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# IMPRESSUM Chefredaktor: Michael Rechsteiner (rec)

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Sichern Sie sich jetzt den Dreitagespass für das Greenfieldfestival vom 11. bis 13. Juni 2010 inkl. Bahnfahrt oder Parkplatz und wir schenken Ihnen die RCKSTR-Memberschaft im Wert von 99 Franken.

Herausgeberin: All 4 Music & Lifestyle GmbH

Redaktions-Praktikantin: Geschäftsführer: Bea Peter (bea) Joel Meier Druck: Die Wattenscheider Medienvertriebs GmbH D-44867 Bochum

Redaktion: Elena Cali (eli) Katinka Oppeck (kätt) Laetitia Burkhard (le) Marco Rüegg (rgg) Rainer Etzweiler (rez) Schimun Krausz (shy)

GREENFIELD TICKET KAUFEN UND GRATIS RCKSTR MEMBER WERDEN.

Greenfield 3-Tagespass im Wert von CHF 198.RockStar Member-Card mit bis zu 1’000.- Vergüstigungen/Jahr Ihre eigene @rockstar.ch E-Mailadresse Zugang zur RockStar-Backstage-Area mit Preisen bis zu 3’000.10.- Gutschein bei CeDe.ch 1 Gratis RockStar-T-Shirt nur 1 Jahr RockStar in den Briefkasten

Vetrieb: All 4 Music & Lifestyle GmbH Passive Attack GmbH Modul GmbH Valora AG,Muttenz

Freie Autoren: Andy Lanzone (lance) Cyril Schicker (cys) Danko Jones David Gadze (dave) Franz X.A. Zipperer (zip) Lukas Rühli (lru) Mario Corpataux (mac) Margg Zanella (maz) Miriam Suter (mis) Patrik Wydler (pat) Sascha Wydler (saw) Tara Hill (tara) Timo Wagner (hiv) Yves Baer (baer)

Jahresabo: CHF 99.- (Ausland Euro 69.-) abo@rockstar.ch Auflage: 50'000 Ex. Leser: 86 000 (MACH 2009-2) Redaktionsadresse: RockStar Magazine Zweierstrasse 129 CH-8003 Zürich Telefon: +41 43 333 09 04 Telefax: +41 43 333 09 06 E-Mail: redaktion@rockstar.ch

Konzertfotos: Ian Keates Melanie Bloch

CHF 198.statt 297.-

Anzeigen: All 4 Music & Lifestyle GmbH Blegistrasse 1 CH-6343 Rotkreuz Telefon:+41 41 799 59 50 Telefax:+41 41 799 59 51 E-Mail: rockstar@all4music.ch Web: www.all4music.ch

Cover: Lucifire & Dave Dusk (Models) Matilda Temperley (Foto) Grafik & Layout: Joel Meier

Anzeigenleitung: Joel Meier Tel. +41 (0)43 333 09 04 Fax. +41 (0)41 799 59 51 rockstar@rockstar.ch

Korrektorat: Schimun Krausz André Reithebuch Propaganda & Events: Chantal Thalmann Verkauf: Rainer Etzweiler Andrea Nikles

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Distribution: Pit Kägi

Teilnahmeberechtigt an Wettbewerben, Preisausschreibungen und Verlosungen sind alle Personen. Teilnahme an allen Verlosungen (auch SMS) per Postkarte an RockStar Magazine, Wettbewerb «Betreff», Zweierstrasse 129, 8003 Zürich möglich. Persönliche oder Kontaktangaben sind nur für den internen Gebrauch bestimmt. RockStar Magazine behält sich vor, die Teilnehmer auch in anderem Zusammenhang per Post, E-Mail oder SMS anzuschreiben. Sachpreise können nicht umgetauscht, zurückgegeben oder in bar ausbezahlt werden. SMS-Newsletter abbestellen per SMS mit dem Text «Stop Pass» an die Zielnummer 543. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt.

Team Rotkreuz: Martin Schiess Patricia Roth Henna Matter Gute Seele: Nadine Gujer Promogirls: Alex, Elena, Franziska, Jasmin, Jessica, Kätt, Liane, Luzia, Mikki, Myrielle, Nadja, Naomi, Nicole, Olivia, Stefanie, Stephanie, Tonja, Vic

JETZT BESTELLEN: SMS mit Text GREEN MEMBER an 543. (1.-/SMS)

Die Tickets werden per Vorausrechnung beliefert. Limitierte Aktion. So lange Vorrat.

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„LIGHTS ist Kanadas Wiedergutmachung für Celine Dion.“ Was für Newcomer sonst noch so unser Herz eroberten, lesen Sie auf Seite 10. „Hot Chip sind Fallensteller. Und der Köder, drinnen in der Falle, ist die Ahnung eines allseits bekannten Stücks.“ Alles weitere zum neuen Album der SynthPop-Päpste lesen Sie ab Seite 14.

„In Japan weisst nie, „In Japandu weisst sieob dich duob nie, sie lieben, oder dich lieben, oder gleich ein dirdir gleich ein Messer den Messer in in den Rücken Rücken rammen.“ rammen.“ Was sich Lucifire und ihr Pain Proof

Circus freiwillig in den Rücken Was sich Lucifire und ihr22. Pain stechen, lesen Sie ab Seite

Proof Circus freiwillig in den Rücken stechen, lesen Sie ab Seite 22.

„Marc Jacobs ist der unangefochtene Rockstar unter den Designern und vielleicht der bravste Enkel der Welt.“ Was für fesche Teile von fixen Designerköpfen Sie sich sonst noch in den Schrank holen sollten, lesen Sie auf Seite 36.

Fotos festzuhalten, lesen Sie ab Seite 46. „Ville Valo und seine (B)Leichen tun noch immer das, was am besten können.“ Ob das jetzt gut oder schlecht ist, lesen Sie auf Seite 53. „Was James Bond in den Eiern hat, hat Sherlock Holmes im Kopf.“ Und ob das im aktuellen Kinofilm auch was taugt, lesen Sie auf Seite 58. „Hundert Jahre später darf er das wieder gut machen und sucht im Dauergehacke durch die Massen von Himmel- und Höllenschergen die Schuldigen.“ Ob das als Videogame was hergibt, lesen Sie auf Seite 60. „Der Widerstand gegen doofes Formatradio hat einen verdammt langen Namen und zwei Köpfe.“ Welche Band gemeint ist und wo sie auftritt, lesen Sie auf Seite 67. „Das Essen ist fantastisch, die Stimmung sehr entspannt und hey, schau dir den Kellner an, der sieht aus wie eine italienische Version von Elton John!“ Was Biffy Clyro sonst noch so im Restaurant von sich gegeben haben, lesen Sie auf Seite 70. „Der Fiat Doblò bietet all das und kombiniert es mit einer Hülle, für die sich auch ansatzweise ästhetisch orientierte Spezies nicht schämen müssen.“ Und was sonst noch so neu auf unseren Strassen rumkurvt, lesen Sie auf Seite 76. „Wir reden immer noch über die gleichen Probleme. Ich habe drei Kinder, um die ich mir jeden Tag Sorgen mache. Ich frage mich, was für eine Welt wir ihnen übergeben werden.“ Wie Massive Attack die Probleme der Welt zu einem neuen Album vertonten, lesen Sie auf Seite 30.

„Eine Party besteht nicht aus Amir und Giusi und Mägä, die dem Fotografen Arm in Arm das Gangzeichen für Wallisellen beibringen.“ Woraus eine Party denn wirklich besteht und wer es versteht, diese meisterhaft auf

„Hynes ist wohl der einzige Popmusiker, der einen so hohen Coolness-faktor hat, dass man auch ein Musical von ihm freiwillig anschauen würde.“ Und was wir Dev Hynes aka Lightspeed Champion sonst noch so hoch anrechnen, lesen Sie auf Seite 18.

STARS

In Tratsch 6,7 News 6 Schätzchen des Monats 8 Neil Diamond 8

HYPES

Zeugs und Sachen 12-13 Frischfleisch 14-15

ROCKSTARS

Hot Chip 14-17 Lightspeed Champion 18 Yeasayer 20

THEMA

Lucifire 22-27 Kunst der Partyfotografie 46-49

ROOTS

Danko Jones Digest 28 Heavy Metal 29 Massive Attack 30/31

STYLE

Pantichrist 32 Snug 33-34 Lollipop Factory 35 Designer: Marc Jakobs 35 Modestrecke 38-45

REVIEWS

CD-Kritiken 50-57 Black Box Revelation 50 Da Sign And The Opposite 51 Get Well Soon 52 HIM 53 OK GO 54 Tocotronic 55 Re-Issues 56 Charts 28 / 57 Movies 58 DVD's 59 Games 60-62

NACHTLEBEN

Promogörl des Monats 64 Konzerte 66/67 Clubs 68/69 Kulinarik 70/71 Programme 72-75

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Erstmals seit 65 Ausgaben wieder mit einer FotoModestrecke. Seite 38

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stars h c s t a r T n I ES SIND BEI DER ARBEIT

The Ting Tings machen Kunst. Echt jetzt. Das neue Album des Duos soll im Sommer erscheinen und trägt den Namen Kunst. Inspiration für die zwei Wahlberliner war ein Massagesalon namens Massage Kunst in ihrer Nachbarschaft. Nach all der Fremdgeherei in anderen Bands widmet sich Jack White seiner alten Flamme: The White Stripes bringen im März ihr erstes LiveAlbum in die Läden. Richard Ashcroft dagegen konnte sich scheinbar nicht sehr für seine erste Liebe erwärmen. Nach dem Verve-Comeback arbeitet er bereits wieder an einem neuen Projekt namens United Nations Of Sound. Geplanter Release: Ende März.

ES SIND EIN JAHR ÄLTER

Unsere Eltern hielten ihn noch für den Antichristen, heute spielt er in Bermudashorts Golf: Alice Cooper wird am 4.2. 666 Jahre alt. Nein, leider nicht. Aber immerhin 62. Zwei Tage später feiert der Mann, der die Demokratie nach China brachte, seinen 48. Geburtstag: Happy Birthday, Axl Rose. Wobei seine Haarverlängerungen erst knapp Schulalter erreicht haben dürften. Immer wieder überraschend: Fats Domino lebt noch! Die Rock'n'Roll-Legende darf am 26.2. mit 82 immer noch von sich behaupten: „I'm walking“.

ES SIND IM GRAB

Brian Damage, Ex-Drummer von den Misfits, Fuzztones und Billy Idol verstarb am 12.1. 46-jährig. Kein Hirnschaden, aber Darmkrebs war die Ursache. Einen Tag später folgte Jay Reatard, 29. Jay galt als ganz grosse Nummer in der amerikanischen Lo-Fi-PunkSzene und veröffentlichte im letzten Jahr noch das Album Watch Me Fall. Die Todesursache ist noch ungeklärt. Und schliesslich: Nomen est omen. Joe Ptacek, Sänger der DeathMetal-Band Broken Hope, erschoss sich am 20.1. im Alter von 37.

Boyzone-Sänger Ronan Keating wechselt in die Schauspielerei. So hat er für die Verfilmung von The Hobbit vorgesprochen. Meinten die Produzenten danach „You say it best, when you say nothing at all“? Boy George darf wegen seiner Bewährungsauflagen nicht ins Celebrity Big Brother-Haus. Begründung: Damit würde das Vertrauen ins britische Rechtssystem untergraben. Das Vertrauen in die britische Fernsehunterhaltung scheint ohnehin längst verloren gegangen. Nach dem Film folgt jetzt das SpiceGirls-Musical. Viva Forever soll das Stück heissen und wird vom Produzenten von Mamma Mia! realisiert. Womit die britische Armee eine neue Waffe im Kampf gegen Terroristen hat: Freitickets für die Show. Wayne Coyne, Sänger der Flaming Lips, wurde von Google Streetview in der Badewanne vor seinem Haus aufgenommen. Zum Glück hat er die Toilette in der Garage stehen. Kanye West konnte nicht an der Charity-Aktion Hope For Haiti Now teilnehmen. Er besuchte zu dieser Zeit

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STARS noch unschlüssig darüber, ob Lesben in den Logen erlaubt bleiben.

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im Pelzmantel die Fashion-Week in Paris. Immerhin unterbrach er so nicht die anderen Promis bei ihren Spendenaufrufen mit „I'm happy for you and I'm gonna let you finish, but the Tsunami was one of the worst tragedies of all time!“ Wegen eines Fehlers mussten die Black Eyed Peas in Frankreich ihren Award für Best International Group wieder abgeben. Rechtmässige Gewinner sind Tokio Hotel. Das ist als würde der Arzt sagen „Oh, ich hab mich geirrt. Sie haben gar kein Genitalherpes. Sie haben Hepatitis C.“ Lindsay Lohan kommt zum Wiener Opernball. Damit sie nicht in Versuchung gerät, lässt ihr Management sämtlichen Alkohol aus den Logen verbannen. Das Management ist sich

Mel Gibson verriet in einem Interview, stets eine Knarre unter seinem Bett zu bunkern. Alle Katie Price plant eine spirituel- Familien sollten mit einer Waffe len Reise durch Indien. Sie hofft, durch ausgerüstet werden, so der Regisseur und Schauspieler. ein Bad im Fluss Ganges als bessere Schliesslich könnten jederzeit die Person wiedergeboren zu werden. Nightrider, Pharisäer oder der König Ausserdem sind auch Kuheuter in von England sein Haus stürmen. Indien heilig. Robert „Twilight“ Pattinson vermisst es, ernsthaft Musik zu machen – wegen seinen Fans hat er zu wenig Zeit dazu. Immerhin wurde ihm jetzt ein Plattenvertrag angeboten. Ausserdem hat er wahrscheinlich durch das ständige Mädchengekreisch mittlerweile einen Tinnitus. The Libertines sollen noch dieses Jahr wieder zusammenkommen. Den ersten Termin für die Wiedervereinigung hat Pete Doherty aber schon verschlampt. Würde die Band in Free Crack Society umbenannt werden, Pete liesse sich kein Treffen entgehen.

Jessica Simpson und Billy Corgan haben sich getrennt. Beide möchten sich in Zukunft nur noch auf ihre Musik konzentrieren. Jessica Simpson war ohnehin noch nie so der Multitasker. Wenn sie geht, hört sie per Kopfhörer ein Programm, das sie ans Ein- und Ausatmen erinnert. Blake Fielder-Civil, Ex von Amy Winehouse, wurde mit einem männlichen Amy-Double im Arm gesichtet. Der Transvestit sei Blakes neue Freundin. Vielleicht glaubt der zugedröhnte Blake auch, er sei wirklich wieder mit Amy zusammen und sie liess sich zu den neuen Hupen auch gleich einen Schaltknüppel annähen.

Der legendäre Rolling-StonesGitarrist und noch legendärere Trinker Keith Richards hat den Alkohol aufgegeben. So soll er seit Monaten keinen Alkohol mehr angerührt haben. Sollte sich Keith in den Finger schneiden, fliesst damit zum ersten Mal seit den 50ern wieder Blut statt Wodka aus der Wunde. Der Rapper Birdman hat als zweites Standbein ein eigens ÖlUnternehmen gegründet. Zukünftig wolle er in Zentralamerika nach dem Schwarzen Gold graben. Heisst das, die prallärschigen Honeys in seinen Videos bespritzen sich demnächst mit Bleifrei statt mit Cristal? Apropos: Bill Kaulitz lief an den Mailänder Modewochen als Schwarzer Engel in Lederhosen über den Laufsteg. Heidi Klum erwägt bereits, seinen Adamsapfel mit einem Schal zu kaschieren und in ihre Castingshow einzuschleusen.

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STARS

SCHÄTZCHEN DES MONATS Xena beim Pudeltraining. Gleich springt Poppy brav durch den Reif.

724 GRÜNDE, WARUM

Neil Diamond

DER GRÖSSTE KÜNSTLER ALLER ZEITEN IST. (Gründe 441-450)

441.

Xena (altgriechisch für „Frisbee werfende Amazone, deren blosser Anblick die Bettlaken zehntausender Teenager versaut“) lässt uns auch neun Jahre nach dem Ende ihrer TV-Serie nicht aus ihrem supersexy Würgegriff. (rec)

IN DEN KAMPF!

Wer sich Xena nie anschaute (weil die Geschlechtsteile im Krieg zerschossen wurden), hier eine Zusammenfassung: Die historische Abhandlung, was passieren würde, wenn sich griechische Götter in eine Episode von Girls Gone Wild verirrten und die nackten Brüste durch miserable CGI ersetzten, avancierte in den Neunzigern zum grössten Kulturgut Neuseelands.

ZUR GRUPPENTHERAPIE!

Jeden Februar findet in Los Angeles die Xena Convention statt. Dort treffen sich Fans, die auch im Jahre 9 n. X. nicht loslassen können um zu erfahren, was ihre Stars heute so treiben („Ich spiele wieder Theater!“, „Ich verkaufe anschliessend Handjobs auf dem Parkplatz!“) und machen anschliessend am traurigsten Kostümwettbewerb der Welt mit.

AUF DEN MUND!

Die wichtigste Frage im Xena-Universum wurde im TV nie beantwortet: Waren Xena und ihr rotschopfiger Sidekick Gabrielle lesbisch? Von Fans geschriebene Kurzgeschichten im Internet geben darauf die Antwort: Oh ja. Und sie brauchten es ständig, diese geilen Luststuten. Auf ihrem MySpace-Account gibt Xena ihre sexuelle Orientation dagegen mit „not sure“ an.

MIT GOTTES KRAFT!

In den USA sind Lucy „Xena“ Lawless und Renee „Gabrielle“ O'Connor momentan auf der grossen Leinwand wieder vereint. Im Film Bitch Slap (nach ersten Messungen der grossartigste Film, der je für Männer gedreht wurde) legt das Duo einen christlichen Gastauftritt hin und erweitert damit die Sexfantasien der Fanboys um eine weitere Dimension.

Wenn Sie darauf wetten wollen, wer 2010 im Popzirkus den ganz grossen Durchbruch schafft, dann setzen Sie Ihre Kohle auf Marina & The Diamonds. Denn nicht nur auf den ersten Blick hat die Newcomerin mit The Neil so einiges gemeinsam.

442.

Marinas Nachname lautet tatsächlich Diamandis. Das ist griechisch für „Diamanten“. The Neils Nachname lautet tatsächlich Diamond. Das ist Englisch für „Diamant“.

443. Marinas Vater ist Grieche. Von The Neil gibt es das Livealbum Love At The Greek. Zufall? Oh bitte, lassen Sie sich was Besseres einfallen. 444. In der ersten Zeile zur aktuellen Single Hollywood singt Marina „She's a polish girl in America“. Ganz klar eine Anspielung auf Neil Diamonds polnische Vorfahren, die in die USA auswanderten. 445. Marinas erste Single hiess Mowgli's Road, eine Anspielung auf das Dschungelbuch. The Neil hat auch einen Dschungel auf der Brust. Und Shir Khan in der Hose. 446. Ihre ersten Auftritte hatte Marina im Ensemble des Musicals Lion King. The Neil hat auch einen Löwen in der, oh, Moment. Den hatten wir schon. Stellen Sie sich einfach Shir Khan und Simba vor, wie sie in Neil Diamonds Hose wilde Nackenbeisskämpfe austragen. 447. Marina wurde in einer walisischen Stadt namens Abergavenny geboren, was auch ein beliebter Schrei der Ekstase deutscher Groupies beim Sex mit The Neil ist. 448. Auf ihrem offiziellen Pressefoto rockt Marina eine blaue Lederfransenjacke, wie man sie nur von betrunkenen Autoscooter-Aufsehern oder That 70s Neil kennt. 449.

Marina verriet neulich in ihrem Blog, dass sie Avatar im Kino gesehen hat. The Neil bestimmt auch.

450. Wir haben da noch eine Theorie, dass & The Diamonds eine Anspielung darauf ist, dass Marinas gesamte Band aus unehelichen Kindern von The Neil besteht. Aber diese Theorie ist noch nicht ganz druckreif. RockStar Magazine N° 65

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TWO KILLERS THEORY:

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FRISCHE RATING

SURFER BLOOD:

Sommer, Sonne, Störgeräusche Aus: Florida Seit: Frühling 2008 Surfer Blood sind der Schneesturm an einer Strandparty. In ihrem Sound treffen sich Post-Punk und Surf-Rock zum hemmungslosen Blind-Date. Das Debütalbum Astrocoast wird in den USA als erste Sensation 2010 gefeiert und wir machen dafür schon mal einen Platz auf unserer Jahresbestenliste frei. Ja, so gut ist es. Das schwören wir auf unseren Neoprenanzug. (rec) ► www.myspace.com/surferblood / LP Astrocoast (Kanine Records) jetzt erhältlich.

Aus: Zürich Seit: Frühling 2009 Der musikalischste Crack Rock lag bisher unter Courtney Loves Kopf-kissen und wurde täglich kleiner. Two Killers Theory stopfen ihn sich dagegen nicht ins Pfeifchen, son-dern erheben ihn zur musikalischen Marschrichtung. TKT heizen eine betrunkene Barschlägerei zwischen Stoner Rock, Crossover und Grunge an. Demnächst auch auf Tour durch UK und USA. (rec) ►www.myspace.com/twokillerstheory live am 12.2. im Tap Tab (Schaffhausen), 26.2. im Dynamo (Zürich) Diese Mordtheorie pustet selbst Horatio Caine die Gläser aus der Brille.

Pixies plus Brian Wilson plus Animal Collective: Grosse Wellen garantiert!

LIGHTS:

Blendende Aussichten Aus: Toronto Seit: Frühling 2008 LIGHTS ist Kanadas Wiedergutmachung für Celine Dion. Nicht nur lässt ihr Aussehen Männer heulen wie ein Tex-Avery-Wolf, auch LIGHTS' kinderzimmertauglicher Electropop ist so schlecht gar nicht. Momentan ist die 22-Jährige auf UK-Tournee. Nur eine Frage der Zeit, bis ihr Europa zu Füssen liegt (in der Hoffnung, einen Blick unter den Rock zu erhaschen). (rec) ► www.myspace.com/lights Im besten Fall die bessere Little Boots. Im schlimmsten Fall der Soundtrack zur neuen ProSieben-Model-WG.

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Voll gelogen: Les Yeux Sans Visage inklusive Gesichter.

