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Trek to Yomi

Martial Fine Arts

Asiatisch angehauchte Kampfkunst ist aus dem popkulturellen Geschehen nicht mehr wegzudenken. Doch statt manischem Gefuchtel und banaler Drescherei gibt’s hier cineastische Kunst und Luft zum Atmen.

Vom Grundprinzip her könnte Trek to Yomi ein klassischer Hau-draufTitel sein: Seitlich scrollend gilt es, diverse Feinde zu erledigen. Doch bei diesem Spiel ist davon abgesehen so ziemlich alles anders. Das beginnt schon bei der Optik, die mit filmischer Körnung und ziemlich monochromer Farbgebung von Anfang an klarmacht, dass es sich hier nicht um ein knallbuntes Arcade-Game handelt. Denn diese Art von MartialArts-Spiele hatten ihre große Zeit in den 90er-Jahren – und obwohl Trek to Yomi so ziemlich alles anders macht als die klassischen Vertreter des Genres, verweist es dennoch auf das glorreiche Jahrzehnt von Streetfighter, Tekken und Mortal Kombat. Aber eben nicht mit der Art der Umsetzung, sondern mit seinem eindeutig cineastischen Bezug.

NUR DIE RUHE Was sofort auffällt, ist die Gelassenheit, mit der hier gearbeitet wird. Das heißt nicht, dass das Spiel gemächlich ist – doch statt wildem Drauflosschlagen ist hier fokussierter Kampf angesagt. Filmische Szenen, die die Handlung um den zu Beginn noch jungen Krieger Hiroki vorantreiben, unterstreichen diesen Ansatz. Im Kampf selbst gilt es, genau hinzusehen: Mit ein paar guten Abwehrschlägen kann ein Kampf umgedreht und gewonnen werden. Dank der unterschiedlichen Waffen für Nah- und Distanzkampf entwickeln sich die Herausforderungen dynamisch, ohne mit stetiger Wiederholung zu ermüden. Aber klar ist auch, dass man das gelungene Kampfsystem erst mal erlernen und anwenden können muss. Belohnt wird man dafür mit atemberaubenden Fights, die an die filmischen Meisterwerke des Samurai-Genres von Akira Kurosawa erinnern – und die durchaus für erhöhten Pulsschlag sorgen.

ETWAS BESONDERES Angesiedelt ist Trek to Yomi, das ab 5. Mai für PS4/5, Xbox One/Series X/S und Windows erhältlich sein wird, in der Edo-Periode (1603 bis 1867) Japans. Neben der Kämpferei gibt es trotz Side-Scrolling auch einiges zu entdecken – darunter einige versteckte Goodies, die einem im Kampf oder bei der Genesung zugute kommen. Auch trifft man auf einige freundliche NPCs, die den Spielerinnen und Spielern mit Infos weiterhelfen können. Entwickelt wurde der Titel vom polnischen Studio Flying Wild Hog, das 2013 schon mit dem Reboot von Shadow Warrior und dessen Fortsetzung Aufmerksamkeit erregte. Mit diesem Spiel ist ihm jedenfalls etwas Besonderes gelungen, das sowohl für Fans von asiatischer Kampfkunst als auch für Film- und Action-Adventure-Fans gleichermaßen spannend ist.

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