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TRAVEL
CADILLAC «34-A TOWN SEDAN»
Kaum ein Gangster erlangte solch einen Ruhm wie der Mafiaboss Al Capone aus Chicago. Wäre er nicht real, hätte man vermuten können, er wäre eine Hollywood-Erfindung. Einerseits charmant und grosszügig, andererseits kaltblütig und skrupellos. Der berüchtigtste Gangster in den 1920er und 1930er Jahren verdiente seine Millionen in der Chicagoer Unterwelt mit illegalem Glücksspiel, Banküberfällen, Alkoholhandel und Schutzgelderpressungen. So skrupellos, wie er selbst agierte, so ausgeprägt war auch sein eigenes Sicherheitsbedürfnis. Daher blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Cadillac «34-A Town Sedan» zum Luxus-Panzer umzubauen. Der Cadillac aus dem Jahr 1928 wurde schlussendlich in mühevoller Handarbeit in eine fahrende Festung umgebaut. Während von draussen die Kugeln um den Wagen flogen, konnte es sich Al Capone entspannt auf dem komfortablen Rücksitz gutgehen lassen – denn mit 1,3 Tonnen Zusatzgewicht aus Stahl prallten die Kugeln ab. Der getunte 5,6-Liter-V8-Motor mit 90 PS hatte zwar mit den Stahlplatten etwas Mühe hinsichtlich der Geschwindigkeit, aber dafür konnte das Rückfenster blitzschnell umgeklappt werden, um die Verfolger abzuballern. Dass die Fenster ebenfalls schusssicher waren, versteht sich von selbst–zudem wurden sie mit kreisförmigen Löchern versehen, um daraus schiessen zu können. Und schliesslich für einen Gangster das geniale Gadget: das erste Radio, mit dem man den Polizeifunk mithören konnte.
FORD «V8»
Autos, die Geschichte geschrieben haben, gab es einige, aber nicht viele, die förmlich direkt beteiligt waren an einer der blutigsten Kriminalgeschichten der Vergangenheit. Die Geschichte von Bonnie und Clyde erschreckte und faszinierte ihre Zeitgenossen gleichermassen. Das Gangster-Paar erschoss 13Menschen und fuhr wochenlang in seinem Ford «V8» durch den Südwesten der USA. Die beiden entwischten stets der Polizei – das unter anderem, weil sie diese bei jeder Verfolgungsjagd abhängten. Der Ford «V8» wurde erstmals im Jahr 1932 präsentiert, und das Publikumsinteresse war damals gewaltig, denn es war der erste Ford-Motor mit acht Zylindern in einem für den Massenmarkt konzipierten PKW. In einem Feuergefecht mit der Polizei endetet damals die «Karriere» des Gangster-Paares Bonnie und Clyde. In einem FBI-Bericht steht: «Sie starben, wie sie gelebt haben, in einem Kugelhagel.» Mit 160Einschusslöchern wurde das Auto förmlich durchsiebt, und für die beiden prominenten Insassen gab es nicht die Spur einer Chance, dem Kugelhagel zu entkommen.
©GettyImages, Silver Screen Collection
FORD MUSTANG «FASTBACK»
Nicht immer sitzen die Gangster in den coolen Cars, sondern die Polizisten auf der Jagd nach ihnen. Im Filmklassiker «Bullitt» von 1968 ist dies der Fall, und hier geben sich gleich zwei Ikonen die Ehre: Steve McQueen – die Verfolgungsjagd im Film begründet seinen Beinamen «King of cool» – und der Mustang «Fastback GT 390» im klassischen «Highland Green». Der Film war der erste, den McQueens Produktionsfirma für Warner Brothers realisierte, und der Schauspieler hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Zuschauer mit fulminanten Actionszenen von den Sitzen zu reissen. McQueen hegte eine grosse Leidenschaft für leistungsstarke Autos und schuf einen grandiosen Thriller, der mit einer fast zehnminütigen spektakulären Verfolgungsjagd in die Filmgeschichte eingehen sollte. In diesem Fall ist der Wagen zwar kein Gangster-Car, aber es gab wohl nie ein Fahrzeug, das häufiger eine Haupt- oder Nebenrolle spielte als der Ford Mustang. Mit diesem Film-Klassiker wurde der Mustang nicht nur zur Hollywood-Ikone, sondern auch zu einer automobilen Ikone. Dass er mehr als vier Jahrzehnte als verschollen galt, in Wirklichkeit aber im Besitz einer Familie war, trägt ebenfalls zu seiner mythischen, geheimnisvollen Aura bei. Zum 50.Jubiläum von «Bullitt» feierte der berühmte Mustang seine Wiederauferstehung, der originale Ford Mustang «GT Fastback»
©DS Automobiles
zählt hingegen offiziell zum automobilen Kulturgut der Vereinigten Staaten von Amerika.
