschen Theater Göttingen
Fotos: Anton Säckl
* REZENSIERT VON STEFAN MARX
Es war nur eine Stunde, aber es kam mir viel länger vor. Als ob man ein ganzes Leben begleitet und es war auch nicht alles gut zu sehen, manches musste und konnte man fühlen. Wie die Blindheit einer Frau. Traurig und ergriffen war ich über die Gewalthandlungen an Frauen. Das sollte doch eigentlich Vergangenheit sein. Es war auch ein bisschen anrüchig und es hat mich an Alkoholiker erinnert, die Spucken auch so rum. Das habe ich leider schon oft sehen müssen und das hat mir nicht so gut gefallen, es war mit etwas zu langatmig. Ich fand der eigentliche Zusammenhang, dass es eigentlich um Bodenschätze geht war erst zu erkennen als es ein Massengrab mit 400 Toten gab. Die Schauspieler haben mir gut gefallen, besonders die Köchin (Angelika Fornell), die so ausdrucksvoll tanzen kann und der Zweite, der neue Riese (Bardo Böhlefeld), der hatte so ein besonderes Strahlen in den Augen, das fehlte einigen anderen Schauspielern. Insgesamt war ich an einigen Stellen sehr geschockt, sogar angeekelt, aber es war doch spannend und passte am Ende mit einem Riesenknall zusammen.
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WEITERE VORSTELLUNGEN: 13. & 27. Januar 2015 jeweils 20.00 Uhr
Das Stück passt so gar nicht in die Weihnachtszeit mit seiner Premiere, ist aber ganz mutig und provokant gewählt. Es ist auch ganz unterschiedlich wie man es hier empfunden hat, manche feiern, es gab viel Applaus und andere, andere Arbeiten. Mehr möchte ich gar nicht verraten, sonst ist ja die ganze Spannung weg. SPAMVERDACHT ! PS: Es war, wie mir die Schauspielerin Katharina Uhland hinterher im Gespräch versicherte eine Fair Trade Produktion. Alles vorhanden im Theaterfundus und alles andere voll Bio und hinterher wird die Requisite sogar noch recycelt.
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ZWI SCHEN DEN ZE IL E N
Gute Vorsätze Frisch gefasst zu Sylvester hat manch eine/r den Vorsatz mal etwas anderes zu lesen, nicht den schönen Roman und auch nicht den spannenden Krimi, sondern etwas das sachlich ist, fesselt und informiert.
* UTE KAHLE DRAUSSENSEITER schlägt Brücken
Organraub auf Bestellung
Zum Kölner Stadtbild gehören Kleinkünstler, Bettler und StraßenzeitungsVerkäufer genauso wie Touristen auf der Durchreise, Prominente am Set oder „Normalos“ auf dem Weg zur Arbeit. Alle bewegen sich oft auf ganz unterschiedlichen Wegen – ohne den Blick einmal über den Tellerrand zu wagen. Das Buch Köln trotz(t) Armut will nicht nur eine Brücke zwischen Bürgern und Berbern schlagen und Tipps zum Überleben in der Großstadt bieten, sondern auch zeigen, warum Straßenzeitungen gerade heute ein wichtiges Sprachrohr sind für diejenigen, die am Rande der Gesellschaft stehen: Alle Texte im Buch stammen aus Deutschlands ältestem Straßenmagazin DRAUSSENSEITER, das im Juni 1992 in Köln als BANK EXTRA von Wohnungslosen gegründet wurde. Mit Texten u.a. von Sabrina Burbach, Willi Keinhorst, Thomas Münch und Martin Stankowski sowie Interviews u.a. mit Gunter Demnig, Thomas Leuthard, Franz Meurer oder auch Sri Ketan Tepel und Porträts von Andreas, Johanna, Linda, Ralf, Volker und vielen anderen DRAUSSENSEITERn!
