RCKSTR Mag. #139 | Oktober 2016

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5.00 EUR 4.50 Oktober 2016 | CHF

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Best Burger in Town

RCKSTR hat sich durch die Deutschschweiz gefressen und kürt das beste Burger-Restaurant!

Die Meister der Musik: Im Gespräch mit Yello! Der Rückblick: Placebo feiern 20 Jahre Bandgeschichte! Die neue Freiheit: White Lies klingen so glücklich wie noch nie!

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Interviews und neue Platten von:

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Two Door Cinema Club , Bon Iver, Kaiser Chiefs, Korn, Mr. Oizo und Fritz Kalkbrenner RS139.indd 1

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IMPRESSUM Chefredaktorin: Katinka Templeton (kätt) Redaktionspraktikantin: Mirjiam Rodehacke (jam) Redaktion: Michael Rechsteiner (rec) Raffaela Kolb (raf) Rainer Etzweiler (rez) Schimun Krausz (shy) Sven B. Ghibli (sbg) Freie Autoren: Antonia Seitz (ans) Kim Schärer (kss) Lorena Funk (lola) Luisa Bider (bibi) Manuel Maissen (vlct) Marco Ryf (mary) Midi Gottet (gott) Nadja Hutmacher (hut) Nadja Keller (vgn) Patrik Wydler (pat) Sandra Simic (itsch) Valérie Hug (vug) Zoé Zimmermann (zeter) Online-Redaktion Sven B. Ghibli (sbg) Fotografen: Melanie Schweizer Luca Michelli Tatjana Rüegsegger Grafik & Layout: Joel Meier on PC with

Korrektorat: Isabel Wanger Verkauf: Rainer Etzweiler Zoé Zimmermann Propaganda & Events: Zoé Zimmermann Sara Hausammann Jessica Fall Nadja Keller Christian Büttiker Thierry Klaus

EDITORIAL

vP/P PÜÓ

während ich diese Zeilen schreibe, leide ich. Unter Schmerzen tippe ich Buchstabe um Buchstabe, in der Hoffnung, dass ich mit diesem verdammten Editorial fertig werde, bevor ich ins Koma falle. «Oh Gott, was ist geschehen?», werden Sie sich wohl gerade fragen. Oder es ist Ihnen eigentlich ziemlich wurscht, ob's mir gut geht oder nicht. Ich erzähle Ihnen aber trotzdem, warum mein Körper gerade den Geist aufgibt. Es ist nämlich recht schnell erklärt: Ich habe mich überfressen! Aber nicht etwa, weil ich so hungrig bin. Nein, ich habe diese Schmerzen im Magen für Sie auf mich genommen. Jawoll, liebe Leserinnen und Leser, eigentlich sind Sie schuld, dass ich mich lieber hinlegen und jammern will, als eine Hefteinleitung zu verfassen. Aber wissen Sie was? Halb so wild. Ich würde es jederzeit wieder tun, denn so einem saftigen Burger mit krossem Brötchen und knackigen Pommes daneben kann ich ohnehin nicht widerstehen. In Zukunft esse ich dieses Festmahl einfach nur noch Abends, zuhause auf der Couch, während ich meine Fress-Hosen trage (die mit dem elastischen Bund, Sie wissen schon). Warum ich jetzt die Schuld überhaupt auf Sie schiebe? Weil wir, also das RCKSTR-Team und ich, den Versuch gewagt haben, das allerbeste, geilste und tollste Burger-Restaurant der Deutschschweiz zu finden. In Zeiten, in denen jeder Vollhorst ein neues Resti auftun und mit «Best Burger in Town» bewerben kann, braucht es doch jemanden, der sich dieser Aufgabe annimmt. Et voilà: Wir haben uns durch die halbe Schweiz gefressen und sind fündig geworden. Weil aber auch mein gieriger Magen irgendwann sein Gesamtvolumen erreicht hat, musste ich mich mit anderen Themen beschäftigen, um mein Hirn von seiner BurgerSucht zu kurieren. Die Herren Dieter Meier und Boris Blank haben bei diesem Unterfangen sehr geholfen. Denn die Mitglieder von Yello waren mir die allerliebsten Interviewpartner meiner bisherigen journalistischen Karriere (sorry, Lenny Kravitz). Ein ausserordentlich aufschlussreiches Gespräch über die technischen und emotionalen Komponenten der Musik, das Ganze im Garten einer lauschigen Villa in der Nähe des Dolders – was will man mehr? Sehr interessant war aber auch das Telefonat mit Stefan Olsdal, wenn auch völlig anders als erwartet. Ging ich bisher immer davon aus, dass man eigentlich nichts als Stolz verspüren kann, wenn man mit Brian Molko in einer Band namens Placebo Musik macht, belehrte mich Olsdal eines Besseren. Es ist eben nicht immer alles so rosig, wie man zuerst meint. Schon gar nicht, wenn man auf eine zwanzigjährige Karriere zurückblickt. Entstanden ist so ein Gespräch über die Beziehung zu seinem früheren Ich, über die Beziehung zu Sänger Brian Molko und über die Zukunﬞ von Placebo, die unmittelbar bevorsteht. Und genauso unvermeidbar wie die Zukunft, ist auch die Tatsache, dass ich jetzt aufhöre vor mich hinzuschreiben und endlich dieses Verdauungsschläfchen mache, das ich doch so dringend nötig habe. In Liebe und ewiger Verbundenheit,

Distribution: Pit «No-Vax» Kägi Webadministrator: Samuel Rudolf Von Rohr Team Rotkreuz: Martin Schiess Henna Matter Team Wädenswil: Monika Bestel Walti Bestel Katrin Widmer Promogirls: Batzi, Becci, Cherry, Dennis, Giulia, Hannah, Julia, Lina, Meret, Michelle, Nadja, Oliver, Sabrina und Stéphie

Auflage: 50'000 Ex. Druck: Redaktionsadresse: Anzeigen: Verlag: Leser: 115'000 (MACH 2012-2) r scheide Watten Die RockStar Magazine Rainer Etzweiler Youngcom AG GmbH s Medienvertrieb Sihlhallenstrasse 19 Jahresabo: Zoé Zimmermann Blegistrasse 1 D-44867 Bochum Zürich 04 CH-80 CHF 69.04 CH-6343 Rotkreuz Tel:+41 43 333 09 abo@rockstar.ch Fax:+41 43 333 09 06 Vetrieb: 333 09 05 Mail: rockstar@rockstar.ch Tel: +41 43 Geschäftsführer: AG om Youngc Fax: +41 43 333 09 06 Aboverwaltung: Web: www.rockstar.ch Joel Meier Attack GmbH Mail: redaktion@rockstar.ch Passive Zoé Zimmermann Modul GmbH Mediadaten, Infos und AGBs: www.youngcom.ch

