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Nach der Pandemie: Das große Wiedererwachen

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Das große Wiedererwachen

Proben, keine Konzerte, keine Ausrückungen gestattet. Die Welt der Musikkapellen verstummte und vereinsamte. Doch sie kam zurück. Das Bezirksmusikfest in Sand in Taufers (16. und 17. Juli 2022) lieferte in seiner Großartigkeit hierzu den besten Beweis. Über 50 Kapellen und mehr als 2.000 Musikantinnen und Musikanten stellten sich mit ihrem Spiel in Konzerten und beim Aufmarsch am Sonntag der Öffentlichkeit.

von Willy Pöder

Zwei Tage lang war Sand in Taufers Hörsaal für Blasmusik aus erster Hand. 51 der 54 Musikkapellen des VSM Bezirkes Bruneck bildeten die klangvolle Kette. Ob bei Konzerten auf diversen im Ort verteilten Plätzen, ob bei der Hauptveranstaltung in der Festhalle oder beim Aufmarsch am Sonntagnachmittag, so viele hatten bei den vorausgegangenen Bezirksmusikfesten noch nie mitgemacht, ließ Stefan Niederegger, des Bezirkes Medienreferent, selbst Musikant im Range eines Kapellmeisters, dazu wissen. Er wies außerdem darauf hin, dass die drei fehlenden Kapellen allein wegen anderweitiger Verpflichtungen ihre Teilnahme abgesagt hatten. Für den Musikbezirk „Pustertal-Oberland“ (Osttirol) nahm die Musikkapelle Sillian unter Kapellmeister Martin Bodner am Defilee teil.

Gemeinschaftsmesse mit Pfarrer Peter Mair, musikalisch begleitet von der Seniorenkapelle. wpz

Vier Dutzend Kapellen nahmen am Umzug teil, darunter auch die Knappenkapelle aus Prettau. wpz An Nachwuchs fehlt’s nicht wpz

Eine schwere Prüfung für die in Tracht gelegten Musikanten/innen und all die anderen, welche sich zum Umgang fürs farbenprächtige und wohlklingende Schauspiel am Straßenrand aufgestellt hatten, war das Mitmarschieren für die einen bzw. allein das Dabeisein für die anderen allemal, denn der Aufmarsch zog sich zum Leidwesen aller Beteiligten, weil er in den ersten Nachmittagsstunden unter praller Sonne bei über 30 Grad abgewickelt wurde, über zwei Stunden hin.

DER HÖHEPUNKT

Den Höhepunkt bildete zum Abschluss die von der Musikkapelle St. Georgen unter dem Motto ‚Olympia 2026‘ einstudierte, von bemerkenswerter Choreographie geprägte Show. Die Spielleute zauberten zunächst durch Stellungswechsel die olympischen Ringe auf den Asphalt und formierten hierauf ein Herz, bevor sie sich wiederum fein geordnet im Marschblock zusammenfanden. Viele Menschen standen Spalier. Trotzdem Apollos Hitzepfeile auf die Zaungäste während der ganzen Zeit erbarmungs- >>

los einstachen, wurde der Gott des Lichts und der Muse – der Moderne entsprechend - in der Festhalle zu halber Portion den hungrigen Mäulern für neun Euro zu Gemüte geführt: Darf‘s „a-pollo“ sein? Eröffnet wurde der Schlusstag mit einer Gemeinschaftsmesse, zelebriert von Pfarrer Peter Mair, und musikalisch begleitet von der 51

Da müss‘n die Niederdorfer durch – oder besser drüber. Hinterher die Sanitäter… Fotos wpz Mann starken Bezirks-Seniorenkapelle (40+). Unter den Musizierenden machten wir, im Gegensatz zu Johann Hilber, allerdings zwei und nicht nur eine Frau aus. Die zweite Dame, so wurde uns auf Nachfrage ins Ohr geflüstert, sei des Hilbers Tochter. Also übte der Bezirksobmann durch die Vertuschung lediglich vornehme Zurückhaltung.

Festhalle: schüttere Präsenz bei der Messfeier, randvoll zur Essenszeit. Der Tiroler Blasmusikverband war durch Obm.-Stv. Andreas Berger vertreten.

