RCKSTR Mag. #122 | April 2015

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CHF 5.00 EUR 4.50

Grösste Musik- und Popkultur-Zeitschrift der Schweiz seit 2004 | April 2015

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SNEAKERS

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Turnschuh-Tamtam • Sneakerness, Sneakerheads und Sneakerstores

Luzern, wir haben dich gern • Mit Weekend Phantom beim Penislotto und Möcklihueschte „Avengers“ • Wir machen Sie bereit für „Age Of Ultron“

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Interviews mit und neue Platten von:

The Prodigy • Circa Waves • Madeon • The Wombats • Selah Sue Umschlag RS122.indd 1

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DIE GRÜNE NOTE NO PLA N

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Redaktion: David Gadze (dave) Katinka Templeton (kätt) Manuel Maissen (vlct) Marco Rüegg (rgg) Patrik Wydler (pat) Rainer Etzweiler (rez) Freie Autoren: Andy Lanzone (lance) Angel R. Schmocker (arse) Delia Landolt (dela) Esther Meyer (töpf) Franz X.A. Zipperer (fxaz) Lorena Funk (lola) Luisa Bider (bibi) Michael Rechsteiner (rec) Myriam Hiltbrunner (myri) Nora Haider (hai) Raffaela Kolb (raf) Reto Beeler (röhr) Sandra Simic (itsch) Sascha Wydler (saw) Fotografen: Melanie Schweizer Martin Walter Luca Michelli Tatjana Rüegsegger Grafik & Layout: Joel Meier on PC with

Korrektorat: André Reithebuch und sein Assistent Schimun Krausz Verkauf: Rainer Etzweiler Zoé Zimmermann Propaganda & Events: Zoé Zimmermann Elise Beauverd Yuki Meier

Editorial

RCKSTR Mag. 122 | APRIL 2015

Hallo Leser Anfang 20 habe ich nur ein einziges Paar Schuhe besessen: schwarze Chuck Taylor All Stars von Converse. Warum? Einerseits, weil ich als Student nicht wirklich die Kohle hatte, um mir mehr Latschen kaufen zu können. Andererseits wollte ich gar nicht unbedingt etwas anderes an meinen Füssen haben, als dieses aus ein bisschen Stoff und Gummi zusammengebastelte Stück Coolness, schliesslich wurden Chucks von allen geilen Bands getragen. Und von Dwight in „Sin City“, weshalb später noch ein rotes Paar dazukam. Damit wollte ich auch meine Zugehörigkeit zur Indie(Rock-)Szene signalisieren, obwohl es rückblickend etwas ironisch ist, den meistverkauften Schuh in der Geschichte als Symbol für Indie, also Unabhängigkeit zu sehen. Diese Bedeutung hat mittlerweile abgenommen, aber etwas trifft nach wie vor auf Sneakers zu und wird wohl auch immer auf sie zutreffen: Dieses Statement, dass man keinen Job hat, der einem das Tragen von langweiligen oder dezenten Tretern vorschreibt; dieser ungezwungene Eindruck der Sportlichkeit, auch wenn man höchstens mal aufm Klo ins Schwitzen kommt; dieses Gefühl der Jugend, weil man als Kind meistens nur Turnschuhe trägt. Und zwar mit Klettverschluss, was ich glaubs noch bis etwa in die zweite Primarstufe durchgezogen habe, weil ich das Schuhbändelbinden bis dahin nicht beherrschte. Mittlerweile geht das übrigens recht gut. Gesammelt hab ich Turnschuhe nie und in meinem Schuhschrank (okay, auf dem Küchenboden neben der Besteckschuhblade) liegen wohl nicht mehr als 15 Paar Schuhe, höchstens acht davon sind Sneakers. Ich hab aber schon mal welche über eBay gekauft – gerade letztes Jahr, den vergriffenen ZX Flux „Multi-Color“ von adidas nämlich. Dafür hab ich viel zu viel Geld ausgegeben (mein Studenten-Ich würde mir dafür mit seinen Chucks in den Hintern treten) und ein bisschen zu klein ist er auch, aber wie ich bei „Germany's Next Topmodel“ gelernt habe, sind zu kleine Schuhe kein Grund zum Meckern.

Distribution: Pit „XXX-Files“ Kägi

Wie's bei echten Sneaker-Narren aussieht, die ihr Sammelhobby oft mithilfe des Internets ausüben, zeigen wir Ihnen auf Seite 18 in dieser Ausgabe, vorher und nachher gehen wir auf die Geschichte der Sneakers ein, machen Ihnen die Sneakerness-Convention in Zürich schmackhaft und stellen ein paar tolle Schweizer Turnschuhläden vor.

Team Rotkreuz: Martin Schiess Henna Matter

Und die typischen RCKSTR-Themen (Musik, Schnaps, Thors Hammer) kommen hier in Ausgabe #122 natürlich auch nicht zu kurz. Viel Spass beim Bildli anschauen!

Schimun Krausz

Team Wädenswil: Monika Bestel Walti Bestel Katrin Widmer Promogirls: Batzi, Becci, Celeste, Chloé, Frany, Ibi, Julia, Lucy, Meret B., Meret F., Michelle, Nadia, Nora, Stéphie, Steven, Vanessa

Herausgeberin: Youngcom AG Blegistrasse 1 CH-6343 Rotkreuz Geschäftsführer: Joel Meier

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Redaktionspraktikanten: Kim Schärer (kss) Sophie Boldog (lou)

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Chefredaktor: Schimun Krausz (shy)

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IMPRESSUM

Chefredaktor

COVER:

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intro

Redaktionsadresse: RockStar Magazine Sihlhallenstrasse 19 CH-8004 Zürich Telefon: +41 43 333 09 05 Telefax: +41 43 333 09 06 Mail: redaktion@rockstar.ch

Model: Fotograf: Make-up- & Hair-Artist: Location: Sneakers:

Tina T. Úaqua-models.com Yuky Lutz Úyukylutz.com Cooh Zahner Úfacebook.com/coohzahnerMUA doodah Zürich, Europaallee 3, 8004 Zürich Údoodah.ch Vans Hawaiian Floral Authentic

Anzeigen: Telefon:+41 43 333 09 04 Telefax:+41 43 333 09 06 Mail: rockstar@rockstar.ch Web: www.rockstar.ch

Druck: Die Wattenscheider Medienvertriebs GmbH D-44867 Bochum Auflage: 50'000 Ex.

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Vetrieb: Youngcom AG Passive Attack GmbH Modul GmbH Valora AG, Muttenz

Jahresabo: CHF 69.abo@rockstar.ch Aboverwaltung: Zoé Zimmermann

Leser: 90'000 (MACH 2012-2)

Teilnahmeberechtigt an Wettbewerben, Preisausschreibungen und Verlosungen sind alle Personen. Teilnahme an allen Verlosungen (auch SMS) per Postkarte an RCKSTR Mag., Wettbewerb «Betreff», Sihlhallenstrasse 19, 8004 Zürich möglich. Persönliche oder Kontaktangaben sind nur für den internen Gebrauch bestimmt. RCKSTR Mag. behält sich vor, die Teilnehmer auch in anderem Zusammenhang per Post, E-Mail oder SMS anzuschreiben. Sachpreise können nicht umgetauscht, zurückgegeben oder in bar ausbezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Jegliche Verwendung des Inhaltes nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Für unaufgefordert eingesandte Dokumente, Druckfehler und irrtümliche Versprechen/Angebote übernimmt der Verlag keine Haftung. Member-Angebote so lange Vorrat. RCKSTR Mag. ist eine eingetragene Marke der Youngcom AG (c) 2015

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Inhalt

Hit That Shit 06 08 10 14 16

RCKSTR Mag. 122 | APRIL 2015 DER SAUBANNERZUG Wir haben mit Weekend Phantom Luzern aufgemischt.

Hot Dates News, Gossip, Zeugs Festival-News Hit The Road: Pimp-Karren RCKSTR feiert sich durch... Luzern mit Weekend Phantom

Thema

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Sneaker-ness Sneaker-heads Sneaker-History Sneaker-Shops

Rockstars DIE WIEDERBELEBER rckstr.ch

Warum die Circa Waves den Indie-Rock zurückbringen.

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Neue Alben Charts Neue EPs Die Harte Seite

Roots

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40 Re-Issues

Covergirl

DAS BUBI Madeon wandelt auf dem schmalen Grat zwischen Pop und Dance.

Madeon The Wombats Frischfleisch Circa Waves

Reviews 32 36 36 38

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42 Tina wearing Sneakers

DAS SEQUEL Was Sie über den zweiten „Avengers“-Teil wissen müssen.

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Arts 48 Oh Yeah!

Movies 50 52 52 53

Avangers: Age Of Ultron A Most Violent Year Kino-Kurz-Reviews Heimkino-Kurz-Reviews

Games DIE ANSAGE „Laptop- und USB-DJs sind scheisse“, finden The Prodigy.

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DIE ZERREISSPROBE

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Auch nach tausend Toden lieben wir „Bloodborne“ noch.

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plus:

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DAS KULTOBJEKT

Sneakers: Woher sie kommen, wer sie sammelt und wo die besten zu finden sind.

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Am Greenfield feiern und gratis RCKSTRMember werden – neu auch am Touch The Air!

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Battlefield Hardline Xenoblade Chronicles 3D Bloodborne Screamride Kurz-Reviews

Ausgehen 62 64 58 66

Gig-Previews Party-Previews Kalender Rückspiegel

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Member 13 Festival-Ticketaktion

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Wir präsentieren UE MEGABOOM von Ultimate Ears – den 360°-Lautsprecher für 95 unfassbar guten Sound. Überall. Mit seiner wasserfesten Beschichtung und 20 Stunden 75 Akkulaufzeit ist dieser ultimative tragbare kabellose Lautsprecher für jedes Abenteuer 25 gerüstet. 100

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hot dates

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Im Brechschritt an die Feierfront! 3.4. KINSKI (Zürich) BÜSI – Katzenmusik im KINSKI mit Shy Lajoie, Whisker, Roughy 10.4. Gonzo (Zürich) RCKSTR Star-Club – „2 Girls, 1 Club“-Edition mit Sophie Velvet Two Stripes, Roughy, Whisker, Shy Lajoie 18.4. Amboss Rampe (Zürich) 11 Jahre RCKSTR Mag. mit RCKSTR-Allstars, Konfetti, Ballons uvm.

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Gründe,

8.5. KINSKI (Zürich) BÜSI – Miezenmucke im Milieu mit Shy Lajoie, Whisker, Roughy

ZUGEZOGEN MASKULIN die Hosen tiefer tragen als K.I.Z.

PRESENTED

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RCKSTRPartykalender

Steinzeitswag, Bieratem und dumm quatschen – Zugezogen Maskulin machen nichts von alledem. Vergleiche mit Deichkind und K.I.Z. fallen zwar im Zusammenhang mit dem aus Testo und Grim104 bestehenden deutschen Rapduo nicht selten, doch die spitzfindige Zeitgeist-Kritik und harten Beats bieten in Form des Quasi-Debütalbums „Alles Brennt“ eine Vergleichs-Ebene auf höchstem Niveau, weshalb Sie unter allen Umständen am 14. April an die exklusive Schweizer Show ins Zürcher Exil pilgern müssen. (arse)

Hipstern lernt man beim aufmerksamen Studium von Zugezogen Maskulin auch ganz neue Ausdrücke wie „Kartofflisch“ und Schimpfwörter wie „Agenturensohn“, weshalb man sich beim Hören konstant zwischen verlegenem Regeln der Lautstärke, Weltschmerz und der Duden-App bewegt.

4. Weil sie modern sind

„Ihr wollt Hip-Hop, so wie er früher war? Früher gab es Hitler, früher war es schlecht!“ Jaja, wir wissen, Deichkind gehen live voll ab und Prinz Pi hat die moderne Gesellschaft schon 2006 durchschaut – bringt aber alles Weil sie so schön hässig sind nix, wenn zwei Jungspunde daher spaziert kommen und Auf „Alles brennt“ wird ordentlich Öl ins Feuer gegossen: alles irgendwie frecher, irgendwie treffender und noch „Ich bin nicht euer Freund, was soll der Hippie-Scheiss?“ ein paar Zentimeter tiefer unter die Gürtellinie schaffen. Viele Rapper knirschen mit den Zähnen – aber keiner Die Kritik am System passiert hier flüssig und macht's mit mehr Stil; statt verzweifelt nach Ghetto verschmitzt; denn die ehemaligen Mathe-Studenten und klingen Zugezogen Maskulin intelligent und zynisch und rap.de-Praktikanten sind selbst Teil des Kritisierten. machen ausserdem sehr viel Spass bei minimalstem Bestes Beispiel ist der Bandname selbst, eine Persiflage Fremdschämen. Die Platte eignet sich perfekt für auf Kool Savas' Rapcrew Westberlin Maskulin; dabei morgendliche Gewalt-Fantasien im überfüllten verleugnen sie ihre Idole und Herkunft nicht, Bus/Tram und wo Sie sonst so diskret Dampf ablassen Wir aber eben, sie sind halt die Zugezogenen. wollen. verlosen Weil sie Oi! sind Weil sie t-rappen 3x2 Tickets! Oi!, ein Ausdruck, der Weltschmerz und Eine fröhliche Mischung aus Hip-Hop, House, Dubstep Sozialkritik in den Vordergrund stellt; Zum Mitmachen einfach und Hardstyle strömt uns beim Durchhören des eine Mail mit dem Betreff gemeint ist damit die Bewegung einer Erstlings entgegen, wobei mehr imitierte und „Zugegeben Megageil“ und unpolitische Skinhead-Untergruppe. überschlagene Stimmfacetten vertreten sind, als Björk in Jedoch sind Oi!-Skins so anti, dass sie Ihrem vollständigen ihren besten Zeiten zustande brachte. Dabei werden mal Namen an von ihresgleichen nicht mal offiziell eben alle Regeln der angespielten Genres über den win@rockstar.ch anerkannt werden – zu viel Punk, zu wenig Haufen geworfen; die Meute läufiger StudentenInnen, senden. Fred Perry. „Oi!“ ist ausserdem ein äusserst die am Trapped-Mittwoch jeweils treu das Gonzo amüsanter Albumtrack, in dem es darum bevölkert, würde ob dem mutwilligen Musikgeht, wütend übers Melt!-Festival-Gelände zu stampfen. Vandalismus den beduselten Kopf schütteln.

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3. Weil sie herausfordern

â Live: 14.4. Exil (Zürich) â Debütalbum „Alles brennt“ (Buback) jetzt erhältlich; Politisch unkorrekt sein gehört ja quasi zum GenreInventar. Neben Gaslungen und zusammengeschlagenen Review im RCKSTR Mag. #121.

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intro 20.4. Maag Halle (Zürich)

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Deichkind

„Wir drehen wieder am Rad“, versicherte uns Porky, als wir mit ihm über die Liveshow und das neue Album „Niveau Weshalb Warum“ plauderten – die Deichkind-Fans unter Ihnen taten das wohl schon beim Ticket-Vorverkauf; denn die Show in Zürich ist restlos ausverkauft. Aber bevor Sie jetzt Krawall machen und Sie alle am Arsch liken können, möchten wir Ihnen mitteilen: Wir verlosen letzte Tickets für Deichkind in der Maag Halle, genauer 3x2 Stück! Alles, was Sie dafür tun müssen, ist eine Mail mit Ihrem kompletten Namen und dem Betreff „Niveau ist leider geil“ an win@rockstar.ch zu senden. Und dann die Finger zu kreuzen.

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â Neues Album „Niveau Weshalb Warum“ (Sultan Günther/Nation) jetzt erhältlich; Review im RCKSTR Mag. #120. â Grosses Interview unter RCKSTR.ch/deichkind-nww.

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Purity Ring

Mit ihrem poppigen Synthie-Softelectro bringen Purity Ring die Sterne zum intergalaktischen Funkeln und katapultieren uns in ferne Universen. Ihren Unschuldsnamen haben die Pop-Futuristen wahrscheinlich Wir von Sängerin Megan James' kindlicher Stimme, mit welcher diese über seufzenverlosen de Herzen, schmerzende Körper und 3x2 Tickets! Zum Mitmachen einfach eine weiteren, auch auf Buben zutreffenden Meitlikram singt. Corin Roddick Mail mit dem Betreff bauscht den Gesang mit seinen „Unschuldslärmer“ und Electrobeats zu pompös-hymnischen Ihrem vollständigen Namen an Klangpalästen auf, die locker auch die win@rockstar.ch Maag Halle zum Schweben brächten; doch senden. das kanadische Duo mag's bei Konzerten lieber klein und beschaulich – ganz im Gegensatz zur grossen Musik seines eben erschienenen zweiten Longplayers „another eternity“ –, lässt uns mit selbstgemachten Outfits und in allen Farben leuchtenden Glühwürmchen-Laternen aber dennoch in audiovisuelle Höhen steigen. (lola)

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en kets!

Sa. 18. April Amboss Rampe (Zürich) 23.00 Uhr

24.4. Mascotte (Zürich)

â Neues Album „another eternity“ (4AD/Musikvertrieb) jetzt erhältlich. â Weiteres Datum: 23.4. Les Docks (Lausanne)

11 Jahre RCKSTR Mag. – Schnapszahltag!

Nachdem wir unser 10-Jähriges verdammt pompös in der Maag Halle mit The Kooks, Digitalism und Urban Cone gefeiert haben, begiessen wir den elften RCKSTRGeburtstag wieder in überschaubarerem Rahmen. Der Exzess sowie der Kater am Sonntagmorgen danach fallen deswegen aber nicht kleiner aus, keine Sorge. An den Plattentellern stehen wir Heftlimacher, um die Bar kümmern sich die lieben Leute der Amboss Rampe und auf der Tanzfläche schütteln sich unsere Leser. Also ziehen Sie sich was Flottes an, lassen Sie die Moral zuhause und stossen Sie mit uns zum ersten Schnapszahl-Geburi des RCKSTR Mag. an!

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7.5. Exil (Zürich)

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Geteilte Freude macht doppelt Freude. Vermutlich dachte sich das Esben Andersen auch, als er mit steigendem Erfolg sein Soloprojekt Rangleklods zu einem Duo umwandelte. Somit ist nun Pernille SmithSivertsen (mit dem Namen hätten wir die Dame auch gleich grad geheiratet) die andere Hälfte der dänischen Band und deren Kreativität. Der kürzlich releasten, ersten Single „lost u“ vom kommenden Album „straitjacket“ hört man einen gewissen musikalischen Wandel an – ob Rangleklods nun auch doppelt so gut sind? Ist das nach dem grandiosen Debut „Beekeeper“ überhaupt möglich? Die Show im Exil gibt wahrscheinlich eine Antwort darauf. (röhr) â Neues Album „straitjacket“ (Tambourhinoceros/ Godbrain) ab 22.5. erhältlich.

Wir verlosen 3x2 Tickets!

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Zum Mitmachen einfach eine Mail mit dem Betreff „Die sollten jetzt eigentlich Rangleklödse heissen“ und Ihrem vollständigen Namen an win@rockstar.ch senden.

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hit that shit

Glowing Up With The Kardashians

Aussehen wie Kim Kardashian? Zumindest farb-lich ist das leicht möglich; denn der Black Bronzer von Kardashian Glow pflegt die Haut nach dem Sonnen(bank)bad nicht nur, sondern intensiviert und verlängert auch den Bräunungseffekt. Das Zeug trinken, um an Arsch und Vorbau zuzulegen, funktioniert jedoch nicht, da es im Gegensatz zu seiner Namenspatin komplett silikonfrei ist.

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â jetzt erhältlich für CHF 94.50 bei beauty-direct.ch

Spielend Festivaltickets gewinnen

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Im Rahmen seines 10-JahreJubiläums veröffentlicht das B-Sides Festival am 15. April das Gratis-Smartphone-Spiel „AUX B“ für iOS- und AndroidSysteme, in dem Audiokabel richtig verlegt werden müssen. Wer alle 90 Levels schafft, hat die Chance, einen von drei Festivalpässen fürs 2015er BSides (11.-13.6.) zu gewinnen. Wir sind übrigens keine Konkurrenz, da wir noch nicht mal einen USB-Stecker beim ersten Mal richtig herum reinstecken können.

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Stoppen Sie Paris!

Nachdem Nickelback letztes Jahr mit einer Petition davon abgehalten werden sollten, jemals wieder in London aufzutreten, wurde kürzlich eine ähnliche Bittschrift verfasst, um Kanye West vom Glastonbury fernzuhalten. Und nun werden auf change.org Unterschriften gesammelt, um Paris Hilton aus dem Line-up des US-Festivals Summerfest zu kicken. Bei Redaktionsschluss hatte die Petition 6'300 Stimmen zusammen. Wie viele Stimmen wir wohl brauchen, um DJ Antoine von dem abzuhalten, was er so tut?

SIEGERTIGER SAGT:

„Endlich Frühling! Die Röcke werden kürzer und mein Vorstrafenregister deswegen wieder länger.“

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Sexy Surround-Sound

„Fidelio“ – in „Eyes Wide Shut“ das Passwort für den Eintritt an seltsame Sexpartys, bei Philips der Garant für ein fortschrittliches Heimkino-Erlebnis. Die neue SoundBar XS1 ist gerade mal 41 mm hoch und sorgt zusam-men mit dem kabellosen Subwoofer für überzeugenden Surround-Klang, ohne dass im ganzen Raum Lautsprecher verteilt werden müssen. So bleibt daheim mehr Platz für Zimmerpflanzen, Kunst – oder seltsame Sexpartys.

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â jetzt erhältlich für CHF 649.—

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Mit der wunderschön betitelten GWN-1000-9AER von G-Shock können Sie sich endlich ganz den Freuden des (sowohl digitalen als auch analogen) Zeitablesens zuwenden, da Sie dank eingebauten Solarzellen samt Energiespeicher nicht mehr durch Stromprobleme davon abgelenkt werden. FunkuhrEmpfang, Kompass, Höhen- und Thermometer sowie knalliger Fisher-Price-Look werden ebenfalls mitgeliefert. â jetzt erhältlich für CHF 698.—

Name der Trägerin: Lourdes Ciccone Leon Alter: 18

Mehr News, Gossip und Nonsens täglich auf rckstr.ch

Woher kommen die Brüste: Los Angeles, USA Konsistenz: Volljährig voluminös Supporting facts: Tochter Lourdes steht MaMadonna obenrum in nichts nach. Dank lüsternen Paparazzi, die gerne Teenager in Bikinis ablichten, bekommen auch wir Busenjünger eine gute Handvoll von Lourdes' Heiligtümern ab – alles Schlechte hat sein Gutes. „Holiday! Celebrate!“

Harter Schlag gegen Narzissten

Nach Museen erklären nun auch einige Musikfestivals – darunter die grossen USOpenairs Coachella und Lollapalooza – den Selfie-Stick als unerlaubten Gegenstand, damit niemandem deswegen die Sicht auf die Bühne versperrt wird. Und was soll man nun machen, wenn man keine Fotos von sich selbst schiessen kann? Etwa die Konzerte schauen?! Gad auno.

