AQ 2/2014 € 4,50
Auf Kurs Ost-West On Course from East to West Schwerer Stoff Heavy Metal Darf’s ein wenig mehr sein? What Else Can We Offer? Am seidenen Faden Hanging by a Thread
Magazin für Logistik und Leben / Magazine for Logistics and Life
bono
I don't need to look back to go forward.
Ich blicke nicht zurück, um vorwärts zu gehen.
www.quehenberger.com
www.facebook.com/QuehenbergerLogistics www.linkedin.com/company/quehenberger-logistics-gmbh www.xing.com/companies/quehenbergerlogisticsgmbh
Welcome
––––––––––––
A Man full of Passion
It was in October, during a worldwide meeting hosted by my then-employer. We had worked hard during the day and were told to relax a little in the evening. There was going to be a surprise guest. And it really was a great surprise: Entering through a back door was Bono Vox, leader of the band U2. He personally greeted everyone present, then stepped onto a small stage and got going. Not with performing the songs of his band, but with an impassioned speech on values and goals. I was very impressed at how seriously and with what passion the star goes about his business and how he put his heart into a then joint CSR program. I'm very pleased that this issue of AQ contains an interview with him and hope the following 40 pages will make a stimulating read. Christian Fürstaller
CEO AUGUSTIN QUEHENBERGER GROUP
Every Part in its Place
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Herausforderung Retourenmanagement 23 Return To Sender
Virtueller Durchblick 25 Virtual Insight Nutzfahrzeuge im Wandel 26 The Transformation of Utility Vehicles Schwerer Stoff 28
Heavy Metal
I'm Bono 32 Aus dem Seelenleben des U2-Frontman
company
Es war bei einem weltweiten Meeting meines damaligen Arbeitgebers in einem Oktober. Wir hatten tagsüber hart gearbeitet und sollten uns am Abend etwas entspannen. Ein Überraschungs gast war angesagt. Diese Überraschung ist dann wirklich gelungen: U2-Leadsänger Bono kam durch eine Hintertür, begrüßte jeden Teilnehmer persönlich, betrat eine kleine Bühne und legte los. Nicht mit den Songs seiner Band, sondern mit einer leidenschaftlichen Rede über Werte und Ziele. Ich war begeistert davon, mit welchem Ernst und welcher Einsatzkraft der Weltstar bei der Sache ist und sich auch für ein damals gemeinsames CSR-Programm eingesetzt hat. Ich freue mich, dass wir in dieser Ausgabe von AQ ein Interview mit ihm haben und wünsche Ihnen eine anregende Lektüre auf den folgenden 40 Seiten.
Auf Kurs Ost-West On Course from East to West Flottenverstärkung im Osten Expanding the Fleet in the East Ein Programm für die Zukunft A Program for the Future Darf ’s ein wenig mehr sein? What Else Can We Offer? Der Faktor Mensch The Human Factor Gewinner auf der Zielgeraden Winner on the Home Straight Jedes Teil an seinem Platz
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logistics
Ein Mann mit Leidenschaft
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life
Inhalt.Content.
About the Inner Life of the U2 Frontman
Cool oder bloß kalt? 36 Cool or Merely Cold? Am seidenen Faden 38 Hanging by A Thread impressum/about us: Medieninhaber, Herausgeber, Verleger/Media Owner, Editor, Publisher: AUGUSTIN QUEHENBERGER GROUP GmbH, Gewerbegebiet Nord 5, 5204 Straßwalchen, www.augustin-quehenberger.com Artdirektion, Produktion, Redaktion/Art Direction, Production, Editing: PROCK+PROCK Marktkommunikation, Rochusgasse 4, 5020 Salzburg, www.prock-prock.at Coverfoto/Cover Photo: Jordan Strauss/ddp images
AQ 01
Company
Gut kombiniert. Mit einem hochmodernen Eigenfuhrpark und europaweiten Partnerschaften kombiniert Quehenberger Logistics unterschiedliche Verkehrsträger zu intermodalen Transportlösungen. Zudem bietet Quehenberger Logistics in Zusammenarbeit mit ausgewählten Luft- und Seefrachtspezialisten weltweite Air & Ocean-Lösungen. – – – A GOOD COMBINATION. Its own, state-of-the-art vehicle fleet and europe-wide partnerships allow Quehenberger Logistics to assemble different modes of transport into intermodal transport solutions. Additionally, Quehenberger Logistics offers worldwide so-called Air & Ocean solutions in cooperation with selected Air- and Oceanfreight specialists.
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NEWS
Company
company Mit Erfahrung
Thomas Kammerlander ist seit 1. Juli 2014 Director Key Account Management bei der AUGUSTIN QUEHENBERGER GROUP und verantwortet schwerpunktmäßig den Bereich Automotive und Reifen. Der ausgebildete Speditionskaufmann und Verkehrsfachwirt war unter anderem bei TNT Logistics Austria GmbH und der Fiege Logistik Stiftung GmbH tätig.
Mit Auszeichnung
MIT LEIDENSCHAFT With Experience
On 1st July 2014, Thomas Kammerlander took up his position as Director Key Account Management within the AUGUSTIN QUEHENBERGER GROUP. He will primarily be responsible for the automotive and tyre division. Having originally trained as a freight forwarding agent and specialist transport manager, Mr. Kammerlander previously held positions at TNT Logistics Austria GmbH and Fiege Logistik Stiftung GmbH.
Für den Gourmet-Caterer und Restaurantbetreiber DO & CO verantwortete Quehenberger die Logistik der Formel 1 in Europa. Geschirr, Küchenutensilien und Lebensmittel wurden jeweils zeit gerecht zu den Rennorten geliefert, damit die VIP-Gäste im exklu siven Paddock Club™ bestens versorgt werden konnten. Das Motto: Highspeed auch abseits der Rennstrecke.
With Passion
Quehenberger was put in charge of the logistics for the Formula 1 in Europe, by gourmet catering company and restaurant operator DO & CO. To ensure that all VIP guests at the exclusive Paddock Club™ received unrivalled service, tableware, kitchen utensils and food were delivered in time to each racing venue. All under the motto: High-speed not just on the racing track!
Die Quehenberger Niederlassung in Kroatien wurde beim ZLATNABILANCA-Wettbewerb (Goldene Bilanz) mit dem zweiten Platz im Bereich Transport und Warehousing prämiert. Der Preis wird vom staatlichen Finanzinstitut Kroatien (FINA) verliehen, teilgenommen hatten mehr als 100.000 Unternehmen.
With Distinction
The Quehenberger site in Croatia was awarded second place in the Transport and Warehousing class of the ZLATNA BILANCA (Golden Balance) competition. The prize is awarded by the State Institute for Finance of Croatia (FINA), more than 100,000 companies participated in the competition.
Fotos/Photos: Roxy Film
Mit Kompetenz
With Competence
X1 EXPRESS in Carinthia, a part of the AUGUSTIN QUEHENBERGER GROUP, is routinely carrying out transports for various film productions. In 2014, these included assignments on behalf of Epo-film and Roxy Film for „Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit“ and involved on time-deliveries from the relevant production sites to the cutting studio where post-production was happening. In addition, special transports for gathering costumes and props were provided.
Der Expressdienstleister X1 in Kärnten, ein Unternehmen der AUGUSTIN QUEHENBER GER GROUP, verantwortet für diverse Filmproduktionen regel mäßige Transporte. 2014 unter anderem im Auftrag der Epofilm und Roxy Film für „Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit“. Zu den Aufgaben zählen Termin-Transporte von den jeweiligen Produktionsstandorten zum Schnittplatz der Postproduktion sowie Sondertransporte wie Kostümund Requisitenabholungen. AQ 03
Company
Die Position steht fest. Quehenberger wächst strategisch im Osteuropageschäft. – – – Clearly positioned. Quehenberger undergoes strategic growth in Eastern Europe.
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Company
AUF KURS
OST-WEST ON COURSE FROM EAST TO WEST Mit neuen Standorten in Deutschland und in Osteuropa hat Quehenberger Logistics seine Organisation strategisch gezielt erweitert. Das Ziel: Sich im Ost-WestGeschäft für Landverkehre klar zu positionieren. –––––––––––––––
With the opening of new sites in Germany and Eastern Europe, Quehenberger Logistics recently underwent a strategic expansion. The aim was to establish a firm presence as a provider of international routes between Eastern and Western Europe.
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ür CEO Christian Fürstaller war der Schritt Richtung Deutschland schon überfällig, dann ging es aber schneller als gedacht. Durch die Übernahme der insolventen Transalkim Internationale Spedition GmbH in Schwie berdingen bei Stuttgart hat Quehenberger einerseits seine Präsenz in Osteuropa wei ter gestärkt und kann nun andererseits den internationalen Markt von Deutschland aus noch besser bedienen. Dass die Stra tegie Erfolg hat, zeichnet sich bereits nach dem ersten Halbjahr ab: 300 Arbeitsplätze konnten erhalten werden, die Standorte in Deutschland, den Niederlanden, Ungarn und Rumänien arbeiten nach der Integ ration in die Quehenberger-Organisation wieder auf Hochtouren. Das Volumen der international abgewickelten Transporte, unter anderem in die Türkei, ist bereits stark gewachsen.
Neuer Brückenkopf „40 Prozent unseres gesamten Geschäfts hat mit Deutschland zu tun. Jetzt sind wir in wichtigen Ballungsräumen erst mals direkt präsent“, zeigt sich Fürstaller zufrieden. Mit Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind dabei zwei Zen tren der Deutschen Industrie gemeint, mit AQ 05
Company
„Egal, ob Beschaffungs- oder Distributionslogistik, wir sind für jede Aufgabe zwischen Deutschland, Russland und der Türkei gerüstet.“ –––––––––––– "Whatever the task, whether it involves procurement or distribution logistics, we are optimally equipped to fulfil any request in the area in between Germany, Russia and Turkey." Christian Fürstaller CEO Augustin Quehenberger Group
Hamburg ein Ballungsraum des Handels und einer der großen Umschlagsplätze der interkontinentalen Logistik. Für den CEO sind sie der neue, westliche Brückenkopf in einem Netzwerk, das auf Landverkehre je der Art zwischen Zentral- und Osteuropa spezialisiert ist. Der Westen Deutschlands bildet dabei einen Eckpfeiler, Russland und die Türkei das vorläufig andere Ende. Durch die enge Kooperation mit der frän kischen Geis-Gruppe ist seit dem vergan genen Jahr eine junge und leistungsfähige Organisation für Sammelverkehre in 16 osteuropäischen Ländern entstanden.
Strategischer „Multifit“ Der Brückenkopf dient also nicht dazu, in nerdeutsche Sammelverkehre abzuwickeln, sondern das West-Ost-System zu stärken. Es ist dieser „strategic fit“, der die Verant 06 AQ
wortlichen bei Quehenberer Logistics so begeistert: Die Ergänzung in geografischer Hinsicht, bei der Branchenkompetenz und in der Kundenwelt. „Wir kommen unserem Ziel immer näher, in jede Destination Osteuropas, des Balkans und jetzt auch in der Türkei bedeutende Frachtvolumina zu bewegen – möglichst mit täglichen Ab fahrten.“ Mit den Standorten in Deutsch land können die Beziehungen zu den zahlreichen Key Accounts im Süden und Norden vertieft werden. Neu als Kunden sind namhafte Konzerne im Fashion- und FMCG-Bereich hinzugekommen. „Für unsere neuen Kunden bringen wir hoch entwickelte Kompetenz in ihren Sektoren mit. Zudem bieten wir einen wesentlich größeren Aktionsradius als die Transalkim bisher“, so Fürstaller.
In Rumänien bereits unter den Besten Die Standorte in Ungarn und Rumänien fügen sich optimal in die bestehende Quehenberger-Organisation ein. In Ungarn konnte das eigene Stückgutnetz werk ausgebaut werden, der neue Hub in Budapest ist in dieser Hinsicht eine opti male Ergänzung. In Rumänien wird das Automotive-Geschäft weiter ausgebaut. Dort ist Quehenberger Logistics endgül tig unter den Top-Playern angekommen. Eingeschlagen haben schon nach wenigen Wochen auch die Direktverkehre in die Türkei. Und so sieht man bei Quehen berger Logistics mit der Integration von Transalkim vor allem die enorme Stärkung bei der Umsetzung der eigenen Vision: Eine fixe Größe für West-Ost-Landverkeh re zu sein, an der man nicht vorbeikommt. Dem dient sowohl das immer engmaschi gere Netz für Sammelverkehre als auch das Transportmanagement mit Teil- und Komplettladungen sowie individuellen Lösungen. Und letztendlich die Kontrakt logistik in allen Dimensionen. „Egal, ob Beschaffungs- oder Distributionslogis tik, wir sind für jede Aufgabe zwischen Deutschland, Russland und der Türkei gerüstet. Die Übernahme der Transalkim bringt uns hier einen Schritt weiter. Und es wird sicher nicht unser letzter gewesen sein“, kündigt Fürstaller an. ––––––––––––
A
ccording to the company's CEO, Christian Fürstaller, the expansion in Germany was long overdue, but then it took place more quickly than originally thought. Quehenberger's acquisition of the insolvent Transalkim Internationale Spedition GmbH in Schwie berdingen, near Stuttgart, enabled the company to expand its presence in Eastern Europe, whilst also enhancing its ability to serve the international market from inside Germany. The figures for the first six months already show the success of this strategy: 300 jobs have been retained. Now that they have become a fully integrated part of Quehenberger, the new locations in Germany, the Netherlands, Hungary and Romania are once again working at full speed. The volume of international transports carried out to locations such as Turkey, amongst others, has already increased significantly.
