8 minute read

Das Koster von innen betrachtet

Das Kloster Einsiedeln ist eine Benediktinerabtei. Seit dem Jahr 934 leben hier Mönche nach der Regel des heiligen Benedikt von Nursia, der den Ehrennamen «Patriarch des Abendländlischen Mönchtums» trägt und Patron Europas ist.

Das Kloster Einsiedeln ist eine Benediktinerabtei. Seit dem Jahr 934 leben hier Mönche nach der Regel des heiligen Benedikt von Nursia, der den Ehrennamen «Patriarch des Abendländlischen Mönchtums» trägt und Patron Europas ist.

Advertisement

Hier erfahren Sie mehr über unseren Ordensvater, unsere Lebensregel, unseren Alltag als Benediktinermönche sowie verschiedene Möglichkeiten, mit unserer Gemeinschaft in Beziehung zu treten.

ORDINIS SANCTI BENEDICTI Wir Mönche des Klosters Einsiedeln sind Benediktiner – und das schon seit dem Jahr 934! Darum setzen wir hinter unsere Namen oft das Kürzel «OSB». Dieses steht für «Ordinis Sancti Benedicti» – «dem Orden des heiligen Benedikt zugehörig». Wir sind stolz und dankbar, Teil dieser geistlichen Gemeinschaft zu sein. Aber dieses Erbe ist Gabe und Aufgabe zugleich! Somit hat jene benediktinische Gemeinschaft ihre eigene Prägung, die sich durch die eigene Geschichte, die Tätigkeitsfelder, die Zusammenstellung der Gemeinschaft und das Umfeld ergibt. Dennoch ist das benediktinische Mönchtum bei aller Flexibilität und Anpassungsfähigkeit nicht beliebig!

Der heilige Benedikt legt uns in seiner Mönchsregel ein Leben im harmonischen Wechsel von Gebet, Arbeit und Lesung ans Herz. Dem Gottesdienst soll – wie der Liebe zu Christus – nichts vorgezogen werden. Das ganze Leben eines Mönches oder einer Nonne ist darum auf den Gottesdienst und die Gottesbegegnung hingeordnet. Beides beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Liturgie. Vielmehr soll der ganze Alltag im Kloster transparent auf Gott hin werden. Jesus Christus wird nicht nur im Abt geehrt, sondern auch in den Brüdern und Schwestern, besonders aber in den Kranken, Hilfsbedürftigen und in den Gästen.

Die Benediktsregel sorgt dafür, dass ein Kloster nicht nur eine generationenübergreifende Wohngemeinschaft mit einem spirituellen Anstrich ist, sondern eine «Schule für den Dienst des Herrn».

ABT UND MÖNCHE Wir Mönche des Klosters Einsiedeln sind stolz auf unsere Gemeinschaft – und dankbar für sie! Denn sie zeichnet sich durch eine unglaubliche Vielfalt aus. Jeder Mönch hat seine eigene Persönlichkeit, seine Talente und auch seine Unvollkommenheiten, welche unser Gemeinschaftsleben bereichern und uns anspornen, gemeinsam auf dem Weg der Gottsuche zu bleiben. Wir Einsiedler Benediktiner sind in vielen verschiedenen Arbeitsbereichen tätig, welche Ihnen auf dieser Webseite vorgestellt werden. Zu den wichtigsten Hauptarbeitsbereichen zählen die Wallfahrt, das Gymnasium, die Pfarreiseelsorge und die Werkstätten, die hauptsächlich dem Unterhalt des Klosters dienen.

Der Benediktinerorden gilt heute als der älteste Orden der Katholischen Kirche. Freilich hat der heilige Benedikt keinen Orden im klassischen Sinn gegründet. Denn anders als die grossen Ordensgemeinschaften in der Nachfolge des heiligen Franziskus, Dominikus und Ignatius haben wir Benediktiner keine zentrale Ordensleitung. Der Abtprimas der Benediktiner in Rom, dessen Sitz die Ordenshochschule Sant’Anselmo auf dem Aventin ist, hat lediglich repräsentative Aufgaben. Er vertritt die internationale benediktinische Gemeinschaft (Mönche, Nonnen und Schwestern) gegenüber dem Heiligen Stuhl.

Wir Benediktiner sind also primär durch die gemeinsame Regel miteinander verbunden, die als 1500-jähriger Text natürlich immer wieder neu interpretiert und an die sich verändernden Zeitumstände angepasst wird. Dies geschieht von Kontinent zu Kontinent, von Land zu Land, ja oft sogar von Kloster zu Kloster ganz unterschiedlich.

