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Ein neuer Gestaltungsansatz: Der Weg in die Zukunft

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EIN NEUER GESTALTUNGSANSATZ Der Weg in die Zukunft

UNESCO-Zukunftsbildung: „Die Armut der Einbildungskraft überwinden“. Ein neuer Bildungs-, Erziehungs- und Gestaltungs-Ansatz für alle.

von Roland Benedikter

Die UNESCO ist die Welt-Bildungs-, Kultur- und Erziehungsorganisation der Vereinten Nationen. Sie hat die Aufgabe, die Menschheit durch gemeinsame Ideen – und die gemeinsame Arbeit an diesen Ideen – zu vereinen. Dazu hat sie seit einigen Jahren als Herzstück den neuen Ansatz der UNESCO-„Zukünftebildung“ entwickelt. Diese „Zukünftebildung“ baut auf die Organisation eines gemeinsamen Zukunftsdialogs zwischen Menschen allen Alters, Berufs, Geschlechts sowie sozialer und kultureller Zugehörigkeit. Dieser Dalog wird territorial organisiert. Er soll in Schulen, an Universitäten und in der Zivilgesellschaft neue Möglichkeiten der Teilhabe an Zukünften eröffnen – und dadurch diese Zukünfte gemeinsam als offenes Gesellschaftsprojekt reifen lassen. Davon können dann Politik und Bürger gleichermaßen für Gestaltungsansätze inspiriert werden. Mitarbeiter und Führungskräfte verschiedenster Organisationen und Bereiche – vom Handwerk über das Banken-, Finanz- und Wirtschaftswesen bis hin zum Technologiebereich – können sich in „Zukunftsfähigkeit“ schulen oder ausbilden lassen, wie sie von den Vereinten Nationen als transversale neue Grundfähigkeit empfohlen wird. Damit wird der Umgang mit möglichen Zukünften auf eine neue Stufe gehoben. Das stärkt die Widerstands- und Selbsterneuerungsfähigkeit von Menschen und Organisationen für Wohlstands- und Krisenzeiten. Vor allem aber lässt es eine Vielfalt von Ideen sprießen; macht Vorstellungen klarer; gleicht unterschiedliche Erwartungen, Hoffnungen und Sorgen einander an; und ist ein Projekt der Freude im Menschheitsgeist der UNESCO. Zukunft wird hier nicht vorrangig als Ort oder Raum, sondern als menschliche Fähigkeit verstanden. Sie ist nicht irgendwo weit entfernt, sondern hier und jetzt im Menschen selbst.

DIE ZUKÜNFTEBILDUNG

Die UNESCO-Zukünftebildung wird von der UNO als integrativer Erziehungs-, Bildungs- und Politik-Ansatz für alle Felder empfohlen. Territorial breit angewandt und sektorenübergreifend praktiziert, kann sie für Veränderung im Sinn von Verbesserung sorgen – auch im Gefühl und im Zugehörigkeitsempfinden der Bevölkerung. Menschen fühlen sich eingebunden, und die Politik hat breitere Spielräume. Für Südtirol heißt das: Zukünftebildung stärkt den „Autonomiepatriotismus“ (LH Arno Kompatscher). Zukünftebildung (oder wie sie im Englischen ursprünglich heisst: „Futures Literacy“) dient zudem auch als Katalysatorin von Inter- und Transdisziplinarität in den Sozialwissenschaften als Grundlage der Regionalentwicklung (einschließlich Wirtschaft, Recht, Politik und Geisteswissenschaften) und zur Integration verschiedener Strategieansätze, darunter Südtirols Nachhaltigkeitsstrategie und die Intelligente Regionale Spezialisierung-Strategie (RIS3-Strategie). Zukunft ist laut UNESCO eine Bildungsaufgabe, die auf allen Ebenen eingeführt werden sollte. Dabei vereint die UNESCO-„Zukünftebildung“ ausdrücklich Theorie („Futures Literacy“, kurz: FL) mit der Arbeit vor Ort und in der Praxis („Futures Literacy Laboratorien“, kurz: FLL). So soll sie als Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis und zwischen Politik und Bürger, Führungskräften und Mitarbeitern dienen.

DIE GRUNDIDEE

Die Grundidee der „Zukünftebildung“ ist, dass es nicht eine Zukunft, sondern viele Zukünfte gibt. Diese existieren gleichzeitig neben- und miteinander in einem Wechselspiel. Zudem verändern sie sich im Vergehen der Zeit. Deshalb gilt es sie in ihrer Verschiedenheit gemeinsam zu berücksichtigen – und zusammenzuschauen, wozu Dialog nötig ist. Dieser Dialog sollte nicht nur eine bestimmte Zeit lang, sondern im Grunde ständig stattfinden. Es geht der UNESCO deshalb nicht um „Zukunftsbildung“ (Einzahl), sondern eben bewußt um „Zukünftebildung“ (Mehrzahl). Auch soll diese Zukünftebildung nicht nur „von oben nach unten“, sondern wechselseitig und trans-