A new bridgehead "A total of 40 percent of our entire business is connected to Germany. We now for the first time have a presence in major urban areas," said CEO Christian Fürstaller con tently. The company's sites in the federal states of Baden-Württemberg and North Rhine-Westphalia serve two of Germany's industrial centres, whilst Hamburg is primarily an urban area that focuses on commerce and trade. It is also one of the largest hubs for intercontinental logistics. In the eyes of Mr. Fürstaller, these sites form a new Western bridgehead within a network that specialises in all types of overland transport between Central and Eastern Europe. One of the cornerstones of the network is formed by the Western part of Germany, whilst the other current ly consists of Russia and Turkey. The close collaboration with the Franconia-based Geis Group that got underway during the past year has led to the creation of a young and dynamic organisation for consoli dated shipments to 16 Eastern European countries.
A strategic "multi-fit" Not only is the company's new bridgehead used for processing consolidated ship ments to destinations inside Germany, but
Company it also reinforces the company's EastWest network. It is this "strategic fit" that delights the management of Quehenberger Logistics: Not only has the company expanded its operations in a geographical sense, but also in terms of its sector-spe cific solutions and its customer struc ture. "We are moving closer towards our objective of shifting significant volumes of freight to all destinations in Eastern Europe, the Balkans and now in Turkey as well - ideally with daily departures." The addition of our new locations in Germany will enable us to strengthen our relation ships with our numerous Key Accounts in the South and North. Amongst the company's new customers are well-known organisations from the fashion and FMCG industry. "We are able to provide highly developed skills in the customers‘ sectors to out new customers.
In addition, our sphere of action is con siderably larger than Transalkim's used to be." explains Christian Fürstaller.
Already one of the best in Romania The integration of our locations in Hungary and Romania into the existing Quehenberger organisation is taking place without a hitch. In Hungary, we have successfully expanded our groupage net work, with our new hub in Budapest being an ideal addition for this undertaking. In Romania, we are continuing to expand the automotive sector and have finally become one of the top players there. After only a few weeks, our direct transports to Turkey have already proven to be a resounding success. All this is why at Quehenberger Logistics, the integration of Transalkim is seen above all as a substantial boost in
implementing the company's vision of becoming an established force in the area of West-East overland transports that simply cannot be overlooked. This objective is gradually being achieved, not only as a result of the company's increas ingly close-knit network for groupage, but also as a result of a transport management system that enables less than full truck loads and full truck loads and tailor-made solutions. Last but not least, all aspects of contract logistics. "Whatever the task, whether it involves procurement or distri bution logistics, we are optimally equipped to fulfil any request in the area in between Germany, Russia and Turkey. Acquiring Transalkim is taking us one step further along that road. What is more, this will not be our final acquisition, either." announced Christian Fürstaller.
Eine Lösung für ganz Osteuropa. Von Deutschland erfolgen täglich Fahrten in 16 Länder – und wieder retour. – – – A solution for all over Eastern Europe. From the company's locations in Germany, vehicles depart to and return from 16 countries every day.
Russia
Belarus Poland
Germany Czech Republic
Ukraine
Slovakia Moldova Slovenia
Hungary
Romania
Croatia Serbia Bulgaria Macedonia Greece
Turkey
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Company
Flottenverstärkung im Osten Expanding the fleet in the East Mit dem Transport unternehmen Lorry hat Quehenberger Logistics seit Oktober einen starken Partner für die Russland-Verkehre. –––––––––––––––
With the transport company Lorry Quehenberger Logistics has a strong partner for trucking in Russia effective October.
Ein weites Land, tausende Kilometer in neun Zeitzonen. Russland stellt an Logistiker hohe Anforderungen. – – – A vast country extending across thousands of kilometres and spanning nine timezones. Russia is a highly challenging environment when it comes to logistics.
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is zu 10.000 Kilometer innerhalb eines Landes mit bis zu neun Zeit zonen zu fahren und gleichzeitig die sehr spezifischen Anforderungen, etwa bei den Zollformalitäten, zu erfüllen – die Herausforderungen bei Transporten von und nach sowie innerhalb Russlands sind groß. Der Salzburger Logistiker ist mit den russischen Gegebenheiten bestens vertraut und bedient zum Beispiel im AutomotiveBereich zahlreiche internationale Un ternehmen. Um diesen und potenziellen Neukunden weiterhin optimalen Service bieten zu können, stellte sich die Fra ge: Den bestehenden Eigenfuhrpark für Russland erweitern oder einen leistungs fähigen Partner im Land selbst suchen? Für Letzteren musste gelten, was für den österreichischen Logistikspezialisten selbstverständlich ist: Proaktivität in der Auftragsabwicklung, Serviceorientierung im Kundenkontakt und Handschlagqua lität.
Know-how vor Ort nutzen Gefunden hat Quehenberger Logistics diese Übereinstimmungen bei dem Trans portdienstleister Lorry: „Wir nutzen die Stärken und das Know-how, das Lorry mit mehr als 1.000 eigenen LKW in Russland bieten kann, und kombinieren diese mit unseren Kunden- und Prozesskenntnissen aus West- und Osteuropa“, begründet Klaus Hrazdira die neue Partnerschaft. Man kombiniere damit sozusagen die Vor teile aus beiden Welten. In Teilbereichen hat die Kooperation mit dem russischen Frachtunternehmen im Spätsommer be gonnen, seit Ende September ist der volle Leistungsumfang der Zusammenarbeit erreicht. Seitdem nimmt Quehenberger Logistics die verschiedensten LKW-Typen von Lorry in Anspruch, hauptsächlich 13,60 Meter lange Standard-Trucks und Megatrailer. ––––––––––––
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ravelling up to 10,000 kilometres inside a single country while tra versing up to nine timezones and at the same time fulfilling a number of highly specific requirements such as customs formalities, means that companies carry ing out transports to and from Russia, as well as inside the country itself, are faced with major challenges. The Salzburgbased company Quehenberger Logistics is extremely familiar with conditions in Russia and provides services to a large number of international companies, e.g. in the automotive sector. In order to continue fulfilling the needs of these customers, as well as of potential new ones, in the most effective way, Quehenberger asked itself the question: Should we expand our own vehicle fleet for Russia, or look for a capable partner in the country itself? If the latter was to happen, the partner needed to
live up to the standards of Quehenberger: Proactive when processing orders, serviceoriented when dealing with customers and fulfilling the promises.
Utilising in-country expertise Quehenberger Logistics found its ideal partner that fulfilled all of these require ments in the form of transport services provider Lorry. "We utilise the strengths and expertise that Lorry, with its fleet of over 1,000 trucks, has in Russia and can combine those with our own knowledge of customers and procedures in both West ern and Eastern Europe," explained Klaus Hrazdira. Doing so means benefitting from the best of both worlds. The company's collaboration with the haulage company from Russia got underway in individual specialist areas in the late summer. From
the end of September onwards, the col laboration has expanded to include all areas of activity. Since then, Quehenberger Logistics has been able to make use of the various types of trucks within the fleet of Lorry. In the majority of cases, these are standard trucks of a length of 13.6 meters and megatrailers.
Starker Partner LORRY. Das Unternehmen Lorry mit Sitz in Jekaterinburg verfügt über langjährige Erfahrung im internationalen Transportwesen und ist einer der größten Frächter Russlands. ––––––––––––––– Strong partner LORRY. Based in the city of Ekaterinburg, Lorry has many years of experience in international transport and is one of the largest freight carriers in Russia.
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Company Talente fördern. Personalentwicklung hat bei Quehenberger einen wichtigen Stellenwert. – – – Nurturing talented individuals personnel development plays an essential role at Quehenberger.
Ein Programm für die Zukunft A program for the future
Das Young Professional Program bei Quehenberger Logistics bietet eine interne Ausbildung mit Potenzial und Universitätszertifikat. ––––––––––––––––––
The Young Professional Program at Quehenberger Logistics offers in-house training that offers future prospects and a certificate awarded by a university.
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uehenberger als transparentes Unternehmen mit kurzen Entscheidungswegen braucht gut ver netzte Teams, die rasch reagieren können, und Verantwortungsträger, die den spezifischen Aufgaben gewachsen sind. Diese holt sich das Unternehmen nun für das Young Professional Program aus den eigenen Reihen. „Mit diesem Lehrgang wollen wir Talente identi fizieren und fördern, damit sie im Unternehmen einmal selbst Verantwortung übernehmen“, sagt Kathrin Eisold, Head of Human Resources.
Mehr als reines Fachwissen Die Lehrinhalte sind auf Modulbasis aufgebaut und auf die Unternehmensphilosophie sowie die erwünschten Fertigkeiten abgestimmt. In dem 14-tägigen Intensiv kurs, verteilt auf fünf Durchgänge von Juni bis Ende November, bringen interne und externe Experten den Teilnehmern unter anderem die Bereiche Führung, Betriebswirtschaft, Präsentation, Projektmanagement, Verhandlung, Qualitätsmanagement und Lean näher. Es geht beim Young Professional Program aber auch um Mitarbeiterbindung sowie um Networking. Die intensive Zusammenarbeit im Lehrgang soll die Führungskräfte von morgen persönlich miteinander in Kontakt bringen, was sich letztlich auf die tägliche Arbeit positiv auswirke, ist sich Kathrin Eisold sicher. „Diese Mitarbeiter sind für uns zudem Markenbotschafter. Sie sollen unser Wer tesystem und unsere Vorstellung, wie mit Kunden und Mitarbeitern umgegangen werden soll, in die Organisati on weitertragen.“ Das Auswahlverfahren erfolgte in zwei Stufen. Bereichs leiter aus allen Abteilungen nominierten bis Ende März 2014 junge Talente für das Young Professional Program, die Auswahl der Teilnehmer traf im Mai das Executive Board gemeinsam mit Human Resources. Die internen Module des Lehrgangs sind von der Business School der Universität Salzburg geprüft und zertifiziert, diese nimmt auch die Schlussprüfung ab. Für den Lehrgang selbst erhalten die Teilnehmer das universitär anerkann te Zertifikat UGM, sie können sich dann University General Manager nennen. –––––––––––––––––––––––– s a transparent company in which decisions are made quickly, efficiently and promptly, Quehen berger requires effectively-networked teams that can provide quick responses and people in charge that understand their specific business. As part of the Young Professional Program, the company now recruits them amongst their own employees. "With this training
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course, we want to identify and nurture talented indi viduals, so that one day, they themselves will be able to shoulder responsibilities within the company." explained Kathrin Eisold, Head of Human Resources.
More than just specialised knowledge The content of the program is split into modules and is coordinated with Quehenberger's corporate philosophy, as well as with the skillsets desired by the company. Dur ing this immersion course that encompasses a total of 14 days, spread across five sessions taking place from June until the end of November, internal and external experts will further introduce participants to topics such as Leadership, Business Management, Presentation Skills, Project Management, Negotiation, Quality Manage ment and Lean. Employee loyality and opportunities to network are other important aspects of the Young Professional Program. Future executives are brought into personal contact with each other due to the intense collaboration that takes place during the course. Kathrin Eisold is sure that in the end, this will have a beneficial effect on their day-to-day work. "Additionally, these employees become our brand ambassadors. They will further spread our system of values and the way we treat our customers and colleagues in the organisation.” The selection process is split into two stages. Division Manager from all divisions had time until the end of March 2014 to nominate young and talented individuals for participation in the Young Professional Program. In May, the Executive Board selected participants from this pool together with Human Resources. The internal modules that form part of the course are tested and certified by the Business School of the University of Salzburg that is also holding the final examination. For their participation in the course, the young professionals receive a so-called UGM certificate that recognised by universities and allows them to call themselves Univer sity General Manager.
Führung will gelernt sein An insgesamt 14 Tagen im Juni, August und November 2014 wurden zwölf Teilnehmer im Young Professional Program fachlich, methodisch, sozial und persönlich auf eine mögliche künftige Rolle als Führungskraft vorbereitet. ––––––––––––––– Leadership is something you have to learn For altogether 14 days in June, August and November 2014, the twelve participants in the Young Professional Program received training functionally, methodically, socially and individually prepare them for a potential future as leading executives.
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Company
Darf’s ein wenig mehr sein? WHAT Quehenberger Logistics verfügt über umfassende Kompetenz bei Value Added Services. Ob Etikettierung, Montage oder Co-Packing.
ELSE CAN WE OFFER?
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Quehenberger Logistics has gained enormous experience and skill when it comes to providing Value Added Services, whether labelling, assembly or co-packing.