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THE QUEST FOR CHEST

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Results May Vary Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) hat den wegen mehrfachen Mordes angeklagten US-Immobilien-Millionär Robert Durst in einer News fälschlicherweise als Frontmann der Nu-Metal-Band Limp Bizkit bezeichnet; diese wird jedoch von Fred Durst angeführt. Vielleicht hatte die AP ja doch Recht – wer weiss, was er behind diesen blue eyes so alles verbirgt.

Esther Meyer proudly presents:

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Die Sonne am Handgelenk

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Tote leben länger

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Fox (der Fernsehsender) bestätigte, dass die 90er Kultserie „The X-Files“ wiederbelebt wird und mindestens sechs neue Folgen in Planung sind. Mit an Bord: Dana Scully und Fox (die Figur) Mulder, wie damals verkörpert von Gillian Anderson und David Duchovny. Ein konkreter Staffelstarttermin wurde noch nicht genannt, aber wir sind uns sicher: Er ist irgendwo da draussen.

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Festival-News #

Wer spielt neu an welchem Openair? Hier gibt's die wichtigsten Ankündigungen des Monats und wer stets up to date sein will, klickt regelmässig auf RCKSTR.ch vorbei.

Der Pale Emperor Marilyn Manson kommt ans Caribana Festival (3.-7.6.) und ihm gleich tun es u.a. Bastille, Peace, Metronomy, John Newman, Kill It Kid und eine Menge weiterer Wohlklinger. So abwechslungsreich hat sich das Sonisphere (6.6.) noch nie gezeigt: Neben den Black Veil Brides und The Hives wurden auch die Bern-Berliner Dance-PunkDurchdreher Bonaparte für den eintägigen Konzertmarathon angekündigt.

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Die 3. Bandwelle des Greenfield Festival (11.-13.6.) spült Parkway Drive, Life Of Agony, Hollywood Undead, Skindred, The Ghost Inside, La Dispute, We Are Harlot und weitere Krachmacher an den Interlakener Flughafen.

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Pop-upRadiosender

Ariana-Grande-Gspusi Big Sean, Rap-Papa Common und TechnoDurchstarter Marek Hemmann stehen neu auf dem Poster des Wohlener Touch The Air Festival (18.-20.6.).

Das Londoner Radio NTS und der Klamottenbrand Carhartt tun sich für eine kleine Europatour zusammen, auf der sie in diversen europäischen Städten für einen Tag ihr Studio aufbauen, Musik von globalen sowie lokalen DJs spielen und eine nur an diesem Tag erhältliche Carhartt WIP x NTS Collection verkaufen. Der Zürcher Carhartt Store ist am 18. April dran und daher ein Pflichtbesuch, wenn Sie eh grad für die Sneakerness in der Stadt sind.

Das tolle Programm des eigentlich ausverkauften OpenAir St. Gallen (25.-28.6.) wurde mit den „Amore“Wienern Wanda, deren Drum'n' Bass-Landsleuten Camo & Krooked sowie einer Schwetti an Schweizer Hochkarätern noch weiter verfeinert. Nachdem sein X-TRA-Auftritt im März krank-heitsbedingt ausgefallen ist, lässt Sam Smith Schweizer Herzen nun exklusiv am Moon And Stars (8.-18.7.) schmelzen. Ebenfalls für weiche Knie sorgen John Legend, Rae Morris und Carlos Santana.

â18.4. NTS x Carhartt WIP Radio on tour im Carhartt WIP Store, Niederdorfstrasse 18, 8001 Zürich

Wir stehen auf Kurven

Mach mir den Reynolds

Nachdem Ryan Reynolds den Marvel-Superhelden Deadpool 2009 bereits in einer kleinen Nebenrolle in „X-Men Origins: Wolverine“ spielte, mimt er ihn ab dem 18. Februar 2016 auch in seinem eigenen Kinofilm und hat auf Twitter ein erstes Bild in voller Montur gepostet. Und zwar in Form einer Nachahmung des berühmten Bärenfell-Fotos seines Nachnamensvetters Burt.

Richtungswechsel

Ein Smartphone-Display, das auf beiden Seiten gewölbt ist? Klingt seltsam, aber an dieses neue und tolle Bildschirmerlebnis des Samsung Galaxy S6 edge könnten wir uns durchaus gewöhnen. Wer nichts mit solch neumodischem Kram zu tun haben will, greift zum normalen S6 und bekommt auch dort das gewohnt gute Update in Sachen Leistung (sauviel, darum sauschnell), Kamera (16 Megapixel bzw. fünf für Selfies) und Akku (1,5-mal schneller geladen als das S5) geboten. â ab 10. April erhältlich für CHF 699.— (S6, 32 GB) bzw. CHF 849.— (S6 edge, 32 GB) – 64- und 128-GB-Modelle sind jeweils CHF 100.— bzw. CHF 200.— teurer

Harry Styles heult auf der Bühne, #cutforZayn ist kurzzeitig der meistbenutzte Twitter-Hashtag, Bandmerch-Verkäufer werden in die Verzweiflung getrieben: Nach dem plötzlichen Ausstieg von Zayn Malik bei One Direction wird die Welt nie mehr so sein, wie zuvor. Statt uns darob selbst zu verletzen, haben wir uns #drinkforZayn zu Herzen genommen und sind seither dauerbesoffen. ALES FÜR DIHC, ZAIN! Hicks.

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Das eh schon knackige Line-up des 2015er Openair Frauenfeld (9.-11.7.) wurde noch praller: Nicki Minaj kommt in den Thurgau! Ebenfalls auf der Bühne anzutreffen sein werden Cypress Hill und Deichkind. Am selben Wochenende spielen Max Herre, Katie Melua, We Invented Paris und weitere Ohrverwöhner auf der Basler Summerstage (9.-11.7.). Neu fürs Gurtenfestival (16.-19.7.) auf dem Berner Hausberg bestätigt: Archive, Birth Of Joy und ein Best-of des aktuellen Schweizer Musikschaffens u.a. mit den Kummerbuben, James Gruntz, Mimiks, Eldorado FM und Baba Shrimps auf der Waldbühne. Das Open Air Lumnezia (23.-25.7.) dauert neu drei Tage und hat bislang nur Schweizer im Programm: Satöry, Polyphone, Torp, Royal Riot und Müslüm kommen in die Bündner Berge. Erst ein Viertel vom 2015er Programm des Sziget Festival (10.-17.8.) ist bekannt und es liest sich jetzt schon wie der feuchte Traum jedes RCKSTR-Lesers; u.a. neu dabei sind Interpol, Marina And The Diamonds, Foxes, MØ, Selah Sue und SBTRKT.

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hihi... Schnappszahl :)

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Amboss Rampe, Zollstasse 80, 8005 Zürich (am Gleis zwüschet Hauptbahnhof und Langstrass) 3/30/2015 1:06:19 AM


hit the road

They See Me Rollin'

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Bevor Xzibit mit seiner MTV-Show den Begriff ad absurdum geführt hat, fuhren die richtigen Pimps noch richtige Karren und nicht einen Schrotthaufen, dessen Flachbildschirme mehr wert sind, als das eigentliche Auto. Wir haben uns auf dem Gebrauchtwagenmarkt mal nach einem Schlampenschlepper fürs RCKSTR umgeschaut, weil Langstrasse verpflichtet schliesslich. (vlct)

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Mercedes-Benz 500 SEC

Das Original

Motor: 5 Liter V8 Leistung: 231 PS 0-100 km/h: 8,0 s km/h max: 225 km/h Gewicht: 1'650 kg Preis: ab CHF 5'000.—

Anfang der 1980er stellte Mercedes-Benz die neue Baureihe 126 der S-Klasse vor, deren 500 SEC und SEL direkt zum bevorzugten Dienstwagen der Manager aus dem horizontalen Dienstleistungsgewerbe aufstiegen; am liebsten noch mit waschechtem Chris-Hahn-Tuning, versteht sich. Der 500 SEC verkörpert Ausdauer, Robustheit und Schnelligkeit – drei Eigenschaften, die ein richtiger Zuhälter auch von seinen Angestellten erwartet.

Porsche 928

Das Fluchtauto

Motor: 4,5 Liter V8 Leistung: 240 PS 0-100 km/h: 6,8 s km/h max: 230 km/h Gewicht: 1'450 kg Preis: ab CHF 15'000.—

Der 928 wurde ab 1977 als erster Porsche mit Frontmotor gebaut und ein Jahr später zum „Auto des Jahres“ gewählt. Neben einem zeitlosen Design setzte die deutsche Firma auf Leichtbau aus Aluminium, was den Wagen sofort beliebt machte. Luden mit fleissigem Personal besorgten sich ab 1980 den stärkeren 928 S mit 60 Rössern mehr unter der Haube, damit auch die staatliche Trachtentruppe höchstens noch die Rücklichter sahen.

Pontiac Firebird Trans Am

Der Styler

Der Pontiac Firebird wurde in verschiedenen Ausführungen von 1967 bis 2002 hergestellt, ab der dritten Generation verlor er jedoch sein typisches Design. Pflicht Motor: 5 Liter V8 war in den späten 70ern und frühen 80ern natürlich auch der epische FeuervogelLeistung: 213 PS Aufdruck auf der Haube des Pony Car. 0-100 km/h: 9,5 s km/h max: 200 km/h Damit hat der Pontiac schon förmlich „Move, bitch, get out the way!“ quer über Gewicht: 1'596 kg den Kiez geschrien, als Ludacris noch in Preis: ab seine Windeln schiss. CHF 25'000.— Internet-Gebrauchtwagenhändler mit Pimpmobilen und anderen Benzinschleudern: âautoscout24.ch âcar4you.ch âauto.ricardo.ch

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Festival-News #

Wer spielt neu an welchem Openair? Hier gibt's die wichtigsten Ankündigungen des Monats und wer stets up to date sein will, klickt regelmässig auf RCKSTR.ch vorbei. Neben vielen französischsprachigen Acts, die's nicht wirklich über den Röstigraben schaffen, spielen auch die Kult-punks von The Offspring, Reggae-Urgestein Jimmy Cliff und Rave-Tortenschmeisser Steve Aoki am diesjährigen Rock Oz'Arènes (12.-16.8.). Das For Noise Festival (21.-23.8.) hat erst

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drei Namen bekanntgegeben, trifft mit diesen aber bereits voll ins Schwarze (soll keine Anspielung sein): Die Young Fathers, Owen Pallett und die Mini Mansions kommen nach Pully! Klein und herzig ist das Open Air Basel (14.-15.8.) mitten in der gleichnamigen Stadt, doch die bisher bestätigt Acts Little Dragon, SOHN, Mark Lanegan Band und The Notwist versprechen Grosses. Nach dem faden 2014er Line-up richtet das Zürich Openair (26.-29.8.) dieses Jahr mit der grossen Kelle an und serviert uns

u.a. exklusiv The Libertines, Gorgon City, Years & Years, alt-J und Tame Impala. Und den Sommer langsam ausläuten werden dann Milky Chance, Jan Delay samt Disko No. 1 sowie The Gardener & The Tree am SummerDays Festival (28.-29.8.) in Arbon. Alte Säcke: Die Winterthurer Musikfestwochen (12.-23.8.) feiern ihr 40-Jahre-Jubiläum! Geburtstagsständchen gibt's von den Beatsteaks, Bad Religion, Ben Howard, Robbing Millions und Dabu Fantastic. Und noch von vielen mehr, aber für die haben wir hier keinen Platz mehr.

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n r e z u L h c r u d h ic s feiert

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Weekend Phantom

„Bad Ideas Make Great Stories“ heisst das neue, zweite Album der Luzerner Stromgitarrer Weekend Phantom. Wenn das mal nicht eine direkte Aufforderung dazu ist, mit den vier Jungs um die Häuser des Zentralschweizer Tourismusmagneten zu ziehen. von Schimun Krausz mit Raffaela Kolb, Michael Rechsteiner, Angel R. Schmocker und Janko Egloff

1. Station, 21:00 Metzgerhalle rckstr.ch

Nachdem Trupp(irre)führer Krausz die RCKSTR-Delegation ins Treibhaus statt in die Metzgerhalle geführt hat (klingt ja praktisch gleich), treffen wir mit Verspätung im vereinbarten Spunten ein, wo gleich darauf das von Drummer Baba und Sänger Kusi moderierte Weekend-Phantom'sche Penis-Lotto beginnt. Wer eine Fünferreihe mit urchigen Schweizer Begriffen, die von harmlos („ineweede“) bis gruselig („Chuezäpfesekret“) reichen, abgestrichen hat, ruft „PEEENIS!“ und sackt Band-Merch ein. Raffi staubt als einzige vom RCKSTR-Team ab und nimmt die neue Platte plus T-Shirt heim, doch gewonnen haben wir alle – nämlich an Wissen: „Rüggepfnüsel“ bedeutet Durchfall, „chlemmfötzig“, dass sie einen nicht ranlässt und bei einem „Fleischtraktor“ handelt es sich um...ein Pferd.

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A M H G w S e W a W b M ro n G o d

2. Station, 00:05 Bar Berlin

Eigentlich laufe hier jeweils Rockabilly, doch heute dröhnt pumpender Tech-House aus den Bar-BerlinBoxen. Uns ausgewiesene Tanzfüdlis freut's und Shots schmecken sowieso bei jeder Musik. Auch ohne Musik. Auch ohne Grund. Greg vom Label Little Jig ist auch dabei, Bassmann Chris konnten wir auch mitschleppen und wie schon in der Metzgerhalle liegt auch hier die aktuelle RCKSTR-Nummer beim Zigiautomaten auf – „Luzern, wir haben dich gern“ steht also nicht von ungefähr auf dem Cover der Ausgabe, die Sie gerade in den Händen halten.

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hit that shit 3. Station, 00:55 Madeleine

Auf dem Weg ins ehemalige Pornokino Madeleine (wo wir letztes Jahr bereits mit Heidi Happy Carajillos geschlürft haben) lesen wir Gitarrist Jery auf und haben die Band damit wieder komplett – zumindest für eine knappe Stunde; denn Baba muss sich wenig später, äh, entschuldigen. Oder zurückziehen. Oder beides. Wir vernehmen, dass seit gut sieben Monaten auch ein kleines Weekend Phantömchen auf der Welt ist und durchaus die Wahrscheinlichkeit bestehe, dass dieses auf der Toilette des Madeleine gezeugt wurde – ist ja auch ein romantisches Fleckchen, schliesslich brennt da ne Kerze. Wir haben versprochen, diese Geschichte nicht abzudrucken, aber wir geben ja oft leere Versprechen, wenn wir beide Hände und die Birne voller Bier haben.

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Eine Taxifahrt und ein geplünderter Geldautomat später stolpern wir in die Bude. Wenn wir uns die rausgerissenen WC-Kabinentüren, den mit leeren Flaschen und Pizzaschachteln vollgestopften Einkaufswagen im Gang sowie die behelfsmässige Bar- und DJEinrichtung so anschauen, macht die Bude entweder sehr glaubwürdig auf illegal oder ist es tatsächlich. Egal, wichtig sind nur zwei Dinge: Das RCKSTR liegt auch hier auf und die HouseMucke ist verdammt abwechslungsreich. Nur Raffaela teilt diese Meinung nicht und pennt eine Runde aufm Sofa – beim Penis-Lotto zu gewinnen macht offensichtlich müde.

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4. Station, 02:00 Bude

5. Station, 03:30 Südpol

Gefühlt am anderen Ende der Stadt steigen wir (ohne Kusi, der ging100verloren) ausm Taxi, von dessen Chauffeur wir für die Rückfahrt extra die Handynummer notieren – nach hier draussen verirren sich glaubs eher selten Menschen, geschweige 95 denn Autos. Die Musik im Südpol klingt wie in der Bude, nur schaler; so schmeckt auch das Bier. Aber das liegt weniger am 75 Club und mehr an unserer mittlerweile doch stark angeschlagenen körperlichen Verfassung. Für eine halbflotte Sohle aufm Tanzparkett hat's aber noch immer gereicht. Draussen rufen wir den Taxifahrer an, aber die Nummer ist 25 ungültig. Arschloch! Oder wir haben im Suff nicht die richtigen Ziffern gespeichert. Zum Glück fahren noch andere Taxis. 5 Endlich am Bahnhof! Aber erst noch schnell in den Burger King, 0 wegen der Elektrolyte, wissen Sie.

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â Neues Album „Bad Ideas Make Great Stories“ (Little Jig) jetzt erhältlich; Review im RCKSTR Mag. #121. â Live: 24.4. 8x15 im Kofmehl (Solothurn), 30.4. Grabenhalle (St. Gallen), 23.5. Plattentaufe im Südpol (Luzern), 26.6. Chesterfield Live Stage am OpenAir St. Gallen (St. Gallen)

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MONATS

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THEMA

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Sneakers

Sportschuh, Statement, Symb

In den letzten Jahren haben Sneakers, also Turnschuhe, die im Alltag und nicht unbedingt zum Turnen angezogen werden, enorm an Beliebtheit zugelegt. Sie werden nicht mehr aus reiner Bequemlichkeit oder der Zweckdienlichkeit wegen getragen, sondern vielmehr, um Jugendlichkeit, Coolness und nicht zuletzt Stilbewusstsein auszustrahlen.

Foto: Taylor Bonin

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RCKSTR geht auf den folgenden Seiten auf die Geschichte der Sneakers ein, stellt Sammler vor, beleuchtet das grosse Geschäft mit den Tretern, welches auch an Europas grösstem Sneaker-Event eine Rolle spielt und zeigt, wo in der Schweiz Sie sich mit den schicken Schuhen eindecken können.

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thema

Sneakerness Zurich 2015 Am 18. und 19. April macht sich Europas grösster Sneaker-Event erneut in der Maag Halle breit, welche damit für ein Wochenende zur Pilgerstätte aller Schweizer Sneakerverrückten wird. (shy)

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Heile Welt Eine Opening-Sause am Freitagabend steigt dieses Jahr nicht – vor allem, weil's „durchaus anstrengend“ sei, „zweimal halbbesoffen aufzustehen und den Event auf die Beine zu stellen“, wie's aus den Reihen des Veranstalters heisst. Am Samstagabend Geile Welt wird jedoch gefeiert, diesmal in der Heile Welt ums Eck bei den RCKSTR-Towers, eine Den in Zürich erwarteten rund 4'000 BeGehminute von der Kreuzung Militärsuchern wird ein Schuh-Schlaraffenland /Langstrasse entfernt und von der Maag geboten, durch das echte Sneakerheads mit einem Dauerständer bzw. feuchten Schlüpfer Halle bequem zu Fuss erreichbar. An der wandern, dabei neue Modelle bestaunen, sich swatch up your night, welche die Sneakerness über die Preise der limitierten/vergriffenen/ zusammen mit dem (falls Sie's beim Spezial-Editionen wundern und nicht zuletzt Partynamen nicht schon gecheckt haben) Schweizer Uhrenhersteller Swatch auf die ihre eigenen Kicks samt dem sorgfältig darauf abgestimmten Outfit (tut nicht so, wir Beine stellt, sorgt das Patta Soundsystem des gleichnamigen Kollektivs aus dem Herzen wissen, dass ihr zuvor ne Stunde vorm Kleiderschrankspiegel verbracht habt) zur Schau Amsterdams für Tanzspass, der bei Oldstellen. Verkauft werden die Treter nicht nur School-Hip-Hop beginnt und bis zu launigem Dancehall reicht. von kleineren und grösseren Boutiquen, sondern auch von Sammlern, die sich ihr mitunter teures Hobby mit der Veräusserung â 18.-19.4. Maag Halle (Zürich) einiger Sneakers finanzieren wollen – oder â Vorverkauf-Tickets sind vergriffen, aber es müssen. gibt eine Tageskasse. Das Rahmenprogramm der â sneakerness.com dreht sich ebenfalls um die liebgewonnenen Latschen: Bei einem Streetball-Turnier wird dem Ursprung der Sneakers

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als Basketballschuhe Tribut gezollt, diverse Künstler bemalen bestimmte Modelle und machen sie so zu Einzelstücken, während andere von Sneakers inspirierte Gemälde und Installationen kreieren – dazu zeigen Skater ihr Können und DJs sorgen für den passenden, grundsätzlich Urban-lastigen Soundtrack.

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Geeks marschieren an die Comic-Con (und im Mai erstmals an die Fantasy Basel), Filmfanatiker treffen sich an der Berlinale oder am Zurich Film Festival und für Turnschuh-Tantriker ist die Sneakerness in der Maag Halle zum jährlichen Wallfahrtsort geworden. 2008 stieg die erste Convention in Bern und fand mehr und mehr Anklang, sodass sie mittlerweile im grossen Stil in Zürich stattfindet und zudem jeweils durch halb Europa tingelt; 2015 stehen neben dem Start in der Limmatstadt erneut Holland mit Amsterdam, Frankreich mit Paris, Polen mit Warschau und Deutschland mit Köln auf dem Tourplan.

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MONATS

THEMA

Sneakerheads

Sneakerhead, der: Eine Person, die limitierte, seltene, OG-Versionen (Erstauflagen, bevor daraus eine Retro-Kollektion wurde) oder schlicht exklusive Turnschuhe sammelt [aus dem in Englisch gehaltenen und allwissenden Urban Dictionary übersetzt]. rckstr.ch

Wir haben drei Schweizer Sneakerverrückte zuhause besucht.

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Claudio alias Hyphen aus Chur

Gesammelte Paare: 250 Ausgegebene Summe: im Schnitt CHF 100.— bis 150.— pro Paar (was das für einen Gesamtbetrag ergibt, weiss er nicht genau und will es wohl auch nicht wissen) Liebstes Exemplar: Nike Air Jordan III Black Cement Wann ist deine Sammelwut aufgekommen? Mit etwa 16, glaube ich. Angefangen hat's damit, dass ich ein Paar geile Sneakers gesehen habe, sie dann aber auch noch gerne in einer anderen Farbe gehabt hätte. Meine Mutter würde jetzt sagen, ich hätte es von meiner Grossmutter, weil diese auch einen Schuh-Tick hatte. Ist es ein Hobby oder schon ein eine Sucht? Früher hätte man es sicher als Sucht bezeichnen können, ich habe mir sogar ein Paar Schuhe auf den Bauch und das Air-Jordan-Logo auf den Arm tätowieren lassen, aber heute ist's mehr ein Hobby und ich muss mir nicht zwingend jedes Modell holen. Wie wählst du neue Modelle für deine Sammlung aus? Ich habe kein Schema und kaufe mir einfach die Schuhe, die mir gefallen, es sind also eher Impulseinkäufe. Release-Daten kenne ich natürlich – ich warte auch schon auf November, weil dann ein geiler Jordan rauskommt, den ich unbedingt will. Wo besorgst du dir die Treter? Ich geh gerne zu Snipes, Soulfoot in Konstanz oder bestell sie mir im Internet, so muss ich mich bei neuen Releases auch nirgends morgens um sechs anstellen (lacht).