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ROUND TABLE KNIGHTS Calypso (Made To Play) Steel Drums gehören in die Karibik? Nicht bei den Round Table Knights. Gerade mal fünf Monate, nachdem die EP Belly Dance für Bloghysterie gesorgt hat, lässt das bärtigste DJ-Duo der Schweiz den nächsten Tanzflächenfüller vom Stapel. Calypso hat sich bereits in der Hive-Heavyr-otation breit gemacht und meisselt den Vorzeigeruf der Berner in Stein. (rez)

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LES YEUX SANS VISAGE:

Der Rhythmus und die Finsternis Aus: Luzern Seit: Sommer 2008 Tieftraurig und bittersüss postpunken die drei Luzerner ihre Songs in die Seelen ihrer Zuhörer und erinnern daran, dass die 80er nicht nur aus Tigerleggings und Nenas Achselhaaren bestanden haben. (bea) Ihr erster Auftritt gaben Les Yeux Sans Visage vor etwa zwei Jahren im Rahmen einer Kunstperformance in einem zugemauerten Keller mit Sichtnischen für den geneigten Voyeur. Dass Sänger Remo Helfenstein am Schlagzeug sass, ohne es spielen zu können, war halb so wild. Auch Ismail Osman, der Gitarrist, war mit der Feder eigentlich versierter als mit den Saiten. Als man sich entschloss, das Projekt weiter zu ziehen, setzten sie Dominic Deville hinter die Drums. Der drosch bereits beim Lo-Fi-Rock-Duo Failed Teachers Schränze in die Felle und rampensaut regelmässig mit Blut/Schweiss/Flammenwerfer-Performances wie dem Vinyl-Massaker und Splätterlitheater durch die Szene. Deville kramte in seiner Plattensammlung und zeigte den Jungs, was die 80er an düsteren Klängen so zu bieten hat. Insbesondere die Sisters Of Mercy und Billy Idol drückten dabei dem Sound des Trios den Stempel auf. Auch was den Bandnamen betrifft, wühlten sich LYSV durch alte Kisten: Er beruht auf einem französischen Horrorfilm aus dem Jahr 1960, hat aber ausser der kühlen Ästhetik nichts mit der Band gemein. Das Endresultat von viel Schweiss und Spass im Proberaum – die Musiker beherrschen ihre Instrumente mittlerweile besser – erinnert dank Helfensteins tiefer Stimme sehr nach Joy Division. Seine schwer entschlüsselbaren Lyrics bestehen oft nur aus einigen, sich wiederholenden Zeilen und hinterlassen eine schöne, haltlose Traurigkeit. Der Sound ist sphärisch, von den Drums getrieben, glasklar und minimalistisch arrangiert. „Reduce to the maximum“, sagt Dominic Deville, und erklärt damit, warum sie trotz der Angebote mehrerer Musiker keine Keyboards oder eine zweite Gitarre in die Band aufnehmen. Der Song Orchestra zeigt eindrücklich, wie gut sie zu dritt funktionieren. Mit nur drei sich wiederholenden Sätzen von Helfenstein baut sich der Sound zu einem epischen Klangteppich auf und wirkt dabei kein bisschen flach oder kitschig. Dieses minimalistische Konzept zieht sich auch auf die Bühne weiter. Die einzelnen Stücke werden ohne Pause aneinander gereiht, die Musiker geben nichts als berührende Musik zum Besten. Mit bestechender Bühnenpräsenz sind die Nostalgiker mit Blick in die Zukunft zurzeit in der Schweiz auf Tour und machen mit der neuen EP New Age den Editors Konkurrenz. ► www.myspace.com/lesyeuxsansvisageband / EP New Age (Little Jig) jetzt erhältlich / live am 13.2. im Papiersaal (Zürich), 3.3. im Hirscheneck (Basel) Hiermit erklären wir die Joy Division wieder als eröffnet!

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N° 65 RockStar Magazine

Hypes Samstag, 30. Januar 2010 02:32:45

RCKSTR FRISCHEGARANTIE = lecker!

= Gammel!

(EMI) Die schwedischen GuteLaune-Rocker Shout Out Louds sind in vier von fünf Fällen eigentlich immer für nach oben gezogene Mundwinkel gut. Die Vorab-Single zum neuen Album Work ist aber einer dieser Einzelfälle. Erinnert das Intro noch an den F-Zero-Soundtrack auf dem SNES, wird daraus schnell ein beliebiges Uptempo-Geblubber ohne wirklichen Schmiss. (rec)

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DEATH BY CHOCOLATE My Portable Love (kein Label) Mando Diao haben nach ihrer Wetten, dass...? approved Hitsingle bestimmt goldene Sofas, in denen sie sich fläzen. Sollte sich die Band aber doch mal wieder für Konzerte aufraffen, wartet in der Schweiz mit Death By Chocolate eine veritable Vorband. Auf ihrer 5-Track-EP bluesrocken die fünf Bieler zwar nicht übermässig originell, aber durchaus mitreissend. (rec)

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TOO FAST, KLEMPNER TOO FURIÖÖÖÖÖÖÖÖH! AN DIE Hä? Ein Rennauto für Hamster. WAND GEWo? www.firebox.com Für? Umgerechnet CHF 58.— KLATSCHT Jahrzehntelang haben sich Hamster in tristen Laufrädern die Haxen taub gestrampelt und damit bestenfalls eine Nachttischlampe mit Strom versorgt. Mit dem Hamster Racer Set wecken Sie in Ihrem Nager endlich den Vin Diesel und lassen Ihn mit 1 HS über den Schlafzimmerboden rasen, als wäre es Freitagnacht auf einer Aargauer Autobahn. (rec)

Hä? Wandsticker im 8-Bit-Game-Design. Wo? www.thinkgeek.com Für? Zwischen umgerechnet CHF 50.— und CHF 70.— Kleben diese Sticker (erhältlich in den Sets Super Mario und Donkey Kong) erst einmal an der Wand, werden Sie im betroffenen Raum nie wieder Sex haben: Frauen ergreifen aufgrund dieses akuten Nerdtums kreischend die Flucht und Kerle suchen für den Rest der Nacht verzweifelt nach einem Controller, mit dem sich diese endgeile Wand steuern lässt. Was soll's. (rec)

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DAS KLEINE LAUTE

Hä? Arty Lautsprecher-Püppis. Wo? www.enjoymedia.ch Für? CHF 49.— Headphonies nennen sich diese schnucklig designten Lautsprecher, die aber meist ziemlich pissed aus der Wäsche gucken. Doch das würden Sie auch, wenn Ihnen ein Kabel aus dem Arsch hängt, das mit Computer, Handy oder MP3Player verbunden wird. Dem Musikgenuss tut das keinen Abbruch, ausser Sie stehen auf slawische Technopolka. Die tönt aber aus allen Boxen scheisse. (rec)

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Foto: Jill Johnson

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HOT CHIP: Mit Pop an der Angel Alexis Taylor ist der bebrillte, peitschenlose Indiana Jones des Synthiepops. Immer auf der Suche nach verloren geglaubten Schätzen der Musikgeschichte, streifen er und seine Band Hot Chip durch die Welt und lassen sich dabei zu neuen Grosstaten inspirieren. Der Sound vom neuen Album glitzert dabei mindestens so schön wie ein peruanischer Alienschädel. (zip) Einen klar umrissenen Stil haben Hot Chip ja nie gepflegt. Es war immer eine musikalische Promenadenmischung. Querbeet reisen sie durch die klingende Notenlandschaft: Kraftwerk zählen sie genauso zu ihren Klangquellen, wie den abgedrehten Jazz-Tastenmann Sun Ra. Tanzbar jedoch sind die Hot-Chip-Stücke immer. Die benutzten Versatzstücke klingen, als hätte man sie schon mal irgendwo gehört. Vielleicht liegt es schlichtweg daran, dass die treibenden Kräfte hinter Hot Chip, Keyboarder Alexis Taylor und Rhythmusprogrammierer Joe Goddard sich in frühen Jahren, lange vor Hot Chip, an diversen Coverversionen abgearbeitet haben. Nach ewig andauernden, tourtechnischen Weltumrundungen der letzten Jahre werfen sie mit One Life Stand einen neuen Silberling in den Ring. Changierte das Knallerstück Ready For The Floor aus dem Album Made In The Dark noch unentschlossen zwischen schnödem Pop und digitaler Härte, so lassen die nun abgelieferten Stücke keinen Zweifel mehr daran, dass Hot Chip inzwischen nicht nur vom Pop angeknabbert, sondern komplett von ihm

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verschlungen wurden. Die oberen Regionen der Hitparaden haben sie mit diesem urbanen, bunt schillernden und doch ein wenig verschrobenen Synthiepop, auf dem die engelsgleiche Falsettstimme von Alexis surft, voll im Blick. Blick zurück nach vorn Hot Chip greifen auch bei One Life Stand in die tiefsten Tiefen der Retrokiste. Alles schon mal gehört! Die 80er grüssen. Etwa durch Human League, The Psychedelic Furs oder Yazoo. Da kommt Owen Clarke ins Spiel. Ein Schulfreund von Joe und Alexis und ein ausgefuchster Instrumentalist. Er bedient bei Hot Chip Gitarre, Bass und Synthesizer. Human League treibt ihm ein Lächeln ins Gesicht: „Ich finde, die sind nicht die schlechteste Inspiration. Und dass wir in die Rockgeschichte schauen, ist ja seit langem kein Geheimnis mehr. Aber auf eins lege ich allergrössten Wert: Wir kopieren nicht. Wir belassen es bei der Inspiration; greifen sie auf und verleihen dem vermeintlich tausend Mal Gehörten eine andere, neue und vor allem moderne

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rockstars Bedeutung.“ Also doch nicht schon mal gehört. Zumindest so nicht. Hot Chip sind Fallensteller. Und der Köder, drinnen in der Falle, ist die Ahnung eines allseits bekannten Stücks. Warum das wohl so spielerisch und vor allem immer wieder und wieder gelingt? Auch darauf hat Owen Clarke eine probate Antwort zur Hand: „Alexis ist das wandelnde Musiklexikon. Ein Musikverrückter. Ein Soundbesessener. Joe steht ihm da allerdings in nichts nach. Egal wo wir hinkommen, für ihn heisst es immer sofort raus aus dem Tourbus und ab in den nächsten Plattenladen, wo er dann erstmal für vier bis sechs Stunden verschwunden bleibt. Beide sind nicht nur Sammler, sondern auch Jäger und damit, wie hast du so schön gesagt hast, Fallensteller.“

Liaison verwandeln. Nicht mehr, aber auch nicht weniger“, erklärt Owen. Das ist doch mal ein Angebot an die stetig wachsende Fangemeinde von Hot Chip. Die Grundlage dafür legen sie immer wieder in Konzerten. Die energiegeladenen LiveGigs der Band beziehen ihre Spannung gerade und besonders aus dem Überraschungsmoment. „Manchmal spielen wir live nicht dieselben Parts auf denselben Instrumenten”, blickt Owen ins Livegeschäft, „ehrlich gesagt ist uns das nicht so wichtig. Es ist besser, die Songs für sich selbst sprechen zu lassen, unabhängig von den Arrangements. Wir finde es langweilig, eine Platte Note für Note nachzuspielen. Darin sehen wir wenig Sinn.” Während der aktuellen Tour legen Hot Chip leider keinen Stop in der Schweiz ein. Lediglich die Besucher der Kaserne in Basel kamen am Januar in den Genuss eines der wenigen, erfrischend eklektischen DJ-Sets von Joe Goddard. Aber der bevorstehende Festivalsommer lässt hoffen, dass wir Hot Chip demnächst doch noch in die Falle gehen.

HOT FACTS

Gegenposition zur digitalen Tanzmusik One Life Stand klingt kraftvoll, manchmal fast voluminös. Diese Energie kommt diesmal nicht nur aus dem digitalen Maschinenpark von Hot Chip. Das lässt auf eine andere Arbeitsweise als bisher schliessen. „Stimmt“, bestätigt Owen Clarke, „das ► Hot Chip One Life Stand (EMI) jetzt erhältlich. Album hat so gar nichts mehr mit den Lo-FiProduktionen zu Beginn der Bandgeschichte zu tun. Ich erinnere nur daran, dass unser erstes Album Coming On Strong in Joes Schlafzimmer eingespielt wurde. Im Gegensatz zu den Vorgängeralben waren wir alle fast durchgängig bei den Aufnahmen vor Ort. Hot Chip sind auf der aktuellen Platte in erster Linie eine Band. Auch instrumental haben wir aufgerüstet. Beispielsweise weg von den DrumMachines. Uns gefiel schon immer der Sound eines echten Schlagzeugs. Bei den neuen Liedern dachten wir von Beginn an, dass sie mit Schlagzeug funktionieren könnten.“ Wenn sich Hot Chip für etwas entscheiden, dann mit Haut und Haaren. Ein Schlagzeuger reichte da natürlich hinten und vorne nicht. Die Band arbeitete mit Charles Hayward, dem Trommler von This Heat und Camberwell Now, und mit Leo Taylor von der Londoner Truppe The Invisible. „Doch irgendwas fehlte schlagzeugtechnisch“, erinnert sich Owen, „eine besondere Note. Wir haben uns dann für einen weltmusikalischen Touch entschieden und Fimber Bravo mit seinen Steel-Drums ins Studio gebeten.“ Hot Chip geben ihren Stücken so die analoge Seele zurück. Damit wird gleichzeitig eine energetische Gegenposition zur digitalen Tanzmusik formuliert. „Sie soll sich wieder menschlich anfühlen“, wirft Owen noch schnell ein. Die Kompositionen sind von ihrer Struktur her einfacher oder reduzierter geworden. Von ihrer Wirkung her aber strotzen sie vor Vielfalt und Opulenz. Das bisher oft kühle Element der Hot-Chip-Musik ist einem feurigemotionalen Element gewichen. Grösste Quelle für die Emotionen sind die einprägsamen, bezirzenden Melodien. Da nickt Owen zustimmend mit dem „AND I WAS A BOY „CRAP KRAFT Kopf: „Melodien ziehen uns an wie Motten das FROM SCHOOL“ DINNER“ Licht. Diese Platte ist das bisher deutlichste Zeugnis Alexis Taylor und Joe Joe Goddard betreibt nebendieser Sehnsucht.“ Wenn man jetzt noch weiss, Goddard lernten sich in der bei sein eigenes Plattenlabel dass Hot Chip in den Monaten der Produktion sich Grundschule kennen, als Greco-Roman. Darauf mit Musik von Prince, Giorgio Moroder und The beide elf Jahre alt waren. Bei erschien 2009 auch seine Beach Boys auseinandergesetzt haben, wird das der ersten Begegnung kam Soloplatte Harvest Festival. Ganze erst richtig schlüssig. es gleich zu einer Rauferei Das Album folgt dem FruchtLebenslänglich Nacht Wer so viel Neues wagt, wer solch ein Risiko geht, der erglüht möglicherweise in der Nacht. Aber definitiv nicht nur für eine Nacht. „Wir wollen die erste nächtliche Begegnung in eine lebenslange

zwischen den beiden, die Joe aufgrund seiner Grössenvorteile gewann. Von da an waren die zwei beste Kumpels, verdrückten gemeinsam Pausenbrote und machten Musik.

salatprinzip, so ist in jedem Tracktitel eine Obstsorte enthalten. Die Folge sind Heisshunger sowie das dringende Bedürfnis, sich auf der Tanzfläche klatschnass zu toben.

„TAKE CARE“ Unzählige Acts haben ihre Songs bereits in die Obhut von Hot Chip gegeben, die daraus einen Remix gebastelt haben. Hier eine munzige Auswahl: Gorillaz (Kids With Guns), Queens Of The Stone Age (I'm Designer), Amy Winehouse (Rehab), Bright Eyes (Gold Mine Gutted), Kraftwerk (La Forme/Aerodynamik), Late Of The Pier (Heartbeat).

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Nach dem Tod ihrer Hauskatze im vergangenen Jahr75versuchten Alexis Taylor und seine Frau, eine der vielen Strassenmiezen in ihrer Nachbarschaft ins traute 25 Heim zu locken. Ob das bereitgestellte Gratisfutter Wirkung gezeigt 5 hat, wissen wir nicht. Immerhin gibt es einen Song 0 namens Alley Cats auf dem neuen Album.

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Obwohl sie in der Vergangenheit mit einem einheitlichen Look liebäugelten, konnten sich Hot Chip auf keine Banduniform einigen. Dank Alexis Taylors Sehschwäche hat die Band dennoch ein modisches Markenzeichen. Früher der Restposten bei jedem Optiker, sind die Opabrillen mittlerweile das Hauptaccessoire der IndieKinder (aka Kindies).

„BENDABLE POSEABLE“

„BAD LUCK“

„DOWN WITH PRINCE“

Wenn Sie „Alexis Taylor“ in die Google-Image-Search eingeben, sollte die Türe abgeschlossen sein, damit Mutti nicht ungebeten ins Zimmer platzt. Unter demselben Namen macht nämlich auch eine junge Dame Karriere. Vielleicht kennen Sie die ja aus Filmen wie I Love Small Tits, Cum Stains 3 oder 1 Dick 2 Chicks.

Was letzten Sommer für einen Moment wie das Comeback der Kelly Family aussah, entpuppte sich dann doch als eine Gruppe Obdachloser, die den HotChip-Song Over And Over coverten, um auf ihr Problem aufmerksam zu machen. Gitarrist Al Doyle führte beim Videoclip Regie, die Band spielte ausserdem einen Benefizgig.

Wahrscheinlich glaubten Sie bis zu einem gewissen Zeitpunkt in Ihrem Leben, der Song Nothing Compares 2 U wäre von Sinéad O'Connor. Ist er natürlich nicht. Das Original stammt von Prince, einem Vorbild von Alexis Taylor. Zum Schluss von Hot-ChipKonzerten singt der aber trotzdem meist die langsame Version von O'Connor.

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"Gestatten, Champion."

LIGHTSPEED CHAMPION: CHAMPION:

Reiseführer Reiseführer zum zum süssen Leben süssen Leben Devonté Hynes aka Lightspeed Champion verabschiedet sich auf seiner neuen Platte musikalisch von Amerika und setzt sich den Briten in den Schoss. Und: Das ist herrlich. (dave) Mit Superhelden ist es so eine Sache. Sie sind nur dann super und nur dann Helden, falls sie auch wirklich da sind, wenn man sie braucht. Genau wie Lightspeed Champion vor zwei Jahren. Sein Debüt Falling Off The Lavender Bridge, eine im Saddle-Creek-Umfeld entstandene Indie-Folk-Platte, war eine kleine musikalische Wunderwaffe, mit der er mehrere Leben gerettet hat (okay, das wissen wir jetzt nicht so genau, aber Sie leben schliesslich auch noch – na?).

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man auch ein Musical von ihm freiwillig anschauen würde. Und mal ehrlich – so abwegig wäre das gar nicht. Er selbst meint jedenfalls, er würde gerne mal eines schreiben. Die Handlung müssten aber andere bestimmen – typisch Superheld.

Verschiedene Identitäten Lightspeed Champion hiesse weder Lightspeed noch Champion, würde er nicht tatsächlich mit Lichtgeschwindigkeit Platten aufnehmen, die nicht viel mehr sind als Entwürfe und selbst in dieser rohen Form Ein Vogel? Ein Flugzeug? Ein Musical! bereits brillant sind. Einige davon landeten zum Nun macht sich Gutmensch Devonté Hynes mit Life Is Sweet! Nice To Meet You. daran, weitere Leben vor dem kostenlosen Download in seinem Blog. Er habe zurzeit ungefähr zehn Platten, an denen er arbeite – und ein Sensemann zu verschonen. Schon alleine beim Titel vergeht einem die Lust aufs Sterben – und erst recht beim Vielfaches davon in seinem Kopf. Noch dieses Jahr will Hören. „Ich mag positive Albumtitel, etwa ‚Smile' von den Dev unter dem Namen Blood Orange ein Elektro-Pop Album offiziell veröffentlichen, dass er mehr oder Beach Boys. Für mich ist das ein Ausdruck der weniger parallel zu seinem Debüt und zu Hause im Fröhlichkeit.“ Eine Fröhlichkeit, die sich auch auf die Schlafzimmer aufgenommen hat. Er habe sich damals für Musik überträgt. Diese ist diesmal wesentlich britischer ausgefallen und schwappt auch gerne mal über den Rand einen neuen Namen entschieden, um die gestandenen Anhänger des Champions nicht allzu sehr zu verstören. hinaus. Er habe versucht, seine eigene Definition von Einem Superhelden verzeiht man schliesslich auch nicht britischer Musik zu vertonen, erklärt Hynes. Wer alles. vermutet, er habe damit zu den Wurzeln seiner musikalischen Sozialisation zurückkehren wollen, liegt daneben: Disneys Dschungelbuch habe ihn dazu gebracht, ► Lightspeed Champion Life Is Sweet! Nice To Meet You. (Domino Records/MV) erscheint am 15. Februar. sich der Musik zu widmen. Hynes ist wohl der einzige Popmusiker, der einen so hohen Coolnessfaktor hat, dass

So wie Dev das Dschungelbuch von Disney liebt, dürfte ihm folgendes das Herz brechen: Um Kosten bei den Trickfilmen zu sparen, recycelte das Studio oftmals Hintergründe und Animationsspuren. So sind die musikalischen Einlagen von Robin Hood (1973) identisch mit denen vom Dschungelbuch (1967), Schneewittchen (1937) und den Aristocats (1970). Im Klartext: Disney hat Ihnen als Kind ständig den gleichen Film vorgesetzt und sie haben nichts gemerkt. (rec)

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rockstars Weltmusik mit Patriotenorgel.

YEASAYER:

Sag Yea zum Pop

Die Welle ist längst von London über den grossen Teich zurück nach New York geschwappt: Im ewigen Kampf der beiden Städte um die Vorherrschaft in der Musikwelt haben Bands wie TV On The Radio, Animal Collective, MGMT, Dirty Projectors oder eben Yeasayer den Big Apple und speziell Brooklyn zum Epizentrum der Indie-Szene gemacht. Doch von einer eigentlichen „Szene“ will Chris Keating, Sänger und Keyboarder bei Yeasayer, nicht sprechen, sondern wünscht sich vielmehr in die Vergangenheit: „Ich romantisiere die ausgehenden 70er, als Clubs wie das CBGB's oder das Max's Kansas City noch der Nabel der Musikwelt waren und Bands wie die Ramones, Talking Heads und Television den Ton angaben. Solche verbindenden Orte gibt es nicht mehr. Man trifft sich überall.“ Ausserdem zwinge die momentane Lage der Musikindustrie die Bands, ständig auf Tour zu sein. „Statt des CommunityGedankens gibt es einen künstlerischen Wettbewerb.“ Und das im positiven Sinn: Die Bands beeinflussen sich durch die schier unendliche Fülle an musikalischen Spielereien gegenseitig und treiben sich so zu neuen Ideen an. „Deswegen ist New York immer noch der spannendste Ort auf der Welt, um Musik zu machen.“

Let's dance! Mit ihrem Debüt All Hour Cymbals war Chris Keating, Anand Wilder und Ira Tuton der Sprung aus der Blogsphäre an die Oberfläche gelungen. Ähnlich wie Vampire Weekend auf ihrem Erstling, vereinten auch Yeasayer Indie-Pop mit Weltmusik und kreierten so ihre eigene, unverwechselbare Klangwelt, die durch die fast schon kirchlichen Choräle etwas Spirituelles an sich hatte. „Meine Spiritualität bezog ich immer aus der Musik oder aus Kunstwerken“, erzählt Keating. „Hier finde ich die Inspiration und die Schönheit, die ein höheres Was-auch-immer in mir anspricht. Was Gläubige in der Kirche finden, finde ich in der Musik.“ Klang All Hour Cymbals noch sehr sphärisch, ist Odd Blood trotz seiner Verwinkelungen und klanglichen Salti direkter und unmittelbarer, was auch an Keatings klarerem Gesang liegt. „Wir haben versucht, die Musik tanzbarer zu machen, kürzere Songs zu schreiben, pop-orientierter zu arbeiten und gleichzeitig seltsame neue Klänge und Techniken einzuflechten“, erzählt er. Odd Blood klingt denn auch erstmal wie eine aufgeputschte Synthie-PopPlatte, offenbart aber nach und nach ein Konstrukt aus bizarren Klängen, lieblichen Harmonien und herrlichen Texturen. „Wir wollten etwas Neues ausprobieren. Bands, die nur den Erfolg zu wiederholen versuchen, treten meist in die Falle. Ich verspreche dir: Wir werden uns niemals wiederholen.“

AMBLING-ÄH?

