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EDITO R I A L Liebe Leserinnen und Leser, der Computer und das Internet bestimmen seit einigen Jahren nicht nur in vielen Bereichen unser Arbeitsleben. Auch in unserem Freizeitverhalten und dem Privatleben können wir uns ihnen kaum oder nur schwer entziehen. Hat man früher in Schule oder Studium mühsam den Zettelkatalog gewälzt, um geeignete Literatur für eine Hausarbeit zu finden, so nimmt einem das heute der OPAC (Online Public Access Catalogue) ab. Zudem bietet er den Vorteil, unabhängig von Feiertagen und Öffnungszeiten seine Recherchen zu betreiben. Buchvorbestellungen sowie Verlängerungen sind ebenso problemlos möglich. In Blogs (von Web-Log) werden öffentlich und somit für jeden einsehbar, Aufzeichnungen zu verschiedensten Themen geführt, diskutiert und auch protokolliert. Auch die Social-Networks spielen in den letzten Jahren eine immer größere Rolle. So kann man sich berufsbedingt in verschiedenen Netzwerken wie etwa XING tummeln und dort seine geschäftlichen und privaten Kontakte verwalten. Wieder andere, wie etwa www.wer kennt wen.de ? (nach Facebook das zweitgrößte soziale Netzwerk in Deutschland) oder auch www.stayfriends.de helfen einem dabei, alte (verlorengegangene) Freunde wieder zu finden. So kann man mit ihnen sogar über Ländergrenzen und Zeitzonen hinweg weiterhin in Kontakt bleiben. Gerade die Demonstrationen und Umstürze im arabischen Raum zu Anfang diesen Jahres zeigten ja auch, wie wirkungsvoll Social-Media-Elemente (also Blogs, Facebook, Twitter oder auch Youtube, um nur einige zu nennen) sein können, wenn es darum geht, die Weltöffentlichkeit -zeitnah- und vor allem auch kritisch zu informieren. Das sind Entwicklungen, die auf jeden Fall begrüßenswert sind. Nicht vergessen sollte man aber auch, dass Computer und Internet uns zwar den Zugang zur Welt ermöglichen können und auch sollen, sie aber letztlich keinen Ersatz für eine echte zwischenmenschliche Kommunikation bieten. Das gerade einsame Menschen in den letzten Jahren vermehrt auf die Möglichkeiten von SingleBörsen und Dating-Portalen zurückgreifen, um den Partner fürs Leben zu finden, mutet daher beinahe wie eine Ironie an. Auch wenn die Inhalte dieser Ausgabe eher an ein scheinbar junges Publikum adressiert scheinen, lohnt sich auch der Blick schon etwas „gesetzterer“ Leser. Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen
TagesSatz. Hilft sofort.
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Harald Wörner (Redaktionsleitung Kassel) ANZEIGE
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Andrea Tiedemann
EINDRĂœCKE
TIEDEMANN *Es istANDREA immer bedauerlich eine fähige Redakteurin und Fotografin an die kommerzielle Konkurrenz zu verlieren; in diesem Fall an den Weser Kurier. Viel Erfolg in Bremen!
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NETZWELTEN
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8 Soziale Netzwerke von ANDREAS PRAMANN 10 Künstliche Intelligenz von CHRISTOPH PENGEL 12 Virtuelles Flirten von katharina schwarz 14 Telefonieren 2.0 von harald wörner
tagesklatsch mit kaffeesatz
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mit SAHRA WAGENKNECHT von CARSTEN SEYDLOWSKY & HELENE DAHLKE
Göttingen 18 Die zwei Seiten einer Münze von robert halagan 19 Gemeinsamer Kampf gegen Armut von jörg „yogi“ müller 20 Einfach verzockt von MANNI
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Kassel 22 Beides ergänzt sich gut von trudi kindl 23 Kassel fährt Konrad von CLARA pohl, johanna flory,
jenny raabe, SARAH DEMLEHNER UND FRANCAN SCHORN
24 Lyrisches von KURT BECKER
Kultur 28 Ein Fall für das Kartellamt? von CARSTEN SEYDLOWSKY 29 Puppen im Getriebe der Macht von sara davin
Rubriken 3 4 16 17 21 25 26 31 32 33 34
Editorial Eindrücke Der Stolperstein Paragraphenreiter Straßengeflüster Winkeladvokat Die Kochnische Kultur-Empfehlungen Zwischen den Zeilen In der Nahaufnahme Der Ticker Nächstes Mal Impressum Wohin, wenn Bitte ausschneiden und zurücksenden an: TagesSatz e.V., Westring 69, 34127 Kassel
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Ort, Datum
Unterschrift
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Carsten Seydlowsky
D A S G E S P R Ä CH
tagesklatsch mit kaffeesatz
„Linkssein ist eine Grundhaltung“
Sahra Wagenknecht, Abgeordnete im Deutschen Bundestag und stellvertretende Vorsitzende der Partei DIE LINKE, gilt als das Vorzeigegesicht der Partei. Die Woche tituliert sie als „schönste Linke aller Zeiten“, die Süddeutsche Zeitung nennt sie „klug, hübsch, exotisch“. Mit uns sprach sie über Wohngemeinschaften, linke Lebensweise und George Clooney.
* CARSTEN SEYDLOWSKY UND HELENE DAHLKE IM GESPRÄCH MIT SAHRA WAGENKNECHT
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aben Sie während Ihres Studiums in einer StudentenWG gelebt?
Nein. Ich habe lieber allein gelebt. Sie sind Mitglied des Bundestages, Ihr Wahlkreis ist jedoch in Düsseldorf. Wie schaffen Sie diesen beruflichen Spagat? Wie die meisten Bundestagsabgeordneten habe auch ich zwei Wohnsitze. Ich bin sehr viel unterwegs, aber das gehört nun mal dazu, wenn man Abgeordnete ist. Vereinbaren lässt sich 6
das nur, weil der Bundestag nicht jede Woche in Berlin tagt.
wenn jemand Probleme hat und zu versuchen zu helfen, wenn man kann.
Was bedeutet für Sie eine „linke“ Lebensweise?
Gibt es Ihrer Meinung nach „linke“ Statussymbole, an denen sich das festmacht?
Linkssein bedeutet für mich, die Gesellschaft verändern und Ungerechtigkeit überwinden zu wollen, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Im Alltag gehört beispielsweise dazu, gemeinsam mit anderen an Demonstrationen gegen Krieg oder Sozialabbau teilzunehmen, Streiks zu unterstützen, aber auch im Kleinen ein solidarisches Miteinander zu leben, d.h. nachzufragen,
Ich kann mit dem Begriff wenig anfangen. Linkssein macht sich für mich nicht an Symbolen fest, sondern ist eine Grundhaltung. Inwiefern kollidiert diese Lebensweise mit der Bürgerlichkeit, die mit dem Leben einer Berufspolitikerin einhergeht? TagesSatz
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DAS GESP R Ä C H Ich sehe keinen Widerspruch zwischen einer linken Einstellung und bürgerlichem Leben. Das Problem ist vielmehr, dass viele Politiker die Augen vor den existierenden Problemen in der Gesellschaft verschließen und ihre eigene Mitverantwortung daran ausblenden. Sie sagen von sich selbst, dass Sie nie das Leben einer Berufspolitikerin führen wollten. Was wäre Ihr Traumjob gewesen? Als Berufspolitikerin arbeiten zu können, ist ein Privileg, das ich sehr hoch schätze. Ich bin ja nicht gezwungen worden, in die Politik zu gehen, sondern habe mich bewusst für diesen Weg entschieden. Ich hätte mir allerdings auch vorstellen können, eine Wissenschaftskarriere einzuschlagen. Ich beschäftige mich gerne gründlich und umfassend mit Themen. Dafür fehlt im schnelllebigen Politikgeschäft oft die Zeit. Ich versuche dies zu kompensieren, indem ich weiterhin auch Bücher schreibe. Zwar ist es nicht einfach, die Zeit dafür zu finden, es ist mir aber sehr wichtig, nicht nur im politischen Alltag aufgefressen zu werden, sondern auch die Muße zu haben, mich intensiv mit Dingen zu befassen und diese Gedanken zu Papier zu bringen.
Mutter, Kind ist oder ob Großeltern, Onkel, Tanten, Freunde, Haustiere, Nachbarn oder wer auch immer dazugehört – entscheidend ist, dass man bedingungslos angenommen wird und sich zuhause fühlt. Mir bedeutet Familie sehr viel. Gerade als Person, die in der Öffentlichkeit steht, ist es für mich wichtig, einen Ort zu haben, wo ich geerdet werde, Rückhalt finde und einfach so sein kann, wie ich bin. Welche Erlebnisse und Ereignisse haben Sie persönlich in Ihrer Weltsicht am stärksten geprägt? Es ist schwer, ein einziges Ereignis oder Erlebnis zu benennen. Letztlich ist es immer die Summe vieler Einzelerfahrungen, die die Weltsicht prägt. Das ist auch bei mir so. Bei mir gibt es eine Reihe von Büchern, die meinen Blick für die Welt geschärft haben und die mich stark beeinflusst haben. Dazu
Gesicht auch Inhalte stehen. Letztlich geht es in der Politik zum Glück immer noch um Substanz, nicht um Äußerlichkeiten. Sie wurden aber in verschiedene Talkshows wie Die Harald Schmidt Show & Stuckrad Late Night eingeladen. Wie passt das mit dem vergangenen Monat bei einer Wahlveranstaltung im APEX ausgesprochenen „Boykott der Medien“ zusammen? Dass ich hin und wieder in Talkshows eingeladen werde, heißt nicht, dass es keinen Medienboykott gegen die Linke gibt. Die Linke hat bei der letzten Bundestagswahl fast zwölf Prozent der Stimmen errungen. Dennoch taucht sie in der inhaltlichen Berichterstattung der Zeitungen kaum auf. Das lässt sich auch statistisch belegen. Auf diese Art und Weise verhindert man, dass die Linke überhaupt wahrgenommen wird. Ein aktuelles Beispiel: Ich hatte im Wahlkampf in Mecklenburg-Vorpommern eine Veranstaltung mit etwa 600 Besuchern in Rostock. In den Medien erwähnt wurde dies nirgendwo, obwohl über weit kleinere Veranstaltungen anderer Parteien ausführlich berichtet wurde. Das ist kein Zufall und leider auch kein Einzelfall.
„Ein Treffen mit George Clooney würde ich nicht ausschlagen.“
Sie haben Literatur und Philosophie studiert. Was haben beide Disziplinen für einen Stellenwert in Ihrem Leben? Lesen ist mir immer sehr wichtig gewesen. Ich habe als Kind sehr früh lesen gelernt und mich mit Begeisterung auf Bücher gestürzt. Das Interesse daran, in die Gedankenwelt anderer Autoren einzutauchen, Neues zu erfahren, weiterzudenken, begleitet mich seitdem. Sie sind bei Ihren Großeltern und bei Ihrer Mutter aufgewachsen. Was bedeutet für Sie heute Familie? Wie genau Familie aussieht, ist meines Erachtens völlig nebensächlich – ob es das klassische Modell von Vater, TagesSatz
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gehört an erster Stelle der „Faust“ von Goethe, den ich mit 16 zum ersten Mal gelesen habe und seitdem immer wieder lese. Viele halten Klassiker für langweilig – ich finde, das Gegenteil ist richtig. Kaum ein Buch ist so tiefgründig, so kritisch, so vielfältig wie der Faust. Und so hochaktuell. Die Gesellschaftskritik, die im Faust zum Ausdruck kommt, lässt sich sehr gut auch auf die heutige Gesellschaft übertragen. Natürlich sind auch die politischen Ereignisse nicht spurlos an mir vorüber gegangen. Der Zusammenbruch der DDR und die Erfahrungen mit unterschiedlichen Gesellschaftssystemen haben mich stark geprägt. In den Medien werden Sie unter anderem als „die schönste Linke aller Zeiten“ bezeichnet. Hilft dieses Image Ihrer Partei? In der heutigen Medienwelt helfen solche Bezeichnungen sicherlich dabei, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Doch wenn keine Inhalte folgen, erlahmt das Interesse bald wieder. Die Leute erkennen schnell, ob hinter einem
Mit welchen Persönlichkeiten würden Sie gern in einer WG wohnen? Es gibt sehr viele Persönlichkeiten, denen ich gerne begegnet wäre oder begegnen würde. Die Liste reicht von Goethe über Karl Marx, Rosa Luxemburg, den südamerikanischen Befreiungskämpfer Simon Bolívar, bis hin zu Wirtschaftstheoretikern wie Walter Eucken und John Maynard Keynes. Auch Barack Obama und Wladimir Putin würde ich gerne einmal sprechen, und ein Treffen mit George Clooney würde ich ganz sicher ebenfalls nicht ausschlagen. Ich würde allerdings mit allen erst mal essen gehen und keine WG gründen – wohnen möchte ich dann doch lieber alleine. Vielen Dank für das Gespräch.
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Soziale Netzwerke Internetseiten des sogenannten Web 2.0, um die es an dieser Stelle gehen soll, sind Seiten, die von ihren Nutzern mit Inhalten gefüllt werden. Die Firmen, die diese Seiten anbieten, stellen einen Rahmen zur Verfügung sowie vielfältige Möglichkeiten des Austausches der Nutzer untereinander. Texte, Bilder und Videos steuern die Nutzer bei. Bekannte Webseiten dieser Art sind das öfter in die Schlagzeilen geratene soziale Netzwerk Facebook, dessen neuer Konkurrent Google+ oder die Plattform zur Verbreitung von kurzen Mitteilungen namens Twitter.
* ANDREAS PRAMANN
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Twitter (deutsch: zwitschern) bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, Nachrichten mit einer Länge von maximal 140 Zeichen zu veröffentlichen. Dabei kann es sich um persönliche Befindlichkeiten, Hinweise auf interessante Inhalte im Internet oder Kommentare zum Zeitgeschehen handeln. Der Nutzer kann eine Auswahl aus den Millionen von Teilnehmern treffen, indem er die Meldungen bestimmter Nutzer abonniert, ihnen, wie es im Jargon von Twitter heißt, „folgt“. Wie der Dienst genutzt wird, als Nachrichtenkanal oder zum Plausch mit Freunden, ist jedem selbst überlassen. In letzter Zeit hat Twitter eine gewisse Bedeutung bei politischen Vorgängen gewonnen. Während der Umwälzungen in einigen arabischen Staaten wie Tunesien oder Ägypten gelangten viele Meldungen über aktuelle Entwicklungen via Twitter in die Welt, während die alten Machthaber den Informationsfluss mit Nachrichtensperren und der Unterbrechung des Telefonverkehrs zu unterbinden suchten. Auch der jüngste Protest, der unter dem Motto Occupy Wall Street (deutsch: besetzt die Wall Street) in New York begonnen hat, ist dank des Internets und eines Dienstes wie Twitter innerhalb weniger Wochen zu einer weltweiten Protestbewegung angewachsen.
