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Bikes to go
3 Falträder im Test
Text/Fotos: Georg Bleicher
Ihre Mission: maximale Mobilität. Falträder finden in Auto und Zug oder auch der kleinen Wohnung locker Platz, können aber funktional ein „großes“ Fahrrad ersetzen. Wirklich? Wir haben uns drei Modelle für Kurzstrecke bis Tour vorgenommen.
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Bis vor wenigen Jahren hatten sie einen gehörigen Freak-Faktor in der Wahrnehmung der „normalen“ Radler; heute weiß jeder: Falträder sind praktisch, stellen das einfache Bindeglied in der oft zitierten „Mobilitätskette“ und helfen zu kombinieren: vor allem das Fahrrad mit Bahn und Bus. Denn alternative Mobilität wird in unserer Zeit immer wichtiger, und das ist einer der Faktoren für den konstanten Faltrad-Trend, der seit einigen Jahren anhält. Immer mehr wird das Faltrad auch als Familienbike benutzt – großer Verstellbereich und niedrige Überstiegshöhe machens möglich. Das kleine Bike hat ständig an Stil gewonnen, alle drei Testräder sprechen ihre Klientel auch auf der emotionalen Ebene an: Das Brompton wird seit langem als Design-Ikone mit britischem Flair verkauft,
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das Dahon besticht mit in den Vorbau integrierter Beleuchtung und (in neuester Ausführung) mit iPod-Halter und -Ladegerät, das Frog ist das Metall gewordene Chic-Acessoire für die City schlechthin und wirkt, vor allem in Magenta, enorm kommunikationsfördernd.
Klein gleich stabil Da die Faltgröße stark von der Laufradgröße abhängt, sind die Mobilitätswunder meist mit 20-Zöllern (Dahon Speed TR) oder kleineren Rädern (16 Zoll bei Brompton und Frog) ausgestattet. Dass das kaum Nachteile haben muss, werden die Fahreindrücke noch zeigen. In Punkto Stabilität haben kleine Laufräder übrigens grundsätzlich durch die kürzeren Speichen klare Vorteile. Robustes Material und hohe Verarbeitungsqualität sind bei Falträdern be-
sonders nötig – nutzen sich Faltgelenke etc. schnell ab, funktioniert die Mobilität zum Kleinmachen nicht mehr. Hier gibt es keine großen Unterschiede zwischen unseren Kandidaten; auch bei Dahon, die viele Räder in günstigen Preissegmenten herstellen, sind die Rohrübergänge im Rahmen aus CroMo-Stahl sauber, die Scharniere und die Lackierung robust, was auch für das seit den Achtzigerjahren erprobte Brompton gilt. Hier sind allerdings die Rahmendekore nicht wie bei den anderen zum Schutz überlackiert. Beim Frog setzt Riese und Müller auf Alu-Halbschalen, die zum fast dynamisch geschwungenen Hauptrahmen zusammengeschweißt werden. Durch ihn laufen Brems- und Schaltzüge sicher nach hinten. Speed TR und Frog verzögern mit V-Bremsen, das Brompton mit klassischen Seitenzug-
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Falträder
Schalten wie die Großen Lange Zeit galten Bikes mit kleinen Reifen zu Recht als langsam: Der große Gang war mit 20Zöllern nicht lang genug übersetzt. Heute sind die Unterschiede groß: Überlegen Sie sich genau, wofür Sie das Rad einsetzen wollen; in der City sind Sie mit einer Sieben- oder Achtgang-Nabe oft gut bedient und müssen nur Abstriche in der Endgeschwindigkeit hinnehmen. Wollen Sie auch lange Strecken oder Berge fahren, werden eine Nabenschaltung (ausgenommen die Rohloff Speedhub) oder eine 8-fach-Kettenschaltung nicht ausreichen. Hier braucht es eine Kettenschaltung mit mindestens 24 Gängen oder eine Kombi aus beidem. Das Dahon Speed mit seiner Ausrichtung auf längere Strecken ist mit Srams Kombi-Schaltung Dualdrive und Drehgriffschaltern bestens ausgerüstet. Die Entfaltung ist auch für die Tour ausreichend und gut abzustimmen, die drei Gänge in der Nabe lassen sich bequem im Stehen schalten. Ähnliches, aber weit weniger effizientes
System: Im Brompton sitzt eine Zweigang-Nabe mit drei Ritzeln. Wer flott vorankommen will, muss abwechselnd links am Lenker die Nabenund rechts die Kettenschaltung per Hebel bedienen. Diese wirken in ihrer spielzeugartigen, unergonomischen Art wie aus einer anderen Zeit. Very British! Der Gangwechsel selbst funktioniert auch hier reibungslos, doch sind die Gangstufen recht groß. Der Frog-Pilot hats einfach und bequem: Alle acht Gänge sitzen in der Shimano-Nexus-Nabe und lassen sich mit minimaler Handkraft am Drehgriff schalten. Die Entfaltung reicht dank 52er-Kettenblatt für die City und wenig bergige Kurztouren.