Yeasayers Song Ambling Alp verdankt seinen Titel dem Spitznamen des italienischen Schwergewichts-Boxmeister Primo Carnera. Das Lied sei aus der Sicht von Joe Louis geschrieben, sagt Chris Keating. Der Afroamerikaner Louis gewann 1935 einen Kampf gegen Carnera und wurde vor allem durch die Faustduelle gegen den Deutschen Max Schmeling berühmt. Nachdem dieser den ersten Kampf gewonnen und Louis die erste Niederlage überhaupt zugefügt hatte, wurde er von den Nazis als Beispiel der arischen Überlegenheit gefeiert. Im Rückkampf 1938 in New York verpasste Louis Schmeling dunkelviolette Augen, zerstörte so das arische Ideal und wurde zum ersten afroamerikanischen Helden der USA.

► Yeasayer Odd Blood (Secretly Canadian/MV) jetzt erhältlich. Live am 12. März im Zukunft

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Yeasayer untermauern mit ihrem zweiten Werk den Status New Yorks als kreativen Hotspot der Indie-Welt – auch wenn ihr Sänger Chris Keating lieber in einer anderen Zeitzone wäre. (dave)

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F체r Kindergeburtstage eher ungeeignet: Der Fire-Tusk Pain Proof Circus in seinem kompletten Wahnsinn.

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COVER Es gibt da ein göttliches Teufelsweib, das sich Angelhaken ins Fleisch bohrt und Nägel ins hübsche Näschen hämmert. Eine wahnsinnige Frau, wahnsinnig sexy, wahnsinnig erfolgreich, wahnsinnig waghalsig. Ladies and Gentlemen, her bloody majesty of Grotesque Burlesque:

Lucifire

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Wenn uns das Leben, die Schule, Andreas Türck und Dr. Sommer etwas gelernt haben, dann das: Mit der Liebe ist das so, wie ein Tattoo auf den Rippenknochen: schön. Aber verdammt schmerzvoll. Und manche Leute müssen es ja immer übertreiben. Am 1. April 2006 feiern Dave Tusk und Lucifire eine rauschende Hochzeit. Die Braut in feuerroter Robe. Der Mann, am Ende der langen Nacht, nur noch mit Bassgitarre, Melone und seinem Körperschmuck bekleidet. Mit dem Treueschwur sagt das Paar gleichzeitig ja zu seinem Lebenswerk: der Fire-Tusk Pain Proof Circus, ein Kollektiv wilder Outlaws, das seine grotesken Hobbys zu einer neuen Kunstform perfektioniert hat. Nägel mit in Köpfen Interviewtermin mit dem Ehepaar FireTusk in der Gruft des Zürcher Piercingund Tattoo-Tempels World's End: Madame bearbeitet das iBook, Monsieur den Bauch des Hausherrn Rock Battaglia, mit Nadel und Tinte. Tusk und Battaglia löcherten vor etwa 20 Jahren gemeinsam die Kunden eines Piercing-Studios in Soho. Lucifire ihrerseits ist gelernte Feuerschluckerin, eine „Flamme Fatale“, für welche die Waldbrände Kaliforniens ein besseres Apéro-Häppchen wären. Der Hauptgang: eine hochexplosive CabaretShow mit Kettensägen, Mausefallen an der Zunge, Peitschen, Äxten, Fackeln, Zwangsjacken. Mit Lack und Leder, Seidenhandschuhen und High Heels. Sie schlägt sich Nägel in den Schädel. Sie perforiert den Rücken ihrer Partner mit Pfeilen. Und sie hängt Menschen auf, mitunter sich selbst. Jawohl, aufhängen. An Haut und Haar. Meist an der Haut. Sie rammt sich Fleischerhaken in die Schulter und lässt sich daran an die Decke irgendwelcher Hallen hochziehen. Tut sie wirklich. Und es gibt Leute, die bezahlen dafür Geld. Sie haben es noch nie bereut.

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BLUT UND SPIELE Die Die Darbietung Darbietung des des Kamikaze-Ensembles Kamikaze-Ensembles setzt setzt sich sich zusammen zusammen wie wie ein ein bizarres bizarres Puzzle Puzzle an an Schmerz-Ritualen, Schmerz-Ritualen, die die aus aus Jahrhunderte Jahrhunderte alten alten Hochkulturen Hochkulturen den den Weg Weg in in die die Body-Mod-Szene Body-Mod-Szene fanden. fanden. Mit Mit in in die die Haut Haut geritzten geritzten Mustern Mustern reinigten reinigten die die Aborigines Aborigines ihre ihre sündigen sündigen Seelen. Seelen. Und Und das das Tragen Tragen des des eigenen eigenen Körpergewichts Körpergewichts an an durchs durchs Gewebe Gewebe getriebenen getriebenen Haken, Haken, den den Sonnentanz, Sonnentanz, zelebrierten zelebrierten Hindus Hindus sowie sowie Indianerstämme Indianerstämme Nordamerikas Nordamerikas als als spirituelle spirituelle Coming-Of-Age-Zeremonie. Coming-Of-Age-Zeremonie. Die Die globale globale Schlachtplatte Schlachtplatte des des Pain Pain Proof Proof Circus Circus ergänzen ergänzen Messerwerfer Messerwerfer wie wie in in osteuropäischen osteuropäischen Gauklertruppen Gauklertruppen sowie sowie die die Nagelbretter Nagelbretter und und Feuerspiele Feuerspiele orientalischer orientalischer Fakire. Fakire. Unter Unter anderem. anderem. Zirkus, Zirkus, wie wie aus aus Rolf Rolf Knies Knies Albträumen Albträumen Von Von der der Freakshow Freakshow amerikanischer amerikanischer Tradition Tradition –– dem dem einigermassen einigermassen willkürlichen willkürlichen Auf Auf und und Ab Ab von von Liliputanern, Liliputanern, die die sich sich Betonklötze Betonklötze an an die die Genitalien Genitalien schnallen schnallen –– unterscheidet unterscheidet sich sich der der Pain Pain Proof Proof Circus Circus in in der der Inszenierung. Inszenierung. 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An An den den Nippeln Nippeln baumeln baumeln Jumbo-Ringe, Jumbo-Ringe, Piercings Piercings sind sind durch durch Stirn, Stirn, Nase Nase und und Lippe Lippe gebohrt, gebohrt, im im Ohrläppchen Ohrläppchen steckt steckt ein ein Ding Ding vom vom Durchmesser Durchmesser eines eines Untertellers. Untertellers. Das Das barbarische barbarische Erscheinungsbild Erscheinungsbild kontrastieren kontrastieren Stimme Stimme und und Augen. Augen. Sie Sie strahlen strahlen eine eine mächtige mächtige Ruhe Ruhe aus. aus. Auf Auf der der Bühne Bühne verrichtet verrichtet Dave Dave Tusk Tusk die die Drecksarbeit: Drecksarbeit: den den menschlichen menschlichen Boxsack, Boxsack, die die Bodenwelle, Bodenwelle, die die lebende lebende Zielscheibe. Zielscheibe. Sein Sein Rücken Rücken sieht sieht aus, aus, als als hätten hätten darauf darauf zwei zwei Bataillone Bataillone Zinnsoldaten Zinnsoldaten die die Schlacht Schlacht von von Waterloo Waterloo nachgespielt nachgespielt –– Souvenirs Souvenirs der der letzten letzten Show. Show. Läuft Läuft eigentlich eigentlich nie nie etwas etwas schief? schief? „Nein“, „Nein“, raunt raunt Luci. Luci. Und Und falls? falls? Sie Sie kneift kneift die die Augen Augen zusammen. zusammen. „Es „Es geht geht nichts nichts schief.“ schief.“ Die Die Sache Sache hat hat nur nur einen einen Haken Haken In In einer einer still still gelegten gelegten Turnhalle Turnhalle liess liess sich sich Luci Luci erstmals erstmals SupermanSupermanSuspensions Suspensions verpassen. verpassen. Dabei Dabei halten halten Temporär-Piercings Temporär-Piercings (oft (oft bearbeitete bearbeitete Tiefsee-Fischerhaken) Tiefsee-Fischerhaken) durch durch Ellbogen, Ellbogen, Rücken, Rücken, Schenkel Schenkel und und Kniebeugen Kniebeugen den den Körper Körper horizontal horizontal in in der der Luft. Luft. „Alles „Alles läuft läuft auf auf der der mentalen mentalen Ebene Ebene ab“, ab“, sagt sagt sie. sie. In In der der Hitze Hitze des des Gefechts Gefechts entwickle entwickle sich sich der der Körperkreislauf Körperkreislauf zu zu einem einem alle alle Qualen Qualen zuschüttenden zuschüttenden HormonHormonden Schmerz. Schmerz. Das Das können können Vulkan, Vulkan, Konzentration Konzentration und und Adrenalin Adrenalin ersticken ersticken den wir wir uns uns zwar zwar nicht nicht ganz ganz vorstellen. vorstellen. Aber Aber was was wollen wollen wir wir machen? machen? In In den den finsteren finsteren Seitentälern Seitentälern der der medial medial erfassten erfassten Spassgesellschaft Spassgesellschaft gilt gilt Lucifire Lucifire als als Ikone. Ikone. Als Als Phänomen Phänomen einer einer Szene, Szene, die die sich sich einigelt einigelt vor vor MTV, MTV, Wikipedia Wikipedia und und H&M. H&M. „Wir „Wir sind sind Nischenkünstler“, Nischenkünstler“, sagt sagt Dave Dave Tusk. Tusk. „In „In einer einer Nische, Nische, die die weltweit weltweit vernetzt vernetzt ist.“ ist.“ Tourneen Tourneen führen führen durch durch Russland, Russland, Spanien, Spanien, immer immer wieder wieder die die Schweiz. Schweiz. In In Skandinavien Skandinavien sind sind sie sie Stammgäste, Stammgäste, in in Japan Japan dreht dreht das das Publikum Publikum völlig völlig durch. durch. „Obwohl“, „Obwohl“, meint meint Luci, Luci, „vielleicht „vielleicht tun tun die die ja ja nur nur so. so. In In Japan Japan weißt weißt du du nie, nie, ob ob sie sie dich dich lieben, lieben, oder oder dir dir gleich gleich ein ein Messer Messer in in den den Rücken Rücken rammen.“ rammen.“ Denn Denn die die Meinungen Meinungen über über das das Spektakel Spektakel gehen gehen auseinander. auseinander. An An einem einem Abend Abend

jagen jagen den den Freaks Freaks religiöse religiöse Fanatiker Fanatiker hinterher, hinterher, am am nächsten nächsten verstopfen verstopfen heiratswillige heiratswillige Sado-Fetischisten Sado-Fetischisten Lucis Lucis Mailbox. Mailbox. Und Und manchmal manchmal hängt hängt sie sie ziemlich ziemlich zur zur Sau Sau in in einem einem zu zu engen engen Flugzeugsitz, Flugzeugsitz, und und der der Nachbar Nachbar fragt, fragt, was was sie sie so so treibe treibe im im Leben. Leben. Meistens Meistens lügt lügt sie sie dann. dann. Sie Sie sagt: sagt: Hausfrau. Hausfrau. Oder Oder Kaminfegerin. Kaminfegerin. Denn Denn sie sie mag mag keinen keinen Ahnungslosen Ahnungslosen zu zu Tode Tode erschrecken, erschrecken, mit mit diesem diesem blutverschmierten blutverschmierten Hippie-Traum, Hippie-Traum, den den sie sie ihr ihr Leben Leben nennt. nennt. www.lucifire.com // www.firetusk.com www.firetusk.com ► ► www.lucifire.com

Love Love hurts: hurts: Lucifire Lucifire stichelt stichelt gegen gegen Ehemann Ehemann Dave. Dave. (Foto: (Foto: Julien Julien Reynaud) Reynaud)

NEW NEW BEGINNING BEGINNING AT AT WORLD'S WORLD'S END END

Im Im dritten dritten Kreis Kreis sind sind wir wir nur nur die die Nummer Nummer zwei. zwei. Denn Denn wenn wenn im im RCKSTR-Büro RCKSTR-Büro die die Lichter Lichter ausgehen, ausgehen, laufen laufen im im World’s World’s End End an an der der SteinSteinstrasse strasse 50 50 die die Nadeln Nadeln erst erst richtig richtig heiss. heiss. Der Der Tattoo-, Tattoo-, PiercingPiercing- und und Velokurier-Bunker Velokurier-Bunker mit mit zehnjähriger zehnjähriger Geschichte, Geschichte, nur nur ein ein paar paar Blocks Blocks von von unseren unseren Towers Towers in in Zürich-Wiedikon Zürich-Wiedikon entfernt, entfernt, gilt gilt als als nationales nationales KulturKulturgut. gut. Im Im Januar Januar haben haben die die Weltendler Weltendler um um Rock Rock Battaglia Battaglia nicht nicht nur nur fremde fremde Körper Körper verschönert, verschönert, sondern sondern den den eigenen eigenen Shop Shop gleich gleich mit: mit: Fassade, Fassade, Interieur Interieur und und sogar sogar das das Personal Personal wurden wurden geputzt geputzt und und geschniegelt geschniegelt und und für für die die Neueröffnung Neueröffnung im im Februar Februar auf auf Hochglanz Hochglanz poliert. poliert. Zur Zur Feier Feier des des Monats Monats wetzt wetzt ein ein besonderer besonderer Gast Gast seine seine Nadeln: Nadeln: Dave Dave Tusk Tusk lädt lädt ab ab 4. 4. Februar Februar bis bis Mitte Mitte März März zu zu TattooTattooAudienzen Audienzen im im World’s World’s End. End. Eine Eine Werkschau Werkschau gibt’s gibt’s vor vor Ort, Ort, Termine Termine unter unter worldsend@worldsend.ch worldsend@worldsend.ch respektive respektive Telefon Telefon 044 044 450 450 64 64 00. 00. Ach, Ach, und und während währendTusk Tuskbei beider derArbeit Arbeitist, ist,sorgt sorgtLucifire Lucifirefür fürVergnügen Vergnügenin inder derSt. St. Pauli PauliBar. Bar.Im ImEx-Stripschuppen Ex-Stripschuppenan ander derZürcher ZürcherLangstrasse Langstrassefeiert feiertsie sieam am 26.2. 26.2.und und6.3. 6.3.ihre ihreGrotesque-Burlesque-Zeremonie. Grotesque-Burlesque-Zeremonie.Und Undwer werdiese dieseim im Mai Mai2009 2009am ammittlerweile mittlerweilelegendären legendären Rock Rock Circus Circus in in der der Roten Roten Fabrik Fabrik bestaunen bestaunen durfte, durfte, der der wird wird sich sich jetzt jetzt schon schon in in die die Reihe Reihe stellen stellen und und der der Premiere Premiere entgegenschlottern. entgegenschlottern. ► ► www.worldsend.ch www.worldsend.ch ► ► www.st-pauli.ch www.st-pauli.ch RockStar RockStar Magazine Magazine N° 65 N°65

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LES LES FREAKS, FREAKS, C'EST C'EST CHIC! CHIC!

Die Die Väter Väter der der Freakshow Freakshow heissen heissen Lazarus Lazarus Joannes Joannes Baptista Baptista Colloredo. Colloredo. Der Der 1617 1617 in in Italien Italien geborene geborene SiamSiambereist Mitte Mitte des des 15. 15. JahrhunJahrhunZwilling Zwilling bereist derts den den Alten Alten Kontinenten Kontinenten –– und und derts zieht einen einen Rattenschwanz Rattenschwanz von von zieht Zwergen, Zwittern Zwittern und und anderen anderen Zwergen, deformierten Gesellen Gesellen nach nach sich. sich. Mit Mit deformierten ihren angeblich angeblich von von Satan Satan veranlasveranlasihren sten Missbildungen Missbildungen gruseln gruseln sie sie das das sten Volk zu zu religiösem religiösem Gehorsam. Gehorsam. Im Im Volk späten 18. 18. Jahrhundert Jahrhundert überquert überquert der der späten Kult den den Atlantik, Atlantik, ein ein US-Pionier US-Pionier ist ist Zip Zip Kult The Pinhead. Pinhead. DieStecknadelbirne DieStecknadelbirne gibt gibt The sich als als afrikanischer afrikanischer Buschmann Buschmann aus, aus, sich der der sich sich von von rohem rohem Rattenfleisch Rattenfleisch ernährt. ernährt. Ist Ist natürlich natürlich Schwachsinn, Schwachsinn, ermöglicht ermöglicht aber aber eine eine Karriere Karriere über über bis ihm ihm das das soziale soziale sechs sechs Dekaden Dekaden –– bis Gewissen in in die die Quere Quere kommt. kommt. Gewissen Allmählich gelten gelten Krüppel Krüppel nicht nicht mehr mehr Allmählich als Teufelswerk, Teufelswerk, sondern sondern als als Teil Teil von von als Gottes Plan, Plan, ihr ihr Anblick Anblick erzeugt erzeugt mehr mehr Gottes Mitleid als als Schrecken. Schrecken. Im Im US-Staat US-Staat Mitleid Michigan ist ist das das Ausstellen Ausstellen von von Michigan Deformierten heute heute verboten. verboten. Deformierten Öffentliches Fluchen Fluchen übrigens übrigens auch. auch. Öffentliches Und Sex Sex im im Auto. Auto. Ausser, Ausser, das das Auto Auto Und steht auf auf Privatgrund. Privatgrund. Äh, Äh, wo wo sind sind wir wir steht stehen geblieben? geblieben? Genau: Genau: Mitte Mitte der der stehen 90er wütet wütet der der Jim Jim Rose Rose Circus Circus als als 90er Sideshow Sideshow auf auf Musikfestivals Musikfestivals und und etabliert etabliert die die Freakshow Freakshow leicht leicht verspätet verspätet im im Rock'n'Roll-Kult. Rock'n'Roll-Kult. Zum Zum die MTVMTVGlück. Glück. Sonst Sonst hielten hielten die Jackass und und die die Berufsesel von von Jackass Berufsesel Talkshows auf auf Channel Channel 44 heute heute Talkshows womöglich das das globale globale FreakFreakwomöglich Monopol. Zusammen Zusammen mit mit der der Venice Venice Monopol. Beach Freak Freak Show Show in in Los Los Angeles, Angeles, Beach welche die die grösste grösste Sammlung Sammlung welche doppelköpfiger Tiere Tiere der der Welt Welt ihr ihr doppelköpfiger Eigen nennt. nennt. Eigen

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★★★★★★ I WANT

BASTERDS

BLUT UND SPIELE Damen, Herren, Kinder jeden Alters! Nicht so schüchtern, treten Sie näher! Sie müssen es gesehen haben, um es zu glauben! Hier für Sie versammelt, die unglaublichsten, die unfassbarsten, die unmöglichsten menschlichen Wunder des letzten Jahrhunderts! Sie sind die Elite vergangener Freakshows und noch immer lassen sie uns staunen! (rec)

E H T F O Y R E L GAL „HALF-BOY“ JOHNNY ECK

1911 – 1991

Von Geburt an mit einem kaum entwickelten Unterkörper ausgestattet, tingelte Johnny mit seinem normal gebauten Zwillingsbruder Robert durch die Sideshows der Staaten. Für den Zaubertrick des zersägten Mannes waren sie prädestiniert. Aber auch sonst hatte Johnny einige Talente: Er wirkte in drei Tarzanfilmen mit, war Rennfahrer und Kunstmaler.

QUENTIN TARANTINO

CHANG & ENG 1811 – 1874

Die in Siam geborenen (aha!) Zwillinge waren an der Hüfte aneinandergewachsen. Als Erwachsene wanderten sie in die USA aus und heirateten zwei Schwestern. Zehn und elf Kinder zeugten die beiden Paare. Chang verstarb im Schlaf an einer Lungenentzündung, Eng folgte seinem Bruder drei Stunden später. Vermutete Todesursache: Schock.

WILD MEN OF BORNEO

1825 - 1905, 1827 - 1912

JETZT AUF DVD & BLU-RAY!

Die Brüder Hiram und Barney Davis waren ausgewachsen knapp einen Meter gross und kamen von einer Farm an der US-Ostküste direkt auf die Bühne des legendären Showpromoters P.T. Barnum. Der benannte die zwei Männer um in Waino und Plutano und präsentierte sie dem Publikum als Wilde aus Borneo, die von bewaffneten Matrosen überwältigt werden mussten.

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★★★★★★ „STARBESETZTES KULTKINO, MIT WORTWITZ UND BRILLANT INSZENIERT: EIN ECHTER TARANTINO!“ TV MOVIE

E U Q S E T O R G THE PRINCE RANDIAN 1871 – 1934

Obwohl ohne Arme und Beine geboren, konnte sich Prince Randian (er war kein echter Prinz, eher so wie Freddie Prince Jr.) ohne fremde Hilfe fortbewegen. Mehr noch: Der Sohn indischer Diener rollte Zigaretten selbst und zündete diese mit Streichhölzern an. Auch Nassrasur und Schreiben war für „The Human Caterpillar“ kein Problem.

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SCHLITZIE

1901 – 1971

„Pinheads“ wurden Menschen mit Mikrozephalie in Freakshows genannt. Bei dieser Krankheit bleibt die Kopfgrösse unterentwickelt. Was das jetzt mit Azteken zu tun hat, wissen wir nicht. Pinhead Schlitzie (übrigens ein Er) wurde trotzdem als „Last Of The Aztecs“ vermarktet, trug meist geblümte Kleider und amüsierte das Publikum mit Singen und Tanzen.

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QUENTIN TARANTINO

„LOBSTER BOY“ GRADY STILES

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1937 – 1992

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Seine scherenartig deformierten Finger und Zehen hatte Grady von seinem Vater geerbt. Grady wiederum gab den Geburtsfehler an zwei seiner Söhne weiter. Wegen seiner Alkoholsucht entwickelte sich der Lobster Boy in späteren Jahren zur Zeitbombe und erschoss den Verlobten seiner Tochter. Seine Familie heuerte schliesslich einen Killer an, der ganze Arbeit leistete.

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roots Danko's Digest

Die 5... Songs zu denen sich die RCKSTR-Redaktion momentan kirre hört 1. The Sonics The Witch 2. Surfer Blood Floating Vibes 3. Elton Morello Jet Boy Jet Girl 4. Massive Attack Paradise Circus 5. Neil Diamond Oh Mary

Danko Danko Jones Jones gräbt gräbt für für RockStar RockStar in in der der Plattenkiste Plattenkiste vergessener vergessener 90s-Rockhelden. 90s-Rockhelden. Diesen Diesen Monat: Monat:

TRANS AM

I don't like the term Post-Rock. It somehow suggests Lieblingsalben ever that Rock is finished. I really don't like the term when it von Stefan Kretzschmar is used to describe musical outfits that actually do indeed „rock”. It insinuates that what comes after Rock (Ex-Handballer, (i.e. something that doesn't rock) is musical TV-Moderator) advancement. Washington D.C. trio, Trans Am are one of these bands that get saddled with this shitty tag 1. Kyuss And The time and time again. Truth is Trans Am rock hard Circus regardless of prefix. But when you fuck with Leaves Town conventions like they did, your cross to bear is dealing with everyone else's confusion and sucky designations. 2. Rammstein A look back and it's easy to see how a band like Trans Mutter Am was inevitable. 3. Pearl Jam Ten

Songs von The Clash, die Sie auf dem iPod haben müssen

Back in 1996 the underground scene was waiting and wanting for something different. The fallout from the post-Nevermind major label feeding frenzy left a scene disoriented and splintered. Bands healthy and vibrant before major label deals were left demoted and often times disbanded. Majors had swooped in and spat out just about every worthy band of note that dared play with their fire. Further insult to injury was the MTVinspired creation of „The Alternative Nation”, complete with required tribal tattoos, lumberjack jackets, and catchphrases like „grunge” attached to imbecilic genres like „angst-rock”.