China belegt Platz zwei auf der Liste der Organtransplantationen weltweit – mehr als 10.000 Nieren, Lebern, Herzen und Lungen werden hier jährlich transplantiert. In „StaatsOrgane“, liefern zwölf namhafte Autoren detaillierte Fakten die zeigen, dass die chinesische Regierung jährlich tausende politische Gefangene ähnlich einer „lebenden Organbank“ gefangen hält und auf Abruf hinrichten lässt. Ihre Organe werden teuer verkauft. „Staats-Organe“ eröffnet den Blick hinter die Fassade der wirtschaftlich so einflussreichen Weltmacht China: Politische Gefangene, die beobachten, wie Mitgefangene zunächst umfassend medizinisch getestet und wenige Tage später, trotz bester Gesundheit, betäubt in schon bereit stehenden Krankenwagen abtransportiert werden. Ausländische Patienten, denen als sogenannte „Transplantationstouristen“ in China eine neue Leber und gar ein neues Herz innerhalb weniger Wochen nach Einreise transplantiert wird. Ärzte, die von chinesischen Krankenhäusern eingeladen werden, Transplantationen in ihren Einrichtungen durchzuführen, ohne Aufklärung darüber, woher die transplantierten Organe stammen. All diese Informationen, entstanden aus ihren eigenen umfangreichen Recherchen und Erfahrungen, werden von den Autoren sachlich, doch mit tiefem persönlichen Zugang vermittelt.
Christina Bacher (Hrsg.): Köln trotz(t) Armut, DAEDALUS, 144 Seiten, Broschur, EUR 9,95
Nächstes Mal
David Matas und Dr. Torsten Trey (Hrsg.): Staats-Organe Transplantationsmissbrauch in China, GoodSpirit Verlag, softcover, 240 Seiten EUR 17,95
Impressum
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TagesSatz, das Straßenmagazin Herausgeber: TagesSatz e.V. 1. Vorsitzender: Hans Peter Pung Adresse der Redaktion Kassel: Westring 69, 34127 Kassel Telefon: 0561 / 861 58 43 Fax: 0561 / 861 58 61 E-Mail: tagessatz.ev@aol.de Mo & Di: 12-14 Uhr, Do: 14-16 Uhr Mi & Fr: geschlossen Adresse der Redaktion Göttingen: Obere Karspüle 18, 37073 Göttingen Telefon: 0551 / 531 14 62 E-Mail: goettingen@tagessatz.de Mo, Di, Do: 9-11 Uhr / Do: 16-18 Uhr Mi & Fr geschlossen Homepage: www.tagessatz.de Bankverbindung: Kasseler Sparkasse IBAN: DE41 5205 0353 0001 1833 79 BIC: HELADEF1KAS Sparkasse Göttingen IBAN: DE59 2605 0001 0050 5815 11 BIC: NOLADE21GOE Redaktionsleitung Verkäuferausgabe: Ute Kahle(GÖ), Harald Wörner (KS) Pressearbeit: Carolin Schäufele Vertriebsleitung: Kassel: Udo Drescher, Tel.: 0561 / 861 58 18 Göttingen: Ute Kahle, Andreas Pramann, Tel./Fax: 0551 / 531 14 62 Anzeigenleitung: Tel./Fax: 0551 / 531 14 62 E-Mail: anzeigen@tagessatz.de Redaktion Kassel: Hans-Peter Pung, Harald Wörner Redaktion Göttingen: Detlef „Rocky“ Bernhard, Ute Kahle, Stefan Marx, Jörg „Yogi“ Müller, Holger Teichmann Fotografie: Detlef „Rocky“ Bernhard, Udo Drescher, Clemens Eulig, Dorothea Heise, Joshua Kahle, Ute Kahle, Marsupial Kitchen, Jörg „Yogi“ Müller, Anton Säckl, Soziale Hilfe e.V. Umschlag: Stefan Marx Poster: Holger Teichmann Layout: Dirk Mederer mediapool-goettingen.de (Umzug zum 1. Februar 2015: stockWERK süd, Lotzestraße 22 c) Druck: COLOR-Druck GmbH ViSdP: Hans Peter Pung Der TagesSatz erscheint zwölfmal im Jahr im Straßenverkauf in Kassel und Göttingen. Auflage dieser Ausgabe: 5.250
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe in gekürzter Version zu veröffentlichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.
Verkaufspreis: 2,00 EUR, davon geht 1,00 EUR direkt an den Verkäufer..
FEBRUAR-AUSGABE 2015
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A US E R S T E R HA ND
* JÖRG „YOGI“ MÜLLER
Indische Gourmetküche
LECKERE GERICHTE FÜR SIE ENTDECKT Indischer Dahl (Linseneintopf) Für circa 9-10 Personen 7 Zwiebeln sehr klein schneiden, Dahl (rote Linsen, müssen nicht eingeweicht werden) im Sieb waschen. 250 gr. Tofu würfeln, 9 frische Tomaten sehr klein schneiden, 5 Fertigkartoffeln oder vorgekochte Kartoffeln aus dem Heißwasserbad nehmen und würfeln. Tofu in Sojasauce einlegen, mit indischen Gewürzmischungen und Pfeffer, Chilis, Koriander, Ingwer und Paprika, Kurkuma einlegen und kurz mit Ghee (geklärter Butter) und einem Teil der Zwiebeln anbraten.
