Prime Skiing Magazine #23

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OCT 2019 DE

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CHRIS BENCHETLER

CHRIS BENCHETLER IM INTERVIEW ÜBER SEINEN NIGHT-MOVIE

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INTRO

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WOLLEN WIR IMMER NEUE BERGBAHNEN?

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ir Freeskier stecken offensichtlich in einer ökologischen Zwickmühle. Einerseits wollen wir nicht auf Lifte verzichten, die uns kräftesparend an unseren weißen Spielplatz shuttlen, andererseits wissen wir, dass diese einen massiven Eingriff in die Natur mit sich bringen. Neubauten oder gar komplette Neuerschließungen von bislang unberührten Hängen hinterlassen Narben in der Umwelt, die aufgrund der spärlichen Vegetation in der Höhe nur langsam verheilen wollen. Wenn man jetzt liest, dass im Pitztal der Zusammenschluss mit dem Ötztaler Gletscher doch in eine finale und somit heiße Phase vorangetrieben wird, müssen wir uns also fragen, wie wir zu solchen Vereinigungen stehen – zumal sich die Betreiber im letzten Sommer mit der Beseitigung eines gesamten Grats wieder einmal über geltendes Recht hinweggesetzt haben. Schon vor Jahren wurde eine Talabfahrt in den Felsen gesprengt, ohne dass eine Genehmigung für diesen Bau vorgelegen hätte.

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Bei diesen Verstößen fällt es tatsächlich schwer, sich in die Lage der Pitztaler zu versetzen. Diese wollen natürlich ebenso wie die anderen großen Gletscher-Resorts ein gehöriges Stück vom Tourismuskuchen abhaben. Da dieser dem Tal als Haupteinnahmequelle dient, ist es sogar nachvollziehbar. Gibt es aber nicht andere Modelle als den Massentourismus? Muss eigentlich immer alles größer, schneller und aufregender werden? Viele Skigebiete, vor allem kleinere, haben sich mit einem individuellen, nachhaltigen Konzept neu definiert und dadurch oftmals viele neue Kunden hinzugewonnen. Letztlich müssen die Bewohner in den Skigebieten und drum herum entscheiden, wie sie ihre Zukunft gestalten wollen. Wir haben lediglich die Möglichkeit, uns für die Destinationen zu entscheiden, in die wir ohne Bedenken reisen können.

Freeski till Eternity! Euer Powder-Gewissen Roman

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MY DAY

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04 FEBRUAR

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FOTO: REUBEN KRABBE

REUBEN KRABBE PEMBERTON BC, CANADA FULL STORY

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CHRIS BENCHETLER INTERVIEW

Seit Jahren schon hinterlässt Chris Benchetler seine kreativen Spuren in der Freeski-Szene. Jetzt hat der MammothLocal mit seinem eigenen Movie- und Crossover-Projekt „Fire on the Mountain“ sein Meisterwerk abgeliefert.

LEVEL 1 20 YEARS

Kaum zu glauben – 20 Jahre haben uns Level 1 mit ihren Freeski-Movies begleitet, die einen authentischen und überaus stylishen Einblick in die Szene gewährt haben. Jetzt kommt mit „Romance“ der letzte Streifen raus.

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CHRIS BENCHETLER

LOCATION ENGELBERG

CHRIS BENCHETLER IM INTERVIEW ÜBER SEINEN NIGHT-MOVIE

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THE GRATEFUL DEAD

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COVER #23

Jetzt mal ehrlich: Sterben wir hier in Schönheit oder haben wir mit dem aktuellen Cover wieder einmal ein Masterpiece geschaffen?! Und wenn nicht wir, dann zumindest Fotograf Elias Lundh. Sicherlich aber William Larsson, der das Kunststück fertiggebracht hat, sich gleich auf beiden bisherigen PRIME-Skiing-Titeln der neuen Saison zu präsentieren. Schon frech! Aber verdient.

Merinoschafe durch die Berge führen und dabei neue Lines in den Southern Alps in Neuseeland auskundschaften? Hört sich nach dem perfekten Job an!

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INHALT

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SNOWMADS IN ÖSTERREICH

Sie waren schon in beinahe allen Winkeln der Erde – solange diese mit dem Truck erreichbar waren und eine Powder-Option bestand. Seit seiner Geburt vor drei Jahren hat der Snowmads-Truck die Heimat Österreich hingegen nur selten zu Gesicht bekommen. Dies sollte sich im letzten Winter ändern.

06 EDITORIAL 08 THE DAY

Reuben Krabbe in Pemberton

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INHALT

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NEWS

22 TOTAL VERFLÜCKT 24 NUMBERS • • • • •

Amie Engerbretsons Stuff Acht Fragen an Fabi Lentsch Sam Smoothys Bucket List Bernie Brauns Van Dynafit „Hoji Boot“

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36 KNOW HOW

• Lawinenkunde • Dein perfekter Ski • Layers

42 PRIME INDUSTRY Stellar Equipment

46 GALLERY 54 READERS GALLERY 58 SNOWMADS

Expedition Österreich

72 GRATEFUL DEAD

Chris Benchetler Interview

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86 MT. AURUMS GOLD Fly & Hike in Neuseeland

98 LEVEL 1

20 Years of Filming

112 FREERIDE FARMER Gus Rowley Interview

120 ABO 122 SKITEST

Carving-, Park-, All-Mountain-Ski

130 IMPRESSUM


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CHRIS BENCHETLER INTERVIEW

Seit Jahren schon hinterlässt Chris Benchetler seine kreativen Spuren in der Freeski-Szene. Jetzt hat der MammothLocal mit seinem eigenen Movie- und Crossover-Projekt „Fire on the Mountain“ sein Meisterwerk abgeliefert.

LEVEL 1 20 YEARS

Kaum zu glauben – 20 Jahre haben uns Level 1 mit ihren Freeski-Movies begleitet, die einen authentischen und überaus stylishen Einblick in die Szene gewährt haben. Jetzt kommt mit „Romance“ der letzte Streifen raus.

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NEWS

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SKI-NOMADEN SNOWMADS TRAVEL BRINGT DICH AN MAGISCHE ORTE

Schaut mal bei Snowmads Travel vorbei, dort findet ihr sicher Anregungen für euren nächsten Trip.

Seit einigen Saisons bereits verfolgen wir die Abenteuer der Snowmads-Crew rund um Fabian Lentsch, die uns in den letzten Jahren in ihren Filmen mit auf die abenteuerlichsten Freeride-Trips im umgebauten Feuerwehr-Truck genommen haben. Egal ob auf den Balkan, nach Griechenland, in die Türkei oder den Iran – kein Ziel ist den Snowmads zu exotisch oder zu weit „down the road“. Wie wir habt ihr euch bestimmt ebenfalls schon mal gewünscht, bei solchen Trips mit dabei sein zu können. Da haben wir gute News für euch: Dieser Wunsch kann Wirklichkeit werden, denn die Jungs haben nun ihre eigene Travel Agency aufgemacht, bei der sie ihre Trips anbieten. Um authentischen und einzigartigen Erfahrungen nicht im Weg zu stehen, wird den angebotenen Trips ein gewisser Freiraum zur Entfaltung vor Ort gelassen. Schließlich kommt das Beste nicht selten unverhofft! Das Konzept bei Snowmads Travel liegt darin, auf eine Art zu reisen, die es erlaubt, sich von festen Pfaden zu lösen und etwas Neues zu finden. Mit dieser Einstellung fährt die Crew seit Jahren gut und sie haben gemeinsam die Welt bereist und viele versteckte Schätze und Ecken der Welt entdeckt, Freundschaften mit Einheimischen und anderen Snowmads geschlossen und so einzig-

artige Erfahrungen gesammelt, die euch ein gebuchtes Reiseziel allein nicht bieten kann. Diese Erfahrungen könnt ihr nun teilen und selbst ein echter Snowmad werden. Schon diesen Winter hat Snowmads Travel einige spannende Trips im Angebot. Zum Beispiel stehen im Februar 2020 zwei ganz spezielle Freeride-Trips auf den Balkan an. Und auch der Himalaja, Georgien und der Iran stehen auf dem Reiseprogramm.

Darüber hinaus wird es einige lokale Adventures rund um die Home-Base der Snowmads Innsbruck geben – denn auch hier gibt es unentdeckte Ecken, die euch nur die eingefleischtesten Locals zeigen können. Aktuelle News zu anstehenden Trips und der Philosophie sowie dem Team hinter Snowmads Travel findet ihr immer aktuell auf: www.snowmadstravel.world

K-ONNECTED AM KITZSTEINHORN ERÖFFNUNG DER NEUEN BAHN AM 30. NOVEMBER Generationen haben davon geträumt, Kaprun und den Maiskogel mit dem Kitzsteinhorn seilbahntechnisch zu verbinden. Mit dieser Bahn könnte man dann vom Ortszentrum bis auf den Gletscher gelangen, ohne mit dem Auto an die Talstation des Kitzsteinhorns zu fahren. Am 30. November 2019 ist es so weit: Mit der Eröffnung der 3K K-onnection, Salzburgs erster Dreiseilumlaufbahn und Herzstück der K-onnection, werden das Kapruner Ortszentrum, der Familienberg Maiskogel und das zu 100 Prozent schneesichere Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn zu einer Einheit verbunden.

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Der Zusammenschluss garantiert höchsten technischen Komfort. Ab der Wintersaison 2019/20 bietet Kaprun erstmals Ski in, Ski out zum und vom Gletscher. Die zwölf Kilometer lange Seilbahnachse der Superlative eröffnet neue Panoramablicke auf die höchsten Gipfel Österreichs und überwindet mit 2.261 Höhenmetern die größte Höhendifferenz in den Ostalpen. Zudem bieten zwei Explorer-Gondeln eine winterliche Entdeckungstour der besonderen Art. Zum Opening wird die neue Seilbahnverbindung durch eine spektakuläre Lichtinszenierung gebührend gefeiert. Weitere Infos unter: www.kitzsteinhorn.at



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NEWS

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POWDERCHASE FREERIDEN MIT POWDER-GARANTIE – AUF DER JAGD NACH DEM WEISSEN GOLD Du träumst von unberührten Powder-Faces und massig Schnee wie im vergangenen Winter? Und befürchtest, das sei nicht zweimal hintereinander möglich? Ist es aber! Denn eine kleine Crew von rastlosen Powder-Jägern spürt das weiße God für dich auf. Jahr für Jahr machen sie sich auf, um die Nuggets unter den Freeride-Spots zu schürfen. Wie das funktioniert? Ganz einfach: Bei diesen besonderen Trips steht nur das Datum fest. Wohin die Reise in den Alpen letztlich geht, entscheidet allein die Schneelage – das garantiert drei Tage Powder-Fun pur! Neben den regulären Powderchase-Wochenenden gibt es in diesem Jahr drei spannende Specials. Das Powderchase-Konzept ist ebenso smart wie bewährt: Die Teilnehmer erfahren erst einen Tag vor Abreise, wohin sie der Trip tatsächlich führt. Das entscheidende Krite-

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rium: Powder! Denn das Ziel des erfahrenen Teams ist ganz klar, euch unvergessliche Freeride-Abfahrten zu ermöglichen. Liegt einmal nirgends genug Schnee, um dies zu garantieren, wird der Trip abgesagt und der gesamte Reisepreis zurückerstattet. Neben den vier regulären Powderchase-Terminen stehen einige spannende Specials auf dem Programm. An zwei Terminen wird es für Backcountry-Neulinge die Möglichkeit geben, im Rahmen der Slowderchases erste Erfahrungen in der Welt des Freeridens zu sammeln – selbstverständlich unter fachkundiger Anleitung. Auch das Tourchase und das Women’s Tourchase by Peak Performance gehen in eine neue Runde. Bei der Damen-Variante stehen zusätzlich Yoga-Sessions auf dem Programm – natürlich auf das Tourengehen

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abgestimmt. Die aktivierende Einheit am Morgen bereitet euch perfekt auf den langen Tag am Berg vor, während die regenerierende Stunde am Abend Balsam für die müden Beine ist. Und ab dem Frühjahr 2020 wartet für die erfahreneren Freerider ein ganz besonderes Highlight: An zwei Terminen wagt ihr euch in Kleinstgruppen à zwei oder drei Personen in die Welt des alpinen Backcountry vor. Mit Powderchase Steep & Deep gelangt ihr an Orte, die nur durch Abseilen oder Kletterpassagen zugänglich sind, aber dafür absolut einzigartige Erlebnisse bereithalten – selbstverständlich unter der Anleitung erfahrener, UIAGM-zertifizierter Bergführer. Alle weiteren Infos sowie die Daten der einzelnen Trips findet ihr auf der Website der Powder-Jäger: www.powderchase.com


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NEWS

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SAFETY FIRST

GRENZENLOSE RIDE SKI FREIHEIT AMADÉ

SAAC LAWINENCAMPS

WIN!!! SNOW CARD TIROL

Seit 15. Oktober sind die Anmeldetore für die kostenlosen zweitägigen Lawinencamps geöffnet und der übliche Run auf die Events hat die Server wieder zum Glühen gebracht. Es sind aber immer noch Plätze bei den vielen Terminen frei. Langjährige Erfahrung, Profis in Sachen Lawinenkunde und treue Partner haben dem Projekt SAAC in den vergangenen 17 Jahren ein stetiges Wachstum beschert – und dennoch reicht die Anzahl der Camps nie aus, um allen Interessenten eine Teilnahme zu ermöglichen. Zwischen 25 und 30 Termine jeden Winter mit jeweils 50 Teilnehmern sind eine beachtliche Zahl an Freeridern und Skitourengehern, die sich bei SAAC grundlegendes Wissen für das risikominimierte Fahren abseits der markierten Pisten geholt haben. Programm und Ablauf der SAAC Camps haben sich bewährt: halber Tag Theorie, danach ein ganzer Tag Praxis im Gelände. Und das Wichtigste: Wie immer ist die Teilnahme kostenlos und das Liftticket für den Praxistag gibt es zudem zum Spezialpreis. Termine und Anmeldung findet ihr auf der Webseite: www.saac.at

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An 228 Skitagen gültig in knapp 100 Skigebieten mit über 4.000 Pistenkilometern – das sind die pompösen Eckdaten, die uns das weiße Paradies der Snow Card Tirol schmackhaft machen wollen. Und wie gewohnt müssen wir auch diesen Winter wieder zuschlagen – oder haben sie schon längst, denn seit Anfang Oktober ist die Karte in den Tiroler Resorts wieder gültig. Und weil 825 Euro für die Snow Card Tirol keine Peanuts für klamme FreeskiGeldbörsen sind, dürfen wir ein Ticket verlosen. Um an der Verlosung teilzunehmen, sendet uns lediglich eine E-Mail an info@prime-skiing.de mit dem Betreff „Snow Card Tirol“ und nennt uns den Grund, warum genau ihr die Mutter aller Verbundpässe in Tirol gewinnen sollt. Einsendeschluss ist der 20. November 2019. Preise Snow Card Tirol: Erwachsene: 825 Euro, Jugendliche (Jgg. 2001 bis 2003): 659 Euro, Kinder (Jgg. 2004 bis 2013): 413 Euro, Kinder bis Jahrgang 2014: frei! Weitere Informationen unter: www.snowcard.tirol.at

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FREESTYLE-CONTESTS 19/20 In Ski Amadé wird auch dieses Jahr wieder einiges an Freestyle-Con tests aufgefahren. In den Snowparks von Flachauwinkl, Alpendorf, Großarl, Planai und am Hochkönig ist an beinahe jedem Wochenende etwas geboten, damit ihr euch mit der Park-Konkurrenz messen könnt. Alle Updates und News findet ihr auch auf der Webseite von Ski Amadé: www.skiamade.com Termine Ride Ski Amadé: 14.-15.12.2019 11.01.2020 19.01.2020 26.01.2020 01.02.2020 02.02.2020 08.02.2020 13.02.2020 16.02.2020 23.02.2020 29.02.2020 01.03.2020

Absolut Park, Jib King Superpark Planai, PlanB Superpark Planai, Cash 4 Tricks Absolut Park, Cash 4 Tricks Superpark Planai, Girls Day Snowpark Großarltal, Cash 4 Tricks Blue Tomato Kings Park, Cash 4 Tricks Snowpark Gastein, Cash 4 Tricks Snowpark Alpendorf, Cash 4 Tricks Snowpark Großarltal, Cash 4 Tricks Blue Tomato Kings Park, Cash 4 Tricks Superpark Planai, Ski Amadé und Atomic X-Perience Park & Play Day (Freeski Test + Contest) 07.03.2020 Blue Tomato Kings Parks, Girls Day 14.-20.03.2020 Absolut Park, Spring Battle 21.-22.03.2020 t. b. a.,Family Freestyle Weekend 28.03.2020 Blue Tomato Kings Park, Cash 4 Tricks 04.04.2020 Absolut Park, ZSAEP Experience



NEWS

BENT CHETLER ZU GEWINNEN

VIDEONACHWUCHS

HANDSIGNIERTER SKI

Die Linehunters Movie Tour zeigt im dritten Jahr Freeride-Filme von jungen Crews gemixt mit etablierten Produktionen in deinem lokalen Kino. Dabei bietet die Serie heimischen jungen Crews und innovativen Freeride-Filmen eine Plattform. Sie gibt aufstrebenden Filmemachern im Freeride-Bereich ein Zuhause – und zeigt die Vielfalt und Qualität der heimischen Szene.

Wie ihr auf dem Cover schon gesehen habt, erwartet euch in dieser Ausgabe ein tolles Interview mit Chris Benchetler. Ab Seite 72 erzählt euch der Kalifornier, wie es zu seinem farbenfrohen Night Movie „Fire on the Mountain“ gekommen ist.

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Neben dem Video und der kompletten Tour hat Chris in Zusammenarbeit mit The Grateful Dead, deren Sound als Inspiration diente, einen Collab Ski designet. In einer limitierten Ausgabe hat Atomic einen „Bent Chetler 120“ produziert, der den Vibe der amerikanischen Rockband widerspiegelt. Und ihr könnt ein Paar dieser handsignierten Schmuckstücke gewinnen. Über den QR Code kommt ihr direkt zum Gewinnspiel und vielleicht könnt ihr euch schon bald dieses 184 cm lange Schmuckstück an die Wand hängen. Zum Fahren ist dieses Kunstwerk viel zu schade. Oder etwa nicht?

LINE-UP FWT DIE RIDER FÜR DIE KOMMENDE SAISON STEHEN FEST

Diese Saison kommt die Tour mit Action aus Neuseeland, Norwegen und Japan daher. Dazu soll uns ein Beitrag aus dem Libanon zum Nachdenken anregen. Natürlich spielen auch die Berge rund um Innsbruck eine tragende Rolle und zuletzt darf auch eine Prise alpenländische Ironie nicht fehlen. Weltklasse-FreerideWorld-Tour-Athleten wie der Neuseeländer Craig Murray, Manuela Mandl oder FWT-Veteran Felix Wiemers sind genauso präsent wie eine extrem starke junge Generation, unter anderem Flurina Bieger, Bernhard Braun und Michi Strauss. Es erwarten euch abwechslungsreiche Filme sowie Surprise Movies, ein Meet & Greet mit den Athleten und Filmemachern, Preise bei der Tombola und ein toller Abend. Alles Weitere unter: www.linehunters.com

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Niemand weiß, wer am Ende der Saison auf dem Podium stehen wird – aber so viel ist jetzt schon sicher: Das Fahrerfeld der Freeride World Tour 2020 (FWT) ist so stark wie selten zuvor! 49 der weltbesten Freerider starten in vier Kategorien an fünf Stationen rund um den Globus. Elf Skifahrerinnen, 23 Skifahrer, sechs Snowboarderinnen und neun Snowboarder streiten 2020 auf einigen der aufregendsten Freeride-Hänge der Welt um den FWT-Titel. Ski Damen Bei den Skifahrerinnen steht eine Frage im Vordergrund: Kann Arianna Tricomi (ITA) in diesem Jahr einen historischen dritten FWT-Titel in Folge holen? Jessica Hotter (NZL) und Emma Patterson (USA) wollen es verhindern. Sie starten nach ihrer erfolgreichen FWQ-Saison 2019 nun als hungrige Nachwuchskräfte. Auch die Wildcards Juliette Willmann (FRA) und Evelina Nilsson (SWE) wollen ihre Stellung auf der FWT ’20 festigen und an der Spitze der Kategorie landen.

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Ski Herren Da Titelverteidiger Markus Eder (ITA) diese Saison keine Wettkämpfe fahren wird, ist völlig offen, wer neuer FWT-Champion bei den Skifahrern wird. Die ebenso erfahrenen wie erfolgreichen Kristofer Turdell (SWE), Drew Tabke (USA) und Wildcard Reine Barkered (SWE) stehen als Nachfolger bereit. Aber auch Newcomer wie Konstantin Ottner aus Kaufbeuren (GER), Tao Kreibich aus Altach in Vorarlberg (AUT), Carl Renvall (SUI), Blake Marshall (NZL), Jack und Kevin Nichols (USA) oder Isaac Freeland (USA) könnten für Überraschungen sorgen. Yu Sasaki (JPN) kehrt 2020 mit einer Wildcard auf die Tour zurück. Tourstopps: 18.-25.01.2020 02.-06.02.2020 28.02.-04.03.2020 07.-13.03.2020 28.03-05.04.2020

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KOLUMNE RUEDI FLÜCK

RUEDI VERFLÜCKT

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RUEDI VERFLÜCKT

KLEIDER MACHEN LEUTE In ist, wer drin ist – zumindest wer in der richtigen Klamotte steckt. Zwar nennen wir uns alle Freeskier, doch auch in unserer freiheitsliebenden Spielart des Skisports sind wir Regeln unterworfen, die uns mit Stereotypen versehen. Aus diesen auszuscheren oder mit dem Style-Diktat zu brechen ist nicht einfach – oder sogar unmöglich. Unser Kolumnist und Querdenker Ruedi Flück hat sich etwas näher mit diesem Umstand befasst.

Der Schneidergeselle Wenzel Strapinski kleidete sich trotz Armut vornehm. Er gelangte in eine fremde Stadt namens Goldach und wurde dort wegen seines Äußeren für einen polnischen Grafen gehalten. Die Umstände ergaben, dass er diese fälschliche Annahme nicht richtigstellen konnte und sogar eine Liebesbeziehung mit der Tochter des Amtsrats einging. Als ein Nebenbuhler ihn als Hochstapler entlarvte, floh Strapinski noch von seiner Verlobungs feier, wurde aber später von seiner zukünftigen Frau wiedergefunden. Diese ließ sich schließlich von der Echtheit seiner Liebe zu ihr überzeugen und setzte die Heirat gegen alle gesellschaft lichen Anfeindungen durch. Strapinski gründete mit dem Vermögen seiner Vermählten ein Atelier und brachte es im Verlauf seines Lebens zum wohlverdienten Wohlstand – und somit auch zu Ansehen in der Bevölkerung.

Diese Mechanismen treffen natürlich auch auf Subkulturen zu – so auch beim Skifahren. Auch hier klassifi zieren bestimmte Regeln, in welche Schublade unseres Sports wir geschoben werden.

So lässt sich die Novelle des Schweizer Dichters Gottfried Keller kurz er zählen. Sein Gesellschaftsroman bildete damals ungeschriebene Gesetze ab, die auch heute noch ihre Gültigkeit besitzen. Menschen definieren sich über ihr Äußeres und ordnen Mitmenschen nach bestimmten Kriterien ein. Welche Schuhe trägt man? Aus welchem Stoff ist die Jacke gefertigt? Wie hält man die Gabel beim Essen? Wie hält man das Weinglas? Die Antworten auf diese Fragen führen dazu, dass wir in verschiedene Gesellschaftsschichten eingeordnet werden und uns diesen auch zugehörig fühlen. Denn die Codes oder Gesetzmäßigkeiten, die diesen zugrunde liegen, also die eine Zugehörigkeit ausmachen, sind klar definiert.

Wer von euch kennt die folgenden Gos oder No-gos nicht: Vermeide unbedingt das Helm-Gap, um nicht wie ein Trottel auszusehen. Ziehe eine Mütze unter den Helm an. Achte immer darauf, dass die Hand schuhe unter der Stulpe der Ski jacke verschwinden. Vermeide grundsätzlich Fingerhandschuhe. Benutze Hosenträger, um deine Pants loose sitzen zu lassen. Trage deine Ski wenn möglich auf den Schultern – vor der vorderen Bindungseinheit. Und wenn die Latten nicht geschultert sein sollen, dann greif sie in der Mitte der Bindung. Niemand schrieb diese Regeln vor. Vieles hat sich einfach so ergeben, weil es so am bequemsten oder auch rein der Funktio nalität geschuldet ist. Doch um

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nicht als Anfänger gebrandmarkt zu werden, tut man gut daran, sich an dieses Style-Diktat zu halten. Nun können wir aber noch einen Schritt weitergehen – genau wie unser Schneidergeselle Strapinski. Wenn man die Freeski-Rules kennt, kann man auch als absoluter Beginner den Eindruck vermitteln, schon fest in der Szene angekommen zu sein, zumindest rein optisch. Zum Bei spiel mit einem Pullover von Dope. Vorsicht Falle, die Brand ist nämlich nicht dope, denn man outet sich als Instagram-Shopper. Also Finger weg von diesen Teilen!