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TITELTH E M A
Facebook & Plus
Facebook ist eine weitere Seite für soziale Kontakte. Hier gibt es keine Beschränkung auf 140 Zeichen. Kontakte entstehen vor Allem durch Anfragen an andere Nutzer, ob man sich wechselseitig auf eine sogenannte Freundesliste eintragen wolle. Stimmt der Angesprochene zu, kann man dessen Äußerungen lesen, die auf der eigenen Facebookseite eingeblendet werden. Facebook, das in den letzten Jahren auf weltweit 800 Millionen Mitglieder angewachsen ist, kommt immer wieder wegen seiner Auffassung von Datenschutz besonders in Deutschland in die Schlagzeilen. Die Firma verweist dann auf die vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten der Privatsphäre auf ihrer Seite, die jeder Nutzer vornehmen könne. Nur ist das mit den Einstellungen etwas kompliziert, was eine Hamburger Schülerin vor einiger Zeit schmerzvoll erfahren musste, die zu ihrer Geburtstagsfeier via Facebook einlud. Ein vergessenes Häckchen in einem Eingabefeld auf der Seite führte dazu, dass nicht nur wie geplant ihr Freundeskreis, sondern alle Facebooknutzer eingeladen wurden, woraufhin tausende Gäste in ihren Stadtteil einfielen.
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Facebooknutzer müssen für den Dienst nichts bezahlen, zumindest nicht mit Geld. Das Geld verdient die Firma nämlich mit Werbung, die mit Hilfe der von den Mitgliedern bereitgestellten persönlichen Daten zielgerichtet auf die Adressaten von Anzeigen zugeschnitten werden kann. Damit sollen Werbekunden Streuverluste traditioneller Werbung vermieden werden. Facebook war wohl recht erfolgreich beim Verkauf von Werbung und trat damit in direkte Konkurrenz zu Google, der Internetfirma, die fast ausschließlich vom Verkauf von Werbung auf Webseiten lebt. In das geschlossene System von Facebook kam Google mit seinen Anzeigen nicht hinein. Der schnell wachsende Konkurrent drohte ein immer größeres Stück vom Werbekuchen wegzunehmen. In dieser Situation entschloss sich Google, ein eigenes soziales Netzwerk auf dem Markt zu bringen: Google+. Der neue Dienst ist mit seinen zur Zeit 40 Millionen Mitgliedern von Facebook weit entfernt, hat diese Mitgliederzahl aber in drei Monaten erreicht und wächst weiter sehr schnell.
men durchaus problematisch. Vielleicht weniger in Deutschland aber umso mehr in diktatorisch regierten Ländern, in denen die freie Meinungsäußerung nur um den Preis staatlicher Verfolgung möglich ist.
Eigener Auftritt
In den genannten Netzwerken bin ich zwar Mitglied. Ich nutze die Seiten aber kaum für die Kommunikation mit Freunden und Bekannten, d.h. im Falle von Facebook nicht im Sinne der dahinter stehenden Firma, die genau dafür wirbt. Von Facebook beispielsweise ist bekannt, dass alle Einträge eines Mitglieds gespeichert werden und bleiben. Die Konsequenzen einer dauerhaften Datenspeicherung kann ich heute noch gar nicht absehen. Für mich sind soziale Netzwerke daher hauptsachlich Nachrichtenkanäle, auf denen mich interessante Nachrichten erreichen. In der Gegenrichtung kann ich bekannt machen, was ich selbst, beispielsweise auf meinem Weblog, geschrieben habe.
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Beide Netzwerke verlangen übrigens die echten Namen ihrer Nutzer und schließen Mitglieder, die ein Pseudonym benutzen, aus. Dies hat in der jüngsten Zeit zu teils heftigen Diskussionen in den Netzwerken geführt. Die Firmen ziehen diesen sogenannten Klarnamenszwang aber durch, im Interesse des Anzeigenverkaufs. Dabei ist der Zwang zum echten Na-
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Künstliche Intelligenz
In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts begannen Wissenschaftler mit dem Versuch, Computern Intelligenz einzuprogrammieren. Obwohl das Projekt nach Ansicht vieler Experten schon lange in einer Sackgasse steckt, lässt sich viel daraus lernen. Im Traum von künstlicher Intelligenz spiegelt sich das Menschenbild der westlichen Kultur.
* CHRISTOPH PENGEL
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m Jahr 1957 verblüffte der Mathematiker und Sozialwissenschaftler Herbert Simon die Öffentlichkeit, indem er von Computern berichtete, die „denken, lernen und schöpferisch wirken“. Noch überraschender war seine Prognose, dass diese Maschinen schon in naher Zukunft Bereiche erobern würden, die „bislang dem menschlichen Denken vorbehalten“ waren. Alan Turing, in dem viele den Vater der Computerwissenschaften sehen, ging bereits einen Schritt weiter und legte sich auf ein konkretes Datum fest: Spätestens um die Jahrhundertwende sollte die Forschung zur Künstlichen Intelligenz (KI) so weit fortgeschritten sein, dass man „von denkenden Maschinen sprechen kann, ohne auf Widerspruch zu stoßen“. Turing schlug auch ein Verfahren vor, mit dessen Hilfe sich herausfinden lässt, ob ein Computer wirklich denken kann. Im sogenannten Turing-Test, einer Art Imitationsspiel, treten ein Mensch und ein Computer in getrennten Räumen gegeneinander an. Beide verfolgen das Ziel, eine dritte Person davon zu überzeugen, dass sie Menschen sind. Da die außenstehende Person keinen unmittelbaren Kontakt zu den beiden Kandidaten hat, muss sie geschickte Fragen stellen und erraten, hinter welchen Antworten sich der menschliche Teilnehmer verbirgt. Gelingt es einem Computer, den Fragensteller hinters Licht zu führen, hat er den Test bestanden und kann nach Turings Definition als denkende Maschine bezeichnet werden. Die Visionen der KI haben nicht nur der Wissenschaft reichlich Stoff beschert. Etliche Romane und Science-Fiction-Filme beschwören die Utopie von hochintelligenten Robotern, die den Menschen überflügeln und ihm die Herrschaft über seinen Planeten streitig machen. Philosophen rufen angesichts der technischen Möglichkeiten dazu auf, rechtzeitig „den Stecker zu ziehen“. So warnt Thomas Metzinger in seinem Buch Der Ego-Tunnel davor, künstliches Bewusstsein zu schaffen, weil damit das Risiko einhergehe, die „Gesamtmenge des Leidens im Universum zu erhöhen“. In der kürzlich erschienenen Dokumentation Plug&Pray grenzt sich selbst
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Joseph Weizenbaum, ein Pionier der frühen KI, von den inhumanen Tendenzen seiner Disziplin ab. Fakt ist, dass die KI-Forschung bisher nur einen Bruchteil der einst so hohen Erwartungen erfüllt hat. Hubert L. Dreyfus, einer ihrer schärfsten Kritiker, hat ihr Vorhaben einmal mit der Reise zum Mond verglichen. Demnach sind die Forscher ihrem ursprünglichen Ziel ungefähr so nahe gekommen, als wären sie auf einen Baum geklettert. KIIngenieure können einige durchaus beachtliche Erfolge auf ihr Konto verbuchen. Ein Durchbruch gelang ihnen im Mai 1997, als sich der Schachweltmeister Gary Kasparov gegen den Computer Deep Blue geschlagen geben musste. Was jedoch sprachliche oder kreative Leistungen angeht, so existiert noch kein Programm, das einem Menschen das Wasser reichen könnte. Interessanterweise brillieren Computer gerade dort, wo Menschen sich schwer tun. Andererseits versagen sie, wenn es um Dinge geht, die einfach und selbstverständlich erscheinen. Während sie blitzschnell die Wurzel aus einer sechsstelligen Zahl ziehen, stoßen sie beim Verstehen gesprochener Sätze an ihre Grenzen. KI-Theoretiker haben mittlerweile erkannt, dass Computern eine wesentliche Voraussetzung für intelligentes Verhalten fehlt – der menschliche Körper. Nach dem Phänomenologen Merleau-Ponty strebt unser Körper stets das „Maximalverständnis“ einer Situation an. Beim Fahrradfahren oder beim Sitzen auf einem Stuhl, suchen Menschen intuitiv nach dem optimalen Gleichgewicht. Dazu ist eher körperliches Gespür und weniger rationales Denken erforderlich. Darüber hinaus ist eine riesige Menge an Informationen in den Muskeln und Knochen gespeichert. Der menschliche Körper hat beispielsweise im Laufe der Zeit gelernt, sich unter dem Einfluss der Schwerkraft zu bewegen. Für dieses Können gibt es keine Regeln, die einem Computer in Form eines Programms eingegeben werden könnten. Alltägliche Fähigkeiten wie das Greifen einer Tasse bedürfen direkter Übung, um in Fleisch und Blut überzugehen. Sowohl CompuTagesSatz
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TITELTH E M A tern als auch Robotern mangelt es an dieser praktischen Intelligenz, weil sie keinen menschenähnlichen Körper besitzen und ihr Verhalten durch ein starres System von Regeln geleitet wird. Die meisten KI-Leute gehen stillschweigend davon aus, dass der Geist auch ohne den Körper auskommt. Dabei handelt es sich um ein Vorurteil, das die westliche Denktradition – von den antiken Griechen bis hin zur modernen Naturwissenschaft – wie ein roter Faden durchzieht. Ohne es zu wissen, haben die KI-Forscher ein ganzes Paket philosophischer Annahmen übernommen und in ein Forschungsprojekt umgewandelt. In diesem Experiment steht unter anderem das uralte Menschenbild auf dem Spiel, dem zu Folge der Mensch als ein mechanisches Objekt betrachtet werden kann. Der damit verbundene Anspruch, menschliches Verhalten auf allgemeine Gesetze zurückzuführen, müsste beim Scheitern der KI teilweise aufgegeben werden. Hand in Hand mit dieser Vorstellung würde ein grundlegendes Motiv des abendländischen Denkens ins Wanken geraten: die Berechenbarkeit der Welt. KI-Forscher berufen sich auf ein überkommenes Modell vom Universum, in dem Vorhersagbarkeit, Sicherheit und Kontrolle gewährleistet sind.
Keine Angst vor superschlauen Computern Der Computer ist nicht das erste technische Gerät, das mit dem menschlichen Gehirn gleichgesetzt wird. Als die Griechen das Katapult erfanden, glaubten sie, einen zentralen Mechanismus des Geistes entdeckt zu haben. Ähnlich dachten die Erfinder des Telefons. Insofern ist es alles andere als selbstverständlich, ausgerechnet einem Apparat aus Mikroprozessoren und Speicherplatten intelligentes Verhalten zuzutrauen. In einer weniger technikorientierten Gesellschaft wären die Ambitionen der KI wohl kaum auf fruchtbaren Boden gefallen. Kultur und Technologie stehen in einer engen Wechselbeziehung. Nur vor dem Hintergrund eines materialistischen Weltbildes erscheint der Gedanke an maschinelle Intelligenz als eine vielversprechende Idee. Umgekehrt führt die Anwendung des Computers zu Änderungen der sozialen Lebenswelt – unabhängig vom Erfolg oder Misserfolg der KI. In Was Computer nicht können betont Dreyfus, dass die menschliche Natur nicht festgelegt und unveränderlich ist. Im Gegenteil: Auf Grund ihrer Formbarkeit läuft sie Gefahr, sich dem Computermodell allmählich anzugleichen. Im schlimmsten Fall könnte das zur Konsequenz haben, dass mehr und mehr Entscheidungen, die das individuelle oder gesellschaftliche Leben betreffen, an vermeintlich überlegene Maschinen delegiert werden. „Die Gefahr“, so Dreyfus, „besteht für uns nicht so sehr in dem Aufkommen superintelligenter Maschinen wie vielmehr in dem subintelligenter Menschen“. TagesSatz
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MEHR ZUM THEMA: Dreyfus, Hubert L.: Die Grenzen künstlicher Intelligenz. Was Computer nicht können. Königstein/Ts. 1985. 11
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Virtuelles Flirten
Durch eine Vielzahl von Dating-Plattformen im Internet müssen Singles auf der Suche nach einem Partner nicht einmal mehr das Haus verlassen. „Mit wenigen Klicks zum Traumpartner“ versprechen viele Seiten. Doch wo soll man sich nun anmelden? Und findet man überhaupt das, was man sucht?
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inglebörse, Dating-Seiten, Online-Dating oder Internet-Dating, Flirtseiten: Es gibt viele Namen für Internetportale, bei denen Menschen nach romantischem oder sexuellem Kontakt suchen. Dabei kann man grob zwischen zwei Arten von Seiten unterscheiden. Zum Einen gibt es solche, die eher thematisch unspezifisch sind: Auf Plattformen wie „Flirtcafe“ suchen Menschen mit unterschiedlichen Lebenshintergrund nach verschiedenen Arten von Beziehungen. Andere Seiten sind mehr spezialisiert. Zum Beispiel können sie nur auf regionalen Kontakt angelegt sein, wie die Plattform „Friendscout 24“. Oder sie sind thematisch ausgerichtet: nach Hobbys, Musikvorlieben oder auch nach der Art von Beziehung, die gesucht wird. Design und Aufbau dieser Seiten sind so unterschiedlich, wie das, was sie anbieten. Allen Flirtseiten gemein ist die Möglichkeit, sich über ein persönliches Profil zu präsentieren, wie es auch bei Social Network Seiten wie Facebook der Fall ist. Ganz nach dem klassischen Muster einer Zeitungsannonce in der Rubrik „Sie sucht ihn“ oder „Er sucht sie“ kann man Angaben zu Alter, Geschlecht und Wohnort machen. Meist wird jedoch vor allem Wert auf persönliche Angaben, wie Hobbys oder Lebensvorstellungen, gelegt, die es ermöglichen, ein genaueres Bild zu erzeugen. Fotos sind dabei besonders wichtig. Auch wenn nicht jede Flirtseite ein Bild bei der Anmeldung verlangt, beeinflusst es die Partnersuche maßgeblich. Schließlich will man andere Mitglieder neugierig machen und zur Kontaktaufnahme animieren.
