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Holzbildhauersymposium im Ahrntal: Künstlerischer Mehrwert
HOLZBILDHAUERSYMPOSIUM IM AHRNTAL Künstlerischer Mehrwert
Das Holzbildhauersymposium im Ahrntal, eine längst schon zur Tradition gewordene Veranstaltung, organisiert vom Tourismusverein Ahrntal bringt alljährlich Künstler und Künstlerinnen aus verschiedener Herren Länder ins Ahrntal, wo sie ihre Ideen ins Holz schnitzen. Die PZ war mit dabei und hat einige Stimmen eingefangen.
Am Ziel - die Figur von Paul Tinta aus Rumänien. Der Eispickel des Ungarn Tibor Zsoltan Farkas. Marco Busarello hat sein Werk „Voglia di volare“ getauft.
Die verantwortliche Organisatorin Kerstin Oberleiter hat acht Bildhauer und eine Bildhauerin eingeladen, den weitesten Weg hatte Kazys Venlovas aus Litauen, der über zweitausend Kilometer zurücklegen musste. Der Wettbewerb wird abwechselnd in Luttach und Steinhaus organisiert, dieses Jahr hörte man in Steinhaus die Motorsägen kreischen, sah die Späne fliegen und konnte die Entstehung der Kunstwerke von Tag zu Tag verfolgen. Das vorgegebene Thema in diesem Jahr war „Alpinismus“, nach der Tragödie auf der Marmolata von großer Aktualität. Müssen wir uns doch fragen, wie wir mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auf die Berge und Gletscher umgehen, wie unser Freizeitverhalten davon beeinflusst wird, wie die Zukunft des Alpinismus ausschaut….
Rudolf Rössl aus Vorarlberg hat ein Zitat des Ahrntaler Ausnahmebergsteiger Simon Gietl - Alpinist und Bergführer aus Leidenschaft - fasziniert. „…Mir ist wichtig, dass mein Erlebnis- und Abenteuerbuch so dick wie möglich wird. Wenn ich irgendwann 60 oder 70 Jahre bin, macht es mir sicher mehr Spaß, in Gedanken mein Abenteuerbuch durchzublättern, als mein Kontobuch!“ (Zitat Simon Gietl) Als Reminiszenz an seine großartigen Leistungen hat Rössl den Alpinisten aus Holz geschnitzt. „Die hebräische Bedeutung des Namens Simon ist „der Erhörte“ – somit kann man den Namen als Auftrag sehen! Wie wünschenswert wäre es, wenn Simon Gietl mit seiner Botschaft eines respektvollen Umgangs mit der Natur von Menschen wirklich gehört wird…“ so die Worte des Schnitzers über Gietl.
Silvio Ukat aus Deutschland sagt über sein Werk: „Meine Idee zum Thema „Alpinismus“ ist der alpine Buntadler. Dieser Adler ist im Aussehen und Namen selbst von mir kreiert und gewählt. Dieser Vogel ist gut vorstellbar in freier Natur und ein Teil der Alpinen Bergwelt. Der Adler wird von mir symbolisch auf einen Sockel gesetzt und bietet als Kunstwerk einen Kontrast zur bizarren Bergwelt.
Ein wirklich beeindruckender Buntadler von Silvio Ukat. Exzessive menschliche Bestrebungen von Kasys Venclovas (Litauen). Rosalie Buchtals Figur wird ein Mineraliensammler werden. Gilles Vitalonis Frauenkörper auf dem Weg nach oben.
Der Buntadler steht für neue Impulse, auch Südtirol ist für neue Impulse offen.“
Kazys Venclovas aus Vilnius in Litauen
hat eine symbolische Skulptur geschaffen, die menschliche Bestrebungen durch expressive, dynamische Plastizität zum Ausdruck bringt
Matthäus Mayrhauser aus Österreich hat mit Phantasie und Schnitzkunst einen Bergsteiger kreiert, dessen Figur zweigeteilt ist. Eine Hälfte zeigt einen altertümlichen Bergsteiger mit Pluderhose, Hut und Seil, so wie er vor 100 Jahren ausgeschaut hat, die andere Hälfte ist ein moderner Alpinist, mit Klettergurt und moderner Ausrüstung.
