THEORIE _
99 _
AUS STELLU NG _
NEUN UND NEUNZIG BUILT TO LAST M AT THI A S HOHM A NN KOM MU NIK ATIONSDESIGN BACHELOR THESIS _ KON Z EP T ION, EN T W U R F UND REALISIERUNG EINER DESIGNST UDIE& AUS STELLU NG _
ES IST DAS GESETZ ALLER ORGANISCHEN UND ANORGANISCHEN, ALLER PHYSISCHEN UND METAPHYSISCHEN, ALLER MENSCHLICHEN UND ÜBERMENSCHLICHEN DINGE, ALLER ECHTEN MANIFESTATIONEN DES KOPFES, DES HERZENS UND DER SEELE, DASS DAS LEBEN IN SEINEM AUSDRUCK ERKENNBAR IST, DASS DIE FORM IMMER DER FUNKTION FOLGT.
Louis Henr i Sullivan US-amer ikanischer Architekt _
PROLOG
01st _ (s 0 6 / 0 7 )
DESIGNFUL FUNCTION 02 n d _ (s 0 8 - 1 3)
_ V ER ZEICHNIS
ITS WHAT A CAR SHOULD BE 03rd _ (s 1 4 - 1 9)
CREDITS
04th _ (s 2 2 / 2 3)
_ 06/ 07
PROLOG
01st _ VOM K IN DE S A LT ER Z UR ST UDIE
Am Anfang jedes Projektes steht die Idee oder der Zufall. Im Sinne des Universums, also dem Gesamten, dem ins Eins gekehrte, gehe ich eher vom Reaktionellem aus. Und so ist es auch mit dieser Arbeit. Hätte sich jemand vor Jahren nicht dazu entschied, die Optikerausbildung nicht zu beginnen, dann wäre aus diesem Jemand niemals ein Designstudent geworden. Dies führte vom Einem zum Anderen, wie die Entscheidung einer kleinen Gruppe, die sich dazu entschied, Autos anstelle von Booten zu bauen, nachdem sich ein Diktator dazu entschied mit dem Vorhaben zu scheitern, ganz Europa zu terrorisieren. Solche Entscheidungen und Reaktionen passieren immer und sofort. Sie sind nicht alle geplant, aber passieren meiner Meinung nach aus einem Grund, den ich nicht Schicksal nennen möchte. Dieser Grund hat vielleicht kein Ziel, aber er hat Etappen. Diese Etappen sind das Besondere für uns Menschen. _ Als ich circa sechs Jahre alt war, kam ich mal wieder auf dem Schulweg an unserem Garagenhof vorbei. Schon damals empfand ich keinerlei Emotion für die Fahrzeuge, die man täglich oder oft sieht. Auch protzige Karren fand ich immer ineffektiv. Doch eines Tages stand die Garage eines Ehepaars auf, das ich als eher ungewöhnlich empfand. Ich glaubte, dass das Paar anders sei, weil ihr Einfamilienhaus eine andere Fassade hatte als die Reihenhäuser ihrer Nachbarn. Was in dieser Garage zum Vorschein kam, war genauso ungewöhnlich. Der Mann fuhr ein SAAB 900. Der mir aufgrund seiner Entenschnabel-Optik auffiel. Ein ungewöhnliches Auto. Wie ungewöhnlich, erfuhr ich natürlich erst später, aber aufgrund der außergewöhnlichen Frontscheibe erinnere ich mich bis heute ganz genau an den Wagen. Ich hätte zu diesem Zeitpunkt nie gedacht, dass ich mal Design studieren würde. Ich wusste damals nicht einmal, was Design genau ist, geschweige denn, was Design alles ausmacht und wie es entsteht. Zwanzig Jahre später studiere ich Design. Ich beschäftige mich mit dem Thema jeden Tag ausgiebig und leidenschaftlich. Mein Interesse für besondere Dinge, außerhalb von Kommunikationsdesign, ist ebenfalls stark angewachsen, und so ist es einer Reihe von Zufällen oder Reaktionen zu verdanken, dass ich von einem Hobby zum nächsten komme. So kamen Design und SAAB in mein Leben. Aus einer Vielzahl von Reaktionen aufeinander. Zusammen brachten mich diese Reaktionen zu dem Designprozess, vielleicht sogar zu einem unter dem Prinzip designful function. Leidenschaft und Funktion, Ästhetik und Funktionalität schaffen Dinge, die nur zusammen eine Perfektion erschaffen können. Genauso brauchen die Träumer die Realisten, damit sie der Sonne nicht zu nah kommen. Und die Realisten brauchen die Träumer, sonst würden sie wahrscheinlich nie abheben. Einer allein schafft es nie groß zu werden. Nur zusammen und gleichberechtigt funktioniert designful function. _
_ PROLOG
Die Ästhetik schafft Dinge, die man liebt, die Funktion macht sie sinnvoll. Dieses ausgeglichene Prinzip versuche ich in meiner Arbeit deutlich zu machen und beziehe mich auf ein Beispiel, das nach diesem Prinzip zur Perfektion gefunden hat. Keines der zwei Aspekte ist stärker als das andere, nur zusammen ist der SAAB 99 das, was er sein soll — its what a car should be. _
_ 08/ 09
DESI GNFU L FUNC TION Design ist unser Alltag. Von der Kuchengabel über das Wegwerftaschentuch bis zur Kamin-Abzugshaube. Design ist unser alltäglicher Begleiter, wenn es um das Leben in einer zivilisierten Welt geht. Deshalb zerbrechen sich seit mehreren Jahrzehnten Künstler, Wissenschaftler oder Philosophen den Kopf darüber, was Design eigentlich ist und was es eigentlich soll. Die Einen sind der Meinung, dass Design lediglich auf der Ebene des teuren Statussymbols basiert. Andere erkennen in allem Design. Sei es das Designersofa einer Koryphäe aus einer bestimmten Gesellschaftsschicht oder einfach der Schlüsselanhänger in drei unterschiedlichen neuen Farbgebungen. Wir machen Design und Design macht uns. Ist Design somit mehr als nur das, was es können muss? Wird Design nur in seiner Funktion als Form bewertet? _
02 n d _ THEORIE
_ DESIGNF UL F UNCTION
In meinem Studium habe ich gelernt, dass Design einer ganz klaren Funktion folgt. Anders als die Kunst muss Design eine Funktion haben. Ganz nach dem Prinzip »form follows function«, hat Design die Aufgabe, der Funktion, der es zugeschnitten ist, zu unterliegen. Ganz nach Louis Sullivan, der in seinem Aufsatz »The tall office building artistically considered« von 1896 schrieb: »Es ist das Gesetz aller organischen und anorganischen, aller physischen und metaphysischen, aller menschlichen und übermenschlichen Dinge, aller echten Manifestationen des Kopfes, des Herzens und der Seele, dass das Leben in seinem Ausdruck erkennbar ist, dass die Form immer der Funktion folgt.« (1.1) _ Dies bedeutet in der Anwendung von Design, dass Design in Form eines Plakates, eines Signets, einer Signaletik, eines Produktes oder sogar eines Werbespots, immer dem gerecht werden muss, für das es erschaffen wurde. Design ist das Werkzeug des Werkzeugs, die Sprache der Sprache oder der Struppi des Tims. Design darf nicht zum eigentlichen Produkt werden, wenn der Gegenstand oder das Objekt seinem Existenzgrund gerecht werden soll. Habe ich ein Produkt und möchte ich, dass dieses Produkt in seiner Funktion angemessen verwendet wird, darf ich lediglich soviel Gestaltung in die Funktion geben, dass diese weiterhin seiner Aufgabe gerecht werden kann. Dieses Design ist hochprofessionell und funktioniert nach dem Prinzip "form follows function". Ich kann meinem Leben keine schöne Form geben, wenn ich dadruch selber vom Tode bedroht werde. Auf diese Logik geht Sullivan ein. _ Ist diese Aufgabe des Designs verinnerlicht, können neue Formen und Kreationen entstehen. Aus der Funktion des Designs, können weitere Funktionen entwickelt werden. So kann die Form gleichberechtigt neben der Funktion stehen. Die Form selber wird zu einer Funktion werden, ohne dabei die eigentliche Funktion des Produktes zu behindern. Geschieht dies, ist Ästhetik und Funktionalität gleichgestellt und bildet ein umfassend perfektes Produkt. Dieses Verhältnis nenne ich designful function. _ Ein Beispiel: Ein Plakat transportiert eine Information. Das macht das Medium aus. Diese Information ist in der Funktion des Plakates so verankert, dass es dem Empfänger als zurufendes Medium erscheint. Es hat auf eine Entfernung genauso gut zu funktionieren, wie aus der Nähe. So gelingt es dem Plakat, den Leser mit Information zu versorgen, ohne dass dieser den Inhalt selbst erforschen muss. Der Empfänger muss keine verdeckte Nachricht aufdecken, um zu verstehen, welche Information das Plakat inne hat. Damit kann man nun spielen. Man kann dem Empfänger schrittweise Informationen vermitteln, also Wichtiges zuerst und weniger Wichtiges zuletzt. Man kann die Umgebung des Plakates, also den Ort der Platzierung, mit einbeziehen. Man kann aber auch mit der Ästhetik spielen, um das Plakat seiner Funktion gerechter werden zu lassen. Und dies entspricht der designful function. Plakatgestalter in der ganzen Welt ma-
