GPS-Test: Gerätehalter für Smartphones und Outdoor

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Wer sich mit dem Handy auf Radtour orientieren will, muss sich die Frage nach der passenden Unterbringung am Lenker zwangsläufig stellen. Aber auch bei Outdoor-Geräten lohnt sich ein genauer Blick auf das unscheinbare Teil, das die hunderte Euros teuren Geräte im Blick und im Griff halten soll. Warum? Der schlimmste Fall: Der Halter kann versagen und das Gerät herunterfallen. Bei einigen der filigranen Kunststoffteile etwa gab es wiederholt Berichte von Brüchen. „Nur“ ärgerlich sind aber auch sich verdrehende Halter, weil die Lesbarkeit stark von der Neigung des Displays abhängt. Platzsparende Konstruktionen sind ebenfalls wünschenswert.

Halter muss passen Was muss ein guter Halter leisten? Er muss zu den verschiedenen Lenkerdurchmessern (25,4 mm und 31,8 mm),passen, noch besser ist eine Halterung, die sich am Vorbau platzieren lässt, weil am Lenker ohnehin schon Enge herrscht. Der Halter soll der ständigen Rüttelbelastung gewachsen sein und sich auch auf schlechten Wegstrecken nicht verdrehen. Das GPS-Gerät sollte mit einem Handgriffen fest darin einrasten und ebenso leicht wieder abgenommen werden. Zudem sollte der Halter nicht zu hoch bauen, da die Rad-Schwingungen sonst durch die Hebelwirkung verstärkt werden können. Bei Handyhaltern, die das Gerät auch vor Wasser schützen müssen, spielt zudem die Lesbarkeit unter der Schutzhülle eine große Rolle sowie die Bedienbarkeit der Tasten. Hier hilft nur Ausprobieren mit dem eigenen Handymodell. RADtouren 1 | 11

r e t l a H Ob Outdoor-GPS-Gerät oder Handy mit GPS – alle haben eins gemeinsam. Sie müssen im Sichtfeld ­angebracht werden. GPS-Experte Thomas Froitzheim hat ­Halterungen unter die Lupe genommen. Text / Fotos: Thomas Froitzheim

Outdoor-GPS-Halter Wie man einen guten Outdoor-GPS-Halter macht, zeigt beispielhaft Garmin mit der Fahrradhalterung für die neuen Edge 500/800-Modelle: Sie hält das Gerät auch bei starker Belastung sicher am Lenker, es kann durch eine Drehbewegung schnell und einfach montiert und ebenso wieder abgenommen werden. Die Halterung ist mit auswechselbaren Gummibändern einfach zu montieren, sowohl am Lenker als auch am Vorbau. Sie passt für alle gängigen Lenkerdurchmesser, auch an konisch zulaufenden Lenkerbereichen und schont Carbonlenker. Marktführer Garmin hat hier offensichtlich aus den Erfahrungen mit der vorherigen EDGE-Serie 605/705 gelernt, die mit Kabelbindern am Lenker andockten. Auch andere GPSGeräte wie VDO GP7, die Lowrance EnduraSerie, Xplova G5 oder die gesamte Garmin Oregon/Dakota/Map62-Serie setzen auf eine Befestigung mit den Plastikclips. Einerseits praktisch, denn Kabelbinder wiegen fast nichts und können überall nachgekauft werden. Andererseits erfordern gerade die schwereren Geräte wie das Map62 eine stramme Befestigung – zu stramm und stramm liegen hier oft beieinander. Was dem Laien verborgen bleibt, ist auch die Qualität der Kabelbinder. So kann es durch UV-Licht oder Kälte durchaus vorkommen, dass die Kunststoffriemen spröde

werden und später brechen. Tipp: regelmäßig wechseln. Der Ruf nach robusten Alternativen rief Fremdanbieter auf den Plan. So fertigt die Firma Touratech sehr stabile Halterungen für Garmin-, Aventura-, Lowrance Endura- und Magellan-Modelle an, die gummigelagert und teilweise auch abschließbar sind. Navko bietet neben Outdoorgehäusen für Smartphones und PDAs auch Lenkerhalter für KlickFixund Richter-Systeme an. Sie besitzen einen während der Fahrt verstellbaren Kugelkopf. Hierdurch kann das GPS Gerät stufenlos ge-