Prof. Dr. Roland Benedikter

DER AUTOR

Roland Benedikter, geboren 1965 in Bruneck, ist Mitglied des Zukunftskreises des Deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) Berlin für die deutsche Bundesregierung, Co-Leiter des Centers for Advanced Studies von Eurac Research Bozen, Forschungsprofessor für Multidisziplinäre Politikanalyse in residence am Willy Brandt Zentrum der Universität Breslau-Wroclaw, Global Advisor des Institute for Culture and Society der Western Sydney University und Ordentliches Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Homepage: https://www.eurac.edu/en/people/roland-benedikter. Kontakt: roland.benedikter@eurac.edu. //

versal stattfinden. Sie ist damit nicht nur ein individueller menschlicher Entwicklungsvollzug, sondern auch ein Gesellschaftsprozeß. Zukünftebildung soll es ermöglichen, besser mit jenen Zukünften zu arbeiten, die sowohl in Einzelpersonen wie Gemeinschaften stets eine wesentliche identitäts- und realitätsbildende Rolle spielen. Sie soll die Rolle von Zukünften bewusster machen und sie mittels gemeinschaftlicher Aufarbeitung und Erneuerung als bewusstseinsbildende Bausteine besser nutzen. Dabei werden Hoffnungen und Sorgen, Bilder und Gefühle, Gedachtes und Gewolltes gleichermaßen einbezogen. Besonderes Augenmerk liegt auf „teach the teacher”, also auf der Ausbildung von Lehrern, Anregern und Multiplikatoren. Vor allem geht es der UNESCO-Strategie 2022-29 um die Jugend, die laut UNO für die Post-Covid-19-Phase weltweiter Entwicklung eine entscheidende Rolle spielt. Es geht um die Ausbildung der neuen Generationen in Zukunftsfähigkeit. Das ist eine Fähigkeit, die angesichts der immer kürzeren Halbwertszeiten von Fähigkeiten und Technologien in unserer Zeit zur grundlegenden Querschnittsfähigkeit – und damit letztlich auch zum Schulfach im Rahmen der gesellschaftlichen Bildung werden sollte.

DIE LEITSPRÜCHE

Dies alles soll gemäß einigen Leitsprüchen erfolgen. In ihnen fassen sich der Geist und die Ziele dieser Initiative in Kürzestform schön zusammen und sind leicht zu merken. Es ist der UNESCO-Wahlspruch: „Frieden im Geist von Männern und Frauen erbauen“. Und es sind die drei „Zukünftebildung“-Wahlsprüche: „Die Armut der Einbildungskraft überwinden“, „Lernzukünfte errichten“ und „Die Zukunftsbilder der Menschen demokratisieren“. Gemeinsam beschreiben diese vier Sprüche eine große und begeisternde Aufgabe. Die formalen Grundlagen der UNESCO-Zukunftsbildung finden sich in der UNESCO-Strategie 2022-29, also der Strategie für die UNO-Dekade 2030, von der die Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) abhängt. Sie sind aber auch in der UNO-Gesamtstrategie für denselben Zeitraum verankert, wie sie UNO-Generalsekretär António Guterres in zwei Visionsreden anlässlich des 75. Jahrestag der Vereinten Nationen im Jahr 2020 als umfassende Menschheitsvision dargestellt hat. Gemeinsam mit anderen UNO-Teilstrategien soll mittels Zukünftebildung nach und nach das Bild einer wünschenswerten Zukunft erscheinen – einer Zukunft, die nicht „von oben gemacht“, sondern von möglichst vielen Menschen aktiv mit gestaltet und im Fühlen, Denken und Wollen geteilt wird.

Die UNESCO-Zukünftebildung beruht auf drei methodischen Kernherangehensweisen im Umgang mit der Zukunft. Es sind:

1. Vorausplanen (englisch: „Forecast“); 2. Vorausschauen („Foresight“); und 3. Vorwegnehmen („Anticipation“). Diese drei Ansätze sprechen unterschiedliche Erwartungs- und Realitätsebenen an und nutzen verschiedene, einander ergänzende Methoden.

1. Vorausplanen. Regierungen, Diplomaten, Amtsträger und Wirtschaftsführer operieren meist in Kriterien von „Vorausplanen“: also der kurz- bis mittelfristigen, in den Einzelheiten und Details genauen Planung von Amtsperioden von 5 Jahren. 2. Vorausschauen. Dagegen arbeiten Amtszeit-übergreifende Strategie-Beratungsorgane wie etwa der „Zukunftskreis“ für die Deutsche Bundesregierung, der für das Gebiet Deutschlands die Gesellschaft der Zukunft vorwegnehmen soll, mit „Vorausschauen“: das heißt mit dem Entwurf von möglichen bis wahrscheinlichen

Szenarien in der mittel- bis langfristigen Perspektive von 10-30

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3.Vorwegnehmen. Die UNESCO fügt dem nun mit dem „Vorwegnehmen“ die Arbeit mit möglichen Zukünften in der Gegenwart hinzu. Hier sollen individuelle und gemeinschaftliche Zukunftserwartungen in der langfristigen Perspektive von 30-50 Jahren im Gespräch miteinander konfrontiert und in Handlungs- und Bewusstseinsoptionen in der Gegenwart vorweggenommen werden. Dadurch entsteht eine geistige Atmosphäre der Bereitschaft und der Inspiration. Die Menschen in dem betreffenden Territorium werden wacher, aufmerksamer und freudvoller.

