Grösste Schweizer Zeitschrift für Musik und Popkultur seit 2004. CHF 5.00 EUR 3.50
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rockstar.ch
JAHRE
Februar 2014
Dominika und Mia sind unsere
Valentinsschatzis
Foxes, Angel Haze, Chlöe Howl und Nina Nesbitt aber auch
10 Jahre RCKSTR Magazine + 10 Jahre Karaoke From Hell + 30 Jahre Grabenhalle
................. Gratis-Sampler
plus:
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................. 50 Jahre Jubiläum:
• Feiern in der Hauptstadt mit Jeans for Jesus • Dessert essen mit Kensington
von Wichita Recordings im Heft
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Interviews mit und neue Platten von
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Breton, Bombay Bicycle Club, Temples, Cheatahs und Broilers RS109_Inhalt.indd 1
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INHALT
10 Jahre Ausgabe #
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Februar 2014
Grösste Musik- und Popkulturzeitschrift der Schweiz.
Chefredaktor: Schimun Krausz (shy)
Herausgeberin: Youngcom AG Blegistrasse 1 CH-6343 Rotkreuz
Redaktions-Praktikantin: Ellinor Lori (lori)
Geschäftsführer: Joel Meier
Kurz-Praktikantin: Lucy Schön (lulu)
Druck: Die Wattenscheider Medienvertriebs GmbH D-44867 Bochum
IMPRESSUM
Redaktion: David Gadze (dave) Katinka Templeton (kätt) Marco Rüegg (rgg) Patrik Wydler (pat) Rainer Etzweiler (rez) Freie Autoren: Andy Lanzone (lance) Angel R. Schmocker (arse) Cyril Schicker (cys) David Branca (drum) Elena Calì (eli) Esther Meyer (töpf) Franz X.A. Zipperer (fxaz) Luisa Bider (bibi) Michael Rechsteiner (rec) Nora Haider (hai) Raffaela Kolb (raf) Reto Beeler (röhr) Sandra Simic (itsch) Sascha Wydler (saw) Konzertfotos: Melanie Schweizer Melanie Wydler Tatjana Rüegsegger Grafik & Layout: Joel Meier Korrektorat: André Reithebuch und sein Assistent Schimun Krausz Verkauf: Rainer Etzweiler Zoé Zimmermann Distribution: Pit „Aluhelm“ Kägi Team Rotkreuz: Martin Schiess Henna Matter Team Wädenswil: Monika Bestel Walti Bestel Katrin Widmer Promogirls: Becci, Julia, Laura, Meme, Meret, Michelle, Nadia, Nora, Sara, Stephi, Vic
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Vetrieb: Youngcom AG Passive Attack GmbH Modul GmbH Valora AG,Muttenz Jahresabo: CHF 69.- (Ausland EUR 60.-) abo@rockstar.ch Aboverwaltung: Zoé Zimmermann Auflage: 50'000 Ex. Leser: 90'000 (MACH 2012-2) Redaktionsadresse: RockStar Magazine Zentralstrasse 37 CH-8003 Zürich Telefon: +41 43 333 09 05 Telefax: +41 43 333 09 06 Mail: redaktion@rockstar.ch Anzeigen: Telefon:+41 43 333 09 04 Telefax:+41 43 333 09 06 Mail: rockstar@rockstar.ch Web: www.rockstar.ch Anzeigenleitung: Joel Meier
young:com
Hallo Leser Auf den ersten Blick scheint das Jahr 2014 nichts Besonderes zu sein, ausser vielleicht, dass die Quersumme seiner Ziffern 7 ergibt und mich daran erinnert, David Finchers „Se7en“ mal wieder zu schauen, weil der Film auch nach bald 20 Jahren (jesses!) noch grosse Kinoklasse ist. Doch 2014 hält ein paar Feierlichkeiten parat, die uns die Freudentränen in die Augen und den Champagner ins Glas treiben: Das berüchtigte Karaoke From Hell im Zürcher Mascotte feiert sein Zehnjähriges – verrückt, wie schnell die Zeit vergeht, vor allem, wenn einem die verkaterten Mittwoche danach doch jeweils wie Ewigkeiten vorkamen. An seinem zehnten Geburtstag am 18. Februar verabschiedet sich die Live-Karaoke-Sause mit einem Knall in den (möglicherweise nicht ewig währenden) Ruhestand, weil das Format seinen Zenit halt längst hinter sich hat. Das Konzept an sich zaubert nach wie vor ein Lächeln auf unwissende Lippen; als wir der US-Skater-Garage-Combo FIDLAR das KFH letztes Jahr zeigten, staunten sie nicht schlecht, sangen dann aber nicht, weil sie zu bekifft waren. (Seite 56) Genauso alt wie das Karaoke From Hell wird dieses Jahr Ihre Lieblings-WC-Lektüre, das RCKSTR Magazine. Dass wir's überhaupt mal ins zweistellige Alter schaffen würden, daran haben wir in den letzten zehn Jahren bestimmt ebenso oft gezweifelt, wie wir mittwochs verkatert in die Redaktion stürchelten. Damit Sie sehen, was wir in der vergangenen, ersten Dekade RCKSTR alles durchgemacht haben, gibt's 2014 in jeder Ausgabe einen kleinen Einblick in eines der zehn Jahre unseres Bestehens. (Seite 8) Über unser zartes Alter kann die St. Galler Grabenhalle nur lachen, obwohl ihr in den letzten 30 Jahren wohl nicht immer danach zumute war. Das Kulturzentrum hat eine bewegte Geschichte hinter sich, die wir in dieser Ausgabe aufrollen und eine kleine Vorschau aufs Jubiläumsjahr mit seinen illustren Gratulanten geben. (Seite 58) Und wenn Sie jetzt denken: Blablabla, halt die Fresse, Krausz und sag mir, wo's Titten zu sehen gibt, dann antworte ich: Viel Spass beim Suchen. Die meisten sind hübsch eingepackt, aber da der Februar der Monat des Super Bowl ist, dürfen Sie auch einen Nippelblitzer erwarten.
Schimun Krausz
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Teilnahmeberechtigt an Wettbewerben, Preisausschreibungen und Verlosungen sind alle Personen. Teilnahme an allen Verlosungen (auch SMS) per Postkarte an RCKSTR Mag., Wettbewerb «Betreff», Zentralstrasse 37, 8003 Zürich möglich. Persönliche oder Kontaktangaben sind nur für den internen Gebrauch bestimmt. R C KST R M a g . b e h ä l t s i c h vo r, d i e Te i l n e h m e r a u c h i n a n d e r e m Zusammenhang per Post, E-Mail oder SMS anzuschreiben. Sachpreise können nicht umgetauscht, zurückgegeben oder in bar ausbezahlt werden. SMS-Newsletter abbestellen per SMS mit dem Text «Stop Pass» an die Zielnummer 543. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Jegliche Ve r we n d u ng d e s I n h a l t e s n u r m i t schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Für unaufgeforder t eingesandte Dokumente, Druckfehler und irr tümliche Versprechen/Angebote übernimmt der Verlag keine Haftung. Member-Angebote so lange Vorrat. RCKSTR Mag. ist eine eingetragene Marke der Youngcom AG (c) 2014
Chefredaktor
Cover: Models:
Dominika Pluska & Mia Kamleitner METRO Models – metromodels.ch
Fotograf:
Yuky Lutz | yukylutz.com
Stylistin:
Amanda Samantha Brooke | amandasamanthabrooke.ch
Make-up- & Hair-Artist: Nina Tatavitto | my-perfect-look.ch
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Die erste Ausgabe im zweiten RCKSTR-Jahrzehnt # 109 RCKSTR MAG.
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INTRO ........................ Hit That Shit Hot Dates ....06 10 Jahre RCKSTR: Teil 1 ....08 News, Gossip, Zeugs ....10 Iss was mit: Kensington ....12 RCKSTR feiert sich duch: Bern mit Jeans for Jesus ....12
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INHALT
Rockstars
Spätestens Anfang März prügeln wir Sie aus dem Winterschlaf, wenn wir die UK-Electro-Drum'n'BassStreitmacht Drumsound & Bassline Smith an unserer W.A.R!-Sause im Zürcher Exil holen.
Seite
First Aid Kit und zwölf andere GutgeschmacksActs sind auf dem aktuellen „Thirteenth“Sampler des Londoner Indie-Labels Wichita Recordings zu hören und Sie bekommen ihn gratis bei uns.
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Seite 16 „Es waren Freunde der Familie, die mich sexuell missbrauchten“ – im Gegensatz zu vielen anderen Rappern hat Angel Haze wirklich Scheisse durchgemacht. Schlimme Scheisse.
Seite 22 30 Jahre Grabenhalle und 10 Jahre Karaoke From Hell – die Subkultur feiert 2014 runde Geburtstage.
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Style Took The Look Trend Februar Kriegsbemalung Shopping
....30 ....31 ....31 ...32
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Reviews Neue Alben Neue EPs Charts Die Harte Doppelseite
....34 ....38 ....38 ....40
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Roots Legends: Yes Re-Issues
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Movies 47 Ronin Kurz-Reviews Akte Grüninger Heimkino
....46 ....47 ...48 ....48
Games
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Hardware Karren
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Seiten 24/28
„The Last Samurai“?
Thema Valentinstag Covergirls Dominika & Mia ....24 Chlöe Howl ....28
Telefun-Special: Smartphone-Gamepads....50 History of Castlevania ...52
Wir haben unsere Covergirls Dominika und Mia sowie die englische Pop-Newcomerin Chlöe Howl gefragt, wie man ihre Herzen am Valentinstag erobern kann.
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Seiten 56/58
Seite Ist „47 Ronin“ Keanu Reeves'
Gratis-Wichita-Sampler ....16 Cheatahs ....17 Foxes ...18 Breton ....20 Angel Haze ....22 Nina Nesbitt ....23
Ausgehen
Treten die Temples eine neue Retro-Welle los? Bringen's Bombay Bicycle Club noch? Und welche neuen Platten sind hörens- und kaufenswert?
Seiten 34-43
10 Jahre Karaoke From Hell ....56 30 Jahre Grabenhalle ....58 Gig-Previews ....60 Party-Previews ....61 Kalender ....62 Rückspiegel ....66
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Lockvogel Member-Aktion Impressum
....39 ....11 ....02
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................. Partykalender ................. Ob all der Sausen, die wir veranstalten, vergessen wir manchmal, dass wir ja eigentlich ein Magazin sind. Damit Sie und wir darüber informiert sind, wo Sie uns hinter den Plattentellern und/oder mit Spass am Glas antreffen, listen wir hier übersichtlich alle RCKSTRFezen der nächsten 30 Tage auf.
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mit Shy Lajoie, Whisker Fr. 14.2. Gonzo (Zürich)
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5 Gründe, warum
The 1975 geil sind
Im Februar 2013 waren sie noch zusammen mit Dog Is Dead als Support vom Two Door Cinema Club im Zürcher X-TRA, ein Jahr später kehren sie als Headliner zurück in dieselbe Location. Im Gepäck das beinahe perfekte, selbstbetitelte Debütalbum – mit 80s-Synths, die auf heutigen R&B und soulige Gitarren treffen –, Stempel von der Japan-Tour in ihren Reisepässen und eine schier endlose Liste ausverkaufter Shows daheim in Grossbritannien. Wir nennen Ihnen fünf Gründe, weshalb auch Sie ein The-1975-Poster daheim aufhängen sollten. (shy) 1. Eine Band seit mehr als einer Dekade Bereits 2002 trafen Matt, Adam, George und Ross in der High-School aufeinander und begannen, gemeinsam Musik zu machen. Als The 1975 treten sie erst seit Anfang 2012 auf und plötzlich kam der Erfolg, auf den sie so lange hingearbeitet haben; vier EPs, dann das erste Album Anfang September 2013.
4. Comeback des Saxophon Während es heute immer mal wieder auftaucht (z.B. in „Jubel“ von Klingande), hörten wir seit den frühen 1990ern und vor The 1975 kaum mehr ein Saxophon in einem ernstzunehmenden Popsong. Im wundertollen Track „Heart Out“ bekommt das Blasinstrument sogar sein eigenes Solo.
2. Nummer-1-Platte „The 1975“ stieg auf Platz eins der britischen Charts ein. Da blieb das Debütalbum zwar nur eine Woche, aber es! ging! direkt! auf! die! Eins! Momentan sitzt es auf Rang 21 nur knapp nicht in den Top 20. In der Schweiz erreichte das Album übrigens auch Platz ein...hundert – ach, wir schämen uns für uns.
5. Girls Der Song „Girls“ mit seinem sommerlichen Gitarrenriff ist schon ein Ohrwurm, dank dem zugehörigen Musikvideo wird er auch noch zum Eye Candy: The 1975 werden darin mit den liednamensgebenden Girls ersetzt, deren Beine so lang sind, wie wir diese Liste hier weiterführen könnten.
3. Der beste Song der letzten fünf Jahre Die Hörer des britischen Radio BBC 1 wählten die Single „Chocolate“ zum besten Song aus einer Liste mit den 100 meistgespielten Tracks der letzten fünf Jahre (je die 20 meistgespielten eines Jahres) und verwiesen damit „Pompeii“ von Bastille und Fall Out Boys „My Songs Know What You Did In The Dark“ auf die Plätze zwei und drei.
► Debütalbum „The 1975“ (Dirt Hit/Polydor/Universal) erhältlich. ► Live: 1.3. X-TRA (Zürich) ► Weitere Daten: 28.2. Les Hivernales (Nyon), 20.-22.6. Southside Festival (Deutschland)
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Sa. 22.2. LOS Club (Arosa)
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RCKSTR vs. W.A.R! mit Joel LaRocka, 2Takt, Himself Fr. 28.2. Bolgenschanze (Davos)
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mit Joel LaRocka Fr. 7.3. Exil (Zürich)
W.A.R! – We Are Rockstars! mit Drumsound & Bassline Smith, DiscoD, Dubnium, Monnsta uvm. Fr. 7.3. KINSKI (Zürich)
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................. mit Shy Lajoie, Whisker
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Support: DJ Paul Gallagher Seit sich die berühmt-berüchtigten Oasis um die Brüder Liam und Noel Gallagher 2009 trennten, hoffen Die-Hard-Fans auf ein Comeback. Passiert ist dies bis heute nicht, dafür brachte Liam – der mit dem noch loseren Mundwerk – mit Beady Eye schon zwei Platten raus, schaut mit der jüngsten, „BE“, nun bei uns vorbei und zeigt, warum er noch immer der Boss in Sachen Britpop ist. Auch ohne Bruder Noel, der jetzt mit seinen High Flying Birds rumzieht, sind Beady Eye live eine Macht und lassen uns in Erinnerungen schwelgen; neuerdings unterstützen Oasis-Hits auf der Setlist die Nostalgie, nachdem Liam sich bis vor kurzem noch vehement gegen Songs seiner alten Band wehrte. (lulu)
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► Weiteres Datum: 19.2. Les Docks (Lausanne)
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Wer gewinnen will, meldet sich auf rockstar.ch für den RCKSTR-Newsletter an.
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Einfach anmelden und auf die Verlosung warten.
Ausserdem: DiscoD (KillOut), Dubnium (New Bass Order), Frontline (Project Riot), Monnsta (Xenocracy), Rollin John (Divercity) Pioniere, Wegbereiter, Legenden – kaum eine Superlative, die sich nicht anbieten würde für Drumsound & Bassline Smith (Bild). Andrew, Benjamin und Simon sind aber nicht nur gut für grosse Worte, sondern vor allem für grosse Töne; das UK-Trio befeuert die Dancefloors seit bald 15 Jahren und hat in der Zeit so ziemlich alles abgeräumt, was die Szene hergibt: Nr.-1-Hits in den UK-Dance-Charts, Aufnahme in die heiligen Hallen der Mixmag-Anthem-Liste und prestigeträchtige Mixes fürs BBC Radio 1. Im Sommer 2013 erschien das frenetisch gefeierte zweite Album „Wall Of Sound“, das mit seinen stadiontauglichen Hymnen und der hemmungslosen Tanzbarkeit den jungen Knöpfchen-Drehern da draussen die Nackenhaare hochgeblasen hat. Die Londoner wissen aber nicht nur ganz genau, wie Drum'n' Bass heute zu klingen hat, sondern erfanden sich während all der Jahre auch immer wieder neu; sei es mit dem popaffinen „Daylight“ feat. Hadouken oder dem High-Power-Dubstep-Track „Tough Times“. Drumsound & Bassline Smith sind ein Fixstern am elektronischen Clubhimmel und ihre DJ-Sets eine Naturgewalt. Hands up. (rez)
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10 Jahre RCKSTR Mag. «ROCK IS DEAD» Cover RCKSTR No.1
Was ging ab?
Folge 1: Das Jahr 2004
Letzte Korrekturen von Gründungs-Chefredaktor Lukas Rüttimann am RCKSTR No.1
• Die erste RCKSTR-Ausgabe überhaupt erscheint am 10. März • Mai-Ausgabe: Erster und bislang letzter RCKSTR-Sampler mit Gold-Auszeichnung für 30'000 „verkaufte“ CDs • Juli-Ausgabe: Die 100 besten Schweizer Bands werden aufgelistet, The Young Gods sind auf Platz 1 • September-Ausgabe: Gestanztes Rammstein-Logo auf dem bzw. im Cover • Dezember: 1. Rockstars-From-Hell-Weihnachtsparty im Mascotte
Die allererste Promo: Bei -5°C vor dem Hallenstadion nach einem Limp-BizkitKonzert.
Flyer der ersten RCKSTR-Party im D33 (heute Zukunft).
Vorläufer des RCKSTR-Block: Promostand mit RCKSTR-Shirts am Open Air Gampel.
1. RCKSTRHeadquarter mit RedaktionsLounge an der Zweierstrasse
RCKSTR-Logo im Jahr 2004, entworfen vom Berner Büro Destrukt.
RCKSTR an der Popkomm in Berlin.
Wie war das damals?
von Joel Meier, Gründer/Verleger/Layouter RCKSTR Mag. und mittlerweile auch noch Präsident der Street Parade Am 20. Januar konnten wir unser Büro, ein Ladenlokal an der Zweierstrasse 129, in Wiedikon beziehen, doch war zunächst noch der Vormieter mit uns drin und veranstaltete einen Schlussverkauf mit seinen chinesischen Lampen und seinem Silberschmuck. Wir, das waren der erste Chefredaktor Lukas Rüttimann und ich; er zu 60% angestellt, ich zu 100; alle anderen Mitarbeiter, die wir im Laufe des nächsten Monats zusammensuchten, waren auf Freelance-Basis angestellt. Ich selbst sah mich im Umfeld des Schweizer Metal-Magazins Metal Factory nach Schreibern um, während Lukas musikalisch mehr in Richtung der gerade losgetretenen Indie-Welle wollte – und schon hatten wir das Problem, das in einer gewissen Form bis heute besteht: Die Metal-Fans fanden uns doof, weil sie erwarteten, dass in einem Magazin, das „Rock“ im Namen trägt, Metal drin ist. Passend titelten wir auf unserer allerersten Ausgabe – noch unter dem Namen RockStar, weil wir damals dachten, genug Geld für Vokale zu haben –, die am 10. März erschien: „ROCK IS DEAD“. In derselben Nacht fand die Launch-Party im Abart statt, die ich aus dem eigenen Sack bezahlen musste, weil unser Investor trotz mündlicher Zusage den Vertrag nicht unterschreiben wollte. Als er merkte, dass wir es ernst meinen, indem wir das Ganze auch ohne ihn durchzogen, holte er die Unterschrift nach und wir konnten richtig loslegen. Schützenhilfe gab's auch von den Openairs St. Gallen, Gurten, Val Lumnezia und Gampel, wo wir zudem mit unserem kleinen Promostand vor Ort waren; denn das Credo des RCKSTR lautete von Anfang an: Wenn die Leser frieren, frieren wir auch, wenn die Leser nass sind, sind auch wir nass, wenn die Leser abgehen, gehen auch wir ab – wir wollten kein elitäres Heft, sondern mittendrin sein.
1. RockStar Christmas From Hell im Mascotte.
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Und das waren wir so sehr, dass wir bald auch mitten in den Schulden steckten, da das Darlehen unseres Investors im Herbst bereits verpulvert war. Dementsprechend wurden beim ersten Weihnachtsessen im Mascotte günstiger Schinken und Härdöpfelsalat serviert, was mittlerweile zum Kult geworden ist an unseren RCKSTR-Christmas-From-Hell-Feiern. Und wir machten trotzdem weiter, auch wenn der Stutz im Moment nicht vorhanden war.
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RCKSTR Mag. & KillOut presents:
DRUM'N'BASS We Are Rockstars
(UK)
Disco D (Kill Out)
Frontline (Project Riot)
(New Bass Order)
Monnsta (Xenocracy) (Divercity)
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Bei Biebs piept's
Wir wären wie jedes Jahr ins Januarloch gefallen, hätte uns Justin Bieber nicht mit seinen zahlreichen Eskapaden bestens unterhalten. Hier die Schlagzeilen im Überblick:
Ende Dezember releaste er seine neue Compilation „Journals“. Am 9. Januar beschmiss er das Haus seiner Nachbarn mit Eiern, woraufhin die Polizei bei ihm aufkreuzte und den bei ihm rumhängenden Rapperkumpel Lil Za verhaftete, weil dieser Stoff dabeihatte. Am 23. Januar wurde er einkassiert, nachdem er sich in einem geliehenen Flitzer ein Drag-Rennen durch Miami und mit Alkohol, verschreibungspflichtigen Medikamenten und Marijuana im Blut leistete.
Glühwein aus Eistee
Schon gewusst? Sämtliche AriZona-Eistees schmecken auch heiss vorzüglichst und wärmen Herz und Schritt (wenn verschüttet) in diesen kalten Tagen. Und wer nach einer Extraportion Brustwärme lechzt, braut daraus einen Glühwein nach folgendem Rezept: 1 Flasche AriZona Mandarin Orange / 2 dl Rotwein / 6 EL Zucker / Orangensaft einer ½ Orange / 4 Orangenscheiben / 5 Sternanis / 2 Zimtstangen zerbrechen / 4 Scheiben Ingwer / 6 cl Vieille Poire oder Williams in eine Pfanne kippen (Alkohol erst am Schluss, damit er nicht verdampft und den Sternanis nicht zu lange kochen lassen wegen der Bitterstoffe), für 15 bis 20 Minuten kochen und dann durch ein Sieb abgiessen. Prost!
SIEGERTIGER SAGT:
„Ich führe mein Valentinstagsdate jeweils zum Essen aus. Als Hauptgang.“ 10 RCKSTR MAG. RS109_Inhalt.indd 10
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Aalglatt
Auf seine neuen „Easy Glide“Kondome hat Ceylor 30% mehr Gleitmittel als üblich gepackt. Damit müssen wir bei unseren ausgefallenen Sexpraktiken weniger oft zum Gleitmittel greifen, machen also weniger Flecken auf dem Laken, müssen demnach seltener Waschen und haben so wiederum mehr Zeit, um ausgefallene Sexpraktiken auszuprobieren – wunderbar!
Am 29. Januar stellte er sich der Polizei in Toronto, die ihn wegen des Vorwurfs der Körperverletzung suchte; Ende Dezember soll er gegenüber einem, Limousinenfahrer tätlich geworden sein. Am 30. Januar hatte eine direkt ans Weisse Haus gerichtete Petition für die Ausschaffung von Biebs in sein Heimatland Kanada nach nur wenigen Tagen weit über 100'000 Unterschriften erreicht – weshalb US-Präsident Barack Obama nun gesetzlich verpflichtet ist, dazu Stellung zu nehmen. Toll.
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Und all das ist nur Selena Gomez' Schuld, weil diese ihn verlassen hat. Merci, Selena!
Great Scott! 2015 soll im Londoner West-EndViertel das auf dem ersten Teil der Rehe basierende „Back To The Future“-Musical uraufgeführt werden – genau 30 Jahre, nachdem der Film ins Kino kam. Wir freuen uns schon darauf, mit unseren Hoverboards an die Premiere zu schweben.
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THE QUEST
FOR CHEST
20.-22.6. Southside
App nach Luzern
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12.-14.6. Greenfield Festival
Das härteste Openair der Eidgenossenschaft hat nach Iron Maiden einen weiteren Headliner für seine 2014er Ausgabe bekannt gegeben: Die US-Electronica-Rap-Rocker Linkin Park kommen ans Greenfield Wer sein Festival, dazu sind Greenfield-Ticket Memphis May Fire, im Shop auf rockstar.ch kauft, Zebrahead, Gogol bekommt ein zwölfmonaBordello und Bombus tiges RCKSTR-Abo neu bestätigt. geschenkt!
INTRO
Luzern hat neu seine eigene Kultur- und Ausgangs-App. Das Ding heisst „Luli“, ist gratis und bietet nicht nur einen Überblick über alles, was in der Stadt geht, sondern auch immer mal Die Taino-Ureinwohner im Raum Tickets zum der Dominikanischen Republik Gewinnen an. kippen Mamajuana (nicht zu ► jetzt unter verwechseln mit Marijuana) schon luzernlive.ch für iOS seit über 1'000 Jahren, aber erst und ab März für die spanischen Eroberer haben das Android downloaden Gebräu zum Spassgetränk umfunktioniert, als sie die Kräuter in ihren Rum gestreut haben.