CITROËN «DS»
Bekannt wurde Louis de Funès mit den «Fantômas»-Filmen, in denen er als schusseliger Kommissar den Superschurken Jean Marais jagte. Doch Fantômas entwischte ihm mit einem Citroën «DS» mit einziehbarem Flügel, den der Superverbrecher als Fluchtwagen respektive Fluchtflugzeug nutzte. Seit seiner Markeinführung steht der Wagen im Mittelpunkt vieler Gangsterfilme – nicht nur bei Louis de Funès. Die Abkürzung «DS» machte das Kultfahrzeug aus Frankreich über Jahre hinweg zur «Déesse», was auf Deutsch Göttin bedeutet. Als der Wagen 1955 auf dem Pariser Salon der Öffentlichkeit präsentiert wurde, musste die Polizei zu Hilfe genommen werden, um die ungeduldige Publikumsmasse zur beruhigen, damit alle die Gelegenheit bekamen, einen Blick auf die ersehnte Göttin zu werfen. Die schwebende Göttin mit dem avantgardistischen Design besass auch eine Fülle von technischen Innovationen, doch nebst diesen erfüllte sie im Verlauf ihrer 20-jährigen Produktionszeit vor allem eine bedeutende Rolle in vielen Gangsterfilmen–die ohne sie gewiss den wesentlichen Reiz verloren hätten.
CITROËN 100 Jahre Automobilgeschichte Heel Verlag Königswinter 400 Seiten, 800 Abbildungen ISBN 978-3-95843-962-7
BOND CARS DIE ULTIMATIVE GESCHICHTE Frederking & Thaler 250 Abbildungen ISBN: 9783954163564
ASTON MARTIN «DB5»
Er kam mit Maschinengewehren unter den vorderen Blinkern, mit rotierendem Nummernschild, Schleudersitz, Nebelwerfanlage plus Wasserkanone am Auspuffrohr – der Aston Martin «DB5» war nicht nur der Dienstwagen von James Bond, sondern auch eine rasende Festung. Im Film «Goldfinger» tauchte zum ersten Mal ein «DB5» als Dienstwagen an der Seite von Sean Connery auf – für manche war das Auto der heimliche Star des Films. Der Geheimagent 007 mit der Lizenz zum Töten fuhr den Wagen insgesamt in sechs Bond-Filmen, und man kann zu Recht behaupten, dass bis anhin kein anderes Auto solch eine Filmgeschichte geschrieben hat, aber zu Unrecht noch nie für den Oscar nominiert wurde. Jahre später durfte der «DB5» mit seinem Geheimagenten in «Skyfall» bei einem Einsatz wieder dabei sein. Wenn auch nur kurz, denn schliesslich wurde der «DB5» von Kugeln durchlöchert und in die Luft gejagt. Oldtimerfans blutete bei dieser Szene das Herz, aber versöhnlich wirkte die Nachricht, dass es kein echter «DB5» war.
JAGUAR «MK II»
Wer einen Überfall auf einen Postzug geplant oder ein schnelles Fluchtfahrzeug benötigt hatte, griff in den 1960er Jahren bevorzugt zum Jaguar «MK II». Berühmt und berüchtigt als Gangster-Car – sowohl in der Realität wie auch im Film – gilt der Jaguar «MK II» bis heute als Archetyp unter den Fluchtwagen. Die Limousine genoss sowohl unter Verbrechern als auch unter Gendarmen einen exzellenten Ruf, denn mit bis zur 220 PS war der Wagen sehr schnell. Und somit griff auch die britische Polizei zu diesem Modell, um für eine Verfolgungsjagd gewappnet zu sein.