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* KATHARINA SCHWARZ Millionen dieser kleinen persönlichen „Werbebotschaften“ kann man nun wie einen Katalog durchblättern, oder sich mit einer Suchmaske speziell nach eigenen Kriterien präsentieren lassen. Die Möglichkeit, selbst auf die Suche zu gehen, ist Tag und Nacht gegeben. Die Herangehensweise ist Geschmackssache und auch eine Frage der Zeit. Einige streuen möglichst viele Profile und Anfragen über das ganze Internet, andere suchen eher gezielt auf einer Seite. Neben den kostenlosen Börsen gibt es noch kostenpflichtige. Einige, die Außenstehenden von Anfang an den Blick verwehren, und solche, die kostenlos nur ein Basisangebot zur Verfügung stellen. Erst die Premium-Mitgliedschaft ermöglicht es, bei Letzteren andere Mitglieder anzuschreiben. Ob kostenpflichtig oder gratis, der Zulauf zu solchen Börsen ist enorm. Hinter Arbeitsplatz und Freundeskreis bilden Singlebörsen einen entscheidenden Faktor bei der Partnersuche. Dabei ist das, wonach Benutzer solcher Seiten suchen, ebenso variabel, wie das was sie finden. Nachtvogel, weiblich, 25 sucht... Alles zwischen Freundschaft, Beziehung und Sex. Am besten mit großen langhaarigen Metal hörenden Männern, die auch im Stande dazu sind, einen geraden Satz heraus bringen, möglichst grammatikalisch richtig. Eine gewisse Körpergröße wäre auch nicht schlecht. Sie sucht seit zwei Jahren. Und hat gefunden... Einen platonischen Freund. Wirklich nett, aber die Funken sprühten nicht TagesSatz
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TITELTH E M A unbedingt nach dem ersten Treffen. Jetzt chattet man ab und an, und läuft sich gelegentlich über den Weg. Einen, der es nicht einmal zum zweiten Date geschafft hat. Der Kontakt hat sich danach im Sand verlaufen. Man war einfach nicht auf gleicher Wellenlänge. Männer, die zwar vom Charakter und Aussehen her in ihr Schema passen würden, aber zu weit entfernt wohnen. Ein paar Mal Sex, aber von Beziehungen war alles weit entfernt. Ansonsten hat sie viele Bekanntschaften gefunden, einige skurrile Anmachen bekommen, die, die Begrüßung überspringend, gleich zur wesentlichen Frage kamen („Interesse an unverbindlichem Sex?“) und den ein oder anderen längeren Kontakt. Gerade trifft sie sich mit jemandem, den sie nicht im Internet kennen gelernt hat. Wanderer, männlich, 36 sucht... Die Frau fürs Leben. Sie sollte schon die gleichen Interessen und Ansichten haben. Am besten eine Vegetarierin, die sich gerne in der Natur austobt. Das Alter ist egal. Aussehen sollte schon ansprechend sein, aber festlegen will er sich nicht. Lange Haare wären toll. Er sucht seit fünf Jahren mit Unterbrechung. Und hat gefunden... Einige Frauen deren Bild nicht annähernd ihrer realen Erscheinung entsprachen. Drei Mal im negativen Sinne, einmal im Positiven. Das schlimmste Erlebnis war eine Frau, die ein Bild von sich online gestellt hatte, dass vor zehn Jahren und mit dreißig Kilo weniger geschossen worden war. Er hat sich dann elegant aus der Affäre gezogen. Eine kürzere Beziehung. Man hatte sich online bereits gut verstanden, und nach einigen Telefonaten auch in einem Café getroffen. Das einzige Problem war die Entfernung. Nach einigen Wochen wurde beschlossen, doch nur Freunde zu bleiben. Seit dem mehrere nette Kontakte. Er weiß noch nicht, aber bei einer hat er das Gefühl, dass es etwas werden könnte. Sie wohnt in der Nähe und TagesSatz
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das erste Date lief, bis auf die ersten seltsamen Minuten, recht gut ab. Man verstand sich und beschloss, sich bald wieder zu sehen. Artistin, weiblich, 58 sucht... Den Partner fürs restliche Leben. Wichtig sind ihr ein ähnliches Alter, am besten pensioniert. Außerdem sollte er in der Nähe wohnen und einen gewissen Grad an Bildung aufweisen. Optisch ansprechend und größer als sie sollte er auch sein. Sie sucht seit zehn Jahren mit Unterbrechung. Und hat gefunden... Zu Beginn selber einige Männer einfach nur zum Ausprobieren. War aber nicht so ihr Ding. Eine Partnerschaft, die über zwei Jahre hielt, dann jedoch an der Entfernung scheiterte und eine zweite Partnerschaft, die jedoch nur acht Monate hielt. Viele Männer, die sie bereits nach dem ersten Kontakt abhaken konnte, weil sie zum Beispiel gerade frisch getrennt einfach mal sehen wollten, was das Leben so bringen kann. Viele Männer, die ewig suchen, aber bei denen die Chemie nicht stimmte. Darunter gute Freunde, mit denen sie nun, teilweise schon seit acht Jahren, eine Freundschaft pflegt. Viele jüngere Männer, die sie sofort aussortiert hat. Darunter auch einen, den sie tatsächlich getroffen hat. Er war jedoch nicht nur zu jung, sondern hatte sich auch Mut angetrunken. Ersteres lieferte ihr ein gutes Argument sich schnell wieder aus dem Staub zu machen. Sie sucht weiter. Ob Online-Dating im Vergleich mit konventionellen Methoden erfolgversprechender ist und welche Seiten und Suchmethoden die besten sind, ist Streitthema vieler Studien. Da es jedoch tausend Seiten und Millionen Nutzer gibt, sind solche Studien meist wenig aussagekräftig. Es hilft nur ausprobieren und eigene Erfahrungen sammeln. Der moderne Single klickt sich bequem durch den Beziehungsmarkt und findet Ramsch, kleine Schätze, aber auch Dinge, die dann nur hinten im Schrank liegen.
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er alte Spruch: „Kann man damit auch telefonieren?“ begleitet die Handy-Entwicklung schon seit langem. Früher eher als Witz gedacht, hat er mittlerweile durchaus seine Berechtigung. Denn die Firma Apple erlaubt seit Einführung ihres „iPhone“ jedem Nutzer, zusätzliche Anwendungen zu entwickeln und im „App-Store“ kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt zum Verkauf anzubieten. Der Entwickler muss dafür dreißig Prozent seiner Einnahmen an Apple abtreten. Trotz der recht geringen Preise von ein bis etwa drei Euro pro App, scheint das ein lukratives Geschäft zu sein. Mittlerweile stehen um die 80.000 verschiedenen Anwendungen zur Auswahl, die Anzahl der Downloads hat inzwischen die Millionengrenze überschritten. In langweiligen Konferenzen oder zugigen Bahnhofshallen lässt man sich halt gern ein wenig ablenken. Neben vielen nützlichen Funktionen, wie etwa derjenigen einer Wasserwaage, gibt es auch eine Menge Skurriles. Darunter finden sich aber auch „Perlen“: eine Auswahl stellt dieser Beitrag vor. Nicht wenige von uns haben ja in der Jugend Tagebuch geführt. Doch wer führt schon ein „Bier-Tagebuch“? Wer sich des Öfteren dem Genuss eines kühlen Blonden hingibt, für den bietet das „Beer Diary“ eine gute Möglich-
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Telefonieren 2.0
keit, die Übersicht über seinen Konsum zu behalten. Aufgelistet nach den Sorten Alt, Heller Bock, Dunkler Bock oder auch Bayrisch Dunkel kann der Nutzer genau festhalten, an welchem Tag er von welcher Sorte wie viel getrunken hat. In die gleiche Kategorie fällt die Anwendung „Bier-Rülpser“. Wenn man einmal damit angefangen hat, den auf dem Display abgebildeten lustigen Bayern ein Glas Bier nach dem anderen heben lässt, dann findet man schnell Gefallen daran, wenn er sich durch Aufstoßen seiner Magen-Flatulenzen entledigt. Mehr Sinn macht da schon die dritte App namens „My Promille“: wie der Name schon andeutet, kann man mit Hilfe dieser Anwendung berechnen, wie viel Promille Alkohol man im Blut hat. Hierzu gibt man einfach die Menge der konsumierten alkoholischen Getränke ein. Zusätzlich empfiehlt sie dann, das Auto lieber stehen zu lassen und ein Taxi zu rufen. Da man aber nicht nur die ganze Zeit über trinken kann, empfiehlt es sich, vorher etwas zu essen, um eine Grundlage zu schaffen. Mag man Fisch, so wäre hier eine Möglichkeit, „Sushipedia“ zu nutzen. Denn wer kann sich schon all die Namen der leckeren kleinen Fisch- und Reisröllchen merken. Die leider nur englisch-sprachig verfügbare App kann hier Abhilfe schaf-
fen. Über Bilder, aber auch Charakteristika wie Schärfe, den Bestandteil rohen oder gekochten Fischs oder das Merkmal „vegetarisch“ lässt sich die Suche eingrenzen. Der „i-Seismometer“, der von Patrick J. Kennedy (Long Island University) entwickelt wurde, leistet anderes. Er zeigt Erschütterungen auf der x-, yund z-Achse an. So kann man herausfinden, wer von den Kollegen im Büro druckvoller in die Tasten haut. Dazu lässt man das Handy einfach in Reichweite seines Kollegen auf dem Tisch liegen. Manche Menschen haben das Problem, dass sie sich nur schwer oder gar nicht bemerkbar machen können. Manchmal liegt das an einer eher unauffälligen oder gar piepsigen Stimme. In Diskussionen oder Gesprächen kann man sich da nur schwer Gehör verschaffen. Hört man sich da aber wie „Jigsaw“, der teuflische Rätselpeiniger aus dem Film „Saw“ an, dann darf man sicherlich mit mehr Aufmerksamkeit rechnen. Diese App erspart es dem Nutzer, vor dem Telefonat entweder eine Flasche StrohRum zu trinken, oder mit Reißzwecken zu gurgeln. Denn alles was man in das Mikrophon spricht, wird augenblicklich „ge-jigsawt“. Die Anwendung bietet gar die Option, zwi-
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TITELTH E M A
Mit Apps (Kurzform von application) bezeichnet man allgemein jede Form von Anwendungs-Programmen. Heute meint man damit die, welche sich auf Smart-Phones oder Tablet-Computern befinden.
* HARALD WÖRNER schen verschiedenen Sounds zu wählen und so im einem gewissen Rahmen die Klangkulisse auf eigene Bedürfnisse hin anzupassen. Auch an die Hypochonder unter uns ist gedacht. Unter „Influenza Swine Flu Info“ finden Interessierte aktuelle Tipps zum Thema Schweinegrippe. Die App bedient sich bei verschiedenen Nachrichtenkanälen und Hotlines, aber auch beim Robert-KochInstitut oder beim amerikanischen „Center For Disease Control And Prevention“. Für die kleine Panikattacke zwischendurch weist einem das Pro-
Superstar mehr vor der Familie, den Freunden oder Publikum blamieren muss, passt sie -dem Song entsprechend- die Stimmlage des Sängers dem Liedgut an. Kein Ton geht mehr daneben. Die App fügt auch Soundeffekte hinzu, so dass das Lied klingt, als ob es in einem professionellen Tonstudio aufgenommen worden sei. Für den Grundbetrag erhält man vier Stilarten. Zusätzliche Wünsche kann man über die „In-App-Purchase“-Funktion hinzukaufen. Auf Wunsch lässt sich die Gesangseinlage via Facebook, Twitter oder auch per E-Mail mit Fans und Freunden teilen.
Pinkeln beim Vibrationsalarm gramm bei Bedarf auch den Weg in die nächste Apotheke. Auf Wunsch bekommt man sogar noch YoutubeVideos und Tweets. Selbstverständlich alles zum Thema Viren, Grippe und Pandemie. Für Menschen, die eher wohlklingenden Tönen zugetan sind, wäre eventuell die Anwendung „Ladida“ etwas. Denn wie wir ja aus unzähligen Sendungen mit Dieter Bohlen und seinen Kollegen wissen, hat nicht jeder von uns das Glück oder die Gabe, mit einer Stimme wie Paul Potts gesegnet zu sein. Damit sich kein potentieller
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Zum Abschluss möchte ich noch eine Anwendung vorstellen, die auf den ersten Blick ebenso kurios erscheint wie die oben erwähnten. Bei näherem Betrachten steckt aber eine ernste Absicht dahinter und auch die Umsetzung kann punkten. „RunPee“ nämlich befreit Kinogänger aus dem Dilemma zu entscheiden, wann sie am besten die Toilette aufsuchen. Denn meist „drückt“ es ja während des Films. Kein Cineast schaut ständig auf die Uhr, denn allein dieser Umstand schmälert schon den Filmgenuss. Die App bietet den Nutzen, ihm drei günstige Zeitpunkte für eine Pinkelpause
vorzuschlagen. Damit man während der Filmvorführung nicht ständig auf die Uhr sehen muss, in Folge daher vom Film nichts mehr mitbekommt, bietet die Anwendung einen Wecker, den man beim Werbeblock zu Beginn des Films aktiviert. Ein sanftes Vibrieren des Handys weist einen dann auf eine günstige Möglichkeit der Erleichterung hin.
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MEHR ZUM THEMA: Beer Diary: itunes.apple.com/de/app/beerdiaryoriginally-tim (kostenlos) Bier-Rülpser: itunes.apple.com/de/app/ bier-ruelpser (kostenlos) My Promille: itunes.apple.com/ de/app/mypromille-promillerechner (0,79 Euro) Sushipedia: itunes.apple.com/de/ app/sushipedia (kostenlos) I-Seismometer: itunes.apple.com/ de/app/ iseismometer (kostenlos) Jigsaw: itunes.apple.com/de/app/ jigsaw-your-voice (kostenlos) Influenza Swine Flu Info: itunes.apple.com/de/app/influenzaswine-flu-info (0, 79 Euro) LaDi Da: itunes.apple.com/ de/ app/ladida (0,79 Euro) RunPee: itunes.apple.com/de/ app/runpee (kostenlos)
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S T O L P E R S T EIN
G
efällt mir. Like. J’aime. Auf Türkisch beğen oder auch einfach Arr, wenn man es schlicht wie ein Pirat halten möchte. Sie alle bezeichnen in den unterschiedlichen Sprachen diese eine Facebook-Schaltfläche, mit der man wohlwollend sein Einverständnis mit bestimmten Gruppen, Personen, Kommentaren oder auch Fotos zum Ausdruck bringt. Und piratisch ist da längst nicht die kurioseste Sprache, mit der Facebook aufwarten kann: Facebook auf upwards (əʞıl) ist genauso einstellbar wie die Lingua Latina: dann gefällt einem die Seite von Angela Merkel nicht mehr, sondern Angela Merkel mihi placet. Dazu bekennen sich übrigens 108.000 Facebook-Nutzer. Auf den ersten Blick für eine Politikerin eine recht ordentliche Zahl. Neben Barack Obamas 23 Millionen „likes“ jedoch eher Peanuts.
* GLOSSE VON HELENE DAHLKE Millionen Klicks. Nur, dass jemandem etwas gefällt, kann einem anderen noch nicht gefallen. In Israel nannten Eltern ihr Kind Like. „It’s my girl, my love and I like her”, begründete der stolze Vater. Auf den Namen Facebook hört eine Tochter einer ägyptischen Familie. Diese wollte damit auf die Rolle des Netzwerkes während der ägyptischen Revolution aufmerksam machen. Die Zeit wird wohl zeigen, wie sehr Facebook und Like ihre Namen gefallen werden. Kritisch beäugt werden diese neumodischen Entwicklungen und der lockere Umgang mit den populären Gefälltmir-Schaltflächen vor allem von deutschen Datenschützern. Durch Preisgabe der persönlichen Interessen und
Anhängerschaften, könne Facebook Surfgewohnheiten nachvollziehen und lukrative Kundenprofile erstellen. „Tracking“ nennt man das im Fachjargon. Unternehmen, die Facebook als Werbefläche nutzen wollen, haben einen neuen Trend geschaffen: auf Fanslave.com können sie sich sogenannte Fansklaven kaufen. Dabei erhalten die Sklaven von dem jeweiligen Unternehmen zwei Cent pro Klick. Aber was sagt es wirklich über einen Facebook-Nutzer aus, dem „die 3 Fragezeichen“, „Helmut Schmidt“, „Looping Louie“, „deine Mudda“ und „interessiert das nicht“ (!) gefallen? Ganze neun deutsche Facebook-Nutzer versuchen bei all der Verunsicherung den Überblick zu behalten und liken einfach „alles“!
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Andrea Tiedemann
Den Gefällt-mir-Möglichkeiten sind im Facebook-Universum keine Grenzen gesetzt: man „liked“ Fotos und Kommentare der Freunde, Gruppen wie „die 3 Fragezeichen“ (75.000 likes) oder auch einfach Statements wie „Kann dieser Esel mehr Fans haben als der FC Bayern München?“ (190.000 likes). Kann er übrigens nicht, dazu fehlen ihm rund zwei
Facebook: Gefällt mir. Gefällt mir Facebook?