DAS MANKO

Dass nur so wenige Frauen das Spiel der Seniorenkapelle bereicherten, sei darauf zurückzuführen, dass zu früheren Zeiten das weibliche Element bei den Kapellen äußerst spärlich zugegen war, im Gegensatz zur jüngeren Vergangenheit, in der Frauen immer öfter die tonangebende Stimmgabel verkörperten und am Pult mit den Dirigentenstab den Notenschlüssel in die Luft skizzierten. Es baute sich im Laufe der Zeit eine Frauenflut auf, die in naher Zukunft über die Seniorenkapelle hereinbrechen und einen hohen Grad an Verweiblichung herbeiführen wird. Die Seniorenkapelle bedarf dann wohl auch einer sprachlich gendergerechten Bezeichnung.

Es fiel noch mehr auf. Beispielsweise die verhältnismäßig schwache Besetzung von Holzinstrumenten (Klarinetten, Flöten) gegenüber den Blechinstrumenten. Stefan Niederegger bestätigte dieses Manko und zeigte sich darum besorgt. Die Klarinette in der Blaskapelle sei in ihrer Funktion mit jener der Geige im Orchester vergleichbar. Die Klarinette, ein vielseitiges Instrument, sorge in der Blasmusik für Brillanz und Farbe, beteuerte er. Freilich bedürfe es einer zahlenmäßig ausgewogenen Besetzung, um zu vermeiden, dass ihre Musik nicht von den Blechinstrumenten übertönt und bis zu mangelhafter Wahrnehmung zurückgedrängt würde. Die Jugendleiter/-innen seien sehr darum bemüht, den Nachwuchs für dieses wundervolle und für jedes Blasorchester unverzichtbare Instrument zu begeistern. Diverse Initiativen, welche in diese Richtung gehen, seien bereits auf den Weg gebracht worden.

EIN LAND DER BLASMUSIK

Südtirol und das Bundesland Tirol sind nun einmal Gebiete, deren Bevölkerung einen starken Hang zur Blasmusik hat. Allein unsere Provinz zählt - auf 116 Gemeinden verteilt - 210 Musikkapellen; sie zusammen rekrutieren um die 10.000 Bläser/-innen. Und wie Johann Hilber auf dem Bezirksfest ausführte, funktionieren in den 27 Gemeinden des Bezirkes Bruneck (Mühlbach wurde zu Brixen geschlagen) 54 Kapellen, will heißen, durchschnittlich sind in jeder Gemeinde zwei Kapellen tätig. Das ist nur möglich, weil kaum ein Mitglied, solange es irgendwie geht, das Mundstück zur Seite legt und dem Spiel und der Gemeinschaft den Rücken kehrt. Die Gemeinschaft stand denn auch im Mittelpunkt der Ansprachen. Von deren Wert für die Gesellschaft sprach auch Pfarrer Peter Mair: „Um Musik zu machen“, so sagte er, „muss man aufeinander hören!“ Dies sei eine Tugend, ohne die wahre Gemeinschaft nicht gelingen könne. Die Kapellen hätten dies sehr wohl begriffen; sie lebten die Mehrstimmigkeit in freundschaftlicher Verbundenheit und harmonischer Einheit. Schon zuvor hatte Bezirksobmann Johann Hilber die Ursache für die nahezu vollzählige Teilnahme der Mitgliedskapellen seines Bezirkes im innigen und intakten „Zusammengehörigkeitsgefühl“ unter den Musikanten/innen und zwischen den Kapellen ausgemacht. „Blasmusik führt die Menschen vor Ort zusammen; sie vereint Menschen über Generationen und Grenzen hinweg.“

Bürgermeister Josef Nöckler pflichtete dem bei: „Musik verbindet nicht nur Jung und Alt; Musik ist unsere gemeinsame Sprache; sie kennt keine Barrieren; Musik begleitet uns durchs ganze Leben“, sagte er. Und als Hausherr sprach er sodann all jenen Dank und Anerkennung aus, die irgendwie zum Gelingen

dieses Blasmusikfestes beigetragen haben, wobei er sich insbesondere an die Bürgerkapelle Sand in Taufers und an den VSM-Bezirksvorstand als Ausrichter wandte.

