ProgrammZeitung April 2021

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KULTURSPLITTER MONATSTIPPS DER MAGAZINE aus Aarau (AAKU), Bern (BKA), Luzern (041), Olten (kolt), St. Gallen (Saiten), Vaduz (KuL), Winterthur (Coucou) und Zug (ZugKultur)

Geschliffener Psychokrimi

Theater Marie und Theater St. Gallen inszenieren «Schleif­ punkt», das neue Stück von Maria Ursprung für einen audiovisuellen Stream. Renate, Fahrschullehre­ rin, verliert zunehmend die Kon­ trolle über ihr Leben. Auslöser ist ein Unfall am Waldrand. Sie fährt eine Person an, die sie dann bewusstlos nach Hause nimmt, anstatt Krankenwagen oder Polizei zu informieren. Und der Psychokrimi nimmt seinen Lauf. Theater Marie, Livestream, 21.4., 19 h, www.theatermarie.ch

Alles gleichzeitig

Musterhaft

«Wenn man einen einzelnen Tag eines Menschen erzählen möchte, reicht ein ganzes Leben nicht. Es passiert so viel gleichzeitig.» Die Berner Autorin Li Mollet hat einen literarischen Weg gefunden, mit diesem Widerspruch zu spielen. In ihrem neusten Werk «weiße Linien» kreiert sie fein, sanft und eindrück­ lich zugleich eine Figuration der Josefine O. – auf in den Lauftext eingeschobenen Kurzzeilen präsentiert sie deren Tag mit Lücken und anderen Figuren.

Monika Feucht musste ihre Ausstellung «Signum­Systeme. Zeichnungen, Objekte» Corona­ bedingt mehrfach verschieben. Im März erblickten die poetischen Werke endlich das Licht der Öffentlichkeit. Dabei zeigt die Luzernerin ihr Gespür für Muster, für das Bizarre, das Flüchtige – eine Ausstellung, auf die es sich gelohnt hat, zu warten.

Li Mollet, «weiße Linien», 2021, www.ritterbooks.com

Genius Operandi

Das schwarze Herz

In der Ausstellung «WO WIR» finden drei Projekte zusammen, die lustvoll dem Genius Loci (Geist des Ortes) und dem Modus Operandi (Art des Handelns) nachgehen und diese hinterfra­ gen. Die fotografischen Arbeiten von Katalin Deér und Jiří Mako­ vec, die Installation von Caroline Ann Baur und Vanessà Heer und die mit der Ausstellung wachsen­ de Untersuchung des Archivs der Kunst Halle eröffnen einen vielfältigen Raum des bewussten Wahrnehmens und Erforschens subjektiver Realitäten.

Der alte Herzog von Gerolstein liegt tot in seinem Herrenhaus. Bei ihren Ermittlungen stossen Tatortzeichner Julius Bentheim und sein Freund Albrecht Krosick auf ein Netz aus Intrigen, Mord und Gewalt. Unversehens geraten sie in den Einfluss­ bereich einer Geheimloge und schon bald kommt es zu mysteri­ ösen Verwicklungen mit gefährli­ chen Doppelagenten und zänkischen Frauenzimmern: Gruselspannung in der Metro­ pole an der Spree.

«WO WIR», bis So 25.4., Kunst Halle Sankt Gallen, www.kunsthallesanktgallen.ch Ausstellungsansicht, 2020, Foto: Sebastian Schaub

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ProgrammZeitung

Armin Öhri, «Das schwarze Herz», 2021, Gemeiner Verlag, www.gmeiner-verlag.de

Monika Feucht, «Signum-Systeme. Zeichnungen, Objekte», bis Sa 3.4. Kunsthandlung & Galerie Carla Renggli, Zug, www.galerie-carlarenggli.ch Ausführliche Besprechung: www.null41.ch

Coalmine Ausstellung Jiajia Zhang «If Every Day Were a Holiday, Towns Would Be More Myste­ rious»: In ihren Arbeiten spielt Jiajia Zhang mit Dynamiken. Ihre Ausstellung vereint Fotografie, Textzitate aus Hoch­ und Populärliteratur sowie Ton­ und Videoarbeiten. Erst durch die Zusammenstellung im Raum verleiht Jiajia Zhang ihren Werken eine Wirkkraft, welche die Betrachter*innen immer wieder überraschen mag. Fr 23.4. bis Sa 10.6., jeweils Mo bis Fr, 10 bis 12 h und 13 bis 16:30, Coalmine, Turnerstrasse 1, Winterthur, www.coalmine.ch

Infinite Deep – Die photografische Welt von David Lynch Weltberühmt ist er als Regisseur. David Lynch ist aber eigentlich viel mehr. Auch Fotograf. Das Oltner Haus der Fotografie öffnet Ende März seine Tore mit der ersten Foto­Ausstellung des rastlosen Multitalents, kuratiert von Nathalie Herschdorfer. David Lynch, «Infinite Deep», bis So 27.6., Haus der Fotografie, Kirchgasse 10, Olten, www.ipfo.ch Kolt-Artikel: www.kolt.ch

«Bildergeschichten» Wenn wir uns die Vergangenheit vorstellen, haben wir bestimmte Bilder im Kopf. Die kommen nicht von ungefähr. Wir blicken mit der Brille des heutigen Wissenstands und der populärkulturellen Verarbeitung desselben in unsere Vergangenheit. Das Museum für Urgeschichte(n) nimmt sich dieser Bilder an und erzählt in der Ausstellung «Bildergeschichten» davon, weshalb wir uns die Vergangenheit so vorstellen, wie wir es tun. Von Albert Ankers «Pfahlbauerin» bis zum Film­ plakat von Indiana Jones. «Bildergeschichten», Museum für Urgeschichte(n), Sonderausstellung bis So 30.5., www.urgeschichte-zug.ch


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