Den im Sieb gewaschenen Dahl in Ghee sehr kurz (1 Minute) mit dem restlichen Teil der Zwiebeln anrösten, ständig rühren. Dann den Dahl (Rote Linsen) in einen sehr großen Topf geben. Ausreichend Wasser hinzugeben. Gegebenenfalls noch etwas Wasser später nachgießen. Häufig rühren. Die Kartoffeln und den vorher gebratenen Tofu hinzufügen. Die Hälfte der Tomaten plus eine Dose Tomaten und Knoblauch und noch etwas Ingwer hinzufügen. Die Kokosmilch einrühren. Ständig rühren. Fast am Ende den Rest der frischen klein gewürfelten Tomaten und ein wenig Limettensaft hinzufügen. Den sehr fein gehackten
frischen grünen Koriander bereithalten. Wenn der Dahl nach circa 20 bis 30 Minuten (besser etwas länger) das Wasser aufgesaugt hat und ein schöner indischer Linseneintopf entstanden ist, diesen mit Reis (am besten Basmati Reis) servieren. Zur Dekoration den frischen grünen Koriander auf den einzelnen Teller auf den Dahl streuen. Fertig! Guten Appetit! Zum Nachtisch: Joghurt (nimmt ein wenig die Schärfe). Man kann zu dem Joghurt Frucht oder Marmelade z. B. Mango geben.
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WOHIN, WENN ALLGEMEINE HILFEN Göttingen Caritasverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Godehardstr. 18, 37081 Göttingen 0551/999590 Opferhilfebüro Göttingen Maschmühlenweg 11(Landger.) 37073 Göttingen 0551/5213883 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten 0551/6338876 Sozialdienst für Migranten, RABaZ-Beratungs- & Vermittlungsstelle für ausländische Jugendliche Karspüle 16 , 37073 Göttingen 0551/57739 BONUS Freiwilligenzentrum Godehardstr. 18, 37081 Göttingen 0551/9995917 Neue Arbeit – Brockensammlung Levinstr.1, 37079 Göttingen 0551/5067320 Pro Familia Rote Str.19, 37073 Göttingen 0551/58627 Selbsthilfe Körperbehinderte Neustadt 7, 37073 Göttingen 0551/54733-0 Selbsthilfegruppe für Mobbinggeschädigte – Rainer Beutler 05602/1860 BürgerInnenberatung Stadt Göttingen Hiroshimaplatz 2, 37083 Göttingen Zukunfts-Werkstatt Hilfe für Migranten & Jedermann Haus der Kulturen – Hagenweg 2e 37081 Göttingen Bahnhofsmission Bahnhof, Gleis 4-5, 37073 Göttingen 0551/56190 Diakonieverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Schillerstraße 21 37083 Göttingen 0551/517810 Kassel Kasseler Hilfe Opfer- und Zeugenhilfe e.V. Wilhelmshöher Allee 101 34121 Kassel 0561/282070 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten 0561/6029458
LEB Ländliche Erwachsenbildung Groner Landstr. 27 37081 Göttingen 0551/8207917 Mo, Di und Fr 14.30-18 Uhr BBA e.V. TU WAS Lange Geismarstr. 3, 37083 Göttingen 0551/485200 Mo, Mi, Do 9.30-12 sowie Di 10-12 u. 14-16 Uhr Kassel Beratungsstelle für Arbeitslose des DGB Kreis Kassel Spohrstraße 6-8, 34117 Kassel 0561/7209536 ESSENSAUSGABEN Göttingen Die Göttinger Tafel Mauerstr. 16-17, 37073 Göttingen Tel. 0551–51030 Mittagstisch St. Michael Turmstr. 5, 37073 Göttingen 0551/5479540 Straßensozialarbeit Rosdorfer Weg 17, 37073 Göttingen 0551/517980 Kassel Kasseler Tafel Holländische Straße 141 34127 Kassel 0561/23003
Arbeit und Leben (A&L) Lange Geismarstr. 72-73 37073 Göttingen 0551/495070 oder 4950741 Di und Do von 9.30-13.30 Uhr
TagesSatz
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Ev.-ref. Gemeinde – Kleiderkammer Untere Karspüle 11, 37073 Göttingen Kleiderladen 0551/5473717 Ausgabe: Do 9-12 Uhr
