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Der Passfälscher
Heldenha e Betrugsmasche
ALLZU
MENSCHLICH
Berlin, 1942: Der junge Jude Cioma Schönhaus (Louis Hofmann, Deutschstunde) lebt gemeinsam mit seinem Kumpel Det (Jonathan Berlin, So viel Zeit) unter falscher Identität. Die beiden lassen sich von den Nationalsozialisten nicht die Lebensfreude trüben und mischen sich gerne als vermeintliche Marineo ziere unters Volk. Der gelernte Gra ker Cioma arbeitet in einem Rüstungsbetrieb, was ihn vor der Berufung an die Front bewahrt. Seine geschickte und ruhige Hand bleibt dem philanthropischen Anwalt Kaufmann (Marc Limpach, Hinterland) nicht verborgen. Er überzeugt Cioma, für die Bezahlung in Lebensmittelmarken Dokumente zu fälschen, damit Fluchtwillige die deutschen Grenzen passieren können. Zusatzbedingung: Cioma soll stets eine Krawatte tragen, mit der er sich rasch au ängen kann, sollte die Gestapo ihm auf die Schliche kommen.
DER DEPORTATION ENTGANGEN Der Passfälscher erzählt die wahre Geschichte von Samson „Cioma“ Schönhaus, dem ziviler Ungehorsam schon in die Wiege gelegt worden sein dür e. Schon seine Eltern russischer Herkun ohen 1920 aus Minsk nach Berlin, nachdem der Vater aus der Roten Armee desertiert war, um schließlich dem NS-Regime in die Hände zu fallen. Das Paar wurde 1942 ins KZ Majdanek gebracht und dort ermordet. Durch seine Arbeitsstelle im Rüstungsbetrieb entging Cioma Schönhaus als Einziger der Familie der Deportation. Regisseurin Maggie Peren (Hello Again – Ein Tag für immer) setzt in diesem Biopic auf Bilder in san en Farben und verzichtet – im Gegensatz zu vielen anderen Filmen über die NS-Zeit – auf exzessive Gewaltdarstellung. Auch das ema der Judenverfolgung ist nur so weit eingearbeitet, wie es der Handlung dienlich ist. Peren lässt die Handlung sowie das ohnehin Klaustrophobie erzeugende Setting ganz für sich sprechen und tri gerade dadurch den richtigen Ton. Eine Erzählstrategie, die dem deutschen Kino und dessen gern stramm erhobenem Zeige nger wunderbar zu Gesicht steht. #derpassfaelscher
DER PASSFÄLSCHER KINOSTART 14.10., D/LUX 2022, REGIE Maggie Peren, MIT Louis Hofmann, Jonathan Berlin, Nina Gummich, Marc Limpach, FILMLÄNGE 116 Min., © Filmladen