B端rotypologien
B端rotypologien Institut f端r Entwerfen & Baugestaltung Prof. Rolf Schuster
00
Robert Uhl
01 Abstract
01 Zelle S 28 02 Kom S 34 03 Reversi S 40 04 Großra S 46 05 Grupp S 52 Gegenübe S5
01
S. 06 - 07
02
~
03 Büroty
02 Geschichte
01 Büroarbeit S. 10 - 11 02 Das Kloster S. 11 03 Die drei Elemente des Büros S. 12 - 13 04 Das Provisorium S. 14 - 15 05 Das aufgeklärte Büro S. 16 - 17 06 Das Industriebüro S.18 - 21 07 Büroform des 20. Jh. S. 22 - 23 08 Büroform des 21.Jh. S.24- 25
03 04 05 05 Fazit
ypologien
S. 70 - 73
enbüro - 33 mbibüro - 39 ibles Büro - 45 aumbüro - 51 penbüro - 55 erstellung 56
~
04 Projekte
01 Ingenieurbüro in Kopenhagen Dissing + Weitling architecture S.62 - 63 02 Verwaltunszentrum in Bern DWJ Architektur, Bern S. 64 - 65 03 Büroturm in Rotkreuz Bruckhardt + Partner S. 66 - 67 04 Milstein Halle der Cornell Universität O.M.A S. 68 - 69
04
~ 01
01 Abstract
05
01.Abstract Bei der Seminararbeit „Bürotypologien und Raumformen“, am Institut für Entwerfen und Baugestaltung handelt es sich um die Analyse und Gebäudedokumentation, verschiedenster Bürotypen. Die Seminararbeit wird in Anlehnung an das vorangegangene Seminar „Natur & Raum“ am oben genanten Institut angefertigt und beinhaltet eine Auseinandersetzung mit dem Thema des Büros als Arbeitsraum in der heutigen Zeit und der damit vorangegangenen Geschichte. Hierbei wird nicht versucht nach der einen richtige Raumtypologie zu suchen, vielmehr wirdü ein Überblick über Möglichkeiten und Strukturen vermittelt. 07
08
~ 02 Geschichte
02
01 Büroarbeit 02 Das Kloster 03 Die drei Elemente des Büros 04 Das Provisorium 05 Das aufgeklärte Büro 06 Das Industriebüro 07 Büroform des 20. Jh. 08 Büroform des 21.Jh.
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02.1 Büroarbeit
und sein geschichtlicher Ursprung
Die Büroarbeit ist zu keinem Zeitpunkt der Geschichte an bestimmte Räumlichkeiten geknüpft. Sie ist eher eine Tätigkeit, die im Laufe der Menschheitsentwicklung unabdingbar wurde. So wie sich der Mensch im Rausch der Jahrhunderte immer weiter entwickelte und immer gebildeter wurde, so änderte sich auch das Verhältnis zwischen dem gesprochenen und dem geschriebenen Wort. Bald schon, als das Vernunftwesen Mensch wusste zu kommunizieren, Handel zu treiben oder Veranstaltungen abzuhalten, wurde es nötig das Versprechen zu fixieren. Der Markt einer jeden Stadt übernahm die Aufgabe des heutigen Büros. Auf allen Märkten der Welt wurde seit der Antike gehandelt, getauscht, über Recht und Unrecht entschieden, Informationen weitergetragen. Der Markt ist ein Ort an dem sich die Gemeinschaft versammelt, um religiöse, politische, gerichtliche oder festliche Anlässe abzuhalten. Alle diese Tätigkeiten setzten irgendwann voraus, detailliert geplant, organisiert und vertraglich ausgehandelt zu werden. Gelehrte und Schreiberlinge aus beinahe jeder Zunft und jedem Stand machten sich daran, das beobachtete Treiben aufzuschreiben, Wissen und Erkenntnisse sowie Erlebnisse für die Nachwelt festzuhalten. Schon die Vorform der Büroarbeit setzt ein: Organisieren, Instruieren, Kopieren, Spei10
chern und Ablegen voraus. Der Mensch nutzt diese Vorform, um seine kulturellen Fähigkeiten, sein Wissen und sein Können sowie bestimmte Herstellungsweisen von Werkzeugen, Gebrauchsgegenständen und Technologien weiter zugeben.
02.2 Das Kloster Das Büro ist eine Institution, die in einem Kloster vor etwa 800 Jahren entstanden ist. Im 13. Jahrhundert wurde das Büro zu einer professionellen Einrichtung, doch wie bereits erwähnt liegen die Anfänge schon weit in der Vergangenheit und dienten der Ordnung, der Bilanzierung, der Organisation und Verwaltung von Handelsabkommen. Die Vorgeschichte des Büros beginnt mit dem Heiligen Hieronymus um das Jahr 400 nach unserer Zeitrechnung. Er übersetzte das alte Testament ins Latein und viele Klöster ließen diesen Bibeltext kopieren. Klöster zählen zu den ältesten Institutionen, die Texte und Bücher auf Papyrus oder Pergament übersetzen, kopieren, abschreiben oder konservieren. Das Kloster ist eine religiöse, soziale und wirtschaftliche Produktionsstätte, die sich durch gemeinsame Arbeit und dem gemeinsamen Gebet auszeichnet.
~Der heilige Hieronymus im Geh채us von Albrecht D체rer. Kupferstich, 1514
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03.3 Die drei Elemente des Büros Seit Beginn dominieren die drei Elemente Tisch, Buch und Raum das Büro. Sie bauen aufeinander auf und bedingen sich einander. Die ursprünglichen Utensilien, wie das Papier, Tinte, Radiergummi, Farbe und Leder sind heutzutage zwar im weitesten Sinne durch moderne Technik, wie dem Computer, dem Drucker und digitalen Speichermedien ersetzt, doch vereinen alle diese Dinge eine Funktion, es sind Werkzeuge der Büroarbeit. Das Buch bildet die Basis des Büros, es benötigt eine Unterlage und einen Raum. Bücher bilden einen wesentlichen Bestandteil bei der kulturellen Entwicklung der Menschheit. Sie sind der Speicher über all das Wissen und können das bewahren und pflegen. Gebundene Bücher gibt es auch erst seit dem 13. Jahrhundert, mit der Erfindung des Papiers ließen sich Bücher herstellen. Davor handelte es sich um Buchrollen aus Papyrus oder Pergament sowie lose zusammengeheftete Pergamentblätter. Die Erfindung des Büros ist eigentlich die Erfindung des Tisches mit übergeworfener Mönchskutte. Während es sich bei dem Tisch um zwei Böcke mit losen Brettern handelt, ließen sich die Mönche zwei Methoden einfallen, um die kostbaren Buchrücken nicht zu beschädigen. Sie legten zwischen den Tisch und das Buch 12
ein Stück Tuch, die „Burra“, aus dem sich später das Wort Büro ableitete. Oder die Mönche hämmerten 5 Nägel in den Buchrücken, damit dieser nicht durch die groben Holzbretter zerstört wird. Das letzte und dritte Element ist der Raum, eine spärlich eingerichtete Schreibstube, das Skriptorium, in Latein, scribere, das Wort für „schreiben“. Aber nicht nur die Mönche im Kloster beschäftigen sich mit der Kunst des Schreibens, den Büchern und allem, was damit zusammenhängt. Das 13. Jahrhunderts wird in der Geschichte als spätes Mittelalter bezeichnet und ist auch die Zeit der Scholastiker. Neben den handwerklichen, politischen und wirtschaftlichen Einflüssen, war es vor allem das Interesse an Bildung. Es entwickelte sich ein Bürgertum, neue Städte wurden gegründet, riesige Kathedralen errichtet, die ersten Universitäten und Klosterschulen gegründet. Die aufkeimende Bildungsschicht brachte auch einige neue Berufsstände mit sich, zum Beispiel die des Schreibers. Gelehrte, Schreiberlinge oder Mönche wurden in der Verwaltung von Adelshöfen oder bürgerlichen Unternehmen eingesetzt. Mit dem Berufsschreiber ist das Büro als eigenständige Institution manifestiert wurden.