DER NEUSTART

Verbandsobmann Josef Ploner ging auf die schwierige Zeit der Pandemie ein. Während der beiden Jahre waren die Kapellen sozusagen zur Untätigkeit verdammt. „Es wurde nicht mehr gespielt; es wurde nicht mehr gesungen; uns allen ist das Lachen vergangen. Hoffentlich bleiben uns solche Zeiten in der Zukunft erspart!“ Ein durchaus gewagter Wunsch, angesichts der Virus-Wocheninzidenz von über 1000 am Veranstaltungstag. In seinen weiteren Ausführungen lobte der Obmann das Ehrenamt in höchsten Tönen: „Es ist etwas Wunderbares, etwas Unbezahlbares!“ Zugleich kritisierte er den nationalen Gesetzgeber; dieser würde den ehrenamtlich tätigen Vereinen das Leben durch Maßnahmen bürokratischer Natur sehr erschweren. Andreas Berger, Obmann-Stv. des Tiroler Blasmusikverbandes, ging ebenfalls auf die für die Kapellen - aber nicht nur für diese - unselige Zeit der Pandemie ein, während der weder bei Prozessionen, Beerdigungen, Messfeiern noch zu anderen festlichen Anlässen ausgerückt und gespielt werden durfte. „Es war eine unschöne, eine einsame Zeit, die so hoffentlich nie mehr wiederkehrt“, so Berger, der im Übrigen die jahrzehntelange Freundschaft und vorzügliche Zusammenarbeit zwischen den drei Musikbezirken Osttirols (Lienzer-Talboden, Pustertal-Oberland, Iseltal) und dem Bezirk Bru-

Große Hitze, großer Durst, große Müdigkeit. Alle Fotos: wpz Selbst der Fahnenträger griff verstohlen nach der Flasche. neck lobte. Eine der Errungenschaften sei das gemeinsame Blasmusikorchester, das im Kulturzentrum Toblach 2014 und 2018 schon zwei viel beachtete Auftritte hatte. Ob heuer nach vier Jahren wiederum eines stattfinden würde, dazu sagte Berger, der auch Obmann des Musikbezirkes Iseltal ist, in Sand in Taufers nichts. Philipp Achammer, Assessor für Kultur, trat als Letzter ans Rednerpult, bevor die Seniorenkapelle, dirigiert vom Bezirkskapellmeister Georg Kirchler, das Andreas-Hofer-Lied spielte und damit diesen Teil der Festveranstaltung beendete. Auch Achammer, wie schon so mancher seiner Vorredner, verbeugte sich in tiefer Ehrfurcht vor dem Ehrenamt, das in Südtirol weit verbreitet, in der Gesellschaft tief verwurzelt und von unschätzbarem Wert sei. In seiner Eigenschaft als verantwortlicher Kulturpolitiker wolle er dem Ehrenamt auch in Hinkunft eine starke Stütze sein, versicherte er dem Verband Südtiroler Musikkapellen (VSM) und all seinen Mitgliedskapellen. // Mama, i hon Durst… wpz

Sengende Hitze überall. Selbst im sonst eher kühlen Pustertal wurden Rekordtemperaturen gemessen, so in Bruneck, wo die Quecksilbersäule am vergangenen Mittwoch (20. Juli 2022) erst bei 36 Grad ihr Aufwärtsstreben einstellte. Nicht wesentlich kühler war’s am vorausgegangenen Sonntag in Sand in Taufers, wo der zweite Tag des Pustertaler Bezirksmusikfestes über die Bühne ging. Die Straßen, Gassen und Plätze waren deswegen stark belebt. Taufers und das Ahrntal sind speziell bei Großstädtern ob des ländlichen Raumes, der heilsamen Frische und der würzigen Bergluft als Urlaubsziele begehrt. „Ah, che aria pura! Immer wieder dieser Ausruf! Um die reine Luft in der Mundhöhle länger gefangen zu halten und die belebende Wirkung aufs Gemüt einwirken zu lassen, wollten die fündigen Vermieter der zwei Dutzend Appartements diesen Zustand dehnen; was lag da näher, als mit einem Dehnungs-h der Ahria ins Wort zu fallen. // wp

ABFAHRT UND AUFSTIEG

In den letzten Jahren war die Piste Erta in St. Vigil i. Enneberg ständiger Ausrichtungsort von FIS-WC-Rennen der Frauen. Die Piste vom Piz de Plaies, ein Gegenhang zum Kronplatz, ist infolge ihrer Steilheit, die speziell im unteren Teil eklatant zutagetritt, für die Ausrichtung von Rennen technischer Disziplinen höchsten Anspruchs geradezu wie geschaffen. Trotzdem wurde in den letzten Wochen an der Pistenführung dort gearbeitet (Bild 2a); die Attraktivität für Eliterennen soll zusätzlich gepuscht werden, denn der renommierte Urlaubsort strebt im FIS-Kalender einen ständigen Platz als Ausrichter für erstklassige Rennen an, in etwa nach dem Beispiel von St. Anton oder Kitzbühel an. Schwierig, doch als wichtiger Partner der „Skiregion Kronplatz“ ist der Gedanke so abwegig nun auch wiederum nicht.