ABT URBAN FEDERER Unserer Klostergemeinschaft steht Abt Urban Federer vor, dem Pater Dekan (Prior) Daniel Emmenegger und Pater Subprior Mauritius Honegger zur Seite gestellt sind. Sie sind die Oberen unserer Klostergemeinschaft und als solche für die Leitung des Klosters verantwortlich. Das Consilium ist ein Beraterkreis des Abtes und besteht aus gewählten sowie ernannten Mitbrüdern. Das Kapitel, die Versammlung aller Mönche des Klosters mit feierlichen Gelübden, berät und entscheidet über wichtige Aufgaben und Fragen der Klostergemeinschaft. Eine Benediktinerabtei wie Einsiedeln verbindet in ihrer Organisationsstruktur also monarchische (Abt) wie auch basisdemokratische Elemente (Kapitel).

ZWEI BESONDERHEITEN Als Territorialabtei und Doppelkloster vereint unser Kloster zwei kirchenrechtliche Besonderheiten: Wir sind einer Diözese gleichgestellt (gehören folglich nicht zum uns umgebenden Bistum Chur) und mit den Schwestern im Kloster Fahr gehört auch eine Frauengemeinschaft zum Männerkloster Einsiedeln.

GESCHICHTE UND ZUKUNFT Unser Kloster und seine Gegenwart sind das Produkt einer über tausendjährigen Geschichte, die uns bis heute prägt. Dafür sind wir unglaublich dankbar, denn als Benediktiner sind wir durch das Gelübde der Ortsbeständigkeit mehr mit unserem Kloster verbunden als andere Mitglieder anderer Orden. Die Geschichte prägt unsere Gegenwart und inspiriert uns, die Zukunft zu gestalten. Abt Urban Federer ist der 59. Vorsteher unseres Klosters. Er wurde am 23. November 2013 für die Dauer von 12 Jahren zum Abt gewählt. Papst Franziskus bestätigte die Wahl am 10. Dezember 2013. Die Abtsbenediktion fand am 22. Dezember 2013 statt.

ABT – PATER – BRUDER – FRATER – NOVIZE – OBLATE Der Abt ist der Vorsteher des Klosters. Der Name Abt leitet sich vom griechischen Wort «Abbas» ab und bedeutet Vater. So ist der Abt das «Familienoberhaupt» unserer Klostergemeinschaft und «soll mit Güte und Strenge leiten». Der Abt trägt die Verantwortung für die geistlichen und weltlichen Dinge im Kloster.

Das lateinische Wort «Pater» bedeutet ebenso wie der Begriff Abt „Vater“. Es ist die Anrede für Mönche, welche die Priesterweihe empfangen haben. Wir Mönche sind untereinander wie Brüder und teilen dieselben Rechte und Pflichten. «Bruder» nennt man einen Mönch, der nicht Priester ist. Egal ob Priester oder nicht: Der Zeitpunkt des Klostereintritts weist jedem seinen Platz in der «Senioriät» (Reihenfolge) zu. Ein «Frater» ist ein Mönch vor Ablegung seiner Feierlichen Gelübde. Auch kann ein Mönch mit Feierlicher Profess «Frater» heissen, wenn er Theologie studiert, aber noch nicht zum Priester geweiht worden ist. Die angehenden und die jungen Mönche wohnen bei uns im «Fraterstock». Der «Novize» ist ein junger Mitbruder, der lernt, Mönch zu sein. Das Wort bedeutet soviel wie «Neuling». Nach dem einjährigen Noviziat folgt die auf drei Jahre befristete zeitliche Profess. Vor dem Beginn des Noviziats heisst ein Anwärter «Kandidat». «Oblaten» sind Männer und Frauen, die in Verbindung mit unserem Kloster nach der Spiritualität des heiligen Benedikt in der Welt leben. Die Regel des heiligen Benedikt und das Kloster Einsiedeln bilden für sie eine geistliche Heimat.

ALLTAG IM KLOSTER Wie sieht denn ein Tag im Leben eines Mönchs aus? Diese Frage wird uns immer wieder gestellt, wenn Gruppen uns besuchen. Die äussere Struktur, der Tagesablauf, ist dabei schnell erzählt. Um seinem tieferen Sinn auf die Spur zu kommen, muss man ihn leben. Dann entdeckt man: Es geht um nichts weniger als um die Begegnung mit Gott.