MOTION ©Frederking & Thaler Verlag
©Frederking & Thaler Verlag
Es muss skurril ausgesehen haben, wie auf den englischen Strassen der eine Jaguar «MK II» den anderen jagte. So wie beim berühmten Postraub im Jahr 1963, als die Bande von Ronald Biggs mit 2,6 Millionen Pfund in der Sportlimousine davonbrauste. Banküberfälle dieser Art gibt es kaum mehr, aber was sich nicht änderte: Der Jaguar «MK II» ist immer noch eine Ikone der Automobilgeschichte – für Gangster, Polizei und alle zugleich.
CHEVROLET «MONTE CARLO 1982»
Hank: «Fährt Jesse immer noch den Chevy Monte Carlo?» Diane: «Wenn er nur halb so viel Zeit für seine Ausbildung ausgegeben hätte wie für dieses lächerlich hüpfende Auto …». Hank: «Lowrider, huh?» Die Rede ist vom Chevrolet «Monte Carlo 1982», der Jesse Pinkman in «Breaking Bad» gehörte. Das Auto war Teil der vierten Generation des Chevrolet «Monte Carlo», der im Jahr 1970 eingeführt und bis 2007 hergestellt wurde. Auch in den beiden Filmen «Ace Ventura» sowie «The Fast and the Furious: Tokyo Drift» war der «Monte Carlo» der heimliche Star. Für diesen Film wurden insgesamt elf Stuntautos produziert, lediglich vier oder fünf Autos haben die Dreharbeiten überlebt. Obwohl im Film nie darüber gesprochen wird, hatte der «Monte Carlo» einiges an Power unter der Haube. Die Autoren wollten zwar ein unauffälliges «MuscleCar», doch die Wirklichkeit sah anders aus: 780 PS.
SCHMOHL AG
AUF DER
Autorin_Swenja Willms Bilder_Polestar
ÜBERHOLSPUR
SIE SIND DER INBEGRIFF ELEKTRISCHER PERFORMANCE, GEMISCHT MIT MODERNER TECHNOLOGIE UND DESIGN–DIE FAHRZEUGE VON POLESTAR. ERST SEIT FÜNF JAHREN GEGRÜNDET UND BEREITS GESCHÄTZT AUFGRUND SEINER GERADLINIGEN KLIMAPOLITIK, LÄUTETE DAS UNTERNEHMEN EINE NEUE ÄRA EIN. SASCHA HEINIGER, HEAD OF POLESTAR SWITZERLAND, SPRICHT ÜBER DIE ENTWICKLUNG EINER JUNGEN MARKE, DIE INNERT WENIGER JAHRE ZUM VORREITER DER NACHHALTIGKEITSWELLE HERANWUCHS.
RECHTS Der «Polestar 3» sorgt 2022 für frischen Wind auf dem Automarkt.
PRESTIGE: Die Marke Polestar hat sich seit 2017 als eigenständige Marke für Elektroautos etabliert. Welche Rolle spielte dabei die Mutter Volvo?
SASCHA HEINIGER: Polestars Geschichte startete als Racingteam in der schwedischen Tourenwagen-Meisterschaft. Dieses Team ist mit Volvos gefahren und hat die Meisterschaft auch mehrmals gewonnen. Um das Know-how dieses Racingteams besser nutzen zu können, nahm Volvo Cars Polestar als Haustuner auf. «Polestar Engineered» steht bei Volvo auch heute noch für optisches und Leistungs-Tuning.
Wie wurde Polestar dann zu einer eigenen Marke?
Ich kann mich noch gut an die Diskussionen im Jahr 2013 erinnern, als ich während drei Jahren im Hauptsitz von Volvo in Göteborg gearbeitet habe. Volvo entschied sich, zu einer elektrischen Marke zu werden, und wollte, dass in dieser Transformation auch Polestar eine aktive Rolle spielt. 2016 wurde entschieden, dass Polestar eine eigenständige Marke für Elektrofahrzeuge werden soll, unter demselben Dach wie Volvo. Die Überzeugung war, dass Polestar als «standalone»-Marke den Wechsel zu vollelektrischen Fahrzeugen schneller und konsequenter gehen kann. Im Dezember 2020 schliesslich konnten wir dann unser erstes Fahrzeug in der Schweiz ausliefern.