Faltmaß im Vergleich: Das Brompton (rechts) ergibt das kleinste Bündel, das Dahon (links) das größte.
Mobilität zum Wohlfühlen Niedrige Rahmen in Einheitsgrößen machen Ergonomie am Faltrad zu einem heiklen Thema. Mit ausgeklügelter Sitzgeometrie und großen Verstellbereichen bei Sattel und Vorbau gehen es die Hersteller an. Tendenziell sportlich, aber nicht zu flach sitzt man auf dem Frog. Der Komfort-Vorbau lässt per Schnellspanner eine Regulierung der Lenkerhöhe um 8,5 Zentimeter zu. Das reicht auch bei Menschen um 1,90 m noch für eine gelassen-sportliche Sitzposition. Einfacher machen es sich die Briten: Dank doppeltem,
Brompton P6 RD Vertrieb / Internet Rahmen / Radstand Gabel / Federung Gewicht / Entfaltung Faltmaß LxBxH Belastbarkeit Träger vo./hi. Zul. Gesamtgewicht
fein gepolstertem Touren-Lenker hat der Brompton-Pilot die Möglichkeit, entspannt aufrecht oder sehr sportlich geduckt zu sitzen, wobei diese
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Bremsen. Allen Kandidaten kann man vernünftige Bremsleistung bescheinigen, wenn auch ohne den letzten Biss. Das Dahon bietet dabei die beste Dosierbarkeit.
Position für Fahrer ab 1,85 m wohl schon Extremsport bedeutet. Bremsen kann man aber nur am Oberlenker. Sehr gut die ergo-Lösung beim Dahon Speed: Über einen kleinen Schieber wird der Vorbau entriegelt, der dann um etwa 270 Grad geschwenkt werden kann. Gleichzeitig ist damit der Lenker drehbar, sodass bei jeder Vorbau-Umstellung – zum Beispiel wenn man in eine Stadt einfährt und wieder aufrechter sitzen will – blitzschnell wieder die richtige Einstellung der Bremshebel und der kleinen, aber wohlge- >
1.199 EUR
Voss Spezialrad, Tel 04893 428725-0, voss-spezialrad.de CroMo-Stahl, verzinkt / 1.040 mm CroMo-Stahl, verzinkt / Hinterradfederung (Elastomer) 13 kg / 2,63 – 7,94 m 56 x 30 x 62 nein / 10 kg 130 kg
Ausstattung Schaltung Bremsen / Bremshebel Naben v. / h. Reifen Vorbau / Lenker Sattel / Sattelstsütze Lichtanlage vo. / hi. Gepäckträger vo. / hi. Ständer Besonderheiten
BWR 6-Gang, (3-fach-Nabenschaltung, 2 Ritzel) Brompton Seitenzug-Felgenbremsen/Brompton Shimano DH-F 703 SB/BWR Brompton HP Kevlar 37-649 (16 Zoll) m. Reflexstreifen Brompton P Brompton / Teleskop StVZO, Nabendynamo Shimano DH-F 703 SB, b+m Halogen-Scheinwerfer, Diodenrücklicht m. Standlicht nein / Brompton – 5 Jahre Garantie auf Rahmen und Gabel, Luftpumpe, Rollen auf dem Gepäckträger für leichteren Transport, Teleskop-Sattelstütze, fixe Spanngurte, Sonderfarbe British Racing Green
Fazit: Für viele faltende Pendler zählt vor allem die „Mobilitätskette“ – und die wird mit keinem anderen Rad so zackig geknüpft wie mit dem Faltgenie aus London. Wer unter 5 Kilometer einfache Strecke fährt, keine Berge erklimmen will und beste Transporteigenschaften schätzt, wird auch heute noch zum Brompton greifen. Es ist seine 1.199 Euro durchaus wert.