~Die Schule von Athen von Rafael. Fresco, 1510 - 1511
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03.4 Das Provisorium Die Renaissance ist die Zeit des Aufbruchs, der Wiedergeburt und des Übergangs. In der Zeit entwickelt der Mensch Arbeitszusammenhänge, die der Raumform entsprechen, die wir heute noch als Büro bezeichnen. Zu den Werkzeugen der Schreiberlinge gehören in der Zeit immer noch die Feder, Tinte und Papier, Rechenbrett, Siegelwachs und Waage sind hinzugekommen. Das Renaissancebüro ist ein informeller, provisorischer Ort, der sich allmählich zu einer Raumform entwickelt. Es ist der Ort des Versammelns, gemeint ist damit, dass sich die Menschen dort versammeln, aber sich auch verschiedene Arbeitsbereiche versammeln. In der Renaissance verändern sich nicht nur Technologien und der Handel, sondern vor allem das Denken der Menschen. Die Bevölkerung erlangt ein neues Lebensgefühl, Lebensweise, Verhaltensweisen und auch der Glaube verändert sich. Die Zeit steckt in einem sich ständig ändernden Hin und Her, hingerissen von der Moderne und Bewährten. Renaissance bedeutet Wiedergeburt, es ist die Wiedergeburt der griechischen und römischen Antike. Ausgehend von Italien verbreitet sich ein kultureller und intellektueller Individualismus über ganz Europa. Bedeutsame Namen, wie Galileo Galilei, Martin Luther, Leonardo da Vinci, 14
Andrea Palladio prägen diese Zeit. Das Bildungswachstum der Menschen, die veränderten Lebensumstände, die verfeinerten Technologien lassen auch den Schriftverkehr in Verwaltungs. - Rechts. - und Regierungsangelegenheiten heran wachsen. Wodurch neue Berufsbilder entstanden sind, wie der des Juristen, Bankiers, Rechenmeister und Buchhalter. Zu den Frühformen zählen unter anderem das Handelskontor und die Kanzlei. Das Kontor ist der noch unstrukturierte Arbeitsbereich eines Händlers. In einem Kontor werden neben der Buchführung und Geschäftsvorgängen auch Dinge gelagert, die zum Wiederverkauf gedacht sind. Der Begriff „Kontor“ ist durch die Hanse geprägt und bedeutet so viel wie, Haus Halle oder Hof. Das Wort Kontor gibt es aber auch im französischen „comptoir“, dass wiederum vom lateinischen Wort computare abzuleiten ist. Der Begriff computare heißt übersetzt „zusammenrechnen“, weshalb auch Rechenmeister in der Renaissance „Computer“ genannt werden. Der unstrukturierte Arbeitsbereich eines Juristen und oberen Beamten ist die Kanzlei. Die Kanzlei bezeichnete zunächst nur eine Institution mit einem gewählten Kanzler, weniger einen festen Raum. Ein weiteres Novum der Renaissance war die Erfindung des Sitzplatzes. War die Schreibposition im Mittel-
alter noch im Stehen, so zogen im 14. Jahrhundert in wohlhabenden Kanzleien und Kontoren Tische und Stühle ein. Im Laufe der Jahre manifestierte sich die disziplinierte Haltung, rechnen, schreiben, lesen benötigten einen Schreibtisch und Stuhl. Den festen Tisch gab es
bis dato weder in Privat. - noch in Geschäftshäusern und auch der Stuhl war oft nur dem Herrscher oder König vorbehalten in Form eines Throns. In der Renaissance wird der Stuhl aber zu einem alltäglichen Gegenstand und somit zum Berufsstuhl und das Sitzen wird zur Arbeitshaltung.
~Erasmus in der Darstellung durch Albrecht Dürer, 1526
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02.5 Das aufgeklärte Büro Das 18. Jahrhundert ist die Epoche der Aufklärung, aus den Kontoren, Kanzleien und Skriptorien werden Raumtypologien, die jedoch erst zur Zeit der Industrialisierung realisiert werden. Zur Zeit der Aufklärung ist das Büro einer der wichtigsten Orte der Kreativität und dient dem Entwerfen, Planen und Entwickeln unterschiedlichster Arten von Arbeit. Mit der Zeit der Aufklärung verbindet sich der Gedanke, an Manufakturbetriebe, hochtechnologische Neuerungen und große wissenschaftliche Zusammenhänge. Die Bürotätigkeit ist nicht allein dem Handel vorbehalten, sondern ist Teil der wissenschaftlichen Arbeit. Die Büroarbeit ist ein Teil der Produktionsschiene, der Bildung und der Verwaltung. In allen öffentlichen Einrichtungen werden Büros gebaut, in Handels. - und Warenhäusern, Schulen, Behörden, Universitäten, Fabriken und Manufakturen. Aus den ehemaligen Kanzleien und Kontoren werden Amtsstuben, Geschäftszimmer und Sekretariat. Während in der Antike Arbeit als minderwertige Tätigkeit gegolten hat und im Mittelalter als Plage und Mühsal, sah man zur Zeit der Aufklärung Arbeit, als das Mittel zur Bildung. Es kommt zur Emanzipation des Bürgertums, eine Art „Menschwerdung“. Im 18. Jahrhundert wird die allgemeine Schulpflicht in Europa eingeführt. Die Fähigkeit zu rechnen, lesen und schreiben sind jetzt allen Menschen freizugänglich, unabhängig, 16
aus welcher gesellschaftlichen Schicht der Mensch stammt. Es vollzieht sich ein Wandel von der Arbeit unter freiem Himmel über den gelegentlichen Aufenthalt in Räumen zu einem Fortwähren Arbeiten in geschlossenen Räumen. In dieser Epoche wird das Büro zu einem eigenständigen Bereich, da es sich allmählich von den privaten Räumlichkeiten löst. Um in einem aufgeklärten Büro arbeiten zu können, müssen die Menschen erst zu sogenannten Büromenschen erzogen werden. Denn nicht nur der Mensch der dort arbeitet ordnet das Büro, sondern das Büro ordnet den Menschen. Es findet eine Art neue Ordnung des Denkens und Fühlens, des Handels und Verwaltens statt. Mit dem Fortschritt, kommen aber auch die ersten Probleme. Das verminderte Tageslicht, die wenige und nicht ausreichende frische Luft, das strenge Einhalten von Fristen und die daraus resultierende mangelnde Bewegung wird zunehmend zum Problem. Zu dieser Zeit zeichnet man sich nicht durch Herkunft und Abstammung aus, sondern mit dem extremen Durchhaltevermögen lange am Arbeitsplatz verweilen zu können. Eine „besondere Art“ der Körperbeherrschung, plus die nötigen geistigen Voraussetzungen und der entsprechenden Bildung. Die disziplinierte Büroarbeit erfordert eine neue Ordnung der Werkzeuge und Gegenstände, die wiederum ein ganz neues Mobiliar verlangt. In der Zeit wird aus dem eigent-
lichen Stoff „Burra“ das „Bureau“ und somit entsteht ein kompaktes Schreibmöbel mit Schreibfläche, Schublade und Ablageflächen. Es leitet sich im 18. Jahrhundert vom Schreibschrank, dem Sekretär ab. Der Stuhl, der in einem Bureau verwendet wird, ist im klassischen
~Napoleon im Arbeitszimmer Gemälde von Jacques-Louis David, 1812
Sinne noch kein Arbeitsstuhl. Tisch und Stuhl werden aber zum ersten Mal zu einem Raum, der dem Menschen ein hohes Maß an Disziplin abverlangt. Von ihm wird verlangt, sich an einen Ort überlängere Zeit und konzentriert einer geistigen Arbeit zu widmen.
