Grösste Schweizer Zeitschrift für Musik und Popkultur seit 2004. CHF 5.00 EUR 3.50
JAHRE
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114
Breaking News:
Juli 2014
THE KOOKS headlinen
10-JAHRE-RCKSTR-SAUSE
Vorverkauf ab sofort! rockstar.ch
Stil vor Talent:
Berlins Szene-Label bekennt sich zur Parade
Stripi-Bingo:
Lorena braucht
Wer sieht die BuffaloDragqueen als erstes?
Vitamin B(ass) für die Street Parade 2014
„Out Of The Furnace“:
Batman vs. Larry Flynt
· alle Bühnen · alle Love Mobiles · alle Partys
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Dick drin:
Robin Schulz, Stimming, Paul van Dyk, Jimi Jules, Kasabian, Snoop Dogg und George Ezra
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DRINK ICE COLD
NO PARTY
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DIE GRĂœNE NOTE NO PLA N
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INHALT
10 Jahre Ausgabe #
114
Juli 2014
Grösste Musik- und Popkulturzeitschrift der Schweiz. IMPRESSUM Chefredaktor: Schimun Krausz (shy)
Herausgeberin: Youngcom AG Blegistrasse 1 CH-6343 Rotkreuz
Redaktion: David Gadze (dave) Katinka Templeton (kätt) Manuel Maissen (vlct) Marco Rüegg (rgg) Patrik Wydler (pat) Rainer Etzweiler (rez)
Geschäftsführer: Joel Meier
Freie Autoren: Alex Flach (alf) Andy Lanzone (lance) Angel R. Schmocker (arse) Delia Landolt (dela) Elena Calì (eli) Esther Meyer (töpf) Franz X.A. Zipperer (fxaz) Lucy Schön (lulu) Luisa Bider (bibi) Michael Rechsteiner (rec) Myriam Hiltbrunner (myri) Nora Haider (hai) Raffaela Kolb (raf) Reto Beeler (röhr) Sandra Simic (itsch) Sascha Wydler (saw)
Vetrieb: Youngcom AG Passive Attack GmbH Modul GmbH Valora AG, Muttenz
Konzertfotos: Melanie Schweizer Melanie Wydler Martin Walter Grafik & Layout: Joel Meier Korrektorat: André Reithebuch und sein Assistent Schimun Krausz Verkauf: Rainer Etzweiler Zoé Zimmermann Propaganda & Events: Pia Gerteis Zoé Zimmermann Elise Beauverd Distribution: Pit „Not The Bees!“ Kägi Team Rotkreuz: Martin Schiess Henna Matter Team Wädenswil: Monika Bestel Walti Bestel Katrin Widmer Promogirls: Amina, Becci, Deniz, Julia, Katy, Lucy, Meret, Michelle, Nadia, Nora, Sara, Stephi, Tessa, Vanessa, Vic
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Druck: Die Wattenscheider Medienvertriebs GmbH D-44867 Bochum
Jahresabo: CHF 69.- (Ausland EUR 60.-) abo@rockstar.ch Aboverwaltung: Pia Gerteis Zoé Zimmermann Auflage: 100'000 Ex. Leser: 90'000 (MACH 2012-2) Redaktionsadresse: RockStar Magazine Sihlhallenstrasse 19 CH-8004 Zürich Telefon: +41 43 333 09 05 Telefax: +41 43 333 09 06 Mail: redaktion@rockstar.ch Anzeigen: Telefon:+41 43 333 09 04 Telefax:+41 43 333 09 06 Mail: rockstar@rockstar.ch Web: www.rockstar.ch
Hallo Leser Als ich noch im Media Markt Chur Handys vertickte, stritten sich die Angestellten in den einzelnen Abteilungen regelrecht darum, wer am zweiten August-Samstag freibekommt, um an die Street Parade gehen zu können. Seit ich in Zürich wohne und arbeite, hab ich glaubs noch niemanden in meinem Bekanntenkreis sagen hören, dass er gerne für den Paraden-Samstag freinehmen würde oder überhaupt an die Stripi gehen wolle – ausser natürlich von den Leuten im RCKSTR-Büro, die bei der Street Parade dabei sind, weil es ihr Job ist. Zum einen bewege ich mich offenbar in einem Umfeld, das ob diesem jährlichen Techno-Anlass kollektiv die Nase rümpft, zum anderen habe ich auch das Gefühl, dass die Parade grundsätzlich für Zürcher meist ein Ärgernis denn ein Erlebnis ist. Aber wieso eigentlich? Weil die Stadt dann voller Menschen ist, welche der Wirtschaft während 48 Stunden einen riesigen Schub verpassen, der uns allen was bringt? Weil es am und ums Seebecken kein Durchkommen gibt, was uns an anderen Samstagen auch nicht stört, da wir eh immer bis spätabends verkatert im Bett liegen? Weil die riesige Partymeute es den Veranstaltern ermöglicht, in den Clubs das beste Programm des Jahres anzubieten und wir was dagegen haben, wenn mal nicht nur gehobener Durchschnitt auf den Line-ups steht? Man muss ja nicht zwingend an der Street Parade teilnehmen, aber man sollte sie und das, was sie mit sich bringt, unbedingt zu schätzen wissen – mit Ausnahme des Pisse-Gestanks ab dem frühen Abend natürlich. In diesem Sinne: NzNzNzNzNzNz!
Schimun Krausz Chefredaktor
Anzeigenleitung: Joel Meier
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Teilnahmeberechtigt an Wettbewerben, Preisausschreibungen und Verlosungen sind alle Personen. Teilnahme an allen Verlosungen (auch SMS) per Postkarte an RCKSTR Mag., Wettbewerb «Betreff», Zentralstrasse 37, 8003 Zürich möglich. Persönliche oder Kontaktangaben sind nur für den internen Gebrauch bestimmt. R C KST R M a g . b e h ä l t s i c h vo r, d i e Te i l n e h m e r a u c h i n a n d e r e m Zusammenhang per Post, E-Mail oder SMS anzuschreiben. Sachpreise können nicht umgetauscht, zurückgegeben oder in bar ausbezahlt werden. SMS-Newsletter abbestellen per SMS mit dem Text «Stop Pass» an die Zielnummer 543. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Jegliche Ve r we n d u ng d e s I n h a l t e s n u r m i t schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Für unaufgeforder t eingesandte Dokumente, Druckfehler und irr tümliche Versprechen/Angebote übernimmt der Verlag keine Haftung. Member-Angebote so lange Vorrat. RCKSTR Mag. ist eine eingetragene Marke der Youngcom AG (c) 2014
Model: Lorena Llodra facebook.com/lolita.llodra instagram.com/llorenallodra Fotograf: Timo Gerber timogerberphotography.tumblr.com facebook.com/timogerberphotography instagram.com/timogerber Stylist: Frank Betancort frankbetancort.tumblr.com
Make-up- & Hair-Artist: Nayara Catalan nayaracatalan.com
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Styling-Credits: Hut: American Apparel Handtasche: American Apparel Schuhe: Gioia Maini
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Street Parade-Guide 2014 – Die erste Ausgabe aus dem Chreis Cheib # 114 RCKSTR MAG.
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INHALT
König des DeepHouse und Kaiser der Charts: Robin Schulz.
Hit That Shit
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JULI 2014
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Hot Dates ....06 10 Jahre RCKSTR: Folge 6..08 News, Gossip, Zeugs ....10 Hit The Road ....14
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Street Parade 2014
UK-Hype George Ezra macht die perfekte Reisemusik.
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Die Fakten Das Motto Die Hymne Die Bühnen Die Compilations Die Love Mobiles Stil vor Talent Das Line-up & die Route
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Rockstars ....24 ....26 ....28 ....30
Robin Schulz Stimming Jimi Jules Paul van Dyk
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Thema Stripi-Bingo
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Beer And Loafing in Ibiza – Part One
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Covergirl: Lorena
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Nachglühen Die besten Afterpartys ....38
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Seite
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Street Parade 2014: 16 alle Acts, alle Stages, alle Love Mobiles.
Style Took The Look Trend Juli Kriegsbemalung Shopping: Fashnpie.ch
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Reviews Neue Alben Charts Neue Eps
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Movies
Sammelt Klänge wie andere Pokémon: Stimming.
44 Wir haben im neuen Hard Rock Hotel auf Ibiza gefeiert. Liebe, Grillfleisch & Gülsha 08 10 Jahre RCKSTR-Mag. - Folge 6 04 RCKSTR MAG. RS114.indd 4
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Out Of The Furnance Kino-Kurz-Reviews Svengali Heimkino-Kurz-Reviews
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Kalender Rückspiegel Lockvogel Impressum
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„Svengali“ ist ein Freudenfest für Liebhaber britischer Gitarrenmusik.
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DR
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Rockstar PERNO
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Aus Schottland mit Limettenschalen aus Brasilien ...
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Spirit drink made with Scotch whisky selectively cask steeped with Brazilian lime peel 7/7/2014 1:28:2712:10 AM 23.04.14
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S E T A D 5 Gründe, warum Sie
SNOOP DOGG
die Pfoten knutschen sollten Das Alphatierchen des Parental-Advisory-Rap bohrt seine Krallen seit über 20 Jahren in unsere Lauscher. Warum Sie für seine einzige CH-Clubshow am 29. Juli im Zürcher X-TRA selbst die eigene Hochzeit sausen lassen (oder zumindest verschieben) sollten, sagen wir Ihnen hier. (rgg)
1. Er ist unkaputtbar In Doggys Organismus entfaltet THC eine konservierende Wirkung: „What's My Name“ figuriert auf unserem allerersten Post-TKKGMixtape, anno föcking 1993! Er überlebt die Latzhose und den Game Boy, Kurt Cobain und Amy Winehouse, MySpace, Nu-Rave, Tamagotchis, Pete Doherty und… äh, wie, den gibt's noch?
2. Er hat Sachkompetenz
Wir verlosen 3x2 Tickets fürs X-TRA! Zum Mitmachen einfach eine Mail mit dem Betreff „Dogfather Of Dogfellas“ und Ihrem vollständigen Namen an win@rockstar.ch senden.
4. Er hat mehr Biss als jedes Katzenvideo
Wegen des lulatschigen Gangs nennen sie Calvin Cordozar Broadus „Snoopy“. Daraus wird Snoop Doggy Dog wird (aus rechtlichen Gründen) Snoop Dogg wird der Rastafari-Bastard Snoop Lion. Und mit Snoopzilla lässt er nun einen funky Monstermutanten vom Stapel. Der WWF nennt das Artenvielfalt. Wir nennen es Evolution!
Hobby-Pornoproduzent Snoop kennt nicht nur seine Bitches von innen, sondern auch den Knast, wobei die Delikte kongruent mit den Verkaufszahlen heftiger werden: Als Teenie noch wegen Dope eingebunkert, stand er mal so unter Verdacht zur Beihilfe zum Mord. Die CIA mutmasst zudem, dass er die Fäden hinter 9/11, dem JFK-Attentat, dem Mauerfall und wahrscheinlich sogar dem Urknall gezogen hat.
3. Er macht's buddystyle Snoop hat sie alle gehabt. Mit Warren G teilt er den Sandkasten (respektive den Strand von Long Beach), dessen Stiefbruder Dr. Dre ist sein erster Mentor. Er toastet mit Miley Cyrus und Justin Timberlake, mit Jimbo Morrsion (post mortem) und Pharrell Williams. Und gerade mischt er an der Seite des Duracell-Dance-Gangnams Psy koreanische Karaokebars auf.
5. Er kann alles (oder probiert es zumindest) Seine Duftmarke setzt der crossmediale Superpimp kreuz und quer in jeder Ecke der Unterhaltungskultur, wildert in Reggae-, Country- und Kaugummipop, entdeckt den Klingelton als Kunstform, produziert Erotikfilme und Videogames, designt Klamotten und Actionfiguren und coacht ein JuniorenFootballteam. Und wenn das am Züriberg so weitergeht, steht er wohl bald als FIFA-Präsident zur Debatte. Hoffentlich.
► Aktuelles Album (als Snoop Lion): „Reincarnated“ (RCA/Sony) ► Live: 29.7. X-TRA (Zürich) ► Ausserdem: 14.8. FM4 Frequency Festival (St. Pölten AUT), 15.8. Ushuaia Beach (Ibiza ESP), 16.8. Pukkelpop (Hasselt BEL), 17.8. Lowlands Festival (Biddinghuizen NED)
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BREAKING NEWS
THE KOOKS HEADLINEN 10 JAHRE RCKSTR SUPERSAUSE
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WEITERE ACTS FOLGEN
SA. 18. OKT. 2014
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RCKSTR Mag.
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RCKSTR-Logo im Jahr 2009: Erstmals ohne A und O, dafür mit Mag.
Folge 6: Das Jahr 2009
Für diese Ausgabe gingen wir in den Knast.
Was ging ab? • Das Rockstar-Magazine verliert das O und A und wird seither RCKSTR Mag. gerufen. Gründe gab es viele. Aber eigentlich wollten wir uns einfach klar von Rockstar-EnergyDrinks, Rockstar Games und Nickelbacks „Rockstar“ abgrenzen. • Chefredaktor Rechsteiner, Anzeigenverkäufer Etzweiler und Heftfreund Grunow wurden verhaftet, als sie für die Promo der neuen Green-Day-Platte in der Stadt rumsprayten. Anklage wurde nicht erhoben. Jedenfalls nicht deswegen. • Der damalige Kolumnenschreiber Danko Jones lieferte seine Texte pünktlicher als alle anderen RCKSTR-Mitarbeiter ab. • Praktikantin Laetitia bekam Kurzpraktikantin Gabi zur Seite gestellt, was letzterer den ehrenvollen Titel „Praktikantin der Praktikantin“ einbrachte. • Hartschreiber P. Wydler und Konzertfotografin Melanie gaben sich auf der ersten und bisher einzigen RCKSTR-Hochzeit das Yeahbabyyeahwort. • Apropos Heiraten: 2009 bot RCKSTR-Reportagen über eine Hochzeitsmesse, ein Seminar für Transzendentale Meditation, Pornokinos sowie ein Interview mit einem Chippendale. • Carl Hirschmann gewann den „Fuck You, You Fuckin' Fuck“Award als nervigster Schweizer des Jahres, konnte zur Preisverleihung im Mascotte jedoch nicht persönlich erscheinen – wahrscheinlich, weil er gerade ungeschützten Sex mit einer betäubten Minderjährigen hatte. • Auch die Rote Fabrik bekam von uns ihr Fett weg, als wir ihre miese Verwendung von Subventionen anprangerten – Anfang 2014 wurde das Thema des finanziellen Missmanagements erneut aktuell. • Für Propaganda-Ministerin Hutter kam PropagandaMinisterin Thalmann. Live-Wrestling im RCKSTR-Block RCKSTR-Block 1.0
Neben dem St.Pauli bespassten wir auch monatlich die PlazdaBar. Und zwar so erfolgreich, dass die Besitzer das ganze Gebäude dazumieteten und das heutige Plaza anbauten.
2009 besuchten wir auch zum ersten Mal die Jägifabrik. Seither wiederholen wir diese Reise jährlich, weil wir vorzu alles verg...
Bis zu ihrem regelwidrigen Sturz die unumstrittene „Rock Band“-Rockband: Pussyflame USA.
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Während unser Promostand am Open Air St.Gallen absäuft, stirbt der King Of Pop.
Das Jahr, in dem Tim Wielandt seinen Bootsführerschein machte von Michael Rechsteiner, Stv. Chefredaktor RCKSTR Mag. 2006-07, Chefredaktor RCKSTR Mag. 2008-11 Sommer 2009. Der King Of Pop war tot und das Heft, das sich einst „RockStar“ auf den Titel geschrieben hatte, stolperte weiter, immer weiter: Ans Greenfield, wo der einst toitoigrosse T-Shirtund Heftlistand zur mächtigen Erlebniswelt Rockblock mit In- und Outdoorbereich wuchs. Ins St. Pauli, diesem famos puffigen Langstrassenspunten, der vom Nacktarschwackel-Dancing zum Röhrlijeansarschwackel-Club umfunktioniert und Stätte für die erste erfolgreiche RCKSTR-Partyreihe Star-Club wurde. Und ins Abart, wo zum fünfjährigen Jubiläum die bis dato ungeschlagene PS3-„Rock Band“-Rockband Pussyflame USA in einem Game-off vor ausverkauftem Haus eine (völlig ungerechte!) Niederlage einstecken musste. Geschrieben wurde auch noch, dann und wann. Und wem es nichts ausmachte, das eigene Herzblut früher oder später zerfleddert auf nassen Toilettenböden zu sehen, war auch neu mit an Bord. Unter anderem Gülsha Adilji, die sozusagen barfuss und mit dem Koffer unter dem Arm vom Bus aus St. Gallen direkt in unser Büro marschierte, sowie Kaspar Isler, der in diesem Jahr aber nur die zweitschönste Neuanstellung war: Ex-Mister-Schweiz Tim Wielandt verstärkte für etwa einen Monat das Verkaufsteam. Wir wissen bis jetzt noch nicht so genau, warum eigentlich. Was mich betrifft, so war es ein Sommer voller Grillfleisch und Liebe und das wohl harmonischste Jahr, seit ich mich damals 2006 auf das Abenteuer eingelassen hatte – für ein Projekt wie das RCKSTR eigentlich ein verheerender Zustand. Es dauerte aber noch ein wenig, bis ich schliesslich nach sechs Jahren, vier ExFreundinnen und einer Verhaftung wegen Vandalismus mein Schreibpult mit dem Wasserschlauch abspritzte und in gute Hände übergab. Doch damals wie heute ist das RCKSTR noch immer dieses mittelfingerförmige Raumschiff auf einer Landebahn voller Flugzeuge, unbegrenzt in seiner Irrfahrt ins Ungewisse und angetrieben von abgelaufenem Bier, aufgerissenen Kondompackungen und ausgedrückten Zigaretten. Manchmal, ach, denke ich zurück an diesen Flug. Dann, wenn ich am Ufer des Katzensees stehe und mit meinen Enkelkindern nach Lachs fische. Sie sind noch nicht alt genug, als dass ich ihnen all die Geschichten erzählen könnte, die erklärten, warum dieses Heft für so viele so viel bedeutet hat und es noch immer tut. Denn der King Of Pop ist tot, „Rock Is Dead“ und das RCKSTR lebt noch immer. Alter, wie haben wir das bloss geschafft.
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Psycho-Passoã Ob's nun an der FIFA-Fussballweltmeisterschaft oder am Caliente!-Festival – das genau am Abschlusswochenende dieser Ausgabe direkt vor den Türen unserer neuen Redaktion stattfand – lag, wissen wir nicht genau, aber der Passionsfrucht-Likör Passoã hat's uns diesen Monat angetan. Vor allem in der limitierten Flasche mit diesem psychedelischen Design, das sämtliche bewusstseinserweiternden Pülverchen – die ebenfalls direkt vor unserer Tür verkauft werden – überflüssig macht. ► Limited Edition nur bis Ende August für CHF 17.50 im Detailhandel erhältlich
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Ein Ka Kop Wi au nic so kla
Unplugged
Die neuen Samsung-Wireless-Multiroom-Lautsprecher der M5- und M7-Serien sind die ersten weltweit, die via Spotify Connect die Musik des schwedischen StreamingServices nicht nur direkt von der Online-Datenbank wiedergeben, sondern gleichzeitig auf mehreren per WiFi miteinander verbundenen Speaker abspielen können – die Spotify-App auf Smartphone oder Computer dient lediglich noch zur Navigation und als Fernbedienung der Boxen. Falls Ihnen das jetzt zu viel TechnikGelaber war, fassen wir das rasch in verständlichere Worte: Das ist geil, kaufen Sie's! ► jetzt erhältlich für CHF 349.— (M5) bzw. CHF 449.— (M7); zusätzlich benötigtes Spotify-Premium-Abo für CHF 12.95 pro Monat
Land unter
Die irischen Schlechtgeschmack-Pop-Zwillinge Jedward mussten von einem zehn Mann starken Team der Küstenwache gerettet werden, nachdem sie beim Spazieren auf einer Sandbank vor Dublin plötzlich vom Wasser umschlossen waren. Und uns lässt man in der Scheisse, welche die beiden Musik nennen, ertrinken – wo bleibt da die Gerechtigkeit?
Copycats?
Weil sich die „GTA V“-Figur Lacey Jonas „klar auf sie beziehe“, sie dafür aber nie die Erlaubnis gegeben habe, verklagt Lindsay Lohan den Spieleentwickler Rockstar Games. Da machen wir grad mit; denn Hauptcharakter Franklin kommt aus dem Hood und da RCKSTR neu im Zürcher Kreis 4 wohnt, basiert diese Figur eindeutig auf uns.
Hören Sie mal wieder Musik.
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Zum Beispiel die m4music-Compilation „The Best Of Demotape Clinic 2014“. ► gratis bestellen unter m4music.ch – solange der Vorrat reicht
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THE QUEST
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YouTV Gotteslästerung? Eine christliche Rap-Combo aus den USA verklagt Katy Perry, weil deren Song „Dark Horse“ eine Kopie ihres Tracks „Joyful Noise“ sei. Wir haben uns die Nummer angehört und auch wenn Katys musikalisches Schaffen nicht über alle Zweifel erhaben sein mag, so würde sie wohl eher bei Jack Stoiker klauen als bei diesen religiösen Tieffliegern.
Googles Chromecast macht Ihren ollen Flatscreen zum Smart-TV. Via Smartphone, Tablet oder PC/Mac lassen sich Medieninhalte von YouTube, (und PornHub – vor allem PornHub), dem Serienportal WATCHEVER oder aus der Online-Mediathek mittels des kleinen HDMI-Steckers bequem und schnell auf den grossen Fernsehbildschirm übertragen. Für lokalen Content auf der eigenen Festplatte gilt dies leider nicht, wobei diese Funktion nachrüstbar sei – das ist zwar ein kleiner Aufwand, bei dem Kampfpreis von unter 50 Stutz fürs Grundgerät jedoch ein verschmerzbares Manko. ► jetzt erhältlich für CHF 45.— unter play.google.com/store
Onendlich Mit nur (hüstel) knapp zehnmonatiger Verspätung nach dem Release in vielen anderen Ländern erscheint die Xbox One am 5. September auch offiziell bei uns. Ab sofort kann Microsofts Next-Gen-Konsole vorbestellt werden und als kleine Entschädigung für die lange Wartezeit gibt's die digitalen Versionen von „FIFA 15“ und „Forza Motorsport 5“ obendrauf. ► Bundle mit Games plus Kinect-Sensor für CHF 599.— bzw. ohne Kinect-Sensor für CHF 499.— jetzt vorbestellbar unter softridge.ch
Name der Trägerin: Eva Green Alter: 34 Woher kommen die Brüste: Paris, Frankreich Konsistenz: Grosszügig genuin Supporting facts: Skandal! Brüste auf einem Filmplakat! Zensur! So geschehen beim „Sin City 2“-Poster, das Eva Greens Pracht in einem Hauch von Nichts zeigt. Pfff, prüdes Poster-Pack! Wir können zum Glück die Glock'n ab dem 18. September im Kinosessel bestaunen. Ha!