2a.) Vielleicht setzte man deshalb schon einmal die Nordtiroler Fahne und nicht die offizielle Flagge Südtirols am Kirchturm in St. Vigil Wind in den Wind, wenngleich Letztere durch den Aufdruck „Provinzia Autonoma de Bulsan“ dem Stolz und dem Heimatbewusstsein der Ladiner wohl viel eher Rechnung trüge (Bild 2b). Doch wen wundert’s, wenn selbst höchste Repräsentanten Südtirols sie bei ihren öffentlichen Auftritten leugnen, obschon die Flagge einst so gewollt, so in der Regierung einstimmig beschlossen und so mit dem Segen des Staates seitens Südtirol als Symbol für Einheit und Eintracht – auch ohne Tracht - ins Bild gesetzt wurde. 2b.) Lediglich Oppositionspolitiker stellen sich ab und zu vor das Banner in Weiß-Rot mit dem dreisprachigen Aufdruck; und noch einer scheut sich nicht, das zu tun: Roland Turk, der Chef des Kommunikationsbeirates. Warum auch? Es ist schließlich die Flagge des „kleinen Europa“ in Europa, über das unsere politische Führungsriege der Welt bei jeder Gelegenheit beispielhaft Gutes kundtut, sich der Taten dafür rühmt und beweihräuchern lässt. Nun, wer einmal in den weißroten Dreiteiler mit Stecktuch von grünem Einschlag einbringlich schlüpft, denen steht es nicht gut an, sich nach Belieben fleckenweise zu „häuten“. Das stört des Einheitsbildes Harmonie. // wp

LÖCHRIGES NETZWERK

„Offizielle Webseite der Gemeinde Gais - Comune di Gais - Ahrntal/Pustertal Südtirol.“ Welch ein Unsinn! Gais (Bild 3a) als Gemeinde im Ahrntal zu führen. Und sowas geschieht in einer Provinz, der eine geschichtstreue Topographie/Toponomastik ein so großes Anliegen zu sein scheint. „So einfach wird das nicht“, sagte einst Vizebürgermeister Alexander Dariz, als wir ihm gegenüber den Unsinn vor wenigstens einem Jahre anprangert und ihm eine Korrektur nahegelegt hatten. „Der Fehler“, so Dariz damals, „liegt ebenso wenig bei der Gemeinde wie die Macht, dessen Berichtigung im Internet zu betreiben!“ Für die Netzwerker in Bozen beginnt das Ahrntal offensichtlich und irrigerweise in Stegen, wo die Ahrn in die Rienz mün3a.)

VERSETZUNG

Don Massimiliano Sposato war als Seelsorger für die italienische Sprachgruppe sowohl in Innichen als auch in Toblach sowie als Kooperator in Bruneck tätig. Er wird das Pustertal verlassen und mit September die Pfarrei Sinich übernehmen. Zugleich erfüllt er in Untermais die Funktion des Pfarrer-Stellvertreters. Damit verliert Dekan Josef Knapp einen wertvollen und beliebten Mitarbeiter. Die Fronleichnams-Prozession gestalteten die beiden Priester noch gemeinsam (s. Foto). Als Kooperator in der Pfarrei Bruneck verbleibt Yves Kizito Menanga. // wp

LEHRSTUNDE

10 Tage weilte der VfL Bochum in Gais auf Trainingslager und das weder zum ersten noch zum letzten Mal, denn der deutsche Bundesligist war mit den technischen wie gleichermaßen mit den logistischen Gegebenheiten stets zufrieden gewesen, sodass eine Wiederkehr im nächsten Jahr so gut wie sicher erscheint. Der Platz war vom FC Gais vorzüglich hergerichtet worden und die Spieler um Trainer Tomas Reis wurden während des Aufenthalts in Gais rundum gut betreut. Den Ansprüchen der Profis an Unterkunft und Verpflegung wurde die „Windschar“ ebenfalls vollauf gerecht.