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per Postkarte an n. Teilnahme an allen Verlosungen (auch SMS) schreibungen und Verlosungen sind alle Persone Gebrauch bestimmt. Teilnahmeberechtigt an Wettbewerben, Preisaus oder Kontaktangaben sind nur für den internen che Persönli . möglich Zürich 8004 19, nstrasse nicht umgetauscht, RCKSTR Mag., Wettbewerb «Betreff», Sihlhalle oder SMS anzuschreiben. Sachpreise können auch in anderem Zusammenhang per Post, E-Mail geführt. Jegliche Verwendung des Inhaltes nur RCKSTR Mag. behält sich vor, die Teilnehmer ist ausgesc hlossen. Es wird keine Korrespondenz eg Rechtsw Der werden. übernimmt der hlt ebote ausbeza bar hen/Ang in zurückgegeben oder Druckfehler und irrtümliche Versprec Für unaufgefordert eingesandte Dokumente, (c) 2016 mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. der Youngcom AG Marke gene eingetra eine ist Mag. RCKSTR Vorrat. Verlag keine Haftung. Member-Angebote so lange

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«Dragon Quest VI ist zurück

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Inhalt

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Cover- & BilderstreckeShooting Model: Nives Arrigoni Fotografin: Tanja Gschwandl Foto-Assistenz: Steven Gurtner Hair & Make-up: Azraelle I. Styling: Metro Boutique

in England: Wir haben in London 22 RCKSTR und Manchester die Schulbank gedrückt.

24 Stefan Olsdal im Interview. 20 Jahre Placebo:

16 Der Sieger des RCKSTR-Burger-Tests. Best Burger in Town:

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Virtual Reality: Game-Innovation oder überflüssiges Nerd-Gut?

42 Wir haben «War Dogs» Lustiger Waffenhandel: schon gesehen.

INTRO 06 08 10 12 14

Frischfleisch Hot Dates Soundcheck Finale News, Gossip, Zeugs Technik

THEMA 16

RCKSTR kürt den besten Burger in Town

MUSIK 06 24 26 28 50 52 07 51 54 54

Gurr Placebo Yello White Lies Bon Iver KoRn 3 Alben des Monats Album-Reviews EP-Reviews Charts

GAMES

KULTUR

AUSGEHEN

MOVIES

STYLE

KOLUMNEN

38 Playstation VR Virtual Reality 39 «ReCore» 40 «Mafia III VII» Kurzreviews

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«War Dogs» Kino-Kurzreviews «Luke Gage» Heimkino

20 Essen 22 Reisen 30 @filthyratbag

56 Kalender 60 Gig-Previews 62 Party-Previews

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46 Took The Look of «Blair Witch» 08 Lifecoach Trend-Barometer 13 Sexratgeber 66 Midi Gottet 48 Shopping: Brooklyn Soap Company 48 Best / Worst Dressed

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06 Gurr 14 Honor 8 20 «Vegan Queens» 26 Yello 28 White Lies 30 @filthyratbag 40 «Mafia III» 42 «Luke Cage» 48 Brooklyn Soap Company 50 Bon Iver 52 Korn

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FrischFleisch

GURR

Berliner Schnauzen mit US-Vibe

Andreya Casablanca (25) Kalifornische A‫מּ‬itüde mi‫מּ‬en in Berlin: Nach und Laura Le Jenkins (26) ihrem EP-Release «Furry Dream» 2014 spielen mit ihrem Bandnamen und der anschliessenden Deutschnicht nur auf die Riot-Girl-Beweland-Tour liefern Gurr nun mit gung und das englische Slangwort für Mädchen an, sondern auch auf Lauras «In My Head» ihren ersten riesige Angst vor Tauben und deren GeräuLong Player. Wir haben uns sche. Viele dieser gurrenden Tiere tummeln sich mit den Gurrls über Inspi- bekanntlich in Berlin und genau dort kommen auch rationen und Zukunﬞs- die kreativen Köpfe hinter Gurr her. Kennengelernt hat sich das Duo mit den fancy Künstlernamen vor sechs pläne unterhalten.

von Mirjam Rodehacke

nimmt immer wieder Ideen auf, dann spielen wir uns das vor und machen dort weiter, wo der andere aufgehört hat». Auf dem Album sind alle Tracks ausser «Walnuss» auf Englisch, da Andreya die Klangfarbe dieser Sprache bevorzugt: «Ich habe mit 16 Jahren angefangen Songs zu schreiben und dabei schon immer auf Englisch gedacht.»

Deutsch ist oﬞ zu festgefahren Mit «Walnuss» wollten sich Gurr vor allem von anderen deutschen Songs ihrer Landsleute abgrenzen, die sich oﬞ sehr nach Neue Deutsche Welle anhören würden. So wurde Gurr 2012 ins Leben gerufen. Allerdings lag Deshalb stand die Melodie schon das Projekt zunächst auf Eis, da beide nach dem vor dem Text fest: «Oﬞ klingt Uniabschluss für ein Austauschjahr in die USA gingen. Deutsch gleich schon so festgefahren, Inspiriert vom Westküsten-Feeling veröffentlichten sie es gibt wenig Bands, die das richtig 2014 dann ihre erste EP «Furry Dream» und haben gut hinbekommen. Bei 1000 Robota damit bereits über 120 Konzerte bestri‫מּ‬en. Bisher zum Beispiel habe ich das damals super allerdings nur in Deutschland – Next Level: USA. «Es ist abgefeiert, die haben die Sprache so cool natürlich ein Traum, in Amerika zu spielen. Es wäre benutzt», sinniert Laura. Auch möchten sie cool, wenn das schon nächstes Jahr klappt», ho‫אַ‬ sich nicht dem Druck des deutschen Musikbusiness Andreya. fügen. «In Deutschland werden Künstler oﬞ gefragt, warum sie nicht auf Deutsch singen. Dabei wird bei Die iPhone-Songwriter texten lieber auf Englisch internationalen Künstlern wie Björk auch nie gefragt, An ihrem ersten Album «In My Head» haben sie bloss warum sie nicht in ihrer Mu‫מּ‬ersprache singen und es einen Monat lang gearbeitet: «Darunter sind aber auch hat sich auch nie jemand beschwert» stellt Andreya Songs, die schon zu fest. Anfangszeiten der Band entstanden Für Laura ist «Moby Dick» der prägendste Titel auf sind», erklärt dem Album: «Wir ha‫מּ‬en ihn erst zwei Tage vor den Laura. «Wir Studioaufnahmen fertig. Das war völlig ungewohnt, legen total Wert weil wir sonst die Songs immer zuerst live auf unseren eigenen Mix, ausprobieren». Gurr ist es wichtig, dass die weil wir ja nicht so straight Besucher bei den Konzerten richtig Garage-Punk sind. Also haben wir mitgehen und die Energie der Tracks uns bei diesem Album mehr darauf live gut rüberkommt. «Es ist auch verlassen, was wir selber geil finden, der erste Song mit einem Solo – auch wenn es irgendwie zu unserer Überraschung hat es ziemlich weird ist», fügt aber ganz gut funktioniert», Andreya an. erinnert sich Laura. Jahren beim Amerikanistik-Studium in der deutschen Hauptstadt. Als sie während Jamsessions ihre ersten gemeinsamen Songs schrieben, merkten die zwei schnell, dass sie sich nicht mehr trennen wollen.