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SIEGERTIGER SAGT:
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„Ich mache Liebe mit der Geschwindigkeit von 200 BPM – Babies Per Minute!“
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Herzens- und Armbrecher Bei seinem Konzert in Newcastle im Juni ist Robbie Williams von der Bühne gestürzt und hat dabei 25 einer Frau den Arm gebrochen. Selber schuld – was steht die denn auch im 5 Weg, wenn The Robster zu fliegen kommt? 0
Jacqueline Daniela's Weicheier (wie wir) mussten bislang zum Winter Jack oder dem Tennessee Honey greifen, wenn sie einen Jack Daniel's trinken wollten, ohne danach eine Miene zu verziehen, weil 40% vol. und so. Der zweifach gefilterte Gentleman Jack ist spürbar sanfter im Abgang und lässt Zartbesaitete auch nach dem Runterschlucken das Gesicht wahren.
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zum 15-Jahre-Jubi
„Lego Star Wars Pünktlich zum Kinostart von „Star Wars: Episode I“ 1999 kamen die ersten Sternenkrieg-Legosets auf den Markt – darunter der Naboo Starfighter und der X-Wing Fighter, die sich beide im Besitz des Schreibers dieser Zeilen befanden (seine Brüder haben sie irgendwann demontiert, seither herrscht eisiges Schweigen bei Familienessen). Zum 15-jährigen Jubiläum präsentieren wir fünf Staunfakten zur intergalaktischen Plastikklotz-Reihe. (shy)
ZAZ CRO
HEITERE.CH
JOHN NEWMAN SHANTEL & BUCOVINA CLUB ORKESTAR
1. Gelbsucht geheilt 2003, also vier Jahre nach dem Start, erschienen erstmals Lego„Star Wars“-Figuren mit andersfarbigen Köpfen, also nicht mehr nur gelbe. Black Power, Lando Calrissian!
2. Grösser ist besser Der X-Wing wurde 2013 auf dem New Yorker Times Square aus 5'335'200 Teilen in Originalgrösse nachgebaut und ist damit das gigantischste Lego-Modell aller Zeiten.
ALEX HEPBURN
4. Prahlen mit Zahlen
ADRIAN STERN
Seit 1999 wurden über 190 Millionen Lego-„Star Wars“Boxen verkauft. Diese beinhalten mehr als 300 verschiedene Sets und über 600 unterschiedliche, neu kreierte Minifiguren. Von den zugehörigen vier Videospiel-Teilen wurden übrigens insgesamt mehr als 21 Millionen Exemplare abgesetzt.
GROSI’S GIGANTENSTADL SKOR
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-Jubiläum von
Wars“
3. Klasse Masse Laut brickset.com sind sechs der zehn Lego-Sets mit den meisten Teilen „Star Wars“-Modelle, von denen der Ultimate Collector's Millennium Falcon mit 5'197 Klötzchen das potenteste ist. Angeführt wird die Top 10 jedoch vom Taj Mahal mit 5'922 Teilen.
5. Kein Ende in Sicht 2014 erscheinen insgesamt 28 neue „Star Wars“Legosets, darunter der AT-AT, den wir ganz dringend haben wollen. Falls jemand von Lego das hier liest, unsere Adresse lautet Sihlhallenstrasse 19 in 8004 Zürich, wir lieben euch, danke, tschüss!
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mit dem imperialen Angriff auf Kashyyyk aus „Episode III“ Zum Mitmachen eine E-Mail mit Betreff „Chewie“ und Ihrer kompletten Postadresse an win@rockstar.ch schicken. Street Parade-Guide 2014 – Die erste Ausgabe aus dem Chreis Cheib # 114 RCKSTR MAG.
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HIT THAT
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Das Love Mobile für Schnauzträger
Wer hat nicht schon als kleiner Hosenscheisser von einem eigenen Lastwagen geträumt? Mit unserer Auswahl an Zugmaschinen schleppen Sie garantiert mehr ab, als ein paar übermüdete Raverinnen am Sonntagmorgen nach der Street Parade. (vlct)
Scania G410 Euro 6 Der Umweltfreundliche Das G im Namen des neuen LKWs vom Traditionsunternehmen Scania aus dem schwedischen Södertälje steht für „Greenline“: Dank seinem durchschnittlichen Verbrauch von 23,3 Litern Diesel pro 100 km und der niedrigen CO2-Emmisionen (743 g/km) erhielt der G410 kürzlich die Auszeichnung „Green Truck 2014“. Damit beeindrucken Sie auch die konservativsten Fernverkehr-Gegner und alternden Hippie-Mamis, sprich: Bastien Girod. Leistung: 410 PS Drehmoment: 2150 Nm Motor: Sechszylinder Diesel Hubraum: 9,3 Liter Preis: 120'000 CHF
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Volvo VNX Heavy Hauler Der amerikanische Traum Seit 2002 zeigt Volvo auch in Nordamerika, was man aus ordentlichem Schwedenstahl alles herstellen kann. Das Aussehen der Sattelzugmaschine ist den aus Film und Fernsehen bekannten amerikanischen Trucks nachempfunden und mit dem Kraftprotz können bis zu 56,7 Tonnen bewegt werden – damit liesse sich sogar Ihre Mutter mal wieder standesgemäss ausführen. Leistung: 600 PS Drehmoment: 2780 Nm Motor: Achtzylinder Diesel Hubraum: 16 Liter Preis: k.A.
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Renault T-Truck Der Renntaugliche Wer schon immer etwas fahren wollte, das wie ein Transformer vor der Verwandlung aussieht, ist bei der neuen T-Truck-Reihe von Renault genau richtig aufgehoben. Wem das Flaggschiff des französischen Schwerverkehrs immer noch zu unspektakulär ist, holt sich die getunte Version von Jumbo Fischer mit mehr Lichtern als jedes Street-Parade-LoMo. Leistung: 520 PS Drehmoment: 2550 Nm Motor: Sechszylinder Diesel Hubraum: 12,8 Liter Preis: auf Anfrage
Waidmannsheil!
Nach seiner Scheidung von Gwyneth Paltrow kehre er dem Vegetarismus wahrscheinlich den Rücken, erläuterte der ColdplayFrontmann Chris Martin im britischen Radio und ergänzte: „Ich würde aber nur essen, was ich selbst töten könnte – einen Fisch zum Beispiel, aber keine Giraffe.“ Man wird uns deswegen vermutlich Selbstüberschätzung ankreiden, aber auf unserem Speiseplan stehen demfall neu Blauwal und Tyrannosaurus Rex.
Hey Girl, fuck you!
„The Notebook“-Regisseur Nick Cassavetes hat ausgeplaudert, dass die beiden Hauptdarsteller Ryan Gosling und Rachel McAdams am Set der 2004er Schnulze, die beiden zum Durchbruch verhalf, so schlecht miteinander auskamen, dass Gosling von Cassavetes verlangte, McAdams zu feuern. Nach einer Aussprache vertrugen sich die beiden wieder, aber hören Sie das? Das ist das kollektive Klirren von Millionen Herzen all der Meitli, deren Auffassung von Liebe nach dieser Meldung nie mehr dieselbe sein wird.
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THEMA
Street Parade 2014 Enjoy The Dancefloor – And Save It Musik ist Eskapismus, Musik ist Geschäft, Musik ist eine Ausdrucksmöglichkeit – vor allem aber ist Musik zum Geniessen da. Darum geht's bei der 23. Ausgabe der Street Parade, der grössten Techno- und House-Parade der Welt. Aber auch darum, diesen Genuss zu erhalten bzw. nachhaltig zu geniessen, schliesslich wollen wir nach der 23 mindestens die nächste Primzahl erleben, also die 29. Street Parade im Jahr 2020. Doch zunächst konzentrieren wir uns auf dieses Jahr und damit erneut auf das Beste an elektronischer Tanzmusik, das momentan aus nationalen und internationalen Boxen schallt. von Schimun Krausz
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amit das gleich von Anfang an klar ist: Die Street Parade 2014 tuckert ausnahmsweise am ersten statt wie sonst üblich am zweiten Samstag des Monats durch Zürich – nicht, dass Sie am 9. August dann ganz alleine auf dem Bellevue raven, während die Passanten verständnislos den Kopf schütteln. Der Grund dafür ist die Leichtathletik-EM, die zwar erst am 12. August startet, aber vorher schon mit der Errichtung des House Of Switzerland plus City Festival auf dem brandneuen Sechseläutenplatz beginnen muss, damit man in der Stadt auch mitbekommt, dass drüben im LetzigrundStadion Runden gelaufen und Speere geworfen werden. Was fürs Auge, was aufs Ohr Macht aber nix; denn am 2. August sind Sie dafür schon ordentlich eingefeiert und/oder entspannt vom Nationalfeiertag, weshalb es Ihnen noch leichter fallen sollte, sich im Farben- und Klangmeer der 2014er Street Parade zu verlieren. Für die schrille Optik sorgen neben den – je nach Wetter bis zu einer Million – Teilnehmern die knapp 30 Love Mobiles, die der Parade ihren Namen geben; vom Frascati beim Utoquai aus rollen die zu Dancefloors umgebauten Lastwagen ab 14 Uhr ums Zürichseebecken bis zum Ziel im Hafendamm Enge des Mythenquais. Der Sound kommt ab 13 Uhr nicht nur von ebendiesen LoMos, sondern auch von insgesamt sechs entlang der Route verteilten Bühnen, die vom Mainstream
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(Center Stage) über Frischfleisch (Swiss Innovations Stage) bis zum Kult (Opera Stage) ziemlich alles abdecken, was das Herz von Anhängern der elektronischen Tanzmusik begehrt. Wir nehmen Sie an der Hand Auf den folgenden Seiten erläutern wir alles Wissenswerte zur diesjährigen Street Parade, geben einen Überblick über alle Love Mobiles und Bühnen und stellen die wichtigsten der insgesamt (LoMo-DJs eingerechnet) mehr als 200 Musikmacher grösser vor. Und ein bisschen weiter hinten im Heft sehen Sie, wo in der Stadt die Party weitergeht, nachdem um Mitternacht auf den Stages die Musik verstummt ist. Wir wünschen Ihnen jetzt schon viel Spass und sehen uns dann auf der Strasse, ja?
Samstag, 2. August 2014 ab 13:00 am Zürcher Seebecken
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ROCKSTARS
Das Motto
Die Hymne
Wir schauen uns den diesjährigen Leitspruch „Enjoy The Dancefloor – And Save It“ mal etwas genauer an. (alf)
Über den offiziellen Street-Parade-Song wird jedes Jahr gestänkert, aber die 2014er Hymne „Enjoy The Dancefloor“ musste noch weiter unten durch als die meisten ihrer Vorgänger. „Das soll Techno sein! Wollt ihr uns verarschen, ich geh sicher nicht an die Street-Parade“ (sic), entrüstete sich etwa ein Tilllate.ch-User nach Bekanntgabe der Nummer.
Nachhaltigkeit. Ein Wort, das man eigentlich mehr mit ökologischen Belangen in Zusammenhang bringt. Alles muss heute nachhaltig sein und alles, das mit diesem Prädikat beklebt ist, gilt als unbedenklich und vertrauenswürdig. Aber was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich? „Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur RessourcenNutzung, bei dem die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften, der Stabilität und der natürlichen Regenerationsfähigkeit des jeweiligen Systems im Vordergrund steht“, weiss Wikipedia. Nachhaltigkeit ist also beileibe nicht nur auf ökologische Belange anwendbar, sondern auf sämtliche Bereiche des Lebens, die es wert sind, erhalten, gepflegt und nicht zuletzt auch geschützt zu werden – also auch auf die Clubkultur. In diesem kreativen Biotop ist in den letzten ca. dreissig Jahren das Musikgenre entstanden, das heute einen Grossteil der Popkultur beherrscht; hier stammen die Ideen und Geniestreiche her, welche die gesamte letzte Generation bewegt haben und hier werden wohl auch künftig all die Impulse herkommen, welche die kommende Generation inspirieren. Dieses Biotop gilt es zu erhalten und vor schädlichen Einflüssen zu bewahren. Es müssen wieder Grenzen abgebaut werden, damit der Kreativstrom frei fliessen kann; es müssen Brücken gebaut werden, die früher mal da waren, aber mittlerweile von allzu viel GenrePuritanismus, Neid und überflüssigen Scheuklappen hinweggespült wurden und das interaktive Miteinander, die fruchtbare Kommunikation, sollte wieder verstärkt in den Fokus rücken.
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Also: Nicht einfach nur hingehen und feiern, egal wozu, zu was und ohne den Kopf einzuschalten, sondern immer auch die Qualität und die eigene Neugierde zelebrieren. Und: Vielleicht einmal weniger ein Set irgendeiner Topless-DJane besuchen und sich lieber im Netz Produktionen, Edits und Remixes junger und talentierter Musiker anhören und dann abwägen, welchem man am kommenden Wochenende die Ehre erweist; denn informierte Füsse tanzen besser!
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Nun, einen Techno-Track zu produzieren war sicher nicht das Ziel des Zuger Produzenten Mike Schuhmacher, dessen Komposition schliesslich aus über 100 Einsendungen auserkoren wurde; eine Street-ParadeHymne sollte nämlich das aktuelle Geschehen in der elektronischen Musik berücksichtigen und gleichzeitig radiotauglich sein, weil damit die Veranstaltung beworben werden muss – die hörbare Anlehnung an Aviciis Welthit „Wake Me Up“ unterstreicht das. Essentiell ist, dass die Hymne zwar die Street Parade repräsentiert, aber nicht deren Musikprogramm wiederspiegelt; denn für den Sound sind neben den sehr unterschiedlichen Acts auf den Bühnen hauptsächlich die Betreiber der Love Mobiles verantwortlich, deren DJs alles von Remember-Trance über Jumpstyle bis zu Goa abdecken und damit wie jedes Jahr für alle Besucher was in petto haben. „Die Remixer werden's schon noch schaukeln“, steht in einem Hymnen-Kommentar auf Tagesanzeiger.ch, der ins Schwarze trifft: Wer auf Big-Room-EDM steht, greift zum Remix von Mr. Da-Nos und David May, Frank Dueffel macht eine Trance-Nummer draus, Johnny Roxx näht „Enjoy The Dancefloor“ ein Progressive- und Animal Trainer schneidern dem Track ein DeepHouse-Gewand. Vielleicht hat Schuhmacher nicht den Song abgeliefert, den die Allgemeinheit erwartete (falls diese überhaupt weiss, was sie will), aber auf jeden Fall sorgte er für eine gelungene Remix-Vorlage. Wer trotzdem nicht zufrieden ist, sollte sich in der SoundCloud des Produzenten mal den Millennium Edit seines eigenen Tracks anhören und merkt dann, dass das Ganze weitaus schlimmer (und Scooter-iger) hätte klingen können.
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► SoundCloud.com/syntheticproductions
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Der Electronic Music Track
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Neben der mit 2'000 Stutz dotierten Hymne wählt die SwissTrack-Jury auch den Electronic Music Track 2014, für dessen Schöpfer es gar 5'000 Franken Fördergeld gibt. Eingesackt hat diese das in Hamburg wohnhafte, aus einer Belgierin und einem Winterthurer bestehende Pop-Duo Pixie Paris mit seinem Beitrag, dem Balkan-Gypsy-Dance-Song „Es rappelt im Karton“.
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STREET PARADE
Die Bühnen
Ursprünglich eher noch Beilage zu den Mobiles, sind die Bühnen längst gleichberechtigte Hauptspeise, sozusagen die absolut akzeptable Alternative für Menschen, die die sich sich während während des des Tanzens Tanzens gerne gerne an an Ort Ort und und Stelle Stelle bewegen. bewegen. Auch Auch in in diesem diesem Jahr Jahr dürfen dürfen sich sich Stage-Fetischisten Stage-Fetischisten auf auf jede jede Menge Menge Knackiges Knackiges aus aus fähiger fähiger Hand Hand freuen. freuen. (alf/shy) (alf/shy) Noch Noch nie nie zuvor zuvor waren waren die die Street-Parade-Bühnen Street-Parade-Bühnen derart derart erstklassig erstklassig besetzt besetzt und und nicht nicht nur nur das: das: Sie Sie bieten bieten einen einen repräsentativen repräsentativen Querschnitt Querschnitt durch durch das das aktuelle aktuelle Geschehen Geschehen in in den den Zürcher Zürcher Clubs Clubs –– hier hier sind sind nicht nicht nur nur viele viele der der aktuell aktuell wichtigsten wichtigsten Schweizer Schweizer Jockeys Jockeys am am Werk, Werk, sie sie stammen stammen auch auch aus aus den den unterschiedlichsten unterschiedlichsten Ecken, Ecken, von von tiefenundergroundig tiefenundergroundig bis bis hin hin zu zu ultrablingbling. ultrablingbling. Wer Wer sich sich also also einen einen Überblick Überblick über über das das aktuelle aktuelle Geschehen Geschehen unter unter Schweizer Schweizer Discokugeln Discokugeln verschaffen verschaffen möchte, möchte, braucht braucht sich sich nicht nicht ein ein paar paar Wochen Wochen lang lang durch durch dutzende dutzende Clubs Clubs im im Land Land zu zu boxen; boxen; ein ein paar paar Stunden Stunden Bühnenwatching Bühnenwatching an an der der Parade Parade und und man man ist ist wieder wieder auf auf dem dem Laufenden. Laufenden.
Frascati / Utoquai
Opening & Warm-up Letztes Letztes Jahr Jahr spielten spielten die die Hit-Zwillinge Hit-Zwillinge NERVO NERVO auf auf der der Hauptbühne, Hauptbühne, wo wo sich sich die die Friends Friends Of Of Streetparade Streetparade offenbar offenbar in in sie sie verliebten; verliebten; denn denn 2014 2014 holen holen sie sie das das Duo Duo auf auf ihr ihr Love Love Mobile, Mobile, taufen taufen dieses dieses in in NERVO NERVO Nation Nation um um und und lassen lassen Mim Mim und und Liv Liv die die Parade Parade eröffnen. eröffnen. Üben Üben Sie Sie dafür dafür schon schon mal mal das das Zeigefinger-Daumen-Herzli. Zeigefinger-Daumen-Herzli.
Samstag, Samstag, 2. 2. August August 2014 2014 13:00 13:00 –– 24:00 24:00
Bürkliplatz: MainStage
Bellevue: MainStage
Center Stage
Opera Stage
Die Die Bürkliplatz-MainStage Bürkliplatz-MainStage wartet wartet gleich gleich mal mal mit mit einem einem Riesenknaller Riesenknaller auf: auf: Robin Robin Schulz, Schulz, aktueller aktueller Kaiser Kaiser der der Hitparaden Hitparaden und und erster erster Deep-Houser Deep-Houser des des deutschdeutschsprachigen sprachigen Europas, Europas, feiert feiert hier hier seine seine Street-Parade-Bühnenpremiere. Street-Parade-Bühnenpremiere. Er Er teilt teilt sich sich die die Stage Stage mit mit Adriatique, Adriatique, den den Zürcher Zürcher Überfliegern, Überfliegern, die die mittlerweile mittlerweile gar gar in in New New York York zu zu den den angesagtesten angesagtesten Acts Acts zählen zählen (Cityfox (Cityfox Experience). Experience). Komplettiert Komplettiert wird wird der der Center-StageCenter-StageReigen Reigen vom vom kongenialen kongenialen Stimming, Stimming, dem dem vorwärtsvorwärtstreibenden treibenden Duo Duo Pan-Pot Pan-Pot und und dem dem Roger Roger Federer Federer der der Schweizer Schweizer Electronica, Electronica, dem dem Romand Romand Luciano Luciano (Bild). (Bild).
Das Das Line-up Line-up der der zweiten zweiten HauptHauptbühne bühne wird wird mit mit Paul Paul van van Dyk Dyk von von einem einem der der ganz ganz Grossen Grossen der der deudeutschen tschen DiscokugelDiscokugelHistorie Historie angeführt. angeführt. Dem Dem Grossmeister Grossmeister der der Flächen Flächen steht steht ein ein Artist-Roster Artist-Roster zur zur Seite, Seite, das das mit mit Sets Sets von von Stefan Stefan Dabruck, Dabruck, Twoloud, Twoloud, Fedde Fedde Le Le Grand Grand (Bild), (Bild), Moguai, Moguai, Hard Hard Rock Rock Sofa, Sofa, Deniz Deniz Koyu, Koyu, Danny Danny Ávila Ávila und und Generation Generation Wild Wild (Koyu (Koyu und und Ávila) Ávila) musikalisch musikalisch zwar zwar bunt bunt gemischt gemischt ist, ist, aber aber dennoch dennoch sehr sehr kompakt kompakt daherkommt. daherkommt.
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Die erste erste Ausgabe Ausgabe aus aus dem dem Chreis Chreis Cheib Cheib –– Street Street Parade-Guide Parade-Guide 2014 2014 114 Die RCKSTR MAG. MAG. 114 18 RCKSTR ##
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STREET PARADE
Die Compilations Ob Ob Sie Sie sich sich nun nun möglichst möglichst umfassend umfassend auf auf die die 2014er 2014er Street Street Parade Parade vorbereiten vorbereiten wollen wollen oder oder danach danach noch noch ein ein Weilchen Weilchen in in Erinnerungen Erinnerungen schwelgen schwelgen möchten möchten –– die die vier vier offiziellen offiziellen Compilations Compilations sind sind randvoll randvoll mit mit nationalem nationalem wie wie internationalem internationalem Szeneschaffen Szeneschaffen und und für für jeden jeden Möger Möger elektronischer elektronischer Musik Musik eine eine Anschaffung Anschaffung wert. wert. Das Das Berner Berner Dance-Duo Dance-Duo Flava Flava & & Stevenson Stevenson hat hat die die Haupt-Compilation Haupt-Compilation –– angeschrieben angeschrieben mit mit „Official „Official House“ House“ –– der der diesjährigen diesjährigen Stripi Stripi zusammengestellt zusammengestellt und und bewegt bewegt sich sich darauf darauf von von Aviciis Aviciis grossartigem grossartigem „Lay „Lay Me Me Down“ Down“ über über eigene eigene Tracks Tracks bis bis zu, zu, naja, naja, Luca Luca Hänni Hänni und und Christopher Christopher SS eben. eben.