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Mit anderen Marken verhält es sich übrigens nicht anders. Es ist doch so, dass man sich mit der Wahl einer bestimmten Brand oder eines Outfi ts gleichzeitg ein klares Statement bezüglich der eigenen Einstellung überstülpt. Kommt jemand mit einer hochwertigen und teuren Gore- Tex-Jacke daher, gibt er zu verstehen, dass er diese Performance nötig hat – oder nur so tut, als ob. Alles nicht so einfach, auch weil sich die Zeiten ändern. War er noch vor Jahren der absolute Freeride-Schick, kann der One-Piece heute nur noch an Season- End-Apéros trumpfen. Aber halt: Die waren doch eigentlich mal das Bequemste, was je erfun den wurde? Und die trendige Straßenbekleidung in Form von Trainingsanzügen mit Streifen auf den Seiten, na ja, die gehören nun aber wirklich nicht in die Berge. Wobei, da gab es doch diese Videos von Freeskiern, die... Es bleibt wie beim guten alten Gottfried. Kleider machen Leute.

RUEDI FLUECK

„Wir alle sind also komisch. Niemand ist unkomisch.”

Alter: 34 Jahre Wohnort: Frenières-sur-Bex Motto: „Es ist nicht verboten zu singen.“ Instagram: rueeedi Online: ruediflueck.ch


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AMIE ENGERBRETSON Das US-Girl ist in den vergangenen Jahren immer umtriebiger geworden, so scheint es. Wer einen Blick auf ihre Webseite riskiert, der wird erstaunt feststellen, wie viel Coverage Amie in der letzten Zet gesammelt hat. Von Covers über Storys in diversen Magazinen und natürlich auch als Athlet in Videos wie beispielsweise den Warren-MIller-Streifen. Uns hat der Squaw-Valley-Local seinen Stuff präsentiert.

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.K2 „MINDBENDER 115C ALLIANCE“ Dieser Ski ist das beste Badass-Damenmodell der neuen „Mindbender“-Linie. Ich liebe diesen Ski, weil er die perfekte Balance zwischen aggressiver Kurveneinleitung, starkem Kantengriff und spielerischer Performance bietet. K2 „MINDBENDER 110 ALLIANCE“ Für mich war dieser Boot ein absoluter Lebensretter. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass ich einen Kompromiss bei der Riding-Performance akzeptieren müsste, wenn ich auf einen technischen Boot mit Walk-Mechanismus zurückgreifen würde. Jetzt nicht mehr!

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SPYDER „SOLITAIRE“ KIT Dieses Kit ist mein Baby! Für die neue Freeski-Kollektion von Spyder durfte ich mein Traum-Skioutfit entwerfen. Und hier ist es - total wasserdicht und trotzdem atmungsaktiv dank Gore-Tex Pro Shell. Lustige Nebenbemerkung: Du kannst pinkeln, ohne die Bib, die Jacke oder den Rucksack abzunehmen. Außerdem liebe ich die Farben feminin, aber knallhart.

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SPYDER „GLISSADE HOODIE“ So liebe ich die Midlayer! Das Teil ist mit 120 Gramm synthetischer PrimaLoft-Isolierung gefüllt, was bedeutet, dass es superschnell trocknet und warm hält. Mit Stretch-Nylon-Einsätzen hat es eine bequeme, athletische Passform, die sich hervorragend unter meiner Schale verteilt.

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SPYDER „ELEVATION BASE LAYER“ Wenn ich in die Berge gehe, ist das richtige Layering-System der Schlüssel! Ich trage am liebsten Merinowolle auf der Haut. Beim „Elevation Base Layer“ wurde die Wolle mit einem Stretch-Jersey gemixt, um gleichzeitig warm, kühl und trocken halten – egal bei welchen Bedingungen.

SCOTT „PATROL E1 22 L PACK“ Der Scott-Lawinen-Airbag hat mein Leben so viel einfacher gemacht – besonders beim Reisen. Die Airbags werden elektronisch aufgeblasen. Somit entfällt der übliche Hustle mit den Gaspatronen am Security Check.

SCOTT „VAPOR GOGGLES“ Dies ist die neueste Goggles von Scott. Sie hat ein halb rahmenloses Design, das eine maximale Belüftung ermöglicht und somit ein Beschlagen verhindert.

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DELORME „IN REACH“ Es ist wichtig, ein Satellitenkommunikationsgerät bei sich zu haben, wenn man weit abgelegen im Backcountry unterwegs ist. Mein „inReach“ begleitet mich auf all meinen Abenteuern zu jeder Jahreszeit. Man kann damit nicht nur die aktuelle Position live via Satellit tracken, sondern auch SMS und E-Mails senden und empfangen – global.

Alter: 31 Jahre Wohnort: Squaw Valley Instagram: @amieski Web: amieski.com

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BLACK DIAMOND „TELE KNEESIS“ Diese Teile sind die unbesungenen Helden meiner Ausrüstung. Ich trage diese Knieschoner von Black Diamond jedes Mal, wenn ich auf Skiern stehe. Sie sind superleicht, bequem und schützen meine Knie bei schweren Stürzen. Außerdem halten sie meine Knie warm und sind ideal für Touren oder kürzere Hikes. Warme Knie sind glückliche Knie!

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SNICKERS Hey ihr Protein-Nerds, checkt das mal aus! „Snickers“ haben einen relativ ähnlichen Nährwert wie der durchschnittliche Energieriegel – mit ähnlichen Mengen an Protein, Kalorien und Zucker. Der Hauptunterschied? Sie schmecken definitiv besser, weil sie echte Schokolade verwenden. Ich liebe diese Snacks!

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FRAGEN

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FABI LENTSCH Spätestens seit seinem furiosen Ritt beim Freeride World Qualifier 2014 in Obergurgl wurde Fabian Lentsch als das Ausnahmetalent der FreerideSzene gehandelt und ihm wurde eine rosige Contest-Zukunft prophezeit. Dumm nur, dass Fabi Contests relativ egal waren und er lieber mit Freunden in seinem Snowmads-Truck die Welt bereisen und die unglaublichen Trips auf Film bannen wollte. Genau diese Trips will der Tiroler nun für jedermann möglich machen und gründete kürzlich sein eigenes Reiseunternehmen Snowmads Travel.

1 Alter: 26 Jahre Wohnort: Tirol Instagram: @fabian_lentsch Web: fabianlentsch.com

Was hat es mit Snowmads Travel auf sich hat und wie kam die ganze Idee überhaupt zustande? Diese Idee schwirrte schon eine ganze Weile in meinem Kopf herum, da speziell über die letzten Jahre extrem viel Interesse und Nachfragen zu unseren Trips aufkamen. Nur war ich mir nicht sicher, ob ich dieses Projekt bereits neben meiner Karriere als Freeride-Pro stemmen könnte. Mit Jules und dem Rest unseres Teams habe ich aber die perfekten Komplizen gefunden, um gemeinsam unsere Art des Reisens jedermann ermöglichen zu können. Die Locals vor Ort, die wir auf unseren vergangenen Reisen kennengelernt haben, spielen dabei eine zentrale Rolle. Für mich sind es immer die Menschen, die Plätze besonders machen. Es geht also darum, mit unserem Netzwerk aus Locals spezielle Trips zusammenzustellen – im Snowmads-Style natürlich. Speziell bei den Ski-Trips behalten wir uns etwas Flexibilität vor, um spontan auf Wetter- und Schneebedingungen reagieren zu können.

Travel sind zwar zwei verschiedene Projekte, aber dennoch sind sie zumindest Geschwister und können auch nicht getrennt voneinander gesehen werden.

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Zusammen habt ihr euch ein spannendes Programm für die erste Saison ausgedacht. Welche Trips stehen schon fest und was kommt noch alles? Die ersten Ski-Trips gehen diesen

FOTO FLORIAN BREITENBERGER

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Also hängt die gesamte Snowmads-Crew mit drin in diesem Projekt? Der eine mehr und der andere weniger. Snowmads und Sowmads

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Winter in die Balkanstaaten. Mit einem Mix an Skigebieten, Skitouren und Cat-Skiing taucht man dort in eine ganz fremde, aber doch zumindest geografisch sehr nah gelegene Kultur ein. Wir freuen uns auch schon sehr darauf, Innsbruck als Destination ins Programm zu nehmen. So viel von unserer Inspiration und Energie kommt von den Bergen und den Menschen rund um diese einzigartige Stadt. Wir dachten uns, dass wir Innsbruck, so wie wir es ken nen, niemandem vorenthalten wollen, und werden im Winter viertägige Innsbruck-Kurztrips anbieten. Die Teilneh mer haben dabei die Mög lichkeit, gemeinsam mit einem unserer Athleten aus den Filmen und Guides die Berge in der Umgebung kennenzulernen.

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Auf welche Art Trips freust du dich besonders und warum? Bis vor etwa zwei Jahren war der Balkan für mich ein großer schwarzer Fleck auf der Landkarte. Dass die Region komplett von Gebirgen durch zogen und zudem im Winter sehr schneereich ist, war mir bewusst, nur fand ich nie wirklich den Zugang dazu. Ich freue mich, dass die Leute, die unsere Balkanreisen buchen, mit unserem Netzwerk – beziehungsweise unserer „BalkanMafi a“, wie ich es gerne nenne – die Region auf eine ganz spezielle Weise erkunden können. Auch der Himalaja-Trip auf Motorrädern zählt zu meinen absoluten Highlights, genauso wie die Trips in den Iran und nach Georgien. Wir machen keine halben Sachen. [lacht]


FOTO MORITZ ABLINGER

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Heißt das, dass du auch bei jedem Trip dabei sein wirst? Puh, das ginge sich zeitlich leider nicht ganz aus. Alle unsere Trips werden aber von Leuten begleitet, die mir sehr nahestehen und meine Werte und Lebenseinstellungen teilen. Ab und zu werden wir aber auch spezielle Abenteuer ausschreiben, bei denen ich oder auch andere Snowmads-Athleten dabei sein werden.

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Thematisch beschränkt ihr euch ja nicht ausschließlich auf Freeride-Trips, aber die Berge stellen schon das zentrale Element eurer Reisen dar. Was, erhoffst du dir, nehmen eure Camp-Teilnehmer als Erfahrungen mit? Ich hoffe, wir können unseren Teilnehmern einen anderen Zugang zum Reisen zeigen. Mir fällt immer mehr auf, dass der ursprüngliche Sinn des Reisens verloren geht. Heutzutage ist es nur zu einfach, mit einer Crew in ein fremdes Land zu gehen und eine von Instagram inspirierte „Bucket List“ abzuhaken. Wir haben uns auf Abenteuer ausgerichtet, da wir diese auch als Lernprozess verstehen. Wir hoffen, neben der Liebe zum Sport und zur Natur auch ein besseres Verständnis für fremde Kulturen und Lebenswege vermitteln zu können. Jemandem, der von einem Snowmads-Trip zurückkommt, fehlen im besten Fall die

Worte, um seine Erlebnisse in Worte zu packen. Denn nicht das Erwartete zu liefern steht für uns an erster Stelle, sondern neue Erfahrungen möglich zu machen.

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Was konntest du selbst bisher lernen und was waren die denkwürdigsten Augenblicke der vergangenen Jahre?

„EIN PAAR TAGE MIT EINHEIMISCHEN IN EINEM KLEINEN BERGDORF IM HIMALAJA ZU VERBRINGEN ODER IM IRAN IN EIN DORF ZU STOLPERN, DAS NOCH NIE EINEN AUSLÄNDER GESEHEN HAT, SIND GENAU DIE MOMENTE, DIE ICH SO SCHÄTZE.“ Ich sehe des Leben aus verschiedenen Perspektiven. Die Kulturen und Regionen, die wir bereisen, unterscheiden sich sehr von unserer gewohnten, westlichen Lebensart. Somit lerne ich stets Neues, da diese Leute ganz andere Werte und Lebensentwürfe haben. Ein paar Tage mit Einheimischen in einem kleinen Bergdorf im Himalaja zu verbringen oder im Iran in ein Dorf zu stolpern, das noch nie einen Ausländer gesehen hat, sind genau diese Momente, die ich so schätze. Es ist bemerkenswert, wie sehr diese Erfahrungen auch das Leben im normalen Umfeld zu Hause beeinflussen.

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Hoffen wir, dass ihr in dieser Saison viele genau solcher Augenblicke mit einigen unserer Leser teilen könnt! Wo kann man sich anmelden und was gilt es zu beachten? Darauf freuen wir uns schon mega! Snowmads ist für jeden gedacht, der einen kleinen, aber unvergesslichen Schritt ins Ungewisse wagen will. Alle wichtigen Infos und Updates findet ihr auf www.snowmadstravel.world. Wer über anstehende Abenteuer auf dem Laufenden gehalten werden will, kann sich dort für unseren Newsletter anmelden.

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TEXT SAM SMOOTHY

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BUCKET

07 LIST

SAM SMOOTHY Nach seiner Contest-Karriere hat Sam nahtlos den Sprung in die A-Klasse der Movie Productions geschafft. Bei TGR gehört der Neuseeländer inzwischen zur Stammbesetzung. Uns hat der Völkl-Teamrider verraten, was er in seiner imaginären Bucket List gerne noch abhaken würde.

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HIMALAYA LINES Mich hat es bislang noch nie in die höchste Gebirgskette der Erde verschlagen. Auf dem Dach unseres Planeten ein paar hochalpine Spines zu riden wäre bestimmt eine unglaubliche Erfahrung.

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GRÜNER DAUMEN Genau diesen habe ich bislang noch nicht an mir entdecken können. Dennoch habe ich den Traum, mein Grundstück in eine grüne Oase zu verwandeln, in der sich Bienen, Vögel und kleine Nager tummeln. Außerdem möchte ich mein eigenes Gemüse anbauen, das ich dann nur noch vom Garten in den Kochtopf werfen muss.

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JUST BIG LINES Irgendwie habe ich das Gefühl, noch immer nicht das gezeigt zu haben, was ich skitechnisch abliefern könnte. Ich meine damit ein ganzes Segment – nur mit extrem schnellen Big-Mountain-Lines. Letzten Winter war ich extrem motiviert, diesen Traum endlich zu realisieren, aber blöderweise habe ich mich gleich zweimal verletzt und musste einen Gang zurückschalten.

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DREI ZUSÄTZLICHE MONATE Wenn das Jahr 15 Monate hätte, würde ich die drei Extramonate nutzen, um komplett auszusteigen: kein Telefon, keine E-Mails und keine festen Pläne – nur ein

Van voller Outdoor-Spielzeug und guter Bücher. Ich würde dann durch Neuseeland cruisen und alte Freunde besuchen.

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BARRELS SURFEN In den letzten 16 Jahren bin ich pausenlos dem Winter nachgereist. Fürs Surfen blieb da nicht so viel Zeit, wie ich mir gewünscht hätte. Und auch mal wieder ohne 5-mm-Neopren ins Wasser zu steigen wäre fein. Es wird also Zeit, etwas an meinen Surf-Skills zu arbeiten. Schließlich habe ich noch nie eine wirkliche Barrel surfen dürfen. Das kann’s nicht gewesen sein!

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GITARRE SPIELEN Seit der High School zupfe ich immer die gleichen vier Akkorde. Vielleicht sollte ich endlich etwas Zeit investieren und dieses jämmerliche „Spiel“ etwas ausbauen. Wer weiß, vielleicht lerne ich sogar noch einen ganzen Song.

Alter: 33 Jahre Hausberg: Treble Cone, Neuseeland Hobbys: Surfen, Klettern, Mountainbiken, Lesen Webseite samsmoothyskier.com Instagram: @samsmoothy

„ICH STELLE MIR EINEN ZERZAUSTEN VOLLBART VOR, DER IM WIND FLATTERT UND DURCH DEN MEIN FETTES GRINSEN BLITZT.“

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METHUSALEM-SHREDDING Ich hoffe, dass ich auch noch im hohen Alter Spaß am Skifahren habe – und vor allem körperlich noch in der Lage dazu bin. Ich stelle mir einen zerzausten Vollbart vor, der im Wind flattert und durch den mein fettes Grinsen blitzt.

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TEXT BERNIE BRAUN

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WHEELS FOR

04 #VANLIFE

Marke

Volkswagen

Modell

LT 28

Baujahr

1991

Leistung

92 PS

Gewicht

2.800 kg

Allrad

nein

Tankkapazität

60 l

Schlafplätze Wasservorrat

BERNIE BRAUN HUBSI THE VAN Nicht erst seit der Snowmads Crew werden die Rolling Homes auch bei uns Freeskiern immer beliebter. Ohne Stress und Quartier dem fetten Powder nachreisen – das ist der Freeride Van Life, dem sich auch Bernie Braun mit seinem „Hubsi“ verschrieben hat. WWW. P R I M E-S K I I N G . D E

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4 80 l

Als ich vor gut fünf Jahren mit meinem Kumpel Markus Ascher ein paar Tage mit seinem Camper beim Powdern war, wurde mir klar, dass auch ich dringend ein eigenes Rolling Home benötigte. Für uns Schneeverrückte definiert die Möglichkeit, überall zu Hause sein zu können, den Begriff „Freiheit“ gänzlich neu. Home is where you park it. Bei Sonnenaufgang inmitten massiver Berge als Erster einen Fuß in die frisch eingeschneite Winterlandschaft zu setzen, bevor die Blechlawine aus dem Tal anrollt, ist ein unbeschreibliches Gefühl.


FOTO STEFAN MAHLKNECHT

Gemeinsam mit meinem Buddy Bene Henger machte ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Fahrzeug. Da wir beide auf Retro stehen, war die Auswahl von Haus aus beschränkt. Ein klassischer T3 wäre zu klein gewesen und die alten LT von VW erweisen sich aufgrund ihrer Breite als echte Raumwunder. Für läppische 2.500 Euro fand ich schließlich einen Turbodiesel mit langem Radstand und Hochdach. Solaranlage, Fahrradträger, Standheizung sowie Zusatzscheinwerfer waren ebenfalls verbaut. Auch wenn der Gute bereits stattliche 250.000 Kilometer auf der Uhr hatte, war er technisch in einem Topzustand. Unter anderem weil er zwei Jahre zuvor eine komplette Motorinstandsetzung bekommen hatte. Der originale Innenausbau von Westfalia erinnerte jedoch mehr an einen ausrangierten Krankenwagen als an eine Wohlfühloase auf Rädern. Zuerst musste ich mich aber um die Karosserie und den Unterboden kümmern. Durch Learning by Doing beseitigte ich den Rost und verpasste dem Baby einen schützenden Anstrich. Zugegeben, der kalte November ließ mich öfter ans Aufgeben denken. Jedoch stand der Winter vor der Tür und das erste Streusalz lag bereits auf den Straßen, somit blieb mir keine Wahl. Gerade rechtzeitig startete ich also in den ersten Winter – mit vielen genialen Momenten, aber auch extrem ungemütlichen Erfahrungen. Die knapp 30 Jahre alte Standheizung quittierte nämlich regelmäßig

ihren Dienst und die Wasserleitungen neigten bei Frost dazu einzufrieren. Demnach stieg mein Verlangen nach einem so wintertauglichen wie optisch ansprechenden Innenausbau. Den folgenden Sommer verbrachte ich deshalb damit, diesen an meine Bedürfnisse anzupassen. Isolierung, Heizung, Wasser- und Gasleitungen, Elektronik, Wandverkleidung und Einbauschränke wurden erneuert. Ebenfalls integrierte ich einen kleinen Holzofen mit externer Luftzufuhr, um autark in den Bergen stehen zu können. Er spendet Wärme, dient als zusätzliches Kochfeld und trocknet die Skibekleidung. Bei Damenbesuch liefert er zudem ein gemütliches Ambiente für angenehme Stunden in Zweisamkeit, während es draußen stürmt und schneit. Der ständige Winterbetrieb spielt dem Rost in die Karten und die relativ hohe Laufleistung fordert seinen Tribut dadurch, dass öfter technische Teile erneuert werden müssen. Liegen geblieben bin ich auf meinen Reisen glücklicherweise noch nie. Lediglich eine selbst verschuldete Panne durch das Tanken des falschen Kraftstoffs bescherte mir ein paar nervenaufreibende Stunden an einer Raststätte und erleichterte mich um einige Euro. Apropos Euro: Bis dato hat mich der Bus inklusive Umbauten und Reparaturen wohl um die 10.000 Euro gekostet, ganz zu schweigen von den zahllosen Stunden harter Arbeit und des Kopfzerbrechens. Ein Klacks umgerechnet in die vielen tollen Erlebnisse, die er mir in allen Teilen Europas be-

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„IM LETZTEN WINTER HABE ICH SCHÄTZUNGSWEISE 80 BIS 100 NÄCHTE IN MEINEM CAMPING-VAN VERBRACHT.“

reits beschert hat. Am liebsten stehe ich aber an meinem Home-Spot, dem Kaunertaler Gletscher. Hier lässt es sich abseits des Trubels im Tal entspannt campen und auch erstklassig freeriden. Da kann es schon mal vorkommen, dass man sein Rolling Home nach mehreren Wochen Standzeit aus meterhohen Schneemassen befreien muss. Im letzten Winter habe ich schätzungsweise 80 bis 100 Nächte in meinem Camping-Van verbracht. Ein Leben ohne diesen kann und will ich mir mittlerweile nicht mehr vorstellen. Er hat mein Dasein als Freerider grundlegend verändert und ich fühle mich der Natur, dem Schnee und dem Sport verbundener als je zuvor. Diesen Lifestyle mit gleich gesinnten Freunden teilen zu können ist dabei die Kirsche auf der Sahnetorte. Nun, am Ende unseres neunwöchigen SurfTrips entlang der Atlantikküste durch Frankreich und Spanien, klappe ich den Laptop zu, öffne mir ein Bier und genieße den blutroten Sonnenuntergang am Horizont über dem Meer. Holt euch euer eigenes Rolling Home, die Mühe ist es ganz gewiss wert. Startet ihr auf euren ersten Trip, sind Geld, Zeit und Nerven, die es euch gekostet hat, im Nu vergessen. Ride free, my friends!

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PRIME

PRODUCT Eine weitere Besonderheit des „Hoji Free“ ist der neue, thermoverformbare Hoji Free Liner von Einlage-, Fuß- und Bootfitting-Spezialist Sidas, der in der kommenden Saison exklusiv im Dynafit „Hoji Free“ zum Einsatz kommt. Der Liner kann perfekt an die individuelle Fußform angepasst werden und bietet bestmögliche Performance – sowohl bergauf als auch insbesondere bergab.

Mit nur einem Handgriff und ohne nervige Frickelei verwandelt sich der Schuh vom effi zienten und leichten Aufsteiger so in einen Powder-Spezialisten mit High-End-Skigefühl und optimaler Kraftübertragung.

DYNAFIT

HOJI FREE

„Die Revolution des Skitourenschuhs“ – mit diesem Versprechen brachte Dynafit im Winter ’18/19 mit dem „Hoji Pro Tour“ den ersten Skitourenschuh auf den Markt, der keine Kompromisse kennt und sowohl im Aufstieg als auch bei der Abfahrts-Performance überzeugt. Jetzt kommt der Alpin-Profi mit einem speziellen Freetourer-Modell daher. Dank seiner erhöhten Steifigkeit, der engeren Passform und dem individuell anpassbaren Hoji Free Liner ist der neue Boot die erste Wahl für Tourengeher, bei denen die Downhill-Performance im Fokus steht. Gleichzeitig müssen die Powder-Fans aber nicht auf Komfort und Bewegungsfreiheit beim Aufstieg verzichten. Der Schuh ist gemäß DIN ISO 9523 mit alpinen Skibindungen kompatibel und dadurch besonders vielseitig einsetzbar. Bei den weiteren technischen Besonderheiten und Features setzen die Entwickler auf die bewährten Eigenschaften des „Hoji Pro Tour“: Dank des HojiLock-Systems werden Schaft und Schale eine Einheit. Der Ski-Walk-Mechanismus ist dabei über ein technisch ausgefeiltes Kabelsystem mit den Schnallen und dem Ultra Lock Strap verbunden.

► FL EX : ► G EW IC HT : ► HIK E - M ODUS: ► P R EIS :

W W W. D Y N A F I T.C O M

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130 1. 5 5 9 g /Boot ja 75 0 E u ro


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S T E F A N I E M Ö S S L E R - R A I L L I NE - F L A C H A UWI N K L

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PIC MARKUS ROHRBACHER

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PRESENTED BY

KNOW HOW

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SAAC

LAWINENKUNDE LAWINENKUNDE LEICHT VERSTÄNDLICH MIT DEN EXPERTEN VON SAAC In unserer ersten Folge der SAAC Lawinenkunde haben euch die Profis darüber aufgeklärt, welche Informationen der Lawinenlagebericht beinhaltet und wie ihr diese nutzen könnt, sofern ihr über den notwendigen Wissensstand verfügt. Wie das im Detail geht, lehren euch die Bergführer beispielsweise in den SAAC Basic Camps. Die Beurteilung der Lawinengefahr beginnt aber nicht erst, wenn ihr die Powder-Plaken schon an den Füßen habt und am Drop-In eures unverspurten Faces steht. Um den Tag im Backcountry zu einem sicheren und gleichzeitig unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen, sollte eure Planung schon am Tag vor dem Freeriden beginnen. Wie ihr euch perfekt vorbereitet, erklären wir euch hier in der zweiten Folge unserer Lawinenkunden.