Die einzige Frau in der Runde, Rosalie Buchtal aus Deutschland, hat sich in die Mentalität der Mineraliensucher/innen hineinversetzt. Ihre Skulptur ist eine Verbindung aus Mensch und Kristall. Die Mineraliensammler wandern, erklimmen, klettern und zwängen sich in engste, dunkle Felsspalten, um Schätze zu bergen: Alpinismus extrem, der zeigt, wie vielfältig und schön auch das Innere der Alpen ist.
Paul Tinta aus Rumänien hat seine Figur Rock climbing benannt. Sein Werk zeigt die Freude des Menschen am Bergsteigen, am Erkunden der Natur, am Bezwingen der eigenen Ängste, am Überschreiten von Grenzen….
Der Ungar Tibor Zoltan Farkas ist schon zum fünften Male Teilnehmer an diesem künstlerischen Wettbewerb. Seine Skulptur zeigt ein Werkzeug das im Gebirge verwendet wird und zwar einen Eispickel, das französische Wort dafür ist PIOLET, so ist auch der Titel des Werkes. Man sieht die Hand des Alpinisten, der den im Gletschereis versenkten Eispickel hält. Die Skulptur besteht aus zwei Teilen, dem Stiel und dem Pickelkopf.
Marco Busarello aus dem Trentino beschreibt sein Werk -betitelt mit „Voglia di volare“ - mit folgenden Worten: „Die Skulptur stellt einen Aufstieg dar, der in der Suche nach etwas gipfelt. Das Bergsteigen ermöglicht es uns, Orte und Gipfel zu erreichen, und Panoramen, die sich auf den Horizont erstrecken. Und so bekommen wir Lust zu Fliegen wie die Adler. Die Freiheit, die wir so spüren erlaubt es uns, die Fesseln der Monotonie und die Suche nach den Massen zu durchbrechen und unsere Flügel in Richtung eines klaren Himmels auszubreiten, der nur uns gehört.“
Die Skulptur des Franzosen Gilles Vita-
loni stellt einen Frauenkörper dar, der sich zu den Gipfeln erhebt. Die Frau ist in den Stamm, in den Baum integriert. Um der Figur mehr Geschwindigkeit zu verleihen, hat er abstrakte Formen verwendet.
Bei der Abschlussveranstaltung beim Pavillon in Steinhaus wurden dem interessierten Publikum die Werke der Künstler und der Künstlerin vorgestellt. Simon Gietl war persönlich anwesend und ließ es sich nicht nehmen, sein „Ebenbild“ zu begutachten und wie man hört, hat er es für gut befunden… // mg
AM 7. AUGUST 2022
MILKY CHANCE KOMMT AUF DEN KRONPLATZ
Nach einem fulminanten Auftaktkonzert mit Goran Bregovic and his Wedding and Funeral Orchestra geht es am Sonntag, den 7. August in die zweite Runde. Das bekannte deutsche Duo Milky Chance, das 2013 mit dem Hit „Stolen Dance“ einen Raketenstart hingelegt hat, kommt auf den Kronplatz. Die Konzertbesucher können bereits untertags mit der Gondel auf den Kronplatz fahren.
Sie sind derzeit wieder in aller Munde und mit den Songs „Colorado“ und „Synchronize“ in den Charts vertreten. So verwundert es nicht, dass die Nachfrage nach den Tickets überaus groß ist. Es gibt derzeit allerdings noch genügend Tickets, die im Vorverkauf in allen Athesia Buchhandlungen und online unter www.ticketone.it erhältlich sind. Eine Neuerung wartet mit diesem Konzert auf die Besucherinnen und Besucher: das Konzertticket gilt bereits ab 9.00 Uhr für die Auffahrt mit der Seilbahn ab Reischach und Olang auf den Kronplatz, und ermöglicht es dem Publikum, den Tag auf dem Gipfel zu verbringen. Der Kronplatz bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten der Freizeitgestaltung: aktiv oder entspannt, sportlich oder kulturell und nicht zuletzt auch kulinarisch. Das Ticket beinhaltet die Berg- und Talfahrt mit der Seilbahn, die ganztägige Parkdauer an der Talstation und natürlich den Eintritt für das Konzert. Das Konzert beginnt um 18.00 Uhr. // mik