Welche Verbindungen zu der Marke Volvo blieben bestehen?
Polestar gehört zur Hälfte dem grössten privaten chinesischen Automobilhersteller Geely und zur Hälfte Volvo Cars. Wir sind zu zwei Dritteln ein Start-up. Und zu einem Drittel dürfen wir Know-how und Infrastruktur von Volvo nutzen. Ein wichtiger Punkt ist beispielsweise, dass unsere Service- und Garantieleistungen über das Volvo-Vertreter-Netzwerk abgewickelt werden–ein qualitativ hochstehendes Netzwerk, das viel Vertrauen geniesst.
Als elektrisches Roadster-Konzept definiert der «O2» den Sportwagen neu: ohne Dach, ohne Lärm und ohne Abgase.
Weshalb sollte man nun einen Polestar kaufen?
Weil unsere Modelle für herausragendes Design stehen und viel Spass machen beim Fahren. Mit unserer DNA aus dem Racing wissen wir, was Performance heisst. Aber auch weil wir Nachhaltigkeit sehr ernst nehmen. Mit dem «Polestar 2» wurden wir zu einer vollelektrischen Marke. Als solche legen wir grossen Wert auf Transparenz: So legen wir beispielsweise offen, wie unsere Batterien hergestellt werden oder welchen CO2-Footprint ein Fahrzeug von uns hat, wenn es im Showroom steht. Basierend darauf lässt sich berechnen, ab wie vielen gefahrenen Kilometern ein Polestar ein Modell mit klassischem Verbrenner-Motor punkto ausgestossenem CO2 überholt.
Wie viel von einem Volvo steckt noch in einem Polestar? Führen Sie mittlerweile eigenständige Produktionsstätten?
Wir arbeiten in der Produktion eng mit Volvo Cars zusammen. Da wir in dieselbe Gruppe gehören, teilen wir dieselben Plattformen und teilweise auch Komponenten. In unseren Modellen stecken aber auch viele Eigenentwicklungen. So zum Beispiel auch in unserem letzten Konzeptfahrzeug, dem Elektro-Cabriolet «O2», wo für das Chassis geklebtes Aluminium zum Einsatz kommt.
Das Stichwort für die nächste Frage: Aluminium – welche Leistungs- und Umweltvorteile bringt diese Materialverwendung mit sich?
Es ist leichter und kompakter und bietet mehr Freiheiten im Design. Zudem verbraucht es weniger Energie und lässt sich in multiplen Schichten verbauen. Ein grosser Vorteil ist, dass man Aluminium komplett recyceln kann, und dies ohne Qualitätsverlust.
Wie sehen Sie den elektrischen Markt in der Schweiz, gerade auch in Bezug auf Ladestationen?
Die Schweiz hat eine der höchsten Dichte an Schnellladestationen. Wir empfehlen unseren Kund*innen ausserdem eine Wallbox für zuhause. Das ist die bequemste und günstigste Art, um die Batterie aufzuladen. Allerdings ist die Schweiz nicht gerade ein Land von Hausbesitzern. Viele Leute wohnen in Mehrfamilienhäusern oder in der Stadt. Gerade als Mieter*innen in Überbauungen ist es nicht immer einfach, eine Wallbox installieren zu können. Da gibt es gerade bei Vermietern noch Potential, dem Wandel hin zur vollelektrischen Mobilität gegenüber offener eingestellt zu sein. Zudem gibt es im Vergleich zu Ländern wie Deutschland oder Norwegen wenig staatliche Unterstützung bei uns. Aber die Schweiz ist so gesehen vielleicht der ehrlichste Markt. Das, was bei uns gekauft wird, wird gekauft, weil es eine reale Nachfrage gibt und nicht, weil sie künstlich geschaffen wurde. Und wie wir wissen, sind Kunden und Kundinnen in der Schweiz auch bereit, für gute Qualität einen hohen Preis zu bezahlen.
Apropos Preis: Der Polestar 3, ein grösseres, sportliches SUV, wird im Jahr 2023 über die Strassen fegen. Es herrschen Spekulationen von Preisen bis zu über 100’000 CHF. Der Spagat in der Preisklasse der Polestar-Modelle wächst dadurch. Welche Entwicklungen streben Sie an?