1. EURE AUSRÜSTUNG 1.1. Freeride Skier/Boards Ohne die richtige Ausrüstung zum Freeriden zu gehen, kommt nicht in die Powder-Tüte wie ihr alle hoffentlich wisst. Dazu zählt neben eurer Sicherheitsausrüstung, also Helm und Rückenprotektor, optional ein Lawinenrucksack und eurer Lawinen Set-up, bestehend aus LVS, Sonde und Schaufel, auch das passende Gerät unter euren Füßen. Auftrieb ist hier das Zauberwort. Ok, mit Zauberei hat das nicht mehr viel zu tun, denn nur mit ausreichend Länge und Breite erzeugt euer Spaßgerät den Auftrieb, um euch kräftesparend durch den Tiefschnee floaten zu lassen. 1.2 Lawinen Ausrüstung Und schon kommen wir mit LVS, Schaufel und Sonde zum Kern eures Freeride Set-ups. Auch beim Kauf und der Wartung dieses Trios solltet ihr einiges beachten. Ein LVS-Gerät sollte demnach möglichst intuitiv in der Bedienung sein. In der Entwicklung von LVS-Geräten hat sich in den vergan-

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genen Jahren einiges getan und wichtige Funktionen wie Markierung bei Mehrfachverschüttungen sind deutlich einfacher geworden. Wenn ihr euch heute ein neues Gerät zulegt, solltet ihr auf jeden Fall eines mit drei Antennen kaufen. Für die Suche und die Ortung des Verschütteten unter der Schneedecke benötigt jeder Freerider eine Sonde, um die Position der verunglückten Person vor dem Freischaufeln zu markieren. Eine Sonde sollte mindestens eine Länge von 240 Zentimetern haben und nicht zu dünn und somit nur gering biegsam sein, da sie sonst auf harten Schichten beim Sondieren ausschert. Der Zusammenbau der Sonde muss selbsterklärend sein, was leider nicht immer der Fall ist. Wie beim LVS-Gerät sollte man den Umgang mit der Sonde oft üben, damit man im Ernstfall vor bösen Überraschungen verschont bleibt. Komplettiert wird die die Notfallausrüstung mit einer Lawinenschaufel.

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Und hier solltet ihr nicht am falschen Ende sparen oder euch für das leichteste Modell am Markt entscheiden. Denn wenn im Ernstfall die Schaufel beim Graben bricht, ist die Katastrophe vorprogrammiert. Eine gute Lawinenschaufel ist sehr stabil, hat auf alle Fälle einen Teleskop-Stiel und einen funktionellen Griff. Die Größe des Schaufelblattes spielt ebenso eine Rolle, wenngleich nicht die wichtigste. 1.3. Lawinenrucksack Wenn ihr den Powder Chasern im Lift begegnet, stellt ihr fest, dass Lawinenrucksäcke schon beinahe zur Grundausrüstung aller Freerider gehören. Die Handhabung von Lawinenrucksäcken ist bei allen Systemen relativ ähnlich. Mit einem Zug am Auslösegriff blasen sich die Airbags auf und bilden mit dem Körper eine optimale Auflagefläche. Klassisch werden dabei über einen Griff am Schultergurt Kartuschen aktiviert, die anschließend die Airbags mit Gas fluten. Etwas neuer, aber inzwischen ausgereift und massentauglich, ist die Aktivierung eines elektrischen Gebläses. Alle Rucksäcke sollten dabei stabile Metallschnallen, Brust- und Schrittgurte besitzen, damit der Rucksack auch in der Lawine sicher am Körper sitzt. 2. WO WOLLT IHR FREERIDEN GEHEN In der letzten Ausgabe haben wir euch erklärt, was alles im Lawinenlagebericht (LLB) steht und wie ihr diese Informationen richtig lest und versteht. Am Abend vor eurem Ausflug ins ungesicherte Gelände könnt ihr bereits viele Punkte abarbeiten. Der Wichtigste ist natürlich, wohin soll es gehen, bzw. welche Hänge wollt ihr euch in welchem Gebiet vornehmen. Als Grundlage für die Wahl oder den Ausschluss eines bestimmten Gebietes, liefert euch der Abschnitt der Gefahrenstufen in Zusammenhang mit der Wetterprognose. Beide Faktoren gilt es mit dem Geländeprofil, das ihr befahren wollt, abzugleichen. Es macht beispielsweise keinen Sinn euren Trip in ein Skigebiet zu planen, dessen Lifte


„EINE GUTE PLANUNG IST DER ERSTE SCHRITT UM EINEN COOLEN UND SAVEN FREERIDETAG ZU ERLEBEN!“ Stefan Rössler, SAAC-Experte

erst oberhalb der Baumgrenze beginnen. Im LLB lest ihr aber von Triebschnee über 2.000 Meter Höhe oder in kammnahem Gelände. Zudem habt ihr gelesen, dass für den kommenden Tag mit Schneefall zu rechnen ist. Ohne optische Anhaltspunkte von Bäumen bei schlechter Sicht mutiert der Powder-Ausflug über der Baumgrenze zu einem Lotteriespiel, anstatt das ihr zielsicher den Hauptgewinn bei spaßigen Tree Runs abgreift. Generell hilft euch bei der richtigen Line-Wahl die Erfahrung, die ihr mit der Zeit bekommt. Wer über einen größeren Erfahrungsschatz in unterschiedlichen Resorts verfügt, der kann aus der der Fülle an Möglichkeiten die beste Option wählen. 3. DIE WAHL DER RICHTIGEN HÄNGE Im Grunde ist dieser Punkt die Feinjustierung auf das Gelände, das für euren Freeride-Tag in Frage kommt.

Auf topgraphischen Karten lassen sich Exposition und Steilheit ablesen. Anbieter wie Freeride Maps haben auch schon mögliche Runs eingezeichnet.

Also von der groben Auswahl eures Gebietes hin zu der finalen Sektion eurer Runs. Onlineanbieter wie Freeride Maps, Fat Maps oder sogar Google Earth geben euch ausreichend Informationen über die Topographie für den zukünftigen Powder-Trip. Wo befinden sich die Hänge, die man meiden soll? Welche Hänge sind die sichereren Alternativen? Und welches Gelände sollte ohne Probleme zu befahren sein? All das könnt ihr schon am Abend vor eurem Ausflug abchecken. Im Gegensatz zu der aktuellen Beurteilung im Gelände, also wenn ihr dann am Drop-in euers Powder Runs steht, gestaltet sich die Auswahl von lohnenden und zugleich sicheren Abfahrten vergleichsweise einfach und bedarf primär keinen akrobatischen Denkleistungen mehr. Natürlich ist auch in diesem Punkt derjenige im Vorteil, der detailliertes Wissen über das Resorts und dessen Offpist Runs kennt. Mit diesen zusätzlichen Informationen lässt sich noch schneller die Spreu vom Weizen trennen, um einen perfekten und sicheren Tag im Gelände genießen zu können.

4. SONSTIGE VORBEREITUNGEN Ok, das Wetter habt ihr gecheckt, die passenden Runs für den kommenden Tag wurden bereits ermittelt, den Lawinenlagebericht habt ihr im Blick und euer Equipment wartet nur darauf, endlich auf den Berg zu kommen. Eigentlich kann schon jetzt nicht mehr viel schief gehen, denn ihr habt euch hinreichend auf euer anstehendes Abenteuer vorbereitet. Aber was ist, wenn trotz aller Vorbereitungen, doch etwas in die Hose geht? Wer im Ernstfall die entsprechende Notfallnummer bereits im Handy gespeichert hat, der verschenkt keine Zeit und die Rettung kann umgehend über den Unfall benachrichtigt werden. Wir hoffen natürlich, dass ihr niemals in ein solches Szenario gelangt, aber sicher ist eben sicher! Jetzt wisst ihr schon, was ihr vor eurem Powder Day alles unternehmen könnt, um auf der sicheren Seite zu sein. In der kommenden Ausgabe erklären wir euch, was ihr zu beachten habt, wenn ihr in den Hang dropt und durchs Gelände pflügt.

Verantwortungsbewusstes Freeriden – meldet euch unter saac.at für eines der nächsten Lawinen-Camps an. Die Anmeldung ist seit dem 15. Oktober 2019 freigeschaltet.

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Schaut doch noch auf der SaaC Webseite vorbei und sichert euch noch einen Platz bei den begehrten Lawinen Camps.

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TEXT MICHAEL FREYMANN

KNOW HOW

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TRAUMSKI-

WERKSTATT DER PERFEKTE SHAPE FÜR MEIN RIDING Es ist Herbst, die Zeit also, die einen mit schlechtem Gewissen in den Keller zieht, um nachzusehen, ab das edle Gleitgerät den Sommer rostfrei überstanden hat – hat es natürlich nicht. Seien wir ehrlich: Mit der notwendigen Liebe für unsere Latten haben wir es nicht so, darum müssen leider allzu oft neue Modelle gekauft werden. Doch was ist eigentlich der perfekte Ski für mich, meine Statur und mein Riding? Welche Stellschrauben beeinflussen maßgeblich die Performance unserer Ski? Wer könnte uns das besser näherbringen als Michael Freymann von Spurart? Mithilfe der Innsbrucker Crew könnt ihr euren Custom-Ski selber bauen und somit perfekt euren Bedürfnissen anpassen. Die Jungs haben somit das nötige Know-how, um euch in unserer neuen Serie alle wichtigen Parameter zu erklären, die einen Ski charakterisieren, sodass ihr beim Kauf eures nächsten Modells sicher die wichtige Wahl trefft.

Früher war alles einfacher. Damals hat man das andere Geschlecht noch ohne großes Herumgewische auf Smartphone-Apps zu später Stunde in muffigen Bars abgeschleppt, vegan waren nur pflanzenfressende Tiere und mit einem Paar Ski konnte man tatsächlich den ganzen Winter Spaß haben – beziehungsweise musste. Aufgrund von Alternativlosigkeit im damaligen Skiangebot war vor 20 Jahren an „Qual der Wahl“ nicht zu denken. Seit Beginn der Freeski-Ära zur Jahrtausendwende hat sich dann aber vieles für uns verändert, weil differenzierte Bauweisen die Modelle auf abgesteckte Einsatzbereiche spezialisierten. Je nach persönlichen Vorlieben können wir jetzt zwischen Skiern für Piste, Park, Powder oder Skitour wählen. Alles hat seine Berech tigung, aber gleichzeitig auch seine individuellen Anforderungen. Gibt es dennoch einen Ski, der alles abdecken kann? Den Heiligen Gral unseres Sports? Die oft zitierte Eier legende Wollmilchsau? Den Tausendsassa? Nein, den gibt es nach wie vor nicht. Und es wird ihn auch niemals geben können, zumindest nicht, wenn wir den Anspruch haben, aus

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jeder Spielart unseres Sports das volle Potenzial abschöpfen zu wollen. Das funktioniert leider nur mit Spezialisten – also im Herbst auf harten Pisten mit einem stramm abgestimmten Carver, im Park mit einem chilligen Twintip, in fettem Powder mit einem auftriebsstarken Freerider und beim Tourengehen mit einer breiten Carbon-Latte.

Getaperte SkiEnden, RockerCamber-Shape.

Es stellt sich also die Frage, was genau für die Performance-Unterschiede dieser Vertreter verantwortlich ist. Diese lässt sich gar nicht so leicht beantworten, wie viele von euch denken mögen. Es ist nämlich die Kombination aus der reinen Geometrie und den individuellen Eigenschaften der verwendeten Materialien, die letztlich einen Ski charakterisieren. So einfach wiederum ist’s aber auch nicht, obwohl sich in den letzten zwei Jahrzehnten in der Materialkunde nicht wirklich Bahn bre chendes getan hat. Holzkern trifft auf Glasfaser, Titanal oder Carbon. Lässt man die verwirrenden Marketing-Claims aller Brands weg, war’s das nämlich schon. Wenn man aber die Feinabstimmung dieser Ma-

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terialzutaten für die unterschiedlichen Einsatzbereiche genauer unter die Lupe nimmt, so hat sich unglaublich viel weiterentwickelt. Das soll heute aber nicht das Thema sein, denn wir wollen uns ausschließlich mit der Geometrie beschäftigen. Zumindest über die Basics von Mittelbreite, Skilänge, Radius und Vorspannung wollen wir euch aufklären. Und allein das ist schon recht komplex, da keiner dieser vier Faktoren isoliert betrachtet werden kann, sondern alles in Abhängigkeit zueinander steht. So können bereits kleine Veränderungen dazu führen, dass die Skier komplett anders funktionieren oder im ursprünglich angedachten Einsatzbereich nicht mehr zu gebrauchen sind. Um euch zu zeigen, an welchen Konstruktionsschrauben man generell drehen kann und wie die einzelnen Rädchen ineinandergreifen, dröseln wir heute die Geometrie von Skiern auseinander. Mittelbreite Fangen wir doch mit der Mittelbreite an, also der Breite des Skis im Bindungsbereich. Sie bestimmt maßgeblich den Einsatzbereich eures Skis. Schmal gebaute Modelle steuern durch ihren kurzen Hebel bis zur Kante präziser und eignen sich somit für den Einsatz auf hartem Untergrund oder im Park. Im Powder benötigen wir hingegen breite Skier, die viel Auftrieb erzeugen. Das war jetzt recht einfach. Skilänge Jetzt wird es schon schwieriger – zumindest etwas. Dass man die perfekte Skilänge nicht von der eigenen Körpergröße ableiten kann, sollte inzwischen hinlänglich bekannt sein – gerade in Zeiten steigender BMI. Viel entscheidender ist der Einsatzbereich, in dem ich vordergründig unterwegs bin. Dieser gibt nämlich eine durchschnittliche Geschwindigkeit vor und in Kombination mit dem Körpergewicht die resultierende kinetische Energie. Und diese Kräfte gilt es entlang der Skikanten möglichst homogen zu verteilen und somit abzuleiten. Grundsätzlich können wir sagen, dass längere Skier bei höheren Geschwindigkeiten besser dazu in der Lage sind, stabiler bleiben und zu dem Schwin gun gen unproblematischer verarbeiten. Kurze Ski lassen sich dagegen agiler fahren, da ihre Hebel von der Skimitte bis zu den Ski-Enden kürzer und somit drehfreudiger sind. Jedoch funktionieren sie nur bei niedrigeren Geschwindigkeiten.


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Radius Der vorgegebene Radius eines Skis wird durch den breitesten Punkt an der Skispitze, dem schmalsten in der Mitte und dem breitesten Punkt am Ski-Ende bestimmt. Je größer die Differenz dieser Punkte in Bezug auf die Skimitte in Längsrichtung, desto kleiner wird der Radius des Skis. Dieser beschreibt aber lediglich ein geometrisches Maß in Abhängigkeit von den drei Punkten, sagt aber nichts über die Länge des zu erwartenden Schwungs im Schnee aus. Dieser hängt nämlich von weiteren Faktoren ab wie dem Kantwinkel und der Biegelinie, also dem Flex. Der Radius hat aber einen entscheidenden Einfluss auf die Hebelverhältnisse, denn er verteilt ebenso die kinetische Energie entlang der Kante. Je enger der Ski-Radius gewählt wird, desto mehr Druck entsteht an den Ski-Enden. In Folge lassen sich Ski mit engem Radius schlecht driften, jedoch leichter carven. Okay, ganz so einfach ist es dann auch wiederum nicht, da der Radius neben der Lage dieser drei Punkte in Bezug auf ihre Breite ebenso davon abhängig ist, wie weit diese Punkte von der Skimitte in Längsrichtung entfernt sind. Beispielsweise haben Slalom-Skier mit 165 Zentimetern und RS-Ski mit 188 Zentimetern abgesehen von ihrer Länge beinahe dieselben Maße. Die Geometrien unterscheiden sich aber deutlich, denn der Riesenslalom-Ski kommt mit einem mehr als doppelt so langen Radius daher. Neben der Skilänge spielt natürlich auch noch die Mittelbreite eine wichtige Rolle. Breite Skier, die anhand der Herstellerdaten den gleichen Radius besitzen wie schmalere, lassen sich deutlich schwerer bei kurzen Schwüngen kontrollieren. Verantwortlich dafür sind die vergrößerten Hebelkräfte durch eine weiter von der Skimitte entfernte Kante. Deshalb kann es die Carving-Maschine, die auch noch im Powder funktionieren soll, schlichtweg nicht geben! Und wer das behauptet, gibt sich lediglich mit einem schlechten Kompromiss ab. Schließlich müssen wir auch noch die Taper berücksichtigen. Modelle, bei denen die breitesten Punkte in Richtung Bindungsmitte verschoben wurden, verkleinern maßgeblich die Radien, ohne auf notwendige Fläche im Gelände verzichten zu müssen. Vorspannung Generell unterscheidet man hier zwischen Camber (positive/konkave Vorspannung) und Rocker (negative/konvexe Vorspannung). Es handelt sich also um die Form eures Skis, wenn

Gleiche Taillierung, aber unterschiedliche Länge -> unterschiedlicher Radius.

ihr diesen seitlich betrachtet. Dabei überträgt der Camber den Druck, den ihr über Ski-Boots und Bindung auf die Skimitte aufbringt wie eine Feder an die Ski-Enden. Der Rocker hin gegen bewirkt genau das Gegenteil und nimmt den Druck von Schaufel und Heck. Ihr könnt euch jetzt also vorstellen, warum RS-Skier mit einer ausgeprägten Vorspannung gefertigt werden. Im Powder wäre eine derart ausgeprägte Vorspannung natürlich nicht zu empfehlen, da hier der Untergrund weich ist und die nach unten geneigte Skispitze sich eingraben würde. Im Umkehrschluss kann man einen Full Rocker auf der Piste kaum kontrolliert bewegen, da die Hälfte des Skis beziehungsweise der Kante keinen Kontakt mit dem Schnee hat und eure Powder-Gun zwangsläufig unruhig wird. Dieses „Flattern“ kommt dadurch zustande, dass die Schwingungen der sich in der Luft befindenden Schaufel nicht mehr gedämpft werden können. Aus diesem Grund sind auch die Länge der aufgebogenen Skispitze und der Winkel, wie steil diese nach oben konstruiert wurde, maßgeblich für dieses Verhalten verantwortlich. Im Freeskiing werden bei der Vielzahl aller Modelle beide Designs miteinander gemixt. Meistens ist die Schaufel gerockert (vielleicht auch das Heck), aber im Bindungsbereich ist ein Camber verbaut. Das wäre dann der beliebte S-Rocker.

Klassischer Camber, normale Outline.

Wenn wir von Rocker-Designs reden, müssen wir auch ein Wort über deren Steifheit verlieren, auch wenn wir uns ursprünglich nur mit der reinen Geometrie beschäftigen wollten. Ein weicher Rocker schwingt nämlich deutlich mehr als ein steifer. Zudem verschlechtert sich die Gleiteigenschaft, wenn sich die Schaufel bei Druck zu sehr nach oben biegt und wie der Bug eines Wasser verdrän genden Tankers nicht über den Schnee glei-

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tet, sondern diesen vor sich komprimiert. Ein smarter Weg zur Lösung dieses Problems ist, das Gewicht der Schaufel zu reduzieren. Viele von euch haben sich bestimmt schon gefragt, warum einige namhafte Hersteller kleine Löcher in ihre Skispitzen stanzen, leichte Wabenkonstruktionen zum Einsatz kommen oder gleich anstatt des normalen Kernmaterials eine durchsichtige Plastikplatte einlegen. Ja, es ist tatsächlich nicht alles nur unnützes Marketing-Blabla. Unterstützt wird dieser Effekt meistens von einem perfekt angepassten Taper. Oftmals wird auch noch auf eine umlaufende Skikante verzichtet, da diese an den Ski-Enden ohnehin keinen Beitrag zur Performance leisten kann. Ein weiterer Faktor in Bezug auf das Rocker-System ist der Aufkantwinkel. Stellt euch vor, ihr habt einen extrem steifen Full Rocker unter die Boots geschnallt. Je weiter ihr jetzt den Ski auf die Kante setzt, desto länger wird euer Bereich, in dem der Ski Kontakt mit dem Untergrund aufnimmt. Das machen sich vor allem All-Mountain-Modelle zunutze, deren flache Rocker im Gelände Schläge dämpfen, auf der Piste aber bei entsprechendem Aufkantwinkel vollen Grip entwickeln. Die perfekte Abstimmung eines Rockers ist aber eine Wissenschaft für sich und benötigt viel Erfahrung. Wir bei Spurart haben diese leidlich über Trial and Error und über die Dokumentation aller bislang gebauten Modelle gesammelt. Wenn man den Bogen aber raushat, kann man einen Ski über dieses Setup einstellen wie einen Rennwagen. Wie ihr seht, ist das Thema komplex. Aber wenn ihr wisst, wo ihr euch die meiste Zeit auf dem Berg aufhaltet, wie schnell ihr fahrt, was die Waage anzeigt und was ihr von eurem Ski erwartet, schränkt sich die Suche nach dem passenden Modell stark ein.

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KNOW HOW

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KNOW

HOW

MIDLAYER – DAS WÄRMEPOLSTER DER ZWIEBEL Neue Saison, neuer Input für den wissbegierigen Freeskier 2.0. Und wie heißt es so treffend: „Wissen ist Macht!“ Stimmt, aber Wissen wärmt auch – jedenfalls wenn man weiß, wie wir uns idealerweise kleiden, um bei der Action im Schnee gleichzeitig warm und trocken zu bleiben, dabei aber nicht im eigenen Saft zu garen. Als Allzweckwaffe wird immer wieder auf das Zwiebelprinzip verwiesen. Wir wollen uns in dieser Ausgabe der isolierenden Schicht widmen, also den Midlayern.

Zugegeben, in den vergangenen Sommermonaten mussten wir uns bei der geeigneten Wahl eines Oberteils lediglich darüber Gedanken machen, welches Shirt farblich zu unserer Shorts passen würde, um im strengen Stil-Diktat nicht unter die Räder zu geraten. Doch mit der ersten PRIME Skiing kommen wir dem Startschuss zur neuen Wintersaison bekanntlich einen gewaltigen Schritt näher. Und wenn die Temperaturen erstmals wieder unter den heiß ersehnten Gefrierpunkt fallen, schiebt sich der ideale Mix aus wärmenden, atmungsaktiven und wasserabweisenden Textilien wieder in den Fokus – welcome back, Zwiebelprinzip! Die erste Lage umfasst dann all jene Kleidungsstücke, die direkt auf der Haut getragen werden. In erster Linie sind das Baselayer und Socken, die für den sportlichen Outdoor-Einsatz idealerweise aus feuchtigkeitsregulierenden Funktionsmaterialien gefertigt sind. Von außen schützen uns Outdoor-Shells gegen Wind, Schnee und Feuchtigkeit, während die eingearbeiteten semipermeablen Membranen für ein gewisses Maß an Dampfablass sorgen sollen. Über die Pflege dieser sensiblen Textilien haben wir euch in der vergangenen Saison bereits aufgeklärt. In dieser Rubrik wollen wir uns nun der

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zweiten Schicht, also den Midlayern, widmen. Diese sorgen als Isolationsschicht letztlich für die notwendige Wärme und richten sich sehr stark nach den jeweiligen Bedingungen und Anforderungen. Ob und wie viel Isolation gerade nötig ist, bestimmen deine sportliche Intensität und die Außentemperaturen. Ist der Midlayer zu dünn, können wir frieren. Ist er zu dick, beginnen wir sehr schnell zu schwitzen. Wir wollen euch einen Überblick verschaffen, welche Materialien derzeit verarbeitet werden und welche sich für den Einsatz im Schnee unserer Meinung nach am besten eignen.

BAUMWOLLE

Zu Beginn wollen wir uns dem absoluten Klassiker widmen, der Baumwolle. Wir wollen euch euren geliebten Park-Hoodie bei der nächsten Style-Session auf Kickern oder Rails sicher nicht madig reden, aber der pflanzliche Rohstoff eignet sich definitiv nicht als Midlayer und fällt bei den gegebenen Ansprüchen gegenüber allen anderen Textilien deutlich ab. Die Faser absorbiert nämlich bis zu 65 Prozent des Eigengewichts an Wasser und – noch schlimmer – sie trocknet dabei auch noch sehr langsam. Ist euer Lieblingsstück erst einmal durchgeschwitzt oder von äußeren Einflüssen nass geworden, ver-

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liert es beinahe komplett seine wärmende Wirkung. Zudem kann keine Feuchtigkeit vom Körper abgeleitet werden und ein klammes Tragegefühl wird sich breitmachen.

MERINOWOLLE

Von der pflanzlichen Naturfaser kommen wir zur tierischen Merinowolle, die seit einigen Jahren einen scheinbar unaufhörlichen Siegeszug in der Outdoor-Welt feiert. In einer der kommenden Ausgaben werden wir uns ausschließlich mit dem Kleid der Merinoschafe beschäftigen, denn die gestiegene Nachfrage hat in der Vergangenheit bereits zu ethischen und ökologischen Missständen geführt. Jetzt wollen wir uns aber lediglich um seine Eigenschaften als Mid lay er kümmern. Und hier kann sich der Stoff als wahrer Alleskönner in Szene setzen. Der größte Vorteil der Merinowolle gegenüber nor maler Baumwolle ist, dass sie durch die vermehrte Wollfettbildung wasserabweisender ist als die Pflanzenfaser. Dadurch wärmt sie auch noch, wenn sie nass ist – und sogar zu einem wesentlich höheren Grad, als dies ihre synthetischen Mitkonkurrenten tun. Darüber hinaus ist Merino antibakteriell, sodass Geruch erzeugende Bakterien keine Chance haben. Merinowolle bleibt daher länger frisch.