Kongresshaus
Swiss House Sounds
Limmatquai
Swiss Innovations Stage Das Das ist ist die die Bühne Bühne der der Zukunftsorientierten Zukunftsorientierten Schweizer: Schweizer: Sebastian Sebastian Carter, Carter, Dani Dani Nydegger Nydegger (Bild), (Bild), Delakeyz, Delakeyz, Phoebus Phoebus Creative, Creative, Nicolaj, Nicolaj, Dorian Dorian und und die die MITA-Agency-Artisten MITA-Agency-Artisten Herr Herr Vogel, Vogel, Fat Fat Sushi Sushi und und Jimi Jimi Jules Jules teilen teilen sich sich 100 die die Spielzeit Spielzeit mit mit den den Electronic-MusicElectronic-Music95Track-2014-Gewinnern Track-2014-Gewinnern Pixie Pixie Paris. Paris. 75
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Hier Hier werden werden vor vor allem allem Freunde Freunde des des breit breit gefächerten gefächerten Clubmusikantentums Clubmusikantentums in in Verzückung Verzückung versetzt: versetzt: Der Der ehemalige ehemalige Tranceleader Tranceleader und und jetzige jetzige EDM-Anführer EDM-Anführer Dave202, Dave202, der der Youngster Youngster Avesta, Avesta, der der welsche welsche Grandseigneur Grandseigneur Mirko Mirko Loko, Loko, der der Züri-Chef Züri-Chef von von usgang.ch usgang.ch Ray Ray Douglas, Douglas, HymnenHymnenLieferant Lieferant Schuhmacher, Schuhmacher, Gil Gil Everest, Everest, Dimitri, Dimitri, Jorven, Jorven, der der Sympathieträger Sympathieträger und und BazingaBazingaMacher Macher (Kaufleuten) (Kaufleuten) Whiz Whiz Kid, Kid, Cem, Cem, der der Durchstarter Durchstarter DJ DJ Cruz Cruz und und der der spektakuläre spektakuläre Johnny Johnny Roxx Roxx (Bild) (Bild) feat. feat. Cliqme Cliqme wechwechseln seln sich sich hier hier am am Equipment Equipment ab. ab.
Stadthaus / Bürkliplatz
Zurich Sound Stage Jede Jede Menge Menge Zürcher Zürcher Lokalkolorit Lokalkolorit wumwummert mert auf auf dieser dieser Bühne: Bühne: Bassbüro, Bassbüro, After After Grauer Grauer && Phil Phil Z'Viel, Z'Viel, Look Look Like, Like, Pablo Pablo Einzig Einzig (Bild) (Bild) und und Smash Smash FX FX repräsentieren repräsentieren (zusammengenommen) (zusammengenommen) ca. ca. 100 100 Jahre Jahre Zürcher Zürcher Nachtlebengeschichte Nachtlebengeschichte und und klingen klingen dennoch dennoch frisch frisch wie wie die die Amsel Amsel am am Morgen. Morgen.
Johnny Johnny Roxx Roxx zollt zollt den den Hitparaden Hitparaden Tribut Tribut und und drückt drückt mit mit dem dem „Official „Official EDM“-Sampler EDM“-Sampler von von Track Track Eins Eins an an voll voll aufs aufs GasGaspedal. pedal. Auch Auch der der Zürcher Zürcher mixt mixt eigene eigene KompositiKompositionen onen rein, rein, weswegen weswegen wir wir ihn ihn für für seinen seinen Totalausfall Totalausfall „Big „Big Booty Booty Gal“ Gal“ gerne gerne ohrfeigen ohrfeigen würden. würden. Nennen Nennen Sie Sie uns uns Trendhinterherhechler, Trendhinterherhechler, aber aber die die „Official „Official Deep Deep House“-Compilation House“-Compilation ist ist auch auch 2014 2014 unser unser Favorit. Favorit. Was Was das das Limmatstädter Limmatstädter Duo Duo Animal Animal Trainer Trainer anfasst, anfasst, wird wird einfach einfach zu zu hörbarem hörbarem Gold Gold und und mit mit andhim, andhim, Niko Niko Schwind Schwind und und Adriatique Adriatique versammelt versammelt es es ein ein paar paar unserer unserer momentan momentan liebsten liebsten Knöpflidreher. Knöpflidreher. Als Als er er Teil Teil der der Raves Raves der der frühen frühen 1990er 1990er war, war, waren waren die die einzigen einzigen Töne, Töne, welche welche die die drei drei anderen anderen CompiCompilation-Zusammensteller lation-Zusammensteller von von sich sich gaben, gaben, KackgeKackgeräusche räusche in in frischen frischen Windeln Windeln –– höchstens: höchstens: DJ DJ Dream Dream zeichnet zeichnet sich sich für für die die „Official „Official Trance“Trance“Scheibe Scheibe verantwortlich verantwortlich und und gibt gibt sich sich dabei dabei trotz trotz seines seines fortgeschrittenen fortgeschrittenen Szenealters Szenealters angenehm angenehm modern. modern.
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STREET PARADE
Die Love Mobiles
Wir verlosen 1x2 Plätze auf dem
Knapp 30 Cliquen, Unternehmen und Vereine haben hunderte Stunden und tausende Franken NERVO Nation Mobile! Zum Mitmachen eine E-Mail mit (ausser die Österreicher, die haben wohl mit Euros bezahlt) investiert, um an der Street Betreff „Down Under“ und Parade mit ihrem Love Mobile die staunenden Blicke des Fusstanzvolks auf sich zu ziehen. Foto an win@rockstar.ch Auf dieser Seite steht, wer und was Sie bei welcher fahrenden Disco erwartet. (zeter/shy) schicken.
Name
Musikstil
Kanton
Mitfahr-Tickets
Motto
Djs
Aurora And HeavensGate
Trance, Progressive
Tessin
auroramusic.org
Emotions In The Sky
Woody van Eyden, Maarten de Jong, Mark van Fearix, Alpha-Dog
Beach Love
Deep-, Vocal-, Mode-House
Solothurn beachlove.ch / beachlove-shop.ch Beach Love
Deep Never Sleep
Deep-, Tech-, normaler House Solothurn info@beattown-records.ch
Bionic Events
EDM
Aargau
Tito Torres And Friends
House
Hands Up United
Hands-up, Jumpstyle
Jamie Lewis, Marco Berto, Le Baron
Deep Never Sleep
Lee van Dowski, Mr. Mike, Rolf Imhof, Andri, Geronimo, Terry Pardini, James Mc Hale, Sticka
(zum Drucktermin keine Infos)
(noch keine Infos)
(zum Drucktermin noch keine Infos)
Zürich
thelovemobile.ch
Music Is The Answer
Tito Torres, Sam, George Lamell, Embargo
Aargau
handsupunited.ch
Hands Up United
Megastylez, Ti-Mo, Dan Winter, X-Cess!, Restlezz, JaK, SonicTunez vs. Tripple-O, Kellogz & Mfive
Daytona Event / BBElements Electro, Progressive-House,
Aargau
facebook.com/comswitzerland
Colors Of Music
G.P., C-Side, SiD E FIN, Taylor&Clarke, RO.Kit, Freakunique
Check In To Deluxe Clubbers Airline
Tech-, Deep-, Electro-House, EDM, Minimal
Bern
deluxeclubbers.com
Airplane / Check In To Tomcat, Micha Moor, Wildcut, Sonny Vice, Zoc Deluxe Clubbers Airline
Amato's Love Mobile
EDM, Clubstyle
Österreich streetparade@djamato.com
Hard Music Association
Crossbreed, Industrial, Experimental, Hardcore
Zürich
(zum Drucktermin nicht bekannt) I Wanna Be A Hippie
alle tbc: The Panacea, Dub Elements, The Hardway, RTC
Tekkno Town
Deep-, Tech-House, Minimal
Bern
facebook.com/tekknotown
Tekkno Town Wonderland
AKA AKA, Daniel Portman, Daniele Petronelli, Marcel Vivo, Maka, DJ Faith, Enrico Valenti, KlangfabriK, Lukii, Tom Blake, C-Flow, Marion K, Forsition
Juice Mobile
Progressive-, normaler Trance
Tessin
streetparadeglobaljuice.ch
Hypnotic Show
Anthony S, Bo51, Final-X, Juice-Haus-DJs
Groovemusic Management & Travel4Young
Progressive-House, OldSchool, EDM
Zürich
(zum Drucktermin nicht bekannt) (zum Drucktermin nicht Remady & Manu-L, Sachi Toyama und mehr bekannt)
2. Akt, 4. Akt & Akt
Deep-, Tech-, normaler House Zürich
Abflug Berlin
House
IG Safetycar
(Remember-) Trance
Masters Of EDM
Amato, Satzy, S-Brothers
2akt.ch
Vo Züri – Für Züri
Elektroschneider, Niall Redmond, Mark Faermont, Danny Coleman, Alex Austin, Coast, Primero
Bern
abflugberlin.ch
We Fly High
Kellerkind & Special Guest by Stil vor Talent, Tonic, Lucas Monème, Satino
Techno, Minimal, Tech-, normaler House
Zürich
safetycar.ch
We Keep On Moving!
Tanja La Croix, The Beatrockers, Nave, B.K., Da Miro, Joe Ferretti, Myke L. & R2K, Zak Poem
Unleashed
House
Zürich
tipo.ch/k3
Fit & Fabulous
Me&My Monkey, Housetier, Jair&Tierrez, Leventino, Ben Bailey, Janiz
Mr. Da-Nos / LeeRoy / Beach-Club
House, Electro, EDM
Zürich
lovemobile2014.ch
One Nation
Mr. Da-Nos, LeeRoy, Swen May
Orbit Events
Dutch-, neuer Trance, EDM
Zürich
orbitevents.ch
Himmel, Wolken
Bynomic, Dave202 und mehr
Carol Fernandez
Deep-, TRPP-, normaler House, Electro
Bern
djcarol-fernandez.com
The Big Bang Lovemobile Theory
Carol Fernandez und mehr
Pat Farrell / Robin Tune / EDM, House, Progressive Jay Villas / Dukes Restaurant
Zürich
(bereits ausverkauft)
Neon & White
Pat Farrell, Robin Tune und mehr
Sector-Beatz And Bass Addicts Hard-, Rawstyle, Hardcore
Bern
sector-beatz.com/streetparade
House Of Insanity
Philippe Rochard, Rebourne, Bäm Bäm, Lady Tom, Miss Flower, Hardstyle Rockerz, Dark Headz, Brainquake, BBH, Piranattack
Swiss Hardstyle Mafia
Hard-, Rawstyle
Aargau
hardstyle-mafia.ch
Swissness
Crypsis, FlowBoy, Technology, D-Joker, Nanotek, Doctor P., Infected Mind, Q-Randy, M-CKAY
Together Strong
Trance, Progressive
Waadt
Ticketino.ch / Facebook
Music Unites
Max Graham, Protoculture, Madwave, Scare, Solid N.R.G., Sonoro, Wik
Tanzendemuecken.com
Trance, Progressive-House
Basel
tanzendemuecken.com
10 Colorful Years
Dream, Seven, Cozmo, Davepermen
Top Sound Boomerang
Electro, House
Zürich
boomerangbar.ch
Australian Style
S-Code, Carry Luke, Alan Smittee, Be-Pack, M-Style, Jacques Deluxe, LeeJosha
NERVO Nation Mobile
NERVO-Sound
Zürich
friends-of-streetprade.ch
(Weiss und Neon)
NERVO und mehr
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Vuuv Experience.de / Rebirth 13
Psy-Trance, Goa
Zug
(zum Drucktermin nicht bekannt) Go(a) With The Flow!
Liquid Soul, Jackomo, Infx Madhu Patra, Beat Herren, Hanzo, Scotty, Creator
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STREET PARADE Channel X
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Animal Trainer
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Stil-vor-Talent-Labelgründer Oliver Koletzki
Stil vor Talent
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Liebe für die Limmatstadt Das geschmacksbildende Berliner Label Stil vor Talent bekennt sich zur Street Parade und fährt am 2. August mit LoMo plus grosser Afterparty auf. von Alex Flach
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ie Alte Kaserne wird nach der Street Parade zur Arena für die Abflug-BerlinParty. Hinter diesem Anlass stehen zum einen der Berner Veranstalter und Clubbetreiber (Via Felsenau) Lorenz Misteli, zum anderen die Lautmacher und House-Innovatoren des Berliner Labels Stil vor Talent um Oliver Koletzki. Warum sie ihre Party ausgerechnet Abflug Berlin taufen, erklären sie gleich selbst. Bröckelnde Fassade „Berlin hat alles, wovon eine Stadt nur träumen kann: Sie ist spontan, aufregend, offen und kosmopolitisch; sie lebt von Künstlern und kreativen Köpfen. Die deutsche Hauptstadt ist reich an bunten und lebendigen Vierteln, die alle über einen ureigenen Charme verfügen und auf ihre Art einzigartig sind“, so die Veranstalter. Nun ist das doch ziemliches Promogesülze, etwas gar schwülstig formuliert und lässt sich zudem von ziemlich vielen Städten behaupten. Abseits davon leidet Berlin nämlich unter einer grassierenden Gentrifizierung, mehr noch als andere Städte; erst wurden die genannten Kreativköpfe aus Berlin Mitte verdrängt, dann aus dem Prenzlauer Berg und mittlerweile haben sie auch in Friedrichshain so langsam ihre Sachen gepackt. Die Freiräume werden immer rarer und an ihre Stelle treten Wohnsilos für Begüterte oder schimmernde Bürotürme irgendwelcher Weltkonzerne – der Lack blättert in letzter Zeit doch etwas. Dennoch verfügt die Stadt an der Spree nach wie vor über die wohl aufregendste und innovativste Electronica-Szene der Welt und mit dem Watergate, dem Ritter Butzke, dem Berghain und vielen weiteren Clubs über eine Szene, die das Gros der
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anderen Weltstädte weit hinter sich lässt. Einer der Motoren dieser Clubbing-Metropole ist seit nunmehr acht Jahren Stil vor Talent, das Label von und um Oliver Koletzki. 2005 rief der Meister diese Marke ins Leben und seither hat sie einen unvergleichlichen und steilen Aufstieg hinter sich gebracht. Berlin macht's mit Zürich Koletzki verfügt nicht nur über reichlich Produktions- und Kompositionstalent, er nennt auch einen untrüglichen Riecher, was neue Talente und Strömungen im Bereich der Clubmusik betrifft, sein Eigen: Egal, welcher Hype-Zug gerade vorbeifährt, Kolektzki und sein Label zählen immer zu den ersten, die neue Trends aufzugreifen und für sich zu adaptieren wissen. Stil-vor-TalentGalionsfiguren wie Möwe, Niko Schwind, HVOP, der Solothurner Kellerkind, Niconé und viele mehr zählen längst selbst zu den Federführern der deutschen House-Community; zu den Machern, die das Genre vorantreiben und dadurch dafür sorgen, dass Berlin auch weiterhin ganz vorne mitspielt. Dass die Stil-vor-Talentler ein ausgeprägtes Faible für Zürich hegen, beweisen nicht nur die regelmässigen Limmatstädter Sets des Label-Gründers und seiner -Exponenten, sondern auch der Umstand, dass das Zürcher Vorzeige-Duo Animal Trainer auf SvT veröffentlicht (aktuell: Debütalbum „Wide“). Diese Hingabe für Zürich gipfelt anlässlich der diesjährigen Street Parade in einem eigenen Love Mobile sowie in der der erwähnten Afterparty auf dem Areal der Alten Kaserne.
Kellerkind
Die Afterparty Neben dem Stil-vor-TalentHead-Honcho, -Erfinder und Macher Oliver Koletzki erwarten an der AbflugBerlin-Party in der Alten Kaserne weitere namhafte Jockeys wie Lexy & K-Paul, Sascha Braemer & Niconé, Kellerkind, Teenage Mutants, Tonic, Dan Caster, Channel X, Luca Torre, Deyan, Smalltown Collective, Basskontrolle, Oliver Arden und Luis Cruz die Raver. Ein überaus sonniges House-Line-up und mit Sicherheit die perfekte Brücke zwischen Umzug und einem hoffentlich ebenso sonnigen Sonntagmorgen. ► Abflug Berlin, 2.8., 21:00, Alte Kaserne (Zürich)
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► Neues Oliver-Koletzki-Album „I Am OK“ (Stil vor Talent/Vertigo/Capitol/Universal) jetzt erhältlich.
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Robin Schulz Hoch hinaus mit Deep-House Der poppige Deep-House der Stunde wird von vielen als Sell-out verschrien, doch können wir es Hitparaden-Stürmern wie Robin Schulz wirklich verübeln, wenn sie mit ihrer Musik Erfolg haben wollen? von Alex Flach 24-jährig und schon alles erreicht – was Robin Schulz anfasst, wird zu Gold, er ist der Midas des aktuellen Deep-HouseHypes, der die Charts in Europa fest im Griff hat. Und das mit diesem Namen, der kein Pseudonym ist. Früher haben sich DJs noch gefährlich oder pompös klingende Künstlernamen zulegen müssen, um Erfolg zu haben. DJ Hell, beispielsweise. Oder Westbam. Ausser natürlich, man hatte schon einen feinen Namen im Pass stehen wie Sven Väth, Richie Hawtin oder Chris Liebing. Aber Robin, Robin Schulz…
Ablauf: Hat etwas Erfolg, wird es geschmäht. Das war auch im Nachtleben so und wird, zumindest in unseren Breitengraden, wohl auch immer so bleiben. Klar sind die Sax- und Gitarren-Passagen, die von den Genre-Protagonisten so gerne eingesetzt werden, zu einem Teil repetitiv und klar sind auch Robin Schulz' Songs darauf ausgerichtet, einem breiten Publikum zu gefallen. Doch was ist falsch daran? Träumt nicht jeder Musiker/Produzent davon, von seiner Arbeit (gut) leben zu können? Dass Schulz das inzwischen kann, steht wohl ausser Frage. Selbst wenn „Kommerz-Schrott“ die Booking-Anfragen, die ihm in den Briefkasten flattern, inzwischen nicht mehr Solche Aussagen dürften ihm egal sein; von coolen Subkultur-Clubs stammen, denn auch sein aktuellster Track, der Remix von Lilly Wood & The Pricks „Prayer sondern vornehmlich von eher auf ein zahlIn C“, schoss direkt von Null auf Platz Eins reiches Publikum ausgerichteten Locations und Festivals, darunter beispielsweise die der deutschen, österreichischen und Schweizer Charts. Die Spitze der Hitparade diesjährige MAYDAY in Dortmund. hatte Schulz zuvor bereits mit seiner Überarbeitung von „Waves“ von Mr. Probz All Hail Ableton geknackt und es dürfte kein Zweifel daran Zur Welt kam der Shootingstar 1987 und bestehen, dass auch sein Debütalbum, das hat auf einem alten Technics MK2 und einem Pioneer DJM-600 die Auflegerei für die zweite Hälfte dieses Jahres angedacht ist, ebenfalls ganz vorne landen wird. erlernt. Zu Beginn seiner Laufbahn legte er Tracks von namhaften Berufskollegen wie Der aus Osnabrück stammende DJ und Produzent scheint die ultimative Hitformel Richie Hawtin, Sven Väth, M.A.N.D.Y., Lexy & K-Paul oder Booka Shade auf. Er gibt entdeckt zu haben und nutzt sie, wie es auch zu Protokoll, dass ihn all diese ihm beliebt. Der ganze Erfolg hat ihm Grössen in seinen Anfangszeiten sehr natürlich nicht nur Fans und Freunde eingebracht, sondern auch viele Neider und inspiriert haben. Ab 2007 wurde er als Veranstalter aktiv und führte mit Electrojede Menge Missgunst; in der internationalen Szene gilt seine Interpretation von schnipsel eine sehr erfolgreiche eigene Deep-House mittlerweile als No-Go, als Partyreihe. Vor fünf Jahren wiederum reifte „Kommerz-Schrott“. Das gilt natürlich nicht in ihm der Gedanke, auch eigene Songs produzieren zu wollen. Und so folgten die nur für seinen Output, sondern auch für ersten, eher minimalistisch angehauchten jenen von Klangkarussell, Klingande und Tracks, entstanden mit FL Studio und wie sie alle heissen. Es ist der altbekannte und traditionsreiche einem Edirol PCR-300 Midi Keyboard.
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Schon bald nach diesen ersten Gehversuchen als elektronischer Komponist und Produzent wandte sich Robin Schulz jenem Genre zu, das ihm zum ganz grossen Durchbruch verhelfen sollte: dem DeepHouse. Auf diesem kreativen Feld tobt sich der sympathische Deutsche vor allem mittels eines Ableton 8 aus, seinem HitWerkzeug schlechthin. Dass er sich dereinst an der Spitze der gesamten Genre-Gilde zu positionieren vermag, dürfte ihm bei den frühesten Tüfteleien nicht im Traum eingefallen sein, wobei sich seine Produktionen von Beginn weg grösster Beliebtheit erfreuten. Wahrscheinlich hätte er den ganzen Deep-House-Hype gar nicht gebraucht, um zum Chartbreaker ersten Grades zu avancieren – das Hit-Gen hat man oder man hat es nicht und Schulz hat offensichtlich mehr davon, als aktuell jeder andere. Vermutlich wäre der Osnabrücker darum auch vom Erfolg gefunden worden, hätte er sich dem Pop oder irgendeinem anderen Genre zugewandt. Ob es ihn stört, dass ihm die NightlifeCommunity seit seinen HitparadenPlatzierungen etwas die Liebe entzogen hat, wissen wir bis dato nicht. Es ist nicht anzunehmen, da er weiterhin sein Ding durchzieht und das ist gut so; denn Neid ist die höchste Form der Anerkennung. Oder anders ausgedrückt: Mitleid ist umsonst, Neid muss man sich verdienen.
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14:30 Center Stage (Bürkliplatz) ► Aktuelle Single: „Prayer In C“ mit Lilly Wood & The Prick (Choke Industry/Tonspiel/Warner) ► Weitere Sets: 9.8. Sonnentanz Festival (Jonschwil SG), 31.10. Gaskessel (Bern), 5.12. Zermatt Groove (Zermatt)
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Modeerscheinung?
