Tätigkeitsbericht 2020

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2020 Tätigkeitsbericht randstad stiftung


© 2021 randstad stiftung Die randstad stiftung ist eine gemeinnützige Körperschaft. Helfmann-Park 8 65760 Eschborn Telefon: 06196 998 98 67 Fax: 06196 777 13 58 info@randstad-stiftung.de www.randstad-stiftung.de Vorstandsvorsitzender: Andreas Bolder Geschäftsführender Vorstand: Hanna Daum


Inhalt

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Vision

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Impulse 2020

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Themenfelder

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Zukunft der Arbeit

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Berufswege und Bildungschancen

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Barrierefreie Teilhabe

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Zahlen und Fakten

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Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit

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Gremienstruktur

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Ausblick



Vision

Mit bildungs- und berufsbezogenen Projekten setzt sich die randstad stiftung dafür ein, dass Menschen und Organisationen Veränderungen in der Lern- und Arbeitswelt erkennen, verstehen und in konstruktive Handlungen übersetzen können. Die Stiftung will zu einer Arbeitskultur beitragen, die den einzelnen Menschen und ein gutes gesellschaftliches Miteinander nachhaltig unterstützt.

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Impulse 2020 Wenn uns später jemand zur Corona-Pandemie fragen wird, wo wir diese herausfordernde Zeit erlebt haben, werden viele von uns antworten: zu Hause. Das Corona-Virus hat nicht nur unseren Bewegungsradius radikal eingeschränkt. Auch die Art und Weise, wie wir lernen und arbeiten, ist eine andere geworden. Kinder und Jugendliche können die Wochen an zwei Händen abzählen, in denen sie 2020 ihren Klassenraum von innen gesehen haben. Wo möglich, arbeiten Menschen im Homeoffice. Digitale Werkzeuge, auch für Konferenzen und Veranstaltungen, sind allgegenwärtig. Sie sollen auch unter der Prämisse des Social Distancing den persönlichen Austausch ermöglichen und die Zusammenarbeit erleichtern. Die Pandemie macht deutlich, dass wir in der Lern- und Arbeitswelt neue Rahmenbedingungen brauchen. Und dass neben digitalen Kompetenzen die sogenannten Future Skills eine immer größere Rolle spielen. Im Themenfeld »Zukunft der Arbeit« hat die randstad stiftung 2020 eine Studie zu den Erfolgsfaktoren für das Arbeiten im Homeoffice gefördert. Und die Stiftung hat die Erforschung von Future Skills unterstützt. Die gleichnamige, vom Stifterverband koordinierte Initiative will die Bedingungen für den Erwerb digitaler und weiterer zukünftig relevanter Kompetenzen verbessern. Erfahren Sie in unserem Jahresbericht, wie die randstad stiftung in ihren Forschungs- und Förderprojekten Gestaltungsmöglichkeiten für gutes Lernen und Arbeiten aufzeigt. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

Andreas Bolder

Hanna Daum

Vorsitzender

Geschäftsführender Vorstand

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Themenfelder Die randstad stiftung bietet in ihren Förderprojekten Menschen Zugänge zur Lern- und Arbeitswelt. Sie will Übergänge zwischen Ausbildung und Berufsleben erleichtern und den Wandel der Arbeitswelt erforschen. Diese Ziele spiegeln sich in den drei Themenfeldern der Stiftung wider. Die Themenfelder bilden den Handlungsrahmen um die Projekte der Stiftung.

Zukunft der Arbeit

Die Chancen des Wandels nutzen Gesellschaftliche Megatrends wie Globalisierung, Digitalisierung und aktuell die Corona-Pandemie verändern die Art und Weise, wie Menschen ihr Geld verdienen und mit anderen zusammenarbeiten. Im Themenfeld Zukunft der Arbeit untersucht die randstad stiftung, wie sich die Arbeitswelt entwickelt und wie sich Menschen individuell und Unternehmen strategisch bestmöglich auf künftige Herausforderungen vorbereiten können.