Die Inspiration zu den Lyrics, die sie Inspiration auf dem Land gemeinsam schreiben und singen, holen Die Berlinerinnen sorgen hauptsächlich selbst für sie sich aus dem Alltag: «Wir sind iPhone- die musikalische Begleitung ihrer Texte. «Dass wir Songwriter», so Laura. «Vor allem Andreya selbst Instrumente spielen, hilﬞ uns sehr für das

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B-T-T-F-PUNK

Green Day

Revolution Radio

(Reprise Records/Warner Music) Während uns Green Day mit dem Opener «Somewhere Now» noch ganz sanft zurück in die Welt des amerikanischen 90er-Punks holt, hauen uns die Jungs um Sänger Billie Joe Armstrong mit dem Folgesong «Bang Bang» einen nassen Lappen um die Ohren, dass es nur so klatscht. Die Single «Revolution Radio» steht dem in nichts nach und auch der Rest des Albums lässt uns frohlockend pogen, bevor wir ganz hinten im Schrank unsere alten Nietengürtel suchen. Einzig der identische Aufbau sämtlicher Songs, der irgendwann anstrengend wird, kostet der Platte einen Punkt. (kätt)

Songwriting, da wir die Rhythmik schon miteinbeziehen können», erklärt Laura. Sie hat lange Schlagzeug gespielt, für die nächste Tour aber an die Gitarre gewechselt. Andreya beherrscht ebenfalls Gitarre, spielt aber auch Bass. Bei den Aufnahmen arbeiten sie mit einem Bassisten zusammen, der die Basistracks einspielt. «Bei den Liveshows klingt alles so machtvoll und wild, dieses Gefühl wollten wir auch auf der Pla‫מּ‬e rüberbringen, deshalb sollte es im Studio nicht zu geordnet sein». Auf Tour werden sie neben dem Bassisten auch von einem Schlagzeuger unterstützt.

Für Fans von: Blink-182, The Offspring, Sum 41 Live: 16.01.17 Hallenstadion (Zürich)

Als nächstes stehen bei Gurr bis im März noch einige Konzerte quer durch Europa an. Darunter sind Gigs in Deutschland, England, Frankreich, Belgien und für alle Schweizer Fans am 24. November auch im Zürcher Gonzo geplant. «Danach nehmen wir uns dann erstmal eine kleine Auszeit auf dem Land, um uns Inspiration zu holen und Songs zu schreiben. Das brennt uns schon unter den Fingernägeln», so Laura. â Das Debütalbum «In My Head» ist ab dem 14.10. erhältlich. â Live: 24.11 Gonzo (Zürich)

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Archive

In My Head

(Dangervisit / PIAS)

(Duchess Box Records)

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Das Mädels-Duo Gurr versprüht mit seinen elf Songs Leichtigkeit und sonnige, kalifornische Lebensfreude. Obwohl sich die leicht trashig angehauchten Tracks hauptsächlich nach jugendlicher Unbeschwertheit anhören, sind die Texte auch tiefgründig. So handelt der Titel «Moby Dick» von der Konfrontation mit der eigenen Ignoranz und «Yosemite» erzählt die Geschichte einer verlorenen Liebe. Für alle, die den Sommer noch möglichst lange nicht abschreiben möchten, ist dies definitiv die richtige Scheibe. ( jam) Für Fans von: Ramones, Gun Club, B52s

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POST-TRIP-HOP

GARAGE-PUNK

Gurr

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LIEBLINGS RELEASES des Monats

The False Foundation

Drei Alben in drei Jahren auf diesem hohen Level ist bestimmt kein Zuckerschlecken, aber Archive packen das locker und so klingt das Londoner Kollektiv auch auf ihrem zehnten Album seit dem Debüt frisch und genreprägend wie eh und je. «The False Foun-dation» fordert von seinem Hörer nicht weniger als die volle Aufmerksamkeit, belohnt diese Hingabe dafür mit einer sich nach und nach entfaltenden Fülle an Details und Schätzen, wie es nur noch wenige Musiker schaffen. Trotz der unglaublich hohen Erwartungen liefern Archive wieder ein fantastisches Album ab. Chapeau! (vlct) Für Fans von: UNKLE, Massive Attack, Lamb. Live: 27.11. Kaufleuten (Zürich)

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INDIE PUNK

Beach Slang A Loud Bash Of Teenage Feelings

(Big Scary Monsters / Alive)

Meist ist's langweilig, produzieren Künstler immer den gleichen Sound. Bei der neuen Beach-Slang-Scheibe bedarf es einer Ausnahme; denn auch wenn die zehn neuen Songs ganz gut in die Playlist des Vorgängers «The Things We Do to Find People Who Feel Like Us» eingefügt hätten – der dreckige, etwas verwirrte Punk Rock passt jetzt perfekt zum nass-kalten Herbstwetter und lässt Sie in Erinnerung an den abenteuerreichen Sommer schwelgen. Einziger Minuspunkt: Die Stimme von Sänger James wurde so sehr mit Effekten bombardiert, dass sie teilweise untergeht. (kss) Für Fans von: Hot Water Music, Basement, Paul Westerberg Live: 19.11 Albani (Winterthur)