Ortlieb GPS-Hülle, 25 Euro, www.ortlieb.de

wasserdicht, variabel anzubringen, geeignet für Handy, PDA und GPS-Gerät, preiswert, sicher schlechte Fixierbarkeit am Lenker, zusätzliche Blendwirkung durch Folie, zeitintensive Befestigung


GPS

••• F lexibel, aber sorgsame Montage nötig: GPS-Halterung mit Kabelbindern.

dreht und geneigt werden – bei wechselndem Sonnenstand ein unschätzbarer Vorteil, um Reflexionen zu vermindern und die Ablesbarkeit des Displays zu erhöhen.

Universelle Halter Softcases, etwa von gps24.de, eignen sich für Garmin-GPS-Geräte, aber auch für PDAs und Mobilfunktelefone. In den gepolsterten Textilhüllen liegt das GPS-Gerät gut geschützt, wobei Aussparungen für Display, Stromversorgung oder Kamera vorhanden sind. Die Befestigung am Lenker erfolgt über ein Klettband, welches – einmal geklebt – leider nicht so flexibel ist wie die anderen Halterungen. Zudem kann das angeklettete GPS-Gerät nicht verdreht werden, um dem Sonnenstand optimal zu begegnen. Den größten Nachteil erlebten wir in der exponierten Halterung – durch den externen Schwerpunkt schwangen schwere GPS-Geräte wie das Map 60 insbesondere bei Fahrten über unebenen Untergrund und waren somit schwer abzulesen. Zwar hielt sich das Gerät bei unseren Testfahrten in der Tasche, aber eine zusätzliche Sicherung beruhigt auch hier die Nerven. Das GPS-Gerät kann während einer Pause aus dem Softcase genommen werden. Ebenfalls universell ist der „UniversalCockpit-Adapter“ für Mobiltelefone oder GPSEmpfänger von b+m. Geräte mit einer Breite zwischen 45 und 115 Millimetern werden von schaumstoffbeschichteten Kunststoffbacken gehalten. Das Einlegen und Herausnehmen der Geräte erfolgt durch einen Rastermechanismus schnell und einfach, die Montage am Lenker durch ein Band ist ohne Werkzeug ebenfalls problemlos. Gut eingeklemmt, blieben die

Montage-Tipps

Bikertech

•N ie ohne Gurt: Die meisten GPS-Geräte besitzen am Gehäuse spezielle Aussparungen, um eine Handschlaufe zu befestigen. Am Lenker befestigt, kann diese dann als Sicherungsgurt für das Gerät dienen. Weiterer Nutzen: Beim Wandern kann man sich das GPS-Gerät um den Hals hängen. • Immer gut rasten lassen: Sichergehen, dass die Halterung auch fest eingerastet ist, sonst wird das GPS-Gerät zum Alleinflieger. • Schwergängige Halterungen mit Silikonöl gängig machen.

Bikertech ist Gunnar Mill, er wohnt und werkelt in Ritterhude. Mit leidenschaftlicher Tüftelkunst entwickelt er Gerätehalterungen •• für Fahrräder und • Gunnar Mill Motorräder. Gunnar hat für jedes Problem eine Lösung. Die kosten natürlich deutlich mehr als die Serienklemmen von Garmin & Co, aber es steckt auch Handarbeit in den meisten Lösungen. Schalen und Schellen werden aus Trovidur-Kunststoff angefertigt, individuell gefräst, geformt und sauber entgratet. Das Befestigungsmaterial ist aus rostfreiem Edelstahl. Inzwischen kauft Gunnar Mill aber auch gerne existierende Halterungen dazu, zum Beispiel das KlickFix-System von Rixen & Kaul, die KFZ-Systeme von Herbert Richter oder die RAM-Mount-Systeme und passt sie durch eigene Adaptionen an die verschiedenen Bedürfnisse an. www.bikertech.de

GPS-Empfänger bei unseren Testfahrten im Halter, die etwas filigrane, hochbauende Konstruktion sollte jedoch durch eine zusätzliche Sicherungsschlaufe ergänzt werden.