1. (White Man) In Hammersmith Palais 2. Charlie Don't Surf 3. The Guns Of Brixton 4. Train In Vain 5. London Calling

Watching the general mainstream appropriate what seemed like a movement, using Nevermind and Goo as their beacons, and laughably releasing films like Cameron Crowe's Singles, definitely created an implosion that had delightfully erratic results. Cue Trans Am's convention fucking.

4. Queens Of The

Stone Age Rated R 5. Danzig Lucifuge

Their self-titled debut album does this and more. And by „more” I mean without pretense. Kraftwerk-esque tracks like Technology Corridor sit cozy alongside Dr. Dre-inspired cuts like Firepoker. But most tunes are more like snippets, barely two minutes long, if that, and it all just seems like a work in progress, which isn't necessarily a bad thing. The only actual „ideas” that sound finished are the guitar-drenched strains of opening cut, Ballbados, album anchor Orlando, and their theme song, aptly named Trans Am, which cuts a swarthy Rock 'n' Roll marriage of keyboard and overdriven guitar. I do find it odd how all you need to do is add keyboards and musically reference Kraftwerk to suddenly graduate from the low-brow, bottom-feeding classification of Rock to the somewhat noble and more dignified genre of „post rock”, regardless of still managing to commandeer elements of „Classic Rock”. It all sounds a little too elitist for my tastes. For me, I just like the concept of fusing a Michael Schenker guitar with a Kawai K-5000 synthesiser without enlisting the help of a „singer” to fuck it all up. If you don't like coloring within the lines and refuse to paint by numbers then Trans Am may be what you've been waiting for all this time too.

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FEAR FACTORY:

Wieder schwer im Kommen Vor zehn Jahren verpassten Fear Factory dem Death-Metal einen frischen Anstrich: Dem Gebrüll wurde Gesang beigemischt, was damals ein Raunen der Empörung in der Fangemeinde heraufbeschwor. Doch der Erfolg bestätigte das Konzept. Fear Factory kreierten darauf eine Mischung aus energetischen Double-BassDrums und Industrial-Elementen. Mit dem unverwechselbaren Gesang von Burton C. Bells, der eine von Maschinen beherrschte Zukunft beschrieb, erfanden sie ihren eigenen Musikstil: den Cyber-Metal. Bandintern ging es jedoch stetig abwärts. Nach ersten Reibereien mit dem Label kam es 2006 zum vermeintlich endgültigen Bruch, als sich die Musiker untereinander zerstritten. Letzten Sommer fanden sich die Gründungsmitglieder Burton und Dino auf einem Festival

wieder. Wieder dicke Freunde (im wahrsten Sinne des Wortes) riefen sie Fear Factory zurück ins Leben. Anfang Februar dieses Jahres kommt das neue Album Mechanize mit neuer Besetzung in den Handel. Mechanize knüpft an die Reife vom Meisterwerk Obsolate an und greift auf die musikalischen Wurzeln von Demanufacture aus dem Jahre 1995 zurück. Inhaltlich kreidet Bell weiterhin die Machtlosigkeit des Individuums im System an – neuerdings mit Bezug zur Gegenwart. In der Angstfabrik rattert also wieder die neue alte Härte und nach alter Tradition wird ein RemixAlbum nicht lange auf sich warten lassen. (bea) ► Fear Factory Mechanize (AFM Records/MV) ab 5.2. erhältlich.

GHOULISH GADGET: EICHHÖRNCHENHERZ-MEDAILLON 100

95 Tierpräparatoren (oder, Vorsicht: Bildung!, Taxidermisten) kratzen bei der Arbeit ordentlich viel Gedärm aus den 75 Kadavern. Vieles davon landet in der Salamimaschine Ihres fehlgeleiteten Vertrauens. In ganz seltenen Fällen wird daraus aber auch Schmuck gemacht. Auf www.lovedtodeath.net gibt es RIP-Bling, hergestellt aus toten Tierteilen. Hier zum Beispiel das Medaillon aus 25 einem vergoldeten Eichhörnchenherzen. Das perfekte Valentinstagsgeschenk, sollte Ihre Freundin Morticia 5 Addams heissen. (rec)

DEATH BELL

Und Sie dachten, in den Schulen von Seebach ginge es übel zu. In Death Bell paukt eine koreanische Schulklasse ums nackte Überleben: Ein Killer (oder doch ein Geist? Huuu!) pflückt sich die Streber aus den Bänken und stellt sie vor knifflige Rätsel. Wer die Lösung nicht parat hat, landet zum Nachsitzen im Sarg. Klingt ein bisschen wie Saw mit Schulmädchenuniformen, kommt aber wesentlich übersinnlicher und unblutiger daher als das US-Vorbild. Zwei ausgerissene Daumen hoch. (rec) ► Death Bell (Splendid Entertainment) jetzt auf DVD erhältlich.

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MASSIVE ATTACK

Trip-Hop ausge Sieben Jahre nach 100th Window kehren Massive Attack mit dem neuen Album Heligoland zurück, kämpfen aber immer noch gegen die gleichen Probleme wie vor zwei Jahrzehnten. Willkommen im Hell Ego Land. (dave) Als Robert „3D“ Del Naja und Grant „Daddy G“ Marshall letztes Jahr an den Ivor Novello Awards den von Musikern verliehenen „Outstanding Contribution to British Music Award“ entgegennehmen durften, wurde einem die Bedeutung dieser Gruppe für die musikalische Entwicklungen der vergangenen zwanzig Jahre wieder bewusst. Dabei sind sieben Jahre vergangen, seit Massive Attack mit 100th Window ihr letztes Studioalbum veröffentlicht haben. „Eigentlich war die Platte 2008 bereits fertig“, erzählt Daddy G. „Doch als

wir von einer Tour zurückkamen, auf der wir auch die neuen Tracks ausprobiert hatten, merkten wir, dass irgendetwas mit den Aufnahmen nicht stimmte. Es fehlte dieses bestimmte Gefühl, die innere Verbundenheit der Songs.“ Also rissen sie die Verkleidung wieder herunter, reduzierten die Tracks auf ihr Grundgerüst und fingen von vorne an, sie auszuschmücken – ein Prozess, der weitere zehn Monate verschluckte. The Wild Bunch Die Geschichte von Massive Attack geht in die frühen 80er Jahre zurück. Damals bildete sich in der südwestenglischen Stadt Bristol das Soundsystem The Wild Bunch, dem unter anderem Robert Del Naja, Grant Marshall, Andrew „Mushroom“ Wowels, Tricky und der später als Produzent erfolgreiche Nellee Hooper angehörten. The Wild Bunch infizierten den Untergrund mit ihren klanglichen Experimenten

und legten den Grundstein für das, was später von Bristol aus als Trip-Hop der Musikwelt einen kalten Umhang aus verlangsamten Beats, melancholischen Melodien und neblig-drögen Stimmungsbildern um die Schultern legte. Nachdem sich The Wild Bunch 1986 aufgelöst hatten, gründeten 3D, Daddy G und Mushroom Massive Attack. 1991 nahm die Gruppe ihr erstes Album „Blue Lines“ auf, das heute als Meilenstein jener Epoche gilt. Bei den Aufnahmen durfte einer Tee kochen und hie und da ein Knöpfchen drücken, der später selbst die treibende Kraft seiner Band, ja des ganzen Genres werden sollte: Geoff Barrow von Portishead. Der Rest ist Geschichte, der sie nun mit Heligoland ein weiteres Kapitel hinzufügen. Hell Ego Land Die Platten von Massive Attack lesen sich wie zeitgeschichtliche Dokumente. Wer in und zwischen den Zeilen liest, erkennt, welche RockStar Magazine N° 65

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Blue Lines (1991)

Massive Attacks erstes Album gilt heute als Geburtsstunde des TripHop. Die Mischung aus Hip Hop, Dub, R&B, Soul und elektronischen Elementen definierte das Klangbild des neuen „Bristol Sounds“ und schmeckt noch heute kein bisschen abgestanden.

Protection (1994)

Das zweite Werk der Briten klingt entspannter und eleganter, aber nicht weniger aufregend. War Blue Lines der Einbruch der Dunkelheit, ist Protection die Einsamkeit der letzten Nachtstunden. Mad Professor remixte die Platte unter dem Titel No Protection.

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Mezzanine (1998)

Mezzanine markiert einen Bruch mit der Klangästhetik der ersten beiden Platten. Die dunkle Stimmung, schon davor ein fester Bestandteil, durchflutet die Songs. Doch den schweren Beats steht die Beseeltheit der Tracks gegenüber. Ganz grosses Kino.

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3D und Daddy G: Men of constant sorrow.

geopolitischen Ereignisse in die Musik und die Texte eingeflossen sind und verarbeitet wurden. Insofern könnte Heligoland als Begehung der wirtschaftlichen und politischen Schlachtfelder der letzten Monate verstanden werden. Doch Daddy G bemerkt: „Als wir Blue Lines veröffentlicht haben, sahen wir uns mit einer beschissenen Regierung, wachsendem 100 Faschismus und einer kaputten Wirtschaft konfrontiert. Heute, 20 Jahre später, haben wir 95 denselben Bullshit. Wir reden immer noch über die gleichen Probleme. Ich habe drei Kinder, um 75 mir jeden Tag Sorgen mache. Ich frage die ich mich, was für eine Welt wir ihnen übergeben werden. Eine mit wachsendem Fremdenhass und einem Kampf ums Überleben, in der 25 Menschen zu Einzelkämpfern werden.“ So wird denn auch gemunkelt, in Heligoland – benannt nach5 der Insel Helgoland – verstecke sich der eigentliche Titel „Hell Ego Land“. Die Gruppe 0 dagegen sagte, der Name der Insel bedeute

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Eine konsequente Erweiterung des auf Mezzanine eingeschlagenen Weges. Noch dunkler, noch schwerer, noch abgründiger. Ohne Daddy G und Mushroom schafft 3D den Soundtrack zum Weltuntergang und verzichtet dabei erstmals auf Samples.

„heiliges Land“. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.

und wieder mehr live gearbeitet hat? „Nein. Schon als Soundsystem haben wir Instrumente eingebaut und live gespielt“, sagt Daddy G. „Durch das Sampling sind wir von DJs zu Musiker als Mathematiker Immer noch geht es bei Massive Attack darum, Musikern geworden. Und über all die Jahre den Horizont zu erweitern, an neue Grenzen zu haben wir uns zu einer Band entwickelt. Vor stossen und sie wo möglich auch zu allem durch die Tourneen, auf denen wir rund überschreiten. „Musik zu machen bedeutet, aus um die Entstehung der Platte waren, haben sich den vorgefertigten Formeln ausbrechen. Einfach die Songs verändert.“ Vor allem aber ist gesagt ist Musik nur eine Zahlenfolge, und wir Heligoland ein gemeinsames Produkt von 3D sind die Mathematiker dahinter, die mit den und Daddy G – Mushroom hatte die Gruppe Zahlen spielen. Es geht darum, diese Zahlen bereits 1999 verlassen –, nachdem der möglichst originell neu zusammenzusetzen.“ Auf Vorgänger so etwas wie Del Najas Soloalbum ihrem neuen Werk ist ihnen das mehr als war. Die „Brüder im Geist“, wie sie sich gelungen: Heligoland klingt organischer und gegenseitig bezeichnen, haben wieder beseelter als der eisige, aus schweren Beats zusammengefunden – und kämpfen Seite an errichtete Monolith 100th Window. Während Seite weiter. dieser fast ausschliesslich aus synthetischen Klängen bestand, bilden auf Heligoland ► Massive Attack Heligoland (Virgin Instrumente das Gegengewicht. Täuscht der Records/EMI) jetzt erhältlich. Eindruck, dass die Gruppe weniger gesampelt

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Credits Foto: Simon & Sandro, decoycollective.com Hair & Makeup: Cécile Abersold, frisierstation-mini.ch Models: Riff & Raff

PANTICHRIST SUPERSTAR Liebe geht nicht durch den Magen, sondern durchs Höschen. Ganz besonders, wenn es von Pantichrist ist. Zum Valentinstag haben die Maharadschas der Rock'n'RollSchlüpper deshalb ein besonders herziges Fotoshooting mit ihrem Model Heartbreaker veranstaltet. Bestellen tun Sie unter www.pantichrist.com oder noch besser: Sie gehen am 19.2. ans Pantichrist Hanky Panky Burlesque im Zürcher Cabaret Club. Nebst neckischen Nackigen rumpelrocken dort die durchaus grandiosen Pussywarmers live on stage. (rec)

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RAMMSTEIN

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WIZO HEAVEN SHALL BURN HOT WATER MUSIC 11.-13. JUNI 路 INTERLAKEN TICKET-HOTLINE: 0900 552 225 (SFr.1.-/Min.)

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Was haben New Rave und Schauspieler Abe Vigoda gemeinsam? Sie sind nicht tot, auch wenn Sie es denken. Im Gegenteil: Die Trendwelle spült uns auch 2010 ein Update in den Kleiderschrank. Ganz vorne mit dabei: Das Label Snug. (kätt)

Grafikkenntnisse, ein Macbook und viel Langeweile im französischen Nest Chamonix, mehr brauchte der Schweizer Pete Hausamann nicht, als er 2002 das Shirt-Label Snug gründete. Mit einfachen Graphics auf buntem Stoff schaffte sich Hausamann im Bergdorf rasant eine beachtliche Fan-Gemeinde und konnte seine Ware schneller an den Mann bringen, als DJ Ötzi eine Après-SkiHütte füllt. Den französischen Bergen entwachsen, ging es ein Jahr später zurück in die Schweiz, von wo aus erste Shops mit der DebütKollektion beliefert wurden. Aus dem anfangs am Skate-Style orientierten Unternehmen ist mittlerweile ein urbanes und Junges Street-wear-Label

geworden. New Rave und die Wiederbelebung des lange tot geglaubten 80s-Stil taten ihr Übriges, um den Shirts und Pullis von Snug den letzten Schliff zu geben. Der SnugLook wurde an angesagten Kellerpartys nass geschwitzt und selbst die deutschen Electro-Frickler Sexinvaders oder the Austrian Wunderkind Dirty Disco Youth trugen die Shirts bei ihren Auftritten, was dem Label auch internationale Aufmerksamkeit bescherte. Und die wird auch nach der neuen Kollektion nicht abreissen. Fledermauspullis, Synthesizer-Shirts oder von der Brust weinende Clownsgesichter hat Hausamann diesmal aus dem Ärmel geschüttelt. Statt Ihre Freunde um die feschen Teile zu beneiden, sputen Sie also besser mal hurtig zum Webshop und decken sich ein.

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► www.snug-clothing.com

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DIRTY DISCO YOUTH & SEXINVADERS

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style D.CO COPENHAGEN: Schuhperb!

Mädchen können nie genug Schuhe haben. Und D.co Copenhagen liefert regelrechte Mädchen-träume. Da Labelgründer Sören D. Petersen früher Männer- und Frauenmode entworfen hat, weiss er, worauf es beim perfekten Schuh für tolle Styles ankommt. Aus feinstem Wildleder gefertigt, passen sich die Treter jedem Fuss an. Die aktuelle Herbst/Winter-Kollektion besticht durch matte Farben in Grau, Braun oder Schwarz und passt dank Schlichtheit zu ausgefallenen und bunten Shirts von Labels wie Snug oder Dropdead. In der Schweiz gibt es sie zum Beispiel im The Gloss beim Escher Wyss Platz, Zürich. (kätt) ► www.dicocopenhagen.dk

NIKE: Machen Sie sich's selbst

Zu auffälligen Shirts gehört bei Männern unbedingt noch auffälligeres Schuhwerk. Mit den legendären Dunk High von Nike ist man da an der richtigen Adresse. Der Farbauswahl des Klassikers sind kaum Grenzen gesetzt. Ob Blau oder Grün, Luxus-Velourleder oder Metallic-Style: alles wird auf die Sohle getürmt. Dazu setzt Nike mit den Dunk High Premium iD noch einen oben drauf: Unter www.nike.com lassen sich eigene Spezialanfertigungen kreieren und bequem nach Hause schicken. Den eingestickten Namen an der Ferse des Schuhs gibt's gratis dazu. (kätt)

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style Lollipop Factory: Farbtherapie inklusive.

DESIGNER WIE KEINER Kopf 1:

Marc Jacobs

LOLLIPOP FACTORY: Leck mich, geile Teile! Budapest schreit nach einem Wochenendtrip. Zum Beispiel wegen dem Label Lollipop Factory. Zu Beginn noch eine Electroclash-Party, mutierte es zwei Jahre später zum kleinen Fashionlabel. Schliesslich wollten die Gründer Klàra Erdély und Albert Bezzeg an ihren Feiern chice Klamotten anziehen. Warum also nicht gleich selber nähen? Die zwei Ungaren machten ihre Sache so gut, dass sie bereits ein Jahr später in Berlin eine Fashion-Show veranstalteten. Seit 2008 ist das

Label mit einem Shop in der ungarischen Hauptstadt vertreten. Dort gibt es ausgefallene Jackenkreationen, Shirts und Hoodies aus verschiedensten Materialien sowie Accessoires wie Taschen oder selbstgemachte Uhren. Die Designs sind so aussergewöhnlich, dass selbst Berufsexzentrikerin Róisín Murphy darauf aufmerksam wurde und jetzt regelmässig ihre Einkaufstaschen damit füllt. (kätt) ► www.myspace.com/shop_lollipop

Marc Jacobs ist der unangefochtene Rockstar unter den Designern und vielleicht der bravste Enkel der Welt. Seine Grossmutter brachte ihm das Stricken bei, was den New Yorker schliesslich zum Designstudium bewog. Bei seiner Abschlusskollektion bedankte er sich bei seiner ersten Mentorin, in dem er Models in von ihm entworfenen und von Omi gestrickten Pullovern über den Catwalk schickte. Kurz darauf gründete Marc Jacobs unter eigenem Namen ein Label und angelte sich nebenbei den Chefdesignerposten bei Perry Ellis. Als 1993 Grunge in die Musik gammelte, war Marc Jacobs der erste, der dieses Thema auch in der Fashion aufgriff. Seine mutige Kombination aus Vintage-Blumenkleidern und schweren Armeestiefeln kam bei den Konsumenten von Perry Ellis aber nicht an. Seine Karriere beim Label geriet ins Nirvana und Jacobs wurde gefeuert. Der nahm's gelassen und gründete kurzerhand sein zweites Label Marc by Marc Jacobs, nahm Platz auf dem Chefdesignerstuhl bei Louis Vuitton und wurde in kurzer Zeit zu einem der besten seines Fachs. Für die Werbekampagnen seiner Kollektionen bittet er dabei gerne Rockheilige wie Jarvis Cocker, Stephen Malkmus oder Michael Stipe vor die Fotolinse. Heute laufen die eigenen Marken von Jacobs besser denn je und auch bei Louis Vuitton hat er die Rohre letzes Jahr mit seiner Sprouse-GraffitiKollektion wieder mal ordentlich durchgeputzt. Omi wäre stolz. (kätt)

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VAUDEVILLE

VIXENS Der Zirkus ist in der Stadt. Sperren Sie Ihre Kleinen weg.

Styling: Katinka Oppeck Make-Up: Jessica Montonato Hair: Sarah B채chtold Fotos: Sina Diethelm Models: @ VISAGE (Zaklina, Jasmina und Monica) Clothes: Dardy Candy Cat Vintage, Limmatstrasse 189, Z체rich, www.dardycandycat.ch Location: Revier, Hohlstrasse 18, Z체rich, www.revierclub.ch

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„Damen und Herren, das müssen Sie gesehen haben! Die unglaubliche Olga Rasputinova bringt Männer um den Verstand und Barbiere zur Verzweiflung!“

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„Heute schon gelacht? Nein? Dabei wird es auch bleiben, Kinder! Teaserella ist hier, damit sich euer Papa die Lippen blutig beisst!“

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„Ist es das Feuer oder das Fauchen, das Ihnen die Hitze in die Köpfe treibt, verehrtes Publikum? Halten Sie ein und atmen Sie aus!“

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„Meine Herren, legen Sie die Schnapsflasche nicht beiseite, Sie sehen nicht doppelt! Wir präsentieren: Unsere Siamesischen Zwilingsdamen Polly und Esther!“

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I KNOW WHAT YOU DID LAST NIGHT

Probieren geht über Posieren. Während klassische Partypicportale den Cüplibach-ab gehen, nutzen talentierte Fotografen Facebook, Flickr und MySpace, um uns die durchfeierten Nächte so zu zeigen, wie sie wirklich waren. (rec)

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Der erste Partyfotograf in unserem Leben ist meist auch der Kerl, der uns gezeugt hat. Spätestens als Papa den dritten Film wechselte, während wir unsere vier Kerzen auf dem Geburtstagskuchen auspusteten, wurde uns klar: keine Party ohne Fotos. Sie sind unser Beweisstück im Prozess gegen die Alltagslangeweile; schrille, stille Abbilder von einer Zeit, von der wir glauben, es sei die beste in unserem Leben. Ein Partyfoto hält länger an als der Kater am Sonntag und abhängig davon, wie und mit wem es uns zeigt, kann es uns auch schon mal den Job oder die Freundin kosten. Irgendwann wurden wir erwachsen und während wir mit all den schönen Menschen feierten, witterten die Klugen das Geschäft mit dem Schnappschuss zum Schnapsfluss. Mit dem Siegeszug des Internets begannen auch die Partypicportale zu wuchern wie Akne auf einer Teenagerstirn. Bald schon schmückte sich jede Dorfdisko mit einem Hobbyknipser in offizieller Mission und wer in der grossen Stadt am „richtigen“ Anlass war, musste nicht selten in die Blitzlichter von bis zu drei verschiedenen Websites grinsen.

Knipsen, was zählt

unserem eigenen Fotoportal geworden. „Dominik was tagged in an Album“; und das bereits wenige Stunden, nachdem er uns mit dem Wodka-Tonic vor die Linse prostete. Vorbei sind die Tage, an denen wir uns auf der Suche nach einem bekannten Gesicht durch die usgang/tilllate/lautundspitz-Gallerien der letzten Da-Nos-Grüselei klicken mussten. Das spüren auch die klassischen Portale, schmerzlich, in der Brieftasche. Im letzten Sommer ging Tilllate Deutschland pleite. Wer überleben will, konzentriert sich jetzt auf Business- und Glamourevents. Gottseidank. Denn wenn Geschäftsmänner versagen, triumphiert oftmals die Kunst. Was Tilllate & Co. mit ihren austauschbaren Gruppengrins-Mugshots scheinbar nie kapierten: Eine Party besteht nicht aus Amir und Giusi und Mägä, die dem Fotografen Arm in Arm das Gangzeichen für Wallisellen beibringen. Die Party ist der brav gedresste Typ, der sich auf der Tanzfläche völlig in Ekstase verliert. Eine Party sind die acht Mädchen, die auf der Toilette ihr Make-Up auffrischen. Eine Party sind die verschwitzten Kleider draussen in der Kälte. Eine Party ist die Kotze vor dem Taxistand. Eine Party ist das, was aufhört, wenn uns ein Fotograf aufreihen möchte wie eine Hochzeitsgesellschaft.

