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Black Panther: Wakanda Forever
Wakandas neuer Weg
Trotz Chadwick Bosemans Tod kehrt „Black Panther“ auf die Leinwand zurück – und läutet eine neue Ära ein.
Der Name ist kein Zufall. Stan Lee und Jack Kirby schufen die Figur des Black Panther am Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung und revolutionierten damit die Comicwelt. Der erste schwarze Superheld im USamerikanischen Comic-Mainstream, der seine übermenschliche Körperkraft und Geschwindigkeit einem herzförmigen, lilafarbenen Kraut verdankt, wurde zur popkulturellen Identifikationsfigur einer Generation in Aufruhr. Seine nachhaltige Popularität hat den König des afrikafuturistischen Königreichs Wakanda über 50 Jahre später zum Zugpferd des Marvel Cinematic Universe gemacht.
Doch Black Panther ist mehr als coole „Blackness“ im Raubkatzenkostüm. Black Panther ist ganz Wakanda – mit seinem technologischen Fortschritt, der farbenfrohen Kultur und den authentischen Traditionen – die Utopie eines alternativen Afrika, das nie unter kolonialer Unterdrückung gelitten hat. Das Königreich hat seinen Wohlstand einem Meteoriteneinschlag zu verdanken, in dessen Folge der wertvolle Rohstoff Vibranium abgebaut und zu hochmodernen Hightech-Lösungen verarbeitet wurde. Fertigungen wie pfeilschnelle Flugmaschinen, nützliche Waffen oder eben den Black-Panther-Anzug, der in einer dezenten Halskette verschwinden und wieder aufpoppen kann.
GROSSE LÜCKE IM MCU Doch was ist Wakanda ohne seinen König T’Challa? Vor dieser Frage stehen nicht nur die Figuren der nun erscheinenden Fortsetzung Black Panther: Wakanda Forever, sie wurde in der Vergangenheit nicht nur einmal innerhalb des MarvelProduktionsteams um Kevin Feige diskutiert.
Grund dafür war das viel zu frühe Ableben von Hauptdarsteller Chadwick Boseman, der 2020 mit 43 Jahren an den Folgen von Darmkrebs verstarb. Für seine letzte Rolle im Musikfilm Ma Rainey’s
WELT &
ORDNUNG
BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER KINOSTART 09.11., USA 2022, REGIE Ryan Coogler, MIT Letitia Wright, Danai Gurira, Lupita Nyong’o, Angela Bassett, Winston Duke, FILMLÄNGE 161 Min., © The Walt Disney Company
Black Bottom wurde er posthum mit einem Golden Globe und einer Oscar-Nominierung geehrt. Im MCU hinterließ Boseman eine nicht zu schließende Lücke.
Dass die vakante Rolle mit einem anderen Schauspieler nachbesetzt oder Chadwick Boseman via CGITechnik „zum Leben erweckt“ würde, kam weder für Feige noch für Regisseur Ryan Coogler (Creed – Rocky’s Legacy) infrage. Stattdessen sollten Cooglers Vorstellungen verstärkt aufgegriffen werden, die er schon vor Bosemans Tod 2018 im Rahmen der Filmfestspiele von Cannes geäußert hatte. Statt sich stur auf das Schaffen des Superhelden zu fokussieren, sollten die Mythologie Wakandas sowie die zahlreichen weiblichen Akteure ins Scheinwerferlicht gerückt werden. Diese Idee sei ihm bereits beim Schnitt des ersten Teils gekommen. Die Passagen, in denen nicht die Titelfigur im Hauptblickfeld stand, gefielen Coogler sogar besser: „Diese Teile des Films fühlen sich frisch und neu an. Diese Szenen sind aufregend. Sie leben von diesen Schauspielerinnen, die mühelos einen eigenen Film tragen könnten.“
KAMPF GEGEN WELTMÄCHTE So sehen wir nun unter anderen Königin Ramonda (Angela Bassett, Gunpowder Milkshake), T’Challas Schwester Shuri (Letitia Wright, die am Set aufgrund ihrer Impfskepsis erhebliche organisatorische und finanzielle Probleme verursachte, Aisha) und die loyale Generalin Okoye (Danai Gurira, All Eyez on Me), wie sie nicht nur die Geschicke des Landes lenken, sondern ihre Nation vor intervenierenden Weltmächten zu schützen versuchen. Gemeinsam müssen sie zudem Wakandas neuen Weg orchestrieren, den König T’Challa in einer seiner letzten Amtshandlungen eingeschlagen hatte.
Phase vier des MCU geht somit bunt und würdig zu Ende. Ein Abschnitt, der die schwierige Aufgabe hatte, das Publikum in eine Welt nach Avengers: Endgame und dem damit verbundenen Ausscheiden zahlreicher liebgewonnener Protagonisten einzuführen. Die Einspielergebnisse belegen, dass sich die Fans mit Neulingen wie Shang-Chi oder den Eternals erst anfreunden müssen, während sie die Auftritte bereits etablierter Helden wie Spider-Man (Spider-Man: No Way Home war der dritterfolgreichste MCU-Ableger überhaupt) regelrecht herbeisehnen. Zu diesen muss man auch Black Panther zählen. Doch wer ist nun der neue Beschützer von Wakanda? Wir werden es bald erfahren. www.facebook.com/BlackPantherMovie