Handy-Halter Wer sein witterungsempfindliches Handy an den Fahrradlenker bringen möchte, kann dies mit Hilfe von stoßgeschützten und wasserdichten Otter- oder Palmcase-Gehäusen tun, die allerdings nicht immer eine Zierde am Lenker sind (www.andres-industries.de) oder im Outdoor-Versandhandel). Ortlieb hat spezielle GPS-Gerätetaschen entwickelt, die gut sichtbar und geschützt auf der Lenkertasche angebracht werden können. Auch die Firma Aquapac stellt wasserdichte Taschen mit Klarsichthülle her (www-aquapac.de). Für das iPhone gibt es inzwischen zahlreiche Fahrradhalterungen, von

den einfachen, aber sinnvoll konstruierten Biologic-Modellen (ca. 59 Euro) bis zum MagellanToughcase mit integriertem GPS-Empfänger und zusätzlichem Akku für 199 Euro (www. magellangps.com). Die Firma Navko stellt nicht nur für das iPhone - Outdoorgehäuse mit integrierten Akkus her, die eine Laufzeit von mindestens zehn Stunden ermöglichen. <

Touratech Halterungen, ab 74 Euro, www.touratech.de

Navko Halterungen, ca. 30 Euro, www.navko-gps.de

Busch und Müller Cockpit-Adapter, 20 Euro, www.bumm.de

guter Schutz vor Be­ schädigung und Vibrationen, schnelles Einlegen und Herausnehmen des Geräts, Abschließbarkeit Preis, gewöhnungs­ bedürftige Optik

schnelle Montage ohne Werkzeug, Verstellbarkeit während der Fahrt und Vermeidung von Blendwirkung erfordert KlickFix-, RAM-Mount- oder Richter-System

Preis, schnelles Be- und Ent­laden, Montage ohne Werkzeug hoher Aufbau, schlechter Schwerpunkt, erfordert zusätzliche Sicherung, nur für sehr leichte Geräte und ganz ebene Strecken geeignet

gps24.de Softcases, ab 14 Euro, www.gps.24.de

Preis, Gewicht nachteiliger Schwerpunkt am Lenker, schlechte Ablesbarkeit durch Schwingungen, keine Einstellbarkeit während der Fahrt RADtouren 1 | 11

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Schön draußen bleiben

Radreisen mit Zelt, Teil 1: Planung Text / Fotos: Clemens Carle

Tagsüber durch schöne Landschaften gleiten, abends vor dem Zelt an einem verträumten See sitzen. So schön kann Radreisen ohne festes Dach über dem Kopf sein. Damit auf Camping-Radreise wirklich alles gut wird, gilt es ein paar Dinge schon bei der Planung zu beachten. Globe­treter und RADtouren Reiseautor Clemens Carle sagt, welche.

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Tritt für Tritt gewinnen wir an Höhe. Die Bergpiste schlängelt sich tief hinein in die wüstenhafte und fast menschenleere Gebirgswelt des kirgisischen Tian Shan-Gebirges. Umso einladender wirkt da die üppig-grüne Bergwiese an einem leise glucksenden Gebirgsbach. Nur wenig später liegen die Packtaschen im Gras. Mit oft geübten Handgriffen stellen wir das Kuppelzelt auf: Die Stangen zusammenstecken, an den vier Ecken des Innenzeltes fixieren, das Innenzelt einclipsen, das Überzelt drüberwerfen und mit ein paar Heringen abspannen. Fertig. Währenddessen trocknen die Daunen-Schlafsäcke in der Nachmittagssonne und füllen sich