Einsatzbereich schlecht
Fahrleistung Falten Komfort Ausstattung
Bewertung sehr gut
schlecht
Pendler Kurztouren City Fitness
Testurteil: Gut +
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sehr gut
Der Geniestreich aus den 70ern ist in die Jahre gekommen; was das Fahren anbelangt, ist das brave Brompton nur Mittelklasse. Schuld daran: die unzeitgemäße 2 x 3-Schaltung, die zu viel Hebelei zwingt, ein unspektakuläres, wenn auch sicheres Fahrverhalten und etwas müde Seitenzug-Bremsen. Modernisiert wurde am Alltags-Faltrad die Beleuchtung (Nabendynamo als Standard), für die wir uns aber einen Diodenstrahler wünschen. Ergonomisch ist man trotz Tourenlenker mit zwei Griffpositionen etwas eingeschränkt. Weitere Verstellbarkeit würde leider die Faltgröße verändern. Der Komfort braucht sich dank Elastomer gefederten Hinterbau aber nicht zu verstecken – genauso wenig wie Qualität und Verarbeitung des Evergreens. Falten: Hauptrahmen-Scharnier und Hinterbau-Sicherung öffnen, Vorderbau mit einem Schwung nach rechts klappen und das Vorderrad damit unter den Rahmen schwenken, wo es automatisch an der nach vorn geklappten Schwinge einhakt. Lenkerdom entsichern, nach rechts falten und an der Gabel einrasten. Sattelstütze einschieben (verankert das Paket) und das linke Pedal zum besseren Tragen einklappen. Ca 10 Sek. Mit etwas Übung ist das ein einziger fließender Vorgang, der richtig Spaß macht! RADtouren 4 | 10
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Dahon Speed TR Vertrieb / Internet Rahmen / Radstand Gabel / Federung Gewicht / Entfaltung Faltmaß LxBxH Belastbarkeit Träger vo./hi. Zul. Gesamtgewicht
1.099 EUR
Dahon/Hartje, Tel.04251 811-0, www.dahon-faltrad.de CroMo 4130, Stahl / 1.025 mm CroMo-Stahl / keine 14,5 kg / 1,68 – 8,82 m 78 x 43 x 68 10 / 20 kg 120,5 kg
Ausstattung Sram Dualdrive, 27-Gang (3-fach-Nabensch., 8 Ritzel) Kinetix V-Brake/ Avid Biologic (Nabendynamo)/Sram Dualdrive Schwalbe Big Apple 50/406 (20 Zoll) m. Reflexstreifen Dahon Andros/VOR-Lenksäule T Biologic Aria / Biologic Zorin Post Pump StVZO, nein, Nabendynamo Biologic, Batterie/Dynamoleuchte, Batterierücklicht Dahon Dahon Tour / Dahon Tour Nuvo Mittelständer Faltscharnier im Hauptrohr, per Schnellverschluss abnehmbare MKS-Pedale, Ergo-Griffe, Lenkerhörnchen Ergon R2, in die Sattelstütze integrierte Standpumpe, Vorbau mit Schnellverstellung
Schaltung Bremsen / Bremshebel Naben v. / h. Reifen Vorbau / Lenker Sattel / Sattelstsütze Lichtanlage vo. / hi. Gepäckträger vo. / hi. Ständer Besonderheiten
Fazit: Die ausgewogensten Fahreigenschaften, gute Allrounderqualitäten und die umfangreichste Ausstattung machen das Speed TR des Faltrad-Riesen zum besten breit angelegten Faltrad im Test. Selbst vollgepackt ist es kaum aus der Ruhe zu bringen. Wer nicht auf sehr kleine Falt-Maße und Leichtgewicht angewiesen ist, kann mit dem für 1.099 Euro recht günstigen Rad kaum etwas falsch machen.