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Verkaufst du manchmal auch wieder was? Sneakers, die gesucht waren, hab ich mir auch schon doppelt gekauft, um ein Paar dann wieder zu verkaufen, aber nie mit grossem Gewinn. Wie viele deiner Schuhe hast du tatsächlich mal angehabt? 80 Prozent hatte ich sicher schon an, viele sind dann halt Schönwetter-Schuhe. Früher war ich noch heikler, bis mir meine Mutter mal gesagt hat: „Was, wenn du unters Auto kommst und die Beine verlierst? Dann kannst du nie mehr Schuhe tragen.“ Und damit hat sie ja Recht: Wenn ich sie schon habe, sollte ich sie auch anziehen. Wie behältst du im Griff, in welcher Schachtel welche Sneakers sind? Ich mache von jedem Paar immer ein Foto, dass ich auf die Schachtel klebe, so muss ich nicht jedes Mal alle öffnen.

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Wirst du irgendwann damit aufhören? Wenn's von den Finanzen her nicht mehr geht oder es keine schönen Sneakers mehr gibt. Ein bisschen Angst habe ich, dass die Paare, die ich schon besitze, vergilben und ich dann keine hübschen Schuhe mehr zu Hause stehen hab – dann würde ich wohl auch aufhören.

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thema

Was treibt dich bei deinem Hobby an? Für mich sind Schuhe nicht nur ein Wo kaufst du die Schuhe? Gebrauchsobjekt aus dem täglichen Viele Sneakers hole ich mir von Leben, sondern auch zum Beruf anderen Sneakerheads. Es gibt geworden: Ich bin Produktfotograf ausserdem auf Facebook eine Gruppe, für Sneakers bei Titolo und so in der man seine Sneaker verkaufen konnte ich zwei Leidenschaften oder neue Paare kau-fen kann vereinen. (Sneaker Mall) – dort findet man auch speziellere Schuhe, die es Was ist in der vielleicht im Laden nicht mehr zu Szene richtig kaufen gibt. verpönt? Reseller, also Wie viele deiner Schuhe ziehst du Leute, die auch wirklich an? Schuhe in Ich habe jeden Schuh auch getragen, Massen ordern aus irgendeinem Grund kaufe ich die und sie dann Dinger ja. Natürlich achtet man teuer wieder darauf, dass man manche Paare nicht verkaufen. Die gerade dann trägt, wenn es draussen besorgen sich die regnet oder schneit. Aber ich habe ein Schuhe nicht für paar Favoriten, von denen ich gleich sich selbst, zwei Paar gekauft habe – wenn ein sondern nur, um Paar durchgelatscht ist, hole ich das Profit daraus zu andere aus dem Keller. schlagen und das wird nicht gern Wirst du bis ans Ende deiner Tage gesehen.

Ich hab das noch nie ausgerechnet und ehrlich gesagt, will ich es auch gar nicht wissen. Liebstes Exemplar: Hender Scheme Air Jordan IV Hommage; Wert: CHF 1000.—

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Sneakers sammeln? Ich werd nicht einer sein, der irgendwann barfuss herumläuft. Schuhe sind etwas, das ich sowieso aus Zürich brauche. Und weil ich meine Sammelleidenschaft im Mass Gesammelte Paare: geniesse, glaube ich nicht, dass ich irgendwann die Kontrolle über mein 70 bis 80 Paare war der Höchstwert, die Sammlung hat Hobby verliere und das Gefühl habe, sich jetzt aber bei ca. 50 Paaren eingependelt. damit aufhören zu müssen. Ausgegebene Summe:

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aus Zürich

Wann und warum hast du mit Sammeln angefangen? So richtig sammeln tu ich erst seit dreieinhalb Jahren, aber schöne Schuhe waren schon immer wichtig. Angefangen hat das Ganze, als ein heute sehr guter Freund am ersten Tag des Gymis mit einem Paar Jordans aufgetaucht ist – das muss so 1991/92 gewesen sein.

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Ist es ein Hobby oder schon ein eine Sucht? Sicher eine Sucht. Es passieren heute auch jeden Tag Releases; also täglich ein neues Paar, das einem gefällt. Worauf achtest du, wenn du nach neuen Modellen für deine Sammlung Ausschau hältst? Ich achte nur darauf, ob mir ein Sneaker gefällt, ansonsten bin ich nicht so wählerisch. Wichtig ist, dass der Sneaker zum Outfit passt. Wo besorgst du dir deine Schuhe? 95 Prozent bestelle ich in Amerika,

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Gesammelte Paare: ca. 60, Tendenz steigend Ausgegebene Summe: ca. CHF 10'800.—, Tendenz auch steigend Liebstes Exemplar: die Air-Jordan-Reihe von I bis VIII – v.a. der IV; Airmax 1 und 90 (alle Nike) momentan viel via Twitter oder eBay. In Stores anstehen tu ich nicht so gern, so wichtig sind mir die Dinger dann auch wieder nicht.

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Wie hat alles begonnen? Vor etwa drei Jahren habe ich auf dem Estrich ein Paar Sneakers von 1988 entdeckt, die mir genau gepasst haben. Bis heute weiss ich nicht, wem die Schuhe wirklich gehörten, aber sie waren super erhalten und hatten kaum Abnutzungs-spuren. Mit diesem Paar hat's angefang-en. Aber auch mein Mitbewohner Chris hat mich ein wenig geprägt, seine Sammlung an Schuhen ist noch viel grösser als meine.

Wie viele deiner Schuhe hast du tatsächlich mal getragen? Etwa drei Viertel der Schuhe trage ich auch. Wenn man zweimal am Tag rausgeht, zieht man auch zwei verschiedene Paar Schuhe an – da braucht's eine Auswahl.

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Hast du mal jemanden „deine SneakersSammlung zeigen“ wollen und die Masche hat tatsächlich funktioniert? Da hab ich wohl noch nicht die Richtige gefunden, bei der das ziehen würde. Eine Plattensammlung funktioniert dafür wahrscheinlich besser.

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Hörst du irgendwann auf zu sammeln? Vielleicht dann, wenn ich so alt bin, dass ich keine Sneakers mehr tragen kann. Vielleicht.

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thema MONATS

THEMA

The Sneaker-History

Zunächst waren Sneakers für den Einsatz auf dem Basketball-Spielfeld gedacht, doch mittlerweile wird mit ihnen im Internet weit mehr Geld gemacht, als auf dem Sportplatz.

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von Reto Beeler

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20 Basketballspieler Chuck Taylor entstand, seine Premiere. 1928 wurden erstmals Schuhe von Adolf und Rudi Dassler an Olympischen Spielen eingesetzt. Die deutschen Brüder verstritten sich nach dem Zweiten Weltkrieg, woraufhin Adolf „Adi“ Dassler die Marke adidas gründete, während Rudi den Brand Puma aus der Taufe hob. „It's all about the Benjamins“ In den 50er Jahren galten Sneaker als Die Professionalisierung des Shoe Game, Schuhwerk für die revoltierende Jugend. wie der Handel mit Sneakers strassen1961 entwickelte New Balance den kredibel genannt wird, hat in den letzten ersten Laufschuh Trackster mit einer Jahren massiv zugenommen. Viele neuartigen, wellen-förmigen Sohle – die Sneakerheads sehen in ihren Schuhen jahrelange Erfahrung im Verkauf von nicht mehr nur ein praktisches und cooles orthopädischen Einlagen floss direkt ins Kleidungsstück, sondern auch eine Design ein. 1970 verarbeitete der monetäre Investition – ähnlich wie im Kunstmarkt, wo Werke eines bestimmten, Entwarf die All Stars: Chuck Taylor (links) amerikanische Hersteller dann erstmals spezielle Materialien wie atmungsaktives aber noch unbekannten Künstlers eingeNylon und 1985 erschien der erste Air Jordan, eine kauft werden und darauf gehofft wird, dass dieser eines Zusammenarbeit von Nike und Basketballlegende Michael Tages berühmt und dementsprechend gefragt ist. Jordan. Im Gegensatz zum Kunstmarkt muss man bei den Schuhen nicht darauf warten, dass der Künstler seinen Durchbruch „I wore my sneakers but I'm not a sneak“ hat oder frühzeitig verstirbt, sondern lediglich darauf, dass 1986 erbauten Run–D.M.C. mit ihrer Hymne „My Adidas“ ein Modell ausverkauft ist. Beispielsweise geht ein Yeezy, dem All-Star-Modell der deutschen Marke ein Denkmal. eine Collab von Kanye West und adidas, bei eBay nicht mehr für unter 1'500.— Dollar über die digitale Ladentheke. Coolness und Sneakers sind seit diesem Song untrennbar miteinander verbunden; viele Künstler und Firmen wollen Dies entspricht einem Aufschlag von stolzen 450 Prozent an der Erfolgstory der Sneakers teilhaben. Es entstehen gegenüber dem ursprünglichen Verkaufspreis – bei täglich verschiedene Kollaborationen wie Chanel mit Reebok, neuen Releases von limitierten Schuhen verspricht dies Stüssy mit Nike oder das Projekt Zoo York. Musiker von den lukrative Geschäfte mit hohen Renditen. Bad Brains über The Melvins bis zu Eminem erhalten Signature-Modelle, die sie mehr oder weniger mitdesignen. Den Kinderschuhen entwachsen Der Sneaker hält Einzug in die Popkultur und ist dort heute Dass die Auswahl an Sneakers nicht immer so gross war, kaum mehr wegzudenken. Weder aus dem Kleiderschrank zeigt eine Untersuchung aus dem Jahr 2013; so stieg die noch aus dem Merchandise eines Künstlers oder – vielleicht Zahl von verfügbaren Modellen von 1970 (fünf), über 1998 auch in naher Zukunft – aus dem Portfolio eines (285) bis 2012 (3'371) exponentiell. Sowas hatte der Hedgefonds-Managers. US-Amerikanische Schuhersteller Spalding kaum erwartet, als er 1907 seinen ersten Basketballschuh vorstellte. 1917 feierte der Converse All Star, der in Zusammenarbeit mit Gemäss der Sneakerhead-Datenbank Campless.com hat der grösste Sneaker-Reseller auf eBay letztes Jahr einen Umsatz von 2,71 Millionen US-Dollar erwirtschaftet; also nur mit dem Verkauf von – zwar ungetragenen, aber trotzdem – Occasionschuhen.

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MONATS

THEMA

Sneaker-Stores

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Sie sind die Laden gewordenen feuchten Träume jedes Sammlers, die Wallfahrtstätten für Schuhfanatiker – oder einfach Geschäfte, in denen man sein ausgelatschtes Paar Turnschuhe mit einem fabrikneuen bzw. zumindest frischen ersetzen kann: SneakerShops.

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Wir haben ein paar ihrer coolsten Vertreter der ganzen Deutschschweiz besucht – sorry, Romandie, aber wir hatten im Französischunterricht einen Fensterplatz und tschuldigung, Bern, Luzern und St. Gallen, aber bei den vorherrschenden Ticketpreisen der SBB konnten wir nicht ganz alle grösseren Städte berücksichtigen – und sagen Ihnen auf den folgenden Seiten, wo Sie Ihren nächsten Treterkauf tätigen sollten.

Titolo

Niederdorfstrasse 10, 8001 Zürich

Das Mekka Seit: 2014 (Bern seit 1996) Filialen in anderen Städten: Bern Hohe Decken, eine Sneaker-Discokugel und Markenwelten von Nike, adidas, Reebok, Converse, Vans, Lacoste und Asics machen den Store an der Niederdorfstrasse 10, die früher ein Kino beherbergte, zu einem zweistöckigen Tempel, in dem Sie alle drei Monate ein fast komplett ausgewechseltes Sortiment finden und somit immer auf dem neusten Stand in Sachen Latschentrends sind. Derzeit sollten Sie sich Treter aus Flyknit holen, die aus drei verschiedenen Fäden gewoben werden und bei der Produktion fast keinen Abfall erzeugen. Stehen Sie auf coole Limited Editions, die nur bei Titolo erhältlich sind, müssen Sie früh aufstehen; denn an den Release-Samstagen campen Sneakerheads Apple-Jüngern ähnlich regelmässig vor dem Geschäft. (kss)

Bonehead Shoes

Pelzgasse 21, 5000 Aarau

Der Spezialist Seit: 2004 (Bonehead ohne Shoes seit 1993) Filialen in anderen Städten: Olten, Solothurn, Sursee, Zofingen (alle nicht auf Schuhe spezialisiert)

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Das kleine Geschäft in der Aarauer Altstadt kommt urchig daher mit Holzboden und Regalen, die aus massiven Baumstämmen gefertigt sind – so stechen die bunten Schuhmodelle von Nike, Converse, New Balance, adidas, DC, Hub und Vans direkt ins Auge. Vor allem für Nike-Sneakers sind Sie im Bonehead an der richtigen Adresse; denn im Shop gibt's eine grosse Auswahl davon und wenn in Ihrem Schuhschrank ein Paar Stiefel, Halbschuhe oder Sneakers aus Leder fehlen, sollten Sie sich die schwedische Marke Ten Points genauer ansehen: Deren nachhaltig in Portugal produzierte Fusskleider sind in der Schweiz ausser bei Bonehead Shoes fast nirgends zu finden. (kss)

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thema Pomp It Up

Weisse Gasse 3, 4001 Basel

Der Kultige

Sidestep

Seit: Mai 1998 Filialen in anderen Städten: Lausanne, Basel, Neuchâtel, Genf, Zürich (2x) Vergangenes Jahr feierte die Pomp-It-Up-Kette ihr 25-jähriges Bestehen. Die Basler Altstadt beherbergt einen der sieben Kult-Schuhläden, in dessen grosszügigen Geschäftsräumen ein abwechslungsreiches Lifestyle-SneakerSortiment mit den zurzeit trendigsten Modellen angeboten wird. Neben Bestsellern wie dem monochromen Nike Air Max 90 oder dem adidas Stan Smith gibt's im Shop auch exklusive Exemplare zu kaufen, die selten in den Regalen eines Schweizer Schuhgeschäfts zu sehen sind. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass sich neben der üblichen Stammkundschaft – die von Teenies bis zu Grosis reicht – ab und zu auch ein Promi wie Carlos Leal im Pomp It Up blicken lässt. (lou)

Schmidgasse 3, 8400 Winterthur

Der Deutsche

Der Aussenposten

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Kupfergasse 1 / Herrengasse, 7000 Chur

Foto: Yuky Lutz

QAIR

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Die erste Sidestep-Filiale wurde im Januar 2013 im deutschen Oberhausen eröffnet; mittlerweile besitzt das Unternehmen dank seines ehrgeizigen Konzepts diverse Ausläufer im Rest Deutschlands, in Österreich, den Niederlanden, der Schweiz – und im Internet. Der Shop in Winterthur hält ein breites Schuhsortiment mit aktuellen Trends, aber auch Retro-Modelle bereit und wer Turnschuhe tatsächlich anziehen will, um sich darin körperlich zu ertüchtigen (solche Verrückten soll's ja geben), besorgt sich entsprechende Treter gleich nebenan im zugehörigen Sportgeschäft Runners Point. In Baden und Luzern ist dieses Doppelangebot ebenfalls vorhanden. (lou)

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Seit: Februar 2012 Filialen in anderen Städten: Baden, Basel, Luzern, Zürich

Seit: Oktober 2012 Filialen in anderen Städten: keine 100 95 75

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Seit knapp zweieinhalb Jahren müssen Bündner Sneakerheads für ihren Fix nicht mehr nach Zürich trampen; denn bei QAIR (sprich: „Q-R“, die coole Schreibweise für „Chur“) gibt's für Fans immer die neusten Releases und ein breites Sortiment an Nike-, Jordan-, adidas- und Reebok-Modellen – und zwar nicht nur in 08/15Ausführung, wie man sie in den meisten Läden kriegt. Zu den neu gekauften Sneakers finden Sie im kleinen Store gleich passendes Apparel, das teilweise sogar nur in limitierter Auflage erhältlich ist. Da ein Umbau ansteht, kommt der Shop in der beschaulichen Churer Altstadt ab Ende April übrigens im komplett neuen Gewand und mit zwei grossen Sneaker-Wänden statt aufgestapelten Schuhschachteln daher. (kss)

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thema Recon

Militärstrasse 81, 8004 Zürich

MONATS

THEMA Seven Sneaker Store

Güterstrasse 136, 4053 Basel

Der Kompakte

Der Reseller

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Schon früh begann der heutige Seven-Sneaker-Store-Manager Marc Sonderegger mit dem Sammeln von Strassentretern. Vor über drei Jahren verwirklichte er dann seinen Traum und eröffnete die kleine Sneaker-Boutique hinter dem Basler Hauptbahnhof, die neben Streetwear-Klassikern auch RetroModelle und limitierte Editionen in den Regalen stehen hat. Wenn Sie also auf der Suche nach aussergewöhnlichen Latschen sind, die nicht von jedem zweiten Hobbyswagger getragen werden, sind Sie bei Marc genau richtig. An der Zürcher Sneakerness werden Sie ihn übrigens auch antreffen; dort wird er nicht nur den eigenen Turnschuhtrieb ausleben, sondern auch eine hübsche Auswahl seines Sortiments zum Verkauf anbieten. (lou)

doodah

Europaalle 3, 8004 Zürich

Der Skatepark

Foto: Yuky Lutz

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Seit: September 2011 Filialen in anderen Städten: noch keine, Onlineshop kommt bald

Seit: September 2012 (Gründung 1994) Filialen in anderen Städten: Basel, Bern, Genf, Lausanne, Luzern, Murgenthal AG (Outlet), St. Gallen, Zug

Seit: März 2009 Filialen in anderen Städten: keine Angefangen als Klamottenladen, hat sich Inhaber Simon sich und den Recon in den letzten zwei Jahren darauf spezialisiert, gut gehaltene oder gar ungetragene Sneakers weiterzuverkaufen – momentan vor allem Nike-Jordan-Modelle. „We Sell Your Sneakers“ heisst das Konzept, welches mit sichtbarer Leidenschaft verfolgt wird: Damit er nicht verwittert oder verstaubt, wird jeder einzelne Schuh eingeschweisst und bei Fragen hilft das wandelnde Sneaker-Lexikon Simon gern. Im Sortiment sind oft Modelle zu finden, die's sonst nirgends mehr gibt oder in der Schweiz gar nie erhältlich waren – Sneaker-Jäger sollten sich diese Schatzhöhle also unbedingt merken. (kss)

PaulBla

Brunngasse 1, 8001 Zürich

Der Amerikaner

Foto: Yuky Lutz

Vans Store

Foto: Alan Maag

In den 21 Jahren seit dem ersten Lädeli in einem alten, baufälligen Haus am Ufer des Zugersees hat sich doodah in fast der gesamten Schweiz breitgemacht und versorgt vorrangig Skater, Snowboarder und andere Trendsportler sowie Leute, die wie solche aussehen wollen, mit schicken Klamotten, passender Hardware und entsprechendem Schuhwerk. Nachdem der WintiStore letztes Jahr seine Tore für immer schloss, ist die Zürcher Niederlassung in der Europaallee die einzige mit einer richtigen Miniramp, was den Shop nicht nur zum Einkaufstipp, sondern auch zum Skatespot macht. Und sollten Sie den Kontakt zu anderen Menschen in der echten Welt scheuen, können Sie sich auch auf doodah.ch mit dem gewünschten Gear eindecken. (shy)

Seit: November 2014 Filialen in anderen Städten: keine

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Vergangenen November setzten hiesige SkaterHerzen kurz aus; denn der erste und einzige chweizer Vans Store öffnete seine Türen und punktet seither mit einem Sortiment aus etwa 210 verschiedenen Sneaker-Modellen. Für Laden-Manager Michele ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen, da er selber fast nur in Schuhen der amerikanischen Marke rumläuft und seinen Kunden so bei der Beratung von seinen eigenen Erfahrungen („Und einmal im Ferienlager, da...“) erzählen kann. Vor allem, wenn Sie auf die Classics-Serie und Limited Editions stehen, sind Sie im Zürcher Vans Store richtig und können sich in der KlamottenAbteilung gleich das dazu passende Outfit besorgen. (kss)

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WENN EIN HELD GEBRAUCHT WIRD, WETTE IMMER AUF BLART

AB 9. APRIL IM KINO KEVIN JAMES

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Pop-Perfektionis

Er teilt sich die Bühnen mit grossen Namen wie Z sieht das DJing lediglich als Hobby an. Wir haben Leidenschaft gesprochen. von Schimun Krausz

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Während diese Ausgabe gedruckt wird, spielt Madeon seinen Albumrelease-Gig im Londoner Club Oval Space, wo er gleichzeitig seine neue Liveshow enthüllt. „Ich habe an einer Technologie gearbeitet, die es mir ermöglicht, mit der Musik zu interagieren, sodass ich beispielsweise den Verlauf eines Tracks während des Spielens verändern kann“, erklärt der französische Produzent das Prinzip dahinter, „ich möchte die Songs jedes Mal neu erfinden können und die Möglichkeit zur Improvisation haben, um sicherzugehen, dass jede Show anders wird. Wenn ich also auf der Bühne eine neue Idee habe, kann ich diese sofort und einfach umsetzen.“

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„Ich bin gerne schlecht in etwas.“

Schlaflos Das bedeutet einen immensen Programmieraufwand, was für Hugo „Madeon“ Leclercq jedoch mehr Spass als Arbeit ist. Und dass er seine Geräte und Computer beherrscht, zeigte er schon vor dreieinhalb Jahren auf eindrucksvolle Weise, als er 39 Popsongs in einem Live-Mash-up zum knapp dreieinhalbminütigen Dance-Track „Pop Culture“ mixte. Das YouTube-Video ging viral und wer seinen Namen nicht schon von gefeierten Remixes für Pendulum, The Killers oder deadmau5 kannte, wusste spätestens jetzt, wer Madeon ist und dass mit dem damals 17-Jährigen gerechnet werden muss. Ende März nahm er an einem AMA (Ask Me Anything) auf der Social-Networking-Müllhalde Reddit teil und verriet dort unter anderem, dass er nach dem Erfolg von „Pop Culture“ beschlossen habe, auf jeden Fall nicht sofort einen zweiten Teil nachzuliefern, damit er nicht über diese Mashups definiert werde. Diese entscheidende Überlegung wurde ihm nicht von einem Label-A&R eingetrichtert, sondern kam von Madeon selbst, der schon früh wusste, wohin er gehen möchte und was als nächstes zu tun ist. „Ich finde es wichtig, sich selbst eine Marschrichtung vorzugeben“, führt er aus, „als ich mit der Arbeit am Album begonnen habe, stellte ich sowas wie einen Fahrplan auf. Ich brauche das, um richtig arbeiten zu können.“ So aufgeräumt, reif und fast schon bieder sein Ansatz ist, so extrem und ungewöhnlich ist Madeons Vorgehensweise: „Ich habe verschiedene Herangehensweisen ausprobiert, um Musik zu machen. Eine davon war es, mich selbst unter grossen Druck zu setzen. Zum Beispiel habe ich mich selbst ins Studio eingeschlossen und mir die Aufgabe gestellt, innerhalb von 24 Stunden drei neue Songs zu machen. Dieser Zeitdruck hat mich irgendwie offener werden lassen für Inspiration und mir sehr geholfen.“ Der Schlusstrack „Home“ sei entstanden, als bei einer solchen Session nach etwa 17 Stunden der Schlafentzug einsetzte und er sich dadurch sehr verletzlich fühlte. Gesund ist das nicht unbedingt, aber wenn dabei grossartige Tracks wie die auf seinem eben erschienenen Erstling „Adventure“ rauskommen, heiligt der Zweck wohl die Mittel. Das konkrete Schreiben der Songs passiert bei Madeon wiederum ziemlich klassisch: „Ich beginne gerne mit dem Keyboard, um tolle Melodien zu finden. Und dann tut sich dieses akustische Universum auf, in

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Den kenn ich doch! Welche bekannten Stimmen Madeon auf seinem „Adventure“ begleitet hab

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Michael Angelakos (Passion Pit)

„Pay No Mind“ könnte auch ein waschechter Passion-Pit-Song sein, weshalb die Kollaboration zwischen Michael Angelakos und Madeon nicht nur wunderbar funktioniert, sondern fast schon notwendig war. Alles zu Passion Pits drittem Longplayer „Kindred“ gibt's übrigens im Mai-RCKSTR.

