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Fachschule Dietenheim: Grantig? Mit Vergnügen
FACHSCHULE FÜR LANDWIRTSCHAFT, HAUSWIRTSCHAFT UND ERNÄHRUNG IN DIETENHEIM
Grantig? Mit Vergnügen!
Die rote Preiselbeere hat im Volksmund viele Namen. Bei uns kennt sie jeder unter dem Namen „Grante“ und sie ist ein Klassiker der heimischen Küche. Aber wussten Sie, dass die Grante der Legende nach vom Teufel gemacht wurde? Und dass sie als entzündungshemmende Medizin eingesetzt werden kann? Die Grante ist also eine echte Granate!
Die Preiselbeere, so ihr hochsprachlicher Name, blüht von Mai bis Juni. Von Mitte September bis zum ersten Frost kann man die tiefroten runden Beeren ernten. Überhaupt ist die Preiselbeere äußerst kälteresistent und gedeiht auch noch bei fast schon arktischen Temperaturen.
PREISELBEERE ODER CRANBERRY?
Rot und bittersüß, so kennen wir beide Beeren als Beilage zu vielen Gerichten. Eigentlich sieht die Cranberry auch aus wie eine zu groß geratene Preiselbeere. Man könnte meinen, die Cranberry ist eine hochgezüchtete Preiselbeere. Tatsächlich gehören sie zwar beide zu den Heidelbeergewächsen, darauf beruht auch ihre Verwandtschaft, doch sie sind verschiedene Arten und unterscheiden sich in einigen Punkten. Die Preiselbeeren werden ungefähr so groß wie Erbsen, Cranberrys können so groß wie Kirschen werden. Auch im Geschmack
Die Preiselbeere
gibt es Unterschiede. So schmeckt die Cranberry deutlich milder als die Preiselbeere. Und während die Cranberry-Pflanze sich am Boden entlang rankt, wächst der Preiselbeerstrauch aufrecht.
DAS ROTE KRAFTPAKET
Gemeinsamkeiten gibt es in der Farbe und bei den Inhaltstoffen. Beide sind rot und enthalten eine Reihe von Nährstoffen, wie Vitamine, Mineralstoffe und organische Säuren, die sie zu einem wahren Kraftpaket machen. Aufgrund ihres hohen Anteils an Fruchtsäuren (Benzoe-, Ascorbin- und Salicylsäure) hat die Preiselbeere einen herb-sauren Geschmack. Deshalb wird sie kaum roh gegessen, sondern in Form von Kompotten, Konfitüren oder Säften verzehrt. Die Fruchtsäuren der Preiselbeere wirken konservierend, das erklärt die gute Haltbarkeit von Erzeugnissen aus Preiselbeeren. In der Küche ist die Preiselbeere der ideale Begleiter für Wildgerichte und Schnitzel, denen sie mit ihrem Geschmack eine besondere Note verleiht. Man kann sie aber auch im Joghurt, im Eis oder in der bei uns sehr verbreiteten Buchweizentorte verwenden … und was wäre ein „Erdäpfelriebla“ ohne Preiselbeeren! Ihr hoher Pektin-Gehalt macht sie zur perfekten Kandidatin für Konfitüren. Mit etwas Zucker eingekocht, schmeckt die ansonsten herbe Wildfrucht sofort lieblicher. Preiselbeeren kann man gut trocknen und im Winter als gesunden Snack im Müsli verzehren oder zu Pulver verarbeitet Riegel oder Smoothies ergänzen. Durch das Trocknen verlieren sie ein wenig vom sauren und herben Geschmack. Beliebt ist auch der Preiselbeersaft, der aufgrund der Inhaltsstoffe entzündungshemmend
wirken kann. Man kocht die Beeren mit Wasser auf, bis sie platzen und presst sie durch ein Tuch. Der gewonnene Saft wird mit Zucker versetzt und pasteurisiert. Wenn die Zeit nach der Ernte knapp ist, kann man die frischgepflückten Beeren auch tiefgefrieren und zu einem späteren Zeitpunkt verarbeiten.
