TagesSatz
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Badel Safi
IM P R E S S I O N E N
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TagesSatz
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EDI TOR IAL Liebe Leserinnen und Leser, Ihnen wird vielleicht aufgefallen sein, dass sich dieses Mal auch einige unserer rumänischen Verkäufer in der Verkäufer-Galerie mit ein paar Sätzen vorstellen und ihre Wünsche und Träume verraten. Ihre Wünsche unterscheiden sich kaum von denen, die Sie und ich im Leben haben. Feste Arbeit, finanzielle Sicherheit und die Sorge um die Gesundheit und für die Familie. Dort setzen wir als TagesSatz an. Wir versuchen eine erste barrierefreie Möglichkeit zu bieten, finanziell wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Getreu unserem Credo „Selbsthilfe für Menschen in sozialer Not“ bieten wir unseren Verkäufern nicht nur eine Möglichkeit ein bescheidenes Einkommen zu erwirtschaften, sondern auch die Möglichkeit sozial Fuß zu fassen. Denn es ist nicht vorrangig finanzielle Not, auch wenn es in den Medien immer wieder so dargestellt wird, die wir versuchen zu lindern, es ist auch immer wieder das Ohr der Vertriebsleiter in Göttingen und Kassel gefragt, das einfach nur mal zuhört, Verständnis zeigt und versucht zu helfen. Diese Hilfe ist in kein Formular zu pressen, sondern ganz individuell auf den Einzelnen zugeschnitten. Wir Vertriebsleiter laden alle unsere Verkäufer ein, mit uns gemeinsam zu Frühstücken oder einen Kaffee zu trinken und uns dabei zu sagen, „wo der Schuh drückt“. Und er drückt oft an ganz banalen Stellen. Da ist zum Beispiel ein Formular für die Stadt auszufüllen, weil ein Kind geboren ist. Doch wer nie im Leben Lesen und Schreiben gelernt hat, der vollbringt zwar eine enorme Gedächnisleistung, doch hier steht er/sie vor einem unüberwindbaren Berg. Mir als Vertriebsleiterin war es eine Ehre für die ordnungsgemäße Verwaltung dieses jungen Lebens zu sorgen. Es sind diese einfachen Hilfen die wir leisten wollen und können. Doch es zeigen sich auch unsere Grenzen auf. So ist es unser Wunsch, für die Betreffenden einen, ihren Bedürfnissen angepassten, Alphabetisierungskurs anzubieten. Sollte sich ein Leser in der Lage sehen, so etwas zu ermöglichen, bitten wir um Kontaktaufnahme! Es gab dieses Jahr einige Momente, in denen unsere Ziele ganz nah waren und erreicht wurden. So konnten sich drei Verkäufer in feste Arbeit abmelden und eine Verkäuferin macht derzeit ein Jahrespraktikum. Momente die uns immer wieder in unserer Arbeit bestärken. Bei einem Kaffeeklatsch entstehen oft auch die Ideen zu den Bildern und Texten, die unsere Verkäufer für Sie in dieser Verkäuferausgabe geschrieben und zusammengestellt haben. Ganz verschieden und immer wieder eine Überraschung in ihrer Vielfalt. Genießen Sie das sommerliche Lesevergnügen! Herzlichst...
TagesSatz. Hilft sofort.
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Der TagesSatz wird von Menschen in sozialen Schwierigkeiten auf der Straße verkauft. Vom Verkaufspreis der Zeitung (2,00 Euro) behalten die VerkäuferInnen 1,00 Euro. Sie können damit ihre finanzielle Situation verbessern und sind nicht mehr auf Almosen angewiesen.
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Die Mitarbeit in Redaktion und Vertrieb des TagesSatz bietet arbeits- und wohnungslosen Menschen eine Aufgabe und die Möglichkeit, neue soziale Kontakte zu knüpfen und ermöglicht langfristig gesehen den Wiedereinstieg ins Berufsleben.
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Der TagesSatz finanziert sich ausschließlich durch Verkaufserlöse, Anzeigen und Spenden. Das Straßenmagazin erhält keine regelmäßigen Fördermittel.
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Wenn Sie den TagesSatz über den Kauf hinaus unterstützen wollen, können Sie auf folgendes Konto eine Spende überweisen: TagesSatz e.V. Kasseler Sparkasse IBAN: DE41 5205 0353 0001 1833 79 BIC: HELADEF1KAS TagesSatz e.V. Sparkasse Göttingen IBAN: DE59 2605 0001 0050 5815 11 BIC: NOLADE21GOE
Ute Kahle (Vertriebsleitung Göttingen) ANZEIGE
Bitte geben Sie Ihre Adresse im Feld Verwendungszweck an, damit wir Ihnen eine Spendenbescheinigung zusenden können.
Der TagesSatz ist Mitglied von:
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A US E R S T E R HA ND
Ein Gedicht zum Jubiläum des Magazins
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Wir sind lange schon dabei und nichts war nie einerlei, schreiben, drucken und auch lesen, wir sind lang dabei gewesen. Zwanzig Jahre läuft es schon, es liest der Vater mit dem Sohn unser Magazin der Straße, es gefällt in großen Maße. Zwanzig Jahre hat das Blatt, na, da seid ihr aber platt. Heimische und fremde Namen: Manche gingen, manche kamen.
Holger Teichmann
Und so geht es auch noch weiter, bis zur Dreißig führt die Leiter. Weiter schreiben, weiter lesen, Immerhin gibt’s dafür Spesen.
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I NHALT
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AUS ERSTER HAND Verkäufer schreiben 4
Ein Gedicht zum Jubiläum des Magazins HOLGER TEICHMANN
11 Mein Freund Harry DETLEF „ROCKY“ BERNHARD 12 20 Jahre TagesSatz-Verkauf WERNER KOSSMANN 13 Der tägliche Kampf HABTE MOGOS 19 Danke für Ihre Freundlichkeit und Anteilnahme FRANCISCO IOAN SULI 20 Vipassana Meditation und wie sie funktioniert JÖRG „YOGI“ MÜLLER 22 Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich REGINE FÜHRER 23 Falschgeld ARMINIUS – IUSSUI 24 Traumhafte Begebenheit
HEINZ BECHLARS
RUBRIKEN 2
Impressionen
3 Editorial 6 Vorgestellt 14 Das Poster 17 Zwischen den Zeilen 25 Nächstes Mal & Impressum 27 Wohin, wenn
Bitte ausschneiden und zurücksenden an: TagesSatz e.V., Westring 69, 34127 Kassel
Fördermitglied oder ABO?
Grundsätzlich möchten wir Sie darum bitten, die Zeitung auf der Straße zu kaufen. Für diejenigen, die dazu keine Möglichkeit haben, bieten wir ein Abo für 50 € / Jahr an. Damit wird Ihnen der TagesSatz ein Jahr lang (12 Ausgaben) zugestellt. Selbstverständlich können Sie das Abo auch verschenken. Wer den TagesSatz darüber hinaus unterstützen möchte, der kann Fördermitglied werden. Eine Spendenquittung wird Ihnen am Jahresende automatisch zugesandt.
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_____ € lasse ich jeweils vom angegebenem Konto abbuchen.
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Ja, ich möchte das Straßenmagazin TagesSatz für mindestens ein Jahr abonnieren. Die Kosten von 50,- € (incl. Versand) lasse ich jeweils vom angegebenem Konto abbuchen.
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Ort, Datum Unterschrift
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VOR G E S TE L LT DETLEF „ROCKY“ BERNHARD / Alter: 56 / Standplatz: Karstadt (hinten), Johanniskirche (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 2009. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Die netten Leute und der Sicherheitsdienst, der ab und zu mal fragt, ob alles in Ordnung sei. Was war dein besonderes Erlebnis? Dass mich manchmal Kunden auf einen Kaffee einladen. Was wünschst Du Dir? Dass die Leute mehr zusammenhalten und mehr aufeinander zugehen. MARIUS BLAJAN / Alter: 35 / Standplatz: REWE Annastraße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Dezember 2011. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Dass ich Geld verdiene für meine Familie. Was war Dein besonderes Erlebnis? Dass ich meine Familie jetzt hier habe. Was wünschst Du Dir? Dass ich in Deutschland leben kann. Es ist schön hier.
„DANA“ MARIA- ELISABETA BOLDIJAR / Alter: 39 / Standplatz: TEGUT, An der Lutter (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit einem Jahr – ein gutes Gefühl. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Lerne immer wieder nette Menschen kennen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Als ich nach Deutschland kam. Was wünschst Du Dir? Dass es mir finanziell besser geht.
MARTIN BOLIDJAR / Alter: 50 / Standplatz: REWE, Rosdorf (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit Dezember 2011. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Ich habe Arbeit, um meine drei Kinder zu ernähren. Was war Dein besonderes Erlebnis? Dass meine Kinder hier in Deutschland eine Schulbildung erhalten. Was wünschst Du Dir? Eine sozialversicherungspflichtige Arbeit, um meine Familie zu ernähren. CONSTANTIN COLIN FARKAS / Alter: 18 / Standplatz: MIX MARKT (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit März 2014. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Das ich mein erstes eigenes Geld verdiene. Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Arbeit und eine Ausbildungsstelle.