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Berufswege und Bildungschancen

Die Übergänge zwischen Lernen und Arbeiten erleichtern Schul- und Ausbildungskarrieren scheitern häufig beim Wechsel von einer Schulform in die nächste. Auch beim Übergang in die Arbeitswelt tauchen neue Strukturen auf, Anforderungen steigen und bestehende Probleme treten besonders hervor. Übergänge geschmeidiger zu gestalten ist das Ziel der Stiftungsprojekte im Themenfeld Berufswege und Bildungschancen.

Barrierefreie Teilhabe

Die Lern- und Arbeitswelt inklusiv gestalten Seit 2009 ist die UN-Behindertenrechtskonvention geltendes Recht in Deutschland. Sie sichert Menschen mit Behinderung einen gleichberechtigten Zugang zu Schulen und zum Arbeitsmarkt zu. Doch in der Praxis ist der Anspruch auf Inklusion noch längst nicht überall umgesetzt. Im Themenfeld Barrierefreie Teilhabe macht sich die randstad stiftung dafür stark, behinderte Menschen besser in die Lern- und Arbeitswelt zu integrieren.

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Publikationsreihe »Impulse für unsere Arbeitskultur«

Denkanstöße zur Zukunft der Arbeitswelt »Neue Kompetenzen im Homeoffice«

Eine Studie untersucht Erfolgsfaktoren für das Arbeiten von zu Hause Zukunft der Arbeit In wissenschaftlichen Studien und anderen publizistischen Formaten setzt die randstad stiftung in der Diskussion um die Zukunft der Arbeitswelt regelmäßig Impulse. Die Stiftung will dazu beitragen, Ängste und Vorbehalte gegenüber der Digitalisierung abzubauen und den digitalen Wandel als Chance erlebbar zu machen.

Unterwegssein und Reisen gehörten bis zu Beginn der Pandemie ganz selbstverständlich zum Alltag in unserer globalisierten Welt. Während wir vor Corona etwa 44 Prozent unserer Wachzeit unter der Woche an unseren Arbeitsstätten verbracht haben, ist Erhebungen zufolge diese Zeit für jeden zweiten Erwerbstätigen in Deutschland auf 0 Prozent gesunken.

Bei vielen, die das Corona-Virus ins Homeoffice verbannt hat, war vor allem zu Beginn der Krise die Begeisterung groß: Die zeitraubende Pendelei entfiel, weiße Hemden mussten nicht mehr gereinigt, Krawatten nicht mehr geknotet werden. Doch je länger wir Arbeitsgespräche via Zoom am Küchentisch führen und das Wohnzimmer zum Arbeitsplatz wird, desto mehr stellt sich die Frage, welche Rahmenbedingungen gutes Arbeiten braucht. Das betterplace lab hat im Auftrag der randstad stiftung in einer Studie Erfolgsfaktoren für das Arbeiten im Homeoffice untersucht: Welche Kompetenzen brauchen Mitarbeiter, Führungskräfte und Teams, um Motivation, Effizienz und Teamgefühl im Homeoffice aufrechtzuerhalten? Das fragen Nora Hauptmann und Stephan Peters in ihrer Studie »Neue Kompetenzen im Homeoffice«.

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In der Kurzstudie kristallisieren sich vier Schlüsselkompetenzen für das »remote Arbeiten« heraus: persönliche Veränderungsfähigkeit, Selbstmanagement, Teamgefühl und Kommunikationskompetenz. Die Studienautoren stützen ihre Thesen mit Befragungen und Best-Practice-Beispielen von Mitarbeitern unterschiedlich großer Unternehmen. Daraus leiten sie Empfehlungen für den Auf- und Ausbau der Kompetenzen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern ab. Die Studie leistet einen Beitrag zur aktuell hochdynamischen Forschung rund um alternative Arbeitsformen. Mehr zur Studie