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ist ihr kleines Packmaß im trockenen Zustand. Bei Feuchtigkeit reagiert sie hingegen recht eingeschnappt, fällt in sich zusammen und verliert durch die fehlende Bauschkraft die isolierende Luftschicht zwischen den feinen Daunenästchen. Daher sind moderne Daunenprodukte imprägniert, sodass keine Wassermoleküle an ihnen anhaften können. Ein Wort wollen wir noch über den Schutz der Gänse verlieren. In der Europäischen Union ist das Rupfen der Gänse und Enten mittlerweile verboten, die Daunen dürfen den Tieren lediglich während der Mauser durch Raufen entnommen werden. Auf diese Weise können die Daunen dem Tier bei lebendigem Leib schmerzfrei entnommen werden.

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KUNSTDAUNE

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01 Baumwolle 02 Fleece 03 Wolle

DAUNE

Der Dritte im Bunde unserer natürlichen Wärmedämmung ist die Daune beziehungsweise die Mischung von Daune und Federn. Dieser Mix hat ein ausgezeichnetes Wärme-Gewichts-Verhältnis – und das heizt so richtig ein. Verantwortlich für die Isolationswirkung von Daune ist ihre Bauschkraft. Diese ergibt sich aus der natürlichen Spannung im Federaufbau, aber vor allem durch die dreidimensionale Struktur. Durch sie entsteht ein einmaliges Luftpolster, das die Wärme isoliert. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist das Mischungsverhältnis von Federn und Daunen. Federn haben einen Federkiel, sind gröber und etwas sperriger, aber für eine optimale Isolationswirkung sehr wichtig. Ein extrem gutes Mischungsverhältnis stellt 95 Prozent Dau nen zu 5 Prozent Federn dar, sehr gut ist 90 : 10, häufig wird auch 80 : 20 verwendet. Eine 100-prozentige Daunenfüllung würde bei Winterjacken nicht funktionieren, da diese sich nicht richtig entfalten könnte. Weiterer Pluspunkt von Daunenprodukten

04 Daune 05 Kunstdaune 06 Polyester

Gerade das qualvolle Rupfen der Gänse hat viele Hersteller im Zuge von Nachhaltigkeit und Tierschutz dazu bewegt, auf Kunstdaune umzusatteln. Und inzwischen steht diese dem natürlichen Vorbild in ihrer Performance kaum noch nach. Gewicht und Packmaß nähern sich beinahe auf ein identisches Niveau an. Kunstdaune besteht aus synthetischer Mikrofaser, die genau wie Daune auch dreidimensional auf gebaut ist. Je nach Produktionsart und -güte gibt es kleine Unterschiede bei der Kunstdaune, wobei die beste Qualität die Eigenschaften von echter Daune mittlerweile sogar quasi überflügelt. Sie hat nämlich den entscheidenden Vorteil, dass sie auch bei großer Feuchtigkeitsaufnahme bis zu 95 Prozent ihrer Wärmeisolierung behält. Dabei gilt wie bei allen Isolationsmaterialien: Auf die Menge kommt es an! Je mehr Füllung der Midlayer aufweist, desto besser ist natürlich auch die Isolierung.

POLYESTER

Polyester ist die Wunderfaser der Outdoor-Industrie und ist auch als wärmender Layer kaum mehr wegzudenken. Die Kunstfaser verbindet die wichtigsten Eigenschaften, die für Sportler enorm wichtig sind: Polyester nimmt kein Wasser und keine Feuchtigkeit auf, ist sehr leicht, extrem stabil und pflegeleicht. Polyester lässt sich leicht verarbeiten und kann für die verschiedensten Anwendungen (Longsleeve, Fleece-Pulli, etc.) produziert werden. Ob pur oder als Mischstoff, Polyester ist in der Sportszene ein sehr weit verbreiteter Ausgangsstoff, da er Feuchtigkeit schnell und effizient vom Körper ableitet. Sein größter Nachteil liegt jedoch in der

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meist störenden Geruchsbildung. Bereits nach einmaligem Tragen setzen sich Bakterien zwischen den Fasern fest, die für unangenehme Gerüche sorgen. Inzwischen wird Polyester auch mit Merinowolle gemixt, wobei es hier unterschiedliche Mischformen gibt: Merinowolle außen und Polyester innen oder genau andersherum. Polartec Power Wool beispielsweise nutzt die positiven Eigenschaften der Wolle auf der Haut und leitet Feuchtigkeit durch die Kunstfaser schneller nach außen ab.

POLYAMID

Textilien aus Polyamid beziehungsweise Mischstoffen mit Polyamidanteil absorbieren besonders wenig Feuchtigkeit. Damit bleibt die Kleidung angenehm leicht und trocken. Gleichzeitig ist Polyamid resistent gegen Bakterien und Milben, wodurch Schweißgeruch, wie er vor allem von Polyester bekannt ist, weitestgehend vermieden werden kann. Zudem ist Polyamid sehr widerstandsfähig und knitterarm. Allerdings lädt sich Polyamid sehr leicht elektrostatisch auf.

FLEECE

Kommen wir zu einem absoluten Midlayer-Klassiker, dem Fleece. Das Ausgangsmaterial von Fleece- Produk ten ist in der Regel Polyester, das mittlerweile zu einem sehr hohen Anteil aus recycelten PET-Flaschen gewonnen wird. Fleece ist aufgrund seiner hervorragenden Wärmeeigenschaften ein Isolationswunder, da die flauschigen Polyesterfasern viel Luft einschließen und deshalb den Körper ideal vor Auskühlung schützen. Die Fasern trocknen sehr schnell und leiten Feuchtigkeit ideal vom Körper weg, weshalb Fleece auch beim Sport und in Outdoor-Jacken perfekte Anwendung findet. Außerdem ist Fleece viel leichter und strapazierfähiger als Baumwolle, es knittert nicht und ist auch nach vielen Jahren noch kuschelig weich.

QUAL DER WAHL

Eben schnell einen Midlayer zu finden gestaltet sich aufgrund der vielen einzelnen Argumente für die verarbeiteten Materialien doch nicht so einfach wie gedacht. Wenn man sich jedoch bereits vorab ein paar Gedanken über den möglichen Einsatz und die jeweiligen Materialeigenschaften macht, kann man die Auswahl schon deutlich einschränken und gezielt nach dem passenden Midlayer suchen. Dann entscheiden zum Schluss wie immer die persönlichen Vorlieben: Passform, Farbe, Preis.

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I NT E RVI E W ROMAN LACHNER

PRIME INDUSTRY

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STELLAR EQUIPMENT DIREKTER DRAHT

der Konkurrenz abzusondern? Und wie lange habt ihr vor dem Launch an den ersten Modellen getüftelt? Die ersten Samples wurden bereits im Jahr vor der Markteinführung entwickelt und konnten somit ausgiebig im Schnee getestet werden. Und um deine Frage nach dem Stellar-Alleinstellungsmerkmal zu beantworten: Wir wollten Bekleidung produzieren, deren cleaner und zeitloser Look nicht aus der Mode geraten kann. Zudem versuchen wir, alle unnötigen Features wegzulassen, um somit die Langlebigkeit der Produkte zu erhöhen. Intern haben wir es „reduktives Design“ getauft. Der Käufer sollte also optisch und funktional für Jahre mit einem Stellar-Outfit über die Runden kommen. Ein weiterer, wenn nicht sogar der wichtigste Punkt ist aber, dass wir auf Zwischenhändler verzichten, die einen gewaltigen Kostenberg produzieren. Ohne diesen üblichen, aber teuren Vertriebsweg können wir die besten Materialen verwenden, aber gleichzeitig unsere Ware deutlich günstiger anbieten als die Konkurrenz.

Outerwear-Brutstätte Skandinaviens – so könnte man, ohne zu übertreiben, Schweden bei seiner Fülle an extrem hochklassigen und stylishen Labels treffend bezeichnen, die sich auf Sportmode für den harten Einsatz in der freien Natur spezialisiert haben. Seit beinahe vier Jahren ist das Land mit Stellar Equipment um eine weitere Marke gewachsen, die das besondere Gespür für Funktionalität und Design verkörpert. Wir haben Freerider und Content-Manager David Kantermo zu den Ursprüngen des Unternehmens befragt und ihm auf den Zahn gefühlt, wie sich die kleine Crew um Firmengründer Fredrik Dahl und John Crawford-Currie gegen die riesige Konkurrenz behaupten will.

Hallo David! Du warst ja von Anfang an bei Stellar mit an Bord, als die Brand im Oktober 2015 ins Leben gerufen wurde, und arbeitest eng mit Fredrik Dahl und John Craw ford-Currie zusammen. Die beiden Gründer können auf eine beeindruckende Outdoor-Karriere zurückblicken. John hat als Verleger für Åka Skidor und Fredrik als Produktdesigner für Marken wie Peak Performance, The North Face und andere große Marken gearbeitet. Warum haben sich die beiden auf das Wagnis einer eigenen Brand eingelassen? Sie hatten beide den Eindruck, dass viele Dinge in der Outdoor-Branche in den letzten Jahren stagnierten oder sich sogar negativ entwickelten. Lieferketten wurden länger, an den falschen Ecken wurde gespart und der Vertrieb über Shops oder gar Outlets auf ein Maximum aufgeblasen. Und um jede Saison neue Produkte oder gar ganze Kollektionen zu präsentieren, mussten natürlich immer wieder neue Designs entwickelt oder bestehende abgeändert werden. Dieses Modell führte ihrer Meinung nach in eine Sackgasse, denn viele Brands hatten den Fokus, ihre Styles wirklich verbessern zu wollen, aus den Augen verloren. Es war fast so, als würden sich die Brands von den Endverbrauchern entfernen oder den Käufer erziehen wollen, anstatt auf deren

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Bedürfnisse einzugehen. Fredrik und John spürten, dass sich etwas verändern musste, und beide waren damals persönlich und beruflich bereit für einen Neuanfang. Das war sicher keine einfache Reise, oder? Es ist ja nicht so, dass ganz Schweden auf eine weitere hochklassige Brand aus Skandinavien gewartet hätte! Was wolltet ihr demnach anders machen, um euch von

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Die Schweden stehen für Minimalismus, was das Design angeht. Bei der Performance steht Maximalismus auf dem Programm.

Okay, der Preispunkt wegen eures Direktvertriebs geht klar an euch. Auf der anderen Seite müsst ihr euch euer Publikum aber hart arbeiten. Mit euren Stores in Åre und Zermatt sowie eurem Webshop erreicht ihr lediglich Käufer, die explizit nach euch suchen. An dieser Tatsache sind in der Vergangenheit schon eine Handvoll Ski-Brands zerbrochen. Da hast du sicher recht, aber unser System hat neben dem günstigen Preis noch einen weiteren essenziellen


Hier geht’s zur Webseite von Stellar. Da kann auch gleich geshoppt werden.

Vorteil. Ich glaube, wir sind viel näher am Kunden als Marken mit klassischen Vertriebswegen, weil wir in unseren zwei Shops einen viel direkteren Kontakt zu den Käufern pflegen können. So sind wir in der Lage, gezielter auf alle Themen einzugehen, die den Freerider da draußen beschäftigen – durch das Design, den Kundenservice, den Versand und die Werbung. Und die Leute sprechen wirklich mit uns und teilen uns ihre Bedürfnisse mit. Das ist wahrscheinlich der wichtigste Aspekt unseres Projekts. Im Grunde versuchen wir einfach, so authentisch und ehrlich wie möglich zu bleiben. Dazu benötigen wir sicherlich keine hübschen Models, die auf einem verschneiten Gipfel lässig in die Kamera glotzen. Skifahren ist ein Gesellschaftssport und wir sind ein Haufen glücklicher Freerider. Genau das wollen wir vermitteln und alle sind eingeladen, uns bei den Ausflügen in den Powder zu begleiten. Ihr wollt doch sicher wachsen. Habt ihr neben euren beiden Stores schon weitere Standorte in Planung? Natürlich. Bislang ist aber noch nichts in trockenen Tüchern. Wir werden aber bestimmt in weiteren Ski-Metropolen in Europa auftauchen und dann auch in Nordamerika und Japan Shops eröffnen. Lass uns noch mal auf eure Produkte zurückkommen – beziehungsweise ein ganz bestimmtes: Euer meistverkauftes Modell, die Stellar „Shell Jacket“, ist seit der Gründung des Unternehmens komplett unverändert geblieben. Ihr seid also schon sehr überzeugt, dass mit dem aktuellen Stand der Technik das Maximum aus der Jacke herausgeholt wurde?

DAVID KANTERMO

Alter: 38 Jahre Wohnort: Åre, Schweden Insta: @davidkantermo

Sind wir. Im Stellar Shell System, das aus Baselayer, Insulation und einer dreilagigen Jacke besteht, haben wir auf alle unnötigen Details verzichtet und verwenden nur Materialien, die wir für die derzeit besten auf dem Markt erachten. Das Design des Trios ist so perfekt aufeinander abgestimmt, dass man beim Tragen kaum die einzelnen Komponenten spürt. Genau dieses Ziel wollten wir erreichen. Aus unserer Sicht ist das Shell System perfekt und wir müssen nichts daran ändern. Aber natürlich sind wir ständig auf der Suche nach nachhaltigeren Materialien und verbesserten technischen Lösungen. Und wenn wir sie finden, ändern wir die Produkte. Aber nicht vorher.

teres Problem ist, dass die Kunden umweltfreundliche Produkte wollen, allerdings nicht bereit sind, auf die technische Leistungsfähigkeit zu verzichten, die sie gewohnt sind – eine Kombination, die mehr oder weniger unmöglich zu erreichen ist. Wenn man sich eine PFC-freie Jacke kauft, muss man sich im Klaren darüber sein, dass sie nicht die gleiche Performance abliefern wird wie mit dem chemischen Schadstoff. Das führt dazu, dass sich der Stoff schneller abnutzt und früher ein neues Modell gekauft wird. Haben wir also etwas damit gewonnen, wenn wir auf PFC verzichten, aber dafür die Langlebigkeit verringern? Das ist wirklich eine extrem schwer zu beantwor-

„WIR SIND BEI WEITEM NICHT PERFEKT, ABER WIR STREBEN DANACH, BEI JEDEM EINZELNEN SCHRITT UNSER BESTES ZU GEBEN.“ Da bringst du mich gleich auf den nächsten Punkt. Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht erst seit Greta Thunbergs Kampf gegen die Untätigkeit in der Gesellschaft und somit auch in der Outdoor-Branche angekommen. Welche Maßnahmen ergreift ihr, um den Stellar-Footprint so gering wie möglich zu halten? Um ehrlich zu sein, ist es im Moment definitiv nicht möglich, komplett umweltfreundliche Outdoor-Bekleidung herzustellen. Das Gegenteil zu behaupten und mit Öko-Claims hausieren zu gehen, wie es einige Brands tun, ist schlichtweg falsch. Leider ist es in Mode geraten, es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen, denn selbst Marken, die ihr ökologisches Bewusstsein in den Vordergrund stellen, betreiben Greenwashing. Ein wei-

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tende Frage. Doch die Entwicklung schreitet stetig voran und kommt dem Ziel umweltverträglicher OuterwearStoffe langsam, aber sicher näher. Im Allgemeinen gilt: Je nachhaltiger die Herstellungsmethoden und je teurer die Materialien, desto besser sind sie aus grüner Sicht. Wir benutzen wie bereits erwähnt die hochwertigsten Stoffe, die es derzeit gibt. Und unser Geschäftsmodell ohne Einzelhändler, ohne Distributoren und ohne saisonale Kollektionen hinterlässt zudem einen deutlich geringeren Fußabdruck. Wir sind bei Weitem nicht perfekt, aber wir streben danach, bei jedem einzelnen Schritt unser Bestes zu geben. „Nobody is perfect“, heißt es doch treffend. Dann wünschen wir euch viel Erfolg für die Zukunft!

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READERS GALLERY Ihr habt schon immer davon geträumt, euer Skibild in einem Ski-Magazin gedruckt zu sehen? Bei uns wird dieser Traum wahr! Wir veröffentlichen in jeder Ausgabe eure Shots. Ihr wollt auch ins Heft? Dann schickt uns eure Ski-Pics per E-Mail (info@prime-skiing.de) oder postet sie auf Instagram mit dem Hashtag #primeskigallery und taggt uns (@prime_skiing_magazine). Die besten Bilder werden von uns ausgesucht und in einer der nächsten Ausgaben veröff entlicht.

#2 DANIELA BREITHAM, SEEFELD

#1

Der letzte Winter hat einiges an Schnee zu uns verfrachtet. Vor allem die Gebiete am nördlichen Alpenrand wurden bei den massiven Dumps bevorzugt und Seefeld verwandelte sich in ein Powder-Mekka.

MARKUS CASUTT, LAAX

#2

A backy a day keeps the doctor away. Das hat sich auch Markus’ Kumpel Andrey Perko gedacht, der sich publikumswirksam gleich unter dem Sessellift am P60 Snowpark absegelt.

#1

PRIME

WIN

Wir wollen euch natürlich motivieren, bei den besten Bedingungen nicht nur den Tag im Schnee auszukosten, sondern auch den Auslöser eurer Cam zu drücken. So viel Fleiß muss einfach belohnt werden und dafür haben wir dieses Mal von Armada zwei komplette Outfits bekommen.

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Guten Morgen, Ă–sterreich! Morgendliche Routine am Truck: Fabi Lentsch und Jules Zenzmaier beim Wetter- und Conditions-Check.

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Schon seit Jahren begleiten wir jetzt die Schneenomaden auf ihren exotischen Reisen in ihrem Truck. Jetzt betraten die Snowmads absolutes Neuland – zu Hause in Österreich.

TEXT MARKUS ASCHER FOTO S FLORIAN BREITENBERGER, ANJUNA HARTMANN, TOM KLOCKER

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Als wir vor vier Jahren den Snowmads-Truck bauten, sollte er uns als Expeditionsmobil auf langen Reisen in ferne Länder tragen – was er in den ersten beiden Wintern nach Fertigstellung auch erfolgreich getan hat. Im ersten Jahr über den Balkan, die Türkei, Armenien und Aserbaidschan bis in den Iran. Im zweiten Jahr diente er uns als Rolling Home im griechischen Jahrzehntwinter. Aber was war mit den Alpen, mit unseren Resorts zu Hause und den Bergen, in denen wir aufgewachsen sind und uns bestens auskennen? Wo nicht jeder Run oder Berg zwangsläufig zu einer komplizierten Expedition mutiert? Wie würde es sich also anfühlen, zu Hause mit dem Snowmads-Truck die Heimat zu bereisen? Genau das wollten wir im vergangenen Winter herausfinden und hätten uns, wie ihr inzwischen wisst, keine bessere Saison aussuchen können, um dieses heimische „Neuland“ zu betreten. Die Bedingungen waren derart gut, dass TGR all seine Pläne über den Haufen warf, um uns einen ganzen Monat zu begleiten und für „Winterland“ feinste Big-MountainFootage in good old Austria zu sammeln. Und nicht nur die US-Crew rund um Filmer-Urgestein Matt „Moo“ Herriger war „blown away“ von den tief verschneiten Bergen rund um Innsbruck, die sich im Winter ’18/19 so gut präsentierten wie nur selten. Auch wir Locals haben selten bessere Winter erleben dürfen als den letzten. „Hast die Schneekarten für Salzburg g’sehen?“ Die einschlägigen Webseiten mit ihren aktuellen Schneehöhen und den zu erwartenden Niederschlägen laufen bei Fabi (Fabian Lentsch) und mir in Heavy Rotation – vor allem am Anfang der Saison. Und falls wir nicht eh schon gemeinsam im Truck unterwegs sein sollten, steht nach einigen Telefonaten oder Messages ein grober Plan, wohin es uns in den kommenden Tagen ziehen soll. So fing auch letzten Winter alles an. Fabi hatte natürlich Mitte Januar schon längst die Bedingungen rund um Salzburg gecheckt und die Antwort war nicht weiter verwunderlich. „Ja, hab ich g’sehen… brutal! Müss ma fast hin!?“ Dem war nicht viel hinzuzufügen – da mussten wir definitiv hin!

Japan? British Columbia? Austria Pow im Salzburger Land!

Wir hatten Anfang Januar in Tirol bereits einige respektable Tage auf Skiern abfeiern dürfen, doch die aktuellsten Prognosen versprachen uns ein wild weißes Paradies. In den Medien wurde von Militäreinheiten in Bereit schaft, Katastrophenalarm und drohendem Schneechaos berichtet. Das hört man nicht so oft. Das

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Natürlich lässt sich auch Markus „Moggä“ Ascher den Powder schmecken. Dafür kann man auch ein Shooting schwänzen.

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Epizentrum der massiven Niederschläge sollte sich im Salzburger Land befinden. Die Locals vor Ort schienen ebenfalls überwältigt von den verheißenen Schneemassen: „Jungs, wir haben keine Ahnung, was hier bei uns gerade passiert. Es liegt aber schon wirklich viel Schnee und es sollen noch fast zwei Meter feinster Powder in den nächsten vier Tagen dazukommen. Also, wenn ihr euch entscheidet, zu uns zu kommen, dann solltet ihr schleunigst aufbrechen, bevor hier das Chaos ausbricht und alle Straßen gesperrt sind!“ Zwei Tage später, gerade als der fette Dump wie vorhergesagt mit seinem weißen Werk loslegte, waren wir schon unterwegs von Tirol in Richtung

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Oben rechts: Leider kein Heli-Pick-up, sondern der Rettungshubschrauber, der Sam Smoothy nach einem bösen Crash ins Krankenhaus brachte.

Osten. Jules Zenzmaier hatte uns in ein kleines Resort (wird aus Rücksicht auf die Locals nicht gennant) gelotst, das aufgrund seiner Tree Runs und Geländebeschaffenheit hoffentlich geöffnet blieb. Viele Skigebiete in der Umgebung hatten wegen Neuschnees und der zu erwartenden Lawinengefahr für den folgenden Tag bereits den Betriebsstopp angekündigt. Wir hatten aber dank Jules und der Salzburger Locals ins Schwarze getroffen und konnten am nächsten Morgen die ersten Faceshots genießen. Tom Leitner, Luca Schmied und Matthias Mayr hatten zufällig die gleichen Pläne wie wir geschmiedet und so durften wir gemeinsam einen dreitägigen Powder-Blow-out auskosten, der von Tag zu Tag verrückter wurde. Jeden

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Abend dachten wir, dass es eigentlich nicht noch besser werden könnte, nur um am nächsten Morgen doch eines Besseren belehrt zu werden. „Ich hab so was noch nie gesehen hier“, meinte Tom als grinsender Schneemann in der Gondel sitzend, „Wahnsinn!!!“ Und ja, es war der Wahnsinn – ein paradiesischer Wahnsinn! Vom ersten Tag an pausenlos Faceshots und immer wieder First Tracks, weil es so hart dumpte, dass binnen kürzester Zeit unsere Spuren wieder unter Neuschnee verschwunden waren. Jeden Tag aufs Neue tasteten wir uns langsam von flacherem Gelände zu kurzen steileren Shots vor. Nachdem keine Zeichen von Rissen oder Instabilität in der Schneedecke zu verzeichnen waren, konnten wir längere Runs in


Tag als wilde Horde johlend durch tiefsten Pow gesurft waren, wussten wir, dass wir Zeuge eines einzigartigen Moments geworden waren. Derartige Bedingungen hatten auch Tom, Luca und Matthias an ihrem Secret Spot noch nie erlebt.

Angriff nehmen. Es war perfekt. „A super Pulver“, wie die alten Skifahrer sagen würden – massenhaft Pulver. Der Einzige, der unter diesen verrückten Schneemengen zu leiden hatte, war unser Filmer Marco Freudenreich. Mit einem schweren Kamerarucksack inklusive Stativ bewegt sich’s nicht gerade einfach, wenn einem der Boden unter den Füßen zu versinken droht. „Du Marco, wir müssen ein bisschen frei fahren. Solche Verhältnisse gibt’s echt nicht oft – du verstehst’s, oder?“ Nachdem die Locals schon zweimal als weiße Wolken an uns vorbeigetaucht waren und wir uns immer noch nicht wirklich vom Fleck bewegt hatten, hielten wir es nicht länger aus. Solche Verhältnisse gibt’s echt nicht oft und Marco war das auch bewusst. „Ja, ja, passt schon! Ein bisschen was haben wir schon im Kasten und ich muss eh meine Sachen trocknen – und die Finger wieder spüren wär’ auch super… schaltet halt bitte die GoPros ein!“ Das war unser Signal und ab diesem Moment gab es kein Halten mehr. Als abends unsere Stimmen versagten, weil wir den ganzen

Griffin Post auf einer Warm-up-Spine, ehe es ins richtig steile Gelände des Rettensteins (links im Bild) ging. Austrian Spines vom Feinsten.