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misterQM (photocase.com)
PARAGRAPHENR E I T E R
Im Namen des Volkes
Wie funktioniert die Meldepflicht? Es ist ruhig geworden um Ursula von der Leyen und ihre Reform des Sozialgesetzbuches (SGB). Dennoch ist das Chaos rund um die Einführung des „Bildungs- und Teilhabepaketes“ nicht vom Tisch zu weisen. Wie bei den letzten Änderungen des SGB hat die Politik vergessen die Verwaltung mitzunehmen. Personalmangel, fehlende Formulare, unzureichende Computerprogramme sind nur einige Eckpunkte, mit denen sich die Behörden bei der Umsetzung auseinander setzen müssen.
* HANS PETER PUNG
I
n unserer heutigen Ausgabe wollen wir uns mit einem wichtigen Thema befassen, das immer wieder zu Problemen führt. Wie komme ich meiner Meldepflicht nach und wann kann ich einen Termin versäumen? Wir sagen Ihnen die wichtigsten Punkte: Die Meldepflicht (§309 Abs.1 SGB III) ist ein wichtiger Bestandteil der Sozialgesetzgebung. Ein Versäumnis kann zu schwerwiegenden Konsequenzen (Kürzung der Leistungen) für den Hilfeempfänger führen. Doch wie verhalte ich mich richtig? Sie haben eine Einladung zum Gespräch mit der Angabe eines konkreten Termins erhalten. Als Leistungsempfänger sind sie, im Rahmen ihrer Mitwirkungspflicht, dazu verpflichtet, diesen Termin wahrzunehmen. Sie kommen ihrer Meldeverpflichtung nach, wenn sie sich... • zum angegebenen Termin im Büro des betreffenden Sachbearbeiters einfinden.(Eine Meldung in der zentralen Anmeldung im Eingangsbereich
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ist nach mehreren Entscheidungen des LSG Bayern nicht ausreichend). • am gleichen Tag zu einer anderen Uhrzeit einfinden. Hier sollten sie auf ein Gespräch bestehen, auch dann, wenn ihr Sachbearbeiter sie persönlich nicht empfangen kann. Die Jobcenter (ARGEN) sind verpflichtet, hierfür ausreichend Personal vorzuhalten. Sie können einen Meldetermin aus wichtigen Gründen versagen. Wichtige Gründe liegen vor, wenn Sie... • wichtige, unaufschiebbare Angelegenheiten erledigen müssen (z.B. Besuch einer Trauerfeier / unerwarteter Ausfall der Kinderbetreuung…). • einen Vorstellungstermin für potentielle Arbeit haben. • Terminkollision mit ihrer Arbeit vorliegt (gilt auch für geringfügig Beschäftigte). • plötzlich erkranken, oder ein verletzungsbedingtes Unvermögen (z.B. gebrochenes Bein) vorliegt.
Die plötzliche Erkrankung muss nicht zwingend durch ein ärztliches Attest nachgewiesen werden. Sie kann auch durch Zeugen glaubhaft gemacht werden. Sie sollten hier jedoch nicht übertreiben. Das Bundessozialgericht hat in einer Entscheidung festgestellt, dass im Einzelfall eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nicht ausreichen kann. Die Arbeitsunfähigkeit sagt ja nicht aus, dass sie nicht trotzdem in der Lage sind, einen Gesprächstermin wahrzunehmen. Zwar gilt der Grundsatz Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen anzuerkennen, im Einzelfall kann dies jedoch versagt werden. Dann ist eine sogenannte „Wegeunfähigkeitsbescheinigung“ vorzulegen. Ihr Arzt muss ihnen diese auf Wunsch ausstellen, falls eine entsprechende Erkrankung vorliegt. Die Kosten hierfür werden im normalen Maß nach der Gebührenordnung der Ärzte übernommen. Wenn sie häufig an Meldeterminen erkranken, könnte Ihr Sachbearbeiter den begründeten Verdacht erheben, dass es sich bei der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung um eine Gefälligkeit handelt.
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Robert Halagan
GÖTTINGEN
Die zwei Seiten einer Münze Allein in Niedersachsen sind es 80.000. Und zusammen kommen sie auf 364 Millionen Euro. Die Rede ist von Spielsüchtigen und ihrem jährlichen Spieleinsatz in Niedersachsens Spielotheken. Um auf das Problem aufmerksam zu machen, fand am 29. September 2011 der bundesweite Aktionstag gegen Glückspielsucht statt.
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s sind erschreckende Zahlen. Und obwohl Spielsucht seit 2001 eine anerkannte Krankheit ist, wird sie noch von vielen unterschätzt. „Es ist ja nur ein Spiel“, möchte man meinen. Das Wetten auf das Fußballergebnis der eigenen Mannschaft, das Pokern mit Freunden am Wochenende, alles harmlos. Bis man nicht mehr ohne kann. Gerät das Spielen außer Kontrolle, spürt der Spielende den Drang, die nächstgelegene Spielothek aufzusuchen. ‚Verzockt’ er wissentlich sein Geld trotz schwerwiegender Folgen, vernachlässigt und verletzt er dabei Angehörige, dann spricht der Experte vom pathologischen oder zwanghaften Spielen. Dann ist es egal, ob man verliert oder gewinnt, ob man pleite ist oder reich, ob glücklich oder depressiv, man geht weiter ‚zocken’. Allein in Göttingen gibt es 365 Geldspielautomaten, die sich derzeit auf etwa 15 Spielhallen und 37 andere Einrichtungen wie Kneipen verteilen. Allein in Göttingen landen so jährlich 6,5 Millionen Euro in Automaten. Und je mehr Automaten aufgestellt sind, desto höher ist die Gefahr, dass mehr Menschen süchtig werden. Wir haben mit einem Glücksspielsüchtigen gesprochen. Auf Seite 20 sind es seine eindrucksvollen Gedanken zum Thema. Es sind die Gedanken eines Tagessatz-Verkäufers, die deutlich machen, wie wichtig Präventionsmaßnahmen sind. Damit es aber gar nicht erst zu Spielsucht kommt, trat im Januar 2008 der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Sein Ziel: die Bekämpfung und Verhinderung von Spielsucht, indem das
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* ROBERT HALAGAN Glücksspielangebot begrenzt und in geordnete Bahnen gelenkt werden soll. Die Umsetzung dieses Plans obliegt dem jeweiligen Bundesland. Für Beratungs- und Präventionsmaßnahmen stehen dem Land Niedersachsen 800.000 Euro zur Verfügung. Damit werden die Stellen der Landeskoordinatorin, der 24 Fachkräfte und die einzelnen Selbsthilfeverbände des Landes finanziert und in ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Im nächsten Jahr werden die Steuern für Spielgeräte von zwölf auf 15 Prozent erhöht. Die Kehrseite des Ganzen? Allein in diesem Jahr nimmt die Stadt Göttingen eine Millionen und durch die Steuererhöhung im nächsten Jahr sogar 1,2 Millionen Euro ein. Obwohl an dieser Stelle Zahlenspiele vermieden werden sollten, kommt man nicht umhin, zu bemerken, dass allein die Einnahmen der Stadt Göttingen den Etat des Landes Niedersachsen für Beratungs- und Präventionsarbeit um derzeit etwa 200.000 Euro übersteigen. Es sollte also nicht schwer festzustellen sein, dass Einnahmen und Ausgaben in einem ungleichen Verhältnis stehen. Dabei vermutet man ja beinahe, dass hier Interessen und Fürsorgepflicht womöglich zuwiderlaufen. Aber wir wollen ja keine Zahlenspiele machen. Am Ende ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir richtig liegen noch so hoch wie der Gewinn in einer Spielothek. So hat eben jede Münze immer noch zwei Seiten.
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MEHR ZUM THEMA: www.nls-online.de www.suchtberatung-goettingen.de TagesSatz
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GÖTTI N G E N
D
ie Mitarbeiterinnen von der Ambulanten Hilfe, Frau Karin Tobias, die im „Runder Tisch Armes Göttingen“ vernetzt ist und Frau Dzukowski, haben mich dabei unterstützt dass ich nach Berlin fahren konnte. Die Nationale Armutskonferenz ist ein Zusammenschluss der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, bundesweit tätiger Fachverbände und Selbsthilfeorganisationen und des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Die Konferenz gründete sich im Herbst 1991 als deutsche Sektion des Europäischen Armutsnetzwerkes. Die nak will mit ihrer Arbeit dazu beitragen, das Armutsproblem zu überwinden und die Selbsthilfeansätze der von Armut betroffenen oder bedrohten Menschen zu unterstützen. Sie sieht ihren Auftrag unter anderem darin, einen Beitrag zu einer veränderten Politik zu leisten, damit die Lebenslage armer Menschen verbessert und strukturelle Überwindung von Armutsbedrohung erreicht wird. Das Thema Armut, die Hartz VI-Debatten, die soziale Ungleichheit in Deutschland und insbesondere die Tatsache, dass die Schere zwischen armen und reichen Menschen immer weiter auseinandergeht, ist in Deutschland in den letzten Jahren stärker in den öffentlichen Blickpunkt geraten. Aufgrund der neuen Gesetzgebung – insbesondere im Bereich der Arbeitslosenversicherung – ist eine Situation eingetreten, dass Menschen in relativ kurzer Zeit (sechs bis zwölf Monate) aus einer materiell gesicherten Situation in materielle Einkommensarmut rutschen können (Hartz IV). Der Regelsatz ist eine Art Grundsicherungssystem, das auch ausreichende gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen soll. Angesichts knapper öffentlicher Mittel entsteht um die Höhe dieses Regelsatzes immer wieder Streit. Für die nak ist diese Frage von zentraler Bedeutung. Sie beteiligt sich jeweils intensiv an dieser Debatte und fordert öffentlich eine Erhöhung dieses Regelsatzes um 20 Prozent und dass es eine eigene, ausreichend hohe Sicherung des Existenzminimums für Kinder gibt. Hier ist zum einen die Definition von Existenzminimum zu unter-
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Gemeinsamer Kampf gegen Armut Die Ambulante Hilfe, bei der ich seit über drei Jahren „Klient“ bin (nachdem ich nach 17 Jahren Indien wieder hier in meiner Heimatstadt Fuß fasste), hat mich gefragt, ob ich, als von Armut Betroffener, an der Nationalen Armutskonferenz (nak) in Berlin teilnehmen möchte.
* JÖRG „YOGI“ MÜLLER
suchen und zum anderen der Artikel I des Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ im Besonderen zu beachten. Wir sind die (Hartz IV-) Reform und haben auch ein Anrecht auf Menschenwürde nach Artikel I Grundgesetz! Die nak hat durchaus Aufsehen erregt mit der Schlagzeile, dass Menschen aus dem unteren Einkommensfünftel sieben Jahre früher sterben als solche aus dem obersten Einkommensfünftel.
Die nak macht so eine Art politsche Lobbyarbeit für Arme. Wenn wieder einmal öffentlich respektlos über Arme geredet wird, wenn Gesetze vorbereitet werden, die Arme nicht oder zu wenig im Blick haben, dann meldet sich die nak zu Wort. Das Treffen hat gezeigt wir sind nicht alleine und Armut geht uns alle an.
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MEHR ZUM THEMA: www.nationale-armutskonferenz.de www.armutsnetzwerk.de ANZEIGE
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GÖTTINGEN
Robert Halagan
GEDANKEN EINES TAGESSATZ-VERKÄUFERS
Einfach verzockt * MANNI*
A
cht Jahre habe ich keine Spielhalle mehr betreten. Irgendwann brauchte ich Geld. Also rein in die Hölle, gespielt, 120 Euro gewonnen; schnell weg mit dem Gewinn und erstmal Pause. Zwei Wochen später: ‚Noch mal probieren!’ Nichts gewonnen. Den nächsten Tag nichts gewonnen. Den nächsten Tag nichts gewonnen. Mein ganzes Geld verloren. Ich dachte immer, ich gewinne was. Aber das Gegenteil war der Fall. Manchmal mit zwei Euro hin, ne halbe Stunde gespielt, bisschen was gewonnen – alles verloren.
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Dass mein Geld weg war, tat mir leid. Aber am schlimmsten war, dass meine Frau ab und zu auf mich wartete. Wenn ich was gewonnen hatte, kam ich mit Blumensträußen und Süßigkeiten im Taxi nach Hause. Habe dann 200 Euro auf den Tisch gelegt und wir haben geteilt. ‚Haste Glück im Spiel, haste Geld für die Liebe’, dachte ich immer. Aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Wie man sich fühlt, wenn man völlig pleite aus der Halle rausgeht, das können Sie sich nicht einmal denken. Wenn man zudem größere Summen verzockt hat, fühlt man sich total im Eimer.
Ich war bei der Suchtberatung. Anstatt zum ersten Termin zu gehen, ging ich in die Halle. Grotesk! Ich hatte etwa fünf Termine dort. Erst dachte ich, es hilft nicht viel. Es wurde erst noch schlimmer. Ich habe bei Freunden und Bekannten Schulden gemacht. Es war schlimm. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass die Beratung mir doch geholfen hat, vor allem aber meine Freunde. Inzwischen habe ich meine Schulden bezahlt und bin seit über zwei Monaten ‚trocken’. Ein saugutes Gefühl.
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*Name geändert
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Jörg „Yogi“ Müller
GÖTTIN G E N
Straßengeflüster „Für mich ist Hinz&Kunzt das perfekte Projekt, um Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen durch unser soziales Sicherheitsnetz gerutscht sind, aufzufangen: mit sozialem Konktakt und mit einer Arbeit, die jeder Verkäufer mit Stolz und Würde verrichten kann.“ So begründet Judith Rakers, Tagesschau-Sprecherin, ihre Unterstützung des Hamburger Straßenmagazins.
Winkeladvokat
Sie gewann beim Starquiz mit Kai Pflaume 21.250 Euro. Den Erlös spendete sie dem Magazin. Doch anstatt das Geld für die laufenden Kosten zu nutzen, spekulierte Hinz&Kunzt-Geschäftsführer Jens Ade, Frau Rankers gleich als Patin zu gewinnen. Und tatsächlich: nur wenige Tage später saß sie in der Redaktion. Jetzt ist sie Botschafterin des Magazins und auch über den Bau eines Hauses mit Wohnungen für Verkäufer wurde schon gesprochen.
Auf zu hohem Ross? Um die Reitsport-Karriere ihrer Tochter zu unterstützen, kaufte eine Mutter ihrer Tochter einen 14-jährigen Wallach. Nach kurzer Zeit stellte sich jedoch heraus, dass das junge Mädchen mit dem erfahrenen Pferd überfordert war. Kurzerhand beförderte die wutentbrannte Mutter das Pferd zu seinem ehemaligen Besitzer zurück, warf ihm vor, ihr ein fürs Reiten ungeeignetes Pferd verkauft zu haben und verlangte den Kaufpreis in Höhe von 5.000 Euro zurück. Der Verkäufer, der die Qualitäten seines Pferdes kannte, verweigerte jedoch die Rücknahme. Daraufhin zog die Mutter, die von der Reitbegabung ihrer Tochter zutiefst überzeugt war, vor Gericht und klagte dort ihre vermeintlichen Rechte ein. Das in dieser Sache entscheidende Amtsgericht in Lichtenfels wies die Klage im Januar 2007
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* ROBERT HALAGAN Die neue Botschafterin überzeugte die Idee, ein Haus mit zehn Wohnungen zu kaufen oder zu bauen, „in dem oben die Hinz&Künztler wohnen und unten das Projekt einzieht. Dann können die Hinz&Künztler gleich runter in den Vertrieb und ins Café kommen, wenn sie sich einsam fühlen, und die Sozialarbeiter sind auch an Ort und Stelle und müssen nicht durch ganz Hamburg reisen.“ Ob es mit prominenter Unterstützung gelingen wird, diesen lang ersehnten Traum zu erfüllen, bleibt abzuwarten. Sicher ist, Judith Rakers Patenschaft ist ein Beispiel, das gerne Schule machen darf.