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Passenger

Noch kein Geburtstagsgeschenk für Schwiegermutti? Familienausflug geplant, aber keine Idee wohin es gehen soll? Passenger ist die Antwort. Mike Rosenberg ist der Singer/Songwriter, wie er im Buche steht: Junge mit Gitarre, viel Herzblut, noch mehr Wehmut und ein Ohrwurm nach dem anderen. Eine Stimme mit mehr Wiedererkennungswert ist schwer zu finden, der Vergleich mit James Blunt nachvollziehbar, wenn auch weit weniger nölig und wenn er damit popverliebte Hits wie «Let Her Go» trällert, wird jedes Schwiegermonster weich und macht die ganze Familie glücklich. Passenger mag mit seiner Musik das Rad nicht neu erfinden, aber er versteht es Musik und Text so zu vereinen, dass eine harmonische Symbiose entsteht, für die sich eine Reise nach Winterthur mehr als nur lohnt. (raf)

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25.10. Hallenstadion (Zürich)

PJ Harvey

Seit mehr als 20 Jahren ist das Ausnahmetalent PJ Harvey fleissig am Komponieren und Texten. Ihr neustes Album «The Hope Six Demolition Project» 1.11. Kaufleuten (Zürich), 2.11. Bierhübeli (Bern) ist bereits ihr neuntes Geschenk an die Musik-Community. Ein wahnsinnig spannender Mix aus Tonkunst, Reisetagebuch und Journalismus. Nicht nur die Platte Bislang hat sich der experimentierbesessene Jamie Lidell von Platte zu Platte meist selbst ist eine Innovation, den Aufnahmen komplett neu erfunden. Es hätte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass nach den durfte man sogar im Studio als Zuschauer abstrakten, artsy Lärm-Frickeleien des 2000er Debüts «Muddlin Gear» das mit beiwohnen. Was für ein Pioniergeist! Mit Synthesizern frisierte Neo-Jazz-Werk «Multiply» (2005) erscheint. Drei Jahre später Live-Auftritten ist die Amerikanerin jedoch widmete sich der Engländer auf «Jim» dem Soul und Funk der Siebziger und eher sparsam und wählt gezielt aus. Wir reicherte das 2010er «Compass» dann mit verschrobenen Pop-Spielereien an, für dürfen uns also umso geehrter fühlen, dass welche die Glass Animals heute frenetisch gefeiert werden. «Jamie Lidell» es wieder einmal soweit ist und PJ Harvey überraschte 2013 mit Eighties-Pomp, der dem Musiker ein neues, auf wundersame am 25. Oktober auf die Bühne des Zürcher Weise wie angegossen passendes Klanggewand bescherte. Und mit «Building A Beginning» tobt sich Lidell ab dem 14. Oktober erneut in «Jim»-Gewässern aus, ohne Hallenstadions schreitet. Wir malen bereits sich dabei zu wiederholen. Ausser auf der Bühne, da gehört der Repeat nämlich zum jetzt bunte Fanplakate und nehmen uns Programm, wenn der Sound-Hexer sein Loopgerät anschmeisst und sich so selbst zur den Tag frei, damit wir auch garantiert die vordersten Front-Row-Bitches sind. (vgn) Big Band multipliziert. (shy)

Jamie Lidell

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22.10. Dynamo (Zürich) RCKSTR- Bergmal Festival FEIEREIEN:

Disko-Thek

Freitag, 7. Oktober Gonzo (Zürich) mit Roughy, Whisker, und Tink

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Freitag, 28. Oktober Selig (Chur) mit Shy Lajoie, Roughy, Whisker

Disko-Thek

Freitag, 4. November Gonzo (Zürich) mit Roughy, Whisker, Shy Lajoie & Special Guest

The Lumineers

Die erfolgreichen Folk-Rocker The Lumineers aus Denver ha‫מּ‬en es nicht leicht, eine neue Pla‫מּ‬e zu produzieren, da es sich dabei um die erste nach dem interdisziplinären Welthit «Ho Hey» handelt. Dabei steigt der Druck im Kochtopf. Sie zogen sich in die gut isolierten Clubhouse Studios unweit von Woodstock zurück, um mit «Cleopatra» für den nächsten grossen Schlag auszuholen. Von diesem hohen Ross herunter hä‫מּ‬en sie den Karren mit Pomp und Gloria an die Wand fahren können. Sta‫מּ‬dessen gibt's schön geerdete Folksongs, die über weite Strecken auf Percussion verzichten. «Cleopatra» beweist, dass die Drei es wirklich drauf haben und ein Händchen für fehlerfreien, plüschigen Folk-Pop besitzen. Zum grossen Album, gibt's natürlich auch eine noch grössere Wel‫מּ‬ournee mit einem einzigen, exklusiven Schweiz-Konzert im Zürcher X-Tra! (vgn)

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Tickets gewinnen auf rckstr.ch/win 24.11. X-TRA (Zürich)

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Post-Rock hat sich in der Schweizer Musikszene bislang noch keinen so grossen Namen gemacht, wie es das Genre eigentlich verdienen würde. Dass das keinesfalls so bleiben darf, haben sich die Veranstalter des Bergmal Festivals im Zürcher Dynamo fest vorgenommen und deshalb auch gleich bei der ersten Edition ein stattliches Line-up aufgefahren. Mit dabei sind unter anderem die aus England stammenden Drum'n'Glitcher 65daysofstatic (Bild), der Schweizer Progressiv-Sechser Leech – welcher übrigens seine Bühnenrückkehr feiert – sowie die schwedischen Jungs von EF, die das Dynamo mit ihren experimentellen Melodien zum Beben bringen werden. Wer also vorhat, sich an besagtem Samstagabend irgendwo in den Tiefen der Klangwelt zu verschanzen, der soll dies unbedingt in der Wasserwerkstrasse 21 machen und dabei die Schweizer Post-Rock-Szene würdigen. (hut)

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n Roten Khmer. «Mein Kostüm? Das nennt man eine n?» höre dazu te hich Gesc Wollt ihr die innenkleid du da «Oh, was für ein hübsches Prinzess che an, als die glei das e ha‫מּ‬ ter trägst. Meine Toch Polizisten sie aus dem See zogen.»