IOSIF FARKAS / Alter: 33 / Standplatz: MIX MARKT (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit Dezember 2013. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Das es einfach ist. Was war Dein besonderes Erlebnis? Meine Kinder sind mein Glück. Was wünschst Du Dir? Finanzielle Sicherheit.
MARIA FERENT / Alter: 59 / Standplatz: REWE, ALDI Bovenden (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Dezember 2011. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Dass ich meine Existenz mit dem Verkauf sichern kann. Was war Dein besonderes Erlebnis? Das Experiment die Zeitung zu verkaufen. Was wünschst Du Dir? Eine stabile Tätigkeit, um meine drei Kinder versorgen zu können.
NICOLAE FERENT / Alter: 41 / Standplatz: PENNY MARKT Nörthen-Hardenberg (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit Mai 2012. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Das ich etwas Geld verdiene. Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Feste Arbeit.
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VO RGEST E L LT „DORIN“ DAREL-IOAN IANCU / Alter: 33 / Standplatz: EDEKA im Gallus Park (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit März 2012. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Mir gefällt die Aktivität, das Verkaufen. Die Deutschen sind sehr gut zu mir. Was war Dein besonderes Erlebnis? Es gefällt mir wie freundlich die Deutschen zu mir sind. Was wünschst Du Dir? Finanzielle Sicherheit. WERNER KOSSMANN / Alter: 58 Jahre / Standplatz: Rote Straße, Barfüßer Straße (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit der dritten Ausgabe (1994). Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Viele nette Leute! Habe seit 20 Jahren eine Aufgabe. Was wünschst Du Dir? Dass es gesundheitlich besser geht. Viele lange und schöne Jahre mit meiner bezaubernden Frau.
MIRELA LASCU / Alter: 19 / Standplatz: Tegut /An der Lutter (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit zwei Monaten vertrete ich meine Mutter, da es ihr gesundheitlich nicht so gut geht. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Nette Kunden Was wünschst Du Dir? Das ich eine feste Arbeit finde.
STEFAN MARX / Alter: 49 / Standplatz: Campus, Samstags VOLKSBANK Geismar Tor (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit Mai 2012. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Die Freundlichkeit meiner Kunden, frische Luft. Was war dein besonderes Erlebnis? Ich stand an der SUB, da setzte sich recht nah ein Fischreiher neben mich. Was wünschst Du Dir? Möglichst lange den TagesSatz zu verkaufen. VIRGINIA MOLDOVAN / Alter: 44 / Standplatz: REWE Lange Geismar Straße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Juni 2013. Mein Mann hat vorher das Magazin verkauft und hat Arbeit gefunden. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Die netten Menschen, die mir eine Zeitung abkaufen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Genug Geld, um meine Familie versorgen zu können. JÖRG „YOGI“ MÜLLER / Alter: 51 / Standplatz: Nabel, Samstags auf dem Wochenmarkt (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit August 2008 Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Kundengespräche und Anerkennung für meine Arbeit. Was war Dein besonderes Erlebnis? Dass die Menschen auf der Straße von meinem freundlichen Lächeln und meiner friedlichen Ausstrahlung angesteckt werden. Was wünschst Du Dir? Freiheit, Liebe, Harmonie und Frieden für alle Lebewesen. CLAUDIA-ANA NICULA / Alter: 46 / Standplatz: Groner Straße, SPARDA BANK (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Juni 2012. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Neue Freunde gewonnen zu haben. Was war Dein besonderes Erlebnis? Eine Person kennengelernt zu haben, die mich sozial unterstützt. Was wünschst Du Dir? Einen sicheren Arbeitsplatz. ILEANA PINTEA / Alter: 60 / Standplatz: REWE Karl-Methe-Straße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit November 2012. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Ich habe sechs Enkel und kann meinem Sohn helfen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Was wünschst Du Dir? Ein gutes Auskommen.
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VOR G E S TE L LT DORINA MIHAELA PREDA / Alter: 27 / Standplatz: ALDI Industriestraße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit November 2012. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Durch den Verkauf Geld für meine Kinder zu haben. Was war Dein besonderes Erlebnis? Es gibt sehr nette Kunden und ich freue mich immer über ein Lächeln. Was wünschst Du Dir? Viel Glück. SABINE SCHWEER / Alter: 46 / Standplatz: am Nabel, auf dem Wochenmarkt (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 2009 Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Ich mag jeden der zurücklacht und natürlich freue ich mich besonders über die Käufer und nette Gespräche. Was wünschst Du Dir? Frieden auf Erden. Ich wünsche mir, dass die Menschen weniger Fleisch essen und die Umwelt lieben. GICU SECELEAN / Alter: 41 / Standplatz: ALDI, TEGUT Geismar (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Seit Dezember 2011. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Ich habe Arbeit, um meine Familie ernähren zu können (sechs Kinder). Was war Dein besonderes Erlebnis? Meine Mutter ist froh, dass ich Arbeit gefunden habe. Was wünschst Du Dir? Eine sozialversicherungspflichtige Arbeit, um meine Familie zu ernähren. HOLGER TEICHMANN / Alter: 52 / Standplatz: POST am Bahnhof (GÖ) Seit wann verkaufst du den TagesSatz? Das Magazin verkaufe ich seit Mitte 2004. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Gespräche mit Menschen an der Post. Was war Dein besonderes Erlebnis? Ich habe einmal Fanpost erhalten. Was wünschst Du Dir? Gutes Wetter zum Verkaufen.
LUDOVICA IONELA VLAD / Alter: 28 / Standplatz: NETTO Prinzenstraße (GÖ) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 2011. Was gefällt dir beim Verkauf am besten? Nette Menschen, die mich unterstützen. Was war Dein besonderes Erlebnis? Meine neue Prothese. Was wünschst Du Dir? Finanzielle Sicherheit.
RAMONA ANCOUTA / Alter: 34 / Standplatz: MÜLLER, Königsplatz (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Was wünschst Du Dir? -
HEINZ BECHLARS / Alter 69 / Standplatz Gesundheitszentr. Wilhelmsh. Allee, Kohlenstr. (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit dem Januar 1999. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Wenn die Leute gut drauf sind. Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Da gab es nichts Besonderes. Was wünschst Du Dir? Dass ich weiterhin einigermaßen gesund bleibe.
EDDY COOLS / Alter 54 / Standplatz ALDI & REWE Wehlheiden, BIO-Greger Wilhelmsh. (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit September 2011. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Der Kontakt zu meinen Kunden. Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Dass mir eine ältere Dame für die Dauer ihres Einkaufes ihren kleinen Hund anvertraut hat. Was wünschst Du Dir? Dass ich so einigermaßen gesund bleibe. 8
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VO RGESTE L LT REGINE FÜHRER / Alter 52 / Standplatz Königsstraße, Treppenstraße, Innenstadt (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 1995. Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Der Kundenkontakt. Was war Dein besonderes Erlebnis? Ich habe einmal verhindert, dass eine Frau bestohlen wird. Was wünschst Du Dir? Etwas mehr finanzielle Freiräume, um mir auch einmal etwas Kleines leisten zu können. MIHAI OVIDIU GUSMAN / Alter 25 / Standplatz: EDEKA, Frankfurter Straße (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Was wünschst Du Dir? -
BOB IOAN / Alter: 28 / Standplatz: Innenstadt und Wilhelmstraße (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Was wünschst Du Dir? -
HABTE MOGOS / Alter 59 / Standplatz Köhler, Obere Königstraße (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 2006. Was gefällt Dir am Verkauf am besten? Alles, vor allem der Kundenkontakt und die lachenden Gesichter der Kinder. Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Alles hat seine Bedeutung. Was wünschst Du Dir? Vor allem Gesundheit und Arbeit. ARMIN SCHULZE / Alter 61 / Standplatz TEGUT Bettenh., Wilhelmstr., Köhler & Markthalle (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit 2002. Was gefällt Dir beim Verkaufen am besten? Das Gespräch mit Kunden und Passanten. Was war Dein besonderes Erlebnis? Die Einladung einer Kundin plus zwei wunderschöne Wochen inklusive Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll. Was wünschst Du Dir? Auswandern nach Bora-Bora. GHEORGITA STOICA / Alter: 24 / Standplatz: Fußgängerzone Innenstadt (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Frühjahr 2014 Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Was wünschst Du Dir? -
ADELA SULI / Alter: 46 / Standplatz: Bahnhof Wilhelmshöhe (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Sommer 2013 Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Was wünschst Du Dir? -