Zurück in Tirol ging es zu unserem Erstaunen weiter mit dem weißen Powder-Paradies, da sich das Epizentrum Richtung Westen verschoben hatte, die Lawinensituation allerdings so angespannt war, dass auch hier an viele Lines vorerst gar nicht zu denken war. Die Lines beziehungsweise Tree Runs aber, die funktionierten, waren auch hier der helle Wahnsinn. „Weißt noch, wie wir in Salzburg gemeint haben, dass es wohl kaum mehr besser werden kann?“, fragte mich Fabi nach dem ersten Tag wieder in Tirol. „Es geht wohl doch“, meinte er grinsend, aber immer noch nicht ganz glaubend, was wir in den Tagen hier erlebten. Zu dieser Zeit wurden auch die Jungs von TGR auf die Schneemassen in den Westalpen aufmerksam. Eigentlich war geplant, später in der Saison, voraussichtlich in der Türkei, mit Fabi zu filmen. Wenn aber je-

mand weiß, wie wichtig gute Verhältnisse sind, dann die Jungs von TGR. Sie riefen Fabi an und teilten uns mit, dass sie so schnell wie möglich eine Filmcrew zu uns schicken wollten. Sam Smoothy und Griffin Post wären als Rider eingeplant, die ein Austria-Segment produzieren und bei uns im Truck wohnen sollten. Das warf zwar unsere Pläne etwas durcheinander, aber warum eigentlich nicht? Platz wäre schließlich noch genug im Truck – dachten wir jedenfalls. „Let’s blow people’s minds and spread love and peace!“, war die Ansage von TGR-Urgestein Matty „Moo“ Herriger mit einem Grinsen im Gesicht, wohlwissend, dass er mit Fabi einen der besten internationalen Freerider besuchen würde – und das in seinem Spielplatz. Vor seinem geistigen Auge schien immer wieder Fabis Line zu flimmern, die er für „Far Out“ ins albanische Prokletije-Gebirge gemeißelt hatte. Die Performance hat den Filmer zweifelsohne nachhaltig beeindruckt, denn „Moos“ Schilderungen, wie er diesen Run damals erlebt hatte, sind beinahe selbst filmreif. Für ihn war es eine der besten oder womöglich sogar die beste Line,


die er in seiner 20-jährigen Karriere als Kameramann eingefangen hatte. Die Erwartungen waren also enorm und der Druck auf Fabi schien proportional mit diesen zu wachsen. Wer den Snowmads-Mastermind kennt, weiß aber, dass er auch unter großem Druck ruhig bleibt und gute Entscheidungen trifft – ein großer Grund, warum er der Ausnahmeskifahrer ist, der er eben ist. Und so begann sie, die Suche nach den Austrian Spines und den Shots, die man sonst eher aus Alaska als aus unserer Heimat kennt. Die Filmcrew und die Rider im Truck unterzubringen stellte sich jedoch schwieriger heraus, als wir erwartet hatten. Zum einen hatten sie einen Filmer zusätzlich an Bord; zum anderen schien es, als hätte TGR noch schnell einen kompletten Video-Store geplündert. TGR-Founder Steve Jones hatte uns bei der Planung versichert, dass seine Leute lediglich mit einem leichten und abgespeckten Set-up anreisen würde. Was die US-Boys unter „abgespeckt“ verstanden, wurde uns bewusst, als „Moo“ etwas ratlos zwischen unserem Truck und dem

Technikberg hin und her blickte. „We gonna fit all our stuff and all of us in here?“ Zum Glück hatten wir meinen Van als Ass im Ärmel, in dem wir einiges an Material verstauen konnten und den improvisierten Schneideraum einrichteten. Mit einem weiteren Leihwagen war dann tatsächlich so viel Stauraum geschaffen, dass wir am Ende alles untergebracht bekamen. Die Jungs waren sichtlich überrascht, wie wir unsere zwei bisherigen Filme mit gesamter Crew in nur einem Truck produziert hatten – und das in Ländern, in denen schon das Reisen an sich ein Abenteuer darstellt. Ähnlich geflasht waren sie von der Fülle an Lines in Tirol, die an fast jeder Bergstation ohne längere Hikes auf uns warteten. „Moos“ wohl eindrücklichste Aussage dazu: „This is fucking Jeremy Jones shit! I’ve seen Jeremy camping on a glacier for five weeks to ride lines like that.“ Fairerweise muss man klarstellen, dass einige der Lines wirklich nur in sehr schneereichen Wintern möglich sind. Aber ja: right place, right time, stoke level high! Die Euphorie wurde nur durch

Local Roman Rohrmoser durfte die First Line in der Rinne nehmen – oder musste?

einen bösen Crash von Sam nach zwei Wochen in Tirol ausgebremst. Über felsdurchsetztem Gelände verriss es ihm den Ski und der Kiwi stürzte unkontrolliert in die Felsen, bis er schließlich bewusstlos liegen blieb. Erst nach Minuten kam er wieder zu Bewusstsein, als wir schon eine ganze Weile bei ihm waren. Gesicht blutig, Jacke zerrissen und Helm gesprungen. Wir machten uns ernsthaft Sorgen, da Sam nicht wirklich ansprechbar war und sich an nichts erinnern konnte. Wir versorgten ihn, so gut wir konnten, bis keine zehn Minuten später der Rettungshubschrauber zu hören war und ihn kurz darauf bereits vom Kappler Skigebiet Richtung Krankenhaus Zams flog. Glücklicherweise wurden in der Notaufnahme außer heftigen Prel lun gen, Schürfwunden und einer satten Gehirnerschütterung keine weiteren ernsthaften Verletzungen festgestellt. Wir deuteten dies


dennoch als Zeichen, schalteten einen Gang zurück und legten eine kleine Pause ein. Sam erholte sich schnell und versicherte Fabi und Griffin, dass sie die Verhältnisse nutzen und weitermachen sollten. Perfekt, so schien es jedenfalls, präsentierte sich zu dieser Zeit der Große Rettenstein, ein extrem markanter Gipfel direkt im Kitzbühler Skigebiet. Wir transportierten also das gesamte Equipment auf eine fast 300 Jahre alte Hütte direkt unter dem Massiv. Anders könnten wir nämlich nicht früh genug auf dem Berg sein, um den Sonnenaufgang für das Shooting zu nutzen. Auch weil sich die Lawinensituation im Ost-Face durch die Sonneneinstrahlung rasch verschlechtern würde, wollte Fabi zeitig am Drop-in stehen. Seine Einschätzung und Planung waren „on point“, wie „Moo“ sagen würde, und das Face am Rettenstein wurde in einer Art und Weise befahren wie wohl noch niemals zuvor. „Es seids wilde Hund’“, meinte der Peter, der sein ganzes Leben schon auf der Hütte verbracht hatte und den Großen Rettenstein täglich von seiner Terrasse aus sieht. „Da sieht

Die Nordwand des Blasers füllt sich in schneereichen Wintern wie 2018/19 zu einer imposanten Rinne, in der man sich ganz schnell ganz klein fühlt.

man fast nie Spuren herunter!“ Das passiert eben, wenn TGR mit Fabi Lentsch in Tirol unterwegs ist. Letztlich war die ganze Crew vier Wochen mit uns unterwegs. Was dabei herausgekommen ist, könnt ihr euch in ihrem diesjährigen Film „Winterland“ reinziehen. Schon während des gesamten TGRTrips hatte Roman Rohrmoser eine Line in seiner Zillertaler Heimat beobachtet: ein von ihm schon seit Jahren geplantes Projekt. Es könnte eine Erstbefahrung sein – so genau konnte uns das niemand bestätigen, was uns aber auch nicht wirklich wichtig war. Es ist für Roman eher so wie für den Peter mit dem Rettenstein. Er hat täglich diese imposante Rinne vor der Nase, sobald er aus dem Fenster schaut. Die Linie steht so markant und präsent neben Mayrhofen zwischen schroffen Gipfeln, dass sie sicher schon vielen aufgefallen ist, die einfach über die Bundesstraße durch das Tal fuhren. „Es schaut ganz gut aus und besser wird’s wahrscheinlich in nächster Zeit nicht mehr“, meinte Roman am Telefon. Also „auf, der Gams nach!“, wie es auf Tirolerisch

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treffend heißt. Vielleicht würde sich die Verschneidung in einer Felswand, wie man die Rinne im Sommer wohl nennen würde, heuer von uns befahren lassen. Für den Run mussten wir wieder vor Sonnenaufgang mit Stirnlampen starten, weil wir für den Zu- und Aufstieg allein fünf Stunden angesetzt hatten. Letztlich haben wir sogar noch etwas länger gebraucht, weil sich der Großteil der 1.600 Höhenmeter in sehr steilem, weglosem Gelände befand. Die Schneequalität in der Nordrinne hatten wir uns definitiv etwas besser erwünscht, denn ein Harschdeckel hatte sich breitgemacht und es war sehr schwer einzuschätzen, wie dieser sich bei der Abfahrt verhalten würde. Die Tatsache, dass die ganze Line mehr oder weniger aus einer No Fall Zone besteht und im oberen Teil über Hunderte Meter felsiges Absturzgelände verläuft, machte die Angelegenheit nicht gerade entspannter. „Die Hosen waren dann doch relativ voll“, wie Roman es ausdrückte und schon in seiner Webisode der „Snowmads Home Stories“ in seiner direkten Art zum Besten gab.

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Bei derartigen Voraussetzungen will man keine Fehler machen, denn ein Sturz würde definitiv ernste Konsequenzen mit sich bringen. Konzentriert bleiben und keine Showeinlagen für die Kamera einbauen, hieß die Devise. Es wurden keine High Speed Turns, wie wir sie alle so gern machen, aber so oder so war es ein beeindruckendes Gefühl, die imposante Rinne runterzufahren. Die Freude war also groß, als wir alle unten angekommen waren. Unsere Euphorie wurde ein paar Stun den später wieder kurz gedämpft, als sich ein niederländischer Tourist wütend über unseren geparkten Truck beschwerte. Er hatte das Häuschen neben dem einzigen Parkplatz weit und breit gemietet und fühlte sich durch unsere Anwesenheit wohl gestört. „Des gibt’s ja nit, jetzt muss man sich schon im eigenen Tal von am Holländer verjagen lassen.“ Wer Roman kennt, weiß, wie lustig es sein kann, wenn er sich über etwas ärgert. Und dann noch von einem Touristen wegen Parkplätzen angemacht zu werden war wohl zu viel für unseren Zillertaler Freund. Wir mussten jedenfalls alle anfangen, herzhaft zu lachen. „Du, das war jetzt wirklich das erste Mal, dass uns jemand mit dem Truck verjagt hat“, meinte Fabi, nachdem wir uns lang genug über Romans Tiraden amüsiert hatten. Und er hatte recht. Es war wirklich unsere Premiere in den letzten drei Jahren. Bisher waren wir es immer gewohnt, bei all unseren Reisen mit offenen Armen und Neugier empfangen zu werden. In unserer Heimat mussten wir leider feststellen, dass es hier nicht immer so gastfreundlich abläuft wie auf unseren exotischen Trips. Einer der Gründe dafür ist wohl die Kombination aus dem teilweise überhandnehmenden Massentourismus und dem ohnehin schon am dichtesten besiedelten Raum der Alpen. Da wird’s einfach eng für Einheimische und Touristen. So haben wir uns jedenfalls das zum Teil hohe Stress-Level der Menschen hier erklärt.

Im Kaunertal fand sich der ideale Spot, um die schneereiche Saison perfekt ausklingen zu lassen.

Aber es gibt auch bei uns noch idyllische Orte, an denen noch nicht so viel los ist oder man gleich wieder verjagt wird. Zum Glück hatten wir eines dieser Fleckchen gefunden – besser gesagt: wiederentdeckt. Wir ließen nämlich die Snowmads-Saison am Kaunertaler Gletscher zusammen mit ein paar anderen Snowmads ausklingen – und das bei Bluebird, zehn Zentimetern Fresh, guten Vibes und super Lines. Jochen Mesle, Neil Williman, Jules Zenzmaier und Roman Rohrmoser verbrachten die Tage mit

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Fabi Lentsch in seiner Heimat und seiner Spezialdisziplin: High Speed Turns in steilem Gelände.


uns im Truck. Neil berichtete mit einem Lachen und seiner Freeride-WorldTour-Kommentatorenstimme einem Freund, wie sich die Lage bei uns befand. „Yeah, I’m here with the guys back in the truck, we’re up on the glacier, snow looks good, mountains are beautiful, and the vibe is definitely right!“ Dem war nichts hinzuzufügen – ja, der Vibe im Truck ist zum Glück fast immer „right“. Und es kam zu einem der unerwartetsten, besten Buddy Shreds, die wir alle jemals hatten. Letztlich unterschied sich die letzte Truck-Saison von den Wintern vorher doch recht grundlegend. Wir saßen nicht endlose Stunden am Steuer, mussten aber die bittere Pille lutschen, dass es zu Hause bei uns schon recht eng geworden ist und nicht jeder über einen großen Truck auf dem Parkplatz glücklich ist. Gleichzeitig hatten die Trips aber auch ihre Parallelen, denn wir haben wieder sehr viele sehr liebe Menschen kennengelernt und gemeinsam eine unvergessliche Zeit im Truck und in den Bergen verbringen dürfen. Die wichtigste Lektion, die wir gelernt hatten, war, in was für massiven Gebirgszügen mit schier unendlichen Freeride-Möglichkeiten wir hier eigentlich aufgewachsen sind. Und das mit minimalem Aufwand in den kleinen und großen Resorts. Was man ständig vor Augen hat, verlernt man wohl wertzuschätzen. Wahrscheinlich auch durch die Jungs von TGR wurde uns wieder einmal bewusst, was wir uns schon des Öfteren gedacht hatten. Um gut Ski zu fahren, muss man als in Tirol aufgewachsener Rider definitiv nicht die Heimat verlassen, allenfalls um neue Erfahrungen zu sammeln, fremde Kulturen kennenzulernen oder unbekannte Landschaften zu erkunden. Und aus diesem Grund und weil es beim Snowmads-Projekt mittlerweile um mehr geht als „nur“ Skifahren zieht es uns und vor allem Fabi kommenden Winter wieder weiter weg mit dem Snowmads-Truck. Man darf gespannt sein, es geht auf alle Fälle wieder in den Osten, diesmal aber etwas weiter als bis Salzburg. Schaut doch einfach mal rein in unseren Snowmads-YouTube-Channel. Dort findet ihr die ersten „Home Stories“, eine recht persönliche WebisodesSerie, die wir heuer gestartet haben. Im Laufe dieser Saison kommt noch ein „Behind the Scenes“ mit den Jungs von TGR. Bis dahin gibt’s auch unseren Movie „Snowmads – Sense of Home“ von Nine & One und den TGR-Movie „Winterland“ zu sehen.

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Eiskalte Erfrischung – die Dusche im Snowmads-Truck bleibt meist unbenutzt.

Auf dem YouTubeChannel findet ihr alle Infos und Videos der Crew.

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CHRIS BENCHETLER

THE GRATEFUL DEAD

Chris Benchetler hat mit seinem kreativen Riding Freeskiing maßgeblich beeinflusst. Aber nicht nur sportlich hat der Amerikaner seine Benchmarks in unserem Sport hinterlassen, denn mit seinen „Bent Chetlers“ von Atomic dürfen wir uns sogar sein Verständnis eines perfekten Skis an die Füße schnallen. Jetzt hat der Kalifornier mit „Fire on the Mountain“ sein erstes Movie-Projekt verwirklicht. Grund genug, Chris zu seinem Meisterwerk zu befragen. IN TE RV IE W ROMAN LACHNER FOTO S AARON BLATT

Hi Chris! Alles klar bei dir? Ende August, als wir uns das letzte Mal ge sprochen haben, saß dir eine Ausstellung im Nacken, für die du noch eine Handvoll Bilder beisteuern wolltest. Wie lief’s letztlich bei der Vernissage? Hi Roman! Hier läuft alles großartig, auch wenn dieses Jahr das stressigste meines Lebens war – in einer guten Art und Weise natürlich. Wir haben nämlich Familienzuwachs bekommen und sind bei den Benchetlers jetzt zu viert. Papa zu werden und dann natürlich auch zu sein ist eine wirklich wilde und gleichzeitig fan tastische Reise. Neben diesem einschneidenden Erlebnis habe ich auch noch meinen ersten Ski-Movie „Fire on the Mountain“ fertiggestellt. Eigentlich ist es schon eher ein ganzes Projekt, denn ich habe um den

Movie gleich eine ganze Tour gestrickt, bei der sich Kunst, Sport und Live-Musik miteinander verbinden. Aus diesem Grund habe ich mich mit meinem Kumpel Skye Walker von der Westküste und Todd DiCiurcio von der Ostküste zusammengetan, um dort die Touren zu organisieren. Mit Skye habe ich schon oft zusammengearbeitet, da er ein recht ähnliches Verständnis von Kunst hat wie ich und in der Medienwelt genau weiß, wie der Hase läuft. Mit Todd ist es hingegen eine Premiere. Er ist eher ein abstrakter Künstler, der seinen Werken eine viel tiefere Bedeutung einpflanzt als ich den meinen. Schon jetzt habe ich durch die Zusammenarbeit mit dem New Yorker unglaublich viel gelernt, weil ich aus meiner gewohnten Komfortzone ausbrechen musste, um einen neuen,

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anderen Blick für die Bedeutung von Kunst zu erlangen. Von „Fire on the Mountain“ hat man ja schon vereinzelt Bilder auf Insta oder Facebook sehen dürfen. Kannst du uns einen Einblick geben, was wir von dem Film und der Tour erwarten dürfen? Oh Mann, das ist fast schon zu kompliziert, um es kurz und knapp auf einen Nenner herunterzubrechen. Ich werde es aber dennoch versuchen. Vor einiger Zeit trat Brian Francis von Warner Music an mich heran, den ich über TGR-Mastermind Todd Jones kennengelernt hatte. Er schlug einen lizensierten Grateful Dead Collab Ski vor, zu dem ich die Graphics beisteuern sollte. Natürlich habe ich sofort zugesagt, musste aber zuerst die Jungs im Atomic Headquarter in Altenmarkt von dieser Idee überzeugen, denn die Schnittmenge aus musikbegeisterten Fans der Band und Freeskiern ist nicht gerade riesig – zumindest nicht in Europa. Dennoch schenkten sie mir ihr Vertrauen und ich konnte mit dem Projekt loslegen und einen „Bent Chetler“ designen. Das führte mich übrigens direkt im Anschluss zu einer grafisch angepass ten Handschuh-Kooperation mit Dakine. Danach habe ich mit Todd Jones eine Kollaboration mit

TGR umgesetzt, für die ich Shirts, Longsleeves und Caps designte. Und schließlich keimte in mir der Gedanke, den improvisatorischen Stil der Band in einem Night-Movie umzusetzen. Die Crew um Frontmann Jerry Garcia spielt auf ihren Live-Gigs niemals einen Song gleich. Ähnlich erleben wir Berge oder Wellen nie auf dieselbe Art und Weise. Du kannst womöglich einen 100-Meter-Sprint reproduzieren, aber Erfahrungen in der Natur haben immer etwas Einzigartiges. Und genau das wollte ich in einer Art Gesamtkunstwerk umsetzen – mit handverlesenen Freunden, Athleten, Filmschaffenden und Fotografen, die eine ähnliche Vision vertreten und mich somit inspirieren. Nachdem die Idee spruchreif und

Auch Chris ist ein Verfechter des Van Life. Natürlich durfte sein „Stealthy Marmot“ eine Rolle im Movie spielen.

langsam zur Community durchgesickert war, begann ich, mit Rhino Records und Universal an der Lizensierung der Musik für den Movie zu arbeiten, und sie nickten diese ganze Idee und das Konzept ab. Für den Movie konnte ich schließlich meinen Kumpel Tyler Hamlet gewinnen, der früher für PBP arbeitete. Nach meiner unvergesslichen Erfahrung mit „Afterglow“ habe ich Sweetgrass Pro ductions engagiert, um meine Lichtvisionen in die Tat umzusetzen, bei der Skelette im Mondlicht tanzen sollten. Und schließlich holte ich mir mit Rob Machado, Kimmy Fasani, Danny Davis, Jeremy Jones und Michelle Parker noch die perfekten Athleten für den Dreh mit ins Boot. Und um das i-Tüpfelchen zu setzen, holte ich noch David Lemieux als Music Supervisor dazu. Als Manager und Archivar der Band hätte ich keinen besseren Mann für diesen Job


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In der Dunkelheit BC Kicker zu hitten muss man mรถgen. Da sollte man sich maร geblich auf den taktilen Analysator verlassen.

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finden können. Produziert wurde der Film größtenteils bei uns zu Hause in Mammoth Mountain. Das Resort gehört zu meinen ältesten Sponsoren und hat den größten Teil der Finanzierung des Projekts beigetragen. Ich könnte noch so viele Leute aufzählen, denen ich danken muss, damit meine Idee letztendlich umgesetzt werden konnte. Während wir hier miteinander sprechen, entwickelt sich alles weiter: die Produktion, die Beschaffung von Kohle und die Regie eines Films, die über meinen Fähigkeiten liegt. Ich lerne ständig viel Neues dazu und kann es kaum erwarten, das Ergebnis mit allen zu teilen. Wir auch! Bei uns Europa sind Grateful Dead nicht die ganz große Nummer – oder besser gesagt: nicht mehr. Wobei die Tunes bei mir re gel mäßig laufen, wenn ich mal wieder meine Psychedellc-RockTage habe oder relaxte Vibes bei Heftproduktionen benötige. Hatte die Band für dich eigentlich schon vor deinem Projekt eine große Bedeutung? Definitiv! Grateful Dead haben so viele unglaubliche Songs geschaffen, die mich tief bewegen. Und die eben schon erwähnte Improvisation

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Zu 100 Prozent. Ich werde den Trip im Winter 2014 in des Resort nahe Anchorage niemals vergessen. Es war eine der unvergesslichsten, speziellsten und gleichzeitig kompliziertesten Produktionen, die ich je gemacht habe. Natürlich wollte ich diese Erlebnisse nutzen und in die Realisierung meines Storyboards einfließen lassen. Irgendwie entwickelt sich doch alles in dieser Welt aus bereits bestehenden Konzepten oder Ideen weiter. Das Leben wird maßgeblich aus Beziehungen und Erfahrungen geprägt, weshalb ich einfach versuche, aus diesen Lektionen zu lernen, um mich als Person und Künstler weiterzuentwickeln und neue Ideen oder Konzepte einzubringen.

repräsentiert perfekt meine Art des Skifahrens. Über die Jahre wurde ich ein immer größerer Fan ihrer Musik. Wahrscheinlich auch wegen meines Buddys Konrad, der einer der größten Dead Heads ist, die ich kenne. Ich bin mit klassischem Rock aufgewachsen und hatte Grateful Dead immer in meinen Playlists, doch die Songs der letzten fünf, sechs Jahre haben meine Wertschätzung noch weiter verstärkt. Ich weiß, was du meinst, Chris. Aber lass uns noch mal zurück zu deinem Video kommen. Mit Beamern und leuchtenden Anzügen hast du ähnliche Lichtkreationen gesetzt wie damals Sweetgrass Productions’ „Afterglow“. Damals warst du zusammen mit Pep, Hoji und Daron Teil der Crew in Alyeska. Konntest du bei deinen nächtlichen Drehs in Mammoth von deinen Erfahrungen in Alaska profitieren?

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Die Verbindung zwischen Pinselstrichen auf der Leinwand und dem nächtlichen Riding in Mammoth ist nicht zu übersehen.

Erzähl mal bitte von dem Dreh in Mammoth. Bei dem ähnlichen Konzept hattest du doch sicherlich auch mit ähnlichen Problemen wie damals in Alaska zu kämpfen. Ja, leider. Am offensichtlichsten sind dabei die Probleme, die Elektronik und die Anfälligkeit der Lichtinstallationen im winterlichen Set-up mit sich bringen. Als wäre das für sich allein nicht schon kompliziert genug, mussten wir uns noch mit zusätzlichen Widrigkeiten wie Schneestürmen, einer angespannten Lawinensituation und Nebel herumärgern. Und dann natürlich noch die Herausforderungen, die auf uns Rider warteten. Dass man



THE GRATEFUL DEAD „Solange ich mich noch von all den Sportarten inspirieren lassen kann, die ich liebe und die mir diese unvergesslichen Momente in der Natur bescheren, würde sich grundlegend nicht so viel ändern.“

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Bei den Night-Shoots konnte Chris auf seine Erfahrungen zurückgreifen, die er vor Jahren bei „Afterglow“ sammelte.