Frauengesundheitszentrum Göttingen e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/484530 Gesundheitszentrum Albanikirchhof 4-5 37073 Göttingen 0551/486766 Kassel Fahrende Ärzte Dr. Giesler/Dr. Moog Mo 14-15.30 Uhr auf dem Martinsplatz Do 20-24 Uhr in der Gießbergstraße Kabera e.V. Beratung bei Essstörungen Kurt - Schumacher Straße 2 34117 Kassel 0561/780505 Gesundheitsamt Region Kassel Wilhelmshöher Allee 19-21 34117 Kassel 0561/10031920 HAFTENTLASSENE Göttingen
Kassel
FRAUEN IN NOT
HILFE & SELBSTHILFE BEI AIDS
Göttingen
Göttingen
KORE e.V. (Beratung für Frauen) Papendieck 24/26, 37073 Göttingen 0551/57453 Mo, Do 9-13 Uhr
Göttinger AIDS-Hilfe Obere Karspüle 14, 37073 Göttingen 0551/43735 werktags: 10-13 Uhr Beratung: 0551/19411
Frauen-Notruf e.V. Postfach 18 25, 37008 Göttingen 0551/44684
AIDS-Beratungsstelle Theaterplatz 4, 37073 Göttingen 0551/4004831
Frauenhaus e.V. Göttingen Postfach 1911, 37009 Göttingen 0551/5211800
Kassel
Therapeutische Frauenberatung e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/45615 Kassel
FRANKA e.V. Verein zum Schutz von Frauen, die Opfer von Menschenhandel geworden sind Frankfurter Straße 78a 34121 Kassel 0561/70165824
Mensch & Arbeit - Beratungsstelle für Arbeitnehmer und Arbeitslose Kurze Str. 13a, 37073 Göttingen 0551/43373
Göttingen
Gesundheitsamt Sozialpsychiatrischer Dienst Am Reinsgraben 1, 37085 Göttingen 0551/4004862
Gesegnete Mahlzeit Diakonisches Werk Kassel Hermannstraße 6, 34117 Kassel weitere Stellen: Neue Brüderkirche, Johanneskirche, Auferstehungskirche
Zentrum für Sucht- & Sozialtherapie Diakonisches Werk Kassel Frankfurter Str. 78a, 34121 Kassel 0561/93895-0
Arbeiterwohlfahrt Hospitalstr. 10, 37073 Göttingen 0551/50091-0
Göttingen
Anlaufstelle – Kontakt in Krisen e.V. Rosmarinweg 24, 37081 Göttingen 0551/632977
Übergangseinrichtung für wohnungslose Frauen Am Donarbrunnen 32 34132 Kassel 0561/43113
Göttingen
KLEIDERKAMMERN
Suppentopf der Heilsarmee jeden Donnerstag von 14-15 Uhr Martinsplatz
pro familia Beratungsstelle Breitscheidstraße 7 34119 Kassel Tel. 0561 7661925-0 Fax. 0561 7661925-99
ARBEITSLOSENHILFE
GESUNDHEIT
Beratungsstelle für Haftentlassene Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/787-5061 oder 0561/70738-00
Aids-Hilfe Kassel Motzstraße 1, 34117 Kassel 0561/97975910 Stadt Kassel – Gesundheitsamt AIDS-Beratungsstelle Obere Königsstraße 3 34117 Kassel 0561/787–5380 KINDER & JUGENDLICHE IN NOT Göttingen Deutscher Kinderschutzbund Nikolaistraße 11, 37073 Göttingen 0551/7709844 Omnibus - Beratungsstelle für Jugendliche & junge Erwachsene Goßlarstr. 23, 37073 Göttingen 0551/392690
Autonomes Frauenhaus 0561/898889
Kassel
Frauen in Not 0561/9892929
Deutscher Kinderschutzbund Siemensstraße 1, 34127 Kassel 0561/899852
Notruf für vergewaltigte Frauen Frauen gegen Vergewaltigung e.V. 0561/772244 Frauen informieren Frauen e.V. Beratung bei häuslicher Gewalt Westring 67, 34127 Kassel 0561/ 89 31 36
Verein zur Förderung der Erziehungshilfen in Nordhessen e.V. Wilhelmshöher Allee 32a 0561/78449-0 Stadt Kassel Sozialer Dienst des Jugendamtes Friedrich-Ebert-Straße 1 34117 Kassel 0561/787–5301