Der «Polestar 2», unser aktuelles Volumenmodell, ist eine kompakte Limousine. Ich finde es sehr gut, dass wir als Marke mit diesem Modell gestartet sind, nicht mit einem SUV wie die
meisten unserer Konkurrenten. Wir positionieren uns klar als progressiver Premium-Brand mit einem europäischen Verständnis von Fahrzeugbau. Mit unseren künftigen, auch grösseren Modellen wird sich Polestar aber sicher noch deutlicher im höheren Fahrzeugsegment positionieren. Wie würden Sie Luxus definieren? Ich finde, die Definition von Luxus hat sich über die letzten Jahre stark verändert. Früher war Luxus meist «Bling-Bling», heute ist das Schlichte Luxus. Dazu müssen wertige Materialien und Fortschrittlichkeit den Kern bilden. Dafür stehen auch wir als Marke. So waren wir beispielsweise der weltweit erste Hersteller, der Android Automotive von Google direkt im Fahrzeug verbaut hat. Was bei anderen Herstellern nur Spiegelung des Mobilephones ist, ist heute das Betriebssystem unserer Fahrzeuge. Aber auch Nachhaltigkeit definiert Luxus neu. Zum Beispiel bewegen wir uns beim Interieur weg von Leder hin zu neuen, aus der Sportindustrie inspirierten, innovativen Materialien aus erneuerbaren Ressourcen. Worauf legen Ihre Kunden Wert? Wie sieht der Polestar-Kunde von heute aus? Unsere Kunden und Kundinnen lassen sich nicht nach bestimmten sozio-demografischen Kriterien einteilen. Viel eher fühlen sie sich von unseren Markenwerten angesprochen – der skandinavischen Interpretation von Luxus, den intuitiven Technologien, dem eigenständigen Design und der Nachhaltigkeit. Gerade das Wort Nachhaltigkeit wird heutzutage leider sehr inflationär «DAS WORT NACHHALTIGKEIT WIRD HEUTZUTAGE SEHR INFLATIONÄR GEBRAUCHT.»
Der «Precept» verkörpert Polestars unermüdliches Streben nach der perfekten Einheit aus Technologie, Design und Nachhaltigkeit.
Sascha Heiniger, Head of Polestar Switzerland
benutzt. Man bezeichnet sich beispielsweise als nachhaltig, wenn man Emissionen kompensieren lässt. Das heisst aber nicht, dass diese Emissionen nicht stattgefunden haben. Deswegen hat sich Polestar zum Ziel gesetzt, bis 2030 ein Auto komplett ohne CO2 Ausstoss zu bauen–und dies ohne Kompensationen. Das ist eine riesige Challenge. Denn es bedeutet, dass wir unsere ganzen Zulieferungsketten prüfen und nachhaltig aufstellen müssen. Dabei weisen wir unsere aktuellen Resultate transparent aus. Das heisst, unsere Kunden haben Einsicht in die entstandenen Emissionen und die verbauten Bestandteile ihres Fahrzeugs.
Das komplette Recyceln eines Fahrzeuges ist eines der Ziele von Polestar. Was geschieht dabei mit den Batterien?
Batterien können nach dem Einsatz in einem Fahrzeug wiederverwertet werden. Ebenso werden wir gebrauchte Batterien in einem zweiten Einsatz als Speichereinheit nutzen. Ein grosses Problem von nachhaltig produzierter Energie ist ja, dass sie nicht gespeichert werden kann. Wenn sie mal da ist – nehmen wir Windenergie–, muss sie genutzt werden, sonst geht sie wieder verloren. Batterienblocks als Speicher können da eine Lösung bieten. Eines der grössten Probleme von Recycling bei Fahrzeugen sind derzeit auch die eingesetzten Materialmischungen. Daher haben wir bei unserem letzten Konzeptfahrzeug, dem «O2», möglichst viele Teile aus demselben Material eingesetzt. Letztlich wird uns das Energie-Thema als Menschen immer begleiten. Ich bin daher der festen Überzeugung, dass wir hin müssen zu einer nachhaltigen, zirkulären Wirtschaft und in diesem Sinne weg von den fossilen Brennstoffen.