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Initiative »Future Skills durch Engagement«

Wie Unternehmen und ihre Mitarbeiter von gesellschaftlichem Engagement profitieren Neue Technologien übernehmen in Zukunft viele Aufgaben, die heute noch von Menschen ausgeführt werden. Die Future Skills von Beschäftigten — zum Beispiel Empathie, Kreativität oder agiler Umgang mit Neuem — werden dadurch immer wichtiger. Bisher fehlten hierfür die passenden Lernformate. Die vom Stifterverband koordinierte Initiative »Future Skills« will die Bedingungen für den Erwerb digitaler und weiterer zukünftig relevanter Kompetenzen verbessern. Akteure aus der Wirtschaft und Zivilgesellschaft gestalten mit der Initiative ein umfassendes Aktionsprogramm zur Zukunft der Arbeit. »Future Skills« fördert und vernetzt Lernende, Lehrende und Bildungseinrichtungen. In fünf Programmlinien können sie Kompetenzen für die Arbeitswelt 4.0 aufbauen. Dazu gehören Förderprogramme für die Vermittlung von IT-Kompetenzen im Studium, Strategien für Hochschulen zur Entwicklung neuer Lehr- und Lernmethoden, die Vermittlung digitaler Kompetenzen in Schulen und in der Lehrerbildung sowie digitales Lernen in regionalen Netzwerken. Begleitende Studien identifizieren Trends bei Qualifikationen und die Anforderungen der Wirtschaft im digitalen Wandlungsprozess.

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Die randstad stiftung fördert das Aktionsprogramm »Future Skills durch Engagement« in ihrem Themenfeld »Zukunft der Arbeit«. Dabei steht die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen im Fokus: Profitieren Unternehmen, die sich sozial engagieren, auch in ihrem Kerngeschäft davon?

Etwa weil ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offener für neue Ideen sind, neue Arbeitsweisen lernen oder motivierter ins Büro kommen? Oder weil die Unternehmen Impulse erhalten, wie sie Kunden besser bedienen oder was sie gesellschaftlich beitragen können? Diese Fragen untersuchen Arbeitsmarktexperten wissenschaftlich. Sie kommen zu dem Schluss, dass Engagement ermöglicht, Future Skills zu erwerben. Gleichzeitig inspiriert der gesellschaftliche Austausch Beschäftigte zu innovativen Ideen. Das können Unternehmen im Rahmen von Corporate Volunteering strategisch nutzen und so ihre Innovationsfähigkeit stärken. Die Future-Skills-Website bündelt die Ergebnisse der Initiative. Dort sind ein Tool-Kit für Unternehmen, ein Praxisleitfaden, eine Kurzanalyse und Hintergrundwissen verfügbar. Mehr zu »Future Skills«

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Scouting-Projekt »ZuBaKa« — Zukunftsbaukasten

Erfolgreiche Übergänge in den Pflegeberuf »ZuBaKa« steht für Zukunftsbaukasten und unterstützt Frankfurter Schulen in sozialen Brennpunkten. Zu den Ergänzungsangeboten des preisgekrönten Sozialunternehmens gehören die berufliche Orientierung, die Stärkung von sozialen und digitalen Kompetenzen und die sprachliche Förderung. So sollen vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund qualifiziert und motiviert werden, eine Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Die randstad stiftung fördert das Projekt »Zukunftsbausteine für die Pflege«: Ein ZuBaKa-Scout unterstützt zugewanderte Schülerinnen und Schüler an den Beruflichen Schulen Berta Jourdan. Der Scout ist ein fortgeschrittener Studierender einer pädagogischen Fachrichtung. Er hilft den jungen Menschen bei der Vorbereitung auf den Schulabschluss und den erfolgreichen Einstieg in den Pflegeberuf. Im Rahmen einer Altenpflegehelferausbildung können die Schülerinnen und Schüler ihren Hauptschulabschluss erwerben. In wöchentlichen Projekteinheiten, die in das schulische Curriculum integriert sind, setzt der ZuBaKa-Scout an den Themen an, die dringend vertieft werden müssen: berufsbezogene Sprachförderung, Lernkompetenz sowie die Entwicklung sozialer und digitaler Kompetenzen.