Das Ziel der Zusammenführung aller drei Ansätze ist die Entstehung eines „glokalen“ Zukunftsbewusstseins einer Bevölkerung in einem bestimmten – und für ein bestimmtes – Territorium, aber in globalem Austausch und in sprachen- und kulturübergreifender gegenseitiger Anregung.

DIE THEORETISCHEN GRUNDLAGEN

Dazu hat die UNESCO mittlerweile über ein Jahrzehnt ausgefeilte theoretische Grundlagen und eine einzigartige Methodologie entwickelt. Diese schließt ausdrücklich die Breitenanwendung in „ZukünftebildungsLaboratorien“ für die Zivilgesellschaft oder für Einzelgruppen mittels einem adaptierten Reallaboransatz vor Ort ein. Hier kann sowohl sektorenübergreifend wie sektorenspezifisch gearbeitet werden. Das kann sowohl im Pustertal oder im Vinschgau, in Bozen oder in Meran, im Dorf oder in der Stadt, in Landes- oder Privateinrichtungen geschehen. Eine Vielzahl verschiedener Formate und Veranstaltungen für Öffentliche und Private, große und kleine Gruppen sind denkbar. Wichtig ist nur, dass der Ansatz der UNESCO nur dann so genannt wird, wenn er auch genau nach den Regeln angewandt wird. Es gibt heute viele Methoden des „Arbeitens mit Zukünften“, und viele sind leider wenig wert. Es gibt aber nur einen Ansatz der UNESCO-„Zukünftebildung“.

LITERATUR

Wenn wir all dies zusammenfassen und einen Ausblick auf die Möglichkeiten in unserem Land wagen: Was kann der Ansatz der UNESCO-Zukünftebildung für Südtirol bringen? Kann er unserem Land helfen, seine Nachhaltigkeitsstrategie besser umzusetzen? Kann er Peripherie und Zentrum besser in Verbindung setzen? Kann er die jungen Generationen motivieren, aktiver am gemeinschaftlichen Leben teilzunehmen? Kann er vielleicht sogar… einfach Spaß machen, für Gespräche sorgen und Menschen in Ideen und Herzen zusammenführen? Kann er Generationen und Geschlechter, Führungskräfte und Mitarbeiter miteinander ins Denken und Sprechen bringen? Das ist zu hoffen. Man kann es von diesem mittlerweile weltweit erfolgreichen Ansatz sogar ein Stück weit erwarten. Die UNESCO kann Südtirol ein maßgeschneidertes Angebot zur Verfügung stellen. Dazu laufen auch Anlaufphasen mit der Südtiroler Schule, Unternehmen und Interessensverbänden.

DAS FAZIT

Fazit? Der UNESCO-„Zukünftebildung“Ansatz nimmt sowohl die traditionelle Zukunftsforschung, die Transformationsforschung sowie die Nachhaltigkeitsforschung in den wichtigsten Ansätzen in sich auf – und geht zur Synthese in strategischer Blickrichtung über sie hinaus. Während es bei traditioneller Zukunftsforschung und Zukunftsbildung üblicherweise um die Entwicklung und Anwendung von „Werkzeugen“ (tools) geht, geht es der UNESCO-„Zukünftebildung“ darum, Zukunft als Fähigkeit zu begreifen. Dazu stellt die UNESCO die Person in den Mittelpunkt: sie bezieht den Persönlichkeits- und Mentalitätsaspekt ein, und zwar sowohl individuell wie kollektiv. Das hat mit persönlichen Reifungsprozessen ebenso zu tun wie mit der Organisation von Prozessen kollektiver Intelligenz, wie sie heute von der Gehirnforschung und der Kybernetik empfohlen werden. Mit der Aufwertung von Zukunft zur menschlichen Fähigkeit ist eine wahre Menschheitsaufgabe beschrieben. Weil sie für unsere immer schnelllebigere Zeit so wichtig ist, wird in den kommenden Jahren weltweit ein Netz von sogenannten UNESCO-Zukünftebildungs-„Chairs“ (englisch: „Futures Literacy Chairs“) entstehen. Es handelt sich um „Lehrstühle“ an Forschungs- und Lehreinrichtungen, die im Namen der UNESCO agieren. Ihre Tätigkeit soll den weltumspannenden Geist der UNESCO wiederspiegeln, vor Ort aufnehmen, „glokal“ anwenden und gemeinsam mit den Menschen in konkreten Lebensumfeldern weiterentwickeln – und zwar in aller Lebendigkeit und Diversität und im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Realität, so wie es der Grundsatzmission der Vereinten Nationen entspricht.