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Deep-House. Man liebt ihn oder man hasst ihn. Die breite Masse liebt ihn zweifelsohne, während viele alteingesessene DJs und Produzenten dem Genre gar unterstellen, eigentlich kein DeepHouse zu sein. Es ist wohl so: Deep-House, wie ihn Robin Schulz, Klingande und Klangkarussell interpretieren, ist viel mehr Pop und damit nur bedingt klassischer Dancefloor-Sound. All diese Acts spielen denn auch im Club um einiges härter, als es ihre Hits vermuten lassen. Aber so unterm Strich lässt sich sagen: Der Sommer hatte schon üblere Soundtracks als diesen „sogenannten“ DeepHouse – man erinnere sich nur mal an Eurodance. (alf) Street Parade-Guide 2014 – Die erste Ausgabe aus dem Chreis Cheib # 114 RCKSTR MAG.
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Stimming
Klangkollektor Neben Gründer Solomun ist Stimming das wichtigste Gesicht des Hamburger Labels Diynamic, das beweist, dass relevante elektronische Musik nicht zwingend aus der Techno-Hauptstadt Berlin zu kommen hat. Und Stimming selbst zeigt, dass gute Clubmucke nicht unbedingt von einem Synthesizer stammen muss. von Schimun Krausz Der letzte Track auf seinem vor einem Jahr erschienenen, selbstbetitelten dritten Album heisst „Feeding Seagulls“ und klingt auch so: Möwengekreische, mal in der Ferne, mal nah, dazu das Rauschen des Wassers, beruhigende Ambient-Klänge und eine Frauenstimme, die findet: „Die sehen ein bisschen aus wie Tauben.“ Stimming liebt solche Aufnahmen, die durch sogenanntes Field Recording entstehen – Geräusche und Töne, die einerseits organisch und andererseits komplett einzigartig sind. Erforschen Die Möwen der Ostsee, wo der Grundstein für besagte Platte gelegt wurde, sind bei weitem nicht die abgefahrensten Sampling-Quellen von Martin Stimming, der ursprünglich aus Giessen kommt und mittlerweile in Hamburg lebt. Cola-Dosen, Kaffeemaschinen, Kinderspielzeug, Schlüssel, Murmeln, U-Bahn-Bremsen und -Türen, Abfalleimer, Kleingeld und ein IKEA-Pizzaschneider haben auch schon ihren Weg auf Veröffentlichungen des Deutschen gefunden. Auf seinem 2011 erschienenen zweiten Album „Liquorice“ (dt. Lakritze) trieb er dieses Prinzip auf die Spitze und zeigte sich so experimentell, dass höchstens noch der angedeutete Rhythmus an sowas wie Musik erinnerte; die neueren Releases sind nun sowas wie ein Kompromiss aus künstlerischer Entfaltung und Ohr- sowie Clubtauglichkeit. Kürzlich begleitete das Vice-Musikportal
Noisey Stimming auf KlangErkundungstour, wo der Produzent erklärte, warum er stets auf der Suche nach dreckigen neuen Tönen sei: „Elektronische Tanzmusik ist häufig Dose, ja? Und ich hau ein bisschen Erde in die Dose.“ Danach huschte er in einer Orgelwerkstatt herum, bewaffnet mit Stereomikrofon, Aufnahmegerät und Kopfhörer, klopfte auf die Konstruktionen und jagte die Geräusche wie ein Kätzchen den Punkt eines Laserpointers. Dasselbe später in einem Plattenpresswerk, wo ihn selbst das Zischen einer Pressluftpistole in kindliche Aufregung versetzte.
beherrscht, übt das Ungewöhnliche solch einen Reiz auf ihn aus. „Es macht mir Spass, etwas Unübliches zu machen“, verriet er dem deutschen DJ Mag und fügte an, dass es allem voran starke Emotionen seien, die ihn kreativ werden lassen: „In welche Richtung [diese gehen], ist eigentlich egal. Obwohl ich in der Vergangenheit bevorzugt düstere Emotionen ausgedrückt habe.“ Auf der Bühne gibt sich Stimming ebenfalls nicht mit dem Standard zufrieden, weshalb er nie DJing betreibt, sondern stets live spielt; die Tracks kommen nicht ab Band, sondern werden von ihm jeweils aus zuvor präparierten Stücken zusammengesetzt. „Dazu nehme ich noch einen echten Synthesizer mit“, ergänzt er im selben Interview, „mit dem ich auf die Tracks wie mit einem Pinsel Akzente setzen kann.“ In vergangenen Jahren hatte er zudem vermehrt ein Live-Drumkit dabei, mit dem er seine Drum'n'Bass-lastigeren Sets zusätzlich intensivierte – wir dürfen also gespannt sein, womit er an der Street Parade auffahren wird.
Erweitern Diese Obsession mit organischen Klängen kommt wohl auch von der klassischen Musikausbildung Stimmings, der im zarten Alter von zehn Jahren bereits die Geige, das Klavier und das Schlagzeug beherrschte. Mit 15 packten ihn das Vinyl-Sammelfieber und die Kompositionen von DJs wie Sven Väth und Chris Liebing, weshalb er später in Hamburg am SAE (School of Audio Engineering) den Kurs „Electronic Music Production“ belegte. Wir wollen niemanden schlechtreden (ausser DJ Antoine, den dafür bei jeder sich bietenden Gelegenheit), aber an Martin Stimmings fundierte theoretische wie praktische Ausbildung kommt wohl 20:30 Center Stage (Bürkliplatz) kaum ein anderer Produzent im Bereich der elektronischen Musik heran und ► Neue EP „Southern Sun“ (Pampa) jetzt erhältlich. gerade weil er das Bekannte so sehr
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ROCKSTARS
Pan-Pot
21:30 Center Stage (Bürkliplatz)
Das Berliner Label mobilee, wo auch Acts wie Catz 'N Dogz, Re.You oder Miss Kittin untergebracht sind, verdankt seinen Erfolg unter anderem dem Duo Pan-Pot, dessen erster Release, die „Popy And Caste“-EP, der zweite überhaupt für die junge Plattenfirma war. Seither sind über neun Jahre vergangen und Tassilo Ippenberger und Thomas Benedix haben sich in die Oberliga des Techno geplattentellert, wohl auch, weil sie stets eine Zehenspitze im House hatten und darum ein breites Spektrum abdecken sowie Publikum erreichen konnten, ohne sich dabei zu konform zu geben. Mittlerweile spielen Pan-Pot ständig Gigs überall auf der Welt – von Argentinien bis Australien –, fanden aber dennoch die Zeit, ihr eigenes Label Second State Audio zu gründen, wo sie kürzlich die zwei Tracks zählende „Cells“-EP releasten. (shy) ► Aktuelle EP: „Cells“ (Second State Audio) ► Weitere Sets: 31.7. Nordstern (Basel), 2.8. Volkshaus (Zürich)
NERVO
Die aktuelle EP: Tech-House
Stimming
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Southern Sun
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(Pampa) Wahrscheinlich seit fünf Jahren, als er sein Debütalbum „Reflections“ ablieferte, hat Stimming nicht mehr so sehr nach Techno und Dancefloor geklungen, wie auf der A-Seite „China Tree“ seiner neuen „Southern Sun“-EP. Das ist ein Zugeständnis an die Clubtauglichkeit, dafür klingen die neuneinhalb Minuten identitäts- und etwas lustlos, woran auch die hauchenden Vocals der Kanadierin Piper Davis wenig ändern. Diese leiht ihre Stimme ebenfalls dem Titeltrack, der wiederum interessant und vielschichtig ist, sogar mit einem Piano überrascht. Wer zur digitalen Version der EP greift, bekommt noch eine leicht reduzierte Dub-Variante von „Southern Sun“ dazu. (shy) Wer das mag, mag auch: &ME „After Dark“, Booka Shade „Eve“, DJ Koze „Amygdala“
13:00 Opening Stage (Utoquai) & Love Mobile Nr. 1
EDM ist längst zum Mainstream geworden und sie sind die Genre-Popstars; denn sie sind jung, schön, erfolgreich – und es gibt sie im Doppelpack: Mim (die mit den aufgestellten Haaren) und Liv NERVO. Der anhaltende Erfolg dank Kollaborationen mit Szenegrössen wie David Guetta, Afrojack oder Nicky Romero hat den Stern der australischen Zwillinge so hoch steigen lassen, dass sie mittlerweile von Down Under nach London, eine der House-Hauptstädte, gezügelt sind und 2014 bereits den dritten Sommer auf Ibiza verbringen, wo sie im Ushuaia ihre montägliche „NERVO Nation“-Residency-Nacht haben. Dieses Konzept bringen die beiden am 2. August mit, wenn sie auf dem Love Mobile der Friends Of Streetparade die 2014er Street Parade eröffnen. Und danach sollten sie sich endlich mal an ein eigenes Album machen; denn wer solch einen Look, ein Gespür für Hits und einen Pop-Abschluss der Academy der Opera Australia besitzt, sollte sein Potential möglichst voll ausschöpfen, nicht? (shy) ► Neue Compilation „NERVO Inspired“ (Ministry Of Sound) jetzt erhältlich. ► Aktuelle EP: „Revolution“ mit R3hab & Ummet Ozcan plus „The Remixes“ (Tiger/Kontor) ► Weitere Sets: 19.7. Vanilla (Locarno), 9.8. Isle Of Dreams (Basel) Street Parade-Guide 2014 – Die erste Ausgabe aus dem Chreis Cheib # 114 RCKSTR MAG.
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Sebastian Carter
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Weil wir im Kern (dem inneren, laut Vujo) nette Menschen sind, sagen wir sowas nicht oft, aber wir sind froh, dass sich Sebastian Carter damals die Hand verletzte. Der Frauenfelder konnte deshalb eine Weile lang nicht Drums spielen und begann darum, an seinem Laptop mit dem MaschineMikro-Beatmaking-Tool von Native Instruments zu experimentieren. Die Faszination am Basteln elektronischer Musik ist geblieben, der Stil hat sich jedoch vom anfänglichen ElectroHouse à la Zedd zu sommerlichem House der Sorte Gorgon City gewandelt. Neben qualitativ beeindruckenden OriginalProduktionen fertigt Sebastian am liebsten Remixes grosser Indie-Songs an, darunter solche von den Foals, The 1975 oder alt-J – seine Version von „Breezeblocks“ knackt bald die 350'000-Plays-Marke auf SoundCloud. Der 20-Jährige hofft, dass es weiterhin gut läuft mit dem Musikmachen und ist dafür bereits ins Mutterland des guten Sounds, England – genauer nach Brighton –, umgezogen. Umso mehr freut es uns, dass er zur Street Parade seiner alten Heimat einen Besuch abstattet. (shy)
14:00 Swiss Innovations Stage (Limmatquai) ► Neuster Release: „Stranger Sights“ feat. Henry Green (Eigenvertrieb – Gratisdownload unter SoundCloud.com/sebastian-m-ller-4) ► Weitere Sets: 13.7. Kaff (Frauenfeld)
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Jimi Jules Tingeltangel-Beat
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Mit seiner ungewöhnlichen Haarpracht zieht er zwar die Blicke auf sich, doch in Erinnerung bleibt der Zürcher Jimi Jules vor allem wegen seiner energetischen Housemusik – sowohl an den Plattentellern als auch live. (alf)
Artist to watch“. Eigentlich ist der Sympathieträger mit der Frisur, die stark an einen Vulkanausbruch erinnert, längst über dieses Stadium hinaus: Jimi Jules spielt regelmässig im Berliner Watergate, zählt zum inneren Kreis der HiveResidents und ist in diesem Jahr gar am Montreux Jazz Festival zu hören, teilt sich also ein kreatives Feld mit überragenden Grössen wie Stevie Wonder oder Pharrell Williams. Zurück aus Berlin Der Multiinstrumentalist mit karibischen Wurzeln, Spross eines Clans von VoodooHexenmeistern und eines Innerschweizer Bauernfamilie mit stark ausgeprägter Musikalität, besteht von der Sohle bis zum Scheitel aus vibrierendem Sound. Diese entlässt er mal als DJ, mal als Livemusiker in die Welt und beide Klaviaturen beherrscht er scheinbar im Schlaf – egal, welches Ventil er für seine Innovationskraft nutzt, er tut es stets in erhabener Manier. Apropos Livemusiker: Als Frontmann und kreativer Kopf seiner eigenen Electro-Gruppe Le Dompteur, die seinen Aufstieg massgeblich befeuert hat, geniesst Jimi nicht nur an der Limmat Kultstatus. Mit dieser Band ist ihm das Kunststück gelungen, Clubmusik zum organischen Live-Erlebnis zu machen – ein Sprung, der beileibe nicht jedem gelingt, der ihn wagt. Der Musiker mit einem Master-Abschluss der ZHdK ist nach einem Wohnsitz-Intermezzo in
Berlin wieder nach Zürich zurückgekehrt, ein Umzug, der ihm nicht im Geringsten geschadet hat. Im Gegenteil: Hier kann er in Ruhe an seinem neuen Album arbeiten und sich weitere musikalische Felder erschliessen. In einer Welt, in der die entlegensten Ecken nur ein Mausklick oder ein paar Flugstunden entfernt sind, kein Problem für Jimi, der das (musikalische) Universum sowieso in seinem Kopf hat; vielleicht ist das ja der Grund für seine doch recht eigentümliche XL-Haarpracht – irgendwie muss diese ganze Kreativität ja entweichen. Neues Futter In diesem Jahr dürfen sich die Anhänger Jimi Jules' (und es werden beinahe täglich mehr) auf weitere Compilations und Remixes des Meisters freuen. Wer die Wartezeit bis dahin etwas verkürzen – oder zumindest musikalisch passend untermalen – möchte, besorgt sich Jimis 2013 erschienene „Earl“-EP oder die EP „Awakenings“ aus dem Jahr 2012 (beide wurden bei Hive Audio veröffentlicht). Oder besucht ihn einfach an der Street Parade, entweder bei seinem Closing-Set auf der Swiss Innovations Stage oder später im BLOK.
22:30 Swiss Innovations Stage (Limmatquai)
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► Weitere Sets: 12.7. Hive (Zürich), 19.7. Gurtenfestival (Bern), 1.8. ROK (Luzern), 2.8. BLOK (Zürich), 30.8. Supermarket (Zürich)
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The Mono Adulthood Als The Stereo Youth gehörten Look Like und Manuelle Musik nach dem Nu-Rave-Hype zu den aufregendsten Züri-Acts, mittlerweile legen die beiden nur noch zu speziellen Anlässen zusammen auf – zuletzt am sechsten Geburtstag der KILLERParty. Während Manu Berlin das Feiern lehrt, kümmert sich Luca ums Tanzwohl der Schweizer mit Fokus auf die Limmatstadt und hat seinen Sound über die Jahre immer weiter zu aufregendem House entwickelt, den er gerne mit satten Bässen versieht, damit die Beine trotz der entspannten Melodien ordentlich was zu tun haben. Seine tolle „Wordz“-EP hat bald zwei Jahre auf dem Buckel und auch wenn zwischendurch ein paar gelungene Remixes (z.B. für Dizzy Womack und Night Talk) und Tracks (u.a. „Ghetto Fruits“ und „Talk To Me“) erschienen sind, ist's höchste Zeit für frische Eigenproduktionen. Gedacht, gemixt und im August kommt eine Collab-EP mit dem Berliner Sacha Robotti auf Dirtybird, dem Label von Claude VonStroke. Für diesen zaubert Look Like zudem noch einen Remix aus der Soundkarte und irgendwann in naher Zukunft soll dann auch noch eine neue Solo-EP folgen, wie uns der Zürcher versichert hat. (shy)
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► Neue Collab-EP „Loca Lola“ mit Sacha Robotti (Dirtybird) ab 21.8. erhältlich. ► Weitere Sets: 19.7. Gurtenfestival (Bern), 26.7. Hinterhof (Basel), 1.8. Zukunft (Zürich)
Beliebt auf der Partyinsel Die Betreiber der Song-ErkennungsApp Shazam haben kürzlich die zehn meistgeshazamten Tracks der laufenden Ibiza-Saison veröffentlicht und Jimi Jules' treibende DeepHouse-Nummer „Pushing On“ mit Oliver $ hat's auf Platz Zwei geschafft – dicht gefolgt von Mark Kinchens Remix des Wankelmut-&Emma-Louise-Hits „My Head Is A Jungle“ und nur übertrumpft von Walking With Elephants' „Ten Walls“. (shy)
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Herr Vogel Import Einer seiner meistgestreamten Tracks auf SoundCloud ist ein Rework des LMFAO-Verbrechens „Sexy And I Know It“ – aber von einem DJ und Produzenten mit dem Namen Herr Vogel darf man auch erwarten, dass er einen ebensolchen hat. Oder zumindest gerne augenzwinkert. Das junge Schaffen des aus den USA zugewanderten Daniel Vogel umfasst neben ernstgemeinteren Remixs von Songs von MÖWE, Alex Clare oder The Police aber auch bereits ein paar OriginalNummern, darunter „My Baby Shoot Me Down“ mit Text-Snippets von Nancy Sinatras berühmtem „Kill Bill“-Opener – Hauptsache dabei ist, dass der House deep reicht und nicht nur im Sommer funktioniert, sondern wandelbar genug ist, um einen zu jeder Jahreszeit zum Tanzen zu bringen. Am 2. August spielt der Basler übrigens auf der Swiss Innovations Stage und auf der Defected-In-The-House-Terrasse des Quai61 – um bei diesen Ravermassen von A nach B zu kommen, benötigt er wohl die Fähigkeiten seines nachnamensgebenden Tiers. Mindestens. (shy)
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► Weitere Sets: 12.7. Nordstern (Basel), 2.8. Quai61 (Zürich), 2.8. Plaza (Zürich), 9.8. Sonnetanz Festival (Jonschwil SG), 6.9. Talhof (St. Gallen)
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PAUL VAN DYK „Manchmal reichen 100 Prozent nicht“ Es heisst, er habe das zweitgrösste Meilenkonto bei einer der weltweit grössten Airlines und wird deshalb nach der Ankunft seines Fluges stets von einer Limousine direkt am Flieger abgeholt. Er ist inzwischen 42 Jahre alt und ihm wird nachgesagt, sein Vermögen belaufe sich mal eben auf annähernd 38 Millionen Euro. Seine Rolex am Handgelenk ist schlicht, aber eindrucksvoll. Und verdammt teuer. Dahinter kann nur ein Schweizer Investmentbänker stecken – oder ein seit Jahren international erfolgreiches DJ-Schwergewicht wie Paul van Dyk. Und der gibt sich dieses Jahr mal wieder die Ehre, die Street Parade von der Opera Stage – die Hauptbühne am Bellevue – aus mit seinen Trance-Klängen zu beschallen. von Franz X.A. Zipperer Werden die Top-DJs gekürt, ist Paul van Dyk immer unter den Spitzenreitern. Und doch, ein Freund dieser Wettstreite ist er nicht. „Wer kann schon genau sagen, wer jetzt der beste oder der zehntbeste DJ der Welt ist“, gibt er zu bedenken, „ich halte es da eher mit Harrison Ford, der über die Oscar-Verleihung sinngemäss mal gesagt hat: ‚Ich glaube nicht an Wettbewerbe in der Kunst.'“
nen, da musst du mehr geben, als diese 100 Prozent, um dem Publikum zu zeigen, dass der Erfolg auch seine Gründe hat.“ Eine gute Figur macht Paul van Dyk auch als Remixer. „Da stehen ganz unterschiedliche Künstler auf meiner Liste“, erzählt er, „sie umfasst Linkin Park, für die ich mir den Song ‚Burn It Down' vorgeknöpft habe, genauso wie Moby, dessen Stück ‚Lie Down In Darkness' ich remixte.“
„Noch nie so viel Durchschnitt im EDM“ Auch wenn es um EDM geht – seiner ureigensten Domäne –, spart der Künstler nicht mit Kritik. „Elektronische Tanzmusik ist für viele einfach nur ein grosses Geschäft“, erklärt der Deutsche, „man muss sich bloss einmal vor Augen führen, was in diesem Segment an Geld umgesetzt wird. Leider stehen dabei inzwischen Qualität und Kreativität eher hinten an. Es gab noch nie so viel Durchschnitt.“ Er selbst hingegen tritt mit purer Passion für seine Musik an – wenn schon DJ, dann eben richtig: „Da reichen 100 Prozent sogar manchmal nicht. Es gibt Situatio-
Immer am Pult – ob als Tischler oder als DJ Ursprünglich aus der DDR stammend, geht Matthias Paul, wie er bürgerlich heisst, erst nach Hamburg, dann nach Berlin, um eine Tischlerlehre zu beginnen. Und um in den angesagten Clubs rumzuhängen. „Tagsüber arbeitete ich in der Tischlerei und nachts ging ich in die Clubs“, erinnert er sich, „ins Ufo zum Beispiel und erlebte das, was ich früher im Radio gehört hatte, auf einmal selbst. Dann habe ich Tapes gemixt.“ Irgendwann so Anfang der 1990er Jahre taucht er im legendären Tresor auf; Thomas Andrezak aka DJ Tanith denkt in seinem Blog daran
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zurück: „Paul van Dyk machte das Warmup, ich fand das aber nicht sonderlich tresortauglich. Er schwärmte von The Smiths, ich von Skinny Puppy. Später hat er sich dann auf das Trancefach festgelegt und blieb auch stur dabei. Bis heute.“ Allerdings hat Paul auch verdammt viel Glück: Nicht lange nach seinem TresorDebüt steht er in New York im Rahmen der German Night an den Plattenspielern. „Eigentlich hätte ich dort gar nicht sein sollen“, lächelt er und seine Augen blitzen auf, „DJ Dag aus Frankfurt konnte nicht, ich war nur der Ersatzspieler. Ich habe an diesem Abend meine Chance genutzt und so ging das weltweit los.“ Hier schliesst sich der Kreis und wir sind wieder beim Vielflieger Paul van Dyk, der im vergangenen Jahr 792 Stunden im Flugzeug verbracht und dabei 16-mal die Erde umrundet hat.
