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Brunecker Krebsgespräche: Auf Augenhöhe
BRUNECKER KREBSGESPRÄCHE Auf Augenhöhe
Die Brunecker Krebsgespräche sind zurück: Am 12. August kommen bei der fünften Ausgabe einmal mehr Betroffene, Angehörige und Interessierte im Ufo Jugend- und Kulturzentrum Bruneck zusammen. Film, Poetry Slam, Impulsvortrag, Austausch mit Betroffenen: Krebs und die vielfältigen Auswirkungen der Krankheit werden dabei in unterschiedlicher Weise in den Mittelpunkt gerückt.
Ein Bezugspunkt für Betroffene und Angehörige sein: Das haben sich die Brunecker Krebsgespräche auf die Fahne geschrieben. Und über Krebs offen zu reden, weil die Krankheit uns als Gesellschaft alle angeht. Schon immer lag es den Initiatoren Andreas Leiter und Christoph Leitner am Herzen, ein möglichst abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir nun zur Sommerausgabe im Ufo einladen können”, sagt Andreas Leiter. Am 12. August wird das Ufo also wieder zum Treffpunkt, wenn es um die vielfältigen Auswirkungen gehen wird, die die Diagnose Krebs mit sich bringen kann. Wie immer werden Expertinnen und Experten vor Ort sein, um im privaten Gespräch Fragen zu klären.
Christoph Leitner und Andreas Leiter, die Initiatoren der Brunecker Krebsgespräche.
Poetry Slammer Noah Ennemoser
DIE BETROFFENEN IM FOKUS
Im Mittelpunkt stehen bei den Krebsgesprächen aber seit jeher die Betroffenen selbst. Sie werden im Film porträtiert, der ab 20 Uhr im Ufo-Arena gezeigt wird. In „Krebs – Reden wir darüber” haben sich Verena Duregger, Moderatorin der Brunecker Krebsgespräche, und Regisseur Stefan Ghedina auf den Weg gemacht und Menschen getroffen, die die Krankheit aus verschiedenen Blickwinkeln kennen. Evelyn Tasser bekam mit gerade einmal 27 Jahren die Diagnose Brustkrebs. Leopold Larcher merkte im Urlaub, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Sein Sohn Lorenz Larcher behandelt in seiner täglichen Arbeit Krebspatienten und sah sich plötzlich in der Rolle als Angehöriger wieder. Astrid Fleischmanns Mann Georg verstarb an einem Hirntumor. Im Anschluss an den Film werden einige der Porträtierten erzäh len, wie es ihnen seit den Dreharbeiten ergangen ist. Daneben ist ein Poetry Slam zum Thema geplant und ein Impulsvortrag, der einen wichtigen Aspekt in der Beziehung zwischen Arzt und Patient behandelt: das sogenannte Shared Decision Making. Auch deshalb so passend, weil ja gerade die Krebsgespräche die gemeinsame Entscheidungsfindung auf Augenhöhe seit jeher propagieren. >>


KREBSGESPRÄCHE-INITIATOR CHRISTOPH LEITNER
GEMEINSAM ENTSCHEIDEN
Krebsgespräche-Initiator Christoph Leitner ist als Leitender Onkologe des Day Hospitals Bruneck täglich mit dieser Thematik befasst.
PZ: Shared Decision Making – gemeinsame Entscheidungsfindung.
Was bedeutet das?
Christoph Leitner: Den autoritären, alles entscheidenden Arzt kann und soll es nicht mehr geben. Wir wollen eine partnerschaftliche Arzt-Patientenbeziehung. Das bedeutet zweierlei: Der Arzt hat mehr zu erklären. Und der Patient hat mehr zu entscheiden.
Wann braucht es Shared Decision Making überhaupt?
Dann, wenn mehr als eine Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung steht. Im Grunde genommen also immer. Denn sich für keine Behandlung zu entscheiden, also „Nichts-Tun”, ist immer eine theoretische Option.
Was wollen Patientinnen und Patienten?
