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67. Bezirkstag der Oberpustertaler Feuerwehren: Die Anforderungen gemeinsam meistern
67. BEZIRKSTAG DER OBERPUSTERTALER FEUERWEHREN Die Anforderungen gemeinsam meistern
Der Bezirkstag der Oberpustertaler Feuerwehren konnte wieder unter fast normalen Bedingungen durchgeführt werden. Die Oberpustertaler Feuerwehren rückten im abgelaufenen Jahr zu 765 Einsätzen aus, was im Vergleich zum Jahr 2020 genau 204 Einsätze weniger ausmachte. Das war vor allem auf das Ausbleiben von größeren und längeren Unwettereinsätzen zurückzuführen. Allerdings war das wohl nur eine Momentaufnahme. Stark zugenommen haben allerdings die Verkehrsunfälle – auch jene mit schwerem und tödlichem Ausgang.
Bezirkspräsident Peter Hellweger konnte eine ganze Reihe an Ehrengästen begrüßen und ging in seinen Ausführungen dann auf die nackten Zahlen ein. Die 23 Wehren des Bezirksverbandes Oberpustertal könnten mit Stichdatum 31.12.2021 auf 1.535 Mitglieder zählen. „Das sind 30 mehr als noch vor einem Jahr“, freute sich Hellweger. Insgesamt wurden die Wehren zu 765 Einsätzen gerufen, wobei das Hauptaugenmerk einmal mehr auf den technischen Ausrückungen lag. Doch auch zu Bränden – darunter gleich drei Großbränden – mussten die Feuerwehrleute ausrücken. Zwischen Einsätzen, Übungen und sonstigen Ausrückungen wurden mehr als 40.000 Stunden aufgewandt, was einem „normalen“ Feuerwehrjahr entspricht. Das ist neben dem Ausbleiben von größeren Unwetterereignissen auch auf die coronabedingt fehlenden Großveranstaltungen im Jahr 2021 zurückzuführen, wo die Feuerwehren ebenfalls stets einen wichtigen Beitrag leisten.
AUSRÜSTUNG UND FEUERWEHRHÄUSER
Dann sprach Hellweger ein Thema an, das alle Feuerwehren gleichermaßen betrifft. „Der Zahn der Zeit nagt auch an den Feuerwehrfahrzeugen, Gerätehäusern, Uniformen und allen anderen Gerätschaften“, meinte er und regte ein vorausschauendes Denken auch in dieser Hinsicht an. Dabei dankte er den Gemeindevertretern und Bürgermeister, die in erfreulich großer Zahl beim Bezirkstag anwesend waren. Darüber hinaus sei auch eine fundierte Ausbildung auch eine zeitgemäße Ausrüstung sehr wichtig. Denn: die Anforderungen werden auf breiter Front zunehmen. „Die schon ohnehin hohen Kosten von Ausrüstungsgegenständen sind in den letzten Monaten nochmals um ein Vielfaches gestiegen
Einmarsch der obersten Vertreter der 23 Oberpustertaler Feuerwehren zum 67. Bezirksfeuerwehrtag.

und dennoch können wir es uns nicht leisten, auf einem alten Stand stehen zu bleiben“, brachte es der Bezirkspräsident auf den Punkt. Doch auch im Oberpustertal gilt die Maxime, dass schon seit vielen Jahren die Feuerwehrfahrzeuge nur mehr ausgetauscht und keine zusätzlichen mehr angekauft werden.
GEFAHR VON ALLEN SEITEN
Die Gastredner dankten den Wehren für ihre stete Einsatzbereitschaft und den wertvollen Dienst an der Allgemeinheit. Vize-Gouverneurin Waltraud Deeg führt dabei auch die Wichtigkeit von Zusammenhalt und Teamgeist ins Feld. Senator Meinhard Durnwalder verwies hingegen auf „römische“ Themen und zeigte auf, dass es dort Bestrebungen gebe, wonach die Hälfte der neu anzuschaffenden Einsatzfahrzeuge in Zukunft E-Autos

Insgesamt wurden 17 langjährige Feuerwehrleute für ihren 40-jährigen Feuerwehrdienst mit dem Verdienstkreuz in Gold ausgezeichnet.
sein müssten. Mann o Mann! Beim aktuellen technischen Stand wäre das echt ein Problem und mit unfassbaren Mehrkosten verbunden. Der Amtsdirektor des Forstinspektorats Welsberg, Günther Pörnbacher, bedauerte das massive Baumsterben wegen des Borkenkäfers und wies auf die Gefahren durch die aktuelle Trockenheit hin. „Wir alle müssen uns auf die stark steigende Gefahr durch Waldbrände einstellen“, warnte er.
