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GÖTTER DÄMMERUNG EIGENGEWÄCHSE
Mitglieder der Tanzcompagnie choreografieren selbst
DIE SPIELZEIT 19/20
„Familienbande“ als Leitmotiv / Letzte Saison im „alten“ Haus
M I T PAU K E N UND TROMPETEN Der Orchestererlebnistag für Groß und Klein
MAINFRANKENTHEATER.DE
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EDITORIAL D
er Weltenbrand, mit dem Wagners Götterdämmerung endet – er wird in unserer Werbung mit dem Motiv der brennenden Festung Marienberg ironisch konnotiert. Der Zufall will es, dass Richard Wagners Opus magnum just an dem Tag Premiere im Mainfranken Theater feiert, an dem auch die Europawahl stattfindet. Und, noch so ein Zufall: Wenige Wochen zuvor brennt die Kathedrale Notre-Dame in Paris, und die Bilder, die unserem 2017 ersonnenen Werbemotiv nicht ganz unähnlich sind, gehen um die Welt. Die vielfältige Theater- und Orchesterlandschaft in Deutschland ist beispiellos, und das weltweit. Sie zieht Künstlerinnen und Künstler aus allen Teilen der Erde an. Allein am Mainfranken Theater arbeiten zurzeit Menschen aus 25 Nationen. Mehr als 60 unserer Kolleginnen und Kollegen haben ihren Pass aus einem europäischen oder auch außereuropäischen Land. Mit anderen Worten: Die europäische Idee ist in den deutschen Theatern und Orchestern gelebte Praxis. Mehr noch, die Vielfalt, die es in der Bühnenkunst so wohl nur hierzulande gibt, sie wäre ohne die Internationalität der Ensembles kaum vorstellbar. Welch ein Privileg ist es da, innerhalb Europas, der Freizügigkeit sei Dank, den Wohnort und Arbeitsplatz nach Gusto wählen zu können! Trotzdem scheinen mehr und mehr Menschen mit der europäischen Idee zu hadern. Das politische Europa ist in der Wahrnehmung vieler kaum mehr als ein Bürokratiemonster, weit weg von den eigenen Interessen und Nöten. Die geringe Wahlbeteiligung bei der letzten Europawahl legt davon beredtes Zeugnis ab. In die Bedeutung der eigenen Stimme wird nicht vertraut.
Britta Grigull
Doch das setzt einen Teufelskreis in Gang, denn Demokratie in Europa kann es nur mit Unterstützung der Wähler geben. Als Notre-Dame brannte, zeigten sich die Menschen grenzüberschreitend, aus dem Geiste einer gemeinsamen europäischen Kulturidentität, solidarisch. Und sogar die Götterdämmerung eröffnet im Nachspiel des Orchesters auf musikalische Art einen Hoffnungsschimmer, dass das Weltenende noch nicht besiegelt sei. Möge die diesjährige Europawahl von diesem Optimismus profitieren… Ihre
Britta Grigull Leiterin Marketing, Vertrieb & Kommunikation
D i r k Te r w e y
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it großen Schritten geht es derzeit auf der Theaterbaustelle voran. Zunächst wurde in den vergangenen Monaten mit viel Aufwand und zusätzlicher Detailarbeit die Baugrube für unser neues Kopfgebäude abgesichert. Ein Stahlgerüst unterfängt nun das vordere Bestandsfoyer. Anschließend wurden die massiven Überbleibsel des alten Ludwigsbahnhofs im Baugrund unterhalb des Foyers unter Einsatz von schwerem Gerät entfernt. Parallel konnten in enger Abstimmung mit den Fachleuten die archäologischen Untersuchungen abgeschlossen und der Erdaushub in die Tiefe vorangetrieben werden. Ein kurzer Ausblick: Anfang Juli beginnt mit der Errichtung des Rohbaus ein entscheidender Bauabschnitt. Nach den Abbrucharbeiten im vergangenen Sommer und der Errichtung der Baugrube können wir nun nach langer Planung auch praktisch neue Theaterwelten schaffen.
Ihr Dirk Terwey Geschäftsführender Direktor
HÄNSEL UND GRETEL
WA S H E I S S T H E I M AT I N E U R O PA?
Einführungsmatinee
Vortrag und Ausstellungseröffnung am 24. Juni im Foyer
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Mathew Habib gibt die Knusperhexe | Foto: Nik Schölzel
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In den kommenden Monaten wird aus der Baugrube das zukünftige Kopfgebäude wachsen. Im Untergeschoss werden zunächst Probebühnen, Technik- und Funktionsräume eingebracht, dann im Erdgeschoss das Eingangsfoyer mit der neuen Gastronomie und die Theaterkasse gebaut. Es folgen in den nächsten Etagen der neue Ballettsaal, weitere Foyerflächen, schließlich unser neues Kleines Haus und der künftige Stadtbalkon. Im Winter der Saison 20/21 wollen wir gemeinsam mit Ihnen unsere neue Spielstätte mit rund 330 Plätzen für alle Sparten eröffnen. Zunächst freuen wir uns aber gemeinsam mit Ihnen auf unsere letzte Spielzeit im „alten“ Haus. Die künstlerischen Teams und alle Mitarbeiter laden zu einem spannenden Finale in Ihr Theater ein. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie in Ihrer FOYER-Ausgabe. Unser Konzept eines Theaterumbaus bei laufendem Spielbetrieb hat derweil seine Feuertaufe bravourös bestanden. Weiter gilt das Leitwort: „Draußen Bau, drinnen Kunst“! Wir bedanken uns sehr herzlich für Ihre Begeisterung, mit der Sie unsere Reise durch die Baustellenzeit begleiten. Noch liegen viele Etappen vor uns, bevor wir im Herbst 2022 die Bestandssanierung mit der Wiedereröffnung des Großen Hauses abschließen werden. Über den Baufortschritt informieren wir Sie dabei weiter unter mainfrankentheater.de/theater.
