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Die Hermetosphäre: Eine Welt im Glas

FACHSCHULE FÜR LANDWIRTSCHAFT, HAUSWIRTSCHAFT UND ERNÄHRUNG IN DIETENHEIM

DIE HERMETOSPHÄRE

Eine Welt im Glas

Hermetosphären sind genau so exotisch, wie ihr Name schon vermuten lässt: kleine, zauberhafte Welten, die in einem handelsüblichen Einweckglas entstehen. Mit wenigen Handgriffen gemacht und durchaus pflegeleicht sind Hermetosphären ein Lebensraum für Pflanzen und einige ausgewählte Tiere. Sie bieten jedermann die Möglichkeit, sich seine eigene Wunderwelt ins Wohnzimmer zu stellen.

Die Geschichte der Hermetosphäre beginnt im frühen 19. Jahrhundert, in der Zeit der Pflanzenjäger. Zahlreiche Forschungsreisende machten sich in jener Zeit auf den Weg um neuartige Pflanzen aus aller Welt nach Europa zu bringen, um heimische Innenräume und Gärten in blühende Paradiese zu verwandeln. Neben den Schwierigkeiten der Beschaffung der Pflanzen war es auch nicht unproblematisch, Pflanzen über so weite Strecken mit dem Schiff zu transportieren. Eine Vielzahl der Pflanzen überstand die lange Überfahrt nicht.

NÜTZLICHE ENTDECKUNG

Nathaniel Ward, ein britischer Arzt und Naturliebhaber, entdeckte durch Zufall die Lösung für dieses Problem. Er beobachtete, dass aus Erde, die unter einer Glasglocke eingeschlossen war, Samen keimten und sich die Pflanzen über Jahre gut entwickelten. Offensichtlich hat sich im Inneren des Glases ein sich selbst erhaltendes System entwickelt, das den Pflanzen alles bot, was sie zum Leben brauchten. Als ihm ein Kapitän von den Schwierigkeiten beim Transport exotischer Pflanzen berichtete, entwickelte er, ausgehend von seinen Beobachtungen, ein geschlossenes Gefäß für die Überfahrt. Die Erfindung revolutionierte den Transport exotischer Pflanzen und fand als Abwandlung auch Einzug in botanische und heimische Gärten in Form von Gewächshäusern. Hermetosphären stellen auch eine Weiterentwicklung dieser ursprünglichen Kästen dar. Der Unterschied zur Ursprungsform liegt darin, dass die Hermetosphären, wie der Name schon sagt, hermetisch von der Außenwelt abgeriegelt sind und somit bei richtiger Handhabung vollkommen autark funktionieren.

DIE HERMETOSPHÄRE: SO WIRD SIE GEMACHT!

Für die Herstellung einer Hermetosphäre benötigt man: • ein großes, luftdicht verschließbares Glas mit weiter Öffnung (ca. 5-8 l Fassungsvermögen); • 2-3 kleine Pflanzen; lassen Sie sich dafür bei Ihrem Gärtner beraten; • Substrat: Lava-Granulat oder Blähton und/oder nährstoffarme Erde; • optional weiße Asseln oder tropische Springschwänze • Gartenschere • Schüssel • Sieb • Deko-Material: Steine, Kork- oder Holzstücke.

Hermatosphären mit passender Beschriftung und Logo. Das Glasgefäß gut ausspülen und trocknen. Das Glas bis zu zwanzig Prozent mit gewaschenem, abgetropftem Granulat befüllen. Anschließend etwas Erde darüber geben, die Pflanzen vorsichtig einsetzen. Bei Bedarf mit etwas Erde oder Granulat auffüllen und dekorieren. Abschließend die Asseln vorsichtig in das Gefäß geben und verschließen. Als Standort für die Hermetosphäre eignet sich ein heller Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Sonne würde das Glas innerhalb kurzer Zeit zu sehr aufheizen. Die Pflanzen brauchen nicht viel Pflege: Anfangs können abgestorbene Pflanzenteile mit Hilfe einer Pinzette aus dem System entfernt werden. Das Glas sollte immer mal wieder gedreht werden, da dies für den Wuchs der Pflanzen gut ist. Gleichzeitig vermindert sich die Algenbildung etwas, da sich das Kondenswasser vor allem auf der kühleren Seite (z. B. der dem Fenster zugewandten Seite) absetzt. Am Boden des Gefäßes sollte kein Wasser sichtbar sein. In diesem Fall empfiehlt es sich das Gefäß zu öffnen und das Kondenswasser auftrocknen zu lassen, damit die Pflanzen nicht faulen. Diesen Vorgang notfalls wiederholen bzw. das Gefäß einige Zeit geöffnet stehen lassen. Ist hingegen zu wenig Wasser vorhanden, kann vorsichtig nachgegossen werden. // Die Autorinnen: Michaela Plaikner ist Lehrerin für Biologie und Gesundheitslehre an der Fachschule Dietenheim. Michaela Obermair ist Fachlehrerin für Raumgestaltung und Agrotourismus an der Fachschule Dietenheim.

