AQ Magazin 215

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AQ 2/2015 € 4,50

Rising Star

Rising Star

Starke Nerven

Strong Nerves

Es fliegt, es fliegt – ein Löwe A Flying Lion

Tanz auf dem Vulkan

Dancing on Top of the Volcano

MAGAZIN FÜR LOGISTIK UND LEBEN / MAGAZINE FOR LOGISTICS AND LIFE

MORGAN FREEMAN

SOUTHERN PEOPLE ARE WARM-BLOODED SÜDSTAATLER SIND WARMBLÜTER


DIE BESTE LÖSUNG FÜR IHRE SUPPLY CHAIN

THE BEST SOLUTION FOR YOUR SUPPLY CHAIN

Das Leistungsportfolio von Quehenberger Logistics ist umfangreich. Aufgrund verschiedener Produkte und Services werden wir den individuellen Anforderun­ gen unserer Kunden gerecht. Auch die Spezialisierung auf diverse Branchen hebt uns vom Wettbewerb ab. Damit ist Quehenberger für alle logistischen Herausfor­ derungen der richtige Partner – und das europaweit.

Quehenberger Logistics offers an extensive portfolio of services. Due to diverse products and services, we can live up to the individual demands of our customers. What also sets us apart from our competition is our specialisation in certain industries. Thus, Quehenberger Logistics is the right partner for all logistical challenges – all over Europe.

UMFASSENDE LEISTUNGEN FÜR ALLE BRANCHENLÖSUNGEN COMPREHENSIVE SERVICES FOR ALL INDUSTRY SOLUTIONS

GROUPAGE

EXPRESS

DIRECT

AIR + OCEAN

Q Domestic

Q Express

Q FTL

Q Air

Q Europe

Q Overnight

Q LTL

Q Ocean

Q Intermodal

SERVICES Q Contract Logistics

Q Fleet Management

Q Customs

Q Projects

Q Home

Q Warehouse

Q Value Added Services


Welcome

–––––––––––––––––––––

GOOD. BETTER. CHANGE.

We live in eventful times. Reacting flex­ ibly and quickly to new requirements is part of our corporate philosophy. We constantly confront the challenges posed by the market with new products, additional services and expansions of our portfolio, developing tailor-made solu­ tions for our customers. The positive development of the new Air + Ocean business sector or the successful intro­ duction of the Q Home service for delivery to end customers show that this pays off. We see the need for change as a chance to keep moving. After all, that is what counts in our industry. Christian Fürstaller CEO Quehenberger Logistics

Macedonia is Adapting

Rising Star 06 Rising Star

Wohl temperiert 08

Refrigerated Transports

Win-win-Situation 10

A Win-Win-Situation

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Starke Nerven 13 Strong Nerves

Mehr als liefern 14

More than just Deliveries

Kurs halten in stürmischen Zeiten 15

Staying on Target even During Stormy Times

Von A bis Z 16 From A to Z

Kundennews 17

Customer News

Quehenberger bringt’s 18 Quehenberger Delivers

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LOGISTICS

Die Zeiten sind bewegt. Auf neue Anforderungen flexibel und rasch zu reagieren, ist Teil unserer Unternehmens­ philosophie. Mit neuen Produkten, zusätzlichen Services und erweiterten Leistungen stellen wir uns laufend den Herausforderungen des Marktes und entwickeln daraus für unsere Kunden maßgeschneiderte Lösungen. Dass sich das auszahlt, zeigen die positive Entwick­ lung des jungen Geschäftsfeldes Air + Ocean oder die erfolgreiche Einführung des Services Q Home für die Endkunden­ belieferung. Wir sehen Veränderungsbedarf als Chance, immer in Bewegung zu bleiben. Und das zählt schließlich in unserer Branche.

Mazedonien stellt um 04

Verkehrspolitik auf europäisch 22 European Traffic Policies

Es staut sich 25

It's Getting Jammed

Gastkommentar 26

Guest Commentar

Es fliegt, es fliegt – ein Löwe 28 A Flying Lion

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LIFE

GUT. BESSER. VERÄNDERUNG.

COMPANY

Inhalt.Content.

Morgan Freeman 32 Heimat des Blues Home of the Blues

Die bessere Wahl 36 The Better Choice

Tanz auf dem Vulkan 38

Dancing on Top of the Volcano

IMPRESSUM/ABOUT US: Medieninhaber, Herausgeber, Verleger/Media Owner, Editor, Publisher: AUGUSTIN QUEHENBERGER GROUP GmbH, Gewerbegebiet Nord 5, 5204 Straßwalchen, www.augustin-quehenberger.com Artdirektion, Produktion, Redaktion/Art Direction, Production, Editing: PROCK+PROCK Marktkommunikation, Rochusgasse 4, 5020 Salzburg, www.prock-prock.at Coverfoto/Cover Photo: Tara Rice/Coolhunt/The Interview People

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Company

FÜR DEN TÄGLICHEN BEDARF. Quehenberger Logistics verfügt über umfassende Expertise und ein hoch stabiles Netzwerk im RetailBereich. Mittels Garments on Hangers, Kartons, Rollis, Mehrwegboxen und Paletten gelangen Produkte wie Bekleidung, Lebensmittel oder Drogeriewaren zeitgerecht in die jeweiligen Filialen. Und das europaweit. –––––––––––––––––– FOR DAILY REQUIREMENTS. Quehenberger Logistics has extensive expertise and a highly stable network in the retail area. By means of Garments on Hangers, boxes, rollis, reusable boxes and pallets, products such as clothing, food or drugstore products are delivered on time to respective stores – and this throughout Europe. 02 AQ


NEWS

Company

COMPANY BESTES ANGEBOT

Für Netzwerker, die auf bestens ausgestattete Fahrzeuge und verlässliche Fahrer setzen, bietet Quehenberger Logistics das optimierte Q Fleet & Driver Manage­ ment für Linienverkehre. Durch den hochmodernen Fuhrpark mit spezifischem Equipment, technischer Ausstattung auf dem letzten Stand der Technik sowie erfahrenen Mitarbeitern kann Quehenberger auch externe Netzwerke zuverlässig, pünktlich und flexibel bedienen.

THE BEST OFFER

Quehenberger Logistics offers optimised Q Fleet & Driver Management on line hauls for networkers who opt for the best-equipped vehicles and reliable drivers. As a result of its cutting-edge fleet including special equipment and technical fix­ tures that are state-of-the-art technology, coupled with its experienced employees, Quehenberger is also able to operate reliably, punctually and flexibly in external networks.

DIE BESTEN WERDEN

Im Sinne der LEAN-Philosophie arbeitet Quehenberger Logistics kontinuierlich daran, besser zu werden. Ein wichtiges Instrument dafür ist die jährliche Kunden­ befragung. Wir bedanken uns deshalb herzlich bei allen Kunden, die daran teilgenommen haben! Am besten bewertet wurden: Der Umgang der Mitarbeiter mit Kunden, die Beschädigungsquote der Ware sowie Vollständigkeit und Verständlichkeit der Angebote. Ein Gesamtwert von 1,61* zeigt: Wir sind auf einem guten Weg. *1 – Sehr gut, 4 – Nicht genügend

BECOMING THE BEST

In terms of a LEAN philosophy, Quehenberger Logistics is continually working on getting better. An important instrument for achieving this is the annual customer survey. We would therefore warmly like to thank all customers who took part! The best evaluations were for: How the employees deal with customers, damage of goods as well as the completeness and comprehensibility of offers. A total value of 1.61* shows: We are on the right track. *1 – excellent, 4 – insufficient

BESTENS ANGESCHLOSSEN

Die Integration der Transalkim Gesellschaften Ungarn und Rumänien wurde im Herbst erfolgreich abgeschlossen. Damit laufen alle Prozesse inklusive IT einheitlich nach den hohen Quehenberger-Standards. Und mit dem Rebranding zeigt sich auch in der Optik: Rot steht für Leistungskraft.

THE BEST CONNECTIONS

The integration of the Transalkim companies Hungary and Romania was successfully completed in autumn. This means that all processes including IT are operating in accordance with Quehenberger’s high uniform standards. And the optics of the rebranding also shows visually: Red stands for performance power.

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Company

MAZEDONIEN STELLT UM MACEDONIA IS ADAPTING

Durch die Sonder­ wirtschaftszone wird Mazedonien immer anziehender für den Auto­motive-Markt. Quehenberger Logistics bringt dabei langjährige Erfahrung und inno­vative Konzepte ein. –––––––––––––

Thanks to its status of special economic zone (SEZ), Macedonia is becoming ever more attractive to the automo­ tive market. Quehenberger Logistics is contributing its longstanding experience and innovative concepts here.

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nde 2013 hat Quehenberger Logis­ tics im aufstrebenden Mazedonien eine Niederlassung mit zwei stra­ tegischen Standorten übernommen. Die Zentrale in Stip im Osten des Landes reüs­ siert mit ausgefeilten Logistik-Konzepten speziell für die europäische Textilbranche, in der Hauptstadt Skopje hat man sich auf Automotive und Fast Moving Consumer Goods (FMCG) spezialisiert. Im Herbst wurde das neu errichtete Logistikzentrum in der Nähe des dortigen Flughafens in Betrieb genommen – und die bestehenden Lagerflächen wurden um 8.000 zusätzliche Quadratmeter erweitert. „Mazedonien ist aufgrund seiner Sonder­ wirtschaftszone ausgesprochen attraktiv für die Automobilbranche. Die Anzahl großer europäischer Automobilzulieferbe­ triebe wächst laufend“, sagt Klaus Hraz­ dira, COO von Quehenberger Logistics. „Wir bauen im Automotive-Bereich auf langjährige Erfahrung und auf sehr gute Zusammenarbeit mit unseren Kunden in anderen Regionen Europas. Deswegen sind wir auch in Mazedonien als Experte stark gefragt.“

OPTIMALER SUPPORT Das Logistikzentrum in Skopje fungiert als Cross Dock, wo die Warenströme ver­ schiedener Lieferanten gebündelt werden. Für einen Autobus-Hersteller transportiert Quehenberger zum Beispiel Produktions­ 04 AQ

material und Teile von Holland in den Fertigungsbetrieb in Mazedonien. „Der Knackpunkt für die Wirtschaftlichkeit der dezentralen Fertigung liegt in der Logistik“, betont COO Klaus Hrazdira. Mit komplexen Lösungen für individuelle Kundenbedürfnisse leistet Quehenberger dabei optimalen Support für die Pro­ duzenten, nicht nur in der AutomotiveIndustrie. So hat die Makedonski Telekom im Juni 2015 die Lagerhaltung samt Value Added Services für rund 12.000 Produkte an den Salzburger Logistiker in Skopje outgesourct. Im nächsten Schritt soll auch der Online-Verkauf logistisch unterstützt werden; das passende IT-Modell dazu wird individuell entwickelt. –––––––––––– t the end of 2013, Quehenberger Logistics took over a branch office with two strategic locations in

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Die Summe vieler Teile. Die Automobilindustrie ist auf perfekte Logistik angewiesen. – – – The sum of many parts. The automotive industry depends on perfect logistics.

emerging Macedonia. The headquarters in Stip in the Eeastern part of the country are proving to be very successful with sophisticated logistics concepts specifically for the European textile industry; in the capital, Skopje, Quehenberger is spe­ cialising in automotive and Fast Moving Consumer Goods (FMCG). This autumn, the newly built logistics centre near the local airport was taken into operation and existing storage areas were expand­ ed by an additional 8,000 square metres. “Due to being a special economic zone, Macedonia is particularly attractive to the automotive industry: The number of major European automotive suppliers is constantly growing,” says Klaus Hrazdira, COO of Quehenberger Logistics. “We can draw on our many years of experience in the automotive industry, as well as the excellent collaboration with our customers in other regions of Europe. This is why

our expertise is in such great demand in Macedonia.”

IDEAL SUPPORT The logistics centre in Skopje acts as a Cross Dock where the flows of goods from different suppliers are collected. For exam­ ple, Quehenberger transports production material and parts from the Netherlands to the production plant in Macedonia for a bus manufacturer. “The crux of cost effec­ tiveness of a decentralised production lies in the logistics,” emphasises COO Klaus Hrazdira. With complex solutions for individual customer needs, Quehenberger provides optimum support for manu­ facturers, and not just in the automotive industry. Thus, in June 2015, Makedonski Telekom outsourced its warehousing, including Value Added Services, of around 12,000 products to the Salzburg-based logistics company in Skopje. The next step

will involve the logistical support of online sales: The appropriate IT model is being specially developed.

QUEHENBERGER LOGISTICS MAZEDONIEN Die Zentrale in Stip ist auf Logistik-Konzepte für die europäische Textilbranche spezialisiert, die Niederlassung in Skopje auf die Automotive-Branche und FMCG. Das neu errichtete Großraum-Logistikzentrum Skopje ging im Herbst 2015 in Betrieb. ––––––––––––– QUEHENBERGER LOGISTICS MACEDONIA The headquarter in Stip specialises in logistics concepts for the European textile industry; the branch office in Skopje in the automotive sector and FMCG. The newly-built largecapacity logistics centre in Skopje went into operation in autumn 2015.

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Mit Air + Ocean ist Quehenberger auf dem richtigen Kurs. – – – Quehenberger is on the right course with Air + Ocean.

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Company

RISING STAR Quehenberger hat sich mit dem noch jungen Bereich Air + Ocean am Markt bereits sehr erfolgreich positioniert. Und plant, in Zukunft weiter zu wachsen. –––––––––––––––

With its still young Air + Ocean division, Quehen­ berger has already positioned itself very successfully on the market. It intends to continue growing in the future.

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u Jahresbeginn ist Quehenberger in den Markt Air + Ocean eingetreten. Seitdem hat sich das Geschäftsfeld, das COO Klaus Hrazdira verantwortet, bereits über Plan entwickelt. „Wir konnten sowohl Neukunden als auch bestehen­ de Kunden aus anderen Bereichen für das neue Produkt gewinnen“, freut sich Hrazdira. „Der Vorteil bei Bestandskunden ist, dass diese unsere Leistungsqualität bereits kennen und auf unsere Kompetenz vertrauen.“ So versendet zum Beispiel die PALFINGER AG ihre Produkte auch per Schiff und Flugzeug mit Quehenberger. Die beiden Unternehmen verbinde eine langjährige Zusammenarbeit, nun wickle man mehr als die Hälfte des Exportvolu­ mens für den Kunden ab. Zudem trans­ portiere man seit Jahresbeginn rund 1.100 Containerladungen für einen Holzprodu­ zenten von Österreich und Russland nach China und Japan per Seefracht. „Beim Frachtgeschäft der Lufthansa in Weißruss­ land sind wir ohnehin die Nummer 1,“ so der COO.

DIE EXPERTEN FÜR AIR + OCEAN Für die Zukunft hat Quehenberger im Bereich Air + Ocean noch viel vor. In drei Jahren wolle man zu den relevanten Luft- und Seefrachtanbietern in Österreich zählen. Derzeit verfügt Quehenberger in Österreich über drei Teams mit ausge­ wiesenen Fachleuten für Air + Ocean. Geleitet werden sie von Director Airfreight Gerhard Jande in Wien und Director Oceanfreight Robert Hartmann in Salzburg. Bis zum Frühjahr 2016 soll der Mitarbeiterstand verdoppelt und weite­ re Kunden sollen gewonnen werden. In osteuropäischen Niederlassungen wie in Rijeka, Odessa oder St. Petersburg ist man im Bereich Seefracht schon sehr gut auf­ gestellt, auch dort sollen aber mittelfristig zusätzliche Mitarbeiter dafür sorgen, dass alle Aufträge in der gewohnten Quehen­ berger-Qualität abgewickelt werden. –––––––––––– t the beginning of the year, Quehenberger entered the Air + Ocean market. Since then, this business area, for which COO Klaus Hrazdira is responsible, has already de­ veloped beyond expectations. “We have been able to win both new customers and existing ones from other areas for the new product”, Hrazdira is pleased. “The advantage with existing customers is that they already know our quality of service and rely on our compentence.” Thus, for example, PALFINGER AG also transports its products by ship and aeroplane with Quehenberger. “Our two companies are linked by a long-standing collaboration and now more than half of the custom­ er’s export volume is carried by us.” In addition, since the beginning of this year, Quehenberger has shipped around 1,100

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container loads for a timber producer from Austria and Russia via sea to China and Japan. “Furthermore, we are the number one with Lufthansa’s freight business in Belarus,” said the COO.

EXPERTS FOR AIR + OCEAN Quehenberger has big plans for Air + Ocean in the future. In three years, it intends to belong to the relevant air and sea freight providers in Austria. Current­ ly, Quehenberger has three teams with designated Air + Ocean professionals in Austria. The teams are led by Director Airfreight, Gerhard Jande, in Vienna and Director Oceanfreight, Robert Hartmann, in Salzburg. By spring 2016, the target is to double the number of employees and to win further customers. In Eastern Eu­ ropean locations, such as those in Rijeka, Odessa or St. Petersburg, the company is already very well-positioned in the area of sea freight. And there, too, in the medium term the plan is to increase the number of employees in order to ensure that all orders are processed in the usual Quehen­ berger quality.

LEISTUNGEN QUEHENBERGER n FCL und LCL Services n Container-Portlogistik n Container Handling –––––––––––––––––––––– QUEHENBERGER SERVICES n FCL and LCL Services n Container Port Logistics n Container Handling –––––––––––––––––––––– Quehenberger Air + Ocean GmbH Plainbachstraße 5, A-5101 Bergheim Tel.: +43 50145 55611 E-Mail: air@quehenberger.com ocean@quehenberger.com

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WOHL TEMPERIERT WELL-

MAINTAINED TEMPERATURES

Eine Million Kühltranspor­ ter sind laut einer Studie der Universität Birmingham in der EU unterwegs. Quehen­ berger Logistics baut seine Flotte in diesem Bereich aus. –––––––––––––––

According to a study by the University of Birmingham, one million refrigerated trucks are on the road in the EU. Quehenberger Logistics is expanding its fleet in this sector.

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m sensible Produkte wie Lebend­ pflanzen, Milcherzeugnisse, Medi­ kamente oder chemische Produkte an ihren Bestimmungsort zu liefern, sind temperaturgeführte Transporte unerläss­ lich. Die speziell ausgestatteten LKW sind allerdings doppelt so teuer wie normale Planenauflieger und die Transporte un­ terliegen immer strengeren gesetzlichen Vorgaben. Deshalb ist dieses Spezialequip­ ment nicht bei allen Logistikern Standard. Da der Bedarf europaweit allerdings weiter wächst, hat Quehenberger Logistics seinen Eigenfuhrpark um 20 auf 105 Kühlauflieger aufgestockt, zudem kann auf verlässliche Partner zurückgegriffen werden. Christi­ an Braunstein, COO von Quehenberger Logistics: „Damit bieten wir ein breites Leistungsspektrum für unterschiedlichste Branchen. Zudem können wir je nach Zer­ tifizierungstiefe spezielle Anforde­rungen erfüllen.“ 08 AQ

BESTENS AUSGESTATTET Das flexibel einsetzbare Equipment wird in Zielbranchen wie Pharma- und Lebensmittellogistik eingesetzt. Aber auch Speziallösungen für den Transport von Lebendpflanzen mit dafür genorm­ ten Aufliegern mit Extrabreite werden in diesem Segment durch das Team von Quehenberger umgesetzt. Alle Auflieger verfügen über Doppelstockeinrichtung und zwei unterschiedliche Temperatur­ bereiche. Die Güter können von –29 bis zu +27 Grad Celsius temperiert werden. Mit diesem nicht alltäglichen Equipment kann das Team um den Thermospezialisten Roland Lugstein alle Kundenanforde­rungen erfüllen. Neben den Fahrzeugen zählt auch die Expertise der Mitarbeiter. Die Quehen­ berger-Fahrer sind auf Kühltransporte geschult und kennen alle damit ver­ bundenen Spezifika wie beispielsweise, dass die LKW vor dem Beladen gekühlt werden müssen und die Verladung durch Kühlschleusen zu erfolgen hat. Ebenso verfügt die Disposition über die spezifi­ schen Kenntnisse und schickt die LKW darauf abgestimmt durch Europa. „Unsere Schwerpunktländer sind Österreich, Deutschland, Italien und Spanien“, sagt Braunstein. „Wir bedienen aber auch Frankreich, Polen, Ungarn und Tsche­ chien.“ Dabei pendeln die LKW zwischen den Produktionsstätten und Zentrallägern einerseits sowie den Ver­teilerzentren der Kunden andererseits. –––––––––––– o deliver sensitive products such as living plants, milk products, medication or chemicals to their place of destination, temperature-cont­ rolled transports are indispensable. The specially-equipped trucks are, however, twice as expensive as normal tautliners and the transports are subject to increas­

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ingly strict legal requirements – that is why this special equipment is not standard at all logistics companies. Since demands are growing more and more all over Europe, Quehenberger Logistics has increased its company-owned vehicle fleet by 20 to 105 refrigerated trailers and for further demand there are reliable partners. Christian Braun­ stein, COO of Quehenberger Logistics: "We can thus offer a wide range of services to different industry sectors. Moreover, we can comply with special requirements depen­ ding on the level of certification."


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OPTIMALLY EQUIPPED The versatile equipment will be used in target industries such as pharma and foodstuff logistics. However, in this segment, the Quehenberger team also implements special solutions for the transport of living plants using trailers standardised for this purpose that are extra wide. All trailers are equipped with double decks and two differently tem­ perature-controlled areas. Goods can be tempered between minus 29 and plus 27 degree Celsius. This equipment, that is by no means commonplace, allows the team surrounding thermo expert Roland Lug­ stein to fulfill all customer requirements. In addition to the vehicles, the exper­

tise of the employees is indispensable. Quehenberger drivers are trained in refrigerated transports and know all the specifics involved, for example, that the trucks must be cooled before loading and that loading must be done using cooling tunnels. The dispatchers also have specific knowledge and use it to send the trucks through Europe accor­ dingly. "Our key countries are Austria, Germany, Italy and Spain", says Braun­ stein. "However, we also serve France, Poland, Hungary and the Czech Repu­ blic". In doing so, the trucks commute between production sites and central warehouses as well as to customer distri­ bution centres.

SPEZIALEQUIPMENT VON QUEHENBERGER LOGISTICS n  Flexible branchenspezifische Ausstattung n  Steuerbarer Temperaturbereich: +27 bis –29 °C n  Drucker für Nachweis der Einhaltung der Kühlvorschriften n  Standards: EU-Verordnung für Kühl­transporte sowie Voraussetzungen für IFS und HACCP ––––––––––––– SPECIAL EQUIPMENT FROM QUEHENBERGER LOGISTICS n  Flexible industry-specific equipment n  Controllable temperature range: +27 to –29°C n  Printers for proof of compliance with refrigeration regulations n  Standards: EU regulation for refrigerated transports as well as IFS and HACCP requirements

Die richtige Ausstattung. Sensible Güter benötigen fachkundiges Handling. – – – The right equipment. Sensitive goods need competent handling.

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Mit Profil. Die Sapa Group ist führend im Bereich Strangpressprofile aus Aluminium. – – – With profile. The Sapa Group is the leader in extrusion aluminium profiles.

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A WIN-WIN-

SITUATION Gemeinsam durch Höhen und Tiefen, das sollte für Kooperationspartner eine Selbstverständlichkeit sein. Die norwegische Sapa Group und Quehenberger Logistics machen es vor. ––––––––––––––

Together through ups and downs, this should be a matter of course for col­laborating partners. The Nor­wegian Sapa Group and Quehenberger Logistics show how it is done.

Fotos/Photos: Sapa Group

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ehr als 50 Jahre besteht das Unternehmen bereits und ist inzwischen Weltmarktführer bei der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von hochwertigen Strangpress­ profilen, automotiven Komponenten, Bau-Komponenten und Systemen aus Alu­ minium. Sapa beschäftigt weltweit 23.500 Mitarbeiter und ist in mehr als 40 Ländern vertreten. Allein in Ungarn, genauer gesagt in der „Stadt der Könige“ Székesfehérvár, sind rund 1.200 Mitarbeiter tätig. Hier steht das größte Strangpresswerk Europas mit sechs Pressen, einer Eloxier- und Pul­ verbeschichtungsanlage sowie 140 Maschi­ nen für die mechanische Bearbeitung.

STARKE ZUSAMMENARBEIT Seit 2007 kooperiert Sapa mit dem Unternehmen Transalkim, das 2014 von Quehenberger übernommen wurde.

Die Zusammenarbeit umfasst nicht nur die Lagerung der Profile im werksnahen Lagerhaus, sondern auch die europaweiten Transporte mit unterschiedlich dimen­ sionierter Ware. Sie reichen vom 13,5 Meter langen, gebogenen Profil bis zur 800 Kilogramm schweren Palette und sollte für die Empfänger barrierefrei sowie ohne große Hindernisse entladbar sein. Die Zusammenarbeit ist geprägt von hoher Produktkenntnis und Wertschätzung. Im Zuge der neuen strategischen Ausrichtung entschied sich das norwegische Unterneh­ men vor einiger Zeit, seine Produktpalette radikal umzustellen und sich zu speziali­ sieren. Damit verbunden war ein geplanter Produktionsrückgang, der Auswirkungen auf das Transportvolumen und damit auf Quehenberger mit sich brachte. Denn die bisherige Kooperation basierte auf Mengenannahmen, die nun plötzlich nicht mehr haltbar waren. Eine Lösung musste gefunden werden. Projektteams beider Sei­ ten arbeiteten Alternativen zur bestehen­ den Partnerschaft aus und fanden heraus, wie der Weg zu einer Win-win-Situation aussehen könnte: Durch einen gezielten Ausbau der Zusammenarbeit. Und so gab Sapa weitere Logistikaufga­ ben ab – zum Beispiel die Verpackung spezieller Aluminiumprofile, aber auch die Transportaufgaben innerhalb des Werkes. Quehenberger ist nun dafür verantwort­ AQ 11


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Gut bestückt. Quehenberger verantwortet die Belieferung der Fertigungsstraßen. – – – Well-supplied. Quehenberger is responsible for deliveries to the production lines.

lich, dass alle Teile der Fertigungsstraßen mit dem nötigen Material beliefert werden. Gemeinsam wurden zudem Möglichkeiten zur Bestandsreduzierung betrachtet und damit bestehende Lagerflächen verklei­ nert. Am Ende dieses Prozesses standen zwei Gewinner. „Durch die neue Aufgaben­ verteilung konnten wir den Kooperati­ onsvertrag bis Ende 2017 verlängern“, sagen Standortleiter Thomas Bedemann und Thomas Kammerlander, Projektleiter und Director Key Account Management bei Quehenberger. Rund 100 Mitarbeiter werden also auch künftig die 6.000 LKW im Jahr mit Sapa-Profilen beladen und europaweit ausliefern. –––––––––––– he Sapa company has existed for more than 50 years and has since become the world market leader in development, production and distribution of high-quality extrusion profiles, auto­ motive components, building components and aluminium systems. Worldwide, Sapa employs 23,500 people and is represented in more than 40 countries. In Hungary alone, more precisely in the “City of Kings” Székesfehérvár, there are about 1,200 employees. The biggest extrusion plant in Europe is located there with six presses and an anodising and powder-coating plant, as well as 140 machines for mechan­ ical processing.

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STRONG COLLABORATION Sapa has been collaborating with the Transalkim company, which was taken over by Quehenberger in 2014, since 2007. The collaboration not only encompasses the storage of profiles in a warehouse close to the factory, but also the Europe-wide transportation of goods with varying dimensions – these range from 13.5-me­ tre-long curved profiles to pallets weighing 800 kilogrammes, all of which need to be able to be unloaded by the recipients easily and without major hindrances. The partnership is characterised by great knowledge of products and appreciation. As part of its new strategic direction, the Norwegian company decided some time ago to radically change its product range and to develop specialisations. Linked to this was a planned decrease in production which affected transport volumes, and therefore also Quehenberger, as the exist­ ing collaboration was based on quantities that were suddenly no longer tenable. A solution had to be found. Project teams from both sides prepared alternatives to the existing partnership and determined how a potential win-win-situation might look; the solution was a targeted expansion of the cooperation. Thus, Sapa transferred other logistics tasks to Quehenberger, such as the packaging of special aluminium profiles, but also transport tasks within the plant itself. Quehenberger is now responsible for ensuring that all areas of

the production lines are supplied with the necessary materials. Together, options were also considered on how to reduce inventory and thus scale down the existing storage areas. At the end of this process, there were two winners: “Thanks to the new distribution of tasks, we were able to extend the collab­ oration agreement until the end of 2017”, said Site Manager Thomas Bedemann, and Thomas Kammerlander, Project Manager and Director Key Account Management at Quehenberger. Around 100 employees will therefore continue to load 6,000 trucks per year with Sapa profiles and deliver them throughout Europe.

LOGISTIK FÜR ALU-PROFILE Seit 2007 besteht die Kooperation zwischen Quehenberger und Sapa. Sie umfasst: n Lagerung im eigenen Lagerhaus n Europaweiter Transport n Verpackung n Innerbetriebliche Transporte ––––––––––––––– LOGISTICS FOR ALUMINIUM PROFILES The collaboration between Quehenberger and Sapa has existed since 2007. It is comprised of: n Storage in the own warehouse n Transport all over Europe n Packaging n Internal transports


STARKE NERVEN STRONG NERVES Seit mehr als sieben Jahren ist Quehenberger Logistics dafür verant­ wortlich, dass der FIM MotoGP™ im tschechi­ schen Brünn reibungslos über die Bühne geht. ––––––––––––––––

For more than seven years now, Quehenberger Logistics has been responsible for ensuring that the FIM MotoGP™ World Championship in Brno (Czech Republic) runs without a hitch.

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n den vergangenen 66 Jahren wurde die Motorradweltmeisterschaft FIM MotoGP™ in fast jedem Winkel der Welt veranstaltet und via Fernsehen von dort weltweit übertragen. Dafür verant­ wortlich ist das internationale Unter­ nehmen Dorna Sports, das exklusiv die Werbe- und TV-Rechte für das Event der Spitzenklasse hält. Im Auftrag der Sportmanagementfirma veranwortet Quehenberger Logistics Tschechien

Lo­gistikdienstleistungen rund um das Renn­wochenende in Brünn. Die Zusam­ menarbeit startete im Jahr 2008; seitdem ist man gemeinsam „on the road“.

FLEXIBLE PARTNER Zu den Aufgaben zählen vorrangig die Abwicklung der umfassenden Zollforma­ litäten für die Überstellung aus den USA nach Tschechien. So mussten dieses Jahr 300 Carnet ATA, die die vorübergehende Einfuhr von Equipment in ein anderes Zollgebiet erleichtern, ausgestellt werden. Weiters verantwortet Quehenberger das Handling des Equipments, die Abholung nach dem Rennen sowie den Weiter­ transport in unterschiedlichste Länder Europas. Auch Value Added Services wie die Organisation von Parkplätzen für das Gresini Racing Team aus Italien werden vom Quehenberger-Team vor Ort über­ nommen. Dies sei auch einer der Gründe für die langjährige Zusammenarbeit, so Marek Krasnodebski und Jakub Babinec, die Projektverantwortlichen bei Quehen­ berger: „Unsere Qualität und hohe Flexi­ bilität werden von unserem Partner Dorna Sports gleichermaßen geschätzt.“ –––––––––––– ver the past 66 years, the FIM MotoGP™ World Champion­ ship has been held in virtually every corner of the globe and televised worldwide from these locations by Dorna Sports, the international company that holds the exclusive advertising and TV rights for the top-class event. For this sports management company, Quehen­ berger Logistics Czech Republic performs

O Bestens verstaut. Quehenberger kümmert sich seit 2008 um das Equipment. – – – Optimally stowed. Quehenberger has been dealing with the equipment since 2008.

logistics services in connection with the racing weekend in Brno. The collaboration started back in 2008, and the companies have been “on the road” together since then.

FLEXIBLE PARTNER Duties primarily include processing the comprehensive customs formalities for transfers from the US to the Czech Re­ public. This year, 300 Carnet ATA, which facilitate the temporary import of equip­ ment into another customs territory, had to be finished. In addition, Quehenberger is responsible for handling the equipment, its collection after the race as well as the onward transport to various countries within Europe. Special assignments, such as the organisation of parking spaces for the Gresini Racing Team from Italy, were also handled by the Quehenberger Team last year. Marek Krasnodebski and Jakub Babinec, who are in charge of this custom­ er project, consider this to also be one of the reasons for the long-standing collab­ oration. “Our quality and considerable flexibility are highly valued by our partner Dorna Sports.”

DIE KÖNIGSKLASSE. Der FIM MotoGP™ ist die oberste Liga der Motorradweltmeisterschaft. Insgesamt 18 Grand-Prix-Rennen werden in 14 Ländern auf vier Kontinenten pro Jahr ausgetragen. ––––––––––––– PREMIUM CLASS. FIM MotoGP™ World Championship is the top league of the motor­cycle world championship. Each year sees a total of 18 Grand Prix races held in fourteen countries across four continents.

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MEHR ALS LIEFERN MORE THAN JUST DELIVERIES

Mit Q Home bietet Quehen­ berger Logistics ein B2CService mit Mehrwert. Damit Waschmaschine & Co gleich einsatzbereit sind. ––––––––––––

With Q Home, Quehen­ berger Logistics is offering a B2C service with added value – so that washing machines & Co are quickly ready to use.

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erden Haushaltsgeräte online oder im Store gekauft, fehlt zu Hause oft der Fachmann, um diese aufzustellen, anzuschließen oder einzurichten. Diese Lücke hat Quehen­ berger mit Q Home seit 2014 erfolgreich geschlossen. Denn die Geräte werden von speziell geschulten Fahrern, die sich bei Montage und Inbetriebnahme bestens auskennen, geliefert. „Was bisher der Fachhandel geleistet hat, erledigen nun unsere Mitarbeiter“, sagt Dr. Marcus Einbock, Head of Project Management bei Quehenberger. Je nach Produktsparte erhalten die Quehenberger-Mitarbeiter die passenden Schulungen. Ziel ist jedenfalls, ein Rundum-Paket für den Endkunden zu bieten. Von der Terminvereinbarung über den Anschluss bis hin zur Entsorgung. Geleistet wird der Service im Auftrag von den jeweiligen Herstellern bzw. Retai­ lern, abgewickelt wird er vollständig von Quehenberger Logistics. Namhafte Firmen wie Miele oder Candy Hoover sowie große Handelsunternehmen zählen zum Kun­ denkreis. Seit Herbst 2015 setzt auch die österreichische Handelskette SPAR auf Q Home. Die Leistung umfasst die Abho­ lung von Braunware wie TV-Geräten in den Märkten, die Lieferung zum End­ kunden sowie den Anschluss. „Wir lassen unsere Mitarbeiter ganz nach Bedarf des 14 AQ

Kunden schulen“, erklärt Dr. Einbock. Geliefert werden kann im Grunde alles, was für einen Paketdienst nicht geeignet ist und einer persönlichen Übergabe und Installation bedarf. –––––––––––– hen appliances are purchased online or at a shop, a skilled person who can assemble, connect or set them up at home, is often missing. Since 2014, Quehenberger has been successfully filling this gap with Q Home, as appliances are delivered by specially-trained drivers who are familiar with their installation and commission­ ing. “What specialised shops used to do is now done by our employees”, said Dr. Marcus Einbock, Head of Project Man­ agement at Quehenberger. The Quehen­ berger employees receive the appropriate training for the respective product line. In every case, the aim is to offer a complete package to the end customer. From making an appointment via setup to disposal, the service is provided and handled in its

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entirety by Quehenberger Logistics on behalf of the respective manufacturers or retailers. Renowned companies, such as Miele or Candy Hoover, as well as large retailers, are amongst the customers. Since autumn 2015, the Austrian supermarket chain SPAR has been relying on Q Home. The service includes the collection of brown goods, such as televisions, from the markets, the delivery to the end customer, as well as setting it up. “We ensure that our employees are trained in accordance with the customer’s needs”, explained Dr. Ein­ bock. Basically, anything can be delivered which is unsuitable for a parcel delivery service or where personal delivery and installation are needed. Q HOME ist in Österreich buchbar, in Zukunft soll das Produkt auf Südosteuropa ausgerollt werden. Geliefert wird Weiß- und Braunware. –––––––––––––––––––––– Q HOME can be booked in Austria, however the service will be rolled out to South-Eastern Europe in the future. White and brown goods are delivered.

All-in-One. Q Home bietet fachgerechte Lieferung bis hin zur Inbetriebnahme. – – – All-in-One. Q Home offers professional delivery right up to putting into operation.


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KURS HALTEN IN STÜRMISCHEN ZEITEN STAYING

ON TARGET EVEN DURING STORMY TIMES

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b Importverbot, Währungsabwertung oder Bür­ gerkrieg, unruhige Zeiten spiegeln sich auch in den Warenströmen wider. Quehenberger-COO Klaus Hrazdira sagt zur völlig veränderten Situation: „Früher war unser Hauptgeschäft in Russland, Belarus und der Ukraine in erster Linie der Import aus der EU. Heute konzentrieren wir uns auf Warehousing und die Distribution innerhalb der Region sowie auf das Exportgeschäft aus Russland.“ Dass Quehen­ berger ganz gegen den Trend in diesen Ländern Zuwächse verzeichnet, liegt vor allem an der langjährigen Erfahrung und den Kenntnissen der lokalen Gegebenheiten. Das Logistikunter­ nehmen ist seit 1992 – unmittelbar nach der Ostöffnung – in den GUS-Staaten tätig. Begonnen hat man als Empfangsspediteur in den Hauptstädten. In den Folgejahren wurden kontinuierlich neue Standorte eröffnet und das Leistungsportfolio in Richtung Komplettanbieter erweitert. „Wir haben uns frühzeitig angepasst und sind vom West-Ost-Transportdienstleister zum Anbieter lo­ gistischer Dienstleistungen im Inland geworden. Auch die höhere Wertschöpfung durch unterschiedlichste Value Added Services trägt zum Wachstum bei.“ In der Ukraine habe man die Umsätze und Erträge aus der Zeit vor dem Konflikt halten können, obwohl ja beträchtliche Teile des ukrainischen Territoriums weggefallen sind und nicht mehr bedient werden können. Auch hier war von Vorteil, dass Quehenberger Logistics von Anfang an vor Ort gut positioniert war. –––––––––––––––––––––––– hether import ban, currency devaluation or civil war, troubled times are also reflected in the flows of goods. Quehenberger COO, Klaus Hrazdira, said to the completely changed situation: “Previously, our main business in Russia, Belarus and the Ukraine primarily involved imports

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Quehenberger Logistics ist in den GUSStaaten weiter auf Wachstumskurs. Denn man weiß, wie man durch Umorientierung neue Chancen wahrnimmt. –––––––––––––––––––

Quehenberger Logistics continues to grow in the CIS countries because the company understands that new opportunities can be found through reorientation.

from the EU. Today we focus on warehousing and distribution within the region, as well as on the export business from Russia.” The fact that Que­ henberger is enjoying growth, which is completely at odds with the trend in these countries, is mainly due to its many years of experience and knowledge of the local conditions. The logistics company has been operating in the CIS countries since 1992 – in fact, it began immediately after the opening of Eastern Europe. It started as an incoming forwarder in the capital cities. In subsequent years, new locations were continually opened up and the service portfolio ex­ panded towards being a full-range supplier. “We adapted early on. From being a West-East transport service provider, we became a provider of logistics services inland. The higher added value, thanks to the most varied of Value Added Services, also contrib­ utes to our growth.” In Ukraine, the company has been able to safeguard the revenues and earnings from the period before the conflict, although substantial parts of the Ukrainian territory can no longer be operated in. Here, too, it was a great advantage that Quehenberger Logistics was well-positioned on site, right from the start.

QUEHENBERGER SERVICES IN DEN GUS-STAATEN FTL, LTL, Stückgut, Warehousing, Value Added Services, lizensierte Zolldienstleistungen, intermodale Transporte, Luft- und Seefracht sowie Anbindung an das europaweite Quehenberger-Netzwerk. ––––––––––––––– QUEHENBERGER SERVICES IN THE CIS COUNTRIES FTL, LTL, Groupage, Warehousing, Value Added Services, licensed Customs Services, Intermodal transports, Air- and Oceanfreight, as well as connections to the Europe-wide Quehenberger network.

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Company

VON A BIS Z FROM

A TO Z

Ausbildung auf höchstem Niveau bietet Quehen­ berger Logistics seinen Mitarbeitern. Und wirkt damit zugleich dem Fachkräftemangel der Branche aktiv entgegen.

Wir wollen die Besten. Das Young Generation Program wird zielgruppengerecht beworben. – – – We want the best! The Young Generation Program is being adertised to appropriate groups.

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Quehenberger Logistics offers its employees the highest standard of train­ ing and is herewith also actively working against the shortage of skilled workers in the industry.

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on A wie Arbeitssicherheit bis Z wie Zoll: Die Bandbreite der Auf­ gabenbereiche bei Quehen­berger als international tätigem Logistiker ist umfassend. Eine Folge davon ist ein breit gefächertes internes Ausbildungsangebot, um die Qualität der Dienstleistung und den Erfolg des Unternehmens zu sichern. Für fünf Lehr- bzw. Ausbildungsberufe bietet Quehenberger mit dem Young Generation Program (YGP) ein besonderes Ausbildungstool: Lehrlinge und Auszu­ bildende in Österreich und Deutschland erhalten dabei einen umfassenden Einblick in das Unternehmen und seine Werte, aber auch in ihre Rollen als Mitarbeiter. Persön­ lichkeitsbildung wird genauso verfolgt wie vertieftes Verständnis der Prozesse und Entscheidungswege.

FÜHRUNGSKRÄFTE AUSBILDEN Neun Mitarbeiter mit hohem Karrierepo­ tenzial finalisieren derzeit das Young Professional Program (YPP) von Quehen­ berger. Die Führungskräfte von morgen lernen sowohl in der Praxis direkt im Unternehmen als auch in Universitäts­ kursen, worauf es in Führungspositionen 16 AQ

ankommt. An der University of Salzburg Business School (SMBS) und an der Uni­ versität Marburg wird ihnen das Rüstzeug mitgegeben, um später einmal mit dem Universitätsabschluss „General Manager“ die Fäden mitzuziehen. Praxisorientiert arbeiten lernen die Young Professionals auch im Rahmen ihrer Projektarbeiten. Dabei beschäftigten sich die Teilnehmer mit zwei Themen: Eine Gruppe prüft Software-Systeme, die Projekte transparent und optimal darstellen können, die andere Gruppe konzipiert eine Inhouse-Fräch­ terdatenbank mit integrierter Transport­ börse. Der positive Abschluss des Ausbil­ dungsprogrammes Ende des Jahres bildet einen weiteren wichtigen Meilenstein für eine erfolgreiche Karriere. –––––––––––– rom A to Z: The range of tasks at Quehenberger, as an internation­ ally operating logistics company, is extensive. One consequence of this is a wide range of internal training programs to ensure quality of service and the com­ pany’s success. With its Young Generation Program (YGP), Quehenberger provides a special training tool for five teaching professions as well as recognised trades: Apprentices in Austria and Germany are thereby given a comprehensive insight into the company and its values, but also into their roles as employees. Personality development is pursued, as is in-depth understanding of the processes and deci­ sion-making paths.

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TRAINING THE MANAGERS Nine employees with great career potential are currently completing Quehenberg­ er’s Young Professional Program (YPP). These managers of tomorrow learn what is important for leadership positions both in practice directly in the company, as well as in university courses. At the University of Salzburg Business School (SMBS), and at the University of Marburg, they are given the tools and taught the skills they need to be later able to pull their weight as man­ agers with a ‘General Manager’ degree. The young professionals also undertake practice-orientated learning as part of their project work. Here, the participants deal with two subjects: One group tests software systems which can optimally and transparently present projects; the other group designs an in-house carrier database with an integrated transport exchange. The positive conclusion of the training program at the end of the year forms another important milestone for a success­ ful career.

Informationen zur Lehrlingsausbildung unter: www.facebook.com/ausbildung.quehenberger Mehr Karriere-News: www.quehenberger.com/de/karriere/ –––––––––––––––––––––– Information on training and apprenticeships can be found at: www.facebook.com/ausbildung.quehenberger More career news: www.quehenberger.com/de/karriere/


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KUNDENNEWS

CUSTOMER NEWS

Kompetent und leistungsstark in allen Branchen. – – – Competent and efficient in all industries. FÜR SICHERES FAHRGEFÜHL

Hankook, einer der weltweit führenden Reifenhersteller, setzt seit August 2015 auf die Reifenlogistik-Kompetenz von Quehenberger Logistics. Im Lager Wals-Siezenheim in Österreich werden bis zu 30.000 Reifen gelagert und pro Jahr rund 100.000 Reifen an Kunden national ausgeliefert. –––––––––––––––––––––

FOR A SAFE DRIVING EXPERIENCE

Since August 2015, Hankook, one of the world’s leading tyre manufacturers, has been relying on the tyre logistics expertise of Quehenberger Logistics. In its warehouse in Wals-Siezenheim in Austria, up to 30,000 tyres are stored, with some 100,000 tyres being delivered to customers nationally every year.

FÜR MEHR DRAMATIK

Im Herbst 2015 verantwortete Quehenberger die TourneeTransporte für das Boris Eifman Ballet of St. Petersburg inklusive Verzollung per Carnet ATA. Geliefert wurden Kostüme und Requisiten für das Stück Anna Karenina in das Bahrain National Theatre in Manama. Von dort ging das Equipment weiter nach Italien. –––––––––––––––––––––

Fotos/Photos:Hankook, Hana Kudryashova/Boris Eifman Ballet Theatre of St. Petersburg, Krini

FOR HIGHER DRAMATICS

In autumn 2015, Quehenberger was responsible for the transport of the Boris Eifman Ballet of St. Petersburg tour, including Carnet ATA customs duties. Costumes and props for the ballet Anna Karenina in the Bahrain National Theatre in Manama were delivered. From there, the equipment continued on to Italy.

NICHT NUR GESCHMACKSSACHE

Quehenberger organisiert am Standort Schwieberdingen (DE) das umfangreiche Warehousing für das seit 1962 bei Stuttgart ansässige Importhaus KRINI®. Dort werden Aufträge der bundesweiten LEH-Kunden kommissioniert und versandfertig gemacht. Die nationale Distribution erfolgt in enger Kooperation mit unserem Netzwerkpartner, der Geis Gruppe. –––––––––––––––––––––

NOT SIMPLY A MATTER OF TASTE

At the Schwieberdingen (DE) site, Quehenberger organises the extensive warehousing for Importhaus KRINI® which has been located in Stuttgart since 1962. The orders for the nationwide food-retailing customers are picked there and prepared for shipping. National distribution is carried out in close collaboration with our network partner, the Geis Group.

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Company

QUEHENBERGER BRINGT’S QUEHENBERGER

DELIVERS

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Since the beginning of 2015, the Salzburg-based logistics company has been delivering Beiersdorf products to thousands of addresses in Austria – whether it be plasters, Labello or Nivea cream.

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om großen Supermarkt in Wien bis zur kleinsten Apo­ theke auf dem Land: Was an Beiersdorf-Produkten in den Regalen des österrei­ chischen Einzelhandels, in Reformhäusern und Apotheken zum Verkauf gelangt, wurde von Quehenberger Logistics geliefert. Aus dem Zentrallager in der Nähe von Budapest werden seit Anfang des Jahres Kartons und Schachteln mit Labellos, Eucerin- und Nivea-Produkten oder Hansaplast an über tausend Emp­ fängeradressen in Österreich geliefert. Die Ware wird entweder in Komplettladungen an große Handelsunternehmen wie Rewe, SPAR oder Lidl transportiert; Händler, die nur geringe Stückzahlen von BeiersdorfProdukten benötigen, erhalten diese hinge­ gen in kleinen Paketen zugestellt. Einzelne Ladungen werden vom ungarischen Lager aus auch nach Südosteuropa verschickt.

ALLES AUS EINER HAND Die Beiersdorf CEE Holding mit Sitz in Wien ist eine der größten Einheiten inner­ halb des weltweit agierenden Konzerns, und betreut 15 Länder. Den Grundstein für den späteren Weltkonzern legte der Apotheker Paul Carl Beiersdorf im Jahr 1882 in Hamburg mit seinem Patent für die Herstellung von medizinischen Pflas­ tern. Heute beschäftigt das Unternehmen in mehr als 150 Tochtergesellschaften über 17.000 Mitarbeiter. Die Partnerschaft mit Quehenberger Logistics wurde 2015 festgelegt und gilt vorerst für ein Jahr. Schon vorher wickelte das Salzburger Logistikunternehmen einzelne Aufträge für Beiersdorf ab – zur vollsten Zufrieden­ heit des Kunden. Ein weiterer ausschlag­ gebender Grund für die Ausweitung der Zusammenarbeit war, dass Quehenberger alle logistischen Kundenwünsche aus einer Hand erfüllen kann: Der Großteil

Fotos/Photos: Beiersdorf

Das Salzburger Logistik­ unternehmen liefert seit Jahresanfang BeiersdorfProdukte an tausende Adressen in Österreich. Ob Pflaster, Labello oder Nivea-Creme.


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Blau ist Kult. Nivea steht seit mehr als 100 Jahren für Hautpflege. – – – Blue is cult. Nivea is synonymous with more than 100 years of skin care.

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Die Beiersdorf-Produkte kommen über das Quehenberger Stückgutnetzwerk oder den Expressdienst QX schnell zu den Händlern in ganz Österreich.

– – – Beiersdorf products are delivered quickly to retailers throughout Austria by the Quehenberger groupage network or the QX Express service.

der Lieferungen erfolgt über das Stückgut­ netzwerk und über die Hubs in Enns und Wien; kleine Einheiten werden über den unternehmenseigenen Schnelllieferdienst QX Express verschickt. Damit können höchste Flexibilität, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit garantiert werden. Auch das Reporting und der persönliche Service der Quehenberger-Mitarbeiter waren für Beiersdorf wichtige Aspekte für die Zusammenarbeit. –––––––––––– rom a large supermarket in Vienna to the smallest rural pharmacy, all Beiersdorf products for sale on the shelves of Austrian retail, and in health food stores and pharmacies, have been delivered by Quehenberger Logistics. Since the beginning of the year, cartons and boxes with Labello, Eucerin and Nivea products, as well as Hansaplast, have been delivered to more than a thousand recipients’ addresses in Austria from the central warehouse near Budapest. The goods are transported in full loads to large retailers, such as Rewe, SPAR or Lidl; in

contrast, retailers who require only small quantities of Beiersdorf products receive these in small packages. Individual loads are shipped to South-Eastern Europe from the Hungarian warehouse.

EVERYTHING FROM ONE SOURCE The Beiersdorf CEE Holding, headquar­ tered in Vienna, is one of the largest units

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Labello. Ein Klassiker aus dem Hause Beiersdorf. – – – Labello. A classic by the Beiersdorf Company.

within the global group and serves 15 countries. The foundation for what was to become a global corporation was laid by pharmacist Paul Carl Beiersdorf in 1882 in Hamburg with his patent for the produc­ tion of medical plasters. Today, the com­ pany employs more than 17,000 employees in 150 subsidiaries. The partnership with Quehenberger Logistics was established in 2015, initially for one year. However, the Salzburg-based logistics company had previously carried out individual con­ tracts for Beiersdorf – to the customer’s complete satisfaction. Another major reason for the expansion of the collabora­ tion is that Quehenberger can meet all the customers’ logistics requirements from a single source; the bulk of deliveries takes place via the groupage network and via the hubs in Enns and Vienna, and small units are sent via the company’s express delivery service, QX Express. In this way, maxi­ mum flexibility, punctuality and reliability can be guaranteed. In addition, the reporting and personal service offered by Quehenberger employees are important aspects of the cooperation with Beiersdorf.


NEWS

Logistics

LOGISTICS SMART GEREGELT

Die Hamburg Port Authority testet in ihrem stark frequentierten Hafen­ areal die erste intelligente Ampel. Diese optimiert eigenständig den LKW-Verkehrsfluss und bringt zugleich Personen sicherer und schneller an ihr Ziel. Auch Staus und Abgase sollen mit dem Projekt „smartPORT Traffic Light“ reduziert werden. Umgesetzt wird dies mittels spezieller WLAN-Kommunikation.

SMART CONTROL

Hamburg Port Authority is testing the first intelligent traffic light in its heavily frequented port area. This system independently optimises the flow of truck traffic and at the same time, ensures that passengers reach their destinations quickly and safely. The “smartPORT Traffic Light” project also aims to reduce traffic jams and emissions. This is being implemented by means of special WLAN communications.

DREIRAD 4.0

Das Start-up-Unternehmen coModule hat ein autonomes ElektroLastenrad entwickelt, das sich mit einer eigens entwickelten App fernsteuern lässt. In naher Zukunft soll das dreirädrige Gefährt mit einer „Follow-me-Funktion“ auch ohne Smartphone fahren können. Präsentiert wurde die Entwicklung auf der Internationalen Automobil­ ausstellung IAA.

THREE WHEELER 4.0

The start-up company coModule has developed an autonomous electronic cargo bike which can be controlled remotely by using a specifically developed app. In the near future, it should also be possible for the three-wheeled vehicle to be driven without a smartphone, using a “follow-me function”. This invention was presented at the International Motor Show (IAA).

Fotos/Photos: ENVIROTAINER LSI, COMODULE, HPA

GRADWANDERUNG

Für die 2016 geplante Mars-Mission der NASA, die neue Erkenntnisse über die Temperaturen auf dem Mars liefern soll, wurde im Herbst eine hochempfindliche Sonde von Berlin nach Denver transportiert. Die Herausforderung für das durchführende Unternehmen LSi: Während des Transports mussten aufgrund der temperatursensiblen Sensoren des Geräts konstant 20 Grad eingehalten werden. Möglich gemacht hat dies ein spezieller „Enviro-active-cool-Container“.

TIGHTROPE WALK

This autumn, a highly sensitive probe which is supposed to provide new information about the temperatures on Mars as part of NASAs 2016 Mars mission was transported from Berlin to Denver. A challenge for LSi, the company that was entrusted with the transport: On account of the temperature-sensitive sensors built into the device, constant 20 degree Celsius had to be maintained throughout the journey. A special “enviro-active-cool-container” made this possible.

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Logistics

VERKEHRSPOLITIK AUF EUROPÄISCH

EUROPEAN TRAFFIC POLICIES Von einer gemeinsamen Verkehrspolitik ist die EU heute weiter entfernt denn je. Immer mehr nationale Alleingänge behindern eine Harmo­ nisierung. ––––––––––––

Today, the EU is further removed from a joint traffic policy than ever. An increasing number of national solo regulations are impeding harmoni­ sation.

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D

ie Verkehrspolitik gehört seit den Römischen Verträgen aus den 1950er-Jahren zu den gemeinsa­ men Politikbereichen der Europäischen Union. Neben der Öffnung der Verkehrs­ märkte und der Schaffung fairer Wett­ bewerbsbedingungen ist das Ziel eine nachhaltige Mobilität. Grund dafür sind nicht zuletzt die ständig steigenden CO2Emissionen und der damit verbundene Handlungsbedarf, den Verkehr in den 28 Mitgliedsstaaten in geordnete Bahnen zu lenken. Die Priorität liegt in der Schaffung eines gemeinsamen Verkehrsmarktes mit Dienstleistungsfreiheit und Vereinheitli­ chung der bestehenden Normen, Rege­ lungen und gesetzlichen Bestimmungen im technischen, sozialen und steuerlichen Bereich. So ambitioniert dieser Anspruch ist, so unrealistisch ist er zugleich, wenn man sich die aktuelle Verkehrspolitik in


Wo gilt was?

Die VerkehrsLogistics

politik der EU bietet derzeit mehr Fragezeichen als Lösungen. – – – Where is it applicable? The transport policies of the EU currently present more questions than solutions.

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Logistics

VORSCHRIFTENDSCHUNGEL Ist man als Logistiker europaweit tätig, muss man je nach Land die unterschied­ lichsten Vorschriften beachten. Und das wird täglich komplizierter: Zum Beispiel gilt in Ungarn seit 2014 das elektronische Meldesystem EKAER, das zur Warenan­ meldung für LKW-Transporte mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht eingeführt wurde. In Italien gibt es wieder­ um ein System, das die Rückverfolgbarkeit von Abfällen garantieren soll. Bei SISTRI müssen sich deshalb alle Unternehmen registrieren, die gewerbsmäßig gefährliche Sonderabfälle transportieren. Ebenfalls für Verwirrung sorgen die uneinheitlichen Mehrwertsteuerregelungen. Eine eigenwil­ lige Ruhezeitregelung ist in Frankreich und Belgien zu beachten: Dort dürfen LKWFahrer die vorgeschriebene Ruhezeit nicht in der Fahrerkabine verbringen. Besonders das deutsche Mindestlohn­ gesetz stellt Spediteure seit Anfang des Jahres vor große Probleme. Dieses Gesetz sieht neben einer Lohnfortzahlungsver­ pflichtung auch umfangreiche administ­ rative Melde- und Bereithaltungspflichten in Kombination mit hohen Strafen von bis zu 500.000 Euro bei Verstößen vor. Auch bei der LKW-Maut ist man weit von einer einheitlichen Regelung entfernt: Statt einem einheitlichen Maut-Inkasso ver­ wendet jedes Land ein anderes technisches System. Selbst bei der Ausbildung gibt es länderspezifische Regelungen: Bilden sich Berufskraftfahrer beispielsweise in Öster­ reich weiter, so wird diese Weiterbildung in Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Polen nicht anerkannt. Unterschiedliche Nummern auf den Führerscheinen und Fahrerkarten bringen weitere Probleme bei der Kontrolle mit sich. Kein Wunder also, dass Österreichs Transportwirtschaft von Brüssel fordert, diese Barrieren in den betreffenden Ländern im Sinne des Gemeinschaftsdenkens abzubauen. Denn nur so kann europaweite Logistik sinnvoll und effizient funktionieren. 24 AQ

Stopp. Auch bei LKW-Maut gibt es viele länderspezifische Regelungen. – – – Stop. There are also a lot of country-specific regulations for truck tolls.

–––––––––––– ince the contracts of Rome from the 1950s, traffic policy has belonged to the mutual policy domains of the European Union. A goal has been, along­ side the opening of the transport markets and the creation of fair competition condi­ tions, that of sustainable mobility. One of the reasons for this, and not the least one, are continuously increasing CO2 emis­ sions and the associated need for actions that steer traffic in the 28 member states towards coordinated channels. The prior­ ity is to create a joint traffic market with free movement of services and unified standards, regulations and legal provisions in the technical, social and taxation areas. As ambitious as this claim may be, it is also unrealistic, considering the current traffic policies in Europe. Instead of standardisa­ tion, individual EU countries continue to create new administrative obstacles, which have a significant impact on the transport industry.

S

REGULATORY JUNGLE Being a logistics company in Europe means observing differing regulations in every country. This becomes more and more complicated every day: For example, the electronic reporting system, EKAER, has been used in Hungary since 2014. It was introduced to register goods carried by trucks with a permissible overall weight

of more than 3.5 tons. Italy, on the other hand, uses a system that it supposed to guarantee the traceability of waste materi­ al. Therefore all companies who commer­ cially transport hazardous waste must reg­ ister with SISTRI. The non-standardised VAT regulations also create confusion. An arbitrary resting period regulation has to be observed in France and Belgium: Here, truck drivers are not permitted to spend their specified resting period in the cabin of their truck. Since the start of this year, the German minimum wage act has posed major prob­ lems to carriers. Alongside an obligatory wage continuation, this law also enforces extensive administrative reporting and standby obligations in conjunction with high penalties of up to 500,000 Euro for non-compliance. We are also far removed from a standardised regulation for truck road tolls: Instead of a unified road toll collection, each country uses different technology. There are also country-spe­ cific regulations concerning trainings: If, for example, professional drivers undergo further training in Austria, it is not rec­ ognised in Hungary, the Czech Republic, Slovakia and Poland. Different numbers on driving licenses and driver cards also pose further problems at check points. It therefore does not come as a surprise that Austria‘s transport industry is demanding that Brussels dismantles these barriers in the respective countries in favour of a collaborative way of thinking. Only then will it be possible for Europe-wide logistics to be effective and practical.

WAS DER TRANSPORTWIRTSCHAFT IN EUROPA HELFEN WÜRDE: n  Einheitliche LKW-Maut n  Einheitliche Mehrwertsteuerregeln n  Einheitliche Anerkennung der Berufskraftfahrerausbildung n  Anpassung der Sozialvorschriften ––––––––––––– WHAT WOULD HELP THE TRANSPORT INDUSTRY IN EUROPE: n  Standardised truck toll fees n  Standardised VAT regulations n  Standardised recognition of professional driver qualifications n  Adaptation of social legislations

Foto/Photo: HHM/Lindner

Europa ansieht. Statt einer Vereinheitli­ chung werden in einzelnen EU-Ländern laufend neue administrative Hindernisse geschaffen – was die Transportwirtschaft in beträchtlichem Ausmaß betrifft.


ES STAUT SICH

51 Stunden verbrachten belgische Autofahrer 2014 im Stau – Belgien führt IT’S GETTING Deutschland aufdem demdritten dritten Platz im europäischen damit dasPlatz Ranking Top-Stauländer Stau-Ranking inStau-Ranking Europa an. Deutschland liegt im Deutschland auf imder europäischen Ländervergleich auf Platz drei. - Deutscheverbringen verbringen jedes jedes Jahr JAMMED - Deutsche Jahr 39 39Stunden StundenimimStau Stau In 2014, Belgian car drivers spent 51 hours in traffic jams – meaning that ––––––––––––

Belgium is the leading country in Europe when it comes to traffic jams. In country comparisons, Germany ranks third.

EUROPAS SCHLIMMSTE STAULÄNDER (Basis: Im Stau verschwendete Stunden pro Jahr, 2014)

EUROPE’S WORST TRAFFIC JAM COUNTRIES (Base: How many hours spent in traffic jams per year, 2014)

Belgien

Belgium

51

Quelle/Source: INRIX Traffic Scorecard Report 2014, Stand/ dated: August 2015

Std./hrs.

Deutschland

Niederlande

Luxemburg

Netherlands

Germany

Luxembourg

Std./hrs.

Std./hrs.

Std./hrs.

39

41

34

DIE DEUTSCHEN BALLUNGSRÄUME MIT DEN MEISTEN STAUS

2 Stuttgart/Stuttgart 3 Karlsruhe/Karlsruhe

65 64 63 53 48 48

4 Düsseldorf/Dusseldorf 5 Hamburg/Hamburg 6 München/Munich

Switzerland

Std./hrs.

Std./hrs.

30

29

Std./hrs.

Std./hrs. Std./hrs.

France

29

Std./hrs.

Österreich

Irland

Austria

Ireland

Std./hrs.

Std./hrs.

25

24

Italien Italy

20

Std./hrs.

B2R (in und um München) mit 68 Stunden Verspätung durch Stau pro Jahr

THE ROAD WITH THE MOST TRAFFIC JAMS The B2R (in and around Munich) with 68 hours delay per year on account of traffic jams

1

Std./hrs.

Std./hrs.

Frankreich

DIE STRASSE MIT DEM MEISTEN STAU

4 Std./hrs.

Schweiz

UK

5

GERMAN CONURBATIONS WITH THE MOST TRAFFIC JAMS

1 Köln/Cologne

Großbritannien

3

Autofahrer in Köln verbringen im Schnitt fast drei Tage pro Jahr im Stau – das ist fast zweimal so viel wie deutsche Autofahrer im Durchschnitt.

2 6

Car drivers in Cologne spend an average of almost three days per year in traffic jams – that's virtually twice as much as German car drivers on average.


Logistics

NEUE ANTWORTEN MIT ALTEN ORGANISATIONEN FINDEN? FINDING

NEW ANSWERS WITHIN OLD ORGANISATIONS? GASTKOMMENTAR / GUEST COMMENTARY: PROF. (FH) DI FRANZ STABERHOFER

Profispieler. Front Runner verwandeln Veränderungen zum Goal. – – – Professional Players. Front runners transform changes into goals.

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Logistics

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ie Umgebungsfaktoren für Un­ ternehmen ändern sich laufend: Die Märkte sind volatil, Mitar­ beiterteams ändern sich in der Zusam­ mensetzung, in ihren Fähigkeiten und Anforderungen, das Internet verringert die Informationsdistanz und der Kunde und die angebotenen Dienstleistungen werden immer wichtiger. Nun wäre es doch logisch, diesen Verände­ rungen die entsprechenden Anpassungen in der Organisation gegenüberzustellen. Doch in einer sentimental anmutenden Beharrlichkeit werden alte Strukturen ein­ fach aufrechterhalten. Das betrifft sowohl Praxis als auch Forschung. Gemeinsam wird eine fundierte Beschäftigung mit dieser dringend notwendigen Organisati­ onsänderung verdrängt. Das hat natür­ lich Gründe. Diese auszuführen, ist hier allerdings nicht der Raum. Vielmehr soll eine Skizze jener Organisationselemente angeboten werden, die den genannten Faktoren konsequent Rechnung trägt.

DER WEG ZUM FRONT RUNNER Die Führungsebene eines auf die Zukunft erfolgreich ausgerichteten Unternehmens sollte folgende Anforderungen erfüllen: Der Bereich Supply Chain Management verantwortet den aktiven Umgang mit Volatilität und die Erfüllung der Kunden­ wünsche. Ein gesamtheitliches Finanz­ management führt Finanzen und Con­ trolling zusammen, trifft damit fundiertere Entscheidungen und führt Regeln ein, die das Heute unterstützen und nicht das Morgen ignorieren. Ein neu gedachtes und vorwärts orientiertes Personalma­ nagement vermeidet, dass das Unterneh­ men zum Stillstand kommt, und auch der Vertrieb wird eine neue Bedeutung bekommen. Er reduziert das operative Tun und wird hinsichtlich globalen Handelns sowie im Denken und Verkaufen integrier­ ter Lösungen bis hin zu Dienstleistungen gestärkt. Durch diese neu gestalteten Bereiche, de­ ren Änderungen ein absolutes Muss sind,

ergibt sich eine echte Ausrichtung auf den Markt. Oder anders gesagt: Wenn die Füh­ rungsebene den Markt versteht und neu mitgestaltet, dann kann das Unternehmen zum Front Runner werden. Was ist mit den anderen Funktionen? Nun, die sind nicht weniger bedeutend, müssen sich aber teilweise auch neu erfinden und tragen da­ mit unterstützend zu den Anforderungen dieser Wertschöpfungsmanagement-Kette bei. Also alles anders machen? Ja! Das ist doch genau das, was Unternehmen auch von ihrem Umfeld fordern. –––––––––––– nvironmental factors for companies are constantly changing: Markets are volatile, teams of coworkers change in their composition, their know-how and requirements, the internet reduces the distance of information and the customer and the services offered are becoming increasingly important. Now, it would be logical to face these changes and make the appropriate ad­ justments in the organisation. However, with an almost sentimental insistence, old structures are simply maintained, and this both in practice and research. The need to grapple with this much-needed organisa­ tional changes is quite simply suppressed. This does, of course, have its reasons, but this is not the place to elucidate. Rather, I am trying to offer an outline of those organisational elements that systematically and consistently takes the above factors into account.

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THE WAY TO BECOMING A FRONT RUNNER The management of a company which is successfully prepared for the future should meet the following requirements: The area of supply chain management is responsi­ ble for actively dealing with volatility and the fulfilment of customer requirements. All-inclusive financial management brings finance and controlling together, makes

Prof. (FH) DI Franz Staberhofer Leiter des Logistikum, Studiengangsleiter Internationales Logistik Management (ILM) und Supply Chain Management (SCM) an der Fachhochschule Steyr, Obmann Verein Netzwerk Logistik (VNL) Österreich, Geschäftsführer IfL Consulting

–––

Prof. (FH) DI Franz Staberhofer Head of Logistikum, Head of Studies “International Logistics Management” (ILM) and “Supply Chain Management” (SCM) at the University of Applied Sciences Steyr, Chairman of VNL (Association for Network Logistics) Austria, CEO of IfL Consulting

informed decisions and introduces regula­ tions that support the present and do not ignore tomorrow. Innovative and for­ ward-orientated personnel management will help to avoid the company coming to a standstill and even sales will take on new meaning. It will reduce operational activi­ ties and will be significantly strengthened when it comes to global action, as well as the thinking and selling of integrated solutions, up to services. The remodelling of these areas, in which change is an absolute must, results in a genuine market orientation. In other words, if the management understands the market and helps to shape it anew, the company can become a front runner. What about the other functions? Well, these are no less important, but they, too, will partially need to be reinvented, thus making a supportive contribution to the demands of this value added management chain. So, does everything have to be done differently? Yes! But this is precisely what companies also demand from their environment.

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First Class. Auch der König der Tiere hat besondere Ansprüche beim Fliegen. – – – First Class. Even the king of animals has special requirements when flying.


Logistics

ES FLIEGT, ES FLIEGT – EIN LÖWE A FLYING LION

Wenn Tiere reisen, bedeutet das für sie oft mehr Stress als für Men­ schen. Um diesen mög­ lichst gering zu halten, sorgen spezielle Tier­ terminals auf Flughäfen für Entspannung. Mit Duschen, Dschungel und Pool. –––––––––––

Animals often become much more stressed out than we do when travel­ ling. To keep this to a minimum, special terminals for animals at airports provide a relaxing environment, complete with showers, a jungle and a pool.

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in Swimmingpool in Knochen­ form, Gratismaniküre für die Krallen sowie ein riesiger Abenteuerdschungel – was nach einem Paradies für sämtliche Vierbeiner klingt, soll das Tier-Terminal am John F. Kennedy International Airport in New York werden. Hier können sich zukünftig Tiere vor dem Abflug ganz entspannt aufhalten. „The Ark“, zu Deutsch die Arche, nennt sich das 16.500 Quadratmeter große Areal, auf dem jährlich rund 70.000 Tiere möglichst stressfrei abgefertigt werden sollen. Die Fertigstellung ist für 2016 geplant, kosten wird die Einrichtung umgerechnet rund 44,2 Millionen Euro. Dafür wird allerdings auch viel geboten: Für Hunde und Katzen gibt es das Pfotenparadies, ein Luxusressort mit Pool, einem Pflegesalon und Trainingsservice. Reisenden Pferden stehen insgesamt 48 Ställe sowie eigene Duschen zur Verfügung. Und es gibt eine komplette Tierklinik. Für Architekt Cliff Bollmann ist „The Ark“ das erste Gelände, das er für Tiere konstruiert. Um den Stress AQ 29


Logistics

FORERUNNER FRANKFURT AIRPORT

für die Tiere zu reduzieren, docken die Flugzeuge direkt neben dem Terminal an. „Genauso wichtig ist es aber auch, dass es nur wenige Kurven für die Tiere gibt, damit sie klare Sichtlinien und Zugang zu Ausgangstüren haben“, so Bollmann.

VORREITER FRANKFURTER FLUGHAFEN

So revolutionär sich das Projekt ausnimmt, ganz neu ist die Idee des Tierflughafens nicht. Bereits seit dem Jahr 2008 gibt es in Frankfurt am Main die Animal Lounge als Einrichtung der Lufthansa Cargo. Sie ist 3.750 Quadratmeter groß, zwar ohne knochenförmigen Pool, aber auch hier stehen 50 Tierärzte und -pfleger sowie 30 Frachtkoordinatoren Tag und Nacht bereit, um die ankommenden oder abreisenden Tiere artgerecht zu betreuen. Zu denen gehören neben ganz gewöhnlichen Haustieren wie Hunde und Katzen auch Nashörner, Löwen, Bären, Springpferde oder exotische Zierfische. Verzichtet wird bei der Lufthansa allerdings auf den Transport von Delphinen und Haien sowie von Tieren, die in freier Wildbahn gefangen wurden. Reisen dürfen dagegen bedrohte Tierarten, die wieder ausgewildert werden sollen. „Hauptkunden“ des Terminals sind in aller Regel aber nicht die Exoten, sondern Hunde und Katzen. Den durchschnittlich rund 800 Euro teuren Transport leisten sich zumeist Diplomaten oder Mitglieder der US-Army, die in ihre Heimat zurückversetzt werden, 30 AQ

aber auch immer häufiger deutsche Urlauber, die in den Ferien nicht auf die Gesellschaft ihrer Vierbeiner verzichten möchten. –––––––––––– bone-shaped swimming pool, free manicures for claws and a huge adventure jungle – the animal terminal at John F. Kennedy International Airport in New York has been designed to be a paradise for all our four-legged friends. In the future, this is where you will be able to keep your animals totally relaxed before their flight. The 16,500 square metre area is called “The Ark” and it is expecting around 70,000 animals to check in each year. It should be complete in 2016, and will cost around 44.2 million Euro. However, it does have a lot to offer: Paw Paradise, a luxury resort with a pool, a care salon and a training service, will be provid­ ed for cats and dogs. A total of 48 stables as well as private showers will be erected for travelling horses. And there will be a full-service animal clinic. For architect Cliff Bollmann, “The Ark” is the first pro­ ject ever that he has designed for animals. In order to reduce the stress on animals, vehicles will dock directly alongside the terminal. “Also, it is just as important that there are as few curves as possible for the animals to tackle – that way, they can have a clear line of sight and access to the exit doors“, explains Bollmann.

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NEW YORK: Ab 2016 sollen auf 16.500 Quadratmetern circa 70.000 Tiere jährlich versorgt werden. Eine Transatlantik-Reise für Pferde kostet rund 10.000 US-Dollar. FRANKFURT: Rund 110 Millionen Tiere werden hier auf 3.750 Quadratmetern jährlich abgefertigt. Darunter 14.000 Hunde und Katzen, 300 Tonnen Angelwürmer, 8.000 Schweine. 2014 war sogar ein Eisbär zu Gast, der sich auf seiner Rückreise nach Kanada befand. –––––––––––– NEW YORK: As of 2016, approx. 70,000 animals per year will be catered for on 16,500 square metres. A transatlantic journey for horses costs around 10,000 US Dollar. FRANKFURT: Around 110 million travelling animals each year are accommodated on 3,750 square metres. These include 14,000 dogs and cats, 300 tons of fishing worms and 8,000 pigs. 2014 even saw a polar bear check in that was on his return journey to Canada.

Fotos/Photos: Lufthansa Cargo

Katzen, Spinnen & Co. Die Animal Lounge am Flughafen Frankfurt versendet Tiere aller Art. – – – Cats, spiders & Co. The Animal Lounge at Frankfurt Airport dispatches animals of all species.

As revolutionary as the project may seem, the idea of an animal airport is not entirely new. Since 2008, the Frankfurt am Main airport has been operating the Animal Lounge as a facility for Lufthansa Cargo. It is 3,750 square metres in size; it does not have a bone-shaped pool, but it does have 50 vets and animal carers as well as 30 freight coordinators working day and night in order to properly care for the travelling animals. Alongside the fairly common pets such as dogs and cats, the airport also plays host to rhinoceroses, lions, bears, show jumpers and exotic ornamental fish. Lufthansa does not transport dolphins and sharks, or animals which have been caught in the wild. However, it does allow endangered animal species which are being released back into the wild to fly with them. Generally speaking, the “main clients“ using the terminal are not usually exotic species, but dogs and cats. On average, it costs around 800 Euro to trans­ port an animal, and although customers tend to be diplomats or members of the US Army who are relegated back to their homes, more and more frequently it is also German holidaymakers who want to take their four-legged friends with them on vacation.


NEWS

Life

LIFE BIER FÜR ALLE

Mit dem Brauset Brewie kann man sich das Lieblingsbier selbst brauen. Das Prinzip ist ganz einfach: Zutaten einfüllen, Brauart wählen, Start drücken, fertig. Der Prozess kann übrigens mittels App über Tablet oder Smartphone kontrolliert werden. Dann, Prost!

BEER FOR ALL

With the Brewie brewery set you can now brew your favourite beer by yourself. The principle is quite simple: Add the ingredients, select the brewing process, press start, done. The process can be controlled via app on your tablet or smartphone. Cheers!

HIER GEHT’S LANG!

Wenn Ameisen gemeinsam größere Beutestücke in den Bau tragen, verlieren sie schon mal die Orientierung. Deshalb gibt es eigene Pfadfinderameisen, die recht­ zeitig eingreifen und die Transportgruppe zurück auf den richtigen Weg führen. So die Erkenntnis einer Forschungsgruppe um Aviram Gelblum, berichtet das Fachmagazin Nature Communications.

THIS WAY!

When ants carry large spoils towards their home in a group, they do tend to lose their orientation. That is why they have their own pathfinder ants which intervene in time and set the transport group back on the right track. These are the findings of a research group led by Aviram Gelblum, reports the specialist magazine Nature Communications.

LEUCHTENDE KOMFORTZONE

Fotos/Photos: BMW, brewie

Das deutsche Fraunhofer-Institut IOF hat spezielle Mikrooptiken entwickelt, die in der Dunkelheit als Einstiegshilfe für Autos dienen. Genutzt wird die Technik zum Beispiel bei der BWM 7er-Reihe: Mittels Knopfdruck am Schlüssel erstrahlt wie von Geisterhand ein Lichtteppich, der den Fahrer willkommen heißt.

ILLUMINATED COMFORT ZONE

The German Fraunhofer Institute, IOF, has developed special micro-optics which help with entering a car in the dark. The technology has been used, for example, in the BMW 7 Series: By pressing a button on the key, an illuminated carpet appears as if by magic and welcomes the driver.

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HOME OF THE BLUES 32 AQ


Life

HEIMAT DES BLUES K

Wer Morgan Freeman treffen will, muss dazu in den tiefen Süden der USA reisen: Clarksdale liegt im Herzen des Mississippi-Delta, rund eineinhalb Fahrstunden südlich von Memphis. Wenn man Glück hat, findet man Freeman hier am Ende der Delta Avenue im Ground Zero Blues Club, des­ sen stolzer Besitzer er ist. Wir hatten Glück. –––––––––––––

If you want to meet Morgan Freeman, you have to travel to the Mississippi Delta. Clarksdale, Missis­ sippi is a one and a half hour drive South of Memphis and at the end of Delta ave­ nue sits the Ground Zero Blues Club, the club owned by Morgan Freeman. If you are lucky, you will also get to meet Morgan. We got lucky. Interview: Cezar Greif, Cool Hunt Inc., (The Interview People). Fotos/Photos: Tara Rice, Cool Hunt Inc., (The Interview People)

önnen Sie uns etwas über die Gegend erzählen, in der Sie aufgewachsen sind? Meine gesamte Familie kommt aus dem Mississippi-Delta, schon seit Generationen. Ich habe lange in Groß­ städten wie New York gelebt, und nach all dem Müll, dem Ruß, den engen Wohn­ höhlen, war ich richtiggehend ausgehun­ gert nach DEM HIER: Kleinere Städte, weniger Menschen, jede Menge Bäume, Gras und Hunde auf den Straßen! Wenn Sie das Delta mit drei Worten erklären müssten … Schwarz, heiß und verwanzt. (lacht) Was glauben Sie, sind die schlimmsten Vorurteile über den Süden? Die meisten Vorurteile haben sich längst verselbstständigt und haben nichts mehr mit dem Leben hier zu tun. Nachdem wir einmal den offenen Rassismus der Konföderationszeit abgelegt haben, haben wir realisiert, dass Südstaatler einfach Süd­ staatler sind. Die Hautfarbe ist nicht mehr relevant, sondern warum man hier lebt. Also gibt es hier etwas, das die Menschen verbindet, egal, ob Schwarz oder Weiß? Die Geschichte. Die Schwarzen, die den Bürgerkrieg überlebt haben, waren auch diejenigen, die die Plantagen am Leben erhalten haben. Ich kenne meine Herkunft und ich versuche nicht, sie zu verleugnen oder so zu tun, als gäbe es sie nicht. Denn es gibt sie. Und ich fühle mich hier wie alter Adel. Ich gehöre hierher. Welcher Film beschreibt die Region am besten? Driving Miss Daisy! Es gibt da Auffassungsunterschiede: Gehört Memphis nun zum Delta oder nicht? Man sagt, das Mississippi Delta beginnt in der Lobby des Peabody Hotels in Memphis.

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Life Der Süden hat auch eine starke indianische Tradition: In Memphis gibt es immer noch eine Straße, die Teil des „Trail of Tears“ war, eines 1.000 Kilometer langen Marsches, auf den 1838 die Indianer geschickt wurden. Der Marsch fing in North Carolina an und ging bis nach Oklahoma, über mehr als 1.000 Kilometer. Unzählige sind dabei zu Grunde gegangen. Hollywood hat immer Indianer mit den Canyons des Westens im Hintergrund bevorzugt. Im Süden waren die Indianer friedlicher, sie waren Bauern. Die Filmindustrie dachte vermutlich, dass die Prärieindianer mit ihren Pferden aufregender waren. Wie definieren Sie die Gastlichkeit der Südstaaten? Südstaatler sind Warmblüter. Es ist einfach heiß hier, also bewegt man sich langsam, bleibt entspannt. Ich glaube, weil es hier nicht so dicht besiedelt ist, nimmt man sich noch mehr Zeit füreinander. Wenn man sich ständig gegenseitig an der Backe klebt wie in San Francisco, Los Angeles oder New York, bleibt kein Platz mehr für Begegnungen, weil jeder ständig unter Strom steht. Sie reisen viel – für Dreharbeiten, aber auch für PR-Touren. Inspiriert das Ihre Arbeit? Nein. Reisen ist einfach nur reisen. Früher hat es mehr Spaß gemacht. Aber da war ich auch noch kein Prominenter. Seit ich einer bin, kriege ich eigentlich nichts mehr mit, außer meinem Hotelzimmer und meinem Lieblingsrestaurant. Nehmen Sie noch Unterschiede in den Sitten fremder Länder wahr? Das schon. Als ich zum Beispiel 2015 erst­ mals nach Schanghai gereist bin, habe ich mich vorher schlau gemacht und gelesen, dass die Chinesen sich nicht die Hände schütteln. Als ich dann dort war, habe ich einen Mann getroffen und gesagt: „Hi, wie geht’s? Ich werde nicht Ihre Hand schüt­ teln.“ Er hat meine Hand genommen und sie fast zerdrückt! Ich sagte: „Ich dachte, Sie tun das nicht.“ In Afrika schütteln sie sich die Hände auch nicht. Welche drei Orte würden Sie 2016 gerne besuchen? Moskau, und ich würde gerne nach Indien 34 AQ

reisen. Ich war zwar schon in Sri Lanka, aber noch nie in Indien. Eine Stadt wie Bombay würde mich reizen. Ich frage mich, wie Sie den Ground Zero Blues Club beschreiben, wenn Sie mit Freunden über ihn reden? Ich würde sagen: Das ist eine Absteige, eine tiefe Spelunke. Es ist eigentlich kein Club, sondern eine richtige EimerweiseBlut-Kneipe. Nur ohne Blut, weil wir die dazugehörigen Aktivitäten nicht gestatten. Aber wir wollten die berühmten alten Blues Clubs wieder auferstehen lassen, in denen die Typen ihre Whiskeygläser schaukeln und ihre Seelen ausschütten. Ich denke, wenn das Ground Zero nicht hier wäre, würden die Leute trotzdem kommen, aber sie würden sich fragen, wo der Blues geblieben ist. Dieses Problem haben wir aus der Welt geschafft. Und wir mussten auch nicht lange nach Musikern suchen. Die gab es schon. Sie hatten nur keinen Platz zum Spielen. Also ist in Clarksdale auch 2016 der Blues noch am Leben? Absolut. Die Kids sind tief verwurzelt in der Geschichte und Tradition des Blues.

C

–––––––––––– an you tell us a bit about the place you grew up in? My family is all generational Del­ ta people for the most part. We’re all Mississippi people, all the way back as far as I know. After living in big cities like New York, after all the dirt, the soot, the concrete, living in caves, in small areas, no grass, no trees, I got really hungry for THIS. Smaller towns, fewer people, lots of trees, lots of grass, dogs in the street! If you had to define the Delta region in three words… Black, hot and buggy. [laughs] What do you think are the biggest misconceptions about this region? These misconceptions, they sort to tend feed on each other. They don’t feed on anything most of us do here. Once we got past the overt racism that defined the con­ federacy, the realization that Southerners are Southerners. It‘s no longer about skin colour but why somebody is living here. So you think there’s something that unites people here, whether black or white?

History. The black people who survived the civil war were the people who kept a lot of the plantation and farms going during the war. Once I know my heritage, I don’t want to escape it, I don’t want to avoid it and I don’t want to pretend it doesn’t exist. It does. I feel like royalty here, I belong here. Which movies do you think best depicts the region? Driving Miss Daisy! I’ve read different theories related to the question of Memphis belonging to the Delta or not. They say the Delta starts in the lobby of the Peabody hotel in Memphis. This region also has a strong Native American past. I was driving on this street through Memphis and it was part of the actual “Trail of Tears,” the 1,000 km forced march of American Indians in 1838. The march started in South Carolina and went all the way to Oklahoma, more than 1,000 km. Many died during the march. It seems Hollywood always preferred filming Indians with canyons in the background, in the West. But in the South, we are talking about farming Indians, they were peaceful. The movie industry thought plains Indians, rid­ ing horses, were more exciting. How would you define Southern Hospitality? Southern people are warm-blooded. This is a hot place. People are used to moving slow and being laid back. I think because we’re not so over-crowded, people still reach out. You go into some place where people live “cheek-by-jaw,” like New York, San Francisco or Los Angeles, there’s so little space, people don’t reach out to you, they never stop. You travel a lot for work – both for filming and promoting. Does traveling sometimes inspire your work? No, travel is just travel. For work, it used to be quite fun to go to different places, I didn’t have a “celebrity profile”. But when you get a “profile” like me, you don’t see anything but the inside of a hotel room or your favorite restaurant. Do you notice any difference in people’s habits?


I do. For example, in 2015 I went to Shang­ hai for the first time. Well, before I travel I do a little research. I had heard people in China didn’t shake hands. I got to China and I met this guy, I said “how you’re do­ ing, I won’t shake your hand.” The guy took my hand and almost crushed it! [laughs] I said “they told me you didn’t do that!” In Africa, they don’t squeeze hands either. Can you list three destinations you’d like to visit in 2016? Moscow is one. I’d like to go to India. I’ve been to Sri Lanka, but I’ve never been to India, I’d like to go to some place like Mumbai. Finally, I’m wondering how you describe The Ground Zero Blues Club when you talk about it with friends. I try to explain that it’s a dump, a juke joint. It’s not really like a club, it’s a joint! Like “bucket-of-blood” type of joint, except we don’t allow “bucket-of-blood” type of ac­ tivity in the club. But we want to evoke the famous “bad old blues clubs,” guys rocking their whiskey and pouring out their souls. I think if Ground Zero wasn’t here, peo­ ple would still be coming, like they were before, but they’d be asking “where can we find some Blues to listen to?” People used to leave disappointed. We fixed that prob­ lem. We didn’t have to hunt for the players, they were here. But they were saying they didn’t have a venue to play. So People still play the Blues in 2016 in Clarksdale? Oh absolutely. Kids that are steeped in the history and tradition of the blues.

Morgan Freeman wurde 1937 in Memphis, Tennessee, geboren und gab sein Schauspieldebüt mit neun Jahren in einer Schulauf­ führung. Nach seinem internationalen Durchbruch in Glitzernder Asphalt wurde er 1987 für den Oscar nominiert, aber erst 18 Jahre und drei Nominierungen später erhielt er die Statuette 2005 für Million Dollar Baby. –––––––––––– Morgan Freeman was born in Memphis, Tennessee in 1937 and made his acting debut at age nine in a school play. His breakthrough performance in Street Smart was nominated for an Academy Award in 1987. It took another three nominations and 18 years before he won the Oscar for Best Supporting Role in 2005 for Million Dollar Baby.

„Südstaatler sind Warmblüter. Es ist einfach heiß hier, also bewegt man sich langsam, bleibt entspannt. Ich glaube, weil es hier nicht so dicht besiedelt ist, nimmt man sich noch mehr Zeit füreinander.“

–––––– “Southern people are warm-blooded. This is a hot place. People are used to moving slow and being laid back. I think because we’re not so overcrowded, people still reach out.” AQ 35


Life

DIE BESSERE WAHL THE BETTER CHOICE

Politik und Unternehmen haben die Verhaltensfor­ schung entdeckt. Nudges – sanfte Schubser – anstelle von Vorschriften sollen zu vernünftigem Handeln animieren. ––––––––––––––

Politics and companies have discovered behav­ ioural science. Nudges instead of regulations encourage sensible actions.

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enn an der roten Ampel ein Countdown anzeigt, in wie viel Sekunden das Licht auf Grün stellt, warten mehr Menschen auf die legale Überquerungsphase an der Kreuzung. Ebenfalls statistisch nachgewie­ sen: Ein aufgeklebtes Zielobjekt im Pissoir sorgt für messbar mehr Treffsicherheit auf Herrentoiletten und damit weniger Reinigungskosten. Diesen beiden so unter­ schiedlichen Effekten liegt dasselbe Prinzip zugrunde. Nudging heißt das Konzept aus der Verhaltensökonomie, das Menschen durch sanftes Anstupsen dazu bringen soll, die für sie selbst bzw. die Allgemeinheit bessere Wahl zu treffen. Bekannt gewor­ den ist der Ansatz durch das Buch „Nudge – Wie man kluge Entscheidungen anstößt“ von Richard Thaler und Cass Sunstein. Die beiden Harvard-Professoren gehen darin von der empirischen Erkenntnis aus, dass menschliche Entscheidungen nur begrenzt rational sind und unweigerlich von ihrem Kontext beeinflusst werden. Wenn dieser mit dem passenden Anreiz – eben einem Nudge – ausgestattet wird, sollte das zu vernünftigerem Handeln führen.

NUDGING WIRKT In Dänemark hat etwa der Organisations­ leiter der Post grüne Aufkleber mit einem nach oben gestreckten Daumen über die Lichtschalter in 90 Verteilzentren kleben lassen und bringt durch diese Variante des „Like-Buttons“ die Briefträger ganz ohne Appell dazu, das Licht abzuschalten, bevor sie zu ihren Touren aufbrechen. Der 36 AQ

Energieverbrauch konnte deutlich gesenkt werden. In Großbritannien, Dänemark und Deutschland haben die Regierungen eigene Nudging-Teams eingerichtet. Sie sollen Ideen entwickeln, wie sich Men­ schen dazu animieren lassen, ihre Steuern pünktlich zu zahlen oder regelmäßig zu Impfungen zu gehen. Auch wenn die Ent­ scheidung für oder gegen ein gewünschtes Verhalten jedem Einzelnen überlassen bleibt, wird dieses Modell des libertären Paternalismus heftig diskutiert. Zu viel Lenkung und zu wenig Aufklärung, das meint unter anderem der Leiter des MaxPlanck-Instituts für Bildungsforschung, Psychologe Gerd Gigerenzer. –––––––––––– f a red traffic light displays a count­ down showing how many seconds it will take until it changes to green, more people will wait for the legal crossing period. Also statistically proven: A target attached to the urinal encourages better aiming accuracy in the men‘s toilets, and therefore lowers cleaning costs. These two so very different effects are based on the same principle. The concept known as “nudging” is based on behavioural economics and shows that by means of a gentle nudge, people can be incited to make a better choice for both themselves and the community. The approach has become known through the book “Nudge. Improving Decisions About Health, Wealth, and Happiness” by Richard Thaler and Cass Sunstein. The two Harvard

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Life ist derzeit Trend in der Politik. – – – Civic education w

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professors are basing their methods on the empirical findings that human decisions are rational only to a limited extent, and are inevitably influenced by their context. If this is equipped with a suitable incen­ tive – a “nudge” –, then this should lead to more reasonable actions.

NUDGING WORKS The organisation manager of the Dan­ ish Post, for example, had green stickers featuring a “thumbs up” placed above light switches in 90 distribution centres; this variant of the “like button” makes postal workers switch off the lights before they start their rounds without having to appeal

to them to do so. This led to a significant reduction in energy consumption. The governmental bodies of Great Britain, Denmark and Germany have set up their own “nudging teams”. They work on ideas for stimulating people to pay their taxes on time or to have regular vaccinations. Even if the decision to be for or against a particular behaviour is left to personal choice, this model of libertarian paternal­ ism is definitely a hot topic. Psychologist Gerd Gigerenzer, Head of the Max Planck Institute for Human Development, holds the opinion that, among other things, there is too much steering and too little explanation.

NUDGING (englisch für stupsen oder schubsen), ist für die Erfinder des Begriffs, Richard Thaler und Cass Sunstein, eine Methode, um ohne Verbote das Verhalten von Menschen zu beeinflussen. –––––––––––– NUDGING – according to Richard Thaler and Cass Sunstein, who coined the term – is a method to influence people‘s behaviour without prohibitions.

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TANZ AUF DEM VULKAN DANCING

ON THE VOLCANO

Spektakuläre Gefahrenzone. Ein falscher Schritt kann beim Vulkan Dallol das Ende bedeuten. – – – Spectacular danger zone. One false move at the Dallol Volcano can mean the end.

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Life

Der Dallol im äußersten Nordosten Äthiopiens dürfte einer der unwirtlichsten Winkel der Erde sein. Nur Extrem-Touristen wagen sich hierher – und erleben ein bizarres Naturspektakel. –––––––––––––––

Dallol, located in outermost North-East Ethiopia, is said to be one of the most inhos­ pitable corners of the earth. Only tourists seeking the extreme dare to visit. They experience a bizarre natural spectacle.

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allol heißt in der Sprache der ein­ heimischen Afar „Ort ohne Wie­ derkehr“ oder „Eingang zur Hölle“. Knapp 40 Grad im kaum vorhandenen afrikanischen Schatten, Schwefelgeruch, bei dem einem schwindlig wird, und die Gefahr, aufgrund der tektonischen Insta­ bilität jederzeit vom Erdboden verschluckt zu werden: Der implodierte Vulkan Dallol ist eine geologische Kuriosität. Er ist kaum 60 Meter hoch, liegt 120 Meter unter dem Meeresspiegel und direkt am Beginn des ostafrikanischen Grabenbruchs. Man glaubt auf Schritt und Tritt die nubische, arabische und somalische Erdplatte unter den Füßen arbeiten zu spüren: Wie in einem leeren Magen gurgelt es unter der Oberfläche und das 70 Grad heiße Grund­ wasser fördert extrem saure Schwefel-, Salz- und Kaliumlösungen zutage. Sobald das Wasser aus den grünlich-gelben Säure­ tümpeln verdampft ist, enstehen surre­ ale, teils korallenartige, teils pilzförmige AQ 39


Life As soon as the water evaporates out of greenish-yellow acid pools, surreal and partly coral-like, partly mushroom-shaped sculptures are created in the most varied of colours and forms. Dallol really does feel like something out of this world.

JOURNEY WITHOUT RETURN

Bizarre Erdformationen versetzen den Besucher in eine surreale Welt. – – – Bizarre earth formations transport the visitor to a surreal world.

Skulpturen in unterschiedlichsten Farben und Formen. Der Dallol wirkt tatsächlich wie ein Ort nicht von dieser Welt.

REISE OHNE WIEDERKEHR Leider ist das Vergnügen eines Besuches – wenn man es so nennen kann – in der Regel relativ kurz: Spätestens um 10 Uhr, wenn das Thermometer Richtung 50 Grad plus tendiert und sich Schweiß und Spei­ chel langsam mit den giftigen Dämpfen zu vermengen beginnen, blasen die schwer bewaffneten Reiseführer zum Aufbruch. Der Rückweg durch die Salzwüste Danakil ins nächstgelegene Dorf Hamed Ela, einer alten Karawanenstation, ist zwar nicht lang, aber auch nicht ungefährlich. Die hier beheimateten Afar gelten als besonders feindseliges und wildes Volk: 2007 wurde eine britisch-französische Reisegruppe entführt und massakriert, 2012 gab es fünf Tote und drei Entführte – offenbar wegen Streitigkeiten mit dem benachbarten Eritrea. Seither haben sich zwar die Wogen geglättet und der Dallol wird zu einem immer beliebteren Ausflugsziel, aber die Angst fährt jederzeit mit. Fest steht: Jeder Trip zum Dallol kann der letzte sein. Auch und vor allem, weil die 40 AQ

Zivilisation sich langsam, aber sicher in diesen hintersten Winkel der Erde vorar­ beitet. Der hiesige Chemikalienreichtum hat längst indische Investoren angelockt, die Straße nach Hamed Ela wurde bereits vor fünf Jahren ausgebaut. Auch die ersten Hütten und Baracken am Dallol stehen schon. –––––––––––– n the language of the indigenous Afar, Dallol means “place with no return“ or “entrance to hell“. At around 40 degrees Celsius in the scarce African shade, with the odour of sulphur that makes you feel dizzy and the danger that at any time you could be swallowed up by the earth on account of the tectonic instability: The imploded volcano Dallol is a geological curiosity. It is barely 60 metres high and located 120 metres below sea level, directly at the start of the East African rift valley. At every turn, one believes to feel the Nubian, Arabic and Somalian tectonic plate working under your feet: It gurgles under the surface like an empty stomach, and the ground water is 70 degrees Celsius hot and brings extremely acidic sulphur, salt and potassium solutions to the surface.

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Unfortunately, the joys of a visit – if you can call it that – are usually cut short: By 10 am at the latest, when the thermometer is tending towards +50 degrees Celsius and sweat and saliva are slowly starting to combine with the poisonous vapours, the heavily armed travel guides prepare for departure. The return through the salt desert Danakil, in the neighbouring village of Hamed Ela, one of the old caravan stations, is not particularly long, but it can be fairly dangerous. It is home to the Afar who are considered to be a particularly hostile and wild people: In 2007, a British/ French tourist group was kidnapped and massacred; in 2012, five people were killed and three kidnapped – apparently due to disputes with neighbouring Eritrea. The dust has settled since then, and Dallol has become an increasingly popular excursion destination; but there is always the fear that something may happen. One thing is certain: Each trip to Dallol could be your last. Also and mainly because civilisation is slowly but surely exploring further into this most remote corner of the earth. The chemical wealth there has allured Indian investors for some time now and a road to Hamed Ela was developed already five years ago. The first huts and barracks at Dallol are already erected.

REISE ZUM DALLOL Flug in die Hauptstadt von Äthiopien, Addis Abeba, und dann weiter nach Mekele. Per Jeep 155 Kilometer nach Hamed Ela (ca. 15 Stunden Fahrt), nach 46 Kilometern erreicht man den Dallol. www.transafrika.org –––––––––––– TRIP TO DALLOL Flight to the capital city of Ethiopia, Addis Ababa, and then on to Mekele. By Jeep, 155 kilometres to Hamed Ela (approx. 15 hours journey), after 46 kilometres you reach Dallol. www.transafrika.org


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