NELU SULI / Alter: 47 / Standplatz: Bahnhof Wilhelmshöhe (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Sommer 2013 Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Was wünschst Du Dir? -
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VOR G E S TE L LT FRANCISCO SULI / Alter: 18 /Standplatz: Bebelplatz (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Sommer 2013 Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Was wünschst Du Dir? -
Detlef „Rocky“ Bernhad
IOANA TADOR-VIRGINIA / Alter: 24 / Standplatz: Bahnhof Wilhelmshöhe (KS) Seit wann verkaufst Du den TagesSatz? Seit Sommer 2013 Was gefällt Dir beim Verkauf am besten? Was war Dein besonderes Erlebnis beim Verkauf? Was wünschst Du Dir? -
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Detlef „Rocky“ Bernhad
AUS ERSTER H AN D
Mein Freund Harry
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Detlef „Rocky“ Bernhad
rst bin ich immer nur zu Besuch im Altenheim Pro Seniore gewesen und habe meinen Bekannten Harry besucht. Ihn habe ich in der Bahnhofsmission kennengelernt. Dann haben wir öfter Ausflüge gemacht, sogar nach Heidelberg, seine Geburtsstadt, Weinheim und auch in der Gegend um Göttingen. In Frankfurt haben wir die Bahnhofsmission besichtigt und Zwischenstation gemacht um uns auf den weiten Fahrten zu erholen. Wir sind auch gerne Brombeeren sammeln gegangen hier im Wald. Da habe ich ihm mal einen Streich gespielt und habe mich oben auf einem Kirsch-Baum versteckt und ihn dann zum Bauern geschickt um mir einen Trecker zu besorgen, damit ich runter klettern kann. Das hat er aber nicht gemacht, da er es doch gemerkt hat, das eine Leiter zum Runter klettern reicht. Später ist mein Freund leider nicht mehr so fit gewesen und ist hier in Göttingen ins Altenheim gekommen. Da habe ich ihn ganz oft auch im Rollstuhl mitgenommen, zum Kaffee trinken in die Stadt
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oder um einfach mal nur in die Stadt um Bummeln zu gehen. Einfach damit er mal was anderes sieht und noch ein bisschen Abwechslung hat. Harry habe ich auch schon oft im Krankenhaus besucht und dort mit ihm Kaffee getrunken, geguckt was er macht und ihn aufgemuntert. Wenn es ging sind wir dort auch in die Cafeteria gegangen und haben uns ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee gegönnt. Zum Geburtstag habe ich auch mit ihm schon oft einen Ausflug gemacht und wir sind dann mit dem Rollstuhl zu seiner Feier gefahren, gemütlich, langsam und mit ganz viel Freude. Das sind immer ganz schöne Feiern gewesen und wir haben das alle genossen. Aber wir sind auch schon ganz tapfer zusammen zum Zahnarzt gefahren. Beim ersten Mal haben sie ihm 2 Zähne gezogen, da habe ich ihm geholfen erst mal vom Rollstuhl in den Zahnarztstuhl zu wechseln. Da war er ganz tapfer und hat noch nicht mal gezuckt
oder geschrien. Beim zweiten Mal hat der Zahnarzt ihm sogar sieben Zähne auf einmal gezogen, da hat er keinen Mucks von sich gegeben, nicht einen Ton. Da habe ich ihn schon für bewundert, schließlich ist er ja auch schon über 70 und da ist das alles ja nicht mehr so ganz einfach. Und zum Zahnarzt geht man ja wirklich nicht gerne, obwohl es heutzutage auch besser geworden ist als früher. Dann haben mich die Mitbewohner von Harry gefragt ob ich öfter wieder kommen kann. Das mache ich jetzt schon 10 Jahre und besuche ihn und seine Mitbewohner immer wieder gerne. Wir freuen uns auch jetzt schon wieder aufs Sommerfest. Ich mache da ja auch immer Fotos für das Haus und die Bewohner. Das ist schon toll und alle freuen sich darüber. Und ich bin ja nicht die einzige Unterhaltung, jetzt kommt neuerdings Sonntags auch immer jemand mit einem Schifferklavier und spielt ungefähr 2 Stunden lang auf. Da haben alle immer ganz viel Spaß. Dann treffen wir uns dann immer und die Bewohner freuen sich sehr über die Musik und das wir uns unterhalten können. Harry und seine Mitbewohner freuen sich immer wenn ich komme, das ist für mich das Allerschönste.
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A US E R S T E R HA ND
20 Jahre TagesSatz-Verkauf Es war im Jahr 1992 als ich wieder nach Göttingen kam und zwar um 2:29 Uhr mit dem Intercity aus Hannover. In den nächsten zwei Jahren lebte ich mich ein und verkaufte meine Märchen.
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Detlef „Rocky“ Bernhad
m Jahr 1994, irgendwann im Sommer hatten Leute Wände auf dem Marktplatz vor dem alten Rathaus aufgestellt. Ich sah mir das an. Es sprach mich jemand an ob ich nicht einen TagesSatz kaufen wolle. Ich verneinte und sagte, dass ich bald selber die Obdachlosenzeitung in Göttingen verkaufen werde. So wurde die Zeitung damals genannt. Das war vor 20 Jahren. Seit dem habe ich, bis auf ein Jahr, in dem ich gemalt habe, bei Wind, Kälte und Schnee, bei Sonne, Wärme und Regen, an mehreren Standplätzen den TagesSatz verkauft. Es begann mit der 3. Ausgabe. Die Straßenmagazine gab es damals bei der Straßensozialarbeit später bei der „Tafel“ und dann im Rosdorfer Weg wieder bei der „Strasso“ die dorthin umgezogen war. Eine Zeit lang habe ich als Einziger den TagesSatz verkauft. Ich war damals der Verkäufer mit der Nummer 10 auf meinem Ausweis.
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* WERNER KOSSMANN Als ich wieder zum TagesSatz zurück kam gab es in der Oberen Karspüle eine Wohnung, die zum Büro umfunktioniert war. Dort konnte man sich auch länger aufhalten. Einmal im Monat gab es Frühstück für alle Verkäufer. Das ist auch heute noch so. In den letzten 20 Jahren war ich fast jeden Tag, außer an drei Sonntagen, mit Unterbrechungen in der Fußgängerzone. Ich habe viele nette Leute kennengelernt. Es haben sich auch einige Freundschaften entwickelt. Ich war bestimmt 19 Jahre in der Fußgängerzone. Dann fing man an, die Straße aufzureißen. Der Krach war auf die Dauer viel zu laut. Ich zog mich in die Barfüßer-, Rote- und Theaterstraße bis zur Jüdenstraße zurück. Wenn es mal regnete oder schneite stellte ich mich irgendwo unter. Einmal stand ich bei der Drogerie „Liebe“ unter dem Vordach. Ich hatte
schon gut verdient. Da kam ein Bettler und ich gab ihm einen Euro. Das sah eine Passantin. Sie gab mir acht Euro und sagte das sie es gut fand. Ich habe mich gefreut. Es passieren viele kleine Geschichten und Anekdoten. Meist Erfreuliches, Kein Tag war wie der Andere. Ich freue mich schon auf den nächsten Tag. Ich habe einige Stammkunden, die ich am Monatsbeginn mit Zeitungen beliefere. Abends habe ich immer ein bisschen „Indianergeld“ in der Tasche. Manchmal ein bisschen mehr. Ich habe in den 19 Jahren Verkauf nur nette Leute kennengelernt. Drei blöde Sprüche. Nicht erwähnenswert. Ich finde wir sind eine tolle Truppe. Ich will danke an alle meine Kunden sagen. Es macht Spaß mit Euch. Danke auch für den „TagesSatz“. Schön das es Dich gibt, mit all deinen Redakteuren, dem Vorstand und meinen Kollegen und Kolleginnen.
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iebe Leserinnen und Leser des TagessSatz, bitte entschuldigen Sie vielmals, das ich mich über eineinhalb Jahre hinweg nicht mehr bei Ihnen gemeldet habe.
Jörg „Yogi“ Müller
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Wie Sie sicher noch aus der VerkäuferAusgabe im Januar 2013 wissen, leide ich an meinen alten Bürgerkriegsverletzungen und dem sogenannten „Restless-Legs“-Syndrom. Die Beschwerden sind zwar nicht hundertprozentig weggegangen, halten sich aber, da ich von meinem Hausarzt Schmerzmittel verschrieben bekommen habe, in erträglichen Grenzen. So kann ich, wenn es mir schmerzmäßig nicht allzu schlecht geht, in die Kasseler Innenstadt kommen und Ihnen dort den TagesSatz anbieten. Als ich im letzten Winter deswegen mit der Straßenbahn in die Stadt zu meinem Verkaufsplatz bei „Köhler“ fahren wollte, ereilte mich allerdings ein Schwindelanfall. Ich verlor das Bewusstsein und fiel in Folge auf den Boden. Wie mir meine Ärzte später sagten, war das wohl ein kleiner epileptischer Anfall. Da diese Attacke wie aus heiterem Himmel kam, kann ich mich an den Zeitpunkt des Anfalls, sowie die dazwischen liegende Zeitspanne bis zum späteren Aufwachen, kaum mehr erinnern. Es sind nur noch ganz bruchstückhafte Erinnerungsfetzen vorhanden. An was ich mich aber erinnern kann ist, dass sich ein netter Herr meiner angenommen hat, mir aufhalf, mich zur Straßenbahn brachte und mit mir zu meinem Arzt fuhr. Dafür möchte ich mich nachträglich noch sehr herzlich bei ihm bedanken. Zu dieser Erkrankung ist leider in den letzten Jahren noch einen Thrombose (Blutgerinnsel) in meinem linken Bein hinzugekommen. Damit das nicht schlimmer wird, nehme ich entsprechende Medikamente ein und trage außerdem Thrombose-Strümpfe. Beides fördert die Durchblutung meiner Beine und vermindert das Risiko, einen Schlaganfall oder ähnliches zu erleiden. Ich lebe auch meistens relativ schmerzfrei. Manchmal aber sind die SchmerTagesSatz
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Der tägliche Kampf Habte Mogos hat nicht nur mit seinen Kriegsverletzungen zu kämpfen, in der letzten Zeit sind leider noch das Restless-Legs-Syndrom und eine leichte Epilepsie hinzugekommen.