Der VfL Bochum machte sich nicht allein für arrivierte Fußballer nützlich, sondern

5b.) 5a.) det, und es endet irgendwo nach der Lenkjöchlhütte zuhinterst des „Tauferer Ahrntales“, wiederum ein Begriff, den die seriöse Kartographie (z.B. Kompass, Tabacco, Tappeiner) so nicht kennt. Ein „Tauferer Münstertal“ gibt es ja auch nicht. Sehr wohl aber ein Taufers im Münstertal. Gais liegt also nach wie vor am Eingang von Taufers im Pustertal, deren Hauptort Sand in Taufers ist. Das Ahrntal (und nicht Ahrtal) beginnt erst dahinter. Das ist allgemein bekannt. Und man höre, aber staune nicht: Die örtliche Schützenkompanie, die übrigens beim jüngsten Bezirksmusikfest auch ihren Auftritt hatte (Bild 3b), nennt sich konsequenterweise „Schützenkompanie Taufers im Pustertal“ // wp

tat auch etwas für die Jugend. Auf dem Fußballplatz in Uttenheim bot der deutsche Erstligist einen einwöchigen Kurs für Kinder und Jugendliche (5 bis 16 J.) von neun Trainingseinheiten zu je zwei Stunden täglich an. Pro Kopf und Nase mussten hierfür um die 200 Euro investiert werden. In Anbetracht der hohen Teilnehmerzahl schreckte davor offensichtlich kaum jemand zurück. Die Kicker waren jedenfalls mit viel Freude und vollem Einsatz bei der Sache (Bild 5a), trotzdem die Hitze groß war und deswegen immer wieder kurze Rast- und Trinkpausen eingelegt wurden. Die Lehrer nutzten diese Zeit für den theoretischen Unterricht (Bild 5b). // wp

Ausgabe Nr. 13 vom 30.06.2022

Liest man sich den Beitrag der Grünen Landtagsabgeordneten (PZAusgabe Nr. 11 vom 13.06.2022) zum Weltbienentag mit Bedacht und unvoreingenommen durch, kann die Reaktion von Bernhard Hilber (PZ-Ausgabe Nr. 13 vom 30.06.2022) nur verwundern! Er bezichtigt die Grünen der Verbreitung von Unwahrheiten und beansprucht für sich die Wissenshoheit; dabei ist er aber vor lauter Aufgeregtheit und Verachtung für die Grünen nicht imstande, wirklich sachlich und inhaltsbezogen auf den beanstandeten Leserbrief einzugehen. Abzustreiten, dass es mit der Gülledüngung zu Problemen in Bezug auf die Artenvielfalt in Wiesen kommen kann und vielerorts auch

Mobilitätszentrum Bruneck

PZ Nr. 13 vom 30.06.2022 Kürzlich wurde das neue Mobilitätszentrum in Bruneck eingeweiht. Der Heimatpflegeverband ist über dieses Projekt sehr erfreut, denn jede Investition in die Bahn ist richtig und wichtig, um den öffentlichen Personennahverkehr zu fördern. Deshalb gebührt ein Lob den zuständigen Behörden und Verwaltern. Wir hatten aber auch allen Grund mitzufeiern, weil das schöne historische Bahnhofsgebäude von Bruneck definitiv erhalten blieb. Bereits 2001 hatten wir erstmals gegen den geplanten Abbruch öffentlich protestiert. Das rüttelte auf und hat mit zu einem Umdenken geführt. Nun wird es saniert und damit gewiss zu einer weiteren Augenwei-

Mobilitätszentrum Bruneck

PZ Nr. 13 vom 30.06.2022

Liebe Pusterer, mit Freude lese ich gerade, dass rund um den Zugbahnhof von Bruneck ein benutzerfreundliches Mobilitätszentrum entstanden ist. Meine Frau und ich haben kürzlich in Niederdorf einen schönen Kurzurlaub verbracht und wollten als Vinschger auf der Heimreise noch einen längeren Aufenthalt in Bruneck einlegen, mit Stadtbummel und Mittagessen.

Doktor-Villa in St. Lorenzen

PZ Nr. 13 vom 30.06.2022

In Ihrem Artikel zur „Doktor-Villa“ hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Mein Vater Heinold Steger ist nicht der Vater von Dieter Steger, sondern sein Onkel und er hatte auch keine Tochter. Mein Vater ist zwar mit seinen Brüdern in der Villa aufgewachsen, ist danach aber nach Bozen gezogen, wo ich dann auch aufgewachsen bin. Ich selbst habe nie in der Villa gewohnt. Rainer Steger

Anmerkung der Redaktion: Wir bitten dieses Missgeschick und diese Namensverwechslung zu entschuldigen. Kommt auch nicht wieder vor. // wp

Forschungsteilnehmerinnen gesucht!