Dabei geht es der UNESCO letztlich auch um eine Reform der bisherigen Globalisierung – mittels einer „Re-Globalisierung“, die ein neues Forschungs- und Lehrfeld eröffnet. Einer der Teilaspekte davon ist eben die „Glokalisierung“. Dabei geht es darum, globale Entwicklungen genauer auf bestimmte Territorien wie zum Beispiel Südtirol anzupassen, also: sie zu „kontextualisieren“, damit sie weniger negative und mehr positive Wirkungen entfalten, die den Bedürfnissen der Bevölkerung noch besser entsprechen. „Re-Globalisierung“ und „Glokalisierung“ sollen mittels UNESCO-„Zukünftebildung“ vom Slogan in eine konkrete Fähigkeit, Tätigkeit und Praxis überführt werden. Auch und gerade deshalb ist sie für unsere europäische Modellregion Südtirol ein interessanter Ansatz, den wir aufgreifen und nutzen sollten. Südtirol ist bereits hoch entwickelt und hat beste politische und soziale Voraussetzungen. Es kann deshalb von Zukünftebildung besonders profitieren – vor allem von einer, die neben vielen anderen Effekten auch gemeinschaftsbildend wirkt.

Riel Miller: Transforming the Future: Anticipation in the 21st Century, Routledge 2018, https://unesdoc.unesco.org/ ark:/48223/pf0000264644. Roberto Poli: Handbook of Anticipation. Theoretical and Applied Aspects of the Use of Future in Decision Making, Springer 2019, https://link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-319-91554-8. UNESCO: Futures Literacy, https://en.unesco.org/futuresliteracy/about. UNESCO: Futures Literacy Activities, https://en.unesco.org/ futuresliteracy. UNESCO: Futures Literacy Summit 2020: https://unesco. infernoar.com/register/attendees/58196dbd-ef67-4706-cab508d88a6d7c5e/58196dbd-ef67-4706-cab5-08d88a6d7c5e und https://events.unesco.org/event?id=255234025&lang=1033. UNESCO: UNESCO-Strategy 2022-29: https://unesdoc.unesco. org/ark:/48223/pf0000375755_eng.

Nicolas Balcom Raleigh a.o.: Futures Literacy Labs for

Education: Imagining Complex Futures, Finland Futures Research Center, Turku 2018, https://www.utupub.fi/bitstream/handle/10024/147415/FFRC_eBook_3-2018.pdf?sequence=1&isAllowed=y. Roland Benedikter: What is Re-Globalization? In: New Global Studies 15/1 (2021), https://www.degruyter.com/document/ doi/10.1515/ngs-2020-0051/pdf.

Roland Benedikter: Re-Globalisierung. Überlegungen zu

einem Epochenbegriff für die Gegenwart. In: Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik 14/4 (2021). //

ANGST VOR NEUEM (Teil 1)

Ich glaube, ich habe herausgefunden, dass meine größte Angst, die Angst vor „Neuem“ ist. Immer wenn ich vor einer neuen Situation stehe, habe ich ein bedrückendes Gefühl im Bauch gepaart mit Angst. Dies dauert immer so lange, bis ich in der Situation bin und mich etwas an die Situation gewöhnt habe, dann wird der Druck im Bauch langsam weniger. So geht es mir in beinahe allen Situationen, sogar am Sonntag, wenn ich vor der neuen Arbeitswoche stehe. Vermutlich habe ich Angst, dass ich etwas nicht schaffe. Andererseits gibt es Situationen, da muss ich nichts schaffen und spüre diese Angst im Bauch trotzdem. Diese Angst stört mich sehr, weil sie oft auch ohne logischen Zusammenhang auftritt und mir dadurch Schwierigkeiten in vielen Lebenssituationen bereitet. Es ist mir unverständlich, weshalb bei mir diese Angst auftritt – meine jüngere Schwester beispielsweise hat diesbezüglich überhaupt keine Angst. Sie sagt, sie freut sich sogar auf herausfordernde Situationen. Es wäre für mich sehr hilfreich zu verstehen, woher ich diese Angst habe. Ich denke, das würde mir helfen, besser damit umgehen zu können. Vielleicht können Sie mir Dr. Egon Mair diesbezüglich weiterhelfen und wenn möglich auch ein paar Lösungstipps geben. (Frau 37)