* HABTE MOGOS
zen in meinem Fuß so stark, dass ich einfach die Medikamente brauche.
kommt, ist bei mir ein mehr oder weniger regelmäßiger Zustand.
Ebenfalls sehr zu schaffen macht mir das „Restless-Legs“-Syndrom. Wenn ich im Bett liege oder auf einem Stuhl sitze, meine Beine also entspannt sind, dann geht durch sie eine Mischung aus Kribbeln, Schmerzen oder auch Hitzewallungen. Das ist in etwa so, als wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu lange auf der Toilette oder einem sehr niedrigen Sessel sitzen. Dann „schlafen“ ihnen die Beine ein. Was bei Ihnen aber nur in bestimmten zeitlich begrenzten Situationen vor-
Da ich also an manchem Morgen aufwache, wenn ich glücklicherweise einigermaßen durchschlief, habe ich immer ein bisschen die Befürchtung, der beginnende Tag möge doch ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Das zehrt schon ganz gehörig an meinem Nervenkostüm. Deswegen versuche ich mir ein bisschen Ablenkung durch den Verkauf des TagesSatzes zu verschaffen. Zu Hause wäre die Gefahr doch da, dass ich zu arg ins Grübeln verfalle.
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Stefan Marx
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Werner KoĂ&#x;mann
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Jörg „Yogi“ Müller
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Für An-sich-Arbeiter Sie bekommen wenig auf die Reihe und ärgern sich selbst am meisten darüber? Vieles klappt nicht so, wie Sie sich das vorstellen und sorgt schnell für Frust? Vielleicht sind die Sommermonate, wenn wir in den Ferien etwas Zeit für uns haben, der beste Zeitpunkt, einmal in sich zu gehen – und an sich zu arbeiten! Denn es ist natürlich bequemer, eigenes Ungemach auf andere Menschen oder die Umstände zu schieben. Aber es ist eben auch grundfalsch und gefährlich, ist der Diplom-Psychologe Harlich H. Stavemann überzeugt. Er wendet sich an Menschen mit „geringer Frustrationstoleranz“, die darunter leiden, dass sie sich andauernd und heftig über andere, über Ereignisse oder das Schicksal ärgern, weil sie Realitäten nicht akzeptieren können. Es geht in seinem Buch aber auch um Menschen, die sich nicht dazu aufraffen können, das zu tun, was sie eigentlich tun wollten („Aufschieberitis“). Stavemann zeigt, woran man erkennt, zu welcher dieser Kategorien man gehört und welches die negativen und vor allem langfristigen Auswirkungen sind. Dabei geht er ebenso schonungslos wie zielorientiert vor: In allen Kapiteln finden sich Übungsaufgaben. Dieses Buch wird seinen Lesern zwar nicht die Mühsal abnehmen, sich mit seinem inneren Schweinehund auseinanderzusetzen. Aber es bietet sinnvolle, hilfreiche Strategien, um diesen Kampf immer häufiger und dauerhafter zu gewinnen. Ein Buch wie ein Tritt in den Allerwertesten: schmerzhaft, aber aufrüttelnd! Jetzt auch als Hörbuch erhältlich. Harlich H. Stavemann: Frustkiller und Schweinehundbesieger. Beltz, 22,95 Euro. Gebunden, 218 Seiten. Hörbuch: 1 CD, 79 Minuten, 19,95 Euro TagesSatz
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Endlich Zeit zum Lesen! Der Abstand zum Alltag bietet gute Gelegenheit, wieder andere Gedanken in seinen Kopf zu lassen. Hier kommen dicke und dünne, leichte und gewichtige Bücher für den Urlaub, ausgesucht von der TagesSatz-Redaktion.
* DANIELE PALU
Für Romantiker
Für Experimentierfreudige
Vor drei Jahren kam das erste Buch von Jana Seidel („Über den grünen Klee geküsst“) in die Buchhandlungen - und wurde binnen weniger Wochen ein Bestseller. Jetzt, mit ihrem vierten Roman, hat die Hamburger Autorin ihre Chick-Lit-Wurzeln abgeschüttelt: bodenständiger Humor statt überdrehter Handlung und Figuren, Harz statt Bollywood. „Mein zauberhaftes Café“ ist ein zauberhafter Roman über eine 30-jährige Großstädterin, die nach einigen privaten Rückschlägen beschließt, ein Café im Harz zu übernehmen. Dass sie keine Ahnung hat vom Backen ist dabei nicht einmal ihr größtes Problem. Denn vor Ort erscheint ihr der Geist ihrer verstorbenen Tante… Klar: Seidel ist kein Coelho. Aber ihr neuer Roman kommt so leichtfüßig, so liebenswert, lustig und romantisch daher, dass man das Gefühl hat, für kurze Zeit im Urlaub gewesen zu sein, wenn man das Buch nach der letzten Seite beseelt aus den Händen legt.
A hat keine Freunde, keine Familie, kein Zuhause – und er hat keinen eigenen Körper. Er ist nie länger als einen Tag dieselbe Person. Mal männlich, mal weiblich taucht er in die unterschiedlichsten Leben ein. Das ist sein Alltag, etwas anderes kennt er nicht. Doch dann lernt er Rhiannon kennen und verliebt sich unsterblich in sie. Und auf einmal wünscht er sich mehr Kontinuität, als das Universum ihm zugesteht. Was auf den ersten Blick völlig verrückt klingt, ist es tatsächlich auch auf den zweiten. Dabei aber in sich derart stimmig, dass man Autor David Levithan gerne auf diese emotionale Achterbahnfahrt begleitet. Eines der besten Jugendbücher der vergangenen Jahre und definitiv auch für Erwachsene lesenswert. Wer John Greens „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ mochte, wird Levithans neuen Roman lieben.
Jana Seidel: Mein zauberhaftes Café. Goldmann, 8,99 Euro. Taschenbuch, 253 Seiten
David Levithan: Letztendlich sind wir dem Universum egal. Fischer FJB, 16,99 Euro. Gebunden, 400 Seiten
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Jörg „Yogi“ Müller
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Danke für Ihre Freundlichkeit und Anteilnahme * FRANCISCO IOAN SULI
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iebe Leserinnen und Leser des TagesSatz, ich bin aus Rumänien und wir sind eine Familie von acht Personen, die dort zusammen leben. Ich kam nach Deutschland, um hier meinen Lebensunterhalt für unsere tägliche Existenz zu verdienen. Meine Eltern sind beide krank. Auch wenn die Verständigung mit uns nicht leicht ist, wäre es schön, wenn sie aus Barmherzigkeit eine Zeitung bei uns kaufen und uns damit helfen könnten. Ich möchte mich bei Ihnen, verehrte Kunden und auch bei den Menschen im TagesSatz dafür bedanken, dass sie uns bisher unterstützt haben. Ich wünsche mir, dass alle Menschen (egal, ob dass die Kollegen beim Tagessatz oder Sie als Kunden sind), die uns dabei unterstützen, hoffentlich auch ein etwas besseres Leben zu haben, für ihre Freundlichkeit und Anteilnahme belohnt werden.
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Jörg „Yogi“ Müller
A US E R S T E R HA ND
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ie ersten drei Tage lang konzentriert man sich auf das normale und natürliche Einund Ausatmen und reduziert dabei Schritt für Schritt die Aufmerksamkeit auf den Punkt, wo der Atem über die Oberlippe streicht. Dies dient dazu, die Konzentration zu fokussieren. Die restlichen sieben Tage lang streift oder scannt man langsam durch den eigenen Körper und nimmt währenddessen wahr, welche körperlichen Empfindungen man spürt. Dazu beginnt man am Scheitel des Kopfes, wandert bis zu den Zehenspitzen und geht dann wieder mit der Aufmerksamkeit zurück. Während man so durch den Körper wandert, achtet man besonders auf die Vergänglichkeit jeder Empfindung. Nachdem man diese Übung täglich mehrere Stunden lang in einer Atmosphäre vollständigen Schweigens, das nur von einem prägnanten Vortrag am Abend unterbrochen wird, macht, beginnt man sich auf eine vollkommen neue Art wahrzunehmen.
Vipassana Meditation und wie sie funktioniert Ohne sich auf Götter, Mantras, Mandalas oder irgendein spirituelles Tam Tam zu stützen und ohne die Einzelheiten einer Lehre oder Philosophie meistern zu müssen, wird einem eindrücklich bewusst, was es bedeutet, ein zerbrechliches, vergängliches Wesen in einer zerbrechlichen, vergänglichen Welt zu sein. Die Achtsamkeit schärft die Aufmerksamkeit für alles, was in einem selbst und um einen herum vor sich geht.