änsel und Gretel zählt zu den beliebtesten Werken des Repertoires, zumal der deutschen Oper. Zehn Jahre ist es her, seit Humperdincks Märchenspiel zuletzt auf dem Spielplan des Mainfranken Theaters stand, jetzt ist die Oper in einer Neuproduktion von Sigrid Herzog wieder zu erleben. Nur bei wenigen Komponisten findet sich eine ähnliche Konzentration der Wahrnehmung ihres Schaffens auf ein einzelnes Werk wie im Falle Engelbert Humperdincks. Mit dem in Anlehnung an Wagners Parsifal sogenannten „Kinderstuben-Weihfestspiel“ Hänsel und Gretel gelang Humperdinck der große Durchbruch. Es ist seine erste vollständig ausgearbeitete Oper, auf ein Libretto seiner um vier Jahre jüngeren Schwester Adelheid Wette und nach dem bekannten Märchen der Brüder Grimm. Die Weimarer Uraufführung am 23. Dezember 1893 unter der Leitung von Richard Strauss etablierte Hänsel und Gretel von Beginn an als
Weihnachtsoper – ungeachtet der Tatsache, dass die Kinder ja im Sommer nach Erdbeeren suchen! Die eigentümliche Gattungsbezeichnung „Märchenspiel“ weitet den Interpretations rahmen aber auch zum abgründigen Symbolspiel: Der Irrpfad der Kinder, er führt nicht nur in einen dunklen Wald, sondern auch in das unbehauste und unheimliche Dickicht der Seele. In der Matinee zur Werkeinführung geben Regisseurin Sigrid Herzog, Bühnenbildnerin Julia Katharina Berndt und Kostümbildner Pascal Seibicke erste Einblicke in ihre Lesart des Opernklassikers, Kapellmeisterin Marie Jacquot bringt Licht in die Irrwege von Humperdincks opulenter Partitur. (bwa) MATINEE HÄNSEL UND GRETEL Sonntag, 23.6. | 11:00 Uhr | Foyer Eintritt frei
ls Abschluss der Vortrags- und Gesprächsreihe „Was heißt Heimat?“, die das Mainfranken Theater in Zusammenarbeit mit der Akademie Domschule Würzburg realisiert, beleuchtet der baskische Literaturwissenschaftler Ibon Zubiaur das Spannungsfeld zwischen dem Bündnis Europa und der Ausbildung von Nationalstaaten. Der baskische Nationalismus ist nicht nur besonders spät entstanden – nämlich erst um 1900 –, er konnte zudem sein Programm erst ab den 1980er Jahren im demokratischen Baskenland verwirklichen. Die Generation des Autors fungierte dabei als Versuchskaninchen. Diese Erfahrung verarbeitet Ibon Zubiaur unter dem Titel Wie man Baske wird – Über die Erfindung einer exotischen Nation in einem Essay, der 2015 erschien. Für seinen Vortrag nimmt er einen ironischen, aber fundierten Rückblick auf die Geschichte und die eigene Biografie vor. Dabei hinterfragt er die essentialistische Auffassung der Nationalidentität und regt zur Reflexion über Identitäten in Europa an. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zur Diskussion mit dem Vortragenden.
Als besondere Ergänzung der Thematik eröffnen Dramaturgin Antonia Tretter sowie die Kunstpädagogin Anja Schönau von der Universität Würzburg eine temporäre Ausstellung im Foyer des Mainfranken Theaters. Dabei werden Kunstobjekte der Theateröffentlichkeit präsentiert, die bei einem universitären Kooperationsprojekt von jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund der Uni-Schule der JuliusMaximilians-Universität (unter der Leitung von Prof. Dr. Ellinger, Lehrstuhl für Sonderpädagogik) sowie Kunststudierenden des Lehrstuhls für Kunstpädagogik entstanden. Es handelt sich um Schriftstücke sowie Malereien auf Leinwand zur Frage „Was heißt Heimat? – Objekte der Erinnerung als Heimat in der Fremde“. Die Kunstwerke werden vom 24. Juni bis 1. Juli 2019 im Foyer des Mainfranken Theaters zu sehen sein. (atr) VORTRAGS- UND GESPRÄCHSREIHE: WAS HEISST HEIMAT? „HEIMAT IN EUROPA?“ mit Dr. Ibon Zubiaur Montag, 24.6. | 19:00 Uhr | Foyer
Wa s h e i ß t H e i m a t ? | F o t o : E b e r h a r d Zw i c k e r, K U N S T S C H Ä T Z E V E R L AG – ( Wz b g /G e r c h s h e i m )
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Elena Batoukova-Kerl
Paul McNamara, Claudia Sorokina
GÖTTER DÄMMERUNG PREMIERE 26.5. | 16:00 UHR | GROSSES HAUS
Kosma Ranuer, Chor
Motiv: Mit freundlicher Genehmigung des Schöning-Verlags Lübeck
Akiho Tsujii, Silke Evers, Hiroe Ito
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BLACK RIDER
Maria Brendel
Alexander Darkow
28.5. | 5.6. | 13.6. | 16.6. | 19.6. | 26.6.