Jumanji
Heute wird der Rum-Likör von Escape7 mit Honig verfeinert und schmeckt nach Ferien, Strandsex und betrunkenen Runden Five Finger Fillet in Santo Domingos Bars. ► mamajuana.ch
Ohlala!
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Die französische Sängerin und Schauspielerin Nora Arnezeder soll angeblich Orlando Blooms Neue sein, nachdem dieser seit der Trennung von Miranda Kerr letzten Sommer Single ist. Oder eben war. Wenn das stimmt, dann High-Five, Orla! Ach was, HIGH-TEN!
www.rockstar.ch
Weil's so viele sind, hier ohne Blabla die neuen Bestätigungen fürs Southside Festival gleich ännet der deutschen Grenze: The Black Keys, The Kooks, Franz Ferdinand, Ed Sheeran, Bastille, Tom Odell, Metronomy, The Subways, The Sounds, Chuck Ragan, Marcus Wiebusch, Midlake, Zebrahead, The Naked And Famous, Reignwolf, Balthazar, The Bots, Konvoy, Moonbootica (live) und Kavinsky.
17.-20.7. Gurtenfestival Das Gurtenfestival hat angekündigt, 2014 wieder vollständig auf Bargeld zu setzen, nachdem 2013 aufgrund eines Ausfalls im Cashless-System direkt nach Geländeöffnung erst mal gar niemand gar nichts bezahlen konnte. Und erste Acts wurden auch genannt: Placebo, Franz Ferdinand, The Kooks, Sportfreunde Stiller, Kodaline, Jake Bugg, das John Butler Trio, Milky Chance, The Cat Empire, YOKKO, Bastian Baker, Pegasus, die Glanton Gang und Traktorkestar erklimmen Mitte Juli den Güsche. ► Noch bis am 20. Februar können Sie unter waldbuehne.ch für Ihre Favoriten im Waldbühne-Contest abstimmen; auf dieser Gurtenfestival-Bühne treten ausschliesslich Schweizer Acts auf.
Name der Trägerin: Melanie Müller Alter: 25 Woher kommen die Brüste: Lääpzisch, Deutschland Konsistenz: Synthetisch Supporting facts: Einschüchternd ist ihr Charakter, aber nicht ihr Busen! Die Rede ist vom Dschungelcamp-Liebchen Melanie Müller, unserem Lieblings-Ossi. Im australischen Gewächs präsentierte sie uns ihre Ding-Dongs grosszügig und wiederholt. Und nicht nur das, auch ihr Popo, bzw. ihr Tattoo hat die Aufmerksamkeit der TVKameras auf sich gezogen.
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Neil Patrick Harris photobomte an den Grammys John Legend und Chrissy Teigen, während Zach Braff in ein Hochzeitsfoto am New Yorker Times Square latschte. Das toppen wir an den Oscars Anfang März, darum sammeln wir momentan via Crowdfunding Geld für die Flugtickets unter wemakeit.ch/projects/giveusallyourmoneyyoudickheads.
Daft Punk demaskiert
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Das US-Klatschportal TMZ hat Daft Punk ohne ihre Helme am Los Angeleser Flughafen erwischt, als die beiden Franzosen mit ihren frisch gewonnenen fünf Grammys heimfliegen wollten. Und wenn man sich die zwei so ansieht, scheinen sie sogar zu altern, ganz im Gegensatz zu ihrem „Get Lucky“-Partner Pharrell Williams.
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Mehr Klatsch und Nonsens täglich auf facebook.com/ROCKSTARmag
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HIT THAT
SHIT
Iss was Kensington mit:
im Santa Lucia (Zürich)
Obwohl die Zeit nur für ein Dessert reichte, hielt das die vier indierockenden Holländer von Kensington nicht davon ab, uns vor ihrem ausverkauften Auftritt im Zürcher Eldorado sämtliche Lieblingsgerichte inklusive aller Zubereitungsschritte zu erklären. von Ellinor Lori Passiert es oft, dass ihr wie heute eine Mahlzeit ganz ausfallen lassen müsst, weil sich eure Pläne kurzfristig geändert haben? Casper: In Holland ist es mittlerweile so, dass alles sehr gut organisiert ist, da wir dort grosse Shows spielen und alles einem straffen Zeitplan unterliegt. Aber die aktuelle Tour ist für uns eine Art back to basics, was ziemlich cool ist, da es uns an unsere Anfänge vor fünf Jahren erinnert. Und das heisst halt manchmal, dass du ein Essen ausfallen lassen musst, um den Soundcheck noch fertig zu kriegen. Eloi: Wenn wir eine Mahlzeit überspringen, trinken wir einfach mehr; denn eating is cheating. Heute machen wir eine kleine DessertAusnahme. Wisst ihr schon, was ihr naschen möchtet? Casper: Oh ja, ich nehme eine Panna cotta. Niles: Was ist das? Ein Kuchen? Casper: Nein, das ist so mit Joghurt und Erdbeeren. Wie ein kleiner Pudding. Sie wird aus Sahne und Vanille gemacht. Ist eine italienische Spezialität. Niles: Aber sie ist nicht mit Brot oder Kuchen oder sowas? Casper: Nicht, dass ich wüsste. Niles: Gut, dann nehme ich auch so ein kleines Ding. Eloi: Panna cotta kenn ich nicht. Ich nehme einen Bananensplit.
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Keine Experimente also. Was isst du denn zuhause am liebsten, Eloi? Eloi: Am liebsten bestelle ich was, aber Casper kocht die ganze Zeit. Casper: Letzte Weihnachten habe ich ein Filet Wellington gemacht. Das ist Rinderfilet, eingepackt in einer Füllung aus Kastanien, Champignons und mit Schinken drum herum. Dann packst du das Ganze in Blätterteig und backst es im Ofen; zum Essen dazu gibt's natürlich ein gutes Glas Rotwein. Niles kocht aber auch ganz gut. Niles: Ja, ich liebe meine selbstgemachte Broccoli-Suppe mit viel Broccoli und so. Das ist unglaublich gesund und hilft, wenn du dich mal ein bisschen krank fühlst oder eine anstrengende Nacht hattest. Eloi: Was machst du da alles rein? Niles: Broccoli, Tomaten, ein bisschen Sahne, ganz viele Karotten... Eloi: Wieso nennst du sie überhaupt Broccoli-Suppe, wenn da mehr Karotten als Broccoli drin sind? Niles: Weil da ein kompletter Broccoli drin ist! Eloi: Ja, dann... Ich bestelle immer irgendwas. Oder ich mache Pasta. Oder grünes Curry. Das klingt lecker! Machst du es mit einer Currypaste? Eloi: Kennst du Albert Heijn? Das ist so ein grosses Einkaufszentrum in Holland.
Schon, aber in Holland ist der immer schon geschnitten, das ist irgendwie toller. Casper: Der ist dann halt schon vorbereitet. Aber ihr habt doch diesen Käse, bei welchem man so rundherum fahren kann, um ihn ganz dünn abzuschneiden. Wie hiess der noch? Tête de Moine? Der ist so gut! Eloi: Jetzt aber zurück zu meinem super Curry. Also: Es gibt im Albert Heijn diese exzellente Currypaste. Und dann kannst du Tomaten reinschnippeln. Ah nein, nicht Tomaten, eher Kartoffeln. Casper: Du kannst doch auch Tomaten reinmachen. Eloi: Ich will aber keine Tomaten reinmachen. Niles: Und Broccoli? Eloi: Ja, aber nicht einen ganzen. Und dann Tofu oder Poulet und eine Packung Kokosnussmilch und Peperoni und das Ganze mit Rechnung (3 Personen) ............................ Reis. CHF 28.— Jan: Ach und 4 Panna cotta à CHF 7.— 1 Bananensplit CHF 10.— ich mag es CHF 5.50 einfach, von 1 Fossolupaio 1 dl 1 S. Pellegrino 5 dl CHF 5.— Menschen 3 Stangen à CHF 3.90 CHF 11.70 umgeben zu ............................ sein, die Total CHF 60.20 gerne kochen. Restaurant Santa Lucia Luisenstrasse 31 8005 Zürich
► Aktuelles Ja, da gibt's so leckeren Käse! Album: „Vultures“ ► bit.ly/Santa-Lucia-Limmatplatz Casper: Aber den gibt's bei euch doch auch? (Kensington/Universal)
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BEER BRUTUS FOR
Gerstensaft wirkt fabelhaft.
Calanda Lager
Ist: Das Bier der Bündner. Wo: Zur Vorbereitung im Zug nach Bern. Schmeckt nach: Bockmist.
RCKSTR feiert
Bern mit J
sich durch...
Wer so auf Bärndütsch setzt wie die Melancho-Synthpop-Truppe Jeans for Jesus, weiss bestimmt auch, wo's in der Hauptstadt ausgangstechnisch langgeht. RCKSTR machte die Probe aufs Exempel und zog den Zorn mehrerer Berner auf sich. von Schimun Krausz mit Reto Beeler und Janko Egloff
1. Station, 21:00 Les Amis Jeans for Jesus kommen grad frisch vom Luzerner Radio 3FACH, wo sie den heutigen (24. Januar) Release ihres selbstbetitelten Debütalbums promotet haben. Im Keller befindet sich das Wohnzimmer, wo nachher laut Programm die 80s-Indiepop-Band Erdpol auftritt. Dem etwas angegrauten und abgelöschten Publikum oben in der Bar nach zu urteilen, sind Erdpol wohl nicht mehr so der heisse Scheiss der Stunde.
Fühlt sich an: Die Nacht kann beginnen.
Galopper Lager Ist: Feinster Tropfen aus dem Kanton Bern. Wo: In der Seemannsbar. Schmeckt nach: 151 Jahren Braukunst. Fühlt sich an: Wie der Kuss einer blonden Bauerntochter.
Einsiedler Lagerbier Ist: DAS Bier für Kurzsichtige. Wo: Im Dachstock. Schmeckt nach: Ehrlichkeit.
Fühlt sich an: Unsere Augen sind scharf wie die
eines Adlers.
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2. Station, 22:00 Seemannsbar Live-Gitarrist und Labrador-City-Sänger Nik erklärt uns, dass die Seemannsbar nur einmal die Woche geöffnet habe. Keine Ahnung, wie man so gewinnbringend wirtschaften kann, zumal eine 50clFlasche des leckeren Galopper-Biers lächerliche CHF 3.50 kostet. Drummer Marcel schwelgt mit Sänger Mike in Erinnerungen an die illegalen Partys von damals, deren Zugangssituationen jedem Sicherheitsbeauftragten multiple Herzinfarkte beschert hätten. Apropos illegal: Als wir rauswanken, hinterlässt Chefschreiber Krausz seinem geistigen Alter entsprechend einen grossen Schwanz im Gästebuch, worauf uns der seebärige Barmann mit den Worten „sones Buech isch nid zum Zeichne, das isch tüür“ aus der Kneipe jagt.
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O S d Z v V d K R n in u (
3. Station, 23:10 Dachstock Nachdem wir uns gegenseitig beim Pissen fotografiert hatten, beklatschen wir im Dachstock oberhalb der Reithalle die Voodoo-Rhythm-Garage-Blueser Roy & The Devil's Motorcycle, auch wenn uns die Band demonstrativ den Rücken zukehrt. Gemeinsam besiegen wir Krausz' kleine Schwester im „Quizduell“ aufm iPhone, bestaunen die aus Frauenunterwäsche gefertigten Lampen und verabschieden uns, als die UK-Stoner-Metal-Headliner Gonga auf der Bühne loslegen; wunderschön langes Haar haben sie ja, sie spielen nur nicht unbedingt unseren Sound.
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Jeans for Jesus
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►Live: 15.2. Coq d'Or (Olten), 26.2. Ladybar (Basel), 27.2. Plattentaufe im Rössli (Bern), 7.3. Mokka (Thun), Support von Lo & Leduc am 25.4. im Bierhübeli (Bern) und am 24.5. im KiFF (Aarau)
4. Station, 00:45 Casa Marcello
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► Debütalbum „Jeans for Jesus“ (Eigenvertrieb) jetzt erhältlich; Review weiter hinten in dieser Ausgabe.
Bevor wir im Club auf eine Runde Twerking gehen, genehmigen wir uns noch eins im Casa Marcello, wo jedes Getränk „dani-“ als Vorsilbe hat. Null Ahnung, wer dieser Dani ist, dafür gesellt sich der bisher abwesende Songtexter und Soundtüftler Demi zu uns und komplettiert damit Jeans for Jesus.
5. Station, 01:25 Bonsoir Ohne es vorher gewusst zu haben, laufen wir an den ersten Schweizer Gig des irischen Rap-Hypes Rejjie Snow heran, der seine Hosen trägt wie Will Smith zu „Fresh Prince“Zeiten, seine Reime mit tiefer und unaufgeregter Stimme vorträgt und uns damit komplett in seinen Bann zieht. Vielleicht sind wir auch ein bisschen betäubt von den Shots der Bonsoir-Barchefin, die jedem einzelnen von uns den Kopf verdreht hat. Als weder Bandmitglieder noch RCKSTR-Schreiber bei ihr landen können (wir wussten gar nicht, dass die bei der Barchefinnen-Ausbildung Lektionen in „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ besuchen) und uns Synthesizer-Phils Bruder Sharkie ständig grundlos (glaubs) vermöbeln will, ziehen wir weiter.
6. Station, 04:30 Dead End 100 95 75
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INTRO
Jede vernünftige Feiertour durch Bern muss im passend getauften Dead End gipfeln, wo man nur mit Memberkarte Einlass bekommt. Wegen dieser Exklusivität scheinen die Mitglieder und Barbesucher besonderen Schutz der beiden hässlichsten Türsteher der Schweiz zu geniessen, die Krausz' iPhone konfiszieren, weil dieser „Lüüt im Hindergrund gfötelet hät, ohni se vorher z'fröge“. Nachdem er verspricht, fortan artig zu sein und ein paar der, ähem, furchtbar kompromittierenden Fotos gelöscht hat, gibt's das Handy zurück, wir trinken aus und torkeln nach einem Zwischenstopp beim Brezelkönig mit letzter Kraft auf den Zug nach Zürich. Mreci, Bern, aues geili Siehce!!
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ROCK STARS
We♥ Wichita Recordings Das Londoner Independent-Label Wichita gehört für uns zu den tollsten Plattenverlegern, da dort mit u.a. Frankie & The Heartstrings, Best Coast, FIDLAR, Those Dancing Days und First Aid Kit einige unserer liebsten Musikmacher daheim sind. Aber auch, weil uns die Engländer ihren aktuellen Sampler „Thirteenth“ gratis für Sie, lieber Leser, zur Verfügung gestellt haben. von Schimun Krausz
Gratis für Sie! Wo krieg ich die Compilation?
Als RCKSTR-Member haben Sie die CD sicher schon in Ihrer Post bemerkt. Als Nicht-Member können Sie diese URL in den Browser tippen: bit.ly/RCKSTR-Wichita oder den QR-Code scannen.
Wer ist auf der Compilation zu hören? Die aktuellsten Veröffentlichungen der 13 aktuell heissesten Wichita-Acts. Hier ein kleines Who-Sounds-How:
1. Cheatahs – Cut The Grass Wer nach einem Song der Londoner Ambient-Noiser nicht schwitzt, hat ihn nicht laut genug gehört.
FIDLAR – Wait For The Man
2. Die L.A.-Garage-Skater machen selten Songs von
mehr als zwei Minuten, damit sie rasch wieder zum Kiffen kommen.
Frankie & The Heartstrings –
3. That Girl, That Scene
Danny Zuko und seine T-Birds täten zu diesem Retro-Gitarrenpop so hart mit den Hips shaken, dass die Chicks creamen würden.
Sky Larkin – Motto
4. Auf der Bühne ist man doppelt so heiss wie
Normalsterbliche. Als Sänger dreimal. Und als Meitli am Mikrofon einer lärmigen Indie-Rock-Truppe sogar dreissigmal.
8. First Aid Kit – Blue Folk-Pop der magischsten Sorte von einem zauberhaften Schwesternduo, das als einziger Interpret auf dieser Compilation nicht aus Grossbritannien oder den USA, sondern aus Schweden kommt.
9. Waxahatchee – Coast To Coast Eine Frau, viel Lärm. Katie Crutchfield alias Waxahatchee mag's lärmig, folkig und kurz: Ihr Track ist mit 1:47 am schnellsten vorbei von allen auf dem Sampler.
10. The Cribs – Come On, Be A No-One Auch nach über einem Jahrzehnt hat das indiepunkrockende Brüder-Trio keinen besseren Coiffeur gefunden, dafür auch nichts von seiner rohen Kraft eingebüsst – besteht da ein Zusammenhang?
Cloud Nothings – Cut You
11. Einmal Hirn, geschüttelt, nicht gerührt, bitte.
Swearin' – Watered Down
Selten hat sich angepunkter Noise-Rock so gut angefühlt.
Nathan mag das neue Album der US-Noise-Rocker – das reicht.
Los Campesinos! – Hello Sadness
5. Sie haben einen coolen Bandnamen und CheatahsSpectrals – A Heartbeat Behind
6. Ein Doppelkonzert der Spectrals und Frankie samt den The Heartstrings würde sogar die T-Birds und die Scorpions versöhnen.
Peggy Sue – Idle
7. Drogige Riffs und tanzbare Melodien aus Brighton, quasi dem Tessin der Südengländer.
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12. Wer Indie-Rock und Tanzen mag, jedoch
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Synthesizerzeugs wenig abgewinnen kann, ist bei den Walisern bestens aufgehoben.
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Meg Baird & Jesse Trbovich –
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Meg, die eine von den Espers und Jesse, Gitarrist und Saxophonist von Kurt Viles Band The Violators, liefern den Folk-Abschluss mit 100%-iger ZachBraff-Film-Soundtrack-Tauglichkeit.
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ROCKSTARS
Das Debütalbum:
Cheatahs
Alternative-Noise
Cheatahs
Was lange währt
Cheatahs
Zu Recht stehen die Cheatahs auf der Tracklist des Wichita-Samplers an erster Stelle; denn ihr lärmiger Ambient-Alternative-Rock peitscht einen von der ersten Sekunde an gegen die Wand. Bis dieser endlich die Form eines Debütalbums annahm, dauerte es aber lange. Viel zu lange. „Dies ist die erste richtige LP für jeden von uns, darum sind wir alle ziemlich aufgeregt“, sagt Frontmann Nathan Hewitt über das selbstbetitelte Debütalbum seiner Band Cheatahs. Musik machen alle Mitglieder schon viele Jahre, doch für eine eigene Platte hat's noch bei keinem gereicht; der Bandname rührt übrigens daher, dass jeder von ihnen quasi seine Stammformation mit diesem Projekt betrogen (to cheat) hat, was laut Nathan die einzig richtige Entscheidung war: „Es hat wirklich ewig gedauert, bis ich endlich ein Debütalbum hatte. Ich glaube, ich habe einfach endlich die richtige Band gefunden, um sowas zu machen.“
knapp acht Jahren kennen, als sie im selben Pub in Camden arbeiteten und ihre gemeinsame Liebe für Musik und „Seinfeld“ entdeckten – teilen sich das Songwriting etwa 50/50 auf.
Live-Versuchskaninchen Und falls Nathan doch mal einen Kanada-Fix braucht, bietet sich die Schweiz an: „Wir waren im November in Lausanne und dort war es ziemlich ähnlich, was die Geografie anbelangt. Das war sehr cool.“ Touren war essentiell für den Werdegang von Band und Album, jedoch nicht unbedingt in Europa, sondern in den USA, wo sie im März und April 2013 mit den Wavves und FIDLAR unterwegs waren. O Canada „Wir wussten, wenn wir es schaffen, sechs Wochen Und die setzt sich aus vier Typen zusammen, die ununterbrochen zu touren, zu fahren und jeden alles aus einem anderen Land kommen: Gitarrist Abend zu spielen, dann klappt das mit uns als James ist Engländer, Bassist und Albumproduzent Band“, erinnert sich der Sänger lachend. „Es war Dean stammt aus den USA, Drummer Marc ist ein ziemlicher Trip, aber es war grossartig für uns, Deutscher und Nathan selbst wuchs in Kanada auf. da wir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht so viele „Wir wohnten zwar nur 30 Autominuten von der Konzerte gespielt hatten – und dann hatten wir auf Grossstadt Edmonton entfernt, aber in unserem einmal etwa 30 Shows fast am Stück. Fürs Album Städtchen lebten gerade mal 6'000 Leute – ich war die Tour super, da wir die Songs am Publikum wollte die Welt erkunden“, erzählt er, „ausserdem testen konnten, was ich extrem wichtig finde. Nach dauert der schöne Sommer in Kanada lächerliche der Tour nahmen wir vieles nochmals auf, haben zwei Monate, während der kalte Winter ein halbes Songs neu zusammengesetzt, welche gekippt und Jahr anhält. London ist quasi das Herz Europas und neue geschrieben.“ von dort aus fliegt man leicht überallhin auf dem Nun ist die Platte fertig und draussen und die Kontinent, darum entschied ich mich für diese Cheatahs steigen bereits wieder in den Van. Nach 100Stadt.“ einer kleinen UK-Tour geht's zurück in die USA – Das war vor einer Dekade, mittlerweile ist er seit diesmal jedoch als Hauptact. „Es wird also 95 drei Jahren mit einer Engländerin verheiratet und interessant zu sehen, wer bzw. ob jemand an unsere nennt London sein Zuhause, auch wenn ihn Headliner-Shows kommt und falls, ob die Leute 75 manchmal das Heimweh packt: „Ich wuchs in der unseren Sound auch mögen“, gibt sich Nathan Prärie auf und hatte sehr viel Platz, konnte jeden bescheiden. Doch das werden sie mit Sicherheit und Tag den Himmel sehen und es war viel sonniger. hoffentlich steht auch bald mal ein DeutschWenn ich typisch kanadische Bilder sehe mit Bergen schweizer Gig an, damit wir den Wahllondonern 25 und Hütten, dann überkommt's mich manchmal.“ endlich selbst Beifall klatschen können. Darum geht's teilweise auch in den von ihm 5 geschriebenen Songs auf „Cheatahs“, er und ► Debütalbum „Cheatahs“ (Wichita/Musikvertrieb) Saitenschrammler James – sie lernten sich vor jetzt erhältlich.
(Wichita/Musikvertrieb) Wenn Sie verstehen wollen, was Frontmann Nathan in den zwölf Songs auf „Cheatahs“ besingt, sollten Sie das Booklet bereithalten; denn die sphärischen Lyrics gehen praktisch komplett unter in diesem Hurrikan aus Gitarren, Effektgeräten und Bassläufen. Das ist nichts Schlechtes, weil die Cheatahs damit ihren eigenen Sound kreieren, doch klingen einige Songs dadurch gar zu ähnlich. Melodiemonster wie „The Swan“ oder das heulende „Cut The Grass“ hingegen sind eine Alternative-RockKlasse für sich. (shy) Wer das mag, mag auch: Splashh „Comfort“, Wavves „Afraid Of Heights“, Eagulls „EP“
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ROCKSTARS
Foxes
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Grammy-Gewinnerin und Kuchen-Kennerin Sie hat gerade einen der wichtigsten Musikpreise der Welt abgestaubt und liefert mit „Glorious“ schon jetzt wahrscheinlich eines der besten PopAlben des Jahres ab, doch eigentlich will Foxes doch einfach nur den leckersten Kuchen der Stadt finden. von Schimun Krausz
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m Frühherbst 2012 fand das erste (und weil's finanziell nicht ganz aufging auch vorerst letzte) This Is Tigerr Fest statt, wo man während einer Woche in diversen Schweizer Locations internationale Newcomer zum ersten Mal in unserem Land live spielen sah, darunter Peace, Blaudzun, TOY – und Foxes. „Das war sehr früh in meiner Karriere. Ich fand es toll und liebe all die schönen Berge“, erinnert sich die 24-jährige Engländerin an die Schweiz. Seither ist viel passiert im Leben von Louisa Rose Allen, wie sie bürgerlich heisst und die Konzert-Venues sind ein klein wenig glamouröser geworden. xoxo Silvester 2013 trat sie im Moon Nightclub in Las Vegas auf. „Es war irre. Wir mussten durch Vegas fahren, um zu unserem Hotel zu kommen und da war Celine Dions riesiges Gesicht auf einer Plakatwand und dann Britney Spears' riesiges Gesicht – und dann kam mein riesiges Gesicht“, erzählt sie. „Ich dachte, es wär ein Witz, weil ich es nicht wirklich glauben konnte, dass sie mein Gesicht auf eine Plakatwand pappten.“ Der Grund für diesen Foxes-Hype in den USA ist einerseits die TV-Serie „Gossip Girl“, wo ihre Lieder „Youth“ und „Home“ wie de Faust aufs Teenager-Drama-Auge passte. Und andererseits der Song „Clarity“ der Electro-Grösse Zedd, für den sie den schampar eingängigen Gesang beisteuerte und der die Top Ten der US-Charts enterte. Ende Januar wurde der Track mit dem Grammy für die beste Dance-Nummer ausgezeichnet. Nur schon die Grammy-Nomination sei für sie ein wahrgewordener Kindheitstraum gewesen, doch ein anderer erfüllte sich schon davor; die Kuchenschlacht im Video zu ihrer aktuellen Single „Let Go For Tonight“ war nämlich etwas, das sich Louisa schon ganz lange wünschte: „Ich schrieb den Ablauf dieses Videos in mein Tagebuch, als ich acht Jahre alt war. Und ich holte dieses Tagebuch hervor, als ich mich in einem Meeting für dieses Video befand. Ich sagte, dass das Musikvideo so aussehen soll, wie ich es damals beschrieben habe und alle anderen fanden: Okay, los!“ Es sei ihr dabei darum gegangen, dass Erwachsene sich komplett fallen lassen, sich nicht darum kümmern, wie sie aussehen und eine grosse Essensschlacht haben.