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► Nächster Release: „The Politics Of Dancing 3” (Releasedatum noch unbestimmt) ► 1.8. Exklusiv-Show im Club Bellevue (Zürich)
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13.00–24.00 h
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Samstag, 2. August, 15.00 – 19.00 Uhr Moderation: David Karasek
UND NACH DER PARADE: DAS BEST OF STREET PARADE AUF TELEZÜRI Selbsttest auf www.alkohol-zh.ch
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6 CAFE GOLD 7 CLUB BELLEVUE
Stadelhofen
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7 Helvetiaplatz
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13, 17 Escher-Wyss-Platz
33, 72 Schiffbau
7 Helvetiaplatz
31, 32 Militär-/Langstrasse
9, 11 Bhf. Stadelhofen
912, 916 Opernhaus
Hauptbahnhof
2, 9 Sihlstrasse
Hauptbahnhof
11, 14, 17 Beckenhof
11 ESCHERWYSS 12 EXIL
Hardbrücke
13, 17 Escher-Wyss-Platz
33, 72 Schiffbau
Hardbrücke
13, 17 Escher-Wyss-Platz
33, 72 Schiffbau
2, 3 Albisriederplatz
33, 72 Albisriederplatz
Hauptbahnhof
7 Helvetiaplatz
31, 32 Militär-/Langstrasse
Hauptbahnhof
7 Helvetiaplatz
14 GONZO 15 HEILE WELT 16 HIVE
Hardbrücke 13, 17 Escher-Wyss-Platz
17 JADE CLUB
Selnau
2, 7, 9, 13 Bhf. Selnau
18 KANZLEI
Selnau
2, 3 Bezirksgebäude
19 KAUFLEUTEN
20
16
20
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4 6 32 3
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13, 17 Escher-Wyss-Platz
33, 72 Schiffbau
22 MASCOTTE
Stadelhofen
9, 11 Bhf. Stadelhofen
912, 916 Opernhaus
Hardbrücke
13, 17 Escher-Wyss-Platz
33, 72 Schiffbau
Enge
13 Enge Bhf./Bederstrasse
161, 165 Bhf. Enge
31 Letzipark
10
16
8
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4 6 32 3
13
18 25
25
30 19
Wiedikon
2, 3 Bezirksgebäude
26 QUAI 61
Enge
7 Museum Rietberg
27 ROTE FABRIK
Wollishofen
7 Post Wollishofen
161, 165 Rote Fabrik
28 SEKTOR 11
Oerlikon
11, 14 Sternen Oerlikon
61, 62 Sternen Oerlikon
29 SUPERMARKET Hardbrücke
13, 17 Escher-Wyss-Platz
33, 72 Schiffbau
30 VIOR
Hauptbahnhof
2, 9 Sihlstrasse
Hauptbahnhof
13, 17 Limmatplatz
33, 72 Schiffbau
7 Helvetiaplatz
31, 32 Militär-/Langstrasse
32 Kernstrasse
30 19
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7 22
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25 PLAZA
10 8
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7 Bhf. Enge
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Hardbrücke
23 5 12
32 Helvetiaplatz
21 MAAG HALLE
24 NOTSTATION
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15 14
9, 14 Stauffacher
20 KOMPLEX 457
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31, 32 Militär-/Langstrasse
2, 9 Sihlstrasse
32 ZUKUNFT
23 5 12
33, 72 Schiffbau
Selnau
31 X-TRA
STREET PARADE ROUTE
7 Helvetiaplatz
23 MOODS
DJ Line-up von 13.00 – 24.00 h
13,17 Museum f. Gestaltung
9 CLUB HILTL 10 DYNAMO
13 FRIEDA'S BÜXE
STREET PARADE STAGES
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26
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Zürich Tourismus
zuerich.com, hotel@zuerich.com Hotelreservation: Tel. +41 44 215 40 40
27
S-BAHN, TRAM UND BUS FAHREN BIS 4 UHR IM TAKT STADTLINIEN DER VBZ ZÜRI-LINIE Ab 12.30 Uhr sind Teile der Innenstadt gesperrt. Der Trambetrieb der Linien 5, 8 und 15 wird ab 12.30 Uhr eingestellt. Die Tramlinien fahren bis 4 Uhr gemäss nebenstehendem Plan. Die Buslinien 161 und 165 fahren am Samstag ab 6 Uhr bis Sonntag um 4 Uhr ab/bis Bahnhof Enge. 20.30 bis 1.00 Uhr Alle Linien im 10-Min.-Takt Buslinie 31 fährt ab 20.00 Uhr Schlieren–Neumarkt 1.00 bis 4.00 Uhr (Nachtzuschlag erforderlich) Tramlinien im 15-Min.-Takt (2, 3, 4, 6, 7, 9, 11, 13, 14, 17) Buslinien im 15-Min.-Takt (31, 32, 33, 34, 46, 61, 62, 70, 72, 75, 80) Letzte Fahrgelegenheit ab Innenstadt in die Aussenquartiere um ca. 4 Uhr morgens.
S-BAHN ZÜRICH Die S-Bahnen und Busse im Gebiet des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) fahren im Stundentakt bis 4 Uhr. Alle Fahrpläne gibt es unter www.zvv.ch. NACHTZUSCHLAG NICHT VERGESSEN Für die Rückreise im Nachtnetz ist zusätzlich zum gültigen Ticket ein Nachtzuschlag von 5 Fr. erforderlich. So kaufen Sie ihn: ■ mit der neuen Nachtzuschlag-App ■ per SMS («NZ» an die Nummer 988) ■ am Ticketautomaten
THE OFFICIAL MUSIC 2014 RS114.indd 33
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STREET PARADE
Line-up Bühnen 13:00 - 24:00
SWISS HOUSE SOUND STAGE (Kongresshaus)
ZURICH SOUND STAGE (Nationalbank)
13:00 Dave202
13:00 Bassbüro
14:00 Avesta
14:00 Look Like
Sanität
15:00 Mirko Loko
15:00 Pablo Einzig
Polizei
16:00 Ray Douglas
16:15 After Grauer
17:00 Schuhmacher
WC Boot Information Merchandise Ohrstöpsel Food/Drinks Dusche
Phil Z`Viel
17:30 Gil Everest
17:30 Smash FX
18:00 Dimitri
18:30 Reto Ardour
19:00 Jorven
19:30 Benja
20:00 Whiz Kid
20:30 Manuel Moreno
21:00 Cem
21:30 Kellerkind
22:00 DJ Cruz
22:30 Animal Trainer
23:00 Johnny Roxx feat. Cliqme
Haupt
Paradeplatz Bhf. Enge
ILES LOVE MOB
Ziel
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hr
:30 U
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17:00 Uhr bis 20:30 Uhr
LOVE MOBILES
16:00 Uhr bis 1
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Kongresshaus
Swiss Live
Hafendamm Enge
Tina trifft Tobi
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STREET PARADE CENTER STAGE (Bürkliplatz)
ND
OPERA STAGE (Bellevue)
13:00 Adriatique
SWISS INNOVATIONS STAGE (Limmatquai)
13:00 Stefan Dabruck
14:30 Robin Schulz
13:00 Pixie Paris
14:00 Twoloud
16:00 Break
14:00 Sebastian Carter
15:00 Fedde Le Grand
15:00 Dani Nydegger
16:30 Moguai
16:00 Stimming
16:00 Herr Vogel
18:00 Hard Rock Sofa
17:00 Pan-Pot
17:00 Delakeyz
19:30 Paul van Dyk
17:30 Luciano
18:00 Phoebus Creative
21:00 Deniz Koyu
19:00 Nicolaj
22:00 Danny Àvila
20:00 Dorian
23:00 Danny Àvila btb Deniz Koyu
(Love Mobiles)
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21:00 Fat Sushi
ner
OPENING STAGE (Utoquai)
22:30 Jimi Jules
13:00 NERVO 14:00 Start Street Parade
Hauptbahnhof
Central
radeplatz
Bürkliplatz
Bhf. Stadelhofen LOVE MOBILES
15: 00 U hr b is 1 8:3 0U hr
Bellevue
Opernhaus
LOV EM OB ILE S
14: 00 U hr b is 1 7:3 0U hr
Frascati
Start 14:00
Hinschauen, Zeichen geben und Kontakt anbahnen auf 100 95
www.gesehenatvbz.ch
agenturamflughafen.com
16:00 Uhr bis 19:30 Uhr
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THEMA
StripiBINGO
Wer sieht den Buffalo Soldier als erstes? An der Street Parade gibt's nicht nur ordentlich was auf die Ohren, sondern mindestens ebenso viel für die Augen geboten. Damit Sie dabei nicht nur staunen und wie ein kleines Mädchen kichern, sondern auch gefordert sind, haben wir hier eine Stripi-Bingokarte zusammengestellt, damit Sie sich mit Ihren Raverfreunden im Beobachten und Entdecken messen können.
Twerking
Kanye-West-Sonnenbrille
Glüsch ihrer Ka
Buffalo-Plateauschuhe
Wil for
Gruppen-Kostüm
Manki
Zentai Eine verzweifelte Seele, die sich ihre Handynummer auf die nackte Haut geschrieben hat
Cyber-Goth
Wildcamper am See
Obenzu viel
► Wer etwas Aufgelistetes entdeckt, streicht's ab; wer eine volle Reihe hat, kreischt „Bingo!“ in die Menge. ► Jede volle Reihe zählt, ob horizontal, vertikal oder diagonal.
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Fishnet-Kleidungsstück
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Wasserpistole
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114 Die erste Ausgabe aus dem Chreis Cheib – Street Parade-Guide 2014
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THEMA
Belohnungen: Der/die erste mit 1 Reihe vollständig Glüschtler und Grüsel, die mit ihrer Kamera jedem Rock hinterher geifern
Fingerherz/dreieck
Tribal-Tattoo
► Ihre Freunde müssen Ihnen ein Getränk spendieren.
Der/die erste mit 2 Reihen vollständig ► Jeder Ihrer Begleiter muss einen Shot kippen.
Der/die erste mit 3 Reihen vollständig Wildpinkler oder schöner formuliert: Laufenlasser
Familie mit Kindern, deren Outfit zu dem der Eltern passt GoPro-Kamera, damit der geile Rave möglichst in voller Länge auf Facebook landet
Patronengürtel mit Shots Dragqueen
► Jeder Ihrer Kumpane muss eine Dragqueen auf den Mund küssen und Sie dürfen Fotos/Videos davon machen.
Der/die erste mit 4 Reihen vollständig
Mankini
► Ihre BFFs müssen Sie schultern und für eine Viertelstunde so tun, als wären Sie zusammen auch ein Love Mobile.
Oben-ohne-Typ, der offensichtlich zu viel Geld im Fitnessstudio lässt
Der/die erste mit 5 Reihen vollständig Lack/Leder-Outfit bzw. S/M-Look
Technopapst Arnold Meyer
Der/die erste mit der kompletten Karte vollständig
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Clown-Make-up 25
Verwirrte asiatische Touristen, die eigentlich nur mal Zürich besuchen wollten
► Sie bezahlen keinen Eintritt in keinem Club in dieser Nacht – Ihre Kameraden haben nämlich plötzlich die Spendierhosen an.
Street-Parade-Präsident Joel Meier
► Sie sind der neue Präsident bzw. die neue Präsidentin der Street Parade! Kommen Sie zu uns in die Redaktion und erlösen Verleger Meier von seiner kaiserlichen Bürde.
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Street Parade-Guide 2014 – Die erste Ausgabe aus dem Chreis Cheib # 114 RCKSTR MAG.
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NACHGLÜHEN
PARTYS ...................................................... nach der Street Parade
Wenn das letzte Love Mobile am Mythenquai beim Hafendamm Enge angekommen sind und die finalen Sets auf den sechs Bühnen gespielt wurden, ist die Street Parade offiziell zu Ende – die Party aber noch lange nicht. Diese verlagert sich einfach von der Strasse in die zahlreichen Zürcher Clubs und wir zeigen Ihnen auf den folgenden Seiten, welche Sausen in der Nacht des 2. August 2014 unverpassbar sind. Maag Halle
Electric City Nachdem die Energy-Party im Hallenstadion zumindest 2014 pausiert, ist die Electric City auf dem Maag Areal die stadtgrösste Sause im Anschluss an die Street Parade. Dementsprechend dick ist das Line-up der insgesamt vier Floors: House-Opa Carl Cox (sagen Sie ihm nicht, dass wir ihn so bezeichnet haben, sonst verprügelt er uns mit Sicherheit), der israelische Tech-House-Export Guy Gerber, der kürzlich von Cadenza zur renommierten William Morris Agency übergelaufene Andrea Oliva, die Orange-Werbespot-Musiklieferanten vom Kollektiv Turmstrasse und Technotüftler Marek Hemmann (Bild) geben sich die Ehre. Letzterer hat mit seinem 2013er Album „Bittersweet“ erst Anfang April den Berner Dachstock ausverkauft und das Zürcher Volkshaus mehr als ordentlich gefüllt – wer damals nicht dabei sein konnte, sichert sich sein Ticket für die Electric City besser gestern als heute. (shy)
Line-up: Carl Cox Guy Gerber Len Faki Marek Hemmann live Andrea Oliva Kollektiv Turmstrasse live AKA AKA feat. Thalstroem live Format:B live & DJ Stefano Noferini Dandi & Ugo Animal Trainer Torsten Kanzler Dejan Djerry C Del Sol Darrien KlangfabriK
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F
B Hive
Strassenparade Drei Floors (inkl. Kantine) und gute Musik, soweit das Auge hört, äh, soweit das Ohr sieht. Nein, auch falsch – Sie sehen, wir sind jetzt aufgeregt, wenn wir an den Strassenparade-Abend im Hive denken. Einer der diesjährigen Headliner im Bienenstock ist Frans Zimmer alias Alle Farben (Bild), der Ende Mai sein Debütalbum „Synesthesia“ veröffentlichte. Freelancer Beeler zeigte sich in unserer Juni-Ausgabe zwar nicht so begeistert davon, aber DJs sollte man sowieso eher bei ihrer Kerntätigkeit, dem Auflegen, beurteilen und dort macht der Berliner bereits seit einigen Jahren einen guten Job mit unaufgeregtem Deep-House, der für gewöhnlich ohne abgelutschtes Saxophongedudel auskommt. Ebenfalls an den Plattentellern stehen andhim, Solee und Elekfantz sowie die üblichen – liebgewonnenen – Hive-Verdächtigen Animal Trainer, Round Table Knights und Nader. (shy)
Line-up: andhim Alle Farben Edu Imbernon Solee live Elekfantz live Lee van Dowski Domenic D'Agnelli Animal Trainer Round Table Knights Nader Dejan Gleichschritt Ezikiel Benja & Reto Ardour Manuel Moreno Dario D'Attis
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114 Die erste Ausgabe aus dem Chreis Cheib – Street Parade-Guide 2014
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NACHGLÜHEN
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Koyu & Àvila
Während am Vorabend der Street Parade noch Altmeister und Stripi-Headliner Paul van Dyk im Club Bellevue gleich beim Seebecken auflegt, stehen nach der Parade am Samstag zwei andere Line-up-Topper des Mega-Events hinter demselben DJPult: der deutsch-türkische Stammgast Deniz Koyu und der spanische EDM-Schönbube Danny Àvila (Bild). Letzterer war gerade mal 16, als er seine erste Ibiza-Saison absolvierte und dabei Szenengrösse Tiësto sowie das renommierte DJ Mag für sich gewann. Letztes Jahr bespielte der mittlerweile 18-Jährige das Coachella Festival, das Ultra Music Festival in Miami sowie die Street Parade und kehrt nun für den LoMo-Umzug plus Afterparty in die Limmatstadt zurück. Den nationalen Support macht übrigens der Lenzburger Jorven. (shy)
Büxenparade Eine deutsche Legende und Brasiliens Partyprinz kommen in die Büx'. (alf)
Line-up: Der Dritte Raum live Renato Ratier Bang Goes Manuell Schmerol & Andreas Ramos Beez & Simo
Die Büxe um die beiden Zürcher DJ-Institutionen Don Ramon und San Marco nennt seit einiger Zeit mit Frieda Musik ein eigenes Plattenlabel ihr eigen, auf dem bisweilen auch global renommierte Produzenten und Clubmusiker wie der geniale Kanadier Frivolous veröffentlichen. Darüber hinaus wurde die Büxe erst kürzlich vom Groove – das aktuell wichtigste, regelmässig erscheinende Magazin für elektronische Musik in Deutschland – mit einem ganzseitigen Beitrag gewürdigt. 100
Das verpflichtet natürlich ziemlich und so bietet Frieda's Büxe alles, was man braucht, um eine Street Parade würdig abzuschliessen und 95 mit Der Dritte Raum (Bild) führt ein Act das Line-up an, der zu den renommiertesten und einflussreichsten Hausnummern in der 75 Geschichte Technodeutschlands zählt. Live wuselt Mastermind Andreas Krüger übrigens jeweils mit seinem langjährigen Bühnenpartner Ralf Uhrlandt ums DJ-Pult rum. Ebenfalls eine grosse Nummer, jedoch vor allem in Brasilien, ist Renato Ratier, Gründer, 25 Besitzer und Chef des D-Edge in São Paolo und damit des aktuell wohl wichtigsten Clubs in Brasilien. In der Musik des begabten 5 Turntableisten ist darum der Einfluss der jungen elektronischen Generation des Fussball-WM-Landes gut rauszuhören. 0
Lethargy 20 Jahre Lethargy – das muss gefeiert werden! Und zwar mit einem Donnerstagskonzert vor der klassischen dreitägigen Party, das genretechnisch weiter kaum von der Street Parade entfernt sein könnte. (alf) Vielen gilt die Lethargy als ultimatives Must-have, um einen Street-Parade-Samstag würdig abzuschliessen. Wobei das mit dem „Absch(l)iessen“ jeweils bis weit in den Sonntag hinein dauert und bereits am Donnerstag vor der Parade beginnt. Auch anlässlich der diesjährigen 20. Ausgabe ihrer Festivität haben die Lethargischen ein Künstlerpaket geschnürt, das nicht nur hervorragend zum Austragungsort auf dem Areal der Roten Fabrik passt, sondern auch sämtliche Freunde eher un- und aussergewöhnlicher Clubmusik in Verzückung setzen dürfte. Wie stets stellen Live-Musiker auch an der 2014er Edition einen guten Teil des Line-ups und es werden die unterschiedlichsten Flächen und Räumlichkeiten der Location genutzt. Am Donnerstag geht's – verhältnismässig gemütlich – mit einem 20-Jahre-Lethargy-Jubiläumskonzert am See von The Notwist (Bild) und Dirty Purple Turtle los, ehe am selben Abend an einer Pre-Warm-up-Party weitergetanzt werden kann. Am Freitag wird die Schraube bereits etwas angezogen: Rizzoknor, Dopplereffekt, When Saints Go Machine, Sampayo, Margot, Warsaw Disco, Rampue, Bear The Eagle, Perera Elsewhere, Deadbeat, The Real Bronco, Pat Parisha, Mr. Vast, M.Rux & The Drums, Syndrome WPW und Hypnorex stehen auf dem Speiseplan. Am Samstag spielen High Heels Breaker, Paul C & Paolo Martini, Skudge, Die Galoppierende Zuversicht, Rumory, The Chosen Two, Andreas Henneberg, Skinnerbox, Paul Heimweh, Comfortnoise Ploy, None Of Them, Distance, Braintheft, Foreign Concept, Hush Hush, Ivan Ivanovich & The Kreml Krauts, Candie Hank, Klaus Johann Grobe und am Sonntag sind noch Styro2000, Playlove, Ida, Matija, P.Bell und Joachim Pastor an der Reihe.