Julia Baukus, Cedric von Borries
Johanna Meinhard
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EIGENGEWÄCHSE Mitglieder der Tanzcompagnie choreografieren selbst von Dörte Kordzumdieke
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it Homegrown findet die experimentelle Reihe TanzXperiment ihren Abschluss für diese Spielzeit. Nach zwei Improvisationsabenden entwickeln die Tänzerinnen und Tänzer für Expedition N°3 ihre eigenen Ideen und choreografieren kurze Stücke für andere Mitglieder der Compagnie. Damit schließt Ballettdirektorin Dominique Dumais an die Tradition des Laboratorium Tanz aus den vergangenen Spielzeiten an und bietet den Tänzern die Möglichkeit, einen Abend ganz nach ihrer eigenen Vorstellung zu gestalten. Acht Compagniemitglieder wagen sich an die Herausforderung und haben Soli oder Gruppenchoreografien zu ganz unterschiedlichen Themen kreiert – von dramatisch über ironisch bis kurios. Insofern verspricht der Abend nicht nur abwechslungsreich zu werden, sondern bietet dem Publikum auch die Chance, die Persönlichkeiten der Tänzer, das, was sie bewegt, und verborgene Talente zu entdecken. Im Vorfeld der Premiere am 1. Juni in der Kammer haben wir die Choreografen gebeten, ihre Ideen zum Stück in wenigen Worten zu beschreiben. ÉTIENNE GAGNON-DELORME: Ich beschäftige mich mit dem Thema Geschmack. Als einzigartige Individuen teilen wir uns alle ein fast identisches Verdauungssystem. Aber wenn es um Fragen
D i e C h o r e o g r a f e n v o n T a n z X p e r i m e n t N˚ 3 | F o t o s : D o m i n i c H a r r i s o n
des Geschmacks geht, könnten wir nicht unterschiedlicher sein. ANNA JIRMANOVA: Ich lasse mich von einem Gedicht Emily Dickinsons inspirieren, das den Titel Freya trägt: „In this short life, That only has an hour. How much – how little, Is within our power.“ Daraus entsteht ein Solo für meine Kollegin Maya Tenzer. MARCEL CASABLANCA: Mich beschäftigt, wie eine Gesellschaft darüber entscheidet, was „seltsam“ ist. Wie kann ein so schwammiger Begriff scheinbar von jedem verstanden werden, wäh-
rend er zugleich so subjektiv ist? Wie sind wir zu bestimmten unausgesprochenen Verhaltensregeln gekommen, die wir nicht in Frage stellen? Um Seltsamkeit zu erzeugen, muss Normalität herrschen, deshalb ist das Komische für mich eine Form der Subversion. MAYA TENZER: Auf einem verlassenen Gelände, pinke Rauchluft. Der Geruch der nassen Erde und ein Elektroschock. Der Klang von aufprallenden Wellen in der Ferne. Ein Solo für mich selbst. DOMINIC HARRISION & KA CHUN HUI: Wir beobachten
die Beziehungen zwischen uns und den Menschen, die uns formen. Die Veränderungen, denen wir uns gegenüber sehen im Wachsen und wie wir damit umgehen. Das Stück funktioniert wie ein Dialog zwischen zwei Menschen, die sich nahe sind: „Es ist gut, dass du jung bist, du kannst dir Dinge vorstellen und spielen.” „Es ist nicht mehr dasselbe für mich.“ KATHERINA NAKUI: Eine Vulkanexplosion ist eine Dekonstruktion und Rekonstruktion zugleich. Die Umweltkatastrophe bringt neues Land hervor, wenn das Magma zu Stein wird. Aber es gibt auch die Rockmusik, die nach Steinen benannt ist. Es hat mich inspiriert, die beiden Elemente zusammenzudenken: Natur und Musik. TYREL LARSON: Rhythmus ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens: unser Tagesrhythmus; der Rhythmus unserer Schritte; der Rhythmus der Menschen und der Stadt um uns herum. Alle unsere Interaktionen mit Menschen haben ihren eigenen Rhythmus. Rhythmus kann auf unendlich viele Arten erzeugt, erforscht und gefunden werden. Mein Stück untersucht dieses Thema aus verschiedenen Perspektiven. PREMIERE TANZXPERIMENT N°3 Samstag, 1.6. | 20:00 Uhr | Kammer TANZXPERIMENT N° X Donnerstag, 6.6. | 19:30 Uhr | Großes Haus
DIE SPIELZEIT 19/20 „Familienbande“ als Leitmotiv / Letzte Saison im „alten“ Haus von Britta Grigull
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s ist die letzte komplette Saison vor der Eröffnung des neuen Kleinen Hauses und vor der sanierungsbedingten Schließung des Großen Hauses: die Spielzeit 19/20 am Mainfranken Theater. Das neue Programm der Würzburger Bühne steht ganz im Zeichen der familiären Gemeinschaft. Sie ist der Nukleus der Gesellschaft. Praktisch alle Parteien widmen ihr eigene politische Positionen. Und sie steht, das belegen aktuelle Studien, insbesondere bei jungen Menschen wieder hoch im Kurs: die Familie. Die Familie ist ein Ort, an dem Menschen, in welcher Lebensform auch immer, dauerhaft Verantwortung füreinander übernehmen. Dass dieses Ideal auch als Klischee entlarvt werden oder trefflich scheitern kann, macht es reizvoll für die künstlerische Auseinandersetzung auf der Bühne. Nach „Religionen“ und „Heimat“ in den vorangegangenen Spielzeiten widmet sich das Mainfranken Theater Würzburg unter dem Begriff „Familienbande“ also auch in der Saison 19/20 einem Leitthema mit Reibungspotenzial. Intendant Markus Trabusch: „Dass die Diskussion um den Familiennachzug von Asylberechtigten zuletzt so vehement geführt wurde, ist nur ein Aspekt von vielen, der uns die Aktualität und emotionale Tiefe des Themas vor Augen führt.“ Das Theater als der Ort, an dem in Gesellschaft für die Gesellschaft verhandelt werde, was alle angehe, sei dazu bestimmt, aktuelle Themen wie dieses aufzugreifen und auf künstlerische