Ihre Angst vor Neuem ist nicht so außergewöhnlich oder ungewöhnlich, wie Sie vielleicht denken mögen. Viele Personen kennen die Angst vor Neuem in größerem oder kleinerem Ausmaß. Das von Ihnen beschriebene Beispiel mit der sonntäglichen Angst vor der neuen Arbeitswoche wurde mir schon häufiger berichtet. Bereits am Sonntagnachmittag oder Sonntagabend spüren Betroffene ein Unwohlsein oder Belastungsgefühl, manchmal auch körperlich. Sie können oftmals selbst nicht einschätzen, ob dies eine Angst oder nur eine Anspannung ist und weshalb diese regelmäßig, meist am Sonntag, vor Wochenbeginn auftritt. Sofern es lediglich bei diesem Gefühl bleibt und die Lebensqualität nicht bedeutend eingeschränkt ist, belastet dies die Betroffenen nicht großartig. Selbstverständlich verhält es sich ganz anders bei einer ausgeprägteren Angst vor Neuem, so wie Sie sie beschreiben.

Um die Ursachen dieser Angst vor Neuem verstehen zu können, ist es notwendig, sich zu verdeutlichen, dass die Funktion jeder Angst darin besteht, den Mensch bzw. das Lebewesen vor potenziellen Gefahren zu schützen. Nun bringt natürlich jede unbekannte Situation eine gewisse Unsicherheit und somit potenzielle Gefahr mit sich. Diese „Gefahr“ kann beispielsweise auch lediglich darin bestehen, dass ein Teil im Unbewussten sich davor fürchtet, zu versagen oder in eine Schamsituation zu geraten. Untersuchungen zeigen, dass jedem Tier und jedem Mensch eine grundsätzliche Angstbereitschaft angeboren ist, welche individuell höher oder niedriger sein kann. Es ist somit auch eine gewisse angeborene „Eigenschaft“ zu berücksichtigen, auch wenn dies aus den Erfahrungen in der Praxis meist nur eine nebensächliche Rolle im Gesamtkonstrukt spielt. Die Hauptgründe liegen nämlich in den individuellen Lebenserfahrungen und zum Teil auch in erlernten Reaktionen. trauma) aber auch emotionale Traumata und Beziehungstraumata (Verletzungen verursacht durch die Beziehungsgestaltung der Hauptbezugspersonen). Traumata bewirken u.a. sehr häufig, dass der Selbstwert und die Selbstsicherheit in Ihrer Entfaltung behindert werden. Neben Traumata können selbstverständlich auch erlernte Verhaltensmuster eine Rolle spielen. Im Laufe des Heranwachsens wird das Kind durch die Erziehung geprägt, wie es mit der Ängstlichkeit vor neuen Situationen umgehen soll. Im Idealfall lernt ein Kind Schritt für Schritt, dass es sich zutrauen kann, die Angst vor neuen Situationen zu überwinden und sich diesen erfolgreich stellen kann. Daraus ergibt sich Mut und Kraft für das weitere Leben. Zudem nehmen Kinder bewusst und v.a. unbewusst wahr, wie Ihre Eltern mit neuen Situationen umgehen. So werden durch das sogenannte Modelllernen ebenfalls Verhaltensmuster verinnerlicht. Neben Traumata und erlernten Verhaltensmustern sollten noch Charaktereigenschaften als ein weiterer Faktor genannt werden. Bestimmte Charaktereigenschaften können einen reduzierenden oder verstärkenden Einfluss auf die Angst vor Neuem ausüben. Hierbei sollte auch bedacht werden, dass das Kind einen bestimmten Teil der Charaktereigenschaften bereits von Geburt an mit sich bringt.

Da es sich bei Ihrer Beschreibung um eine ausgeprägtere Form der Angst vor Neuem zu handeln scheint und diese einen deutlichen Einfluss auf Ihre Lebensqualität ausübt, ist es selbstverständlich sinnvoll, etwas dagegen zu unternehmen. Auf die Möglichkeiten dazu werde ich in der nächsten Ausgabe eingehen.

Im Grunde handelt es sich bei der „Angst vor Neuem“ um eine übermäßige Angstreaktion, da es sich letztlich um die Befürchtung handelt, einer neuen Situation nicht gewachsen zu sein. Sehr häufig spielen Versagensängste und Selbstunsicherheit eine beträchtliche Rolle. Diese wiederum entstammen nicht selten aus frühen Traumata. Die Natur des Traumas kann variieren – so kann ein klassisches Trauma mit Todesangsterfahrung eine Rolle spielen (z.B. GeburtsWenn Sie eine Frage stellen möchten, können Sie diese anonym schriftlich oder telefonisch an unsere Redaktion richten oder Sie deponieren Ihre Frage direkt bei

Dr. Egon Mair

Psychologe - Psychotherapeut - Coach - Supervisor Stadtgasse Nr. 53, 39031 Bruneck; Tel.: 340/4026948 • www.psychologie.it

EIN FUNKTIONIERENDES IMMUNSYSTEM IST WICHTIG DIE BASIS DAFÜR IST EINE GESUNDE DARMFLORA

Unser Darm, egal ob bei Mensch oder Tier, ist die Zentrale für ein intaktes und gesundes Immunsystem. Er ist zum einen das längste Organ im Körper bei unseren Haustieren und zum anderen befinden sich rund 75 Prozent der Immunzellen dort. Somit ist der Darm eines der wichtigsten Organe in der Immunabwehr. Damit er optimal funktionieren kann, müssen diverse Faktoren berücksichtigt werden. Nicht nur Probiotika, Präbiotika und der Gehalt an Ballaststoffen muss berücksichtigt werden, auch der PH-Wert ist ein wichtiger Faktor für einen gesunden Darm.