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Frieda's Büxe
Rote Fabrik
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Bellevue
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Café Gold & Volkshaus
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NACHGLÜHEN
Gross ist nicht gross genug, dachte sich das Café Gold wohl und mietete für die Nacht nach der Parade das Zürcher Volkshaus dazu. (alf)
Für ihre Street-Parade-Afterparty haben sich die Café-Gold-Macher Marc Aeschbach und Patrick Juen, die früher gemeinsam auch die Pfingstweide geschmissen haben, ergänzend zum Stammclub das Volkshaus als zusätzliche Location gesichert – weil grösser ist immer besser, richtig? Die beiden Floors beherbergen alles, was sich das für den Underground schlagende Raver-Herz wünscht und mit Pan-Pot (Bild; mehr zum Duo weiter vorne im Heft) führt ein Act das Line-up an, der seit Jahren die Schweizer Clubberschaft mit herausragenden Sets euphorisiert. Thomas Bendix und Tassilo Ippenberger wurden hierzulande insbesondere durch ihre Gigs an den Cityfox-Partys zu den Glanzzeiten des Labels bekannt und ihre sehr treibende, minimale und Technogeprägte Interpretation von House-Musik zwingt einen förmlich auf den Dancefloor. Auch Catherine Britton alias Cassy mag's, wenn's zügig vorangeht. Sie ist Europäerin im eigentlichen Sinne: In Grossbritannien geboren, verliebte sie sich in Wien in die elektronische Musik, in Genf hat sie mit Dave The Hustler und Luciano kollaboriert und seit ihrem Umzug nach Berlin vor elf Jahren ist sie zur festen Grösse im internationalen DJGeschäft avanciert. Solche sind auch Catz 'N Dogz, Tube & Berger sowie Haito, die den Reigen international bekannter Jockeys komplettieren und denen eine ganze Kompanie talentierter Locals zur Seite steht. Line-up: Pan-Pot Catz 'N Dogz Tube & Berger Cassy Haito Pazkal
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Sayan Sobuth Juen & Bach Rumlaut Nicolike Die Abstrakten Zwillingsmann Nolé
Zukunft
Off-Parade inkl. Open-Air Blockparty Wie bereits letztes Jahr feiert die Zukunft die Street Parade mit ihrer Open-Air Blockparty. Neben den Zürcher Durchstartern Adriatique (Bild), die als musikalischer Dreh- und Angelpunkt der CityfoxPartys in Brooklyn auch die New Yorker Clubberschaft im Sturm erobert haben, steht mit David August ein Mann an den Decks, der bereits im Alter von 18 Jahren die ersten Produktionen auf Oliver Koletzkis Stil-vor-Talent-Label veröffentlicht hat. Seither geht's für den Deutschen nur in eine Richtung: steilst nach oben. (alf) Line-up: David August live Adriatique Drumpoet Community
Jack Pattern Tony Sylvester Kejeblos
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Defected In The House
Schuld am nervtötenden Pfeif-Ohrwurm „Love Generation“ ist neben dessen Schöpfer Bob Sinclar auch das englische Label Defected, das den Song herausgegeben hat. Abgesehen davon gibt's bei der House-Hitschmiede nichts zu meckern, weshalb die lokalen Plattenleger Muri, Herr Vogel und Tony Smash FX wohl hin und weg sein werden, wenn die Defected-Exponenten Noir aus Dänemark und die Londonerin Sam Divine (Bild) mit ihnen zusammen feiern – und zwar nicht nur in der Nacht im Plaza, sondern schon am Nachmittag und während der Parade auf der Terrasse des Quai61 bei der Enge. (shy) Line-up: Noir Sam Divine Muri George Lamell
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Herr Vogel Tony Smash FX Dario D'Attis Jonas
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114 Die erste Ausgabe aus dem Chreis Cheib – Street Parade-Guide 2014
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PERNO
NACHGLÜHEN Kaufleuten
No Xcuses Die Beziehung zwischen Street Parade und Kaufleuten ist seit jeher eine etwas zwiespältige, war Zürichs bekanntester Club doch nie wirklich einer mit Fokus auf stampfende Beats und schweisstreibendes Dauertanzen, sondern einer für Menschen mit Faible fürs „Sehen und gesehen werden“. Dennoch beteiligt sich auch der traditionsreiche Edelschuppen am Afterparty-Spass und zwar mit einem Set des wohl erfolgreichsten Schweizer EDM-Exports Maurizio Colella alias EDX. (alf)
Line-up: EDX Daniel Portman Cedric Zeyenne Antonio Giacca Hailing Jordan Gil Glaze Kos
Gonzo
Die Alternative
Es soll ja Leute geben, die mit elektronischer Musik nicht so viel anfangen können. Und da diese auch am Street-Parade-Wochenende das Bedürfnis nach Schnaps und Gesellschaft haben, sollten sie ins Gonzo gehen, wo am Freitag an der Get Loaded HipHop, Black Music und Funk von Skor (Bild), David Suivez und OB One aufgelegt wird, während Bob Malle, Kari Bikk und Ricky Rocket an der Gorilla Radio am Samstag poprockigen Sound aus den 60ern und 70ern aus den Kellerklubboxen jagen. (shy)
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Aus Schottland mit Limettenschalen aus Brasilien 100
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Spirit drink made with Scotch whisky selectively cask steeped with Brazilian lime peel 7/7/2014 1:31:51 AM 23.04.14 12:09
BLOK
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NACHGLÜHEN
Line-up: Butch Rodriguez Jr Till von Sein Jimi Jules Der BLOK hat sich in letzter Zeit erfolgreich auf Deep-House für die nächste Don Ramon Clubber-Generation fokussiert. Nach der Street Parade wird schwereres Geschütz Reto Ardour aufgefahren: Mit Butch und Rodriguez Jr (Bild) führen zwei der namhaftesten Manuel Moreno Mobilee-Exponenten das Line-up an. Mit Till von Sein ist zudem ein Vertreter Vokan Ocak von Suol Records dabei und dank u.a. Jimi Jules, Don Ramon und Reto Francis Mallo Ardour kommt auch die Swissness nicht zu kurz. (alf) Hermansson & Martinez Fraktion Tanz
Bedtime Stories
........................................................ Exil
Colors Of Music Das 2014 erst aus der Taufe gehobene EDM-Label BBElements fährt gleich zu Beginn seines Bestehens schwere Geschütze auf: Nicht nur stellt es ein Love Mobile an der Street Parade, es schmeisst auch noch die zugehörige Afterparty im Exil, die quasi als Showcase des bislang ausschliesslich schweizerischen Rosters dient, zu dem auch der Luzerner Brologue gehört. (shy) Line-up: Brologue Dirty T Freakunique Ro.Kit SID E FIN Taylor & Clarke
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Amboss Rampe
Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen Die Amboss Rampe hat innerhalb des Zürcher Nachtlebens eine Sonderstellung inne: Lange Jahre schuf sich die Venue einen Ruf als kultige Off-Location für Events unterschiedlichster Couleur, seit einiger Zeit ist sie ein Club im eigentlichen Sinne mit einem regulären Programm. Mit u.a. Mark Fanciulli (Bild), Wade, Re.You, Kollektiv KlangGut und Florian Kaltstroem deckt die dortige WSFUHGNS-StripiAfterparty ein ziemlich breites Spektrum elektronischer Musik ab, das in der Summe jedoch äusserst lecker klingt. (shy) Line-up: Mark Fanciulli Re.You Wade Florian Kaltstroem Kollektiv KlangGut Emil Berliner Hans Jung Max Wanderer Sell Sander And.Re Flighsh Gynesh Bakir Little Ernie Enzo Lo Conte Basenji Louis Brown
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114 Die erste Ausgabe aus dem Chreis Cheib – Street Parade-Guide 2014
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RAVE Pan-Pot Cassy Catz ’N Dogz Tube & Berger Haito
Street Parade Afterparty Samstag 2.8.2014 Café Gold & Volkshaus Zürich 23 - 12 Uhr
Pazkal Sayan Sobuth Juen & Bach Rumlaut Nicolike Die Abstrakten Zwillingsmann Nolé
❤
Café Gold, Langstrasse 83, 8004 Zürich Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich
WELCOME ON BOARD ABFLUG BERLIN PRÄSENTIERT STIL VOR TALENT
SA 2. AUGUST 2014 ALTE KASERNE ZÜRICH O L I V E R L E X Y
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K – P AU L /
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K E L L E R K I ND /
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stil vor talent
stil vor talent
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THEMA
Beer And Loafing in Ibiza
Part One
Summer turns to high! Und so süttigheiss wie im Eldorado der verruchten Rockstarness und neureichen Dekadenz sind die Nächte nirgends – Ibiza kultiviert den Partytourismus mit Stil. Wir gehen nachschauen, warum die Baleareninsel so hawt ist. Und warum Sie es bleiben wird. von Marco Rüegg
Hard Rock Hotel Ibiza ► hrhibiza.com ► Event-Tipps: 18.7. Tinie Tempah 8.8. Ellie Goulding 15.8. Snoop Dogg 12.9. Placebo
Deutsche Vielflieger Die airberlin hat ihre Kadenz ab dem Flughafen Zürich-Kloten verdoppelt, weshalb nun zweimal so viele Flüge der Airline von uns aus Richtung Ibiza, New York, Reykjavik oder sonst wo auf dem Globus abheben. ► airberlin.com
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THEMA
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er Sonntagmorgen in Zürich riecht nach Lindenblüten. Und unser Rülpser nach dem Billigfusel, mit dessen Hilfe wir den Spassfaktor des Vorabends steigern wollten. Mässig gute Idee. Wir sehnen uns nach QualitätsKaterfood, einem Jacuzzi, einem Meer aus weichen Kissen und einem Heer sexy Hostessen, die für unser Rundum-Verwöhnprogramm sorgen. Utopie? Diesmal nicht. Eine Fahrt in der mit SinalcoDächlikappen-Wandervögeln vollgestopften S16 und einen zweistündigen airberlin-Flug später checken wir ein – ins Fünfsterne-Paralleluniversum des ersten europäischen Hard Rock Hotel. Und verdrücken wenig später im Schatten des Poolcafés eine knusprige iPizza, während dauerlächelnde, kaffeebraun gebrannte Spanierinnen um uns herumsurren.
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Geschichtsstunde Seit tausend Jahren steuern Ausländer Ibiza an, doch nicht alle werden mit einem Schöggeli auf dem Kopfkissen empfangen. Im Mittelalter sind Musketengeballer und Kanonenkugeln die Regel, blutige Schlachten toben um die Bollwerke der Stadtbefestigung von Eivissa; Piraten und Missionare, Römer und Türken, Phönizier und Muren – alle wollen ihren Teil vom Kuchen. Die iberischen Inquisitoren haben schliesslich den längsten Atem. Die sieben frommen Frauen, die bis heute im Convento de San Cristobal das christliche Fähnlein hochhalten, sind jedoch Import-Nonnen von den Philippinen und ihr Kloster ist eine einsame Bastion im Garten Eden der süssen Sünde.
jettet auf die Balearen, Scheiche, Schauspieler, Royals... Und nach dem Tod des Diktators lebt die Tourismusindustrie dicke auf, Goa-Feten lassen die Hügel beben, in den Buchten wachsen Hotelkomplexe in den Himmel. Jüngst eben der Hard Rock Tower an der Playa d'en Bossa, stellvertretend für einen Trend: Man zielt weg vom BotellonTourismus à la Lloret de Mar, von Ballermännern und Kampfsäufern und stattdessen auf hedonistische Geniesser; Champagnerfrühstück statt Junkfood, Boutiquen statt Made in China, DeepHouse statt „Hey, das geht ab!“, Longdrink statt Tetra-Pak-Sangria. Auf der höchsten Dachterrasse der Insel giesst der Bartender das Tonic stilecht über einen Silberlöffel in den Gin, von der finsteren spanischen Wirtschaftskrise weht kaum ein Schleierwölkchen herüber. Am Horizont entladen sich die Blitze nächtlicher Gewitter, zu unseren Füssen blinken die Leuchtreklamen der Tanztempel und über unsere Köpfe donnern Flugzeuge, die bis nach Mitternacht Frischfleisch heranfliegen. Die Party endet nie Von Oktober bis Mai ist auf Ibiza kaum mehr los als in der Unterhose eines Eunuchen, doch Anfang Juni erwacht die Insel aus der winterlichen Lethargie und die Szenerie am Strand gleicht einer Mischung aus Fleischmarkt und Bikiniwerbung. Spätestens nach den ersten Openings ist die Betriebstemperatur erreicht, parallel zum Thermometer steigen die Preise und mit den Preisen die Leistung. Ferien auf Ibiza sind weder günstig noch billig; denn wer ernten will, der muss sähen!
bettchen zu gehen, gilt als Kapitalverbrechen. Wer i sagt, muss auch biza sagen. Wer im Flow ist, zieht bis in die frühen Morgenstunden durch. Oder in die späteren. Karaoke auf dem Damenklo Also los, Slalomlauf um die (glaubs von irgendwelchen Modelagenturen rekrutierten) Hustler auf dem Boulevard d'en Bossa. Per Fähre nach Downtown Eivissa, Vorglühen in einer Gay-Bar, die Transen in High-Heels stöckeln sich gegenseitig auf den lackierten Zehen rum. In einer Ibiza-Nacht kann alles passieren. Zum Beispiel, dass man auf der Damentoilette des Pacha mit einem Karaoke-Mikrofon in der Hand in einer Badewanne steht und von einem mit Konfettikanone bewaffneten Pseudo-JackSparrow abgeknallt wird. Und wenn die Sonne wieder am Himmel steht und die älteren Señoritas ihren Fiffi Gassi führen, stolpert die Jeunesse dorée als zugedröhnte Zombies auf die Trottoirs. Mädchen mit verschmierter Schminke, Kerle ohne Shirt und Würde blinzeln in den Tag, knutschen, knacken auf den Holzbänken an der Strandpromenade die letzte Bierdose. Oder die vorletzte. Wie wir das Konfetti wieder aus unserem Haar gekriegt haben, warum sich auf Ibiza die schönsten Menschen des ganzen Landes treffen und was Bob Marley verdammt nochmal damit zu tun hat – wir erzählen es Ihnen! Nächsten Monat.
Im kürzlich aufgemotzten Yachthafen der Hauptstadt ankern fetteste Luxusdampfer. Allein auf den Floors des Privilege – einst grösste Disco der Welt – könnte ein Zehntel der 150'000 Inselbewohner abgehen. Wer nicht auf der Gästeliste steht, blättert für die einschlägigen Partys locker 50 Eintritts-Euro hin. Und kriegt dafür die All-Stars aus dem oberen Gagensegment der EDM vorgesetzt: Während der Hochsaison bestreiten sie wöchentliche Resident-Slots, Armin van Buuren, Hardwell, Sven Väth, Carl Cox, Avicii, David Guetta… Unter diesen Umständen eine Woche im High-EndMultiplex Ushuaia (der Nachbar des Hard In den Sixties Rock) zu überleben, dagegen ist die schmuggeln erste Mount-Everest-Besteigung der reinste Hippies ihr Vinyl an Sonntagsspaziergang. In den Zimmern Francos Schergen vorbei. gehört die Notfallration Instant-Sauerstoff 1973 öffnet das Pacha, zur Grundausstattung – neben einem älteste Disco im Ort. Erotik-Kit mit Handschellen und Vibrator. Internationaler Jetset Doch nach dem Digestif ins Designer-
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Hä? Wer?
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Name: Lorena Llodra Alter: 28 Wohnort: Barcelona Beruf: im Bereich Soziale Integration Traumberuf: Jeder, in dem ich reisen kann – ich liebe das Reisen. Liebste Bands und Musiker: Ich mag verschiedene Musikstile, darunter die von Yellow Claw, Bizzey und Kendrick Lamar, aber auch Sphärischeres wie Radiohead oder die Pixies. Liebste Filme und TV-Serien: „The Sopranos“ ist auf jeden Fall meine liebste Serie und Lieblingsfilme hab ich so einige, darunter „Trainspotting“, „Amores Perros“ und „Mystery Train“. ele:Ich Ichspi spiele ele Liebste Videospi Videospiele: normalerweise keine Videogames, aber wenn, dann solche, in denen man einander verprügeln muss.
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COVERGIRL
Auf ein Wort Du lebst in Barcelona – warst du also auch mal an den Festivals Primavera Sound und Sónar? An beiden, ja und ich besuche das Primavera möglichst jedes Jahr, da dort jeweils die tollsten Bands auftreten. Mir gefallen die Leute, welche auf diese Festivals gehen, ausserdem beeindruckt mich, wie wichtig und relevant beide im Laufe der Zeit geworden sind – auch für meine Stadt. Welche spanischen Orte empfiehlst du uns als gute Ferienziele? Städte wie Galicia, Sevilla und natürlich Barcelona solltet ihr auf jeden Fall mal besucht haben.
Hut: American Apparel T-Shirt: Ghetto Funk Barcelona
Auf einigen Fotos sind Disney-Prinzessinnen zu sehen – welcher Disney-Film ist dein liebster? „The Lion King“. Könnte man Simba als Disney-Prinzen bezeichnen? Hmmm… Aber zurück zu den Prinzessinnen: Wenn du eine wärst, was würdest du dann tun? Dann würde ich niemals damit aufhören, auf der ganzen Welt rumzureisen. In Spanien hat die Königsfamilie momentan keinen sonderlich guten Ruf… Völlig zu Recht. Es ist nicht richtig, wie sie sich verhält, wo und wie sie lebt, während Millionen von Spaniern arbeitslos sind und die Lage generell schwierig und unsicher ist.
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Notizbücher im 3er Pack Slim-Fit-Hemd
von The Pocket Departement, bei ASOS, CHF 18.—
von Levi's, bei Zalando, CHF 150.—
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von Gibson, bei Gitarren Total, CHF 4400.—
EZRA
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von Puma x BWGH, bei Street-Files, CHF 169.—
Weil Folk-Pop-Shooting-Sternchen George Ezra seinen Zug nach Budapest verpasste, schrieb er einen Song über die Stadt und wurde damit europaweit bekannt. Wir stellen hier ein George-Outfit samt Gadgets zusammen, mit dem Sie den Look des gefeierten Engländers übernehmen können – den Hitsong müssen Sie allerdings selbst schreiben.
Total:
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STYLE
Trend Juli:
Portemonnaie
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Polkadots sind nur was für Mädchen? Fehlanzeige. Die Herrenwelt darf sich in diesem Jahr genauso gepunktet präsentieren wie sonst die Kleinen am Spielplatz. Warum? Weil Emanzipation, kännsch?
Cap
von ASOS, CHF 20.—
Rucksack
von Herschel, bei Zalando, CHF 60.—
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von Ralph Lauren, CHF 43.—
Hemd
von ASOS, CHF 38.—
Shorts
von Villain, bei Zalando, CHF 120.—
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von Topman, CHF 17.—
159 Vulcanized Polka Dot Plimsolls von Vans, CHF 90.—
(Unsichtbare) Kriegsbemalung
Sommerzeit: ein Meer an Düften. Wer lieber blumig riecht, statt nach Grill, Club und Chlor, sollte sich eines dieser Produkte besorgen. ► Alles erhältlich bei Marionnaud. 100
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Fan di Fendi Blossom Frauenduft von Fendi, 30 ml, CHF 65.90
Artisan Acqua Anna Männerduft von John Varvatos, Frauenduft von Blumarine, 75 ml, CHF 79.90 30 ml, CHF 39.90
Gentlemen Only Männerduft von Givenchy, 50 ml, CHF 78.90
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SHOPPING
Fashnpie.ch Lecker aussehen Man nehme zwei Fashionistas, vier Händchen für schöne Kleider, etwas Unterstützung von Freunden und schon gelingt das schwierige Rezept, einen geschmackssicheren Online-Shop zu eröffnen. (hai)
California Dreamin'
Weniger ist zwar nicht mehr, aber praktischer: Die ziemlich überschaubare Anzahl an Kleidungsstücken auf Fashnpie.ch erleichtert einem in ZalandoZeiten die Entscheidung und man muss sich nicht stunden-, ach, wochenlang durch Produkteseiten klicken, bis man ein tolles Sommerkleidchen findet – natürlich im angesagten Blumen-Muster, bisschen Hippie sein im Sommer geht ja immer. Bei den Kleidern hat sich der Schweizer OnlineShop auf die australischen Labels Minkpink und Evil Twin beschränkt und beweist damit schicken Geschmack. Wem zudem noch die perfekten Shorts oder ein trendiger Kimono für den lauen Sommerabend fehlen, zückt schnell die Brieftasche/Kreditkarte/das PayPalPasswort und sichert sich seinen Teil vom Kuchen; gefüttert wird innerhalb von drei Werktagen – isch ja nüt!
Unser Highlight des Sortiments sind die Floggs: Frisch aus Kalifornien, bequem zu tragen und schick anzuschauen.
Nachwuchsförderung „Be a piece of the pie, feed your ego and live the spirit of youth“, lautet das Motto von Fashnpie. Der Shop will nicht nur junge Frauen gut einkleiden, sondern auch junge Kreative unterstützen; sei es, indem er junge Designer ins Sortiment aufnimmt oder die Aufträge für seine Modestrecken aufstrebenden Fotografen übergibt – im Fall der aktuellen Kampagne „Rendezvous With The Sun“ dem Lenzburger Sven Germann. Wer sich öfters in Zürich rumtreibt, erkennt sofort die Plätze, wo die zugehörigen Bilder entstanden sind. ► fashnpie.ch
Die vier Händchen Hinter Fashnpie.ch stecken Make-up-Artistin Silvana Pascale (links) und Stylistin Daniela Fanetti. 2013 haben sie den Online-Shop gegründet und stellen seitdem ihr gutes Gespür für „Muss-ich-haben!“Kleidung unter Beweis.
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Foto: Sven Germann | svengermann.com
39. WINTERTHURER MUSIKFESTWOCHEN
13. — 24. AUGUST 2014
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AIRBOURNE 24.08
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THE FAMILY RAIN
MEHR INFOS
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REVIEWS
Electro-Potpourri
Mumbai Science Déjà Vu
Neue Alben
von der RCKSTR-Redaktion gnadenlos getestet Bluesbuebe-Folk
George Ezra
Wanted On Voyage (Columbia/Sony)
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(Lektroluv/N.E.W.S.) Mumbai Science' Debütalbum „Déjà Vu“ kokettiert unentschlossen zwischen Electro, Acid, Nu-Disco und Pop umher. Dabei hat's durchaus Hör- und Tanzenswertes darunter: Der Opener „Hivemind“ ist ein nervöses, kleines Hibbelding, das ebenso gut von den 2manydjs kommen könnte; der dreckige Titeltrack hingegen schaut mit seinen eingängigen, simplen Vocals und dem reduziert pumpenden Bass bei Electro-Mastermind Tiga ab. „Control“ wiederum zeigt die Eigenständigkeit der Belgier, der man ruhig ein bisschen mehr Platz hätte lassen dürfen. (rez) Wer das mag, mag auch: Soulwax „Any Minute Now“, Tiga „Sexor“, Moonbootica „Our Disco Is Louder Than Yours“
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Wer den Sound und die textliche Reife von Jake Bugg mag, von dessen nöliger Stimme aber auf Dauer genervt wird, der dürfte in George Ezra seinen neuen englischen Lieblingsgitarrenbub finden. (shy)
„Budapest“ ist seit dem Frühling omnipräsent – dabei war Georges Liveband. „Ich hab die Platte absichtlich ohne sie aufgenommen, die Energy-Radiostationen spielten George 26.11. nur zusammen mit dem Produzenten; Ezras Durchbruch-Single zuletzt bis zu fünfHärterei denn dadurch gab es keine Grenzen“, mal am Tag. Der bluesige Folk-Song ist so (Zürich) erläutert er, „wir konnten so jeden Sound charmant, dass auch im Büro mit Hemd- und kreieren, den wir wollten.“ Schlipspflicht mindestens eine Arschbacke Ein weiterer stilistischer Ausreisser ist der dazu mitwippt; doch das Lied ist nur melodisch federleichte Kost: Die rauchig-tiefe Stimme des 21- Albumcloser „Spectacular Rival“, dessen mächtige Düsternis man sonst von Acts wie The Horrors jährigen Engländers und der Text – der von gewohnt ist. „Der Grund, warum solche Songs mit Dingen handelt, die man nicht hat, aber trotzdem drauf sind, ist, dass ich mir offen halten wollte, vermisst – verleihen ihm Tiefe. wohin ich als nächstes gehen werde“, erklärt er, Diese Kombination aus mit modernen Elementen „wenn die zweite Platte mehr wie ‚Spectacular angehauchten Dylan-Melodien und zeitlosen Lyrics zieht sich beinahe durchs komplette Debüt- Rival' oder mehr wie ‚Stand By Your Gun' klingt, album „Wanted On Voyage“; eine Ausnahme stellt sollen sich die Leute nicht fragen müssen, woher das denn jetzt plötzlich kommt.“ Damit ist ein das tanzbare, von einem Keyboard mitgetragene Nachfolger zu „Wanted On Voyage“ so gut wie „Stand By Your Gun“ dar. „Ich und Joel [Pott, angekündigt, doch vorerst sollten Sie sich am Frontmann von Athlete], mit dem ich zusammen schreibe, haben angefangen, während der Schreib- Erstling satthören – falls das überhaupt möglich ist –; denn er ist jede investierte Sekunde wert. Sessions einige Songs auszuproduzieren“, erzählt Der Titel kommt übrigens vom so beschrifteten uns George im Interview. „Als wir ‚Stand By Your Gun' schrieben, sagten wir uns: ‚Das ist eine Party, Etikett, das man „an die Gepäckstücke bindet, die man beim Reisen z.B. mit dem Boot unbedingt bei dieser Song hat einen guten Vibe.' Und als dann Cam [Blackwood, Produzent] dazukam, sagten wir sich haben möchte“, so George. Passender und ihm: ‚Bei dem hier müssen wir richtig Gas geben.'“ romantischer könnten wir das Album selber nicht beschreiben. Ich weiss aber nicht mehr genau, wer die Idee mit dem Keyboard hatte; wir waren zu dritt im Studio Wer das mag, mag auch: Mighty Oaks „Howl“, Vance Joy und tobten uns aus.“ Bei den Aufnahmen nicht „Riptide“, Tom Odell „Long Way Down“
►Grosses Interview auf rockstar.ch 56 RCKSTR MAG. RS114.indd 56
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Indie-Electronica
Various Artists Yuksek presents: Partyfine Vol. 1 (Partyfine) In seinem ersten Jahr als Labelhead hat Yuksek ein paar äusserst talentierte Musiker rekrutiert, die er nun auf „Partyfine Vol. 1“ versammelt, darunter die dänische Pop-Fee Oh Land oder der fast vergessene Anti-Folker Herman Dune. Einige der stärksten Tracks liefert der französische Produzent gleich selbst: „Don't Miss“ mit Alex Metric und Anna Lunoe ist eine der stärksten Tanznummern dieses Jahres, während „Truth“ feat. Juveniles mit indie-poppiger Schwermut verwöhnt. Zudem ist bemerkenswert, wie gut die Compilation als Album funktioniert – perfekt arrangiert, kein Song zu viel und keiner zu wenig. (rez) Wer das mag, mag auch: Yuksek „Living On The Edge Of Time”, die „Kitsuné Maison“-Compilations, Delphic „Acolyte“
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REVIEWS Progressive-House/Electronica
12.8. Sziget Festival (Budapest HUN), 15.8. Rock'n'Heim while(1<2) (Hockenheim GER), (Astralwerks/Virgin/Universal) 29.8. Zürich Openair Nachdem Joel Zimmer(Glattbrugg ZH)
deadmau5
mans aka deadmau5' letzter Release „> album title goes here <“ musikalisch ein wenig durchzogen daherkam, liefert der Kanadier mit „while(1<2)“ nun mit der grossen Kelle nach. Die meisten Tracks des Doppelalbums tauchten in naher Vergangenheit zwar bereits auf SoundCloud auf, wurden für die Platte(n) aber nochmals generalüberholt und finegetunet. Herausgekommen ist die volle Ladung deadmau5, die für jeden Fan einen Pflichtkauf und für die, die's werden wollen, den perfekten Einstieg darstellt. (pat) Wer das mag, mag auch: Wolfgang Gartner „Weekend In America“, DJ Aero with Tommy Lee „#MSND“, SOFI „Locked And Loaded“
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Entdeckungsreise
Various Artists Coming Home by Sven Väth
1.8. Tension Festival (Basel)
(Stereo Deluxe/Warner) DJ und Cocoon-Club-Erfinder Sven Väth hat 14 Titel zusammengestellt, die er hört, wenn er von seinen weltweiten Auflegesessions in seine Londoner Wohnung zurückkehrt. Zu seinen persönlichen Perlen zählt der norwegische Jazztrompeter Arve Henriksen genauso wie der schottische Indie-Zweier Boards Of Canada, das New Yorker Schwestern-Duo CocoRosie oder der wunderbare Pianist Nils Frahm. Herausgekommen ist eine Platte mit einer ganz besonderen Dramaturgie sowie einem ungewöhnlichen Spannungsbogen und da der deutsche Plattenleger damit eher Unbekanntes zu Gehör bringt, hat „Coming Home“ grandioses Entdeckungspotential. (fxaz) Wer das mag, mag auch Abwechslung und Film-Soundtracks.