Kind geblieben „In diesem Tagebuch ist ausserdem jeder Eminem-Songtext, der jemals aus Eminems Mund zu hören war. Ich war besessen von Eminem, als ich ein Kind war“, fährt sie fort, „zum Glück habe ich aber nicht alles verstanden, was er thematisiert hat, das wär sonst ziemlich besorgniserregend gewesen. Ich war gottseidank sehr naiv.“ Die Naivität hat sie spätestens mit 18 abgelegt, als sie vom verhältnismässig beschaulichen Southampton in die grosse Stadt London zog, um dort Musik zu studieren. Mit Gelegenheitsjobs hielt sie sich über Wasser, pennte bei ihrer Schwester auf dem Sofa und schmiss das Studium schliesslich, um 2011 in der englischen Hauptstadt und Popmetropole erste Gigs unter dem Namen Foxes zu spielen. Und auch wenn die Naivität dem Erwachsenwerden weichen musste, ist Louisa trotzdem oft und gerne Kind, lacht laut und lange (wer will, kann sich in den RCKSTR-Towers das Audiofile des Interviews anhören kommen und sich selbst von ihren Lachkünsten überzeugen) und ist stets auf der Suche nach tollen Vintage-Kleiderläden (ihre Mutter betreibt selbst einen an der Londoner Brick Lane, wo sich auch der berühmte Plattenladen Rough Trade East befindet), Frozen-Yogurt-Bars und vor allem Kuchen: „Ich liebe Kuchen. Schokoladenkuchen mag ich sehr. Und oh mein Gott, Red Velvet Cake ist der beste Kuchen der Welt, den musst du probieren!“ Langsam dämmert, dass beim Musikvideo zu „Let Go For Tonight“ nicht bloss die Message des Sich-komplett-fallen-Lassens im Vordergrund stand, sondern auch der Umstand, dass Louisa beim Dreh Unmengen von Kuchen essen und rumschmeissen durfte. „Die besten Kuchenläden sind Familienbetriebe, wo mehrere Generationen einer Familie arbeiten und den Kuchen noch selbst herstellen“, führt sie den süssen Exkurs fort, „wann immer ich in einer neuen Stadt bin, versuche ich, den besten Laden zu finden. Ich kam sogar mal zu spät zu einem Soundcheck, weil ich in einem Kuchenladen war und mich dort mit der Familie, die ihn betrieb, verquatschte.“ Anonymität adé In den USA wär sowas aufgrund der „Clarity“-Begeisterung kaum möglich, ohne dass sich dabei mindestens ein paar Fans kreischend die Nase am Schaufenster plattdrücken. „In London oder England allgemein passiert das aber noch nicht. Manchmal werfen mir die Leute hier jedoch schräge Blicke zu, wenn sie mich im Sainsbury's oder Tesco sehen und wahrscheinlich erkennen. Aber grundsätzlich ist das nicht der Fall und ich finde es gut, dass ich noch unerkannt über die Strasse gehen kann.“ Bislang hat Louisa in ihrer Heimat auch erst zwei Singles und die EP „Warrior“ veröffentlicht. Doch sie verkauft bereits angesagte Locations wie das knapp 500 Leute fassende XOYO aus und spätestens nach dem Release ihres Debütalbums „Glorious“ Ende Februar dürften Tesco-Besuche im Pyjama bald der Vergangenheit angehören. ► Debütalbum „Glorious“ (Sign Of The Times/Epic/Sony) ab 28.2. erhältlich.
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ROCKSTARS Das Debütalbum:
Der beste Kuchen der Welt chen,
Mein Lieblingsku der Red Velvet Cake ist ein (dt. Roter Samtkuchen), r klassischer, sehr cremige ilch rm tte Kuchen, der mit viel Bu hergestellt wird und je mal weniger nach Zutaten mal mehr, nach Vanille und/oder Schokolade schmeckt.
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Pop
Foxes Glorious (Sign Of The Times/Epic/Sony) Da sind diese unglaublichen Popsongs wie „Youth“, „Let Go For Tonight“ und „Holding On To Heaven“, die alleine schon den Kauf von Foxes' Debütalbum „Glorious“ rechtfertigen. Doch auch die anderen acht Tracks – die mal von Beziehungen, mal vom Feiern, mal von Existenzängsten handeln und dabei genreunüblich nie lächerlich oder kitschig wirken – wachsen einem nach ein paar Durchgängen ans Herz und nisten sich im Ohr ein, wo sie gerne noch eine ganze Weile bleiben dürfen. (shy) Wer das mag, mag auch: Florence + The Machine „Ceremonials“, Ellie Goulding „Lights“, MS MR „Secondhand Rapture“
Feat. Foxes Bevor Louisa mit ihrem eigenen Album „Glorious“ die Popwelt erobert, hat sie durch geschickt ausgewählte Featurings bereits viele Spuren darin hinterlassen:
► mit Zedd: „Clarity“
US-Kids drehen seit Monaten durch, wenn dieser mit einem Grammy ausgezeichnete, poppige ElectroMegahit durch den Club donnert.
► mit Rudimental: „Right Here“
Die Drum'n'Bass-Truppe Rudimental gehört mit ihrem Debütalbum „Home“ zu den grossen Abräumern im UK-Chart-Jahr 2013, wozu auch die erfolgreiche Single mit Foxes beitrug.
► mit Fall Out Boy: „Just One Yesterday“ 100 95 75
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Als Pete Wentz an einer Hausparty einen Foxes-Song hörte, habe verkündet, dass er unbedingt einen Song mit ihr aufnehmen wolle. Gesagt, getan.
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► mit Sub Focus: „Until The End“
Der Track ist ein hübsches, jedoch nicht das beste Featuring auf Sub Focus' zweiter Platte „Torus“; die Nummern mit Alex Clare oder Kele Okereke zünden mehr. Guten Geschmack bewies Foxes damit jedoch.
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Breton Ex-Nerds
Bislang entstand ihre Musik ausschliesslich am Computer, doch als ihr BretonLabsStudio in Südlondon abgerissen wurde, mussten sich Breton neu orientieren und entdeckten, dass man ja auch mithilfe von klassischen Instrumenten Songs schreiben kann. Und was für welche! von Franz X.A. Zipperer
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ls der Abriss ihres Studios nicht mehr aufzuhalten ist, packen Breton in London ihr ganzes Zeugs zusammen und machen sich auf nach Berlin. „Wir hörten von diesem alten Backstein-Rundfunkgebäude, da hatte der Rundfunk der untergegangenen DDR wohl seinen Sitz“, erzählt Breton-Kopf Roman Rappak, „und dort haben wir uns eingenistet.“ Wenn die Band von ihrem ganzen Zeugs spricht, dann ist nicht nur von ihren Maschinen die Rede; die Live-Instrumente gehen natürlich mit auf Reisen und werden in der deutschen Hauptstadt ausgepackt. „Erstaunlicherweise haben wir dabei unsere Instrumente neu entdeckt“, fährt er fort, „du näherst dich einem Lied anders, wenn du die Maschinen mit echten Instrumenten tauschst.“ Dabei machten sie eine wunderbare Entdeckung, nämlich, dass ein Stück, das mit echten Instrumenten entwickelt wurde, auch so mit diesen gespielt werden kann. „In der Vergangenheit war es eher so, dass wir am Rechner geschrieben haben und dann, wenn wir auf Tour gehen wollen, hart arbeiten mussten, um unsere fertigen Lieder mit unseren Instrumenten spielen zu können. Da wirst du praktisch zu einer verdammten Coverband. Nur, dass es deine eigenen Kompositionen sind“, erinnert sich Roman lachend. Schrecklich schön Doch sind Breton so schlau, das eine nicht zu lassen, um nur das andere zu tun. Der Zauber
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der neuen Platte „War Room Stories“ liegt nun darin, dass sie die kraftvolle Rohheit instrumentaler Session-Interaktionen zwischen echten Menschen mit der kühlen Poliertheit und Perfektion der Synthesizer, Computer und Maschinen paaren. „Zusätzlich haben wir nicht nur das Funkhaus mit unseren Instrumenten erobert, sondern auch in einer Art FieldRecording Stimmen auf endlosen Fluren aufgenommen, Geräusche und andere Klangfundstücke – etwa auf dem wild überwucherten Freigelände – aufgesammelt”, erzählt der Frontmann. Daraus haben die Briten dann ein genreübergreifendes Werk geschaffen, das durch Gastauftritte weiter aufgeladen wird. Dazu gehören Sam Lynham von der Post-Punk-Combo Gramme, die ihre Stimme kürzlich auch The Psychonauts lieh – oder gleich ein ganzer R&BChor. Doch Breton wären nicht Breton, ginge es nicht auch ums Visuelle, beispielsweise beim Album-Artwork; dort findet sich ein toter Schmetterling, der mit noch triefendem, blauem Nagellack übergossen wurde. „Genau er ist das Sinnbild für die Musik auf unserer Platte”, endet Roman, „er verkörpert das Schöne und das Schreckliche. Gleichzeitg.” ► Neues Album „War Room Stories“ (Cut Tooth/Believe/Namskeio) jetzt erhältlich ► Live: 17.2. Komplex Klub (Zürich), 18.2. Les Docks (Lausanne)
Das neue Album:
Independent-Elektronica
Breton War Room Stories (Cut Tooth/Believe/Namskeio) Breton sind einfach geniale Geschichtenerzähler. Und dabei spielt es keine Rolle, ob sie dies mit ihrer Musik, ihren Texten oder mit beidem tun. Musikalisch geben die Exil-Londoner ihre Storys in den verschiedensten Klangfarben wieder; die reichen von fast lupenreinem Pop in „Envy“ über elektronische Spielereien in „Get Well Soon“ bis hin zu Koketterie mit Hip-Hop in „302 Watchtowers“. Dabei wirkt das neue Album „War Room Stories“ trotz der Vielfalt im Vergleich zum Vorgänger geschlossener und kompakter. (fxaz) Wer das mag, mag auch: MGMT „MGMT“, Savages „Silence Yourself“, Bastille „Bad Blood“
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ROCKSTARS
Angel Haze Vom Opfer zur Heldin
Kraftvoll, erschütternd und unfassbar schnell sind die Raps von Angel Haze. Dieser oder ähnliche Sätze pflastern die Musikpostillen rund um den Globus, nur die Reihenfolge der Worte wird variiert oder durch Synonyme ersetzt – Recht haben Sie alle. von Franz X.A. Zipperer
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s ist nicht falsch, was die Kritiker über die Raps von Angel Haze schreiben. Doch wie so oft ist die Geschichte hinter der Geschichte tausendmal spannender. Nämlich die, wie die brisanten Themen den Weg in ihre Zeilen finden.
Verbotene Musik Geboren ist Angel 1991 als Raykeea Wilson – da sie aber auch indianisches Blut in den Adern hat, gibt's noch einen Cherokee-Namen, der Raee'n Wahya lautet. Geprägt hat sie die Zeit, als sie ohne Vater in der obskuren Kirchengemeinschaft Greater Apostolic Faith in Detroit aufwächst; eine Zeit, in der traumatische Erlebnisse und Vergewaltigungen an der Tagesordnung sind. „Es waren Freunde der Familie, die mich sexuell missbrauchten“, blickt Angel in eine dunkle Zeit zurück. „Jeder wusste es, jeder hat zugesehen oder besser weggeschaut. Auch nichtsexuelle Gewalt war in dieser Kirchengemeinschaft fast schon normal, so sagte auch niemand etwas, als einer der Pastoren einer Frau mit dem Absatz ihres High Heel vor allen Leute brutal auf den Kopf schlug. Anschliessend wurde gebetet, damit Gott alles wieder richtet.“ Und nur am Rande sei vermerkt, dass säkulare Musik innerhalb der Gemeinschaft verboten ist.
Irgendwann landet Angel Haze in New York. Die Zahl der Raps im Internet wächst, im Selbststudium schafft sie die Schule und beginnt ein Studium der Neurologie. Das schmeisst sie der Musik wegen jedoch und stellt nicht mehr bloss einzelne Parts online, sondern schmeisst ganze Mixtapes auf den Markt: 2010 „New Moon“, 2011 „Altered Ego“ und „King.“ „Die waren randvoll mit knallharten Battle-Raps“, erklärt sie, „aber ich schmuggelte auch nächtlich verfasste Liebesverse darunter.“
Das eigene Album geleakt 2012 wird DAS Jahr für Angel Haze, das Mixtape „Reservation“ ist ein Meilenstein ihres kreativen Schaffens. „Zum ersten Mal rappte ich über Beats, die ausschliesslich für mich gebastelt wurden“, gibt sie zu Protokoll. In ihrer höchstpersönlichen Interpretation von Eminems „Cleaning Out My Closet“ verarbeitet sie, wie sie als Kind vergewaltigt wurde – und lässt dabei kein einziges Detail aus. Damit war der weitere Weg geradezu freigesprengt für das Debütalbum „Dirty Gold“, das sie unter den Fittichen der Produzenten Markus Dravs (Björk, Arcade Fire, Coldplay) Malay (Frank Ocean) und Mike Dean (Kanye West) einspielt. Dabei läuft sie zu Hochform auf erschafft einen cleveren Bastard, der den Rap Eminem als Inspiration nicht verleugnet, aber auch mit Electroklängen Mit 16 Jahren bricht Angel mit der und Singer/Songwriter-Noten kokettiert. Kirchengemeinschaft, bis dahin hat sie eifrig Als das fertige Album von der Plattenfirma weit Tagebucheinträge verfasst. Eine Querstrasse weiter ins Jahr 2014 geschoben werden soll, stellte Angel als der Sitz der Kirchengemeinschaft ist Eminem ihr Werk via Twitter-Link kurzerhand selbst ins aufgewachsen. „Als ich zum ersten Mal normale Netz. „Ich hatte meinen Fans hoch und heilig Musik hörte, waren es auch seine Lieder“, erinnert versprochen, das Debütalbum auf jeden Fall 2013 sie sich, „ich hatte damals solch eine tiefsitzende zu veröffentlichen“, stellt sie klar, „und ich lasse Wut in mir und es war für mich wie eine seelische mich doch von einer Plattenfirma nicht aufhalten.“ Reinigung, die von seiner Musik ausging.“ Das ► Debütalbum „Dirty Gold“ (Island/Republic/Universal) jetzt muss wohl der Zeitpunkt gewesen sein, als sie als Download (z.B. bei iTunes) erhältlich. vom Rap regelrecht aufgefressen wird, mit Haut und Haaren: „Es dauerte danach auch nicht lange, ► Der physische Releasetermin war zum Redaktionsschluss da standen meine ersten Raps im Netz. Musik noch nicht gesetzt, es wird aber mit Februar gerechnet. wurde bald meine Identität.“
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ROCKSTARS
um r a w , e d n ü r G 5
t t i b s e N a n i N toll ist
Wir hatten schon ein paar ihrer EPs im Heft, ihr Debütalbum „Peroxide“ steht in den Startlöchern und nun ist Nina Nesbitt zum Blue Balls Face 2014 ernannt worden. Wir sagen Ihnen, warum der 20-Jährigen Schottin die Popwelt zu Füssen liegt. (shy)
Das Debütalbum:
1. Sie geht's langsam an Gesignt wurde Nina von Universal Music schon im zarten Alter von 17 Jahren, doch statt so schnell wie möglich ein Debütalbum rauszuhauen, wuchs sie langsam in die Rolle der Berufsmusikerin hinein und veröffentlichte zwischen Dezember 2011 und Juli 2013 fünf EPs, bevor Mitte Februar die Platte „Peroxide“ folgt.
2. Sie ist die Instagram-Queen Zwar ist sie auf allen wichtigen Social-Media-Plattformen sehr aktiv, doch auf Instagram ist @ninanesbitt Platzhirsch und postet sogar mehr Föteli als Rihanna (@badgalriri). Dabei zeigt sie weniger Haut als letztere, dafür immer mal wieder Büsis, jösses.
Singer/Songwriter-Rap
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(Island/Republic/Universal) Angel Haze weist dem Hip-Hop den Weg zurück in die Spur, dorthin, wo es noch wirklich etwas zu sagen gibt. Sie gibt ihm die kreative Neugier zurück, Neugier auf Melodien sowie auf musikalische Seiten- und Nebenwege. Angel Haze beweist durch die schiere Intensität der Wortgewalt aber auch, dass der jungen Wahl-New-Yorkerin im Rappen niemand etwas vormacht. Was dabei etwas auf der Strecke bleibt, ist die frühere Unmittelbarkeit und Spontanität, die offensichtlich nur die Schnelligkeit und Schnelllebigkeit des Internets gewährleistet. (fxaz) Wer das mag, mag auch: M.I.A. „Matangi“, Blood Orange „Cupid Deluxer“, Iggy Azalea „Glory“
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3. Ihre Fans heissen Nesbians Sie könnten sich Ninarmy, Nessies oder Nesbots nennen, aber die Anhänger von Nina Nesbitt bezeichnen sich stolz als Nesbians. Die Definition dazu hat sogar jemand in den Urban Dictionary getippt.
4. Fan-Selfies als Musikvideo Für ein alternatives Musikvideo zu ihrer Single „Selfies“ hat sie sich von ihren Fans, pardon, Nesbians Selfies schicken lassen und Hunderte davon in den Clip eingebaut – darunter auch das von Patrick Stewart in einem Hummerkostüm.
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5. Sie ist „so“ mit Kodaline Nachdem sie mit Kodaline für eine akustische Version von deren Single „Brand New Day“ (zu hören auf der gleichnamigen EP) sang, holte sich Nina die Iren für ihren Albumtrack „Hold You“ ins Studio. Live sprang bei diesem Song auch schon Tour-Buddy Ed Sheeran als Duettpartner ein.
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► Debütalbum „Peroxide“ (Universal) ab 14.2. erhältlich. ► Live: 18.7. KKL Luzerner Saal am Blue Balls Festival (Luzern)
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Covergirl
Draussen zwingt der Winter das Quecksilber erst so richtig in den Keller, doch rechtzeitig zum Valentinstag wärmen die beiden Februar-Covergirls Dominika und Mia unsere Herzen auf Stufe Spätfrühling. Und falls das nicht reicht, dann haben wir ja noch den pinkfarbenen Schnaps, der zusätzlich für wohlige Wärme sorgt.
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Text: Schimun Krausz Fotos: Yuky Lutz Make-up & Haare: Nina Tatavitto Styling: Amanda Samantha Brooke
Fake-Fur-Mantel: H&M Hosen: Skiny (Globus) Schuhe: Steve Madden
Hä? Wer? Name: Mia Alter: 23 Wohnort: Stuttgart Beruf: Studentin (Soziologie und Politikwissenschaft) und Model Traumberuf: TV-Journalistin, vielleicht ja auch vor statt nur hinter der Kamera. Liebste Bands und Musiker: Rihanna, Moderat, Calvin Harris. Liebste Filme und TV-Serien: Ich hatte in meiner WG vier Jahre lang keinen Fernseher und bin darum nicht mehr so informiert, aber ich mag „How I Met Your Mother“ sehr gerne und finde „Click“ mit Adam Sandler super. Liebste Videospiele: Ich wollte mal Architektin werden, darum hab ich gerne „The Sims“ und „Rollercoaster Tycoon“ gespielt.
N A W B T T L H L N „ w L li R
Päng, Päng! Neujahrs-Vorsätze oder Altjahres-Lasten? Eigentlich die Vorsätze, aber aus denen wird dann doch wieder nichts. Pralinen oder Pommes-Chips? Chips, denn von den Pralinen wird mir irgendwann schlecht. Na, eigentlich wird einem von beidem schlecht, wenn man zu viel davon isst. Glühwein oder Heisse Schoggi? Heisse Schokolade! Après-Ski oder Underground-Rave? Ich bin offen für alles, wenn's ums Feiern geht. Darum sage ich: beides. „Valentine's Day“ oder „My Bloody Valentine“? Horrorfilme gehen gar nicht, darum wähle ich „Valentine's Day“. Ski oder Snowboard? Snowboard.
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minika
COVERGIRL
Hä? Wer? Name: Dominika Alter: 22 Wohnort: Zürich Beruf: Schuhdesignerin bei provocatorshoes.com Traumberuf: Eigene Kollektionen mit Schuhen, Taschen und Accessoires entwerfen Liebste Bands und Musiker: Von Hip-Hop über DeepHouse bis Dubstep – Lil Wayne mag ich sehr! Liebste Filme und TV-Serien: Neben Dokus über die Natur, die Erde und das Reisen kann ich „Slumdog Millionaire“ immer und immer wieder schauen. Liebste Videospiele: Ich spiele nicht. Ich geh lieber draussen im echten Leben eine Runde joggen.
Päng, Päng! Neujahrs-Vorsätze oder Altjahres-Lasten? Ich hab mir einige Neujahrsvorsätze gemacht: Yoga machen, Deutschzertifikat abschliessen und meinen eigenen Brand promoten. Pralinen oder Pommes-Chips? Eigentlich nichts von beidem, aber wenn, dann Pralinen.
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Glühwein oder Heisse Schoggi? Glühwein, solange er nicht zu süss ist.
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Après-Ski oder Underground-Rave? Underground-Rave im Kellerklub, aber 100%-ig.
s? ir m on st.
„Valentine's Day“ oder „My Bloody Valentine“? „Valentine's Day“! Niemals Horrorfilme! Nie! Ski oder Snowboard? Ich fahre Ski, aber bei Männern find ich's sexyer, wenn sie snowboarden.
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Dominika BH: Chantelle (Globus) Hosen: Alysi (Globus) Schuhe: H&M Mia Top: Skiny (Globus) Hosen: Chantelle (Globus) Schuhe: Michael Kors (Globus)
Auf ein Wort Am 14. Februar ist Valentinstag – wie romantisch seid ihr? Dominika: Sehr romantisch. Ich habe z.B. Lieblings-Songs oder -Parfüm und wenn ich diese höre bzw. es rieche, dann erinnere ich mich an bestimmte Situationen und Gefühle und kann mir alles sehr plastisch vorstellen. Mia: Wahrscheinlich bin ich weniger romantisch als der Durchschnitt. Es kommt aber auch immer auf den Partner an – ein bisschen Kitsch und Romantik geht auf jeden Fall Wie sieht für euch ein gutes Date aus? M: Es sollte voller guter Gespräche in einer ungezwungenen, lockeren Atmosphäre sein. Am besten geht man was essen in einem Restaurant und danach noch in einer Bar. Aber geht nicht ins Kino, da sieht man nichts und darf nicht reden. D: Man sollte nicht wirklich etwas planen, es sollte spontan sein und von Herzen kommen. Ich liebe Überraschungen. Habt ihr schon mal was Schlimmes oder sehr Lustiges erlebt bei einem Date? D: Ich hatte noch nicht so viele Dates, darum gibt's nichts Spezielles zu berichten. M: Ich war mal in einer komplett weissen Bar mit dementsprechend weissen Hockern. Und genau dort hab ich meinen Martini verschüttet, was mir sehr peinlich war. Und sonst der Klassiker: Du hast den Charakter deines Dates falsch eingeschätzt und weisst ziemlich schnell, dass ihr euch niemals wiedersehen werdet. Was schenkt man einem Mädchen am besten zum Valentinstag – oder sonst, um ihr Herz zu gewinnen? D: Eine grosse Box mit Kosmetika aller Art drin, also Lippenstifte, Mascara, Lidschatten usw. M: Blumen gelten zwar gemeinhin als kitschig, trotzdem hat jeder Freude daran. Pralinen sind auch gut und zum Essen ausführen kommt ebenfalls super an. Schenkt ihr jedoch niemals Parfüm, das muss sie sich selbst aussuchen.
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In ihrer Single „Paper Heart“ geht's ums Schlussmachen, doch bevor man Schluss macht, muss man sich erst mal verlieben. Darum haben wir uns mit der knapp 19-jährigen englischen PopNewcomerin Chlöe Howl über Liebe, Dates und Sexmusik unterhalten. (shy)
Wie sähe denn ein tolles Valentinstagsdate aus? Und sag jetzt nicht, dass du noch nie ein Date hattest. Doch, hatte ich. Aber ich mag das nicht so gerne. Ich verabrede mich nicht gerne zum Abendessen, weil ich schnell unruhig werde. Ich denke, etwas Aktiveres wär besser, ausgehen oder so. Ich weiss nicht genau, einfach etwas Unromantisches.