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02.6 Emsigkeit Das Industriebüro Der Begriff „Industrie“ wird aus dem lateinischen Wort industrius abgeleitet und bedeutet „eifrig“, „tätig“ oder „emsig“. Die Zeit der Industrialisierung unterwirft die gesamte Gesellschaft einer unablässigen Betriebsamkeit. Die Maschinen in den Fabriken geben den Takt vor, wie sich die Arbeiter zu bewegen haben, ihr Rhythmus bestimmt das Geschehen. Durch die immense Beschleunigung des Industriezeitalters kommt es in der Produktion zur Technokratie, im Allgemeinen zur Ratiokratie und in Verwaltungsbelangen zur Bürokratie. Von der Manufakturarbeit zur Fabrikfertigung erfährt auch das Büro eine rasante Entwicklung. Mit der Mechanisierung und Verfeinerung der Arbeitsprozesse wird auch die Arbeit im Büro immer feinteiliger. Durch neuartige Technologien, wie der Dampfmaschine werden die Produktionsprozesse mechanisiert. Was einige Jahrzehnte früher noch von Hand gefertigt werden musste, ist jetzt durch die rationalisierte Fertigungsweise massentauglich herzustellen. Unzählige Unternehmen werden gegründet, die alle ein Stück weit von der Industrialisierung profitieren. Das sind zum Beispiel Bildungs18
einrichtungen, Planungsunternehmen, Übersetzungsbüros, Verkehrsbetriebe, Verwaltungen, Unternehmen zur Müllbeseitigung, Institutionen zur Archivierung von Kultur. - und Naturgütern, wie Museen und zoologische Gärten. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren Kontorarbeiter oder Büroarbeiter ein Teil der Familie. Gegenüber der Familie waren Sie, Arbeitskollegen, Mitbewohner oder Hausgenossen, Sie unterstanden einem Hausherrn, dem Patriarchen. Mit der Industrialisierung wird dieses Verhältnis aufgelöst, der Büroarbeiter ist damit frei und lohnabhängig, er wird vom Familienmitglied zum Angestellten. Durch das Lösen von der Familie verändert sich auch die räumliche Situation. Das Büro verlagert sich von den privaten Bereichen, wie dem Wohnhaus hin mehr zum Geschäftshaus. Die neuen Büros werden in den Fabriken selbst oder in Mietshäusern errichtet. Die Industriebetriebe benötigen zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Büros, die unter dem Hauptbegriff Verwaltung zusammengefasst ist. Die einzelnen Bereiche sind eigenständige Berufe, wie der de Buchhalters, des Lohnbuchhalters, des Kassierers, Liquidators, Prokurist,
Korrespondent, Kopist oder Bürodiener. Es herrschte eine strenge Hierarchie in den Büros, so gab es verschiedene Größen und Ordnungen der Räumlichkeiten. Es gab zentrale und dezentrale Bereiche, verteilt je nach Angestelltengrad. Die unruhigen Bereiche waren für die mittleren Angestellten vorgesehen, die dunkleren und unattraktiven Raumabschnitte für Lehrlinge und Bürogehilfen. Wer es geschafft hat, in der Verwaltung eine Führungsposition zu erreichen, dem war ein gesonderter Platz oder gar ein eigenes komfortables Büro zu geteilt. Am Ende der Industrialisierung heißt jeder Raum Büro, in dem etwas organisiert oder verwaltet wird, unabhängig vom Mobiliar und Dekor. Zur Zeit der Industrialisierung versuchte man, mit sehr viel Eifer fast alle Tätigkeiten zu mechanisieren. Das bedeutet, dass Neue technische Geräte wie die Schreibmaschine und der Rechenschieber in die Büros einzog. Die Schreibmaschine eroberte 1886 die Büros der Welt und mit ihr kamen auch die Frauen ins Büro, welches eine Welle der Empörung auslöste. Betroffen waren vor allem die Männer, die ihre bisherige Rolle darin sahen, dass Arbeiten reine Männersache war und
nun immer mehr Frauen die Aufgaben im Büro übernahmen. Außerdem kam es zu Protesten von Frauenvereinen, der Kirche und Gewerkschaften. Viele der Frauen arbeiten als Maschinenschreiberin und erkannten in ihrer neuen Tätigkeit die Chance sich vom klassischen Bild der Hausfrau zu lösen. Durch die Stenografie und die vereinheitlichte Schrift lassen sich viele Dinge im Büro vereinfachen und beschleunigen. Mit der Frau als Teil eines Kollektivs ändert sich die soziale Struktur in den Betrieben erheblich. Es gibt eine andere Kleiderordnung, die Umgangsformen werden feiner und höfflicher, und auch die Behaltensregeln werden den Frauen gegenüber angepasst. Die Büroarbeit wird Bunter, ausgelassener, ausgewogener und abwechslungsreicher. Einige Jahre später entsteht aus dieser Frauenbewegung der Berufsstand der Sekretärin und ein Unternehmen ist besonders hoch angesehen, wenn es sich eine Vorzimmerdame / Sekretärin leisten kann. Aber nicht nur die Arbeitsräume und Arbeiter selbst verändern sich durch die Industrialisierung, sondern auch das Mobiliar verändert sich. So machen sich zum Beispiel der Ingenieur Frederick Winslow 19
Taylor und der Arbeitspsychologe Frank Bunker Gedanken über die Bewegungseinsparung am Arbeitsplatz. Ihre Methode beinhaltet Arbeitsabläufe die Energie und Zeitsparender sind, so wird zum Beispiel die Schreibtischunterlage in verschiedene Bereiche unterteilt, in der bestimmte Utensilien ihren festen Ort haben und immer wieder dort abgelegt werden. Um nicht mehr so häufig vom Platz aufstehen zu müssen, wird die Seil. - oder Rohrpost erfunden. Außerdem werden Durchschreibvorrichtungen und Rotoren zur Bearbeitung von Karteikarten gebaut. Das Sitzen hat sich als Arbeitshaltung nun endgültig etabliert und verhilft zu einem besseren denken und ordnen. Aber auch die Kehrseite des ständigen Sitzens macht sich bereits Anfang des 20. Jahrhunderts deutlich, es sind die Rückenschmerzen. Das lange sitzen, die physische Unbeweglichkeit und das Fokussieren lediglich auf die Tischoberfläche führt auf lange Sicht zu chronischen Rückenschmerzen oder gar Bandscheibenvorfällen. Aufgrund von Sehnenscheidenentzündung, Muskelverhärtungen in den Händen, Armen und Schultern können viele Frauen nur wenige Jahre als Maschinenschreiberin arbeiten. Aber erst fast 50 Jahre später wird sich an dieser Situation etwas ändern. 20
~Frauen an der Schreibmaschine, um 1940
21
02.7 Abstraktion Büroform des 20. Jh. Betrachtet man genau, was Büroarbeit eigentlich ist, so ist es vor allem eine Verdinglichung von Funktionen. Es sind immer die gleichen Strukturen Vervielfältigen, Ordnen, Ablegen und Widererkennen. Was sich der Mensch nicht merken kann, müssen Speichermedien erledigen. Im frühen 20. Jahrhundert waren das noch Aktenordner, Karteikästen und Lochkartensysteme, zum Ende des voran gegangen Jahrhunderts sind es hochtechnische Geräte wie die Diskette, die Festplatte, Flash Speicher und Server. Diese Büroräume mit ihren verschiedenen Werkzeugen, wie Telefon, Diktiergerät, Lochkartensysteme, Schreibmaschinen und Tisch und Stuhl bilden die Büroordnung der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Mit der Idee die Büroarbeit der in der Fabrik anzupassen, verschwinden die kleinteiligen Räume und es werden vermehrt sogenannte Bürosäle gebaut. Bürosäle sind großflächige Räume, die aus zusammenhängenden, gleich gestalteten Raumelementen bestehen. Sie sind oft durch Fließbänder zu einer Einheit verbunden um Informationen, Akten und Anweisungen zu den Arbeitsplätzen zu transportieren. Zu beginn des 20. Jahrhunderts wurde aufgrund der vermehrt aufkommenden Rückenschmerzen 22
der „Norm-Stuhl“ speziell von Orthopäden entworfen. Entworfen wurde der Stuhl von Dr. F. Staffel ein Sitz mit kleiner Unterschenkel hohen Sitzfläche und einer federnden Rückenlehne. Die federnde Lehne soll den Sitzenden in jeder Haltung unterstützen, aber nach Möglichkeit im rechten Winkel halten. Leider erfüllt der Stuhl nicht alle Ansprüche, bleibt aber für eine gewisse Zeit Vorbild für den Automobilsitz und wird auch in einigen Büros und Fabriken verwendet. Zur Mitte des 20. Jahrhunderts interessierten sich die Menschen besonders für die Ergonomie. Orthopäden und Wissenschaftler arbeiteten an Konzepten, um aus der starren rechtwinkligen Position zu kommen. Es wurden neue Haltungskonzepte wie Stehsitze, Kniestühle, Sitzbälle entwickelt. Es setzte sich aber der auf fünf Rollen gelagerte und in alle Positionen verstellbare Bürostuhl durch. Noch heute ist dieser Stuhl in allen Büros zu finden und gehört zur Standardeinrichtung. Durch die Zunahme an Dienstleistungsunternehmen, wie Banken, Beratungsunternehmen, Krankenkassen, Anwaltskanzleien und Versicherungen entstehen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vermehrt Großraumbüros. Die stark hierarchisch organisierten Bürosäle und die starren Ordnungen in den kleinen Verwal-
tungsbüros, die wenig motivierend für die Mitarbeiter werden durch weite und offene Großraumbüros ersetzt. Man setzt verstärkt auf Zusammenarbeit und Teamfähigkeit. Teams erzeugen eine gute Atmosphäre und stellen eine gewisse Transparenz in der Arbeit her. Großraumbüros haben den Vorteil, dass sich die Angestellten sehen und schnell austauschen können. Kooperation und Diplomatie läst sich auch in der Gestaltung der Räume erkennen. Es bildet nicht mehr nur ein Tisch das Zentrum des Raumes, sondern viele Tische bilden viele einzelne Zentren. Doch auch bei diesem Modell lässt sich ziemlich schnell erahnen, wo die Probleme sind. So weicht die anfängliche Euphorie und es bleiben Konzentrationsschwäche, ein hoher Geräuschpegel, ständige Bewegung und keine individuelle Licht. - und Raumluftregulation. Als eine scheinbar neuartige Methode wurden geschützte Raumabschnitte und vermehrt kleine Büroräume in das Großraumbüro installiert. Allerdings hat sich der Gedanke von Teamarbeit und Kommunikation in der Bürowelt etabliert und bestimmt weiterhin die organisatorischen Abläufe und die Raumgestalt. Das 20. Jahrhundert hat viele verschiedene Formen der Bürotätigkeit hervorgebracht, wie zum Beispiel das Gruppenbüro, das Zellenbüro, das Großraumbüro, die Zwei. – oder Mehrpersonen
Büros, das Home Office oder gar das Minibüro. Bei dem Minibüro handelt es sich um den Entwurf von Robert Prost aus dem Jahr 1968. Das Minibüro ist ein vollständig eingerichteter 4 Quadratmeter großer quadratischer Raum. Das Modell hat sich vor allem in der USA durchgesetzt, noch heute arbeitet ein Großteil der amerikanischen Büroangestellten in solch einem „Cubicals“.