Art zu beleuchten, meint Trabusch. „Wir wollen mit unserer Arbeit dazu beitragen, uns zu vergewissern, wer wir sind, was unsere Werte ausmacht und wie wir unsere Zukunft gestalten wollen. Theater will unterhalten, zum Nachdenken anregen – und möchte vor allem das Gespräch entfachen“, so der Intendant. VON VERDI BIS EÖTVÖS Reichlich Gesprächsstoff und gute Unterhaltung bietet im Musiktheater ein Spielplan, der mit Verdis Rigoletto oder mit dem Musical Evita Hitverdächtiges präsentiert, der mit dem Goldenen Drachen von Peter Eötvös aber beispielsweise auch einen der meistgespielten Musikdramatiker der Gegenwart erstmals am Mainfranken Theater vorstellt. Eine tragische Zuspitzung problematischer Familienbeziehungen spiegelt die berühmte Geschichte von Romeo und Julia wider. Zu Gehör gebracht wird sie in Bellinis großer Belcanto-Oper I Capuleti e i Montecchi. Ein weiterer Höhepunkt im Musiktheater ist Das Rheingold, eine Neuproduktion, die nach der Beschäftigung mit der Götterdämmerung in der ausgehenden Spielzeit – und mit der neuerlichen Unterstützung des Richard-Wagner-Verbands Würzburg-Unterfranken e.V. – realisiert wird. Wie in kaum einem anderen Stück seiner Zeit verbindet sich in Schillers Schauspiel Kabale und Liebe auf radikale Weise der Kampf um
eine romantische Liebe mit dem Aufbegehren gegen die Autorität der Väter. Die berühmten Comedian Harmonists wiederum verlieren durch die rassistische nationalsozialistische Politik angesichts ihrer Familienbande ihre Auftrittsmöglichkeiten. Die deutschsprachige Erstaufführung 5 Kilo Zucker ist eine außergewöhnliche Komödie des preisgekrönten israelischen Autors Gur Koren über die dritte Generation nach der Shoa. Sie erzählt mit Sprachwitz und Situationskomik nicht nur vom Umgang mit der Geschichte der Großeltern, sondern auch von der Herausforderung, neue Familienbande zu knüpfen. VON URSPRÜNGEN UND ARCHETYPEN Sind wir Menschen durch unsere Ursprünge in Afrika nicht alle miteinander verwandt, fragt der Tanzabend Es war einmal… von Kevin O’Day. Der Artist in Residence lässt sich vom Leitthema „Familienbande“ zu seinem ersten abendfüllenden Werk für die Tanzcompagnie des Mainfranken Theaters inspirieren. Dabei setzt er seine seit Jahrzehnten bestehende künstlerische Zusammenarbeit mit John King fort, der mit der Musik zum Stück beauftragt ist. NAKED feierte bereits bei seiner Uraufführung 2016 am Nationaltheater Mannheim Erfolge. Nun wird die Produktion von Dominique Dumais im Mainfranken Theater neu einstudiert. Archaische Geschichten und Bande sind
der Bezug zum Spielzeitmotiv, mit dem sich die Ballettdirektorin des Mainfranken Theaters darüber hinaus in ihrer neuen Choreografie #mythos auseinandersetzen will. Der Abend wird musikalisch gestaltet vom Philharmonischen Orchester Würzburg unter der Leitung seines neuen Ersten Kapellmeisters und stellvertretenden Generalmusikdirektors Gábor Hontvári. SYNTHESE AUS KUNST UND LEBEN Apropos Orchester: „Familienbande“ – ein in Musikerkreisen ebenfalls ergiebiges Thema – inspirierten auch den Konzertkalender der neuen Saison. Allen voran steht hier die Familie Wagner, der mit einem musikalischen Porträt von Vater Richard und Sohn Siegfried der Auftakt der neuen Sinfoniekonzertreihe gewidmet ist. In den Würzburger Dom führt das vierte Sinfoniekonzert und bringt dort mit Gustav Mahlers dritter Sinfonie eine ganze Welt zum Klingen. Komponiert am Ausgang des 19. und uraufgeführt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, überschreitet Mahlers dritter Gattungsbeitrag in jeder Hinsicht Grenzen. Es ist ein besonderer Höhepunkt des Konzertkalenders, den das Philharmonische Orchester unter der Leitung von Enrico Calesso gemeinsam mit den Würzburger Domsingknaben und den Damen des Opernchors des Mainfranken Theaters präsentiert.
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M I T PAU K E N U N D T RO M P E T E N Der Orchestererlebnistag für Groß und Klein
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m 1. Juni öffnet das Mainfranken Theater ab 14 Uhr seine Pforten für einen besonderen Tag im Zeichen der Musik. Die Musikerinnen und Musiker des Philharmonischen Orchesters laden zu verschiedenen Aktionen zum Zuschauen, Genießen und natürlich Mitmachen ein. Es ist viel geboten beim ersten Orchestererlebnistag. Im Theaterhaus werden Ensembles vielfältige musikalische Darbietungen zu Gehör bringen. Neben einem großen Mal- und Bastelbereich warten weitere Aktionen rund um die Musik. Ob nun bei kurzweiligen Kammermusikkonzerten im Herzen des Theaters, dem Orchesterkarussell oder bei Peter und der Wolf: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Neues zu erfahren und selbst kreativ zu werden. INSTRUMENTE VON A BIS Z Mit Pauken und Trompete, aber auch mit Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Posaune, Tuba und Harfe ertönen Arrangements zu „Hänschen klein“, „Grün, grün, grün“ oder auch „Bruder Jakob“. Die einzelnen Instrumente stellen sich zunächst solo vor, bevor dann alle zusammen die Lieder ins Orchesterkleid hüllen. Das interaktive Orchesterkarussell verspricht Spiel, Spaß und allerlei Wissen für Groß und Klein. Eine weitere Gelegenheit, Orchestermusik zu hören, bietet sich bei einer Aufführung des Märchenklassikers Peter und der Wolf in einer
Fassung für Bläserquintett. Ob Peters Plan, den großen grauen Wolf zu fangen, aufgeht, verraten Flötistin Young-Zoo Ko-Albers, Oboist Benjamin Mahla, Klarinettist Thomas Lampert, Fagottist Christian Jackel und Hornist Evan Williams. Neben den klassischen Orchesterinstrumenten finden sich immer wieder auch Tasteninstrumente auf dem Konzertpodium. Generalmusikdirektor Enrico Calesso stellt die unterschiedlichen Instrumente vor und verrät, wie genau der Klang beim Klavier, Cembalo oder der Celesta entsteht. Wer sich schon immer einmal gefragt hat, wie es ist, ein Orchester zu dirigieren, der erhält beim Orchestertag mit etwas Glück auch die Gelegenheit dazu, sich am Dirigentenpult zu probieren. Mit Werken von Antonín Dvorák, Johann Strauss und Co. gestalten Marie Jacquot und das Nonett des Philharmonischen Orchesters Würzburg einen Dirigierworkshop. Backstage präsentieren verschiedene Ensembles – vom Kontrabassquartett über das Violinduo bis zum Klarinettenquintett – Kammermusik von A bis Z.