Berufswege und Bildungschancen

Die Lern- und Arbeitswelt durchlässiger zu gestalten ist für die randstad stiftung ein zentrales Anliegen. Dazu gehört, Menschen zu ihren beruflichen Möglichkeiten individuell zu beraten und sie auf Übergangssituationen, zum Beispiel von der Schule ins Arbeitsleben, bestmöglich vorzubereiten.

Das hessische Kultus- und das Sozialministerium haben gemeinsam die Landesinitiative »Pflege in Hessen integriert!« gestartet. Frankfurt ist einer der Modellstandorte. Hier wird das ZuBaKa-Projekt an den Beruflichen Schulen Berta Jourdan in Kooperation mit dem Bildungszentrum Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe angeboten.

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Aufgrund der Corona-Pandemie gab es 2020 zunächst Verzögerungen im Projektverlauf, denn der reguläre Unterricht vor Ort konnte nicht wie geplant stattfinden. Die Bedarfsanalyse und das persönliche Kennenlernen erfolgten jedoch, sodass in der zweiten Hälfte des Schuljahres die intensive inhaltliche Arbeit im Vordergrund steht.

Aktuell unterstützt der ZuBaKa-Scout die Schülerinnen und Schüler digital über Video- und Chatformate, die auf die individuellen Bedürfnisse mit Blick auf die Schule und Corona-Situation eingehen. Bis zu den Sommerferien 2021 konzentrieren sich die Teilnehmer auf die Vorbereitung der Abschlussprüfungen, damit der Übergang in den Pflegeberuf erfolgreich gelingen kann. Mehr zu diesem Scouting-Projekt

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Initiative »Tag der Handschrift«

Mut zur eigenen Handschrift: Schülerinnen und Schüler stärken ihre Schreibkompetenz Auch wenn Computer mittlerweile selbstverständlich zum Schulunterricht gehören und Smartphones die Pausenhöfe erobern: Das Schreiben mit der Hand gehört zu den Grundkompetenzen, die Schülerinnen und Schüler beherrschen müssen. Die beim Schreiben erforderliche und dabei geübte Gehirnleistung sowie die notwendigen motorischen Prozesse sind Basis jeglichen Lernens — und damit Grundlage für gute schulische Leistungen, einen erfolgreichen Schulabschluss und eine zufriedenstellende Ausbildung. Viele Schülerinnen und Schüler können jedoch die Handschrift nicht effizient einsetzen, um Bildungs- bzw. spätere Berufsanforderungen zu bewältigen. Umfragen und Beobachtungen der Stiftung Handschrift zeigen, dass in der Schule über ein Drittel der Mädchen und die Hälfte der Jungen Schwierigkeiten haben, flüssig und lesbar zu schreiben. An weiterführenden Schulen können mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler längere Passagen mit der Hand nicht ohne Muskelkrämpfe schreiben.

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Die Stiftung Handschrift schafft Schreibanlässe außerhalb des Unterrichts. Sie sollen das Schreiben mit der Hand und die mit einer gut lesbaren Handschrift verbundenen Vorteile sichtbar machen und den Spaß am handschriftlichen Schreiben fördern. Zu den Initiativen gehören die seit 2018 stattfindenden Wettbewerbe »Tag der Handschrift« unter der Schirmherrschaft des hessischen Kultusministers Alexander Lorz. Die randstad stiftung förderte 2020 den Tag der Handschrift an hessischen Schulen zum Thema »Mut«. Mehr zu dieser Initiative

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»SOLWODI« — Bildungs- und Berufsberatung für schutzbedürftige Migrantinnen