23
02.8 Digitalität Büroformen des 21. Jh. Das 21. Jahrhundert umfasst gerade einmal 15 Jahre, in dieser Zeit hat sich die Technologie einige Male komplett überschlagen. Die moderne Technik wird immer schneller, leistungsfähiger, digitaler, kleiner, komplexer und im schlimmsten Fall auch automatisch. Der Mittelpunkt eines jeden Arbeitsplatzes ist der PC oder sogar nur noch das Tablet und das Mobiltelefon, das ebenfalls alle Funktionen eines Home Offices abdeckt. Aktenordner und Bilanzbücher und Lexika verschwinden aus den Büros, ihre Bedeutung verschwindet, weil mittlerweile alle Büros mit dem Internet verbunden und untereinander vernetzt sind. Alle Informationen stehen jedem zu jeder Zeit offen oder lassen sich ganz leicht abrufen. Die Digitalisierung hat zu einem Paradigmenwechsel geführt, es ist eine Aufgabe der Zukunft, Werkzeuge, Räume und Prozesse zu gestalten. Die Digitalisierung kann in herkömmlichen Büros stattfinden, aber auch neue Sonderformen hervorbringen. Es wird weiterhin jede Art von Bürostruktur praktiziert, vom Großraumbüro über Einzelbüros zu Minibüros. Heute passt jede Büroausstattung in einen winzigen Computer, aktuelle Daten können zu jeder Zeit und an jeden Ort abgefragt werden, auch unterwegs. Das Tablet 24
ist Tisch, Werkzeug und Mitarbeiter in einem. Moderne Büroarchitektur setzt auf neuste Gebäudetechnologie und papierloses Arbeiten. Das offene Büro ist eine neue Form des Arbeitens, es ist die Unterordnung des digitalen Büros. Es beinhaltet neue Aufgaben und neue Arbeitsabläufe, die starren Bürozeiten werden durch Gleitzeit abgelöst. Die Arbeit ist nicht mehr an einen festen Ort gebunden, sondern besticht durch Flexibilität und Dynamik. Die Büroräume sind offen und mobil gestaltet, es existiert keine definierte Raumgestalt, nahezu jeder Raum und jeder Ort kann zu einem Büro werden. Das Büro mit Präsenz ohne Anwesenheit setzt sich durch. Es finden Menschen zusammen, ohne körperlich anwesend zu sein. Sie treffen sich in sogenannten virtuellen Büros, in denen Konferenzen abgehalten werden und Arbeitstage besprochen werden. Die angemieteten Portale sind Plug and Pay Büros mit Website und virtuellem Lager und virtuellen Vertrieb. Außerdem ist die Rede von Konzepten wie „Das Büro auf Zeit“, bei dem ein Team für eine begrenzte Zeit an einen Ort zusammenkommt und die Einrichtung auf das wesentliche, nämlich den flexiblen Bürotisch beschränkt ist. „Das Büro mit weniger Arbeits-
plätzen als Mitarbeitern“ ist im übertragenen Sinne eine Art „Desk-Sharing-Büro für Unternehmen, deren Mitarbeiter häufig auf Reisen sind. Dabei teilen sich zwei oder mehr Mitarbeiter einen gemeinsamen Arbeitsplatz. „Ungenutzte Bürozwischenzonen und Raumabschnitte“ sind die Bereiche, die nicht zur eigentlichen Büroarbeit genutzt werden können. Es handelt sich dabei vielmehr um „brachliegende“ Flächen, die in den Büroalltag integriert wurden. Hier begegnen sich Mitarbeiter und kommen in unverbindlichen Gesprächen zusammen, oft entsteht aus solch einer Situation ein extremer Input. In einer scheinbar tischlosen Situation wird über Wissen und Können diskutiert. „Das ortlos Büro“ wurde oft als Zukunftsmodell vorgestellt, hat sich aber bis heute noch nicht durchgesetzt. Es wird auch in den folgenden Jahren eher ein Konzept bleiben, weil der Mensch trotz der Digitalisierung und Vernetzung ein soziales Wesen ist und die gemeinsame Arbeit zugunsten der Isolation aufgeben wird. Im 21. Jahrhundert werden ganz unterschiedliche Arten von Büros und Raumtypologien nebeneinander existieren, je nach Funktion und Vorliebe.
25
26
~ 03 Raumformen
03
01 Zellenbüro 02 Kombibüro 03 Reversibles Büro 04 Gruppenbüro 05 Großraumbüro
27
28
03 03.1 Zellenb端ro
29
03.1 Zellenbüro
Die bekannteste aller bürotypologischen Raumformen, ist das Zellenbüro, dessen Ursprung bis zu den Anfängen der Arbeit am Schreibtisch reichen. Waren die Tätigkeiten im Büro durch voneinander unabhängige und getrennte Arbeitsabläufe von einander getrennt, so wird die Aneinanderreihung von einzelnen Räumen als architektonische Lösung dieser Vorgehensweise oft nicht mehr den Anforderungen einer kommunikativen Aufgabenerledigung gerecht. Trotz einer Fassadenraster Gebäudetiefe räumlichen Isolation, unbelichte1,20 - 1,55 Meter ca. 12 - 14 Meter, bei ter Mittelzonen und eines hohen variabel ein- bis zweibündigen Anlagen Flächenverbrauchs ist das Zellenbüro als Raumform stets und immer noch weit verbreitet. Das gilt vor allem für Arbeitsstrukturen, bei denen es wie beispielsweise in einer Behörde oder in einem Amt, in Gebäudetiefe Geschosshöhe Lichte Raumhöhe erster Linie um sehr konzentriertes in einem individuali12 - 14 Meter, bei Arbeiten ca. 2,75 - 3,00 Meter mindestens 2,5 Meter bis zweibündigen sierten Arbeitsumfeld geht. Anlagen
hte Raumhöhe
destens 2,5 Meter
30
Raumtiefe & Fläche ca. 4,50 - 7,00 Meter 10 - 50 qm für Einzel-, Doppel- & Kleingruppenbüros
Gebäude & raumspezifische Merkmale
Fassadenraster
Gebäudetiefe
Gesc
1,20 - 1,55 Meter variabel
ca. 12 - 14 Meter, bei ein- bis zweibündigen Anlagen
ca. 2,75
Geschosshöhe
Lichte Raumhöhe
ca. 2,75 - 3,00 Meter
mindestens 2,5 Meter
Raum F
ca. 4,50 10 - 50 q Do Kleingr
Raumtiefe & Fläche ca. 4,50 - 7,00 Meter 10 - 50 qm für Einzel-, Doppel- & Kleingruppenbüros
Belichtung
Klima
Aufgrund der fensternahen Anordnung folgt eine natürliche Belichtung; Deckenrasterleuchten, Pendelleuchten, Stehleuchten
natürliche Belüftung, individuell regelbar, ggf. Teilklimatisierung
Belichtung Aufgrund der fensternahen Anordnung folgt eine natürliche Belichtung; Deckenrasterleuchten, Pendelleuchten, Stehleuchten
Elektrifizierung & Daten über Brüstungskanal
K
natürlic individ ggf. Tei
Zellenb端ro Isometrie o.M.