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as Salzburger Logistikunter nehmen war eines der ersten der Branche, das Value Added Services angeboten hat. Seither hat Quehenberger sein Mehrwert-Angebot kontinuierlich ausgeweitet und weiterentwickelt. „Wir versuchen stets, unseren Kunden Gesamt lösungen zu bieten, die über den Transport und die Lagerung hinausgehen“, erklärt Hermann Költringer, Geschäftsführer Key Account Management. „Durch unsere hohe Kompetenz in unterschiedlichsten Leistungsbereichen unterscheiden wir uns klar vom Mitbewerb.“ Ob Automo tive, Retail oder Fashion Logistics, in allen Kernbranchen gibt es Zusatzleistungen, die Quehenberger mit übernehmen kann. Von der Etikettierung über die Haus zustellung inklusive Montage bis hin zu Zuschnitt und Stickerei. 12 AQ
Viele Handgriffe, ein Dienstleister Bei Kunden aus dem Bereich Fast Moving Consumer Goods und für Retailer, zu denen Konsumgüter des täglichen Bedarfs wie Nahrungsmittel, Körperpflegeprodukte und Reinigungsmittel zählen, bringt man landesspezifische Beschreibungen auf den Produkten an, die an die Filialen bei spielsweise in Rumänien gehen. Auch Co-Packing und Schrumpfen der Ver packungseinheiten gehört zu den Dienst leistungen. Für einen internationalen Konzern, der Babynahrung in den Nahen Osten liefert, übernimmt Quehenberger die Beschaffung von Sicherheitszertifika ten, um Gesundheitsgefährdung, Dioxin gehalt und Radioaktivität der Produkte ausschließen zu können. „Wir kümmern uns für Bahrain und Katar, Ägypten und Kuwait, im Oman und im Libanon bei Botschaften und Behörden um die jewei ligen Genehmigungen“, erläutert Költrin ger. Im slowakischen Senec wiederum sortieren Quehenberger-Mitarbeiter für Zeitschriften-Grossisten „Frau im Spiegel“ und Co., um sie für den Wiederverkauf
oder das Recycling vorzubereiten. Bei Weißwaren wie Wasch- oder Geschirr spülmaschinen übernimmt das Logistikun ternehmen nicht nur den Transport zum Endkunden. Speziell geschulte Mitarbeiter heben die Geräte mit Stiegensteigern direkt in die Wohnung, packen sie dort aus und schließen sie an. Auch um die Entsorgung von Verpackungsmaterial und Altgeräten kümmert sich Quehenberger.
Zuschneiden und sticken Besonders innovativ sind die Value Added Services für Textilunternehmen. In Ma zedonien hängt man die dort hergestellte Mode auf Bügel, versieht sie mit Preisschil dern und Sicherheitsetiketten. So weit, so standardmäßig. Doch man geht noch einen Schritt weiter. In Stip, dem Zentrum der mazedonischen Hemdenproduktion, betreibt Quehenberger eine eigene CADSchnittanlage. Hier werden Stoffe entspre chend den Vorlagen zugeschnitten, in die nahegelegenen Produktionsstätten geliefert und nach Fertigung in die zentralen Lo gistiklager nach Deutschland, Polen oder in die Slowakei transportiert. Für einen
Company
Etikettierung, Stickerei oder Zuschnitt sind einige der Leistungen im Fashion-Bereich. – – – Labelling, embroidering or cutting are a few of the services offered to the fashion industry.
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Company holländischen Webshop werden die Hem den zudem verpackt, für den Paketversand fertiggemacht und auf Paletten zu einem Paketdienstleister in den Niederlanden geschickt. Außerdem betreibt Quehenber ger in Mazedonien ein Distributionslager, unter anderem mit Berufsbekleidung für deutsche Kunden. Bevor diese ausgeliefert wird, besticken die Mitarbeiter individuelle Namensschilder und bringen sie an den Hemden an.
Whether it be in the Automotive or Retail sectors or in Fashion Logistics. Quehen berger is able to shoulder additional ser vices for its customers in all core industry sectors. This starts at labelling and doorto-door delivery including assembly and can go as far as tailoring or embroidering goods.
Mehrwert für Automotive
For customers from the fast-moving consumer goods sector and for retailers, offering everyday consumer goods such as food, body-care products and clean ing products, we stick country-specific descriptions onto the products, on items that are being transported for example to branches located in Romania. The services the company provide also include co-packing and compressing the actual packaging units. In the case of an inter national corporate group supplying baby food to the Near East, Quehenberger is in charge of obtaining the necessary safety certificates that state that the product does not endanger the health of consumers, as well as being free of dioxin or radioactive materials. As Hermann Költringer went on to explain: "We are in charge of contacting embassies and official bodies in countries such as Bahrain and Qatar, Egypt, Kuwait, Oman and the Lebanon in order to obtain the relevant documents." In the Slovakian town of Senec, Quehen berger employees are working on behalf of a magazine wholesaler. They sort through magazines such as "Frau im Spiegel", getting them ready to either be resold or recycled. In the case of white goods, such as washing machines or dishwashers, the logistics company does not just transport the appliances to the end customer's home address. Specially-trained employees uses stair climbers to deliver pieces of equip ment directly into the customer's home, then unpack and connect it. Quehenberger also disposes of packaging materials and the customers old appliance.
In Russland bietet Quehenberger für einen Kunden in der Automotive-Branche beispielsweise das Packen von Teile-Sets an, die auf die Minute genau ans Fließband geliefert werden. Just in sequence, ein Service, der die Bestandskosten erheblich verringert. Ein weiterer Service ist das Lademittelmanagement: Darunter versteht man den Kreislauf und die Reinigung der Mehrwertbehälter, in denen die Produkte transportiert werden. Auch für Autoreifen bietet Quehenberger Value Added Services, montiert sie auf die Felgen und wuchtet sie.
Mehr als reine Logistik. Value Added Services machen den Unterschied im Detail. – – – More than just logistics. Value Added Services take care of the details that make the difference.
–––––––––––– he Salzburg-based logistics com pany was one of the first in its sec tor to offer Value Added Services. Since then, Quehenberger has continued to expand and to further develop its range of additional services. "We always set out to provide our customers with full-service solutions that extend beyond transporta tion and storage," explained Hermann Költringer, Managing Director Key Account Management. "Our enormous expertise in a range of highly diverse services clearly sets us apart from our competitors."
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A multitude of tasks, carried out by a single service provider
Cutting and embroidery The Value Added Services Quehenberger provides to textile companies are es
pecially innovative. In Macedonia, the garments produced there are hung onto clothes hangers, then we attach price tags and safety labels – so far, all standard industry procedures. We, however, go one step further. In Stip, the center of shirt manufacturing in Macedonia, Quehen berger operates its own CAD cutting machine. There, textiles are cut according to sewing patterns and then delivered to production sites located nearby. Once put together, the clothing is transported from there to the central logistics warehouses in Germany, Poland or Slovakia. In the case of a Dutch online retailer, shirts are also packed, readied for final delivery by parcel and then dispatched on pallets to a parcel service in the Netherlands. In Macedonia, Quehenberger also operates a distribution warehouse for products such as profes sional workwear destined for customers in Germany. Before they are being shipped off, employees embroider individual name plates and attach them to the shirts.
Added Value in the auto motive sector In Russia, Quehenberger puts together sets of automotive parts for a customer in that industry. The components are then made to arrive at the assembly lines right when they are needed. This service, called Just-in-Sequence, ensues a substantial reduction in inventory costs. Management of loading equipment - an additional Value Added Service - involves circulation and cleaning of reusable containers, in which the products themselves are transported. When it comes to tyres, Quehenberger also offers Value Added Services such as fitting them onto the rims and balancing them. Logistik mit Mehrwert Quehenberger Logistics bietet Value Added Services in der Beschaffungs-, Lager- und Transportlogistik. Kernbranchen: Automotive, Retail, Fashion Logistik. ––––––––––––– Value Added Services Quehenberger Logistics provides Value Added Services in the areas of procurement, warehouse and transport logistics. Core industry sectors are Automotive and Retail, as well as Fashion Logistics.
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Der Faktor Mensch The human factor Kundenzufriedenheit hängt im Dienstleistungssektor eng mit dem Verhalten der Mitarbeiter zusammen. Bei Quehenberger Logistics legt man deshalb großen Wert darauf. Mit Erfolg. –––––––––––––
In the service industry, customer satisfaction is closely related to the be haviour of a company’s employees. This is why, Quehenberger Logistics pays a lot of attention to it. And it shows.
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on Mitte Juni bis Juli 2014 wurde von Quehenberger in insgesamt 30 Ländern die jährliche Kunden befragung durchgeführt. Das erfreuliche Ergebnis: Eine Gesamtnote von 1,53* (2013: 1,77). CEO Christian Fürstaller dazu: „Als Dienstleistungsunternehmen ist Kundenzufriedenheit unser höchstes Ziel. Die gute Bewertung freut uns, ist aber zugleich Auftrag, es in Zukunft noch besser zu machen.“ Das entspreche auch der im gesamten Unternehmen geltenden Lean-Philosophie, die seit 2011 kontinuier lich angewandt wird. Neben individuellen Kundenlösungen und maßgeschneiderten Angeboten legt man bei Quehenberger Logistics den Fokus auf die Qualität der Arbeit und auf den Umgang mit den Kunden. In den vergangenen drei Jahren konnte sich das Unternehmen auch in diesen Be reich verbessern. So wurde aktuell der Umgang der Mitarbeiter mit Kunden mit 1,44 bewertet (2013: 1,58 und 2012: 1,84). „Wir haben eine klare Marken philosophie, die unsere Arbeitsweise definiert“, so Fürstaller. „Es zählen der persönliche Kontakt zu Kunden und Partnern sowie die gegenseitige Verpflichtung durch Handschlagqualität.“
Die Top 5 / The Top 5
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Umgang der Mitarbeiter mit Kunden
1,44 1.44
(2013: 1,58) (2013: 1.58)
X1 EXPRESS Online-Buchung X1 EXPRESS online booking
1,44 1.44
(2013: kein Wert) (2013: no figures available)
Beschädigungsquote der Ware Rate of damaged goods
1,47 1.47
(2013: 1,58) (2013: 1.58)
Erreichbarkeit der Mitarbeiter Reachability of our employees
1,50 1.50
(2013: 1,65) (2013: 1.65)
Vollständigkeit und Verständlichkeit der Angebote Completeness and clarity of our offers
1,52 1.52
(2013: 1,69) (2013: 1.69)
Our employees’ interaction with our customers
–––––––––––– rom mid-June to July 2014, Que henberger carried out its annual customer survey in a total of 30 countries. The outcome was very pleasing: The overall result was 1.53* (2013: 1.77). In the words of the company’s CEO, Chris tian Fürstaller, “We are a company that provides services, customer satisfaction is therefore our utmost objective. Whilst achieving good results in the customer survey is very pleasing, it also tells us that we need to strive to become even bet ter in the future.” This approach is also in keeping with the Lean philosophy, which has been applied throughout the entire company since 2011. Alongside individual customer solutions and tailor-made offers, Quehenberger Logistics also focuses upon the quality of its work and upon interaction with its customers. During the past three years, the company has successfully achieved improvements in those areas. For example, the company achieved a score of 1.44 for customer interaction in this year’s survey, as compared to 1.58 in 2013 and 1.84 in 2012. As Mr. Fürstaller explains: “We have a clear company philosophy that defines the way we work. What counts are the personal interactions we have with our customers and partners, together with our mutual commitment to fulfilling our promises.”
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Umfragedaten Zeitraum: Mitte Juni bis Juli 2014 Gesamtheit: 2.520 Rücklauf: 690 Teilnahmequote: 27,4 Prozent * Bewertungsskala: 1 = Sehr gut, 4 = Nicht genügend
–––––––––––––––––––– Data from THE survey Period: Mid-June to July 2014 Total number of surveys sent out: 2,520 Surveys completed: 690 Participation rate: 27.4 percent
* Evaluation scale: 1= Very good, 4= Unsatisfactory
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Company
Gewinner auf der Zielgeraden Winner on the home straight
Mit dem neuen Leistungspaket Q Home optimiert Quehenberger Logistics die Servicequalität auf der letzten Meile für ganz Österreich. ––––––––––––––––––
With the new product Q Home, Quehenberger Logistics can now provide all customers in Austria with an optimised service to deliver goods that last mile.
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ransport, Montage und der Green-But ton-Test, bei Bedarf auch die Entsorgung von Altgeräten: Das Service-Modul Q Home erweitert die Leistungspalette von Quehenberger Logistics bis in die Wohnung des Endkunden. Der neue Rundum-Lieferservice für Haushalts- und Elektrogeräte sowie sperrige Güter umfasst ein komplettes Leistungspaket von der Terminvereinbarung über die Installati on und Montage bis zur Entsorgung. Es wurde für Hersteller, Einzelhändler und Online-Shops entwickelt, die ihren Endkonsumenten nicht nur hochwertige Geräte, sondern auch erstklassigen Kundenservice in der Zustellung bieten wollen. Diese Qualität kann Quehenberger Logistics durch seine langjährige Erfahrung im Handling von Weiß- und Braunware garantieren. Speziell qualifizierte Quehenberger-Mitarbeiter über nehmen den Transport, schließen die angeliefer te Wasch- oder Spülmaschine an, machen das TV-Gerät oder die Audio-Anlage betriebsbereit und überprüfen die Funktionsfähigkeit (GreenButton-Test). Wenn es im Gegenzug Altgeräte zu entfernen gibt, kümmern sie sich um Abbau und die fachgerechte Entsorgung.
Pilotprojekt erfolgreich Gemeinsam mit dem Premiumgerätehersteller Miele wurde Q Home ab dem Frühjahr 2014 getestet. Wolfgang Bell, Mitglied der Geschäfts führung von Miele, bestätigt den Erfolg des Pilotprojekts: „Wir kooperieren mit Quehen 16 AQ
Company
Q Home verbindet Lieferung mit Installation und Montage. – – – With Q Home, installation and assembly are now part of the delivery.
berger seit zwölf Jahren ausgezeichnet im klassischen Stückgutverkehr zu unseren Fachhändlern. Parallel dazu wurde aber klar, dass bei Premiumprodukten auch die Nähe zum Endkonsumenten immer wich tiger wird. Mit Q Home können wir auch auf dieser letzten Meile jene Qualität bieten, die unserer Marke entspricht. Die von uns intensiv geschulten Quehenberger-Teams fungieren als direkter Ansprechpartner für die Kunden und wickeln die gesamte Dienstleistung inklusive Inbetriebnahme ab – und dieser komfortable und verlässliche Service passt zu unseren Produkten.“ Seit Juli bietet Quehenberger Logistics das umfassende Service-Modul im Regel betrieb für ganz Österreich an. Derzeit erfolgt die Lieferung werktags in Zeit fenstern, die mit den Endkonsumenten eng abgestimmt werden; mittelfristig soll die Ausweitung der Lieferzeiten in die Morgen- und Abendstunden sowie auf den Samstag für noch mehr Kundenfreund lichkeit sorgen. –––––––––––– ervices carried out by Q Home include transportation, installation and carrying out the green-button test. In addition, the customers old appli ance is disposed of. Through this subsidi ary, Quehenbergers extends its range of services to be useful to customers even in their homes. This new delivery service for household and electronic devices, as well as bulky goods, includes a comprehensive package of services ranging from schedul ing delivery appointments to installation and assembly and finally to disposal. This service was developed for manufactur
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ers, retailers and online stores who not only wish to supply their end customers with high-quality devices, but want to keep providing first-rate customer service during delivery of their items. Thanks to its many years of experience in handling white and brown goods, Quehenberger Logistics is ideally equipped for guarantee ing high-quality service. Specially qualified Quehenberger employees take care of transportation and connect the washing machine or dishwasher they just delivered. They also set up TVs or sound systems and test if they are working correctly by car rying out the so-called green-button test. If in turn any old appliances need to be returned, employees will properly uninstall the device and dispose of it in a profes sional manner.
Pilot project was a success From Spring 2014 onwards, Q Home was tested in collaboration with high-end appliance manufacturer Miele. Wolfgang Bell, a member of Miele's executive board, confirmed that the pilot project was a success. "We have been working with Que henberger as our provider for conventional consolidated shipments from our produc tion facility to our specialist retailers for twelve years now. During that time, it became clear that being in direct contact with the consumers of our high-end prod ucts was becoming increasingly important. With Q Home, we are now able to provide our end customers with the high-quality home delivery and installation service they expect from a brand like Miele. The Quehenberger teams received extensive training from us so they can be a direct
point of contact for our customers. They are responsible for carrying out the com plete service package, including installing and activating the new appliance. This convenient and reliable service certainly lives up to the appliances manufactured by our company." Since July 2014, Quehenberger has been offering this comprehensive service module as part of its normal operations throughout Austria. At the present time, deliveries take place on working days in time slots that are agreed on with the end customer. In the medium run, this system will be expanded to include deliveries in the early morning or evening hours, as well as on Saturdays. This will ensure that having a new appliance delivered becomes even more customer-friendly than it is today. Mehr Service mit Q Home n Telefonische Terminvereinbarung mit Endkunden n Anlieferung werktags von 8 bis 17 Uhr (zukünftig auch abends und samstags) n Zustellung bis zum Verwendungsort n Montage, Anschluss an Wasser-/Stromnetz n Green-Button Test n Demontage & Entsorgung von Altgeräten ––––––––––––––– Value Added Services with Q Home n Time of delivery is arranged with the end customer by telephone n Delivery takes place on working days from 8.00 to 17.00 (in future, deliveries during the evening and on Saturdays will also be possible) n Delivery to the appliances‘ place of use n Assembly and connection to water and power supplies as applicable n Green-button test n Disassembly and disposal of old appliances
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Company
Jedes Teil an seinem Platz Every part in its place
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Company
Für Schaeffler Automotive Aftermarket entwickelte Quehenberger in Moskau eine individuelle Lagerlogistiklösung und startete damit im November. –––––––––––––
For Schaeffler Automotive Aftermarket, Quehenberger developed a dedicated warehouse logistics solution in Moscow, which commenced operations in November.
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om Kugellager bis hin zu Getriebe komponenten schickt Schaeffler Automotive Aftermarket seit Oktober die ersten Ersatzteile in das Moskauer Quehenberger-Lager. Der Unter nehmensbereich der Schaeffler Gruppe zeichnet für das weltweite automobile Ersatzteilegeschäft der Marken LuK, INA, FAG und Ruville verantwortlich. Mit insgesamt rund 11.500 Vertriebspartnern und mehr als 30 Vertriebsbüros und Nie derlassungen steht Schaeffler Automotive Aftermarket für Kundennähe und einen hohen Servicegrad.
Fotos/Photos: Schaeffler
Kompetenz vor Ort Aus zahlreichen Mitbewerbern hat sich Quehenberger Mitte 2014 in einem Ausschreibungsverfahren durchgesetzt. Ein wichtiger Punkt bei der Entscheidung für Quehenberger war, dass man in dem Salzburger Logistiker einen Partner hat, dem die russischen Gegebenheiten aus langjähriger Präsenz vor Ort vertraut sind, der aber auch in Österreich als deutsch sprachiger Ansprechpartner zur Verfü gung steht. Die vielen Erfahrungen mit Kunden der Automotive-Branche zählten zusätzlich – auch für Quehenberger in der Vorbereitungszeit. „Wir haben uns bereits während der Ausschreibung präzise mit den Produkten auseinandergesetzt und jeden Prozess im Detail bewertet“, sagt Mathias Friedrich, Head of Contract Lo gistics. So konnte beispielsweise auch die Frage beantwortet werden, wie man am effizientesten 14.000 verschiedene Artikel AQ 19
Company unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien wie Zugriffshäufigkeiten und Artikelgewicht lagert.
Schwindelfrei arbeiten In dem von Quehenberger betriebenen Lager steht derzeit Platz für 3.000 EuroPaletten zur Verfügung, in Fachboden regalen können auf drei Ebenen weitere 16.500 kleinere Einheiten verstaut werden. Zusätzliche Erweiterungsflächen sind vorhanden. Eigens angeschaffte Kom missioniergeräte können sich entlang der Regale bis zu zehn Meter nach oben schrauben, um die gewünschten Behälter oder Paletten zu entnehmen. In dieser luf tigen Höhe müssen die Mitarbeiter nicht nur schwindelfrei sein, sondern auch die richtigen Waren in der richtigen Menge kommissionieren.
Startschuss im November Die Kooperation umfasst den Betrieb und die operative Leitung des Lagers. „Neben der Warenübernahme, der Einlagerung und der Kommissionierung sowie Verpa ckung und Verladung führen wir auch Set Building durch“, erklärt Friedrich. Dabei werden einzelne Ersatzteile nach Wunsch zu Einheiten geschnürt und an die Kunden geliefert. Die damit betrauten Mitarbei ter wurden dafür eigens von Schaeffler Automotive Aftermarket geschult. Der Lagerstandort an der Moskauer Ringau tobahn (MKAD) bietet eine optimale An bindung an die Verkehrsinfrastruktur. Die langfristig projektierte Zusammenarbeit mit dem Versand der Ersatzteile innerhalb Russlands startete im November. –––––––––––– rom screws to gearboxes, Schaeffler Automotive Aftermarket started sending its first spare parts to the Quehenberger warehouse in Moscow. The business division of the Schaeffler Group is responsible for the global automotive replacement parts business for the LuK, INA, FAG and Ruville brands. With a total of around 11,500 distribution partners and 30 sales and representative offices, Scha effler Automotive Aftermarket is known for its close proximity to customers and service at a high level.
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Detailarbeit. Beim Set Building werden Einzelteile zu Einheiten geschnürt. – – – It's all in the detail. Set building involves assembling individual components into units.
In-house competence In a tender process in mid-2014, Quehen berger has been nominated as service pro vider among a large number of competitors. One of the primary reasons why Quehen berger won the contract was the fact that the Salzburg-based logistics company has many years of in-country experience in Russia, but also has German speaking employees that can be contacted in Austria. The company’s extensive experience in serving customers in the automotive sector proved to be an additional plus - also for Quehenberger during the preparation process. "During the tender exercise, we carried out a detailed examination of the products and evaluated each of the pro cesses in detail," said Mathias Friedrich, Head of Contract Logistics. That way, it was possible to answer questions such as how to efficiently store 14,000 different items, taking into account a variety of criteria, such as the frequency of access and the weight of each item.
Unfazed when working high up The warehouse operated by Quehenberger can currently store 3,000 euro pallets. On small bin locations spread out over three levels, another 16,500 smaller items can be stored. Specially acquired picking forklifts are able to move along the shelves at heights of up to ten metres in order to pick the boxes or pallets that are needed. At such heights it is not only important that employees have a head for heights, but that they are able to pick the correct items at the right quantities.
Start of operations in November The cooperation encompasses opera ting and also managing the warehouse. "In addition to receiving, storing, order picking, packing and loading the goods, we also take care of set building," explained Mathias Friedrich. As part of this, upon request, individual spare parts are bundled into units and delivered to customers. The employees carrying out this task were specially selected and trained by Schaeffler Automotive Aftermarket. The warehouse, which is located on the Moscow Ring Road (MKAD), is ideally connected to traffic infrastructures. This collaboration in dispatching spare parts throughout Russia started in November and is intended to continue for several years.
ErsatzteilSpezialist Mit den Marken LuK, INA, FAG und Ruville, mit intelligenten Reparaturlösungen, der Entwicklung professioneller Spezialwerk zeuge und umfangreichen Service-Angeboten leisten die Spezialisten von Schaeffler Automotive Aftermarket einen entscheidenden Beitrag zum Markterfolg ihrer Kunden und Partner. ––––––––––––– Specialist in spare parts With its LuK, INA, FAG and Ruville brands, intelligent repair solutions, the development of professional special tools and a comprehensive service program, the specialists from Schaeffler Automotive Aftermarket are working together with customers and partners for mutual market success.
NEWS
Logistics
Logistics Und sie fliegen doch
Bei Amazon hielt man es noch für eine gute Marketing aktion, mittlerweile experimentieren auch andere Unternehmen mit der fliegenden Paketzustellung: Ob die deutsche Post mit ihrem Paketkopter oder zuletzt Google mit dem Project Wing. Pilotflüge transportierten bereits Medikamente und Hundefutter zu abgelegenen Farmen in Australien. Das angestrebte Ziel: Eine Zustellung innerhalb von ein bis zwei Minuten.
Up, Up And Away!
Amazon certainly thought it was a brilliant marketing campaign. Now other companies, whether it be Deutsche Post with its "Paketkopter" or most recently Google with Project Wing, are also experimenting with delivering packages via plane. Test runs are already delivering medicine and dog food to remote farms in Australia. The intended goal: Dispatch within one or two minutes.
Sicher im toten Winkel
Gegen einen LKW haben Fußgänger und Fahrradfahrer kaum Chancen. Um deren Sicherheit zu erhöhen, hat Mercedes-Benz den Blind Spot Assist für LKW entwickelt. Eine Radarsensorik vor der Hinterachse des Zugwagens überwacht die gesamte rechte Seite und meldet dem Fahrer optisch und akustisch, wenn sich eine Person im toten Winkel verbirgt. Der Assistent erkennt dabei über Blinker, Lenkung sowie Spurkamera, dass der Fahrer abbiegen will. Bremsen muss dieser dann allerdings noch selbst.
Fotos/Photos: Mercedes-Benz, DHL Deutsche Post, DNV GL/Toftenes Multivisjon
Safe In the Blind Spot
Pedestrians and cyclists stand little chance against a truck. In order to increase their safety, Mercedes-Benz has developed the so-called Blind Spot Assist for trucks. A radar sensor positioned in front of the trucks' rear axle monitors the entire right side of the vehicle and warns the driver both visually and audibly if it detects a person in the blind spot. The program recognises the drivers intention to turn through indicators, his steering patterns and a lane camera. However, the driver must still operate the brakes himself.
Revolutionär
Batteriebetrieben und ohne Besatzung auf Kurzstrecken unter wegs: Das „ReVolt“-Konzeptschiff des Technik-Dienstleisters DNV GL wird derzeit an der norwegischen Küste getestet und soll dann Straßentransporte über Land ersetzen. Mit einer Länge von 60 Metern und einer Breite von 14,5 Metern kann das Schiff rund 100 Standardcontainer aufnehmen – denn ohne Besatzung bleibt mehr Platz für Güter.
Revolutionary
Running on batteries and unmanned over short distances, the "ReVolt" concept ship by technical services provider DNV GL is currently being tested along the Norvegian coast and is supposed to replace land transports. At a length of 60 meters and a width of 14,5 meters, the ship could hold around 100 standard containers, as there is more space for goods without a crew on-board. AQ 21
Logistics
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Logistics
Return to sender Der Online-Handel boomt, ein Ende ist nicht in Sicht. Mit den steigenden Umsatzzahlen wachsen auch die Anforderungen an die Logistik-Dienstleister. Eine große Herausforderung ist das Retouren management.
Illustration: www.carolineseidler.com/Eva Vasari
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Online retailing is booming and there is no end in sight. Alongside everincreasing turnover numbers, logistics service providers are faced with growing demands. One of the biggest challenges is posed by return management.
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er Online-Handel hat sich zu einem wichtigen Motor für die globale Logistikwirtschaft entwickelt. Was es früher einmal beim Greißler ums Eck zu kaufen gab, kommt heute bis vor die Haustür. Egal ob Be kleidung, elektronische Artikel, Bücher oder sogar Lebensmittel: Ein Mausklick genügt und die Ware ist auf dem Weg zum Kunden – immer öfter in einem individuellen, zwischen Empfänger und Logistiker vereinbarten Zeitfenster. Diese Entwicklung ist sinnvoll, weil so erfolglose Zustellversuche entfallen und die Kundenzufriedenheit gesteigert wird. Im Vorjahr verzeichnete die globale Logistikwirtschaft einen Umsatz von 981 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2020 wird der jährliche Bedarf an Logistik dienstleistungen Experten zufolge um drei Prozent wachsen – stark getrieben vom Online-Handel. Allein in Deutsch land wurden im Vorjahr Waren im Wert von 48 Milliarden Euro online einge kauft. In Österreich liegt der im OnlineHandel erwirtschaftete Umsatz aktuell bei 6,9 Milliarden Euro.
Lebensmittelzustellung im Aufschwung Was die Art der Waren betrifft, be schränkt sich der Online-Handel längst
nicht mehr nur auf Non-Food-Produkte. Besonders Lebens- und Genussmittel werden immer stärker angefragt. Die Deutsche Post will beispielsweise 2015 mit ihrer Tochter DHL im großen Stil mit der Zustellung von Lebensmitteln an Haushalte in deutschen Städten begin nen. In Österreich hat der Handelskon zern Pfeiffer bereits gemeinsam mit der Österreichischen Post begonnen, Obst, Nudeln und Co. an Privathaushalte zu liefern. Testläufe sollen zeigen, wie sich die Lebensmittelzustellung alltagstaug lich und wirtschaftlich gestalten lässt. Große Ketten wie der REWE-Konzern stellen Lebensmittel ihren Kunden schon seit längerem an die Haustür zu und berechnen für den Transport ein Entgelt. Sehr sensibel gestaltet sich in diesem Zusammenhang die Zustellung von Frischwaren wie Brot, Milch und Butter, weil die Ware punktgenau und vor allem rasch zum Kunden kommen muss.
Retouren: Kosten senken, Umwelt schonen „Return to Sender“ heißt es durch schnittlich bei jedem dritten Internet käufer. Zwischen fünf und 50 Prozent aller Bestellungen gehen retour – stark abhängig von der jeweiligen Branche. Die meisten Retourensendungen ent AQ 23
Logistics
„Return to Sender“ heißt es durchschnittlich bei jedem dritten Internetkäufer. – – – – – – About one in three online shoppers chooses “Return to Sender”. stehen in der Modebranche. In konkre ten Zahlen am Beispiel Deutschland bedeutet das: Insgesamt 286 Millionen Rücksendungen nur im letzten Jahr. Somit hat sich das Retourenmanage ment zu einer der großen Herausforde rungen im E-Commerce entwickelt. Wie wichtig die Möglichkeit für den Kunden ist, Waren zurückzusenden, zeigen aktuelle Studien: Ein Drittel aller Konsumenten wollen künftig nur in On lineshops einkaufen, die einen kostenlo sen Rückversand der bestellten Waren anbieten. Online-Händler wie Ama zon, Zalando, Otto, C&A oder H&M versprechen, dass sie auch in Zukunft die Kosten für das Zurückschicken von Schuhen, Bekleidung etc. übernehmen wollen, obwohl sie die Kosten dafür auf die Kunden abwälzen könnten. Von der Kostenübernahme erhoffen sich die Internet-Händler einen Wettbe werbsvorteil gegenüber dem stationären Handel. Neben dem finanziellen Mehrauf wand für die Dienstleister ist auch die Umweltbelastung nicht zu unterschät zen: Bei den genannten 286 Millionen deutschlandweiten Rücksendungen im letzten Jahr lag sie bei einem halben Kilo CO2-Emissionen pro Sendung. Auf das Jahresvolumen hochgerechnet bedeu tete das 143.000 Tonnen CO2-Ausstoß. Das ist so viel Kohlenstoffdioxid wie bei 1.400 Autofahrten von Hamburg nach Moskau. Retouren lassen sich durch permanente Retourenanalysen, qualitative Verbesserung der Kommis sionierung, Sortimentsbereinigung und Adaptierung der Marketingstrategie verringern oder noch besser vermei den. Nur so wird eine nachhaltige Kostensenkung in der Retourenlogistik herbeigeführt und der Natur ein großer Dienst erwiesen.
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–––––––––––– nline retailing has become an important motor for the global lo gistics industry. What could once upon a time be bought at the corner store, is today being delivered right to your door step. No matter if it is clothes, electronical devices, books or even groceries: At simply a click of a button, the goods are on their way to the customers. Increasingly, this is done in an individual time frame agreed upon by receiver and logistics expert. This development is very beneficial as it does away with pointless attemps at delivery and improves customer satisfaction. Last year, the global logistics sector generated a turnover of 981 billion Euros. Experts es timate that until 2020, the global demand for logistics services will increase by three percent. This growth will mainly be driven by online retailing as has been confirmed by experts. In Germany, goods with a value of 48 billion Euros were purchased online last year. In Austria online retail ing generates currently a turnover of 6.9 billion Euros.
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Booming Food Transports Not only non-food products are bought online anymore. Especially the demand for grocecies and semiluxury food is grow ing more and more. The German postal service Deutsche Post, together with its subsidiary DHL, is planning to introduce the delivery of groceries to private house holds in urban areas all over Germany in 2015. In Austria, the Pfeiffer business group in collaboration with the Austrian postal service Österreichische Post has already started delivering fruit, pasta and other groceries to private households. Test runs should demonstrate how to intre grate grocery deliveries into customers' daily lifes as well as how to carry them out economically. Large grocery retailers such as the REWE group have been delivering groceries to their customers' doorstep for
some time now, charging a fee for the de livery. In this context, the delivery of fresh products such as bread, milk and butter is especially sensitive as these goods need to be delivered to customers on time and above all, quickly.
Returns: Reducing Costs and Environmental Impact About one in three online shoppers chooses “Return to Sender”. Depending on the specific industry, between five and 50 percent of all orders are being sent back. Most returns are made in the fashion industry. In concrete numbers, taking Germany as an example, this entails a total of 286 million returns just in the last year. Thus, return management has become one of the big challenges for online re tailers. According to studies, one third of all con sumers will only purchase items in online stores that offer a free return service in the future. Online retailers such as Amazon, Zalando, Otto, C&A and H&M have promised that they will continue to bear the costs of returns for shoes and clothes, etc., even though they could pass the costs on to the customer. By taking over the costs of returns, internet retailers expect to gain a competitive advantage. Not only the additional costs for service providers, the impact on nature is not to be underestimated, either. In the case of Germany’s aforementioned 286 million re turns, each shipment produced half a kilo of CO2 emissions. In total, approximately 143.000 tonnes of CO2 emissions resulted from return shipments in the whole year. This equals 1.400 car journeys from Hamburg to Moscow. Constant analysis of returns as well as qualitative improve ments in order picking, optimisation of product lines and adaptation of marketing strategies helps to reduce or even better, avoid returns. Only thusly, the cost of re verse logistics can be reduced sustainably and nature is done a favour, as well.
Logistics
Virtueller Durchblick
Datenbrillen senken die Fehlerquote in der Kommissionierung. – – – Data glasses lower error rates during commissioning.
Virtual Insight
Mit Google Glass wurde die Sience Fiction der 1980erJahre Realität. Können diese Datenbrillen auch in der Logistik sinnvoll eingesetzt werden? –––––––––––––
With Google Glass, an element from 1980s science fiction was brought to life. Could these data glasses also be put to good use in logistics?
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erschiedenste Anbieter von Hardund Software für die Logistik haben bereits Datenbrillen im An gebot, teilweise in komplette Produktpa letten eingebettet. Auch wenn noch einige technische Verbesserungen bei Lesegenau igkeit, Akkulaufzeit und Tragekomfort ausstehen, so könnten doch schon bald ganze Lager- und Kommissionierabläufe mit Datenbrillen abgewickelt werden. Eine Zeitersparnis von mehreren Sekunden pro Pick ist dabei durchaus realistisch. In Summe ergibt sich damit eine spürbare Zeit- und damit Kostenersparnis im Lagermanagement. Beim „Vision Manual Picking“ zum Beispiel wird der Kommis sionierauftrag über die Brille direkt in das Sichtfeld eingeblendet, Unterlagen auf Pa pier entfallen. Der Mitarbeiter wird sicher durch das Lager navigiert, überflüssige Wege werden vermieden, Einlernzeiten reduziert. Eine integrierte Kamera scannt Barcodes und gleicht die Daten mit dem Auftrag ab. So kann eine Null-Fehler-Quo te erreicht werden, die Kosten sinken. Ob man nun Ein- oder Zweiglasbrillen bevorzugt, auf Android oder ein anderes
Betriebssystem setzt und wie man die Datenbrille in die jeweils vorhandene Lager-IT einfügt, sind Detailfragen – der große Trend hin zur Augmented Reality scheint aber auch in der Logistik unum kehrbar. Professor Willibald Günthner von der Technischen Universität München sieht darin durchaus Potenzial: „Wir gehen davon aus, dass auch bei weiteren manu ellen Tätigkeiten im Lager eine sinnvolle Unterstützung durch diese Geräte möglich ist. Deshalb sehen wir für die Zukunft großes Potenzial für Datenbrillen in der Intralogistik.“ –––––––––––– variety of hardware and software suppliers are already includ ing data glasses in their offers to clients in the logistics sector, some as part of specially tailored packages. All ware house and order picking processes could be carried out using data glasses in the very near future, once the devices have been technically improved when it comes to reading accuracy and battery life, as well as wearability. This way, several seconds could be realistically saved with each pick. Appreciable savings can therefore be made in terms of both time and money spent on warehouse management. In the case of "Vision Manual Picking", for example, the order that is about to be commisoned can be displayed directly in the field of vision via the glasses, doing away with the need for paper documents. The employees will
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be guided safely through the warehouse, circuitous routes will be avoided and train ing times will be reduced. The embedded camera scans barcodes and compares their details with those of the order. This means that an error rate of zero can be achieved, thereby lowering costs. The choice between single or dual lens glasses, Android or another operating system and how the data glasses are to be integrated into the existing warehouse IT system are merly details. The global trend towards Augmented Reality, however, seems to be unreversable in the logistics industry as a whole. Professor Willibald Günthner from the Technische Univer sität München recognises their potential: "Our understanding is that the glasses can also offer useful support for other manual tasks carried out in warehouses. We truly think that data glasses have a great deal of potential in the area of intralogistics."
Unter Augmented Reality versteht man die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Dabei werden computergenerierte Zusatzinformationen oder virtuelle Objekte mittels Einblendung oder Überlagerung sichtbar gemacht. ––––––––––––––– Augmented reality is the computer-based expansion of the perception of reality. Additional information or virtual objects are generated by a computer and integrated into or superimposed onto the field of vision, making them visible.
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Logistics Im Gespräch / In Conversation
Nutzfahrzeuge im Wandel The
transformation of utility vehicles
AQ im Gespräch mit Stefan E. Buchner, Leiter MercedesBenz LKW, zum Thema LKW der Zukunft und neue Anforderungen im Transportwesen. –––––––––––––
AQ talked to Stefan E. Buchner, Head of MercedesBenz Trucks, about “Future Truck” and new challenges of transportation.
Höchst effizient. Der Future Truck 2025 von Mercedes-Benz. – – – Highly efficient. The Future Truck 2025 by Mercedes Benz.
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Die Transportbranche steht vor großen Herausforderungen. Das Anwachsen des PKW-Verkehrs, strenge Umweltauflagen und steigende Kraftstoffpreise sowie ein europaweiter Fahrermangel sind einige der Faktoren. Wie reagiert Mercedes-Benz als Nutzfahrzeughersteller darauf? Stefan Bucher: Wir haben uns vor einigen Jahren die Frage gestellt, ob der MercedesBenz LKW der Zukunft auf Basis des be währten Actros weiterentwickelt wird. Wir haben uns für den revolutionären Ansatz entschieden und eine komplett neue Fahr zeugplattform entwickelt, in die alle positi ven Eigenschaften des bewährten Produkt programms integriert wurden. Drei Jahre nach Markteinführung des neuen Actros Euro VI konnten wir für unsere Kunden als erster LKW-Hersteller ein komplettes, auf Euro VI ausgelegtes Produktportfolio anbieten. Alle neuen Baureihen sind damit konsequent auf die Einsätze im Fern-, Verteiler- und Bauverkehr ausgerichtet, so bieten wir für unsere Kunden die ideale Lösung für den jeweiligen Einsatzzweck. Seit Sommer 2014 wird der „Fahrerlose LKW“ getestet. Was kann der „Future Truck 2025“ leisten? Der „Future Truck 2025“ ist ein Ausblick auf den Fernverkehrs-LKW der Zukunft: In zehn Jahren könnten LKW auf den Autobahnen autonom fahren. Damit wird die Transport-Effizienz gesteigert, der Verkehr für alle Teilnehmer sicherer, Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen werden weiter reduziert. Mercedes-Benz vernetzt dafür bestehende Assistenzsyste me mit weiterentwickelter Sensorik zum „Highway Pilot“-System und ermöglicht so das autonome Fahren. Aber lassen Sie
mich unterstreichen, mit dem autonom fahrenden LKW wird nicht auf den Fahrer verzichtet: Er bleibt weiterhin „Chef im Ring“. Uns geht es darum, die Effizienz und Sicherheit zu erhöhen und das Berufsbild des Fahrers attraktiver zu gestalten. Aber dafür sind natürlich auch gesetzliche Re gelungen notwendig. Hier sind wir auf die Unterstützung der Politik angewiesen. Klimaschutz ist auch ein wichtiges Thema im LKW-Verkehr. Es gibt Pilotprojekte wie zum Beispiel den O-LKW von Siemens. Wie reagiert Mercedes im Nutzfahrzeugbereich auf das Thema Nachhaltigkeit? Mit dem neuen Actros haben wir eine komplett neue Fahrzeugplattform ent wickelt und nahezu alle Komponenten optimiert. Das Ergebnis: Eine deutliche Senkung des Kraftstoffverbrauchs und damit eine CO2-Reduktion in gleichem Maße. Ein weiteres Beispiel zum Thema Nachhaltigkeit ist unser Assistenzsystem Predictive Powertrain Control – kurz PPC –, das wir sehr erfolgreich im Markt einge führt haben. Als weltweit erster GPS-Tem pomat greift PPC zusätzlich zur reinen Geschwindigkeits- und Bremsregelung auch in die Getriebesteuerung ein. Diese Assistenz für den Fahrer spart zusammen mit Fleetboard rund 15 Prozent Kraftstoff und wirkt sich damit auch direkt auf die CO2-Bilanz aus. Wie sehen Sie als Hersteller von Nutzfahrzeugen die Zukunft der Logistik? Was wird von Ihren Kunden nachgefragt? Grundsätzlich gehen wir von einer Steige rung des Güterverkehrs in der EU aus. Die Verteilung auf die Verkehrsmittel wird sich dabei wahrscheinlich nicht nennenswert ändern. Denn der LKW bleibt nach wie vor das flexibelste, schnellste und auch
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effizienteste Transportmittel. Allerdings verteuern steigende Kraftstoffpreise, Mautabgaben und schärfere Umweltaufla gen Kauf und Betrieb. Die Verbrauchsef fizienz ist und bleibt aber entscheidender Wettbewerbsfaktor im Transportbereich. Die Kunden treffen ihre Kaufentscheidung nach Effizienzkriterien, um die Kostenpo sition ihrer Flotte nachhaltig zu verbes sern. Daher wird ein verbrauchsoptimier tes Fahrzeug den Kunden überzeugen. Neben dem Fahrzeug bieten wir aber auch maßgeschneiderte Dienstleistungsangebo te für immer anspruchsvollere Logistikauf gaben an. Ein abgestimmtes Fahrzeug- und Dienstleistungsangebot aus einem Hause wird für unsere Kunden immer wichtiger.
Die Zukunft beginnt jetzt The future BEGINS NOW.
–––––––––––– The transportation industry is facing big challenges. Factors include increasing car traffic, strict environmental regulations and rising fuel prices, as well as a Europe-wide shortage of drivers. As a manufacturer of utility vehicles, how does Mercedes-Benz answer to this? Stefan Bucher: A few years ago, we asked ourselves if future Mercedes-Benz Trucks would be based on the proved and tested Actros. We agreed on a revolutionary approach and developed a completely new vehicle platform into which we integrated all the positive features of our proven product program. Three years after rolling out the new Actros Euro IV and as the first truck manufacturer, we were able to offer a complete product portfolio tailored to the Euro IV to our customers. All our new
Fotos/Photos: Mercedes-Benz
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series are conscientiously equipped to be employed in long-distance traffic as well as in distribution and construction trans ports. We are thus offering our custom ers the ideal solution for each intended purpose. Since this summer, you are testing the so-called “driverless truck”. What will the “Future Truck 2025” be able to accomplish? The “Future Truck 2025” is the prospect of future long-distance trucks: In 10 years trucks on highways could be driving by themselves. This will increase transport efficiency and traffic will become safer for all parties involved. Fuel consumption and CO2 emissions will be further reduced as well. Through interconnecting existing assistance functions with refined sensor technology Mercedes-Benz creates the Highway Pilot system and makes autono mous driving possible. But let me outline that autonomously driving trucks do not mean to forego the conductor altogether: He will remain king of the road. We care about raising efficiency and safety and to give the occupational image of driver a more attractive shape. However, making this come true will need political support. Another important topic in truck traffic is climate protection. There are pilot projects such as the O-LKW by Siemens. How does the utility vehicle division at Mercedes-Benz deal with the subject of sustainability? We developed a completely new vehicle platform for the new Actros and optimised nearly all components. The results are a distinct drop in fuel consumption and thus CO2 emissions. Another idea on the topic of sustainability is our assistance system Predictive Powertrain Control, or PPC for short, that we introduced to the market with great success. In addition to solely regulating speed and brakes, PPC is the worlds first GPS cruise control program that can also take over transmission
2004 übernahm Stefan E. Buchner im Bereich Daimler Trucks und Daimler Buses den gesamten Einkauf und ver antwortete ab 2010 zusätzlich den Bereich Global Powertrain und Produktionsplanung. Seit Januar 2013 leitet Buchner den Bereich Mercedes-Benz LKW. – – – In 2004, Stefan E. Buchner took over the responsibility of global procurement for Daimler Trucks and Buses and in addition becomes responsible for Global Powertrain and Production Planning in 2010. Since 2013 Stefan Buchner is Head of Mercedes-Benz Trucks.
controls. Together with Fleetboard, this as sistance to the driver ends up saving about 15 percent of fuel, directly influencing the vehicles' carbon footprint. As a manufacturer of utility vehicles, how do you see the future of logistics? What things are being requested by your customers? Fundamentally, we are expecting an increase of transports of goods within the EU. Since the truck is still the most flexible, fastest and also most efficient amongst them, the distribution between the different means of transportation will only be affected marginally by this development. Nevertheless, rising fuel prices, toll charges and tightened environ mental regulations increase the buying and operating costs of vehicles. Fuel efficiency is and will remain a decisive competitive factor in transportation. To sustainably improve the cost position of their fleet, customers base their buying decisions on efficiency criteria. This is why consump tion-optimised trucks will be able to win over customers. Besides the vehicle itself, we also offer a range of tailor-made ser vices fit to solve increasingly demanding logistical tasks. Finely tuned offers of both vehicle and services are becoming increas ingly important to our customers. AQ 27
Logistics
Schwerer Stoff Heavy Man braucht nicht viel Fantasie, um in ihnen die Sinnbilder der Globalisierung zu sehen: Kaum woanders zeigt sich die Kluft zwischen Wegwerfgesellschaft und Dritter Welt so deutlich wie auf den gigantischen Schiffsfriedhöfen des indischen Subkontinents. –––––––––––
Not a lot of imagination is needed to view them as symbols of globalisation: There is hardly a place where the rift between throwaway societies and Third-World countries becomes more apparent than at the gigantic ship graveyards of the Indian subcontintent.
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Fotos/Photos: Brendan Corr/Panos Pictures/Visum/picturedesk.com
Metal
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und 50.000 Hochseeschiffe befahren derzeit die Ozeane. Sie bestehen zu 95 Prozent aus bis zu 40.000 Tonnen hochwertigem Stahl und werden nach durchschnittlich 29 Jahren verschrottet. Da die Stahlbedürfnisse der Schwellenländer unersättlich sind, ist Stahl ein nach wie vor stark nachgefragter Rohstoff. Dennoch rentiert sich das Geschäft mit dem Altmetall für die Industrienationen schon längst nicht mehr: In den letzten
Schiffswracks Logistics in der Dritten Welt bergen Gefahren für Mensch und Umwelt. – – – Shipwrecks in Third-World countries pose a threat to humans as well as to the nature.
25 Jahren haben die meisten europäischen Abwrackwerften geschlossen. (Eine der letzten ist die Belfaster Werft Harland & Wolff, die seinerzeit bezeichnenderweise für das berühmteste Wrack der Welt geschichte, die Titanic, verantwortlich zeichnete).
Tödliches Geschäft Mittlerweile ist es zur Praxis geworden, dass die großen Reedereien ihre ausgemus terten Kähne zu Bestpreisen an Anbieter aus den Entwicklungsländern verkaufen. Ihre Abnehmer halten sich aber nicht lange damit auf, mit ihnen herumzuschip
pern, sondern setzen sie kurzerhand bei Flut an einen der Strände von Indien, Bangladesch oder Pakistan; bei Ebbe kommen dann die „Eisenfresser“ mit ihren Schweißbrennern, Sägen und Hämmern und zerlegen die Frachter und Tanker mit primitivsten Mitteln von Hand. Auf dem AQ 29
Logistics zwölf Kilometer langen Strand von Alang, 150 Kilometer südlich von Mumbai, werden rund 40 Prozent aller ausgedien ten Kähne der Welthandelsflotte ausge schlachtet. 40.000 Arbeiter verdienen sich hier ihren Lebensunterhalt (umgerechnet 50 Dollar im Monat) unter so widrigen Arbeitsbedingungen, dass der verstorbene Filmemacher Michael Glawogger ihnen ein Segment seiner Radikal-Arbeitersaga Workingman’s Death widmete: Herabfal lende Metallteile, Asbestlungen, Vergif tungen mit Chemikalien aus den An strichsstoffen und explodierende Öltanks gehören zur Tagesordnung. Während offizielle Statistiken von rund 75 Todesfäl len im Jahr reden, gilt für die „Eisenfresser“ selbst die Faustregel: „Ein Tag, ein Schiff, ein Toter.“ Dass die Umwelt dabei genauso viel Schaden nimmt, mutet beinahe schon als Kollateralschaden an.
Umdenken in Sicht Zwar ist der Staatengemeinschaft der Missstand längst bekannt – es gibt sogar ein Abkommen der internationalen Schiff fahrtsorganisation, das sich für weltweit einheitliche Standards beim Schiffsrecyc ling einsetzt, aber dieses Abkommen wur de bisher nur von Norwegen, Frankreich und dem Kongo ratifiziert. Der globali sierte Rest der Welt hat es nicht besonders eilig damit. Die meisten Reedereien sind zuallererst ihren Aktionären verpflichtet und dazu, den Höchstpreis aus dem Ausgedinge zu erlösen. Immerhin schloss sich erst kürzlich die Hamburger Reederei Hapag Lloyd dem dänischen Logistikkon zern Maersk an und verordnete sich selbst die Einhaltung europäischer Sozial- und Umweltstandards bei der Entsorgung ihrer
Die „Eisenfresser” bei der Arbeit. – – – “Ironeaters” at work.
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Flotte, auch wenn dabei zum Teil Gewinn einbußen in Millionenhöhe zu Buche schlagen. Für Hapag Lloyd ist es eine Investition in die Zukunft, nicht nur des Planeten: Dass das gesäuberte Image für Deutschlands beliebten Kreuzfahrtbetrei ber eine gewisse Umwegrentabilität haben wird, steht zu vermuten. –––––––––––– round 50.000 deep-sea vessels are currently traversing the oceans. 95 percent of them consist of up to 40,000 tonnes of high-grade steel and and go for scraps after a medium of 29 years. As developing countries have an unceasing need for steel, it is still a highly soughtafter raw material. For industrialised na tions, though, dealing scrap metal became unprofitable a while ago, most of the ship breaking yards in Europe have been shut down in the last 25 years. One of the last was the wharf of Harland & Wolff in Bel fast, that once upon a time was responsible for building what would become the most famous wreckage in the history of the world, the Titanic.
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Deadly business Nowadays it has become standard pro cedure for big shipping companies to sell their decommissioned ships for top dollar to suppliers in developing countries. These buyers do not lose any time going around in these ships, instead they unceremoni ously strand them on a beach in India, Bangladesh or Pakistan during high tide; together with low tide arrive the so-called iron eaters with their blowtorches, saws and hammers. Using the most primi tive of means, they take apart freighters and tankers by hand. About 40 percent of all decomissioned ships of the global merchant fleet are being cannibalised on the beach of Alang that is 12 kilometers long and lies 150 kilometers south of Mumbai. 40,000 workers earn their daily bread (converted, about 50 dollars per month) in such adverse conditions that the deceased film maker Michael Glawogger dedicated a part of his radical workers epic Workingmans's Death to them: Dropping metal parts, lungs full of asbestos, poison ing by chemicals contained in coatings
and exploding oil tanks are part of the daily routine. While statistics list about 75 deaths per year, the iron eaters, rule of thumb is: “One ship, one day, one person dead.” That nature is incurring damages of similar severity seems to appear almost as collateral damage only.
Change of thinking in sight This grievance is well-known to the international community. There is even a resolution by the International Mari time Organization that calls for uniform worldwide standards when it comes to the recycling of ships, but so far, it has only been ratified by Norway, France and the D.R. Congo. The globalised rest of the world is not in a rush to do so. Most ship ping companies, first of all, are responsible towards their shareholders to gross the highest returns possible when selling their decomissioned ships. Recently, at least, the Hamburg-based shipping company Hapag Llloyd followed the example set by Danish logistics company Maersk. They imposed it upon themselves to uphold European social and ecological standards when scrapping parts of their fleet, even if the entailing loss of revenue could be in the millions of Euros. For Hapag Lloyd, this is not just investing in the future of this planet, but also in their own: It may be assumed that the cleaned-up image of the popular German cruise organizer will bring a certain detour profitability.
Die gröSSten Schiffsfriedhöfe Alang, Indien: 40 % Weltmarktanteil, 40.000 Arbeiter Mumbai, Indien: 6.000 Arbeiter, Tageslohn: 1,50 Euro Chittagong, Bangladesch: 30 % Weltmarkt anteil, 700 Millionen Dollar Umsatz Gadani Beach, Pakistan: 6.000 Arbeiter entnehmen den Wracks eine Million Tonnen Stahl im Jahr –––––––––––– The worlds biggest ship cemetaries Alang, India: 40 percent global market share, 40,000 workers Mumbai, India: 6,000 workers, daily wage: 1,50 Euro Chittagong, Bangladesh: 30 percent global market share, 700 Million $ revenue Gadani Beach, Pakistan: 6,000 workers annually harvest one Million tons of steel
NEWS
Life
life Zeitlos glücklich
Weil es in der ewigen Finsternis der Pachón-Höhlen im Nordosten Mexikos nichts zu sehen gibt, besitzt der Blinde Höhlensalmler weder Augen noch Farbpigmente. Eine schwedische Forschergruppe fand nun heraus, dass Höhlensalmler die bisher ersten bekannten Tiere sind, die auch ihre innere Uhr abgeschaltet haben, um Energie zu sparen. Somit leben sie ohne das bei allen Lebewesen genetisch veranlagte Wechselspiel zwischen aktiven und passiven Phasen.
Timelessly Happy
There is nothing to see in the eternal darkness of the Panchón caves in Northeastern Mexico, so the albino tetra fish possesses neither eyes nor skin pigment. As was now discovered by Swedish scientists, they are also the first animals known to be able to switch off their inner clock to conserve energy. Due to this, they are able to live without going back and forth beween active and passive phases as it has been genetically programmed into all living beings.
Mit Flusszellen-Antrieb
Herkules, verkleidet als Elektroauto: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 350 km/h, einer Reichweite von 600 Kilometern und einem Auspuff, aus dem harmloses Granulat oder Dämpfe strömen, ist die Quant e-Sportlimousine eine echte Sensation. Das Forschungsfahrzeug mit FlusszellenAntrieb wurde in Liechtenstein entwickelt und hat nun die Straßenzulassung erhalten. Wann und in welcher Ausprägung der Flügeltürer in Serie gehen könnte, bleibt abzuwarten.
Fotos/Photos: Nanoflowcell AG, Doppelmayr.com, Norbert Potensky
Powered by Flow Cells
Hercules disguised as an electric car: Top speeds of up to 350 kph, a reach of 600 kilometers and an exhaust that only emits harmless granules or vapours make a true sensation out of the Quant e-sports limousine. The research vehicle powered by so-called flow cells was developed in Liechtenstein by the nanoFLOWCELL AG and has now achieved road legality. When and in what shape the car with its folding doors will be mass-produced remains to be seen.
U-Bahn in der Luft
„Wir fahren mit der Luftbahn“, heißt es seit Mai 2014 im bolivianischen La Paz. Beim Bau des größten urbanen Seilbahnnetzes der Welt setzt man auf österreichische Technik der Doppelmayr Seilbahnen GmbH. Auf einer Meereshöhe von rund 4.000 Metern transportiert die „U-Bahn der Lüfte“ bis zu 3.000 Fahrgäste pro Stunde und Richtung. Knapp elf Minuten dauert eine Fahrt – mit dem Auto braucht man für die gleiche Strecke etwa eine Stunde.
SUBWAY IN THE SKIES
Since this May, it is “We're taking the air train!” in the Bolivian capital of La Paz. Austrian technology by cablecar specialists Doppelmayr Seilbahnen GmbH is being counted on in the construction of the worlds largest urban cable car network. At altitudes of about 4.000 meters above sea level, the “metro of the skies” transports up to 3.000 passengers per hour and direction of travel. One way, a trip that would last about an hour by car takes around 11 minutes.
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Life
Life
I'm Bono Dass U2 auch nach vier Jahrzehnten keinen kalt lassen, liegt vor allem an den vielfältigen Interessen ihres nicht gerade konfliktscheuen Frontmannes. Aus dem Seelenleben eines unruhigen Geistes. ––––––––––––––––––––––
The fact that U2 leave no one cold even after four decades of rock’n’roll may have a little something to do with the multiple interests of their controversial frontman Bono. About the inner life of a restless mind. Interview: Dorian Lynskey (The Guardian/The Interview People). Fotos/Photos: JPI Studios/ddp images, Clemens Bilan (AFP/picturedesk.com)
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s ist ein warmer, friedlicher Nachmittag an der Cote d’Azur. Ein paar Yachten dümpeln in der Bucht, Villefranche sur Mer döst vor sich hin und Bono kuriert einen Kater hinter seiner verspiegelten Ray Ban aus, als ihn plötzlich ein Mann anspricht: „Sind Sie nicht ein bekannter Musiker? Sollten wir Sie nicht kennen?” „Ja”, gibt Bono zögerlich zu, „ich bin Bono.” Der Mann lacht. Eine Frau mischt sich ein und gratuliert Bono zu seinem Musical über die Schiffswerften. „Oh”, sagt der, „ich glaube, Sie meinen Sting.” Bono muss über den Vorfall schmunzeln. Vermutlich ist ihm über haupt nur wenig peinlich. „Die Franzosen haben ein besonderes Talent dafür, einen zu ignorieren”, sagt er. Deshalb verbringt er auch vier Monate im Jahr hier. Seinen Ruhm genießt er dennoch nach wie vor, und das ist vielleicht auch einer der Gründe, warum sich viele so sehr an ihm reiben: „Wir haben uns ange wöhnt, in Ruhm etwas Gefährliches, etwas Unnatürli ches zu sehen, etwas, für das man einen großen Preis bezahlen muss“, sagt er. „Ich dachte mir, ich könnte dieses absurde Konzept, meine Berühmtheit, in den Dienst der guten Sache stellen, aber irgendwann wur de das nicht mehr gut aufgenommen. Da habe ich mir AQ 33
Life gesagt: Dann lasse ich es lieber bleiben. Ich will ja nicht die Themen bagatellisieren, für die ich mich einsetze.” Dementsprechend ruhig ist es letzthin um Bonos politische Öffentlichkeitsauftritte geworden. Dennoch war auch 2014 ein turbulentes Jahr, aber das hängt vor allem damit zusammen, dass Apple das drei zehnte U2-Album „Songs of Innocence“ einer halben Milliarde iTunes Usern un gefragt zukommen ließ. Die Zwangsbeglü ckung hatte einen digitalen Shitstorm zur Folge und Apple musste ein Programm be reitstellen, das es ermöglichte, das Album wieder aus den Accounts zu löschen. Die Blogosphere glühte. Dennoch wurde das Album bis heute 81 Millionen Mal gehört und 26 Millionen Mal heruntergeladen.
Intimität in der Masse Das Getöse rund um die Veröffentlichung stand dabei in scharfem Gegensatz zur Intimität der Texte. Songs of Innocence ist vielleicht U2s persönlichste Platte und erzählt von der harten Jugend des Paul Hewson im rauhen Dublin der 1970er Jahre. „Im Grunde geht es um Tyrannen”, sagt Bono, „um die Väter, die ihre Kinder schlagen, die Ehemännner, die ihre Frauen drangsalieren. Ich hasse Mobbing. Ich kann es nicht ausstehen, weder online noch im wirklichen Leben, wenn jemand sich selbst nur dadurch definiert, dass er andere erniedrigt.” Kein Wunder, dass er zornig wird, wenn die Rede auf die groben Umgangsformen im Netz fällt: „Es ist, als ob wir gerade das Feuer entdeckt hätten”, sagt er, „die Frage ist: Wie gehen wir damit um? Das ist sehr spannend, aber auch be sorgniserregend. Man kann schon kranke Sachen sagen in der digitalen Anonymität.” Auf die Frage, ob die Publicity-Aktion dem Album nicht eher geschadet hätte, winkt er ab: „Nein, nein, nein. Das ist ja gerade die Dualität! Das ist das, was wir machen: Das Intimste einer möglichst großen Mas se zugänglich zu machen! Das ist Rock ’n’ Roll. Das ist ja keine Dichterlesung. Dafür hätte ich nicht mein altes Leben hinter mir gelassen. Das habe ich getan, weil Joey Ramone über seine Nachbarschaft gesun gen hat, und zwar mit ohrenbetäubender Lautstärke. Darum geht es! Punk hat mich befreit. Darin besteht ja gerade die Magie: 34 AQ
Dass man seine persönliche Scheiße in goldene Schallplatten verwandeln kann.”
An Kritik gewöhnt Bono hat diesen Lernprozess enorm genossen. Er verfügt immer noch über den rastlosen Wissensdurst des geborenen Autodidakten. Er findet so gut wie alles gleichermaßen interessant: Die Geburts stunde des Kubismus, die Reformen von Papst Franziskus, die Mutterschaftsgesetze in Deutschland. „Ich will alle mögli chen Dinge verstehen”, sagt er, „und der einfachste Weg dorthin ist in der Regel, sie einfach zu tun. So gehe ich an alles heran. Was ist das, wie funktioniert es? Ich finde es unlogisch, wenn die Künstler hier stehen, die Wissenschafter da drüben und die Politiker sowieso ganz woanders ... Das geht so nicht. Ich will im Stande sein, jederzeit zuhören und lernen zu können.” Auch 38 Jahre nach Gründung der Band dürstet es U2 immer noch nach Größe und Relevanz, Bono polarisiert nach wie vor wie kein anderer Rockstar. Kein Wunder, dass auch die Kritiker so laut und gehässig sind wie nie zuvor. „Daran habe ich mich schon vor 30 Jahren gewöhnt”, sagt Bono, „wir wurden immer schon angefeindet und haben polarisiert, schon damals hieß es: „Ich kann sie nicht leiden, weg mit ihnen.” Er fuchtelt mit seiner Gabel und doziert: „Es ist die Aufgabe der Kunst zu polarisieren. Natürlich ist das nicht immer angenehm. Aber dafür kriegt man immer einen guten Tisch in Restaurants.”
A
–––––––––––– warm afternoon in the Côte d’Azur village of Villefranchesur-Mer. Yachts bob lazily in the bay, diners dawdle al fresco, and Bono is nursing a hangover behind mirrored Ray-Bans. Suddenly, a man asks, “Are you a well-known musician? Should we know who you are?” “Er,” Bono says hesitantly. “I’m Bono.”
The man laughs and says that he’s heard of him. A woman steps forward to tell Bono how much she enjoyed his musical about the shipyards. “Oh,” he says, the penny dropping, “it’s Sting you’re thinking of.” Bono doesn’t seem bothered. I suspect he is unembarrassable and, anyway, one reason he spends four months a year in the vicinity is because “the particular genius of the French people is to ignore you.” Bono is one of few celebrities who visibly enjoys fame. One reason many people find Bono annoying is that he doesn’t suffer for his success. “We have come to regard fame as a dan gerous, unnatural condition that exacts a terrible price. I thought I could use this absurdity, celebrity, and turn it into cur rency and go to work with it, but then at some point it became difficult, and I just thought, y’know, I can take a hint. I do not want to devalue the issues that I’m campaigning for.” Accordingly, Bono has dialed down the high-profile advocacy recently, but even without his politically conscientious ef forts the last year has been a whirlwind, especially after Apple delivered their 13th album, Songs of Innocence gratis to the clouds of half a billion iTunes accounts. This somewhat intrusive giveaway caused such uproar on social media that Apple released a tool enabling unhappy custom ers to delete the album. But Twitter is not the world. At the last count the album has been accessed by 81 million people and downloaded in full by 26 million.
Mass intimacy The scale of the release felt at odds with what is the most lyrically intimate set of songs of U2’s career, candidly exploring the 54-year-old’s troubled youth as plain Paul Hewson in 1970s Dublin. The album de scribes musical epiphanies, personal trag edies, childhood friendships and aspects of life in 70s Ireland. “It’s really about bullies”, Bono says, “The dads brutalising their kids, the husband brutalising the wife. I can’t
Ich halte mich für eine sehr glückliche Person. I consider myself a very lucky person.
Life
Erfolgreich seit 30 Jahren. Bono bei der 360° Tour 2009 in Deutschland. – – – 30 years of success. Bono in Germany during the 2009 360° tour.
stand bullies. I can’t stand them online, I can’t stand them in front of me. Defining yourself by degrading someone else.” He gets angry about online trolls, not for his own sake but because of the damage they do to people without the insulation of success. “The internet, it’s like mankind just discovered fire,” he says. “It’s very ex citing, it’s very worrying. You can say some mad shit out there.” I ask Bono if the publicity stunt might have missold the album? “No, no, no, that’s the duality!” he shouts. “Intimacies through large public address systems is what we do. That’s what rock’n’roll is! This is not a po etry reading. I didn’t abandon ship on the rest of my life for that. I abandoned ship because I heard Joey Ramone singing about his neighbourhood at deafening volume. That’s the thing. Music arrives in my life as an emancipation and punk rock gives me a place to howl. It’s alchemy. It’s literally turning your shit into gold records.”
Used to naysayers Bono has found the learning curve ex hilarating. He has the thirsty, impatient intellect of an autodidact. He is still fired up by the prospect of the next room, the next person, the next record, the next glass of wine. He seems to find everything, whether it’s the birth of cubism, the re forms of Pope Francis or maternity leave in Germany, equally stimulating. “I just want to know, and the way I get to know things is by doing them,” he says. “I’m like that with anything. What’s that? How does this work? I think it’s quite dysfunctional when artists are over here, science is over there, politicians are in their own place… No, I’m not having that. I want to be able to listen and learn.” Even in their 38th year, U2 still crave both size and relevance and Bono polarises opinion like no other rock star, perhaps no other celebrity. It’s no wonder their crit ics are noisier and more venomous than
ever. Bono says he got used to it 30 years ago. “We were already annoying people, it was already divisive, it was already, ‘I can’t stand them, I want to kill them,’ he says, waving his fork. “It’s the job of art to be divisive. Of course there’s some heat involved,” he says, draining his glass. “But you get a nice seat in restaurants.” Bono in Zahlen: Geboren 1960 in Dublin, verheiratet mit Ali seit 1982, vier Kinder. Gemeinsam mit U2 150 Millionen verkaufte Tonträger und die bestbesuchte Welttournee aller Zeiten (7,2 Millionen Besucher, 2009-2011). Besitzer von 1,5 Prozent Facebookaktien. Mehrfache Nominierung für den Friedensnobelpreis. –––––––––––– Bono by the numbers: Born 1960 in Dublin, married to Ali since 1982, four children. 150 Million sold records (with U2), highest attended World Tour of all time (7,2 Million from 2009 through 2011). Holds 1.5 percent of facebook stock. Several nominations for the Nobel peace prize.
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Life
Cool or merely cold? Ein bisschen irre sein gilt im Top-Business heute fast als schick. Steve Jobs oder Mark Zuckerberg gehen als soziale Sonderlinge glatt durch. Sind Psychos bessere Manager? ––––––––––––––
Nowadays, being a bit peculiar has almost become a trend with leading businesses. Steve Jobs and Mark Zuckerberg have not been held back by their social eccentricity. Do psychos make better managers?
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S
ie entscheiden schnell, scheuen kein Risiko und kennen keine Sentimen talitäten. Bei Bedarf versprühen sie Charme und manipulieren damit ihre Umgebung. Letztlich ist ihnen der Rest der Welt jedoch egal: Manager mit psycho pathischen Merkmalen interessieren sich ausschließlich für ihr Ego und den eigenen Erfolg. Manche Medienberichte der letzten Zeit klingen so, als ob die Chefetagen großer Unternehmen mehrheitlich von dieser Sorte Mensch übernommen worden wären – und als ob das in Zeiten extremer Konkurrenz gar nicht so schlecht für den wirtschaftlichen Erfolg wäre. Die Wissenschaft sieht das Phänomen des „erfolgreichen Psychopathen“ im Manage ment differenzierter. Jüngste Studien der Psychologen Robert Hare und Paul Babiak zeigen, dass sich in den Führungsetagen tatsächlich rund sechs Prozent „Psychopa then“ finden – das sind dreieinhalbmal so viele wie in der Durchschnittsbevölkerung. Dabei gilt es aber, den Begriff Psychopa thie zu klären. Man bezeichnet damit eine schwere, krankhafte Persönlichkeitsstö rung, die bei den Betroffenen mit dem weitgehenden oder völligen Fehlen von Empathie, sozialer Verantwortung und Gewissen einhergeht. Wenn echte Psycho pathen Karriere machen, dann ist dies in der Regel eine kriminelle; der Anteil unter Häftlingen liegt bei rund 20 Prozent. Wenn die Merkmale nur in Ansätzen auftreten, spricht man von einer dissozialen oder antisozialen Persönlichkeitsstruk tur. Und deren besondere Kennzeichen – Entscheidungen treffen, Dinge in die Hand nehmen und andere dazu bringen, ihrer Linie zu folgen – gelten durchaus als
oder bloSS kalt? gewünschte Führungsqualitäten. Dissoziale Chefs wenden dazu allerdings Zwang an, sie lügen, sind arrogant, unberechenbar und aggressiv und schieben die Schuld für Fehler immer auf andere. Wenn Macht und antisoziales Verhalten aufeinandertreffen, seien Menschen äußerst schädlich für jeden Betrieb, resümiert denn auch der führende deutsche Neurobiologe Gerhard Roth von der Universität Bremen. –––––––––––– hey make decisions quickly, do not shy away from risk and are not prone to sentimentality. If required, they can pour on the charm, using it to manipulate their surroundings. In the end, they care very little for the rest of the world: Managers with psychopathic tendencies are only interested in their own ego and success. Some recent media reports make it sound as if senior management positions within large companies have largly been taken over by that kind of people, as well as suggest ing that it is certainly not a bad thing to have in order to guarantee financial success in times of extreme competition. Science, however, has somewhat different views on the phenomenon of so-called "successful psychopaths" in management positions. Recent studies carried out by psychologists Robert Hare and Paul Babiak show that psychopaths actually hold around six per cent of senior management positions. This is three-and-a-half times the number found amongst the general population. However, the term psychopathy must be clarified here: It signifies a severe, pathological personality disorder, which manifests itself
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Das wahreLife Gesicht. Psychopathen wirken oftmals harmlos.
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Their true colours. Psychopaths often seem harmless.
in those affected by it as an extensive or complete lack of empathy, as well as social responsibility and conscience. When true psychopaths undertake a career, it usually has a criminal background. The proportion of psychopaths amongst prison inmates lies at around 20 percent. When the symptoms are mild, we talk about dissocial or antisocial personality structures. Particular characteristics of this such as making decisions, taking control and making sure others follow their lead, are also sought after as leadership quali ties. However, dissocial managers make use of force and lie, they can be arrogant, unpredictable and aggressive, and they
always shift the blame for errors onto others. “When power and antisocial behaviour come together, the concerned individuals could be extremely damaging
for any company.” summarised leading German neurobiologist Gerhard Roth from Bremen University in an article by the German magazine “Der Spiegel”.
Psychotische Köpfe Die neurologischen Ursachen für psychopathische bzw. dissoziale Störungen sind noch nicht restlos erforscht. Es scheint aber, dass bei Psychopathen zwei Hirnareale im Bereich des Stirn- und Schläfenlappens, die für Einfühlungsvermögen und Schuldgefühle zuständig sind, nicht voll ausgebildet sind und dass zugleich das Kontrollzentrum für Angst in der Amygdala nicht anspringt. ––––––––––––––– Psychotic minds The neurological causes of psychopathic and dissocial disorders have not yet been thoroughly researched. It seems, however, that amongst psychopaths, two areas of the brain in the frontal and temporal lobes, which are responsible for controlling empathy and feelings of guilt, are not fully developed. The control centre for fear in the amygdala seems to not be activated, either.
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Life
Schwebezustand zwischen Leben und Tod. Eistauchen birgt immer ein Risiko.
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In Limbo. Between life and death. Ice diving always carries risks.
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Am seidenen Faden Hanging
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by a Thread Schon bei dem Gedanken daran sträuben sich den meisten die Nackenhaare: Eistauchen zählt zweifellos zu den ungemütlicheren Sportarten auf dem Planeten. Wer einmal eintaucht, der kann sich allerdings dem Reiz der eisigen Unterwasserwelt kaum mehr entziehen.
Fotos/Photos: mauritius images/imageBROKER/Andrey Nekrasov, Clemens Schützenhofer
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Just the thought of it makes most peoples hair stand on end: Without a doubt, ice diving is amongst the least comfortable sports on this planet. Nevertheless, once you become immersed, it is hard to break free of the charm of the icy underwater world.
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it dem Bauch nach oben tastet sich die schemenhafte Gestalt die Eidecke entlang. Die Bewe gungen sind sparsam, jeder Atemzug ist wohlkalkuliert. Das Wasser hat zwei Grad, das Eis darüber ist 30 Zentimeter dick. Sollte etwas schiefgehen, ist der Taucher in dem ebenso pittoresken wie lebensfeind lichen Naturaquarium gefangen, und es gibt nur einen Ausweg: Das Einstiegsloch, durch das er gekommen ist. Aber das kann schwer zu finden sein, wenn man in Panik gerät und die Orientierung verliert. „Alles halb so wild“, relativiert der österreichische Extremtaucher Christian Redl. „Erstens geht man ohnehin nie alleine unters Eis, zweitens ist man immer durch ein Seil gesichert.“ Ein Restrisiko bleibt allerdings. „Jedes kleine Problem kann hier zum Riesenproblem werden“, sagt Redl, „alleine schon deshalb, weil man nicht einfach auftauchen kann.“
Das Wunder einer erstarrten Welt Redl hat unter Wasser schon alles gesehen: Versunkene chinesische Städte, mexika nische Unterwasserhöhlen, weiße Haie sowieso. Aber nichts ist mit der Welt unter Eis vergleichbar: „Das Wasser ist kristall klar, mit Sichtweiten bis zu 80 Metern. Nichts rührt sich. Alle Fische sind im Winterschlaf. Wenn du die erschreckst, kriegen sie einen Herzinfarkt. Das einzige, was man hört, ist das Eis, wie es arbeitet. Ständig knirscht und knackt es irgendwo.“ Man könne sich das fast so wie in dem Film „Das Boot“ vorstellen. Nachsatz: „Klar ist es auch ein Spiel mit der Angst. AQ 39
Life Davosersee um. Unter dem Eindruck des Unfalls des bekannten Apnoe-Tauchers Herbert Nitsch 2013 vor Griechenland hat die Elite der Apnoe-Eistaucher die Weltrekordjagd bis auf Weiteres abgesagt und Christian Redl hat sich anderen, teils wissenschaftlichen Projekten zugewandt. Sein Sponsor, die Schweizer Uhrenmarke Edox, hilft ihm dabei, unter Wasser zu bleiben: Vor zwei Jahren absolvierte er den höchsten Tauchgang auf 5.160 Metern in Nepal, für 2015 ist eine Expedition an den Nordpol geplant, unter anderem auch, um auf das Problem der Eisschmelze aufmerk sam zu machen. –––––––––––– elly-up, the shadowy figure feels its way along the underside of the ice cover. Movements are spare, every intake of breath is well-calculated. The wa ter has a temperature of 2 degrees Celcius, the layer of ice is 30 centimeters thick. In case something should go wrong, the diver will be trapped in this natural aquarium that is as picturesque as it is deadly, and there will only be one exit: The access hole he entered through, which can be hard to find in case of panicking and becoming disoriented. Austrian extreme diver Chris tian Redl puts in another perspective. “It's not quite as dramatic,” he explains. “First of all, you never go underneath the ice by yourself. Secondly, you are always securely attached to a rope.” Some risks do remain, though. “Every little issue can turn into a huge problem,” says Redl, “simply because you can't just easily surface.”
B Für Christian Redl, Spitzname Iceman, ist Eistauchen Faszination und Herausforderung zugleich. – – – For Christian Redl, nicknamed Iceman, ice diving is fascinating and challenging at the same time.
Das muss man mögen.“ Seit Redl vor mittlerweile beinahe einem Vierteljahr hundert in „Rausch der Tiefe“ seine ersten Eistauchszenen gesehen hat, hat ihn die Faszination der gespenstischen Welt im Schwebezustand zwischen Leben und Tod nie mehr losgelassen: Für Redl war es nur ein logischer Schritt, das Eistauchen mit der Königsdisziplin, dem Apnoe- oder Freitauchen zu verbinden: „Ich habe im Guinness-Buch der Rekorde nachgeschla gen und geschaut, was man machen kann“, sagt er.
Das Eis fordert seine Opfer
The marvel of an ossified world
Schließlich hat er sich aufs Streckentau chen spezialisiert und war 2010 der erste Mensch, der 100 Meter unter Eis mit einem einzigen Atemzug zurückgelegt hat. „Dabei kommt vor allem die mentale Kom ponente ins Spiel, weil man vom Einstiegs loch wegtaucht“, sagt er, „und wenn man einmal 35 Meter hinter sich hat, kann man nicht mehr umdrehen.“ Zwar legt Redl höchsten Wert auf absolute Sicherheit, dennoch fordern die Rekordjagden immer wieder Opfer: 2011 kam ein Schweizer Taucher bei einem Weltrekordversuch am
Mr. Redl has seen it all: Lost Chinese cities, Mexican underwater caves, for sure some white sharks. Still, there is not a thing in the world that can come close to the world underneath the ice. “The water is crystal clear, you can see as far as 80 meters. Nothing moves. All the fishes are hibernat ing. If you would scare them, they would get a heard attack. The only thing you can hear is the ice moving slightly. All the time, you can hear it crunching and cracking somewhere. It is almost like you would imagine it to be in the movie “Das Boot”,
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he says, only to add: “Of course it's also playing catch with fear. That needs to be something you enjoy.” Ever since he saw his first depictions of ice diving in “Raptures of the Deep” almost a quarter of a century ago, he has been gripped by a fascination for this ghostly world between life and death that is impossible to escape from: It was only a logical step for Redl to combine ice diving with the supreme discipline of free diving. “I leafed through the Guiness Book of World Records to get an idea of what was possible.” he says.
The ice claims its victims In the end, he focussed on distance diving and in 2010, became the first person to travel for 100 meters under the ice on a single draw of breath. “What comes espe cially into play here is the mental aspect because you're diving away from your access hole,” he explains “and once you've gone more than 35 meters, turning back is no longer an option.” Redl pays highest at tention to safety, but the chasing of records keeps claiming its victims: In 2011, a Swiss diver died in lake Davos while attempting a world record. Due to the impression left by the accident of the famous free diver Herbert Nitsch in Greece in 2013, the elite of apnoe ice divers has for now canceled all attemps at breaking records. Christian Redl has turned to other projects, some of them of a scientific nature. His sponsor, the Swiss watch brand Edox, is helping him to remain underwater: Two years ago, he went through the worlds highest dive in Nepal at 5,160 meters above sea level. For 2015, an expedition to the North Pole that is also supposed to raise awareness of the problem of the melting ice caps is currently being planned. Weltrekordjagd unter Eis am WeiSSensee, Kärnten Christian Redl (AUT) 2010: 100 Meter Peter Colat (SUI) 2013: 150 Meter Nik Lindner (D) 2013: 84 Meter ohne Flossen –––––––––––– Chasing world records under a sheet of ice, WeiSSensee, Carinthia Christian Redl (AUT) 2010: 100 meters Peter Colat (SUI) 2013: 150 meters Nik Lindner (D) 2013: 84 meters without swimfins
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