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die Schlafmatten so ganz nebenbei mit Luft. Für mich ist immer wieder erstaunlich, wie viel Ausrüstung in vier Packtaschen passt und mit wie wenig Ausrüstung man selbst auf mehrmonatigen Radreisen auskommt. Dann faucht auch schon der Kocher, die Vorfreude aufs Essen nach 100 Kilometern in den Beinen lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Nach dem Essen sitzen wir noch lange vor dem Zelt, beobachten, wie die tief stehende Abendsonne die fantastische Berglandschaft in warmes Licht hüllt und jede Gebirgsfalte modelliert. Ganz langsam steigt der Mond hinter den Bergen auf. Am tiefblauen Himmel kreist ein Adler. Von den Bergen

weht ein frischer Wind herunter. Kein Laut stört die Idylle. Natur pur. Eindrücke, die sich tief in die Erinnerung brennen.

Wo gehts zum nächsten Zeltplatz? Man muss nicht auf der Seidenstraße Richtung Hongkong radeln, um so nah an der Natur zu sein. Schon eine Flusstour in Deutschland oder ein verlängertes Wochenende mit Rad und Zelt in Ihrer Region kann ganz neue Erlebnisse und einen Hauch von Abenteuer liefern. Und Sie werden sich wundern: Immer mehr radelnde Naturfreunde entdecken die Vorteile des Zeltes, die Wirtschaftskrise und die Hotelpreise tun ein Übriges. Camping


Camping

ist in. Auch für Familien. Viele Campingplatzbesitzer haben ihre Einrichtungen gezielt familienfreundlich gestaltet. Nicht wenige Plätze liegen auch schön an Seen oder an Flüssen, und der Nachwuchs kann sich auf dem Gelände austoben. Mehr als tausend Campingplätze gibt es allein in Deutschland. Doch wo erhält man Informationen über die Campingplätze? Folgt man einem der deutschen Fernwanderwege, sind die Fremdenverkehrsämter vor Ort Ihr erster Ansprechpartner. Oft gibt es auch eine zentrale Infostelle, die für den gesamten Verlauf des Radwegs Auskunft geben kann, etwa für den Radweg Deutsche Burgenstraße den Verein „Deutsche Burgenstraße“ in Heilbronn oder für den MainRadweg den Tourismusverband Franken e.V. in Nürnberg. Stärker frequentierte Radwege sind durch eigene Internetauftritte vertreten, die teils erschöpfend über die Campingplätze am Weg informieren (z. B. Weser-Radweg unter weser-radweg. de, Donau-Radweg in Oberösterreich unter www.donauradweg.at und in Niederösterreich unter www.donau.com). Ein wenig zu googeln hilft. Radtourenbücher wie die bekannte Bikeline-Reihe aus dem Esterbauer-Verlag listen im Anhang die Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Strecke mit Telefonnummer, neben Hotels auch Jugendherbergen und Campingplätze. So kann man ganz nach Wetter, Lust und Laune auswählen. Das ist es ja, was das Zeltreisen so interessant macht: die Unabhängigkeit von festen Unterkünften, ohne auf sie verzichten zu müssen.

Caravaning-Führer Viel mehr als die Lage und eine Telefonnummer wird man aber an den vorgenannten Infostellen meist nicht erhal-

ten. Als profundes Nachschlagewerk für alle Camper und Caravaner haben sich die Camping-CaravaningFührer aus dem ADACVerlag und vom Deutschen Camping Club e. V. entwickelt. Jährlich aktualisiert und in mehrere Regionen Europas aufgeteilt, erfährt man hier alles Wissenswerte zur Infrastruktur eines bestimmten Platzes wie Sanitärausstattung, Einkaufsmöglichkeiten oder Gastronomieangebot, dessen Preis und die unabhängige Beurteilung durch die Redaktion. Radelnde Familien können sich ein Bild von Freizeiteinrichtungen und -programmen machen, zu denen hin und wieder gar ein Animateur für den Nachwuchs gehört. Mittels beiliegender DVD lässt sich unterwegs ganz kommod per Note- oder Netbook auf den Inhalt zugreifen oder man trennt einfach die entsprechenden Seiten aus dem Nachschlagewerk heraus. Im Internet bietet die ADAC Campingwelt unter campingfuehrer.adac.de nicht nur den kompletten Inhalt der Druckversion, sondern informiert auch über Änderungen nach Redaktionsschluss. Ein Länderlexikon mit Angaben zur Campingsituation in allen europäischen Ländern rundet das Angebot ab.