chen dies jeden Tag deutlich. Durch eine hochwertige Gestaltung im ästhetischen Sinne, lassen sich die Plakate dieser Welt zu einem schöneren Produkt entwickeln. Sei es bei politischen Plakaten, deren Funktionen deutlicher und radikaler sind als bei Plakaten, die zu einer Veranstaltung einladen und die meist weniger Funktion haben als die Mitteilung des Termins und des Orts. Diese Plakate sind nicht mehr nur Informationsträger, sondern transportieren zusätzlich Stil, Geschmack, Impressionen und Zeitgeist. Somit haben sich Plakate in den letzten Jahrzehnten zu Kunstobjekten mit Sammelwert entwickelt. Nicht nur für andere Gestalter. Wettbewerbe und Konferenzen, wie 100 Beste Plakate, machen dies deutlich. Plakate dürfen mehr sein als nur ein Medium mit Funktion, aber auch nicht weniger. Schöne Plakate mit einer konzeptionellen Funktion heben sich ab und streben nach Alleinstellungsmerkmalen. Sie sprechen oft die innersten Gefühle des Menschen auf eine konkretere Weise an. _
_ Ästhtetik auf die Funktion reduziert
Was ist also, wenn Design auf der Ebene des Professionellen bleibt und dennoch der Ästhetik mehr Raum gibt? Wenn Design und Funktion gleichwertig ein Produkt schaffen oder auch die Form zur Funktion wird? Eine Verschmelzung beider Bereiche in einem Produkt. Eine gestaltungsvolle Funktion findet meiner Meinung nach dort statt, wo die Funktion schon perfektioniert ist und durch eine gleichberechtigte starke Gestaltung vervollständigt werden kann. Hierbei ist Design nicht lediglich als Diener der Funktion anzuwenden, darf diese aber auch nicht übertreffen. Design, das mehr verspricht als die Funktion bietet, ist schlechtes Design, auch wenn es ästhetisch ist. Die Form erhält neben dessen Stil, neben seiner Gestaltungstechnik, neben Trends oder neben angewendeter Vielfalt, auch die Funktion in der Ästhetik. Die Ästhetik als entscheidendes Kriterium der Perfektion. Die Ästhetik als Schlüsselinstrument, um sich von andern klar abzugrenzen und somit Qualität zu verdeutlichen. Die Form muss also nicht folgen, sie muss ein Teil der Gesamtfunktion werden. So lange Ästhetik durch die Empfindungen des Menschen aufgenommen wird, solange wird eine angewandte Ästhetik auch einer Funktion
_ 10/ 11
zuzuordnen sein. Mehr Ästhetik in Kombination zur Funktion bringt dann vielleicht auch mehr Empfindung und Einfühlsamkeit im gesamten Leben und im Umgang miteinander. Das Bewusstsein der Gesellschaften der Welt, scheint sich immer mehr in die Richtung des ästhetischen Lebens zu entwickeln. Das zeigen Erfolgszahlen, aber auch Stile und immer häufiger auftretende Trends im öffentlichen Raum. Trends lassen sich an dieser Stelle zwar schwer erklären, aber sie sind für jeden erkennbar. Jeden Tag. Darüber hinaus entwickelt sich die Form zum Erkennungsmerkmal unter soziologischer Betrachtung. Design ist klare, zielgerichtete, kulturübergreifende Kommunikation. Sie findet ihr Ziel in einer unmissverständlichen Sprache, die zwar nicht in kultureller oder philosophischer Form gesprochen werden muss, um verstanden zu werden, aber sie kann sich dieser Prägungen annehmen. Es ist selbstverständlich, dass Design mehr als nur die klare Kommunikation eines Inhaltes darstellt. Design fungiert ebenfalls als Emotion einer Gesellschaft, einer Generation, einer Lebensart oder auch als Instrument zur Macht. In unserer immer stärker ausdifferenzierten Warenwelt ist Design heute also weit mehr als die Lösung von Form- und Funktionsproblemen. Vor allem emotional- und marketingrelevante Faktoren wurden in den Begriff Design integriert. Design wird zum Kommunikationsmittel, denn jedes Produkt transportiert Einstellungen und Werte. Ob billig hergestellt und teuer vermarktet, ob aus hochwertigen Materialien und auf Langlebigkeit ausgelegt — das produzierende Unternehmen drückt mit seinen Erzeugnissen ebenso Haltungen aus, wie der verantwortliche Designer oder spätere Käufer. Sogar nationale Unterschiede und Vorlieben lassen sich anhand der Wahl der Gegenstände ablesen (1.2). Designful function bezieht sich auf diese Aspekte, denn die Funktion der Ästhetik ist eine soziologische. _ Der SAAB 99 ist das konkrete Beispiel das Prinzips "designful function". Das Auto ist in erster Linie ein Fortbewegungsinstrument, das dem Besitzer oder Benutzer von einem Ort zum nächsten bringen soll. Unter Betrachtung des Herstellers, also der Svenska Aeroplan Aktiebolaget im Jahre 1967, sollte dieses Fahrzeug weit mehr als nur die Funktion des Transportes beherrschen. Die Käufer eines Fahrzeuges — wie die des 99 — leben in einer Zielgruppe, die in einer Landschaft wohnt, die sowohl von großen Distanzen als auch durch extreme Wettereinflüsse beeinflusst ist. Lange Fahrten zum Nachbarn oder tiefe Temperaturen im Winter machten ein Fahrzeug nötig, das zuverlässig und robust in seiner Existenz ist. Die Sicherheit in seiner Konstruktion gehört genauso dazu, wie ein hoher Komfort, der lange Fahrten erträglich macht. Somit hatten die Designer und Konstrukteure die Aufgabe, ein Fahrzeug zu schaffen, das in Technik und Design einen Status bildet, der den Ansprüchen seiner Nutzer in Perfektion gerecht wird. Und dies tut dieser Wagen auch unter ästhetischen Gesichtspunkten. Seine Form musste genauso wie die Konstruktion und Funktion einem hohen Anspruch gerecht werden. Weniger dem der Käufer als viel mehr dem des Herstellers selber. SAAB hatte einen extrem hohen Anspruch an sich selbst. Der Wagen lebt natürlich auch von den Errungenschaften durch seine Vorgängermodelle und setzte dennoch neue Maßstäbe in den Punkten Sicherheit, Fahrkomfort und Fahrgenuss. Der SAAB ist kein Auto für Leute, die nach Repräsentation heischen; vielmehr würde man ihn nach seiner äußeren Erscheinung eine Preisklasse tiefer einstufen. Auch ist seine Karosserieform nicht auf Anhieb schön. Nur wer sie mit den Augen des Individualisten genauer betrachtet, wird an der Originalität seine Freude haben. Bei der Formgebung spielten die Gesichtspunkte der Aerodynamik und der Sicherheit die dominierende Rolle. Auch der 99 besitzt eine stabile Karosseriezelle mit kräftigen Holmen unter den Türen und entlang den Dachseiten. Für die Motorhaube hat SAAB ein etwas kompliziertes, doppelt gesichertes Entriegelungssystem entwickelt. Spezielle Sicherheitstürschlösser, Sollbruchstellen in der Lenksäule, ein nachgiebiges Instrumentenbrett und serienmäßige Dreipunkt-Sicherheitsgurte für die Vordersitze sind weitere Beiträge für eine hohe passive Sicherheit. Nicht einmal zum Einbau eines
I NEVER USED THIS TERM »FORM FOLLOWS FUNCTION«. FUNCTIONALITY, THAT IS OKAY!