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Ich habe seit Tagen «Bi‫מּ‬e bewerﬞ mein Haus mit Eiern. auch anpinkeln, mich dürﬞ Ihr ! nichts mehr gegessen abgibt!» wenn ihr mir dafür eine Zuckerstange

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onen aus der Hölle! «Weichet von diesem Haus, ihr Däm et mit mir auf die Noch könnt ihr gere‫מּ‬et werden! Geh Nummer 1: Ave ia! Knie und betet achthundert Ave Mar edicta tu...» ben m, tecu Maria, gratia plena, dominus

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Pedestrians, die Gewinner vom letzten Jahr, haben ihr Preisgeld gut investiert und gerade die neue Single «Belief» veröffentlicht.

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Wählen ist wichtig!

Der Schweizer Bandwe‫מּ‬bewerb von Coca-Cola hat seine Halbfinalisten gefunden: Zwölf Acts hoffen auf Ihre Stimme, um am 4. November beim Showdown gegeneinander antreten zu können. Wir haben uns die Interpreten angehört und küren schon jetzt unsere RCKSTR-Lieblinge. (jam)

Bis zum 14. Oktober kann man auf mycokemusic.ch noch bestimmen, wer das Zeug zum Nachwuchsstar hat. Die Jury hat die Halbfinalisten aus über 200 Bewerbern gewählt. Die Genre könnten nicht unterschiedlicher sein. Am Finale dürfen sich dann die drei Publikumslieblinge bekämpfen - das letzte Wort hat aber wieder die Jury. Neben dem Gewinn eines stattlichen Startkapitals winken auch Beratung und Unterstützung für ein Jahr im Gesamtwert von 50'000 Franken. Zur Verfügung gestellt wird dies von Gadget Management & Concert Agency, die auch Künstler wie 77 Bombay Street (Gewinner 2009) betreuen. Mit 10'000 verkauften Alben sind die Graubündner die bisher erfolgreichsten Sieger des Contests – und legen die Latte hoch.

Die RCKSTR-Favoriten:

MyCokeMusic.ch SOUNDCHECK Voting bis 14. Okt. Finale: 4. November 2016 Plaza Klub Zürich mycokemusic.ch

Cold Bath

Ricky Harsh

(Genf )

Passend zum Namen, fühlt sich ihre Musik zuerst wie ein kaltes Sommerbad an: leicht ungewohnt (wegen Mainstream-Overkill), muss man sich erst zurecht finden, geniesst es dann aber sehr, in die vielschichtigen Sphären ihres Sounds einzutauchen. Die Vier mischen gekonnt verschiedene Klänge von psychedelisch bis härterem Rock.

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(Aargau)

Useless (W�n�e��ur)

Die vierköpfige Band erinnert mit ihrer Mischung aus Alternative und Grunge an die Anfangszeiten von Nirvana. Gespickt mit eigenen Face‫מּ‬en aus Punk, 90s-Flair und unaufdringlichem Geschrei, vermögen sie es aber ihren eigenen Weg zwischen temporeicher Melancholie und Düsterkeit einzuschlagen.

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Mit ihrem eingängigem Rock-Sound und den klassischen Riffs liefern die drei Jungs einen gemütlichen Groove, der nicht nur radiotauglich ist, sondern auch lebensfreudigen und frechen Charme versprüht. Der perfekte Soundtrack, um die Massen an den Open Airs bis in die frühen Morgenstunden abfeiern zu lassen.

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Jörgen Maithunas

zweite Meinung

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Liebe, Sex und Partnerschaﬞ Täglich wenden sich Ratsuchende an ausgebildete Fachleute in Sachen Liebesdingen und erhalten dabei meist Antworten, in denen sie sich offen und ehrlich den eigenen Emotionen und Bedürfnissen des Partners stellen müssen. Urgh! Wem das zu viel Stress ist, gibt Jörgen Maithuna hier eine zweite Einschätzung. Sein Rat mag nicht der beste sein, aber das haben wir bereits geahnt, als er sich beim Bewerbungsgespräch mit seinem Namen vorgestellt hat.

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Auf lauten Rollen

Dass das neue iPhone plötzlich ohne Kopfhörerbuchse auskommen soll, ist Ihnen zuwider? Verständlich. In Zukunft brauchen Sie, zumindest zum Skaten, aber auch gar keine Headphones mehr, denn die Musik spielt sich jetzt am Boden ab. In den Skate- und Longboards von Globe befindet sich ein ins Deck eingebauter Speaker, der sich via Bluetooth mit dem Smartphone im Hosensack bedienen lässt. Und so hört Sie der Autofahrer bestimmt um die Ecke rollen, bevor er Sie – wie sonst – auf die Motorhaube lädt. â CHF 279.– für das Skateboard, CHF 339.– für das Longboard, erhältlich via Galaxus.ch

Aus 3 mach 1

Eine Mischung aus «Riot» und «Variety»: Das ist das Mantra des Zürcher Taschenlabels Varioty. Die drei kreativen Köpfe dahinter haben es sich zum Ziel gemacht, den 100 Hipsterbeutel noch hipstriger zu machen. Gelungen ist ihnen das mit einer Zipper95 Technik, mit der sich jeder individuell ein 75 ganz persönliches Turnsäckli zusammenstellen kann. Drei Teile, zahlreiche Möglichkeiten die vielen Stoffe zu kombinieren sowie eine grossartige Qualität – made in 25 Zurich. ab CHF 66.–, erhältlich via Varioty.ch. Wir verlosen einen Varioty-Bag im Wert von CHF 70.–. Mitmachen unter RCKSTR.ch/win. 0 â 5