„Wild“ oder organisiert zelten? Moderne Campingplätze bieten heute den Komfort einer Pension, aber zu einem Bruchteil der Kosten. Man ist unter Mitmenschen, genießt die wohltuend heiße Dusche und fühlt sich sicher aufgehoben. Viele Campingplatzbesitzer rüsten kräftig auf und mancher Platz verströmt heute das Flair eines mediterranen Ferienklubs mit Zirbelholz-Stubensauna, Pool und Dampfbad. So richtig Spaß macht Zelten erst draußen, inmitten der Natur. Viele „wilde Zeltplätze“ sind mir auch heute noch in lebhafter Erinnerung.

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Verschaffen Überblick: der Campingführer des ADAC und Internetportale.

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Kühlt durch Verdunstung: nasses Tuch, das um die Trinkflasche gewickelt wird.

Was in Deutschland nicht erlaubt ist, wird in den skandinavischen Ländern immer noch geduldet und ist in menschenleeren Gegenden ohne Alternative. Wildzelten bedeutet aber immer ein gewisses Risiko, deshalb sollte man sich in abgelegenen Gebieten möglichst unauffällig „in die Büsche schlagen“. Selten findet man auf Anhieb einen geeigneten Platz außer Sichtweite der Autofahrer. Also schon vor Einbruch der Dunkelheit und ein paar Kilometer vor dem Etappenziel mit der Suche beginnen und dann warten, bis niemand in der Nähe ist. Hier bewähren sich gedeckte Außenzeltfarben. Wildzelten bedingt auch ein umweltbewusstes Verhalten, angefangen vom Feuermachen über die Entsorgung von Abfällen bis zum eigenen Geschäftchen.

Freies Campen verboten In den allermeisten Ländern ist freies Campen schlicht verboten. Nur in Estland, Lettland und Litauen, Norwegen, Schweden sowie in Irland und Spanien ist es noch erlaubt, sein Zelt mehrere Nächte in der freien Natur aufzustellen. Besonders liberal ist man da in Schweden. Im Land von Pipi Langstrumpf kann man – zumindest für eine Nacht – campen und Feuer machen, wie und wo man möchte: auf Privatgrundstücken, am Meer, im Wald. Und man braucht nicht einmal die Einwilligung des Grundstückeigentümers. Dagegen darf man offiziell in den Niederlanden, Portugal, Griechenland, Kroatien, Serbien und Mazedonien sowie in Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Slowenien und der Slowakei sein Zelt nicht einmal für eine Nacht auf einem Privatgrundstück aufschlagen, auch nicht mit Einwilligung des Besitzers. Wie in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist aber auch in diesen Ländern die Praxis meist kulanter: Fragt man den Grundstücksbesitzer vorher um sein Okay und verlässt man den Platz sauber, wird man in der Regel keine Probleme mit Gesetzeshütern bekommen. > RADtouren 1 | 11

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Mehrgewicht bei leichten Zelttouren Ausrüstung* Packtaschen vorn (Ortlieb Frontroller) Lowrider (Tubus Tara) Wasserdichter Packsack (Ortlieb PD 350, M) Kuppelzelt/Heringe/Unterlage (Vaude MarkII lang) Schlafsack/Innenschlafsack (Meru Downcloud) Schlafsackunterlage (Nordisk Krafla LW) Kleinteile (Stirnlampe, Schweizer Taschen­messer, Wasserbeutel) Gesamt

Gewicht in Gramm 1.600 500 500 pro Person 2.250 2.000 1.200 pro Person 250 8.300

* Lenkertasche und hintere Radtaschen werden Sie auch bei einer Rad­reise ohne Zelt benötigen.