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MEHR ZUM THEMA: www.hinzundkunzt.de/ archiv/gute-nachrichten
* SEMSIYE AYGIR zurück. Nach der Vernehmung zahlreicher Zeugen sowie der Hinzuziehung eines sachverständigen Gutachters war der zuständige Richter von der Vollkommenheit des Pferdes überzeugt. Die Schwierigkeiten zwischen Tochter und Tier beruhten in erster Linie auf dem noch nicht sehr ausgeprägten reiterlichen Können des Teenagers. Ebenso habe der Wallach vor dem Verkauf immer gut mit anderen Reitern gekonnt und nie Probleme bereitet. Von irgendwelchen Mängeln, die auf das Pferd zurückzuführen seien, könne von daher nicht die Rede sein. Diesem Gerichtsurteil zufolge hatte die Mutter bei den Reitfertigkeiten ihrer Tochter definitiv aufs falsche Pferd gesetzt!
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KASSEL
B
isher gab es für Bedienstete und Studenten je eine gewählte Behindertenvertretung. Darüber hinaus richtete das Präsidium der Uni die Stelle eines Behindertenbeauftragten ein. Herr Wälti wollte das Amt nur übernehmen, wenn er Unterstützung im operationalen Geschäft bekomen würde. Ziel ist, für chronisch Kranke und Behinderte barrierefreie Lösungen zu finden. Dazu soll in jedem Fachbereich eine kompetente Beratung eingerichtet werden.
Beides ergänzt sich gut Zum Thema der Integration behinderter Studenten befragte unsere Autorin Saku Hanna Hagenauer (Erziehungswissenschaftlerin, Referentin des Behindertenbeauftragten) und Prof. Wälti (Professor für Rehabilitationsrecht/Rechte behinderter Menschen).
* TRUDI KINDL
Wichtig sind, neben gezielter Vorbereitung auf anstehende Themen, gute Diskussionsfähigkeit und die Kompetenz, gezielte Fragen stellen zu können. Bei Gesprächen mit dem Präsidium ist positiv, dass Frau Hagenauers Chef Professor ist und sie so eher gehör findet. Bei der barrierefreien Neugestaltung werden oft einfachste Sachen (Geländer oder Treppenmarkierungen) vergessen oder Leitstreifen kaum ertastbar angebracht. Deshalb muss mit viel Geduld nachgehakt und beschrieben werden, was Barrierefreiheit in der Praxis bedeutet. Vieles kostet auch nicht die Welt. Neue Schilder an Häusern werden markiert und in Trapez- und in Brailleschrift beschriftet.
ge nicht, dass er auch von Studenten und Professoren ebenso genutzt werden kann. Eingänge müssen so gelegt werden, dass die Betroffenen zu passenden Sitzplätzen, bzw. nach vorne, kommen können und dass der Blick von den Sitzen auf die Leinwand ohne zu große Rückenbelastung möglich ist. Das klappt nur, wenn Behindertenbeauftragte rechtzeitig mitdiskutieren. Später Änderungen vorzunehmen, ist oft aus baulichen und finanziellen Gründen unmöglich. Daher soll es an allen hessischen Universitäten einen Fachplaner für Barrierefreiheit geben. Chronisch Kranke und Behinderte müssen flexibel ihre Studienzeit einteilen können, um sich an körperliche und psychische Bedürfnisse anzupassen. Bei der Umstellung der Studiengänge gibt es mehr festgelegte Zeiten und Anwesenheitspflichten, wodurch sie häufig an ihre Grenzen stoßen: Hat man mehrmals am Tag von den Lippen abgelesen, oder muss man sich wegen einer Sehbehinderung stärker konzentrieren, um möglichst viel
Erfolge politischer Arbeit erkennt man an kleinen Beispielen: In einem Hörsaal wurden genügend Plätze für Rollstuhlfahrer mit Steckdosen zum Anschluss von Laptops eingebaut. Eine Rampe, die mit einem Mülleimer zugestellt war, wurde bei einer Ortsbegehung gemeinsam mit Vertretung der Bauabteilung geprüft. Im neuen Campus-Center soll in jedem Geschoss ein Evakuierungsbereich mit feuerfesten Türen, Wänden und Wechselsprechanlagen ausgerüstet werden. In der Bibliothek wird ein PC-Arbeitsplatz für Blinde eingerichtet. In ihrer Beratungsarbeit unterstützen Frau Hagenauer und Prof. Wälti auch andere Unis im In- und Ausland.
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Harald Wörner
Privat
Im politischen Alltag muss immer wiederholt darum gekämpft werden, dass man von Gremien von Anfang an mit einbezogen, als kompetenter Partner akzeptiert und an Entscheidungen beteiligt wird. Beispiel Hörsaal: Wichtig ist, dass alle Behinderten ihn betreten können. Das heißt aber noch lan-
mitzukriegen, weiß man, was man getan hat und braucht einen Ausgleich. Muss eine Abschlussarbeit in zwei Semestern angefertigt werden, sind chronisch Kranke häufig benachteiligt, weil Verlängerungsanträge nicht mehr möglich sind. Studenten sollen daher einem Selbsthilfeverein mit juristischer Beratungsmöglichkeit beitreten.
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KA S S E L
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Kassel fährt Konrad Im Schüler-Medien-Projekt „www.kassel-assel.de“ können Schüler erste Erfahrungen mit Medien sammeln. Der vorliegende Text befasst sich mit dem in Kassel geplanten Fahrrad-Verleihsystem „Konrad“
* Clara Pohl, Johanna Flory, Jenny Raabe, Sarah Demlehner und Francan Schorn
Ein weiterer Grund für die Verzögerung ist die Herstellung in der ganzen Welt, Entwürfe aus der Schweiz, Rahmen aus Taiwan, Zusammenbau und Lackierung in Deutschland. Ab Ende September wird das Entleihsystem voraussichtlich zur Benutzung freigegeben. Die speziell für Kassel entworfenen Fahrräder werden momentan von Taiwan nach Kassel transportiert. Hier werden diese dann auf 52 Stationen mit jeweils sechs bis zwölf Fahrrädern verteilt. Die Befürworter des Fahrrad-Verleihsystems hoffen, dass „Konrad“ bei der Bevölkerung gut ankommt, was bei 60.000 Berufspendlern am Tag und 20.000 Studierenden der Uni Kassel kein Problem werden dürfte. Außerdem ist Fahrradfahren bekanntlich gut für die Umwelt und die Gesundheit. Die einzigen ProbleTagesSatz
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me: Kassels Radwege sind nicht ausreichend ausgebaut und Helme müssen Kunden nach dem aktuellen Stand selbst mitbringen. Fahrradfahren macht doch jedem Spaß – frische Luft, Bewegung… Für fünfzig Cent eine halbe Stunde fahren, von der Stadthalle zum Rathaus oder eine ganze Tagestour für nur fünf Euro. Aber wird „Konrad“ wirklich wie gehofft genutzt? Oder sind die vielen Ausgaben für die Katz? Wir denken, dass an sich ein Fahrrad-Verleihsystem eine gute Sache ist. Aber durch diese ganzen Verzögerungen kam sogar Befürwortern der Zweifel an der Durchführung des Projekts, denn eigentlich war „Konrad“ schon im Frühjahr 2010 geplant. Jetzt ist die Fahrradsaison schon fast vorbei – nun, sie wurden in der Schweiz und Taiwan hergestellt, da dauert der Transport natürlich länger. Aber warum wurden die Räder nicht in Kassel oder Umgebung hergestellt? Man könnte ja hier eini-
ge Arbeitsplätze sichern. Außerdem ist die Schifffahrt von Taiwan nach Kassel sicher teuer? Und eins wurde bei der ganzen Planung ganz vergessen – die Sicherheit der Radfahrer. Es gibt viel zu wenig Radwege in Kassel und was ist eigentlich mit einem Helm? Und was ist mit der Sicherheit der Fahrräder? Wenn Randalierer „Konrad“ zerstören? Hoffentlich ist die Stadt Kassel ausreichend versichert. Außerdem müssten dann die Ersatzteile wieder von Taiwan nach Kassel transportiert werden. Genau 47% der von uns befragten Passanten würden die Fahrräder benutzen. Aber sie haben sich an anderen Orten, zum Beispiel Haltestellen, Schulen oder Sportplätzen ebenso Stationen gewünscht. Wir sind gespannt, wie „Konrad“ in Kassel ankommt.
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derfrisörclub
A
ber was ist das eigentlich? In Kassel entsteht ein FahrradVerleihsystem, aber niemand weiß Genaues. Unsere Umfrage belegt, dass 47 Personen von 95 Befragten, also knapp die Hälfte, noch nicht über „Konrad“ Bescheid weiß. Die Idee für „Konrad“ kam von der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Nachdem der Antrag gestellt war, wurde über das Thema im Stadtparlament beraten und in den Fachausschüssen diskutiert. Bis schließlich der endgültige Beschluss zur Durchführung gefasst worden war, war das ursprüngliche Startdatum, Frühjahr 2010, längst überschritten.
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KASSEL
Lyrisches
* KURT BECKER
Ungeahnte Höhen 1 Frauen, Männer, Konkubinen Sterne, die am Himmel schienen. Wolkenkratzer, fremde Stimmen, Bürger, die sich rückwärts trimmen. Heiß begehrte Wintermützen, Liebenswerte Freizeitschützen. Wunder gibt es immer wieder Denn heut singt man ganz andere Lieder. Regenschirme, nur kein Regen, Spatzen, die nie Eier legen. Wehe, wenn sie losgelassen, Die Banker mit den vollen Kassen. Höhepunkt im Stadtverkehr, Kaffeetassen bleiben leer. Keiner, niemand, manchmal Alle, Es lockt die schräge Werbefalle. Liebesrausch samt Hasstiraden, Der Alltag hängt am seidenen Faden. Der Onkel lässt die Puppen tanzen Und sucht im Pudding nach den Wanzen.
Ungeahnte Höhen 2 Müßiggänger, Malträtierer, Wer ist hier Sieger, wer Verlierer? Du hast mir den Konsum versprochen, Ich hab den Nordseefisch gerochen.
Torben Guretzki
Wir kommen wieder, heute, morgen, Mach Dir um uns nur keine Sorgen. Der Brotaufstrich verwischt im Wind, Nur gut, dass wir im Kaufrausch sind.
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DIE KOCHNI S C H E
Kochen mit dem TagesSatz * HANS PETER PUNG & TEAM
Andre Günther (photocase.com)
Leckere Gerichte für Sie entdeckt
Kürbisgerichte
Salat mit Kürbis (4 Portionen / ca. 1,50 Euro pro Portion)
Die Tage werden kürzer, draußen bläst der Wind die Blätter von den Bäumen. Die Gärtner ernten ihr Herbstgemüse. Keine Frage, in der dunklen und ungemütlichen Jahreszeit dominiert in der Küche eher die herzhafte Kost. In den letzten Jahren findet dabei ein ganz besonderes Gemüse seinen Weg auf unsere Teller: der Kürbis! Wir wünschen viel Spaß beim Nachkochen.
Kürbissuppe (4 Portionen / ca. 1,50 Euro pro Person)
1 kg Kürbis (z.B. Hokkaido), 1 Zwiebel, Curry, ¾ l Gemüsebrühe, Saft von 3 Orangen, 200g saure Sahne, Salz, Pfeffer, Butter Kürbis schälen, entkernen, würfeln. Zwiebel schälen, fein würfeln. Etwas Butter in einem Topf erhitzen. Zwiebelwürfel hineingeben und glasig dünsten. 1 – 2 TL Curry (nach Geschmack) darüber streuen und leicht anrösten. Kürbiswürfel dazugeben und andünsten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen, etwa 30 Minuten bei geschlossenem Deckel köcheln lassen. Von der Flamme nehmen, mit dem Pürierstab fein zerkleinern. Saure Sahne und Orangensaft zufügen. Wichtig: Darauf achten, dass die Suppe nur köchelt und nicht kocht. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und heiß servieren.
1 kleiner Muskatkürbis (ca. 500g), 4 Gewürzgurken, 3 EL Essig, 5 EL ÖL, 1 Zwiebel, Salz, Zucker, 3 Tomaten, Schnittlauch Kürbis schälen, entkernen, in feine Streifen raspeln. Zwiebel schälen, fein würfeln. Gurken ebenfalls würfeln. Tomaten in mundgerechte Stücke schneiden. Alles in eine Schüssel geben und vermischen. Aus Essig, Öl, Salz und einer Prise Zucker ein Dressing zubereiten und über den Salat geben. Schnittlauch waschen, trocknen und hacken, über den Salat streuen. Tipp: Dazu schmeckt frisches Bauernbrot mit Butter.
Kürbisgulasch 1 Kürbis (ca. 1 kg / z.B. Hokkaido), 2 Zwiebeln, 400g Hackfleisch gemischt, Olivenöl, Tomatenmark, Kümmelpulver, Salz, Pfeffer, Paprikapulver, 500 ml Gemüsebrühe, 2 Tomaten, 200g Crème fraîche
Kürbis halbieren, entkernen, grob würfeln. Zwiebeln schälen, würfeln. Tomaten häuten, würfeln. Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebelwürfel darin glasig dünsten. Hackfleisch zufügen, kräftig anbraten. Kürbis zufügen, glasig dünsten. Tomatenmark zufügen, kurz anrösten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen. Tomatenwürfel zugeben. Mit Salz, Pfeffer, Paprika und Kümmel würzen. Etwa 20 Minuten köcheln lassen bis der Kürbis weich ist. Crème fraîche unterrühren. Nochmals mit den Gewürzen abschmecken und heiß servieren. Tipp: Reichen Sie dazu frisches Baguette. Wenn Sie möchten können Sie noch etwas Ingwer in das Gulasch reiben. Sie können die Teller auch mit gerösteten Kürbiskernen oder einigen Tropfen Kürbiskernöl garnieren. Wir haben uns bei diesen Rezepten auf zwei der beliebtesten Kürbissorten beschränkt. Natürlich können Sie auch andere Sorten verwenden.
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Tipp: Reichen Sie dazu frisches Baguette. Sie können auch noch geröstete Kürbiskerne oder ein paar Tropfen Kürbiskernöl in die Suppe geben.
TagesSatz
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K U LT U RT I P PS
GÖTTINGEN
Veranstalter
Die Empfehlung
Respekt gegenüber Vielfalt LesBiSchwule Kulturtage 2011 in Göttingen Ein breites Themenspektrum von Lesung, Vortrag mit anschließender Diskussion, über diverse Workshops bis hin zum Spieleabend erwarten die Besucher der LesBiSchwulen Kulturtage 2011. Inhaltlich geht es dann um Regenbogenfamilien, Intersexualität oder was queer sein heißt. Am 16.11. berichtet Orlaith Hendron im ZHG
* MELANIE SWIATLOCH
der Uni über Gleichberechtigung in Nordirland, angefangen von den politischen Konflikten bis hin zu deren Einfluss auf die LGBTQ Bewegung (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer). Heiter geht es dagegen in der Musa bei Kay Ray und seinem Programm „Haarscharf“ am 10.11. zu, bei dem das Publikum selbst zum Teil der Show wird. Am 18.11. schließen die Kulturtage mit einer Party im Juzi ab, ganz nach dem Motto „Unscharf! Geschlechter zerfeiern“, eine Soliparty gegen Hassverbrechen.