Gerade die Ernährung spielt hier eine sehr große Rolle. Falsche und schlechte Ernährung wirkt sich negativ auf die Zusammensetzung der Darmflora aus und schwächt somit auch das Immunsystem bzw. die Immunabwehr. Wird das Gleichgewicht zwischen den guten und schlechten Bakterien im Darm gestört, z. B. durch Medikamente, Wurmkuren oder falsche Ernährung, vermehren sich vor allem die schlechten Bakterien und schädigen die Darmschleimhaut. Schadstoffe, Viren oder Bakterien kommen dann durch die Darmschleimhaut ins Blut und somit auch in den gesamten Körper. Es kommt im ersten Schritt zum Durchfall und bei falscher oder fehlender Behandlung des Darms zu Darmentzündungen. In diesem Fall ist eine Entgiftung und Darmsanierung sehr wichtig.

DIE DARMSANIERUNG

Zur Darmsanierung bei Hund und Katze gibt es verschiedene Möglichkeiten und es sollte auch individuell auf das Tier abgestimmt, geprüft werden, welche der ge-

Bei BARF Südtirol erwartet Euch eine große Ihr Partner für die gesunde Vielfalt an ausgewählten Produkten: Ernährung von Hund & Katze Fleisch zur Rohfütterung (BARF) aus Tirol / Nahrungsergänzungen / Tel. +39 349 3222116 hochwertiges Dosen- und Trockenfutter / info@barf-suedtirol.com Kauartikel / Zubehör www.barf-suedtirol.com

nannten Möglichkeiten sich anbieten: • Probiotika (z. B. Lactobacillus) sollten immer mit Präbiotika (z. B. Flohsamen) kombiniert werden • diverse Gemüsesorten eignen sich zur

Unterstützung besonders (z. B. Karotten,

Sauerkraut, Brokkoli) • Beigabe von Kräutern (z. B. Löwenzahn,

Brennnessel, Kurkuma) … aber Achtung – für Katzen sind manche Kräuter nur bedingt oder gar nicht geeignet • Beigabe von Zusätzen wie Apfelessig, Kokosflocken oder Papayakerne • Beimischung von effektiven Mikroorganismen, die traditionell auch in der Lebensmittelverarbeitung eingesetzt werden und in der Natur verbreitet sind Unterstützend bei einer Darmsanierung sollte eine Entgiftung der Leber stattfinden (z. B. durch Mariendisteln oder Vitalpilzen). Bei Hunden ist es auch sinnvoll, vor der Darmsanierung den Vierbeiner einen Tag fasten zu lassen. Für Katzen ist dies nicht zu empfehlen.

DIE SCHONKOST

Während einer Darmsanierung sollte das Tier Schonkost bekommen. Hierfür eignen sich hochwertige Proteine aus mageren Fleischsorten (z. B. Hühnerfilet, mageres Rindfleisch, Hüttenkäse, Magerquark) ergänzt mit Reis oder Kartoffeln, sowie weich gekochten Karotten. In diesem Fall sollten alle Rohstoffe auch nur gekocht verfüttert werden. Dauert die Darmsanierung länger als 4 Wochen, sollten fehlende Nährstoffe durch einen Mineralien-Vitamin-Mix ergänzt werden. Was kann ich als Tierhalter tun, um die Darmflora meines Vierbeiners möglichst intakt zu halten? • auf hochwertige Rohstoffe im Futter achten • ballaststoffreich füttern • kein schwerverdauliches Eiweiß füttern • Stress für das Tier vermeiden • ausreichende Ruhezeiten beachten • Medikamente, Wurmkuren, etc. nur geben, wenn es wirklich nötig ist • Übergewicht vermeiden Denn … eine gesunde und intakte Darmflora ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden sehr wichtig … nicht nur bei uns Menschen, auch bei unseren Hunden und Katzen.

Michaela Olbert

Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen

Dr. Carlo Sacchi

Sauerstoff- und Ozontherapie für unseren Körper und unser Wohlbefinden

Wie schon in der letzten Ausgabe berichtet wird die Sauerstoff- und Ozon- therapie nicht nur im Bereich der Orthopädie eingesetzt, sondern auch zur Behandlung und Revitalisierung vom gesamten Körper angewandt.