MOTORENLÄRM UND OLDTIMERSPEKTAKEL
Autorin_Swenja Willms Bilder_Remi Dargegen IN AROSA
DIE AROSA CLASSICCAR GEHÖRT ZU DEN BEKANNTESTEN BERGRENNEN ÜBERHAUPT. LEGENDÄR IST NICHT NUR DIE SPEKTAKULÄRE STRECKE MIT 76 KURVEN. DIE TRAUMHAFTE KULISSE IN DEN BÜNDNER BERGEN, DAS HOCHKARÄTIGE FAHRERFELD UND DIE EINMALIGE ATMOSPHÄRE IM DORF SORGEN FÜR EINEN EVENT DER SPITZENKLASSE. DIESES JAHR FINDET DIE AROSA CLASSICCAR BEREITS ZUM 18. MAL STATT, VOM 1. BIS 4. SEPTEMBER 2022.
Das beschauliche Bergdorf Arosa verwandelt sich einmal im Jahr in eine stimmungsvolle Arena. Im September liegt jeweils Benzin in der Luft. Dann, wenn die einzigartigen Preziosen die 7,3 Kilometer lange Rennstrecke mit 76Kurven und einer Höhendifferenz von 422 Meter von Langwies nach Arosa hochjagen. Als einzige Rennstrecke in den Schweizer Bergen verfügt die Arosa ClassicCar sogar über eine Bergabstrecke von 1,2Kilometer. Das internationale Bergrennen zwischen Langwies und Arosa ist in den letzten Jahren zu einem über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannten Event herangewachsen, ein Highlight für alle Autoliebhaber. Zugelassen sind Veteranenfahrzeuge der Baujahre 1905 bis 1918, Touring- und GT-Fahrzeuge der Baujahre 1919 bis 1990 sowie ein- und zweisitzige Rennwagen mit Baujahr 1919 bis 1990. Die Fahrerinnen und Fahrer messen sich in unterschiedlichen Kategorien. In der Demonstrationsklasse gibt es keine speziellen Voraussetzungen im Bereich Lizenzen, deshalb auch keine Zeitnahme. Spannender wird es in Kampf um die Arosa Classic Trophy. Hier zählt die Gleichmässigkeit. Von insgesamt vier Fahrten werden die beiden mit der kleinsten Zeitdifferenz gewertet. Gefahren werden darf mit einer maximalen Durchschnittsgeschwindigkeit von 80Stundenkilometer. Die Voraussetzungen an Wagen und Fahrer richten sich nach dem Lizenzwesen. Auch bei der Arosa Sport Trophy geht es um die Gleichmässigkeit der insgesamt vier Renn-
läufe. Allerdings gibt es hier keine maximale Durchschnittsgeschwindigkeit. In der Kategorie Competition zählen die drei schnellsten Fahrten der vier Rennläufe. Spektakulär wird es auch in der Competition Formula. Denn hier muss das Fahrzeug ein Formula-Wagen sein. Bei diesen Kategorien unterliegen die Wagen wie auch die Fahrer den Voraussetzungen gemäss Lizenzwesen. So viel zur Theorie. Schwieriger zu beschreiben ist die einzigartige Atmosphäre vor Ort. Das Eventgelände befindet sich mitten im Dorf, die Zieleinfahrt direkt beim malerischen Obersee. Hier laden Tribünen sowie Essen- und Getränkestände zum Verweilen ein. Dank der verschiedenen Grossleinwände kann das Renngeschehen live mitverfolgt werden. Geniesser lassen sich vom VIP-Angebot verwöhnen. Nicht nur kulinarisch, sondern auch mit der besten Aussicht auf die Zielkurve. Wer die Strecke hautnah erleben möchte, bucht eine Renntaxifahrt. Steigen Sie in eines unserer Porsche-Renntaxis ein und werden so Teil des Events. Nicht entgehen lassen sollte man sich einen Besuch im Fahrerlager. Hier kommt man ins Gespräch mit den Fahrern, kann die Fahrzeuge aus der Nähe betrachten und den Mechanikern bei den letzten Handgriffen zuschauen. Ein ganz spezieller Moment ist jeweils, wenn sich die Fahrzeuge für die Überführung nach Langwies vorbereiten. Ein Ausflug zum Startgelände in Langwies ist dank dem Shuttlebus möglich. So lässt sich das Rennen auch bequem von der Strecke aus verfolgen. Neben dem Rennen bietet die Ferienregion Arosa auch zahlreiche Aktivitäten und Erlebnisse neben der Strecke. So lässt sich ein Besuch an der Arosa ClassicCar ideal mit einem Aufenthalt in den Bündner Bergen verbinden. Ein Ausflug ins Arosa Bärenland ist ebenso lohnend wie eine Wanderung zu den kristallklaren Bergseen, eine Runde auf dem aussichtsreichen Golfplatz oder eine Biketour im Schanfigg. Alles in allem–etwas, das man unbedingt live erleben sollte.