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MEHR ZUR EMPFEHLUNG: LesBiSchwule Kulturtage 2011 Fr 21.10. – Fr 18.11. Verschiedene Veranstaltungsorte in Göttingen kulturtage.schafproductions.com
Sa 29.10. - Mo 12.12 / 20 Uhr Goethe Institut, Gö
Di 08.11. - So 13.11. Verschiedene Veranstaltungsorte, Gö
MIKILI – Gehen oder Bleiben: Theaterproduktion von boat people projekt Vorstellungen im November: 01./05./06./09./10. und 13.11. www.boat-people-projekt.de Eintritt: 14 Euro, erm. 9 Euro
34. Göttinger Jazzfestival www.jazzfestival-goettingen.de Eintritt: 5,50 – 52 Euro
Do 03.11. & Fr 04.11. Verschiedene Veranstaltungsorte, Ks 10. Kasseler Präventionstag Wem gehört der öffentliche Raum? (siehe auch Einzelhinweise!) So 06.11. - Fr 11.11. Verschiedene Veranstaltungsorte, Gö Göttinger Kinder- und Jugendbuchwoche: “Grauenvolle Seiten – Abenteuer, Grusel, Spannung“ www.goettinger-jugendbuchwoche.de
Mi 02.11. / 20.00 Uhr Staatstheater (Opernhaus), Ks Leonce und Lena: Lustspiel nach Georg Büchner, anschl. Nachgefragt! (Publikumsgespräch), Karten von 8,5024,50 Euro unter 0561/1094-222 oder unter www.staatstheater-kassel.de (siehe auch Rezension im Kulturteil Kassel!) Mi 02.11. / 20.15 Uhr Thop, Gö Perplex (Premiere): Ein Paar kommt nach Hause und nichts ist wie es einmal war…
Di 08.11. - So 13.11. Verschiedene Kinos, Ks
Do 03.11. / 19.00 Uhr Rathaus (Bürgersaal), Ks
28. Kasseler Dokumentarfilm und Videofest: 293 Filme in Bali, Filmladen und Gloria (Infos unter www. filmladen.de/dokfest)
Der öffentliche Raum: Nutzung und Konflikte (Vortrag von Dr. Claudia Heinzelmann (Hannover)
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Do 03.11. / 21.30 Uhr Nörgelbuff, Gö Shirley Holmes und Kippers and Curtains, Live-Musik zum Rocken Fr 04.11. / 18.00 Uhr Kulturfabik Salzmann, Ks 8.freeflowfestival: u.a. mit Strom, Susanne Wieneke, Maximalbasis u.a., Eintritt: Festival komplett 20 Euro, erm. 15 Euro; einzelner Tag: 15 Euro, erm. 10 Euro Sa 05.11. / 14.00 Uhr Kulturfabrik Salzmann, Ks 8. freeflowfestival: Flohmarkt ab 14.00 Uhr; Konzerte ab 19.00 Uhr (u.a. mit Gunter Hampel, Omray, Weltraum, Embryo und Al Quinia Del Sol, Eintritt: 15 Euro, erm. 10 Euro) So 06.11. / 19.00 Uhr Stadthalle, Gö The Dubliners: Irischer Folk Eintritt: 26,90 – 39,55 Euro Mo 07.11. / 10.00-16.00 Uhr KUBA (Südflügel), Ks Polka und Philharmoniker: musikalische Emigranten früher und heute Di 08.11. / 20.30 Uhr Kulturzentrum Schlachthof, Ks Wolf Maahn: Unplugged, Eintritt 23 Euro Di 08.11. / 21.00 Uhr Musa, Gö Justin Sullivan und Dean White von New Model Army auf Akustik-Tour Eintritt: 18 Euro Do 10.11. / 20.00 Uhr Theaterstübchen, Ks Niels Heinrich: Weiß Bescheid – Neues vom Hamsterrad-Kapitalismus, Eintritt 13 Euro Fr 11.11. / 21.00 Uhr Apex, Gö I Heart Sharks: Pop aus Berlin
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KULTURT I P P S
Kinderflohmarkt von und für Kinder zwischen fünf und 14 Jahren
Die Empfehlung
Mi 16.11. / 20.00-22.00 Uhr vhs Wilhelmshöher Allee (Saal), Ks Vortrag von Dr. Ulrich Schneider: Topographie der Deportation Eintritt: 4 Euro Mi 16.11. / 20.00 Uhr Literarisches Zentrum, Gö Lesung: Ulrich Blumenbach, Jack Kerouac’s On the Road neu übersetzt und Gespräch mit Göttinger Amerikanist Frank Kelleter Eintritt: 9 Euro, erm. 7 Euro Do 17.11. / 20.00 Uhr Stadthalle, Gö René Marik: KasperPop mit dem Maulwurf Eintritt: 30,20 Euro
* HARALD WÖRNER
Kassel
Embryo
So 13.11. / 10.00-14.00 Uhr Kulturzentrum Godehardstraße, Gö
Pure Improvisation 8. freeflowfestival in der Kulturfabrik Salzmann Seit einigen Jahren bietet das vom Kasseler Musik-Kollektiv STROM ins Leben gerufene „freeflowfestival“ interessierten Zuhöreren und -sehern die Chance, improvisierte Kunst verschiedener Sparten zu genießen. In der Kulturfabrik Salzmann haben die Initiatoren einen Veranstalter gefunden, dessen Räumlichkeiten genug
Platz für spontane Entwicklungen lassen. Auf drei Bühnen und mehreren Schauplätzen steht das freie Spiel im Zentrum. Auf der offenen Session-Bühne ist jeder eingeladen mit zu improvisieren. Neben Susanne Wieneke (Gö), Maximalbasis (Ks), TriTop (Ks), Karma Future City (Gö) treten zusätzlich zur Institution Embryo natürlich auch die Kasseler Lokalmatadoren von Strom auf.
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MEHR ZUR EMPFEHLUNG: 8. freeflowfestival Kulturfabrik Salzmann Fr 04.11. / ab 18.00 Uhr Sa 05.11. / ab 19.00 Uhr Eintritt: beide Tage 20 Euro (erm.15 Euro) ein Tag 15 Euro (erm. 10 Euro) Tel.: 0561/572542 www.kulturfabrik-kassel.de
Sa 19.11. / 20.00 Uhr Kulturfabrik Salzmann, Ks
Mo 21.11. / 20.00 Uhr Pools, Gö
Sa 26.11. / 21.30 Uhr Juzi, Gö
Rockbüro: Band-Contest mit Empty sample, Pile Up, Unmuted, Bloodmother und The JaRs Einritt:
Deep Sea Diver: Experimental, Folk und Indie
The Offenders: Ska, Reggae und Punkrock aus Italien
Mi 23.11. / 20.15-22.15 Uhr Staatstheater (TIF), Ks
Sa 26.11. / 22.00 Uhr Kulturfabrik Salzmann, Ks
Jazz im TIF: Dejan Tenzik: Unterground
The Montesas: Rockabilly, Surf & Beat, Eintritt: 9 Euro
Do 24.11. / 19.00-22.00 Uhr vhs Wilhelmshöher Allee (Saal), Ks
Di 29.11. / 20.00 Uhr Lokhalle, Gö
Vortrag von Monica Kingreen: Die Deportation von Juden aus der Region Kassel in das Ghetto Riga, Eintritt 4 Euro
Lord of the Dance: Michael Flatley’s beliebte Stepp-Show Eintritt: 50,50 Euro – 79,25 Euro
Sa 19.11. / 20.15 Uhr Apex, Gö Jens Neutag: Schön Scharf, Kabarett Eintritt: 14 Euro, erm. 12 Euro So 20.11. / 20.00 Uhr Kulturzentrum Schlachthof, Ks Ramona Reiff: Konzert anlässlich der CD-Veröffentlichung „New Shoes“, Eintritt 12 Euro
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K U LT U R G Ö TTINGEN
Ein Fall für das Kartellamt? Die Medien haben, als vierte Gewalt, den besonders wichtigen Auftrag der Informationsaufbereitung für die Öffentlichkeit vorzunehmen. Auf dieser Basis ist es den Bürgern möglich, mit einer eigenen Meinung mündig an dem demokratischen Diskurs teilzunehmen. Ist dies eigentlich noch gewährleistet?
D
ie Medienlandschaft in Göttingen ist eintönig geworden. Existierte bis 2006 noch die unabhängige Göttinger Wochenzeitung, so verblieb nach deren Einstellung das Göttinger Tageblatt (GT) als einzige Tageszeitung für Göttingen. Daneben existiert einzig noch die Hessisch/ Niedersächsische Allgemeine (HNA), die jedoch den Göttinger Markt für das GT frei hält und explizit eher für das Umland berichtet. Neben einigen linkspolitischen Publikationen, bieten allein das Göttinger Stadtradio und das Online- Magazin Göttinger Stadtinfo (goest), das sich in der Nachfolge der Göttinger Wochenzeitung sieht, eine kritische Gegenöffentlichkeit. Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass das Göttinger Tageblatt, zusammen mit dem Anzeigenblatt Blick, zu Niedersachsens dominierendem Medienkonzern gehört: der Verlagsgesellschaft Madsack. Bei solch einem Monopol in der Medienlandschaft stellt sich die Frage, wie überhaupt noch eine unabhängige und kritische Berichterstattung möglich ist. „Die Gleichschaltung der Medien ist der Tod der Demokratie.“, kommentiert der Journalist Tom Schimmeck bei einem Kongress, der im Oktober 2010 in Berlin zum Thema „Öffentlichkeit und Demokratie“ stattfand, die Lage. Doch nicht nur in Niedersachsen, in ganz Deutschland ist die Produktion von Tageszeitungen in der Hand von einigen wenigen Unternehmensgruppen. Die drei größten sind die WAZMediengruppe, die Axel Springer AG und die Südwestdeutsche Medienholding. Da das politische Bewusstsein der Bürger durch die Informationen
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* CARSTEN SEYDLOWSKY
der Zeitungen geprägt wird, kommt diesen Tageszeitungsgruppen ein hohes Maß an Macht zu. Diese Macht sollte eigentlich durch eine Medienvielfalt auf viele Schultern verteilt werden, um ein möglichst breites Spektrum an unterschiedlichen meinungsbildenden Medien zu gewährleisten. Durch die Monopolisierung der Medienkonzerne besteht jedoch für die Pressefreiheit die Gefahr, eine Meinung von einigen Wenigen zu werden. Da Qualitätsjournalismus teuer, die Konkurrenz durch die meist kostenlosen Informationen aus dem Internet hoch ist, geraten immer mehr Zeitungen unter Druck. Eingespart wird zumeist bei den Journalisten: Immer weniger werden fest eingestellt. Somit schreiben auch immer weniger Publizisten in einer immer kleiner werdenden Medienvielfalt. Dass das ein Problem ist, lässt sich bei einem Blick in das Fernsehprogramm erkunden. Wirklich kritischer Journalismus findet sich hier auf Spartensender oder auf Zeiten verbannt, die nur sehr wenige Menschen sehen. Den Massen vor dem Fernseher wird unkritisches Unterhaltungsfernsehen geboten. Dass die Unabhängigkeit der Medien nicht nur durch die schwindende Vielfalt, sondern auch durch politische Eingriffe bedroht wird, zeigt das Beispiel des ehemaligen ZDF- Chefredakteurs Nikolaus Brender. Dessen Vertrag wurde auf Druck der hessischen CDU, insbesondere Roland Kochs, 2010 nicht verlängert. Tom Schimmeck kritisiert, dass die Medieninhaber oft wie Verkäufer handelten, anstatt ihre Verantwortung als vierte Gewalt wahrzunehmen. Kaum
ein Ereignis werde nicht von Politikern, Prominenten und Lobbyisten zur Selbstdarstellung genutzt. Die Medien seien meist willfährige Helfer, während die Bürger resignierten. Gerade hier, so Schimmeck, bestehe die Gefahr, dass Rechtsextremisten die Themen an sich reißen. Durch ihre einfachen und emotionalisierenden Lösungen weckten sie die Aufmerksamkeit der Menschen. Diese populistische Methode des Tabubruchs habe auch Thilo Sarrazin genutzt, während die Medien die Aufregung dankend annahmen. Anstatt die notwendige kritische Haltung an den Tag zu legen, sei Sarrazin einzig als ein Garant für den Absatz der Medien gesehen worden. Der unkritische Zeitungsmarkt bekam tatsächlich Zuwachs von rechts. Bezeichnenderweise präsentiert sich die 2009 gegründete Zeitschrift Zuerst! auf ihrer Homepage als unangepasste Zeitschrift, die entgegen dem Mainstream sich nicht an der Entmündigung des Volkes beteilige. Zuerst! gilt als rechtsextremes Meinungsmagazin, der Chefredakteur Günther Dreschner wird, laut 3sat, vom Verfassungsschutz beobachtet. Tom Schimmeck betont, dass ein kritisches und couragiertes journalistisches Selbstverständnis den Weg aus dem Dilemma darstelle. Hier sieht er vor allem im Internet eine Schlüsselrolle und eine Chance für neue Nachrichtenformate. Als Beispiel kann sicherlich Kontext TV gesehen werden, ein unabhängiges Nachrichtenmagazin, das seit 2009 regelmäßig über Internet und regionale Radio- und Fernsehsender zu sehen ist.
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MEHR ZUM THEMA: Initiative Öffentlichkeit und Demokratie www.oeffentlichkeit-unddemokratie.de Göttinger Stadtinfo www.goest.de Göttinger Stadtradio www.stadtradio-goettingen.de Onlinemagazin „Monsters of Göttingen“ monsters.blogsport.de Alternatives Nachrichtenmagazin www.kontext-tv.de
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KULTUR KA S S E L
Puppen im Getriebe der Macht „Leonce und Lena“ im Staatstheater Kassel
Das Leben dieses Prinzen ist fahl. Darüber kann auch der königliche Purpur nicht hinwegtäuschen. Eben dies unterstreicht das Bühnenbild GralfEdzard Habbens eindrucksvoll, es zeigt den königlichen Spiegelsaal hinter purpurnem Schleier, eingebettet in das übermächtige Grau eines Hügels. Die schicksalhafte Flucht bedarf keiner neuen Kulisse, lädt stattdessen zur Gratwanderung auf den Pfeilern des Königtums: nicht zuletzt der Kuss der Liebenden wird inszeniert als Balanceakt. Trotz der Konstanz bietet diese Bühne enormen Spielraum, vom eingefügten Prolog, der das Automatenhafte der Figuren gekonnt vorausschickt und die Bühne zur mechanischen Spieluhr wandelt, über den Salon hinter dem Vorhang bis zum Volk im Abgrund des Orchestergrabens. Die Inszenierung Thomas Bockelmanns nimmt Büchners ins Lustspiel verschobene Kritik an staatlichen Autoritäten angenehm ernst, ohne in TagesSatz
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* REZENSIERT VON SARA DAVIN N. Klinger
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üßiggang und Wein, Komödie, scharf nur im Abgang. „Es ist ein köstlicher Kontrast. Dieser geistige Tod in diesem geistigen Leib.“ So beschreibt Hobbymelancholiker Prinz Leonce seine schön dumme Idealfrau – doch in Georg Büchners Lustspiel von 1836, das die Obrigkeit als Anachronismus verlacht, sind alle willenlose Puppen im Getriebe der Macht. Leonce leidet am bequemen Luxus des Hofes, der Untergebenheit sogar der Geliebten, an entsetzlicher Langeweile. Die arrangierte Hochzeit mit Prinzessin Lena aus dem benachbarten Königreich würde dem drögen Prinzendasein buchstäblich die Krone aufsetzen. Getrieben von einem vermeintlich großen Gefühl ins nächste flieht Leonce mit dem passionierten Faulpelz Valerio gen Süden. Er trifft die ebenfalls entflohene Lena, verliebt sich, glaubt zu rebellieren und erfüllt doch den väterlichen Lebensplan.