Am 20.9. klagte Sandra (40) in der blick.ch-Kolumne «Fux über Sex», dass sie seit mehreren Jahren eine Affäre mit einem verheirateten Mann hat. Seinem Versprechen, die Gattin für sie zu verlassen, sei er nicht nachgekommen, stattdessen bekam er ein Kind mit seiner Ehefrau. Ausserdem unterstützte Sandra ihn in dieser Zeit finanziell und wurde erst misstrauisch, als er einen höheren Geldbetrag für eine Operation erbat. Es stellte sich jedoch heraus, dass er völlig gesund ist. Sandra ist sich nicht sicher, ob sie das Verhältnis beenden soll. Blick-Caroline Fux rät: Sei ihm nicht böse, aber halte dich von ihm fern. Unser Jörgen Maithuna rät: Liebe Sandra. Ausnahmsweise schliesse ich mich der Meinung meiner Kollegin Caroline Fux teilweise an. Eigentlich hättest du schon bei seinem Versprechen, er werde seine Frau für dich verlassen, in schallendes Gelächter ausbrechen sollen. Das ist nämlich die Lieblingslüge verheirateter Männer, noch vor «Selbstverständlich weiss ich, wann unsere Kinder Geburtstag haben». Möglicherweise war seine Gattin sogar in euer Arrangement eingeweiht, ein guter Anwalt könnte sie in diesem Fall wegen Zuhälterei drankriegen, wofür in der Schweiz bis zu zehn Jahre Gefängnis drohen. Doch eines merke dir, Sandra: Du bist eine starke, unabhängige Frau und hast es nicht verdient, von solchen Scharlatanen ausgenutzt zu werden. Übrigens: Ich möchte demnächst die «Jörgen Maithuna Klinik für sexuelle Erfüllung und orgasmisches Channeling» eröffnen, brauche dafür aber noch einen Unkostenbeitrag von etwa 50'000 Schweizer Franken. Schicke mir doch bitte deine Kontaktdaten, damit wir uns für einige noch intensivere Beratungsgespräche zusammensetzen können.

Nackedeis des ���a�s

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Was? Gleich zwei männliche Nackedeis hintereinander? Es scheint, als wäre uns die Gender-Equality-Gö‫מּ‬in gerade freundlich gesinnt. Oder die Herren der Schöpfung haben klammheimlich zum prominenten Schwanzvergleich gerufen. Gut, neben Orlando Blooms mächtigem Gemächt sieht wohl manch einer ein bisschen blass aus. Dass Olly Murs aber seine Scham mit einer Ananas bedeckt, ist dann schon ein wenig foul play. Wie soll man da herausfinden, ob der Ex-«The X Factor»-Kandidat mit solchen Grössen wie Orly oder auch Justin Bieber mithalten kann? Und warum stellt man das überhaupt selbst auf Twi‫מּ‬er? Die letzte Frage können wir uns so erklären: Sein zweiter Platz in der britischen Castingshow ist jetzt sieben Jahre her, das letzte Album erschien 2014 und seine aktuelle Single «You Don't Know Love» scha‫אַ‬e es im Heimatland nur auf Platz 19. Irgendwie muss man bei dieser Bilanz ja für Gesprächsstoff sorgen. (kä‫)מּ‬

SIEGERTIGER SAGT: «Du hast Angst, dass dein Essen Gluten enthält? Dann steck deinen Hirsensalat doch erst in ein Kondom, bevor du ihn runterschluckst!» OKTOBER 2016 | # 139 | RCKSTR MAG.

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# TECHNIK

Honor 8: Mut zahlt sich aus!

Das neue Flaggschiff von Honor ist in See gestochen und wir segeln gerne auf der Erfolgswelle mit. Denn nach eingehendem Selbs‫מּ‬est können wir mit Fug und Recht behaupten: Dieses Smartphone wird unser neuer Begleiter in allen Lebenslagen. von Zoé Zimmermann Seit einem Monat begleitet uns nun das hübsche Telefon und, obwohl wir nicht gleich zu Beginn wie hysterische Fangirls rumkreischen wollen, es wurde bisher noch kein negativer Punkt gefunden. Neuste Technologie, wunderschönes Design und dann auch noch zu einem supererschwinglichen Preis. Das Honor 8 scheint genau das Richtige für jeden, der zwar über kein grosses Budget verfügt, aber doch hohe Ansprüche an technische Geräte stellt. Das Feature, welches uns wahrscheinlich am meisten in den Bann gezogen hat, ist die geniale Kamera mit den fantastischsten Einstellungsmöglichkeiten seit es Smartphone-Kameras gibt. Neben den beiden Linsen (Dual Kamera) hat die Rückkamera eine Auflösung von 12 MP und die Frontlinse eine Auflösung von 8 MP. Ach ja, so von wegen Frontkamera: Bei der Selfie-Funktion kann direkt eingestellt werden, ob man sich «verschönern» will um Unreinheiten oder die fettig glänzende Haut direkt zu korrigieren. Tschüss Augenringe – Hallo Puppengesichter. Es kann eigentlich alles

Der Schutz

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Damit das Handy nicht gleich beim ersten Sturz kapu‫מּ‬geht, empfehlen wir eine passende Schutzhülle. Zum Beispiel das Flip-Cover «Case Of View». Die Hülle muss nicht mal aufgeklappt werden, denn – wie der Name vermuten lässt – kann dank einem Sichtfeld gecheckt werden, ob eine wichtige Nachricht oder ein Anruf gekommen ist. (zeter) → Erhältlich auf digitec.ch für CHF 29.–

individuell angepasst werden, sei es nun Schärfe, Fokus oder Belichtungszeit. Besser gesagt: Im neuen Honor 8 ist quasi eine teure Spiegelreflexkamera eingebaut. Neben der herausragenden Kamera lässt das Wunderding auch sonst keinen Technik-Freak unbefriedigt, steht es den anderen Anbietern doch in Nichts nach, hat alle Vorteile der Vorgänger drin und wurde sogar noch ausgebaut. Ein weiteres Highlight ist der Fingerabdruck-Sensor. Der ist nicht nur, wie bei anderen Geräten, ein simpler Sensor, sondern kann eingedrückt und programmiert werden, womit das ganze Telefon gesteuert werden kann. Zudem ist die Reaktionszeit extrem schnell und er befindet sich auf dem Rücken des Telefons – also ein geeigneter Auslöser für die Selfie-Funktion der Kamera. → Erhältlich auf digitec.ch (in Blau, Schwarz, Weiss und später auch noch in Gold) ab CHF 399.–

Die Superhilfen

Viele vorinstallierte Apps werden eigentlich nie benötigt und nerven mehr durch den verschwendeten Speicherplatz. Nicht so beim Honor 8. Für alle Leserinnen: Es gibt eine Spiegelfunktion! Ja, nicht bloss die SelfieFunktion der Kamera, sondern einen richtigen Spiegel. Für die Abenteurer unter Ihnen wird der Kompass spannend: funktional und korrekt eingestellt. (zeter)

Das Reaktionstraining

Langsam ein wenig gelangweilt vom Pokémon jagen? Wir hä‫מּ‬en da eine Alternative: «It's A Space Thing» fordert Schnelligkeit und Geschick. Wer Fan von «Space Invaders» war, wird dieses Game lieben, nicht bloss wegen der Retro-Optik, sondern weil es verdammt anspruchsvoll ist. (zeter) → Erhältlich gratis im Play Store (und auch für iPhone-Besitzer im App Store)

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Das grosse RCKSTR-Burger-Battle

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Wir leben in einer Welt, in der alle fünf Minuten ein neues Burger-Restaurant aufmacht. Und jedes dieser Restaurant stellt selbstbewusst ein Schild vor die Tür, auf dem „Best Burger in Town“ steht. Aber nur weil alle ihren Schwanz rausholen und behaupten, sie hä‫מּ‬en den grössten, muss das noch lange nicht der Wahrheit entsprechen. Wir haben uns durch die halbe Schweiz gefressen, um – zumindest im Deutschsprachigen Teil unseres Landes – ein für alle mal zu klären, wessen Burger nun wirklich der Allergeilste ist.

