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Von Ruhr zu Ruhr
Bahntrassenradeln durch den grünen Süden
Warum in der Ferne radeln, wenn das Radglück liegt so nah, zum Beispiel der Radweg „Von Ruhr zu Ruhr“. Er verläuft durch den grünen Süden des „Radrevier Ruhr“ und weitgehend über ehemalige Bahntrassen, die zu ausgezeichneten Radwegen ausgebaut sind. Der Radweg bietet eine Kombination aus Natur und Industriekultur, die rechts und links am Wegesrand erkundet werden kann. Die Route ist zwar nur 57 Kilometer lang, da es aber viel zu entdecken gibt, empfiehlt sich eine Mehrtagestour.
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Idealer Start der Entdeckungsreise ist Hattingen. Die sehenswerte „Altstadt des Ruhrgebietes“ erlebt man am besten bei einer Stadtführung mit Lars Friedrich. Rund 150 restaurierte Fachwerkhäuser bieten ein mittelalterliches Flair, darunter das kleinste mit einer
Grundfläche von nur vier mal vier Metern. Vom Kirchplatz grüßen die St.-Georgs-Kirche mit ihrem mächtigen schiefen Turm und das alte Rathaus aus dem 15. Jahrhundert. Nicht weit von der Altstadt lockt der Sprung in die Neuzeit. 150 Jahre sprühten die Funken, wenn die Hochöfen der Henrichshütte das flüssige Eisen ausspuckten. Bis 1987 wurden hier Koks, Eisen und Stahl produziert. Vom 55 Meter hohen ältesten noch erhaltenen Hochofen des Ruhrgebiets geht der Blick auf die Geschichte und Gegenwart der Region. Zurück in der Altstadt kann der Abend in einem der vielen urigen Restaurants und Gaststätten ausklingen.
Startort der Tour ist am nächsten Morgen die Henrichshütte. Von hier führt die Route zunächst direkt an die Ruhr zum RuhrtalRadweg. Geradelt wird bis zum Knotenpunkt 26 am Südufer der Ruhr mit Natur pur am Fluss. Am Knotenpunkt zweigt die Route dann vom Ruhrtalradweg ab. Über eine wenig befahrene Stadtstraße gelangt man zum Einstieg der ehemaligen Kohlenbahn, heute als GlückAuf-Trasse bekannt.
Ein erstes Highlight wartet, der Schulenbergtunnel, 195 Meter lang, gut beleuchtet und im Sommer eine angenehme Abkühlung. Dann geht es, anfangs kaum zu bemerken, auf der gut ausgebauten Bahntrasse kontinuierlich bergauf, max. 3 Prozent, mehr schafften die damaligen Kohlenbahnen nicht. Von keinem Verkehr gestört schweift der Blick rechts und links auf Felder und Wälder. Wer genau hinsieht, entdeckt industriekulturelle Hinterlassenschaften. Schließlich begann hier im Süden der Ruhrbergbau, bevor er sich im Laufe der Zeit immer weiter nach Norden ausbreitete. In Sprockhövel zeugt der Malakow-Turm der ehemaligen Zeche „Alte Haase“ von dieser Vergangenheit. Nach Sprockhövel wird der nächste Knotenpunkt 7 erreicht, der südlichste und auch höchste Punkt der Tour. Nun radelt es sich bequem immer bergab auf einer ehemaligen Bahntrasse Richtung Sil-
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