AMERICAN DREAM
Autorin_Swenja Willms Bilder_Lucid Motors NEU INTERPRETIERT
Futuristisch geprägt scheinen sie – obgleich sie nur von der anderen Seite des grossen Teichs stammen. Die Mission ist klar: inspirieren und aufzeigen, wie nachhaltige Energien und fortschrittliche Technologien in faszinierendste Luxus-Elektrofahrzeuge eingesetzt werden. «Lucid» möchte neue Massstäbe setzen und hat sich dementsprechend hohe Ziele gesetzt: Das erste Auto des Unternehmens, «Lucid Air», soll das am schnellsten ladende Elektrofahrzeug auf dem Markt werden. Die hochmoderne Luxuslimousine mit einem von Kalifornien inspirierten Design bietet einen luxuriösen Innenraum, untermauert von rennerprobter Batterietechnologie und proprietären Antriebssträngen, die vollständig im eigenen Haus entwickelt wurden. Das Herzstück der «Lucid Air»Reihe bilden die Modelle «Air Touring» und «Air Grand Touring» mit 620 beziehungsweise 800 PS. Wem das noch nicht genug ist, kommt mit der «Lucid Air Dream Edition» auf seine Kosten. Die 1080PS starke Luxus-EV-Limousine wird in Stellar White, Infinite Black oder einer «Dream Edition»-exklusiven Eureka-GoldLackierung erhältlich sein. Jede Farbe wird mit einem exklusiven Innenausstattungspaket geliefert. Alle Modelle ermöglichen unübertroffene aerodynamische Effizienz und gesteigerte Agilität und Manövrierfähigkeit, während die Insassen in eine sorgfältig gestaltete Atmosphäre mit akribischer Liebe zum Detail gehüllt werden.
DEN RAUM NUTZEN, UM LUFT ZU ERSCHAFFEN
Der «Lucid Air» ist das Ergebnis eines revolutionären Ansatzes für Automobilverpackungen namens «Lucid Space Concept», der sich die Miniaturisierung des von «Lucid» selbst entwickelten EV-Antriebsstrangs zunutze macht, um den Platz im Innenraum zu optimieren. Durch die gleichzeitige Herstellung kleinerer, aber leistungsstärkerer Elektromotoren und die dramatische Verbesserung der Verpackung des gesamten elektrischen Antriebsstrangs ist «Lucid» in der Lage, diesen Platz für die Passagiere und ihren Komfort zurückzugewinnen. Das «Space Concept» trägt auch zu den subtil anderen und modernen Proportionen des «Lucid Air» bei, ohne sich auf traditionelle Automobildesign-Hinweise zu verlassen, sondern liefert ein wunderschönes Auto, das auf der Strasse völlig unverwechselbar aussieht. Das Innere des «Lucid Air» spiegelt eine Revolution darin wider, wie Freiform-Displays der nächsten Generation elegant in die Designarchitektur der Kabine integriert werden und eine schöne und nahtlose Art der Interaktion mit der Fahrzeugsoftware und der auf den Menschen ausgerichteten Benutzeroberfläche bieten. Vor dem Fahrer befindet sich ein gebogenes 34-Zoll-GlasCockpit-5K-Display, das über dem Armaturenbrett «schwebt» und zum hellen und luftigen Eindruck des Innenraums beiträgt. Neben dem «Lucid Air» bietet das Modell «Air Touring» ein weiteres Paradigma in Sachen Luxus, Leistung und Effizienz. Zur Innenausstattung gehören ein verfügbares Glasvordach für ein extravagantes Raumgefühl, das Klarglas-Cockpit-Display und eine grosse