* JÖRG „YOGI“ MÜLLER
Bei mir war es so, dass sich mein Körper nach langen Schmerzen, Verspannungen und vielen blinden Stellen in einen Haufen ständig wechselnde, kribbelnde, pulsierender Empfindungen verwandelte. Manchmal, wenn ich draußen saß, meinte ich, der Wind würde durch mich hindurchgehen. Das Gras glänzte intensiver, das Rauschen der Blätter klang wie ein Chor in einer sich endlos entfaltenden Symphonie, während gleichzeitig eine tiefe Stille und Gelassenheit im Zentrum dieser vitalen Aufmerksamkeit herrschte. Die Erfahrung hielt in ihrer vollen Intensität nicht sehr lange an. Als der Kurs beendet war, traten die normalen Geistesmuster wieder zum Vorschein. Aber mir wurde ein Weg gezeigt, was ich heute als be20
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AUS ERSTER H AN D dingten Grund des Lebens selbst verstehe. Dafür bin S. N. Goenka für immer dankbar. Die Vipassana- Zentren in der Tradition von S. N. Goenka, die es fast überall auf der Welt gibt, sind keine Klubs, die zur Unterhaltung ihrer Mitglieder entworfen wurden. Sie sind auch keine Tempel, in denen religiöse Kulthandlungen ausgeführt werden. Sie sind keine Orte der Geselligkeit. Sie sind auch keine Plätze, an denen die Mitglieder einer religiösen Gruppierung entsprechend ihrer eigenen speziellen Regeln in Abgeschiedenheit leben können. Vipassana-Zentren sind Schulen, die nur ein Fach unterrichten: Dhamma, die Kunst des Lebens! Alle Menschen, die zu diesen Vipassana-Zentren kommen, ob zum Meditieren oder um zu helfen, kommen um diese Lehre zu empfangen. Entsprechend müssen sie in ihrer Haltung aufnahmebereit sein und nicht versuchen, anderen ihre eigenen Ideen aufzudrängen, sondern das angebotene Dhamma zu verstehen und anzuwenden.
gen noch nach Vorlieben für bestimmte Vorstellungen, über die man nachgedacht hat; noch nach den scheinbaren Fähigkeiten eines anderen noch nach Überlegungen >Dieser Mensch, Guru, Mönch oder Priester ist unser Lehrer< Leute in Kalama, wenn ihr für euch selbst wisst: Diese Dinge sind zu tadeln; diese Dinge werden von den Weisen ausgeführt, ihr bemerkt, dass diese Dinge zu Unheil und Leiden führen: Dann gebt sie auf.“ Dieser eindeutige Aufruf, Ungewissheit wertzuschätzen, und die Notwendigkeit, die Wahrheit der Dinge selbst herausfinden, statt sich auf die Autorität anderer zu verlassen, berührt mich tief. Der Buddha ermutigte die Leute von Kalama dazu, selbst die Auswirkungen, die Gier, Hass, Ignoranz und Dummheit auf die Menschen haben, zu beobachten, um selbst zu erkennen, welche Gedanken zu Leid und Unheil führen und welche nicht. Sein einziges Kriterium für die Bewertung einer Lehrmeinung lag in der Frage, ob sie Leiden hervorruft oder lin-
Antwort verweigert. – Ist das Universum ewig/endlich oder nicht? Ist der Geist ein Teil des physischen Körpers oder von ihm getrennt? Gibt es eine Existenz nach dem Tod oder nicht? Der Buddha weist solche Fragen mit der Begründung zurück, dass sie nichts zur Entwicklung des Weges beitragen, den er lehrt. Er vergleicht eine Person, die sich derartigen Spekulationen hingibt, mit einem Mann, der von einem vergifteten Pfeil verwundet wurde und sich weigert, dass der Pfeil entfernt wird, bevor er nicht den Namen der Person, die ihn abgeschossen hat, erfahren hat, bevor er nicht weiß, ob der Bogen ein Langbogen oder eine Armbrust war, ob die die Pfeilspitze hufförmig, gebogen oder mit Widerhaken versehen war. Die einzig berechtigte Sorge einer solchen Person bestünde in der Entfernung des Pfeils. Alles andere spielt keine Rolle. Die Beschäftigung mit solchen philosophischen Fragen führt somit nicht nur dazu, den wesentlichen Punkt, das Leiden, außer Acht zu lassen, sondern auch zu einem begrenzten und verzerrten Bild der komplexen Gesamtsituation, der wir als Mensch gegenüberstehen. Es scheint klar hervorzugehen, dass der ursprüngliche Ansatz des Buddhas eher therapeutischer und pragmatischer Natur war statt spekulativer und philosophischer oder gar religiöser.
Die Wahrheit der Dinge selbst herausfinden
Einer der beeindruckenden Lehrreden von Buddha, die ich gelesen habe, ist die ‚Kalama-Sutta‘, die der Buddha den Bewohnern Kalamas, einer Stadt im damaligen Kosala in Indien, hielt. Die Menschen dort sind verwirrt. Sie berichten dem Buddha, wie ständig neue Lehrer und Gurus in Kalama auftauchen und „ihre eigenen Lehren verkünden und erläutern, während sie die Lehren anderer schmähen, verunglimpfen und in Stücke reißen“. Sie bitten ihn um Rat, wie sie diejenigen, die die Wahrheit sagen, von den anderen unterscheiden können. Und der Buddha antwortet: „Recht habt ihr, Kalamer, dass ihr zweifelt und unsicher seid. Kommt, Leute; geht nicht nach Hörensagen noch nach Überlieferungen noch nach Gerüchten, nicht danach, was als heilige Lehre und Schrift gilt; noch nach Mutmaßungen noch nach allgemein anerkannten Grundsätzen noch nach vordergründig einleuchtenden ErklärunTagesSatz
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dert. Noch verblüffender ist eine Aussage am Ende des Textes, worin er den Menschen den Vorteil einer solchen Herangehensweise aufzeigt: „Nehmen wir an, es gibt kein Leben danach, so lebe ich halt in dieser Welt, hier und jetzt, sicher, gesund und glücklich, frei von Hass und Grausamkeit. Diese Lehrrede an die Leute von Kalama präsentiert eine Sicht, die einem Großteil der buddhistischen Orthodoxie entgegensteht. Anstatt einer Tradition und Religion ehrfürchtig zu begegnen, wird Eigenverantwortung gepriesen; es wird betont, wie wichtig es ist, Ideen zu testen, um selbst herauszufinden, ob sie funktionieren, und anstatt auf Phänomene wie Wiedergeburt zu beharren wird nahegelegt, dass diese Welt tatsächlich die einzige sein mag, die es gibt.
Möge Vipassana sich überall auf dieser Welt ausbreiten und viele den Weg heraus aus dem Leiden finden. Mögen alle Wesen überall voller Frieden sein. Mögen alle Wesen glücklich sein. Mögen alle Wesen befreit sein.
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a ff e n W ir v e r s c h n z v o ll e I h n e n g la A u ft r it te
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Auch in anderen Reden von Buddha wird klar, dass er auf die großen Fragen, die die Religionen stellen, eine 21
AUS E R S TE R HA ND
Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich
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iebe Leserinnen und Leser des TagesSatz, wie ich Ihnen ja in der Verkäufer-Ausgabe Januar 2014 berichtet habe, musste ich aus meiner alten Wohnung in Folge eines Brandes ausziehen. Mittlerweile habe ich mich in der neuen Wohnung, die ich mit zwei anderen Frauen teilen muss, eingelebt. Von Vorteil für mich ist, dass sie in fußläufiger Nähe zum „Tagessatz“-Büro liegt. Vorher habe ich einen längeren Weg mit der Straßenbahn quer durch die Stadt auf mich nehmen müssen, um die Kollegen im Büro aufzusuchen. Leider ist es für mich noch immer schwer, mich mit meinen Mitbewohnerinnen zu arrangieren, die wohl, wie ich auch, einiges erlebt haben. Meine eine Nachbarin in unserer „Mädels“WG hat offensichtlich Probleme mit dem Alkohol. Von alleine schafft sie es nicht, die Finger von ihm zu lassen, aber auch eine Therapie lehnt sie ab. Da sie fatalerweise weder Bier oder noch Wein trinkt, sondern gleich zu Wodka greift, hat sich immer ziemlich schnell „abgeschossen“.
Bei der anderen Mitbewohnerin ist es auch nicht arg viel besser. Sie ist drogenkrank und wird daher substituiert. Damit sie ein halbwegs geregeltes Leben führen und auch Termine und Verbindlichkeiten einhalten kann, bekommt sie ihren Substitutionsstoff verabreicht und zur Unterstützung ein Schlafmittel, damit sie nachts überhaupt zur Ruhe kommt. Soweit, so gut. Wenn sie nichts dazu nimmt, ist es ja okay. Leider hat aber auch sie die fatale Neigung zum Alkohol. Wenn sie dann etwas getrunken hat, wirken ihr Substitutions-Mittel und die Einschlafhilfe in dieser Kombination natürlich wie ein Vorschlaghammer. Am
* REGINE FÜHRER
nächsten Tag kann sie sich an nichts mehr erinnern. Im nüchternen Zustand vergisst sie dann, wenn sie gekocht hat, gern die Herdplatten auszustellen, so dass ich vor dem Schlafengehen lieber nochmal kontrollieren gehe, ob auch alles aus ist. Das alles zehrt ganz schön an meinen Nerven, so dass ich am liebsten so schnell wie möglich ausziehen möchte. Ich suche daher im Kasseler Stadtgebiet eine 1-2-Zimmer- Wohnung, die warm zwischen 250 und 300 Euro kosten kann. Hier würde ich gern wieder zur Ruhe kommen. Wenn also eine Leserin oder ein Leser des TagesSatz diesen Artikel lesen und eine solche kleine Wohnung für mich haben oder von einer wissen, wäre es sehr nett, die Vertriebsleiter im Büro zu kontaktieren. Sie geben die Information dann an mich weiter und ich melde mich baldmöglichst bei ihnen.