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Profil
Wirtschaftlichkeit
Kommunikation
Aneinanderreihung von Einzel & Mehrpersonenbüros entlang der Fassade
Räume die nicht unbedingt Tageslicht benötigen, wie zum Beispiel; Technik und Besprechungsräume, sind entlang der Fassade angeordnet und besetzen dadurch teure Büroflächen
Im Vordergrund steht die Einzelarbeit, daher nur eingeschränkter Austausch mit Kollegen
~
Standard Zellenbüro; starre Gipskartonwände mit hohen Anpassungs& Entsorgungskosten
~
Komfort Zellenbüro; flexible, leicht zu verschiebende Trennwandsysteme
~
~
Kosten für das Bauwerk und Technik werden durch die geringe Geschosshöhe und den Verzicht auf Klimaanlagen verringert
~
Ein bis acht Mitarbeiter pro Raum; Einzelbüro, Doppelbüro Kleingruppenbüro; Einzelbüros sind vor allem geeignet für hoch konzentrierte Arbeit, Kleingruppenbüros sind geeignet für Kommunikation und intensive Zusammenarbeit
Hoher Flächenverbrauch im Einzelbüro, erst das Doppelbüro, macht das Konzept des Zellenbüros wirtschaftlich
Fensternahe Anordnung der Arbeitsplätze
flexible und leicht zu versetzende Trennwände im Komfortzellenbüro verursachen Mehrkosten für Flexibilität in der Technik, Fassade und Innenausbau
~ ~
Erschließung über innen liegende Flure
~
Arbeitsplatzorientierter Stauraum im Flur und Raum
~
Allgemeine Besprechungsräume, Technik, Teeküchen und Archive sind ebenfalls entlang der Fassade angeordnet
~
Autake Zelle; Besprechnungen und die wesentliche Technik sind am Arbeitsplatz vorhanden
~
organisatorische Veränderungen verursachen durch feste Raumstrukturen hohe Umbaukosten
~
~
Flächenerweiterungen sind durch Starren Achsmaße nur im Raster möglich
~
Konzentration Absolute Abschirmung im Einzelbüro
~
Störpotenzial im Doppel und Kleingruppenbüro
~
~
32
~
Mangel an Kommunikation und Transparenz durch isolierte Gruppen
~
gute Kommunikation im Mehrpersonenbüro
~
erschwärte Integration von neuen Mitarbeitern in die Organisationseinheit
~
Flexibilität
monofunktionales Konzept
~ ~
Starres Achsmaß individuelle Regulierbarkeit von Tages- & Kunstlicht, Temperatur und Belüftung
~
Kreativität Gemeinschaftlich nutzbare Regenerationsbereiche
~
kaum Spontane Kommunikation und Ideenaustausch
~ ~
hohe Individualität & Privatheit konservativ und unflexibel, starres Design
~
Zellenb체ro Grundriss
M. 1:200 Pictogramme M. 1:500
~Starres Wandsystem
~ausrichtung der R채ume an der Fassade
33
34
03 03.2 Kombib端ro
35
03.2 Kombibüro
Das Kombibüro als Multiplikation der Vorteile von Zellen- & Großraumbüro wurde ende der 70er Jahre in Skandinavien entwickelt. Entlang der Fassade aufgereihte und mit Glaswänden abgeschlossene Arbeitsräume ermöglichen individualisiertes und weitgehend konzentriertes Arbeiten. Der Austausch zwischen den Kolegen und damit der unmittelbare Kontakt, geht dabei nicht verloren, nicht zuletzt weil die KernzoneGebäudetiefe zwischen Fassadenraster den Raumketten als informeller - 1,55 Meter ca. 14 - 17 Meter Raum 1,20 und gemeinschaftlicher variabel Arbeitsbereich funktioniert. Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten insbesondere im diesem Bereich erlauben außerdem ein hohes Maß an Flexibilität, wobei sich das Kombibüro in seiner Kompaktheit als flächensparend erweist. ebäudetiefe Geschosshöhe Lichte Raumhöhe a. 14 - 17 Meter ca. 3,25 - 3,50 Meter mindestens 2,75 3,00 Meter
Lichte Raumhöhe
Raumtiefe & Fläche
ndestens 2,75 3,00 Meter
ca. 3,60 - 4,50 Meter 08 - 12 qm Standardarbeitsraum
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Gebäude & raumspezifische Merkmale
Fassadenraster
Gebäudetiefe
Gesc
1,20 - 1,55 Meter variabel
ca. 14 - 17 Meter
ca. 3,2
Lichte Raumhöhe
Raum Fl
mindestens 2,75 3,00 Meter
ca. 3,60 08 Standar
Geschosshöhe ca. 3,25 - 3,50 Meter
Raumtiefe & Fläche ca. 3,60 - 4,50 Meter 08 - 12 qm Standardarbeitsraum
Belichtung
Klima
In Zellenbüro folgt eine natürliche Belichtung, im Allraum herscht ebenfalls eine natürliche Belüftung die ggf. künstlich ergenzt wird; Deckenrasterleuchten, Stehleuchten, Pendelleuchten
Im Zellenbüro erfolgt eine Natürliche Belüftung, im Allraum ist die Klimatisierung individuell zu Regeln, Teilklimatisierung
Belichtung In Zellenbüro folgt eine natürliche Belichtung, im Allraum herscht ebenfalls eine natürliche Belüftung die ggf. künstlich ergenzt wird; Deckenrasterleuchten, Stehleuchten, Pendelleuchten
Elektrifizierung & Daten Im Zellenbüro Brüstungskanal Im Allraum über Hohlraumboden
K
Im Zell eine Belüftu ist die individu Teilkl
Kombib端ro Isometrie o.M.
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Profil
Wirtschaftlichkeit
Flexibilität
Kombination aus Einzelzellenbüros und einer innen liegenden Gemeinschaftszone
geringe Wirtschaftlichkeit aufgrund der seltenen Nutzung des Allraums
geringe Flexibilität bei Änderung der Struktur
hohe Anpassungskosten bei Veränderung der Struktur
Trennung von Arbeits- & Allraum ermöglicht Wechsel von Kommunikation und Konzentration
~
Flurwände über 1,50 Meter höhe müssen transparent ausgeführt werden, was zu einen erhöhten Tageslichteinfall im Allraum führt
~
Regenerations-, Besprechungs- und Technikbereiche befinden sich im zentralen Allraum
~
Wechsel zwischen konzentrierter Einzelarbeit und kommunikativer Gruppenarbeit ist möglich
~ ~
Flexibilität durch Standardisierung von Raum & Möbel
~ ~
gemeinsame Nutzung des Allraums Möblierung an das Achsmaß gebunden, daraus folgt eine geringe Flächeneffiziens
~ ~
Geringe Störung im Einzelbüro visuelle Störung durch die Verbindung zum Allraum
~
Individualität bei gleichzeitiger Möglichkeit der Kommunikation
Erschließung erfolgt über den Allraum
~
Pictogramme M. 1:500
~
Störpotenzial im Doppel und Kleingruppenbüro
~ ~ ~
Arbeitsplatzorientierter Stauraum, teilweise im Allraum
~
Individuelle Regulierbarkeit von Tages- & Kunstlicht, Temperatur und Belüftung
Konzentration Spontaner wechsel von Kommunikation und Konzentration
gleichwertige Arbeitsplatze
~ ~
Flächen sind nur im Achsmaß nutzbar
~
~ Ein bis zwei Mitarbeiter pro Raum ~
Raumgrößen von 8 bis 12 qm pro Zellenbüro
~
Kommunikation geplante Kommunikation und Gruppenarbeit findet im Allraum statt
~Allraum
~
Integration von neuen Mitarbeitern durch geschlossene Strukturen erwünscht
~
Kreativität hohe Transparenz und Offenheit im Allraum
~ ~
hohe Privatheit im Arbeitsraum
38
~Flexibilität
Kombib端ro Grundriss M. 1:200
39
40
03 03.3 Reversibles B端ro
41
03.3 Reversibles Büro Beim Reversiblen Büro stehen vor allen Variabilität und Flexibilität im Vordergrund. Hierbei können unterschiedlichste Raumformen innerhalb eines Geschosses in einem Bürogebäude realisiert werden. Für ein Unternehmen ist dies vor allen vom Vorteil, wenn sie direkt auf wechselnde Anforderungen das Marktes reagieren und Raumstrukturen einfordern, die sich mit vertretbaren Aufwand umwandeln lassen. Fassadenraster Gebäudetiefe Eine Neutrale Gebäudestruktur ist 1,20 - 1,55 von Meter Nötenca.wie 14 - 15 Meter hierfür ebenso der variabel Einsatz flexibler Ausbausysteme.
bäudetiefe
Geschosshöhe
14 - 15 Meter
ca. 3,75 Meter
Lichte aumhöhe
Raumtiefe & Fläche
ndestens 3,00 m
ca. 3,60 - 7,20 Meter 08 - 300 qm
42
Gebäude & raumspezifische Merkmale
Fassadenraster
Gebäudetiefe
1,20 - 1,55 Meter variabel
ca. 14 - 15 Meter
ca.