Acht von zehn wollen, dass der Arzt ihnen zuhört, aber nur sechs sagen, dass das tatsächlich passiert. Neun von zehn möchten mit ihrem Arzt als Team auftreten, aber nur vier sagen, dass das der Fall ist. Hier ist also noch viel Luft nach oben.
Können Patienten in ihrer schwierigen Lage überhaupt autonom Entscheidungen treffen?
Ja, natürlich. Allerdings gilt es erstmal genau zu definieren, was Autonomie überhaupt bedeutet. Kurz gesagt: Jeder muss die Freiheit haben, über sich selbst entscheiden zu können. Um das tun zu können, muss er zuerst genau verstehen, welche seine Situation ist, also was er überhaupt entscheiden muss.
Was brauchen die Patienten also, um ihre Autonomie in der Entscheidung aufbauen zu können?
Wenn ich die Umstände meiner Erkrankung, deren Prognose und Bedeutung für meine Zukunft nicht verstehe, dann ist es schlichtweg unmöglich, für mich die richtige Entscheidung zu treffen. Das heißt: Menschen brauchen die richtige Kommu-

Onkologe Christoph Leitner nikation und eine Beziehung. Nicht nur mit dem Gesundheitspersonal, sondern auch mit dem persönlichen Umfeld. Erst dann können sie eine wahre und ehrliche Autonomie entwickeln.
Was brauchen Ärztinnen und Ärzte, um Betroffene bestmöglich begleiten zu können?
Fachwissen, Empathie und Zeit.
Was sind die wichtigsten Voraussetzungen für ein gelungenes Gespräch?
Zwei Gegenüber, die beide nicht nur als Redner, sondern auch als Zuhörer funktionieren. Eine verständliche Sprache. Und nochmal: Zeit.
Die Krebsgespräche wollen dazu beitragen, die Krankheit Krebs noch weiter zu enttabuisieren.
Viel verändert sich, wenn offen über etwas geredet wird. Das heißt aber nicht, dass Schweigen oder Zurückhaltung nicht okay sind. Nicht jeder will oder kann immer über alles reden. Jeder von uns hat seine eigenen Bedürfnisse und diese ändern sich von Zeit zu Zeit und je nach Gegebenheiten. Leben und leben lassen, sich gegenseitig verstehen. Wenn uns das gelingt, haben wir alle vieles richtig gemacht.
// Interview: Verena Duregger
KREBSGESPRÄCHE SUMMER EDITION
Jugend- und Kulturzentrum Ufo,
Bruneck,
12. August 2022, ab 19 Uhr
Film, Musik und Begegnung mit Betroffenen und Experinnen sowie Experten. Wetter unsicher? Bitte Regenschutz mitnehmen. Bei starkem Regen findet die Veranstaltung im Ufo-Saal statt.

MUT-STIFTUNG KONKRETE HILFE FÜR HERZKRANKE KINDER
Im Jahre 2020 ist zwischen dem Verein für Menschen mit einem angeborenem Herzfehler „Kinderherz“ und der Stiftung der Familie Mutschlechner „Mut Social Foundation“ (MUT) aus Bruneck eine besondere Freundschaft entstanden. Der Struktur aus dem Pustertal steht Peter Rech als Präsident vor. Mit einer großzügigen Spende von Euro 6.645, 54.- wurde in diesem Jahr ein weiteres Mal Ulrich Seitz und sein ehrenamtliches Team bedacht, nicht zuletzt um tragische Fälle landesweit zu unterstützen, die neben einer hoch qualifizierten klinischen Versorgung, zusätzliche therapeutische Hilfestellungen wie das Atemtraining, Bewegungseinheiten, Reha, Ergo- und Logotherapie oder ebenso psychologischen Support benötigen. Kinderherz-Präsident Ulrich Seitz erklärt, dass der Verein vor großen Herausforderun-