türe oder einsätziger Instrumentalsatz, Vokalkomposition und Sinfoniesatz. Mozart geht mit der Ouvertüre zu Le nozze di Figaro, mit der Arie „Non piu andrai“ sowie dem Kopfsatz aus der g-Moll Sinfonie KV 550 ins Rennen. Aus Beethovens Œuvre erklingen die Egmont-Ouvertüre, „Ha, welch ein Augenblick“ aus Fidelio sowie das Finale seiner siebten Sinfonie. Die Polonaise aus Eugen Onegin, die Arie „Kogda bï zhizn“ und ein Satz aus der fünften Sinfonie sind die Beiträge Tschaikowskis. Mit dem Slawischen Tanz op. 46 Nr. 8, der Arie „Fac ut ardeat“ aus dem Stabat Mater sowie dem Finale aus der neunten Sinfonie geht Antonín Dvorák an den Start. Welche Komponisten sich im Duell begegnen, entscheidet das Los. Wer in die nächste Runde einzieht und wer am Ende zum Würzburger Komponistenliebling gekürt wird, liegt beim Publikum. Als Gesangssolist steht der Bariton Uwe Schenker-Primus dem Philharmonischen Orchester zur Seite. (bek)
MIT PAUKEN UND TROMPETEN ORCHESTERERLEBNISTAG FÜR GROSS UND KLEIN Samstag, 1.6. | 14:00 bis 17:00 Uhr | Ganzes Haus KOMPONISTEN-BATTLE Samstag, 1.6. | 19:30 Uhr | Großes Haus
MIT PAUKEN UND TROMPETEN: PROGRAMM IN CONCERT
DO IT YOURSELF – INSTRUMENTE
Peter und der Wolf Der Märchenklassiker als Bläserquintett
Kreativtisch Reisrassel, Strohhalm-Panflöte und Co. zum Selberbauen Orchesterbastelbogen
Komponisten-Battle Musikalischer Slam mit Werken von Mozart, Beethoven, Tschaikowski und Dvorák
Fünf für Mozart Ausschnitte aus Mozarts Klarinettenquintett Feines aus Frankreich Violinsonate von Fauré The American Way Ausschnitte aus dem Amerikanischen Quartett von Dvorák
Malstation Musikalische Malvorlagen Peter und der Wolf-Bastelbuch „Create your instrument“
TASTEN – TAKTE – TÖNE Orchesterkarussell Instrumente interaktiv kennenlernen Tastenzauber Woher kommen die Töne bei Cembalo, Celesta und Co.? TTT – Titel, Takte, Temperamente Dirigierworkshop
Think twice Hör-Spiel Musikalisches Kreuzworträtsel
Schlagkräftig: Percussion plus Brasilianische Mythen von Rosauro
BACKSTAGE-KONZERTE
INTO THE WOODS
All about the bass Werke für Kontrabass
Werkstattschau Rohrbau-Workshop
Das Philharmonische Orchester zu Gast beim Mozartfest 2019
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ebenso wie jenes zur Nachtmusik spürt dem Phänomen Mozart nach. Dass Mozart, dessen Wirken die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts prägte, doch schon so explizit romantische Züge aufweist, formte das übergeordnete Motto des diesjährigen Klassikfestivals, das ganz offen die Frage stellt: „Mozart, ein Romantiker?“ Dementsprechend bietet das Programm zur Nachtmusik neben der traditionellen Serenade in G-Dur und dem Klarinettenkonzert in A-Dur einen Ausblick auf die Ära der Romantik: Felix Mendelssohn Bartholdy, der wie kaum ein anderer Natur in Musik setzte, zeichnete schillernd-funkelnde Klangbilder in seiner Konzertouvertüre zur sagenumwobenen Meerjungfrau Melusine. Ganz in Kindheitserinnerungen und spätromantischen Klängen schwelgend, kom-
IT’S CHRISTMAS TIME 7. & 13.12.2019 | 19:30 Uhr Großes Haus KONZERT ZUM JAHRESWECHSEL 30.12.2019 & 1.1.2020 & 6.1.2020 19:30 Uhr | Großes Haus
NACHTMUSIK 20.6.2020 | 21:00 Uhr Hofgarten der Residenz SOMMERKONZERT: ROMEO UND JULIA 25.6.2020 | 19:30 Uhr Großes Haus ITALIENISCHE NACHT 3. & 4.7.2020 | 20:00 Uhr Kaisersaal der Residenz HAFENSOMMER 24.7.2020 | 20:30 Uhr Alter Hafen
Latin Duo Violin-Duos von Igudesman