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Dan Smith (Bastille)

Den Tracks von Bastille verleiht Dan Smith mit seiner melancholischen und trotzdem einnehmenden Stimme diesen sphärischen Hauch, der auch dem MadeonSong „La Lune“ gut steht.

Mark Foster (Foster The People) Foster-The-People-Chef Mark Foster macht auf „Nonsense“ gesanglich zwar einen Schritt Richtung Passion Pit, bleibt aber trotzdem unverkennbar und sorgt dafür, dass Madeons grosser Track noch ein bisschen grösser wird.

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â Debütalbum „Adventure“ (Hugo Leclercq/Sony) jetzt erhältlich.

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Hobbylos Dazu gehöre auch das Singen, mit dem er nur angefangen habe, weil er in einer anderen 24-Stunden-Schicht ein Lied unbedingt habe fertigstellen müssen, aber ausser ihm niemand im Studio war. „Ich mag den Gedanken dahinter, etwas zum ersten Mal überhaupt zu tun und so sehr ehrlich mit seinen Hörern zu sein“, so der 20-Jährige, der Ende Mai seinen 21. Geburtstag feiert. Diesen No-Bullshit-Ansatz zieht Madeon in allen Bereichen durch, weshalb er es liebt, live aufzutreten. Mehr noch: „Ich mag es, wenn bei Live-Shows etwas schiefgeht und ich das schnell wieder hinkriegen muss. Und das Publikum versteht das glaube ich auch, weil es alles sieht und merkt, dass bei mir nichts einfach ab Band kommt, sondern echt ist und sowas einfach passieren kann.“ Bisher habe er darum nur gute Erinnerungen an Situationen, in denen auf der Bühne etwas verkehrt gelaufen ist. „Da war diese Festivalshow mit einem wirklich grossen Publikum“, erzählt er, „mein Computer war nicht am Strom angeschlossen; ich habe das erst gemerkt, als der Akku gerade leer wurde und ich hätte das Ladegerät nicht mehr rechtzeitig holen können. Also habe ich mit dem Mixer meine eigene Musik geloopt, holte das Ladegerät und startete den Computer neu. Den Loop habe ich immer schneller laufen gelassen, es baute sich so etwa zwei Minuten lang mehr und mehr Spannung auf, die Leute drehten durch und ich bin dann auf dem Höhepunkt wieder in den Song eingestiegen. Trotz Stress hat das richtig viel Spass gemacht.“ Dennoch sei das DJing für ihn eigentlich nur ein Hobby. „Gleichzeitig ist es Teil meiner Arbeit“, sagt er, „ich zähle auch das Erstellen von Cover-Artwork für meine Releases zu meinen Hobbys, mache das aber auch als Job. Alle diese Dinge, die mich schon immer interessiert haben, übe ich nun im Kontext von Madeon aus.“ Und dieser geht auch musikalisch weit über die schnöde Clubbeschallung hinaus: „Ich sehe mich selbst gar nicht wirklich als Dance-Musiker. Ich mache Popmusik. Ich liebe Popmusik. Ich lebe für Popmusik!“ Seinem Debütalbum „Adventure“, dessen 12 Tracks alle den unverkennbaren Madeon-Sound in sich tragen, hört man das jederzeit an und diese beeindruckende Genre-Spannweite macht neugierig darauf, was der französische Produzent und Perfektionist sich für seinen nächsten Fahrplan notiert hat – Live-Popkonzerte seien jedenfalls nicht ausgeschlossen.

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dem sich mir langsam eröffnet, welche Produktion ich drum herum bauen möchte.“ Manchmal greift er auch zur Klampfe, obwohl er ein schrecklicher Gitarrenspieler sei. „Aber das ist cool“, findet er, „denn wenn du etwas beherrschst, machst du es instinktiv richtig. Ich hingegen spiele alles per Zufall, entdecke dadurch Neues und das ist wunderbar. Ich mag es darum, in etwas schlecht zu sein.“

„Ich mag's, wenn auf der Bühne was schrecklich schiefgeht.“

Das Debütalbum:

Die gute Nachricht: Obwohl er mit den ganz Grossen im EDM-Zirkus auftritt, hütet sich Madeon davor, deren schlimmste Stilverbrechen zu kopieren, verzichtet also auf droppende Bässe, R&B-Sirenengesang und allzu stumpfsinnige Lyrics. Die Poppy Electro-French-House schlechte Nachricht: Die pompöse Madeon-Formel wirkt auf Albumlänge leicht repetitiv. Aber nur leicht. Electro-Monster wie „Imperium“ und „Ok“ oder PopJuwelen der Sorte „Nonsense“ und „Pay No Minds“ reissen das jedoch locker Adventure raus und machen „Adventure“ jetzt schon zum Tanzmusik-Klassiker. (shy) (Hugo Leclercq/Sony) ²Wer das mag, mag auch: Porter Robinson „Worlds“, M83 „Hurry Up, We're Dreaming“, Mord Fustang „9999 In 1“

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The Wombats 28 RCKSTR MAG. # 122 | APRIL 2015

Raus aus der Komfortzone

Fürs dritte Album haben The Wombats das verregnete Liverpool gegen das sonnige L.A. getauscht, was man „Glitterbug“ durchaus anhört. Drummer Dan Haggis hatte zunächst jedoch keinen Bock auf dieses „Disneyland für Erwachsene“. von Kim Schärer

Vier Jahre und eine 18-monatige Tour liegen zwischen dem zweiten Album „This Modern Glitch“ und „Glitterbug“ – wie war's, sich wieder ins Studio zurückzuziehen? Wenn du in einer Band bist, fängst du an, zwei Leben zu führen: Eines, wenn du unterwegs bist und das andere nach dem Ende der Tour, wenn du dich wieder in die Normalität einzufügen versuchst. Aber wir haben auch dann immer Musik gemacht, also war es kein grosser Schock, viel Zeit im Studio zu verbringen. Wenn du lange tourst, entsteht eine kreative Blockade und du bist froh, wieder in den Proberaum gehen zu können und etwas Frisches anzufangen. Das neue Material dann wieder auf die Bühne zu bringen, löst diese Blockade. Wie unterscheidet sich „Glitterbug“ von den beiden vorherigen Platten? Ich glaube, jedes Album erzählt einen Teil deines Lebens und ist auch ein Lernprozess. Bei der ersten Scheibe waren wir gerade mal Anfang 20 und es hört sich auch sehr danach an; sehr energiegeladen, wild und wir dachten so: „Wohooo!“ Auf „This Modern Glitch“ fingen wir an zu experimentieren und versuchten, nicht langweilig zu werden. Für die neue Platte haben wir viel davon mitgenommen und verbessert, sei es bei der Produktion oder auch, wie wir spielen. Während dem Schreiben habt ihr viel Zeit in L.A. verbracht – was magst du an der Stadt? Am Anfang fand ich's doof, weil's wie ein Disneyland für Erwachsene wirkt und sehr oberflächlich ist, aber wenn du für drei, vier Wochen da bist, lernst du ganz andere Seiten der Stadt kennen und es macht dann auf eine kuriose Art süchtig. Murph [Gesang, Gitarre, Keyboard] ist jetzt eh dauernd da, um seine Freundin zu besuchen. Freundin ist ein gutes Stichwort: „Glitterbug“ handelt von einer fiktiven Beziehung mit einer Frau aus Los Angeles. Jetzt hat sich Murph dort wirklich verliebt und mit dem Album-Thema quasi seine Zukunft vorausgesagt. Das ist ein bisschen surreal, nicht? Ja, irgendwie schon (lacht). Aber da er viel Zeit in L.A. verbracht hat, war es absehbar, dass er irgendwann jemanden

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„Ich habe die Adrenalinschübe vermisst.“ Dan Haggis | Drums, Keyboard

kennenlernt. Viele der Lyrics handeln davon, sich aus der eigenen Komfortzone zu begeben und etwas Neues zu versuchen, das hat er getan. Was am Anfang vielleicht fiktiv war, hat sich im Verlauf des Prozesses zur Realität entwickelt. Ihr habt Mitte März eure Europa-Tour begonnen. Worauf hast du dich gefreut? Was ich vermisst habe, sind die Adrenalinschübe und die Leute vor der Bühne zu sehen, wie sie mitsingen und -tanzen. Und jetzt können wir endlich unsere neuen Songs, für die wir hart gearbeitet haben, präsentieren. â Neues Album „Glitterbug“ (14th Floor/Warner) ab 10.4. erhältlich.

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rockstars Das neue Album:

Hahahappy-Tanz-Indie

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Electro-Elysium

Aus: New York City, USA Wer das mag, mag auch: Chad Valley, Passion Pit, How To Dress Well Die Synthpop-Melodien des Brooklyn-Duos Great Good Fine Ok sind dermassen süffig, dass man jederzeit Gefahr läuft, darin zu ertrinken. Doch es wär ein schöner Tod voller klebriger Keyboardmelodien, mitsing- und ohrwurmtauglicher Text-Hooks sowie nie enden wollender Sommer-Sonnenuntergänge. Auf der letzten Herbst erschienenen Debüt-EP „Body Diamond“ gaben sich Jon Sandler und Luke Moellman noch zurückhaltender und melancholischer, trauen sich mit dem neuen Extended-Player „2M2H“ (MSN-MessengerSprache für „Too Much To Handle“, so heisst auch der Titeltrack) nun aber auf die Tanzfläche, wobei sie beim Schlusssong „Something To Believe In“ vom ebenfalls aus New York stammenden Ferien-PopExperten St. Lucia unterstützt werden. Wer diese Saison eine Dachterrassenparty schmeisst, ist mit GGFO in der Playlist auf der absolut sicheren Seite. (shy) â Neue EP „2M2H“ (Sony) jetzt erhältlich.

MNEK

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Great Good Fine Ok

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(14th Floor/Warner) Im ersten Moment könnte der Opener „Emoticons“ auch Drakes Hitsingle „Hold On, We're Going Home“ sein und beim Anfang von „Give Me A Try“ scheint's, als stünde der Glee Club am Mikrofon. Abgesehen davon klingt das neue Album von The Wombats erwachsener, nochmals eine Spur poppiger und macht dank fröhlichen Electro-Elementen Lust auf Sommer und darauf, mit den besten Freunden zu jedem der elf Songs (13 in der Deluxe Edition) über eine Blumenwiese zu tanzen. Etwas mehr Rock'n'Roll hätte „Glitterbug“ trotzdem nicht geschadet. (kss) âWer das mag, mag auch: The Virgins „The Virgins“, Two Door Cinema Club „ Beacon“, Foster The People „Supermodel“

Rhythm And Schmus

Aus: London, England Wer das mag, mag auch: Disclosure, AlunaGeorge, Totally Enormous Extinct Dinosaurs

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Bevor Sie sich die Zunge brechen: Man spricht jeden Buchstaben einzeln aus, also M-N-E-K. Und bevor Sie seine „The Fresh Prince Of Bel-Air“-Frise nachmachen wollen: Sie sehen lächerlich aus damit, während MNEK sie sogar höher und fescher trägt, als Will Smith damals in den 90ern. Einem breiten Publikum bekannt wurde der Londoner wie eine weitere Handvoll seiner Genre-Gspänli in den letzten zwei Jahren durch ein Featuring auf Rudimentals Debütalbum „Home“ und brannte sich endgültig ins Gedächtnis moderner und stilbewusster Musikhörer, als er für Gorgon City „Ready For Your Love“ auf deren Erstling „Sirens“ sang. Im Gegensatz zu den meisten anderen Künstlern, die im Zuge des 90s-House-Revivals auf der Insel von sich hören lassen, zeigt MNEK deutlich mehr Facetten, mischt gefühlvollen R&B mit elektronischem Pop und bietet auf seinem EPErstling „Small Talk“ neben Clubnummern auch Groovendes („In Your Clouds“) und ehrlich Berührendes („Suddenly“). (shy)

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â Debüt-EP „Small Talk“ (Digital Teddy/Virgin EMI/Universal) jetzt erhältlich.

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„L.A. macht süchtig.“ Dan Haggis | Drums, Keyboard

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Rückkehr des Röhrlijeans-Rock

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The Libertines bringen 2015 nach elf Jahren ein neues Album raus. Deutet dies ein Revival des Indie-Rock der frühen 2000er an? Und wollen wir diesen Indie-Rock überhaupt zurück? Wenn er so klingt, wie der von den Circa Waves, dann ums Verrecken, ja!

von Schimun Krausz Die Circa Waves dürften gar nicht so viel Spass machen wie sie eben machen. Das Quartett aus Liverpool klingt nämlich wie The Kooks, The Strokes oder The View vor gut zehn Jahren. „Ich habe damals alle diese Bands gehört und wurde von ihrer Gitarrenmusik geprägt“, bestätigt Frontmann Kieran Shuddall unseren Eindruck, „der grosse Unterschied bei Circa Waves ist, dass mein Songwriting eher von grossen Liederschreibern wie Joni Mitchell, Carole King oder James Taylor beeinflusst wurde.“ Von 0 auf 100 Wir wollen den Sänger mit der Wuschelfrisur und den hellblauen Augen ja nicht beleidigen, aber dieser Einfluss schimmert bei den meist simplen Dreiminutennummern der Sorte „T-Shirt Weather“, „So Long“ oder „Get Away“ höchstens noch schwach durch. Aber vielleicht reicht genau dieses Quäntchen aus, um den klassischen Indie-Rock-Songs diese unerwartete Frische zu verleihen; zudem fühlen sie sich (nicht nur dem einen oder anderen Titel nach) wunderbar nach Sommer an. „Das höre ich oft“, sagt Kieran, „Es war aber nie meine Absicht, nach einer bestimmten Jahreszeit zu klingen. Wir haben unsere Platte letzten Sommer in einem heissen Studio aufgenommen, vielleicht kommt dieses Gefühl von Sonnenschein und Wärme auch daher.“

Obwohl ihr Debütalbum „Young Chasers“ schon lange im Kasten war, haben die vier Liverpudlians es erst Ende März veröffentlicht. „Wir wollten einfach noch eine richtige Fanbase aufbauen, bevor wir es releasen, erklärt der Sänger, „Circa Waves sind von 0 auf 100 gestartet; wir waren das letzte Jahr über eigentlich ständig unterwegs und wollten noch ein bisschen so weitermachen, damit da draussen dann auch tatsächlich Leute sind, die sich darum scheren, dass wir eine Platte rausbringen.“ Besagter Traumstart ist BBC-Radio-OneKoryphäe Zane Lowe (hat Anfang März zu Apple gewechselt) zu verdanken, der Ende April 2013 Kierans daheim aufgenommenen Song „Young Chasers“ über den Äther schickte; einen Tag später lernten er, Drummer Sian, Bassist Sam und Gitarrist Joe sich kennen. Sie alle hatten schon in mehreren Bands gespielt, allerdings ohne wirkliche Erfolge zu feiern. „Mit uns vier passte es aber irgendwie“, so Kieran, „jeder bringt sich ein, hat seinen eigenen Stil und das sorgt schliesslich dafür, dass die Circa Waves so klingen, wie sie eben klingen.“ Popsongs im Rockmantel Nicht nur innerhalb der Band machte es Klick, sondern auch in Kierans Kopf. „Einige Leute werden ganz schnell zu guten Songschreibern – zum Beispiel Alex Turner von den Arctic Monkeys, der schon mit 18 fantastische Lieder zustande gebracht hat“ sinniert der 27-Jährige, „und dann gibt's Leute, die brauchen viel länger, bis sie besser werden; dahingehend bin ich wohl ein ziemlicher Spätzünder.“ Songwriting sei eine seltsame Sache, da niemand konkret sagen könne, was ein gutes Lied wirklich ausmacht. „Irgendwann habe ich bessere Songs hinbekommen und meine Schreibe verfeinert, sodass ich die Hooks richtig herausheben und die Melodien vereinfachen konnte“, führt er weiter aus, „so habe ich es geschafft, meine Lieder zu Popsongs runterzubrechen und sie danach in ein Rock-Gewand zu stecken.“

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Das Debütalbum:

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Circa Waves Young Chasers (Circa Waves/Virgin/EMI/Uni versal)

„Die meisten grossartigen Platten sind Debütalben“, stellt Frontmann Kieran Shuddall fest, „das liegt daran, dass sie ohne Zeit- und Erwartungsdruck entstanden sind.“ Genau wie „Young Chasers“ der Circa Waves, das vor jugendlicher Energie strotzt, sich keinen Durchhänger leistet und den hookastigen Noughties-Indie-Rock zurückbringt – ein Freudenfest für alle, die nach wie vor dem Abart nachtrauern sowie ein Lichtblick für diejenigen, die mit dem electronifizierten R&B-Pop der letzten Jahre nichts anfangen können und sich lieber vor der Bühne schweissnass pogotanzen. (shy) Wer das mag, mag auch: The Pigeon Detectives „Wait For Me“, Catfish And The Bottlemen „The Balcony“, The Orwells „Disgraceland“

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„Regelmässig vor 10'000 Leuten spielen? Unbedingt!“

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â Debütalbum „Young Chasers“ (Circa Waves/Virgin/EMI/Universal) jetzt erhältlich.

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Und dieses Prinzip kommt so gut an, dass die Band letztes Jahr unter anderem an den renommierten Glastonbury sowie Reading/Leeds Festivals spielen durfte sowie zweimal The 1975 und einmal The Libertines im mit jeweils 10'000 Fans vollgepackten Londoner Alexandra Palace supportete – eine Hallengrösse, an die sich Kieran durchaus gewöhnen könnte, wie er zugibt. „Es ist aber auch schon ein bestätigendes Gefühl, wenn du vor 1'000 Leuten spielst und sie deine Lieder mitsingen. Das zeigt zudem, dass du viele Menschen mit deiner Musik berühren konntest, um es mal richtig schön kitschig auszudrücken.“ In den nächsten 30 Tagen berührt werden viele Menschen in Grossbritannien und auch auf dem europäischen Festland – nur die Schweiz steht (noch) nicht auf dem Tourplan, obwohl sie sich beispielsweise auf dem Weg von Italien nach Deutschland als idealer Zwischenstopp anbieten würde. Na? Spontane Konzertveranstalter, wie wär's? Wir wären jedenfalls mit nacktem Oberkörper in der ersten Reihe dabei.