Aber wenn man doch ins Kino geht, welchen Film sollte man schauen? Es müsste ein Gruselfilm sein, damit das Mädchen schreien kann: „Aaah, rette mich!“ Und der Junge fühlt sich wie ein Mann: „Ich beschütze dich!“
Und wenn das geklappt hat und man sie/ihn dazu überreden konnte, mit zu sich nach Hause zu kommen, welches Album sollte man auflegen? Um mich in Stimmung zu bringen?
Die Stimmungsmacherin
UE MINI BOOM Die von uns und allen anderen musikhörenden Menschen gepriesene UE BOOM hat eine kleine Schwester mit dem Mittelnamen MINI bekommen. Die Robustheit und Wasserfestigkeit sowie der Rundumsound fehlen beim neuen BluetoothSpeaker zwar (auch wenn die Stereolautsprecher ordentlich Dampf machen), dafür ist das Ding kleiner, leichter und mit CHF 129.— gerade mal halb so teuer.
► ultimateears.com
Das Geschenk
Swatch Sweet Valentine Dieses Swatch-New-Gent-Modell für CHF 80.— ginge zwar auch knapp als Weihnachts-Armbanduhr durch mit seinem Zuckerstangen-Motiv, doch das herzförmige Ziffernblatt zeigt klar Sexytime am Valentinstag an. Und falls das nichts ist für Sie, dann werfen Sie doch mal einen Blick auf die noch süssere „Pastry Chefs“Kollektion des Schweizer Uhrenriesen.
► swatch.com
Dich oder ihn oder sie oder mehrere. Ich weiss nicht. Ich habe...ähm...ich weiss nicht, welche Musik sexy ist. [lacht laut] Aber wenn ich mit einem Typen heimgehen würde, sollte er sowas wie Radiohead oder James Blake spielen. Radiohead? „Creep“. Ja, genau, etwas Seltsames. Wenn ich zu jemandem nach Hause ginge und der spielt romantische Musik, würde ich sagen: „Oh, du verdammter Widerling. Nein, hier wird nichts laufen!“
Wie wär's mit Kino? Nein! Das ist nur eine Ausrede, um im Dunkeln zu knutschen. Ich würde zu ihm ► Neue Single „Rumour“ (Sony) jetzt erhältlich. sagen sagen: „Hau ab“, weil ich den Film ► Debütalbum „Chlöe Howl“ (Sony) erscheint am 6.6. schauen will. ► Live: 10.2. Maag Halle (Zürich) als Support von Ellie
................................................... Goulding – ausverkauft!
Der Plan B
ASICS Lovers & Haters Sollten trotz unserer Hilfestellung alle Stricke reissen (z.B. weil Sie zu früh den Nackten Mann bzw. die Nackte Frau ausprobiert haben), dann machen Sie sich schleunigst davon. Am schnellsten sind Sie dabei mit den Valentinstag-Spezialtretern von ASICS: Das helle Modell Gel Saga für CHF 180.— und der dunkle Gel Lyte III für CHF 170.— sind so schick, dass Sie damit beim Wegrennen vom schiefgelaufenen Date vielleicht grad ein neues klarmachen.
C-
NO PARTY
NO MUS I
Findest du den Valentinstag eine tolle oder blöde Sache? Ich kenne ein paar Leute, die absolut gegen den Valentinstag sind, weil sie finden, dass man die Liebe nicht bloss an einem einzigen Tag feiern sollte. Und ich glaube, das macht Sinn. Ich habe schon Leute erlebt, die ständig streiten in ihrer Beziehung, aber am Valentinstag ist plötzlich alles vergessen, weil er ihr Blumen gekauft hat. Man sollte nicht seine ganze Zuneigung nur an einem einzigen Tag zeigen, sondern sie verteilen. Aber was weiss ich schon, ich hatte nie einen Valentinstagschatz.
Was Sie brauchen, damit Ihr Valentinsdate nicht bloss mit einem Kuss auf die Backe endet.
Der Eisbrecher
LUSH Close To You
DIE GRÜNE NOTE
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Unser Valentinstagschatz
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Chlöe Howl
Helferlein
NO PLA N
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Massagen kommen immer gut. Halten Sie den „Close To You“-Stein von LUSH kurz zwischen ihre schwitzigen Griffel und schon lockern Sie mit einer wohlduftenden Mischung aus Cupuaçubutter, Olivenöl und Sheabutter Verspannungen und die verkrampfte Stimmung auf. Der Massagestein ist zudem LUSH-typisch vegan, ökologisch sowie unter Fair-Trade-Bedingungen und ohne Tierversuche hergestellt worden.
► lush-shop.ch
Sie brauchen noch mehr Gschänkli oder Kärtli? Dann ab zu janesgeschenke.ch, wo wir auch einige Sächeli für unseren Covershoot her haben.
► asics.ch
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Christopher S presents
FUCKVol.THE DJ 10 (Mixed by Simeon, Stephan D & Steve-O)
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Weiterhin erh채ltlich Volumes 8 & 9
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OUT NOW!
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Auch als Download
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Marketed and distribution Switzerland by: K-tel International (Switzerland) AG, www.k-tel.ch
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von Katinka Templeton
Angel Haze Sie ist die neue Rap-Hoffnung und haut Kanye West, Jay-Z und Eminem in die Pfanne, sobald sie nur ihren Mund aufmacht. Angel Haze hört man aber nicht nur gerne zu – sie sieht auch phänomenal gut aus.
Baggypants aus Leder
Lederkappe
von ASOS, CHF 40.—
von Mango, CHF 179.—
Wildledertop mit Lederärmeln von Petar Petrov, bei Merchand Archive, CHF 424.—
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CHF 1'056. um besser ausz Sonnenbrille
us als Kimye und ehen, Jayoncé zusammen
von ASOS, CHF 18.—
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Oversized Jerseykleid von Mango, CHF 45.—
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von Ash, bei Topshop, CHF 350.—
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Trend Februar: Spitzenbody
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Home Sweet Home
von H&M, CHF 36.— Falls Sie, wie wir, genauso die Nase voll haben von regnerisch grauem
Wetter mit einer leichten Chance auf Schnee, bietet sich der Februar förmlich an, dass Sie sich voll und ganz zuhause ausleben. Vorzugsweise in kuscheligen Pullis und bequemer Wäsche. Was Sie eigentlich jeden Monat und unabhängig vom Wetter tun sollten.
Cropped Top Acid-Sweater
von H&M, CHF 37.—
von Topshop, CHF 62.—
Pyjamahose von Ralph Lauren, bei Zalando, CHF 60.—
Overknee-Strümpfe Highwaist-Panties von Topshop, CHF 16.—
Kriegsbemalung Kniestrümpfe
von Burlington, bei Zalando, CHF 22.—
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Im Februar liegt nämlich eher die kühle Variante der Edelmetalle im Trend: Silbertöne.
von Falke, bei ASOS, CHF 24.—
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Pyjama mit Macaron-Print
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von PJ Salvage, bei Zalando, CHF 95.—
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Always Sharp 3D Liner in Gunmetal von Smashbox, CHF 27.— Juicy Tube Lipgloss in Marshmallow Electro von Lancôme, CHF 34.90 Diorshow Fusion Mono Eyeshadow in Lune von Dior, CHF 46.90 Camera Ready BB Cream Eyes in Fair von Smashbox, CHF 34.— ► Alles erhältlich bei Marionnaud.
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SHOPPING
Outfittery
Wenn der Pöstler zweimal klingelt
Aufgepasst, Sie Männer, die zu beschäftigt, zu faul oder zu ängstlich sind, um sich in die Untiefen der Umkleidekabinen zu wagen! Wir haben Hilfe für Sie; denn Outfittery schickt Ihnen handverlesene Outfits direkt nach Hause. von Reto Beeler Wir mögen Experimente, dass wissen wir schon seit den Doktorspielen im Kindergarten. Dass wir zu viel vorm Computer sitzen und nie zum Shoppen rausgehen, wissen wir, seit unser knackiges Hinterteil leicht durch die abgewetzte Jeans schimmert. Zum Glück gibt's erfinderische Menschen, die wohl an ähnlichen Problemen litten und dagegen etwas unternahmen. Seit kurzem versendet der Berliner Online-Personal-Shopper-Lieferdienst Outfittery auch in die Schweiz. „Curated Shopping“ sagt man dem im Marketingsprech und das bedeutet, dass wir unsere Kleider nicht selbst aussuchen müssen, sondern eine Style-Beraterin uns die Auswahl abnimmt. Schritt für Schritt Zuerst einmal den Fragebogen ausfüllen. Wie kleiden wir uns in der Freizeit? Wie kleiden wir uns im Beruf? Welche Schuhe haben wir im Kleiderschrank? Dann werden wir einer persönlichen Beraterin zugeteilt. In unserem Fall ist das Pia, die auch gleich ihre E-Mail-Adresse und Telefonnummer rausrückt – so einfach hat das noch nie geklappt. Sie will dann aber auch genau wissen, wie wir gebaut sind; Grösse, Gewicht, nichts bleibt geheim. Und Fotos will sie auch noch, das Luder. Wir vereinbaren einen Termin für ein erstes telefonisches Beratungsgespräch, wo wir unsere Wünsche durchgeben können. Neue Chinos wären super. Und vielleicht ein Hemd, mit dem wir uns vor dem Verleger blicken lassen können. (Ach, willst du mit uns Abendessen gehen, Pia?) Irgendwie befriedigt und erfreut, wieder mal mit einer Frau telefoniert zu haben, legen wir auf und freuen uns auf den Ausgang des Experiments.
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Brands
Die Outfittery bietet eine breite Auswahl an verschiedenen Brands: Casual-Styles gibt's von Strellson, Sportliches von Jack & Jones oder Levi's und Elegantes von Tiger Of Sweden. Und da wir vor der Bestellung noch unseren Budgetrahmen eingeben können, finden wir auch was für brotlose RCKSTR-Schreiber.
Funktioniert's? Leider war die erste Box zum Redaktionsschluss noch nicht eingetroffen. Gemäss Outfittery muss der Kunde aber nur jene Kleider bezahlen, die er auch wirklich haben will, den Rest kann er wieder zurückschicken. Klingt einfach und dem Telefonat mit der Style-Beraterin nach zu urteilen, werden das nur wenige Kleider sein. Hach, Pia.
► Box bestellen unter outfittery.ch.
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BRING ME THE HORIZON BROILERS TRIVIUM
IN EXTREMO SABATON GOGOL BORDELLO
12.- 14. JUNI INTERLAKEN
WWW.GREENFIELDFESTIVAL.CH
MISS MAY I BREAKDOWN OF SANITY BOMBUS APOLOGIES, I HAVE NONE
´ N ROCOCO ´ PHILIP H. ANSELMO AND THE ILLEGALS PANTEO WE CAME AS ROMANS JENNIFER ROSTOCK ZEBRAHEAD EMMURE SILVERSTEIN DEFEATER MEMPHIS MAY FIRE
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IN FLAMES DROPKICK MURPHYS
IRON MAIDEN LINKIN PARK
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REVIEWS
Neue Alben
von der RCKSTR-Redaktion gnadenlos getestet
Temples Sun Structures (Heavenly/PIAS/Musikvertrieb) Tschüss Pop, hoi Rock
Noel Gallagher findet sie cool und schaut bei ihren Konzerten vorbei. Johnny Marr ebenso, der gleich nach dem Hören der Debüt-Single „Shelter Song“ twitterte: „Gute Arbeit, Temples!“ Und den Temples wird nachgesagt, sie seien die Vorhut einer kommenden modernen, psychedelischen Revolution. (fxaz) Was den psychedelischen Kosmos der Temples betrifft, konnte dieser wohl nur entstehen, weil die Band weitab der Metropole London in ihrem eigenen Saft schmoren durfte. „Wir kommen aus Kettering inmitten der Midlands, eine Zugstunde von London, aber auch eine von Birmingham entfernt. Da konnten wir uns voll und ganz und ohne weitere Ablenkung auf das konzentrieren, was unsere Musik ist“, analysiert Produzent und Sänger James Bagshaw. Er sieht übrigens aus wie der Zwillingsbruder von Marc „T. Rex“ Bolan, was die Glam-Einsprengsel in der Musik der Temples erklären mag. Und wenn das Stichwort Einsprengsel schon fällt, wird klar, dass sich das Debütalbum „Sun Structures“ nicht bloss im Psychedelia-Universum bewegt. Glam hatten wir schon, MotownEinflüsse sind auch deutlich hörbar. „Ich bin mit Motown-Musik aufgewachsen“, erklärt der Frontmann, „meine Mutter hat mir erzählt, dass sie während der Schwangerschaft permanent diese Musik aus Detroit gehört hat.“ Den Beweis, dass diese Beschallung unauslöschliche Spuren
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hinterlassen hat, tritt das Lied „Shelter Song“ an; geschickt haben die Temples dort in den Tiefen der Klangtäler jede Menge Motown-Einflüsse versteckt. Aber dieses Stück legt gleich zu Beginn noch andere Einflusssphären offen. „Die TheByrds-Gitarre, meinst du“, fragt James. „Nach dem ewigen Hören des fünften Studioalbums ‚Notorious Byrd Brothers' haben wir die wunderbare Gitarre mit den dunklen Untertönen dort für uns entdeckt.“ Die kreative Eigenständigkeit der Temples ist so gross – für die Basslinien beispielsweise würden andere töten –, dass sie zwar Einflüsse nicht verleugnen (Bassist Thomas Warmsley: „Bowies ‚Ziggy Stardust', Pink Floyd und Kraftwerk“), aber das, was sie tun, tun sie nie rückwärtsgewandt, sondern im Hier und Jetzt. Und wenn sie jetzt eine psychedelische Retromania lostreten, ist es eine, die durch eine moderne psychedelische Revolution ausgelöst wird. Also Ohren auf und gespitzt! Wer das mag, mag auch: TOY „Join The Dots“, Wooden Shjips „West“, The Strypes „Snapshot“
Viktor & The Blood Apocalypse Right Now
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(Warner) Exil Die drei schwedischen (Zürich) Jungs von Viktor & The Blood sind kein Frischfleisch im Musikbusiness: Schlagzeuger Samuel hat früher bei Mando Diao getrommelt und Viktor und Jonas sind Sänger bzw. Gitarrist der Pop-RockHerzensbrecher Sugarplum Fairy – Bandnamensgeber Viktor ist zudem der kleine Bruder von Mando-CoFronter Gustaf Norén. Von Pop hört man auf dem Debütalbum „Apocalypse Right Now“ nicht mehr viel; die energiegeladenen Songs bestehen aus purem Rock und erstklassigen Gitarrensoli. Dazu kommt Viktors freche Stimme, die kräftig einheizt und einen mitreisst. (lulu) Wer das mag, mag auch: Band Of Skulls „Baby Darling Doll Face Honey“, Jet „Shaka Rock“, The Hives „Lex Hives“
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REVIEWS Retrock
The Vintage Caravan Voyage
22.3. KiFF (Aarau)
(Nuclear Blast/Warner) Es wird sofort klar, dass diese Isländer musikalisch nicht auf die typisch suizidale Note der Insel gebucht werden können. Das junge Trio hat mit fröhlich hartem Gedresche neun Tracks zu einer rifforientierten Retro-Reise zusammengeschustert und zeigt seine tiefen Classic-Rock-Wurzeln in Songs wie „Craving“ und „Let Me Be“, während bei „Expand Your Mind“ ein intensiver Pilztrip zu vermuten ist. The Vintage Caravans Debütalbum „Voyage“ ist eine Zeitglocke des 80er Heavy/Classic-Rock, in der sich – ohne lästiges Scheuern in der Spandexhose – entspannt headbangen lässt. (itsch) Wer das mag, mag auch: Beware Of Darkness „Orthodox“, Free Fall „Power & Volume“, Kadavar „Kadavar“ Old'n'funny Züri-Punk
Baby Jail Grüsse aus dem Grab (Lux.-NOISE) Der Tubel ist auferstanden! Oder besser gesagt Baby Jail. Nach fast zehn Jahren ohne Ton kam es 2012 zur unerwarteten Reunion samt Dokfilm. Die neue Platte „Grüsse aus dem Grab“ unterhält Gross und Klein mit ihrem Humor, wie früher. Dabei singen die Zürcher über die Liebe – es gibt eine neue Version von „Jede Tag“ – oder davon, dass „Schwamedinge“ ein super Quartier sei. Stil oder eben Nicht-Stil von Baby Jail ist nicht jedermanns Sache, aber wer die Band noch von damals kennt, wird sich dieses Album anhören. (hai) Wer das mag, mag auch: Züri West „Züri West“, Bela B. „Bingo“, Die Aeronauten „Gegen Alles“
Live: 7.2. Schüür (Luzern), 8.2. Viadukt Bogen F (Zürich), 14.2. Grabenhalle (St. Gallen), 28.2. Alass (Zofingen AG), 1.3. Mühle Hunziken (Rubigen BE), 3.5. Gaswerk (Winterthur), 23.5. Galvanik (Zug)
Papst & Abstinenzler
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Hast du Feuer? Nö, nicht mehr.
Jennifer Rostock 100 95 75
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Schlaflos
2004 – 2014
KONZERTE VORVERKAUF: WWW.STARTICKET.CH Synthie-Mundartpop
12.-14.6. Greenfield Festival (Interlaken), 20.-22.6. Southside Festival (Deutschland)
(Warner) Den Schlaf raubt einem das neue Album von Jennifer Rostock entgegen seines Titels nicht. Lieder wie „Der blinde Passagier“ oder das punkig anmutende „K.B.A.G.“ sind solide, hauen einen jedoch nicht vom Hocker; in „Ein Schmerz und eine Kehle“ versucht Frontfrau Jennifer gar zu rappen, was wir ganz gerne ganz schnell wieder vergessen möchten. Der Rest ist von den Berlinern gewohnter Pop-Rock, mal gekreischt, mal gehaucht, aber mit zu wenig neuen Ideen und ohne den lockeren Charme der ersten ein, zwei Platten. (hai/shy) Wer das mag, mag auch: The toten Crackhuren im Kofferraum „Mama ich blute“, MIA. „Tacheles“, Die Happy „Red Box“
ab 22.00
THE LAST FUCKING SHOWS OF..
Jeans for Jesus (Eigenvertrieb) Unsere Party-Wingmen von Jeans for Jesus sind nicht nur meisterhaft im Bechern (Story weiter vorne in dieser Ausgabe), sondern vor allem im Beatbasteln. Das selbstbetitelte Debütalbum der Berner ist mal raveig-tanzbar, mal melancholisch-träumerisch und überrascht bei jedem Track mit neuen, aussergewöhnlichen Synthesizer-Spielereien. Ungewohnt ist auch, dass Sänger Mike die durchdachten Texte fast ausschliesslich auf Bärndütsch haucht, was die Band noch unvergleichlicher und damit unwiderstehlicher macht. (shy) Wer das mag, mag auch (auf Wunsch der Band): Wu-Tang Clan „Wu-Tang Forever“, Hannah Montana „Hannah Montana: The Movie“, Black Sabbath „Sabotage“
Be a Rockstar and join us on stage for the last three Shows! Hell Yeah!
DIENSTAG 18 FEBRUAR 2014 10 YEARS & LAST SHOW
KARAOKE FROM HELL CORONER ZH
FEAT. VERY SPECIAL GUESTS:.
SAMSTAG 15 FEBRUAR 2014
BEARDYMAN KOQA
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CH
SUPPORT:
MITTWOCH 19 FEBRUAR 2014
BOMBAYTHEBICYCLE CLUB RAMONA FLOWERS
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SUPPORT:
FREITAG 21 FEBRUAR 2014
APRIL CALLS PABLO INFERNAL
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DIENSTAG 25 FEBRUAR 2014
MAXIMO PARK HIS CLANCYNESS Sphärisch-Psychedelischer Girl-Pop
Warpaint Warpaint (Rough Trade/Musikvertrieb) Sich nach einem so positiv aufgenommenen Debüt wie „The Fool“ (2010) dermassen viel Zeit für den Zweitling zu lassen, ist eigentlich schon frech. Die vier Kalifornierinnen haben ihren eigenen Kopf, was uns jedoch musikalisch gesehen nur zugutekommt; vom New-Orderinspirierten „Biggy“ bis zum verträumten „Feeling Alright“ überzeugt „Warpaint“. Schwelgerische Disharmonien bei „Disco // Very“ kommen schliesslich einer lächelnden Kampfansage gleich: „Is it necessary to be so dark?“ Nicht immer, in diesem Fall öfters schräg und doch auf dem zu erwartenden Niveau. (arse) Wer das mag, mag auch: Joy Division „Les Bains Douches 18 December 1979“, Beach House „Beach House“, Poliça „Give You The Ghost“
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SUPPORT:
Die erste Ausgabe im zweiten RCKSTR-Jahrzehnt # 109 RCKSTR MAG.
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JEDEN DIENSTAG!
Jeans for Jesus
15.2. Albani (Winterthur – Album-Release)
(Patient/Irascible) Nach ihrem grossartigen Erstling „Hell“, den sie 2010 noch im Wohnzimmer aufgenommen hatten, präsentieren die Schaffhauser Papst & Abstinenzler mit „Geischterfahrer“ nun ein weiteres überzeugendes Album. Der stimmlich an Johnny Cash erinnernde Frontmann Jürg „Odi“ Odermatt singt vom alltäglichen Wahnsinn, von Gschpängschter und einer chinesischen Glückskatze; dies alles in einem Schaffhauser Dialekt, der einem mit der Zeit sogar richtig gefällt. Damit macht das Quartett den (stillen) alten Haasen langsam, aber sicher Konkurrenz. (lulu/shy) Wer das mag, mag auch: Stiller Haas „So verdorbe“, Johnny Cash „At Folsom Prison“, „Django Unchained“-Soundtrack
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10 YEARS
ZH
Rheinfall-Blues
Geischterfahrer
WWW.MASCOTTE.CH · FB: MASCOTTEKLUBZURICH · TWITTER: @MASCOTTEZURICH
DIENSTAG 25 MÄRZ 2014
STONEMAN
CH
MITTWOCH 26 MÄRZ 2014
TOY
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MITTWOCH 9 APRIL 2014
JONATHAN WILSON
USA
FREITAG 11 APRIL 2014
KING KHAN & THE SHRINES
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SAMSTAG 19 APRIL 2014
BLUES PILLS
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DONNERSTAG 24 APRIL 2014
JJ GREY & MOFRO
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FREITAG 9 MAI 2014
CHET FAKER
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REVIEWS Electro-Swing
Klischée Touché (Deepdive)
Post-Punk-Geschrammel
Bombay Bicycle Club So Long, See You Tomorrow (Caroline/Universal) Das neue Album von Bombay Bicycle Club klingt sehr weltläufig, ganz so, als hätte jemand auf der weltmusikalischen Blumenweise Notenblüten gepflückt und in einen bunten Liederstrauss aus Post-Punk mit eingebunden. (fxaz) Ruder. „Wir wollten einfach nicht andauernd mit Für die vielfältigen Einflüsse auf der neuen den Produzenten darüber reden, was zu tun war“, Bombay-Bicycle-Club-Platte „So Long, See You echauffiert er sich, „über das Machen von Musik zu Tomorrow“ hat Chefdenker und Sänger Jack reden, ist, wie über Architektur zu tanzen. Wir sind Steadman eine einleuchtende Erklärung: „Um meine Kompositionstechniken mal wieder aufzu- eher Macher, Ausprobierer. Wenn wir eine Idee frischen, bin ich auf Reisen gegangen. Dabei nistet haben, dann reden wir nicht, wir drücken sie in sich eben unterwegs Gehörtes ins Hirn und fliesst Musik aus. Fertig!“ Deshalb ist die Musik des Quartetts auch so unmittelbar. beim Schreiben in die Stücke. Manchmal etwas versteckt, manchmal ganz offensichtlich, wie beim Wofür Bombay Bicycle Club vor knapp fünf Jahren zum Release des Debüts „I Had The Blues But I Stück ‚Feel', dort klingt eine hypnotische SchallShook Them Loose“ so gelobt wurden, dafür kaskade aus einem Bollywoodfilm der 1950er 19.2. gebührt ihnen auch heute noch Applaus. Jahre.“ Doch Jack ist nicht nur an BollywoodMascotte Nämlich dafür, dass sie auch auf ihrem streifen interessiert, inzwischen ziert eine erkleckliche Sammlung von Jazz-Aufnahmen (Zürich) vierten Album absolute Spannungserzeuger sind, was die Melodiebögen und die beeindruaus Japan das Londoner Studio der Band. „Japan ist mein Lieblingsland, nach Tokio reise ich ckende Dynamik ihrer Stücke anbetrifft. Da macht mindestens einmal im Jahr“, fügt er an. Doch nicht es auch nichts, dass sie mehr Experimente denn je nur, dass in den meisten Stücken fremde Samples wagen und den Synthesizer häufiger sprechen lassen als zuvor. Will man dazu tanzen, muss man auftauchen, auch die Texte beginnen häufig mit einer Zitatzeile eines bereits existierenden Werkes. vielleicht etwas kreativer sein, als bei den bisheri„So Long, See You Tomorrow“ fertig zu stellen, hat gen BBC-Platten (ausser dem folkig-melancholischen Zweitling „Flaws“, dazu wird eh bloss etwas länger gedauert als sonst. Viel Zeit ging gekuschelt und/oder geweint). Aber kreative drauf, um zwei Produzenten zu testen, nämlich Ben Allen von Animal Collective und David Kosten Herausforderungen sind ja nichts Schlechtes. von Bat For Lashes. Schliesslich schiesst die Band Wer das mag, mag auch: Augustines „Rise Ye Sunken Ships“, beide in den Wind und Jack übernimmt selbst das The Rifles „Freedom Run“, I Break Horses „Hearts“
Aus dem Spassprojekt Klischée zweier musikverrückter Studenten aus Bern ist mittlerweile eine schlag- bzw. spielkräftige Truppe aus fünf Mitgliedern geworden, die besten Electro-Swing fabriziert. Auf „Touché“ präsentiert sie von Track eins bis zwölf wunderbar neckischen Sound fürs Tanzbein mit einem gelungenen Mix aus Jazz, Electro, Rap, Swing und Dubstep-Beats, der sogar den Genre-Platzhirschen Parov Stelar Konkurrenz macht und den Nerv der Zeit trifft. (lulu/shy) 8.3. Wer das mag, mag auch: Parov Plattentaufe Stelar „The Paris Swing Box“, im Dachstock Caravan Palace „Panic“, The Electric Swing Circus „The (Bern) Electric Swing Circus“
Indierocket
We Invented Paris Rocket Spaceship Thing (Spectacular Spectacular/Irascible) Um den Nachfolger zu ihrem 2011er Debütalbum zu basteln, zogen sich We Invented Paris nicht etwa ins All zurück, sondern in ein altes Schloss in Dresden. Das Ergebnis „Rocket Spaceship Thing“ klingt ein wenig so, als wären hier Placebo am Werk gewesen – einfach träumerischer und mit einem Sprutz Indiepop dazu. Obwohl die grossen Erfinder des 19. Jahrhunderts als Inspiration für die Platte dienten, fehlt ihr das Bahnbrechende, das man gemeinhin mit dieser Zeit verbindet. Mit ihren grossartigen Auftritten macht die Band um den Basler Flavian Graber dieses Manko live jedoch mehr als wett. (lulu/shy) Wer das mag, mag auch: Placebo „Loud Like Love“, Sunrise Avenue „Out Of Style“, Foals „Antidotes“
Live: 13.2. Molton (Winterthur), 14.2. La Parenthèse (Nyon), 15.2. Kulturhotel Guggenheim (Luzern), 3.4. Treibhaus (Luzern), 4.4. KiFF (Aarau), 5.4. ZAK (Jona), 10.4. Viadukt Bogen F (Zürich), 11.4. Kuppel (Basel), 12.4. KUFA (Lyss)
Den Soundtrack von
RCKSTR #109 hören?