Geschosshöhe
Lichte Raumhöhe
Rau F
mindestens 3,00 m
ca. 3,6 08
ca. 3,75 Meter
Lichte Raumhöhe
Raumtiefe & Fläche
mindestens 3,00 m
ca. 3,60 - 7,20 Meter 08 - 300 qm
Belichtung
Klima
überwiegend natürliche Beleuchtung, temporär künstliche Belichtung der mittleren Zone, Innenbereiche & Flure; Deckenleuchten, Pendelleuchten,
teilweise natürliche Belüftung, teilklimatisiert, bedingt individuell regelbar
Belichtung überwiegend natürliche Beleuchtung, temporär künstliche Belichtung der mittleren Zone, Innenbereiche & Flure; Deckenleuchten, Pendelleuchten,
Elektrifizierung & Daten über Doppelboden
Gesc
Kl
teilweise Belü teilklimatis individu
Reversibles B端ro Isometrie o.M.
43
Profil
Wirtschaftlichkeit
Multifunktionalität: auf unterschiedlichen Etagen können jeweils unterschiedliche Büroformen wie das Zellen-, Kombi- oder Gruppenbüro realisiert werden
aufgrund der Flexibilität und der hohen technischen Vorhaltung im technischen Bereich entstehen höhere Investitionskosten im Vergleich zu allen anderen Büroformen
~
das Mischbüro als Sonderform des reversiblen Büros ermöglicht verschiedene Büroformen auf einer Etage
~
der Nutzer kann während der Bauphase und unabhängig der Bauform zwischen mehreren Bauformen entscheiden und jene auch während der Nutzungsdauer variieren
~
Hinsichtlich der Eigendynamik eines Unternehmens bietet das Reversible Büro ein Maximum an Variabilität und Flexibilität
~
M. 1:500
~
die Gebäudetiefe sollte nicht über Metern liegen um auch das Zellenbüro realisieren zu können
~
sehr hohe Flexibilität durch standardisierte Grundausstattung
Konzentration Spontaner wechsel von Kommunikation und Konzentration
~
Störpotenzial im Doppel und Kleingruppenbüro
~ ~
Geringe Störung im Einzelbüro
~Variable Bürostrukturen
Individualität bei gleichzeitiger Möglichkeit der Kommunikation
Geeignet für Investorenprojekte, die deren Nutzer noch nicht feststehen
~
Pictogramme
Kommunikation geplante Kommunikation und Gruppenarbeit findet im Allraum statt
~
Integration von neuen Mitarbeitern durch geschlossene Strukturen erschwärt
~
Kreativität hohe Transparenz und offenheit im Allraum
~
hohe Privatheit im Arbeitsraum
Flexibilität hohe Flexibilität bei änderung der Struktur
~
44
~möglichkeit eines kommunikativen Allraums
Reversibles B端ro Grundriss M. 1:200
45
46
03 03.4 Großraumbüro
47
03.4 Großraumbüro
In den sechziger Jahren entwickelte sich Großraumbüro, freie Möblierbarkeit ohne Wände und Öffnungen, gleichwertige Arbeitsplätze für alle und eine flache Hierarchie wurden zum Inbegriff der Arbeitswelt der Zukunft. Dieser Euphorie standen jedoch schon bald akustische Probleme, mangelnde Rückzugsmöglichkeiten und ein fehlender Kontakt zur Außenwelt gegenüber, do dass sich dieser Trend bereits Jahre später weg von völlig frei einstellbaren Bürolandschaften zu kleineren Fassadenraster Gebäudetiefe Einheiten mitirrelevant individuellen ca. Steue20 - 40 Meter rungsmöglichkeiten entwickelte. Und so sind die Übergänge zwischen Großraumbüro und Gruppenbüro beinahe fließend. Von Bedeutung ist das Großraumbüro heute noch bei hochkommunikativen Nutzungen wie den des Callcenters. Geschosshöhe Gebäudetiefe Lichte Raumhöhe ca. 20 - 40 Meter ca. 3,80 - 4,50 Meter
Lichte Raumhöhe
indestens 3,75 m.
48
Raumtiefe & Fläche ca. 20 - 30 Meter 400 - 1200 qm f
Gebäude- & raumspezifische Merkmale
Fassadenraster
Gebäudetiefe
Gesc
irrelevant
ca. 20 - 40 Meter
ca. 3,8
Geschosshöhe
Lichte Raumhöhe
Rau F
ca. 3,80 - 4,50 Meter
mindestens 3,75 m.
Raumtiefe & Fläche
mindestens 3,75 m.
ca. 20 - 30 Meter 400 - 1200 qm f
Belichtung
Klima
künstliche Beleuchtung, Deckenrasterlampen, Pendelleuchte, Stehleuchten (reflexions & blendfreies Licht)
Volklimatisierung, nicht individuell regelbar (geringe Akzeptanz)
ca. 20 400
Belichtung künstliche Beleuchtung, Deckenrasterlampen, Pendelleuchte, Stehleuchten (reflexions & blendfreies Licht)
Elektrifizierung & Daten meist über flexiblen Doppelboden oder Unterflurkanalsystem, teilweise über abgehängte Decken
Volk nic
(gerin
Groraumb端ro Isometrie o.M.
49
Profil weitgehend aufgelöste Raumstrukturen
~
Zonierung durch mobile Stellwände, Schränke und andere Möbel
~
Wirtschaftlichkeit
Kreativität
hohe Ausnutzung der Räume durch die zweite Möblierungszone und des Raumkerns
gemeinschaftlich nutzbare Kommunikations- und Ruhebereiche
~
die großen Raumtiefen bedingen relativ hohe Betriebskosten
~
offener und transparenter Raum nicht transparente Raumstrukturen nur ca. 1,80 Meter hoch
gesteigerte Anforderungen an den Brandschutz und erhöhte Betriebskosten für Flexibilität in der Nutzung
Belegung von 25 bis 100 Mitarbeitern möglich
hohe Flexibilität bei Änderung der Raumstrukturen
~ ~
hohe Flexibilität zur Abbindung unterschiedlicher Strukturen und Anforderungen der Mitarbeiter
~
qualität zwischen fensternahen und innen liegenden Arbeitsplätzen sinkt, starke hierarchische Gliederung
~
~
~
Teamablagen und arbeitsplatzorientierter Stauraum
~
zentrale Anordnung von Besprechungs-, Technik- und Regenerationsbereichen
~
unterschiedlichste Flächen für kreative Arbeit
~
hohe Transparenz und Ausdruck von offener Unternehmenskultur
~
Flexibilität
Möblierung nicht an das Achsmaß der Fassade gebunden
hohe Flexibilität bei Veränderung in der Raumstruktur
durchschnittlicher Arbeitsplatzbedarf von 12 bis 15 qm, bei einer höheren Verdichtung ergeben sich geringere kosten pro Arbeitsplatz
hohe Ausnutzung der Räume durch die zweite Möblierungszone und des Raumkerns
~ ~
~
Flurlose Erschließung der Arbeitsplätze
~
spontane Kommunikation und Ideenaustausch in der Gruppe
Konzentration hoche Ablenkung durch akustische und visuelle Störungen
~ kaum Rückzugsmöglichkeiten ~
~ ~
keine Individuelle Regulierbarkeit von Tages- und Kunstlicht, Temperatur und Belüftung
~
Pictogramme M. 1:500
ungeeignet für konzentrierte Einzelarbeit
~ ~
kaum Individualität und Privatheit
~
Kommunikation arbeitsübergreifende Kommunikation, schnellere Prozesse durch direkte Entscheidungswege
~
Förderung von Integration neuer Mitarbeiter durch die offene Struktur
~
Blickverbindungen und Erreichbarkeit von Kolegen
50
~
~kommunikative Kernzone
GroĂ&#x;raumbĂźro Grundriss M. 1:200
51
52
03 03.5 Gruppenb端ro
53
03.5 Gruppenbüro
Aus der Weiterentwicklung des Gruppenbüros, ist zu Beginn der 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Gruppenbüro entstanden. und hat sich heute zu den beliebtestenen Raumorganisationsform für kleine Teams und kreative Berufsgruppen mit großen Kommunikationsbedarf entwickelt. Dabei führt das Zusammenspiel zuwischen überschaubaren Großräumen und abgeschlossenen Einzelräumen Fassadenraster Gebäudetiefe durchaus auch zur ausbildung irrelevant ca. 12 - 18 Im Meter guter Einzelarbeitsbereiche. Sinne einer guten räumlichen Übersicht ist die Tiefe der Räume im Vergleich zum Großraumbüro deutlich verkleinert, was einerseits zur einer verbesserten Beleuchtungssituation im Kern führt aber auch anderseits zur Steigerung ebäudetiefe Lichte des Geschosshöhe ZusammengehörigkeitsgeRaumhöhe a. 12 - 18 Meter ca. 3,50 einzelnen - 4,00 Meter fühls der Mitarbeiter 3 Meter führt. Dennoch darf manmindestens bei dieser Bürotypologie die nach wie vor auftretende akustische Beeinträchtigung nicht vergessen.