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Kieran Shuddall | Gesang & Gitarre

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Neue Alben

Soulful Singer/Songwriter-Pop

James Bay

Chaos And The Calm (Republic/Universal) Er sieht aus, wie von einem Marketing-Team ausgedachter Singer/ SongwriterPosterboy für eine „Fifty Shades Of Grey“-wirmögen's-aber-eigentlichschon-kuschlig-Zielgruppe. Klingt Scheisse? Ist es nicht. James Bay ist ein unbedingt ernstzunehmender Musiker, „Chaos And The Calm“ ein filigran-melodiöser Erstling. Der Brite umgarnt Augenblicke zarter Intimität und soulige Tanznummern mit seinem mächtigen Stimmorgan, dessen Leidenschaft verrät, dass hier alles echt ist und das die Qualität seines Songmaterials ausmacht. Da verzeiht man ihm auch die wenigen zu kitschigen Momente. (raf) ²Wer das mag, mag auch: Tom Odell „Long Way Down“, Ed Sheeran „x“, Paolo Nutini „Caustic Love“ âLive: 17.7. Blue Balls Festival (Luzern)

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► VON DER RCKSTR-REDAKTION GNADENLOS GETESTET

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Synthie-Soul

Selah Sue

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Anti-ESC-Electronica-Pop

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Vier lange Jahre hat uns „Raggamuffin“ Selah Sue auf ihr zweites Album warten lassen, wobei sie eines davon ebenfalls mit Däumchendrehen verbrachte. Doch das Warten hat sich sowohl für sie als auch für uns gelohnt. (shy) Ihr erstes, selbstbetiteltes Album begann mit dem Auflegen einer Plattenspielernadel, dicht gefolgt vom wohligen Knistern, welches das Abspielen einer Vinyl-Scheibe so einzigartig macht. Wenn Selah Sues Nachfolgewerk „Reason“ anläuft, erklingt ihre Stimme im kurzen Loop und der Beat kommt vom Drumcomputer. Unterschiedlicher könnten die beiden Alben der Belgierin mit den leuchtend blauen Augen nicht beginnen – und ganz allgemein sein; denn der zweite Wurf fährt die Jazz- und Reggae-Elemente von „Selah Sue“ drastisch zurück und klingt merklich moderner, elektronischer. Der Opener „Alone“ sei bezeichnend dafür, verriet uns die Mittzwanzigerin: „Als ich den Song schrieb, hatte er einen langsamen Beat und eine sehr melancholische Melodie. Der Produzent [Robin Hannibal] hat dann diese Funkyness und Fröhlichkeit darübergelegt und das Lied komplett neu erscheinen lassen – das war die extremste Verwandlung im Album-Entstehungsprozess von düster und traurig zu fröhlich, zackig und sogar Disco.“ Diese Entwicklung zieht sich durch die ganze Platte und sei kein bewusster Entscheid gewesen. „Ich höre viel Musik und bin auf Tour, wo ich neue Menschen und Künstler treffe, die mich beeinflussen“, erläutert sie, „das erste Album war einfach das Produkt der Musik, die ich damals hörte und in meiner Fassung wiedergab. Darum hab ich nicht beschlossen, nun elektronischer zu werden – es hat sich vielmehr ganz natürlich so ergeben.“ Bis

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die neuen Songs allerdings im Kasten waren, dauerte es; ein ganzes Jahr musste Selah warten, um mit den Produzenten arbeiten zu können, die sie unbedingt dabei haben wollte. Und das hat sich auf ganzer Linie gelohnt, da durch einen von ihnen auch der Kontakt zu Donald „Troy aus ‚Community'“ Glover alias Childish Gambino hergestellt wurde, was zum Featuring beim Track „Together“ geführt hat, einem regelrechten R&BElectro-Rap-Bollwerk und eine der geilsten Nummern des Albums. Dieses trägt seinen Namen übrigens, weil Selah Sue beim Warten auf die Produzenten Vernunft („en. „reason“) bewahren musste. Alles andere an „Reason“ hat jedoch nichts mit Vernunft zu tun, sondern kommt erneut von Herzen, wie die Künstlerin beteuert: „Natürlich war ich unsicher, ob ich mit dem neuen Sound den richtigen Weg eingeschlagen habe, aber ich bereue nichts, was ich mache, solange ich mir dabei treu bleibe. Wenn die Leute es nicht mögen, ist das eben Schicksal.“ Kaum vorstellbar, dass die Leute die Platte nicht lieben; denn der schiere Soul, mit dem sich Selah in ihre Herzen gesungen hat, ist mindestens so präsent wie auf dem Debüt. Er wurde diesmal einfach etwas anders verpackt, was nur zeigt, wie wandelbar die Belgierin ist. ²Wer das mag, mag auch: Jamie Lidell „Jamie Lidell“, MØ „No Mythologies To Follow“, BANKS „Goddess“ âLive: 6.6. Caribana Festival (Crans-prèsCéligny VD), 17.10. X-TRA (Zürich)

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(Oblivion/Musikvertrieb) Der Eurovision Song Contest scheint ja dieses Jahr zur Coolness zurückzufinden, die er seit dem Sieg von Johnny Logan 1980 verloren hat; nebst den österreichischen Vorzeigehipstern The Makemakes steht beispielsweise auch Karin Park für Norwegen am Start. Dass sie nach ihrem Auftritt nicht zu den nächsten ABBA verkommt, dafür sorgt ihr fünftes Album „Apocalypse Pop“: Viel zu düster, zu archaisch, als dass sich darauf ein „Waterloo“ finden würde – trotzdem schreckt sie nicht vor grossen Melodien und Emotionen zurück, ohne sich dem „Wir klatschen jetzt alle in die Hände“-Publikum anzubiedern. (röhr) ²Wer das mag, mag auch: MØ „No Mythologies To Follow“, SoKo „My Dreams Dictate My Reality“, The Knife „Shaking The Habitual“ âLive: 20.4. KINSKI (Zch)

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reviews „They still got it“-Indie-Pop

Tipp

Death Cab For Cutie Kintsugi

(Atlantic/Warner) Nach knapp 20 Jahren im Geschäft veröffentlichen Death Cab For Cutie nun ihr achtes Album. Wer befürchtete, dass die Band den Ausstieg von Gitarrist und Gründungsmitglied Chris Walla nicht verkraftet, darf aufatmen: „Kintsugi“ ist ein stimmiges Werk, das sich an Fan-Lieblingen wie „Transatlanticism“ und „Something About Airplanes“ anlehnt; es ist poetisch, melancholisch und schafft es trotzdem, beim Hören ein gutes Gefühl zu hinterlassen. Die vorab releaste Single „Little Wanderer“ hat zum Glück nicht zu viel versprochen – „The O.C.“-Seths Herz kann sich also wieder beruhigen. (hai) ²Wer das mag, mag auch: The Decemberists „What A Terrible World, What A Beautiful World“, Two Gallants „We Are Undone“, Noel Gallagher's High Flying Birds „Chasing Yesterday“ âLive:17.6. X-TRA (Zürich), 19./20./21.6. Southside/Hurricane (Deutschland), 26.6. Rock Werchter (Belgien)

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Indiean-Summer-Pop

Smallpools LOVETAP!

(RCA/Sony) Ein Flugticket nach L.A. mit seinem warmen Klima ist Ihnen zu teuer? Dann kaufen Sie stattdessen Smallpools' Erstling „LOVETAP!“, dem Quartett scheint die kalifornische Sonne darauf nämlich ungetrübt aus dem Arsch. Bereits vorab veröffentlichte Nummern wie „Dreaming“, „Over & Over“ und „Karaoke“ sowie einige der neuen Songs („Street Fight“) sind Indie-Powerpop-Perlen, die nach Sommer und Openairs kreischen, aber ein bisschen einfallslos sind die Texte und das gleichbleibende Schema schon. Der sphärische Closer „(Submarine)“ deutet jedoch an, dass die Smallpools auch anders könnten. (shy) ²Wer das mag, mag auch: Foster The People „Torches“, Two Door Cinema Club „Beacon“, Fitz And The Tantrums „More Than Just A Dream“

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SomeKindaDurchschnittspoprock

SomeKindaWonderful SomeKindaWonderful

15 APR 2015 | ZÜRICH, DYNAMO SAAL

WHILE SHE SLEEPS

Diva-Discopop

Marina And The Diamonds

16 APR 2015 | ZÜRICH, DYNAMO WERK21

DJANGO 3000

FROOT (Atlantic/Warner) Für den 2012er Vorgänger „Electra Heart“ quetschte Marina And The Diamonds eine ganze Fussballmannschaft an Schreibern ins Studio, beobachtete alle, lernte – und komponierte sowie textete nun für „FROOT“ alles selbst. Das Ergebnis ist ihre musikalisch bislang melancholischste Platte, obwohl die Songs davon handeln, dass sich die Waliserin mittlerweile wohlfühlt in ihrer Haut. Manchmal predigend und oft schwebend legt sich ihre Stimme über Melodien, die den Charts-Pop des letzten Albums gegen entschleunigte, reife, mit divenhafter 70s/80s-Disco angereicherte Klänge getauscht haben. (shy) ²Wer das mag, mag auch: Sia „1000 Forms Of Fear“, Florence + The Machine „Ceremonials“, Bat For Lashes „The Haunted Man“

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(SomeKindaWonderful/Vertigo/Capitol/Universal) Kennengelernt haben sich SomeKindaWonderful beschwipst in einer Bar, wo auch gleich die erste Single „Reverse“ entstanden ist. Das ein Dreivierteljahr nach dem US-Release bei uns erschienene, selbstbetitelte Debütalbum gleicht denn auch dem Alkregal einer belebten Kneipe: Es hat von allem was. Das amerikanische Quintett musiziert sich quer durch alle populären Stile und verleiht seinen Songs einen modernen, radiotauglichen Twist. Einen roten Faden und Eigenständigkeit sucht man jedoch vergeblich – aber was nicht ist, kann ja für die Zukunft noch gesponnen werden. (hai) ²Wer das mag, mag auch: Imagine Dragons „Smoke + Mirrors“, Neon Trees „Pop Psychology“, OneRepublic „Native“

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Retro-Chill-Wave

Texi-Mexi-Calexicore

Toro Y Moi What For?

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BROOKE FRASER

18 APR 2015 | ZÜRICH, PLAZA

DRY THE RIVER

18 APR 2015 | ZÜRICH, DYNAMO SAAL

AGAINST ME!

22 APR 2015 | ZÜRICH, PAPIERSAAL

JENNY WILSON

22 APR 2015 | ZÜRICH, EXIL

THE STAVES

22 APR 2015 | ZÜRICH, MASCOTTE

BALTHAZAR

24 APR 2015 | ZÜRICH, MASCOTTE

PURITY RING

24 APR 2015 | ZÜRICH, PAPIERSAAL

EWERT AND THE TWO D. 24 APR 2015 | ZÜRICH, KOMPLEX 457

THE GHOST INSIDE

25 APR 2015 | ZÜRICH, KOMPLEX 457

SOCIAL DISTORTION 28 APR 2015 | ZÜRICH, EXIL

ODESZA

29 APR 2015 | ZÜRICH, EXIL

MONO

02 MAY 2015 | ZÜRICH, DYNAMO SAAL

SHAKA PONK

08 MAY 2015 | ZÜRICH, X-TRA

Calexico

(Carpark/Indigo) Über der ganzen Szenerie liegt ein verwaschener Weichzeichner, lediglich die Lichtkränze stechen klar her-vor. In der Hüftgegend des Klangspektrums wabert 100ein Bass, der selbst Wachs zum Schmelzen bringt. „What For?“, das vierte Studioalbum des ameri95 kanischen Retrofanatikers Toro Y Moi, schlägt eine direkte Brücke in die Zeit, wo alles besser 75 war, mehr Stil hatte und sowieso nur Vinyl gepresst wurde. Diese lauwarme Glorifizierung der Vergangenheit wirkt auf Dauer weder spannend noch sonderlich innovativ – auch wenn die Songs eigentlich ganz cool sind. (röhr) 25 ²Wer das mag, mag auch: Washed Out „Paracosm“, Yo La Tengo „I Am Not Afraid 5 Of You And I Will Beat Your Ass“, Neon Indian „Era Extraña“ 0 âLive: 3.4. Mascotte (Zürich)

18 APR 2015 | ZÜRICH, EXIL

JOSHUA RADIN

09 MAY 2015 | ZÜRICH, EXIL

Edge Of The Sun (City Slang/TBA) Die Steppenwölfe um Joey Burns, deren Fell um die Schläfen nach 20 Calexico-Jahren allmählich silbern schimmert, bleiben ihren Jagdgründen treu. Etwa in „Beneath The City Of Dreams“, einer dieser typischen akustischen Traumfänger. Vom Winde verwehte StahlsaitenAkkorde, geflüsterte Harmonien, ein galoppierendes Jazz-Drum, Nuancen von Mariachi; arrangiert mit der Sorgfalt, mit der ein Outlaw sein letztes Goldnugget poliert. In den meisten Songs auf „Edge Of The Sun“ kommt eine Gaststimme zum Zug und jede hinterlässt subtil ihre Spuren im Wüstensand. (rgg) ²Wer das mag, mag auch: Sufjan Stevens „Carrie & Lowell“, Depedro „La increíble historia de un hombre bueno“, Timber Timbre „Hot Dreams“ âLive: 22.4. Volkshaus (Zürich)

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OLEXESH

12 MAY 2015 | ZÜRICH, DYNAMO WERK21

AND SO I WATCH YOU FROM A.

13 MAY 2015 | ZÜRICH, EXIL

OUR LAST NIGHT

13 MAY 2015 | ZÜRICH, DYNAMO WERK21

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14 MAY 2015 | ZÜRICH, DYNAMO SAAL

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14 MAY 2015 | ZÜRICH, DYNAMO WERK21

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TORCHE

CODY SIMPSON

FRANTIC FLINTSTONES

15 MAY 2015 | ZÜRICH, DYNAMO SAAL

CALIBAN & EMMURE

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ROCKY VOTOLATO

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FOXYGEN

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16 MAY 2015 | ZÜRICH, EXIL

19 MAY 2015 | ZÜRICH, PLAZA

MORE SHOWS: MAINLANDMUSIC.COM TICKETS: STARTICKET.CH Umschlag RS122.indd 33

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Aufgewärmter Mani Matter

Andy F

chli kariert (Andy F/Nation) Die elf auf einer akustischen Gitarre gespielten Songs auf Andy Fs Debüt bringen uns dank Wortspielen sowie dem augenzwinkernden Behandeln von (langsam durchaus ausgelutschten) Stereotypen wie dem Hipster zum Schmunzeln und Nicht-Zürcher lernen erst noch dazu; denn die Lyrics drehen sich fast nur um die Limmatstadt und ihre Vorzüge. Einige der Lieder erinnern sehr an Mani Matters Stil und in „Toti Seel“ erwähnt Andy den verstorbenen Chansonnier sogar, doch trotz cleverer Texte ist „chli kariert“ schliesslich chli eitönig geraten. (kss) ²Wer das mag, mag auch: Tomazobi „Affehuus“, Mani Matter „I han es Zündhölzli azündt“, Dabu Fantastic „Hallo Hund“ âLive: 7.4. Plattentaufe in der Hafenkneipe (Zürich), 30.4. Gotthard Bar (Zürich), 17.5. Wohnzimmerbar (Zürich), 26.5. Flussssbar (Zürich)

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RCKSTR MAG. # 122 | APRIL 2015

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Experimental-Hip-Hop

Young Fathers

White Men Are Black Men Too Moshpit-Rave

THE PRODIGY

The Day Is My Enemy (Cooking Vinyl/Vertigo/Capitol/Universal)

Im Musik-Business sind The Prodigy alte Hasen; auf ihrer neuen Scheibe „The Day Is My Enemy“ überraschen die Engländer trotzdem mit Neuem, sind energiegeladen und treten der heutigen DJ-Kultur gleichzeitig in den Arsch. (kss) Sechs Jahre nach „Invaders Must Die“ wird ten und beliebten Prodigy-Break-Beat, der es um The Prodigy wieder laut und das schon „Firestarter“ oder „Out Of Space“ zu Comeback mit „The Day Is My Enemy“ Rave-Klassikern gemacht hat. „Wir leben wirkt, als hätte das Trio aus Essex in der als Band in einer Zeitkapsel und bewegen Zwischenzeit ganz viel Wut aufgestaut, die uns langsamer, als der Rest der Welt“, es jetzt rauslässt. „Ich bin keine aggressive erklärt der Soundtüftler, „so werden wir auf Person“, verneint Liam Howlett, „das ist dem Papier zwar älter, aber unsere Musik lediglich eine Reaktion darauf, was in der behält ihre Energie und wir können Band abgeht. Wir können nicht auf Knopfexperimentieren.“ druck arbeiten und die Beziehung Auf einigen der 14 neuen Tracks zwischen mir und Keith [Flint] ist ist ihre Freude am Ausprobieren während des Schreibprozesses hörbar, so finden sich auf turbulent, vielleicht hört sich das „Beyond The Deathray“ ein epiAlbum deshalb so brutal an.“ Bei sches Piano-Intro oder Sounds, „Ibiza“ muss er aber eine gewisse die einer Pungi-Flöte ähneln und Aggressivität eingestehen: „Dieser orientalisch angehaucht sind wie Song ist ein Seitenhieb gegen und im Song „Medicine“. Diese Weckruf an alle DJs, die mit neuen Elemente sorgen dafür, vorher aufgenommenen Sets und dass sich „The Day Is My nur mit Laptop und USB-Stick im Enemy“ zwar mit der VorgängerClub auftauchen. Das ist scheisse Platte identifizieren kann, diese und gerade wir haben das Recht, aber nicht nachahmt und Liam uns darüber aufzuregen.“ freut sich besonders darauf, sie LIAM HOWLETT | HIRN live zu spielen: „Wir können wieder ausrasten – all die lachenden Gesichter „Ibiza“ hat nicht nur eine starke Message, sondern gehört auch zu einem der stärksten halten uns am Leben.“ Tracks auf dem neuen, sechsten Album; ²Wer das mag, mag auch: Pendulum Liam stimmt zu und fügt an: „Wir haben „Hold Your Colour“, Hadouken! „Every dafür mit dem Top Secret Drum Corps aus Weekend“, Gehörig eins in die Fresse Basel gearbeitet. Die sind der Wahnsinn.“ Auch weitere Nummern wie „Roadbox“ und âLive: 20./21./22./23.8. Open Air Gampel (Gampel VS) „Wild Frontier“ punkten mit dem bekann-

Wir können wieder ausrasten.

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(Big Dada/TBA) Nachdem das afro-schottische Trio mit seinem Debütalbum „Dead“ letztes Jahr den Mercury Prize abräumte und damit Favoriten wie FKA twigs oder Damon Albarn auf die Plätze verwies, legen die Young Fathers nun nach. Die Experimentierfreudigkeit des Erstlings ist glücklicherweise geblieben, auch wenn der Grundton fröhlicher gestimmt ist; „White Men Are Black Men Too“ ist ein würdiger Nachfolger mit einer abermals ungewöhnlichen, manchmal verschrobenen Herangehensweise an den Rap, dessen beste Stellen den preisgekrönten Vorgänger sogar zu übertreffen vermögen. (vlct) ²Wer das mag, mag auch: Death Grips „The Money Store“, Das Racist „Relax“, Ghostpoet „Shedding Skin“

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Solo-Symphonieorchester

Batkovic Solo

(Eigenvertrieb) Hätte man zugeflüstert bekommen, dass sich Polkastampfer Mario Batkovic von den Kummerbuben loslöst, um mit seinem Akkordeon ein klassisch-instrumentales Soloalbum aufzunehmen, wäre ein skeptisches „Dafuq?!“ angebracht gewesen. Umso mehr überraschen die sieben Songs auf „Solo“, da trotz des radikalen Typuswechsels die eindeutige Handschrift Batkovics erkennbar bleibt: Durchdringende, temporeiche Melodien auf wummernden Bässen; die Motive sind gedehnt und repetitiv, was dem cineastischen Einschlag des Erstlings auch eine Prise Industrial verleiht. (itsch) ²Wer das mag, mag auch: Geoff Berner „Klezmer Mongrels“, Apocalyptica „Inquisition Symphony“, Yann Tiersen „Amélie“Soundtrack âLive: 25.4. Kulturturm (Solothurn), 2.5. Plattentaufe im Bierhübeli (Bern)

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Den Soundtrack von RCKSTR #119 hören?

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reviews

Tipp

Amerifolk

Rocky Votolato Hospital Handshake (Glitterhouse/Irascible) Jahrelange Funkstille? Untypisch vom hierzulande gern, zuletzt aber nicht mehr oft gehörten Folkie, welcher derweil an einer Schaffenskrise am Rande zur Depression laborierte. Doch genau aus solchem Holz schnitzen Gesellen wie Rocky ihre Lebensgrundlage. So erzählen die Texte auf „Hospital Handshake“ von Unsicherheit und Selbstzweifel – mit einer Stimme, die strotzt vor Intensität und Überzeugung. Und musikalisch fährt Herr Votolato wieder härtere Kontraste, jagt Gitarren durch die Verstärker, ein ruppiges Schlagzeug drängt in den Vordergrund. Riecht nach Selbstfindung – und eindringlichen Konzerten. (rgg) ²Wer das mag, mag auch: Damien Jurado „Caught In The Trees“, Ryan Adams „Demolition“, Bright Eyes „I'm Wide Awake, It's Morning“ âLive: 16.5. Exil (Zürich), 11.6. Mahogany Hall (Bern)

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Schlager-Schnulzen im Dickicht-Delirium

Dagobert Afrika

(Buback) Mit einer neuen Big Band im Rücken verlagert der Berlin-Schweizer Dagobert die Prioritäten, schafft eine pompösere Klangwelt und beraubt seine deutschen Liebesballaden gleichzeitig ihrer Intensität. Wie das Albumcover es bereits vorwegnimmt, wollte der stets schick gewandete Liedermacher wohl etwas mehr Leichtigkeit und Exotik in seine Musik bringen, stattdessen wirkt „Afrika“ oft wie ein einziges Lied, das zu langsam abgespielt wird; Lichtblicke wie „Rede mit mir“ und „Am Natronsee“ verstecken sich irgendwo im Dschungel dazwischen. (arse) ²Wer das auch nicht mag, hört besser: Tocotronic „Schall und Wahn“, Gisbert Zu Knyphausen „Hurra! Hurra! So nicht.“, Wanda „Amore“ â Grosses Interview auf RCKSTR.ch! â Live: 19.5. Dampfzentrale (Bern), 20.5. Exil (Zürich), 22.5. Palace (St. Gallen)

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APRIL

Doppeltes Flottchen

Say Lou Lou

Lucid Dreaming (à Deux/Cosmos/The Orchard) Bereits mit seiner ersten, bittersüssen Single „Maybe You“ heilte das Zwillingsduo Say Lou Lou gebrochene Herzen. Nun, drei Jahre später, entführen uns die Australierinnen mit ihrer abwechslungsreichen Debütplatte „Lucid Dreaming“ erneut in ihre Traum-Galaxie – oder auf die Tanzfläche. Die elf sphärischen Electro-PopNummern schweben von basslastigem, die Hüften kreisen lassenden Sound mit Hit-Potenzial – wie der gemeinsame Song „Games For Girls“ mit Produzent Lindstrøm – zu zarter Melancholie („Angels“) und wieder zurück. (lou) ²Wer das mag, mag auch: Jessie Ware „Tough Love“, Postiljonen „Skyer“, HAERTS „Haerts“

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Prog-Rock-Reise

We Are The City Violent (Sinnbus) Vielleicht konnten sich die Kanadier nicht entscheiden, ob ihre zweite Platte laut und wirr oder doch idyllisch und gelassen werden soll; jedenfalls wird „Violent“ von Song zu Song ruhiger und sphärischer. Dabei nehmen uns We Are The City mit auf eine Reise, die turbulent beginnt, immer ruhiger wird und einen bis zum Schluss fesselt, wo man dann mit dem „Punch My Face“ belohnt wird, der das Gesicht zwar eher streichelt, aber einen in eine wunderbare Melancholie versetzt. (kss) ²Wer das mag, mag auch: Paper Lions „My Friends“, Rah Rah „Vessels“, Band Of Horses „Mirage Rock“

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Sphärock

Reduzierter Folk-Pop

The Slow Show

Balthazar

White Water

Thin Walls (Balthazar/PIAS/Musikvertrieb)

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Erwartungen sind so eine Sache: Entweder sind sie die Fahrkarte zum Erfolg oder die Vorboten der Enttäuschung. „Thin Walls“ ist ein schickes Album mit Noten klassischer Schönheit und simpler Schlichtheit, aber der Vorfreude, welche die beiden Vorgängerplatten „Applause“ und „Rats“ des belgischen Quintetts geschürt haben, wird der dritte Wurf nicht gerecht. Die Schlichtheit ist zu monoton, der Schönheit fehlt es an lieblichen Details und junger Frische; Balthazar kreieren aber dennoch etwas Eigenes und Unverwechselbares. (raf) ²Wer das mag, mag auch: Woodkid „The Golden Age“, Boy & Bear „Harlequin Dream“, Beirut „The Flying Club Cup“ âLive: 21.4. Les Docks (Lausanne), 22.4. Mascotte (Zürich)

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(Haldern Pop/Rough Trade) Die ruhigen und epischen Songs von The Slow Show gehören eindeutig zu Kategorie „Musik, die einen berührt und in eine andere Welt eintauchen lässt“. Auf dem Albumerstling „White Water“ verzaubert uns die fünfköpfige Band aus Manchester mit sehr sanften, aber eindrucksvollen Klängen. Untermalt von der tiefen, charaktervollen Stimme von Sänger Rob Goodwin und versehen mit einem Streichund Blasorchester, gehen die Songs ans Herz und steigern die Vorfreude aufs PapiersaalKonzert Ende Mai bis ins Unendliche. (myri) ²Wer das mag, mag auch: Fleet Foxes „Helplessness Blues“, The National „Boxer“, Arcade Fire „Neon Bible“ âLive: 31.5. Papiersaal (Zürich)