Dieter Rahms In du st r ied esign e r _
_ oben BR AU N SK4 Hans Gugelot & Dieter Rahms _ unten A PPLE IPHONE
_ DESIGNF UL F UNCTION
Make-Up-Spiegels in der Sonnenblende konnten sich die SAAB-Leute aus Sicherheitsgründen entschließen. Innen findet sich mehr Platz, als man von außen vermuten würde. Vor allem auf den Rücksitzen stehen mehr Kopf- und Kniefreiheit zur Verfügung als in gleich großen Wagen. (1.3) _ Das der 99 ein ästhetisches und in der Funktion zuverlässiges Produkt ist, zeigen seine Vergleiche mit anderen Herstellern und anderen Modellen der Konkurrenz. Hier tauchen Probleme in der langwierigen Nutzung kaum auf und Materialverschleiß ist weniger schadhaft, da bei der Konstruktion auf das bessere Material zugegriffen wurde, als es andere Fahrzeuge bekommen haben. Ob der SAAB 99 ein gutes und langlebiges Designobjekt ist, ist weniger klar zu erkennen. Hierbei sind Fakten auch weniger leicht zu formulieren, denn Ästhetik und Geschmack sind durch die Prägungen jedes Einzelnen unterschiedlich detailliert geformt. Da aber Design eine ganz bestimmte Funktion verfolgt, die unter der Begrifflichkeit "form follows function" oder anderer Designregeln ihre Aufgabe findet, kann man den SAAB 99 sehr wohl als gut gelungenes Designobjekt verstehen. Die Gestaltung des 99 erinnert
_
_ Funktion in schlichter Ästhetik
an die anfänglichen Ideen SAABs nach dem 2.Weltkrieg. Zu dieser Zeit hatte sich das Unternehmen SAAB einen Namen in der Flugzeugindustrie gemacht und musste sich Gedanken über die Zukunft nach dem Ende des Krieges machen. Unter anderem begonnen Produktionslinien in ganz anderen Sparten wie die des Bootsbaus. Entfernt man beim SAAB 99 die Räder und die aktiven Stoßstangen, so erinnert die Form doch deutlich an ein kleines Boot mit Dach und ohne Motor. Dies kann aber auch aus den Erfahrungen der Flugzeugindustrie rühren. Der Industriedesigner Sixten Sason, der unter anderem auch die Hasselblad-Kamera entwarf, begann bei SAAB Flugzeuge zu zeichnen und wurde nach dem 2. Weltkrieg damit beauftragt Autos zu entwerfen. Dabei griff er scheinbar auf seine Erfahrung zurück und übernahm elementare Formen, die der Aerodynamik geschuldet sind.(2.3) Betrachtet man die Frontscheibe des SAAB 99, so fällt einem auf, dass diese eine sehr steile Position verfolgt. Seitlich betrachtet bricht diese die Aerodynamik auf. Dies hat aber eine entscheidende Funktion. Die Frontscheibe des SAAB 99 hat keine tragende Funktion und das muss sie aufgrund der massiv gebauten Frontsäulen auch nicht. Somit bleibt sie leicht auszutauschen und schafft damit eine für SAAB wesentliche Eigenschaft. Die Optik der steil-stehenden Frontscheibe ist das Wiedererkennungs-Merkmal der Marke SAAB in den 1970er bis 2000er Jahren. Der SAAB 900 war des erfolgreichste Modell der Firma SAAB, machte die Marke weltbekannt und verschaffte traumhafte Verkaufszahlen. Der SAAB 900 hat die gleiche Konstruktionsbasis wie der 99, für den sie entwickelt wurde. Das bedeutet, das
links funktionale und ästhetische Tasse rechts E i n e Id e e, v i e l e F o r m e n
_ 12/ 13
Aussehen und damit das entscheidende Aushängeschild des Erfolgsproduktes dieser Firma, stammt nicht vom Erfolgsprodukt selber, sondern wurde bereits im 99 entwickelt und geformt. Das Design des 99 ist insgesamt beim 900 kaum erweitert worden, betrachtet man die für die Anforderung entscheidenden Änderungen. Ein Beweis dafür, dass ein perfektes Produkt ein perfektes Design erhalten hat. _ Verglichen mit den Automobilen der Jahre vor 1969, bestachen das Design des 99 mit Rundungen und nahezu übertriebenen Wultzungen. Auch bei SAAB war dies in den Vorgängermodellen des SAAB 99 ein ganz deutlicher Designstrich. Ab dem SAAB 99 änderte sich diese Linie nahezu schlagartig. Die Rundungen in der Vertikalen, also vom Dach zum Boden des Fahrzeugs, wurden beim 99 durch aerodynamische Formen in der Horizontalen ersetzt. Betrachtet man den Wagen von der Front aus, so kann man sehen, dass die Rundungen an den Kanten extrem reduziert beibehalten wurden. Was vorher ein starrer Regentropfen war, ist nun zu einer sportlichen Seife avanciert. Dies war ein brachialer Schritt aus der Designabteilung der Firma. Wie sich herausstellen ein guter Schritt. Die Konstrukteure wollten ein nahezu perfektes Auto schaffen und somit mussten sie beachten, dass ein schnelles und starkes Auto eben auch die relevanten Sicherheitsmaßnahmen innehaben muss. Der SAAB 99 bekam seit Beginn seiner ersten Baureihe verstärke A-,B-, und C-Säulen eingebaut, die außerdem über das Dach verstärkt einen serienmäßigen Überrollbügel bilden. Moderne Autos haben keine schlanken Rahmen mehr. Diese dienen heute eher als Versteck für Kabel oder Airbags und sind wesentlich bulliger. Außerdem schützt eine Airbag nicht vor Überschlägen, so wie es die Säulen des SAAB 99 können. Die Türen, die auf und über dem Rahmen des Wagens lappen, ergeben ein weiteres sehr sicheres Prinzip SAABs und halten die Hosenbeine sauber. Diese haben verstärkte Stahlrahmen im Hohlraum und schützen auch ohne Airbag vor einem Seitenaufprall. Die Türen verdecken den schmalen Rahmen des 99. Nicht um Material zu sparen, sondern um das Eindringen bei einem Seitenaufprall zusätzlich zu verhindern. Eine revolutionäre Idee, die es heute nicht mehr bei modernen Fahrzeugen gibt. Anders als andere Hersteller hat SAAB bereits 1967 neben dem Frontalaufprall auch den Seitenaufprall oder den Überschlag getestet. So kam es zu dieser Entwicklung. Ein weiterer Aspekt, den man mit dem Design in Einklang gebracht hat, ist unter der Motorabdeckung zu finden. Diese lässt sich nicht wie gewöhnlich zum Fahrzeug hin, sondern vom Fahrgastraum weg öffnen. Die Halterung befindet sich an der Front des Fahrzeuges und ist in der Nähe des Kühlers angebracht. Der Vorteil hierbei liegt in der Verschlusstechnik, die einer Verankerung der Haube gleichkommt. Bei dem Verschließen eben dieser Abdeckung, muss sie erst abgekippt werden und liegt dann in einer Schiene, die sich oberhalb beider Kotflügel befindet. Die in der Horizontalen liegende Abdeckung wird dann in diese Schiene verankert, indem man sie von der Front aus in Richtung Frontscheibe drückt. Ein weite-