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The Butcher

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Heinrichstrasse 239, 8005 Zürich ZH -> butcher.ch

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Wieviel Stutz braucht's? ab CHF 11.80 (den Kiddie-Burger gibt's schon ab CHF 9.80)

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Wie war's? Brötchen und Belag sehen gesund aus, schmecken aber verdammt gut. Die Portion mit Beilage dürﬞe allerdings grösser sein. Obschon die vielen vegetarischen und veganen Burger vollends dem Claim des Restaurants «Healthy as f***» entsprechen, speist man trotzdem beim Metzger hinter der Theke. (bibi)

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Holy Cow!

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Zähringerstrasse 28, 8002 Zürich ZH -> holycow.ch Wieviel Stutz braucht's? ab CHF 15.90, inklusive Sides Wie war's? Wer wirklich sehr, sehr hungrig ist, ist hier bestens aufgehoben. Das Fleisch im Brötchen versteckt sich hier unter einer kaum restlos zerstörbaren Armee Mega-Pommes. Die Burger gibt's in zahlreichen und teils ausgefallenen Varianten mit Beef, Chicken und auch fleischlos, dazu gibt's neben Fri‫מּ‬en und Salat auch fancy Saucen. Auch wenn das Essen geschmacklich überzeugt, schü‫מּ‬et die etwas unliebsame Kantinenatmosphäre mehr Stresshormone aus, als bei einem McDonald's-Besuch. Nur für kurzentschlossene Burgerliebhaber, denen das Drumherum nicht wirklich wichtig ist. (lola) Wertung:

Jack & Jo

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Gustav-Gull-Platz 2 (Europaallee), 8004 Zürich ZH -> jackandjo.ch Wieviel Stutz braucht's? ab CHF 9.80, Sides und Burger-PimpingZutaten wie Käse oder Speck kosten extra Wie war's? Die Auswahl ist riesig. Nach Wunsch wird der Burger sogar in einem Salatbla‫ מּ‬eingepackt, sta‫ מּ‬in Brot. Jack & Jo setzt viel Wert auf regionale Zutaten und bezieht beispielsweise seine Kartoffeln für die Fries von einem Zürcher Bauern. Die Atmosphäre ist sehr gemütlich, schreit aber ein wenig nach gezwungener Coolness. (bibi) Wertung:

Heidi & Tell

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Go‫מּ‬hardstrasse 66, 8002 Zürich -> heiditell.com Wieviel Stutz braucht's? ab CHF 12.90, Fries oder Salat dazu kosten extra Wie war's? Bis vor kurzem war der Burger hier der Beste der Stadt. Wirklich. Nur haben die Betreiber leider das Burgerbrötli gewechselt, das bis anhin unbeschreiblich toll war. Jetzt ist das Geschmackserlebnis nur noch durchschni‫מּ‬lich gut. Die Verfasserin dieses Textes ist am Boden zerstört. Wer trotzdem hingeht: Genug Kräutersauce für Burger und Fries bestellen! (raf) Wertung: (ausser das alte Brötli kommt zurück, dann gibt's 9)

La Manufacture

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Hochstrasse 56, 4053 Basel BS -> lamanufacture-restaurant.com 100

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Wieviel Stutz braucht's? ab CHF 15.– (allerdings kommen noch 95 5.– dazu, wenn man Sides dazu möchte) CHF

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75 Wie war's? Das Essen ist schön angerichtet, das Ambiente sehr gemütlich. Geschmacklich ist alles ganz in Ordnung, allerdings etwas zurückhaltend gesalzen. Leider gibt's am Tisch auch nichts, mit dem man selbst nachwürzen könnte. Am frischen und leichten Geschmack 25 merkt man aber extrem, dass hier alles selbstgemacht wird. Sa‫ מּ‬wird man auf alle Fälle. (jam)

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Korner

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Wieviel Stutz braucht's? ab CHF 19.50, Sides kosten extra

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Gartenstrasse 10, 8002 Zürich ZH -> gourmetburger.ch

Wie war's? Die Einrichtung im Korner ist schlicht, aber edel und grosszügig gehalten. Die Auswahl auf der Karte ist wahrlich riesig und so mancher Burger klingt recht exotisch. Das Brot ist ziemlich süss, was vielleicht nicht jedermanns Ding ist. Dafür ist das Fleisch so zart wie selten wo. Pro-Tipp: Sta‫ מּ‬Ketchup lieber die Korner-Sauce bestellen – schmeckt vorzüglich, kostet aber auch extra! (bibi) Wertung:

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Burgermeister

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Wieviel Stutz braucht's? ab ca. CHF 12.–, Sides sind extra Wie war's? Das Restaurant funktioniert im Fast-Food-Modus inklusive Nümmerli zum Selbst-Abholen. An der Langstrasse gepaart mit wenigen Sitzgelegenheiten ist das Ambiente vielleicht nicht das gemütlichste, aber genau das gibt dem Burgermeister einen gewissen Charme und tut der Saﬞigkeit des Burgers keinen Abbruch. Ausserdem gibt's hier wirklich geile Chili-Cheese-Fries, die man probiert haben muss! (raf)

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Jeff's Burger

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Wieviel Stutz braucht's? ab CHF 19.50, allerdings kosten die Sides extra

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Hirschma‫מּ‬strasse 29, 6003 Luzern LU -> jeffs-burger.ch

Wie war's? Jeff's Burger kommt modern daher, wobei bei der Inneneinrichtung viel mit Holz gearbeitet wurde. Das verleiht dem Laden eine rustikale Note und wir fühlen uns wohl. In gleicher Aufmachung präsentiert sich auch der Burger: Schlicht auf einem Holzbre‫ מּ‬serviert, daneben Sides und ein kleines Schälchen Cole-Slaw. Geschmacklich macht der Burger das viele ausgegebene Geld fast wieder we‫מּ‬, wobei es uns besonders die Haussauce angetan hat. (hut)