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REVIEWS Denglisch-Unterricht
Ja, Panik LIBERTATIA
Post-Electronica Post-Electronica
Mogwai Rave Tapes
27.3. Volkshaus (Zürich)
(Rock Action/PIAS/Musikvertrieb) Mit „Rave Tapes“ reissen Mogwai ihre typische Wall Of Sound ein und ersetzen sie durch einen Elektrozaun; denn wie es der Titel erwarten lässt, wagen sich die Schotten auf ihrem achten Studioalbum vermehrt an die Synthies. Doch keine Angst, wer nun Westbam und Dr. Motte befürchtet, darf durchatmen. Vielmehr erinnert „Rave Tapes“ an die reduzierten Songskizzen aus der „Les Revenants“EP, die wiederum den Grundstein für die ausgezeichnete französische TV-Serie „The Returned“ legte. Das Album überzeugt, aber wir empfehlen, sich zuerst die Serie reinzuziehen. (röhr) Wer das mag, mag auch: Boards Of Canada „Gemini“, Explosions In The Sky „Take Care, Take Care, Take Care“, 65daysofstatic „Wild Light“
Folk-Pop
Boy & Bear Harlequin Dream
Striving Vines 100 95 75
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7.2. Treibhaus (Luzern)
Obstacles
(Cargo/Believe) Der Titel ihres 2011er Debütalbums „Can't Win Them All“ war Programm, denn der Indie-Rock der Striving Vines war so uninspiriert wie egal. Zum Glück haben die Dänen zwischenzeitlich eigenen Aussagen zufolge fleissig Twin Shadow, David Bowie und Lykke Li gehört, was man den sexy, mit R&B und Synthies gesprenkelten IndiePop-Stücken der zweiten Platte „Obstacles“ anmerkt. Die zweite Hälfte hinkt der ersten zwar spannungstechnisch etwas hinterher, aber die musikalische Marschrichtung stimmt und gefällt. (shy) Wer das mag, mag auch: The Virgins „The Virgins“, Hockey „Mind Chaos“, Beach House „Bloom“
folk
samaRis
s am a R i s . i s
eleCtRo tRiP HoP
so 16/02/2014 PaPieRsaal, ZüRiCH Zuckerwatten-R&B-Pop
anna Calvi
Eliza Doolittle
a n n a C a lv i . C o m
alteRnative RoCk
In Your Hands (Parlophone/Warner) Auf ihrer zweiten Platte schielt Eliza Doolittle mehr Richtung R&B als auf ihrem jazzpoppigen, selbstbetitelten Erstling aus dem Jahr 2010. Doch wie schon bei „Eliza Doolittle“ fehlt bei „In Your Hands“ auf Albumlänge etwas die musikalische wie lyrische Substanz, obwohl die Singles „Big When I Was Little“ und „Let It Rain“ sowie das Alicia-Keys-ige „Team Player“ aufregend und eingängig sind. Zuckersüss wie die Londonerin selbst und sommerlich warm ist das Album jedoch, was im grauen Winter durchaus Depressionen verhindern kann. (shy) Wer das mag, mag auch: Paloma Faith „Fall To Grace“, Lily Allen „It's Not Me, It's You“, Marina And The Diamonds „The Family Jewels“
fR 28/03/2014 d! ClUB, laUsanne
mo 17/02/2014 kaUfleUten, ZüRiCH
satellite stoRies
s ate l l i te sto R i e s . C o m
indie RoCk
di 18/02/2014 eXil, ZüRiCH
misteR and mississiPPi
m i ste R a n d m i s s i s s i P P i . n l / e n
folk
so 23/02/2014 PaPieRsaal, ZüRiCH
tHe 1975
tHe1975.Com
indie RoCk
sa 01/03/2014 X-tRa, ZüRiCH
BlaUdZUn
B l aU d Z U n . C o m
PoP folk
so 23/03/2014 PaPieRsaal, ZüRiCH
Bastille
Ba st i l l e Ba st i l l e . C o m
indie eleCtRo
so 23/03/2014 odYssee (esPaCe malleY), PRillY-laUsanne
toY
Rock
to Y - Ba n d . C o m
indie PsYCHedeliC
mi 26/03/2014 masCotte, ZüRiCH
Bruce Springsteen High Hopes (Columbia/Sony) Für sein 18. Studioalbum „High Hopes“ hat sich das Ausgraben alter Songs, die mit Coverversionen und Neuaufnahmen bereits veröffentlichter oder bisher nur an Konzerten gespielter Stücke ergänzt sind, im Gegensatz zum famosen 1998er „Tracks“ nur bedingt gelohnt. Bruce Springsteen bleibt zu oft an der Oberfläche kleben und schafft es nur selten, dem Material Tiefe zu geben. Da helfen weder die Verstärkung von Gitarrist Tom Morello (Rage Against The Machine, Audioslave), den The Boss als wichtige Stütze und Inspiration bei der Platte lobt lobt,, noch das Wiederhören mit den inzwischen verstorbenen Clarence Clemons und Danny Federici seiner E Street Band. (dave) Wer das mag, mag auch: Tom Petty & The Heartbreakers „Highway Companion“, Neil Young „Ragged Glory“, Pearl Jam „Backspacer“
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a d am G R e e n . i n fo
so 09/02/2014 PaPieRsaal, ZüRiCH
5.3. Rote Fabrik (Zürich)
(Nettwerk/Soulfood) Obwohl auf dem Zweitling des Quintetts, das oft als die australischen Mumford & Sons bezeichnet wird, vielleicht kein Hit wie „Feeding Line“ vom Vorgänger „Moonfire“ mehr zu hören ist, zeigen Boy & Bear auf „Harlequin Dream“ die vielen Facetten ihres künstlerischen und handwerklichen Könnens. Von schönen und kitschigen Popmomenten hin zu virtuosen Gitarreneinlagen und mehrstimmigen Chören, die mal mehr in Richtung Country, mal mehr zum Folk hin zeigen, gefällt die Platte. Jeder Song für sich ist toll, doch die Richtung des Gesamtwerks bleibt dabei etwas unklar. (raf/shy) Wer das mag, mag auch: Mumford & Sons „Babel“, The Lumineers „The Lumineers“, The Chevin „Borderland“
Sexytime-Gitarren
adam GReen
8.2. Stall 6 (Zürich), 25.4. Palace (St. Gallen)
(Staatsakt/Rough Trade) Schwer vorstellbar, dass „LIBERTATIA“ jemandem musikalisch nicht gefallen könnte; so entspannt und zugänglich wie auf ihrem fünften Album waren Ja, Panik nämlich noch nie. Der wie hinter einem dünnen Schleier scheinende, in den frühlingshaften Gitarrenpop-Melodien verschwindende deutsche Gesang, der durchs Band mit englischen Ausdrücken angereichert wird, kann jedoch alle nerven, die auch mit Tocotronic und Konsorten nichts anzufangen wissen. Wer die textliche Cleverness und das Augenzwinkern dahinter sieht, wird aber erneut Spass haben mit dem Wahlberlinern. (shy) Wer das mag, mag auch: Real Estate „Days“, Hans Unstern „The Great Hans Unstern Swindle“, Die Heiterkeit „Herz aus Gold“
PRäsentieRt
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aZealia Banks
a Z e a l i aBa n k s . C o m
HiP HoP
mo 07/04/2014 X-tRa, ZüRiCH
metRonomY
m e tR o n o m Y. C o . U k
indie eleCtRo
mo 14/04/2014 di 15/04/2014 kaUfleUten, ZüRiCH d!ClUB, laUsanne
CHet fakeR
CHetfakeR.Com
downtemPo eleCtRoniCa
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fR 09/05/2014 masCotte, ZüRiCH
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tHe CRookes indie RoCk
di 20/05/2014 eXil, ZüRiCH
tHeCRookes.Co.Uk
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mi 21/05/2014 BleU leZaRd, laUsanne
PUsHa t
P U s Ha - t. C o m
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HiP HoP
di 03/06/2014 X-tRa, ZüRiCH
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infos Und tiCkets - JUstBeCaUse.CH – staRtiCket.CH
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REVIEWS
DIE NEUEN TillSeinvon
Sommerträume-House
TOP 5
Woche 5 2014
Album (CH) 1 Bruce Springsteen 2 3 4 5
High Hopes Stromae Racine carrée DJ BoBo Circus Helene Fischer Farbenspiel Beatrice Egli Pure Lebensfreude
iTunes Singles (CH) 1 Pharrell Williams Happy
2 Ed Sheeran I See Fire
3 Avicii
Hey Brother
4 Milky Chance Stolen Dance
5 Pitbull
Timber feat. Ke$ha
Billboard Independent Albums 1 Sharon Jones And The Dap-Kings Give The People What They Want
2 Macklemore & Ryan Lewis The Heist 3 Garth Brooks
Blame It All On My Roots: Five Decades Of Influences
4 Childish Gambino
Because The Internet 5 Arctic Monkeys AM
Billboard Alternative Songs
EPs Haudrauf-Electro
Deep-Disco
We Love Machines
Yolanda Be Cool
Silver Eyes (iM Electronic) 8.2. Electro-Mucke, die Digital Maag weder klingt, als hätte (Zürich) sie ein 16-Jähriger produziert noch die ausgelatschten Pfade der amerikanischen EDMBewegung beschreitet, ist rar geworden. In Bern weiss man aber noch, wie's geht: Mit der „Silver Eyes“-EP recken We Love Machines erneut das Rave-Zepter in die Höhe und ernten dafür unsere Fistpumps. Die BangerNummern verteilen bisweilen auch etwas Technostaub („Du Und Ich“) oder drücken aufs Acidpedal („Tunnel“); meistens geht's aber einfach nur brachial zur Sache. Gut so. (rez) Wer das mag, mag auch: Dumme Jungs „Piledriver“, F.O.O.L. „Feelings“, Zedd „Spectrum“ „Drugs are bad, mmmkay?“-Rock
Blues Pills Live At Rockpalast (Nuclear Blast/Warner)
Mit donnernden Gitarren schleudern uns die Do I Wanna Know? Blues Pills ihre Konzert-EP „Live At Rockpalast“ um die Ohren. 2 Cage The Elephant vier Songs, die im Come A Little Closer 19.4. Die letzten Oktober am 3 Lorde Mascotte Crossroads-Festival im Team (Zürich) Bonner Rockpalast auf4 Bastille genommen wurden, sind Pompeii eine absolute Wucht; sie 5 The Neighbourhood explodieren vor Energie und es Afraid scheint unmöglich, sich der gewaltigen Stimme von Beatport IndieElin zu entziehen. Dance / Nu-Disco Frontfrau Manchmal denkt man dabei an Grössen wie Janis Joplin, doch 1 The Beatangers die international besetzte What's That Sound Gruppe mit Sitz in Schweden hat 2 Amber Jolene, Nolan, KANT es geschafft, dem 70er Rock eine Everyday & Everynight (Remix) eigene Note zu geben. 3 Amine Edge, Dance Debütalbum her, sofort! Lost (lulu/shy) 4 Elekfantz Wer das mag, mag auch: Scorpion Child Diggin' On You „Scorpion Child“, Janis Joplin „Pearl”, 5 KANT Graveyard „Hisingen Blues“ Never You Mind
1 Arctic Monkeys
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All That She Wants feat. SYF & Fritz Helder (Dim Mak) Irgendwann zwischen unserem ersten BMX und dem 15. Tamagotchi, das uns weggestorben ist, haben Ace Of Base ihren Welthit „All That She Wants“ auf die Menschheit losgelassen – gut 20 Jahre später wollen Yolanda Be Cool den Radio-Dauergast zur Clubhymne machen. Und das funktioniert sogar. Zumindest teilweise; der moderne, nonchalante Anstrich hat Stil und ist minimalistisch genug für die Kellerclub-Fraktion, obwohl die Hookline dabei etwas gelitten hat. Ebenfalls wenig spektakulär sind die sechs Remixer, von denen einzig Plastic Plates überzeugen kann. (rez) Wer das mag, mag auch: The Magician „When The Night Is Over“, The Swiss „Kiss To Kiss“, Clancy „What You Do“
Da Beach Bum (Suol) Der norddeutsche DJ und Musiker Till von Sein liefert mit der „Da Beach Bum“-EP drei Deep-House-Songs, die in uns Erinnerungen an warme Sommernächte in verschwitzten Clubs und das beschwipste Nachhausetorkeln danach wecken. Der Bass hypnotisiert von der ersten Sekunde an und das Stück „Tilly's Jam“ verdreht uns den Kopf, genauso die sinnliche Stimme von SuolLabelkollegin Meggy. Diese fragt uns im zweiten Lied: „Don't you eva get so tired of it?“ No, we don't, wir wollen einfach nur unsere sexy (Strand-)Füdlis bewegen und drauf los tanzen. (lulu) Wer das mag, mag auch: Fritz Kalkbrenner „Sick Travellin'“, Alan Fitzpatrick „The Tetra“, Tigerskin „All Those Goodbyes“ Träumertöne
Transistor Girl
13.2. ISC (Bern), 25.3. Café Henrici (Zürich), 30.4. ONO Das erst vor knapp (Bern), 3.5. FolkCafé drei Monaten in einer kalten Novem- (St. Gallen)
Treading On Flames (Eigenvertrieb)
bernacht gegründete Genfer Männerduo (einer der beiden spielte zuvor bei Aloan mit) Transistor Girl macht IndiePop, der sich perfekt dazu eignet, im Winter zuhause auf dem Sofa einzuschlummern. Purple „Treading On Flames“ ist gefüllt (deepdive) 20.2. mit Herzschmerz, misshandelDie Thuner scheiISC (Bern), ten Gefühlen und langsamen nen seit ihrer 28.2. Mokka (Thun) Beats; irgendwie fehlt aber das letzten EP „Yellow“ – beides EP-RelePackende, da der Grossteil der nun endlich ihren sechs Tracks starken EP zu ase-Shows Stil gefunden zu haähnlich klingt und kaum überben. Undiscovered Soul liefern rascht. Beim Kuscheln und mit „Purple“ wunderschönen Schneeflocken beobachten Indie-Rock ab, der nicht mehr so brauchen wir aber auch keinen glattpoliert daherkommt und orchestralen Soundtrack, von unsere Herzen für die süssen, dem her passt's. (lulu) Skinny-Jeans tragenden Jungs erwärmt. Eine Spitzenleistung ist Wer das mag, mag auch: Damien ganz klar das stimmig gesungene Rice „9“, Bon Iver „Bon Iver, Bon Iver“, BOY „Mutual Friend” „Timid“, das in den Londoner Red Bull Studios aufgenommen wurde, wo auch schon Bastille werkelten. Bald folgt das Finale der farbenfrohen EP-Trilogie und dann kommt die zweite LP – wir zählen schon die Tage. (lulu) Wer das mag, mag auch: Klaxons „Surfing The Void“, Trophy Wife „Trophy Wife“, facebook.com/ROCKSTARmag The Fray „How To Save A Life” Indie-Rock fürs Herz
Undiscovered Soul
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LOCKVOGEL
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EXIL HARDSTRASSE 245 8005 ZÜRICH INFO@EXIL.CL DESIGN ANJA KUNZ (ARTISCHOCK.NET) DANK AN POPKREDIT DER STADT ZÜRICH © 2014 EXIL
FEBRUAR
Jaja, wir wissen’s. Es ist scheiss billig - aber er funktioniert - der Lockvogel. Keine andere RCKSTR-Rubrik wurde so schnell Stadtgespräch. Dank ihm wird nun dem hinteren Heftteil noch mehr Beachtung geschenkt.
Danke nochmals an den Starwerber für den Tipp.
PARTY/ KONZERT
Und das verpassen Sie auf den nachfolgenden Seiten, wenn Sie jetzt nicht weiterlesen:
Sandra
aus: Basel RCKSTR-Leserin seit: August 2013 Lieblingsband: The Naked And The Famous Lieblingsclub: Hinterhof und Ladybar
Welches ist das beste MetallicaAlbum?
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Die Broilers sind erwachsen geworden.
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Braucht die Welt Gamepads für Smartphone-Spiele?
50
Karaoke From Hell geht nach zehn Jahren in den Ruhestand. Vorläufig.
56
30 Jahre Kulturzentrum Grabenhalle – Happy Birthday!
58
JEDEN MONTAG: Nik Bärtsch’s RONIN JEDEN DIENSTAG: JAMAICA’S FINEST 01 RUHESTÖRUNG: Inca & Randy (Harddrums) 06 William White Residency 07 7 Dollar Taxi (CD-Taufe) 07 TRAUMWERK & PLAISIR: Teenage Mutants (Stil vor Talent, OFF Recordings, Mainz) D 14 Gerard A 15 RAID.04: Tantrum Desire (Technique Recordings) UK | Memtrix (Lifted Music) UK 18 Satellite Stories FIN 19 Che Sudaka E 20 Ikarus (CD Taufe) 22 Gavlyn USA 25 Viktor & The Blood S 26 Dee Day Dub (CD Taufe) 27 William White (CD-Taufe) 28 EXILENCE: Boys on Pills
VORSCHAU 01/03 MAD KATZ: DJ Feadz F, DJ Ez UK u.a. 06/03 Gigi Moto (CD-Taufe) 07/03 We are Rockstars 14/03 George Ezra UK 18/03 Deerhoof USA 22/03 Jungle Bass 23/03 Yung Lean S 28/03 M4 MUSIC 29/03 M4 MUSIC 04/04 Sebastian Sturm & Exile Airline D 09/04 Stiller Has 20/05 The Crookes UK
Lockstoff:
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Sind5Sie auch ein richtiger Lockvogel und wollen dem hinteren Heftteil zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen? Dann senden Sie Ihre Bewerbungsfotos an lockvogel@rockstar.ch und bringen Sie die RCKSTR-Leser auf den richtigen Weg.
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REVIEWS
DIE HARTE DOPPELSEITE
► „Metallica: Through The Never“ (Ascot Elite) jetzt erhältlich auf DVD, Blu-ray, 3D-Blu-ray.
Welches ist
das beste Metallica-Album
aller Zeiten?
Zum Heimkino-Release des apokalyptischen Metallica-Filmspektakels „Through The Never“ haben wir uns gefragt: Auf welcher Studioplatte der Thrash-Pioniere aus San Francisco sind eigentlich die besten Nummern zu hören? Hier die schonungslose Antwort in Form unserer Top Ten. von Patrik Wydler
10 Lulu (mit Lou Reed) (2011) Man kann ja wirklich alles als Kunst verkaufen, aber was Metallica hier auf die Hörerschaft losgelassen haben, ist schlichtweg einer der grössten Dünnschisse der Musikgeschichte. Und: Lou Reed, Rest In Peace.
9 St. Anger
(2008)
Netter Versuch, an alte Zeiten anzuknüpfen. „Death Magnetic“ ist auch gar nicht schlecht gelungen, kommt aber teilweise ein wenig verkrampft und erzwungen daher: Ein guter Song muss nicht partout sieben Minuten und länger sein.
7 Load (1996) Mutiger Versuch, nach dem Schwarzen Album näher ans Mainstream-Publikum zu kommen. Auf „Load“ gibt's prinzipiell gute Songs zu hören, Metallica sind jedoch ein bisschen zu sehr auf Nummer sicher gegangen.
6 Reload
(1997)
Deutlich härter als sein gut ein Jahr älteres Brüderchen und produktionstechnisch sehr nahe am umjubelten Schwarzen Album. „Reload“ wurde zu Unrecht als Flop zerrissen und birgt mit Marianne Faithfull einen sehr überraschenden Gast beim Song „The Memory Remains“.
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Das Debütalbum: Hart, schnell, roh und zu seiner Zeit einzigartig, Songwriting-technisch steckten Metallica Anfang der 80er aber noch in den Kinderschuhen. Nichtsdestotrotz findet man darauf mit „Seek & Destroy“ einen der nach wie vor grössten Hits der Thrash-Begründer.
4 ...And Justice For All (1988)
(2003)
Was Metallica hier abliefern, nennen andere Bands „Demos“. Songs ohne Struktur und in unnötiger Überlänge; Respekt davor, wie sie dadurch ihren „Some Kind Of Monster“-Seelenstrip vollzogen haben – aber danach bitte Aufnahmen löschen und neu beginnen.
8 Death Magnetic
5 Kill 'Em All (1983)
1988 sorgten Metallica gleich für doppelte Furore: einerseits mit dem allerersten Videoclip der Bandgeschichte zu „One“, andererseits mit für einige Fans fast zu vielen Akustikgitarren in ebendiesem Song. Der Fakt, dass die Band die Bassspuren von Saitenzupfer Jason Newsted weggemischt hat, verwehrt der Platte einen Podestplatz.
3 Metallica (The Black Album) (1991) Produktionstechnisch bis heute ein Meilenstein; songtechnisch all killer, no filler. Das Album katapultierte Metallica Anfang der Neunziger in den Metal-Olymp und gilt zu Recht als einer der wichtigsten Musik-Releases der Popkultur.
2 Ride The Lightning
(1984)
Nur ein Jahr nach dem Debüt verfeinerten Metallica ihren Sound und präsentierten ein Songwriting wie von einem anderen Stern. Songs wie „Fade To Black“, „Creeping Death“ oder das epische „The Call Of Ktulu“ sind Meilensteine der Musikgeschichte.
1 Master Of Puppets (1986) „Obey your master“, trifft es wohl am besten. Mit „Master Of Puppets“ lieferten Metallica ein Album ab, das bis heute unerreicht bleibt. Jeder Song ist legendär und bietet Songwriting der Meisterklasse. Traurig, wenn einem bewusst wird, dass die Band dieses Level nie mehr erreichen wird.