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MUSICBAR & RESTAURANT HINWIL WWW.THEPIRATES.CH 3/30/2015 1:08:46 AM

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die harte seite Orchester-Metal

Nightwish

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Endless Forms Most Beautiful

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(Nuclear Blast/Warner) Bei einer neuen NightwishPlatte kommt man nicht drum rum, den Teufel im Detail zu suchen; denn was Bandchef Tuomas Holopainen an orchestralen Soundschichten in die Songs packt, ist schlichtweg unglaublich. Die Finnen können auch mit neuer Frontfrau nicht vom Symphonic-Metal-Thron gestossen werden – dafür befinden sich die Kompositionen auf einem zu hohen Niveau und die Konkurrenz ist schlicht zu schwach. Das komplexe „Endless Forms Most Beautiful“ ist nicht das idealste Album, um sich als Unkundiger in Nightwish reinzuhören, Kenner werden jedoch bestens bedient. (pat)

Halestorm Live ab Konserve

2009 erschien das selbstbetitelte Debütalbum, sechs Jahre später sind Halestorm um einen Grammy und Millionen Fans weltweit reicher. Trotz dieses Erfolgs seien sie aber noch dieselben wie damals, versicherte uns Drummer und Bandnamensgeber Arejay Hale. (pat)

Da uns die Fans immer wieder sagen, dass wir auf der Bühne besser klingen, als auf den Alben, haben wir diesmal alles live im Studio aufgenommen, um dieses Feeling einzufangen“, erklärt Arejay Hale, Drummer und Mitgründer von Halestorm, „ich glaube sehr an Karma; die Energie, welche du gibst, kommt auch wieder zurück.“ Entsprechend energiegeladen klingen die neuen Songs auf der dritten Platte „Into The Wild“. „Wir haben sehr viel dazugelernt bei unseren zwei ‚Reanimated'-Cover-EPs – wenn du andere Musik nachspielst, wirst du automatisch von ihr inspiriert.“ Diesen Tipp gibt der Bruder von Sängerin Lzzy auch anderen Musikern weiter, damit diese ihr Spiel verbessern können – unter anderem dem Trommler der Band seiner Frau. Und am liebsten hätte er, wenn die Foo Fighters mal einen Halestorm-Song covern würden, aber: „Cool wäre auch ein Coverversuch von Eminem. Und wenn sich Bands wie Metallica oder Slayer daran versuchen würden – Gott, ich liebe diese Bands!“ Geliebtes Tourleben Vor zwei Jahren gewann das US-Quartett überraschend, aber hochverdient einen Grammy für die Single „Love Bites (So Do I)“. „Deswegen hat sich bei uns persönlich aber nicht wirklich was verändert“, kommentiert Arejay, „jedoch ist sicher die Aufmerksamkeit gewachsen und wir touren dadurch mehr, was ich für mein Leben gern tue, obwohl ich es hasse, von meiner Familie getrennt zu sein.“ Trotzdem: „Ich liebe es, Leute kennenzulernen sowie die wunderschönen Landschaften und Architekturen anzuschauen, das sind jeweils die besten Tourerlebnisse überhaupt. Wenn du dann wieder an diese Orte zurückkommst, fühlt es sich fast an wie eine FamilienWiedervereinigung.“ Ob das auch für die Schweiz gilt? „Für die Schweiz ganz speziell“, schwärmt der Drummer, „die Fans hier lieben Rock und Metal über alles, nicht so wie zu Hause in L.A., ich kann die Leute da nicht ausstehen.“ Nimm das, Uncle Sam und Halestorm, wir sehen uns am Open Air Gampel! â Neues Album „Into The Wild“ (Atlantic/Warner) ab 10.4. erhältlich. â Live: 20./21./22./23.8. Open Air Gampel (Gampel)

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²Wer das mag, mag auch: Within Temptation „Mother Earth“, After Forever „Decipher“, Therion „Secret Of The Runes“

Das neue Album:

âLive: 19.6. Rock The Ring (Hinwil ZH), 28.11. St. Jakobshalle (Basel)

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Harrrd-Rrrock

Halestorm

Instrumental-Post-Porn-Sludge

Ølten

Into The Wild (Atlantic/Warner) Stillstand ist Tod und wer mit dem zweiten Album schon einen Grammy einsackt, muss sich für die dritte Platte umso mehr Neues überlegen. Trotz höherer Messlatte tun Halestorm auf „Into The Wild“ das, was sie am besten können: Sie gehen unglaublich ab und legen gleichzeitig so viel Gefühl in die langsamen Nummern, dass die Tränen kullern – verschnürt in einem Experimentierpaket voll mit neuen Soundelementen. Ob's erneut für ein güldenes Grammophon reicht, weiss nur Kanye West, aber von uns gibt's auf jeden Fall zwei Hochdaumen dafür. (pat) âWer das mag, mag auch: Shinedown „Sound Of Madness“, Seether „Disclaimer“, Alter Bridge „Fortress“

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Mode

A I

(Hummus)

Das Plattencover deutet WorldMusic an, doch kaum rotiert die Scheibe, wird man von ihrer Wucht aus den Birkenstöcken gepustet. Das Westschweizer Trio Ølten macht keine Kompromisse, keine Fahrstuhlmusik – entweder, „Mode“ fesselt einen oder man schmeisst das Ding ausm Fenster. Das ist ein Album gewordener Hardcore-Porno, dessen Bilder wir um unserer Seelen Willen lieber nicht sehen wollen und der auch die stärksten PAs dieses Planeten in bzw. auf die Knie zwingt, um ihnen danach so lange auf den Arsch zu hauen, bis dieser feuerrot ist. Oder welche Farbe PAÄrsche eben annehmen, wenn sie versohlt werden. (pat/shy)

âWer das mag, mag auch: Melvins „Stag“, Leech „Soundtrack To An Individual Emotion Picture Mindmovie“, Crowbar „Odd Fellows Rest“

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âLive: 10.4. SAS (Delémont JU), 11.4. Ebullition (Bulle FR)

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SLIPKNOT · MOTÖRHEAD

IN FLAMES · LAMB OF GOD THE GASLIGHT ANTHEM A DAY TO REMEMBER · PARKWAY DRIVE IN EXTREMO · AIRBOURNE · GODSMACK ASKING ALEXANDRIA · MILLENCOLIN LIFE OF AGONY · DANKO JONES · EAGLES OF DEATH METAL HOLLYWOOD UNDEAD · SKINDRED · POWERWOLF · ALL TIME LOW BACKYARD BABIES · THE GHOST INSIDE · ALL THAT REMAINS LAGWAGON · YELLOWCARD · ARCHITECTS · EVERY TIME I DIE DARKEST HOUR · TRUCKFIGHTERS · BURY TOMORROW

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DEFEATER · THE PEACOCKS · THE SWORD · THE ANSWER · LA DISPUTE WE ARE HARLOT · EAST CAMERON FOLKCORE · SKINNY LISTER · MANTAR CHELSEA GRIN · NORTHLANE · HEISSKALT · SCREAM YOUR NAME

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Ú Neues Album „Fire Music“ (Bad Taste/Phonag) jetzt erhältlich. Ú Live: 11.-13.6. Greenfield Festival (Interlaken), 19.6. Hurricane Festival, 21.6. Southside Festival (beide Deutschland)

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roots

ReIssues

► LEGENDÄRE ALBEN ÜBERARBEITET

VinylRe-Issue

¥ neu beurteilt von David Gadze

Legendäreggae

Bob Marley & The Wailers Easy Skanking In Boston '78

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(Tuff Gong/Universal) Dieses Jahr hätte Bob Marley seinen 70. Geburtstag gefeiert. Die Festivitäten werden mit der Veröffentlichung einer Live-Platte eröffnet, die es bisher nur in schlechter Bootleg-Qualität gab: Die DoppelLP „Easy Skanking In Boston '78“, aufgenommen kurz nachdem der Jamaikaner mit den Platten „Exodus“ und „Kaya“ zu internationaler Grösse aufgestiegen war, zeigt die Reggae-Legende und seine Band auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Die Musiker sprühen vor Energie, die Songs sind sehr gut abgemischt, der Klang der Instrumente ist klar. Auch als CD mit DVD bzw. Blu-ray erhältlich.

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Alic Lou

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Art-(und Glam- und Pop- und Soft-)Rock

Roxy Music

Éléctrô-Popue

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Jean Michel Jarre

Sonnta

Rendez-vous

The Complete Studio Recordings

(Disques Dreyfus/Sony)

(Universal) Durchsichtige BHs auf den Covern, vielschichtige Musik in der Hülle: Der komplette Studio-Katalog von Roxy Music wurde neu aufgelegt – und ist neu gemastert auch auf Vinyl erhältlich. In Zeiten, in denen Musik praktisch immer und ü berall verfü gbar ist, scheint die Frage, ob sie ein Luxusgut sein kann, vö llig aus der Luft gegriffen. Und selbst wenn sie das niemals gewesen sein sollte, gab es Gruppen, die in ihrem Schaffen genau diese Attitü de ausdrü ckten – Gruppen wie Roxy Music. Die in den frü hen 70ern gegrü ndete Band um Sä nger Bryan Ferry schaffte es, selbst die kitschigeren Songs niemals billig klingen zu lassen; ihrem Art-Rock haftete stets etwas Hochwertiges und Kunstvolles an. Dieses Merkmal zieht sich wie ein roter Faden durch die von Stilwechseln geprä gte Diskografie der Londoner. Ihr experimenteller, ja avantgardistischer GlamHa(a)rd-Rock

Van Halen

Van Halen (Rhino/Warner)

Rock wandelte sich mit der Zeit (und vor allem nach dem Ausstieg von Brian Eno nach der zweiten Platte 1973) zu einer etwas seichteren Mischung aus Pop, New-Wave, Soul und Soft-Rock.

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Die CD-Box, welche sä mtliche Studioalben von Roxy Music vereint, wird nun mit dem Remaster von 2012 neu aufgelegt und erscheint erstmals auch als Vinyl-Box; fü r diese wurden die acht Platten dem sogenannten „half speed mastering“ unterzogen. Die Musik auf den CDs klingt aufpoliert und ausgewogen – oder eben hochwertig. Dazu gibt's zwei Bonus-CDs mit BSeiten, verschiedenen Mixen und Live-Aufnahmen.

Van Halen sind wie der Cousin, den man gelegentlich erträgt, mit dem man aber eigentlich lieber nichts zu tun haben möchte, weil er sich betont lässig gibt, dabei aber nur peinlich ist. Bei der US-Band, die man allein schon wegen „Jump“ aus der Familie ausschliessen würde, ist das meiste mehr Pose als natürliches Verhalten – eine angenehme Ausnahme bildet aber das selbstbetitelte Debüt aus dem Jahr 1978, das (gleichzeitig mit der Platte „1984“) jetzt neu gemastert erscheint. Darauf zeigt sich die Hard-Rock-Gruppe aufrichtig, kantig, spielwitzig und nicht so anbiedernd, wie auf späteren Werken. Wären Van Halen immer so ein Cousin gewesen, würde man sie sich glatt als Bruder wünschen.

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Für sein sechstes Album „Rendezvous“ wollte Jean Michel Jarre im wahrsten Sinn des Wortes hoch hinaus: Der Saxophonist Ron McNair sollte für das letzte Stück der Platte seinen Part im Weltall aufnehmen, doch die US-Raumfähre Challenger mit ihm an Bord explodierte wenige Sekunden nach dem Start. Musikalisch besinnt sich Jarre nach dem Sample-lastigen Vorgänger „Zoolook“ beim 1986er „Rendez-vous“ auf die Reinheit der elektronischen Musik – den Songs fehlt jedoch oft die Tiefe und die instrumentale Breite, wie sie etwa auf den Meisterwerken „Oxygène“ und „Équinoxe“ zu hören ist. Unterm Strich ist es dennoch ein gutes Werk, das durch das Remastering an Ausdruck gewonnen hat.

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Alice Coopers Teufelsgitarrist veröffentlicht nach Zusammenarbeiten mit Lou Reed, Lady Gaga, Ke$ha oder Halestorm ein weiteres Solo-Album.

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K-tel0415 halbe Tommy Sonntag, 29. März 2015 16:42:25

100 95 75

DI 16.06.15 18.30 AFG ARENA ST. GALLEN

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OUT NOW

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Wenn Wenn wir wir schon schon ein ein Sneakers-Special Sneakers-Special veranstalten, veranstalten, dann dann shooten shooten wir wir unsere unsere AprilAprilFotostrecke Fotostrecke auch auch grad grad im im geilsten geilsten Schuh-(und Schuh-(und SkateboardSkateboard- und und SnowboardSnowboard- und und Streetwear-)Laden Streetwear-)Laden Zürichs Zürichs –– schliesslich schliesslich kann kann im im Limmatstädter Limmatstädter doodah doodah nicht nicht nur nur eingekauft, eingekauft, sondern sondern auch auch in in einer einer Miniramp Miniramp gekickflippt gekickflippt werden. werden. Covermeitli Covermeitli Tina Tina hatte hatte trotzdem trotzdem (fast) (fast) nur nur Augen Augen für für die die Büsi-Turnschuhe, Büsi-Turnschuhe, was was wir wir durchaus durchaus nachvollziehen nachvollziehen können. können.

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Beruf: Beruf:Studentin StudentinPublizistik Publizistikund undBWL BWL Traumberuf: Traumberuf:Restauranttesterin Restauranttesterin

Liebste LiebsteBands Bandsund undMusiker: Musiker:Bastille, Bastille,Robyn, Robyn,Tove ToveStyrke, Styrke, Eliot EliotSumner Sumner(I (IBlame BlameCoco) Coco) Liebste LiebsteFilme Filmeund undTV-Serien: TV-Serien:„The „TheHunger HungerGames“, Games“,„Black „Black Swan“ Swan“und und„Intouchables“, „Intouchables“,aber aberSerien Serienschaue schaueich ichkeine. keine.

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Liebste LiebsteVideospiele: Videospiele:Da Dawaren warenmal mal„The „TheSims“... Sims“...

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44 Klettverschluss oder Schuhbändel? Schuhbändel – Klettverschlüsse bleiben früher oder später überall hängen. Büsis oder Hündlis? Büüüüüsis! Halfpipe oder „Half Baked“? Half Baked Cookie Dough. Sneakers oder High-Heels? Sneakers, mit High-Heels fühle ich mich oft zu overdressed.

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Tony Hawk oder Hudson Hawk? Ich kenne nur Tony Hawk [Der-Bruce-Willis-Film ist ja auch zum Vergessen; Anm.d.Red.].

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Ollie oder Lolli? Traubenzuckerlolli.

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Low-Top- oder High-Top-Sneakers? Low-Tops!

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So viele Schuhe im Zürcher doodah-Store! Konntest du dich da überhaupt auf den Shoot konzentrieren? Einmal tiiief durchatmen, dann geht das schon. Welcher Schuh vom Shoot war dein persönlicher Favorit und warum? Also die Büsi-Vans hatten schon einen mega JöööFaktor. Hast du aus dem Laden was mitgehen lassen? Uns kannst du's sagen, wir sind verschwiegen wie Imhoteps Grab. Badass-Level: Anprobiersöckli. doodah-Mitarbeiter Andrin ist auf der Miniramp hinter dir rumgeskatet – welches ist dein bester Skateboard-Trick? Ein Frontside 360 Shove-It mit durchaus unkontrolliertem Finish.

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Am 18. und 19. April gastiert die Sneakerness in Zürich – gehst auch? Ja, werde auch wieder vorbeischauen.

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Wow, äh, deep. Hast du denn ein Lieblingspaar Sneakers? Nicht speziell, sie sind alle meine Babys!

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Achtung, jetzt werden wir deep: Was bedeuten Sneakers für dich? Leider geil!

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Du gibst nicht gerne lange Antworten, was? Nö, sonst hat's ja zu wenig Platz für die Fotos.

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ARTS 48 RCKSTR MAG. # 122 | APRIL 2015

Oh Yeah!

Sie sehen aus wie aufgeklappte Riesen-CDBooklets, im Prinzip handelt es sich dabei jedoch um Zeitmaschinen. Und die schletzen uns im Schnelldurchlauf einmal quer durch sechs Jahrzehnte Schweizer Popgeschichte. Wobei, eigentlich nur fünf – aber dazu später. Erst einmal nimmt einen Radiokoryphäe François Mürner an der imaginären Hand. Mit zeitgeschichtlichen Exkursen zu jeder Dekade bildet seine Schlafzimmerstimme den roten Faden, quasi die Nabelschnur zur Nabelschau helvetischen Musikschaffens. Wir folgen ihr mit dem Kopfhörer ums Genick, den wir hier und dort einstöpseln, um uns TV-Beiträge, Soundschnipsel oder RundfunkRelikte reinzupfeifen. Wireless? Zukunftsmusik!

Geschichten von damals... Den popkulturellen Urknall haben der Berner Szenen-Tausendsassa Sam Mumenthaler und KoKurator Kurt Stadelmann in den Fifties angesetzt, als Hula-Girls mit Schreibmaschinenbriefen an die SRG um Auftrittsmöglichkeit ersuchen. Wir begegnen ersten Mods und Beatniks, die ihre Stromgitarren selbst Mehr als 30'000 Augenpaare haben sich bereits durch die Ausstellung „Oh Yeah!“ im Berner zusammenlöten Museum für Kommunikation geguckt – fast so viele, wie an allen YB-Heimspielen zusammen. Die und aus den Revue des hiesigen Popschaffens liefert noch bis Mitte Juli einen Querschnitt von den wilden LeopardenfellFifties bis heute. Nun, fast bis heute. von Marco Rüegg Sitzbezügen ihrer Autos Bühnenklamotten schneidern. Wir kreuzen den Weg von Radiopiraten, Mundartrockern, Electro-Pionieren, den ersten Ravern und Rappern. Die Stärke dieser Wechselausstellung liegt in der schieren Masse an Anekdoten und Archivmaterial: Dokus über die ersten Halbstarken; ein MarshallVerstärker, durch den Hendrix im Hallenstadion seine Stratocaster jagte; eine Züri-West-Setlist inklusive getrocknetem Blut von Herzliverschenker Kuno Lauener; Chris von Rohrs abgewrackter Tourbass oder Ausgaben des Punkzines No Fun – doch eingeordnet im weiteren Kontext (Beatlemania, UK-Punkszene etc.) erhalten die entrümpelten Staubfänger irgendwie den Charakter von Requisiten eines Provinztheaters.

Von Krokussen, Alpenrosen und anderem Unkraut

...und heute? Ja, im Grunde ist „Oh Yeah!“ vor allem ein Nostalgietrip. Da werden Räuberpistolen aus den guten alten Zeiten aufgewärmt, Stammtischlegenden und Urban Tales wiedergekäut, die in Buch, Film und kollektivem Gedächtnis schon ausführlich dokumentiert sind. Mit dem Aufkommen von Techno, Gölä und Sens Unik endet das Flashback – die Neuzeit inklusive Web 2.0, dem Boom der Openairs, dem Swiss Music Award oder Veranstaltungen wie dem m4music? Ignoriert. Okay, nicht ganz: Ein Zusatzraum wird zur audiovisuellen Jukebox, auf einer Armada von Bildschirmen flimmern Clips aus den vergangenen 15 Jahren. Eine feine Auswahl, durchaus, in der auch Underground-Phänomene wie The Jackets oder schräge Vögel wie Tim & Puma Mimi unterkommen. Klar, stimmt schon: Es braucht eine gewisse zeitliche Distanz, um abzuschätzen, wie gewichtig der Einfluss einer Band langfristig ausfällt. Aber umgekehrt, lange nicht jeder der in der Retrospektive vertretenen Künstler hat die Jahre überdauert. Und dass seit dem Millenniumswechsel etwa Sophie Hunger, Bonaparte oder – sorry, wir müssen es zugeben – auch Gotthard Beachtliches erreicht haben, wäre doch eine Erwähnung wert gewesen. Insofern wurde eine Chance vergeben. Aber dass Chancen vergeben werden und trotzdem Zehntausende zuschauen, das kennt man in Bern ja auch vom Stade de Suisse. â „Oh Yeah!“ noch bis 19.7., Di-So 10-17 Uhr im Museum für Kommunikation (Bern) â mfk.ch

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10 years in the making Pat Farrell präsentiert einen Marathon seiner grössten Single und Remix Veröffentlichungen. Eine CD, gefüllt mit 22 heissen Songs, treibenden Club Hymnen und grooviger House Music, von einem der besten House-Musik Artisten der Schweiz; inklusive den Hits LIFE'S TOO SHORT, DARE TO DREAM, WHEN U COME AROUND und massiven Remixes für u.a. REMADY, JESSE RITCH, ANDA ADAM, AMLOOP, JOSH GREEN und vielen mehr.

Als Bonus gibt es eine brandneue Version von Life's Too Short und ein neuer EDM-Remix von 100 Saving My Love.

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KINO Avengers: Age Of Ultron

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Was Sie wissen müssen RCKSTR MAG. # 122 | APRIL 2015

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Der Vorteil des Marvel Cinematic Universe ist, dass die meisten Marvel-Comicverfilmungen der letzten sieben Jahre miteinander zusammenhängen und aufeinander aufbauen – und das ist gleichzeitig auch sein grösster Nachteil; denn dadurch wird das Filmuniversum allmählich so komplex und kompliziert wie seine unzähligen Comicvorlagen. Damit Sie nicht alle MarvelStreifen seit dem ersten „Iron Man“ (2008) sowie sämtliche Episoden der TV-Serien „Agents Of S.H.I.E.L.D.“ und „Agent Carter“ nachschauen müssen (wobei wir Sie nicht davon abhalten wollen), fassen wir hier zusammen, was Sie in „Avengers: Age Of Ultron“ erwartet und was Sie vorab wissen müssen, um einigermassen mitzukommen. â ab 23.4. im Kino (Review kurz vor Filmstart auf RCKSTR.ch) von Schimun Krausz

Die Ausgangslage

Die Spionage-Organisation S.H.I.E.L.D., welcher auch die AvengersMitglieder Tony „Iron Man“ Stark und Captain America angehören, wurde in „Captain America: The Winter Soldier“ (2014) von der Terrorgruppe Hydra (wurde schon im ersten „Captain America“ 2011 während des Zweiten Weltkriegs bekämpft) unterwandert und kann die Erde folglich nicht mehr vor Superschurken beschützen. Damit der Planet nicht überrannt wird und die Avengers gleichzeitig entlastet werden, legen Stark und Bruce „Hulk“ Banner deren Verteidigung in die Hände der neu entwickelten KI Ultron (James Spader) und deren auf Iron-Man-Anzug-Technologie basierenden Drohnen. Doch Ultron sieht die Menschheit als wahre Bedrohung an und holt die Avengers dadurch rasch aus dem vorzeitigen Ruhestand zurück.