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MEHR ZUM THEMA: Öffnungszeiten TagesSatz-Büro Kassel: Mo 11.00-13.00 Uhr Mi 11.00-14.00 Uhr Fr 11.00-13.00 Uhr Telefon: 0561/8615818 E-Mail: tagessatz.ev@aol.com
Jörg „Yogi“ Müller
Gerade wenn sie heftig am Trinken ist, nimmt sie es mit der Wahrheit nicht
mehr so genau. So soll ich am letzten Sylvester, an dem wir beisammen saßen, mit ihr von einem Glas Orangensaft mit Sekt so betrunken gewesen sein, dass ich angeblich nicht mehr wusste, wie mir geschah. Ich glaube, sie will mir damit ein schlechtes Gewissen einreden, weil sie sich für ihren übermäßigen Alkoholkonsum wahrscheinlich schämt. Denn irgendwann ist sie dann so platt, dass sie es nicht mehr allein in ihr Zimmer (und ins Bett schafft) und sie ruft nach mir, damit ich ihr helfe.
Tja, das Leben wäre einfacher, wenn man sich nicht mit seinen Mitmenschen täglich neu arrangieren müsste. Schwierig wird es aber, wenn dieses Verhältnis nicht immer auf Gegenseitigkeit beruht.
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Falschgeld
den. Das Nachthemd von La Perla für Michaels Ehefrau war fest eingeplant. Achthundert Euro sollte das Stück kosten. Mein lieber Scholli!
Für seine Stammkunden, aber auch die anderen Leser unseres Straßenmagazines hat sich unser Verkäufer Armin Schulze wieder eine Geschichte ausgedacht.
„
Josefine simste sogleich zurück, per Smart-Phone natürlich! „Paps, brauche ein Zuckerkleid und mein Bruder eine Golf-Ausrüstung! Tausend Küsse, bis nachher!“ Das sollte wohl lustig werden in London! Christine, seine hübsche Ehefrau, mailte zurück: „Süßer, wir packen schon die Reistasche fürs Wochenende in London. Bis später!“ Tatsächlich, trotz einiger Schicksalsschläge, die Familie von Michael war intakt und rundherum zufrieden. 39.999 Euro und 19 Cent. So las sich die Rechnung für unseren Carlos de La Fonseca-Wellheim.
* ARMINIUS – IUSSUI
Good Morning, verstehen Sie Spanisch, Senor?“ Do you speak english? Sorry, mein Deutsch ist leider sehr schlecht. Mister Tobacco, ich bin Kubaner und komme aus Havanna. Mein Name ist Carlos de La Fonsecca-Wellheim. Will Tabak, Cigars und Rum kaufen. Aus Kuba. Alles was Du hast, Mister Tobacco… Okay, Senor? Habe viel Geld. Viele Euros, viel Papier, si si Mister. This is my money: 40.000 Euro. Okay?”
„Und Herr Arminius bekommt endlich seinen 48-jährigen schottischen Single-Malt Lagavulin für 1.500 Euro!“ Wettschulden müssen beglichen werden. War ja jetzt ein Klacks, bei solchen Geschäften! Das Taxi war inzwischen da. „Herr Mikel, helfen Sie doch bitte mit einladen und dann bitte zur Bank! Gracias!“ Ein bisschen Angst hörte man als Betrachter dieser unglaublichen Szene aus diesen Worten ja schon heraus. „Hasta luego, Senor Carlos de La FonseccaWellheim!“ „Gracias, Mister Tobacco, have a nice weekend!”
Zwischen Mister Michael und seinem Angestellten entspann sich ein Raunen im Tabak-Laden. Für 40.000 Euro wollte dieser Insulaner hier in Kassel, Deutschland einkaufen. Tabak und Rum. Das war außergewöhnlich. „No problemas, Senor Carlos, we do that.“ Er wies seinen Angestellten Mikel an, die Waren aus dem Lager zu holen und alles einzupacken. Das Taxi war schon bestellt. Hier in der Wilhelmstraße ging die Post ab. Auch das UV-Licht ergab keinen negativen Befund: das Geld war echt. Was für ein Glück. 39.900 Euro kamen zusammen. Alles nur für Tabak Rum und Zigarren aus Kuba.
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Jörg „Yogi“ Müller
Mental rieb sich der große Michael, Tabakeinzelhändler, Hände und Füße. So ein gigantisches Geschäft hatte er lange schon nicht mehr gemacht. Er schickte sofort per Laptop Grußbotschaften nach Sandershausen. Da brach auf einem Freitag-Nachmittag ein Freudentanz aus. Christine, seine hübsche Ehefrau (nebst ihren zwei wundervollen Kindern Josefine und Hendrik) packten schon die Reisetasche. Es sollte am Wochenende nach London zum Shoppen gehen. Das Fest des Jahres in der Portobello-Road. Das sollte der Hammer wer-
Ja, die Moral dieser Geschichte war deprimierend und messerscharf glücklich ausgegangen. Der Insulaner aus Kuba hatte doch tatsächlich mit Falschgeld bezahlt. Sage und schreibe 39.999 Euro, einfach unfassbar! Das Unheil legte rasant an Tempo zu. Alle großen Scheine waren falsch, sogar die Beleuchtung mit dem UV-Licht hatte das nicht zutage gebracht. Die Beweise lagen auf dem Tresen und Peter Wichtig, seines Zeichens Hauptkommissar, legte eine Lupe an und sagte laut: „Alles beschlagnahmt!“ „Scheiß-UV-Lampe aus China!“ Doch jetzt kam die Krönung: die Ehefrau Christine küsste einfach mir nichts, Dir nichts, Glücksgöttin Fortuna, sie gewann in einem Preisausschreiben.
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Traumhafte Begebenheit Unser Verkäufer Heinz Bechlars findet am besten Entspannung in der freien Natur. Dort sticht ihn aber manchmal auch der Hafer. Oder etwa doch nicht? Lesen Sie selbst. Jörg „Yogi“ Müller
* HEINZ BECHLARS
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ind peitscht über das Land, Regenschauer gehen nieder. Ich war auf einer Fahrradtour, weilte in Gedanken woanders und hatte daher nicht rechtzeitig mitbekommen, dass es einen Wetterwechsel gegeben hatte. Schlagartig hatte sich das Wetter geändert. Wohin jetzt? Ich hatte zwar schnell meinen Regenumhang angelegt und meine Gepäcktaschen mit einer Regenhaube versehen, doch weit und breit kein Unterstand, in der Ferne zudem ein drohendes Grollen, auch Blitze zuckten schon vom Himmel. Einzelne Bäume als Unterstand wollte ich lieber meiden, da konnte leicht ein Blitz einschlagen. Schnell war das Gewitter herangenaht, doch auf dem Fahrrad bleiben war mir doch zu riskant. Ich entdeckte eine Hecke, lehnte das Fahrrad dagegen. Für den Fall der Fälle hatte ich noch eine Zusatzplane dabei. Daher hockte ich mich dann einige Meter vom Fahrrad entfernt an die Hecke und zog einfach die Plane zum Schutz über mich. Es war ein langes Gewitter, dabei schien es über mir zu kreisen. Zum frühen Abend jedoch verzog sich das Grollen, ich konnte mich endlich aufrichten. Zuerst dehnte und streckte mich, weil mir vom langen Kauern die Glie24
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AUS ERSTER H AN D der weh taten. Jetzt noch nach Hause fahren schien mir nicht ratsam, denn es fehlten mir einige Stunden durch das Gewitter. Ich hatte noch gut fünfzig Kilometer vor mir und wollte normalerweise am Nachmittag ein, zwei Stunden ruhen, um anschließend die Heimfahrt anzutreten. Ein lauer Wind war nun aufgekommen. Da ich wusste, dass es nicht weit entfernt einen Baggersee gab, überlegte ich mir, dorthin aufzubrechen, denn mir war erst mal nach einem erfrischenden Bad. So radelte ich die paar Kilometer zum See. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Da ich FKK-Fan bin, zog ich mich nackig aus. Innerlich jauchzend genoss ich das lauwarme Bad. Nach dem Bad lag ich eben auf meiner Decke, neben mir eine geöffnete Fleischkonserve, dazu die Brötchen die ich mir am Nachmittag besorgt hatte und machte Brotzeit. Genug zu trinken hatte ich immer dabei. Auf einmal, wie von Geisterhand, war ich von jungen Mädchen umringt, sie hatten ihre Fahrräder durch den Sand geschoben. Im selben Augenblick wollte ich mich gerade mit einem Handtuch bedecken, da hörte ich auch schon: „ Du brauchst Dich nicht zu schämen, hier ist ja eh FKKGelände. Schon ließen sich die Grazien neben mir nieder, bezaubernde Körper schälten sich aus ihrer Kleidung. Ich weiß, im FKK-Gebiet schaut man nicht so genau hin. Aber da wir miteinander fast auf Tuchfühlung gingen, mich der Anblick ihrer schönen Körper ja auch nicht gerade kalt ließ, musste ich mich dann doch auf den Bauch legen. Allgemeines Gelächter kam auf. Schon hieß es: „Komm Fremder gehen wir zusammen ins Wasser, oder verträgst du in deinem Alter kein zweites Bad?“ An meinen feuchten Haaren hatte sie wohl gesehen, dass ich eben aus dem Wasser kam. Da sie mein Alter ja so direkt angesprochen hatten, kratzte es an meiner Ehre, es ihnen zu zeigen. Eine ganze Weile tobten wir im flachen Bereich, eine hatte einen Ball dabei, zwei von der Clique hatten es TagesSatz