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Housegesprochen danceationell
Moonbootica Shine
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Die Antwoord Donker Mag 95 75
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8.8. Heitere Open Air (Zofingen), 15.8. Rock'n'Heim (Hockenheim D), 16.8. Dockville (Hamburg D)
(Zef Recorz/Universal) Müssten die Südafrikaner für jedes „Föck“ einen Batzen ins Klassenkässeli legen, wäre schon in Kürze ein zweiwöchiger Ausflug in die Karibik finanziert. Bloss, bis auf wenige Ausnahmen (der düstere Titeltrack oder die clubtaugliche Single „Pitbull Terrier“) bleiben die mehr oder weniger tanzbaren Schimpftiraden – losgelöst vom Kontext der durchgeknallten Live-Shows oder grenzdebilen YouTube-Clips – erschreckend nichtssagend. Was vielleicht ein Stück weit erklärt, warum die Gang um Watkin Tudor „Ninja“ Jones in ihrer Heimat ähnlich viel Street Credibility geniesst wie hierzulande DJ Bobo. (rgg) Wer das mag, mag auch: Lady Gaga „The Fame“, Bonaparte „Too Much“, Aqua „Aquarium“
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CONOR OBERST
22 SEP 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
BULLET
26 SEP 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX 457
Deep-House
KOLLEGAH
Wankelmut
Wankelmoods Vol. 2
(Get Physical/Poesie) Sie wollen eingängigen, smoothen Sound, den Sie auf Ihrer Dachterrassen-Party im Hintergrund vor sich hin dudeln lassen können und der Ihre Aperol-Spritz schlürfenden Gäste nicht vorm Führen tiefsinniger Gespräche abhält? Können Sie haben! Und zwar mit Wankelmuts zweitem „Wankelmoods“-Mixtape, das – auch ohne „One Day / Reckoning Song“Remix-Überhit wie auf „Vol. 1“ – einen ganz netten Sommer-Soundtrack bietet, der sich in Endlosschleife abspielen lässt und somit auch gut für faule DJs geeignet ist. (myri) Wer das mag, mag auch: Bakermat „One Day (Vandaag)“, Klingande „Jubel“, Disclosure „Settle“
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KID INK
02 OCT 2014 | ZÜRICH, EXIL
WATSKY
04 OCT 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
NICK HOWARD
08 OCT 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
SOJA
09 OCT 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
ESCAPE THE FATE
10 OCT 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
THE BREW
13 OCT 2014 | ZÜRICH, PLAZA
HELMET SELIG
18 OCT 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
THE ANTLERS
20 OCT 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX 457
Säusel-Pop
CARIBOU
Ultraviolence
OFF!
Lana Del Rey
22 OCT 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
(Lana Del Rey/Vertigo/ Capitol/Universal) Melancholie steht Lana Del Rey besser denn je und sie ziert sich auf „Ultraviolence“ noch weniger, diese zu zeigen. Das düstere und schwermütige Prinzip ist dasselbe wie beim 2012er Debüt „Born To Die“, doch die neuen Tracks nehmen immer wieder unvergleichliche Wendungen – seien das gewagte Harmonien, schnelle Wechsel von upbeat zu langsam oder die Gitarren-Riffs, die sich immer wieder unter die Songs mischen und auf dem Vorgänger so gut wie nie zu hören waren. Die New Yorkerin bleibt sich treu, dabei jedoch nicht stehen. (raf) Wer das mag, mag auch: London Grammar „If You Wait“, Lorde „Pure Heroine“, Lykke Li „I Never Learn“
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30 SEP 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX 457
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8.8. Sonnentanz Festival (Jonschwil SG)
(Four/Sony) Auf Moonbooticas viertem Album „Shine“ ist wie gewohnt elektronischer Zappelklang zu hören, der diesmal jedoch janusköpfig daherkommt. Das eine Augenpaar blickt vehement in Richtung Tanzfläche, das andere aufs heimische Boxenpaar; denn dort funktionieren die Housebretter der beiden Hanseaten ebenfalls wunderbar – auch dank Gastsängern wie Anthony Mills und Jack Beauregard. Zwar kommen KoweSix und Tobitob (letzterer ehemals Fünf Sterne Deluxe) langsam in die Jahre, doch von etwaiger Altersmilde ist glücklicherweise noch gar nichts zu hören. (fxaz) Wer das mag, mag auch: deadmau5 „> album title goes here <“, Basement Jaxx „Zephyr“, Fritz Kalkbrenner „Sick Travellin'“ Fäkalrave
18 AUG 2014 | ZÜRICH, KAUFLEUTEN
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23 OCT 2014 | WINTERTHUR, EISHALLE
PASSENGER
25 OCT 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
ATTILA
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THE BOXER REBELLION
30 OCT 2014 | ZÜRICH, X-TRA
CLUESO
31 OCT 2014 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB
BLACKBERRY SMOKE
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ALEX CLARE
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THE GASLIGHT ANTHEM
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MORE SHOWS: MAINLANDMUSIC.COM TICKETS: STARTICKET.CH 7/7/2014 1:33:55 AM
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Freitag 3. Oktober 2014, 20.00 Komplex 457 Zürich
Brit-Prog'n'Rave
Kasabian
4.11. Hallenstadion (Zürich)
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PLUS SPECIAL GUESTS
MONSTER TRUCK Samstag 15. November 2014, 20.00 St. Jakobshalle Basel
Samstag 27. Dezember 2014, 16.00 Eishalle Wetzikon 0900 800 800 CHF 1.19/min., Festnetztarif
www.goodnews.ch
„Wir wollen einfach die musikalische Sprache neu erfinden“, sagt Kasabian-Chefdenker Sergio Pizzorno, „und ich bin fest davon überzeugt, dass niemals jemand so geklungen hat, wie wir auf dieser Platte.“ Aber nur, weil „48:13“ unverbraucht klingt, heisst das nicht zwingend, dass es auch durchgehend gut tönt. (fxaz) Nach dem ersten Durchhören von „48:13“ bleibt nur folgender Schluss: Kasabian sind von Lied zu Lied unberechenbar. Positiv gewendet könnte man auch sagen: Das Album ist facettenreich, von der ravestarken 120-bpm-Nummer „Eez-Eh“ über das nur 47 Sekunden lange, sphärische „Mortis“; dort kommt auch der 93-jährige Grossvater von Sergio Pizzorno zu Wort, der leider gewaltig nuschelt, weshalb man kein Wort versteht – hätte Sergio nicht dezidiert darauf hingewiesen, keiner hätte es bemerkt. Auch der Rest der insgesamt 13 neuen Stücke der Engländer ist eine Achterbahnfahrt durch Hip-Hop („Glass“ mit dem wortgewaltigen Suli Breaks), Brit-Pop („Clouds“, ein Stück, dass Coldplay und Oasis genauso gerne geschrieben hätten), Stampfrock (etwa „Bumblebee“) oder psychedelische ProgAnleihen („Treat“). Dazu passt Sergios Aussage, dass sein Leben von drei musikalischen Leidenschaften dominiert wird: Rockmucke der späten Sechziger, HipHop und elektronische Musik. Und als Chefdenker von Kasabian hält er diesmal auch alle Fäden in der Hand; als Gitarrist, Sänger, Komponist und Produzent. „Ich
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habe bisher schon jedes unserer Alben mitproduziert und fühlte mich einfach reif dafür“, gibt er sich selbstbewusst, „jetzt konnte ich dem Ganzen direkt den Sound verpassen, den ich mir vorgestellt hatte.“ Die Platte „48:13“ (übrigens keine „Lost“Geheimzahl, sondern schlicht die Gesamtlänge der Platte) ist ein Tondokument, das zeigt, wie nah Genialität, Grössenwahn und Selbstüberschätzung beieinander liegen können. Aber haben sich Kasabian jemals um Erwartungen und Meinungen anderer geschert? Eben! Warum sollten sie es also diesmal tun? „Wenn du die Bestätigung anderer Menschen brauchst, dann bist du eh am Arsch“, haut Sergio schlussendlich noch einen raus. Co-Frontmann und Sänger Tom Meighan legt nach: „‚48:13' ist wie eine gefährliche Droge und gleichzeitig ein Album gewordenes ‚Fuck You' an alle, die sich je getraut haben, uns zu kritisieren. Und noch eines an alle da draussen. Kasabian bleiben auch weiterhin die beste und spannendste Rockband, die England derzeit zu bieten hat.“ Wer das mag, mag auch: Jack White „Lazaretto“, Interpol „Interpol“, Manic Street Preachers „Lifeblood“
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REVIEWS PRÄSENTIERT
Melanchocore
Coldplay
SNOOP DOGG
Ghost Stories (Parlophone/Atlantic/Warner) Jetzt ist sie weg. Und Chris Martin ist wieder allein, allein. Und hat offensichtlich schüüli gelitten. So sehr, dass er im Gwyneth-bedingten Trennungsdilemma tatsächlich wieder einmal zwei, drei Songs („Oceans“!) fabrizierte, welche an die kargen Klagelieder des wunderbaren Debüts von anno 2000 heranreichen. Dumm nur, hat er diese zwischen die üblichen Schmachtfetzen, Stadion-OhOh-Oon-Hymnen und einem von Avicii gepimpten DanceStampfer gemurkst. So gesehen erinnert uns der ganze Spuk ein wenig an das abendliche Buffet eines Partyhotels in Lloret de Mar: Für alle etwas dabei, aber so richtig schmecken tut am Schluss irgendwie doch nichts. (rgg) Wer das mag, mag auch: Bon Iver „Bon Iver“, Starsailor „Silence Is Easy“, The Fray „How To Save A Life“
AKA SNOOP LION HIP HOP
DI 29/07/2014 X-TRA, ZÜRICH
Herzschmerz-Country
First Aid Kit
Stay Gold
3.10. Plaza (Zürich)
(Columbia/Sony) Johanna und Klara liefern ein weiteres Mal lupenreinen Country-Folk ab. Die Frage ist: Wollen wir das? First Aid Kit lassen ihren Sound mit einer breiteren Instrumenten-Palette Soulpop für Softies 18.7. Blue voller wirken, ausserdem hört Balls Festival (Luzern), man zwischen den Zeilen nörd19.11. Maag Halle (Zürich) lichen Charme und weniger Nashville raus, was überfällig war. – beide Shows X Die kraftvollen Balladen passen zu ausverkauft! (Atlantic/Warner) einem lauen Sommerabend und „X“ handelt davon, was Ed Sheerans 2011er die hellen Stimmen übertrumpfen Debüt „+“ ausgelöst hat. Hinzu kommt eine sich, doch nimmt man ihnen die Herzschmerz-Masche nicht mehr unglückliche Trennungsphase – wichtig war, die richtige wirklich ab. Stücke w ie „Silver Mischung aus bekanntem und neuem Material zu finden; der Lining“ mögen für sich genommen Engländer gibt sich noch immer sehr melancholisch („Afire überzeugen, gehen in der Masse Love), zeigt an anderer Stelle aber neue Seiten wie Rap-Einlagen jedoch unter, was schliesslich oder die von Justin Timberlake inspirierte Single „Sing“. Das einfach langweilig ist. (arse) angezogene Tempo und der Wiedererkennungswert schaffen Wer das mag, mag auch: Emmylou dabei den sensiblen Soul-Pop, den man sich erhofft – ein zweiter Harris „Songbird“, Mumford & Pharrell ist der Songwriter-gone-Popstar aber noch nicht. (arse) Sons „Babel“, Van Morrison Wer das mag, mag auch: Justin Timberlake „FutureSex/LoveSounds“, „Astral Weeks“ Gavin DeGraw „Make A Move“, Taylor Swift „Red“
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Ed Sheeran
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Dreckiger College-Rock
Disgraceland
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Identitätskrise
Linkin Park The Hunting Party (Machine Shop/Warner) Nach mehreren von J.Lo-Dance und Indie beeinflussten Alben scheinen die NuMetaller wieder den harten Pfad eingeschlagen zu haben. „Keys To The Kingdom“, „War“ und „Guilty All The Same“ sind radiountaugliches Material, also viel Wut und Geschrei mit harten Riffs. Das gefällt. Aber irgendwie klingt's nicht echt. Der krasse Kurswechsel scheint eher unter dem Einfluss von Albumgästen aus Bands wie System Of A Down und Rage Against The Machine entstanden zu sein, als dass Linkin Park ihre eigene Rock-Identität wieder gefunden hätten. (itsch) Wer das mag, mag auch: KoRn „The Paradigm Shift“, Device „Device“, Slipknot „Vol. 3“
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HOOVERPHONIC.COM
TRIP HOP
MI 30/07/2014 EXIL, ZÜRICH
SELAH SUE
SELAHSUE.COM
SOUL
FR 05/09/2014 KUFA, LYSS
AZEALIA BANKS
A Z E A L I ABA N K S . C O M
HIP HOP
MO 06/10/2014 X-TRA, ZÜRICH
DEATH FROM ABOVE 1979
D E AT H FR O M AB O V E 1 9 7 9 . C O M
NOISE ROCK
SA 18/10/2014 MASCOTTE, ZÜRICH
J AM E S V M C M O R R O W. C O M
INDIE FOLK
SO 19/10/2014 MASCOTTE, ZÜRICH Songwriter-Pop
Kina Grannis Elements
(Kina Grannis Music/One Haven/Membran) Betörende Stimme und träumerische Melodien, darauf baut Kina Grannis ihre Kompositionen auf. Und auf ihre multinationalen Wurzeln: In ihrem Stammbaum mischen Japaner, Engländer und Iren ebenso mit wie Franzosen, Niederländer und Schotten. Nicht, dass dies jetzt klar auszumachende Tonspuren ergäbe, aber jedes einzelne Lied auf „Elements“ hat eine so weltläufige (und manchmal zu beliebige) Aura, die ja ihren Ursprung haben muss. Die Sängerin schafft etwas ganz Grosses, indem sie Nie-Aufgeregtes harmonisch so perfekt ausbalanciert, dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. (fxaz) Wer das mag, mag auch: Lana Del Rey „Born To Die“, Lindsey Stirling „Shatter Me“, Ayo „Ticket To The World“
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Street Parade-Guide 2014 – Die erste Ausgabe aus dem Chreis Cheib # 114 RCKSTR MAG.
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HOOVERPHONIC
JAMES VINCENT MCMORROW
The Orwells (Canvasback/Atlantic/Warner) The Orwells, bestehend aus ehemaligen High-School-Klassenkameraden, singen über die wichtigen Dinge im Leben: Hochprozentiges, dreckige Bettwäsche, Betäubungsmittelmissbrauch, nicht erwiderte Liebe – „Disgraceland“ lässt nichts aus und klingt dabei grandios. Die Gitarren heulen, die Melodien sind eingängig, der Migröl-Faktor ist hoch: Die aus der Nähe von Chicago stammenden Krachmacher klingen auf dem Zweitling wie eine gelungene Mischung aus The Doors und The Killers (vor den Weichspülerzeiten). (myri) Wer das mag, mag auch: The Vaccines „What Did You Expect From The Vaccines?“, The Strokes „Room On Fire“, The Automatic „Not Accepted Anywhere“
SNOOPDOGG.COM
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LUCIUS
I LO V E L U C I U S . C O M
INDIE POP
FR 31/10/2014 MASCOTTE, ZÜRICH
WHOMADEWHO
WH O M A D E WH O . D K
ELECTRO POP
MO 03/11/2014 MASCOTTE, ZÜRICH
ANGUS & JULIA STONE
A N G U S A N D J U L I A STO N E . C O M
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ACOUSTIC FOLK
FR 28/11/2014 X-TRA, ZÜRICH
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MUSIC FAN?! CONTRIBUTE TO THE SUCCESS OF YOU R F AV O U R I TE A RT I ST S ! P R O M OTE T H E M VIA WEBSITES, SOCIAL NETWORKS AN D F LY E R I N G A N D G E T FR E E CONCERT TICKETS AND CDS. JOIN JUST B E C AU S E ‘ S STR E E T TE AM ! TO R E G I STE R OR GET MORE INFO, PLEASE CONTACT U S : P R O M O @ J U ST B E C AU S E . C H
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REVIEWS
Album (CH) 1 Linkin Park 2 3 4 5
The Hunting Party Lana Del Rey Ultraviolence Various Artists Sing meinen Song Coldplay Ghost Stories Cro Melodie
iTunes Singles (CH) 1 Lilly Wood & The Prick and Robin Schulz
2 Prayer In C (Robin Schulz Remix) John Legend
3 All Of Me
Calvin Harris
4 Summer
Shakira
5 La La La (Brasil 2014) ft. C. Brown Coldplay A Sky Full Of Stars
Billboard Independent Albums 1 David Gray 2 3 4 5
Mutineers 50 Cent Animal Ambition Arctic Monkeys AM Various Artists Vans Warped Tour '14 Ricky Dillard & New G Amazing
Billboard Alternative Songs 1 The Black Keys Fever
2 KONGOS
Come With Me Now
3 Bleachers
I Wanna Get Better
4 Bastille Bad Blood
5 Arctic Monkeys
Why'd You Only Call Me When You're High?