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13 FEB 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
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LONG DISTANCE CALLING
14 FEB 2014 | ZÜRICH, EXIL
GERARD
broilers Auf der dunklen Seite
14 FEB 2014 | ZÜRICH, DYANMO WERK21
MAYDAY PARADE
17 FEB 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
Das berühmte schwarze Album von Metallica steht für den grossen kommerziellen Durchbruch schlechthin. Dass die Broilers mit dem 1991er Metal-Monster so rein gar nichts gemeinsam haben, ist klar, trotzdem würden sie sich über selbigen Erfolg durchaus freuen. von Patrik Wydler Seit dem Vorgängeralbum „Santa Muerte“ der Broilers sind bereits drei Jahre vergangen. „Den Titel ‚Noir' für das brandneue Album hatten wir bereits kurz nach Release von ‚Santa'“, erklärt Sänger Sammy Amara, „wir lassen unsere Albumtitel gerne früh auf uns wirken, um ein vorgängiges Bild der neuen Platte zu kreieren.“ Dem Titel entsprechend, findet man den Hauptunterschied zwischen den beiden Longplayern im Songwriting: „Noir ist durchs Band düsterer und nachdenklicher geworden als die letzten Songs, welche eher fröhlich und shiny klingen.“ Trotz dem weithergeholten Quervergleich mit den grossen schwarzen Alben der Musikgeschichte lässt der Frontmann des Düsseldorfer Quartetts durchblicken, dass der Erfolg nicht mit der Brechstange erzwungen werden soll; denn: „Was passiert, passiert und das ist gut so.“ Beste Show im Abart Auch nach zwanzig Jahren Bandgeschichte gelten die Broilers noch immer als Geheimtipp, was Sammy sportlich nimmt: „Uns schmeichelt das eher und sieh's mal so: Als Geheimtipp kannst du die Leute immer überraschen, darfst aber auch mal abkacken, ohne grosse Probleme zu bekommen.“ Auffallend oft tun sie ersteres in letzter Zeit in der Schweiz: „Wir haben zu Beginn unserer Karriere die Schweiz zu stiefmütterlich behandelt, jetzt wachsen die Shows stetig und wir kommen wahnsinnig gerne zu euch. Speziell eure Festivals sind durchs Band besser als in Deutschland und das in allen Belangen.“ Damit nicht genug der Schmeicheleinheiten: „Eine der besten Shows, die wir je gespielt haben, war in der Schweiz, im Abart: toller Laden, tolle Leute.“ Hach, einmal mehr: Rest In Peace, Abart. ► Neues Album „Noir“ (People Like You/Century Media) jetzt erhältlich. ► Live: 28.2. Komplex 457 (Zürich), 12.-14.6. Greenfield Festival (Interlaken)
Das Review:
Oi-Punk
Broilers
Noir (People Like You/Century Media)
Mit „Noir“ sind die Broilers an sich selbst gewachsen. Man kann sogar sagen, dass sie erwachsen geworden sind; Partymucke ade, ernsthafte, tiefgründige Songs galore, was zum möglicherweise besten Album in der 20-jährigen Bandgeschichte geführt hat. Da freut man sich jetzt schon auf die Live-Umsetzung dieser Musikperlen – und auf die soundtechnische Zukunft der Düsseldorfer. Wer das mag, mag auch: Die Toten Hosen „Ballast der Republik“, Betontod „Entschuldigung für Nichts“, Der W „Autonomie!“ 100
Heavy-Rock
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BRETON
21 FEB 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX 457
SCHANDMAUL
Hobo vs. Wild (Eigenvertrieb) Penner Kuster (Heiko Muuss) zeigt in dieser Parodie der Survival-TV-Serie „Man vs. Wild”, wie er in der Welt der Obdachlosen überlebt, sprich: an Bier kommt (stehlen), einen wegsteckt (bewusstlose Pennerinnen finden) und etwas zu Essen kriegt (sich selbst ins Maul abspritzen). Die Jungs des Winterthurer Horror-Nerd-Ladens Psyko Store liefern mit „Hobo vs. Wild“ knapp 30 Minuten Schmunzeln ab, angereichert mit Blut, Dünnschiss und politisch inkorrektem Stumpfsinn der Sorte „So blöd, dass es wieder gut ist“. Nach ein paar Schnäpsen in Kombination mit Kräuterzigaretten dürfen Sie unserer Wertung übrigens gerne zwei Punkte addieren. (shy)
Regie: Alexandro Kuster, Psyko Muuss
Motorjesus Electric Revelation (Drakkar/Sony)
„Jesses Maria“, oder simpel: „Holy shit!“ Das sind Gedanken, die einem ins Hirn springen, wenn die neue Platte von Motorjesus zum ersten Mal im Player rotiert. „Electric Revelation“ macht durchs Band weg Spass und kann getrost als Härte-Geheimtipp fürs Jahr 2014 gehandelt werden. Das soll jetzt nicht despektierlich klingen (gell, 25 Broilers, alles cool), aber Motorjesus klingen nicht nach einer deutschen Band, sondern nach einem wirklich grossen, internationalen Act. (pat) 5 Wer das mag, mag auch: Mustasch „Latest Version Of The Truth“, Unida „Coping With The Urban Coyote“, Spiritual Beggars „Ad Astra“ 0 75
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► irgendwann dieses Jahr auf DVD, sobald die Stapo Winti die konfiszierten Bänder wieder freigibt
22 FEB 2014 | GENÈVE, ARENA
WOODKID
24 FEB 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
TRUCKFIGHTERS
28 FEB 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX 457
BROILERS
04 MAR 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
ALL TIME LOW
05 MAR 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
THE PRETTY RECKLESS
06 MAR 2014 | ZÜRICH, DYNAMO WERK21
A WILHELM SCREAM
07 MAR 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
MIDLAKE
10 MAR 2014 | ZÜRICH, DYNAMO GROSSER SAAL
FRANK TURNER
12 MAR 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX 457
MARTERIA
13 MAR 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
CLOUD CONTROL
14 MAR 2014 | ZÜRICH, DYNAMO WERK21
THE DEAR HUNTER
17 MAR 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
YOU ME AT SIX
18 MAR 2014 | ZÜRICH, DYNAMO WERK21
ESKIMO CALLBOY
18 MAR 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
EARL SWEATSHIRT
19 MAR 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
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20 MAR 2014 | ZÜRICH, PAPIERSAAL
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21 MAR 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
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THE JEZABELS
NICK HOWARD
REVOLVERHELD
22 MAR 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
CHVRCHES
24 MAR 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
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BOYCE AVENUE
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CULTS
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MORE SHOWS: MAINLANDMUSIC.COM TICKETS: STARTICKET.CH
31 MAR 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
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ROOTS
Yes
Die Väter des Prog
Progressive-Rock ohne Yes ist wie Punk ohne die Sex Pistols. Die Band aus London drückte mit ihren vielschichtigen Kompositionen, ihrer stilistischen Breite und vor allem mit ihrer kompositorischen Klasse einem ganzen Genre einen unabwaschbaren Stempel auf. Nun erscheint eine Box mit allen Yes-Platten von 1969 bis 1987. RCKSTR blickt auf diese Epoche zurück. von David Gadze Kontinuitä t ist fü r Yes ein Fremdwort. Zumindest, was die Besetzung angeht; bei der Band aus London herrschte seit jeher ein stetes Kommen und Gehen. Zwar besteht der Kern um Bassist und Grü ndungsmitglied Chris Squire, Gitarrist Steve Howe und Schlagzeuger Alan White praktisch seit der Bandgrü ndung im Jahr 1968 – eine feste Besetzung, die ü ber mehrere Jahre gehalten hä tte, gibt es jedoch fast ebenso lange nicht. In den personellen Wechseln liegt auch der stete musikalische Wandel begrü ndet. So war es der Einstieg von Howe im Jahr 1970, welcher den in der Beat-Musik und im Psychedelic-Rock verwurzelten Sound der ersten beiden Platten „Yes“ und „Time And A Word“ hin zum Progressive-Rock lenkte. Die Stü cke wurden lä nger und komplexer, aus Songs wurden Suiten.
20-minütige Songs Ihren Durchbruch feierten die Briten 1971 mit „The Yes Album“. Der Einstieg von Keyboarder Rick Wakeman, der Tony Kaye ersetzte, schä rfte das Profil der Gruppe nochmals. Wakeman, der Yes seither immer wieder verliess, um spä ter zurü ckzukommen, erweiterte das Stilspektrum um klassische Elemente; das zeigte sich bereits auf den beiden 1972er Platten „Fragile“ und „Close To The Edge“. Yes hatten den Progressive-Rock in neue Sphä ren gehievt – so hoch, dass Drummer Bill Bruford keine Luft nach oben mehr sah und Yes in Richtung King Crimson verliess. Sein Nachfolger wurde Alan White, der auch schon in John Lennons Plastic Ono Band gespielt hatte. Mit „Tales From Topographic Oceans“, das aus vier je 20-minü tigen Stü cken besteht, setzten die Briten ein weiteres Ausrufezeichen. Wakeman verliess die Band danach, da ihm die zunehmende Entwicklung der Musik hin zu Fusion und Free-Jazz, die sich auf dem folgenden Werk „Relayer“ noch stä rker akzentuierte, missfiel. Sein Nachfolger, der Waadtlä nder Patrick Moraz, der spä ter jahrelang fü r The Moody Blues in die Tasten griff, blieb jedoch nur bis zur kurzen Pause im Jahr 1975, in der die Bandmitglieder Soloprojekte verfolgten.
Video Killed The Radio Star And Saved Yes Als Yes Ende 1976 fü r neue Aufnahmen in Montreux zusammenfanden, war Wakeman wieder dabei – erst als Studiomusiker, dann als festes Mitglied. Die Rockmusik hatte sich
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inzwischen grundlegend verä ndert; als 1978 „Tomato“ erschien, grassierte ü berall das Punk-Fieber und ging auch an Yes nicht vorbei: Ihre Songs erreichten – verglichen mit den jü ngeren Kompositionen – mit „nur“ acht Minuten punktypische Kü rze. Wä hrend der Arbeit am Nachfolger „Paris Sessions“ kehrte Sä nger und Grü ndungsmitglied Jon Anderson, dessen hoher Gesang lä ngst ein Markenzeichen geworden war, aufgrund kü nstlerischer Differenzen Yes den Rü cken. Auch Wakeman verliess die Gruppe ein weiteres Mal. Ihre Plä tze nahmen Trevor Horn (Gesang) und Geoffrey Downes (Keyboard) vom New-Wave-Duo The Buggles ein, das wenige Monate zuvor mit „Video Killed The Radio Star“ einen Welthit gelandet hatte. Nach dem „Drama“-Album stiegen schliesslich auch White und Squire aus, was Ende 1980 das vorlä ufige Ende von Yes bedeutete.
Vom Prog zum Pop zum Prog Wä hrend Howe und Downes die Gruppe Asia grü ndeten, arbeiteten Squire und White mit Led-Zeppelin-Gitarrist Jimmy Page am Projekt XYZ (fü r eX-Yes-&-Zeppelin), bei dem auch dessen ehemaliger Bandkumpel Robert Plant die Finger im Spiel hatte, brachten aber kein Album zustande. Stattdessen grü ndeten sie 1982 mit dem sü dafrikanischen Gitarristen Trevor Rabin die Band Cinema, der sich auch Tony Kaye anschloss. Als auch Jon Anderson dazu stiess, ä nderte die Gruppe ihren Namen wieder in Yes. Das unter der Regie von Trevor Horn aufgenommene Album „90125“ hatte mit dem Progressive-Rock der vergangenen Tage nicht mehr viel gemein, sondern war lupenreiner Pop-Rock und wurde zur erfolgreichsten Yes-Platte ü berhaupt. Das 1987 verö ffentlichte „Big Generator“ knü pfte stilistisch daran an, ehe sich Yes wieder dem Progressive-Rock verschrieben. Bis heute verö ffentlichten Yes in wechselnden Besetzungen weitere sieben Studioplatten. Da Jon Anderson aus gesundheitlichen Grü nden kü rzer treten muss, ü bernahm vor zwei Jahren Jon Davison seinen Part an der Seite von Steve Howe, Chris Squire, Geoff Downes und Alan White.
► Neues Boxset „The Studio Albums 1969 – 1987“ (Rhino/Warner) jetzt erhältlich. ► Live: 14.5. Volkshaus (Zürich)
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ROOTS
Ouuhh yes: Das Review zum Boxset
Von den psychedelischen Anfä ngen ü ber die progressive Hochphase bis zum Pop der 80er: Der stilistische Wandel und die musikalische Vielfalt von Yes zeigen sich beispielhaft auf den zwischen 1969 und 1987 verö ffentlichten Studioplatten. Alle Alben kommen zudem mit neuem Remaster daher, welcher der Musik eine bisher ungehö rte Brillanz verleiht. Einen gewichtigen Makel hat die Box aber: So schö n die den originalen Plattenhü llen nachempfunden Kartonschuber sind, so lieblos ist das Drumherum; die Box enthä lt kein Booklet und vor allem keine Tracklist, welcher die insgesamt 62 Bonustracks entnommen werden kö nnen. Musik: Verarbeitung:
SONNTAG, 16. MÄRZ 2014 CLUB HALLENSTADION ZÜRICH DOORS: 18.00 | SHOW: 20.00
Das Review zur „Close To The Edge“-Neuauflage
MITTWOCH, 19. MÄRZ 2014 KOMPLEX 457 ZÜRICH
Der Titel trifft es ganz gut: Mit „Close To The Edge“ gelang Yes eine Platte fü r die Ewigkeit; allein das 19-minü tige Titelstü ck ist ein Schmelztiegel fü r Progressive-Rock, Jazz, psychedelische Muster sowie klassische Elemente und offenbart die grosse Klasse, die damals in dieser Band steckte. Nun wurde das Meisterwerk mit Bonusmaterial neu verö ffentlicht und fü r die Neuausgabe von Porcupine-Tree-Kopf Steven Wilson einem frischen Stereo-Mix sowie einem 5.1-Surround-Mix unterzogen, die wahlweise auf DVD oder Blu-ray beiliegen. Beide Mixe sind fantastisch, Wilson gibt der Platte ein neues Gesicht, ohne ihren Charakter zu zerstö ren. Das Werk ist dadurch noch closer to the edge.
DOORS:
19.00 //
SHOW:
20.00
Yes + Yes = Jesses
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1988 war Sä nger Jon Anderson zunehmend unzufrieden mit seiner Rolle innerhalb der Band, da inzwischen Gitarrist Trevor Rabin die kü nstlerische Leitung ü bernommen hatte und verliess Yes – damals bestsehend aus Rabin, Chris Squire, Alan White und 75 Tony Kaye – ein zweites Mal. Als er mit den ehemaligen Bandmitgliedern Steve Howe, Rick Wakeman und Bill Bruford an neuem Material zu arbeiten begann, gab es plö tzlich zwei Bands, welche den Namen Yes fü r sich beanspruchten. Da die Namensrechte bei Squire liegen, nannte sich die Gruppe schlicht Anderson Wakeman Bruford Howe und 25 verö ffentlichte 1989 ein selbstbetiteltes Album. Bei der Arbeit am Nachfolger kam es zum Zusammenschluss beider Yes-Fraktionen, woraus die Platte „Union“ entstand. 5 Allerdings spielte jede ihren Teil im Studio separat ein, einzig Anderson ist als Sä nger auf allen Songs zu hö ren.
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Freitag, 27. Juni 2014 Eishalle Wetzikon doors: d oors: 18.00 18 00 | sh show: how: 20.00 20 00
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ROOTS von David Gadze
Vinyl Re-Issue
Celtic-Punk
30 Years The (Rhino/Warner)
Pogues Pop-Blues
Eric Clapton Pilgrim
1982 in London gegrü ndet, eroberten The Pogues mit ihrem Celtic-Punk, dessen Markenzeichen Shane MacGowans lallender Gesang ist, schnell eine grosse Fangemeinde. MacGowans Alkohol- und Drogenprobleme und sein unberechenbares Verhalten wurden jedoch zunehmend zur Belastung; 1991 wurde er kurzzeitig durch den ehemaligen The-Clash-Sä nger Joe Strummer ersetzt. The Pogues verö ffentlichten mit Spider Stacy am Mikrofon zwar noch zwei Platten, brachen aber nach und nach auseinander und lö sten sich 1996 schliesslich auf. 2001 fand die Gruppe mit fast allen Grü ndungsmitgliedern inklusive Shane MacGowan wieder zusammen und besteht bis heute, ohne jedoch ein neues Album aufgenommen zu haben.
allen sieben Studioplatten und einem Konzertmitschnitt mit Joe Strummer, den es erstmals in voller Lä nge zu hö ren gibt. Die „30 Years“-Box ist allerdings ziemlich schä big; denn die bereits vor rund zehn Jahren mit neuem Remaster und Bonus-Material wiederverö ffentlichten Alben liegen nun bloss mit der originalen Tracklist vor. Das ist vor allem deshalb ä rgerlich, weil The Pogues einige ihrer grö ssten Perlen als B-Sides oder auf EPs verö ffentlicht haben. Ein Booklet sucht man vergeblich, und die auf dem Aufkleber versprochenen neuen Liner Notes entpuppen sich als ein paar wenige Sä tze zu den beiden fü r dieses Boxset neu gemischten Alben „Red Roses For Me“ und „Peace And Love“ (1989). So lieblos sollte kein Geburtstag gefeiert werden.
Zum 30-Jahr-Jubilä um des Debü ts „Red Roses For Musik: Me“ verö ffentlichen Rhino Records nun eine Box mit Zusammenstellung:
(Rhino/Warner) Nach dem Tod seines Sohnes ein paar Jahre zuvor wollte Eric Clapton mit „Pilgrim“ sein traurigstes Album machen – am Ende machte es vor allem einen grossen Teil seiner Fans traurig. Claptons Abkehr vom Blues hin zu (stellenweise allzu seichtem) Pop spaltete die Anhänger. Auch wenn nicht alle Songs überzeugen, ist „Pilgrim“ definitiv unterschätzt; das Album hat viele gute Momente und strahlt eine angenehme Ruhe aus. Nun liegt das 1998 veröffentlichte Werk als 180-GrammDoppelvinyl vor.
Folk-Poesie Zeit seines Lebens verkannt, ist der britische Singer/Songwriter Nick Drake heute eine Ikone des Folk-Rock; seine drei Alben „Five Leaves Left“ (1969), „Bryter Layter“ (1970) und „Pink Moon“ (1972) sind in Musik gegossene Poesie und allesamt Meisterwerke von Tuck Box atemberaubender Schönheit. Von Kritikern gelobt, kommerziell aber erfolglos, starb (Island/Universal) Drake 1974 im Alter von 26 Jahren in seinem Elternhaus an einer Überdosis Antidepressiva. Die „Tuck Box“ – eine Reproduktion des Kästchens, in dem Drake die Kuchensendungen seiner Mutter aufbewahrte – enthält die drei Studioalben, die beiden Kompilationen „Made To Love Magic“ (2004, Outtakes und die letzten Aufnahmen vor dem Tod) und „Family Tree“ (2007, Demo-Aufnahmen vor dem Debüt) sowie Nachdrucke der PromoPoster zu jedem Album. Schade ist einzig, dass die Dokumentation „Skin To Few“, welche der Neuausgabe der „Fruit Tree“-Box 2007 auf DVD beigelegt wurde, und die Stücke der Raritäten-Sammlung „Time Of No Reply“, die nicht auf „Made To Love Magic“ enthalten sind, hier fehlen. Sie hätten die einzige kleine Lücke in dieser ansonsten super gelungenen Box geschlossen.
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ROOTS
Alternative-Country
Uncle Tupelo
No Depression
(Legacy/Sony)
Wä hrend sich 1990 an der US-Westkü ste Pop und Punk zu Grunge vereinten, kreuzten jenseits der Rocky Mountains Uncle Tupelo auf ihrem Debü t Folk und Country mit Punk-Rock. Damit schuf die Band aus Illinois, aus der spä ter Wilco hervorgingen, ein Album, das heute als Blaupause fü r AlternativeCountry gilt und dessen kantige Songs bis heute nichts von ihrer Bissigkeit eingebü sst haben. Nach der 2003er Re-Issue legt Legacy Recordings nun noch eine Schippe drauf: Neben dem erneut geremasterten und wunderbar rund klingenden Album gibt's insgesamt 22 Bonus-Tracks, darunter erstmals auf CD das „Not Forever, Just For Now“-Demotape, das Uncle Tupelo ihren ersten Plattenvertrag eingebracht hatte. Dazu kommen weitere Demos aus den Jahren 1987 und 1988 sowie B-Seiten und andere Stü cke.
Alternative-Rock
Früh-Grunge
Billy Talent
Soundgarden
(Atlantic/Warner)
(Sub Pop/Irascible)
Es war ihr zweites Debü t – und schlug ein wie eine Bombe. Das selbstbetitelte Werk machte Billy Talent, die bereits vier Jahre zuvor unter dem Namen Pezz ein Album verö ffentlicht hatten, vor allem dank seiner eingä ngigen und explosiven Songs zu einer der heissesten Bands der AlternativeRock/Post-Hardcore-Szene. Zum 10-JahrJubilä um erscheint die Platte neu – klanglich unverä ndert, dafü r mit einer Bonus-CD, auf der die Tracks in derselben Reihenfolge als Demo- oder Live-Versionen zu hö ren sind. Bei den Demos handelt es sich um bereits fertig arrangierte Songs, die sich von den Studioaufnahmen nur in der Qualitä t unterscheiden.
Mit den ersten beiden EPs „Screaming Life“ (1987) und „Fopp“ (1988) machten Soundgarden die ersten Schritte zu einer der grö ssten Grunge-Bands aller Zeiten. Die Neuausgabe wurde vom legendä ren Genre-Produzenten Jack Endino, der auch die Aufnahmen von „Screaming Life“ leitete, einem Remastering unterzogen. Endino hat die Songs aufpoliert, ohne sie ihrer Rohheit und Urgewalt zu berauben. Im Gegenteil: Das Material klingt, als hä tte man es von einem stö renden Schleier befreit. Als Bonus gibt's den Song „Sub Pop Rock City“ von der „Sub Pop 200“-Compilation aus dem Jahr 1988 obendrauf.
Billy Talent – 10th Anniversary Edition Screaming Life / Fopp
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KINO
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47 Ronin Mogelpackung Fantasy-Action mit zu wenig Fantasy und Action
Es sieht so aus, als würde Keanu Reeves seinen eigenen „The Last Samurai“ mit „The Lord Of The Rings“-Elementen bekommen, doch hält „47 Ronin“, was seine Teaser-Häppchen versprechen? von Schimun Krausz Über fünf Jahre ist es her, seit Keanu Reeves das letzte Mal in einem Film zu sehen war, der bei uns nicht bloss während einer einmaligen Vorführung an einem Dienstagabend im Arthouse gezeigt wurde. „The Day The Earth Stood Still“ war das und damit brannte sich Reeves nicht unbedingt ins kollektive Gedächtnis, da der Science-Fiction-Streifen eher Stoff zum Vergessen war. Höchste Zeit also, dass der „Constantine“- und „The Matrix“-Star auf die grosse Leinwand zurückkehrt und wer sich den Trailer zu „47 Ronin“ anschaut, erwartet zwar nicht allzu tiefgründige, dafür umso spektakulärere Fantasy-Action mit dem Kanadier, quasi ein „The Lord Of The Rings“ mit Samurai. Entscheidungsschwierigkeiten Bloss: Im Trailer sehen Sie – zumindest angeschnitten – ziemlich jede Actionsequenz des Films, die restlichen knapp zwei Stunden verlaufen ähnlich ruhig wie eine japanische Teezeremonie. Reeves spielt Kai, halb Mensch und halb
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Dämon, der seinem Meister Oishi (Hiroyuki Sanada) und dessen 46 Ex-Samurai (sog. R�nin) dabei hilft, deren gestohlenes Land zurückzuerobern. Bis es überhaupt zum Racheplan kommt, vergehen 45 Minuten voller aufwendiger Szenenbilder, schön knalliger Farben und japanischer Traditionen. Bald fragt man sich, wie lange Debüt-Regisseur Carl Rinsch denn noch den Fuss auf der Bremse lassen will. In der zweiten Filmhälfte schaltet er einen Gang hoch, doch richtig in die Gänge kommt „47 Ronin“ nie, da die Macher sich offenbar nicht zwischen einem bildgewaltigen Historiendrama und einem actiongeladenen Fantasy-Kracher entscheiden konnten. Die Story mit ihrem Hauch von japanischer Mythologie basiert auf einer existierenden Legende, doch behandelt sie deren magische Elemente zu stiefmütterlich, um eine faszinierende Welt wie die von Peter Jackson zu erschaffen. Der Film unterhält, doch bietet er am Ende zwar was fürs Auge, aber viel zu wenig fürs Herz.
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Regie: Carl Rinsch Cast: Keanu Reeves, Hiroyuki Sanada, Kou Shibasaki, Tadanobu Asano, Min Tanaka uvm. Verleih: Universal Pictures ► jetzt im Kino
Besser als:
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Teenage Mutant Ninja Turtles III (1993) Keiner der Live-Action-„Turtles“Filme war hochstehendes Kino, doch der erste von 1990 ist zum Kult geworden. Teil zwei war schon sehr mau, aber „III“ war schlimmer als das Abwasser, aus dem die Turtles entstiegen sind. Die ersten Bilder für den 2014er Reboot lassen übrigens ähnlich Katastrophales befürchten.