ANGENEHM, MOZART! wei Konzerte, das Sinfoniekonzert am 13. Juni im Kaisersaal und die Nachtmusik am 22. Juni im Hofgarten, spielt das Philharmonische Orchester unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso im Rahmen des diesjährigen Mozartfestes. „Ein Wunder an Musikalität, originell, spontan, immer frei“, war in der Süddeutschen Zeitung über Noa Wildschut zu lesen. An der Seite des Philharmonischen Orchesters ist die junge Geigerin am 15. Juni mit Mozarts Violinkonzert in A-Dur KV 219 zu erleben. Eingerahmt wird dieses gleichermaßen virtuose wie kantable Konzert vom Vorspiel zur Oper Capriccio von Richard Strauss und der Prager Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart. Dieses Programm
AUFTAKT! Eine Revue 22.9.2019 | 19:30 Uhr Großes Haus
KAISERSAALKONZERT 14.6.2020 | 20:00 Uhr Kaisersaal der Residenz
MUSIC-SLAM Am Abend wartet noch ein besonderes Konzerterlebnis: eine Komponisten-Battle. Mozart, Beethoven, Tschaikowski und Dvorák treten gegeneinander an. Werke aus drei unterschiedlichen Kategorien wurden ausgewählt: Ouver-
SPIELZEIT 19/20 KONZERTEVENTS
ponierte demgegenüber Zoltán Kodály seine temperamentvollen Tänze aus Galánta. Raus in die Natur, lautet die Aufforderung der Romantik, der das Philharmonische Orchester bei der Nachtmusik einmal mehr und nur zu gerne folgt. (bek)
DAS PHILHARMONISCHE ORCHESTER WÜRZBURG BEIM MOZARTFEST: KAISERSAALKONZERT Donnerstag, 13.6. | 20:00 Uhr | Kaisersaal Einführung 19:15 Uhr im Fürstensaal NACHTMUSIK Samstag, 22.6. | 21:00 Uhr | Hofgarten der Residenz
SINFONIEKONZERTE FAMILIENBANDE 24. & 25.10.2019 | 20:00 Uhr Hochschule für Musik FERNE KLÄNGE 14. & 15.11.2019 | 20:00 Uhr Hochschule für Musik DAS ANDERE ICH 30. & 31.1.2020 | 20:00 Uhr Hochschule für Musik EINE GANZE WELT 20. & 21.2.2020 | 20:00 Uhr Würzburger Dom VERBOTENE LIEBE 26. & 27.3.2020 | 20:00 Uhr Hochschule für Musik DAS INNERE BAND 7. & 8.5.2020 | 20:00 Uhr Hochschule für Musik
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ZUM LETZTEN MAL Prinz Friedrich von Homburg – Heinrich von Kleist
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er General Friedrich von Homburg träumt und versäumt die Anweisungen für den Kampf gegen die Schweden. Entgegen der militärischen Order gibt er den Befehl zum Angriff. Die Schlacht bei Fehrbellin wird erfolgreich geschlagen. Doch der Kurfürst lässt den Schlafwandler verhaften und zum Tode verurteilen. Rechtsstaatliche Prinzipien sind wichtiger als die tatsächlichen Folgen der Tat.
Durch das Eingreifen der von Homburg geliebten Nathalie nimmt die Auseinandersetzung um Eigensinn und Gemeinwohl eine unerwartete Wendung. (atr) ZUM LETZEN MAL: PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG Mittwoch, 12.6. | 19:30 Uhr | Großes Haus Einführung 19:00 Uhr
Siegfried, der kleine Drachentöter – Adrian Sieber
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ie Uraufführungsproduktion von Adrian Siebers Siegfried-Oper wurde gleichermaßen von Publikum und Presse mit Lob bedacht und ist nun letztmalig in der Kammer zu erleben. Der kleine Siegfried ist von der Nibelungensage fasziniert, ganz besonders vom legendären Schatz der Nibelungen. Regin, der Schmied, will mit Siegfrieds Hilfe in
den Besitz des Schatzes gelangen. Dieser wird von dem Drachen Fafnir bewacht. Von Regin getrieben, zieht Siegfried in den Kampf gegen Fafnir und muss dabei eine große Entscheidung treffen. (bwa) ZUM LETZEN MAL: SIEGFRIED, DER KLEINE DRACHENTÖTER Samstag, 15.6. | 17:00 Uhr | Kammer
Prinz Friedrich von Homburg | Fotos: Nik Schölzel
Siegfried, der kleine Drachentöter | Fotos: Gabriela Knoch
SO NOT MODERN COOKING!