Berufliche Starthilfe für geflüchtete Frauen Frauen, die vor Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, Zwangsheirat und häuslicher Gewalt flüchten und in Deutschland um Asyl bitten, haben es besonders schwer. Sie sind oft sehr jung und sprechen kein Deutsch. Häufig sind sie traumatisiert, alleinerziehend, mittellos und in existenziell prekären Lebenslagen. Der gemeinnützige Verein SOLWODI — SOLidarity with WOmen in DIstress (Solidarität mit Frauen in Not) hilft diesen besonders benachteiligten Migrantinnen seit 1987. Beratung und Begleitung rund um Bildung und Beruf stehen dabei im Fokus. Die randstad stiftung fördert die Fachberatungsstellen in Koblenz und Boppard seit 2019 für zwei Jahre. Durch die gezielte Unterstützung konnten 2019 alle in Koblenz und Boppard betreuten Frauen ihr Sprach- und Bildungsniveau erhöhen. Nach dem Erwerb von deutschen Sprachkenntnissen, der Wiederaufnahme des Schulbesuchs und absolvierten Praktika bekam eine Klientin einen Ausbildungsplatz angeboten. Eine weitere Frau schaffte ihren Realschulabschluss und strebt nun das Fachabitur an. Diese Entwicklungen verbessern die gesellschaftliche Integration der Frauen, stärken ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt und steigern ihr Selbstbewusstsein. Mehr zu diesem Projekt

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Projektwochen des »Futurepreneur e. V.«

Schülerinnen und Schüler gewinnen Selbstvertrauen und stärken ihren Unternehmergeist In den Projektwochen des Futurepreneur e. V. entwickeln rund 25 Schülerinnen und Schüler zwischen 13 und 18 Jahren kreative Geschäftsideen. Am Ende der Woche müssen sie mit den besten Ideen reale Kunden überzeugen. Spielerisch entdecken die Jugendlichen Handlungs- und Gestaltungsspielräume für den eigenen Lebensweg. Unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund und ihren Schulnoten gewinnen sie Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Erfahrene Futurepreneur-Coaches vermitteln ihnen das Selbstbewusstsein, ihre Zukunft aktiv zu gestalten und Verantwortung in gesellschaftlichen Fragen zu übernehmen. Die randstad stiftung förderte 2020 eine Projektwoche am Gymnasium Schillerschule in Hannover. Mehr zu diesem Projekt

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»Dialog im Dunkeln — eine Ausstellung zur Entdeckung des Unsichtbaren«

Besucherinnen und Besucher erkunden die Lebenswelt blinder Menschen Das Dialogmuseum ist zugleich Sozialunternehmen und Museum. Der »DiDie randstad stiftung setzt sich dafür ein, dass Menschen mit Behinderung gleichberechtigt alog im Dunkeln — eine Ausstellung Zugänge zu Bildungsangeboten und zum zur Entdeckung des Unsichtbaren« Arbeitsmarkt erhalten. Die Stiftung engagiert sich für Gruppen, die im gesellschaftlichen ermöglicht Besuchern, den Alltag und und politischen Bemühen um Inklusion nicht die Lebenswelt blinder oder sehbehinimmer im Fokus stehen. Zudem fördert die derter Menschen kennenzulernen. Der Stiftung innovative Konzepte, die die Chancen der Digitalisierung für Menschen mit BehindeRollentausch schult die Sinne und das rung fruchtbar machen. Empathievermögen und macht Inklusion unmittelbar erlebbar. Die Neueröffnung des Museums am neuen Standort in der B-Ebene der Hauptwache mitten im Frankfurter Stadtzentrum steht unmittelbar bevor. Die randstad stiftung fördert das Dialogmuseum seit 2015. Weitere Informationen zur geplanten Eröffnung finden Sie auf der neu gestalteten Website des Dialogmuseums — natürlich barrierefrei! Barrierefreie Teilhabe

Mehr zur Ausstellung

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QuerWege »Ein Film für meine Zukunft«