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in der Dunkelheit kaum etwas sieht und sich bei seinen Turns oder Airs fast ausschließlich auf sein Gefühl verlassen muss, kann sich jeder vorstellen, oder? Das trifft übrigens auch aufs Surfen zu, denn nach dem Dreh in Mammoth verfrachteten wir die Lightshow nach Indonesien. Mit Rob Machado wollte ich nachts surfen und die Wellen als gigantische Projektionsfläche benutzen. Wellenreiten ist neben Skifahren meine zweite große Leidenschaft, die ich schon lange betreibe. Ich lerne immer noch dazu, weil ich definitiv noch nicht dort angelangt bin, wo ich mich sehen will. Der Sport ist meines Erachtens unglaublich komplex. Und dann siehst du deinen Kumpel Rob neben dir im Wasser, der sich selber abmühen musste, um in

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der Dunkelheit eine Welle zu erwischen – und das, obwohl sein Riding Level um ein Vielfaches über meinem anzusiedeln ist. Ohne Reflexionen und optische Anhaltspunkte auf dem Wasser glich es einem Lotteriespiel, wo die Welle brechen würde und wir in die Welle droppen mussten. Das ganze Projekt bringt aber auch aus Sicht der Regie unendliche Probleme mit sich, die mich gefühlt um Jahre haben altern lassen. Es müssen bei einem derart aufwendigen Dreh so viele Rädchen perfekt ineinandergreifen, um am Ende ein Ergebnis zu erzielen, das der Vision recht nahekommt. Sweetgrass hatte unglaublich mit dem Sturm zu kämpfen, der die Stromgeneratoren einfror oder immer wieder die Beleuchtung umschmiss. Mir raubten die Skelett-Anzüge den letzten Nerv. Mit meinen elektronisch beschränkten Skills hatte ich die Suits der Marke Eigenbau

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Shiny Duck Dive: In Indonesien verwirklichte Chris seine Vision von nächtlichen Surf-Sessions.


zusammengeschustert. Dementsprechend hobbymäßig performten die Teile dann auch im Schnee, denn die Verkabelung quittierte aufgrund von Kälte und Nässe immer wieder ihren Dienst. Dann war da natürlich noch ein kleines logistisches Problem, wie wir 30 schwere Bags auf eine abgelegene Insel in Indonesien schaffen könnten. Fast hätte ich die Abstimmung aller Zeitpläne mit den prognostizierten Wetterfenstern vergessen. Ach, es gibt ernsthaft eine Liste von 100 Herausforderungen, die in meinem Kopf herumschwirrten. Aber am Ende hat sich die harte Arbeit ausgezahlt und ich würde alles wieder riskieren. Wir dürfen ja dein Werk hoffentlich bald bestaunen. Tourst du mit der Show eigentlich auch durch Europa?

Im Moment versuche ich erst einmal, den Film kostenlos zur Verfügung zu stellen. Wir touren im November durch die USA, was schon ein recht strammes Programm ist und einiges an Kosten verursacht. Für Europa fehlt mir da definitiv noch die finanzielle Unterstützung. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass wir zumindest ein größeres Event bei euch realisieren können, bei dem sich Sport, Musik und Kunst miteinander verbinden. Dass Surfen ohne Tageslicht derart schwierig sein würde, hätte Chris nicht gedacht. Glücklicherweise kam Rob Machado mit den Bedingungen etwas besser zurecht.

Apropos Kunst: Du bist ja schon seit Längerem künstlerisch kreativ und hast zu sammen mit Atomic und mit Da kine an unterschiedlichen Pro duk ten ge ar bei tet. Was bedeutet es dir generell, deinen Pro-Modellen ein eigenes Design zu verpassen?

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Ich habe das große Glück, dass mich meine Sponsoren schon viele Jahre unterstützen und ich somit meine künstlerischen Visionen verwirklichen kann. Meine Partner geben mir unglaublich viel Freiraum, mich grafisch auszutoben und im Falle von Atomic auch maßgeblich an der Performance meiner Ski mitzuentwickeln. Darüber hinaus überlassen sie es mir, wie ich mich und mein Riding über die Medien nach außen tragen will. Das gibt mir die unglaubliche Möglichkeit, täglich kreativ zu werden – an den Produkten, die ich für meinen Sport benötige, aber auch darüber hinaus. Ich lasse mich dann von dem inspirieren, was beim Skifahren, Surfen oder Klettern draußen in der Natur auf mich wirkt: Wellen, Felsen, Bäume, Berge. Hast du dir eigentlich schon mal vorgestellt, wie es wäre, komplett von der Kunst zu leben, also ohne Bezug zur Skiindustrie? Es hängt wirklich davon ab, wohin du mit dieser Frage genau willst. Wenn du also meinst, ich hätte dann neben dem Beruf als Künstler keine Zeit mehr zum Skifahren, Surfen oder Klettern, wäre meine Antwort definitiv Nein. Würde sich aber mein Schwerpunkt hingegen nur etwas verlagern und ich nicht mehr als professioneller Skifahrer, sondern hauptsächlich als Künstler meine Brötchen verdienen, könnte ich deine Frage mit Ja beantworten. Solange ich mich noch von all den Sportarten inspirieren lassen kann, die ich liebe und die mir diese

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unvergesslichen Momente in der Natur bescheren, würde sich grundlegend nicht so viel ändern. Du hattest eben bereits die Kooperation zwischen Atomic und Warner Music angesprochen, bei der du einen limitierten „Bent Chetler“ mit deinen Graphics versehen durftest. Wie bist du dieses Projekt grafisch konkret angegangen? Ich muss zugeben, dass sich der Weg bis zum finalen Design recht langwierig gestaltete. Das lag hauptsächlich daran, dass Grateful Dead seit über 50 Jahren im Geschäft sind und in dieser Zeit mit unzähligen Künstlern für ihre Cover zusammengearbeitet haben. Da kommt so einiges zusammen. Ich hatte also einen gewaltigen Berg unterschiedlichster Inspiration vor mir, den ich im ersten Schritt erst einmal sortieren musste, um mich dann im nächsten auf einzelne Elemente zu beschränken. Schließlich arrangierte ich Skelette und andere Grafiken der Band mit Mutter Natur und einem Winterweisen. Mich hat bei diesem Prozess Skye Walker unterstützt, den ich wie bereits erwähnt für die Organisation der Tour an der Ostküste gewinnen konnte. Da wir schon über deinen Ski sprechen: Hast du eigentlich Ideen im Kopf, ob du in Zukunft technisch an deinem Pro-Modell etwas ändern willst? Auf jeden Fall. Ich arbeite eigentlich unentwegt an Modifikationen und komplett neuen Konzepten. Eigentlich habe ich da absolute Narrenfreiheit, was die Entwicklung angeht. Atomic

zeigt mir nur, was aus rein technischer und materialtechnischer Sicht alles möglich ist. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, dass ich meine Ski nachhaltiger produzieren will. Ökologie ist inzwischen ein großes Thema für mich geworden, glücklicherweise auch für viele andere Brands. Ich bin aber der Überzeugung, dass noch viel mehr möglich wäre, wenn die komplette Branche an einem Strang ziehen und Technologien zum Schutz der Umwelt gemeinsam vorantreiben würde. Schließlich will die nächste Generation auch noch eine intakte Natur vorfinden. Als zweifacher Daddy macht man sich da bestimmt mehr Gedanken, nehme ich an. Ich habe im Portfolio von Fotogaf Oskar Enander Bilder von deiner Familie bei einem Powder-Trip in Japan gesehen. Wie

Völlig neue und einzigartige Bilder zu kreieren war Chris’ Plan. Mission accomplished.

hast du den Spagat zwischen Riding und der Zeit mit der Familie geschafft? Ich muss sagen, dass es gar nicht so kompliziert ist. Wahrscheinlich spielt uns aber auch in die Karten, dass meine Frau Kimmy eine Pro-Snowboarderin ist. So fällt es uns recht leicht, einen Fotografen zu unseren Trips mitzunehmen. Sie wollen doch mit ihren Bildern eine Geschichte erzählen, die sich vom gewohnten Alltag unterscheidet. Die Story ist in unserem Fall die, dass ein Pro-Skier und eine Pro-Snowboarderin zusammen herumreisen, um ihre Lei denschaft zu leben – und das eben mit ihrem gemeinsamen Kind. Okay, das hört sich jetzt wirklich simpel an. Hast du noch nützliche Tipps für werdende Freeski-Moms und -Dads? Ja, hab ich tatsächlich: Habt definitiv keine Erwartungen an eure Elternzeit, da jedes Kind sehr unterschiedlich ist. Ihr werdet auf eine Art und Weise getestet, die ihr nie für möglich gehalten habt. Versucht einfach, jeden Tag so zu nehmen, wie er kommt, und seid so präsent wie nur möglich. Es ist der härteste Job aller Zeiten, aber zweifellos auch der lohnendste!


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MT. Aurums Fly or Hike Gold Letztes Jahr hatten wir Sam bei seinem Trip auf den Mt. Cook begleitet. Jetzt führt uns der Kiwi erneut in seine Heimat und wir dürfen den VölklTeamrider gleich zweimal begleiten, wie er den Mt. Aurum bezwingt: einmal mit Unterstützung eines Helis und das zweite Mal zu Fuß. TEXT SAM SMOOTHY FOTO S MICKEY ROSS, FRASER MCDOUGALL, SAM SMOOTHY

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Im morgendlichen Rot empfing der Gipfel die beiden Freerider bei ihrem ersten Besuch. Nur Tage später sollte sie dieses Bild an ein Blutbad erinnern.

Fraser durfte – oder musste – sich zuerst den Osthang des Mt. Aurum hinunterstürzen. Ohne ausgiebige Face-Inspektion war der Run also alles andere als perfekt geplant.

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Viele Gäste hat die Schutzhütte in den letzten Jahren nicht gesehen. Vieles erinnerte an längst vergangene Zeiten, als in der Gegend noch nach Gold gesucht wurde.

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Den Skippers Canyon mussten Sam und Fraser gefĂźhlt 100-mal Ăźberqueren, bis sie sich endlich aus seinem steilen Flussbett befreien konnten.

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Vor Tagen drehten die zwei in einer halben Stunde eine komplette Runde von Queenstown zum Mt. Aurum und zurĂźck und das mit einer radikalen Freeride Line. Jetzt dauerte allein der Zustieg schon knapp zwei Tage.

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Nach einem Warm-up-Run von Sam waren die Bedingungen gecheckt und wurden fĂźr stabil angesehen. Ăœber die Beinahe-Katastrophe machten sie sich zu diesem Zeitpunkt noch keine Gedanken.

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in Richtung Queenstown. Die ganze Aktion hat gerade einmal eine halbe Stunde gedauert. Etwas verwirrt von diesem extrem kurzen Vergnügen fragen wir uns, wie man den Mt. Aurum wohl ohne Heli Access bezwingen könnte.Welchen Weg müsste man überhaupt vom Ende der Straße einschlagen? Das wollen wir herausfinden. Wir müssen also zurück zum Gipfel des Mt. Aurum – und das zu Fuß. Von Queenstown nur schwer erreichbar wird der Mt. Aurum seit jeher beinahe gänzlich ignoriert, doch jetzt wollen wir uns seinen Gipfel aus eigener Kraft erarbeiten und somit seine exponierten Lines wirklich verdienen. Okay, für die ersten Stunden setzen wir dann doch auf einen extrem geländegängigen Offroader, denn bis zum Ende der Straße, die wir noch Tage zuvor von oben gesehen hatten, würden wir selbst motorisiert mehrere Stunden benötigen. Wir folgen ihr immer weiter, bis wir schließlich zu Fuß unseren Weg fortsetzen müssen. Inzwischen hat es angefangen zu regnen und wir werden nicht nur von oben nass, sondern auch von unten, denn immer wieder müssen wir den Fluss überqueren. Erst spät am Abend kommen wir entkräftet an einem fast verfallenen Schutzraum aus dem 18. Jahrhundert an. Wir fühlen uns wie in die Vergangenheit reisende Visionäre. Zum Glück hält das Dach der maroden Biwakschachtel bis auf eine Stelle dicht, sodass wir unseren Stuff über Nacht trocknen können und uns an den verstaubten Whiskyvorräten zu schaffen machen.

Am Ende der schmalen Bergstraße biegt der Heli in Richtung Berge ab. Nur Minuten später knattern wir über die Ausläufer des Mt. Aurum, der vor uns im Morgenrot zu brennen scheint. Wir schrauben uns an seiner Flanke weiter nach oben, bis der Pilot die Kufen auf dem Gipfel aufsetzt und wir aus der Kanzel springen. Hier, an diesem selten befahrenen Berg, wollen wir nicht nur unsere Spuren hinterlassen, sondern ein Freeride-Exempel statuieren. Wir wollen den Mt. Aurum erobern. Viel Zeit blieb uns im Heli allerdings nicht, um einen sicheren Run über scharfkantige Spines und zwischen den Felsen auszubaldowern in lediglich zehn Sekunden schraubten wir uns am Hang nach oben. Unser knapp kalkuliertes Budget ließ leider keine ausgiebige Face-Inspektion zu. Aus diesem Grund steigt in mir das Adrenalin empor, denn schon ein kleiner Fehler in der Linienwahl würde schmerzhafte Folgen mit sich bringen. Ich ziehe also etwas den Schwanz ein und lasse „gnädigerweise“ meinem Kumpel Fraser McDougall den Vortritt, die First Line in die Wand zu nageln. Natürlich lässt sich mein Buddy nicht lange bitten, zieht lange Turns über die Flächen und nutzt scheinbar jedes Cliff-Band für seine radikalen High Speed Drops. Ich genieße es, seinen Run zu verfolgen, jedoch werde auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als der Heli plötzlich wieder auf Augenhöhe vor mir erscheint und die Objektive jetzt meinen Run einfangen wollen. Ich gebe nur noch kurz ein Zeichen und droppe über die Kante. Die Schwerkraft zerrt mich mit all ihrer Kraft in die Tiefe und ich habe alle Mühe, bei diesem wilden Ritt die Kontrolle über meine Ski zu behalten. Mit Höchstgeschwindigkeit blase ich aus dem Steilhang und genieße noch einige chillige Turns, bis beinahe zeitgleich mit mir der Heli am Pickup-Point eintrifft. Voller Euphorie feiern wir unsere Runs auf dem Flug zurück

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Über Nacht hat es aufgehört zu regnen. Noch in der Dunkelheit brechen wir auf und erreichen vor Tagesanbruch die Schneegrenze. Ab jetzt können wir endlich mit Skiern unter den Boots weiter und hiken auf einen kleinen Gipfel. Und auf einmal steht sein Face vor uns – im weichen Licht des Morgens. Imposant. Wir wollen hier an kurzen, aber ähnlichen Spines die Schneedecke mit einem Test-Run checken. Für unsere Mission am Mt. Aurum müssen wir die Verhältnisse nach dem Schneefall abschätzen können. Immer weiter klettern wir empor, bis wir schließlich auf einem Sattel unser Lager aufschlagen. Schaut euch mal das Video zu dieser Geschichte an, dann wisst ihr auch, warum Sam von seiner bisher heftigsten Line spricht, die er in Neuseeland gefahren ist.

Es ist vier Uhr morgens, als uns der Wecker aus dem viel zu kurzen Schlaf reißt. Mit Stirnlampen hiken wir steil über die Ridge in die tiefschwarze Nacht empor. Unsere Abfahrt lauert links von uns in der Dunkelheit. Bisher läuft alles nach Plan. Wir wissen aber, dass sich das Blatt schneller wenden

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kann, als uns lieb ist. Im Dämmerlicht erreichen wir den Gipfel und warten, bis die Sonne uns wärmt und den Hang unter uns in das gleiche Rot taucht wie schon vor wenigen Tagen. Der Run unter uns wirkt in der Finsternis noch bedrohlicher, als wenn man ihn sehen könnte. Um mich abzulenken, filme ich mit meiner Drohne Frasers Vorbereitungen – und schließlich, wie er als Erster von uns beiden in seine geplante Line startet. In seinem unnachahmlichen Stil schält er mit jedem Turn Powder von den Spines, der als Sluff das komplette Face hinunterspült. Aber nur Sekunden später ist dieser zu einer gewaltigen Größe angeschwollen und die weiße Bestie schnappt plötzlich nach Fraser. Ich bin zum Nichtstun verdammt und muss zusehen, wie mein Teammate wie eine Puppe über scharfkantige Cliffs geschleudert wird, bis er tief unter mir endlich zum Stehen kommt. Die Spines in der Morgensonne und der weiße „Wasserfall“ aus lockerem Schnee lassen mich zwangsläufig an ein schreckliches Blutbad denken. Aus diesem Grund bin ich unglaublich erleichtert, als Fraser durchfunkt, er wäre zwar ganz schön durchgeschüttelt worden, aber so weit eigentlich okay. Nun bin ich also an der Reihe und droppe binnen weniger Tage ein zweites Mal in dieses steile Face, das Fehler nicht zu verzeihen scheint. Einen Augenblick später fliege ich über haushohe Cliffs, speede durch enge Couloirs und hämmere meine Turns in das Face. Mit einem Auge habe ich immer den von mir abgetretenen Sluff im Blick, denn ich möchte nur ungern zum Spielball der Schneemassen werden, die schon Fraser unsanft zu Tal befördert haben. Mit einem befreienden Schrei blase ich schließlich aus der letzten gefährlichen Sektion, während hinter mir Kaskaden von Schnee über ein riesiges Cliff donnern. Als ich endlich bei Fraser bin, fallen wir uns glücklich in die Arme. Erst als wir wieder an der Schneegrenze ankommen und unsere Spuren kaum mehr zu sehen sind, wird uns klar, wie knapp wir der Katastrophe entgangen sind. Jetzt entscheiden wir uns für den schnellen Heimweg per Luft, auch wenn wir schon in Sicherheit sind. Frasers Prellungen und Blutergüsse sehen nicht wirklich gut aus. Als uns der Heli schließlich an unseren Trucks absetzt, schleichen wir eher ehrfürchtig als euphorisch auf der Landstraße nach Hause. Heute glaube ich, dass man einen Berg niemals erobert. Er lässt einen allenfalls ohne Verletzungen davonkommen.



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FOTO CHRISTOPHE VOISIN RIDER MCRAE WILLIAMS

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Josh Berman hat die Video-Szene im Freeskiing revolutioniert. Mit einer komplett neuen Attitude hat sich der Mastermind von Level 1 von gängigen Pfaden verabschiedet und ein authentisches Bild unseres Sports gezeichnet, wie es bis dato nicht zu sehen war. Nach 20 Jahren soll jetzt aber Schluss sein mit den jährlichen Videos. Wir haben den Filmemacher und seinen Creative Director Georg „Schui“ Baumann interviewt und einige Pros der Level-1-Stammbesetzung von unvergesslichen Shootings berichten lassen.

I LM I N G F F O

I NT E RVI EW ROMAN LACHNER


TU R B O 2008

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FOTO ERIK SEO

Hi Josh! Du hast jetzt mit „Romance“ deinen 20. Ski-Movie fertiggestellt. Zwei Jahrzehnte, das ist eine ganz schön lange Zeit. Weißt du noch, wie damals alles anfing mit Level 1? [Josh] Ja, klar weiß ich das noch. Im Grunde habe ich damals mein Business gegründet, weil ich nicht genau wusste, was ich sonst mit mir anfangen sollte. Ende der 90er wollte ich mich voll auf meine Pro-Karriere konzentrieren und hatte mir aus diesem Grund eine College-Auszeit gegönnt. Dummerweise habe ich mir dann im Januar 2000 mein Knie geschrottet. Was sollte ich also mit meiner Zeit anfangen, dachte ich mir. Damals steckte die Freeski-Community noch in ihren Kinderschuhen und ein befreundeter Fotograf schlug mir vor, einen Film zu produzieren. Auch weil ich vor meinem Break bereits Film und Fotografi e studiert hatte. Es war also eine perfekte Möglichkeit, etwas Sinnvolles zu tun, während ich wieder auf die Beine kam. Ergebnis dieser Schaffensperiode war „Balance“, mein erster Streifen. In diesem Zusammenhang entstand übrigens auch Level 1. Es war nicht wirklich geplant, sondern eher dem Umstand geschuldet, dass wir eine Produktionsfirma benötigten, um ein

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evel 1 habe ich es eigentlich zu verdanken, dass ich den Sprung in die internationale Freestyle-Szene überhaupt erst geschafft habe. Als Sieger beim SuperUnknown Contest 2007 durfte ich noch im gleichen Frühjahr mit Dadali, Delorme & Co. im Eclipse Snow Park und Echo Mountain Park für „Realtime“ shooten. Ich hatte also mein Coming-out als Freeski-Pro. Aus diesem Grund verbinde ich mit der Crew viele unvergessliche Momente. Neben meiner Video-Premiere wird mir ein spezielles Shooting immer im Gedächtnis bleiben. 2008 kamen alle während des Windells Camp am Mt. Hood zusammen, um für „Turbo“ Footage zu sammeln. Das Ganze ist zwar schon über zehn Jahre her, aber ein Abend in Oregon wird mir immer als eines meiner genialsten Sunset-Shootings im Gedächtnis bleiben. Wir hatten zusammen einfach so unglaublich viel Spaß beim Shredden und lernten alle neue Tricks, weil wir uns gegenseitig pushten. Ich stompte letztlich meine ersten Switch Double Corks in die Landung. Es herrschte so ein lässiger Vibe am Kicker, dass wir wirklich bis zum letzten Licht über den Booter segelten. Fotograf Erik Seo drückte bei der Session damals auf den Trigger und hielt diese einzigartige Stimmung fest. In den folgenden Jahren waren wir beide wahnsinnig oft zusammen beim Shooten und produzierten reihenweise Banger-Shots. Tom Wallisch

gewisses Maß an Organisation einzurichten. Ich hatte wirklich keine Ahnung, was daraus alles werden oder was sich aus diesem Schritt letztlich entwickeln sollte. Was hat dich dann angetrieben, immer weiterzumachen und jährlich einen neuen Film zu produzieren? [Josh] Mich hat definitiv inspiriert,

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dass wir von Anfang an organisch gewachsen sind. Und dann natürlich der Sport an sich. Gerade in den ersten Jahren der New School hat sich unglaublich viel verändert – und wir durften in dieser Zeit live dabei sein. Das hat uns wohl bei der Stange gehalten, denn man konnte den rasenden Fortschritt wirklich mitverfolgen. Aus Sicht eines Movie-Produ-


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achdem ich in den Vorjahren schon einige Male mit Level 1 zusammengearbeitet hatte, bekam ich im Mai 2007 endlich die Chance, Josh Bermans Crew bei einem Park-Shooting am Copper Mountain zu begleiten. Am Ende des ersten Tags, nachdem sich die Rider an einer massiven Spine ausgetobt hatten, zogen mehr und mehr Wolken auf. Wir malten uns schon aus, dass wir einen genialen Sonnenuntergang bekommen könnten. Wir beschlossen also, an einem Stall-Set-up zu shooten, das über einer Quarterpipe montiert auf die Freestyle-Pros wartete. Tom Wallisch war damals nach seinem SuperUnknown-Gewinn extrem motiviert, seinen lässigen Style auf den Baumstamm zu pflanzen, und ließ es sich nicht nehmen, gefühlte 50 Mal das Feature zu hitten. Parallel wurden unsere Wünsche erhört und der Himmel über Copper Mountain verwandelte sich in ein absolut bizarres Farbspiel. Jay Michelfelder, damals Bildredakteur und Fotograf des „Freeskier Magazine“, und ich hatten einiges zu tun, um unsere Blitze auf die sich ständig verändernden Lichtverhältnisse während des Sonnenuntergangs anzupassen. Somit spulten auch wir einige Höhenmeter im Park ab. Ich denke immer wieder an diesen Shot, weil er immer noch zu meinen Favoriten zählt, obwohl ich zu dieser Zeit erst am Anfang meiner Fotokarriere stand. Erik Seo

FOTO ERIK SEO

TU R B O 2008

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zen ten konnten wir natürlich aus dem Vollen schöpfen und die Kreativität des Freestyle in absolut neue Bilder transferieren. Das war eine Art zusätzlicher Treibstoff, um mein Feuer als Filmer weiter anzufachen. Lass uns über deinen persönlichen kreativen Prozess sprechen. Wie sieht das für das Filmemachen aus? [Josh] Ich wünschte, ich hätte die Zeit, mich voll auf die kreative Arbeit konzentrieren zu können und mich tatsächlich der Kreativität zu widmen. Ich habe das Gefühl, dass letztlich mein kreativer Prozess etwas erzwungen war, weil ich gar nicht dazu gekommen bin, über alle De tails nachzudenken. Als Kopf von Level 1 landet letzten Endes alles doch auf meinem Tisch. Und als Verantwortlicher für das Business muss ich mich leider auch um alles kümmern. Für


FOTO YVES GARNEAU RIDER WILEY MILLER

E YE TRI P 2011

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ler i l ey M i l

ves Garneaus Shot entstand während meines ersten Euro-Trips mit Level 1. Es müsste Ende Februar 2010 gewesen sein, als wir für „Eye Trip“ in den Alpen unterwegs waren. Ursprünglich hatten wir vor, in Russland fette Lines zu fahren. Aber im Kaukasus hatten frühlingshafte Temperaturen und Regen diese Pläne zunichtegemacht. Aus diesem Grund wurde die Crew kurzerhand nach Champery in der Schweiz umgeleitet – was sich letztlich als absoluter Volltreffer herausstellen sollte. Das Segment im Movie gehört definitiv zu meinen All-Time-Favorites – und die Erfahrungen, die ich bei einem ersten Besuch zusammen mit Josh Berman, Tanner Rainville und Josh Bibby in den Alpen sammeln

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durfte, ohnehin. Die Line hat es zwar am Ende nicht in „Eye Trip“ geschafft, aber dennoch denke ich gerne an diesen ziemlich radikalen Run zurück. Bis dahin hatte ich mich noch nicht in derart komplexes Terrain verirrt und mich deswegen auch auf dem Weg zum Drop-in etwas verfahren. Ich war kurz davor, falsch abzubiegen und von einer 40-Meter-Klippe zu fallen, doch die Jungs brüllten so lange in ihre Funkgeräte, bis auch ich meine missliche Lage gecheckt hatte. Ich musste also wieder nach oben hiken, fand schließlich den richtigen Eingang und ballerte in den Hang. Wochen später, als ich wieder zu Hause in Montana war, bekam ich eine E-Mail von Yves mit meinem ersten Big-Mountain-Shot. Ich war so was von gestoked! Wiley Miller

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„Seit 20 Jahren lebe, esse, produziere und atme ich Freeski-Movies. Da blieb nicht wirklich viel Zeit in meinem Leben, mich neben Level 1 parallel noch anderen Dingen zu widmen.“

FOTO BLAKE KIMMEL RI D ER KEEGAN KILBRIDE

Arbeit am Film bleibt dann erstaunlich wenig Zeit übrig. Glücklicherweise konnte ich irgendwann frische Talente für Level 1 gewinnen, die meine Visionen dann perfekt umgesetzt haben. Es hat sich viel verändert in den letzten 20 Jahren. Was waren letztlich die Gründe für einen Cut nach „Romance“? [Josh] Seit Beginn bin ich an jedem einzelnen der Level-1-Movies beteiligt. Seit 20 Jahren lebe, esse, produziere und atme ich Freeski-Movies. Da blieb nicht wirklich viel Zeit in mei-

nem Leben, mich neben Level 1 parallel noch anderen Dingen zu widmen. Ich hatte also noch nie einen „nor malen“ Sommer, den ich nicht vor meinem Rechner verbracht habe. Auch einen Winter, in dem ich nicht ständig Wetterprognosen überprüfte oder die weltweit verteilten Crews bei ihrer Arbeit im Blick halten musste, hatte ich noch nie. Aus diesem Grund ist es die richtige Zeit, um einen neuen Weg einzuschlagen. Mit Level 1 ist nicht Schluss, es wird nur keine jährlich wiederkehrenden Videos geben.