Peter Rech, Präsident der Mut Social Foundation und Ulrich Seitz, Präsident von Kinderherz Südtirol bei der Spendenübergabe. gen steht, um besonders den jungen Erwachsenen mit einem Herzfehler, einen Weg in die Ausbildung sowie in den Beruf zu ebnen. Südtirol braucht hierfür dringend ein angemessenes Reha-Angebot wie für Menschen nach einem Herzinfarkt. Denn nur durch kontinuierliche abgestimmte Maßnahmen können Erfolge längerfristig garantiert werden. Diese Patienten sind nämlich innerhalb der Herzmedizin „eine kleinere, aber in der Diagnose und Behandlungskomplexität besondere Gruppe“ so Seitz. Sie sind auf eine interdisziplinäre Versorgung angewiesen, die endlich in der Landesgesundheitsplanung verpflichtet verankert werden muss. Wir wünschen uns sehr, so Seitz, dass auch Südtirol trotz seiner beschränkten Personalressourcen mehr in diese Richtung arbeitet. Schließlich reden wir von rund 12.000 Menschen, die in unserem Lande vom angesprochenen Schicksal in verschiedenen Altersgruppen betroffen sind. Es ist frustrierend, dass die Zahl der Neugeborenen mit einer Herzerkrankung einfach nicht abnehmen will. Jedes Jahr kommen rund 70 dazu. // us
MEIN HAUSTIER
EIN BESONDERES THEMA
KONTAKT UNTER ARTGENOSSEN
„Der will doch nur spielen“ oder „der tut nix“ oder „die machen es schon untereinander aus“ ... nur drei Aussagen, die sicher jeder Hundehalter von uns schon mal gehört hat oder eventuell auch selbst verwendet hat. Aber Vorsicht – nicht jeder Hund findet Artgenossen toll und will nur spielen.
Junge Hunde finden Hundebegegnungen meist, wenn sie noch keine schlechte Erfahrung gemacht haben, toll und wollen tatsächlich spielen. Aber der Großteil der erwachsenen Hunde mag es eigentlich gar nicht, wenn der Artgenosse ungebremst auf ihn zukommt, kläffend um ihn rumspringt und ihn womöglich auch noch anstupst. Stellen Sie sich vor, Sie gehen spazieren und auf einmal rennt ein fremder Mensch auf Sie zu, umarmt Sie und schupst Sie vom Weg. Bleiben Sie dann ruhig? Finden Sie das toll? Die wenigsten Menschen hätten hierfür Verständnis, aber von unseren Hunden verlangen wir es.
DEN KONTAKT RICHTIG HERBEIFÜHREN
Das gemeinsame Spiel mit Artgenossen kann, wenn kontrolliert, sinnvoll für unsere Vierbeiner sein und ihnen auch Spaß machen. Aber eben nur, wenn es ein „echtes“ Spiel ist und nicht in einem „Kräftemessen“ endet. Meist spielen aber nur Hunde miteinander, die sich gut kennen. Ist es eine Begegnung mit einem fremden Hund artet es meist in ein „Kräftemessen“ aus. Wenn man einen verspielten Hund hat, sollte man zuerst den Hundehalter des anderen Hundes fragen, ob ein gemeinsames Spiel erwünscht ist und nicht einfach, seinen Hund zu dem anderen Hund hinrennen lassen. Sonst kann aus Spiel auch ganz schnell mal Ernst werden.
EINIGE WICHTIGE RATSCHLÄGE

Wenn ein Hundehalter seinen Hund an der Leine hat, sollte ein Kontakt sowieso nur kontrolliert stattfinden. Schließlich kann es mehrere Gründe haben, warum der andere Hund an der Leine ist ... vielleicht ist er schon alt oder krank. Gleiches gilt natürlich auch, wenn man einem Menschen mit mehreren Hunden begegnet. Hier kommt es schnell zur „Rudeldynamik“ – und wenn einer aus dem Rudel beschließt, dass man den Eindringling nicht will, ist sich das Rudel immer einig. Letztendlich wird dann immer der andere Hund der Verlierer sein. Fazit: nicht jeder Hund „will nur spielen“ oder „tut nix“. Und wenn ein Hundehalter keinen Kontakt mit einem anderen Hund möchte, sollte man dies einfach akzeptieren!