Mit dem Siegeszug von Facebook und der Digicam als Pflichtaccessoire für jedermann wurde ein neues Zeitalter eingeläutet. Wir alle sind zu RockStar Magazine N° 65 RS65.indd 46

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art| style Jonas Kündig: Stilvoll durch die Nacht.

Eddy Meltzer: Einfach mal schauen, was passiert.

The Style Shark: Das wahre Gesicht des Exzesses.

Aufpasser & Abdrücker

„Ein guter Partyfotograf wird von niemandem bemerkt. Er beobachtet, sieht etwas, drückt ab“, meint Eddy Meltzer. Waren Sie in den vergangenen elf Jahren mal aus? Dann ist die Chance ziemlich gross, dass Eddy ein Foto von Ihnen gemacht hat, ohne dass Sie es bemerkt hätten. Mit clubselection.com begann Eddy 1999 eine Pionierarbeit in Zürich. Als usgang und tilllate nachzogen, hatte Clubselection bereits 100 seinen eigenen Stil entwickelt und sich in der Szene etabliert. „Spooky Eddy“ war überall und das meistens gleichzeitig, da er sich scheinbar 95 durch Meditationstechniken in verschiedene Astralköprer aufteilen konnte und in einer Nacht bis zu fünf Partys in der ganzen Stadt 75 abknipste. „Die Leute wussten, dass die Bilder vom Wochenende meist nicht vor Donnerstag hochgeladen wurden. Davor habe ich die Fotos selektioniert und nachbearbeitet. Jede Party kriegte so ihr ganz eigenes Gesicht. Du könntest mir aus meinem Archiv von jeder Serie zwei, drei 25 Bilder zeigen, und ich wüsste genau, welcher Anlass das war.“ Ob ein halbvolles Cocktailglas im Schein einer Discokugel oder gelangweilt 5 baumelnde Highheels: Nicht immer sind es die strahlenden Menschen, die der Party ihr Gesicht geben. Spontaneität war bei Clubselection der 0 entscheidende Faktor. Die Party nahm ihren Lauf und rückte sich damit automatisch ins rechte Licht. Denn bricht die Nacht erst an, sind wir im

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Dschungel. Und kein Tierfilmer würde die wilden Tiger fragen, ob sie für ein Gruppenbild zusammen stehen wollen.

Talent statt Fotopass

Klasse statt Masse: Mit dem Ende der herkömmlichen Partyfotografie endlich wieder möglich. „Lieber weniger Bilder, dafür jedes auf seine Art einzigartig.“ findet Jonas Kündig. Der 19-Jährige hält unter anderem die Partys vom Label Killer fotografisch fest und lässt mit seinem unverkennbaren Stil die vergangene Nacht am Computermonitor wieder auferstehen. Ein Beispiel, das hoffentlich Schule macht und zeigt, dass ein Partyfoto zur eigenen Kunstform wird, wenn es von talentierten Individualisten geschossen wird, statt von Hobbytätern, die ohne Tilllate-Ausweis erst gar nicht in den Club gelassen würden. ► Weitere Fotos von Eddy Meltzer unter www.eddymotion.ch, Jonas Kündigs Bilder gibt es bei www.myspace.com/killer.party

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THE STYLE SHARK: The Art Of Partying Ben DeCamp ist der Batman von Kalifornien. Bis zehn Uhr abends ist er ein Durchschnittsbürger mit einem prestigeträchtigen Job beim amerikanischen Surfer Magazine. Wenn aber die Nacht über San Diego hereinbricht, wird er zum Style Shark – dem Lichtbildmessias der Hipsterszene. (rez)

„Du willst Geschichten über würdelos betrunkene Menschen und Backstage-Sex? Davon hab ich reichlich.“ Sowas klingt in der Regel nach grossmäuliger Aufschneiderei. Nicht aber beim Style Shark. Ben fotografiert seit sechs Jahren Partys und leicht bekleidete Schönheiten an der USWestküste. „Aber nicht den High-Class-Shit. All diese glamourösen, überproduzierten Vegas-Partys sind furchtbar langweilig. Ich bevorzuge dreckige Kellerklubs mit vielen Drogen und vielen Mädchen, die sich ausziehen. An solchen Partys wird die Kunst des Feierns noch zelebriert. Die ganze Szene ist aber auch hier sehr egozentrisch geworden. Vor 20 Jahren fanden sich Partybilder bestenfalls noch in einem Magazin. Heute ist jeder seine eigene Berühmtheit. Das nervt, gleichzeitig ist es aber interessant, wie sich alles verändert hat. Nach einem durchschnittlichen Wochenende explodiert mein Facebook-Newsfeed mit Nachrichten von Freunden, die sich getagt haben. Die Bilder gehen unglaublich schnell um die ganze Welt und das ist eine unbezahlbare Werbung für den Fotografen. Viel wichtiger ist aber, dass man in einer Zeit, in der jeder eine 5-Megapixel-Handycam hat, seinen eigenen Stil findet.“ Bens Stil definiert sich dabei irgendwo zwischen einer American-Apparel-Werbung und einem nicht ganz so expliziten Terry Richardson. „Terry ist meine grösste Inspiration. Wenn man das meinen Bildern ansieht, ist das ein tolles Kompliment. Für die Partyshoots bediene ich mich aber eher bei Merlin Bronsques. Er hat mit lastnightsparty.com der Szene ihren Sexappeal zurückgegeben.“ Ben weiter: „Neben Inspiration und Talent ist Disziplin wohl am wichtigsten. Auch in einem Umfeld aus Alkohol und Brüsten darf man nicht vergessen, dass man bei der Arbeit ist. Ich trinke ein oder zwei Bier. In der Regel schliessen die Clubs hier um 2 Uhr morgens, hinterher hab ich also noch genug Zeit, um durchzuknallen.“

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► Ben DeCamps Bilder sind auf www.thestyleshark.com zu finden. Die zu Beginn angesprochenen Storys über würdelose Menschen und Backstage-Sex gibt's mit unregelmässigen Updates auf www.killerwhalepettingzoo.com.

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Sind wir uns noch am Besaufen oder bereits am Modeshooting? 100 95 75

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DIE GESCHICHTE DER PARTYFOTOGRAFIE Das Bedürfnis der Menschen, sich beim wilden Abhotten abzubilden, reicht bis zu ihren frühsten Wurzeln zurück. Hier die wichtigsten Stationen der Partyfotografolution. (rec)

mälde in der Dominikanerkirche Santa Maria delle Grazie in Mailand zu bestaunen. Es zeigt Jesus und seine Crew beim Chillen in einer Jerusalemer Lounge. Die Stimmung ist dabei eher gedrückt.

„DRESS TO IMPRESS...IONISMUS“

„HOUSEPARTY BEI NUK-NUK!“

Höhlenmalereien, zirka 40'000 v. Chr. Bereits in der Steinzeit liessen es die Urvölker nach einem anstrengenden Tag knietief im Mammutgedärm ordentlich krachen und hielten es anschliessend mit einfachsten Mitteln wie Ocker, Holzkohle oder Blut an den Wänden fest. Diese Abbildung einer Fiesta wurde in Mexiko entdeckt, die Hirsche symbolisieren Jägi-Shots.

Frühstück der Ruderer, 1881 Partys waren ein beliebtes Motiv für die Maler des Impressionismus, wie hier Pierre-Auguste Renoirs Frühstück der Ruderer. Anweisungen wie „Steht mal alle kurz zusammen! Und jetzt nicht bewegen für die nächsten fünf Tage!“ waren für diese Zeit nicht ungewöhnlich und machten eine rauschende Feier schnell zur Tortur.

„WHITE LINES MIT WARHOL“

„WALK LIKE AN EGYPTIAN”

Hieroglyphen, zirka 1'400 v. Chr. Im Alten Ägypten genoss das Nightlife grosse Bedeutung. So taucht in der altägyptischen Symbolik regelmässig die Eule als das uns bekannteste nachtaktive Tier auf. Noch heute bezeichnen wir unverbesserliche Partyponys als „Nachteulen“. In dieser Szene sehen wir eine wilde Nacktparty, die Ramses II so gerne schmiss.

„WARUM SEID IHR ALLE SO SCHLECHT DRAUF?“

Das letzte Abendmahl, 1498 Das wohl bekannteste Partypic der Geschichte stammt vom italienischen Künstler Leonardo Da Vinci und ist als Wandge-

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Studio 54, 1977 Auf dem Höhepunkt der dekadenten Disco-Ära knipsten sich die Pressefotografen in Tanztempeln wie dem Studio 54 die Finger wund auf der Suche nach Prominenten in verfänglichen Posen. Was hier wie eine schwarz-weiss-Fotografie wirkt, ist in Wahrheit ein Zentimeter dicker Kokainfilm, der sich auf die Linse gelegt hat.

„EY MONN, MOCH FOTI!“

Partypic-Portale, 2010 Wahllose Gruppenbilder von orangen Menschen und ihren wirren Handzeichen machen heute den Grossteil der modernen Partybilddokumentation aus. Als Motive dienen Frauen, die ihr üppiges Gebrüst offenherzig vor sich hertragen und Männer, die dem Fotografen mit Schlägen drohen, falls er jetzt nicht sofort ein Foti macht.

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Reviews

Alben FRISCH AB PRESSE

Die Reifeprüfung THE BLACK BOX REVELATION

Silver Threats

(T For Tunes/PIAS/MV)

Es war unglaublich, mit welcher Abgebrühtheit Jan Paternoster und Dries van Dijck vor erst ein paar Monaten ihr Debüt der Musikgemeinde vor den Latz geknallt hatten. Da standen zwei Teenager, die einem mit rotzigem Blues Rock die Ohren wund droschen und das so selbstverständlich taten, dass manch gestandenem Berufskollegen das Instrument aus den Händen hätte fallen müssen. Mit ihrem zweiten Album setzen sie nun noch einen drauf. Silver Threats knüpft am Vorgänger an, hat aber noch mehr Substanz. Das Material ist zwischen den verschiedenen Tourneen, die das belgische Duo in den letzten beiden Jahren absolviert hat, entstanden und wurde in zwei Sessions in London aufgenommen. Dem neuen BBR-Wurf hört man sowohl die Live-Energie als auch die Unverbrauchtheit und Frische an. Es sei gut gewesen, nahtlos weiterzumachen und die neuen Ideen gleich umzusetzen, sagt Jan. Es ist aber auch offensichtlich, dass die beiden Burschen als Musiker gewachsen sind. „Durch das viele Spielen haben wir unser Handwerk immer besser gelernt und einen charakteristischen Sound entwickelt. Das

LIGHTSPEED CHAMPION Life Is Sweet! Nice To Meet You. (Domino/MV)

Lightspeed Champion aka Devonté Hynes liebt es, Platten nach Themen, Konzepten oder Genres aufzunehmen. Sein zweites offizielles Werk hat er der britischen Musik gewidmet. Life Is Sweet! ist dabei noch ein bisschen grösser und noch ein bisschen reicher ausgefallen als das famose Debüt. Auf der ersten Single Marlene zeigt sich der Meister der Lichtgeschwindigkeit so laut wie selten zuvor, in The Big Guns Of Highsmith verneigt sich Hynes vor den von ihm geschätzten Queen und auch im Rest finden sich immer wieder Verweise an die vergangenen Jahre britischen Musikschaffens, ohne dass die Songs an Originalität verlieren. (dave) ► Wer das mag, mag auch David Bowie Hunky Dory, Todd Rundgren Something/Anything?, God Help The Girl God Help The Girl

EELS

End Times

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Nach den beiden autobiografischen Platten Electro-Shock Blues (Tod) und Blinking Lights And Revelations („eine Liebeserklärung an das Leben“) veröffentlicht E erneut ein Album, das aus seinem Leben erzählt. Auf End Times geht es um Verarbeiten einer gescheiterten Beziehung und ums Älterwerden. Keiner ausser E beherrscht die Kunst so gekonnt, selbst schwierige Kost angenehm zu machen. Dabei gibt er sich so sanft und zurückhaltend wie nie zuvor, stattet die Songs nur mit dem Nötigsten an Instrumenten und Mitmusikern aus und schafft so eine Intimität, die einen immer wieder in ihren Bann zieht. Und man merkt: Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang. (dave)

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(Universal Music)

► Wer das mag, mag auch Elbow The Seldom Seen Kid, Bonnie „Prince“ Billy Lie Down In The Light, Bob Dylan Blood On The Tracks

ermöglicht uns, neue Dinge auszuprobieren und gibt uns eine klarere Sicht auf das, was wir tun.“ Die Folge ist ein noch grösseres Selbstvertrauen, ein Song wie Here Comes The Kick wäre auf dem Debüt jedenfalls noch nicht möglich gewesen. Zudem habe er die Lyrics als Mittel entdeckt, um die Zuhörer noch besser zu erreichen, erzählt der Sänger: „Die Musik kann dich in eine bestimmte Stimmung versetzen, aber erst die Texte setzen Gefühle frei.“ Deshalb sei es ihm wichtig gewesen, noch präzisere und authentischere Lyrics zu schreiben. Wie bereits beim Debüt unterstütze ihn dabei Beverly Jo Scott, die ihm „Dinge beigebracht hat, die ich mir nicht hätte vorstellen können“. Und wir sind sicher, dass diese Schnösel uns noch Dinge beibringen werden, die wir uns nicht vorstellen können. (dave) ► Wer das mag, mag auch The White Stripes De Stijl, Jon Spencer Blues Explosion Damage, Black Rebel Motorcycle Club B.R.M.C.

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(Virgin Records/EMI)

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Heligoland

Die Befürchtung, Massive Attack könnten statisch werden, war nach 100th Window nicht unbegründet – und dann packen die Bristoler eine dermassen vibrierende, vielschichtige und lebendige Platte aus! Sie lebt auch von den zahlreichen Gastsängern und musikern, die das Duo ins Boot geholt hat. Heligoland ist tatsächlich ein massiver Angriff auf die Sinne und führt TripHop, wie ihn Massive Attack bisher zelebrierten, in eine neue Dimension. Nur wegen ein paar wenigen Schwachstellen, die den Fluss der Platte etwas absacken lassen, schrammt es an der Bestnote vorbei. (dave) ► Wer das mag, mag auch Tricky Maxinquaye, Archive Controlling Crowds, Portishead Three

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Im Bild: Glory Nicht im Bild: Tits DA SIGN & THE OPPOSITE We Sell You Tits & Glory

(AreYouVeda Records / Godbrain Distribution) Rasereien auf Aargauischen Autobahnen sind wahrscheinlich nur deshalb nach wie vor en vogue bei Hauptschulabbrüchigen, weil das BFU bis vor kurzem nur mit schnöden Präventions-Plakaten für Umsicht im Strassenverkehr geworben hat. Seit Ende letzten Jahres aber wippt auch der letzte Seat-Leon-Leaser lieber zu Franky Slowdowns Slow Down Take It Easy, statt um Ruhm, Ehre und die kleineren Eier zu rasen. Mittlerweile wissen wir, dass Strassenengel Franky nur in der Fernsehwelt existiert und der Song von der vielleicht überraschendsten „neuen“ Schweizer Band 2010 stammt, von Da Sign & The Opposite aus Bern. „Neu“ ist aber nur ihr Debütalbum We Sell You Tits & Glory; denn die Band selber klebt sich schon

DELPHIC Acolyte

(Polyfor/Universal)

Die Synthielads aus Manchester wissen genau, was die Leute von heute wollen und exakt das bekommen sie mit Acolyte: blank polierte Arrangements aus sterilem Electronic, Indiegitarren und eine ordentliche Portion Pop. Berechnend von A bis Z und trotzdem kann man 100 Delphic nicht böse sein, denn genau wie ein Welpe, der die Wurst vom Tisch stibitzt, scheinen sie eigentlich nicht 95 wirklich zu wissen, was sie machen. Damit 75 haben sie all den anderen Nerdbrillen-Trägern was vorweg. Nämlich eine ganze Menge Charme. Jetzt aber ab auf die Tanzfläche. (rez) ► Wer das mag, mag auch Cut Copy In 25 Ghost Colours, Boy Crisis Tulipomania, Foals Andidotes

seit 2003 falsche Bärte in die Gesichter und hat bereits zwei EPs unter die Leute geschmuggelt. Die elf Tracks neben der relaxten Strassenschleicherhymne hören sich zunächst an wie in wirrem Kiffergekeyboardere eingekicherter Electrotrash, ordnen sich bei mehrmaligem Hören aber zu einem hinreissenden Ensemble aus Electroclash, Clubrave und Indiespass made for the dancefloor and the Tanz in the heimischen Stube. Ah, und im Booklet sind echte Titten abgedruckt. (shy) ► Wer das mag, mag auch Deichkind Arbeit nervt, Iglu & Hartly & Then Boom, den Ghostbusters-Soundtrack

BAND OF SKULLS

Baby Darling Doll Face Honey (You Are Here / Shangri-La / Phi)

Erster Gedanke: Ziemlich dreist, wie hier bei den White Stripes abgekupfert wird. Beim Weiterhören offenbart sich aber mehr: Die Band aus dem englischen Southampton beweist eine grosse Vielfalt aus hauchzarten Akustik-Balladen und dreckigem Stonerrock, bis hin zu psychedelischen Elementen aus den 70ern. Potential ist vorhanden. Kein Grund also, sich dermassen an Jack White zu klammern. (bea)

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► Wer das mag, mag auch The White Stripes Elephant, Angus & Julia Stone Book Like This, Wolfmother Wolfmother

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Foto: Reto Wettach

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Vexations

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(City Slang/TBA)

Vexations (Ärgernisse) hat Konstantin Gropper seine neue Platte benannt – weil sie „von Dingen handelt, die einem den Alltag vermiesen können“. Sie selbst gehört jedenfalls nicht dazu. Das zweite Werk des 27-jährigen Deutschen hinter dem Namen Get Well Soon wirkt weniger opulent, zurückhaltender, aber reifer, majestätischer und nicht minder intensiv als der Vorgänger Rest Now, Weary Head..., dieses IndiePop-Meisterwerk, das einem heute noch den Atem raubt. Vexations ist prunkvoll, ohne kitschig zu sein. Es ist eine Platte, die von der Dynamik lebt, die mit Waldgeräuschen beginnt und ihren Höhepunkt im orchestralen We Are Ghosts erreicht. Die Unterschiede bei der Entstehung der beiden

DEE DAY DUB Chaos Theory

(Dee Day Productions)

Gänsehaut mit Kinnladenstarre bis hin zu äusserst zufriedenem Grinsen durften wir beim Behorchen von Chaos Theory durchleben. Vom ersten bis zum letzten Track. Ausserordentlich kreativ experimentiert die 33 Musiker starke Zürcher Combo um den Drummer Singha Dee mit ungewöhnlich spannenden Arrangements. Erdige Bassläufe, Dub- und Ambient-Klänge machen die verrauchte, leicht torklige Loungetrip-Atmosphäre zum Erlebnis. Das Verhalten der Dynamik dieses Werkes ist wie in der „realen“ ChaosTheorie nicht vorhersagbar. Und das ist gut so. (lance) ► Wer das mag, mag auch Peeping Tom Peeping Tom, Lamb What Is Sound, Tricky Maxinquaye

Platten könnten grösser nicht sein. Gropper hatte jahrelang Zeit, um am Debüt zu basteln. Die Instrumente spielte er – teilweise am Computer – praktisch im Alleingang ein, einzig seine Schwester und sein Cousin steuerten Geige und Gesang bzw. Trompete bei. Diesmal war (fast) alles anders. Für Vexations brauchte er knapp drei Monate vom ersten Entwurf bis zum letzten Feinschliff. „Diesmal musste ich wesentlich schneller, konzentrierter und strukturierter arbeiten. Ich hatte einen Zeitplan, habe in einem richtigen Studio aufgenommen und meine Band sowie andere Musiker dazugeholt“, erzählt der Künstler. Trotz aller Veränderung bleibt Get Well Soon ein Ein-Mann-Orchester; Gropper der Musiker,

Dirigent und künstlerische Leiter, der alle Fäden in den Händen hält. So hat er auch diesmal einen Grossteil des Albums allein zu Hause eingespielt und dann die einzelnen Spuren durch Studioaufnahmen ersetzt. „Mir wurde zum ersten Mal richtig bewusst, dass die Musik zu meinem Beruf geworden ist. Doch das Angenehme an Vexations ist, dass der Fokus nicht mehr so sehr auf mir liegt. Beim Debüt steht meist die Person im Mittelpunkt, statt die Musik. Dabei ist sie wichtig, nicht der Künstler.“ (dave) ► Wer das mag, mag auch Beirut The Flying Club Cup, Patrick Wolf Wind In The Wires, The Divine Comedy Absent Friend

HOT CHIP

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(EMI)

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One Life Stand

Wahrscheinlich hätten Hot Chip das auf Tanz und Schweiss getrimmte Konzept des Vorgängers fast 1:1 übernehmen können und der noch immer anhaltende Electro-Pop-Hype hätte das Album aufgesaugt wie ein Dyson-Sauger Tierhaare. Etwas mehr 80er Darkness, etwas bewussterer Synthieeinsatz und etwas (Über-)Mut bei der Songauswahl (mindestens drei sind slower als jede Slowdance-Runde damals in Gabis Kellerdisco) aber sorgen für eine interessantere, trotzdem immer wieder tanzbare, dafür auch zusammenhangslosere Platte. (shy) ► Wer das mag, mag auch The Whip X Marks Destination, Miike Snow Miike Snow, Cut Copy In Ghost Colours

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Go

Wer den weiten Weg von, hüstel, Nidwalden nach Los Angels macht, um dort sein neues Album mit Studiomusikern einzuspielen, die bereits mit Neil Diamond musizierten, kriegt von uns ohnehin schon mal ein High Five. Und auch sonst erweist sich Reto Burrells Rückbesinnung auf seine amerikanischen Wurzeln und das damit verbundene Flugticket gen West als gute Investition: handwerklich einwandfreier, eingängiger Folk-Pop-Rock für Menschen von 14 – 40 (ohne Gewähr). (pat) ► Wer das mag, mag auch Tom Petty Free Fallin', Wallflowers Bringing Down The Horse, Hootie & The Blowfish Musical Chairs RockStar Magazine N° 65

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The Betrayed

(Visible Noise/Phonag)

„Drama Baby, Drama!“: Den Lostprophets scheint im Studio ein kleiner Bruce Darnell auf den Schultern gesessen zu haben. So finster und mit Hang zur grossen Geste, textlich wie auch musikalisch, haben sich die AlternativeRocker aus Wales noch selten gegeben. Trotzdem flüstert ein Engelchen auch weiterhin die eingängigen Hooks und popfreundlichen Melodien ins Ohr, dank denen sich die Band immerhin schon seit über 13 Jahren erfolgreich im Geschäft hält. (saw) ► Wer das mag, mag auch My Chemical Romance The Black Parade, Finch Say Hello To Sunshine, Rise Against Appeal To Reason

FEAR OF TIGERS

Cossus Snufsigalonica (Kein Label)

UK-Produzent Ben Berry hätte mal lieber auf den Künstlernamen verzichtet. Sein richtiger geht um einiges besser von der Zunge. Der klingt so ein bisschen nach Happy Hippo, nach süss und klebrig. Genau wie seine Musik. Cossus Snufsigalonica ist eine synthieschwülstige Hommage an die Soundtracks der 80er-Actionfilme. Auch wenn links und rechts ein wenig abgeschrieben wird, schreit der Drive nach Strobo und Discokugel. Und beim nächsten Clubbesuch kann auch ein Drink mehr gekippt werden: Das Debütalbum von Fear Of Tigers gibt's auf seiner MySpace-Seite für umsonst. (rez) ► Wer das mag, mag auch Anoraak Nightdrive With You, Frankmusik Complete Me, Miike Snow Miike Snow