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Neben den alten Platzhirschen MSP, TGR etc. sind viele der „kleineren“ Freeski-Produktionen nicht mehr im Geschäft. Ist das Format Full Movie für Szene-Content tot? [Schui] Wenn man sich TGR, MSP und WME anschaut, dann denke ich das nicht. Unsere Weltpremiere in Denver spülte 1.400 Menschen in einen Saal, um den Film zu sehen. Ähnlich wie in der Musikbranche kann das Live-Geschäft die Rettung sein. Wir sind uns relativ sicher, dass es MSP und TGR wohl auch schon nicht mehr geben würde, wenn sie nicht ihre

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FOTO RUEDI FLÜCK RID ER SÄMI ORTLIEB

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FOTO KYLE MULDER

Kein Level-1-Movie ohne einen SunsetPark-Shoot. Das galt natürlich auch für „Zig Zag“.

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er Shot aus Grindelwald hat gleich aus mehreren Gründen eine ganz spezielle Bedeutung für mich. Zum einen, weil er auf meinem ersten Powder-Trip mit Level 1 entstanden ist, und zum anderen, weil er sogar noch als Cover für „Small World“ herhalten durfte. Damals war Tanner Rainville mit in der Crew, der als Skifahrer eines meiner großen Vorbilder war – und immer noch ist. Hinter der Cam stand Freedle Coty, den ich als Filmemacher extrem schätze. Somit ging ein Kindheitstraum für mich in Erfüllung. Einen weiteren habe ich mir übrigens dieses Jahr erfüllen können, denn für „Romance“ habe ich den größten Teil meiner Saison damit verbracht, ein konzeptionelles Segment für den Film umzusetzen. Das Ganze war ziemlich aufwendig und erforderte viel Planung vor und während der Drehs – und noch mehr Zeit für die Post Production. Natürlich durfte ich auch wieder vor der Linse performen und teile mir mit Remco Kayser einen Part. Wir waren letzten Winter oft zusammen im Schnee unterwegs und dadurch ist ein richtig lässiger Vibe für unser Segment entstanden. Letztlich bin ich happy, ein Teil der Level 1 Family sein zu dürfen. Die Movies stellen meiner Meinung nach die Freeski-Szene so authentisch dar wie sonst keine Produktion. Sämi Ortlieb

alljährlichen Filmtourneen hätten. Diese Events sind gerade in Nordamerika so ein fester Bestandteil der Skiszene, dass es sich immer noch lohnt, dafür Filme zu produzieren. Es haben aber generell die Produktionen mit Problemen zu kämpfen, oder? [Josh] Du meinst finanziell, oder? Ja, da hast du natürlich recht. Der kom-

plette Wintersport ist einfach keine gesunde Branche. Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass die Labels ihre Marketing-Budgets an den Gewinn oder den Verlust aus dem Vorjahr anpassen. Ihr könnt euch also vorstellen, was passiert, wenn der Abverkauf wegen eines mageren Winters nicht wirklich in Gang gekommen ist. Dann nützt es auch nichts, wenn wir einen Vertrag am Laufen

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hatten, mit dem wir längerfristig geplant hatten. Ich habe eine Tabellenkalkulation, die wahrscheinlich 15 Jahre zurückreicht, die eine sehr hohe sechsstellige Summe an unbezahlten Rechnungen ausweist, die uns Marken noch schulden. Wir als Redaktion haben ja mit genau dem gleichen Problem zu kämpfen – aktuell mit dem immensen Einfluss von Social Media, insbesondere Instagram. Hat diese virale Entwicklung bei euch eine Rolle gespielt, warum ihr mit den jährlichen Full Movies aufhört? [Schui] Eine Rolle auf jeden Fall. Es lässt sich allerdings schwer sagen, wie groß diese Rolle ist, aber die Ski-Filmindustrie hat sich auf jeden Fall durch Instagram so verändert, dass es immer schwieriger wird, komplette Filme zu produzieren. Viele Marken und Sponsoren – inzwischen auch ein paar Fahrer – legen mittlerweile kaum mehr Wert darauf, in einem Film aufzutauchen. Jeder will nur noch seine 30 Sekunden Action produzieren, die er sofort auf allen seinen Kanälen teilen kann. Natürlich brach zuerst der DVD-/Blu-ray-Markt ein, doch jetzt erwischt es sogar die digitalen Vertriebswege wie iTunes oder Vimeo On Demand. Die Kids sind es

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E AS U R PL 2016 E

J . Strenio . L FOTO ERIK SEO RIDER L. J. STRENIO

gewohnt, alles sofort und umsonst zu bekommen. Aus diesem Grund wollen sich immer weniger Leute einen 60-Minuten-Film für zehn Euro auf iTunes kaufen. Es wird letztlich also immer schwieriger, Marken für große Projekte zu gewinnen. Wenn du nicht gerade Red Bull von deinem Projekt überzeugen kannst, musst du dir mit vielen kleinen Beträgen mühsam das Budget deines Films zusammensuchen. Und selbst Red Bull will lieber seine eigenen Projekte realisieren. Wenn du also weiterhin die kreative Kontrolle über deine Projekte behalten willst, musst du es schon selbst finanzieren. Gibt es aber auch Vorteile von Instagram & Co. für Vollzeit-FreeskiProduktionen wie euch? [Schui] Die Vorteile sind der direkte Kontakt mit deinen Fans. Gerade unsere Merchandise-Sparte profitiert davon, dass wir unsere Marke ständig im Fokus der Fans halten können. Als Videoproduktion mit 20 Jahren Material war es natürlich ein Riesenvorteil, dass wir eine schier unendliche Menge an Content besitzen, mit der wir unseren Account bedienen können. Lohnen sich Nischen-Full-Movies, zum Beispiel mit dem Fokus auf Street- oder Park-Riding, in der sowieso schon kleinen Nische Freeskiing finanziell? [Schui] Für den Massenmarkt, den TGR oder MSP bedienen, sind Filme mit weniger Street- und Park-Skiing von Vorteil, weil Hans Mustermann lieber einen Backflip im Powder sieht

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in gewaltiger Schneesturm lud 2016 binnen weniger Tage fast einen ganzen Meter weißer Fracht über der Ostküste ab. Wir freuten uns wie kleine Kinder, denn der Blizzard verwandelte die Metropolen am Atlantik in einen wahren Jib-Spielplatz. Selbst in Washington blieb ungewöhnlich viel Schnee liegen, was uns zu einem spontanen Trip in die Hauptstadt animierte. Normalerweise treiben wir uns deutlich weiter im Norden herum, um an den immer gleichen Spots nach geeigneten Urban Features zu suchen. Jetzt aber durfte ich mit Khai Krepela und Jonah Williams eine schneereiche Premiere in Washington/DC feiern. Als wir mit den Filmern von Level 1 in der Großstadt eintrafen, hörte es langsam auf zu schneien und die Temperaturen stiegen merklich. Besser hätten wir es nicht timen können. Schließlich stolperten wir per Zufall über dieses leckere Double-S Rail, das sogar über einen natürlichen Inrun verfügte. Das einzige Problem an diesem Schmuckstück war, dass es recht flach und ziemlich lang war. Wir wussten also nicht, ob der Speed ausreichen würde, um das Teil zu clearen. Nach ein paar Hits fanden wir aber heraus, dass wir durch horizontales Pushen sogar noch Geschwindigkeit auf dem Rail generieren konnten. Schließlich hatte jeder einige gute Hits im Kasten und auch Fotograf Erik Seo schien glücklich zu sein. Wir tobten uns noch ein paar weitere Tage in der Hauptstadt aus, bis der Schnee geschmolzen war. L.J. Strenio

als einen Switch Lip 270 auf ein Rail. Ich glaube aber, die Subkultur ist immer noch groß genug, dass es sich lohnt, auch Street- und Park-Skiing zu bedienen. Schließlich ist es meistens dort, wo der Sport progressiv vorangetrieben wird. Da wir schon beim Park-Skiing sind: Fette Set-ups waren immer schon sehr teuer. Wie hat sich die Bereitschaft der Skigebiete in den 20 Jahren seit eurem ersten Film verändert, solche Shootings zu unterstützen beziehungsweise zu sponsern?

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In „Pleasure“ durfte Wiley Miller neben feinster Backcountry-Action auch radikale Big-MountainLines präsentieren.

[Schui] Die Bereitschaft ist defi nitiv etwas gesunken. Dass das Vail Resort praktisch den halben Kontinent aufgekauft hat, hat sicherlich nicht geholfen. Früher waren Whistler, Keystone und Breckenridge legendär für ihre Parks und Shootings, aber Vail setzt jetzt lieber alles auf die Texaner oder New Yorker, die mit Vater, Mutter, Kind für eine Woche zu den Resorts fliegen, sich für Tausende Dollar Skipässe und Unterkünfte leisten und jeden Abend in den resort-eigenen Restaurants ihr Geld ausgeben. Es gibt aber immer noch Skigebiete wie Winter Park,


FOTO ELLIOTT BERNHAGEN RI D ER WILEY MILLER


2015 erschien „Small World“. Das UrbanSegment in Japan mit Will Wessons kranken Obstacles war sicherlich eines der Highlights.

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„Für den Massenmarkt, den TGR oder MSP bedienen, sind Filme mit weniger Street- und ParkSkiing von Vorteil, weil Hans Mustermann lieber einen Backflip im Powder sieht als einen Switch Lip 270 auf ein Rail.“

FOTO NAKANISHI TAKAHIRO RI D ER WILL WESSON

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FOTO ERIK SEO RI D ER PARKER WHITE

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Aufwendige ParkShootings gehörten zu den Must-haves einer jeden Produktion. Feinste Features hat Sun Valley bei „After Dark“ springen lassen.


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FOTO ALEX HAVEY R I D ER WILL WESSON

Colorado oder Sierra-at-Tahoe, Kalifornien, oder selbst Mount Snow an der Ostküste, die verstanden haben, wie wichtig es ist, auch die Jugend mit Parks und Marketing für die Parks zu bedienen. Lass uns noch über SuperUnknown sprechen: Der Contest ist beziehungsweise war das einzige wirklich gute Sprungbrett für Film-Fahrer, die keine Contests fahren wollten. Was würdet ihr frischen Nachwuchs-Ridern raten, wie sie den Einstieg in die Freeski-Filmszene schaffen? [Schui] Sich weiter filmen und beim nächsten SuperUnknown Contest bewerben. Wir werden SuperUnknown definitiv weiterführen und vielleicht sogar noch etwas erweitern. Mehr kann ich dazu aber noch nicht verraten. Wie hat sich der SuperUnknown Contest im Laufe der Zeit aus eurer Sicht entwickelt und verändert? [Schui] Der Contest ist immer noch die beste Plattform für neue Talente. Leider wurde es immer schwerer, Sponsoren davon zu überzeugen, aber wenn man sich „Romance“ anschaut und mal durchzählt, wie viele SuperUnknown-Gewinner oder Finalisten in unserem Film auftauchen, dann zeigt das schon, was für einen Wert der Contest in der Szene hat. Viel verändert hat sich über die Jahre eigentlich nicht. Braucht es Contests wie den SuperUnknown in Zeiten von Instagram überhaupt noch? [Schui] Wie in jedem Bereich gibt es, glaube ich, Tastemaker, Redakteure, DJs etc., die einen gewissen Filter bieten, mit dem man sich durch die unendliche Masse an Content zurechtfinden kann. Instagram hilft natürlich einigen Fahrern, bekannter zu werden, aber so bei dem unendlichen Angebot herauszustechen wird immer schwieriger. Da helfen Events wie SuperUnknown, einen Fokus auf einige Fahrer zu richten. Level 1 wird ein Loch in der FreeskiFilmszene hinterlassen. Gibt es neue Crews, die dieses Loch füllen? [Schui] Die gibt es. Ob sie es schaffen, auch finanziell davon zu leben und zu wachsen, ist eine andere Frage. Aber Talente vor und hinter der Kamera sind auf jeden Fall vorhanden. Daher wird auch Level 1 selbst nächste Saison ein paar junge Crews unterstützen. Wie diese Hilfe im Genauen aussieht, muss noch ausgetüftelt werden, aber da gibt es schon genügend Potenzial, um unsere Fußstapfen zu füllen.

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n den frühen 2000er-Jahren, als wir das sprichwörtliche Eis im Urban Skiing brachen, bestand unsere größte Aufgabe darin, die Grenzen dessen, was auf Skiern möglich war, auszutesten. In dieser extrem spannenden Anfangszeit waren wir stets auf der Suche nach immer längeren oder radikaleren Rails. 20 Jahre später war es dann endlich so weit und wir fanden es, das längste und perfekteste Down Rail, das wir jemals zu Gesicht bekamen. Es schien fast so, als wäre dieses Metall-Monster an der Nathan Hale Magnet Middle School in Omaha/Nebraska nur für uns eingepflanzt worden. Anfangs waren wir uns noch nicht sicher, ob wir es bis zum Ende schaffen könnten, doch nach den ersten paar Versuchen wussten wir schnell, dass wir dieses Rail bereits bald knacken würden. Es war schon fast lustig, denn wenn man erst einmal stabil auf dem Eisen stand, hielt man die Geschwindigkeit beinahe unverändert und konnte sich komplett auf das Balancieren konzentrieren. Ich glaube, wir standen ungefähr sechs Sekunden auf dem Rail. Ein wirklich einzigartiges Gefühl! Will Wesson

Wie sieht deine Zukunft ohne Level 1 Movies aus? [Schui] Ich werde weiterhin auf Freelance-Basis für Level 1 arbeiten. So habe ich es bereits das letzte Jahr nach meinem Umzug nach Berlin gemacht. Wir produzieren immer noch genügend Content, Merchandise und andere Projekte, sodass es noch genug für mich zu tun gibt. Davon abgesehen bin ich aber immer offen für weitere Projekte aus der Szene oder auch Jobs, die nichts mit Action Sports zu tun haben.

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[Josh] Wie ich schon gesagt habe, ist mit Level 1 nicht komplett Schluss. Es wird nur keine jährlichen Movies wie in den letzten 20 Jahren mehr geben. Wir werden mit unserer Company weiterhin der Szene treu bleiben. Auch weil, wie „Schui“ schon gesagt hat, SuperUnkown weiterläuft. Und wer weiß, vielleicht wird ja auch wieder ein jährliches Video interessant. Wir würden uns jedenfalls freuen und wünschen euch alles Gute für den neuen Weg!

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ANGUS ROWLEY

Der Freeride Es hรถrt sich nach einem Traumjob an: das ganze Jahr durch die Berge wandern, um ein Auge auf die eigenen Schafe zu haben und mit dem anderen die Umgebung nach lohnenden Lines abzuchecken. Gus Rowley kommt diesem Ideal als Merino-Farmer in Neuseeland schon recht nahe. INTERVIEW ROMAN LACHNER FOTOS HOLLIE WOODHOUSE, MICKEY ROSS, NEIL KERR

Farmer


Hi Gus! Es sieht so aus, als ob du der bekannteste Freeride-Farmer Neuseelands wirst. Dein Video mit Mons Royale geht momentan ganz gut ab im Netz. Erzähl uns doch mal von dem Dreh! Um ehrlich zu sein, war ich extrem nervös, als ich für dieses Projekt vor der Kamera Ski fahren musste – oder besser gesagt: durfte. Ich habe so etwas noch nie zuvor getan und mir war nicht klar, was für ein Aufwand da betrieben werden muss. Licht, Schneequalität, Kameraposition, Gelände und schließlich mein Riding – alles muss perfekt ineinander greifen, um das Maximum herauszuholen. Bislang hab ich einfach meine Latten

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gepackt und bin mit meinen Buddys oder meiner Familie in die Berge zum Shredden gefahren. Es war schon etwas strange, da ich mein ganzes Leben damit verbracht habe, mir Skiund Snowboard-Filme reinzuziehen. Und jetzt sollte ich selbst zu einer dieser Crews gehören. Ich dachte mir: „Wer zum Teufel will mir denn freiwillig beim Skifahren zusehen?“ Die Drehs, die meinen Job als Farmer beleuchten sollten, waren dagegen deutlich relaxter für mich. Es war schließlich genau das, was ich jeden Tag tue. Die Berge, die Schafe und die Hunde sprechen ohnehin für sich. Es hat jedenfalls ziemlich viel Spaß gemacht herauszufinden, wie man sich und

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„Es ist sowohl eine körperliche als auch eine geistige Herausforderung, die dich dazu bringt, jeden Tag als Person zu wachsen.“

Schon oft hat Gus beim Schafehüten Lines wie diese entdeckt. Da wollen wir uns doch als Praktikanten bei ihm bewerben.

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habe für Coca-Cola gearbeitet. Lass uns dieses Kapitel aber nicht weiter vertiefen. Jetzt arbeitest du aber bereits eine ganze Zeit als Merino-Farmer. Was liebst du an diesem Job? In erster Linie wird dein Leben von den Jahreszeiten und der Natur diktiert. Und das hält dich demütig. Es ist sowohl eine körperliche als auch eine geistige Herausforderung, die dich dazu bringt, jeden Tag als Person zu wachsen. Dazu kommt, dass mir die tägliche Arbeit mit den Tieren wirklich Spaß macht, und es scheint fast so, als ob ich genau diesen Punkt von Jahr zu Jahr noch mehr schätze.

seinen Job am besten präsentiert. Allerdings hat mich das Reden vor der Kamera definitiv aus meiner Komfortzone gerissen. Da geht es mir ähnlich. Ich stehe auch nach 20 Jahren im Business nicht gerne vor der Linse. Warst du eigentlich schon immer Farmer? Sagen wir es so: In meinem Lebenslauf steht schon so einiges drin. Ich habe einen Abschluss an der Otago Uni versity gemacht, eine Zeit lang als Fleischer gearbeitet, in Skigebieten meine Brötchen verdient, ein Jahr in Alaska gewohnt und auf dem Bau geschuftet. Ach ja, und ich

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Da du eben schon die Jahreszeiten angesprochen hast: Was steht momentan bei euch an? Derzeit habe ich eigentlich ein Jahr Auszeit von der Schafzucht genommen. Ich arbeite quasi seit 20 Jahren ohne Pause in der Landwirtschaft und nehme mir nun etwas Zeit, um mit meiner Familie Ski zu fahren und gleichzeitig Mons Royale zu helfen, ihre Message über Merinowolle und die Zusammenarbeit mit ZQ in die Welt zu tragen. Vorher habe ich zwischen 7.000 und 10.000 Merinoschafe gezüchtet – eine Menge Arbeit, kann ich euch sagen. Im Moment beenden die meisten neuseeländischen Merinobauern das jährliche Scheren und bereiten alle Mutterschafe auf die Ablammung vor. Traditionell ist das eine sehr stressige, aber auch aufregende Zeit!

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In Neuseeland gibt es keine Wölfe, die den Tieren gefährlich werden können. Bei uns sorgen schon ein paar gerissene Schafe für ein mediales Beben. Mit was müsst ihr euch herumärgern? Wir haben in Neuseeland das Glück, keine Raubtiere zu haben, die es auf unsere Herden abgesehen haben. Schafe in Neuseeland können seelenruhig in den Alpen grasen und ihre Wolle sprießen lassen! Wir haben zwar Hunde, aber sie sind Arbeitshunde oder Haustiere. Mit unseren Schafen haben sie eigentlich recht wenig am Hut. Hört sich recht entspannt an. Sind die Schafe dann das gesamte Jahr draußen? Und kommst du überhaupt genug zum Skifahren?

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Ja, unsere Schafe leben das ganze Jahr über im Freien. Als ZQ-Farmer verpflichtet man sich, den Tieren ein Leben in ihrem natürlichen Lebensraum mit dem dazugehörigen Verhalten zu ermöglichen. Draußen in den Bergen entwickeln sich die Tiere viel besser als im Stall. Und ja, ich komme noch genug zum Skifahren, aber wenn es in die Scherzeit geht, gibt es absolut keine Zeit, um auf den Brettern zu stehen. Da ist einfach viel zu viel zu tun – arbeiten von morgens bis abends. Außerdem ist es sehr wichtig, keine Fehler zu machen, weshalb ich mich voll und ganz auf die Arbeit fokussiere. Das bedeutet, dass ich natürlich viele der schönen, sonnigen Tage zum Spring-Shredding verpasse. Zu Beginn und zur Mitte der Saison bekomme ich aber genug Skitage mit.

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Als Farmer hat sich Gus einen harten Job ausgesucht. Doch mit seinen Schafen draußen in der Natur zu sein entschädigt für all die harte Arbeit.


Wenn du dann mit deiner Herde durch die Berge streifst, spottest du sicherlich viele neue Lines, oder? Klar, mir fallen ständig neue Lines auf, wenn ich mit meinen Schafen im Sommer durch das Gebirge streune. Gerade letztes Jahr fiel mir ein Spot auf, während ich einige besonders abenteuerlustige Schafe einfangen musste. Ich kehrte mit einem Freund im Frühjahr an diesen Ort zurück und heimste am Ende das Cover für unser nationales Skimagazin ein. Stoked! Glückwunsch, Gus! Aber nicht dass du deinen Job bei dem ganzen Fame jetzt an den Nagel hängst und doch noch Ski-Pro wirst! Warst du eigentlich mal in unseren Alpen Ski fahren? Ich bin auch schon drüben in euren Alpen Ski gefahren. Es hat mich – um

es mal vorsichtig auszudrücken – schier überwältigt. Ihr wisst gar nicht, wie viel Glück ihr habt! Ich hoffe, sehr bald wiederkommen zu können! Ihr habt bei euch aber auch etwas Einzigartiges: die Club Fields. Was ist das Besondere an diesen privaten Resorts? Die Club Fields in Neuseeland sind unglaublich. Sie werden mit einfachen Seilzügen als Liften betrieben, die wir „Nutcracker“ nennen. Wenn man sich nicht auskennt, können sie ziemlich einschüchternd sein, aber prinzipiell sind sie leicht zu beherrschen. Während man in den Club Fields Ski fährt, bleibt man die gesamte Zeit am Berg, was für die meisten neuseeländischen Resorts nicht typisch ist. Die Atmosphäre ist sehr mellow. Es geht einfach nur um die Freude am ge-

meinsamen Shredden. Niemand kümmert sich darum, wo du herkommst, wie du aussiehst oder was du im „richtigen Leben“ so alles treibst. Niemand interessiert sich für Social Media. Niemand interessiert sich dafür, wie gut dein Equipment ist. Die Club Fields sind ein eigenes kleines Universum und der perfekte Gegenentwurf zum hektischen, modernen Leben. Einfach Ski fahren und Spaß haben, that’s it! Der Winter hier unten kam in diesem Jahr etwas zu spät. Wir konnten zu Beginn der Saison keine signifikanten Schneefälle verzeichnen – keine richtigen Schneestürme, die wirklich was runtergelassen hätten. Ich denke, genau deshalb war es das perfekte Jahr für die Club Fields. Sie waren diese Saison die beste Option. Natürlich ist die Saison immer noch im Gange: Alle Zeichen stehen auf Spring-Shred! Vor allem in den Parks geht es gerade richtig ab. Die Tage sind länger und die Schneedecke ist stabiler, sodass man sich auch guten Gewissens ins Backcountry wagen kann. Lass uns noch mal auf deinen Job zu sprechen kommen: Was gefällt dir persönlich an dem Produkt Merinowolle? Merinowolle bedeutet mir sehr viel. Als Allererstes muss ich sagen: Ich liebe meine Schafe, sie sind wirklich coole Tiere und es macht echt Spaß, tagtäglich mit ihnen zu arbeiten. Die Wolle selbst ist ein unglaubliches Produkt. Sie ist perfekt dafür geeignet, sie das ganze Jahr über im Freien zu tragen. Die weiche Haptik sowie die Isolier- und Feuchtigkeitstransport-Eigenschaften sind dafür optimal. Hinzu kommen die geruchsneutralisierenden Eigenschaften der Merinowolle, die sie unschlagbar im alltäglichen Gebrauch machen, auch wenn es mal anstrengend wird wie zum Beispiel beim Skifahren. Außerdem ist sie vollständig biologisch abbaubar. Beim Waschen von Wolle werden keine Mikrokunststoffe ins Wasser abgegeben. Und wenn das Kleidungsstück das Ende seines Lebens erreicht hat, ist es kompostierbar. Ist doch unglaublich, oder?


„Ich liebe meine Schafe, sie sind wirklich coole Tiere und es macht echt Spaß, tagtäglich mit ihnen zu arbeiten.“

In den Southern Alps findet Gus neben besten Weiden für seine Schafe auch noch bestes Terrain zum Freeriden.

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Oben weiß, unten grün – das typische Bild, das sich allen einprägt, die schon einmal in Neuseeland Ski fahren waren. Genau dieser Mix macht es dort so einzigartig.

Was genau passiert mit der Wolle, wenn die Schafe geschoren wurden? Nach dem Scheren wird die Wolle sofort in verschiedene Kategorien eingeteilt. An diesem Punkt wird auch Wolle für Mons Royale als Teil der Verträge mit ZQ Merino identifiziert und einer eigenen Kategorie zugeteilt. Ab da übernimmt Mons das Ruder und die Reise der Wolle zum Kleidungsstück beginnt. Kannst du uns noch kurz sagen, was für euch Bauern der Vorteil ist, über ZQ Merino, der höchste ethische und qualitative Standards zusichert, eure Wolle zu verkaufen? Die Möglichkeit, Verträge mit Marken abzuschließen, ist eine gute Sache für Landwirte. Diese garantieren dem Landwirt nämlich einen fixen Preis für seine Wolle, manchmal für Jahre im

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Voraus. Damit entfallen das gesamte Risiko des Wollverkaufs auf dem Rohstoffmarkt und die auftretenden starken Schwankungen, die völlig außerhalb der Kontrolle des Landwirts liegen. Der Landwirt kann sein Geschäft somit solide planen und sich darauf konzentrieren, die beste Wolle der Welt zu produzieren. Kannst du auch Schafe scheren? Ihr habt regelmäßige Meisterschaften. Hast du bereits teilgenommen? Natürlich kann ich ein Schaf fachmännisch scheren, aber ich bin lange nicht so gut wie ein Profi. Diese Jungs sind professionelle Sportler. Sie haben Trainer, essen gesund und lieben einfach, was sie tun. Ich habe den größten Respekt vor professionellen Schafscherern, könnte aber nie auf diesem Niveau mithalten. Diese Jungs sind verdammte Legenden.

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FOTO JÖRG ANGELI

In den letzten Jahren durften wir in der Kategorie der Freetourer stets die meisten technischen Neuerungen abfeiern, die anschließend in anderen Skikategorien adaptiert wurden. So ist Carbon inzwischen aus den leichten und somit tourentauglichen Freeridern nicht mehr wegzudenken und bei allen Brands State of the Art. Nach RIDER TORGE NAGELden aufregenden und experimentellen Jahren scheint es nun aber, als würden sich die Brands etwas

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zurücklehnen und ihre Daniel Düsentriebs zurückhalten, denn viel Neues gibt es bis auf wenige Ausnahmen in diesem Winter nicht zu berichten. Das soll nicht heißen, dass die Skier nicht wie in der Vergangenheit eine überragende Performance abgeliefert hätten. Wir hätten uns aber in der Riege der Top Ten ein paar mehr neue Gesichter und Innovationen gewünscht. Jammern auf hohem Niveau – viel Spaß beim Vergleichen!


0 2 / 9 1 DIE ZEHN BESTEN MODELLE IM TEST TEXT ROMAN LACHNER

Der Trend der letzten Jahre setzt sich fort, bei dem die Brands gerade im Freestyle auf mehr Allroundund Carve-Tauglichkeit setzen oder umgekehrt All-Mountain-Latten eine Prise Park-Flair einhauchen. Die Grenzen zwischen reinen Freestylern und klassischen All-Day-Modellen verschwimmt somit zusehends. Auf diesen Zug springen auch wir von PRIME Skiing auf, obwohl unsere kleine, aber feine Selektion an Test-Skiern womöglich den Eindruck hinterlässt, wir hätten die folgenden Skier

lediglich zufällig ausgewählt. Haben wir nicht. Wie ihr uns kennt, verstehen wir unser Handwerk und wissen, was wir tun. Auch weil Videos wie Marcus Castons „Return of the Turn“ die Kunst des Pistenschwungs wieder stilisieren und die Freeski-Szene wie schon die Snowboarder das Carven für sich wiederentdeckt haben, findet ihr nachfolgend auch Skier ohne aufgebogene Tails. Wir können aber mit Sicherheit behaupten, dass diese Skier ebenfalls unglaublich viel Spaß gemacht haben. 123

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116,5 mm

94 mm

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ARMADA BDOG EDGELESS TESTLÄNGE: 180 CM Charakter: Konstruktion: Kern: Versteifung: effekt. Kante: Radius: Gewicht/Paar: weitere Länge: Preis:

Butter-König Sandwich Esche, Pappel keine 117 cm 15,0 m 3.550 g 172 cm 549,95 Euro

www.armadaskis.com

118 mm

DPS WAILER A 100 RP TESTLÄNGE: 184 CM Charakter: Konstruktion: Kern: Versteifung: effekt. Kante: Radius: Gewicht/Paar: weitere Längen: Preis: www.dpsskis.com

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Allround Weapon Sandwich Espe Carbon 130 cm 15,0 m (184 cm) 3.610 g (184 cm) 171, 179, 189 cm 1.299 Euro

NEW?! Ein Ski komplett ohne Kanten? Hat Armada jetzt den Verstand verloren? Nein, im Gegenteil, denn Phil „BDog“ Casabon hat sich genau das bei seinem Pro-Model gewünscht. Stahlkanten gleiten nicht so leicht auf Aluminium, Zement, Vinyl, Seilen oder was Phils innovativer Kopf sonst gern so angreifen würde. Zudem hat dieser Ski ohne Stahl einen extrem soften Flex, weshalb man seinem Riding unabhängig vom Untergrund mehr Ausdruck verleihen kann. PERFORMANCE Fortgeschrittene Park- und Street-Fahrer

100 mm

werden sich schnell an die Performance gewöhnen. Der „BDog Edgeless“ verhält sich nämlich ähnlich wie ein „normales“ Modell mit abgerundeten Kanten, flutscht dabei aber noch besser über Rails und Boxen. But ters und Surface Swups waren noch nie so smooth möglich wie mit Casabons Pro-Model. Zudem ist das Gefühl beim Sliden und Grinden absolut einzigartig. FAZIT Das vorwiegende Einsatzgebiet des Armada-Twintips liegt eindeutig auf der Straße, aber auch im Park spielt dieser Ski seine einmalige Leistung voll aus und wird Hardcore-Shredder glücklich machen.

133 mm

NEW?! Nach dem gewaltigen Erfolg des „Wailer Alchemist 112 RP“ hat die Crew um Mastermind Stephane Drake dem Überflieger eine baugleiche, aber schmalere Version an die Seite gestellt. Der „Wailer Alchemist 100 RP“ ersetzt im kommenden Winter den „Wailer Alchemist 99“ und ist die All-Mountain-Waffe von DPS.

mist-Konstruktionsweise gefertigt, bei der ein Espenholzkern zwischen zwei Carbon-Layer gepackt wurde, jedoch wurden Rocker und Taper etwas weniger ausgeprägt angelegt. Somit verlängerte sich die effektive Kante, woraus eine superrelaxte, aber gleichzeitig spurtreue Fahrweise auf der Piste resultiert. Und das bei der von DPS gewohnten leichten Bauweise, was den Ski natürlich auch für Tourengeher empfiehlt.

PERFORMANCE Wenn wir oben davon gesprochen haben, dass der schmalere „Wailer“ baugleich mit dem 112er wäre, stimmt das nicht ganz. Zwar ist auch der Neuling in der Alche-

FAZIT Wer den 112er-„Wailer“ etwas zu breit findet und nach einem etwas all-mountain-orientierteren Modell sucht, der hat im 100er„Wailer“ jetzt den richtigen Ski gefunden.

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120 mm

DYNASTAR MENACE 98 TESTLÄNGE: 181 CM Charakter: Konstruktion: Kern: Versteifung: effekt. Kante: Radius: Gewicht/Paar: weitere Längen: Preis:

Freestyle-Allrounder Sandwich Holz keine k. A. 23,0 m (181 cm) 3.900 g (181 cm) 168, 175, 187 cm 500 Euro

www.dynastar.com

119 mm

FACTION PRODIGY 2.0 TESTLÄNGE: 183 CM Charakter: Konstruktion: Kern: Versteifung: effekt. Kante: Radius: Gewicht/Paar: weitere Längen: Preis:

Allmountain-Spielzeug Sandwich Pappel keine k. A. 20,0 m 3.500 g 159, 165, 171, 177, 189 499 Euro

www.factionskis.com

98 mm

NEW?! Fanfare! Trommelwirbel! Nach vier Jahren Freestyle-Abstinenz ist Dynastar zurück im Park Game. Und das gleich mit einer kompletten Kollektion, die sich „Menace“ schimpft und aus vier Modellen besteht. Wir haben den „Menace 98“ unter die Lupe genommen – und siehe da, den Shape kennen wir doch vom „Slicer“, der nach dem Winter 2016 von der Bildfläche verschwand! Jetzt wurden die verstaubten Leisten aus dem Keller geholt und wiederbelebt. PERFORMANCE Somit war schon vor dem Test klar, wie sich

98 mm

NEW?! Die „Prodigy“-Kollektion gehört schon seit 2012 zum Programm von Faction. Nachdem die Twintips 2017 komplett überarbeitet worden waren, war es nun an der Zeit, den Skiern ein kleines Remake zu spendieren. Wie die erste Generation dürfen die FreestyleLatten jetzt wieder auf einer 98-Millimeter-Taille stylen. Tip und Tail bleiben aber gleich, wodurch ein etwas längerer Radius resultiert. PERFORMANCE Doch auch in den Eingeweiden des „Prodigy“ haben seine Designer kleine Modifikati-

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132 mm

der Twintip dann im Schnee verhalten wird. Wie von Dynastar gewohnt, wurde dem Ski ein recht strammer und sportlicher Flex eingepflanzt, doch mit den gut austarierten Rockern an Tip und Tail lässt sich der „Menace“ angenehm cruisen. In Kombination mit der 98 Millimeter breiten Taille mutiert der Ski zum absoluten Freestyle-Allrounder. Ob Laps im Park, kurze Backcountry-Trips oder Carving-Einlagen auf der Piste – der Franzose hinterlässt überall eine gute und ausgeglichene Performance. FAZIT Ein Ski für alle Freestyler, die mit einem Ski über die Saison kommen wollen.

127 mm

onen vorgenommen. So kommt der Ski jetzt mit einem neuen, leichten Pappelkern daher. Dieser haucht dem Ski eine noch vielseitigere Note ein, als er ohnehin schon hatte. Das switch-taugliche Tail, die agile Performance und sein generell extrem einfaches Handling machen den Faction zum absoluten Allmountain-Spielzeug. Es gibt wohl nur wenige Twintips, die sich auf Anhieb so einfach im Park und auf der Piste fahren lassen wie der „Prodigy 2.0“. FAZIT Wie gewohnt präsentiert sich der Ski als absoluter Allrounder, der kaum Schwächen hat. Einsteigen und wohlfühlen!

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120 mm

99 mm

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HEAD KORE 99

TESTLÄNGE: 180 CM Charakter: Konstruktion: Kern: Versteifung: effekt. Kante: Radius: Gewicht/Paar: weitere Längen: Preis:

leichter Alllrounder Sandwich Karuba Graphene, Carbon k. A. 17,0 m (180 cm) 3.900 g (189 cm) 162, 171, 189 cm 750 Euro

www.head.com

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K2 MINDBENDER 99 TI TESTLÄNGE: 184 CM Charakter: Konstruktion: Kern: Versteifung: effekt. Kante: Radius: Gewicht/Paar: weitere Längen: Preis: www.k2skis.com

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Allround-Erbe Sandwich Ahorn, Espe Carbon k. A. 18,5 m (184 cm) 4.050 g (177 cm) 170, 177, 191 cm 649,95 Euro

NEW?! Die „Kores“ gehen in die zweite Saison. Kein Grund also, die noch junge Kollektion zu überarbeiten, denn die leichte Freeski-Kollektion hat bei Head für merklich frischen Wind gesorgt. Nachdem der 99er letztes Jahr unter unserem Radar durchgeschlüpft ist, war es nun an der Zeit, das Leichtgewicht ebenfalls mal im Test ranzunehmen. PERFORMANCE Das Hauptanliegen bei der Entwicklung des neuen Freeride-Skis war es, nur das Wesentliche und Essenzielle in den Ski zu packen. Aus dem Grund wurde sogar auf

99 mm

die übliche Kunststoffoberfläche verzichtet. Stattdessen verwendete Head ein verpresstes und geharztes Polyester-Fleece. Daraus entsteht eine offene Hightech-Bauweise, die gleichzeitig einiges an Gewicht einspart. Der Kern der Skier ist aus einem leichten, aber sehr steifen Karuba-Holz. Unter der Bindung wurde zusätzlich ein sogenanntes KoroydElement eingefügt. Zudem wurden Tips und Tail mit Graphene verstärkt. Resultat dieser Technik-Explosion: ein leichter, steifer und sportlicher Allrounder. Well done! FAZIT Mit der Performance eignet sich der Ski auch zum Tourengehen.

139 mm

NEW?! Mit der komplett neuen „Mindbender“-Serie holt die Brand aus Seattle mal wieder zum ganz großen Wurf aus. Die Freeride-Kollektion ersetzt ab dem Winter 2020 die legendären „Pinnacle“ und tritt in gewaltige Fußstapfen. K2 kann aber gelassen in die Zukunft blicken, denn bei allen internationalen Tests haben die neuen Latten äußerst positiv abgeschnitten.

extrem sportlichen Eindruck hinterlässt. Das Modell bietet eine tolle Präzision im vorderen Bereich des Skis, Power unter der Bindung und Stabilität im Tail. Der Ski bleibt dabei aber wendig und leicht zu drehen: ideal für dynamische Turns auf der Piste und im zerfahrenen Gelände. Verstärkte Seitenwangen sind auf Höhe der Skimitte beidseitig im Holzkern verarbeitet und sorgen für eine optimierte, direkte Kraftübertragung von Skifahrer zu Ski.

PERFORMANCE Wir haben uns mit dem „Mindbender 99 Ti“ den mittleren des Trios herausgepickt, der mit seiner Titanalbegurtung einen

FAZIT Der „Mindbender“ tritt das Erbe des „Pinnacle 95 Ti“ an und überzeugt durch tolle Performance in jedem Gelände.

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116 mm

LIB TECH UFO 95 TESTLÄNGE: 178 CM Charakter: Konstruktion: Kern: Versteifung: effekt. Kante: Radius: Gewicht/Paar: weitere Längen: Preis:

neuer Styler Sandwich Holz Fiberglas k. A. 17,0 m 3.040 g (178 cm) 164, 171, 185 cm 599,99 Euro

www.lib-tech.com

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MOONLIGHT CARBON 95 TESTLÄNGE: 186 CM Charakter: Konstruktion: Kern: Versteifung: effekt. Kante: Radius: Gewicht/Paar: weitere Längen: Preis:

Fliegengewicht Sandwich Balsa Carbon k. A. 20,0 m 3.040 g 168, 177 cm 1.059,95 Euro

www.moonlight.no

95 mm

NEW?! Die beiden „Ufo“ haben mit dem 95 Millimeter breiten Twintip Zuwachs bekommen. Apropos Zuwachs: Der Ski wurde von Teamrider Lucas Wachs maßgeblich mitentwickelt. Dieser Kalauer musste einfach sein. Nun gut, aber klar, dass durch den Input der Style-Maschine ein extrem lässiger Twintip aus der Presse gehüpft ist. PERFORMANCE Dieser Ski kommt mit einem Directional Twin Shape daher. Die Nose ist etwas breiter als das Tail und besitzt eine zentrale Bindungsposition. Somit bietet dir der Ski

95 mm

NEW?! Zugegeben, wir hatten vor dem Test auch noch nicht viel von der kleinen Brand aus Norwegen gehört. Umso gespannter waren wir, wie sich die extrem leichten, aber nicht ganz günstigen Carbon-Latten bewegen ließen. PERFORMANCE Der „Carbon 95“ ist etwas weicher als gewöhnliche Carbon-Ski und zieht dennoch seine Kante in die Piste, ohne locker zu lassen. Das steife Heck sorgt dabei für ein höheres Maß an Sicherheit. Durch das verbaute Carbon bahnt sich der Ski sehr solide seinen Weg durch schwieriges Ge-

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126 mm

forward und switch die gleichen Fahreigenschaften. Jedoch bekommst du dank der etwas breiteren Nose etwas mehr Auftrieb im weichen Schnee. Die Magne-Traction-Technologie mit den gewellten Kanten sorgt für mehr Halt, egal wo du dich auf dem Berg befindest. Der Kern besteht aus FSC-zertifizierten Hölzern und ist sehr leicht für ein lebhaftes Fahrgefühl. Bi- und triaxiales Fiberglas umgibt den Holzkern und sorgt für die nötige Steifigkeit und Haltbarkeit. FAZIT Twintip, 95-Millimeter-Taille, lässiger Flex und Rocker sind die Zutaten des „Ufo 95“, die einen chilligen Freestyle-Taste hinterlassen.

130 mm

lände. Das steife Material sorgt trotzdem für ein natürliches Fahrgefühl. Wenn man es dann mit dem Gashahn übertreibt, meldet sich die leichte Bauweise allerdings zu Wort und die Performance wird zunehmend unruhiger. Wer jedoch auf Top-Speed verzichten kann, hat mit dem „Carbon 95“ einen leichten Allrounder am Boot, der sich auch für Skitouren empfiehlt. FAZIT Wie waren positiv überrascht von der jungen Brand aus Skandinavien. Gerade leichte Rider, die einen Ski für Piste und Skitouren suchen, sind mit dem „Carbon 95“ gut beraten.

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ROSSIGNOL BLACK OPS TESTLÄNGE: 182 CM Charakter: Konstruktion: Kern: Versteifung: effekt. Kante: Radius: Gewicht/Paar: weitere Längen: Preis:

Versteckspieler Sandwich Holz keine k. A. k. A. 4.000 g (182 cm) 192 cm 649,99 Euro

www.rossignol.com

119 mm

SCOTT SCRAPPER 95 TESTLÄNGE: 178 CM Charakter: Konstruktion: Kern: Versteifung: effekt. Kante: Radius: Gewicht/Paar: weitere Längen: Preis:

Alleskönner Sandwich Paulownie Carbon, Aramid 135 cm 19,0 m (178 cm) 3.000 g 168, 184 cm 499 Euro

www.scott-sports.com

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NEW?! Das Versteckspiel um die „Black Ops“ geht weiter, denn die Franzosen wollen sich nicht in die Karten blicken lassen, wie ihre Limited Collection tatsächlich konstruiert ist. Inzwischen hat sich Rossignol aber schon dazu herabgelassen, die beiden Modelle in den normalen Verkauf zu schicken. Das heißt natürlich immer noch nicht, dass die Chancen jetzt groß wären, einen dieser begehrten, aber rar gesäten Twintips zu ergattern. PERFORMANCE Das ist allerdings schade, denn der Ski

95 mm

NEW?! Beim „Scrapper 95“ hat sich nach dem fetten Relaunch in der letzten Saison nicht wirklich viel getan. Das Topsheet wurde zwar aus einem neuen Material gefertigt, doch auf die Performance hat dieses Update eine zu vernachlässigende Auswirkung. Das ist jedoch zu verschmerzen, denn das schmalste „Scrapper“-Herrenmodell kommt mit einer extrem ausgeglichenen und allround-lastigen Performance daher. PERFORMANCE Der Twintip verkörpert perfekt den Trend, Carving mit einer soliden Park-Performance

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wusste im Test mehr als zu überzeugen. Mit knapp 100 Millimetern unter der Sohle, einem eher weichen, aber gut ausbalancierten und switch-tauglichen Tail waren die Zeichen auf Freestyle gestellt – und das in jedem Gelände. Okay, für die wirklich tiefen Tage ist der 98er natürlich zu schmal, dafür würde sich dann schon eher der 118er anbieten. FAZIT Wer Fan der legendären „Scratch BC“-Latten der Franzosen ist, der darf sich freuen, denn der „Black Ops“ erinnert etwas an den Rossignol-Klassiker - lediglich ins Jahr 2020 katapultiert.

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zu kombinieren, wobei der Schwerpunkt des 95er-Scott eher im Riding als im Freestyle liegt. Durch sein geringes Gewicht lässt sich der Ski angenehm einfach handeln, generiert aber durch den ausgeprägten Camber und den relativ kurzen Rocker einen soliden Grip – das auch bei eisigen Verhältnissen. Für Park-Einlagen fehlt es dem Ski etwas an einem aufgebogenen Tail und der Montagepunkt liegt werksseitig zu weit hinten. FAZIT Der „Scrapper“ will sich aber ohnehin nicht ausschließlich im Park bewegen, sondern auch auf der Piste gecarvt oder über kleinere BC Kicker gejagt werden.


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NEXT

NOV. 2019 Die Gletscher-Openings haben wir mehr oder weniger ohne schwerwiegende Blessuren hinter uns gebracht, die erste Tuchfühlung mit der etwas eisigen Gleitunterlage hat die Lust nach mehr Schnee entfacht und mit der zweiten PRIME Skiing haben wir euch auf den aktuellsten Wissensstand des Freeski-Kosmos katapultiert. Eine Schaffenspause werden wir uns dennoch nicht gönnen und arbeiten nahezu pausenlos an der Novemberausgabe. Was da wieder auf euch wartet... David Wise, BC Freestyle in Chamonix, Leo Taillefer und vieles mehr. Watch out!

FOTO ADAM KLINGETEG

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CHEFREDAKTION Roman Lachner / roman.lachner@prime-skiing.de REDAKTION Christopher Neumann / christopher.neumann@prime-skiing.de REDAKTION ONLINE Jörg Angeli / joerg.angeli@prime-skiing.de AUTOREN & MITARBEITER Reuben Krabbe, Bernie Braun, Christopher Neumann, Amie Engerbretson, Michael Freymann, Will Wesson, Erik Seo, Wiley Miller, Sämi Ortlieb, L.J. Strenio, Tom Wallisch, Sam Smoothy, Markus Ascher, Ruedi Flück FOTOGRAFEN Elias Lundh, Reuben Krabbe, Pally Learmond, Florian Breitenberger, Moritz Ablinger, Jeff Engerbretson, Matthas Fredriksson, Aaron Blatt, Mickey Ross, Neill Kerr, Hollie Woodhouse, Jon Kellet, Jörg Angeli, Blake Kimmel, Ruedi Flück, Erik Seo, Yves Garneau, Christophe Voisin, Takahiro Nakanishi, Kyle Mulder, Alex Havey, Anjuna Hartmann, Tom Klocker, Roman Lachner, Oskar Enander, Markus Rohrbacher, Guy Fattall ART DIRECTION Thorsten Bürgn / www.koma-grafik.de ANZEIGEN Roman Lachner / roman.lachner@prime-skiing.de SCHLUSSREDAKTION Gunnar Hinrichs VERTRIEB PrimaNeo GmbH & Co. KG / Kundendienst Abonnement / Postfach 104040 / 20027 Hamburg / E-Mail: prime@primaneo.de REDAKTIONSANSCHRIFT PRIME Skiing / Westermühlstraße 8 / 80469 München / info@prime-skiing.de VERLAGSANSCHRIFT Prime Sports GmbH / Schlesische Straße 27 / 10997 Berlin / info@primesports.de ABONNEMENT stella distribution GmbH / Aboservice PRIME Skiing / Frankenstraße 5 / 20097 Hamburg / Telefon: 040/808053066 / Telefax: 040/808053050 / abo@primesports.de DRUCK Druckerei Berger / Wiener Straße 80 / 3580 Horn / Österreich GESCHÄFTSFÜHRER Sebastian Gogl, Christian Schubert / Registergericht Berlin, HRB 163820 ERSCHEINUNGSWEISE 5 Ausgaben pro Jahr Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingeschickte Manuskripte und Fotos. Leserbriefe können aus redaktionellen Gründen gekürzt werden. Die Zeitschrift und alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste/Internet oder sonstige Veröffentlichung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. © 2019 Prime Sports GmbH

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