res vertikales Eindrücken oberhalb des Kühlergrills verschließt den Abdeckung komplett. Diese augenscheinlich kompliziertere Lösung hat ein ganz elementaren sicherheitstechnischen Grund, der sich extrem bewehrt hat. Durch diese Verankerung ist die Haube an vier, anstelle von zwei Punkten fest gesichert. Bei einem Frontaufprall klappt die Haube nicht hoch und nimmt dem Fahrer die Sicht. Einem zweiten Aufprall, gegen einen Baum oder in den Gegenverkehr, wird entgegengewirkt. Auch dies ist eine auf den Nutzer angepasste Lösung, die in der Gestaltung nicht an brachialer Konstruktion erinnert, sondern in Harmonie und Ästhetik mit der Gesamterscheinung des Wagens einhergeht. Der 99 hat ein optimales Fahrwerk und anders als es seine Außenhaut vermuten lässt, ist diese auch für sehr sportliche Fahrmanöver entwickelt worden. SAAB nutzte die gesammelte Erfahrung aus dem Rallysport für seine Serienproduktion. Dies sorgte dafür, dass der 99 auch auf der öffentlichen Rennstrecke mit stabiler Fahrwerkstechnik daher kommt. Über Kreuz gespannte Bremsseile garantieren Bremssicherheit ohne die Spur zu verlassen, sollte eines mal nicht zum Einsatz kommen können. Zusammen mit Scheibenbremsen an allen vier Rädern, bildet diese Technik ebenfalls eine außergewöhnliche und revolutionäre Konstruktion. Die Erfahrungen aus dem Rallysport machten auch einen hauseigenen Tuner des Herstellers nicht nötig. Mit dem 99 EMS und 99 Turbo baute SAAB bereits seine getunten und sportlicheren Fahrzeuge. Eine leicht zu erweiternde Option eines ohnehin perfekten Produktes. Keine Adaptionen außerhalb des Motorraums waren notwendig. _ Die Ambition moderner Autos, entwickelt sich immer mehr zu einem multimedialen Accessoire. Mobile Endgeräte sind im Jahre 2014 der Trend der Autohersteller. Was dies deutlich macht, ist die Vollendung eines Produktes, das man auf der Konstruktionsebene nicht mehr verbessern kann. Nach dem 99 entwickelten die Automobil-Hersteller zunehmend Fahrzeuge, die den Ansprüchen seiner Fahrer zwar gerecht wurden, aber die des Herstellers nicht mehr. Wenn ein Fahrzeug in Sicherheit und Fahrkomfort Perfektion aufweist, ist meistens auch der Kunde zufrieden. Muss an dem Auto aber nichts instand gesetzt werden, so ist dies für den Absatz der Industrie schädlich. Das sind ganz einfache ökonomische Grundlagen. Der 99 ist aber ein solches Fahrzeug, das bei korrekter Pflege ein Leben lang treu bleibt. Aufgrund seiner Verarbeitung, seiner Stabilität und Funktionalität, bietet der Wagen eine Haltbarkeit, die einem modernen Automobilkonzern nicht glücklich macht. Die Einnahmen sinken, weil alle Kunden zufrieden sind. Somit muss man Automobile schaffen, die aufgrund von unterschiedlichen Mängeln, immer wieder kommen. Und Garantien auf die Verarbeitung gibt es natürlich nur in den Vertragswerkstätten, das entsprechende Extrabudget inklusive. Der Zeitgeist der SAAB Konstrukteure ist da mit dem 99 ein anderer gewesen. Und dies schuf einen Mythos, den die Klientel SAAB-Besitzer ausmacht. Man mag bei SAAB nicht über die Luxus- oder Status-Klasse sprechen, aber wer SAAB schon mal gehört hat, hört meistens auch von der Quali-
_ DESIGNF UL F UNCTION
tät der Fahrzeuge. Interessant daran ist, dass dieser Mythos nicht von SAAB absichtlich geschaffen wurde, sondern er entwickelte sich quasi automatisch mit.(2.3) _ In meiner Recherche rund um SAAB und den 99 hörte ich immer wieder Stimmen von Zeitzeugen, die mir sagten, dass SAAB die Autos der individuellen oder Nonkonformisten mit hohem Anspruch herstelle. Der SAAB an sich sei ein Auto der gebildeteren Käufer. Ein Auto der Lehrer, Professoren oder Anwälte. Dies lässt mich darauf schließen, dass hier ein Fahrzeug geschaffen wurde, das dem Nutzer das gab, was er wirklich suchte. Denn ich gehe davon aus, dass Menschen, die ihr Leben durch Bewusstsein formen, auch in der Wahl ihres Fahrzeuges eine eher bewusstere Richtung suchen, als es Menschen machen, denen die Details ihres Lebens unwichtiger sind. Natürlich kann man mit mehr Geld auch noch unkonventionelle Fahrzeuge als den 99 erhalten, aber mir wurde deutlich gemacht, dass SAAB-Fahrer mehr Wert auf Zuverlässigkeit und Qualität legen, als auf einen Status, den jeder erkennen soll.In eigentlich allen Bereichen des 99 stoße ich auf Besonderheiten. Sei es die Konstruktion, die Idee oder seine Liebhaber. Seine unscheinbare Form ist sein bestes Instrument. "Weniger ist Mehr" wird dem 99 nicht ganz gerecht, da er von außen vielleicht so wirkt, als sei er ein Modell des sowjetischen Designs, aber in ihm steckt viel Anspruch, ein außergewöhnliches Fahrzeug zu sein. _ Weshalb verstehe ich den 99 außerdem als gutes Designprodukt und weshalb ist er ein Produkt im Sinne der designful function? Die 10 Thesen von Dieter Rahms bezüglich gutem Design sprechen unter anderem von Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit im Sinne eines Designs, das den 99 betrifft, ist aufgrund seiner Haltbarkeit nachhaltig. Die robuste Konstruktion, Zuverlässigkeit, haltbare Materialauswahl oder die Fahrwerksqualität machen den SAAB 99 zu einem langlebigen Produkt. Die Absicht ein Fahrzeug zu entwickeln, das Bestand haben soll, spricht für gutes Design und perfekte Funktion. Ein Fahrzeug, das Jahre der Entwicklung nötig gemacht hat, sollte auch für möglichst lange Zeit funktionsfähig sein und dem Nutzer bestehen bleiben. Und in der Natur den geringsten Schaden