Lichte aumhöhe
Raumtiefe & Fläche
destens 3 Meter
ca. 5,00 - 15,00 Meter 100 - 300 qm
54
Gebäude & raumspezifische Merkmale
Fassadenraster
Gebäudetiefe
Gesch
irrelevant
ca. 12 - 18 Meter
ca. 3,50
Geschosshöhe ca. 3,50 - 4,00 Meter
Lichte Raumhöhe mindestens 3 Meter
Raumtiefe & Fläche ca. 5,00 - 15,00 Meter 100 - 300 qm
Belichtung
Klima
überwiegend natürliche Belichtung, temporär auch künstliche Belichtung der mittleren Zone, Innenbereich & Flure; Deckenleuchten, Pendelleuchten
überwiegend natürliche Belüftung, Teilklimatisierung, bedingt individuell regelbar
Belichtung überwiegend natürliche Belichtung, temporär auch künstliche Belichtung der mittleren Zone, Innenbereich & Flure; Deckenleuchten, Pendelleuchten
Elektrifizierung & Daten über Doppel- & Hohlraumböden
Raum F
ca. 5,00 100
K
üb natürlic Teilkl bedin r
Gruppenb端ro Isometrie o.M.
55
Profil verschieden große Räume mit einer offenen Struktur, geringe Zonierungsmöglichkeiten durch Möbel
~
wechsel von offenen und geschlossenen Räumen aufgrund von partiell fehlender Flurwände
~
Entstehen von Blickachsen durch offene, durch den Raum verteilte Arbeitsplätze
~
einfache und überschaubare Raumstrukturen für Teams und Kleingruppen
~
Wirtschaftlichkeit
Kommunikation
Nutzflächen wie Besprechungs-, Technik- und Ruheräume können in der Kernzone angeordnet werden, wodurch die teuren Büroflächen entlang der Fassade freigehalten werden
In Gruppen besteht eine gute Kommunikation und Abstimmung
Im Vergleich zum Großraumbüro können die Betriebskosten aufgrund des geringen Bedarfs an Gebäudetechnik gering gehalten werden
informelle Gespräche werden durch die zentrale Anordnung von Besprechungsräumen angetrieben
~ ~
Flexibilität bei Veränderung der Raumstruktur
~
bei der zweiten Möblierungszone muss nicht mehr auf das Achsmasß geachtet werden, wodurch sich eine höhere Flächeneffizienz ergibt
~
zweite Möblierungszone ermöglicht eine bessere Flächennutzung, 08 25 Mitarbeiter pro Raum
~
großer Anteil an Fensternahen Arbeitsplätzen
~ ~
Erschließung über die Flurzone Arbeitsplatzorganiesierte Ablagen, Teamschränke und Schrankwände
~
zentrale und verkehrsgünstige Anordnung von Besprechungs-, Technik- und Regenarationsflächen
~
~
arbeitsgruppenübergreifende Kommunikation wird gefordert
~ ~
Die Unterstüzung der Integration neuer Mitarbeiter wird unterstützt
~
gute Blickverbindung und Erreichbarkeit von Kollegen
~
Flexibilität
Konzentration
Gute Anpassung an Veränderung der Raumstruktur
hohes Maß an akustischen und Visuellen Störungen
Ausnutzung des Raums durch die zweite Möblierungszone
nicht geeignet für konztentrierte Einzelarbeit, da es keine klaren Rückzugsmöglichkeiten gibt
Gebäudeachsen können weitgehend vernachlässigt werden
~
~ kaum Individualität und Privatheit ~ Kreativität
gemeinsam nutzbare Kommunikationsbereiche
~
Kommunikation und Ideenaustausch in der Gruppe, auch Gruppen übergreifend
~
Flächenpotenzial für kreative Projektarbeit
~
offene und transparente Unternehmenskultur
~
56
~ ~ ~
begrenzte individuelle Regulierbarkeit des Tages-, und Kunstlichtes, der Temperatur und Belüftung
~
Gruppenb체ro Grundriss
M. 1:200 Pictogramme M. 1:500
~offene und geschlossene R채ume aufgrund von fehlenden Flurw채nden
~kommunikative Zone
57
Gegenüberstellung
Wirtschaftlichkeit, Flexibilität, Kommunikation Kreativität & Konzentration
Wirtschaftlichkeit Zellenbüro Kombibüro Reversibles Büro Großraumbüro Gruppenbüro
Flexibilität
Kommunikation
Zellenbüro
Zellenbüro
Kombibüro
Kombibüro
Reversibles Büro
Reversibles Büro
Großraumbüro
Großraumbüro
Gruppenbüro
Gruppenbüro
Kreativität
Konzentration
Zellenbüro
Zellenbüro
Kombibüro
Kombibüro
Reversibles Büro
Reversibles Büro
Großraumbüro
Großraumbüro
Gruppenbüro
Gruppenbüro 59
60
~ 04 Projekte
04
01 Ingenieurb체ro in Kopenhagen Dissing + Weitling architecture 02 Verwaltunszentrum in Bern DWJ Architektur, Bern 03 B체roturm in Rotkreuz Bruckhardt + Partner 04 Milstein Halle der Cornell Universit채t O.M.A
61
04.1 Ingenieurbüro in Kopenhagen
Dissing + Weitling architecture
Für Ramboll, ein weltweit tätiges Ingenieurbüro, entstand in Kopenhagen eine neue Firmenzentrale für insgesamt etwa 1800 Mitarbeiter. Der weithin sichtbare frei stehende Solitär erhielt eine glänzende Fassade, in der die Umgebung, der Himmel und die vorbeiziehenden Wolken reflektieren. Mit seinem abgewinkelten Form folgt der Bau dem Fluss der beiden Straßen, die es im Norden und Westen flankieren. Im Inneren öffnen sich die acht verschiedenen Etagen zu einen 80 Meter langen Atrium. Mit der kaskadenartigen Treppenstruktur, Balkonen und Querbrücken, soll der Raum zu einer entspannten Zirkulation einladen und der Besucher und Arbeiter soll sich frei und ungezwungen bewegen. Funktionsbereiche, geschlossene Diskussionsräume, Teeküchen und Technikräume dienen dazu, die kommunikativen und belebten Bereiche von den ruhigen und konzentrierten zu Trennen. Die großzügig proportionierten Arbeitsbereiche sind entlang der Fassade angeordnet, um den Tageslichteinfall, vor allem im Winter, zu optimieren. Es existieren nur vereinzelt geschlossene Zimmer, die für konzentriertes und zurückgezogenes arbeiten ermöglichen. 62
~Grundriss Erdgeschoss o.M.
01 Windfang 02 Foyer 03 Besprechung 04 Atrium 05 Cafeteria 06 Schulung 07 Bibliothek
08 Konferenzraum 09 Innenhof 10 Restaurant 11 Technik 12 Loggia 13 Luftraum
~Grundriss Obergeschoss o.M.
~Schnitte o.M.
63
04.2 Verwaltunszentrum in Bern DWJ Architektur, Bern
Auf dem Grundstück eines ehemaligen Firmengeländes entstanden drei Baukörper, die im Untergeschoss miteinander verbunden sind. In Ausrichtung und Kubatur greifen sie die Strukturen und Volumen der ehemaligen Industrieanlage auf. Die Körper sind um einen Hof gruppiert, und bilden ein neues Zentrum des Areals. Im größten der drei Gebäude ergibt sich ein zentraler Innenhof über den gesamten Trakt, diesen flankieren auf beiden Seiten zweibündig organisierte Bürotrakte. Dieser Innenhof übernimmt die Aufgabe der Erschließung, reduziert als nicht beheizte Zone den Energieverbrauch, schafft zusätzlich wettergeschützte Flächen und Platz für weitere Nutzungen. Das nördliche der drei Gebäude zeigt im Inneren drei vertikale Erschließungskerne und ebenso viele Atrien die, die inneren Räume wie Technik und Kommunikationsbereiche natürlich Belichten. Um die drei inneren Kerne reihen sich entlang der Fassade die einzelnen Zellenbüros an. Schrankwände mit Oberlichtelementen, transparente Türen und raumhohe Glaselemente, schaffen im Inneren einen optimalen Tageslichteinfall, sodass selbst die Flurzone belichtet wird. Alle Büros sind für ein bis zwei Personen ausgelegt und verfügen über elektrisch steuerbare Lüftung zur Nachtauskühlung und Kippfenster.