Aktualisierungszwang zu verfallen. Wer offen politische Schärfe erwartet, dem muss schon Büchners Original seicht erscheinen. Wie bereits der Zeitgenosse – vielleicht in Kenntnis von Büchners Pamphlet gegen die sozialen Missstände seiner Zeit, den“Hessischen Landboten“ – muss auch der Rezipient heute das politische Gesamtbild ergänzen. Gattungsgemäß erfreut sich das Publikum an wortspielreicher Ironie, Slapstickeinlagen, der Ho(hl)heit des Adels. Lediglich die grotesk-amüsante Bauernszene erlaubt ein Blinzeln auf die andere Seite der königlichen Absurdität. Wir sehen in die geschminkt-ausgemergelten Gesichter der Kinder des Chors CANTAMUS, die sich singend „so gut in ihren Leiden“ halten. Sinnbildlich versinkt es, Kind und Leid, im aufgezwungenen Frack zu Ehren des Hochzeitspaares. Es ist ein Lustspiel, nicht zuletzt durch Schauspieler mit Lust am Spiel, die Büchners Text lebhaft auf die Bühne
bringen. Björn Bonns Leonce leidet in seiner Lederjacke so einfältig, träumerisch und wortgewandt an seinen Privilegien, dass man ihm eine Verblendung glaubt, die sogar den Selbstmordgedanken zur bloßen Stimmung degradiert. Man möchte aufstehen und ihn schütteln – dies tut Valerio. Im fleckigen Hemd lebt Uwe Steinbruch Valerios obszön-poetische Moral vom Fressen und Nichtstun überschwänglich. Wen wundert ’s, dass seine Lust selbst die Libido der zugeknöpften Gouvernante (Anke Stedingk) entfesselt? Jürgen Wink als König Peter ohne Hosen – im Zusammenspiel mit seinen Dienern – ist ein Genuss. Welch ein philosophierender Narr! Die Rolle der Lena bleibt schon im Original recht blass. Anna-Maria Hirsch ist dennoch überzeugend melancholisch-pubertär. Das Gesamtbild macht Spaß; ausgiebiger Applaus vom Premierepublikum.
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TERMIN IM NOVEMBER: 02.11. um 19.30 Uhr 29
Isabel Winarsch
H I N T E R D E N KULISSEN
Schönes Amerika „West Side Story“ im Deutschen Theater Göttingen
* REZENSIERT VON HELENE DAHLKE
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ife can be right in America.“ Um diese Grundutopie der amerikanischen Freiheit kämpfen zwei rivalisierende Jugendbanden im Manhattan der 1950er Jahre. Regisseur Mark Zurmühle gelingt es in einer packenden Inszenierung den Stoff energiegeladen auf die Bühne zu transportieren. Bernsteins moderne Interpretation der Liebesgeschichte von „Romeo und Julia“ thematisiert den Rassenkonflikt zwischen weißen Amerikanern und puerto-ricanischen Einwanderern. 1957 in New York uraufgeführt, zählt es heute zu den größten Musicalklassikern. Vor dem Hintergrund des Bandenkrieges zwischen Jets und Sharks spielt sich die tragische Liebesgeschichte zwischen dem Weißen Tony (Wojo van Brouwer) und der erst vor kurzem eingewanderten Maria (Sarah Schermuly) ab. Beide glauben, dass sie durch ihre Liebe die Spannungen zwischen den verfeindeten Jugendbanden bezwingen können. Während eines Kriegsrats eskaliert die Situation und es kommt zu einem Kampf um Leben und Tod zwischen dem ungestümen Anführer der Jets Riff (Michael Meichßner) und seinem Kontrahenten Bernardo (Alois Reinhardt). Trotz Eskalation im tödlichen Kampf, macht das Stück Hoffnung. Der traurige Höhepunkt symbolisiert gleichzeitig den Schlüsselmoment für die Reflexion über die begangenen Taten aller Akteure. Vor allem bei der Kennenlernszene von Tony und Maria wird der Zuschauer in den Bann der Aufführung gezogen. Während die beiden Liebenden aufeinandertreffen, scheint der Rest der Welt still zu stehen. Der erhitzte Kampf zwischen Jets und Sharks, dem vor allem das impulsive Spiel der beiden Bandenanführer Intensität verleiht, wird in slow motion fortgeführt. Das schlichte, doch sehr effektive Bühnenbild (der gesamte Boden ist mit Erde bedeckt, im Zentrum befindet sich eine drehbare Stahlkonstruktion) untermalt den Hauptcharakter der Inszenierung: Amerikaner wie Puerto-Ricaner, Männer wie Frauen müssen im Schmutz der Realität agieren. Jeder liegt mit dem Gesicht am Boden und atmet den Dreck der Straße ein. Obwohl keine ausgebildeten Musicaldarsteller, können Gesang und Tanz des gesamten Ensembles überzeugen. Energiegeladen und hervorragend unterstützt durch die schwungvolle Darbietung des Orchesters unter der Leitung von Albrecht Ziepert bieten sie eine packende und unterhaltende Vorstellung.
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TERMINE IM NOVEMBER: 01.11., 08.11., 17.11., 19.11. & 30.11.
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ZWISCHEN DEN ZE I L E N
Das digitale Dorf Die einen können sich ein Leben ohne digitale Medien nicht mehr vorstellen, andere sehen darin den Untergang des Abendlandes. Kaum ein anderes Thema beschäftigt die Gesellschaft derzeit so sehr wie die Zukunft des Internets – iPhone, iPad und Facebook sei Dank. Klar, dass sich auch die analogen Medien damit auseinander setzen. Drei davon stellen wir diesen Monat vor.
* DANIELE PALU Sozial unterwegs
Zukunft ohne uns
Social Media ist das Trendthema des Jahres: Mit mehr als 500 Millionen Nutzern zählt Facebook zu den am schnellsten wachsenden Online-Netzwerken weltweit. Doch wie funktioniert Facebook überhaupt? Verändert es wirklich unsere zwischenmenschlichen Beziehungen? Wozu kann man es guten Gewissens nutzen – und wann besser nicht? „Faceboom“ kommt zwar humorvoll daher, besticht aber dennoch durch eine tiefgreifende Analyse und bietet ein wirklich gelungenes Portrait der populären Internetplattform.
Miriam Meckels Buch „Next“ ist ein Gedankenexperiment, eine Mischung aus Sachbuch und Roman: Es spielt in einer Zukunft, in der die Grenze zwischen digitaler und analoger Welt aufgehoben ist. Mensch und Maschine haben sich im Netz vereinigt. An die Stelle des handelnden Ich tritt ein „humanoider Algorithmus“, eine Software, die alle Aktionen des „Users“ vorausberechnet – was heute tatsächlich bereits ansatzweise möglich ist. Teil zwei des Buchs schildert das taube Gefühl des „Rest“Individuums, das mit dem Verlust der menschlichen Wirklichkeit fertig zu werden versucht. Das klingt düster und erscheint uns arg abwegig, wird von der Professorin für Medien- und Kommunikationsmanagement inhaltlich aber überraschend schlüssig und gut pointiert ausgeführt. Schnell wird klar: Das Buch ist für einen intellektuellen Diskurs konzipiert – und dieses Ziel wird es auch zweifelsohne erreichen. Lesespaß mag allerdings nicht so recht aufkommen. Dafür ist der Text allzu konstruiert und auch der elaborierte Sprachstil wirkt lesehemmend.
Juan Faerman: Faceboom. Südwest, 12,99 Euro. Taschenbuch, 176 Seiten
Miriam Meckel: Next. Rowohlt, 19,95 Euro. Gebunden, 320 Seiten.
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Untergang des Abendlandes Während die einen sich ganz selbstverständlich in der Netzkultur bewegen, wird sie von anderen verteufelt. Beklagt werden etwa Überforderung durch zu viele, ungefilterte Web-Informationen sowie der Verlust von Individualität, Kreativität und Intelligenz. Vielfach heißt es, in der Netzkultur bliebe die inhaltliche Qualität auf der Strecke und ganze Branchen würden in den Ruin getrieben. Doch geht wirklich etwas verloren, wenn wir MP3s statt Vinylschallplatten hören, den neusten Blockbuster auf dem Laptop im Bett statt im Kino schauen, Zeitungen online, Blogs und E-Books lesen und via iPhone und Facebook mit unseren Freunden kommunizieren? Die Brüder Tim und Kai-Hinrich Renner plädieren in ihrem Buch dafür, die digitale Entwicklung als Chance zu begreifen, anstatt sich vom Gefühl der Überforderung lähmen zu lassen. Mit „Digital ist besser“ liefern sie einen breiten Überblick über die Entwicklung im Netz und zeigen, welche großen Möglichkeiten uns die Digitalisierung eröffnet. Die anekdotisch geschriebene Kombination aus persönlicher Erfahrung, Kulturgeschichte und Wirtschaftssachbuch macht das Buch zu einer unterhaltsamen Darstellung der digitalen Revolution. Kai-Hinrich und Tim Renner: Digital ist besser. Campus, 22 Euro. Gebunden, 246 Seiten
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I N D E R N A H AUFNAHME Diesen Monat besprechen wir zwei Kinofilme, die sich nicht unbedingt durch hohen Anspruch auszeichnen. Zum Ausgleich bietet sich unser Thementipp, einer der besten Science Fiction Filme der 90er.
DVD-Tipp
outnow.ch
* CLIFFORD SPENCER
Atemlos – Gefährliche Wahrheit
Wie ausgewechselt
Strange Days
R.: John Singleton USA 2011; FSK 12
R.: David Dobkin USA 2011; FSK 16
R.: Kathryn Bigelow USA 1995; FSK 16
Als Nathan (Taylor Lautner) und seine Nachbarin Karen (Lily Collins) für ein Schulprojekt recherchieren, stossen sie auf eine unangenehme Überraschung. Nathan findet auf einer Website für vermisste Kinder ein Foto von sich selbst. Doch wer sind dann die Beiden, die er seine Eltern nennt? Bevor er es herausfinden kann, werden sie ermordet und die zwei Teens müssen vor serbischen Killern und der CIA flüchten. Taylor Lautner, bekannt als der shirtlose Werwolf aus der „Twilight“ Reihe, versucht sich hier als junger Actionheld. Er gibt eigentlich keine schlechte Figur ab. In den spärlichen emotionalen Momenten wirkt seine Mimik aber ebenso aus Granit gemeißelt wie sein durchtrainierter Körper. Da helfen auch künstliche Tränen wenig. Vielleicht hindern ihn auch nur für die grottigen Dialoge, das aufdringliche Product Placement oder das sinnfreie Skript. Regisseur Singleton hatte einst mit „Boyz n the Hood“ einen der wichtigsten Filme der 90er abgeliefert. „Atemlos“ ist nur ein seelenloses Produkt von der Action-Stange. Nun gut, Lautners Tränen waren vielleicht doch echt.
Dave (Jason Bateman) führt ein gesittetes Leben. Er ist ein erfolgreicher Anwalt, Vater von drei kleinen Kindern und seine Frau Jamie (Leslie Lockwood) ist bezaubernd und charmant. Sein bester Freund Mitch (Ryan Reynolds) ist das genaue Gegenteil: Ein unbekannter Schauspieler, der morgens schon den ersten Joint raucht und sein Lotterleben in vollen Zügen genießt. Eigentlich müssten sie zufrieden sein, trotzdem wünschen sie sich in der Haut des jeweils Anderen zu stecken. Als eines morgens ihr Wunsch in Erfüllung geht, ist der Schock zunächst groß. Klingt soweit nach einer Geschichte mit einer starken Moral. Bis zur Auflösung ist davon aber herzlich wenig zu merken. Schon nach wenigen Minuten hat Dave den Mund voll Babykacke. Und damit hat weder das Niveau seinen Tiefpunkt, noch die Erniedrigung seinen Höhepunkt erreicht. „Wie ausgewechselt“ ist oft eklig, stellenweise primitiv und – das Wichtigste – meist wirklich witzig. Zumindest dann, wenn man sein Gewissen und guten Geschmack vorübergehend vor dem Kinosaal abgeben kann.
Party like it’s 1999: Das Millenium geht dem Ende zu und in Los Angeles steigt nächste Nacht die größte Fete des Jahrtausends. Der ehemalige Cop Lenny (Ralph Fiennes) schlägt sich mit dem Verkauf von sogenannten Squids durch. Es ist eine elektronische Droge, die vorher aufgezeichnete Erinnerungen nicht nur sichtbar, sondern fühlbar für Andere macht. Ob man einmal mit der Waffe in der Hand einen Laden ausrauben oder mit zwei Frauen gleichzeitig schlafen will – Lenny macht es möglich, ganz ohne Konsequenzen. Als Squids mit Mordaufzeichnungen kursieren, werden er und seine taffe Freundin Macey (Angela Bassett) in einen Strudel von Korruption, Intrigen und Gewalt gerissen, der weit über das Milieu hinaus geht. Bigelows „Strange Days“ ist gleichzeitig eine Zeitkapsel der 90er Jahre und düstere Zukunftsvision. Angelegt als sozialkritischer Blockbuster, scheinbar ein Widerspruch in sich, floppte der Film an den Kinokassen und wurde von Kritikern kaum beachtet. Zu Unrecht, denn allein die furiosen ersten vier Minuten brauchen sich vor einem Scorsese nicht zu verstecken.