Einige der beliebtesten Anwendungsgebiete sind die Stärkung des Immunsystems, Verbesserung des Allgemeinbefindens, der Stressabbau, die Verbesserung des Zellstoffwechsels, die antiinfektiöse Wirkung, bei chronischen Erkrankungen wie chronischer Muskelschmerz, Arthrose sowie rheumatische Erkrankungen. In der Medizin nutzt man die Ozontherapie unter anderem zur Aktivierung des Stoffwechsels der roten Blutkörperchen, was zu einer verbesserten Sauerstoffabgabe führt; zur Aktivierung der Immunzellen durch Freisetzung von körpereigenen Zytokinen wie Interferone und Interleukine; zur Aktivierung der körpereigenen Antioxidantien und Radikalfänger. Dabei wird ein geschlossenes System verwendet um das Blut abzunehmen und zu sammeln, mit Ozon und Sauerstoff zu behandeln und dann wieder sicher in den Körper zurück zu geben. Dies geschieht über einen einfachen venösen Zugang und zertifizierte Beutel, die eigens dafür entwickelt und zugelassen wurden. Mit einer speziellen Blutwaage wird die genaue abgenommen Blutmenge bestimmt. Das Blut wird ständig langsam bewegt um einen guten Kontakt mit der SauerstoffOzonmischung zu garantieren. Das geschlossene zertifizierte System garantiert eine sichere sterile Behandlung. Diese wird meist wöchentlich durchgeführt, für ca. 10 Sitzungen (das kann je nach Indikation auch variieren). Für weitere Fragen stehe ich gerne persönlich zur Verfügung.

Dr. Carlo Sacchi

Facharzt für Orthopädie und Traumatologie Stadtgasse 43, I-39031 Bruneck (BZ)

Vormerkungen

Tel. +39 349 8180024 Anzeige

MODERNE ZAHNMEDIZIN

Abb. 1: Vor der Behandlung, frontal

Abb. 3: Vor der Behandlung, rechts

Abb. 5: Vor der Behandlung, links Abb. 2: Nach der Behandlung, frontal

Abb. 4: Nach der Behandlung, rechts

Abb. 6: Nach der Behandlung, links

Kieferorthopädie

Wie in Abb.1 zu sehen ist, fehlen bei diesem Patienten im Oberkiefer die seitlichen Schneidezähne. In der kieferorthopädischen Therapie wurde ein Lückenschluss durchgeführt, sodass nun im Ergebnis beide Eckzähne im Oberkiefer die Position der seitlichen Schneidezähne einnehmen (Abb.2 blaue Pfeile) und die dahinterliegenden Prämolaren somit auf der Position der Eckzähne stehen. Die beiden Eckzähne wurden zu seitlichen Schneidezähnen umgeformt. Um einen adäquaten Frontzahnüberbiss zu erreichen und eine perfekte Kl I Verzahnung einzustellen wurden im Unterkiefer als Ausgleich die Zähne 34 und 44 extrahiert (Abb.3 und Abb.5 gelbe Pfeile). Mit freundlichen Grüßen Dr. Josef Willeit und Dr. Paul Willeit

Dr. Josef Willeit

Facharzt für Zahn-, Mund- & Kieferheilkunde Facharzt für Kieferorthopädie

Dr. Paul Willeit

Zahnarzt, Facharzt für Kieferorthopädie

Adresse:

Romstraße 3, Bruneck • Tel. 0474 555 409 info@willeit.it • www.willeit.it

GERICHTLICHE ANFECHTUNG VON BAURECHTSTITELN WIRD SCHWIERIGER

§RA Dr. Dieter Schramm Schramm Tschurtschenthaler Mall Ellecosta Anwaltskanzlei www.schramm.it

Die Generalversammlung des Staatsrates hat mit Urteil, veröffentlicht am 9. Dezember 2021, mehr Klarheit in diese komplexe Materie gebracht.

Aufgrund der bisherigen, vorherrschenden, Orientierung des Staatsrates wurde dem Anrainer einer Liegenschaft, für welche ein Baurechtstitel erteilt wurde, schon aufgrund dieses Naheverhältnisses die Berechtigung und das Interesse zuerkannt, den, wie immer gearteten, Baurechtstitel gerichtlich zu beanstanden. Eine andere, restriktivere Rechtsprechung, welcher sich auch das Verwaltungsgericht Bozen angeschlossen hatte, erachtete das bloße Naheverhältnis zwischen den Liegenschaften für nicht ausreichend, um ein Rekurs-Interesse des Anrainers zu begründen: im Falle der Einhaltung von Gebäude - und Grenzabstände sowie der vorgeschriebenen Gebäude-Höhe wurde dem Anrainer ein Rekurs-Interesse nur dann zugestanden, sofern dieser konkrete Nachteile für die eigene Liegenschaft nachweisen konnte, wie den Verlust von Aussicht, Besonnung, aber auch die Erhöhung der urbanistischen Belastung, erhöhtes Verkehrsaufkommen usw. Einzige Ausnahme: es handelt sich um einen Anbau, wo von einem Schadensnachweis abgesehen werden kann.