Beatport IndieDance / Nu-Disco 1 Loulou Players & Sharam Jey Hum Hum (Tapesh Remix)
2 Tapesh & Dayne S How I Do
3 Calippo
Need A Friend
4 Nora En Pure
You Are My Pride (Croatia Rmx)
5 Gui Boratto
Take Control feat. Come And Hell
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EPs
Parallel Play
Trancepop-Lust mit Frust
Hip-Pop
The Kooks
Austra
Down
Habitat
(Virgin/Universal)
LOC
Panama Wedding
„Down“ könn(Domino/ 18.7. Gurten5.9. Berlin te nicht befestival (Bern), Festival Musikvertrieb) fremdlicher starten: 18.10. (Berlin D) Zwar hat es nur auf Erst eröffnet nervig10 Jahre RCKSTR ca. 20% der neuen Austra-EP in der Maag Halle es Rumgedudel den tatsächlich Gesang, dieser (Zürich) Titeltrack der EP, dann kann sich aber hören lassen. kommt der kuriose „Downdown-digidigi“-Larifari-Refrain. Zusammen mit dem Titeltrack „Habitat“ fühlen sich die vier Nach diesem Intro folgt die Erleichterung: Das klingt ja doch Nummern der Kanadier an wie der fiktive Soundtrack, wenn nach Wuschelköpfen aus Brighton! Und trotz-dem anders. man die dunkle Treppe zum illegalen Kellerclub runtersteigt. Also cool. So 70s-funkig. Ach, Also: epischer, düsterer, sexuell eigentlich sogar geil! The Kooks haben sich weiterentwickelt; eine aufgeladener Electropop mit einem Hauch 90s-Trance Bandevolution in Richtung Hipdazwischen. Die merkwürdigen Hop und Funk, die verbunden Solos sind jedoch eher mit ihrem natürlichen Talent, befremdend; bei Neil Young Indie-Hymen zu schreiben, die funktioniert sowas – hier hat Vorfreude aufs Ende August man im Geiste jedoch schon erscheinende neue Album weitergedrückt. (arse) „Listen“ in die Höhe schraubt. Wer das mag, mag auch: The Knife (raf) „Deep Cuts“, Zola Jesus „The Spoils“, Wer das mag, mag auch: Bastille Niki And The Dove „Instinct“ „Bad Blood“, Jungle „Jungle “, Arctic Monkeys „AM“
(Glassnote/Universal) Wer sich die letzten Monate ein bisschen durch IndiepopPlaylists klickte und hörte, kam um das melancholisch-tropische und trotzdem (eng umschlungen) tanzbare „All Of The People“ von Panama Wedding nicht herum. Nun hat der New Yorker Peter Kirk – Kopf des Projekts, der im Studio alleine und auf der Bühne mit vier Mitmusikanten arbeitet – seine erste EP „Parallel Play“ vorgelegt, auf dem der eingangs erwähnte Indie-Hit und drei neue, in dieselbe Richtung zielende Ohrenschmeichler zu hören sind und Bock auf mehr, ach, viel mehr machen. (shy) Wer das mag, mag auch: RAC „Strangers“, St. Lucia „When The Night“, Vampire Weekend „Contra“
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Gipfelstürmer-Pop
Coasts Oceans
D
(Tidal) Die Ehrlichkeit und Vertrautheit, die Coasts auf ihrer neuen „Oceans“-EP vermitteln, ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass sich die fünf Jungs aus Bristol erst 2011 zusammengeschlossen haben. Giele-Gitarren RöhrlijeansSeine Musik balanciert auf einem schmalen Grat zwischen Folk-Rock tanzbarer Indie-Mucke und einer sehr individuellen Schabernack Schwermut, doch das Quintett (deepdive/ Messed Up Kids scheint seinen Weg gefunden zu 20.7. Gurtenbelieve digital) (Virgin EMI/U haben und droht nie abzu22.8. festival (Bern), niversal) „Du bisch de Boulihund“, Bundes- stürzen; denn diese zwei Punkte 22.7. Paléo Festival Zwei Studioplatten, beginnt die neue EP platz (Bern) machen die Coasts wiederer(Nyon) „Schabernack“ der Mundkennbar, persönlich und wenn zwei Erfolge – Jake sie so weitermachen, kommen art-Gitarrer Container 6. Wer Bugg weiss, wie's geht. sie bald ganz oben auf dem nicht wie die Band aus dem Auf der neuen EP „Messed Up Gipfel an. (raf) Kanton Bern – genauer: aus Kids“ – neben dem Titel-track, Brienz – kommt, versteht dieses Wer das mag, mag auch: Walk The der bereits auf dem 2013er Wort kaum (wir eingeschlossen), Moon „Walk The Moon“, Two Door Album „Shangri La“ zu hören was wir jedoch verstehen, ist, war, gibt's drei frische Songs – Cinema Club „Beacon“, Strange Talk dass das Quartett schnörkellosen „Cast Away“ liefert der Brite abermals Indie-Rock mit berndeutschen eingängigen und folkigen Rock Texten komponiert, die zur einen mit einer Prise Blues und gibt sich in seinen Texten in gewohn- Hälfte unter die Oberfläche linsen („Boulihund“, „Bider“) ter in-your-face-Manier sehr und zur anderen auf ihr treiben gesellschaftskritisch. Das ist („Summerzyt“, „Discothek“). nicht neu oder innovativ, aber Handwerklich sind die vier grossartige RichtungsänderungSongs gut gemacht und gmögig, en sind für den Moment gar aber musikalisch zu sehr 2004 nicht notwendig, wenn man als und zu wenig 2014. (shy) 20-Jähriger bereits so gute Musik komponieren kann. (myri) Wer das mag, mag auch: The Enemy „Music For The People“, Manolo Panic Wer das mag, mag auch: Iron And Wine „Helpless And Strange“, The Twang „The Shepherd's Dog“, Mando Diao „Hurricane Bar“, The Maccabees „Love It When I Feel Like This“ „Colour It In“
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RC
Container 6
Jake Bugg
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ALLE EPs ANHÖREN
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facebook.com/ROCKSTARmag
TOP 5
Woche 27 2014
DIE NEUEN
SonnenuntergangIndie
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114 Die erste Ausgabe aus dem Chreis Cheib – Street Parade-Guide 2014
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KINO
F
H Blutrache-Thriller
Out Of The Furnace Jagd auf Hillbillys
Auge um Auge, Zahnlücke um Zahnlücke: Christian „Bat(e)man“ Bale tritt im US-Hinterland gegen Gewalt, Drogen und Woody „Natural Born Killer“ Harrelson an. von Schimun Krausz
B
raddock, Pennsylvania. Laut Wikipedia leben in dem Nest im Nordosten der USA knapp 2'200 Einwohner und – wir verlassen die Faktenwelt der offenen InternetEnzyklopädie und betreten das auf der kargen Realität basierende Filmset von „Out Of The Furnace“ – der einzige potente Arbeitgeber ist das Stahlwerk, wo auch Russell Baze (Christian Bale) seinen bescheidenen, aber beständigen Lebensunterhalt verdient. Sein Bruder Rodney (Casey Affleck) kann sich solch ein Leben nicht vorstellen – vor allem nicht, nachdem er bereits mehrmals im Dienste der US-Armee im Irak war und seither Probleme damit hat, sich ausserhalb des Krieges zurechtzufinden. Stattdessen verzockt er Geld bei Pferderennen-Wetten und steht bei Buchmacher John Petty (Willem Dafoe) in der Kreide, der wiederum HinterwäldlerGangleader Harlan DeGroat (Woody Harrelson) Bares schuldet. Beide wollen ihre Schulden auf einen Schlag loswerden, indem Rodney – wie mit DeGroat und Petty ausgemacht – bei einem illegalen Bare-knuckle-Faustkampf absichtlich zu Boden geht. Doch keiner der beiden kehrt nach Braddock zurück. Atemberaubende Spannung Obwohl Sheriff Barnes (Forrest Whitaker) es ihm ausdrücklich untersagt, macht sich Russell eigenhändig auf die Suche nach seinem verschwundenen Bruder und dringt ins gesetzlose Hinterland New Jerseys vor, wo nicht die Behörden, sondern die Hillbillys um DeGroat
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die Zügel in der Hand haben. Die Bedrohlichkeit, die von dieser Gegend und ihren Bewohnern ausgeht, wird von Regisseur und Drehbuchautor Scott Cooper („Crazy Heart“) so überzeugend in Szene gesetzt, dass Sie mehrmals die Luft anhalten und schliesslich erleichtert ausatmen werden, wenn eine brenzlige Situation noch mal glimpflich ausgegangen ist. Davor und danach entfaltet der Vendetta-Thriller mit seinen ruhigen Bildern eine regelrecht hypnotische Wirkung und gibt Ihnen Zeit, seine starken Figuren kennenzulernen. Die physische Präsenz von Harrelson ist so beeindruckend, dass wir lieber ein ganzes Konzert von 5 Seconds Of Summer durchstehen würden, als seinem zugedrogten Alter Ego in einer dunklen Gasse zu begegnen. „Out Of The Furnace“ ist gewalttätig und laut, wenn er es sein muss, strahlt jedoch Ruhe aus, wann immer er kann, trumpft mit einem bestechenden Cast auf und stolpert dabei nur leicht über seine zur Klischeehaftigkeit neigenden Charaktere; allen voran Russell, der etwas zu schnell vom friedliebenden Schweisser zum knallharten Racheengel mutiert.
Die Ramapough-Indianer, welche das in „Out Of The Furnace“ thematisierte Hinterland in New Jersey bewohnen, haben die Produzenten auf 50 Millionen US-Dollar Schadenersatz verklagt, weil die im Film als Inzuchthaufen bezeichneten Hillbillys auf ihnen basieren und sie dadurch diffamieren würden. Die Klage wurde abgewiesen.
W S
(
Ausserdem im Kino: läuft läuft 17.7.
Thanks For Sharing (Ascot Elite) Vielen Dank für nichts (Praesens Film) Transformers: Age Of Extinction (Universal Pictures)
31.7.
► jetzt im Kino
31.7.
Regie: Scott Cooper
31.7. 7.8.
Cast: Christian Bale, Casey Affleck, Woody Harrelson, Willem Dafoe, Forrest Whitaker uvm.
7.8.
Verleih: Ascot Elite
7.8.
8 Sterne
„
The More You Know
22 Jump Street (Walt Disney) Jersey Boys (Warner Bros.) The Purge: Anarchy (Universal Pictures) Dawn Of The Planet Of The Apes
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(20th Century Fox)
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Fading Gigolo (Ascot Elite) Step Up: All In (Universal Pictures)
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114 Die erste Ausgabe aus dem Chreis Cheib – Street Parade-Guide 2014
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)
)
KINO
JULI
Fantasy-Fest
How To Train Your Dragon 2
A
(20th Century Fox) ls computeranimierte Trickfilme Mitte der 1990er damit begannen, die Kinocharts zu erobern, war für lange Zeit praktisch jeder Release (ob nun von Pixar, DreamWorks oder Fox) ein qualitativ hochwertiger Kassenschlager, doch mittlerweile hat der Durchschnitt im Genre Einzug gehalten („Igor“, „Rise Of The Guardians“, „Flushed Away“). „How To Train Your Dragon“ machte 2010 hingegen alles richtig, weil die Geschichte um ein Wikinger-Volk, das gegen Drachen kämpft, unterhaltsam umgesetzt wurde und der visuelle Stil liebevoll und frisch rüberkam. Über den neuen zweiten Teil zu schreiben, ohne die Story des Originals heftig zu spoilern, ist praktisch unmöglich, darum bleiben wir vage: Fünf Jahre nach den Geschehnissen in Part eins ist aus Teenie Hiccup (Jay Baruchel) ein einigermassen tapferer junger Nordmann geworden, der entdeckt, dass vor den Toren seiner Heimatinsel Berk eine Invasionsarmee lauert, angeführt von Drago Bludvist (Djimon Hounsou). Hiccup will einen Krieg verhindern, doch sein Vater und Stammesoberhaupt Stoick (Gerard Butler) denkt nicht daran und rüstet seine Männer für die Schlacht. Bösewicht Drago bleibt leider relativ flach und wenig bedrohlich und die CGI-Film-Krankheit, zu viel Inhalt in ein Sequel zu pressen, sorgt auch hier für einige Huster, doch „How To Train Your Dragon 2“ überrascht mit gelungenen Storywendungen und überzeugt abermals mit viel Liebe zum Detail bei seinen Figuren und dem WikingerUniversum. (shy) Regie: Dean DeBlois ► ab 24.7. im Kino
7 Sterne
„Komödie“
Walk Of Shame (Ascot Elite)
Wir behaupten nicht, dass die Story um eine Nachrichtensprecherin, die den Job ihres Lebens in Aussicht hat und es dafür verkatert sowie ohne Handy, Auto und Geld mitten in der Nacht von einem Stadtende von Los Angeles zum anderen schaffen muss, gar kein Comedy-Potential hat. Aber die Kolossalität, mit der Drehbuchschreiber und Regisseur Steven Brill diese Prämisse 100 in den Sand setzt, lässt uns nach eineinhalb Stunden „Walk Of Shame“ sprachlos zurück. Natürlich ist es nicht einfach, in einer Millionenmetropole mittel- und 95 kommunikationslos von A nach B zu kommen, aber Meghan Miles (Elizabeth Banks) stellt sich dabei so unfassbar hohl an, dass sogar „Dumb And Dumber“ mitleidig ihre schlecht 75 frisierten Köpfe schütteln würden – das ist nicht mehr lustig, sondern beleidigt den Intellekt jedes Zuschauers. Zudem sind alle Figuren bis auf Meghans One-Night-Stand Gordon (James Marsden) entweder unsympathisch oder so dumm, dass sie wiederum unsympathisch werden; aber von dem Typen, der „Mr. Deeds“, „Movie 43“ und „Without A 25 Paddle“ gemacht hat, haben wir auch nichts anderes erwartet. Den einen Wertungsstern bekommt dieser filmische Totalausfall nur, weil zu Beginn des sehnlichst erwarteten 5Abspanns ein toller Song von Best Coast läuft. (shy) 0
Regie: Steven Brill ► jetzt im Kino
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THE PIRATES MUSICBAR & RESTAURANT HINWIL WWW.THEPIRATES.CH
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MOVIES HEIMKINO
Die Leiden des jungen Modder
Svengali (Universal Pictures)
Der Filmtitel klingt wie der Name einer afrikanischen Gottheit, doch als „Svengali“ werden Manager grosser Bands wie The Beatles bezeichnet. Und genau so einer will Landei Dixie auch werden. (shy) doch gleichzeitig manövriert die zuAls er auf YouTube zufällig über die Londoner Nobody-Band The Premature Congratulations stolpert, kündigt Dixie (Jonny Owen, nehmende finanzielle Belastung seine schrieb auch das Drehbuch) kurzerhand seinen Job als Postbote in Beziehung mit Shell – die ihm trotz einem verschlafenen walisischen Nest, schnappt sich Freundin der vielen Rückschläge den nötigen Shell (Vicky McClure) und zieht in die englische Hauptstadt. Dort Halt gibt – gefährlich nahe an den Abgrund. klopft er an der Garage von The Prems und überzeugt den Noise- „Svengali“ thematisiert auf augenzwinkernde und überzeichnete Rock-Vierer mittels Wort und Bier davon, ihn als Manager Art und Weise das britische Musikbusiness und zeigt anzuheuern, weil er der festen Überzeugung ist, dass die Jungs unterhaltsam auf, wie viel Klinkenputzerei, Aufopferung und das nächste grosse Gitarrending der Insel werden können. Durchhaltevermögen nötig sind, um im Schmelztiegel London eine einzige Gruppe aus der Masse an Bands rausstechen zu Arsch-Aufreisserei lassen. Zwar geht der Film nicht ausserordentlich tief, aber er Fortan verfolgt Dixie mit naiver Zielstrebigkeit seinen Plan, der lässt einen mitfühlen und lachen, wird von einem starken Band innerhalb von sechs Monaten einen Albumdeal klarzuSoundtrack untermalt und begeistert mit Gastauftritten von Alan machen – stets mit dabei: Ein Tesco-Plastiksack voller Demotapes McGee (ehemaliger Primal-Scream-, The-Libertines- und Oasis(ja, Tapes, weil retro und so) und der Liam-Gallagher-Gedächtnis- Manager), Huw Stephens (BBC Radio 1) oder Carl Barât (The Parka, für den er das zweifelhafte Lob „please tell me you're Libertines, Dirty Pretty Things). wearing that ironically“ erntet. Je mehr sich der Möchtegern-Mod aus Wales reinhängt, desto greifbarer wird der Plattenvertrag, 7 Sterne Regie: John Hardwick ► jetzt auf DVD, Blu-ray „By the hymen of Olivia NewtonJohn“-Absurditäten
Blechtrommelfeuer
RoboCop Das 2014er Remake von „RoboCop“ greift den gesellschaftskritischen Unterton des originalen Klassikers von 1987 auf, konzentriert sich jedoch mehr auf die Politik und das Thema Drohnen, also unbemannte Kriegsführung und beweist damit Aktualität. Überall auf der Welt darf die Firma OmniCorp ihre Roboter zur Friedenssicherung einsetzen, nur daheim in den USA nicht; der schwer verunfallte und mit viel Technik-Bling wieder aufgepäppelte Polizist Alex Murphy (Joel Kinnaman) soll nun die Öffentlichkeit für die Robotik begeistern und so eine entsprechende Gesetzesänderung ermöglichen. Die kernige Brutalität und Action des Originals weichen in der Neufassung teilweise der philosophischen Frage, ob man Menschen in Maschinen stecken soll bzw. darf – dieser Ansatz gefällt, doch wird er schliesslich nicht zu Ende gedacht und verkürzt zusammen mit dem langwierigen Drama um Murphys Familie, die ihn kaum mehr wiedererkennt, die Zeit, in der wir RoboCop beim Zerlegen seiner Widersacher anfeuern dürfen. Das Remake hätte schliesslich weitaus schlechter ausfallen können, doch die Unentschlossenheit, ob es nun Ballern oder Bewegen will, machen es zu einem durchschnittlichen Film, der schnell in Vergessenheit geraten wird. (shy)
Regie: José Padilha ► jetzt auf DVD, Blu-ray
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World Wide Warning
Disconnect
Anchorman 2:
(Impuls)
5 Sterne
(Impuls) „Das Internet kann gefährlich sein, aufpassen, aufpassen“, ermahnt uns „Disconnect“ praktisch im Zehnminutentakt, was auf Dauer ein bisschen ermüdend wirkt. Ansonsten macht das Episodendrama alles richtig und zeigt anhand von drei parallel laufenden, lose miteinander verbundenen und im Endeffekt extremen Geschichten auf, wie das Web Leben zerstören, statt selbige bereichern kann. Die zwischenmenschlichen Spannungen und Dramen, welche durch die missbräuchliche Nutzung des Internets entstehen, werden vom Cast (u.a. Jason Bateman, Hope Davis, Paula Patton, Michael Nyqvist – und Modedesigner Marc Jacobs in seiner ersten und eigenen Aussagen zufolge auch letzten Filmrolle) glaubwürdig inszeniert und machen betroffen, weil wir selbst wohl oft nur wenige Mausklicks von ähnlichen Situationen entfernt sind. (shy)
The Legend Continues (Paramount Pictures)
In „The Legend Continues“ nimmt sich Regisseur Adam McKay nach der TV-NewsBranche im San Diego der 1970er in „Anchorman“ nun dasselbe Business im New York der 1980er und damit den aufkommenden Trend zum Infotainment zur Brust. Bis Ron Burgundy (Will Ferrell), Brian Fantana (Paul Rudd), Brick Tamland (Steve Carell), Champ Kind (David Koechner) und Veronica Corningstone (Christina Applegate) jedoch zu ähnlicher Hochform wie im bereits zehn Jahre alten ersten Teil auffahren, vergeht eine gute Stunde, doch auch dann leistet sich „Anchorman 2“ den einen oder anderen komödiantischen Sturzflug und betreibt Gag-Recycling vom Vorgänger. Neue Figuren wie StrahlemannModerator Jack Lime (James Marsden) oder Schussel-Sekretärin Chani Lastnamé (Kristen Wiig) bringen Abwechslung, lassen dem Kern-Cast jedoch zu wenig Zeit für die kultigen, absurden Improvisationsmarathons – schade, denn dem Bonusmaterial nach hat's davon wieder eine ganze, Regie: Henry Alex Rubin unglaublich witzige Menge gegeben. (shy) Regie: Adam McKay ► jetzt auf DVD, Blu-ray
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► jetzt auf DVD, Blu-ray
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Ohren: KINSKI-Barbüsi Aiko.
Unser Monat:
OUTRO
Die BÜSI-Party steigert Ihren Endorphin-Wert nachweislich um drei Schokoladentafeln.
Fotograf Nixon tritt gleich seine Knips-Schicht an.
Fotos: Ashton Nixon & Meret Borer
Promogörl Meret glücklich alleine.
BÜSI
Sieht offensichtlich tote Menschen: Freischreiber Beeler.
Gast-Promo-
GÖRL
des Monats ..................
Für alle, die sich oft fragen, was das joizTeam macht, wenn es mal nicht auf dem Studiosofa rumlungert: Bei uns feiern.
6.6. KINSKI (Zürich) Vielleicht amigs nicht schlecht, wenn Anzeigen-Etzweiler Schreiber-Krausz beim Auflegen auf die Griffel schaut.
..................
Promogörl Meret glücklich zu zweit.
Wilde Spekulation: Diese Meitli kichern, weil…
…der Typ rechts ihnen vorhin sein Ding gezeigt hat, es im Raum aber „gerade ungewöhnlich kühl“ war.
Freelancer Beelers Band Her Father Knows trägt ihren Sänger Adi auf Händen. Sind wir eigentlich versichert, wenn sich Gäste an unseren Partys verletzen? Müssen wir gleich mal bei unserem Wir wollen echt nicht rumhypochondren, Anwalt Elijah Rosenberg abklären. aber die Zunge vom rechten Meitli ist doch grün, oder? Das kann doch nicht gesund sein.
xoxo Panda Wer den Kopf neckisch zur Seite legt, verteilt sofort 25% mehr Hefte – von Cro können unsere unmaskierten Promogörls noch eine Menge lernen. Der Pop-Rapper kommt fürs Openair Frauenfeld und das Heitere Open Air übrigens erneut in die Schweiz.
.................. RCKSTR #115 erscheint am 1. August 2014!
Beliebtes Fotomotiv: Fotoapparate.
.................. Themen im nächsten Heft:
Einkaufen bei Familie Gubser. „Touch The…“Aufdruck genau auf Brusthöhe – Gregi scheint's zu freuen, Rahel bleibt skeptisch.
Echte Freunde verhindern Doppelkinne auf Fotos. Grillmeister …aber beim Ausüben seiner Pflicht Ürsu ist gibt's noch Verbesserungspotential. besser geschützt als die meisten Feuerwehrmänner, … Diese Klingel wurde während des ganzen Festivals kein einziges Mal betätigt.
Touch The Air Festival 20.-22.6. Wohlen AG
Blumenmeitli Zarina <3 Die Grumpy Cat auf dem Shirt, aber ein – zumindest gequältes – Lächeln auf den Lippen: Verkaufs-Zoé und Thurgau-Sam.
Wir wollen unsere Gäste eigentlich nicht beleidigen, aber nur Arschlöcher tragen Sonnenbrillen Vier Firmen auf einem Bild, die alle unbedingt auch in der Nacht und/oder drinnen. bei uns Anzeigen schalten sollten: Lattesso, PCP.ch, die Metro Boutique und Nestlé. Wir machen unmoralische Angebote, rufen Sie uns Tag und Nacht an: 043 333 09 04.
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114 Die erste Ausgabe aus dem Chreis Cheib – Street Parade-Guide 2014
Klingande, dem Publikum nach aber ohne viel „Jubel“.
Mehr Beweismittel auf rockstar.ch
Wir erkunden unseren neuen Arbeitsort, den Zürcher Kreis Vier aka Chreis Cheib. Der britische Electronica/R&B-Hype FKA Twigs releast sein bzw. ihr Debütalbum. Von La Roux, Rise Against, Klangkarussell, Angus & Julia Stone, Sia, Eluveitie und den Beatsteaks kommen ebenfalls neue Platten. Blech vs. Fell: „Dawn Of The Planet Of The Apes“ und „Transformers: Age Of Extinction“ liefern sich ein Kinokassenduell. „The Last Of Us“ und „Diablo III“ erscheinen aufpoliert und -gehübscht für die PlayStation 4.
.................. Mehr RCKSTR gibt’s bis dahin auf unserer neuen Website oder im RCKSTR-Newsletter. ► www.rockstar.ch
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