PREMIEREN 19/20
Letztes Trash Lab der Spielzeit am 28. Juni
Musiktheater
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ährend Ernährungsgurus und Gesundheitscoaches aus der Essenskultur einen Selbstoptimierungswettbewerb machen, formiert sich in der Kammer Widerstand. Rezept für einen einmaligen Abend: Eine Kammer 92 Zuschauerinnen und Zuschauer Diverse Leibgerichte ½ Portion Lebenserfahrung Ein Pfund Philosophisches Eine Handvoll Süßes und Saures Etwas Schalk Ein Bund Action aus drei Sparten Eine Prise Trash Musikalische Untermalung nach Geschmack
Die Zutaten am Freitag, 28. Juni, ab 21 Uhr, unter der künstlerischen Leitung von Albrecht Schroeder entspannt zusammenführen. Mit kühlen Getränken abschmecken und circa 60 Minuten genießen. Was nach Bier und Fleisch riecht, wird ein unvergleichlicher Gaumen-, Ohren- und Augenschmaus. Wer im Anschluss noch nicht genug hat, bleibt zur Party im Treppenhaus: formidable Verdauung aller Beteiligten garantiert! (atr)
DAS RHEINGOLD 14.3.2020 | Großes Haus
RIGOLETTO 12.10.2019 | Großes Haus
DAS MEDIUM 15.3.2020 | Kammer
EVITA 30.11.2019 | Großes Haus
I CAPULETI E I MONTECCHI 24.5.2020 | Großes Haus
DER GOLDENE DRACHE 25.1.2020 | Großes Haus Schauspiel
TRASH LAB: SO NOT MODERN COOKING! Freitag, 28.6. | 21:00 Uhr | Kammer Anschl. Party
IMPRESSUM Herausgeber: Mainfranken Theater Würzburg | Theaterstraße 21 | 97070 Würzburg Intendant: Markus Trabusch Geschäftsführender Direktor: Dirk Terwey Registergericht: AG Würzburg Chefredaktion: Britta Grigull (bgr) Redaktion: Bianca Berndt (bdt), Susanne Bettels (sbe), Marlies Hagelauer (mha), Maria Karamoutsiou (kar), Dörte Kordzumdieke (dko), Inka Kostan (ink), Beate Kröhnert (bek), Katharina Nay (nay), Antonia Tretter (atr), Berthold Warnecke (bwa) Terminredaktion: Daniel Peetz (dap)
HÄNSEL UND GRETEL (WA) 29.9.2019 | Großes Haus
Redaktionsschluss: 16.5.2019 Erscheinungstermin: 25.5.2019 Umsetzung: MainKonzept | Berner Str. 2 | 97084 Würzburg | T 0931 6001-452 | www.mainkonzept.de Produktmanagement: Stefan Dietzer (Ltg.) Corporate Design: Marc Bausback Grafik: Lee Hinkelmann Fotos: S. 3: Nik Schölzel, Gabriela Knoch Mediaberatung: Bianca Roth, bianca.roth@mainpost.de Druck: Main-Post GmbH | Berner Str. 2 97084 Würzburg
KABALE UND LIEBE 28.9.2019 | Großes Haus
5 KILO ZUCKER (DEA) 29.11.2019 | Kammer
KEIN SCHIFF WIRD KOMMEN 29.9.2019 | Kammer
FRÄULEIN JULIE 13.2.2020 | Kammer
DIE COMEDIAN HARMONISTS 19.10.2019 | Großes Haus
HIOB 15.2.2020 | Großes Haus
SCHWALBENKÖNIG 22.11.2019 | Kammer
WIE SCHNUPPEN VON DEN AUGEN (UA) 2.4.2020 | Kammer
DER RÄUBER HOTZENPLOTZ 24.11.2019 | Großes Haus
PENSION SCHÖLLER 4.4.2020 | Großes Haus Tanz
ES WAR EINMAL... 3.11.2019 | Großes Haus
#MYTHOS 25.4.2020 | Großes Haus
NAKED 31.1.2020 | Großes Haus
VORVERKAUFSSTART ZUR SPIELZEIT 19/20: 2. JULI 2019
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GÖTTERDÄMMERUNG SISYPHOS AUF SILVANER
Einführung 19:30
GROSSES HAUS KAMMER
Einführung 19:00
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Einführung 15:30
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SPAZIERGANG HINTER DEN KULISSEN DAS BUCH VON ALLEN DINGEN MUTTERSPRACHE
Einführung 19:00
BÜHNENEINGANG KAMMER GROSSES HAUS
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19:30-22:00
Letztmals | E PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG
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16:00-21:50
Premiere | P
GÖTTERDÄMMERUNG
Einführung 15:30 anschl. Premierenfeier
GROSSES HAUS
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20:00-22:15 20:00
THE BLACK RIDER MOZARTFEST: KAISERSAALKONZERT
19:30-22:15 20:00-21:00
KING ARTHUR SISYPHOS AUF SILVANER
BEHR-HALLE RESIDENZ
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20:00-22:15
THE BLACK RIDER
BEHR-HALLE
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Einführung 19:30
GROSSES HAUS KAMMER
MUTTERSPRACHE
Einführung 19:00
KAMMER GROSSES HAUS
Einführung 19:00
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19:30-22:15
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KING ARTHUR
Einführung 19:00
GROSSES HAUS
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Letztmals SIEGFRIED, DER KLEINE DRACHENTÖTER
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GÖTTERDÄMMERUNG
Einführung 15:30
GROSSES HAUS
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15:00-20:50 20:00
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GÖTTERDÄMMERUNG THE BLACK RIDER
Einführung 14:30
GROSSES HAUS BEHR-HALLE
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MUTTERSPRACHE THE BLACK RIDER
Einführung 19:00
GROSSES HAUS BEHR-HALLE
16:00-21:50
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GÖTTERDÄMMERUNG
Einführung 15:30
GROSSES HAUS
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CHANSONS XPERIMENT: HEIMATKÖRPER MOZARTFEST: NACHTMUSIK
Einführung 19:00
Premiere
GROSSES HAUS KAMMER HOFGARTEN
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19:30-22:00
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PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG
Einführung 19:00
GROSSES HAUS
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JUNI SA
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14:00-17:00 19:30 20:00
Premiere
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ORCHESTERERLEBNISTAG: MIT PAUKEN UND TROMPETEN KOMPONISTEN-BATTLE TANZXPERIMENT: EXPEDITION N° 3
GANZES HAUS GROSSES HAUS KAMMER
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MATINEE: HÄNSEL UND GRETEL MUTTERSPRACHE
FOYER GROSSES HAUS
Einführung 19:00
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KING ARTHUR
Einführung 19:00
GROSSES HAUS
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FOYER
VORTRAGS- UND GESPRÄCHSREIHE: HEIMAT IN EUROPA?