Die Campingausrüstung fällt mit rund 8,3 Kilo pro Person bei einer Radreise zu zweit ins Gewicht. Zelt und Kleinteile werden auf beide Radler verteilt. Durch (teures) Leichtbau-Material lässt sich die Beladung noch um ein bis drei Kilogramm drücken. Weiteres Mehrgewicht (mindestens 2 Kilo) verursacht die Mitnahme einer Kochausrüstung, da dann meist auch noch Lebensmittel in die Packtaschen wandern.

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Kofferraum: Schlafsack und Gestänge ­kommen in den Packsack.

Bin ich ein Camper-Typ? Viele Radler sind sich unsicher, ob Campen überhaupt ihr Ding ist. Und denken dabei an Horrorszenarien wie Gewitterstürme mit sturzbachartigen Regenfällen, nächtliche Insektenattacken im Zelt oder malträtierte Wirbelsäulen nach einer Nacht auf holprigem Boden. Ihnen lässt sich entgegnen: Qualitätszelte halten selbst starkem Regen stand, und sieht das Wetter gar nicht verheißungsvoll aus, weicht

Wohin mit Zelt und Co. Eine große Herausforderung ist der erhöhte Platzbedarf der Camping-Ausrüstung. Hier schaffen vordere Packtaschen den dringend benötigten zusätzlichen Raum. Für die Aufteilung auf die Taschen hat sich folgende Anordnung bewährt: Zunächst verpackt man Außen- und Innenzelt, Gestänge und Heringe separat in Beutel und teilt sie auf die Radelpartner auf. Für das häufig tropfnasse Außenzelt wählt man besser einen wasserdichten Packsack, so ist auch der Rest der Ausrüstung vor Feuchtigkeit geschützt.

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man eben auf eine feste Unterkunft aus. Moderne Iso-Matten mit bis zu 5 cm Dicke gleichen selbst üble Bodenwellen aus. Bleibt das mehrbeinige Getier: Gegen fast alle Arten hilft es, den Reißverschluss des Innenzeltes immer geschlossen zu halten. Auch eine Ameisenarmada auf der Suche nach Kuchenkrümeln kann nerven. Dennoch ist eine kurze Test-Radtour empfehlenswert, um die Toleranz gegenüber der Natur auszuloten.

Hab mein Fahrrad beladen ... Die Ausrüstungskataloge großer InternetVersandhändler wie Globe-

Die vorderen Packtaschen nehmen Kleidung, Kulturbeutel, Apotheke, Werkzeug, Ersatz- und Kleinteile auf. Hier auf eine gleichmäßige Gewichtsverteilung achten. Die eine hintere Packtasche ist für Kocher, Geschirr und Lebensmittel reserviert. In die andere wandern (selbstaufblasende) Iso-Matte und Zeltbeutel, an der Innenwand ist dann noch Platz für Notebook und Literatur. Schlafsack und Gestängesack werden im wasserdichten Packsack auf dem Gepäckträger verzurrt, aber längs, damit der Zugang zu den Taschen nicht behindert

trotter Ausrüstung, Lauche & Maas oder Larca stellen Ausrüstung für alle Reiseregionen und -arten vor. Ich gestehe: Auch wir schicken mit schöner Regelmäßigkeit kurz nach dem Start der Radreise ein schweres Paket nach Hause. Der Inhalt: angeblich unverzichtbares Reisezubehör. Natürlich sind die Ansprüche eines jeden individuell verschieden, manche Ausrüstung hebt den Komfort. Andererseits lassen sich Steigungen und schlechte Pisten mit wenig Gepäck viel leichter meistern. Wie viel Mehrgewicht eine Zelttour verursacht, sehen sie oben.

wird. So lässt sich während einer Pause das nasse Außenzelt schnell aus der Tasche holen und zum Trocknen ausbreiten.