Jugendliche mit einer geistigen Behinderung finden ihren Weg in die Arbeitswelt Wie gelingt Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung der Schritt von einer inklusiven Schule in die Arbeitswelt? Wie können sie geeignete Betriebe und Einrichtungen davon überzeugen, sie einzustellen? Diese Fragen bewegt Eltern, Lehrer und Schüler der inklusiven Freien Gesamtschule UniverSaale in Jena. Sie haben das Projekt »Ein Film für meine Zukunft« initiiert. In einer Projektwoche werden gemeinsam mit Medienpädagogen Videoclips produziert. In den Filmen können sich die Jugendlichen selbst vorstellen, ihre Berufswünsche schildern und bildhaft zeigen, welche Erfahrungen sie bereits in Praktika gesammelt haben. Die produzierten Filme können die Jugendlichen im weiteren Bewerbungsprozess einsetzen. »Ein Film für meine Zukunft« trägt dazu bei, den Übergang zwischen Schule und Berufsleben entsprechend der individuellen Entwicklung und Persönlichkeit, den Interessen und Bedürfnissen der Jugendlichen zu gestalten. Die Filme unterstützen die Jugendlichen und ihre Eltern dabei, die vielfältigen Anforderungen dieses Übergangs besser zu bewältigen und langfristig einen Platz in der Arbeitswelt zu finden, der den Interessen und Möglichkeiten der Jugendlichen entspricht. Zudem erwerben die Jugendlichen berufsrelevante Kompetenzen: Sie lernen, ihre eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und im Film zu reflektieren. Sie stärken ihr Selbstwertgefühl und üben, sich zu präsentieren. Die randstad stiftung hat 2020 gemeinsam mit weiteren Förderpartnern die Produktion von fünf Filmen an der UniverSaale gefördert. Mehr zum Filmprojekt

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Zahlen und Fakten

900.000

900.000

900.000

850.000 Stiftungskapital in €

800.000

378.000

378.000

378.000

378.000 218.000 Freie Rücklage in €

Stiftungskapital und Fördermittel

Per 31. Dezember 2020 beträgt das Stiftungskapital € 900.000. Es wird bis auf weiteres nicht aufgestockt. Die freie Rücklage der Stiftung beträgt € 218.000. Die Stiftung finanziert ihre Arbeit 2020 durch Restmittel aus dem Jahr 2019, die frei gewordenen Mittel zur Kapitalaufstockung aus 2019 und Zinserträge. Damit ist eine satzungsgemäße Förderarbeit der Stiftung sichergestellt.

34 mehr als

Projekte

Geförderte Projekte

In 34 Projekten hat sich die Stiftung bislang operativ und fördernd für mehr Chancen in Bildung und Arbeit engagiert. Sämtliche Projekte sind auf der Stiftungswebsite dokumentiert.

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Berufswege und Bildungschancen

80 mehr als

Partner

Zukunft der Arbeit

Barrierefreie Teilhabe

Kooperationspartner

Die randstad stiftung pflegt einen kooperativen Stil: Sie arbeitet eng mit anderen Stiftungen und Partnern aus Wissenschaft und Praxis zusammen. Denn wer sich gemeinsam für die gleichen Ziele starkmacht, kann eine größere Wirkung erzielen.