05.30 Uhr Vigil, danach dürfen wir Mönche für leibliche Bedürfnisse hinausgehen, der Mensch lebt eben nicht nur vom (Frühstücks-) Brot allein. In der morgendlichen Betrachtung stellt sich der einzelne Mönch ganz persönlich dem Worte Gottes in der Bibel. Er bleibt und wacht, auch wenn Gott scheinbar nicht spricht. 07.15 Uhr versammeln sich die Mönche wiederum zum gemeinsamen Gebet im Chor der Kirche. Laudes – Gott loben im Gedenken an die Auferstehung, an das Aufbrechen des Lichtes aus der Finsternis des Todes, der kein Anrecht mehr auf uns hat. Gestärkt an Leib und Seele steht der Mönch bereit für sein Tagewerk. 11.15 Uhr wenn das Zeichen zum Gottesdienst gegeben wird, lasse der Mönch alles stehen und liegen und eile zu dieser Versammlung, so mahnt Benedikt in seiner Regel. In der täglichen Feier der Eucharistie vollzieht der Konvent der Mönche sein zentralstes Amt und wird so erst eigentlich zu Kirche, die sich von Christus selbst rufen lässt. Das anschliessende Mittagsgebet lädt ein, dieses Geheimnis zu betrachten und sich selbst dankbar als Teil davon zu verstehen. 12.15 Uhr Mittagessen und Rekreation, das gemeinsame Mahl der Getauften ist immer mehr als blosse Nahrungsaufnahme. Oft wird in der Heiligen Schrift das Leben im Himmel mit einem Festmahl verglichen. Das gemeinsame Mahl ist Bild und Vorgeschmack auf dieses Festmahl. 16.30 Uhr Vesper und Salve Regina, das Abendgebet der Kirche wird in der Regel um 18 Uhr herum gebetet. Damit aber die Menschen, die nach Einsiedeln pilgern, sich diesem Gebet anschliessen können, beten wir die Vesper etwas früher. 18.30 Uhr Abendessen und Rekreation, danach bleibt Zeit für eine Rekreation – eine Zeit der Erholung und Entspannung: Im mitbrüderlichen Austausch, bei der Zeitungslektüre im Lesezimmer, bei persönlicher Lektüre im Garten oder in der Mönchszelle oder mit einem Besuch bei den Mitbrüdern in der Pflegeabteilung. 19.55 Uhr Totengedenken, geistliche Lesung und Komplet. Beim Läuten der Glocken versammeln sich die Mönche ein letztes Mal. Treffpunkt ist diesmal der Kapitelssaal, ein Gemeinschaftsraum innerhalb des Klosters. Nachdem wir aller verstorbenen Mönche, die an diesem Ort ihren Weg gegangen sind, gedacht und für sie gebetet haben und gestärkt mit einem kurzen geistlichen Impuls, ziehen wir gemeinsam in die Kirche für das Nachtgebet.

Weitere Informationen unter www.kloster-einsiedeln.ch

Seit 1993 fi ndet der Verein «Netzwerk Familie» für Jugendliche und Kinder in aussergewöhnlichen Situationen liebevolle und passende Pfl egeeltern, vermittelt ihnen ein zweites Zuhause und sucht aktuell wieder interessierte Pfl egeeltern.

Pfl egefamilien leisten einen unverzichtbaren Beitrag für das Gemeinwohl und öffnen Kindern und Jugendlichen ihre Türen und ihre Herzen, was für die Entwicklung dieser Menschen in schwierigen Situationen äusserst wichtig ist.

Wir suchen Menschen, die bereit sind, Kinder mit einer besonderen Geschichte aufzunehmen. Wir suchen Pfl egefamilien im Kanton Schwyz und den umliegenden Kantonen.

Wer Pfl egekinder aufnimmt, hat jederzeit professionelle Hilfe und Ansprechpersonen zur Verfügung und wird vom Verein sozialrechtlich angestellt.

Der Verein Netzwerk Familie sucht laufend motivierte Pfl egeeltern. Dazu Geschäftsleiterin Claudia Stamerra: «Bei der Platzierung von Pfl egekindern berücksichtigen wir insbesondere den besonderen Bedarf des Pfl egekindes sowie die Ressourcen der Pfl egefamilie. Durch eine gute Abklärung im Aufnahmeprozess möchten wir vermeiden, dass die Kinder, welche sich bereits in einer schwierigen Situation befi nden, noch weitere Male umplatziert werden müssen. Sie sollen ein zweites Zuhause bekommen, in welchem sie sich wohl fühlen und gut entwickeln können.» Der Verein Netzwerk Familie wählt Pfl egefamilien sorgfältig aus. Ablauf und Zuständigkeiten werden klar geregelt. Die Zusammenarbeit mit den Pfl egeeltern ist eng; sie ist geprägt von offener Kommunikation und transparenter Information.

Sind Sie interessiert? Dann melden Sie sich unverbindlich unter der Nummer: Tel. 055 422 07 47

www.netzwerkfamilie.ch

This article is from: