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Von Paprika bis Sepia

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Novum vom Ovum

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Klassik & Theke

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Doppelgold ist beim PRODUKT Champion eine seltene Ehre. Das Wiener Familienunternehmen Radatz ging 2021 mit zwei ersten Plätzen nachhause. Einmal für den „Halloween Leberkäse“ in der Kategorie Bedientheke und einmal für die „Würzige Debreziner“ in der Klassik.

Dass die Radatzschen Debreziner hierzulande gerne gegessen werden, belegen die Zahlen. Rund 7t pro Woche werden im Wiener Traditionsbetrieb von dieser

Würstelfamilie (inkl. Pusztawüstel) produziert.

Damit fallen 10% des Radatz-Würstel-Absatzes in diese Kategorie. „Wir konnten übers Jahr die Mengen vom Vorjahr halten, auch wenn die Zahlen der ersten Lockdown-Wochen nicht wiederholbar sind“, schildert Firmenchef

Franz Radatz die aktuellen Entwicklungen. Im

Rahmen einer Blindverkostung bewertet die

Fachjury alljährlich den PRODUKT Champion

Klassik, 2021 stand dabei die Debreziner im

Mittelpunkt. Die „Radatz Würzige Debreziner“ punktete bei den Expert:innen aufgrund ihrer Typizität und Textur. Einen echten Spitzenwert erzielte sie bei Farbe und Schnittbild.

SPIELART. Damit landete eine Spielart dieser Würstelsorte auf Platz 1, die den Paprikaanteil weder im Aussehen und schon gar nicht im Geschmack verleugnen kann. Dazu gesellt

Firmenchef Franz Radatz jun. freut sich über Doppelgold beim PRODUKT Champion 2021.

sich aus Schweine- und Rindfleisch eine klar spürbare Knoblauchnote im Brät. Zu den mildesten ihrer Gattung zählt die „Radatz Würzige Debreziner“ damit zwar nicht, trotzdem ist sie auch für sensible Esser mehr als gut geeignet. Das Geheimnis in der Rezeptur will man freilich nicht verraten. „Beim Blick hinter die Kulissen fällt auf, dass der verantwortliche Wurstmeister sein Handwerk seit über drei Jahrzehnten ausübt und daher genau weiß, was die perfekte Debreziner ausmacht – die gröbere Konsistenz und die richtige Saftigkeit. Eine Radatz-Debreziner hat eine leicht-würzige Schärfe, die sanft über den Gaumen rinnt“, beschreibt der stolze Preisträger.

SCHWARZ GEHALTEN. In der Kategorie Bedientheke hingegen schaffte es der „Radatz Schwarze Leberkäse mit Cheddar“, auch „Halloween Leberkäse“ genannt, auf den obersten Stockerlplatz. Ein rein saisonales Produkt aus Rind- und Schweinefleisch, die dunkle Farbe stammt vom natürlichen Farbstoff Sepia. Der rote Cheddar sorgt für den ungewöhnlichen kürbisorangen Farbton der Käseeinlage und darüber hinaus für eine würzige Geschmacksnote. „Wir wollten einfach für Halloween etwas Neues machen, das in der Heißen Theke unverwechselbar ist. So kam es im Austausch mit unserem wichtigsten Kunden zu dieser Kreation“, erzählt Radatz. Den Juror:innen gefielen neben der Produktidee und dem ungewöhnlichen optischen Erscheinungsbild auch die Textur und die sensorischen Eigenschaften dieser Leberkäse-Kreation. Doch was bringt die Zukunft im Hause Radatz? „Momentan bereitet uns die Kostensituation große Sorgen – Energie, Verpackungsfolien, Personalkosten und Transport, um nur die größten Treiber zu nennen. Diese Kosten können wir als Produzenten leider nicht allein tragen. Gleichzeitig arbeiten wir natürlich an spannenden neuen Produkten, etwa für die hoffentlich sorgenfreie Grillsaison“, beschreibt Radatz abschließend. pm

FACTBOX

Franz Radatz Sen. eröffnete 1962 die erste Filiale, 1966 übersiedelte das Unternehmen an den heutigen Standort in Neu-Erlaa. Heute umfasst das Gelände 20.000m². Franz Radatz Jun. übernahm 1988 den Familienbetrieb. 1998 erfolgte die Übernahme des Weinviertler Salamispezialisten Stastnik. Aktuell betreibt man 13 Wurstgroßmärkte und 22 Fleischerei-Filialen, eine weitere mit einem Schwerpunkt im Imbiss-Bereich eröffnet im Feber im Vösendorfer Einkaufszentrum SCS. Beschäftigt werden ca. 950 Mitarbeiter:innen und man erwirtschaftete im Vorjahr einen Gesamtumsatz von knapp 200 Mio. €. Der Exportanteil war 2021 erstmals im zweistelligen Prozentbereich.

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