Der Untertitelgeber

Unklar ist, ob Stark der KI Ultron mithilfe von Lokis (Tom Hiddleston) Stab (in dessen Spitze der „Mind“Infinity-Stone steckt) aus „The Avengers“ (2012) ein Bewusstsein eingehaucht hat; ein Trailer-Ausschnitt deutet dies an. Wenn ja, dann ist Stark ein Tubel, hat er doch gesehen, was das Ding anrichten kann. Ultron scheint seine physische Form (er ist jeweils der Androide mit den roten Augen) verändern zu können und existiert vorwiegend im Untergrund, von wo aus er seine blauäugigen Drohnen wie Zombies aus der Erde klettern lässt. Da er sich ans Internet anstöpseln kann, startet er eine zudem eine Anti-Avengers-Kampagne – zumindest sieht's in einigen gross angelegten Protestszenen, welche an die Anti-Mutanten-Bewegungen in den „X-Men“Filmen erinnern, danach aus.

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Die Avengers Iron Man (Robert Downey, Jr.)

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Thor (Chris Hemsworth)

Captain America (Chris Evans)

Caps Schild liegt in einem der Trailer zerbrochen auf dem Boden! Und wir dachten, er sei unzerstörbar, weil er aus dem Metall Vibranium besteht! Wir sind so besorgt!

Hawkeye (Jeremy Renner)

Der Bogenschütze wird erneut im Hintergrund gehalten – wäre er nicht aufm Filmplakat zu sehen, würde wohl niemand bemerken, dass er überhaupt mitspielt. Immerhin hat Hawkeye ein schickes neues Nachladesystem, bei dem neun Pfeile wie Wolverine-Klauen zwischen seinen Fingern hervorschnellen.

Black Widow (Scarlett Johansson)

Sie bleibt so taff wie in „The Winter Soldier“, bekommt zudem Elektro-Schlagstöcke sowie einen leuchtenden „Tron“-Anzug verpasst und hat diese Ausrüstung auch bitter nötig, wenn sie mit Hulk ins Bett steigt. Ausserdem erfahren wir wohl mehr über ihren Wandel von einer russischen Balletttänzerin zur unerbittlichen Killerin.

Vision (Paul Bettany)

Nachdem Stark und Banner durch den Bau von Ultron unbeabsichtigt die Welt ins Chaos stürzen, kreieren sie den ebenfalls mit einem Bewusstsein ausgestatteten Androiden Vision (ist das der „Reality“-Infinity-Stone auf seiner Stirn?), der die Avengers gegen die Übermacht der durchdrehenden Künstlichen Intelligenz unterstützen soll. 100 95 75

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Liebe und Hass: Einerseits scheint Black Widow ihm – zumindest in seiner menschlichen Form als Bruce Banner – sehr nahe zu kommen, andererseits muss Tony Stark sich einen Hulkbuster-Superanzug zimmern, um den grünen Hünen aufzuhalten.

Dass der Superheld Black Panther einen eigenen Film bekommen und dabei von Chadwick Boseman gespielt wird, hat MarvelMastermind Stan Lee schon vor einem Weilchen bestätigt. Nun häufen sich die Anzeichen, dass wir den Afrikaner im schwarzen Latexanzug bereits in „Age Of Ultron“ zu sehen bekommen: 1. Sein Erzfeind Ulysses Klaw (Andy Serkis) taucht auf. 2. Der von seinem Team entworfene AvengersQuinjet kommt zum Einsatz. 3. Captain Americas eigentlich unzerstörbarer Schild zerbricht; um einen neuen zu bauen, ist das Metall Vibranium erforderlich, das ausschliesslich in Black Panthers Heimatland Wakanda zu finden ist. 4. Neben Westeuropa, Korea, Russland und den USA ist auch Afrika ein Filmschauplatz. Könnte die Mid-Credits-Szene diesmal zeigen, wie Captain America ein neues Avengers-Team formt? Ende März tauchte im Zuge eines Statisten-Castings die Ausgangslage seines nächsten Films „Civil War“ (Mai 2016) auf, wonach er und Iron Man sich uneinig sind, welche Position die Avengers bei den lauter werdenden Superhelden/MutantenUnruhen beziehen sollen, sich deswegen an die Gurgel gehen und die Avengers spalten. Hach, es wird so aufregend!

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Hulk (Mark Ruffalo)

Die Gerüchte

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In einem „Age Of Ultron“-Trailer liegt der Donnergott am Boden – ist er am Ende doch sterblich? Apropos streben: Das werden alle, die auf nackte Muskeloberkörper stehen; denn Thor wird erneut obenrum blankziehen.

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Die Zwillinge

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Die Mid-Credits-Szene in „The Winter Soldier“ zeigte die Mutanten-Zwillinge Quicksilver (Aaron Taylor-Johnson) und Scarlet Witch (Elizabeth Olsen), die vom wiederbelebten Supernazi Baron von Strucker (Thomas Kretschmann) gefangen gehalten werden. In „Age Of Ultron“ werden sie wahrscheinlich von den Avengers beim Sturm auf von Struckers Festung befreit, doch scheinen sie von Ultron indoktriniert worden zu sein und kämpfen zunächst gegen die Superhelden. Scarlet Witch bringt die Avengers dabei gegeneinander auf, weshalb diese in vielen Ausschnitten aufeinander statt auf Ultron losgehen – ist das ebenfalls Teil des teuflischen Plans der KI?

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Plätscherndes Psychodrama

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Das Deckelbad (Ascot Elite) Dramatische Berggesänge und pathetische Zeitlupensequenzen lullen in die herzige Ur-Schweizer Alpenwelt ein, in der für Katharina Walser (Simona Specker) die Murmeli allerdings nicht so frohlockend pfeifen. Einige Täler von ihrer Heimat entfernt schläft sich das eisblauäugige Vollblutmeitli schnell zur Dorf-Lolita und zieht durch ihre Schlampereien den Groll der eifersüchtigen Bäuerinnen auf sich. Es folgen in seltsamer Dramaturgie und langsam Stimmungsvoller Kapital-Krimi aufsteigendem Spannungsbogen Aufnahmen aus dem Leben der geächteten Aussenseiterin, auf Tischen wird getanzt und in (Ascot Elite) Berghütten gesoffen, alles 1981 – ein Jahr, in dem viel geschah. Beispielsweise machte der türkische Staatsgründer unterlegt von verwirrenheftig Party an der Atatürk-Jahrhundertfeier. Nicht minder wichtig: In New York ereigdem Dialekt-Mischmasch neten sich so viele Verbrechen, wie noch nie zuvor in der amerikanischen Geschichte – und tiefsinniger Mundharmonika-Düdelei. Bis die perfekt, um nicht nur Kohle, sondern auch Blut und Heizöl fliessen zu lassen. (lola) Käthi dann in die Anfangs sind Einwanderer Abel beiden Vorgängerfilme „Margin Call“ AUSSERPsychiatrie eingeMorales (Oscar Isaac) und Ehefrau und „All Is Lost“. Der Amerikaner setzt liefert und schliess- DEM IM KINO Anna (Jessica Chastain) gutmütige beinahe pingelig auf intensive, lich ins titelgebende Heizölhändler, die nichts anderes langatmige Sequenzen und eine Deckelbad gesteckt läuft Furious 7 (Universal Pictures) wollen, als sich 1981 in New York City Kubrik'sche Dramaturgie, lebt den wird, ist unser ihren persönlichen American Dream Moment vollkommen aus und gibt so läuft The Little Death (Impuls) Sitznachbar bei der mit nur minder illegalen Mitteln – seinen glänzenden Schauspielern die läuft The Second Best Exotic Marigold Hotel Pressevorführung abgesehen von einigen Möglichkeit, sich vollends zu entfalten, (20th Century Fox) bereits weggedöst Steuerhinterziehungen und ähnlich ohne neben hollywoodtypischen unwichtigen Halbstraftaten – zu Explosionen oder aufdringlichem und träumt höchst9.4. Halbe Brüder (Universal Pictures) erfüllen. Doch das Geschäft ist Soundtrack unterzugehen. Und dies wahrscheinlich von 9.4. Paul Blart: Mall Cop 2 (Sony/Walt Disney) knüppelhart und die Konkurrenz nutzen Isaac als charmanter Geschäftslieblich blökenden schläft nicht; wer zu den Besten 16. 4 . Run All Night (Warner Bros. ) fuchs sowie Chastain als Fäden Bergschöfli und gehören will, muss schon andere ziehende Super-Mama zu Genüge, auch 23.4. Big Eyes (Ascot Elite) Raclette vor Register ziehen, als einfach nur lieb zu wenn eine grössere Entwicklung bei sonnendurchflutetem 23.4. Ex Machina (Universal Pictures) lächeln. beiden Figuren nicht fehl am Platz Bergpanorama. (lola) 23.4. Get Hard (Warner Bros.) gewesen wäre. Wer hier Schlag-aufSchlag-Action oder minutenlange Narrative Nüchternheit 23.4. Viktoria (MovieBiz) Schiesserein sucht, wird sie nicht Regie: Kuno Bont Abgesehen vom übertreibenden Titel 30.4. X+Y (Praesens Film) finden – dafür einen eleganten Gaunerdes Filmes (in Wirklichkeit spielt die Handlung nicht in einem Jahr, sondern Streifen mit stilechtem 80s-Flair. â ab 23.4. im Kino 30.4. The Gunman (Impuls) in lediglich 33 Tagen, aber „A Most 30.4. A Little Chaos (Ascot Elite) Regie: J. C. Chandor Violent 33 Days“ klingt halt weniger knackig) folgt Regisseur J. C. Chandor 7.7.5. Hot Pursuit (Warner Bros.) in „A Most Violent Year“ der âab 9.4 im Kino 7.5. The Water Diviner (Universal Pictures)

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bedächtigen Erzählstruktur seiner

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Arty Blutsauger-Liebelei

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Regie: Matthias Schweighöfer â jetzt im Kino

(Praesens) Es scheint, als wäre Bad City das schwarze Loch Irans, das jede verlorene Seele in sich aufsaugt. Sobald aber die Sonne untergeht, rollt ein verschleiertes Mädchen (Sheila Vand) auf ihrem Skateboard durch die Gassen und befreit die Provinz von widerlichen Wesen, indem sie ihnen das Leben aus den Adern saugt. Eines Nachts begegnet die Vampirin dem schönen Arash (Arash Marandi) und beginnt mit ihm eine Romanze, für die in dieser Stadt eigentlich kein Platz ist. Das vom spanischen Sitges Film Festival ausgezeichnete, trotz amerikanischer Produktion in Persisch gehaltene Werk „A Girl Walks Home Alone At Night“ ist ein seltsames Traumspiel, das uns in eine surreale, düstere Welt entführt. Die Spannung erreicht zwar nie ganz den Höhepunkt, doch der übertolle Soundtrack und die kunstvollen SchwarzWeiss-Bilder entschädigen angemessen dafür. (lou) Regie: Ana Lily Amirpour

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â ab 9.4. im Kino

HEIMKINO Rührendes Dokutainment

New-Media-Thriller

Nightcrawler

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Still-Coming-Of-Age-Dramedy

Der Kreis

Wish I Was Here

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(Ascot Elite)

Crashs, Crime und Knochenbrüche: Ein Kleinganove sattelt vom Autoknacker ins Mediengeschäft um – mit der Kamera im Anschlag und dem Polizeifunk im Ohr jagt er durch das nächtliche L.A., um den Sensationshunger des TV-Publikums zu stillen, mit Bildern vom Tatort, noch bevor dort das Blut getrocknet ist. Eigentliche Sensation dabei jedoch: Die abgründige Fratze, mit der Jake Gyllenhaal die bizarren Realitäten der Generation Leserreporter parodiert. Natürlich fordern die Spielregeln Hollywoods dazu einen Plot mit Kriminalfall und all dem Kram. Einfahren tut bei „Nightcrawler“ aber vor allem die Thematisierung des digitalen Voyeurismus und seinem moralischen Dilemma – gerade vor dem Hintergrund des Charlie-Hebdo-Attentats, als innert Minuten Smartphone-Clips einer Hinrichtung auf offener Strasse um die Welt gingen. (rgg)

Neben dem PünktlikleidliRock rollte im Zürich der 1950er auch „Der Kreis“, eine Underground-Schwulenbewegung, die einerseits eine monatliche Zeitschrift veröffentlichte und andererseits tollste Partys schmiss (wir sehen da Parallelen zum RCKSTR). An einer solchen lernen sich Grundschullehrer Ernst (Matthias Hungerbühler) und Kabarettist Röbi (Sven Schelker) kennen und lieben, doch sind sie den bünzligen Konservativen ein Dorn im Auge. Es folgen Übergriffe, Morde und der Kampf für die Gleichberechtigung der Homosexuellen. Die Überblendungen von berührenden Spielfilmszenen zu Dokuse-quenzen, in denen das heute noch zusammenlebende Paar Kaffee schlürft, Tulpen streichelt und fröhlich grinsend aus dem Nähkästchen plaudert, sind elegant und assoziativ gestaltet. Und Anatole Taubmann tanzt neben dem Lippenstift tragenden und Balladen schmetternden Neuling Schalker im feschen Matrosenkostüm – was will man mehr? (lola)

An einigen wenigen Stellen schiesst Regisseur und Hauptdarsteller Zach Braff etwas übers Ziel hinaus und liefert triefende Sätze, die eigentlich in Schnörkelschrift auf ein SonnenuntergangFoto im Internet gehören, statt der berührenden Erkenntnisse über das Leben und die Liebe, mit denen er sich bei seinem 2004er Regiedebüt „Garden State“ einen festen Platz in den Herzen einer ganzen Generation junger Erwachsener sicherte. „Wish I Was Here“ dreht sich um dieselben Grundthemen des Bewältigen von und Wachsen an schwierigen Situationen sowie der substantiellen Bedeutsamkeit der Familie und versichert uns – auch diesmal untermalt von einem grossartigen FolkSoundtrack mit Liedern von The Shins, Bon Iver und Radical Face –, dass irgendwie alles in Ordnung kommt, wenn man es nur zulässt. (shy)

Regie: Stefan Haupt

Regie: Zach Braff

Regie: Dan Gilroy â jetzt auf Blu-ray, DVD

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(Impuls)

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(Warner Bros.) Der junge Baulöwe Clemens (Matthias Schweighöfer) hat keine Zeit für seine Kinder. Zudem wird jede Nanny, die er für sie engagiert, von ihnen gleich wieder rausgeekelt und auch während der Planung seines gigantischen Projekts steht er ohne Kindermädchen da. Als Rolf (Milan Peschel) wegen Clemens' Projekt seine Wohnung räumen muss, schwört er Vergeltung und heuert als neuer Babysitter in dessen Anwesen an. Anfangs sieht er den Job als Chance, die Baupläne zu sabotieren, doch mit der Zeit – wie unerwartet, hüstel – entwickelt sich aus seinem anfänglichen Rachefeldzug ein unerwartetes Familien-Gefühl. „Der Nanny“ ist wie die Schweighöfer-Filme vor ihm ulkig und zeigt den Regisseur und Hauptdarsteller von einer neuen schauspielerischen Seite als egoistischen Geldsack, was dem KinokassenErfolg allerdings kaum einen Abbruch tun wird. (lou)

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Der Nanny

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Battlefield Hardline

(Visceral/EA) Echtzeit-Rollenspiel-Triumph

Xenoblade Chronicles 3D

(Monolith Soft/Monster/Nintendo) Die gepimpte Version von Nintendos Handheld-Dominator 3DS ist seit Mitte Februar im Handel erhältlich und Sie fragen sich immer noch, ob Sie sich das Ding kaufen sollen? Ja, sofern Sie „Xenoblade Chronicles 3D“ spielen wollen; denn die Portierung des WiiRollenspiel-Hits aus dem Jahr 2010 läuft nur mit dem potenten Prozessor des New 3DS. Und ja, Sie wollen dieses Game spielen, schliesslich sieht es verhältnismässig fantastisch aus, alle wichtigen Figuren wurden lebhaft (und mit starkem englischen Akzent) vertont und das Gameplay macht süchtig: Es gibt so viel zu entdecken, während Sie Ihre Schützlinge in cleveren Echtzeitkämpfen stetig weiterentwickeln und mit ihnen zahllose Haupt- und Nebenaufträge erfüllen – und ob gewissen Storywendungen das eine oder andere Tränlein vergiessen. Wer auf der Suche nach einem Quasi-„Final Fantasy“ für den (New) 3DS ist, wird hier fündig. (shy) âjetzt für New 3DS

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In „Hardline“ gehen die „Dead Space“-Macher mit EAs Multiplayer-Shooter-Franchise „Battlefield“ neue Wege – und scheinen sich dabei ein bisschen verlaufen zu haben. (rez) Miami ist ein Drecksloch. Zumindest im neusten Ableger der „Battlefield“-Serie. Schmutzige Strassen, käufliche Cops und eine Drogenszene, gegen die der Platzspitz wie ein Pfadilager wirkt. Nick Mendoza vom Miami Police Department räumt damit in der Ego-Perspektive auf und wie es sich für einen braven Staatsdiener (ausserhalb von Ferguson) gehört, tut er dies nicht nur mit brachialer Waffengewalt, sondern hat auch die Möglichkeit, Gesetzesbrecher zu überraschen und anschliessend einzubuchten – verhaftete Gegner bringen mehr Punkte, die wiederum in neue Ausrüstung fliessen. Wer zusätzlich Erfahrung sammeln will, sucht die Tatorte per Scanner nach Indizien ab. Nötig ist das aber kaum; wer einigermassen sauber spielt, erreicht die höchste Stufe nach rund zwei Dritteln der Einzelspielerkampagne und langweilt sich dabei ziemlich oft.

Spass mit Fremden Entwickler Visceral will der Reihe mit der unverbrauchten Räuber-und-GendarmIdee, dem erfrischend anderen „Battlefield“-Gameplay und einem richtigen Singleplayer-Modus frische Impulse geben, setzt diese in der Praxis allerdings nicht konsequent genug um. Strategisches Vorgehen ist aufgrund der einfältigen Gegner-KI nicht wirklich nötig, die Story um korrupte Bullen erzählt jeder „Tatort“ besser und die Optik reisst ebenfalls keine Pixel-Bäume aus. Wenigstens im Multiplayer ist „Hardline“ gewohnt spassig; die Spielarten bleiben klassisch, wurden jedoch ans Thema und die Stadtumgebung angepasst und spielen sich so angenehm knackig – allen voran der pfeilschnelle Hotwire-Modus, in dem Autos gekapert werden müssen.

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games Packender Platformer

Ori And The Blind Forest

(Moon/Microsoft) Schon nach den ersten paar Minuten mussten wir einmal durchschneuzen; einerseits, weil „Ori And The Blind Forest“ so wunderschön gezeichnet ist, andererseits, weil das Schicksal des titelgebenden, kleinen weissen Irgendwastierchens berührt, ohne dass dabei viel erklärt werden muss. Nach der Einführung entpuppt sich der Microsoft-Exklusivtitel als herausforderndes Metroidvania-Spiel (2D-Action-Adventure im Stil der klassischen „Metroid“- und „Castlevania“-Games), bei dem nicht alle Wege sofort begehbar sind, sich einem später aber mit erworbenen Fähigkeiten und Upgrades öffnen. „Ori“ sieht zuckersüss aus, wird mit der Zeit jedoch zur packenden, knüppelharten Bewährungsprobe. (shy)

Non-HD-Action-RPG

Final Fantasy Type-0 HD

(HexaDrive/Square Enix) Der Zusatz „HD“ wird mittlerweile arg inflationär benutzt und wenn wir uns die wirklich grosse Welt von „Final Fantasy Type-0 HD“, in der Sie bis zum Abspann locker 30 Stunden verbringen, so anschauen, werden nur wenige Elemente darin dem Prädikat High Definition gerecht. Der Grund dafür ist die Entwicklungs-Deadline, schliesslich würde nach dem Release des ersten richtigen Next-Gen-„Final Fantasy“ („XV“) später dieses Jahr kaum noch jemand eine aufpolierte Version eines vor vier Jahren ausschliesslich in Japan für die PS Vita erschienenen Spiels kaufen wollen. Wer über die schwache Optik, die Handheld-Symptome – ausserhalb von Zwischensequenzen unaufgeregte Inszenierung, kleine Areale und viele, wenn auch kurze Ladebildschirme – und die teilweise fragwürdigen Synchronsprecher hinwegsieht, dem steht trotzdem ein sehr anspruchsvolles sowie stimmiges Action-Rollenspiel mit viel Tiefe und einer komplexen, wenn auch selten schlüssigen Kriegsgeschichte und der zudem rassigste „Final Fantasy“-Titel überhaupt ins Haus. (shy)

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â jetzt für PS4, Xbox One

„Starship Troopers“-Simulator

Helldivers

(Arrowhead/Sony) Nehmen Sie gefälligst Haltung an, Soldat! Sie sind nun Teil der „Helldivers“ und repräsentieren die Übererde. Ihr Auftrag lautet, die Galaxie aus der Schräg-von-obenPerspektive von Cyborgs, Illuminierten und den verdammten Bugs zu säubern, wofür Ihnen verschiedene Taktikausrüstungen – darunter Gefechtstürme, Höllenbomben und Mech-Rüstungen – zur Verfügung stehen, während Sie offline oder online mit bis zu drei Mitmaden in Spezialkommandos BugLöcher ausräuchern, Raketen in Stellung bringen oder Gebiete einnehmen. Rechnen Sie mit enormer Gegenwehr, das wird kein Weltraumspaziergang. Und jetzt rein in die Abwurfkapsel, Sie werden in T-30 Sekunden abgeworfen – viel Glück, Soldat, wir sammeln Sie anschliessend wieder ein. Oder Ihre Überreste. (vlct) â jetzt als Download für Ps4, Ps3, PS Vita

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Resident Evil: Revelations 2

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Töten im Team

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âjetzt als Download für Xbox One, PC; später für Xbox 360

(Capcom) Das in vier Einzel-Episoden veröffentlichte und nun als Compilation erhältliche „Resident Evil: Revelations 2" tut sich schwer, die Erwartungshaltung zu erfüllen. Capcom beweist im neusten Ableger jedoch Mut zur Veränderung des SurvivalKlassikers, was am besten in den asynchron gestalteten Kampagnen-Teams zu erkennen ist: Während jeweils eine Figur (Claire und Barry) Waffen schwingen und die Infizierten bekämpfen darf, übernehmen ihre jeweiligen Compagnons (Moira und Natalia) eine unterstützende Funktion und müssen beschützt werden. Leider schaffen es die Entwickler nicht ganz, das Potential der Erzählstränge und Charaktere auszunutzen, was im langfristig motivierenden Raid-Modus mit seinen unzähligen Anpassungsmöglichkeiten jedoch kaum ins Gewicht fällt. Schlussendlich bleibt ein sehr positiver Eindruck und „Resident Evil"-Veteranen werden sich über die verstreuten Anspielungen auf die alten Teile der HorrorReihe freuen. (vlct) â jetzt für PS4, Xbox One, PC, PS3, Xbox 360

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games

Blut für „Bloodborne“!