Mein Name ist Lisa Settari, ich studiere Geschichte in Wien und schreibe meine Diplomarbeit über die Erfahrungen von frauenliebenden Frauen (Jahrgang 1973 oder älter) aus Südtirol. Dafür suche ich noch Frauen, die mir von ihren Erfahrungen und tut, ist einfach nur unwissenschaftlich. Die Schuld für das Insektensterben nur dem Elektrosmog und der Lichtverschmutzung zuzuschreiben und die Landwirtschaft aus jeder Verantwortung zu nehmen, ist es ebenso. Gott sei Dank sehen viele Vertreter der Bauernschaft den Sachverhalt mittlerweile mit größerer Einsicht und haben verstanden, dass auch sie einen wesentlichen Beitrag zu Erhalt und Erholung der Artenvielfalt leisten können und auch im Eigeninteresse müssen. Zu guter Letzt sind die Grünen in Bruneck auch noch verantwortlich, dass sich „Putin und die Ölscheichs bedanken“ können – Herr Hilber möge die Leserschaft doch bitte genauer wissen lassen, wann, und wie sie eine Biogasanlage in Luns verhindert haben?! Soviel zu den Fake News!

Für die Grünen von Bruneck · Georg Peintner

de, so wie es bereits der schön sanierte Bahnhof von Toblach ist. Seit längerem wehren wir uns gegen den zu großzügigen Ausbau der Straßen und Kreuzungen, wodurch der individuelle Autoverkehr kurzzeitig noch attraktiver gemacht würde. Wir aber müssen stattdessen den öffentlichen Nahverkehr und die Radmobilität fördern. Deshalb ist der Ausbau der Pustertalbahn zu einer abschnittsweisen Doppelgleisigkeit dringend notwendig und muss oberste Priorität haben. Damit lassen sich auch Expresszüge einschieben und so die Fahrtdauer nach Bozen wesentlich verkürzen. Der wichtige Umstieg auf Bahn, Bus und Rad würde dadurch enorm beschleunigt.

Albert Willeit

Bezirksobmann Heimatpflegeverband

Leider fanden wir für unser Gepäck keine Aufbewahrung am Bahnhof. Die Bar daneben hat uns freundlicher Weise ausgeholfen, sonst wären wir gleich mit dem nächsten Zug weitergefahren. Ein Mobilitätszentrum ohne Möglichkeit einer Gepäckaufbewahrung ist wohl etwas mangelhaft? Aber dieses Manko lässt sich sicher beheben!

Beste Grüße aus dem Westen!

Erich Daniel Schlanders

Erlebnissen erzählen würden. Die Forschungsteilnehmerinnen bleiben natürlich anonym. Falls Sie Interesse oder Fragen haben, melden Sie sich gerne direkt bei Lisa Settari, per E-Mail (lisasettari@gmail.com) oder telefonisch (+39 349 1255910).

KOPFSCHMERZEN (Teil 2)

Seit mehreren Jahren bereits leide ich immer wieder unter belastenden Kopfschmerzen. Anfangs stand die Vermutung im Raum, dass es sich um eine Art Migräne handelt, aber nach eingehenden Untersuchungen wurde mir mitgeteilt, dass es Spannungskopfschmerzen sind.

Für mich sind diese Kopfschmerzen sehr belastend. Zum einen muss ich relativ starke Kopfschmerzmedikamente mit entsprechenden Nebenwirkungen nehmen, um diese in den Griff zu bekommen und zum anderen treten diese Schmerzen mindestens zweimal wöchentlich, manchmal auch öfters auf. Nun hat mir ein guter Bekannter, der selbst Arzt ist, empfohlen, mal eine Psychotherapie zu versuchen. Deshalb wollte ich mich zuerst bei Ihnen erkundigen, ob eine Psychotherapie die Ursache von solchen Kopfschmerzen tatsächlich ausfindig machen kann? Und falls ja, wie kann ich mir die Behandlung vorstellen? (Mann, 47)