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Ville Goes To Hollywood

DÚNÉ (DK)

& fertig, los! (d). only swiss show! tür: 20h

do. 11.02. - live at abart:

HIM

REEL BIG FISH (USA)

Screamworks: Love In Theory And Practice

& sonic boom six (uk). only swiss show! tür: 20h

mo. 15.02. - live at abart:

(Warner Music)

ALL TIME LOW (USA)

Ville Valo und seine (B)Leichen tun noch immer das, was am besten können: Darke Herzschmerz-Ohrwürmer arrangieren, die jeder Gruft ein romantisches Seufzen zu entlocken vermögen. Nachdem die USA dem nordischen Dunkelcharme nun ebenfalls erlegen sind, wurde zum ersten Mal in der Bandgeschichte eine HIM-Platte in Amerika aufgenommen. In Los Angeles haben die Finnen ja eh schon fast eine zweite Heimat gefunden, sieht man Ville und den Rest der Truppe doch schon länger mit Leuten wie Bam Margera oder Kat von D über die Friedhöfe schleichen. Screamworks ist nichts für die Geschichtsbücher; HIM-Trademarks und die Eigenständigkeit aber werden beibehalten. Fans der alten Garde (Ü30Halbgoths, die trotz der frühen HIMnen noch immer alleine Gläser rücken) sehen das wohl anders, da sie der Band vorwerfen, ihren europäisch geprägten „Love Metal“ dem amerikanischen Markt angepasst zu haben und somit behaupten, dass dies nicht mehr HIM seien. (pat)

& goodbye fairbanks (ch). only swiss show! tür: 19h30 di. 16.02. - live at abart:

HOCKEY (USA)

& spencer (ch) & take me home (ch). tür: 19h30

mo. 22.02. - live at kaufleuten:

XAVIER RUDD (AUS)

& izintaba (rsa) & ben howard (uk). tür: 19h mo. 22.02. - live at volkshaus:

WHITE LIES (UK)

& twin atlantic (uk) & the entry (ch). tür: 19h

di. 02.03. - live at abart:

SKINDRED (UK)

& marya roxx (usa) & forever never (uk). tür: 20h sa. 06.03. - live at abart:

BEACH HOUSE

(USA) & guests. only swiss show! tür: 19h so. 07.03. - live at kaufleuten:

LA ROUX (UK)

& guests. only swiss show! tür: 20h

di. 09.03. - live at abart:

IMOGEN HEAP (UK)

► Wer das mag, mag auch Negative Karma Killer, Sentenced Crimson, 69 Eyes Angels

& helgi jonsson (isl) & peter von poehl (s). tür: 19h30 mi. 10.03. - live at rohstofflager:

FLORENCE AND THE MACHINE (UK)

& guests. only swiss show! tür: 19h mi. 10.03. - live at abart:

LES CLAYPOOL

(USA) & guests. only swiss show! tür: 20h fr. 12.03. - live at abart:

THE SINFUL SAINTS

BOYCE AVENUE

No Scar So Far

(USA) & nick howard (uk). only swiss show! tür: 19h

(kein Label)

Vier Popper aus Zürich sind mit dem Funk in die Kiste gesprungen und haben dort mächtig gerockt. Das Kind ist schon mehrfach positiv auf Bühnen100 tauglichkeit getestet. Angeblich machen die sündigen Jungs on Stage gerne den 95 Chippendales Konkurrenz. Die Spiesser von Mando Diao fanden dazu: „Pretty homosexual.“ – wir finden den Homo75 Indie-Funk aber trotzdem recht sexy. (bea) ► Wer das mag, mag auch Red Hot Chili 25 Peppers Blood Sugar Sex Magik, The Mars Volta Frances the Mute, The Kooks Inside 5 In/Inside Out 0

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N° 65 RockStar Magazine

manessestrasse 170, zürich fr. & sa. 22h - open end vvk: www.abart.ch

mi. 10.02. - live at abart:

fr. 12.03. - live at club zukunft:

YEASAYER

(USA) & guests. only swiss show! tür: 20h mi. 31.03. - live at abart:

JENNIFER ROSTOCK (D)

& guests. tür: 20h

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RODRIGO Y GABRIELA (MEX)

& guests. only swiss club-show! tür: 19h

Foto: Nicholas Breslow

Foto: Reto Wettach

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LOSTPROPHETS

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MILOW

(B) & guests. only swiss club-show in 2010! tür: 19h vorschau: 08.04. DE/VISION (D) at abart 15.04. 65DAYSOFSTATIC (USA) at abart 18.04. AFI (USA) & BOUNCING SOULS (USA) at x-tra 19.04. SIVERT HØYEM (NOR) at abart 23.04. NADA SURF (USA) at abart 27.04. ALESANA (USA) at abart 01.02.2010 01:31:30

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Reviews

Alben

YEASAYER

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Odd Blood

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(Secretly Canadian/MV)

Blaulichter mit blaublütigem Vorbild OK GO

Of The Blue Colour Of The Sky

(Capitol Records/EMI)

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Auf ihrem zweiten Album mäandern Yeasayer durch bunt geschmücktes Klangdickicht, ohne darin auch nur einen Moment lang die Übersicht zu verlieren. Das Trio aus Brooklyn flechtet mühelos die unterschiedlichsten Stile zu einem Zopf aus süffigen Popmelodien, faszinierenden elektronischen Spielereien sowie exotischen Einflüssen aus allen Ecken der Welt und der Musik – O.N.E. könnte selbst einem Disney-Film entliehen sein. Die verfänglichen Melodien nisten sich ganz unaufdringlich in die Ohrmuscheln ein, wo man sie nicht mehr los wird, bis Odd Blood einen hoffnungslos süchtig gemacht hat. Und nein, ein Entzug ist nicht nötig. (dave) ► Wer das mag, mag auch Clap Your Hands Say Yeah Clap Your Hands Say Yeah, of Montreal Skeletal Lamping, Talking Heads Little Creatures

einz dass Sist zart ist: scho Trac Indi was kom hier ►W Sigu Enda

THE FIRES

My Drug Is Rock'n'Roll (K-tel)

demnächst von Oliver Geissen mit den Worten US-Bürgerkriegsgeneral und Hobbyphysiker „Erinnern Sie sich noch an die Band mit den A.J. Pleasanton behauptete einst, dass Laufbändern?“ für einen Playbackauftritt in der Pflanzen und Tiere besser wachsen, wenn das Sonnenlicht durch blaue Scheiben hindurch auf ultimativen Chartshow angekündigt. Mit Of The Blue Colour Of The Sky beweisen OK Go, dass sie trifft. Bevor wir diese Theorie an unserem Meerschweinchen austesten (in der Hoffnung, an ihrem Musikerknochen noch ordentlich Fleisch klebt. Produzent Dave Fridmann dass wir eines Tages auf ihm zur Arbeit reiten (MGMT, Flaming Lips) kitzelt der Band Song für können), wollen wir uns aber über das neue Song neue Facetten aus der Reserve. Album von OK Go freuen, dessen Titel sich eben an jene fixe Idee von Pleasanton anlehnt. Schutzheiliger dieses ganzen Vorhabens scheint dabei Prince zu sein, an dessen Funk und Soul Nachdem sich das Quartett aus Chicago mit sich die vier bleichen Jungs hier besonders seinem zigfach ausgezeichneten Videoclip zu Here It Goes Again per Laufband in die Herzen intensiv abrackern. Sehr sexy wirken sie dabei nicht. Aber immerhin gewohnt sympathisch. der Musikwelt joggte, kam bald schon das (gsh) unangenehme Gefühl auf, hier sei man einem powerpoppigen One-Hit-Wonder auf den Leim ► Wer das mag, mag auch Empire Of The gegangen; fünf Jahre sind seit dem Album Oh Sun Walking On A Dream, MGMT Oracular No und eben jenem Hit nämlich bereits Spectacular, Prince Purple Rain vergangen. Jetzt endlich ein Grund zum Aufatmen: Nein, diese Band wird nicht

ROB ZOMBIE

Hellbilly Deluxe 2

(Roadrunner/Warner Music)

Der Geist von Hollywood hat endgültig Besitz von Rob Zombie ergriffen. Ein Geist, der verlangt, dass jeder Erfolg seine Fortsetzung braucht. Und so rasselt der Altmeister und NebenbeiRegisseur Teil 2 seines Horror-RockBlockbusters Hellbilly Deluxe aus dem Gruselkabinett. Und tatsächlich: Nachdem das letzte Album Educated Horses eher ein Fall für die Pferdemetzgerei war, spukt Zombie endlich wieder in Bestform. Insbesondere Gitarrist John 5 erweist sich dabei als heimlicher Hauptdarsteller. Nur das knapp sechsminütige Drum-Solo auf The Man Who Laughs ist dann doch etwas zu sehr Michael Bay. (pat) ► Wer das mag, mag auch White Zombie Make Them Die Slowly, Powerman 5000 Transform, Scum Of The Earth Sleaze Freak

MOOD

Tick Tack (N-Gage)

Ein überaus zutreffender Albumtitel. Leider. Die dem Alternative Rock verfallenen Basler liefern mit Tick Tack eine LP ab, die so spannend ist, als schaue man der Küchenuhr beim Ticken zu. An Energie und Können fehlt es den drei Jungs und ihrer Sängerin dabei nicht. Aber an Ideen und dem Mut, die durch zig ähnliche Bands allzu bequem getrampelten Pfade zu verlassen. Und so bleibt es bei Musik, mit der an Openairs am frühen Nachmittag die kleine Bühne eröffnet wird, während sich die Zuschauer lieber noch mit dem Bierstand beschäftigen. (pat) ► Wer das mag, mag auch Redwood We're All Gonna Die, Hole Celebrity Skin, Spinnerette Spinnerette

„Dieser Band prophezeie ich eine grosse Zukunft“, hat Polo Hofer über The Fires gestammelt – wahrscheinlich in der kurzen Halbwachzeit zwischen zwei Komaschläfchen. Trotzdem hat der Rumeplstilz nicht Unrecht: Die drei grad mal knapp Stimmbrüchigen aus Winkel (ZH) beherrschen Stimmen und Instrumente, wie wir sie uns bei BandcontestKandidaten und MusicStarlets sehnlichst herbeiwünschen. Und mit den Jahren werden die drei Zündhölzli hoffentlich noch etwas wegkommen von zu vielen 50s'n'Roll-Coverversionen und dem zu gegreasten Erscheinungsbild. (shy) ► Wer das mag, mag auch The Baseballs Strike, Elvis Presley Elvis Presley, Dick Brave & The Backbeats Dick This

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DOMMIN

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Dommin

(Roadrunner/Warner)

In Los Angeles gibt es nicht nur ÜbergangsKellner, die eigentlich Schauspieler sind, oder ÜbergangsKellnerinnen, die eigentlich Playmates sind. Kristofer Dommin zum Beispiel serviert mit seiner dunkelblau bis schwarz gelaunten Band schmachtenden Dark-Rock, von dem der Kitsch trieft wie Fett von einem Burger. Allen Übergangs-Gothics mit schwarz unterstrichenen Augen und drei Piercings in der Unterlippe geht dabei das Herz auf. Bei allen anderen läuten die TwilightAlarmglocken. (gsh) ► Wer das mag, mag auch Type O Negative Bloody Kisses, HIM Razorblade Romance, Voltaire Almost Human

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LIARS

JULIAN AMACKER

The Sisterworld (Mute/EMI)

Düster kommt der neuste Geniestreich der Liars aus NYC daher. Ungewohnte Melodien jagen ungewohnte Rhythmen – nicht überraschend, denn die einzige Kontinuität in dieser Band ist, dass sie keine Kontinuität haben. The Sisterworld deckt alles ab, was zwischen zartbitter und Soundgewitter zu finden ist: Beginnend mit Engelsgesang, kommt schon in der zweiten Minute des ersten Tracks Scissor ein radikaler Bruch. Das Indie-Experimental-Konstrukt gipfelt in waschechtem Punkrock – na ja, eher komplexem Punkrock, denn einfach gibt's hier nicht. (bea) ► Wer das mag, mag auch Health Get Color, Sigur Rós Med Sud I Eyrum Vid Spilum Endalust, The Horrors Primary Colours

Universe, A Tea And Me (ffRecords)

Von Vogelscheisse lässt sich hier ein Junge mit Gitarre zum Fliegen inspirieren. Schön, dass sich einer mal nicht nur über Herzschmerz und verpatzte Liebeleien ausschüttet. An Ideen fehlt es dem Herrn definitiv nicht, an Können auch nicht. Auf dem Erstlingswerk begleiten komplexe Musikkonstruktionen Amackers eindringliche Stimme – nicht nur mit der Akustikgitarre, aber auch. Der Aargauer schreibt Songs zum Hinhören, was irgendwann auch anstrengen kann. Trotzdem: ein gelungener Start zum Höhenflug. (bea) ► Wer das mag, mag auch Kings Of Convenience Quiet Is The New Loud, Milow Milow, Nick Drake Pink Moon

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Schwarzmaler im weissen Hemd TOCOTRONIC Schall und Wahn (Universal)

Der Albumtitel ist geklaut vom amerikanischen Schriftsteller William Faulkner; und von jemandem, der einen Literaturpreis erhalten hat, klaut es sich bestimmt nicht schlecht. Schall und Wahn erzählt dann auch – wie wir es von Tocotronic kennen 100 – von Liebe und Verderben, von Gut und Böse. Die Songtitel und der Sound an sich kommen gewohnt düster und melancholisch 95 daher, einzig Bitte oszillieren Sie tanzt da aus der75Reihe und befiehlt „Ich bitte Sie, geniessen Sie!“. Das Bittibätti können sich Tocotronic aber sparen, das Album ist von vorne bis hinten gut gelungen. An die letzte Meisterleistung Kapitulation reicht es 25 trotzdem nicht ran. Stücke wie Macht es nicht selbst 5 und Keine Meisterwerke mehr hätte man eher von den Sportfreunden Stiller erwartet, die normalerweise ein paar 0 Leistungsklassen tiefer spielen als Tocotronic.

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Schön traurig-melancholisch wird es dafür mit Im Zweifel für den Zweifel – ein Song, als wenn man in Katerstimmung nach zu viel Rum am Vorabend an den Exfreund denkt. Mit Stürmt das Schloss verpasst sich die Band ein bisschen schief gegangene Sex-PistolsAttitüde, was den fesch gekämmten Hamburger Jungs im weissen Hemd nun wirklich nicht gut steht. Zum Glück hat sich an diesem Punkt der Schall und Wahn noch nicht verzogen: Mit Gift schenken uns Tocotronic einen würdigen Abschluss und lassen uns mit herzzerreissendem Text und himmelhochjauchzender Melodie friedlich einschlummern. (mis)

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► Wer das mag, mag auch Die Goldenen Zitronen Schafott zum Fahrstuhl, Blumfeld L'etat et moi, Fehlfarben Knietief im Dispo

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Reviews

Alben

PUBLIC IMAGE LTD. Plastic Box

(Virgin Records/EMI)

Und gleich noch mal PiL: Plastic Box, 1999 erstmals veröffentlicht, versammelt auf vier CDs die ersten fünf Studioalben plus auszugsweise Material der folgenden drei Platten. Einzelne Songs von First Issue, Metal Box, Flowers Of Romance, This Is What You Want… und Album wurden jedoch ganz weggelassen, in der Reihenfolge verschoben oder sie erklingen in einer anderen Version. Leider hat man die Chance nicht genutzt, Plastic Box einer inhaltlichen Überarbeitung im Sinne einer sinnvolleren Ordnung zu unterziehen. Dafür bietet die Box zahlreiche Remixe, seltene Aufnahmen und Tracks aus den BBC Sessions bei John Peel. (dave)

RE-ISSUES

DAVID BOWIE

David Bowie (Deluxe Edition) (Decca/Universal)

PUBLIC IMAGE LTD.

Metal Box (30th Anniversary Edition)

(Virgin Records/EMI)

Noch Ende 1977 hatte Johnny Rotten mit den Sex Pistols der Punk-Revolution die Krone aufgesetzt. Zwei Jahre später war Punk in seiner damaligen Form bereits tot und die Sex Pistols ein Eintrag in den Geschichtsbüchern. John Lydon – wie Rotten richtig heisst – gründete kurz darauf die neue Band Public Image Ltd. und veröffentlichte mit ihr 1979 eine der besten Post-Punk-Platten überhaupt. Metal Box war im besten Sinn avant-garde und nahm die Entwicklung der kommenden Jahre vorweg. Zum 30. Geburtstag erscheint das definitive Album von PiL nun in erstmals als

Remaster und als Replica der Originalausgabe. Die drei 12“, auf die die Erstausgabe gepresst wurde, finden sich nun auf drei CDs. Die Tonqualität ist im Vergleich zu älteren Aufnahmen deutlich besser, zwängt die Klangtiefe aber stellenweise in ein zu enges Korsett. Doch Jah Wobbles tiefes, Dubgeschwängertes Bassspiel, das den Sound von PiL entscheidend prägte, klingt viel klarer, ebenso Keith Levenes flirrend-psychedelisches Gitarrenspiel, das den Kontrast dazu bildet, und Lydons klaustrophobischer Gesang. (dave)

David Bowies Debüt hat noch nicht allzu viel gemeinsam mit den progressiven Experimenten, die er bereits zwei Jahre später auf Space Oddity ein erstes Mal vollführte und auf den folgenden Werken perfektionierte. Das Pop-orientierte David Bowie ist denn auch noch nicht so souverän, lässt aber – vor allem in Klassikern wie Rubber Band oder Love You Till Tuesday – spätere Grosstaten erahnen. Die erste CD enthält das Originalalbum sowohl in der Stereoals auch in der Mono-Fassung. Die zweite CD bietet eine Fülle an B-Seiten, zahlreichen bisher unveröffentlichten Stereo-Mixen und Aufnahmen von Bowies erster BBC Session. (dave)

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DOES YOUR CAT KNOW MY DOG?

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Bad Bonn's Selection For The New Ear

(three:four)

650 Vinyl-Exemplare, mehr existieren weltweit nicht von der zweiten Kompilation des Labels three:four aus Lausanne/Paris. Ziel: Konzertbooker, Plattenverkäufer und sonstige Gestalten aus der Musikszene stellen ihre eigene Platte zusammen. Bedingung: Die Songs müssen bisher unveröffentlicht sein. Kein Problem für den freiburgischen Wohnzimmerklub Bad Bonn: Der Programmchef bittet ein paar Lieblingsbands um Tonware. So findet sich ein Knüller von Sonic Youth (aufgenommen an der Kilbi, währenddessen im Hintergrund ein Verstärker brannte) neben einem Livesong von Bonnie „Prince“ Billy, der sagt: „Ich spiele im Bad Bonn, wenn immer möglich. Wenn nicht, schmerzt es. Indem ich diesen Song spendiere, erhalte ich die Beziehung zwischen Bonnie und Bad Bonn.“ Daneben gibt es Unveröffentlichtes der Kapuzen-SlowMotion-Metaller Sunn O))) oder der spinnerten Österreicher BulBul und auch ein paar ganz schräge Sperenzchen – immer mit viel Liebe zum aussergewöhnlichsten Schweizer Musikschauplatz. Bestellbar unter www.badbonn.ch. (mac)

Deutsche Alternative Trendcharts 1.

30 Seconds To Mars This Is War 2. Them Crooked Vultures Them Crooked Vultures 3. Biffy Clyro Only Revolutions 4. Weezer Raditude 5. Mudvayne Mudvayne 6. Ian Brown My Way 7. Three Days Grace Life Stars Now 8. Vampire Weekend Contra 9. Jet Shaka Rock 10. Skunk Anansie Smashes & Trashes

STALL 6 • GESSNERALLEE 8 • 8001 ZÜRICH

CHEAP THRILL Indie Rock • Britpop • Indie Remixes Der Stall 6 bringt Indie-Musik wieder dahin, wo sie herkommt: zu den Leuten ohne Major-Deal, zu Euch. Weil Leute ohne Major-Deal auch oft ohne Stutz sind, kostet euch der Eintritt dementsprechend nullkommanix!

Kommende Freitage: 26.2./23.4./28.5./25.6. WWW.STALL6.CH

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►Wer das mag, mag auch gute Musik von guten Menschen für gute Menschen.

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movies

Reviews

First rule about Royal Gentlemen Prizefighter Club: Do not talk about Royal Gentlemen Prizefighter Club.

Löst Fälle, tritt Ärsche

SHERLOCK HOLMES (Warner Bros.) Filmstart: 28.1.

BESSER ALS:

genauso analytisch, wie er die Indizien zum Fall kombiniert. Und der ist durchaus rätselhaft: So türmt der frisch wegen Serienmord gehängte Lord Blackwood (Mark Strong) aus seinem Grab und macht sich mit einigen Häschern (darunter Ex-Wrestler und Teilzeittresorschrank Robert „Kurrgan“ Maillet) daran, seinen Mitlords die Lichter auszupusten. Holmes kann derweil auf die Hilfe seines obligaten Assistenten Dr. Watson (Jude Law) sowie Herzens- und Brieftaschendiebin Irene (Rachel McAdams) zählen. Eine Fortsetzung scheint bereits in Stein gemeisselt und bald auch schon in Drehbuchseiten getippt. Und auch wenn Ritchies Regieformel in diesem Setting nicht immer aufgeht, so machen die Performances seiner Hauptdarsteller Lust auf mehr. In der Zwischenzeit hätten wir gerne eine Neuauflage von Inspektor Columbo mit Jet Li in der Hauptrolle.

THE LEAGUE OF EXTRAORDINARY GENTLEMEN

Die Idee der Comicvorlage ist so genial wie bescheuert: Verschiedene Romanfiguren (darunter Jules Vernes' Kapitän Nemo und „der Unsichtbare“ von H.G. Wells) schliessen sich zu einem A-Team-artigen Sonderkommando für Verbrecherbekämpfung zusammen. Die Verfilmung dazu ist dank grausamen Special Effects und einem etwa 300 Jahre alten Sean Connery in der Hauptrolle des Draufgängers dermassen misslungen, dass die Comicbücher deswegen weltweit spontan Feuer fingen.

Dr. Watson (Jude Law) vs. Gay Perry (Val Kilmer)

Regie: Guy Ritchie Cast: Robert Downey Jr., Jude Law, Rachel McAdams, KURRGAN!

SCHLECHTER ALS:

Wer poliert die Fressen zünftiger? Watson: Würgt seine Gegner bis zur Ohnmächtigkeit und schickt ihnen anschliessend ne Rechnung. Perry: Hat I Will Survive als Handyklingelton und verbreitet trotzdem Angst und Schrecken. Punkt für: Watson. In London hausen die härteren Hunde als in Hollywoods Vorstädten.

Wer sucht seine Partner cleverer aus? Watson: Hat den raffiniertesten Ermittler der Geschichte zur Seite. Perry: Hat einen betrunkenen Kleingangster ohne Daumen zur Seite. Punkt für: Watson. Perry, echt jetzt, wo gabelst du solche Leute auf? Sieger: Dr. Watson! Und gefeiert wird mit warmem Pudding.

FROM HELL

Wie bei den aussergewöhnlichen Gentlemen diente auch hier ein Comic von Alan Moore als Vorlage. Alan Moore hasste auch hierbei das Resultat (Alan Moore hasst überhaupt alles, ausser Bärte und Fingerringe). Dabei war die fiktive Aufklärung der Jack-the-Ripper-Morde durch einen heruntergekommenen Ermittler (Johnny Depp) und seine Liebe zu einem der potentiellen Opfer (Heather Graham) schaurig schön und spannend bis zum Schluss.