verursacht. Seine Gestaltung, die Auswahl gewisser Attribute in der Ausstattung oder in der visuellen Veredelung der Außenhaut ist der Funktionalität des 99 gewidmet. Der Wagen wurde von Anfang an so entwickelt, dass er seiner Nutzung und seinem Lebensraum gerecht wird und mit absoluter Zufriedenheit und Zuverlässigkeit stand hält. Hinzu kommt eine Gestaltung, die den Wagen in allen Bereichen salonfähig macht. Dies geschieht aufgrund seiner außergewöhnlichen Optik im Frontbereich im Sinne des Prinzips designful function. Die Auswahl an Farbtönen, die unterschiedlichen Ausstattungen des Interieurs oder die Attribute beim 99EMS und 99TURBO sprechen fast ausschließlich den Geschmack an und sind weniger aufgrund der Funktion gewählt. Seine Anhänger schätzen den 99, weil er ein Meilenstein in der Automobilgeschichte darstellt. Er ist nicht auffällig in den Geschichtsbüchern, aber aufgrund des 99 hat SAAB sei-
ne Geschichte geschrieben. In diesem Jahr können auch die letzten 99 zum Klassiker avancieren. Somit läutet der Wagen eine nächste Ära ein, die der Oldtimer. Dieser Status lässt den 99 automatisch zu einem Designprodukt werden. Die Gesetzesregelung sieht vor, dass die Automobile, die sich älter als 30 Jahre sind, zu einem Kulturgut werden und geschützt gehören. In keiner andern Industrie gibt es eine solch umfassende Regelung. Es gibt Menschen, die behaupten, der 99 sei kein Klassiker im Vergleich zu einem Mercedes 170s aus dem Jahre 1951 oder einem 1968er Ford Mustang Fastback. Im eigentlichen Sinne ist er dies aber sehr wohl, da ein Klassiker nicht den Mainstream beschreibt sondern das Alter und die Zeit in der er gebaut oder geschaffen wurde. Er sieht zwar nicht aus wie ein Automobil, das an eine Design-Ära wie die der amerikanischen 1960er erinnern mag, aber er ist aufgrund seiner Zeitgeschichte ein Klassiker. Sein Design beschreibt seine Herkunft, ohne dabei nur in dieser existieren zu können. Er ist aufgrund seiner reduzierten Gestaltung immer noch aktives Mitglied der heutigen Zeit. Auch wenn der Begriff "flatdesign" heute gewichtiger ist als damals. Aber gerade die gerade Linienführung ist in den aktuellen Jahren der 2010er zurückgekehrt. So wird durch Modelle von BMW oder Volkswagen das Design der 80er fortgeführt. Ich empfinde den SAAB 99 heute eher als einen ruhigen, aber dafür sicheren Designentwurf, der vielleicht eher an die Klarheit sowjetischer Automobile erinnert. Dies führt aber dazu, dass er heute noch zeitgemäßer in den Straßenverkehr passt, als dass es ein Pontiac Ventura aus den 1950er tut, der mit seinen Raketenlichter an die Raumfahrt erinnert. Auch wenn der Wagen heute mehr aufsehen erregt als ein Toyota iQ, einem in der Funktion schlichtem Auto, ist der Zweck und die Funktion in der Anwendung eines Autos nicht gestiegen. Heute muss ein Auto immer noch von A nach B kommen und seinen Gästen Komfort und Sicherheit bieten. _ Der 99 ist auch heute noch zeitlos und er kann es noch lange bleiben, wenn sich der Mainstream nicht zu sehr in eine Richtung bewegt, in der die Funktion des Designs überholt sein wird. Solange Klassiker auf den Straßen fahren dürfen, wird der 99 ein umfangreiches und solides Produkt sein. Designful in jedem Fall! Funktionalität mit Sicherheit! _
_ 14/ 1 5
ITS WHAT A CAR SHOULD BE
03rd _ 9 der Menschen, die ihn fahren. Aber er ist auch ein Der SAAB 99 ist ein 9Auto Individualist. Als luxuriöses, leistungsfähiges Sportfahrzeug. Er hat sich selbst eine Nische geschaffen und steht stolz neben anderen Klassikern. In jeglicher Hinsicht, der SAAB 99 war zum Zeitpunkt seiner Produktionsjahre ein modernes Automobil unter Betrachtung des Stils, der Technik, des Interieurs und der Karosserie. Ein außergewöhnliches Vehikel, das nicht mehr Auto sein kann. _ Die Leitung bei SAAB war sich Mitte der 1960er-Jahre bewusst, dass sie nach den bisherigen Modellen von SAAB 92 bis 96 und Sonett keinen weiteren Kleinwagen bauen sollten. Der Markt zeigte eine neue Richtung auf. Zudem war der bisher angewendete Zweitakt-Motor technologisch überholt. Deshalb entschieden sich die Chefs in Lingköping und Trollhättan dazu, die Zeit des Viertakter-Motoren und der nächst größeren Baureihe einzuläuten. Die wichtigsten Impulse des Designs gingen von Sixten Sason aus, der mit seinem Team bereits an den Flugzeugen der Firma feilte. An seiner Seite standen die Ingenieure Gunnar Lungstrom, Olle Lindquist, Lars Nilsson und der junge Björn Envall, der, wie sich später herausstellte, das Projekt vollendete. Am 2. April 1964 fiel der Startschuss für eben dieses Projekt GUDMUND.(2.1) _ Mit dem technischen Prinzip des 99 betrat die Firma absolutes Neuland. SAAB war der einzige Fahrzeugbauer, der wirklich radikale Konzepte verfolgte. Der 99 war mit seinen konkreten Kurven, dem aerodynamischen Konzept und der Klarheit im Design weit entfernt von den vergleichbaren Modellen anderer Marken. Wie für alle anderen Fahrzeughersteller war es für SAAB wichtig, eine Nische auf dem Markt abzudecken. Der 99 tat dies erfolgreich als Mittelklasse-Limousine. So wie jedes neue Auto, musste sich
_ ITS W H AT A C A R SHOULD BE
der 99 Platz auf dem Markt erkämpfen, sei es in den USA, in Australien oder in Europa. Der Weg dorthin gestaltete sich schwierig, denn es stellten sich viele Frage. Wie die Frage nach einem neuen SAAB mit zwei oder vier Türen. Sollte es ein Stufen- oder Fließheck geben? Welche Motorstärke sollte der 99 bekommen? Sollten das Design durch kurvige oder gerade Linien beherrscht werden? Wird es ein schlichtes Nutzfahrzeug oder eines der oberen Mittelklasse geben? Entsteht die Hauptkonstruktion auf einer typisch europäischen Bauweise oder unter den schwedischen Sicherheitserwartungen?(2.2) _
_ Saab 1965S vante Holm, T r yggve Holm, Gunnar Ljungström, Sixten Sason un d Rolf Mel l d e.