EINE LEGENDÄRE BEERE
Preiselbeeren haben nicht nur in der Küche sondern auch in der Volkskunde eine Bedeutung. Das immergrüne Preiselbeerkraut (Symbol für „ewig“) wurde anno dazumal mancherorts gemeinsam mit Rosmarin (Symbol für die Liebe) in den Brautstrauß eingeflochten. Einer Tiroler Sage nach versah Gott die vom Teufel geschaffenen Preiselbeeren mit einem Kreuz, um damit Kinder, die des Weges kamen und davon aßen, vor dem Verlust ihrer Seele zu bewahren. // Die Autorin: Brigitte Prenn ist Fachlehrerin für Küchenführung an der FS Dietenheim
PREISELBEERSIRUP:
Zutaten:
1 kg Preiselbeeren ca. 600 ml Wasser 750 g Zucker
Zubereitung:
• Die Preiselbeeren mit dem Zucker und dem Wasser aufkochen und ca. 15 Minuten köcheln lassen, bis die Beeren platzen. • Durch ein Tuch oder ein Sieb abseihen und leicht ausdrücken. • Nochmal aufkochen und heiß abfüllen.
LEHRLINGSMAPPE FÜR JUNGE TISCHLER
DIE HANDREICHUNG
Der Wirtschaftsverband für Handwerker und Dienstleister (lvh) hat sich zur Unterstützung für die jungen Tischler, die in verschiedenen Betrieben ihre Lehre beginnen, etwas Besonderes überlegt. Eine eigens für sie kreierte Lehrlingsmappe soll den Jugendlichen bei ihrem Einstieg ins Berufsleben helfen.
Aller Anfang ist schwer – genauso geht es auch den meisten Auszubildenden, die am Beginn ihrer Lehre stehen und noch nicht wissen, was in Zukunft auf sie zukommen wird. Für die Lehrlinge im Tischlerbereich hat der lvh zusammen mit der Berufsgemeinschaft der Tischler, den Junghandwerkern und dem Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung eine Lehrlingsmappe gestaltet, die ihnen als Organisationsinstrument dienen soll. „Unser Ziel ist es, den Auszubildenden eine Mappe zur Verfügung zu stellen, mithilfe derer sie ihre Arbeit dokumentieren können und somit einen guten Überblick über ihre erbrachten Leistungen haben. Zudem soll die Lehrlingsmappe auch dem regelmäßigen Austausch und der Kommunikation zwischen dem Lehrbetrieb und der Berufsschule, sowie auch den Eltern dienen“, erklärt Michael Gruber, Obmann der Tischler. In der Mappe befinden sich jegliche Informationen zur Ausbildung.
EIN GUTER START
Auch das Land Südtirol hat die Umsetzung der Mappe unterstützt. Cäcilia Baumgartner, Direktorin des Amtes für Lehrlings- und Meisterausbildung betont: „Die Lehrlingsmappe stellt ein wichtiges Startprojekt im Rahmen der Berufsbildung dar. Es ist ein klares Signal von Seiten des Wirtschaftsverbandes im Sinne Lehrlingsmappe der QualitätsfördeTischler rung der betrieblichen Ausbildung.“ Anmerkung: In den Texten wird ausschließlich die männliche Form verwendet. Dies bedeutet keinerlei Diskriminierung des Weiblichen, sondern dient ausschließlich der besseren Lesbarkeit. Begonnen hat der lvh mit dem Austeilen in den einzelnen Betrieben zu Beginn des neuen Schuljahres. Die Lehrlinge in den Tischlereien wurden von den lvhVertretern mit den Mappen vertraut gemacht und ihnen wurde zudem die Idee dahinter nahegebracht. „Die Lehrlingsmappe soll die Auszubildenden vom ersten Arbeitstag bis zur Lehrabschlussprüfung begleiten. So dient sie als Nachschlage- und Sammelwerk und gleichzeitig zur Präsentation der erworbenen Kenntnisse“, betont der Obmann der Junghandwerker im lvh Alexander Dallio. Mehr Informationen zur Lehrlingsmappe gibt es unter www.lehrlingsmappe.it/de/. // rp
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