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Robert Downey Jr. löst Mordfälle und hat dabei einen kaltschnäuzigen Sidekick, der ihm bei Bedarf auch mal die Fresse poliert. Vor Jude Law hatte Val Kilmer in Kiss Kiss Bang Bang diesen Job inne. Wer hat's mehr drauf?

Wer legt die Mädels schneller flach? Watson: Hat sich in Sherlock Holmes frisch verlobt. Lame. Perry: Heisst nicht ‚Gay' weil er immer so gut drauf ist. Punkt für: Unentschieden. Wir nehmen mal an, Watsons Verlobte stirbt tragisch in Teil 2.

Guy Guy Ritchie Ritchie vergewaltigt vergewaltigt den den Sherlock-Holmes-Mythos. Sherlock-Holmes-Mythos. Dank Dank seinem seinem Hauptdarsteller Hauptdarsteller kommt kommt der der Regisseur Regisseur aber aber straffrei straffrei davon. davon. (rec) (rec)

Was James Bond in den Eiern hat, hat Sherlock Holmes im Kopf. Der brillante Meisterdetektiv löst seine Fälle am liebsten zu Hause, Pfeifchen paffend im Morgenrock, bei einem Tässchen Tee und einem Häufchen Koks (echt jetzt, lesen Sie's nach!). Ausgerechnet diesen kultivierten CSILondon-Onkel macht Regisseur Guy Ritchie jetzt zum abgebrühten Actionstar. Mehr noch: Er quetscht das viktorianische London in die schnitt- und temporeiche Ästhetik, wie wir sie von Ritchies Vorzeigefilmen Lock, Stock & Two Smoking Barrels und Snatch kennen. Fans des klassischen Sherlock Holmes dürfen sich bei solchen Aussichten mit gutem Gewissen vom nächsten Fenstersims in die Tiefe stürzen. Allen anderen sei gesagt: An das in diesem Blockbuster präsentierte Superhirn werden Sie sich nicht nur gewöhnen, Sie schliessen es prompt ins Herz. Der Applaus dafür gilt, mal wieder, Robert Downey Jr.. Sein Holmes ist zerknittert und tough, brillant und selbstgefällig. Einstecken muss er einiges, austeilen tut er

3 ROUNDS IN HOLLYWOOD!

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HATEBREED, BLEEDING THROUGH Einziges CH-Konzert!

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Wer von den Dreien im Film eine Sexszene hat, verraten wir hier nicht.

HYPOCRISY

+SURVIVORS ZERO, REQUIEM Einziges CH-Konzert!

DO. 11. FEBRUAR 2010 Dynamo Zürich

LAMB OF GOD

+ JOB FOR A COWBOY, AUGUST BURNS RED, BETWEEN THE BURID AND ME Einziges CH-Konzert!

Geballtes Geballer SMOKIN' ACES 2:

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DVD LESBIAN VAMPIRE KILLERS (Koch Media)

Das Yin-Yang-Prinzip gilt auch für Vampirfilme. Wenn es also einen solchen Ponyhof wie Twilight gibt, muss es auch das krasse Gegenteil geben. Lesbian Vampire Killers ist 100 dieses krasse Gegenteil. Es sollte von 95 keiner Frau angesehen werden, sondern nur von Kerlen, die sich 75 mit leeren Bierdosen gerne umgeben. Leider verliert diese bei Shaun Of The Dead abgeguckte Horrorkomödie nach fulminantem 25 Auftakt schnell an, haha, Spritzigkeit. Die am Filmende 5 angetönte Fortsetzung Gay Werewolf Slayers interessiert uns 0 trotzdem. (rec)

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N° 65 RockStar Magazine

THE AUSTRALIAN PIINK FLOYD SHOW Einziges CH-Konzert! Bestuhlter Saal

SA. 27. FEBRUAR 2010 Volkshaus Zürich

LACUNA COIL + SPECIAL GUEST Einziges CH-Konzert!

MO. 01. MÄRZ 2010 Dynamo Grosser Saal Zürich

TRANQUILO AKUSTIK-TOUR Einziges CH-Konzert!

(Universal Picutuers)

Mit dem ersten Teil von Smokin' Aces ist es so eine Sache. Was ein fabelhaft hirnloses Wettmorden à la Cannonball Run mit Raketenwerfern statt Muscle Cars hätte werden können, nahm ab der Filmmitte einen derart überernsten Ton an, als hätte sich Michael Mann auf das Set einer Guy-RitchieDreharbeit geschlichen – oder umgekehrt. Beim Prequel Smokin' Aces 2 wird die Butter etwas gleichmässiger aufs Brot geschmiert und der um Twists! und Turns! bemühte Plot um eine illustre Schar von Attentätern (NaziRedneck-Punks, eine bestrapste

FR. 26. FEBRUAR 2010 Volkshaus Zürich

IN EXTREMO

Assasins' Ball

Giftmischerin, Vinnie Jones als Vinnie Jones und der Verkleidungskünstler vom ersten Teil), die das Kopfgeld auf einen alten FBIBürohengst abstauben wollen und sich dafür durch den halben US-Geheimdienst ballern müssen, lässt es mit den Stimmungsbrüchen und bleibt von Anfang bis Ende, was es ist: Rätätätätätätäbängbängboomchlöpftztztztztz BÄÄÄÄÄM! Und am Ende taucht sogar noch der schwarze Ghostbuster als bestgekleidetster FBI-Agent der Filmgeschichte auf. (rec)

MI. 03. MÄRZ 2010 X-Tra Zürich

AIRBOURNE + SPECIAL GUEST Einziges CH-Konzert!

DI. 09. MÄRZ 2010 Volkshaus Zürich

SUNRISE AVENUE AKUSTIK-TOUR 2010 Einziges CH-Konzert!

DO. 19. MÄRZ 2010 Kulturfabrik Kofmehl Solothurn

KATATONIA + SPECIAL GUEST Einziges CH-Konzert!

DI. 23. MÄRZ 2010 Kulturfabrik Kofmehl Solothurn

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MO. 08. FEBRUAR 2010 Volkshaus Zürich

MUSIK-DVD BLUR

No Distance Left To Run (EMI)

Angenommen, Britpop wäre das Christentum, dann hätte die Wiederkunft Christi letzten Sommer am Glastonbury Festival stattgefunden. Dort standen Blur zum ersten Mal seit neun Jahren wieder gemeinsam auf der Bühne und liessen uns für eine kurze Zeit wieder Trainingsjacken tragen. Es folgte eine triumphale Sommertournee, die von einem Kamerateam gefilmt und jetzt als Dokumentation auf DVD erhältlich ist. Disc 1 beinhaltet Interviews und ungesehenes Archivmaterial, Disc 2 das Konzert im Londoner Hyde Park. „Wooohooo!“ indeed. (rec)

THEORY OF A DEADMAN Einziges CH-Konzert!

FR. 26. MÄRZ 2010 Kulturfabrik Kofmehl Solothurn

MIKA

+ SPECIAL GUEST Einziges CH-Konzert!

DO. 01. APRIL 2010 St. Jakobshalle Basel

LOSTPROPHETS + SPECIAL GUEST Einziges CH-Konzert!

SO. 25. APRIL 2010 Alte Börse Zürich

MUSE

+ SPECIAL GUEST Einziges CH-Konzert!

MI. 02. JUNI 2010 Stade de Suisse Bern

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SONISPHERE FESTIVAL

METALLICA, SLAYER MEGADETH, ANTHRAX + MANY MORE... Einziges CH-Konzert!

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OPEN - AIR

FR. 18. JUNI 2010 Wil (SG) / Jonschwil, Degenaupark

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GESAMTE TOURNEE ERNEUT VERSCHOBEN

SLAYER

+ SPECIAL GUEST

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NEU: D0. 05. AUGUST 2010 Volkshaus Zürich

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bits & bites

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Wie Kamasutra – unbequem, aber geil:

HEAVY RAIN Vollkommene spielerische Freiheit wurde bis heute nicht erreicht und mittlerweile müssen wir diesen Wunsch wohl von unserer mostwanted-Liste streichen (nach wie vor ganz weit oben steht ein Yoshi als Haustier). Quantic Dreams' (die wirren Verantwortlichen von Fahreinheit) Heavy Rain aber schlägt einen offenbarenden Kompromiss vor. (shy)

Der PS3-Exklusivtitel hat sich sowieso nie angemasst, völlige Freiheit zu bieten. Was wir nach einer Menge durchgeschwitzten Nächten und einer Schiffscontainerladung Beruhigungstabletten (okay, die hätten wir eh genommen) aber sagen können, ist: Dieses Adventure stellt Sie im Minutentakt vor mehr (Gegenüber abknallen) oder weniger (Apfel essen) bedeutende Entscheidungen, die über kurz oder lang mehr (Freundin Ihres Opfers rächt sich) oder weniger (Schale aus den Zähnen puhlen) heftige Konsequenzen mit sich bringen. Sie nehmen abwechslungsweise die Beine von vier Hauptfiguren in die Hand, die sich steuern wie in anderen Spielen Autos. Auch sonst fühlt sich Heavy Rain anders an: Gesprächsoptionen sind an die vier Aktionsbuttons gebunden und schwirren um Ihren Charakter rum, Hände hoch machen Sie mit den Schultertasten und Staub wird per Controller-Geste weggewischt. Das und auf den ersten, zweiten und dritten Blick Videospiel-untaugliche Inhalte wie Ihrem Sohn bei den Hausaufgaben helfen, mögen den Thriller teilweise unzugänglicher machen als den Backstage eines Kasabian-Konzerts. Dafür flimmert Ihnen nie ein „Game Over“-Bildschirm entgegen; denn auch wenn Sie eine Hauptfigur knallhart in den Tod schicken, geht die Geschichte um den Origami-Killer weiter – einfach anders. Durchhalten lohnt sich. Wir haben's geschafft und wollen dieses Jahr eigentlich kein anderes Game mehr spielen. Ausser vielleicht die Brustbeschau von Dead Or Alive: Paradise für die PSP. Das und viel Schoggi brauchen Sie sowieso nach dem Durcherleben von Heavy Rain – der ständige und penetrante Regen im Spiel macht nämlich (gewollt) depressiver als jeder Zürcher Winter. ► Heavy Rain lässt uns ab dem 24.2. auf der PS3 mitleiden; die Demo kommt am 11.2. und zusätzlicher Content per Bezahldownload nach dem Release. RS65.indd 60

WET WET WET

Wenn er in Heavy Rain schon ständig auf Ihre Schützlinge niederprasselt, so wollen wir Ihnen mal ein paar Regenformen vorstellen:

Monsunregen

Im Raum des Indischen Ozeans monsunregnet es grundsätzlich ein Drittel des Jahres mit kleinen Unterbrüchen heftig durch. Das ist erstens lange und zweitens kacke. Mit ihrem ersten Hit meinten Tokio Hotel darum auch ihre Musik und deren Wirkung auf den Hörer.

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Saurer Regen

Glauben Sie den heuchlerischen Botanikern kein Wort: Dieser Regen bewirkt nicht einfach eine Übersäuerung des Waldbodens und macht so die Bäume putt. Saurer Regen durchfrisst Kleidung und Haut schneller als ein angeschossener Tiger und eignet sich hervorragend, um Wasserpistolenschlachten etwas interessanter zu gestalten.

Ronald Regen

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Sein Werdegang muss Arnold Schwarzeneggers erklärtes Ziel sein: Regen schaffte es vom Schauspieler zum kalifornischen Gouverneur zum US-Präsidenten. Schwarzenegger wird es aber kaum so weit bringen, denn für Regen-Aussagen wie „Ketchup ist ein Gemüse“ fehlt dem Exil-Österreicher einfach die nötige Portion geiler Siechheit. RockStar Magazine N° 65

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BIOSHOCK 2 für PS3, Xbox 360 und PC

DARKSIDERS Wrath Of War

für PS3 und Xbox 360

Ungeplante Apokalypse. Doch nur einer der vier zugehörigen Reiter tritt auf den Plan: Krieg. Darum wird er verantwortlich gemacht für diesen, nun ja, Unfall mit äusserst tödlichen Folgen für alle Menschen. Hundert Jahre später darf er das wieder gut machen und sucht im Dauergehacke durch die Massen von Himmel- und Höllenschergen die Schuldigen. Dabei schiessprügeln Sie wie in den neueren Ninja Gaiden-Titeln, einfach weniger dynamisch; Sie sammeln Gegenstände Apound setzen diese in calypse Rätseln ein wie in Zelda, now. nur weniger ausgefeilt; No, wait! Sie reisereiten durch schöne Gebiete ähnlich denen aus Uncharted, nur nicht ganz so opulent. Nirgends perfekt, aber durchs Band böse und spielenswert. (shy)

ARMY OF TWO: The 40th Day

für PS3, Xbox 360 und PSP Wenn auf der Kinoleinwand explodierende Riesenroboter und Megan Fox' Gebrüst wichtiger sind als eine sinnige Handlung, nennt man das einen PopcornFlick. Army Of Two: The 40h Day ist die Videospielversion eines solchen. Wenn sich die Söldner Rio und 100 Salem im zerstörten Shanghai Shootouts Bad Boys 95 meets 2012 liefern, während nebenbei Flugzeuge abstürzen, brennen uns 75 die Daumen. Das Zusammenspiel der beiden Charaktere erfordert zwar ein gewisses Mass an Taktik, in erster Linie will das Spiel aber 25 kurzweilig und bleihaltig unterhalten. Mit Erfolg. (rez) 5 0

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Waren die Big Daddys in Teil Eins noch Ihre ärgsten Feinde, steuern Sie im Nachfolger nun selber einen – und zwar den allerersten, den Prototypen mit fäncy Fähigkeiten wie Plasmid-Upgrade (sozusagen die Zaubersprüche der BioShock-Serie) oder, ah, genau, selbständig denken. Zehn Jahre nach den Schiessereien vom Vorgänger (Kerl wollte Individuen stärken; Chaos brach aus) Big sind Sie zurück in der vom Daddy Utopia zum Dystopia hat 'nen versunkenen Stadt dicken Rapture und stapfen Bohrer erneut durchs Chaos (Weib will Gemeinschaft stärken). Es werden nämlich kleine Meitli aus der nahen Küstenregion erdbodenverschluckt und von Raptures neuer Chefverrückten versklavt. Bei deren heroischen Errettung und der Böse-Machenschaften-Aufdeckung stapfen Sie übrigens dank Big-DaddyTaucherstrampler erstmals den Meeresboden entlang. Abgesehen davon finden Sie Neues eher im Detail, wirklich bezaubernd ist das Gamedesign aber nach wie vor und einen tadellosen Multiplayer-Mode gibt's auch noch obendrauf. (shy)

Zu gewinnen

in der BackStage-Area:

PS3 Slim inkl. Bioshock2 Zugang zur RCKSTR BackStage-Area:

KONZERTE

STEREOPHONICS

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DI 09. FEB 20H

NITZER EBB

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THE BEAUTY OF GEMINA

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SMS: PASS an 543 (CHF -.20/SMS)

BAYONETTA für PS3 und Xbox 360 Zugegeben, den Innovationspreis gewinnt Sega mit Bayonetta nicht. Das Hack'n'SlashGame erinnert frappant an Devil May Cry. Mit dem Unterschied, dass das Hexenweib schneller, zäher, agiler und grossbusiger agiert. Reicht am Anfang noch simples Don't Buttonmashing, bitch with brauchen zähere Gegner the witch das komplette Sortiment an Taktik. So weit, so 2001. In Sachen Feintuning ist Bayonetta dann aber doch eine Nippellänge vorn und Sega konzentriert sich erfolgreich aufs Kerngeschäft: Ballern und Metzeln. (rez)

BRIGHT.LIGHTS

SA 27. MAR 22H: DJ TIGR TIGR TIGR & GUEST SPECIAL GUEST: MUST HAVE BEEN TOKIO (A TURNTABLE ATTACK)

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MORE THAN MODE

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DARK SOUNDS FOR OPEN MINDS JEDEN MITTWOCH 22H

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BEST OF THE 80’S

FR 05. MAR 22H: DJ THOMAS H. & GUEST

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Ins_Go

Reviews

games

DANTE'S INFERNO:

Höllenhunde heisskalt abserviert Games zu Filmen wirken meist wie von osteuropäischen Firmen entwickelt, die unter der Woche iPhone-Apps programmieren (solche, wo man grosshupigen Mangaweibern auf die Brillengläser ejakuliert). Viel besser scheint es da mit Büchern zu klappen. Visceral Games hat mit der Umsetzung von Dante's Inferno den Joypad-Blockbuster des Frühlings am Start. (rez)

Hätten René, Simone und François in On y va! nicht den Pariser Zoo besucht („Merde! Meine 'emd wird nass! Et où sind les éléphants?!“), sondern sich in Deathmatches das Hirn an die Wand gespritzt, uns allen wären im Französischunterricht vielleicht ein paar zusätzliche Konjugationen hängen geblieben. Immerhin dürfen sich jetzt Literaturstudenten auf die Videospielversion von Dante's Inferno freuen. Als Vorlage diente dabei der erste Teil der Göttlichen Komödie von Dichter Dante Alighiere. Der Wälzer wirkt bereits in seiner Urform wie die Blaupause zum Gamedesign: actionlastiger Plot, Fräulein in Nöten, altkluger Sidekick, neun Level und den fiesesten Chefmother-

fucker auf dem Endgegner-Thron. Im Spiel wird Protagonist Dante auf seiner Reise in die Unterwelt zum Sensen schwingenden Terminator, der mit dem Dämonengesocks Sachen anstellt, die auch in der Hölle nur an ganz hohen Feiertagen auf dem Programm stehen.

Das Hack'n'Slash-Spielprinzip hat von den Besten gelernt (here's looking at you, God Of War) und funktioniert dementsprechend wie aus einem Guss. Und dank hervorragender Grafik mit ihren morbiden Details wird Dantes Rettungsmission zum schönsten Höllentrip ever (diese eine Nacht während unserer Schulfahrt nach Amsterdam mal ausgenommen). ► Erhältlich für PS3, Xbox 360 und PSP.

VIDEOGAME KILLED THE BOOK STAR Buchklassiker, die auch dringend vervideospielisiert werden sollten:

Marquis De Sades

Friedrich Nietzsches

Michael Endes

Die letzten niedergeschriebenen Worte des Godfather Of S/M fanden 1785 wenig Anklang beim Publikum. Wahrscheinlich wegen dem Tiersex. Sollte man das perverse Protokoll einer viermonatigen Orgie trotzdem zur Pixelschweinerei verbasteln, würden insbesondere bei der Nintendo Wii die Verkaufszahlen durchs Dach gehen.

Gott ist tot? Ist er nicht. Er ist zurück und er ist mächtig angefressen! Gegen die selbsterklärten Übermenschen rund um Big Bad Zarathustra bedient sich Gott seinem Greatest-Hits-Arsenal: brennende Büsche, Hungerplagen und zweigeteilte Meere. Als Endgegner wartet Nietzsche himself mit seinem Tentakelschnurrbart.

Phantásien wäre das perfekte Setting für ein Online-Rollenspiel. Zahlreiche Völker (Steinfresser, Glücksdrachen, Grünhäute) sorgen für eine abwechslungsreic he Charakterwahl und hochdramatische Quests wie „Zieh den Gaul aus dem Schlamm!“ lassen sich in Muttis Keller tagelang bis zur totalen Degeneration zocken.

Die 120 Tage von Sodom

Also sprach Zarathustra

Die unendliche Geschichte

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& © 2009 World Wrestling Entertainment, Inc. All Rights Reserved.

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nacht leben

RCKSTRPromogörl

ÖF SE MONS

Sie tragen die Partystiefel einer Alexa Chung und die Arbeitshandschuhe eines Minenschauflers: RCKSTRPromogörls arbeiten hart und feiern härter, damit unsere Hefte aus dem Lager fliegen wie frisch geschlüpfte Kolibris. Diesen Monat stellen wir vor:

JESSICA 19, aus Uster im X-TRA ights-Party ätt und L t. h g ri B r An de ssin K -Modeprinze mit RCKSTR ustpirat Schimun. r/L Veranstalte

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Nächsten Monat pilgert Jessica ausserdem an eine 90s TrashParty in Buchs. 90s? Ach, richtig, dieses Zeitalter zwischen Seinfeld und Buffy The Vampire Slayer. Doch was sind deine Top5-Neunzigerjahredinger, Jess? 1. 2. 3. 4. 5.

Backstreet Boys! Forrest Gump Disney-Filme, die damals noch echte Meisterwerke waren Unbelievable von EMF und Barbie Girl von Aqua Barbie und My Little Pony

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Mit der bestestesteste n Fre Londoner Good Mixer Pu undin Claudia im b. Dort ist es üblich, Stammgäste wie Amy Wi nehouse oder Oasis unter den Tisch zu saufe n. RockStar Magazine N° 65

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Aktuelle Playlist Licks e Juliette & Th e Death Of A Whor ahs Yeah Yeah Ye Soft Shock The Sounds Midnight Sun The Vapors Turning Japanese The Connells '74 – '75

Wenn sich die Astronauten auf dem Mond fragen, was das für schrille Farben sind, die da aus Zentraleuropa leuchten, dann ist in Luzern wieder Fasnacht. Inklusive Jessica mit Spongebob-Kostüm ftw.

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nachtleben

gigs STEREOPHONICS: Britrock ohne Zuhause

9.2. X-TRA (Zürich) / 10.2. Salle de Thonex (Genf)

Ortsnamen in Wales hören sich an wie Niesanfälle. Kein Wunder also, verbringen die Stereophonics kaum Zeit zu Hause (in Cwmaman) sondern touren nonstop. Aktueller Anlass ist das neue Album Keep Calm And Carry On und für den Überhit Maybe Tomorrow pumpen Sie am besten schon jetzt frisches Benzin ins Feuerzeug. (rec)

THESE NEW PURITANS: Arockalypse Now! 20.2. ISC (Bern)

2010 und die Welt ist noch immer nicht untergegangen. Aber These New Puritans haben ihr zweites Album Hidden am Start und damit den Soundtrack für den Fall der Apokalypse schon mal bereit. Die Engländer beschwören manischen Post-Punk-Rock, dessen Synthies dem Pop ein neues Gesicht kratzen könnten. (rec)

THEM CROOKED VULTURES

17.12. Hammersmith Apollo (London)

Back to the Future als Paradebeispiel: Dave Grohl zurück an den Drums, John Paul Jones zurück auf der Bühne und Über-Stoner Josh Homme fit wie eh und je. Drei Musiker mit grosser Vergangenheit und eine Band mit grosser Zukunft.

BILLY TALENT

4.12. Eishalle Deutweg (Winterthur)

EMILIE AUTUMN: Finstere Frühlingsgefühle 25.2. Härterei (Zürich)

Wer sich für diesen Gig warm angezogen hat, war selber schuld. Die Band ging ab wie ein Rennhund mit brennendem Schwanz und mit dem Schweiss im Publikum hätte Gregory Frei seinen zweiten Swimming Pool auffüllen können. Hat er überhaupt einen ersten? Egal.