Auswahl an Materialien und Oberflächen im Innenraum. Es umfasst auch eine Allradantriebskonfiguration mit zwei Motoren, die einen ultraeffizienten, energiedichten Antriebsstrang nutzt. Das fortschrittliche Fahrerassistenzsystem (ADAS) von «Lucid», «Lucid DreamDrive», ist eine einzigartige Plattform, die die umfassendste Sensorsuite auf dem Markt mit einem hochmodernen Fahrerüberwachungssystem (DMS) kombiniert. Das Array von 32 multimodalen Sensoren von «DreamDrive» umfasst die neuesten Kamera-, Radar- und Ultraschallsensoren–sowie ein hochauflösendes LIDAR für grosse Entfernungen, das Laserstrahlen verwendet, um die Entfernung von jedem Objekt auf dem Weg des Autos zu messen. Diese ausgeklügelte Kombination von Sensoren verleiht «DreamDrive» die Fähigkeit, bei jedem Wetter zu funktionieren. Und sein Fahrerüberwachungssystem hilft dabei, den Fahrer eines «Lucid Air» auf dem Laufenden und wachsam zu halten–mit voller Aufmerksamkeit für die vorausliegende Strasse. Für Besitzer, die ihren «Lucid Air» unter realen Bedingungen auf der Strasse aufladen, kann dies in nur 20Minuten Ladezeit erledigt werden, was zu einer Reichweite von knapp 500Kilometern führt. Ein Traum für Reisende. Ob sich dieser amerikanische Traum bewahrheitet, wird sich dieses Jahr zeigen, wenn die ersten Modelle für Europa in Produktion gehen.
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Business Seat in B737, Royal Jet/AMAC Aerospace
ÜBER DEN WOLKEN KOMFORT
WER BERUFLICH VIEL REIST, SCHÄTZT EIN EFFIZIENTES UND KOMFORTABLES TRANSPORTMITTEL. DENN DIE DIREKTE BEGEGNUNG MIT GESCHÄFTSPARTNERN LÄSST SICH TROTZ ALTERNATIVER KOMMUNIKATIONSFORMEN WIE ZOOM NICHT ERSETZEN. AMAC AEROSPACE HAT SICH ALS EINER DER FÜHRENDEN INNENAUSSTATTER FÜR PRIVATJETS MIT INTERIEURS, DIE FUNKTIONAL ÜBERZEUGEN UND ÄSTHETISCH BEGEISTERN, EINEN NAMEN GEMACHT.
Autor_Waleed Muhiddin Bilder_AMAC Aerospace
Die eleganten Interieurs von AMAC Aerospace sprechen für sich: Die hellen, sanften Töne luxuriöser Leder und Stoffe werden kontrastiert mit edlen Holzfurnieren, schimmernde Metalle treffen auf edle Natursteinoberflächen, natürliche Materialien wie Wollteppiche verleihen den Räumen Wohnlichkeit. Bernd Schramm, Group Chief Operating Officer, freut sich: «Wir sind stolz, dass unsere Leidenschaft für komplexe Projekte, raffinierte technische Lösungen zu entwickeln, gepaart mit exklusiven Designs, von Kunden rund um den Globus grösste Anerkennung finden. Das spornt uns an, für jedes Projekt die bisherigen Grenzen immer etwas weiter zu setzen und neue Standards zu etablieren. Die begeisterten Rückmeldungen unserer Auftraggeber zeugen davon, dass wir ihre Ideen und Wünsche richtig verstehen.»
OHNE UMWEGE ANS ZIEL Das Reisen im Privatjet bietet Unternehmen wie auch Privatpersonen maximale Freiheit, sich entsprechend ihres eigenen Zeitplans bewegen zu können, ungebunden von vorgegebenen Abflugzeiten. Direkt von A nach B zu gelangen, ohne den Umweg über grosse Hubs nehmen zu müssen, mit kurzen Ein- und Ausstiegszeiten – dies sind ausschlaggebende Gründe für zeitgenössische Vielflieger.