Deutsches Rotes Kreuz Zollstock 17, 37081 Göttingen 0551/5096322 Ausgabe: Mo & Do 8.30-11 Uhr jeden 3. Mi im Monat 16-18 Uhr Kassel Diakonisches Werk Kassel Sprungbrett & Sprungbrett spezial Steinweg 5, 34117 Kassel 0561/572090 Deutsches Rotes Kreuz Königstor 24, 34117 Kassel 0561/7290441 LEBENSKRISEN Telefonseelsorge für Jugendliche 0800/1110333 Göttingen Telefonseelsorge 0800/1110111 & 0800/1110222 Kassel Telefonseelsorge 0800/1110111 PSKB Stadt & Landkreis Kassel 0561/1003-0 & 0561/787-5361 NOTSCHLAFSTELLEN Göttingen Heilsarmee Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484 Kassel Soziale Hilfe e.V. / Panama (für alleinstehende Wohnungslose) Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/70738-00 Café Nautilus (für Drogenabhängige) Erzberger Straße 45, 34117 Kassel 0561/12115 RECHTSBERATUNG & HILFE Kassel Schuldnerberatung Gottschalkstraße 51, 34127 Kassel 0561/893099 Verbraucherzentrale Hessen e.V. Bahnhofsplatz 1, 34117 Kassel 0561/772934
Suchtberatung Diakonisches Werk Kassel Sucht- und Sozialtherapeut. Zentrum Frankfurter Str. 78A, 34121 Kassel 0561/93895-0 SUCHTBERATUNG: DROGEN Göttingen DROBZ (Drogenberatungszentrum) Mauerstr.2, 37073 Göttingen 0551/45033 Beratungsstelle für Suchtkranke – Diakonieverband Schillerstr 21, 37083 Göttingen 0551/72051 Kassel Drogenhilfe Nordhessen e.V. Schillerstraße 2, 34117 Kassel 0561/103641 Kontaktladen „Nautilus“ Erzberger Straße 45, 34117 Kassel 0561/12115 SAM – Substitutionsfachambulanz Wilhelmshöher Allee 124 34119 Kassel 0561/711813 Schillerstraße 2, 34117 Kassel 0561/103878 WOHNUNGSLOSENHILFE Göttingen Ambulante Hilfe für alleinstehende Wohnungslose Wiesenstr. 7, 37073 Göttingen 0551/42300 Diakonische Heime in Kästorf e.V. – Außenstelle Göttingen Wienstraße 4f, 37079 Göttingen 0551/5053302 Straßensozialarbeit (Kleiderkammer) Rosdorfer Weg 17, 37073 Göttingen 0551/517980 Wohn-/Übernachtungsheim für Frauen und Männer Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484 Kassel Die Heilsarmee / Sozial Center Ks Eisenacher Straße 18, 34123 Kassel 0561/570359-0 Beratungsstelle für Nichtsesshafte Sozialamt der Stadt Kassel Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/787-5061
Göttingen
Beratungsstelle für alleinstehende Wohnungslose – Soziale Hilfe e.V. Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/70738–00
AWO Schulden- & Insolvenzberatung, Kreisverband Göttingen e.V. Hospitalstraße 10, 37073 Göttingen 0551/50091-0
Betreutes Wohnen Diakonisches Werk Kassel Frankfurter Str. 78a, 34121 Kassel 0561/93895-10
Kostenlose Rechtsberatung Göttinger Tafel e.V. Jacobikirchhof 1, 37073 Göttingen 0551 – 5 10 30
WOHNUNGSPROBLEME
Unabhängige Patientenberatung Göttingen Albanikirchhof 4-5, 37073 Göttingen 0551/488778-0 Verbraucherzentrale Niedersachen Papendiek 24, 37073 Göttingen 0551/57094
Kassel Zentrale Fachstelle Wohnen Wohnungsamt (Rathaus) Obere Königsstraße 8 34112 Kassel 0561/787-6252 oder -6255 Deutscher Mieterbund Mieterverein Kassel u. U. e.V. Königsplatz 59, 34117 Kassel 0561/103861
SUCHTBERATUNG: ALKOHOL Kassel Anonyme Alkoholiker 0561/5108806 Blaues Kreuz Kassel Landgraf-Karl-Straße 22 34131 Kassel 0561/93545-0
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TagesSatz
Detlef „Rocky“ Bernhard
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