Am 23. März konnte man in Dänemark bei einer BlutspendeAktion seinen Lebenssaft gegen ein Exemplar von „Bloodborne“ tauschen. Warum gibt's sowas bei uns nicht und wie viel Spiel bekommt man pro Liter?

Grandioses Masochisten-RPG

Bloodborne

Looping-Launemacher

rckstr.ch

(From Software/Sony)

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Zu gute Laune? Im Leben läuft alles perfekt? Keine Herausforderungen mehr? Kaufen Sie sich „Bloodborne“ von den Machern der „Souls“-Spiele und zerbrechen Sie an sich selbst. (vlct)

RCKSTR MAG. # 122 | APRIL 2015

Nach einer eigenartigen Operation und der Charaktererstellung wachen wir in einem geheimnisvollen Herrenhaus auf, ohne jegliche Instruktionen oder einer Anleitung und werden vom ersten Monster schon in unsere Einzelteile zerlegt. Dieser frühe Tod führt uns in eine Art Traumwelt, wo wir unsere ersten Waffen erhalten und danach zurück nach Yharnam gelangen, um uns an unserem Peiniger zu rächen. Der Weg führt in eine Welt, die an das viktorianische London erinnert und von düsteren Gestalten heimgesucht wird. Von nun an wird die Nachricht vom eigenen Ableben ein ständig spottender Begleiter, wobei der darauf jeweils folgende Ladebildschirm bis zu 40 Sekunden andauert, was selbst bei Mutter Theresa zu cholerischen Anfällen geführt hätte. „Be Quick Or Be Dead“ Getreu dem Motto des 1992er

Klassikers von Iron Maiden lautet die Devise in „Bloodborne“ schnell ausweichen und noch schneller zuschlagen; denn der Schwierigkeitsgrad ist von Anfang an höllisch bis frustrierend unfair. Wer masochistisch genug veranlagt ist, bekommt aber ein grandioses Spektakel geboten, das fantastisch aussieht und durch sein Design eine düstere und bedrohliche Atmosphäre schafft. Entwickler From Software gelingt hier der erste entscheidende Titel der aktuellen Generation, der das Grundprinzip von „Dark Souls“ in ein neues, (über)forderndes Setting überträgt und es gleichzeitig erweitert. Und gegen das ständige Versagen hilft Training – lassen Sie sich nicht unterkriegen, gut gescheitert ist halb gewonnen. Und das nächste Biest ist bestimmt einfacher zu besiegen. Ganz bestimmt. â jetzt für PS4

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Touchscreen-Kopfnüsse

Mario vs. Donkey Kong: Tipping Stars

Screamride

(Frontier/Microsoft)

Ein Achterbahn-Spiel von Frontier Developments! Schweig still, oh pickliges Gamerherz, i-ist es tatsächlich ein neues „Rollercoaster Tycoon“? Leider nicht. Doch auch wenn Sie in „Screamride“ keinen Themenpark bauen und managen, garantiert der Titel unterhaltsame Stunden – hier die drei Gameplaypfeiler mit aufsteigendem Unterhaltungsgrad: Im rudimentär an die „Tony Hawk“-Reihe erinnernden ScreamRiderModus brettern Sie möglichst kunstvoll und unfallfrei über Achterbahnen (voll okay), basteln selbige im Engineer-Mode nach bestimmten Vorgaben (ziemlich läss) und schleudern Ihre Fahrgäste bei Demolition Expert so in Gebäudekomplexe, dass möglichst viel Kollateralschaden entsteht (easy geil). (shy) âjetzt für Xbox One, Xbox 360

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(Nintendo) Zum ersten Mal überhaupt bietet Nintendo bei einem Spiel den Cross-Buy-Service an. Das Bedeutet: Wer „Mario vs. Donkey Kong: Tipping Stars“ für die Wii U oder den 3DS kauft, kann den Titel auf dem jeweils anderen System gratis downloaden. Die Wii-U-Fassung macht aber nur für Leute Sinn, die keinen 3DS haben, da eh nur auf dem Touchscreen des GamePads gespielt wird. Per Stylus platzieren und manipulieren Sie Sprungfedern, Wände, Förderbänder und mehr so in den 2D-Levels, dass die knuffigen Aufziehfiguren sicher das Ziel erreichen. Das Prinzip besteht seit bald zehn Jahren, macht wenig neu, dafür ordentlich Laune und die Möglichkeit, selbst Stages zu erstellen sowie online zu teilen, sorgt für theoretisch nie versiegendes Spielefutter. (shy) â jetzt für Wii U, (New) 3DS

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Papiersaal Kalanderplatz 6 8045 Zürich

SA 25.04.2015 KONZERT AB 21:45 LIVE: HI OCTANE LIVE: HI OCTANE (CH) DJ BOOZE HOUND

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25.4. Espace Odyssée

GIGS

(Prilly/Lausanne)

Angus & Julia Stone

DES MONATS

rckstr.ch

Drei ausverkaufte Shows (zweimal X-TRA, einmal FriSon) letzten November – wer trotzdem noch nicht genug von Angus & Julia Stone oder sie damals verpasst hat, bekommt nun tief in der Romandie eine weitere Wir verlosen Möglich keit, die 3x2 Tickets! australiZum Mitmachen einfach eine schen Mail mit dem Betreff „BroSis“ und Ihrem vollständigen FolkNamen an Pop-Gewin@rockstar.ch schwister senden. live zu sehen.

RCKSTR MAG. # 122 | APRIL 2015

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Hathors

Was hat gefühlte 450 PS, dröhnt wie Sau und rast demnächst wieder quer durch die Schweiz? Genau, die Hathors. Nachdem es längere Zeit ruhiger – ganz ruhig wird es wohl nie, bei dem Live-Pensum, dass die Winterthurer immer abspulen – war, stehen sie jetzt mit neuem Drummer und neuer Scheibe an der Startlinie. Dass der am 8. Mai erscheinende, crowdgefundete Zweitling „Brainwash“ auch einen gebührenden Einstand feiert, dafür sorgen an der leicht vorgezogenen Plattentaufe Ende April im Salzhaus nebst den Hathors selbst noch die ebenfalls aus Winti stammenden Useless sowie die Forks aus Vevey. (röhr)

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26.4. Exil (Zürich)

Jesper Munk

Der 22-jährige Deutsch-Däne klingt, als ob er im Mississippi-Delta aufgewachsen sei und die letzten 30 Jahre mit Whisky saufen verbracht hätte. Schon sein 2013 erschienenes Debütalbum „For In My Way It Lies“ bekam durchwegs gute Kritiken und machte Jesper Munk zum „Hoffnungsträger in Sachen Blues“, wie das German Wunderkind immer wieder bezeichnet wird. Nun kommt er für eine exklusive Clubshow ins Zürcher Exil und präsentiert dabei gleich sein neues Album „Claim“, das Sie sich schon vorab kaufen sollten. Haben wir schon erwähnt, dass er zudem fantastisch aussieht? Wir verlosen Auch die Evo2x2 Tickets! lution hat ihre Zum Mitmachen einfach eine LieblingsMail mit dem Betreff „Im kinder. (vlct)

Dunkeln ist gut Munkeln“ und Ihrem vollständigen Namen an win@rockstar.ch senden.

28.-30.5. Bad Bonn (Düdingen FR)

Bad Bonn Kilb Jedes Jahr dasselbe: Wir sehen die ersten Bands, welche für die Bad Bonn Kilbi angekündigt werden und freuen uns – auch wenn wir von den meisten Acts noch nie was gehört haben. Wir sehen den Termin für den Ticket-Vorverkauf und wir freuen uns noch mehr. Wir merken, dass wir den Termin mal wieder verpennt haben und freuen uns nicht mehr. Auch die 2015er Kilbi war in einem gefühlten

Auge ausv wer mal Tick folge unbe Joha Viet Milli alle a noch

16.4. Sommercasino (Basel), 17.4. KiFF (Aarau), 18.4. Werkstatt (Chur)

The Beauty Of Ge Hätten wir den Gästen der „Diary Of A Lost“-Plattentaufe am 16. März 2007 gesagt, dass die Industrial-Dark-Waver dort oben auf der X-TRA-Bühne sechs Jahre später ein Akustikalbum rausbringen werden, auf das wohl auch Nick Cave stolz seinen Namen schreiben würde, wären wir augenblicklich gekreuzigt und rituell verbrannt worden. Von Longplayer zu Longplayer haben The Beauty Of Gemina neue Facetten gezeigt und gleichzeitig bekannte Elemente abgelegt; richtiggehend überrascht haben die Ostschweizer um Bandkopf und -hirn Michael Sele dann 2013 mit besagtem, wunderbaren Akustikwerk „The Myrrh Sessions“, mit dem sie Mitte Monat nun erneut eine Mini-Tour durch die Schweiz machen. Und wer sich nicht bloss mit seinen verwackelten Handyfilmchen an diese Konzerte erinnern will, kauft sich die am 17. April erscheinende „A Dark Acoustic Night“DVD mit dem Mitschnitt der ausverkauften Moods-Show vom 21. November sowie Interviews und weiterem Backstage-Material. (shy)

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Weitere Gigs, die Sie nicht verpassen sollten: Balthazar 21.4. Les Docks (Lausanne) 22.4. Mascotte (Zürich) Beardyman 11.4. Dachstock (Bern) Brooke Fraser 18.4. Exil (Zürich) Calexico 22.4. Volkshaus (Zürich) Deichkind 20.4. Maag Halle (Zürich) – ausverkauft!

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Zum Mitmachen einfach eine Mail mit dem Betreff „Entdeckungsreise gen Westen“ und Ihrem Augenblick vollständigen Namen an ausverkauft; win@rockstar.ch wer sich einfach senden.

n Kilbi

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mal auf Vorrat ein Ticket ergattern konnte, sollte sich folgende Acts vormerken und sie unbedingt schauen gehen: Klaus Johann Grobe (Bild), Verveine, Viet Cong, Steve Gunn, Robbing Millions und The Slow Show. Und alle anderen Acts, von denen Sie noch nie was gehört haben. (röhr)

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Of Gemina (Acoustic)

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Ewert And The Two Dragons 24.4. Papiersaal (Zürich) Get Well Soon 14.4. Palace (St. Gallen) Go Berlin 30.4. ISC (Bern) Jenny Wilson 22.4. Papiersaal (Zürich) Karin Park 20.4. KINSKI (Zürich) ODESZA 28.4. Exil (Zürich) 29.4. L'Usine (Genf) Other Lives 26.4. Schüür (Luzern) A Place To Bury Strangers 16.4. Bogen F (Zürich) 18.4. Bad Bonn (Düdingen FR)

Rangleklods 7.5. Exil (Zürich) Sea Change 12.4. Mokka (Thun) The Staves 22.4. Exil (Zürich) The Twilight Sad 9.4. Schüür (Luzern) 10.4. KINSKI (Zürich) 11.4. Le Lux (Le Locle)

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Toro Y Moi 3.4. Mascotte (Zürich) Wanda 29.4. Bogen F (Zürich) – ausverkauft! 30.4. Palace (St. Gallen)

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12.4. Les Docks (Lausanne), 25.4. Salzhaus (Winterthur)

Godspeed You! Black Emperor

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Dry The River 18.4. Plaza (Zürich)

Purity Ring 23.4. Les Docks (Lausanne) 24.4. Mascotte (Zürich)

Dass das nochmals gesagt ist: Wir lieben Überraschungen. Und damit meinen wir jetzt keine versteckten Schokoladeneier zu Ostern oder versehentlich versendete Nacktselfies (obwohl, die finden wir doch ganz gut), sondern solche Überraschungseier, wie sie Godspeed You! Black Emperor regelmässig legen. Die plötzliche Tour nach der 2010 angekündigten Bandpause, das aus dem Nichts erschienene „Alleluja! Don't Bend! Ascend!“ 2012 und jetzt weitere Konzerte inklusive zwei Stopps in der Schweiz Und als wäre das noch nicht genug, haben die Kanadier mit „Asunder, Sweet And Other Distress“ sogar ein neues, abermals mit komplexem und experimentellem Post-Rock vollgestopftes Album im Gepäck. (röhr)

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PARTYS

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Wir verlosen

10.-11.4. Stall 6 (Zürich)

2x2 ZweiTagestickets!

Zum Mitmachen einfach eine Mail mit dem Betreff „Und alle so yeahvollgeilisieche“ und Ihrem vollständigen Namen an win@rockstar.ch Würden Sie den beiden sympathischen Herren von Saalschutz (Bild) für ein Wochenende die Carte Blanche senden.

Grand Prix der Emotionen

in Ihrem Club geben? Wir auf jeden Fall, der Stall 6 zum Glück auch und so ergab es sich, dass das schönste Zürcher Electro-Punk-Duo weder Kosten noch Mühen gescheut und ein Programm zusammengestellt hat, das vor Sexappeal strotzt: Für den Grand Prix der Emotionen extra aus Hamburg mit dem berüchtigten Saalschutz-Privatjet nach Zürich geflogen werden Egotronic, Jacques Palminger und Erobique, wo sie zusammen mit den Gastgebern sowie Nemoy, Jeans for Jesus und hiesiger DJ-Prominenz während zwei Tagen die Korken knallen lassen. (vlct)

Foto: Rolf Fassbind

rckstr.ch

DES MONATS

18.-19.4. Hotel Spirgarten (Zürich)

25.4. KINSKI (Zürich)

Irgendwann kommt man in ein Alter, in dem man es auch am Wochenende öfters etwas ruhiger angehen möchte und sich plötzlich für kulturelle Veranstaltung interessiert. Es muss ja nicht gleich die Oper oder das Ballett sein, aber wie wäre es mit einer gross angelegten BierVerkostung? Möglich ist dies am ersten Zürich Bier Festival im Best Western Hotel Spirgarten. Auf der Degustationsreise werden sowohl lokale Neuheiten als auch internationale Klassiker angeboten, die untereinander verglichen werden können. Und als kleiner, besoffener Rebell, der Sie sind, schlucken Sie nach dem Probieren jeweils runter, statt das goldene Lebenselixier auszuspucken. (vlct)

Eine alte Veranstalterweisheit besagt, dass man seinen Gästen stets etwas Neues bieten muss, um sie bei der Stange zu halten – darum haben die alten Griechen bei ihren Orgien auch irgendwann den Poposex eingeführt. So weit geht Organisator und DJ Lance Vegas mit seiner Rocka-Garage-Punkabilly18.4. Hive (Zürich) Partyreihe Shakedown zwar nicht, holt sich aber mit den Österreichern The Dead Beatz (Bild) ein zwei Mann starkes Blues-Bopper-Orchester ins Völkerverständigung auf Clubebene: Das Berliner KINSKI, das die Tanzsohlen mindestens Watergate feiert im Hive an der so heiss glühen lässt, wie die Griechen Zürcher Geroldstrasse ein Prosit die Hintereingänge ihrer Vorderleute. der Tanzbarkeit. Damit die FestiWeitere Plattenteller-Unterstützung vitäten auch standesgemäss gibt's von Faxe sowie Dora Jean vonstattengehen, kommt mit zusammen mit Franco Blanco. (shy) Butch (Bild) gleich einer der

Zürich Bier Festival

â Infos unter probier.ch

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Shakedown Watergate

fleissigsten Produzenten und DJs des clubeigenen Labels vorbei. In den letzten fünf Jahren hat es Bülent Gürler, wie der Künstler bürgerlich heisst, auf über 100 Veröffentlichungen gebracht – da bleibt definitiv nicht viel Zeit zum Schlafen. Damit auch Sie eine schlaflose Nacht erleben, bringt er seine Label-Kollegen Matthias Meyer und Ruede Hagelstein mit, die auf die Bienenstock-Residents Nader, Jestics, Fiat Bux und Abdel Hady treffen. (vlct)

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ausgehen 11.4. X-TRA (Zürich)

Hospitality Die Londoner Hospital Records machen zum dritten Mal einen Abstecher nach Zürich und bringen eine geballte Ladung Drum'n'Bass mit ins X-TRA. Schon kurz nach der Gründung 1996 brachte der Track „In The Key Of Knife“ von London Elektricity (Bild) das Label auf Touren; der Mitinitiant kommt natürlich nicht alleine, sondern bringt mit Metrik, Etherwood, Nu:Tone und Keeno gleich eine ganze Ladung hochkarätiger Kollegen mit. Als ob das nicht schon reichen würde, tritt auch noch Shogun-AudioLabelboss Friction höchstpersönlich auf. Und weil ein Floor kein Floor ist, bittet im zweiten Raum das von Veranstalter Divercity zusammengetrommelte WhoIs-Who der hiesigen D'n'BCrews zum Tanz. (vlct)

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Foto: Rolf Fassbind

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Weitere Partys, die Sie bereuen werden, wenn Sie sie nicht gefeiert haben:

3.4. KINSKI (Zürich)

BÜSI – Katzenmusik im KINSKI

mit Shy Lajoie, Whisker, Roughy 4.4. Kegelbahn (Luzern)

The Factory

mit Strb (live), Sins 10.4. Hinterhof (Basel)

Katermukke Nacht

17.4. Café Gold (Zürich)

rar

mit VRIL, Wandler, Volt.mar

MI 28.10.15 20.00 KOMPLEX 457 ZÜRICH

18.4. Nordstern (Basel)

Trust

mit Nick Curly, Karotte, Reto Ardour, Liebkind

ürich)

(Z 18.4. Amboss Rampe

RCKSTR Mag.

11 Jahre mit Nico Stojan, Sascha , Konfetti, Cawa, Canson (live) uvm. mit RCKSTR-Allstars

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SA 04.07.15 20.00 ARENA GENF

10.4. Dachstock (Bern)

Midilux

mit Erobique (live), JeanClaude (live), Fabien, dr. habakuk

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25.4. Frieda's Büxe (Zürich)

3000°

10.4. Gonzo (Zürich)

mit Mollono Bass & Ava Asante (live), Carlos Chiesa, San Marco uvm.

mit Sophie Velvet Two Stripes, Roughy, Whisker, Shy Lajoie

Neon Special

RCKSTR Star-Club – „2 Girls, 1 Club“-Edition

30.4. Hive (Zürich)

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NHB – New House Base

mit Claptone, Manuelle Musik (live), Nici Faerber & Herr Müller uvm.

17.4. Backstage (St. Gallen)

BÜSI – Miezenmucke im Milieu

11.4. Plaza (Zürich)

mit RAE, George Lamell, Herr Vogel uvm.

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Ballons uvm.

der garten

8.5. KINSKI (Zürich)

mit Shy Lajoie, Whisker, Roughy

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UNSER

BÜSI

Gast-PromoGirls Des Monats

6.3. KINSKI (Zürich)

MONAT

rckstr.ch

Cheftippse Krausz Hatten sichtbar Spass: (rechts) geniesst es, Freelancerin Luisa und ihr von Anzeigenkönig kleiner Männerharem. Etzweiler angegraben zu werden.

ihr grösster Ist selbst (zu Recht) ffaela aka Ra Fan: Freischreiberin DJ Roughy.

usgang.ch war auch da und hat noch mehr Fetli gemacht!

xoxo From Kid

Etzweiler alias Whisker kennt die Regeln: Wer draussen weitersaufen will, muss erst bei Türsteher André umleeren.

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Gian Reto und Andrin sind wie die Musik ihrer Band From Kid: zurückhaltend und doch wunderschön, hach. Im April sind die beiden wieder in der halben Schweiz unterwegs und live sogar noch wunderschöner, gehen Sie's überprüfen.

Freischreiberin Lola geniesst es, von Wildfremden angegraben zu werden. „En Musigwunsch? Ja eh, chas chum erwarte. Öppis wo ‚chli meh zum Tanze' isch? Megageil, Hammer-Idee.“

Themen im Nächsten Heft RCKSTR #123 erscheint am 1. Mai 2015!

Darf an keiner KINSKI-Party fehlen: ein seltsames Foto von Gastgeber Huevo und RCKSTR-Zoé.

Die Schweiz bekommt mit der Fantasy Basel sowas wie eine eigene Comic-Con, oh yeah.

BÜSI-Gear-Modus: ON.

Auf den Release von Kwabs' Debütalbum freuen wir uns so sehr, dass wir bis dahin wohl nicht mehr schlafen können.

Stefano fand den Sound so schön, dass ihm kurz nach diesem Schnappschuss sämtliche Dämme brachen.

Plüsch & Denim 7.3. Bolgenschanze (Davos)

Gilt für WG-Partys wie für Clubsausen: In der Küche ist's immer am geilsten.

Das arme Schwein ganz links hat vor ein paar Tagen das „Ring“-Video gesehen.

Kommando: „Bauch zeigen!“ Aber der Typ rechts scheint heute nicht (mehr) im Dienst zu sein.

Keine Kinderspiele: „The Witcher III“ und „Mortal Kombat X“ vergiessen hektoliterweise Pixelblut. Volle Schanze + volle Gäste = tolle Party.

Näher an ein Lächeln ist Joel LaRocka in seinen 121 Jahren als RCKSTR-Verleger nie rangekommen. Die Bündner wissen eben, wie man richtig nagelt. Und bei diesem Spiel hier sind sie auch nicht so schlecht.

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Und weil Passion Pit, The Vaccines, Django Django, die Palma Violets, Rangleklods, Mumford & Sons, Hot Chip, Miami Horror, Drenge, Brandon Flowers, Villagers, Penguin Prison und die Tanlines neue Platten am Start haben, kämen wir sowieso nicht zum Schlafen.

Mehr RCKSTR gibt’s bis dahin auf unserer Website und im RCKSTR-Newsletter.

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„Ich söll das über mis geile Wacken-Shirt aleggä?!“

„Ah, es hät en Totechopf druf, alles cool!“

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RCKSInfos auf: TR.ch

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www.Beatles-Musical.com

Gossau SG, Fürstenlandsaal ................................................................................... Do. 09. April 2015 Chur, Stadthalle .................................................................................................................. Fr. 10. April 2015 Basel, Congress Center – San Franciscosaal .................................................. Sa. 11. April 2015 Interlaken, Kursaal Auditorium........................................................................... So. 12. April 2015 Emmenbrücke, Kongresszentrum Gersag............. Di ./Mi. / Do. 14. – 16. April 2015 Biel, Kongresshaus CTS .................................................................................................. Fr. 17. April 2015 Bern, Kursaal Arena................................................................................. Sa./So. 18. – 19. April 2015 Amriswil, Pentorama.................................................................................................... Mi. 22. April 2015 Winterhur, Kongresszentrum Parkarena ...................................................... Do. 23. April 2015 Zürich, Kongresshaus ................................................................. Fr. / Sa. /So. 24. – 26. April 2015 Showtime: 20.00 Uhr | Sonntag Zusatzshow: 15.00 Uhr | Infos: www.NiceTime.ch

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Vorverkauf: TicketCorner wie SBB-Schalter, Manor Die Post und Coop City www.TicketCorner.ch (print@home) Tel. 0900 800 800 (1.19 CHF / Min. via Festnetz)

NICE TIME Productions

0900 800 800 CHF 1.19/min., Festnetztarif

Medienpartner:

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