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Black Widow

Neue Ära

Die „Black Widow“ eröffnet MCU-Phase Vier.

BLACK WIDOW KINOSTART 08.07., USA 2020, REGIE Cate Shortland, MIT Scarlett Johansson, David Harbour, Florence Pugh, Rachel Weisz, FILMLÄNGE 133 Min., © The Walt Disney Company Wer denkt (oder befürchtet), dass mit Avengers: Endgame und dem die sogenannte „Infinity Saga“ endgültig abschließenden Spider-Man: Far From Home die Marvel-Lichter ausgeblasen sind, der irrt. 2021 wird ein Jahr voller Comicverfilmungen. Darüber hinaus wird es das Jahr, in dem die vierte Phase des Marvel Cinematic Universe, die insgesamt fünf Filme umfassen soll, an den Start geht. Vor uns liegen alleine noch heuer Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings (erscheint im Sommer, s. S. 28), The Eternals (November) und im Dezember eine noch nicht konkret betitelte Spider-Man-Fortsetzung. 2022 werden dann Doctor Strange in the Multiverse of Madness und Thor: Love and Thunder diese erste Phase einer neuen Saga beschließen.

Wo die Reise ohne Iron Man oder Captain America genau hinführen wird, steht noch in den Sternen. Sie beginnt jedoch gewiss mit einem kräftigen sowjetischen Paukenschlag: dem ersten Solo-Auftritt von Natasha Romanoff (Scarlett Johansson, Jojo Rabbit) alias Black Widow.

Zeitlich zwischen den Ereignissen aus The First Avenger: Civil War und Avengers: Infinity War angesiedelt, begegnen wir der in der Rächer-Gemeinschaft integrierten Natasha und werfen einen näheren Blick in ihr Seelenleben. Black Widow ist keine Rückschau auf den Werdegang der ehemaligen KGB-Spionin, stattdessen wird Natasha von ihrer Vergangenheit eingeholt. Die Auftragskillerin a.D. trifft nämlich auf alte Mitstreiterinnen, die ebenfalls das „Black WidowProgramm“ durchlaufen haben, wie unter

KILLER INSTINKT

anderen Yelena Belova (Florence Pugh, Little Women), zu der Natasha – im Guten wie im Schlechten – eine schwesternähnliche Beziehung pflegte.

KGB VS. TASKMASTER Offene familiäre Konflikte müssen jedoch erst mal beiseitegeschoben werden, denn das Aufeinandertreffen hat einen Grund. Der in Ungnade gefallene ehemalige S.H.I.E.L.D.-Agent Anthony „Tony“ Masters – auch bekannt als Taskmaster – hat sich eine scheinbar willenlose Armee aus Agentinnen untertan gemacht. Dem nicht genug, besitzt dieser Feind selbst „fotografische Reflexe“ und einen tödlichen Kampfstil, der frappierend an einige Avengers erinnert. Black Widow muss nun auf ihre verbliebenen treuen Weggefährten aus längst hinter sich geglaubten KGB-Zeiten vertrauen, um dieser Bedrohung Frau zu werden. Unter ihnen auch Red Guardian (David Harbour, Hellboy – Call of Darkness), die russische Antwort auf Captain America.

Klingt wie ein Streifen nach gewohnter Marvel-Machart, und natürlich gibt es wieder den einen oder anderen DisneyMoment. Das Gesamtwerk ist aber dann doch vergleichsweise überdurchschnittlich düster und rau ausgefallen. Selbstzweifel, Unsicherheit, Familie, Scham, Enttäuschung und Reue sind die zentralen Themen, die Black Widow zu einem ungewöhnlich dunklen, aber auch besonderen Start von MCU-Phase vier machen, den man sich als Franchise-Fan nicht entgehen lassen sollte. Deswegen, aber auch weil es zum wohl endgültig letzten Auftritt eines lieb gewonnenen eisernen Avengers kommt. www.facebook.com/blackwidow

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