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wohl auf mich abgesehen, immer wieder rieb sich eine wie zufällig mit ihrem Po an meinem Becken. Ich musste einige Male ins tiefere Wasser, es gehört sich nicht, im FKK seine Erregung zu zeigen. Nach einiger Zeit hatten sie genug, wir gingen gemeinsam aus dem Wasser. Sie zogen sich unter Scherzen an. Die Beiden, die mich schon beim Baden angemacht hatten, ließen sich nackig, wie sie waren, neben mir nieder. Ich hörte von den anderen: „Ulla, Karin, was ist?“ Doch sie winkten ab. „Fahrt mal schon vor“, schon waren sie verschwunden. Es dämmerte bereits, jetzt kam wieder eine Anmache: „He, alter Mann! Kannst du etwas mit zwei jungen Fohlen anfangen?“ Die hatten es aber faustdick hinter den Ohren, mir sollte es recht sein. Schon waren sie zu mir aufgerückt. Wir tauschten sanfte lange Küsse, ließen unsere Hände streichelnd auf Entdeckungsreise gehen. Ließen unsere Münder nach dem Küssen tiefer gleiten, es gab so viel schöne Haut zu entdecken. Das war die schönste, zärtlichste Nacht seit langen Jahren. Irgendwann schlief ich dann ein, von beiden Seiten drückte sich warme seidige Haut gegen mich, in meinen Ohren das zaghafte Gezwitscher der ersten Vögel. Als mich die Sonne weckte, wusste ich nicht, ob ich nur einen sehr schönen Traum gehabt hatte oder das alles wirklich passiert war. Denn inzwischen war ich alleine. Die Kleinen waren bestimmt fünfzig Jahre jünger als ich. Aber dieses einmalig schöne Gefühl, das mich noch im Nachhinein durchdrang, dazu der Duft der Jugend, der noch an mir haftete… und da waren zwei große rote Flecken, sie hatten mir Knutschflecken auf meinem Bauch hinterlassen. Es gab keinen Zweifel, ich hatte heute Nacht meinen zweiten oder gar dritten Frühling erlebt.
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Nächstes Mal
Impressum
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TagesSatz, das Straßenmagazin Herausgeber: TagesSatz e.V. 1. Vorsitzender: Hans Peter Pung Adresse der Redaktion Kassel: Westring 69, 34127 Kassel Telefon: 0561 / 861 58 43 Fax: 0561 / 861 58 61 E-Mail: tagessatz.ev@aol.de Mo & Fr: 11-13 Uhr, Mi: 11-14 Uhr Di & Do: geschlossen Adresse der Redaktion Göttingen: Obere Karspüle 18, 37073 Göttingen Telefon: 0551 / 531 14 62 E-Mail: goettingen@tagessatz.de Mo, Di, Do: 9-11 Uhr / Do: 16-18 Uhr Mi & Fr geschlossen Homepage: www.tagessatz.de Bankverbindung: Kasseler Sparkasse IBAN: DE41 5205 0353 0001 1833 79 BIC: HELADEF1KAS Sparkasse Göttingen IBAN: DE59 2605 0001 0050 5815 11 BIC: NOLADE21GOE Redaktionsleitung: Zoé Dubois (zd), Antonia Stoll (as) (GÖ), Harald Wörner (hw) (KS) Pressearbeit: Carolin Schäufele E-Mail: schaeufele@mediapool-goettingen.de Vertriebsleitung: Kassel: Udo Drescher, Harald Wörner Tel.: 0561 / 861 58 18 Göttingen: Ute Kahle, Andreas Pramann Tel.: 0551 / 531 14 62 Anzeigenleitung: Tel.: 0551 / 531 14 62 E-Mail: goettingen@tagessatz.de VERKÄUFERAUSGABE Redaktion Kassel: Heinz Bechlars, Regine Führer, Arminius – Iussui, Habte Mogos, Francisco Ioan Suli Redaktion Göttingen: Detlef „Rocky“ Bernhard, Werner Koßmann, Jörg „Yogi“ Müller, Holger Teichmann Fotografie: Detlef „Rocky“ Bernhard, Jörg „Yogi“ Müller Illustration: Werner Koßmann (Poster), Badel Safi Umschlag: Holger Teichmann Layout: Dirk Mederer Druck: COLOR-Druck GmbH ViSdP: Ute Kahle TagesSatz erscheint zwölfmal im Jahr im Straßenverkauf in Kassel und Göttingen. Auflage dieser Ausgabe: 4.250
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe in gekürzter Version zu veröffentlichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.
Verkaufspreis: 2,00 EUR, davon geht 1,00 EUR direkt an den Verkäufer.
SEPTEMBER-AUSGABE 2014 Unser Jubiläumsheft: 20 Jahre TagesSatz 25
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Foto: Sarah Raymaekers | Gestaltung: Dirk Mederer [plazebo.net]
»Mein Flaschenpfand gibt Menschen Würde.«
WOHIN, WENN ALLGEMEINE HILFEN Göttingen Caritasverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Godehardstr. 18, 37081 Göttingen 0551/999590 Opferhilfebüro Göttingen Maschmühlenweg 11(Landger.) 37073 Göttingen 0551/5213883 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten 0551/6338876 Sozialdienst für Migranten, RABaZ-Beratungs- & Vermittlungsstelle für ausländische Jugendliche Karspüle 16 , 37073 Göttingen 0551/57739 BONUS Freiwilligenzentrum Godehardstr. 18, 37081 Göttingen 0551/9995917 Neue Arbeit – Brockensammlung Levinstr.1, 37079 Göttingen 0551/5067320 Pro Familia Rote Str.19, 37073 Göttingen 0551/58627
LEB Ländliche Erwachsenbildung Groner Landstr. 27 37081 Göttingen 0551/8207917 Mo, Di und Fr 14.30-18 Uhr BBA e.V. TU WAS Geismarlandstr. 6, 37083 Göttingen 0551/485200 Di, Do 10-12 & 14-16 Uhr Kassel Beratungsstelle für Arbeitslose des DGB Kreis Kassel Spohrstraße 6-8, 34117 Kassel 0561/7209536 ESSENSAUSGABEN Göttingen Die Göttinger Tafel Jakobikirchhof 1 , 37073 Göttingen Tel. 0551–51030 Mittagstisch St. Michael Turmstr. 5, 37073 Göttingen 0551/5479540 Straßensozialarbeit Rosdorfer Weg 17, 37073 Göttingen 0551/517980 Kassel
Selbsthilfe Körperbehinderte Neustadt 7, 37073 Göttingen 0551/54733-0
Kasseler Tafel Holländische Straße 141 34127 Kassel 0561/23003
Selbsthilfegruppe für Mobbinggeschädigte – Rainer Beutler 05602/1860
Suppentopf der Heilsarmee jeden Donnerstag von 14-15 Uhr Martinsplatz
BürgerInnenberatung Stadt Göttingen Hiroshimaplatz 2, 37083 Göttingen
Gesegnete Mahlzeit Diakonisches Werk Kassel Hermannstraße 6, 34117 Kassel weitere Stellen: Neue Brüderkirche, Johanneskirche, Auferstehungskirche
Zukunfts-Werkstatt Hilfe für Migranten & Jedermann Haus der Kulturen – Hagenweg 2e 37081 Göttingen Bahnhofsmission Bahnhof, Gleis 4-5, 37073 Göttingen 0551/56190 Diakonieverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Schillerstraße 21 37083 Göttingen 0551/517810 Kassel Kasseler Hilfe Opfer- und Zeugenhilfe e.V. Wilhelmshöher Allee 101 34121 Kassel 0561/282070 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten 0561/6029458 Pro Familia Kassel Frankfurter Straße 133 a 34121 Kassel 0561/27413 Außenstelle Witzenhausen Am Mart 1/ Witzenhausen Zentrum für Sucht- & Sozialtherapie Diakonisches Werk Kassel Frankfurter Str. 78a, 34121 Kassel 0561/93895-0 ARBEITSLOSENHILFE Göttingen Arbeiterwohlfahrt Hospitalstr. 10, 37073 Göttingen 0551/50091-0 Mensch & Arbeit - Beratungsstelle für Arbeitnehmer und Arbeitslose Kurze Str. 13a, 37073 Göttingen 0551/43373 Arbeit und Leben (A&L) Lange Geismarstr. 72-73 37073 Göttingen 0551/495070 oder 4950741 Di und Do von 9.30-13.30 Uhr