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DAS LE T Z T E
DER TiCKER NACHRICHTEN AUF DEN LETZTEN DRÜCKER Impressum Ver.di kritisiert Verfassungsschutz GÖTTINGEN – Die Gewerkschaft Ver.di hat den Niedersächsischen Verfassungsschutz scharf kritisiert. Grund war die Überwachung von Kai Budler. Der StadtRadio Redakteur ist mindestens seit dem Jahr 2000 von den Behörden beobachtet worden. Ver.di Gewerkschaftssekretär Patrick von Brandt sieht die Pressefreiheit in Gefahr. Dass der Journalismus vom Bundestag als besonders schützenswerter Beruf eingestuft worden sei, sei der Göttinger Polizei offenbar unbekannt. (jg)
Unternehmen beteiligen sich an Umweltberatung GÖTTINGEN – Das Umweltberatungsprogramm Ökoprofit wird von 13 Unternehmen aus der Stadt und der Region Göttingen unterstützt. Ziel des Programms ist es Verbesserungsmaßnahmen für den betrieblichen Umweltschutz zu erarbeiten. Als bisher beste Maßnahme wurde der Umbau der Beleuchtung im Hotel Freizeit In auf LED gewählt. Seit Februar 2011 läuft Ökoprofit und soll noch bis Februar 2012 fortgeführt werden. (jg)
Teuerung leert Taschen Wiesbaden – Die Verbraucherpreise steigen so rasant wie schon seit einigen Jahren nicht mehr. Insbesondere die Lebensmittelpreise fah-
ren Achterbahn. In den letzten Jahren fielen sie, in diesem steigen sie wieder. Der Hauptgrund sind die seit Monaten anziehenden Preise für Heizöl und Benzin. Insgesamt verteuerte sich Energie gegenüber dem September 2010 um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert. In den beiden Vormonaten hatten sie bei 2,4 Prozent gelegen. Schon Anfang November könnte es die nächste Preisrunde bei einem der am meisten verkauften Grundnahrungsmittel geben: der Milch. In den Verhandlungen der Handelsunternehmen mit den Molkereien über neue Halbjahresverträge werden die ersten Abschlüsse erwartet. Mindestens fünf Cent mehr pro Liter Trinkmilch seien mit Blick auf die starke Nachfrage auf dem Weltmarkt nötig, so Gerd Krewer, Vize-Geschäftsführer der Landesvereinigung Milchwirtschaft NRW. (hw)
Gesucht & gefunden Unser Kasseler Verkäufer Heinz sucht ein älteres Windows-XP-Programm und ein Textverarbeitungs-Programm. Letzteres sollte XP-kompatibel sein. Weiterhin würde er sich über einen älteren Fotoapparat freuen. Schön wäre, wenn dieser nichts oder nur wenig kosten würde. Personen, die das eine oder andere abgeben möchten können sich gern im Kasseler TagesSatz-Büro melden. Wir leiten die Angebote dann an Heinz weiter. Wir sind erreichbar zu den Öffnungszeiten (Mo-Fr 17.00-19.00 h und Di 15.00-17.00 h unter der Nummer 0561/8615818 oder -43)
Jörg Sanders
Nächstes Mal
DEZEMBER-Ausgabe 2011 In der Weihnachtsausgabe steht alles im Zeichen der Tiere. Der TagesSatz wirft einen Blick auf das Leben von Straßenhunden und -katzen in Istanbul. Außerdem finden die tierischen Begleiter der kasseler Punks Gehör und es wird um die Bestattung unserer nichtmenschlichen Gefährten gehen. Selbstverständlich kommen auch die bewährten Rubriken des TagesSatz nicht zu kurz.
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TagesSatz, das Straßenmagazin Herausgeber: TagesSatz e.V. 1. Vorsitzender: Hans Peter Pung Adresse der Redaktion Kassel: Westring 69, 34127 Kassel Telefon: 0561 / 861 58 43 Fax: 0561 / 861 58 61 E-Mail: kassel@tagessatz.de Mo, Mi, Do & Fr: 17-19 Uhr Di: 15-17 Uhr Adresse der Redaktion Göttingen: Obere Karspüle 18, 37073 Göttingen Telefon: 0551 / 531 14 62 E-Mail: goettingen@tagessatz.de Mo, Di, Do, Fr: 10-13 Uhr Mi: 14-16 Uhr Homepage: www.tagessatz.de Bankverbindung: Kasseler Sparkasse Kto.: 11 833 79 Blz.: 520 503 53 Sparkasse Göttingen Kto.: 505 815 11 Blz.: 260 500 01 Redaktionsleitung: Carsten Seydlowsky, Melanie Swiatloch (GÖ), Harald Wörner (hw) (KS) Pressesprecher: Carsten Seydlowsky Vertriebsleitung: Kassel: Christian Piontek Tel.: 0561 / 861 58 18 Göttingen: Oliver Barth Tel./Fax: 0551 / 531 14 62 Anzeigenleitung: Oliver Barth Tel./Fax: 0551 / 531 14 62 E-Mail: calliopa@yahoo.de Redaktion Kassel: Sara Davin, Stefan Giebel, Nora Mey, Hans Peter Pung, Claudia Alexandra Rose, Katharina Schwarz Redaktion Göttingen: Semsiye Aygir, Helene Dahlke, Robert Halagan, Jörg „Yogi“ Müller, Daniele Palu, Christoph Pengel, Andreas Pramann, Clifford Spencer News GÖ: Jascha Grewe (jg) Illustration GÖ: Pilar Garcia Fotografie: Torben Guretzki, Robert Halagan, Jörg „Yogi“ Müller, Carsten Seydlowsky, Jörg Sanders, Andrea Tiedemann, Harald Wörner, photocase.com Umschlag: Dirk Mederer Layout: PLAZEBO Werbung für Gesundheit, Kultur und Soziales Obere Karspüle 18 E-Mail: info@plazebo.net www.plazebo.net Druck: COLOR-Druck GmbH ViSdP: Harald Wörner TagesSatz erscheint zwölfmal im Jahr im Straßenverkauf in Kassel und Göttingen. Auflage dieser Ausgabe: 2.250
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe in gekürzter Version zu veröffentlichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.
Verkaufspreis: 2,00 EUR, davon geht 1,00 EUR direkt an den Verkäufer.
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W O H I N , W E NN Allgemeine Hilfen
EssenSAUSGABEN
Göttingen
Göttingen
Caritasverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Godehardstr. 18 37081 Göttingen 0551/999590
Die Göttinger Tafel Jakobikirchhof 1 37073 Göttingen Tel. 0551–51030
Opferhilfebüro Göttingen für Opfer von Straftaten Maschmühlenweg 11(Landger.) 37073 Göttingen 0551/5213883 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten Ansprechpartner: Herr Bayer 0551/6338876 Sozialdienst für Migranten, RABaZ-Beratungs- & Vermittlungsstelle für ausländische Jugendliche Karspüle 16 37073 Göttingen 0551/57739 BONUS Freiwilligenzentrum Godehardstr. 18 37081 Göttingen 0551/9995917 Neue Arbeit Brockensammlung Levinstr.1 37079 Göttingen 0551/5067320 Pro Familia Rote Str.19 37073 Göttingen 0551/58627 Selbsthilfe Körperbehinderte Neustadt 7 37073 Göttingen 0551/54733-0 Selbsthilfegruppe für Mobbing-geschädigte – Rainer Beutler 05602/1860 BürgerInnenberatung Stadt Göttingen Hiroshimaplatz 2 37083 Göttingen Kassel Kasseler Hilfe Opfer- und Zeugenhilfe e.V. Wilhelmshöher Allee 101 34121 Kassel 0561/282070 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten Ansprechpartner: Hr. Holler 0561/6029458 Pro Familia Kassel Frankfurter Straße 133 a 34121 Kassel 0561/27413 Außenstelle Witzenhausen (Rathaus/EG/Raum 10) Am Mart 1/ Witzenhausen Arbeitslosenhilfe Göttingen Arbeiterwohlfahrt Hospitalstr. 10 37073 Göttingen 0551/50091-0 Mensch & Arbeit - Beratungsstelle für Arbeitnehmer und Arbeitslose Kurze Str. 13a 37073 Göttingen 0551/43373 Ländliche Erwachsenenbildung (LEB) Weender Str. 87, 1. Stock 37073 Göttingen 0551/8207917 Mo, Di, Do & Fr 14.30 - 18.00 Uhr Kassel Beratungsstelle für Arbeitslose des DGB Kreis Kassel Spohrstraße 6-8 34117 Kassel 0561/7209536
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Mittagstisch St. Michael Turmstr. 5 37073 Göttingen 0551/5479540 Straßensozialarbeit Rosdorfer Weg 17 37073 Göttingen 0551/517980 Kassel Kasseler Tafel Holländische Straße 141 34127 Kassel 0561/23003 Suppentopf der Heilsarmee jeden Montag von 14-15 Uhr Martinsplatz Gesegnete Mahlzeit Diakonisches Werk Kassel Hermannstraße 6 34117 Kassel weitere Ausgabestellen: Neue Brüderkirche, Johanneskirche, Auferstehungskirche
Kassel Fahrende Ärzte Dr. Giesler/Dr. Moog Mo 14-15.30 Uhr auf dem Martinsplatz Do 20-24 Uhr in der Gießbergstraße
Deutsches Rotes Kreuz Zollstock 17 37081 Göttingen 0551/5096322 Ausgabe: Mo & Do 8.30-11 Uhr jeden 3. Mi im Monat 16-18 Uhr Kassel
Kabera e.V. Beratung bei Essstörungen Kurt - Schumacher Straße 2 34117 Kassel 0561/780505
Diakonisches Werk Kassel Sprungbrett & Sprungbrett spezial Steinweg 5 34117 Kassel 0561/572090
Gesundheitsamt Region Kassel Wilhelmshöher Allee 19-21 34117 Kassel 0561/10031920
Deutsches Rotes Kreuz Königstor 24 34117 Kassel 0561/7290441
Haftentlassene
Lebenskrisen
Göttingen
Telefonseelsorge für Jugendliche 0800/1110333
Anlaufstelle – Kontakt in Krisen e.V. Rosmarinweg 24 37081 Göttingen 0551/632977 Kassel Beratungsstelle für Haftentlassene Kölnische Straße 35 34117 Kassel 0561/787-5061 oder 0561/70738-00
Göttingen Telefonseelsorge 0800/1110111 & 0800/1110222 Kassel Telefonseelsorge 0800/1110111 PSKB Stadt & Landkreis Kassel 0561/1003-0 & 0561/787-5361
Hilfe & Selbsthilfe bei AIDS
Notschlafstellen
Frauen in Not
Göttingen
Göttingen
Göttingen
Göttinger AIDS-Hilfe Obere Karspüle 14 37073 Göttingen 0551/43735 werktags: 10-13 Uhr Beratung: 0551/19411
Heilsarmee Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484
AIDS-Beratungsstelle Theaterplatz 4 37073 Göttingen 0551/4004831
Soziale Hilfe e.V. / Panama (für alleinstehende Wohnungslose) Kölnische Straße 35 34117 Kassel 0561/70738-00
KORE e.V. - Sozialberat. f. Frauen Papendieck 24-26 (Hinterhof, EG) 37073 Göttingen 0551/57453 Frauen-Notruf e.V. Postfach 18 25 37008 Göttingen 0551/44684 Frauenhaus e.V. Göttingen Postfach1911 37009 Göttingen 0551/5211800 Kassel Übergangseinrichtung für wohnungslose Frauen Am Donarbrunnen 32 34132 Kassel 0561/43113 Karla 3 Aufenthalt und Beratung für wohnungslose Frauen Karlsplatz 3 34117 Kassel 0561/15532 Autonomes Frauenhaus 0561/898889 Frauen in Not 0561/9892929 Notruf für vergewaltigte Frauen Frauen gegen Vergewaltigung e.V. 0561/772244 Frauen informieren Frauen e.V. Beratung bei häuslicher Gewalt Westring 67 34127 Kassel 0561/ 89 31 36 Gesundheit Göttingen
Kassel Aids-Hilfe Kassel Motzstraße 1 34117 Kassel 0561/97975910
Café Nautilus (für Drogenabhängige) Erzberger Straße 45 34117 Kassel 0561/12115
Stadt Kassel – Gesundheitsamt AIDS-Beratungsstelle Obere Königsstraße 3 34117 Kassel 0561/787–5380
Rechtsberatung & Hilfe
Kinder & Jugendliche in Not Göttingen Deutscher Kinderschutzbund Nikolaistraße 11 37073 Göttingen 0551/7709844
Kassel Schuldnerberatung Gottschalkstraße 51 34127 Kassel 0561/893099 Verbraucherzentrale Hessen e.V. Bahnhofsplatz 1 34117 Kassel 0561/772934 Göttingen
Omnibus - Beratungsstelle für Jugendliche & junge Erwachsene Goßlarstr. 23 37073 Göttingen 0551/392690
AWO Schulden- & Insolvenzberatung, Kreisverband Göttingen e.V. Hospitalstraße 10 37073 Göttingen 0551/50091-0
Kassel
Verbraucherzentrale Niedersachen Papendiek 24 37073 Göttingen 0551/57094
Deutscher Kinderschutzbund Siemensstraße 1 34127 Kassel 0561/899852 Verein zur Förderung der Erziehungshilfen in Nordhessen e.V. Wilhelmshöher Allee 32a 0561/78449-0
Gesundheitsamt Sozialpsychiatrischer Dienst Am Reinsgraben 1 37085 Göttingen 0551/4004862
Stadt Kassel Sozialer Dienst des Jugendamtes Friedrich-Ebert-Straße 1 34117 Kassel 0561/787–5301
Frauengesundheitszentrum Göttingen e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/484530
Kleiderkammern
Gesundheitszentrum Albanikirchhof 4-5 37073 Göttingen 0551/486766
Kassel
Göttingen Ev.-ref. Gemeinde – Kleiderkammer Untere Karspüle 11 37073 Göttingen Kleiderladen Ausgabe: Do 9-12 Uhr 0551/5473717
Suchtberatung: Alkohol Kassel Anonyme Alkoholiker 0561/5108806 Blaues Kreuz Kassel Landgraf-Karl-Straße 22 34131 Kassel 0561/93545-0 Suchtberatung Diakonisches Werk Goethestraße 96 34119 Kassel 0561/938950 Suchtberatung: Drogen Göttingen DROBZ (Drogenberatungszentrum) Mauerstr.2 37073 Göttingen 0551/45033
Beratungsstelle für Suchtkranke – Diakonieverband Schillerstr 21 37083 Göttingen 0551/72051 Kassel Drogenhilfe Nordhessen e.V. Schillerstraße 2 34117 Kassel 0561/103641 Kontaktladen „Nautilus“ Erzberger Straße 45 34117 Kassel 0561/12115 SAM – Substitutionsfachambulanz Wilhelmshöher Allee 124 34119 Kassel 0561/711813 SAM 2 – Substitutionsfachambulanz Schillerstraße 2 34117 Kassel 0561/103878 WohnungslosenHilfe Göttingen Ambulante Hilfe für alleinstehende Wohnungslose Wiesenstr. 7 37073 Göttingen 0551/42300 Diakonische Heime in Kästorf e.V. – Außenstelle Göttingen Wienstraße 4f 37079 Göttingen 0551/5053302 Straßensozialarbeit (Kleiderkammer) Rosdorfer Weg 17 37073 Göttingen 0551/517980 Bahnhofsmission Bahnhof, Gleis 4-5 37073 Göttingen 0551/56190 Hann. Münden Ambulante Hilfe für alleinstehende Wohnungslose Lange Str. 35 34346 Hann. Münden 05541/71034 / Fax: 05541/903210 Kassel Die Heilsarmee / Sozial Center Ks Eisenacher Straße 18 34123 Kassel 0561/570359-0 Beratungsstelle für Nichtsesshafte Sozialamt der Stadt Kassel Kölnische Straße 35 34117 Kassel 0561/787-5061 Beratungsstelle für alleinstehende Wohnungslose – Soziale Hilfe e.V. Kölnische Straße 35 34117 Kassel 0561/70738–00 Betreutes Wohnen Diakonisches Werk Kassel Hermannstr. 6 34117 Kassel 0561/7128829 Wohnungsprobleme Kassel Zentrale Fachstelle Wohnen Wohnungsamt (Rathaus) Obere Königsstraße 8 34112 Kassel 0561/787-6252 oder -6255 Deutscher Mieterbund Mieterverein Kassel u. U. e.V. Königsplatz 59 34117 Kassel 0561/103861 Wenn Ihre Einrichtung hier nicht enthalten, oder wir eine Korrektur durchführen sollen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit den Daten an goettingen@ tagessatz.de!
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