Einsatzbereich
Bewertung
schlecht
sehr gut
Fahrleistung Falten Komfort Ausstattung
schlecht
sehr gut
Pendler Kurztouren City Fitness
Der robuste CroMo-Stahl-Rahmen und die gute Verarbeitung auch der nachjustierbaren Faltgelenke machens möglich: Mit viel Gepäckmöglichkeiten, Srams breit einsetzbarer Dualdrive-Schaltungskombi und einer gelungenen Ergonomie – vor allem dank des optisch gewöhnungsbedürftigen, aber sehr funktionalen AndrosVorbaus und Details wie den Ergon-Hörnchen – kommt man auf dem Dahon mit fast jeder Situation zurecht. Harmonisch passen sich die gut dämpfenden Big Apple-Reifen ins Bild ein, der Komfort könnte aber noch besser sein – das gilt auch für die Lichtausbeute des Diodenscheinwerfers. Ansonsten lässt die (Fahr-) Sicherheit nichts zu wünschen übrig. Falten: Andros-Vorbau öffnen, Lenker und Vorbau in Linie ausrichten, schließen. Lenksäule nach unten klappen. Sattelstütze einschieben und Hauptrahmen in der Mitte nach hinten falten. Je nach Platzbedarf Steckpedale abziehen. Unter 20 Sek. - Vorgang nicht flüssig, aber simpel.
Testurteil: Sehr gut
Riese und Müller Frog Vertrieb / Internet Rahmen / Radstand Gabel / Federung Gewicht / Entfaltung Faltmaß LxBxH Belastbarkeit Träger vo./hi. Zul. Gesamtgewicht
1.644 EUR
Riese und Müller, Tel. 06151 36686-0, www.r-m.de Aluminium 7005 T6 / 872 mm Aluminium 7005 T6 / Volldederung (Elastomer) 12,8 kg / 2,21 – 6,52 m 76 x 32 x 62 nein /12 kg 120 kg
Ausstattung Shimano Nexus, 8-Gang Tektro J 310 V-Brake Shimano Nexus Schwalbe Big Apple 50-305 (16 Zoll), m. Reflexstreifen Riese und Müller Fi'zi:k Nisene 3 / Alu, starr StVZO, nein, keine (Batteriebeleuchtung lieferbar) Riese und Müller Birdy Expedition Humpert X-Act Vollfederung mit Elastomeren (in vier Härtegraden verfügbar), Gepäckträger mit Rollen f. einfachen Transport, Kunststoff-Faltpedale, TeleskopDie Neuauflage des frechen, voll gefederten Winzlings schafft mit neuer Geometrie Sattelstütze, Kettenschutzstrebe aus Edelstahl und von 12 auf 16 Zoll gewachsenen Reifen in Big Apple-Format auch ein erstaunlich ruhiges Fahrverhalten. Der steife Hightech-Rahmen und die verwindungssichere Lenksäule tragen dazu bei. Trotz der kleinen Räder bietet das Frog hohen Fazit: It’s Showtime! Das Frog besticht durch sein Auftreten und die Vollfederung; Komfort – vor allem auf City-Kopfsteinpflaster. Bequem und einfach auch für die im Großstadtdickicht ist es die Starbesetzung, bringt Komfort und flottes VoranBedienung der für die Frog-Zwecke perfekten Nexus-Schaltnabe. Weniger komkommen zusammen. Etwas komplizierteres Faltsystem – das Faltmaß ist angefortabel wird ge- und entfaltet, was das Rad trotz kleiner Packmaße auch für Kurznehm klein. Mit gut 1.640 Euro zahlt man auch für das Image der Hightech-Firma. strecken-Pendler nicht zur Idealbesetzung macht. Dafür ist der Kurzstrecken-Fahrspaß unschlagbar. Einsatzbereich Bewertung Falten: Hinterrad unter das Hauptrohr schwingen, wo es gleichzeitig mit gefalteter schlecht sehr gut schlecht sehr gut Vorderradschwinge unter dem Rahmen zu liegen kommt (enge Passung der beiFahrleistung Pendler den Schwingen und Stellung der Pedale entscheidet über Größe, Standfestigkeit Falten Kurztouren und Geschlossenheit des Pakets, Rad muss dazu gehoben werden). Ggf. TeleskopKomfort City Ausstattung Fitness Vorbau einschieben, Lenksäule einklappen und Sattelstütze als „Paket-Sicherung“ einschieben. Pedale falten. Beim Entfalten unbedingt sichergehen, dass Kette auf Kettenblatt aufliegt! Um 15 Sekunden. Kleines Faltmaß und stabiles Faltpaket, braucht aber Übung. Schaltung Bremsen / Bremshebel Naben v. / h. Reifen Vorbau / Lenker Sattel / Sattelstsütze Lichtanlage vo. / hi. Gepäckträger vo. / hi. Ständer Besonderheiten