Die Schülerinnen in Dietenheim bei der Arbeit.

WER HAT DIE KOKOSNUSS GEKLAUT? DA GEHT’S ZU WIE IN DER VILLA

Diese fröhliche Frage stammt ursprünglich nicht aus der AlltagsKUNTERBUNT sprache, sondern aus dem Kinderlied „Die Affen rasen durch den Wald, / der eine macht den andern kalt. / Die ganze Affenbande In Hamburg gab es tatsächlich eine Zeitlang eine Villa Kunterbunt, brüllt: / Wo ist die Kokosnuss, / wo ist die Kokosnuss, / wer hat die in der ehemalige Künstler in etwas ungewöhnlicher, freier Weise Kokosnuss geklaut?“ wohnten. Den Namen des Hauses hatten sie nicht selbst geprägt, sondern aus dem berühmten Buch „Pippi Langstrumpf“ von Astrid Angeblich wurde Lindgren übernommen. der Text vor rund Alle Kinder 50 Jahren von Ju- kennen Pipgendgruppen er- pi mit den funden und ging roten Zöpfen. rasch in das Re- Sie wohnt alpertoire der Lie- lein in einem derbücher für ganz außerKinder und Ju- gewöhnligendliche ein. chen, knallDas recht simp- bunten Haus, le Lied ist in- das sie selbst haltlich umstrit- gestaltet hat. ten und wird von Es strahlt gemanchen Wissen- nau wie Pipschaftlern als rassistisch, von anderen als sozial bedenklich und pi Lebensvon den Jugendlichen selbst in der Regel einfach als lustig einge- lust, Freude und Fröhlichkeit aus. Das Mädchen, das allein dort stuft. Nicht überall, wo etwas missbraucht werden kann, muss von wohnt, führt mit ihren Freunden und Tieren ein aufregendes, unvornherein ein böser Gedanke dahinterstecken gebundenes Leben und schert sich nicht um Vorschriften und // mb Autoritäten. // mb

Wenn Kindern der Tod begegnet

„Wie schön muss es erst im Himmel sein, wenn er von außen schon so schön aussieht.“

Mit träumerischer Stimme wundert sich der kleine Rasmus über die Schönheit des Himmels, als er eines Nachts hinauf zu den freundlichen Sternen blickt. Er und seine Freunde in Astrid Lindgrens Buch „Kalle Blomquist“ stehen dicht beieinander und sind ganz still und fühlen eine tiefe Verbindung zu allem Dasein. Astrid Lindgren ist an einem Wintertag im Jahr 2002 in Stockholm gestorben. Sie wusste, dass Kinder einen natürlichen und spontanen Umgang mit allem haben, was ihnen im Leben begegnet – auch mit dem Sterben. In ihren Büchern dürfen Kinder Geschichten lauschen, die etwas über das Leben und den Tod zu sagen haben, über den Unterschied zwischen Gut und Böse und auch darüber, wie schwer es sein kann, ein Mensch zu sein. Wenn Kinder mit dem Tod konfrontiert werden, dann fühlen ihre kleinen Seelen, wie schwer es manchmal sein kann, ein Mensch zu sein. Sie verstehen, dass die Welt nicht immer heil ist. Sie sind traurig und machen sich Gedanken über die Vergänglichkeit des Lebens, über den Tod und über das, was danach kommt. Für Kinder ist es heilsam, sie beim Prozess des Sterbens und der Trauer um einen geliebten Menschen mit dabei zu haben. Sie müssen sich verabschieden und auf ihre Weise trauern dürfen. Und Kinder trauern anders. Kinder sind traurig und im nächsten Moment wieder fröhlich. Kinder waten nicht wie Erwachsene lange Zeit in tiefer Traurigkeit, sondern hüpfen immer wieder in kleine „Trauerpfützen“ hinein und wieder heraus. Dieser natürliche Schutzmechanismus bewahrt sie vor Überforderung. Das zu verstehen und sie gleichzeitig liebevoll aufzufangen macht Kindern Mut – auch wenn ihnen im Leben der Tod begegnet.

Bildungsausschüsse Toblach und Niederdorf

Kinder trauern anders

mit Gabriela Mair am Tinkhof, Trauerbegleiterin, Vahrn Zeit: Mi 23.03.22, 20:00 Uhr Ort: Toblach, Bibliothek „Hans Glauber“ Info: 0474 972 040 Anmeldung: Bildungsweg Pustertal,

info@biwep.it

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