Dr. Egon Mair

In der letzten Ausgabe wurde bereits erläutert, dass eine Psychotherapie selbstverständlich nur emotionale bzw. psychische Ursachen von Kopfschmerzen behandeln kann. Das primäre Ziel der Psychotherapie besteht auch nicht darin, die genauen Ursachen ausfindig zu machen. Zum einen sind diese nicht immer genau eruierbar, v. a. wenn sie in der sehr frühen Lebensgeschichte liegen und es existieren oftmals mehrere Ursachen, die im Zusammenspiel ein Symptom produzieren. Zum anderen ist es häufig gar nicht notwendig, die genauen Ursachen aufzudecken, um ein Symptom zu behandeln. erfahrungen, etc.)? Alle wichtigen Lebensbereiche u. a. aktuelle Beziehung/Familie, Herkunftsfamilie, Aufwachsen/Kindheit, Beruf, soziale Kontakte, werden dabei in Betracht gezogen. Liegen relevante emotionale Belastungen vor, wird versucht abzuschätzen, ob diese Belastung für die Symptomatik (Kopfschmerzen) relevant ist oder ob sie für das allgemeine Wohlbefinden signifikante Relevanz hat. In diesen Fällen wird nach einer Lösung für diese Belastung gesucht.

Viele psychologische Behandlungsansätze bei Schmerzen zielen auf eine Unterbrechung des Teufelskreises ab, der zum Symptom führt. So haben Stressbelastung und innere Anspannung in der Regel einen beträchtlichen Einfluss darauf, ob sich Kopfschmerzen manifestieren. Um diesen Kreislauf zu unterbrechen, werden beispielsweise Entspannungsverfahren (wie Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training oder achtsamkeitsorientierte Verfahren) angewandt. Biofeedback ist hierzu ebenfalls eine sehr hilfreich und bewährte Methodik. Personen lernen dabei, durch die Rückmeldung des Biofeedbackgerätes unbewusste Körperprozesse zu beeinflussen und zu steuern. Auch die Lebensgestaltung wird unter die Lupe genommen. Besteht einigermaßen eine Balance zwischen Anforderungen und Ausgleich? Wird einer gewissen körperlichen Aktivität (Bewegung, Sport) Raum gegeben? Werden Zeiten der Erholung und des Genießens eingeplant? Diese Balance im Leben ist wesentlich für Gesundheit und Wohlbefinden. Generell soll hier noch angemerkt werden, dass das allgemeine Wohlbefinden immer einen Einfluss auf belastende Symptomatiken hat. Steigt das allgemeine Wohlbefinden, sinken in der Regel auch psychosomatische Belastungen.

Zu den bereits genannten Ansätzen kann bei Bedarf auch direkt an eventuellen Ursachen gearbeitet werden. Insbesondere bei Traumata und emotionalen Verletzungen kann mittels Hypnotherapie oder anderen traumatherapeutischen Verfahren die emotionale Belastung reduziert und manchmal auch gänzlich gelöst werden.

Dies alles trägt dazu bei, den Symptomkreislauf zu unterbrechen und verursachende Faktoren zu reduzieren. Vorausgesetzt, dass tatsächlich vorwiegend psychosomatische Ursachen hinter den Kopfschmerzen stehen, kann dadurch häufig eine beträchtliche Reduktion der Symptomatik und eine Steigerung der Lebensqualität erzielt werden.

Ein weiterer Fokus in der Psychotherapie liegt darin, eventuelle emotionale Belastungen zu identifizieren, die den Betroffenen bewusst oder unbewusst belasten können. Zum Beispiel: bestehen Konflikte mit anderen Personen? Gibt es Ambivalenzen oder Spannungen zwischen Wünschen und Verpflichtungen? Entspricht das Leben oder die Lebensgestaltung auch den Vorstellungen der Person - ist eine gewisse Zufriedenheit gegeben? Liegen irgendwo bestimmte Gefühle begraben, die an der Person nagen, u. a. Schuldgefühle, Groll, Traurigkeit, Ängste? Gibt es unverarbeitete Traumata (Verluste, GewaltWenn Sie eine Frage stellen möchten, können Sie diese anonym schriftlich oder telefonisch an unsere Redaktion richten oder Sie deponieren Ihre Frage direkt bei

Dr. Egon Mair

Psychologe - Psychotherapeut - Coach - Supervisor Stadtgasse Nr. 53, 39031 Bruneck; Tel.: 340/4026948 • www.psychologie.it

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