Michaela Olbert Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen
Vorsicht bei den ersten Anzeichen
Parodontitis - Volkskrankheit immer häufiger
„Ich habe so was nicht. Ich putze regelmässig die Zähne“ – ungläubig schüttelt die alte Dame den Kopf, als man ihr sagt: „Sie haben Parodontitis“. Was bitte ist das? Moderner Schnickschnack oder ein echtes Problem? Bei zunehmendem Zahnbelag entsteht Zahnstein, der Zahnfleischentzündungen geradezu provoziert. Werden die nicht zügig behandelt, droht die chronische Entzündung Parodontitis mit Gewebe- und Knochenabbau. Also: Aufgepasst! Achten sie auf erste Anzeichen! Mundgeruch, Schwellungen und Empfindlichkeit des Zahnfleisches, Probleme mit dem Geschmack, Zahnfleischbluten oder lockere Zähne – jedes dieser Anzeichen sollte für Sie heißen: „Ab zum Zahnarzt“. Rauer Zahnbelag bietet Bakterien einen idealen Nistplatz. Durch den Stoffwechsel dieser „Plaquebakterien“ entstehen Giftstoffe, die in das Zahnfleisch gelangen. Der Körper reagiert mit einer Zahnfleischentzündung. Nach einer gewissen Zeit hält unsere natürliche Barriere den Giftstoffen der Bakterien nicht mehr stand: das Zahnfleisch löst sich vom Zahn und bildet Zwischenräume zwischen Zahnfleisch und Zahnwurzel. Diese „Taschen“ werden tiefer, das Zahnfleisch geht zurück. Spätestens jetzt muss unsere Ampel auf Alarm umstellen. Raucher sind von Parodontitis deutlich häufiger betroffen als Nichtraucher. Relmässige Mundhygiene kann vieles vermeiden. Zweimal täglich Zähneputzen. Zahnseide verwenden. Regelmässig zur Mundhygiene beim Zahnarzt, der die ersten Anzeichen von Parodontitis schnell erkennt und Labortests machen kann, die die Erkrankung nachweisen. Unter örtlicher Betäubung reinigt der Zahnarzt die Zahnfleischtaschen mit Handinstrumenten. Ultraschall- oder Lasergeräte können ebenfalls eingesetzt werden, um weiche und harte Beläge gründlich und schonend zu entfernen. Danach werden die erreichbaren Zahnflächen geglättet. Dies erschwert den schädlichen Bakterien ein erneutes Anheften. Meist kann die Entzündung schon durch die Basistherapie gestoppt werden.
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Dr. med. dent. Jule Hirte
Bachla 6 I - 39030 Pfalzen (BZ) Tel.: 0474 862334 whatsapp: +39 327 341 00 99
Abb. 1: Vor der Behandlung, frontal
Abb. 3: Vor der Behandlung, rechts
Abb. 5: Vor der Behandlung, links
MODERNE ZAHNMEDIZIN
Abb. 2: Nach der Behandlung, frontal
Abb. 4: Nach der Behandlung, rechts
Abb. 6: Nach der Behandlung, links
Kieferorthopädie
Dieser Patient hatte folgende Diagnose: • Kl II Verzahung • Tiefbiss • Unterkieferrücklage
Die Behandlung erfolgte mit einer festsitzenden Apparatur und bestand in der Ausformung der Ober- und Unterkiefer Zahnbogens. Die Korrektur der Kl II Verzahnung wurde mit Kl II Elastics erzielt.
Die Behandlungsdauer betrug insgesamt 20 Monate. Mit freundlichen Grüßen Dr. Josef Willeit und Dr. Paul Willeit
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Dr. Josef Willeit
Facharzt für Zahn-, Mund- & Kieferheilkunde Facharzt für Kieferorthopädie
Dr. Paul Willeit
Zahnarzt, Facharzt für Kieferorthopädie
Adresse:
Romstraße 3, Bruneck • Tel. 0474 555 409 info@willeit.it • www.willeit.it