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PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG
Einführung 19:00
GROSSES HAUS
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THE BLACK RIDER
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KING ARTHUR XPERIMENT: HEIMATKÖRPER
Einführung 19:00
GROSSES HAUS KAMMER
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MUTTERSPRACHE TRASH LAB
Einführung 19:00
GROSSES HAUS KAMMER
BEHR-HALLE
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BEHR-HALLE
THE BLACK RIDER
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Premiere
KAMMER GROSSES HAUS
THE X: LESS HOME TANZXPERIMENT: EXPEDITION N° X
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MUTTERSPRACHE
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GROSSES HAUS
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Gastspiel
BÜHNENEINGANG GROSSES HAUS
SPAZIERGANG HINTER DEN KULISSEN ERWIN PELZIG: WEG VON HIER
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15:00-16:00 19:30-22:00
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SIEGFRIED, DER KLEINE DRACHENTÖTER Einführung 19:00 PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG
KAMMER GROSSES HAUS
15:00-20:50 20:00-21:00
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GÖTTERDÄMMERUNG SISYPHOS AUF SILVANER
Einführung 14:30 Einführung 19:30
PREMIERE 26.5. | 16:00 UHR | GROSSES HAUS
GÖTTER DÄMMERUNG Änderungen vorbehalten. Tickets & weitere Informationen: T 0931 3908-124 | karten@mainfrankentheater.de Abkürzungen: A - H Stadtabo | Ju Jugendabo | L - V Theaterringe | K Konzertabo | P Premierenabo | PK Premierenabo Kammer | S + SB Sonntagsabo | Y Schauspielabo | FABO Familienabo VB Volksbühne | HFM Hochschule für Musik | VHS Volkshochschule | Behr-Halle (ehemals Efeuhof ) im Würzburger Rathaus, Rückermainstraße 2
GROSSES HAUS KAMMER
JUNI 2019
MAINFRANKENTHEATER
SEITE 8
ÜRZBURG
LESS HOME
HEIMATKÖRPER
Theater-Spielclub TheX feiert Premiere
Ein Rechercheprojekt des Theater-Spielclubs Xperiment
M
Kampagnenmotiv zu „Less Home“ | Foto: Marlies Hagelauer
A
m 6. Juni feiert der Spielclub TheX mit Less Home die Premiere seines selbst entwickelten Stückes. Die Jugendlichen thematisieren das Leitmotiv „Heimat“ der Spielzeit 18/19 auf der Kammerbühne. Ausgehend von der Frage „Darf ich Deutschland lieben?“, diskutierten die jungen Theaterspielerinnen und -spieler in den Proben ihre eigene Einstellung zum Thema Heimat. Sie erkannten, dass sie sich in der gesellschaftlichen Debatte um Zuwanderung und in ihrer Einstellung zu ihrer Heimat positionieren müssen. Less Home erzählt die Geschichte von Karsten, Alex und Michi. Die drei Jugendlichen vertreiben sich ihre Zeit am Bahnhof. Sie verbindet ihre Einstellung zu Deutschland und ihr Hass auf das, was vermeintlich schief läuft in ihrem Land. Aus ihrem Unmut und ihrer Ideologie machen sie keinen Hehl. Die Geschichte um die drei Jugendlichen wird im Stück immer wieder unterbrochen und mit Szenen ergänzt, die die Spielerinnen und Spie-
ler des Spielclubs TheX auf die Frage nach ihrer Heimat gefunden haben. Die Gruppe stellt fest, dass Heimat mehr ist als nur ein Stück Land, auf dem ein paar Zwetschgenbäume stehen. Dass ihre Antworten mehr sind als das, was sie in den Kommentarspalten auf YouTube posten (und lesen müssen), und dass es einen ganzen Katalog deutscher Dinge gibt, der sie alle verbindet. Es spielen Nuria Abels, Amélie Albrecht, Luise J. Beyes, Lena Engel, Antonia Grimm, Nina Guckenberger, Elli Klopf, Vincent van Slageren, Katharina Riel, Viktoria Schuller, Nielson Völk, Adrian Vogelsang und Lea Wiesemann. Die Leitung des Spielclubs liegt in den Händen der Theaterpädagogin Marlies Hagelauer und des Schauspielers Martin Liema. (mha)
it Heimatkörper feiert am 22. Juni der Theaterclub Xperiment Premiere. Ausgehend von der Frage „Ist mein Körper ein Konstrukt, das sich an Heimat erinnern will?“, hat dieser altersübergreifende Spielclub ein Rechercheprojekt unter der Leitung von Theaterpädagogin Maria Karamoutsiou entwickelt. Um das Spielzeitmotto „Heimat“ zu hinterfragen, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Antworten rund um ihren Körper gesucht. Nach dem Probenbeginn im Oktober nutzten sie ihren Probenraum als außergewöhnliches Labor, in dem sie mit ihrer eigenen Körperlichkeit experimentierten und improvisierten. Die Gruppe sammelte Material über die Begriffe Heimat und Körper und schrieb dazu biografische Texte. Aus alltäglichen Bewegungen wurden kollektive Choreografien, und ein kurzes Gedicht wurde zu einem Lied. Heimatkörper nutzt die Methode der künstlerischen Forschung und behält durch seinen
PREMIERE Donnerstag, 6.6. | 19:00 Uhr | Kammer DIE NÄCHSTE VORSTELLUNG Dienstag, 16.7. | 19:00 Uhr | Kammer
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PREMIERE Samstag, 22.6. | 20:00 Uhr | Kammer NÄCHSTE VORSTELLUNGEN Donnerstag, 27.6. | 20:00 Uhr Montag, 1.7.| 20:00 Uhr
Kampagnenmotiv zu „Heimatkörper“ | Foto: Maria Karamoutsiou
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performativen Charakter auch während der Aufführung die Struktur einer Recherche. Präsentiert wird eine Collage, die die Verbindung zwischen Heimat und Körper aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Dem Publikum bleibt zu fragen: Kann der Körper Heimat sein oder nicht? Es spielen Dagmar Binzenhöfer, Alexandra Herok, Petra Keller, Monika Kirchholtes, Deborah Königer, Anja Nebl, Bastian Schmitt, Reinhold Stauder, Renate Tief und Renate Wagner. Kilian Rolle gibt die Stimme aus dem Off. Die Komposition und Einstudierung des Liedes übernahm Tyron Kretzschmar. (kar)