Die Designer und Ingenieure mussten ein Auto für den Weltmarkt entwickeln, durften dabei aber auf keinen Fall die essentiellen Wünsche der schwedischen Zielgruppe vernachlässigen. Das harte Wetter in Schweden erforderten eine robuste Stahlhaut, perfektionierte Belüftung sowie Kabinenheizung. Der Fahrsicherheit durfte genauso wenig vernachlässigt werden, wie der Komfort im Fahrzeug. "In the end SAAB chose to built a SAAB!" Der 99 appellierte an den heimischen Nutzen und seine Lebensdauer würde länger anhalten als es alle die Konkurrenz erwartet hätte. Die erste und grobe Form des 99 skizzierte Sason schon im Jahr 1961, aber veränderte diese bis 1964 mehrfach. Zu seiner Veröffentlichung 1968 galt das Design des 99 als besonders zukunftsorientiert. SAAB brauchte eine entschiedenen Schritt nach vorn und somit sollte der 99 extrem fortschrittlich in der Funktion und dem Design werden. Auch noch Jahre nach seiner Veröffentlichung stellte der 99 die Messlatte in Punkto Sicherheit besonders hoch. Obwohl andere Hersteller aufholten, gewann der 99 zahlreiche Preise in der Kategorie Sicherheit. Das Styling des 99 war seiner Zeit voraus. Ganz ohne übertriebene Chrom-Verzierungen, knollige oder hart zu konstruierende Fahrzeugteile. Das Design war kurviger als zuvor, aber dennoch schlicht und zeitlos. _
Die ersten Skizzen von Sixten Sason entstanden um 1961 und verrieten bereits seine Vision. Sasons Zeichnungen verdeutlichten seine Bewunderung für den amerikanischen Stil. Der Industriedesigner favorisierte keilförmige Körper, pfeilartige Spitzen und kurvige Abschlüsse in der verjüngten Front und dem Heck. Das Hinterteil und die statische Heckscheibe vollendet ein erfolgreiches Fließheck unter aerodynamischen Gesichtspunkten. Ein Fließheck, das so erst Jahre nach Sason auch von anderen Designer skizziert werden sollte. Erste Zeichnungen zeigten Scheinwerfer, die an Citroen erinnern, mit dem Unterschied, dass die Zeichnungen von Sason Jahre vor dem verglichenen Citroen DS erstanden sind. Auch wenn die im Jahr 1961 gestaltete Nase von der Chefetage SAABs als zu abenteuerlich interpretiert wurde, lag der Grundentwurf des 99 bereits 1964 fest. Der SAAB 99 hatte die Form seiner Funktion gefunden. _ Der 99 ist ein keilförmiger Wagen, der eine tiefe und enge Front besitzt und zu einem statischen Körper aufsteigt. Er verbindet ein kurvige Front mit einer straffen Kabinenform. Die Motorhaube liefert die Linie die zum Heck führt und sich an den hinteren Seitenfenster erhebt. Der Wagen bedient sich dem "down-the-road-graphic", einer Haltung, die sich in die Straße drückt und nicht nur optisch eine sportlich Statur vermittelt. Damit blickte Sixten Sason in die Zukunft des Autodesign. Die Fahrer- und Beifahrertüren überlappen die Seitenrahmen der Windschutzscheibe. Eine typische Dreiecksform an dieser Stelle, verschwindet beim 99 und verschafft damit einen dünneren und weicheren Übergang zwischen der Windschutzscheibe und der Seitenteile des Fahrzeugs. Andere Fahrzeughersteller konstruierten diese noch zehn weitere Jahre. Die dünne Statur der A-Säulen ist nicht nur visuell unterstützend. Die Position der verstärkten Säulen wurde nach vorn verschoben und führt somit zu einer verbesserten Sicht des Fahrers. Wie bei vielen anderen Fahrzeugen, waren manche Leute der Meinung, im Heck des 99 einen weiblichen Hintern zu erkennen, was daraus resultieren mag, das Sason als Künstler in weibliche Formen inspiriert war. Sason und sein Team schufen ein Auto, das keinem Beispiel zugrunde lag. Technisch sollte der 99 neue Maßstäbe setzen, die gestalterisch in Zeitlosigkeit und Stil verbunden wurden. Zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung war er 99 ein frisches Gesicht auf dem Weltmarkt des Autodesigns und ein genialer Fortschritt, indem er Sportlichkeit und Salonfähigkeit gleichermaßen verkörperte. Ab 1971 wurde der 99 als Kombi-Coupe erweitert. Dieses Modell verbindet Heckscheibe und Kofferraumdeckel mit einander und schafft einen großen Zugang zur Ladefläche. Somit konnten mit umgeklappter Rückbank auch sperrige Güter verladen werden. Mit der Einführung des 99 Turbo im Jahr 1978 betrat SAAB Neuland, ein weiteres Mal. Die Turbo-Technik des 99 lief deutlich zuverlässiger und leistungsstärker als bei der Konkurrenz und brachte SAAB Weltruhm ein. Diese Technik entstand durch den Zusammenschluss von SAAB und Scania im Jahre 1969. Der 99 EMS war eine zusätzliche Sportversion, die unter anderem ein verbessertes Fahrwerk besaß. _ In den späteren Produktionsjahren lag es an Bjorn Envall das Fahrzeug optisch und technisch aufzufrischen. So ersetzte er die starren Chrom-Stossstangen durch eine aktive Kunststoff-Variante, die in niedrigen Geschwindigkeiten zu keinerlei Schaden an beiden Unfallpartnern sorgten, da sie bei Zusammenstoß nachgab. Envall erhob den 99 nach den ersten drei Produktionsjahren in eine etwas modernere Form und schenkte dem 99 eine breitere Optik. Scheinbar über Nacht wurde der 99 von einem Wagen der 1960er zu einem Automobil der 1970er. Der Unterschied war überraschend. Die breitere Front, unter anderem durch herausragende Blinker, die zusätzlich um positioniert wurden, beendeten Probleme mit der Aerodynamik und machte den 99 noch stabiler auf der Straße. Neuer Kühlergrill wurde in den 99 eingebaut. Dieser sollte einen Wiedererkennungswert schaffen und wurde auch beim SAAB 900 eingebaut. Envall ermöglichte es, die anfangs geplante 4-Türen-Version des 99 zu produzieren und gab damit der Limousine seine heutige Bedeutung. _
_ 16/ 17