Testurteil: Gut +
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Falträder
formten Ergon-Lenkerhörnchen gefunden ist. Einen Unterschied in Laufruhe und Geradeauslauf zwischen den „großen“ Rädern und kleinen Faltern wird es wohl immer geben. Faltrad-Interessenten sollten genau testen, ob die Fahr- und vor allem Lenkdynamik ihren Vorstellungen entspricht. Trotzdem ist es erstaunlich, wie viel Fahrkultur unsere Kandidaten mitbringen. Allen voran das Dahon: Die Geometrie kommt dem echten Tourer in Sachen Laufruhe und Geradeauslauf erstaunlich nah. Die breite Big-Apple-Bereifung sorgt für noch mehr Laufruhe und ausreichenden Komfort. Außerdem nimmt sie die bei kleinen Reifen durchaus berechtigte Angst vorm Einfädeln im Längsrillen und Straßenbahnschienen. Gelassenes Dahingleiten im großen Gang gelingt selbst voll beladen. Bei schnellen Lastwechseln kommt dann der CroMo-Rahmen zwar an seine Grenzen und verwindet sich spürbar, das Rad bleibt aber absolut im sicheren Bereich, was auch daran liegt, dass die Gepäcktaschen tief auf dem Heckträger eingehängt werden können. Achtung: Wer auf großem Fuß lebt, sollte vor dem Kauf unbedingt die Fersenfreiheit antesten! Trotz des längsten Radstands vermittelt das Brompton mit seiner sehr eigenen Lenkdynamik noch etwas mehr „kleine-Räder-Flair“, auch wenn das Rad sicher und relativ ruhig auf der
Falt-Kultur kostenlos Ruhr-Kultur erfahren mit dem geliehenen Faltrad: Im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr.2010 gibt es noch bis zum ersten August in 30 ausgewählten Kiosken im Ruhrgebiet neben Currywurst auch Kunst zu bestaunen und zu kaufen. Und bei dreien dieser am Projekt teilnehmenden Design-Kioske kann man außerdem ein Brompton-Faltrad kostenlos leihen, um auf Kultur-Tour zu gehen: In Dortmund, Bochum und Essen. Der Clou: Nach Ende des Projekts wird ein Brompton unter seinen Nutzern verlost. Leihen lohnt sich also doppelt! Infos unter www.designkiosk-ruhr.de
Straße liegt. Das Elastomer an der Hinterradschwinge und der nicht allzu steife Stahlrahmen bringen den Komfort, den die schmalen 16-Zöller sonst nicht bieten könnten. Auf den Heckträger passen nur Lowrider-Taschen. Mehr Gepäck kann in der Brompton-Tasche (separates Zubehör) untergebracht werden, die am SteuerkopfAdapter befestigt wird. Am erstaunlichsten sind die Fahreigenschaften des Kleinsten: Unbeirrbar läuft das magentafarbene Frog seinen Weg, ist wendig, aber überhaupt nicht nervös. Die Vollfederung in Zusammenhang mit den knuffigen Big Apples in 16 Zoll macht es sogar zu einem Komfortrad für die City: auf Kopfsteinpflaster klarer Meister. Als Bike für City und Kurzstrecke ist das Frog nicht für Gepäcktaschen konzipiert. Der Träger mit verstellbarer Gummilasche nimmt aber bis zu 12 Kilo Gewicht auf – die das Rad auch ohne Murren transportiert. Achtung: So sportlich das Rad wirkt: Die Pedale setzen in Kurven früher als gewohnt auf!