Der Lienzer Bezirksfeuerwehrkommandant Harald Draxl hob die langjährige freundschaftliche Zusammenarbeit der beiden Bezirke hervor und Alessandro Mazzier, der Kommandant der Verkehrspolizei Bruneck, lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Ordnungshütern und den Feuerwehren. Der Präsident der Bezirksgemeinschaft Pustertal, Robert Alexander Steger, freute sich über die geschlossene Anwesenheit der Bür-
DIE EHRUNGEN
Mit dem Verdienstkreuz in Gold für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden folgende Wehrleute geehrt:
Josef Gasser und Josef Zwigl (FFW Innichen), Hansjörg Hainz, Hubert Messner, Hermann Wieser (FFW Niederolang), Christian Hellweger, Anton Mair, Hansjörg Plankensteiner (FFW Niedergermeister aller Oberpustertaler Gemeinden und wertete dies als Wertschätzung den Feuerwehren gegenüber. Da könnten sich so manche – auch im Pustertal – eine Scheibe abschneiden! // rewe
rasen), Daniel Bachmann (FFW Oberrasen), Hartmann Ladstätter, Rudolf Schwingshackl (FFW Pichl), Josef Strobl (FFW Prags), Karl Lanz, Robert Tschurtschenthaler (FFW Toblach), Karl Kahn, Oswald Rogger (FFW Wahlen) und Werner Plankensteiner (FFW Welsberg). //
Die Seele der Musik
„Jeder Mensch ist musikalisch, ob er das weiß und sein will oder nicht! In jedem Kind musiziert es von Geburt an, jeder Mensch ist für Musik geboren.“ (Hans Günther Bastian, Musikpädagoge)
Mit verschiedenen Topfdeckel, Pfannen und Kochlöffel – so baute in den 70er Jahren der 15jährige Franz sein erstes Schlagzeug zusammen. Sein wichtiges Ziel war es, eine günstige Position für die einzelnen Teile des „Instruments“ zu finden, um dann unterschiedlichste Töne zu erzeugen – zu musizieren. Und dann war da noch diese Frage nach der Lautstärke… Natürlich machte es Krach und oft gab es in seiner Umgebung wenig Verständnis für dieses tschingderassabum. Vielleicht hielten sich die einen die Ohren zu, vielleicht schimpfte der andere und forderte Stille ein, doch davon ließ sich der junge Musikant nicht abbringen. Das wichtigste für ihn war, dass es Spaß machte. Die Musik floss durch Fleisch und Blut des Jugendlichen und ihm wurde bewusst, was er da alles an Klängen und Harmonien schöpfen konnte. Jedes Kind ist musikalisch, ob es sich dessen bewusst ist oder nicht, ob es gefördert wird oder nicht. Freudestrahlend beobachten Eltern immer wieder ihre Kinder beim Dirigieren, wenn Musik erklingt oder beim Ausprobieren verschiedener Rhythmen auf Alltagsgegenständen. Und diese sind immer und überall vorhanden. Kinder besitzen noch diese Fähigkeit, ganz im Moment zu sein und versinken in die Welt der Klänge. Sie geben sich ganz der Faszination der Töne hin. Heute ist Franz ein begnadeter Sänger und Unterhalter, auch wenn er diese Leidenschaft nur für ein kleines Publikum lebt. Aber eines ist ihm nach wie vor geblieben – die Lust und Freude, mit den Tönen zu sein und Instrumente als erweiterten Arm des Körpers zu sehen. Und allen voran bringt dieser jetzt etwas älter gewordene Mann ganz viel Freude unter die Menschen, gepaart mit einer großen Portion Humor. Und sein Feuer brennt für die Musik nach wie vor, wie beim ersten Instrumentenbau mit sehr kargen Mitteln auf einem Bergbauernhof.