Sixten Sason stammte aus der Flugzeugindustrie, zusammen mit SAAB konstruierte er mit dem 99 eine Aerodynamik, die bis dahin nur von wenigen Automobildesignern angewendet wurde. Lediglich zwei weitere Hersteller testeten zu diesem Zeitpunkt ihre Fahrzeuge im Windtunnel. SAAB nutze diese Technik schon seit 1968. Der Wind konnte über das Dach hinaus abziehen und folgte der Form des Wagen zur Heckscheibe, wo er dem Heck Sicherheit und Stabilität verleiht. Der 99 kontrolliert durch sein Design gewollte Turbulenzen. Die Form der Windschutzscheibe ist bis heute absolut einzigartig in der Serienfertigung. Um zu versichern, dass ein gleichbleibender Luftzug auf das Heck drückt, entwickelte Sason die markante Frontscheibe. Diese Scheibe erlaubt es dem Wind aufgrund seiner Rundung, zu den Seite abzuziehen und somit den Wagen Struktur in der Fahrt zu garantieren. Gleichzeitig bricht der Windzug oberhalb der Windschutzscheibe so, dass die Turbulenzen auf das Heck drücken. Die Keilform des 99, die abgerundeten Heckflügel und die Konstruktion des Unterbodens heften den Windzug an den Wagen. _ Der wohl entschiedenste Aspekt des 99 ist das verwendete Material, aufgrund einer angestrebte Sicherheit. Internationale Crashtest-Organisationen berichteten, dass das Leben des Fahrer in einem SAAB weit aus besser zu retten sei, als in den meisten anderen Fahrzeugen seiner Zeit. Neben Mercedes, die das Monocoque entwickelten, und Volvo mit dem Sicherheitsgurt, war SAAB alleine auf dem Markt der sicherheitsrelevanten Technik in einem Automobil. Das Interesse war schlicht noch nicht vorhanden. Nicht bei den Herstellen, sowie bei den Käufern. SAAB war anders. Mit dem 99 entwickelten die Ingenieure die "aktive" Sicherheit eines Fahrzeuges. Während andere sich lediglich auf den Frontaufprall fokussierten, konzentrierte sich SAAB auf umfangreichere Sicherheitspakete, die serienmäßig und für alle Zeit integriert werden sollten. Die Pionierarbeit hinter dem Seitenaufprallschutz oder den selbstreinigenden Scheinwerfer führten zu besserer Sicht und geschützteren Kabinen. Der Fokus auf den ersten Aufprall und dessen mögliche Folgen, führte zu einer unerreichten Sicherheitstechnik in Funktion und Konstruktion. Zehn Zentimeter dicker Stahl diente der Konstruktion, die damit fast doppelt so dick wie die der Konkurrenz-Produkten war. Der 99 wurde aus britischem Stahl hergestellt und nicht wie oft fehlinterpretiert aus "Schwedenstahl". Stahlschweller und Querstreben verstärkten die Fahrzeug-Kabine. Gut ein Zentimeter dicker Stahl und doppelwandige Verkleidung sorgte neben den siebenfach gefalteten Stahlträgern in der A-Säule für eine Sicherheit die Konkurrenzmodell nicht erreichen konnten. "Incredible!", bezeichnete die Fachpresse diese Konstruktion. Verstärker Stahlschweller bilden die A-Säulen, die bis hinter die vorderen Kotflügel reichten und in die Radaufhängung der Vorderachse endeten. Zusätzlich spielt der Winkel der A-Säule eine sicherheitsrelevante Rolle. Sie wurden außerdem über den Dachrahmen mit der B- und C-Säule verbunden. Diese Konstruktion bildetet einen serienmäßigen Überrollbügel. Die stabile Bauweise des 99 schütze auch vor seitlichen Kollisionen oder direkten Seitentreffern. Die Verrschlußtechnik der Motorhaube, die es der Haube nicht ermöglicht bei einem Frontalaufprall hoch zu schnellen und dem Fahrer die Sicht zu nehmen ist typisch 99. Denn SAAB erkannte, dass ein zweiter Aufprall, verursacht durch die genommene Sicht, in dem entgegenkommenden Verkehr oder einen Baum enden kann. Die meisten Autos der 1970er und 1980er-Jahre mussten verdichtete, geklebte und vernietete Windschutzscheiben verwendet haben. Der 99 ist so stabil gebaut, dass er ohne diese auskommt. Deshalb ist die Windschutzscheibe bei Crashtests unversehrt geblieben und in ihrem Gummirahmen stehen geblieben. Dies machte sie nicht zu einem gefährlichen Flugobjekt macht oder gefährdet die Insassen. Ab 1972 bestand die Decke des Innenraums, auch Himmel genannt, aus einem Fieberglasmaterial, dass die Passagiere bei Überschlägen zusätzlich schützen sollte. Die Türen des 99 haben eine zusätzliche Funktion im Sinne des Seitenaufprallschutzes. Sie schließen unter den Fahrzeugrahmen ab. Bei einem Seitenaufprall verhindert dies, dass die Tür in den Innenraum gedrückt wird.
_ ITS W H AT A C A R SHOULD BE
_ erste Studien vor 1967
_ verstärke Rahmen bieten optimalen Schutz bei Überschlägen
Einzigartig in der gesamten Autoindustrie. Ein Quer-Stahlträger, in der Tür, schützt zusätzlich. Der Treibstoff-Tank des 99 wurde über der Hinterachse installiert und ist somit besser vor Durchschlägen geschützt. Der 99 hat an allen Rädern serienmäßige Scheibenbremsen und die Bremsseilzüge wurden von den Ingenieuren über kreuz angelegt, so dass bei einem Riss eines Bremsseils der Fahrer weiterhin stabil abbremsen kann ohne die Spur zu verlieren. _ Das Inferior des originalen 99 ist durch die Flugzeugindustrie inspiriert. Das Armaturenbrett bietet Raum und zieht sich breit bis zu den Türrahmen. Die aus dem SAAB 96 übernommen Instrumente, mit der grünen Beleuchtung, sind klar verpackt. Ab 1971 wurden die Amateuren durch eine sicherheitstechnische Variante ersetzt, die einen mit weichem Kunststoff verkleideten Stahlkern inne hat. Das Armaturenbrett hat Luftauslässe vor der Frontscheibe, die von Beschlag befreien. Die Frontscheibe selber bietet aufgrund der Distanz zum Fahrer ausreichend Platz, um nicht mit dem Kopf des Fahrers zu kollidieren. Die Frontsitze wurden auf orthopädische Eigenschaften angepasst und beinhalteten Sitzheizungen. Freiheit im Fußbereich und auf jede Sitzposition ausgerichtete Heizlüftungen stehen für einen entsprechenden Komfort. Keine übertrieben und unnötigen Anwendungen sind nötig im 99 nötig und dennoch das Gefühl von Sicherheit und Komfort. Jedem Passagier ist eine großzügige Rundumsicht gegeben. Je nach Ausstattung war lediglich die Qualität der Bezüge variabel, aber weniger die technische Ausstattung des Innenraum. Mit den Produktionsjahren wurde diese elektrische Fensterheber oder auch einem Schiebedach erweitert. Die Beleuchtung des vorderen Innenraums ist hinter dem Rückspiegel installiert, um den Fahrer nicht zu blenden. Alle Knöpfe und Schalter sind beleuchtet und zusätzliche Schalter konnten leicht nachgerüstet werden. Die Beleuchtung ist so installiert, dass eine Birne mehrere Schalter gleichzeitig versorgen kann. Eine perfekte Belüftung mit minimaler Regelung wärmt, kühlt und belüfteten an sowohl für den Fahrer oder Beifahrer. Alles mechanisch und somit simpel in der Konstruktion. Gerade der Platz der dem Fahrern und Beifahrern gegeben ist, spricht für eine Limousine. Der 99 ist der erste dieser Klasse bei SAAB und erfüllt die Funktion des Innenraums als Vorbild für andere Fahrzeuge seines Alters. _ Der 99 ist ein Auto wie es sein sollte. Jeder der sich Besitzer eines 99 nennen kann, wird erzählen können, dass es ein echtes unschlagbares