Die extrovertierte, melancholische und bezaubernde Klangkünstlerin verspricht nebst fantastischer Musik auch einen an Theatralik kaum zu überbietenden Bühnenauftritt. In Kategorien einordnen lässt sich Emilie Autumn nicht. Die musikalische Bandbreite beginnt bei Pop/Rock, führt über Techno und Klassisch und geht hin zu Electro sowie Gothic. (cys) RockStar Magazine N° 65 RS65.indd 66

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THE PRODIGY

30.11. Hallenstadion (Zürich)

nachtleben

Ob jetzt Liam Howlett einfach mal kurz den iPod an die Soundanlage eingestöpselt hat, wissen wir nicht so genau. Das Krachbummballerzoaaaaargbangbangbang trommelte uns auf alle Fälle die Zähne locker, auch wenn wir dafür eigentlich lieber unter freiem Himmel gestanden hätten.

EVERYBODY WAS IN THE FRENCH RESISTANCE...NOW: PLACEBO

1.12. Hallenstadion (Zürich)

Der neue Drummer mag kleine Mädchen zum Kreischen bringen, doch musste man sich, was den Rest des Abends betrifft, schon fast ein Gähnen verkneifen. Da hat selbst das elektrische Massagekissen im Altenheim mehr Energie.

SKUNK ANANSIE

19.11. X-TRA 100 (Zürich)

95 Unser Spiegelbild funkelt noch immer in Sängerin 75 Skins Glatze, als wäre es 1997 und Lady Di noch am Rummachen auf dem Rücksitz einer Limousine. 25 Gelungenes Comeback und5wir sind milde neugierig auf neues Material. 0

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Poprevision auf vier Beinen

23.2. Albani (Winterthur) / 24.2. Bar 59 (Luzern)

Der Widerstand gegen doofes Formatradio hat einen verdammt langen Namen und zwei Köpfe: Eddie Argos, formerly known als Frontmann der britischen Band Art Brut und Klavierspielerin Dyan Valdes, die auch bei The Blood Arms in die Tasten greift. Pikantes Detail: Eddie und Dyan steigen nicht nur zusammen auf die Bühne, sondern auch ins Bett. Auf einer verschätzelten Cabriofahrt durch Kalifornien entstand die Idee zur Band. Die beiden befanden, dass die Songs im Radio ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht werden. Mit dem Erstlingswerk Fixin' The Charts nahmen sie sich zwölf Songs im weiten Spektrum zwischen Frank Sinatra und Avril Lavigne vor; mit der Mission, die Fehler der Popgeschichte zu korrigieren. Eddie begibt sich in die Position des bedröppelt dastehenden Protagonisten. In G.I.R.L.F.R.I.E.N. (You Know He's Got A Girlfriend) erklärt er, was er von Mädels hält, die anderen den Liebsten ausspannen. Und Frank, er möge in Frieden ruhen, dein Way (Is Not Always The Best Way). Der französische Widerstand wird von Dyans Klavierspiel dominiert und mit Gitarren und vielfältiger Percussion unterstützt. Gesanglich hat sich Eddie nicht sehr weit von Art Brut entfernt. Obwohl er mittlerweile nach Kalifornien übergesiedelte, rezitiert er noch immer mit lupenreiner Londoner-Lippe seine Strophen daher. Mit viel Humor und ordentlich Sarkasmus pöbelt Eddie sehr poetisch alles an, was uns dazu bewegt, aufs Radiohören zu verzichten. Wir sagen herzlichen Dank und in diesem Sinne: Vive le Resistance! (bea)

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WASSERWERK: Young and sweet, only 17

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Wo hartgesottener BangerElectro mit zappelbeinigem House und hausgemachtem Schweizer Rap techtelmechtelt und Musik zum Augenschmaus wird: Die clubkulturelle Perle der Helvetierhauptstadt stösst seine Schwimmflossen ab und schwaddert diesen Monat auf seinen 17. Geburtstag zu. Wir gratulieren partyhütig mit selbstgekauf...äh, -gemachter Geburtstagstorte und stossen zünftig an! Mit Globischampus natürlich. Zum Wohl, “Wasi”! (eli) 1992. Was für ein Jahr! Das Rotkehlchen wurde zum Vogel des Jahres gekürt, und Guns N' Roses knock-knock-knockten an Himmels Tür. Ihr wehmütiges Poltern wurde erhört und Gott sandte dem dürrrrrstenden Partyvolk ein in ein Weidenkörbchen eingebettetes Findelkind, welches mit der Aare im Berner Herzen angespült wurde: Der Wasserwerkclub. Heuer jungspränzlige 17. Und doch hat sich das Wasi bereits mit Acts wie The Prodigy, Faithless, The Roots, The Proxy, Moby, Peaches und weiteren Soundduschen das Grün hinter den Ohren weggeschwemmt. Jüngst wurde es von sechs Berner Freunden hingebungsvoll in Obhut genommen und schnieke gepimpt. Mit den Partylabels Ghost Club, la Baise, Colorz, Cheese Unit und Soulin'n'Stompin werden seither die durchzechten Nächte im brodelnden Wasi-Kessel zur Gratwanderung zwischen Electro, Minimal, Techno, House, Rap und gelegentlich auch Funk, Soul & Rock'n'Roll. Da tanzt in Bern nicht nur der Bär, sondern gleich ein ganzes Partyrudel. Smells like (seven)teen spirit, ähä! Wasserwerk Club Wasserwerkgasse 5 3011 Bern

PFLICHTTERMINE: Beat The Winter!

Wer die verpfnüselte Nase voll vom Fröstelwetter hat, der merke sich den 20. Februar. Dann tüfteln und scratchen D.I.M & TAI am elektrogeladenen DJ-Pult, bis der Schuppen kocht und jeglicher Alkohol im Blut verdunstet. Und am 25. Februar lässt RASCO den Schnee mit westküstlichen HipHop-Beats und der kalifornischen Sonne im Gepäck schmelzen.

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nachtleben 6th ROCKSTAR FROM HELL: Es ist ein Hirsch entsprungen Das Leservoting, den „Fuck You, You Fuckin' Fuck“-Award 2009 Carl Hirschmann zu verleihen, fiel so deutlich aus, als hätten Eskimos über eine Bodenheizung abgestimmt. Statt den Award bei der RCKSTR-Weihnachtsfeier im Mascotte abzuholen, brütete der St.-Germain-Chef an diesem Abend dann aber doch vielleicht lieber an einer Lösung rum, wie er seine Clubbesucher davon abhalten kann, dem Metzger am Rennweg vor die Türe zu kotzen. Will zu Papa: Der „Fuck You, You Fuckin' Fuck“-Award hier noch in der Hoffnung, bald im Platinum Room ausgestellt zu werden.

Magisch, überirdisch, majestätisch: RockStars from Hell im proppenvollen Mascotte war der krönende Abschluss für das ausgeklungene Jahrzehnt.

Statt Hirschmann nahm ein Mannhirsch den FYYFFA entgegen und floh damit in den Wald, wo er bis heute unsere Anrufe nicht entgegen nimmt.

Die Goldene Stricknadel für „Allerherzliebsten Weihnachtspulli“ ging an diesem Abend an RCKSTR-Promogörl Olivia.

Schimun, Marco und Dave: Unsere Verleger Unser Joel Meier singt einmal im Jahr drei blauäugigsten Redakteure bei Karaoke From Hell. Das rührt uns jeweils so zum ersten Mal gemeinsam auf sehr, dass wir völlig vergessen, ihn nach einer einem Foto. Sehen Sie nicht aus Weihnachtsgratifikation zu fragen. wie ein Husky-Gespann?

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BIFFY CLYRO IM SANTA LUCIA:

Schottische Erdbeeren und Elton Johns Nebenjob Wenn wir etwas von Braveheart gelernt haben, dann, dass Schotten bis zum Tod an ihren Prinzipien festhalten. Auch das Bombast-Rock-Trio Biffy Clyro blieb vor seinem Gig im Zürcher Mascotte true to themselves und assen dort, wo sie es immer tun: beim Italiener nebenan. (saw) Weshalb gerade dieses Restaurant? Ben (Drums): Wir sind nun schon zum dritten Mal hier. Simon (Gesang, Gitarre): Wirklich? Wo sass ich damals und was hab ich gegessen? Ben: Ja, da sassen wir aber noch draussen bei gutem Wetter. Und weshalb kommt ihr immer wieder hier her? Simon: Das Essen ist fantastisch, die Stimmung sehr entspannt und hey, schau dir den Kellner an, der sieht aus wie eine italienische Version von Elton John! Und was noch wichtig ist: Ich habe den Pizza-Ofen im Auge und kann sehen, wie meine Pizza wirklich von Hand gemacht wird. Ben: Bist du dir da sicher, Mann? Hinter dem Ofen steht sicher eine

Mikrowelle. Die schmeissen vorne die Zutaten einfach rein und ziehen danach die Mikrowellen-Pizza raus. Was hast du nun bestellt? Simon: Ich hab mir die Haus-Pizza geordert. Wenn ich in eine Pizzeria gehe, dann bestell ich die immer. Das soll ja sozusagen die Spezialität des Hauses sein. Und was würdest du uns servieren, wenn wir spontan bei dir Zuhause reinplatzen würden? Simon: Ich würde euch eine Knoblauch-Pilz-Suppe machen. Das ist meine Spezialität. Ich bin voll der Suppen-Mensch. Erzähl uns was zur schottischen Küche.

Ben: Wir sind ein kulinarischeres Land, als man in der Regel meint. Eine ganz köstliche Speise ist Haggis. Das besteht aus dem Magen eines Schafes, der mit Herz, Leber, Lunge, Zwiebeln und Hafermehl gefüllt wird. Im Prinzip eine Art Wurst, aber etwas schwerer von der Konsistenz her. Simon: Und die besten Erdbeeren kommen aus Schottland. Nur gibt es da nicht allzu viele. Die werden bei uns auch meistens aus Spanien importiert. Vielleicht exportieren wir von unseren so viele, dass wir selber keine mehr für uns haben.

Ben, magst du noch etwas „scharf“ auf deine Rigatoni? Ben: Ja, ich liebe dieses scharfe Zeugs. Mein einziges Problem ist, dass ich davon zu schwitzen beginne. Ich bekommen kein rotes Gesicht oder so, aber Schweissausbrüche wie blöd.

Bassist James hält sich derweil übrigens an seine gute Erziehung und spricht nicht mit vollem Mund, sondern rollt lieber seine Spaghetti

Auf der Musikjournalistenschule lernt man, Alben mit Essen zu vergleichen. So wird ein künstliches Sättigungsgefühl erzeugt und der

Bolognese auf die Gabel.

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Sa. 6. März

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3 Minestrone 1 Pizza Santa Lucia 1 Rigatoni Bolognese 1 Spaghetti Bolognese 1 Haldenkrone Bier 2 Fossolupaio (Rotwein) CHF 104.50 -----------------------------------------

Biffy Clyro:

live am 9.2. im

Bierhübeli (Bern); aktuelles Album: Only Revolutions (Warner Music) -----------------------------------------

Santa Lucia Theaterstrasse 10 8001 Zürich ► www.bindella.ch ----------------------------------------------------------------------------------

Alkohol entwickelt schneller seine Wirkung. Was für ein Gericht wäre also eure letzte Scheibe Only Revolutions? Simon: Ich würde sagen es ist eine ganze Menge Fleisch. Schön saftiges, grilliertes Fleisch. Biffy Clyro sind eine Grillparty? Simon: Haha, ja genau. Wir machen BBQ-Rock! Wir finden es übrigens sehr löblich, dass ihr uns zu diesem Kerzenlichtdinner mitgenommen habt. Aber

jetzt mal angenommen, ihr werdet demnächst dermassen Allmächtig, das ihr jede Frau der Welt zu euch an den Tisch holen könntet, welche wäre das? Simon: Nur eine? Ok, ich entscheide mich für Angelina Jolie. Aber die will ja jeder. Drum dann doch lieber Adriana Lima, ein Victoria's-SecretModel. Aber sag das nicht meiner Frau. Die steht natürlich an erster Stelle!

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sa. 27. 2. 75

-Simon Neil, Biffy Clyro

Werden einem diese Apéro-Burger ohne Vorwarnung vorgesetzt, kann es schon auch mal zu Panikattacken kommen. Ist man selbst plötzlich durch radioaktive Strahlung zu einem drei Meter grossen Menschmonstrum gewachsen? Werden wir in Zukunft unsere klein gebliebenen Liebsten zerquetschen und jeden Stuhl zertrümmern, auf den wir uns setzen? Dann stellen wir aber fest: Nur die Burger sind klein. Sehr klein. Häppchenklein. Und die Welt ist wieder gut und lecker. (rec) ► Für CHF 5.40 erhältlich in der Migros.

ZUCKERWATTENMASCHINE: Wolke Sieben a-go-go

Nicht auszumalen, wie viele Kinder Killerclown John Wayne Gacy mit dieser handlichen Zuckerwattenmaschine in seinen Keller hätte locken können. Der rosa Schnuckiputz des englischen Willy-WonkaAblegers Giles & Posner hat den Durchmesser von drei Babykätzchen und braucht gewöhnlichen Rohzucker im heissen Schlund, damit Sie sich nicht mehr länger nur die Zigaretten sondern auch den Süssflausch selber drehen können. (rec) ► Für CHF 79.— erhältlich bei www.geschenkidee.ch.

hurra

die 80er Jahre sind wieder da!!

pirates st. margrethen Live on stage:

„Ich bin voll der SuppenMensch.“

HAPPY HOUR MINI BURGER: Von der kleinsten Kuh der Welt

sa. 27. 2.

pirates hinwil

Live on stage:

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HOW TO MAKE A CAKE #5

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THE LOCOS

PARADISE LOST

2RAUMWOHNUNG

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EVIL JARED (BLOODHOUND GANG)

SUNRISE AVENUE LUNIK KATATONIA

FR.19.03. SO.21.03.

DI.23.03.

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SO.28.03.

THEORY OF A DEADMAN

SWOLLEN MEMBERS

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DADA ANTE PORTAS

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SAMY DELUXE

& TSUNAMI BAND

SO.11.04.

EDITORS

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POPA CHUBBY SA.01.05. SUBWAY TO SALLY DO.06.05. FOOLS GARDEN

05.02.

FRISKA VILJOR (SWE)

06.02.

METALMAYHEM: REQUIEM (CH), CENTAURUS A (DE) U.A.

11.02.

ACAPULCO STAGEDIVERS

12.02.

ALOAN & THE RAVENERS

19.02.

TERRY LYNN (JAM) & WILDLIFE (CH)

21.02.

ALBERTA CROSS (USA) – ONLY SWISS SHOW

26.02.

STARCELLAR & STEEM

27.02.

PÉTUR BEN (ISL), KENNETH MINOR (D)

06.03.

PUNKS JUMP UP (UK) @ KALEIDOSKOP FESTIVAL

18.03.

HEATHEN (USA) & CONTORSION (CH)

20.03.

I AM KLOOT (UK), THE SAD RIDERS (CH)

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(coUleUr3)

„SCHNOUZ“-TOUR

/ XEwIn

don n ERstAg, 11. F E BRUAR 2010 – Türe 21h

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LETSCHTI RUNDI // SUPPORT: WEBBA (CH) SA, 27. FEBRUAR 2010, 22.00 UHR

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PARADISE LOST (UK)

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Chris Farlowe meets the Hamburg Blues Band fr 12.03.10 feat. Clem Clempson fr 26.03.10 An Làr & Red Shamrock 100

Musik: Blues

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Musik: Irish

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CHINESE TAKE AWAY & CO.

Nach dem kleinen Ausflug in die Vergangenheit (siehe RCKSTR #64) stellen wir die Nostalgie zurück in die Ecke und Ihnen drei Neuerscheinungen des Jahres 2010 vor. Darunter auch der erste Chinese, der nach dem Crashtest nicht aussah wie Keith Richards Gesicht. Die Crashtestdummies (ja, das war auch mal eine kanadische Rockband) konnten ihr Glück kaum fassen. (lru)

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GEELY PANDA: From China with Love

„JÖÖÖH! Wie en Panda! Sooo schnüsig!“ Solche Begeisterungsbekundungen (besonders von 20-jährigen HelloKitty-Verehrerinnen) sind wohl zu erwarten, sollte der chinesische Panda des Autoherstellers Geeley jemals seinen Weg auf Schweizer Strassen finden. Wir gestehen: Auch wir würden das knuffige Gefährt mit offenen Armen empfangen. Obwohl es nach seiner langen, beschwerlichen Reise in die Schweiz bestimmt mehr als die in China umgerechnet 6'500.— Franken kosten wird. Schau sich bloss mal einer seine schwarzen Augenringe und das süsse schwarze Näschen an! Jösses! Hubiflubibubi! Echm, verzeihen Sie den Ausbruch.

Motor: R4, 1.3 Liter Leistung: 86 PS Höchstgeschwindigkeit: k.A. 0-100 km/h: k.A. Gewicht: 985 kg Preis (in CHF): ab 6500.—

AUDI A8: Technologieorgasmus

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Bald steht die dritte Generation des Audi A8 bei den Händlern. Trotz Längen- und Breitenzuwachs sieht er dank dezenter, aber gezielter Designüberarbeitung noch dynamischer als seine Vorfahren aus. Der A8 ist erwartungsgemäss aber nicht nur aussen, sondern auch innen hui. Will heissen: 17 verschiedene Aluminiumqualitäten, adaptiver Tempomat, Nachtsichtkamera mit Wärmebildern, wartungsfreie, vollautomatisch adaptive LED-Scheinwerfer, vernetztes MMI-Navigationssystem, effizientes Thermomanagement zur Treibstoffersparnis, katalytischer Dekontaminationsdefibrillator und endoplasmatischer Rücksturzschlupfspiegler. Äh. Ja. Motor: V8, 4.2 Liter Leistung: 372 PS Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h 0-100 km/h: 5.5 s Gewicht: 1835 kg Preis (in CHF): 136'500.—

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Vielleicht gehören Sie ja zu der Sorte Mensch, die sich weder von phlegmatischverträumt-unterwürfigen Pandaaugen noch von Technologieexzessen ins Bockshorn jagen lassen. Vielleicht gehören sie zu der Sorte Mensch, die ihre Triebe unter Kontrolle hat und einfach nur ein günstiges Fortbewegungsmittel sucht, das wahlweise Platz bietet für sechs Ihrer geliebten Mitmenschen oder ein ganzes Schlagzeug. Der Fiat Doblò bietet all das und kombiniert es mit einer Hülle, für die sich auch ansatzweise ästhetisch orientierte Spezies nicht schämen müssen.

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Motor: R4, 2.0 Liter Leistung: 135 PS Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h 0-100 km/h: 11.3 s Gewicht: 1450 kg Preis (in CHF): k.A.

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FIAT DOBLÒ: Platz da!

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V FOR VOLUME

Hochgefeiert und das zu Recht. Roland V-Drums fahren mit dem neuen TD-20KX Electronic Drum Kit erneut einen Sieg ein und fegen die Konkurrenz von der Bühne. Das neue Modul basiert auf dem Topseller TD20 und bietet mehr als nur ein paar neue Sounds: Man kann zum Beispiel sogar die Resonanzen der einzelnen Kessel einstellen. Auch im Bereich Spielgefühl ist einiges gegangen: So bieten die V-Drumheads noch echteren Rebound und die V-Cymbals laden durch ihre Flexibilität zum Dreschen ein. Im Preis enthalten: ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn. (drum)

CLASSIC ROCK

Fast jeder Schlagzeuger wünscht sich, im Laufe seines Drumseins ein klassisches Vintage-Kit zu spielen und in Begeisterung und Tradition zu rock'n'rollen. Wenn man gründlich sucht, findet man sogar das eine oder andere 50er/60er Ludwig oder Radio King – allerdings fallen die alten Sets nach heutigen Qualitätsstandards oft durch sind verdammt teuer. DW füllt nun diese Lücke mit der „Classics Series“: Die Kessel bestehen aus einem Ahorn-Pappel-Ahorn Sandwich, bepinselt mit 26 wählbaren Finishes und Banana Rail Mount(!). Selbstvertürlich mitgeliefert werden dabei die typischen DW-Lugs und die DW-Qualität. (drum)

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REBELLEN-KLAMPFE

Backfrische News von der US-Musikmesse „NAMM“: Gretsch spendiert Punk-Rock-Warlord und Rancid-Gründer Tim Armstrong ein SignatureModell. Das gute Stück hört auf den – zugegeben recht umständlichen – Namen „G5191BK Tim Armstrong ‚Signature' Electromatic Hollow Body Guitar“. Ein 17“-Wide-Body aus laminiertem Ahorn, ein einteiliger Ahornhals mit Palisandergriffbrett, Flat-Black-Lackierung und Goldhardware sorgen für eine verflucht edle Optik. Durch Adjusto-MaticBridge und Grover-Stimmmechaniken besitzt Tims neue Gretsch maximale Stimmstabilität und ein laaaaaaanges Sustain. Applaus! (drum)

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Eine kompetente Schlagzeugschule zu finden ist schwer; eher schafft es die UBS aus den Negativschlagzeilen raus. Klar, in fast allen Musikläden bieten hunderte Schlagzeuglehrer ihr Handwerk feil, doch ist es in gewisser Weise immer ein Blind-Date. Die Profi-Stockschwinger Ernst Krüsi und Rico Horber räumen mit diesem Problem auf: In mittlerweile sieben Eat Your Sticks-Schlagzeugschulen werden Kinder und Jugendliche ab fünf Jahren ans Schlagzeugspielen herangeführt. Und wie bei Starbucks sind Einrichtung, Equipment und Qualität in allen Schulen gleich und die verschiedenen Lehrer reisen abwechselnd zwischen den Schulen umher. Viele Schüler kommen zu Eat Your Sticks, um von Rico Horber, seines Zeichens Drummer bei

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letzte Die grosszügigen Forstwarte von Jägermeister luden eine RCKSTR-Delegation nach Jägermeisterstadt (aka Wolfenbüttel) ein. Dort steht die JägiHauptfabrik, wo pfeifende Oompa Loompas den ganzen Tag Hirsche auspressen. Anschliessend ging's nach Berlin zum Weitertrinken. Unsere Leber hatte am Ende des Wochenendes die Grösse einer Badezimmerseife.

NUR ES GIT OERI EI GIGI

Evil Jared (JägiBotschafter, Bloodhoun d-Gang-Bassist, Blüttler im Teilpensum) füll t uns im Berliner White Trash ein und ab.

Diesen Monat Gast-Promogörls:

RCKSTR-Schreiber Kaspar mit S/M-affiner Jägerette. „Und wann trinken?“ R können wir das Zeug CKS end es nicht fa TR-Schreiber Andy lich kann ssen.

ROAARH!

rei Unsere d erlin B Jungs für ich s kuscheln ds re an Evil Ja n. Papabuse

iner e am Ende e Redaktor Dav ine Augenlider . Se langen Nacht rweile die Tönung e tl it m n be ha eicht. „Magma“ err

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...!

KNOTEN INS TASCHENTUCH! Fünf Dinge, die ich nächsten Monat unbedingt erledigen muss. Diesmal mit:

Angelo Repetto Speerspitze der Telaphones

Job-Sharing bei Billy Talent. Wobei sich Sänger Ben lieber am Christbaum reibt. Das werden wir beim Qualigespräch wohl zum Thema machen müssen.

• Eine neue WG casten. • Sinnlos gitärrelen und hoffen, das mir wiedermal ein Lied in den Sinn kommt. • Alle Jeff-Buckley-Songs spielen und singen lernen. • Einen Produzenten für das nächste Telaphones-Album finden. • Haare wachsen lassen und vielleicht auch gleich einen Schnauz.

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