ProgrammZeitung November 2020

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KULTURSPLITTER Pedro Lenz, Foto: © Daniel Rihs

MONATSTIPPS DER MAGAZINE aus Aarau (AAKU), Bern (BKA), Luzern (041), Olten (AUSGEHEN), St. Gallen (Saiten), Vaduz (KuL), Winterthur (Coucou) und Zug (ZugKultur)

Bunte Geschlechterwelt

Das Stapferhaus Lenzburg eröffnet am 1. November seine neue Ausstellung zum Thema Geschlecht. Das Thema ist heisser denn je: Schliesslich tragen wir die kategoriale Vagina­Penis­Ordnung immer noch fest im Kopf verankert ins Büro, an die Urne, auf den Spielplatz und ins Bett. Die Ausstellung blickt hinter die Konstruktionen und auf alter­ native Möglichkeiten. Ab So 1.11., Stapferhaus, Lenzburg, www.stapferhaus.ch

Prophetisch

Ein Nachrichtensprecher alter Schule, der wegen sinkenden Einschaltquoten entlassen werden soll, kündet vor laufender Kamera seinen Selbstmord an – sein Stunt wird zum Publikums­ hit. Woraufhin die Programm­ chefin eine eigene Show für den gefallenen Helden schafft. Doch wie lange spielt dieser mit? Konzert Theater Bern bringt den hochaktuellen Filmklassiker «Network» (1976) von Sidney Lumet auf die Bühne (Regie: Johannes Lepper). Premiere: Fr 6.11., 19.30, Vorstellungen bis Sa 27.2.2021, Vidmarhallen, Liebefeld, www.konzerttheaterbern.ch

Fragmente einer Pandemie

2020 – Dafuq?! Die diesjährige Werkschau der «Dogo Residenz für Neue Kunst» zeigt, einer Auslegeordnung gleich, die kulturellen, sozialen und persön­ lichen Nebengeschichten der Corona­Pandemie. Mit Arbeiten von Jonas Beile, Leonardo Bürgi, Laura Carvalho, Jan Glöckner, Fabian Heller, Arabella Hilfiker, Silke kleine Kalvelage, Zoe Marquedant sowie Tobias Rüetschi und Musik von Big Zis, Elio Ricca und Yung Porno Büsi. Dogo Totale – In Relation: Sa 14. bis Sa 28.11., Industriebau Stadtbrücke, Lichtensteig, www.dogoresidenz.ch, www.rathausfuerkultur.ch Laura Carvalho, Foto: Hanes Sturzenegger

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Die Vernissage im Anderland

«Die Vernissage im Anderland» ist ein Stück, das Schauspiel, Tanz, Fotografie, Lyrik und Musik vereint – geprägt von einer Pandemie, dessen Ausmass sich hätte heutzutage kaum jemand vorstellen können. Es ist, als leben die Menschen seit März in einem anderen Land – eben im Anderland. Geschrieben hat das Stück «Die Vernissage im Ander­ land» Katja Langenbahn, für die Choreografie der Tänzerinnen ist Jacqueline Beck verantwortlich, ebenso für die Fotografien, welche sie zum ersten Mal in diesem Rahmen ausstellt. Premiere Sa 14.11., 14 h, weitere Aufführung um 17 h, So 15.11. um 11 h, 14 h und 17 h, GZ Resch, Schaan, Tickets: vorverkauf@dievernissage@ gmail.com

Bücher für Bücher

2020 war kein gutes Kulturjahr. Und obwohl vielleicht der eine oder die andere in Zeiten von Lockdowns das Lesen für sich entdeckt hat, stecken Buchver­ lage in der Krise. Einer davon ist «Der gesunde Menschenversand» aus Luzern, literarisches Zuhause von schweizweit bekannten Spoken­Wordlern wie Pedro Lenz, Rolf Hermann oder Stefanie Grob. Um dem Verlag unter die Arme zu greifen, gibt’s im November ein grosses Lese­ Festival. Gute Unterhaltung für einen guten Zweck. Benefiz für den Verlag «Der gesunde Menschenversand», Sa 14.11., 17 h, Hotel Beau Séjour, Luzern, www.beausejourlucerne.ch

Neues Kunstfestival

Das jüngste Winterthurer Kunstfestival öffnet im November die Türen zu Räumen, die der Öffentlichkeit sonst verschlossen bleiben. Während drei Tagen verwandelt «Intra Muros» private Wohnungen, Büros und Praxen mitten in der Altstadt in eine öffentlich zugängliche Kunstaus­ stellung. 14 Künstler*innen erforschen dabei die Grenzen zwischen dem Privaten und der Öffentlichkeit, der Kunst und des Alltags. Intra Muros, Fr 20. bis So 22.11., verschiedene Orte in der Altstadt Winterthurs, www.intramuros.ch

Maya Rochat: «Language of Color»

Maya Rochats psychedelische Farbenästhetik als Happy Pill: Ein 3D­Kunsterlebnis mit hypnotisie­ render Anziehungskraft. Schich­ ten von Fotografie, Malerei, Video, Performance und Installa­ tion verschmelzen miteinander. Die Wirkung der Installationen wird durch tranceartigen Musik­ hintergrund aufgeladen. Rochats Werke wurden in wichtigen internationalen Kunstinstitutionen ausgestellt wie zum Beispiel. in der Tate Modern London oder im Palais de Tokyo Paris. Ausstellungseröffnung: Sa 31.10. 17–20 h, Ausstellung: So 1.11. bis Sa 12.12., Fr 17–19h, Sa/So 12–17 h, Nomadic Art Space, Baslerstr. 9, Olten, www.nomadicartprojects.com

Weg damit!

Wo er malte, löste er Streit aus: Die Fresken von Ferdinand Gehr (1896–1996) wurden zerstört, verhüllt und als «Kasperlitheater» beschimpft. Damals, als eine bildliche Darstellung von religiösen Inhalten noch eine breite Front gutbürgerlicher Gemüter stark bewegen konnte. Gleichzeitig prägte Gehr die hiesige Kirchenmalerei wie kein anderer Künstler des 20. Jahr­ hunderts. In der Kirche Bruder Klaus in Oberwil gibts den Bilderstreit nun in frischer Form zu erleben. Die Inszenierung «Verhüllt» der IG Kulturspot zeigt, wie man damals über Werte und Formen der Modernität stritt. «Verhüllt», Do 12.11. bis So 15.11., 20 h; Fr 13.11. bis So 15.11., 18 h, Röm.-kath. Kirche Bruder Klaus, Oberwil b. Zug, www.verhuellt.ch

November 2020 ProgrammZeitung

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