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Unverzichtbar für Fernreisen: ­Wasserbehälter wie das auch als Dusche nutzbare OrtliebModell.

Weitere Bücher im Conrad Stein Verlag: Sven Deutschmann, Ausrüstung 1 – von Kopf bis Fuß, ISBN 978-3-86686-100-8, 9,90 Euro Sven Deutschmann, Ausrüstung 2 – für Camp und Küche, ISBN 978-3-89392-501-8, 7,90 Euro

Camping-Infos Literatur: ADAC Camping-Caravaning-Führer, Deutschland/Nordeuropa 2010, ADAC Verlag GmbH, ISBN 978-3899057751, 19,95 Euro, www.adac-verlag.de ADAC Camping-Caravaning-Führer, Südeuropa 2010, ADAC-Verlag GmbH, ISBN ­978-3899057744, 19,95 Euro, www.adac-verlag.de

DCC Deutscher Camping-Club e. V., DCC-Campingführer Deutschland/Europa 2010, Verlag DCC Deutscher Camping-Club e. V., ISBN 9783871410321, 19,90 Euro, www.camping-club.de ECC Europa Camping- + Caravaning-Führer 2010, Deutschland / Europa, Drei Brunnen Verlag, ISBN 978-3-7956-0314-4, 14,90 Euro, www.drei-brunnen-verlag.de

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Zimmer mit Aussicht: Zelten eröffnet neue Horizonte.

ACSI Internationaler Campingführer Europa 2010, HallwagVerlag, ISBN ­978-3905755299, 19,95 Euro, www.graefe-und-unzer.de Ronald Metzger, ­Camping nicht nur für Anfänger, Conrad Stein Verlag, ISBN ­978-3-86686-237-1, 8,90 Euro, www.conrad-stein-verlag.de

Stefan Dapprich, Trekking ultraleicht, ISBN 978-3-86686285-2, 9,90 Euro Ausrüstung: Globetrotter Ausrüstung, Tel.: (040) 67 96 61 79, www.globetrotter.de Lauche & Maas, Tel.: (089) 88 07 05, www.lauche-maas.de Larca, Tel.: (07181) 93 80 60, www.larca.de Rose Radversand, Tel.: (02871) 27 55 55, www.rose.de

5 Dinge, auf die ich nicht verzichten möchte: •S chweizer Taschenmesser mit großer, feststellbarer (!) Klinge (z. B. Wenger „New Ranger“ oder Victorinox „Nomad“). Mit Gabel und Löffel sind die Küchengeräte komplett. • Wasser-Beutel für lange Etappen ohne Wassernachschub, zum Kochen oder als Duscheersatz, mit 4 bis 6 Liter Inhalt (z. B. Ortlieb oder Sea to Summit). Mit Luft gefüllt wird daraus ein kleines Reisekopfkissen. • LED-Stirnlampe mit Schaltmodus für Nah- und Fernlicht (z. B. Petzl „Tikka XP²“). Prima als Zeltlampe geeignet, klein und leicht, brennt tagelang mit einem Batteriesatz und ist viel ungefährlicher als eine Kerze im Zelt.

•W asserdichte Packtaschen als Set für vorne und hinten zur Gewichtsverteilung. Nur Modelle mit Rollverschluss sind auch staubdicht. Bei Globetrotter Ausrüstung gibt es die Ortlieb „Orange Line“ als supergünstiges Sondermodell mit Rollverschluss, bei Larca die farbenfreudige „Special Edition“, produziert von Ortlieb mit Stülpverschluss. •E in Paar alte Baumwoll-Sportsocken. Ziehen Sie die Socken über Ihre Alu-Radflaschen und halten Sie sie immer feucht – fertig ist der Kühlschrank. Dank Fahrtwind und Verdunstungskälte. Funktioniert natürlich nur an warmen Tagen, aber an kalten denkt man auch eher an eine Tasse heißen Tees.

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Wertvoller Helfer: feststellbares Schweizer Messer mit Schere, Säge und Dosenöffner.

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