Unplugged oder Vollausstattung? Wie vollständig sollte die Ausstattung Ihres Faltrads sein? Nur für den reinen Sportbedarf sollten Sie sich für ein Bike ohne Bleche, Gepäckträger und Licht entscheiden. Das Brompton hat eine Nabendynamo-Lichtanlage mit Standlicht hinten (StVZO). Am Speed TR beliefert ein Dahon-Na-
Mittags in die Faltbar Das kann der ökologisch verträglichen Mobilität wie dem Gaumen doch nur nutzen: Eine Faltbar, wie sich ein Radgeschäft im schweizerischen Biel nennt. Hier gibt’s ausgesuchte Kaffee- und Tee-Köstlichkeiten und dementsprechend ausgesuchte Falträder – von Airnimal bis Strida. Eine Idee, die auch diesseits der Alpen Gefallen finden könnte. Infos: www.faltbar.ch
Faltradhersteller Mobilitätswunder stehen nicht in jedem Fahrradfachgeschäft. Über unsere URL-Sammlung erhalten sie erste Infos über das Angebot – und erfahren, wo sie testen können.
Airnimal: www.airnimal.eu Bernds (auch Falttandems): www.bernds.de Brompton: www.brompton.de Bike Friday: www.bikefriday.com Dahon: www.dahonfaltrad.de Hase (Falttandem): www.hasebikes.com Flyer (Falt-E-Bike): www.biketac.ch Hercules: www.hercules-bikes.com Jango: www.jango-bike.com Koga Miyata: www.koga.nl Mobiky: www.mobiky.de Montague (Falt-MTB): www.voss-spezialrad.de Moulton (Modulbike): www.alexmoulton.com Pacy: www.pacy.net Riese und Müller: www.r-m.de Strida: www.strida.de
bendynamo immerhin den etwas funzelingen Dioden-Frontstrahler (auch mit Batterie zu betreiben), hinten herrscht Dauer-Power per Batterie. Das Frog kam lichtlos zu uns, ist aber mit Batterieleuchten-Set lieferbar. An allen Rädern waren stabile und ausreichend lange Schutzbleche montiert.
Die Kür: Falten Gefaltet wird entweder am Hauptrahmen selbst, wie bei Brompton und Dahon, oder durch Schwenken der Vorder- und Hinterradschwinge am voll gefederten Riese und Müller. Faltgelenke und Lager müssen besonders steif sein: Spiel, vor allem in Scharnieren am Rahmen, macht den Lauf instabil. Unsere Räder schneiden hier gut ab. Brompton und Frog können sich erstaunlich klein machen. Nur etwa 30 Zentimeter breit muss die Lücke für sie sein. Das Dahon braucht da mit etwa 42 etwas mehr Platz, ist aber mit 76 Zentimeter kaum länger als das gefaltete Frog. Das Brompton schafft’s fast 15 Zentimeter kürzer! Aber die Faltgröße ist nur ein Faktor: Mindestens genauso wichtig ist für Viel-Falter ein einfacher und exakter Faltvorgang – und da gibt es beachtliche Unterschiede (s. Testkästen)! Kabel oder Züge sind bei keinem Rad im Weg, allerdings können Sie vom Dahon-Paket etwas abstehen; am Frog sollten sie nach dem Entfalten auf richtigen Sitz kontrolliert werden. Feine Englische Art: Beim Brompton bleiben die Hände absolut sauber, auch beim Dahon greift man dabei nicht an schmutzige Teile, während das Frog beherzten Zugriff auf Vorderradschwinge und Felgen verlangt. Auch beim Tragen (am extra dafür geformten Sattel) schneidet das Brompton am besten ab – so, als wäre es als Paket konzipiert. Speed und Frog liegen dabei am Körper an; alle Räder können aber auch gezogen bzw. geschoben werden, das Argument „tragbar“ hat nur beim Treppensteigen große Relevanz. Fazit: Klein und spezialisiert: Bei einem Faltrad ist es noch wichtiger als beim Trekkingrad, das geplante Einsatzspektrum vorher abzuklopfen. Klar, in Bahn und Kofferraum mitfahren können alle. Aber: So viel Spaß das Frog zum Beispiel in der City machen kann, für die Tour ist es nicht geeignet. Wer dagegen einen Touren-affinen Allrounder sucht, ist mit dem Dahon Speed TR bestens bedient – einem Rad, dessen Fokus mehr auf dem Fahren als dem Falten liegt. Am anderen Ende der Skala wird die Luft dünn: Räder, die besonders schnell und einfach falten, ein kompaktes Paket bilden, sehr gut zu tragen sind und auf der Kurzstrecke ausreichend schnell fahren, gibt es wenige. Deshalb ist auch nach über 30 Jahren noch das Brompton vor allem für Bahn-Pendler das NonPlus-Ultra. < RADtouren 4 | 10
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