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Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit Transparenz, Offenheit und Barrierefreiheit in der Kommunikation mit Projektpartnern und in der Öffentlichkeit gehören zum Selbstverständnis der randstad stiftung. Die Stiftung hat sich den Grundsätzen guter Stiftungspraxis verpflichtet und unterstützt die Initiative »Transparente Zivilgesellschaft«. Die Website ist die zentrale Informationsplattform der Stiftung. Sie informiert über die Entwicklung der aktuellen Förderprojekte und dokumentiert den Verlauf abgeschlossener Projekte. Neben Informationen zu den Projekten finden sich auf der Stiftungswebsite zudem Angaben zur Personalstruktur, Mittelherkunft und -verwendung. Die Website ist für Menschen, die Informationstechnik nur eingeschränkt nutzen können, zugänglich. Unter anderem bietet sie Alternativtexte und Beschreibungen für Videos. Kontraste, Farben und Schriftgrößen sind anpassbar und die Seite ist ohne Maus bedienbar. Die Website entspricht den Vorgaben der Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz (BITV 2.0). Seit 2011 publiziert die randstad stiftung einen Tätigkeitsbericht mit Angaben zur Stiftungsentwicklung. Der Bericht ist als Download auf der Website verfügbar. Über Stiftungsthemen und -projekte informiert ein Newsletter einmal pro Quartal das Netzwerk der Stiftung mit Kontakten zu Stiftungen, Unternehmen, Hochschulen und Meinungsführern aus der Lern- und Arbeitswelt. Anlassbezogen informiert die randstad stiftung ausgewählte Journalisten und Medienvertreter über Neuigkeiten zu den Förderprojekten.

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Gremienstruktur Vorstand

Andreas Bolder Vorsitzender

Hanna Daum Geschäftsführung Kuratoriumsvorsitzender

Jan-Ole Schneider Chief Financial Officer ›  Randstad Deutschland

Kuratorium

Roland Hehn Chief Human Resources Officer and Head of Regional Centers ›  Member of Group Management Board, Heraeus Holding GmbH

Richard Jager Chief Executive Officer und Sprecher der Geschäftsführung ›  Randstad Deutschland

Prof. Manuela Rousseau Leiterin Corporate Social Responsibility Headquarters ›  Beiersdorf AG Aufsichtsrätin Beiersdorf AG Aufsichtsrätin maxingvest ag

Prof. Dr. Jutta Rump Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Internationales Personalmanagement und Organisationsentwicklung ›  Hochschule Ludwigshafen Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability, Ludwigshafen

Jürgen Scholl Geschäftsführer ›  CW Haarfeld GmbH

Prof. Dr. Alexander Spermann Arbeitsmarktökonom ›  FOM Hochschule für Oekonomie & Management, Köln Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Dienstleister

Crolla Lowis GmbH Kommunikation und Design

Dr. Laila Weigand Pressearbeit

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Ausblick

2021 steht wie auch 2020 im Zeichen der Corona-Pandemie. Welche Auswirkungen sie auf Menschen und Gesellschaft haben wird, ist noch nicht abzusehen. Fest steht schon heute, dass die lange Zeit des Social Distancing gesellschaftliche Herausforderungen wie Bildungs- und Chancengerechtigkeit weiter zuspitzt. Mit neuer Dringlichkeit wird sich die randstad stiftung in ihren Förderprojekten dafür einsetzen, dass die Akteure in der Lern- und Arbeitswelt den Veränderungen kompetent und zuversichtlich begegnen. Im Themenfeld »Zukunft der Arbeit« werden wir analysieren, wie die Pandemie die Arbeitswelt verändert — und wie wir daraus auch Positives für unser Berufsleben ableiten können.

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Und in den beiden Themenfeldern »Berufswege und Bildungschancen« und »Barrierefreie Teilhabe« möchten wir unser Augenmerk darauf richten, Bildungsund Zukunftschancen zu stärken und Übergänge, zum Beispiel zwischen Schule und Ausbildung, auch in Zeiten der CoronaPandemie zu erleichtern. Dabei setzen wir unseren kooperativen Stil fort und machen uns gemeinsam mit unseren Partnern aus Wissenschaft und Praxis, aus Stiftungen und Sozialunternehmen für die Lern- und Arbeitswelt stark.

Redaktion: Dr. Laila Weigand Gestaltung und Satz: Crolla Lowis, Aachen Schriften: Frutiger und Lyon

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Besuchen Sie unsere Website mit Informationen zu aktuellen Projekten und Publikationen:

www.randstad-stiftung.de


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