Das oberste Verwaltungsgericht hat sich nunmehr voll dieser zweiten, restriktiveren Ausrichtung angeschlossen: • die bloße Nachbarschaft („vicinitas“) berechtigt nicht zur Einbringung eines Gerichtsrekurses, falls nicht präzise Beeinträchtigungen nachgewiesen werden, welche mit der Verwirklichung des Bauprojektes durch den Anrainer verbunden sind; • das oberste Verwaltungsgericht geht aber noch weiter: auch die Verletzung der Gebäudeabstände gegenüber einem drittbetroffenen Nachbarn berechtigt zur Einbringung des Rekurses und zur Annullierung des Baurechtstitels, nur wenn dadurch ein konkreter Nutzen für den Rekurssteller entsteht und nicht bloß ein Schaden zu Lasten des Inhabers der

Genehmigung; • werden hingegen die Gebäudeabstände gegenüber dem Rekurssteller verletzt, kann von einem konkreten Schadensnachweis abgesehen werden.

Es ist davon auszugehen, dass aufgrund dieser neuen Grundsätze im Baurecht größere Rechtssicherheit entsteht und in der Folge die gerichtlichen Auseinanderset-zungen zwischen Bauwerbern und Anrainern abnehmen werden. //

HAUSHALTSGESETZ 2022

€Dr. Lukas Aichner Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Aichner Steuerrecht GmbH www.aichner.biz

Das Haushaltsgesetz 2022 ist im Wesentlichen auf Wachstum und auf Steuerreduzierungen für die Familien ausgerichtet. In der Folge eine kurze Zusammenfassung der interessantesten steuerlichen Neuerungen:

DER NEUE IRPEF-TARIF AB 2022 Die Einkommensstufen für die Berechnung der Einkommenssteuer IRPEF werden ab 2022 von bisher fünf auf vier reduziert, wobei der Mindeststeuersatz von 23% und der Höchststeuersatz von 43% unverändert bleiben. Die mittleren Stufen von 27%, 38% und 41% werden auf 25% und 35% herabgesetzt und der Höchststeuersatz von 43% gilt bereits ab einem Einkommen von 50.000 € (bislang galt dieser erst ab dem Einkommen von 75.000 €). Getrennt zu berücksichtigen sind auch die erhöhten Steuerabsetzbeträge, durch welche grundsätzlich mehr Netto vom Bruttolohn verbleibt. Ersten Simulationen nach haben Steuerpflichtige mit einem besteuerbaren Einkommen zwischen 40.000 € bis 50.000 € den größten Vorteil.

VERLÄNGERUNG STEUERBONUS FÜR GEBÄUDESANIERUNGEN Die bereits bekannten steuerlichen Begünstigungen für die Wiedergewinnung von Wohnungen (50% von max. 96.000 €), für die energetische Sanierung (65% bzw. 50% für den Austausch von Fenstern) und für den Grünbonus (36% von max. 5.000 €) wurden bis Ende 2024 verlängert. Auch der Möbelbonus wurde bis Ende 2024 verlängert, wobei der Steuerabzug von 50% beschränkt auf das Jahr 2022 für Ausgaben bis zu 10.000 € gilt und dann ab 2023 ein Ausgabenlimit von 5.000 € vorsieht. Der sogenannte Fassadenbonus wurde nur für das Jahr 2022 verlängert und von 90% auf 60% herabgesetzt. Neu und beschränkt für das Jahr 2022 gilt ein neuer Bonus von 75% für bauliche Maßnahmen zum Abbau von architektonischen Barrieren in bestehenden Gebäuden.

VERLÄNGERUNG SUPERBONUS VON 110% Der Superbonus für Kondominien und für Gebäude mit 2 bis zu 4 Einheiten im Eigentum einer Einzelperson wird bis Ende 2025 verlängert, wobei dieser im vollen Ausmaß von 110% bis Ende 2023 gilt und sich dann in den Folgejahren auf 70% (Jahr 2024) und auf 65% (Jahr 2025) reduziert. Für Bauarbeiten die von Einzelpersonen bei Einfamilienhäusern durchgeführt werden, gilt der Superbonus von 110% bis 31. Dezember 2022, sofern bis zum 30. Juni 2022 mindestens 30% der Gesamtarbeiten durchgeführt werden. Für die getätigten Ausgaben ab 2022 erfolgt die Nutzung des Superbonus in 4 Jahresraten (anstatt wie bisher in 5 Jahren).

TEILWEISE ABSCHAFFUNG DER IRAP Die Wertschöpfungssteuer IRAP wird ab 2022 für physische Personen (Einzelunternehmer und Freiberufler) abgeschafft, während für Gesellschaften der IRAP-Satz in Südtirol ab 2022 auf 3,9% erhöht wird. //

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