Schlechter als:
The Last Samurai (2003) Die Debatten um historische Genauigkeit und möglichen Rassismus mal beiseitegelassen, war Tom Cruise überzeugend als westlicher Soldat, der zum Samurai wurde; Ken Watanabe spielte ungemein charismatisch und der Soundtrack von Hans Zimmer ist so episch wie die Schlacht am Ende des
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KINO Shrek-lich schnarchige Comedy
Your average Statham flick
Free Birds
Homefront
(Ascot Elite) Truthahn Reggie (Owen Wilson) wird vom US-Präsidenten an Thanksgiving traditionell begnadigt und lebt fortan in Saus und Braus. Eines Abends wird er von Jake (Woody Harrelson) entführt und dazu überredet, die Zeitmaschine des Präsidenten zu klauen, um damit in die Vergangenheit zu reisen und dem alljährlichen Turkey-Verspeisen ein Ende zu setzten. Schon bald haben sie eine Menge Ärger am dürren Hals und es dämmert einem, dass Truthähne strohdumm sind – und genau so ist leider auch der Film. Die Produzenten der „Shrek“-Reihe haben mit „Free Birds“ einen so langweiligen und witzlosen Animationsflick gebastelt, dass sie sich damit – Trommelwirbel – ein ganz schönes Ei gelegt haben *badum-tssshhh*. (lulu)
(Impuls) Wer für einen JasonStatham-Streifen bezahlt, weiss, was er für sein Geld kriegt. Dass aber ausgerechnet Silvester Stallone als Drehbuchautor von „Homefront“ nicht abliefert und dem Rumgeballere eine kitschige Handlung verpasst, bleibt unverständlich. Die Story um den ExFBI-Agenten Broker, der sich mit seiner kleinen Tochter in einem Südstaaten-Kaff zur Ruhe setzen will, dient nur als Rahmen für Schlägereien, in denen Statham leider viel zu selten oben ohne zu sehen ist. Dass dem Helden dabei ein talentierter James Franco (als Bösewicht) sowie eine kleine Heulsuse zur Seite gestellt werden, entblösst viel zu offensichtlich, dass Stathams schauspielerisches Repertoire nur vom Faustschlag bis zum Knockout reicht. (lori)
Regie: Jimmy Hayward
Regie: Gary Fleder
► jetzt im Kino
4 Sterne
Ausserdem im Kino:
I, Frankenstein
läuft
(Ascot Elite)
läuft
Man möchte weinen, wenn man den neben Heath Ledger in „The Dark Knight“ brillierenden Aaron Eckhart in der Rolle von Frankensteins sprechfaulem Monster sieht, das heute, knapp 200 Jahre nach seiner Erschaffung, eine entscheidende Rolle im schon ewig währenden Krieg zwischen Gargoyles und Dämonen spielt. Am Drehbuch mitgeschrieben hat einer der Texter von „Underworld“, weshalb sich die beiden Action-Horror-Flicks schrecklich 100 gleichen, doch ist letztere Filmreihe mit dem Konflikt Vampire gegen Werwölfe weniger lahm und dabei viel 95 brutaler und expliziter, was eine magere Story manchmal aufzuwiegen vermag. „I, Frankenstein“ hingegen ist 75 optisch so blutleer wie inhaltlich, weswegen man sich nicht mal zurücklehnen und einfach das Schlachtfest geniessen kann; denn es gibt keines und auch keinen vernünftigen Grund, warum man eineinhalb Stunden 25 seines Lebens mit diesem Film vergeuden sollte. (shy)
läuft
5Regie:
► jetzt im Kino
läuft 13.2.
3 Sterne
Disconnect (Impuls) Enough Said (Cineworx) RoboCop (Impuls) Vaterfreuden (Warner Bros.) American Hustle (Ascot Elite) ► Review auf rockstar.ch!
13.2. 20.2. 20.2.
Winter's Tale (Warner Bros.) Dallas Buyers Club (Ascot Elite) The Monuments Men
27.2.
Jack Ryan: Shadow Recruit
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(Universal Pictures) 27.2.
Mr. Peabody & Sherman
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(20th Century Fox) 27.2. 6.3.
Pompeii (Pathé) 300: Rise Of An Empire (Warner Bros.)
6.3.
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Saving Mr. Banks (Walt Disney) The Grand Budapest Hotel th
(20 Century Fox)
Die erste Ausgabe im zweiten RCKSTR-Jahrzehnt # 109 RCKSTR MAG.
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(20th Century Fox)
6.3.
Stuart Beattie
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► jetzt im Kino
I, Facepalm
FEBRUAR
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THE PIRATES MUSICBAR & RESTAURANT HINWIL WWW.THEPIRATES.CH
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KINO Abweisungen an der Schweizer Grenze – was vor allem für jüdische Flüchtlinge einer Fahrkarte ins Konzentrationslager gleichkam.
Historiendrama
Akte Grüninger –
Die Geschichte eines Grenzgängers (Walt Disney)
Grüningers Liste Hauptmann Paul Grüninger (Stefan Kurt), der als St. Galler Beamter das Leid an der schweiz-österreichischen Grenze hautnah miterlebte, versuchte aus Mitgefühl, die Schicksale jener Menschen zu ändern, indem er das Datum ihrer Einreisepapiere fälschte. Mit überzeugender Leistung führen die Schauspieler (in weiteren Rollen Anatole Taubman und Max Simonischek) durch dieses Stück Zeitgeschichte und werden so Teil eines Filmes, dem endlich mal nicht dieser typische Schweizer-Blues anhaftet und der zu Recht die Solothurner Filmtage 2014 eröffnete. Regie: Alain Gsponer ► jetzt im Kino
Obwohl schon ein Dokumentarfilm sowie mehrere Bücher zum Thema publiziert wurden, ist dem Schweizer Regisseur Alain Gsponer mit „Akte Grüninger“ ein Kinofilm gelungen, der emotional den Kampf für die Menschlichkeit zeigt und mehr als einmal auf die Tränendrüse drückt. (lori) Unser nördlicher Nachbar setzt sich seit Jahrzehnten in unzähligen Filmen und Büchern mit seiner jüngsten Vergangenheit auseinander; deutsche Filmproduktionen zum Thema Nationalsozialismus findet man in Bibliotheken ungefähr so häufig wie Dönerläden an Berliner Strassenecken. Dass diese Thematik bei uns Schweizern eher zurückhaltend angefasst wird, liegt
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auch daran, dass wir wenige Helden haben, die sich aktiv der viel zitierten „Neutralität“ entgegenstellten; denn ein Problem hört nicht einfach auf zu existieren, nur weil wir es nicht in unser Land lassen. Dem Beschluss vom 19. August 1938, bei dem sich der Bundesrat für ein sofortiges Einreiseverbot sämtlicher Flüchtlinge entschloss, folgten etliche
HEIMKINO Bier gewinnt
Traum + Drama = Trauma?
The World's End
Der Schaum der Tage
(Universal Pictures) Wie schon in „Shaun Of The Dead“ (2004) und „Hot Fuzz“ (2007) führte bei „The World's End“ Edgar Wright Regie, während Simon Pegg und Nick Frost die Hauptrollen übernahmen. Obwohl die drei britischen Komödien zusammen die sogenannte „Three Flavours Cornetto“-Trilogie ergeben, steht jeder Film für sich alleine; in „The World's End“ trommelt Gary (Pegg) vier Jugendfreunde zusammen, um eine vor 20 Jahren nicht zu Ende gebrachte Pubtour endlich zu beenden. Nay: Hauptfigur Gary ist manchmal arsch-lochiger, als er sympathisch ist und kann darum auf den Sack gehen. Yay: Die Bewohner ihrer Heimat-stadt sind durch Alienroboter ersetzt worden und wollen die fünf Kumpels plötzlich plattmachen. Das Trilogie-Finale ist erneut actionreich und witzig, doch die Lacher sind nicht mehr ganz so grosszügig verteilt, weshalb „The World's End“ trotz hohem Unterhaltungswert knapp der schwächste der drei Teile ist. (shy)
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(L'écume des jours) (Impuls) Mit wunderschönen Bildern und viel Surrealismus erzählt Regisseur Michel Gondry die Geschichte vom wohlhabenden Colin (Romain Duris) und seiner Chloé (Audrey Tatou). Der rosafarbenen Verliebtheit und anfänglichen Harmonie zwischen den beiden folgt bald der herzzerreissende Teil der Handlung: Chloé erkrankt an etwas Rätselhaftem, eine Seerose wächst in ihrer Lunge. Und Colin treibt sich daraufhin in den Ruin, um seiner Liebsten zu helfen. Weil die surrealen Elemente so manchen Zuschauer abschrecken oder überfordern könnten, sollte mit einer gewissen Offenheit an den Film herangegangen werden: Erst, wenn man seine ganze Erwartungen an eine komplett logische Handlung ablegt, geniesst man den detailverliebten Film in vollen Zügen – und erkennt so einige Parallelen zur realen Welt. (bibi) Regie: Michel Gondry
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Hollywood-Allstar-BromanceHorror-Comedy
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This Is The End
(Das ist das Ende) (Sony Pictures) Eben feierten Seth Rogen (Seth Rogen) und Jay Baruchel (Jay Baruchel) noch an James Francos (James Fra…Sie haben's kapiert, oder?) Housewarming-Sause, da geht plötzlich die Welt unter. Riesige Erdlöcher, ein Laternenmast und sonstiges Apokalypsen-Zeugs dezimieren die Partymeute auf sechs Hollywood-Mimen, die in Francos Villa Zuflucht suchen. Was danach folgt, ist ein an Spielfreude kaum zu überbietender Ensemble-Film, in dem die Protagonisten konsequent die Klischees zur eigenen Person auf die Schippe nehmen. Die perfekt getimte Situationskomik, die vielen bekannten Gesichter (Jonah Hill, Rihanna, Emma Watson, Michael Cera) und ein Finale, das jedem 90er Kind die Tränen in die Augen treibt, machen „This Is The End“ zum unterhaltsamsten Streifen des letzten Kinojahres und zum Must-have für Ihre Blu-ray-Kollektion. (rez) Regie: Seth Rogen, Evan Goldberg
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Smartphone-Controller
Handhelden?
Logitech und Samsung bringen Joypads auf den Markt, mit denen Smartphone-Games mittels Analogsticks, Steuerkreuz und echten Buttons gespielt werden können (sollen). Bringt's das? Braucht's das? RCKSTR hat Hand angelegt. von Schimun Krausz Smartphone-Games haben zwei grosse Vorteile gegenüber solchen für die bekannten Handhelds wie Nintendos 3DS oder Sonys PlayStation Vita: Man braucht kein zusätzliches Gerät dafür (das Smartphone ist ja vorhanden) und sie sind verdammt preiswert; grosse Titel wie „GTA: San Andreas“ oder „Deus Ex: The Fall“ kosten gerade mal CHF 7.– sowohl in Apples App Store als auch in Googles Play Store. Die Kehrseite: Gute SmartphoneSpiele sind meist sehr simpel gehalten und wenn sie doch mal mehr Tiefe aufweisen, ist die Steuerung via Touchscreen oft ein Garant für Handkrämpfe, wie man sie sonst nur von zu viel Masturbieren bekommt. Haben wir gehört. Logitech und Samsung schicken sich nun an, die Welt der Smartphone-Spieler mit der der Hardcore-Zocker zu vereinen.
Fürs iPhone 5: Logitech PowerShell Der Schweizer Zubehör-Hersteller Logitech steigt mit der PowerShell in den Ring. Das iPhone 5(s) wird in den Controller eingelegt und ist somit stabil mit dem Gerät verbunden. Mittels Schalter kann die Stromversorgung aktiviert werden, damit der iPhone-Akku von der PowerShell-Batterie gespeist wird bzw. von der Steckdose, wenn das USB-Netzteil angeschlossen ist. Die vier Buttons sowie die beiden Schultertasten machen zwar keinen hochwertigen Eindruck, lassen sich aber gut betätigen; das Steuerkreuz jedoch ist eine ziemlich schwammige Angelegenheit. Die Steuerung funktioniert (sofern das Game darauf ausgelegt ist), doch sobald Touchscreen-Eingaben verlangt werden, drohen Ihren Daumen Zerrungen, da der Bildschirm verdammt schwer erreichbar ist. Blöd, dass Titel wie der Racer „Asphalt 8“, der Shooter „Overkill 2“ oder der Plattformer „Scribblenauts“ im Menü oder an bestimmten Stellen Touch-Eingaben voraussetzen und dadurch den Nutzen der PowerShell teilweise ausgehebelt wird. Angenehm ist hingegen, dass Sie dank Aussparungen an den entsprechenden Stellen auch auf die Kamera und Lautstärkeregelung zugreifen können, während das iPhone 5 eingesetzt ist.
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Für Android-Phones: Samsung GamePad Zwar steht auf der Packung, dass man das GamePad nur mit Samsung-Geräten verwenden soll, doch wir konnten auch problemlos ein HTC-Smartphone mit dem Samsung-Controller verbinden – wie's aussieht, lässt sich jedes gängige Android-Phone per Bluetooth koppeln, was das Pad der Südkoreaner deutlich flexibler macht als Logitechs iPhone-5-only-Lösung. Mit einer Halterung wird das Handy an die Oberseite des GamePad geklemmt, was je nach Grösse das Betätigen der beiden Schultertasten erschwert, die – genau wie die vier Face-Buttons, das Steuerkreuz und die beiden Analogsticks – recht billig wirken. Vor allem die zwei Sticks erfüllen ihren Zweck so gar nicht, da sich mit den beiden in etwa so genau navigieren lässt wie mit einem tollwütigen Hund an der Leine; bei „Asphalt 8“ macht's null Unterschied, ob Sie mit dem Analogstick oder dem Digikreuz steuern – beide Bewegungen sind abgehackt und nicht fliessend. Aufgeladen wird das GamePad mit dem Micro-USB-Kabel des Telefons, doch der Smartphone-Akku hat nichts davon, da die beiden Geräte nur über die Luft verbunden sind. Touchscreen-Eingaben sind nur sehr schwer zu machen, während das Handy eingespannt ist und an die Lautstärkeregelung etc. kommen Sie kaum oder gar nicht ran. Immerhin: Die Kamera wird bei keinem Handymodell verdeckt.
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Fazit Vielleicht haben Sie's schon rauslesen können: Wir sind nicht so begeistert von den beiden Smartphone-Controllern. Die Verarbeitung ist mangelhaft (Samsung) oder ausreichend (Logitech), die Handhabung bei beiden Modellen okay und der Nutzen beschränkt sich bei beiden auf eine Handvoll Spiele, die ab einem gewissen Qualitätsstandard jedoch auch gute Touchscreen-Steuerungsmöglichkeiten bieten. Ausnahmen sind v.a. bei Logitech z.B. „Prince Of Persia“ und „GTA: San Andreas“, die mit Controller klar mehr Spass machen. Logitechs PowerShell kostet happige CHF 129.—, während das GamePad von Samsung mit CHF 99.— zu Buche schlägt; beide Preise sind nicht wirklich gerechtfertigt, da Sie sich dann doch nur mit einer Kompromisslösung zufrieden geben müssen. Ein 3DS oder eine PS Vita kosten mehr in der Anschaffung und auch die Games sind klar teurer, ja, aber dafür bekommen Sie viel mehr Hardware-Leistung und Spielerlebnisse, die genau aufs System zugeschnitten sind. Trotzdem ist es lobenswert, dass respektable Hersteller das Smartphone-Gaming unterstützen, damit den klassischen Handhelds etwas Konkurrenz machen und so schlussendlich das Geschäft beleben. ► Beide Geräte sind jetzt erhältlich.
n e f u a l s e m a G e h c l e W mit den Controllern
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ibel sind mit 6 iOS/Android-Titel, die kompat GamePad Logitechs PowerShell und Samsungs
Asphalt 8: Airborne Für einen Smartphone-Renner sieht „Asphalt 8“ richtig schick aus und läuft meist auch schön flüssig. Die Steuerung per Gamepad ist nicht wahnsinnig genau, aber klar komfortabler als aufm Touchscreen. Das Spiel kommt übrigens im Freemium-Modell daher, ist also gratis in der Anschaffung, aber wer alles (sofort) sehen will, muss die Kreditkarte zücken.
Ms. PAC-MAN Der Uralt-Puzzler stellt weder Anforderungen an die Handy-Hardware noch ans Joypad und läuft darum stets problemlos. Frau Pac-Man lässt sich prima durch die Labyrinthe steuern, wo sie Pillen schluckt, Früchte sammelt und Geister frisst, also das StandardWochenendprogramm eines RCKSTR-Mitarbeiters absolviert. Für zwei (iOS) bzw. knapp vier Stutz (Android) gehört „Ms. PAC-MAN“ Ihnen.
Overkill 2 Eine Stadt wurde von bösen Soldaten eingenommen und Sie ballern sie wieder frei, ein Schiessbuden-Level nach dem anderen. Das ist doof, dafür kostenlos und von den Waffen und Spielmodi her recht üppig. Mit den Gamepads macht „Overkill 2“ jedoch kein bisschen Spass, da Sie nur per Finger-Touch schnell und genau genug schiessen.
Scribblenauts Remix Das 2D-Jump'n'Run mit Puzzle-Elementen hat schon auf diversen Systemen Lob geerntet und ist wie gemacht fürs Smartphone: Im einen Franken teuren „Scribblenauts Remix“ überwinden Sie Hindernisse, indem Sie nützliche Gegenstände durch Texteingabe erschaffen. Da Sie dadurch eh ständig auf dem Touchscreen rumtippen müssen, ist das Joypad komplett überflüssig.
Prince Of Persia: The Shadow And The Flame
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Klassisches „Prince Of Persia“-2D-Gamplay, so wie's früher war, gepaart mit der hübschen 3D-Grafik der „Sands Of Time“-Reihe und das für einen Einfränkler (iOS) bzw. CHF 1.50 (Android). Sie hüpfen und klettern mit dem Prinzen durch die Levels und kämpfen gegen säbelschwingende Gegner; das funktioniert gut auf dem Touchscreen, ist sehr schwammig auf Samsungs GamePad und steuert sich brillant mit der PowerShell von Logitech.
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GTA: San Andreas
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Das beste PlayStation-2-„GTA“ für sieben Stutz komplett fürs kleine, schlanke Smartphone – der Gangster-Geek in uns bekommt schwitzige Hände vor Freude. Kleinganove CJ lässt sich recht okay per Touchscreen durch „San Andreas“ steuern, doch erst mit dem GamePad von Samsung haben Sie die volle Kontrolle über ihn und die Kamera – den beiden Analogsticks sei Dank. Die erste Ausgabe im zweiten RCKSTR-Jahrzehnt # 109 RCKSTR MAG.
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Die History von
Castlevania
Seit fast 30 Jahren und ebenso vielen Haupt-Ablegern tritt die VampirjägerFamilie Belmont wieder und wieder gegen Dracula und seine Blutsauger-Brut an. Zum Release des finalen Teils der PS3/Xbox-360-Konsolengeneration, „Lords Of Shadow 2“, blicken wir auf die „Castlevania“-History zurück und nennen unsere fünf liebsten Titel. (shy/rez)
Castlevania (NES, 1986)
Circle Of The Moon (GBA, 2001) „Circle Of The Moon“ vereint, was die „Castlevania“-Serie in den vergangen Jahren ausgemacht hat, bietet obendrein ein tieferes Gameplay und erweitert den Suchtfaktor um ein cleveres SammelkartenSystem, das neue Attribute und Attacken freischaltet.
Harmony Of Dissonance (GBA, 2002) Aria Of Sorrow (GBA, 2003) II: Simon's Quest (NES, 1987) The Adventure (GB, 1989) III: Dracula's Curse (NES, 1989) II: Belmont's Revenge (GB, 1991) Super Castlevania IV (SNES, 1991) Rondo Of Blood (PC-Engine, 1993) Anime-Zwischensequenzen, dazu ein (kultig-schlecht) gesprochenes, deutsches Intro und die Einführung von alternativen LevelAusgängen – „Rondo Of Blood“ war seiner Zeit weit voraus. Seit März 2010 gibt es den Klassiker in Nintendos eShop zu kaufen.
Bloodlines (Mega Drive, 1994) Dracula X (SNES, 1995) Symphony Of The Night (PS1/Saturn, 1997) 1997 schreit die Gaming-Welt nach 3D. Konami aber denkt sich (noch) „Fuck you!“ und schickt den Jungspund Alucard in bildschöner 2D-Grafik auf die Hatz. Neu hinzu kommen einige Rollenspiel-Elemente, ein Magiesystem und ein riesiges, nicht lineares Schloss als Spielplatz.
Legends (GB, 1997) Castlevania (N64, 1998) Legacy Of Darkness (N64, 1999)
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Lament Of Innocence (PS2, 2003) Dawn Of Sorrow (DS, 2005) Geil, zwei Bildschirme, dann kann endlich die Karte der Spielwelt gleichzeitig mit dem Spielgeschehen dargestellt werden! Leider benutzt Konami den zweiten Screen bloss, um Statuswerte anzuzeigen und bei Boss-Battles müssen viel zu schwierige Muster auf dem Touchscreen gekritzelt werden, damit man gewinnt. Trotzdem ist „Dawn Of Sorrow“ ein tolles, gehaltvolles Spiel.
Curse Of Darkness (PS2/Xbox, 2005) Portrait Of Ruin (DS, 2006) Order Of Shadows (Mobile, 2007) The Dracula X Chronicles (PSP, 2007) Order Of Ecclesia (DS, 2008) Harmony Of Despair (XBLA/PSN, 2010/11) Lords Of Shadow (PS3/Xbox 360/PC, 2010) Machen wir uns nichts vor: „Lords Of Shadow“ ist ein „God Of War“Klon, aber scheisse, was für ein guter und fantasievoller. Und scheisse, was für ein unfassbar schwerer. War das Hauptspiel schon unschaffbar, setzte das erste DLC „Reverie“ noch eins drauf und die finale Erweiterung „Resurrection“ hat uns dermassen gestresst, dass wir nun bestimmt fünf Jahre weniger lange leben.
Lords Of Shadow – Mirror Of Fate (3DS [HD-Versionen für PS3/Xbox 360], 2013)
Lords Of Shadow 2 Spoiler-Alarm: „Lords Of Shadow“-Held Gabriel ist nun Dracula. Und der im ersten Teil besiegte Satan kehrt zurück, um die Welt der Lebenden zu unterjochen. Als Vampirfürst tauschen Sie das Kampfkreuz aus dem Vorgänger mit der neuen Blutpeitsche, doch das Gameplay bleibt weitgehend gleich: Feindhorden mit Combos plätten, Hüpf- und Kletterpassagen meistern und Bosskämpfe überleben. Der Storymodus soll grösser und die Welt noch verrückter sowie freier bereisbar sein – und endlich können Sie die Kamera frei drehen und sind nicht mehr auf einen fixen Blickwinkel beschränkt. ► ab 27.2. für PS3, Xbox 360, PC Einschätzung: viele Space Invaders, noch mehr graue Haare wegen Stress
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Zukunftsmusik Concept Cars in Detroit
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Von Mitte bis Ende Januar fand die Detroit Auto Show statt, eine der grössten Karrenmessen Nordamerikas. Dort werden jeweils nicht nur Neuheiten vorgestellt, sondern auch sogenannte Concept Cars, mit denen Hersteller die Reaktionen auf Designvorschläge prüfen. Die meisten davon landen schliesslich in der Tonne, doch folgende drei hätten wir gernst umgesetzt – vor allem mit unseren FeaturesVorschlägen. von Schimun Krausz
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Der Sport Sedan könnte eine Vorschau auf ein neues Maxima-Modell sein, mutmassen Fachleute. In dieser Form sieht der Nissan jedoch so aus, als hätte man ihn aus einem „Need For Speed: Underground“-Spiel abgezeichnet – bloss die Unterbodenbeleuchtung des gut 300 PS starken Limousinen-Renners scheint zu fehlen.
Volvo Concept XC Coupé
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Yo Volvo, Steven Spielberg hat angerufen, er hätte gerne sein „Minority Report“-Auto zurück. Nicht mal die Zukunft selbst sieht so sehr nach Zukunft aus wie der Concept XC, der wohl die nächsten Ausgaben der XC-Reihe (60 und 90) inspirieren dürfte. Und obwohl hier sehr viel Science-Fiction-Optik vorhanden ist, wirkt die Karre nicht lächerlich, sondern ziemlich sexy.
Wunsch-Features
· Gleitflügel in der Dachbox · Staubsauger unten an der Front, für den männlichen Haushalt · Spezialbeschichtete Reifen, um über flüssige Lava zu fahren · Blitzdings-Funktion in den Scheinwerfern, um RadarfallenFilme zu überbelichten Wir nehmen an, dass die Konstrukteure den FT-1er speziell lärmisolierend bauen; denn das schnittige Ding sieht so aus, als würde es sogar im Rückwärtsgang die Schallmauer innert Sekunden pulverisieren – und Toyota will wohl kaum taube Fahrer riskieren. Der Porsche-Schreck lässt mit seinem Look zudem Erinnerungen an legendäre Toyota-Racer wie den 2000GT, den Celica und den Supra wieder aufleben.
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AUSGEHEN Nackte Haut und äh... nackte Haut zum 5-Jährigen.