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GESUNDHEIT
KLEIDERKAMMERN
Göttingen
Göttingen
Gesundheitsamt Sozialpsychiatrischer Dienst Am Reinsgraben 1, 37085 Göttingen 0551/4004862
Ev.-ref. Gemeinde – Kleiderkammer Untere Karspüle 11, 37073 Göttingen Kleiderladen 0551/5473717 Ausgabe: Do 9-12 Uhr
Frauengesundheitszentrum Göttingen e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/484530 Gesundheitszentrum Albanikirchhof 4-5 37073 Göttingen 0551/486766 Kassel Fahrende Ärzte Dr. Giesler/Dr. Moog Mo 14-15.30 Uhr auf dem Martinsplatz Do 20-24 Uhr in der Gießbergstraße Kabera e.V. Beratung bei Essstörungen Kurt - Schumacher Straße 2 34117 Kassel 0561/780505 Gesundheitsamt Region Kassel Wilhelmshöher Allee 19-21 34117 Kassel 0561/10031920 HAFTENTLASSENE Göttingen Anlaufstelle – Kontakt in Krisen e.V. Rosmarinweg 24, 37081 Göttingen 0551/632977 Kassel
FRAUEN IN NOT
Beratungsstelle für Haftentlassene Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/787-5061 oder 0561/70738-00
Göttingen
HILFE & SELBSTHILFE BEI AIDS
KORE e.V. (Beratung für Frauen) Berliner Str. 1, 37073 Göttingen 0551/57453 Mo 14-18 Uhr, Do 8.30-12.30 Uhr Frauen-Notruf e.V. Postfach 18 25, 37008 Göttingen 0551/44684 Frauenhaus e.V. Göttingen Postfach 1911, 37009 Göttingen 0551/5211800 Therapeutische Frauenberatung e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/45615 Kassel Übergangseinrichtung für wohnungslose Frauen Am Donarbrunnen 32 34132 Kassel 0561/43113 FRANKA e.V. Verein zum Schutz von Frauen, die Opfer von Menschenhandel geworden sind Frankfurter Straße 78a 34121 Kassel 0561/70165824 Autonomes Frauenhaus 0561/898889 Frauen in Not 0561/9892929 Notruf für vergewaltigte Frauen Frauen gegen Vergewaltigung e.V. 0561/772244 Frauen informieren Frauen e.V. Beratung bei häuslicher Gewalt Westring 67, 34127 Kassel 0561/ 89 31 36
Göttingen Göttinger AIDS-Hilfe Obere Karspüle 14, 37073 Göttingen 0551/43735 werktags: 10-13 Uhr Beratung: 0551/19411 AIDS-Beratungsstelle Theaterplatz 4, 37073 Göttingen 0551/4004831 Kassel Aids-Hilfe Kassel Motzstraße 1, 34117 Kassel 0561/97975910 Stadt Kassel – Gesundheitsamt AIDS-Beratungsstelle Obere Königsstraße 3 34117 Kassel 0561/787–5380 KINDER & JUGENDLICHE IN NOT Göttingen Deutscher Kinderschutzbund Nikolaistraße 11, 37073 Göttingen 0551/7709844 Omnibus - Beratungsstelle für Jugendliche & junge Erwachsene Goßlarstr. 23, 37073 Göttingen 0551/392690 Kassel Deutscher Kinderschutzbund Siemensstraße 1, 34127 Kassel 0561/899852 Verein zur Förderung der Erziehungshilfen in Nordhessen e.V. Wilhelmshöher Allee 32a 0561/78449-0 Stadt Kassel Sozialer Dienst des Jugendamtes Friedrich-Ebert-Straße 1 34117 Kassel 0561/787–5301
Deutsches Rotes Kreuz Zollstock 17, 37081 Göttingen 0551/5096322 Ausgabe: Mo & Do 8.30-11 Uhr jeden 3. Mi im Monat 16-18 Uhr Kassel Diakonisches Werk Kassel Sprungbrett & Sprungbrett spezial Steinweg 5, 34117 Kassel 0561/572090 Deutsches Rotes Kreuz Königstor 24, 34117 Kassel 0561/7290441 LEBENSKRISEN Telefonseelsorge für Jugendliche 0800/1110333 Göttingen Telefonseelsorge 0800/1110111 & 0800/1110222 Kassel
Suchtberatung Diakonisches Werk Kassel Sucht- und Sozialtherapeut. Zentrum Frankfurter Str. 78A, 34121 Kassel 0561/93895-0 SUCHTBERATUNG: DROGEN Göttingen DROBZ (Drogenberatungszentrum) Mauerstr.2, 37073 Göttingen 0551/45033 Beratungsstelle für Suchtkranke – Diakonieverband Schillerstr 21, 37083 Göttingen 0551/72051 Kassel Drogenhilfe Nordhessen e.V. Schillerstraße 2, 34117 Kassel 0561/103641 Kontaktladen „Nautilus“ Erzberger Straße 45, 34117 Kassel 0561/12115 SAM – Substitutionsfachambulanz Wilhelmshöher Allee 124 34119 Kassel 0561/711813 Schillerstraße 2, 34117 Kassel 0561/103878 WOHNUNGSLOSENHILFE
Telefonseelsorge 0800/1110111
Göttingen
PSKB Stadt & Landkreis Kassel 0561/1003-0 & 0561/787-5361
Ambulante Hilfe für alleinstehende Wohnungslose Wiesenstr. 7, 37073 Göttingen 0551/42300
NOTSCHLAFSTELLEN Göttingen Heilsarmee Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484 Kassel Soziale Hilfe e.V. / Panama (für alleinstehende Wohnungslose) Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/70738-00 Café Nautilus (für Drogenabhängige) Erzberger Straße 45, 34117 Kassel 0561/12115 RECHTSBERATUNG & HILFE Kassel Schuldnerberatung Gottschalkstraße 51, 34127 Kassel 0561/893099 Verbraucherzentrale Hessen e.V. Bahnhofsplatz 1, 34117 Kassel 0561/772934
Diakonische Heime in Kästorf e.V. – Außenstelle Göttingen Wienstraße 4f, 37079 Göttingen 0551/5053302 Straßensozialarbeit (Kleiderkammer) Rosdorfer Weg 17, 37073 Göttingen 0551/517980 Wohn-/Übernachtungsheim für Frauen und Männer Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484 Kassel Die Heilsarmee / Sozial Center Ks Eisenacher Straße 18, 34123 Kassel 0561/570359-0 Beratungsstelle für Nichtsesshafte Sozialamt der Stadt Kassel Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/787-5061
Göttingen
Beratungsstelle für alleinstehende Wohnungslose – Soziale Hilfe e.V. Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/70738–00
AWO Schulden- & Insolvenzberatung, Kreisverband Göttingen e.V. Hospitalstraße 10, 37073 Göttingen 0551/50091-0
Betreutes Wohnen Diakonisches Werk Kassel Frankfurter Str. 78a, 34121 Kassel 0561/93895-10
Kostenlose Rechtsberatung Göttinger Tafel e.V. Jacobikirchhof 1, 37073 Göttingen 0551 – 5 10 30
WOHNUNGSPROBLEME
Unabhängige Patientenberatung Göttingen Albanikirchhof 4-5, 37073 Göttingen 0551/488778-0 Verbraucherzentrale Niedersachen Papendiek 24, 37073 Göttingen 0551/57094
Kassel Zentrale Fachstelle Wohnen Wohnungsamt (Rathaus) Obere Königsstraße 8 34112 Kassel 0561/787-6252 oder -6255 Deutscher Mieterbund Mieterverein Kassel u. U. e.V. Königsplatz 59, 34117 Kassel 0561/103861
SUCHTBERATUNG: ALKOHOL Kassel Anonyme Alkoholiker 0561/5108806 Blaues Kreuz Kassel Landgraf-Karl-Straße 22 34131 Kassel 0561/93545-0
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Nicht vergessen! Unsere Mitternachtssauna-Termine 2014 22. März 2014 21. Juni 2014 27. September 2014 20. Dezember 2014
Ausgezeichnet schwitzen ließ es sich schon immer im Badeparadies – nun ist es aber auch „amtlich“ bestätigt: Der Deutsche Sauna-Bund verlieh unserer Saunalandschaft sein höchstes Gütesiegel „SaunaPremium“. Erleben und genießen Sie doch selbst einmal unser Fünf-SterneSaunaangebot: Dampfsaunen, Sanarium, Salionarium, Doppel-MaaSaunen, Aufguss-Arena, Kaltwasserbecken, Außenschwimmbecken mit Thermalsole, Naturbadeteich, Ruhepavillon, Außenterrasse, Ruheräume, Kaminecke, Fitnessbar, Massage & Shiatsu. Und noch viel mehr ...
Windausweg 60, 37073 Göttingen, Tel.: 50 70 90, info@goesf.de Öffnungszeiten: Mo. – Fr.: 10 – 22.30 Uhr Sa., So. und an Feiertagen: 9 – 22.30 Uhr 28
Bewegend. Erholsam. Erfrischend.
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