64
01 Eingang 02 Rezeption 03 Café 04 Kantine 05 Küche 06 Auditorium 07 Terasse 08 Ausstellung 09 Konferenzraum 10 Lounge 11 Fitnessraum 12 Schulungsraum 13Büro 14 Atrium 16 Besprechungszimmer
~Grundriss o.M.
~Schnitt o.M.
65
04.4 Büroturm in Rotkreuz Bruckhardt + Partner
Angebunden an das Autobahndreieck zwischen Zürich, Luzern und Gotthard liegt der Büroturm in dem dynamisch wachsenden Standort Rotkreuz nicht nur verkehrsgünstig, sondern auch im direkten Blickfang der drei Autobahnen. In dem Gebäude werden die bisherigen, auf unterschiedliche Bürogebäude verteilte, Verwaltungseinheiten zusammengefasst. Das rund 70 Meter hohe und in insgesamt 13 Stockwerke geteilte Gebäude ist rundum komplett verglast. Erschlossen wird es über eine 6 Meter hohe Einganshalle über, die man alle ca.- 4 Meter hohen Geschosse erreichen kann. IIn den oberen Etagen werden die Regelgeschosse aufgehoben und es ergibt sich ein zweigeschossiger Abschluss mit Sitzungssälen, einem Auditorium und einer Skylobby, von der man einen Rundumblick genießen kann. Die Raumaufteilung mit dem 33 x 28 Meter großen Raumflächen folgt einen klassischen Layout mit einen Mittelkern und umlaufenden Gruppenbüros für bis zu 45 Arbeitsplätze je Geschoss. Die einzelnen Büroflächen sind untereinander mit je zwei offenen Wendeltreppen verbinden. So ergeben sich nicht nur vertikale Sichtbezüge, sondern auch kurze Kommunikationswege. Frei eingestellte Möbel für Teeküchen und Regale unterteilen zusätzlich und glieder die einzelnen Geschosse in überschaubare Einheiten. 66
01 Haupteingang 02 Empfang 03 Personeleingang 04 Ausgang 05 Lift 06 Teek端che 07 Schulungsraum
~Schnitt o.M.
08 Kundenzone 09 Gruppenb端ro 10 Sitzungszimmer 11 Einzelb端ro 12 Auditorium 13 Skylobby
~Grundrisse o.M.
67
04.1 Milstein Halle der Cornell Universität O.M.A
Die vier bestehenden Gebäuden der Universität variieren in ihrem Architekturstil, teilen sich jedoch eine Typologie: Es sind linear, Korridor-basierte Gebäude, die die einzelnen Disziplinen der Universität trennen. Die Milstein Halle bietet einen Raum, der derzeit am Campus fehlt: eine weit offene Fläche, die die Interaktion von verschiedensten Programmen fördert und auch in späterer Zeit eine gewisse Flexibilität sichert. Einen Bereich für die Bibliothek und Freiflächen für Studios. Innerhalb dieser Freifläche wird nicht durch Wände getrennt, sondern durch Manipulationen an den einzelnen Abschnitten, die bestimmte Verwendungen auslösen und definieren. So ergibt sich eine Fläche, die frei bespielbar ist und je nach Nachfrage neu gestaltet werden kann. Das Untergeschoss beherbergt Computerräume und Tagungsbereiche sowie ein Auditorium für ca 300 Personen.
~Schnitt o.M.
68
~Grundriss o.M.
69
70
~ 05
05 Fazit
71
05 Fazit In unserer Kultur ist die Büroarbeit zu einem entscheidenden Knotenpunkt unserer Gesellschaft geworden. Büroarbeit ist eine der wesentlichen Tätigkeiten, die von dem modernen Menschen ausgeführt wird. Jedoch hat sich durch die moderne Technik, die rationale Lebensführung und die Digitalisierung, die Büroarbeit stark verändert. Die Arbeitsabläufe werden immer schneller und Komplexer und so geht der Mensch als Teil eines Unternehmens in der gesamten Maschinerie unter. Diese fehlende Transparenz, ein teilweise mangelnder Teamgeist und geringe Identifikationsmöglichkeiten mit den eigenen Unternehmen führen insgesamt zu einem relativ ungeeigneten Ambiente. Doch Wohlbefinden, ist die Ressource aus denen ein Unternehmen schöpfen kann, um dem müden Mitarbeiter und somit dem gesamten Unternehmen die Zukunft zu sichern. Zum Wohlbefinden, gehört nicht nur ein angenehmer Arbeitsplatz, vielmehr sind es Faktoren wie die Wertschätzung seiner eigenen Person, gute Kommunikation, die Anregung seiner Sinne und Informationen für den Geist. Diese machen neugierig auf die Zukunft des Einzelnen und der gesamten Maschinerie. In der Arbeitswelt sollte sich Nachhaltigkeit niemals und nur auf die Natur beziehen, hier steht vor allen der Mensch als Ressource im Vordergrund. Einen gerechten Umgang miteinander und die damit resultierende Identifikation mit dem Unternehmen sind fördernswert. Dieses durch die Nachhaltigkeit resultierendes
Wohlbefinden, bestimmt eine anregende und motivierende Arbeitswelt, die wiederum bestimmt ist durch die Qualität von Raum, Einrichtung und Equipment. Attraktive Arbeit, in dem sich die Mitarbeiter wohlfühlen, weil die Tätigkeit einen mit Sinn erfüllt und man zusammen ein gemeinsames Ziel verfolgt, sollte einem Unternehmen wesentlich näher liegen als nur das wirtschaftliche Denken. Der vorhandene Raum sollte nicht, wie häufig der Fall, mögliches viele Personen beherbergen, sondern das Wohlbefinden und die Kommunikation im Büro fördern. Die Auseinandersetzung mit dem derzeitigen demografischen Wandel, Qualitäten wie Erfahrung, Routine, Wissen und Teamfähigkeit, erfüllen ein Unternehmen mit einer Inhalt die durch kein Verhältniss von Quadrathmeter zu Person ersetzt werden können. Das alles sind Herausforderungen und Richtlinien an die Gestalter von Bürowelten, die Produzenten von Orten des Wohlbefindens. Die Komplexität dieser Anforderungen muss jeden Unternehmer und Gestalter herausfordern und den individuellen Charakter des Einzelnen, die unterschiedlichen Aufgaben am Arbeitsplatz ebenso gut ausformulieren, wie die zu entwerfende Bürowelt. Durch diese Einheit von Charakter und Unternehmen, von Leben und Forderung, kommt der Mensch auf das ursprüngliche Gesamtprinzip zurück; wie es uns die Geschichte bereits geschrieben hat, und die Büroarbeit im Kloster uns aufzeigt.
73
Bilderverzeichniss S.11
Der heilige Hieronymus im Gehäus von Albrecht Dürer. Kupferstich, 1514
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_heilige_Hieronymus_im_Gehäus
Literaturverzeichniss Ansgar Oswald
Handbuch & Planungshilfe Bürobauten 2013, Berlin
Bert Bielefeld
s.13
Basics Entwerfen & Entwurfsidee
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Schule_von_ Athen
Planungsatlas
Die Schule von Athen von Rafael. Fresco, 1510 - 1511 s.15
2011, Basel
Joachim P. Heisel 2012, Berlin Detail
Erasmus in der Darstellung durch Albrecht Dürer, 1526
OFFICE best of DETAIL
s.17
Arbeitswelten
http://de.wikipedia.org/wiki/Erasmus_von_Rotterdam#/media/File:ErasumsDurer.jpg
Napoleon im Arbeitszimmer von Jacques-Louis David. Gemälde 1812
2013, München Detail
211, München
http://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Bonaparte s.21
Frauen an der Schreibmaschine, um 1940 http://1.mshcdn.com/wp-content/ uploads/2014/10/Office-portrait-4.jpg
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FIN. Institut f端r Entwerfen & Baugestaltung Prof. Rolf Schuster
00
Robert Uhl # 2937199
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