Automobil ist. Er wird seiner Funktion absolut gerecht und als Turbo gehört er zu den Autos mit dem höchsten Spaß-Faktor. Den Status diese Autos zu verstehen, unabhängig der Geschichte der Firma, sondern allein unter der Berücksichtigung der allgemeinen Automobilgeschichte, bedeutet die Besonderheit des 99 zu erkennen. Der SAAB 99 war genau das, was SAAB im Jahr 1968 und nach seinen kleineren Vorgängermodellen benötigte. Das fast zu lange Vertrauen auf Zweitaktmotoren und die nur minimal weiterentwickelte Form des 92, führte zu kritischen Blicken auf SAAB. Mit dem 99 konnte SAAB seine Weltmarkt Position als kleines aber absolut innovatives Unternehmen festigen und ausbauen. So empfanden es die Automobilpresse auch, "Perhaps we could venture to suggest that some of the industry´s chief engineers and body men take a look, too, because in several details ways - and even in certain aspects of its styling - the 99 is something of a trendsetter that we much admire!" In Deutschland kam der SAAB 99 zu einem Preis von 10.600 DM in den Handel, eine Menge Holz, aber den Käufern war es bewusst, was sie kauften. Genauso wie die Fachpresse, die die hohe Fahrsicherheit und den guten Komfort, die durchdachte Ausstattung und die gute Gesamtqualität lobte, "Es fällt schwer, ein verantwortungsbewusster gebautes Fahrzeug zu finden.". Zwischen 1969 und 1984 wurden 588,643 Modelle gebaut. Die größte Menge davon in Trollhattan, und eine Menge, vokalem 99 Turbos in der Valmet-Fabrik in Finnland. Das Design des 99 bildet die Grundlage dessen, was später für SAAB das Erkennungsmerkmal werden sollte und heute auch noch ist, den SAAB 900. Zwischen 1984 und 1987 wurde der 90 als Erweiterung gebaut, dieser legte wiederum die Grundform des 900 Cabrios vor. Der 900 ist aus der
_ 18/ 19
Form des 99 entstanden. Ohne den 99 kein 900, ohne 900 kein Mythos SAAB. Der Einzug von Elektronik und Massenproduktion führte zu Ersparnissen in der Qualität. Deshalb ist der 99 für viele SAAB-Liebhaber das Symbol des SAAB Mythos. Für SAAB stieg der Absatz ab der Einführung des 99 so entscheidend, dass die Firma ihr Zeichen in der Geschichte hinterließ. Parallele Pionierarbeit im Bereich des Motorsports, der Flugzeugindustrie und des LKW-Marktes ermöglichte es SAAB-SCANIA, technische Errungenschaften für die anderen Bereich untereinander zu nutzen. _
_ Armaturenbrett bis 1971 erinnert ans Flugzeugcockpit
_ links Inter ior SA AB 99 T urbo ab 1972 _ rechts viel Platz im Saab 99 1968
_ ITS W H AT A C A R SHOULD BE
Der 99 ist wahrlich ein Auto, wie es besser nicht sein muss. Unter Betrachtung einer Geburtsstunde ein faszinierendes Produkt, das in seiner Funktion nicht besser sein kann. Im Design wohl überlegt und ästhetisch hochwertig. Der 99 ist für mich das Beispiel des Prinzips designful function, weil er sinnvoller nicht die Funktion für die er erschaffen wurde erfüllen kann und weil seine Form den Geschmack einer ganz bestimmten Zielgruppe entspricht, die Ästhetik als Lebensqualität interpretiert und weniger als Status. Der SAAB 99 ist designful Function. _
_ 20/ 21
_ ITS W H AT A C A R SHOULD BE
_ 22/ 23
CREDITS
04th _ Quellen _
_
TEXT
BILD
(1.1) Louis Sullivan
Cover
»The tall office building artistically considered«,
Matthias Hohmann; Mai 2014
LIPPINCOTT´s MONTHLY MAGAZINE S. 403
_
(J. B. Lippincott´s Company; Philadelphia 1896)
s04
_
(1) Eujin Rhee (2014); »sixten sason« [www.pinterest.com];
(1.2) Marion Kotau
http://www.pinterest.com/pin/18999629650503792/ [20.April 2014]
»Produktdesign. Eine Einführung mit Beispielen aus der Praxis.«
(2) Matthias Hohmann; 21. Mai 2014
(Birkhäuser, Basel, 2004)
_
_
s05
(1.3) Manfred Jantke - »Saab 99 Der sichere Individualist«;
(1) Gunnar A. Sjörgen;
MotorKlassik Magazin Ausgabe 12/2012
»the Saab way - the first35 years of Saab cars, 1949-1984«;
(Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG)
Österbergs Tryckeri AB (Nyköping/ Schweden 1984)
_
(2) 970-saab-99-dashboard; [www.saabworld.net]; http://saabworld.
(2.1) Dieter Günther
net/gallery/heritage-collection-usa/p3243-1970-saab-99-dashboard/
»SAAB Der Weg einer Kultmarke«;
_
Delius Klasing Verlag (Bielefeld/2013)
s07
_
Matthias Hohmann; 21. Mai 2014
(2.2) Lance Cole
_
»SAAB 99 and 900 The Complete Story«;
s09
The Crowood Press Ltd. (Marlborough/Wiltshire/2001)
unifromwares.com (2014);
_
http://uniformwares.com/about-timepieces/104-series;
(2.3) Rolf Bleeker
[16. Juni 2014]
»The Spirit of SAAB - Mehr als nur ein Auto«;
_
Ariston Verlag (Genf/München 1992)
s10
_
(1) Dieter Rahms; Braun SK4 Recordplayer& Radio; »Less and More – The Design Ethos of Dieter Rahms« (Gestalten Verlag Berlin 2009); (2) Apple Iphone 4; www.vampirosdictadores.blogspot.de [14. Dezember 2011]; _ s11 (1) »designful«; designspiration.net; http://designspiration.net/image/150678159120/ [19. Mai 2014] (2) colored spoons; designspiration.net; http://designspiration.net/image/12381213/ [19. Mai 2014] (3) frauklarer (2014); frauklarer.tumblr.com; http://38.media.tumblr.com/c37d659f66973cb4ab926fe6f8a3b87f/ tumblr_n3s90iXD6z1tv9hf1o3_1280.jpg [19.Mai 2014]; _
_ CREDITS
_
_
BILD
KON TA K T
s14
Matthias Hohmann
(1/ 2) Matthias Hohmann; 21.Mai2014
conta c t@ p om es on e.com
(3/ 4) Dieter Günther;
w w w. p o m e s o n e . c o m
»SAAB Der Weg einer Kultmarke«;
_
Delius Klasing Verlag (Bielefeld/2013)
DRUCK
_
Newspaper Club Glasgow
s16
_
(1/ 2/ 4) Lance Cole;
SCHRIFT
»SAAB 99 and 900 The Complete Story«;
A v e n i r N e x t LT P r o
The Crowood Press Ltd. (Marlborough/Wiltshire/2001)
Greta Text Pro
_
_
Eujin Rhee (2014); »sixten sason« [www.pinterest.com];
BESONDEREN DANK AN
http://www.pinterest.com/pin/18999629650503792/ [20.April 2014]
P r o f. U w e R e i n h a r d t, D a n i e l F e l s,
_
N a y m e K a p l i c a , K a r s t e n S t i e b e r,
s18
Karlheinz Hohmann, uv m.
(1/ 2) Lance Cole;
_
»SAAB 99 and 900 The Complete Story«;
© 2014
The Crowood Press Ltd. (Marlborough/Wiltshire/2001) (3) Dieter Günther; SAAB Der Weg einer Kultmarke, Delius Klasing Verlag (Bielefeld/2013) (4/ 5) Matthias Hohmann; 21.Mai2014 _ s20 Gunnar A. Sjörgen; »the Saab way - the first35 years of Saab cars, 1949-1984«; Österbergs Tryckeri AB (Nyköping/ Schweden 1984) _ Back Matthias Hohmann; 21.Mai2014 _
_ 01/ 20