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Das Höllenfeuer 10 Jahre Karaoke From Hell Gebrochene Nasen, brennende Schlagzeuge, nackte Tatsachen – Karaoke From Hell war seit 2004 purer Rock'n'Roll. Nach zehn Jahren und fast 500 Konzerten geht diese Ära im Zürcher Mascotte vorerst zu Ende. Wir blicken vor der letzten Show nochmals zurück. von David Gadze
Karaoke From Hell ist längst eine Institution. Praktisch jeden Dienstag in den letzten zehn Jahren standen Gitarrist Boris Müller, Bassist Andreas Brändle, Schlagzeuger Siro Müller und Host Martin „Ain“ Stricker im Mascotte auf der Bühne. Nun ist vorerst Schluss: Am 18. Februar steigen die vier zum letzen Mal aus der Hölle auf die Bühne des Clubs am Zürcher Bellevue – oder wie sie es nennen: Hellvue. Die Show lebte seit ihren Anfängen von der Spontanität, von diesem „alles ist möglich“-Gefühl. „Du stehst Woche für Woche mit Menschen auf der Bühne, die du noch nie gesehen hast. Es gibt keine Routine, du weisst nie, was im nächsten Moment passiert. Das hat die Show so lange frisch gehalten“, sagt Boris. Auch die Band probte nie, ausser vor jeder neuen Saison. „Es ging nie darum, perfekt zu sein, sondern dieses Punkige zu vermitteln.“
Echte Rockstars Er sei mit seiner damaligen Band in Deutschland auf Tour gewesen, als er einen Anruf von den Verantwortlichen des Mascotte bekam, erinnert sich der Gitarrist an die Anfänge von Karaoke From Hell. „Sie wollten etwas machen, das dem Club nach der Wiedereröffnung ein Gesicht geben würde. Ich hatte fünf Wochen Zeit, um eine Band zusammenzustellen und mit ihr 25 Lieder einzuspielen.“ Heute verfügen die Musiker über ein Repertoire von rund 150 Songs. Doch nicht nur Hobby- und Möchtegern-Rockstars, auch gestandene Grössen liessen es sich nicht nehmen, ihre Künste an der Seite der KFH-Musikanten zum Besten zu geben. Danko Jones schaute mehrmals vorbei, Igor Cavalera (Cavalera Conspiracy, ex-Sepultura) sass an der Schiessbude, Taylor Hawkins von den Foo Fighters, Tommy Victor (Prong, Danzig), Steve Forrest von Placebo, Carl Barât (The Libertines, Dirty Pretty Things), die Söhne Mannheims, Peaches oder Radio-Legende Ueli Beck ebenfalls – „und der Typ von Celtic Frost, der an jede einzelne Show kam“, wie Boris sagt.
War nur selten in Pose zu sehen: Zürichs Keith Richards aka KFH-Gitarrist Boris.
Lieferservice from Hell: Crowdsurfing zur Bar und zurück.
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Der Wandel der Gitarrenmusik in den zehn Jahren Kara
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„Rock Is Dead!“ proklamiert RCKSTR auf seiner allerersten Ausgabe im März. Die IndieWelle spült mehr und mehr Treibholz an.
Aus Grossbritannien kommt die nächste Indie-Rock-Welle mit den Arctic Monkeys, Bloc Party, den Kaiser Chiefs und Maxïmo Park angebraust. LCD Soundsystem senden aus NYC derweil elektronische Signale rüber.
Die Elektronik wird zum Lieblingsgewürz der Massen im IndieEinheitsbrei.
Der New-Rave-Hype erreicht dank Bands wie den Klaxons, Shitdisco oder dem New Young Pony Club seinen Höhepunkt – und die Rock-Welle ebbt ab.
Justice, Simian Mobile Disco oder Digitalism impfen der Rockmusik eine hohe Dosis Electro ein und lösen damit Fieberschübe aus. Ein Phänomen namens Lady Gaga geht um die Welt.
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Berühmte Gäste schon in den Anfangsjahren: Peaches.
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Karaoke From Hell bei einen ihrer ersten Auswärtsspiele am Open Air St.Gallen.
Auch all die skurrilen Momente werden in Erinnerung bleiben. Die TeleZüri-Reporterin, die von der Bühne stürzte, dabei einen Monitor mitriss und sich die Nase brach. Der Typ, der ohne einen Ton zu singen an Boris' Schulter angelehnt einschlief. Ein anderer, der nackt und mit einem Ständer aus einer Torte sprang und dazu „I Got Erection“ von Turbonegro sang. Die Show, während der sich Leute auf der Bühne tätowieren liessen. Die 100. Ausgabe, an der das Schlagzeug zu brennen anfing.
Dikke Dennis zierte das Cover des 2012 erschienenen KFH-Bildbandes.
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Manohell
Der „Black Sabbatical“ steht an
Karaoke From Hell fand aber nicht nur im Mascotte statt. Die Band spielte in verschiedenen Clubs von Lausanne bis St. Margrethen, von Schaffhausen bis Zermatt. Sie wurde ans OpenAir St. Gallen und ans Montreux Jazz Festival eingeladen und spielte als Karriere-Highlight am Wacken Open Air, dem grössten Metalfestival der Welt. Doch nach den „fetten Jahren“ von 2006 bis 2009 ging das Interesse an der Show langsam zurück, zuletzt war der Club in der Regel noch halb voll. „Ausserdem haben wir das Gefühl, mit dem Format alles gemacht zu haben, was möglich ist“, kommentiert Boris. Nun zieht sich die Band in ihren „Black Sabbatical“ zurück, wie sie es nennt. „Es ist kein definitives Ende, sondern eine Auszeit von unbestimmter Dauer“, stellt Boris klar. Mit Stolz blickt er auf die vergangenen zehn Jahre zurück: „Wir haben einen Anlass geschaffen, der in Zürich, wo man dauernd nur den neusten Trends hinterher rennt, so lange überlebt hat, ja, über die Jahre gewachsen ist und seinen Spirit nicht verloren hat. Wir haben vielen Leuten eine Identität gegeben. Daraus ist eine Familie geworden. Und wir waren mehr als eine Coverband.“
Ersetzte 2010 den Mann mit der Melone: Andreas Brändle am Bass.
Host und Zeremonienmeister Martin Ain. Äh, ja... das gabs auch noch.
Der Stolz einer gebrochenen Frau.
► Zweitletzte Show am 11.2. und das grosse Finale mit 10-JahreGeburtstagsfeier am 18.2. im Mascotte (Zürich) ► mascotte.ch/karaoke-from-hell Und immer wieder Promis: Hier F1-Pilot David Coulthard auf dem Highway To Hell.
Sprang während der Tour-Abwesenheit von Host Martin Ain ein: Pastor Patrik Grau. Mit KFH innert zehn Jahren vom guten zum WeltklasseDrummer gewachsen: Siro Müller.
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KFH war auch zehn Jahre die Heimat der RCKSTR-Weihnachtsfeier. Sehen wir uns nächstes Jahr nun in der Hölle?
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2010
2011
2012
2013
Nach dem Rock ist auch der Pop 25 tot – oder zumindest dessen König Michael Jackson. 5 New-Wave erlebt dafür eine Wiedergeburt.
Dubstep und Post-Dubstep sind dank Skrillex, Nero, Mount Kimbie, James Blake oder Magnetic Man der heisse Scheiss.
Zehn Jahre nach dem Garage-Rock-Revival feiert der Folk-Rock seine Auferstehung.
Retro ist das neue Futuristisch: Funk, Disco und R&B finden sich plötzlich wieder auf jeder Tanzfläche.
Entgegen allen Voraussagen (also, hüstel, auch unseren) ist Rock immer noch nicht tot. Er hat sich verändert, ein neues „Never Mind The Bollocks“ oder ein „Nevermind“ hat er jedoch nicht erlebt.
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d h t r i B y p p a H 30 Jahre Grabenhalle Die Grabenhalle ist heute zusammen mit dem benachbarten Palace und dem KuGl das wichtigste Zentrum für alternative Kultur in der Stadt St. Gallen. Seit 30 Jahren finden hier Konzerte, Filmvorführungen, Diskussionsrunden, PoetrySlams, Ping-Pong-Abende, Theateraufführungen und weitere nichtkommerzielle Veranstaltungen statt (die Halle kann kostenlos für Veranstaltungen reserviert werden, der Eintrittspreis darf 30 Franken nicht übersteigen). Der Weg dahin war jedoch lang und beschwerlich. Die Grabenhalle ist heute als Treffpunkt etabliert und nicht mehr aus St. Gallen und der Region wegzudenken. Oder um es mit dem Worten von Die-Aeronauten-Sänger Guz zu sagen, der zum 20Jahre-Jubiläum der Grabenhalle im Ostschweizer Kulturmagazin Saiten schrieb: „Gäbe es die Grabenhalle nicht, wäre St. Gallen noch heute ein rückständiges Loch, wo die Leute in Bärenfellen herumliefen und sich mit Keulen erschlagen würden, bis irgendein HSG-Student das Rad erfände und den Rosenberg heruntergerollt käme. Ein Glück, dass die Geschichte anders verlief.“
von David Gadze
Die Geschichte Wo heute gesungen, getanzt, gespielt und getrunken wird, wurde früher geturnt. Das Grabenturnhaus diente über 130 Jahre lang als Turnhalle – erst für die Schüler des 1841 erbauten und im April 1971 abgerissenen Grabenschulhauses am nördlichen Rand der Altstadt, das auf dem Areal des heutigen Parkplatzes stand und danach verschiedenen Sportvereinen. Für Kultur abseits des Mainstream gab es in den frühen 80er Jahren keinen Platz; das wenige Monate zuvor eröffnete alternative Jugendzentrum in der Frongartenstrasse brannte im Oktober 1981 ab, während die „Mobile Aktionshalle“ Konzerte an verschiedenen Orten in der Stadt wie Parkplätzen, der Baustelle der Stadtautobahn oder in leer stehenden Häusern veranstaltete. Der Ruf der Heimatlosen nach einem neuen Zuhause in der Grabenhalle, welche die Stadt abreissen wollte, wurde fortan immer lauter. Im November 1981 trat schliesslich die AnarchoGruppe Schroeder Roadshow in der Grabenhalle auf – es war der Auftakt zu einer Vielzahl von Veranstaltungen, die gut besucht waren und das Bedürfnis nach einem solchen Kulturraum sichtbar machten. Im Mai 1982 reichte das Komitee für die Erhaltung der Grabenhalle eine entsprechende Initiative beim Stadtrat ein, der sie jedoch im Dezember dem Grossen Gemeinderat (heute Stadtparlament) zur Ablehnung empfahl. Gleichzeitig sollte die Stadt Millionen für den Bau eines neuen Stadttheaters und für die Übernahme der Tonhalle ausgeben.
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Und die Vereinigung der Innenstadtgeschäfte lobbyierte für den Bau eines neuen Parkhauses anstelle der Turnhalle und des nebenan gelegenen Parkplatzes. Doch der unermüdliche Einsatz der im September 1982 aus dem Komitee gegründeten IG Aktionshalle Graben und das von den Linken angedrohte Referendum „Ohne Aktionshalle keine Tonhalle“ zeigten Wirkung: Im Januar 1983 verlangte der Gemeinderat vom Stadtrat einen Gegenvorschlag, der einen vorerst auf drei Jahre befristeten Kulturbetrieb in der Grabenhalle beinhalten sollte; im Juni und im September 1983 sagten auch die Stimmbürger Ja zu diesem Vorhaben. Am 5. Mai 1984 öffnete die zu einem Kulturzentrum umgebaute Grabenhalle ihre Türen. Im April 1987 beschloss der Gemeinderat, den Vertrag zwischen der IG und der Stadt auf unbestimmte Zeit zu verlängern, die Mittel zu verdoppeln und die Grabenhalle für einen Dauerbetrieb zu sanieren. Im Jahr 1995 wurden schliesslich weitere bauliche Verbesserungen (Lärmschutz, Künstlergarderoben, Eingangshalle und mehr) vorgenommen.
Der Kampf um ein neues Kulturzentrum
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30 Jahre nach der Eröffnung der Grabenhalle wiederholt sich die Geschichte in St. Gallen: Es wird um ein neues Kulturzentrum gekämpft und um den geplanten Bau einer neuen Parkgarage im Stadtzentrum gestritten. Im vergangenen April reichte das Initiativkomitee „Reithalle für die Kultur“ 1'390 Unterschriften für die Umwandlung der heute immer noch durch den Pferdesport genutzten Reithalle in ein kulturelles Zentrum ein. Dort sollen grössere Veranstaltungen, für die in St. Gallen geeignete Lokalitäten mit entsprechender Kapazität fehlen, durchgeführt werden können. Im November empfahl der St. Galler Stadtrat dem Parlament, die Initiative ohne Gegenvorschlag abzulehnen, worauf die Initianten selbst einen Gegenvorschlag erarbeiteten. Darin fordern sie die Ausarbeitung einer Vorlage für einen „Neu- oder Umbau einer Lokalität an geeignetem Standort, die als gleichwertiger Ersatz für den Wegfall der kulturellen Nutzung der Reithalle dienen kann“.
indirekt auch mit der Grabenhalle zu tun. In den 80er Jahren gab es entsprechende Forderungen, die von der Stadt auch geprüft wurden – als jedoch die GrabenhallenInitiative 1983 angenommen wurde, war ein zweites Kulturzentrum für den Stadtrat vom Tisch. 1989 stimmte das Stadtparlament dennoch für einen Umbau der Reithalle, der eine gemeinsame Nutzung durch den Pferdesport und die Kultur ermöglichen sollte. Nach der Wiedereröffnung im Jahr 1992 traten dort zwar Die Ärzte und DJ BoBo auf, ein Nebeneinander von Pferden und Kultur stellte sich jedoch als nicht praktikabel heraus.
sDas Jubiläum programm Zu ihrem 30-Jahre-Jubiläum feiert sich die Grabenhalle selbst und plant verschiedene Veranstaltungen. Als Gratulanten kommen etwa 80er Ikone Gary Numan (23. Februar), Azure-Ray-Elfe Maria Taylor mit ihrer Band (13. März), die Rock-Noir-Lieblinge Elysian Fields (7. April) oder die legendären AvantgardeRocker The Residents (5. Mai) nach St. Gallen. Im Sommer sind ausserdem mehrere Konzerte unter freiem Himmel an verschiedenen Orten in der Innenstadt geplant.
► Aktuelle Infos und Veranstaltungen gibt's unter grabenhalle.ch.
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Dass die Reithalle bis heute nicht kulturell genutzt wird, hat
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Wer das Abart so richtig vermisst oder noch immer dem Festivalsommer 2007 nachtrauert, darf beim Auftritt der Satellite Stories im Exil seinen Kummer einen Abend lang vergessen. Im November brachten die finnischen Buben ihre zweite Platte „Pine Trails“ raus, gefüllt mit zuckersüssem Indie-Pop und verzaubernden Gitarrenklängen; der Sound erinnert stark an Bands wie Two Door Cinema Club am Anfang ihrer Karriere oder die früheren, etwas ungestümeren Vampire Weekend. Live sind die Stories bekannt dafür, auch bei kleinem Publikum überaus charmant zu sein und das Konzert verspricht, eine einzige sorgenfreie Party mit viel Getanze und Geschwitze zu werden. (lulu)
Black Rebel Motorcycle Club 26.2. Les Docks (Lausanne) 27.2. Komplex 457 (Zürich) Breton 17.2. Komplex Klub (Zürich) 18.2. Les Docks (Lausanne) BRNS 27.2. Südpol (Luzern) 1.3. KUFA (Lyss) Depeche Mode (mit The Soft Moon) 14.2. Hallenstadion (Zürich) 15.2. Hallenstadion (Zürich) Fanfarlo 6.3. Rote Fabrik (Zürich) George Ezra 14.3. Exil (Zürich) Junip 13.2. Antigel Festival (Genf) 14.2. Salzhaus (Winterthur) Maxïmo Park 25.2. Mascotte (Zürich) Moderat 19.2. Fri-Son (Fribourg) 20.2. Komplex 457 (Zürich) The 1975 1.3. X-TRA (Zürich) Rangleklods (mit Wolfman) 7.3. Salzhaus (Winterthur) Saalschutz 15.2. Kammgarn (Schaffhausen) 29.3. Riders Palace (Laax) 7 Dollar Taxi 7.2. Exil (Zürich) 15.3. Gaswerk (Winterthur) The Soft Moon (ohne Depeche Mode) 16.2. Sedel (Luzern)
...................................................................................... 17.2. Kaufleuten (Zürich), 28.3. D! Club (Lausanne), 29.3. Bierhübeli (Bern)
Anna Calvi
„Mein Ziel waren 5'000 verkaufte Alben“, erzählt Anna Calvi kürzlich in einem Interview mit The Guardian über ihr 2011 erschienenes Debüt. Heute wissen wir, dass eine Schwetti mehr Exemplare von „Anna Calvi“ über die Ladentische weltweit gingen, dazu kam eine Lobpreisung von Brian Eno sowie eine Mercury-PreisNomination inklusive. Mit den hohen Erwartungen an den Nachfolger hat die Britin dann im letzten Herbst den Boden aufgewischt: „One Breath“ hat flächendeckend Höchstwertungen verbucht – kein Wunder, der Spagat zwischen Garage- und Art-Rock funktioniert wunderbar, ist um keine Pop-Note verlegen und blickt hie und da respektvoll in Richtung David Bowie oder Nick Cave. Live ist Anna Calvi ein Chamäleon. Eben noch kamen ihre Vocals fragil und verletzlich daher, da werden sie im nächsten Moment zur emotionalen Dampfwalze. Und das Beste: In den nächsten zwei Monaten kann man sich in der Schweiz gleich drei Mal davon überrollen lassen. (rez)
Ausserdem hingehenswert im Zürcher Kaufleuten:
Festivals 8.2. Maag Halle (Zürch) Digital Maag 21.-22.2. Rote Fabrik (Zürich) Lethargy Winter Edition
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Der Schotte liest aus seinem Buch „Straight White Male“, dessen Hauptfigur ein irisches BorderlineAlkoholiker und Sexsüchtiger, also ein richtig feiner Kerl ist.
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22.2. Kofmehl (Solothurn)
Crookers „Die Crookers sind die neuen Superstars der Rave-Revolution.“ Wir haben das Jahr 2014, Kofmehl. Könnsch? Nicht böse gemeint, wir lieben euch natürlich immer noch heiss und innig, aber der Pressetext zum Event ist schwerst angestaubt. So ist das italienische Electro-Duo mittlerweile zum Uno (Uno? Italien? Got it? We so funny.) geschrumpft, der Krachmacher-Qualität tut dies aber keinen Abbruch. Beweis dafür: Das jüngst veröffentlichte Bassmonster „Ghetto Guetta“, das im kommenden Sommer bestimmt aus der einen oder anderen Festivalanlage wummern wird. Wir wärmen schon mal unseren Fistpump-Arm ein bisschen auf. (rez)
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.................................... die Sie bereuen, wenn Sie sie nicht gefeiert haben: 7.2. KINSKI (Zürich)
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mit Shy Lajoie, Whisker 8.2. Komplex Klub (Zürich) Abart Party mit Supersonic, Alternative Nation, Indiependance (letztes Set für immer) 14.2. Gonzo (Zürich)
RCKSTR Star-Club mit Whisker, Shy Lajoie
14.2. Spindle (Engelberg)
28.2. Hive (Zürich)
2 Jahre Miteinander Musik mit Mario Aureo & Manuel Moreno (b2b), Manuelle Musik (live), Luke Redford, Abdel Hady uvm. Das Muckenlabel Miteinander Musik lädt ein zur grossen Geburi-Eskalation. Zum Kerzen ausblasen, Händeschütteln und Crowd durchknallen lassen kommen aber nicht nur die Miteinander-All-Stars, sondern auch ein neuer Weggefährte: Mario Aureo (Bild), Resident im Berliner Kult-Club Ritter Butzke und Regisseur des gleichnamigen Plattenlabels. Die deepen Tech-Nummern des gebürtigen Hannovers passen zu Miteinander wie der Stringbag in die Hive-Warteschlange, die an dem Abend wohl wieder bis zur Strasse reichen wird – selbst, wenn's draussen bereits wieder dämmert. (rez)
W.A.R! – We Are Rockstars!
mit 2Takt, Himself
15.2. Papiersaal (Zürich)
2 Jahre SELLOUT
mit Scott Vega, Brenda, Ozzy, Röhrender 22.2. LOS Club (Arosa)
RCKSTR vs. W.A.R!
mit G.A.S., Joel LaRocka, Bürgermeister 28.2. Bolgenschanze
PUSSY POP mit Joel LaRocka
15.2. Kiste (Baden)
7.3. Exil (Zürich)
Vergissmeinnicht
W.A.R! –
mit Umami, Rich & Marroq, I Am Frost (live), Matija 100 95 75
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Der Winter hatte diese Saison ziemliche Verspätung, Gerüchten zufolge haben wir das den zwei Jungs von Umami (Bild) zu verdanken. Die Berliner TanzTausendsassas haben das Hive am 9. Januar dermassen aufgeheizt, dass die Temperatur hierzulande dauerhaft um zehn Grad gestiegen ist. Mindestens. Ob die Gerüchte der Wahrheit entsprechen, lässt sich am 15. Februar in der Badener Kiste herausfinden; neben ganz viel partytauglicher House-Mucke haben Umami dann noch ihre Label-Buddys Rich & Marroq und I Am Frost – letztere mit einem Live-Set – mit dabei. (rez)
We Are Rockstars! mit Drumsound & Bassline Smith, DiscoD, Dubnium, Monnsta uvm.
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7.3. KINSKI (Zürich)
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mit Shy Lajoie, Whisker 8.3. Grabenhalle (St. Gallen)
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Keinemusik Night
mit Rampa, &Me, David Mayer, Juristik
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Samichlaus-Verleger Meier weiss, was Sie letztes Jahr getan haben.
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Der obligate RCKSTR-PartyFuckfinger.
Hoher Besuch: Abart-Ex-Chef Oli Zemp (rechts) mit irgendeinem Typen (links).
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Bromance I: Das ist Verkaufsleiter Etzweilers Desktop-Hintergrund.
6.12. KINSKI (Zürich) Bromance II: Und das ist Chefredaktor Krausz' Wallpaper. Ungelogen.
„Fickt euch mit eurem Scheiss-Blitz!“
Schreiberin Raffaela hat den BÜSI-Dresscode verstanden.
An BÜSI-Partys haben sich alle lieb... ...und tragen fesche Schnauzer (also rechts). Whitest Promogörls alive: Mira und ihre Schwester Amina.
des Monats ..................
Unser Monat
10th RCKSTR Christmas From Hell
Deko-Teilzeitmitarbeiterin Elise und Praktikantin Ellinor.
xoxo Elia Hassen Sie es auch, wenn Sie ein von fettigen Fingern vollgeschmiertes RCKSTR Mag. in die Hand gedrückt bekommen?
The-bianca-StoryFrontbart Elia Rediger zeigt, wie man unser Heft fachgerecht und sauber unter die Leute bringt.
10.12. Mascotte (Zürich)
.................. RCKSTR #110 erscheint am 7. März 2014!
Ex-Promogörl-Mami Gloria hat immer diesen Stoffhund dabei. Es ist...seltsam. Heisser Scheiss auf der Bühne: Wolf Alice aus London waren zum ersten Mal in der Schweiz.
Leck-er(in): Freischreiberin Nora. Rechts Promogörl Michelle, links ihre Schwester, die glaubt, ein Glas in der Hand zu halten.
Pussy-Pop
RCKSTR-GRLS.
Schefschreiber Krausz' Rezept gegen einen erhitzten Partykopf.
26.12. Bolgenschanze (Davos)
BÜSI
RCKSTRWeihnachtsbäume sind die besten. An RCKSTRPartys ziehen sich generell beide Geschlechter aus. Weil Emanzipation und so.
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Wo sind wir hier gelandet? Ahja, in der Bolgenschanze. Merci, Promogörl Meret.
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Selfie-Time! #boyz #myspace Instagram-Post: RCKSTR-Partys are #nofun #theyprobablysleeptogether should've stayed at #home #pussymusic
„Echt jetzt: Macht den verdammten Blitz weg!“
3.1. KINSKI (Zürich)
Mehr Beweismittel auf rockstar.ch
.................. Themen im nächsten Heft:
Der Frühling kann laaangsam kommen mit neuen Platten von Animal Trainer, Luca Vasta, The Jezabels, Madeline Juno und Kid Simius. Geiler Spielescheiss von Nintendo: „Donkey Kong: Tropical Freeze“ für die Wii U und, jösses, „Yoshi's New Island“ für den 3DS. Auf den echten Next-Gen-Konsolen geht derweil der „Thief“ auf Raubzug. Und wenn wir uns dazu entschliessen, eh nie mehr Sex haben zu wollen, gehen wir an die Pressevorführung von Lars von Triers „Nymph()maniac“. Beide Teile, versteht sich. Weil #yolo.
.................. Mehr RCKSTR gibt’s bis dahin auf unserer neue Website oder im RCKSTR-Newsletter. www.rockstar.ch
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