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The Woman King

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Viennale 2022

Viennale 2022

Supermenschen?

Viola Davis führt eine Einheit knallharter Kriegerinnen an, die ihr Königreich verteidigen – komme, was wolle: „The Woman King“.

Ich spürte, dass The Woman King eine wichtige Geschichte erzählt, da ich mich selbst darin sah“, sagt Viola Davis (Widows, The Help), die in Gina Prince-Bythewoods neuem Film die Titelrolle übernommen hat. Er erzählt von einer historischen, rein weiblichen Einheit von Kriegerinnen, die das Königreich von Dahomey vom ausgehenden 17. Jahrhundert an bis in die späten 1800er-Jahre verteidigte. „Ich sah in der Geschichte meine Weiblichkeit. Ich sah meine Blackness. Ich sah darin einen wirklich wichtigen historischen Abschnitt. Ich sage immer, dass jeder historische Aspekt wichtig ist – sogar der kleinste. Und ich glaube, dies hier ist eine Geschichte, nach der die Welt giert.“

Viola Davis führt als Generalin Nanisca die Agojie an, die das afrikanische Königreich von Dahomey im 19. Jahrhundert mit ihren bemerkenswerten Kampfkünsten und einer Heftigkeit verteidigten, die die Welt so bisher nicht erlebt hatte. Die Generalin rekrutiert eine nachfolgende Generation von Kriegerinnen und bereitet sie entschlossen auf den Kampf gegen einen Feind vor, der ihre Lebensweise zu zerstören droht. „Unsere Narben sind unser Stolz!“, impft sie ihren Kriegerinnen ein. „Sie erzählen die Geschichte, dass wir stärker waren. Wie wir überlebt haben. Wir kämpfen gegen die, die uns versklaven! Wir sind die Klinge der Freiheit!“

Denn für manche Dinge lohnt es sich zu kämpfen.

Das Königreich von Dahomey war damals eines der reichsten, und seine Verteidiger, die Agojie, waren die meistgefürchteten Kriegerinnen in Westafrika – dort, wo heute Benin liegt.

GESCHLECHTERPARITÄT Die Dahomey-Kultur war einzigartig und in ihrer sozialen Struktur unglaublich progressiv. Alle offiziellen Rollen wurden von einer Frau und einem Mann übernommen. Diese Geschlechterparität betraf auch die wichtigsten

Positionen des Königreichs – von Militärgeneralen über Finanzberater bis zu religiösen Führern – und reichte bis zu den höchsten Rängen, wo der König einer weiblichen Regierungspartnerin den Titel Kpojito – oder Woman King – verleihen würde.

WIE DIE WELT STRUKTURIERT SEIN KÖNNTE „Diese Kultur hatte eine so einzigartige Dualität“, zeigt sich Produzentin Cathy Schulman beeindruckt. „Es ist wie eine Fantasievorstellung davon, was passieren würde, wenn in jedem Job – inklusive militärischer Führung – ein Mann und eine Frau zusammenarbeiten würden. Ein Yin und Yang des Managements. Und das passierte in der realen Welt!“

Dies gab der Regisseurin Gina Prince-Bythewood (The Old Guard) die Möglichkeit, „umzuschreiben, was es bedeutet, weiblich zu sein. Wir haben so etwas nie gesehen. Ich liebe Geschichten wie diese, die Weiblichkeit und Stärke neu konzeptualisieren und zeigen, was es heißt, eine Frau zu sein. Das sind echte Frauen, die etwas so Übermenschliches taten, obwohl sie keine Superheldinnen waren. Ich musste diese Frauen einfach auf die Leinwand bringen.“

Das epische Abenteuer – auch schon als „Braveheart mit schwarzen Frauen“ bezeichnet – ist eine Geschichte der Ermächtigung; die Gräueltaten der Agojie (etwa ihren Nachbarstaaten gegenüber) sind „weniger“ ein Thema. Der Fokus liegt auf der Entschlossenheit und Härte, mit der die Frauen für ihr Reich eintraten.

Viola Davis, der für ihre Nebenrolle in Fences (2016) ein Oscar verliehen wurde, liefert die Performance ihrer Karriere ab. #WomanKingFilm

THE WOMAN KING KINOSTART 07.10., USA 2022, REGIE Gina PrinceBythewood, MIT Viola Davis, John Boyega, Lashana Lynch, Thuso Mbedu, Sheila Atim, Hero Fiennes Tiffin, FILMLÄNGE 126 Min., © Sony Pictures

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