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Langstrasse 238, 8005 Zürich ZH -> burger-meister.ch

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Helvti Diner

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Kasernenstrasse 2, 8004 Zürich ZH -> helvti-Diner.ch

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Wieviel Stutz braucht's? ab CHF 17.50 CHF, Sides kosten extra

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Wie war's? Das dunkelviole‫מּ‬e Interieur ist geschmackssache, erwirkt aber ein Ambiente, das sich vom typischen US-Diner abgrenzt. Burger, Saucen und Beilagen weden schon fast auf dem silbernen Table‫ מּ‬serviert. Die Beilagen für den Burger (Gürkli, Tomate, Zwiebel) werden daneben serviert, und nicht einfach in den Burger geschummelt, ob man nun will oder nicht. Ausserdem gibt's hier regelmässig Special-Burgers wie zum Beispiel den «Elvis»-Burger inklusive Peanut Bu‫מּ‬er und Konfi. (itsch)

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The Bite

Brauerstrasse 15, 8004 Zürich ZH -> thebite.ch Wieviel Stutz braucht's? ab CHF 25.50, dafür sind die Fries schon dabei Wie war's? Zwar wirkt The Bite wie der ärgste Hipster-Schuppen, das

Hauptaugenmerk dort liegt aber definitiv am fantastischen Fleisch im Burger. Saﬞig ohne Ende und geschmacklich absolut der Hammer. Das allerbeste an The Bite ist aber die selbstgemachte Thousand Island Sauce, in der wir am liebsten baden würden. Bonuspunkt gibt's für die täglichen Drinks Specials, die ein Garant für ein feuchtfröhliches Saufgelage mit vollgefressenem Magen sind. Punktabzug gibt's für die doch recht hohen Preise, die einen Besuch im The Bite nur zu besonderen Anlässen rechtfertigen. (kä‫)מּ‬

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Rathskeller

Klosterplatz 5, 4600 Olten SO -> rathskeller.ch Wieviel Stutz braucht's? Burger plus Bier gibt's für CHF 10.80 Wie war's? Angerichtet wird seit eh und je gleich: Wer einen Burger be-

stellt, kriegt ihn auf einem kleinen Teller serviert, dazu Servie‫מּ‬e und optional Ketchup oder Tabasco. Mehr braucht's auch nicht, denn der Burger spricht, beziehungsweise schmeckt für sich. Besonders hervorzuheben ist der Bun sowie die Sauce im Burger, bei der wohl keiner so genau weiss, was eigentlich drin ist. Wer sich vor allem in einer historischen Stammbeiz mit ganz vielen Knarren an der Wand wohl fühlen kann, ist im Rathskeller – in Olten liebevoll Chöbu genannt – genau richtig. (hut)

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2.

Kung Fu Burger

Speichergasse 27, 3011 Bern BE -> kungfu-burger.com

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Wieviel Stutz braucht's? ab CHF 17.–, Sides kosten Extra (dafür gibt's viel mehr als nur Fries zur Auswahl)

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Wie war's? Im asiatisch eingerichteten Laden sitzt man auf einfachen Holzstühlen, die für zartbesaitete Hinterteile eher gewöhnungsbedürﬞig sein können. Die Auswahl und Qualität der Burger machen dies aber locker we‫מּ‬. Saisonal, regional und glutenfrei: Der Kung-Fu-Brutzler zieht alle Register. Ausserdem werden Spezialwünsche von komplizierten oder besonders hungrigen Burgerfans ohne Zögern erfüllt. (sbg)

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Stickerei

Oberer Graben 44, 9000 St. Gallen SG -> stickerei.sg 100

Wieviel Stutz braucht's? ab CHF 18.50 ohne Beilage

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Wie war's? Die Stickerei ist gemütlich, nicht zu gross, rustikal und ohne 75 Schnickschnack eingerichtet. Die Burger sehen nicht nur traumhaﬞ aus, sondern bestechen auch durch geniale Kompositionen, saﬞigem Fleisch und Brot, das bis zum letzten Bissen knusprig bleibt. Die sehr grossen Portionen lösen nahezu einen Burgasmus aus. Besonders toll sind die Wochen25 burger, die saisonal und speziell zusammengestellt und – wie übrigens alles in der Sticki – mit regionalen Produkten zubereitet werden (vug)

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# ESSEN

Blumengruss

Den Apple Cider von Strongbow kennen wir schon zur Genüge. Neu gibt's den süssherben Drink aber auch mit einem Hauch von Holunderblüten. Frischer, blumiger und auf Eis die perfekte Ergänzung zum Sortiment. (kä‫)מּ‬ Æ CHF 7.50 für vier Flaschen, erhältlich bei Coop

Lendenschutz

Die veganen Königinnen im Männer-Dschungel

Falls Sie sich schon immer nach mehr Abenteuer und Action bei Ihren kulinarischen Eskapaden gesehnt haben, könnte Ihnen vielleicht eine neue Schürze helfen. Vor allem, wenn Sie damit wie Deadpool aussehen. (kä‫)מּ‬ Æ ca. CHF 85.–, erhältlich bei Etsy

Küchenkatze

Sophia Hoffmann will mit ihrem neusten Buch «Vegan Queens» die Gastronomieszene zum Beben bringen: Neben der Präsentation ausgefallener Rezepte und Menüs ruﬞ die Köchin andere Frauen zu mehr Selbstverwirklichung in der männerdominierten Gastronomie auf und stellt einige ihrer Mitstreiterinnen gleich vor. Von Mirjam Rodehacke Mehr Frauen sollen an den Herd, fordert Sophia in «Vegan Queens». Dies gründet sich aber nicht auf einem veralteten Gesellschaftsbild der Autorin – ganz im Gegenteil, sie möchte die traditionellen GastroKlischees aufbrechen und Frauen dazu ermutigen, ihr eigenes Ding durchzuziehen. Als Inspiration führt sie in ihrem Buch unter anderem die Erfolgsgeschichten von Köchinnen, Bäckerinnen, Erzeugerinnen und zehn verschiedenen Unternehmen auf, die allesamt von Frauen geführt werden. Wie Sophia haben sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und sind für die Autorin Heldinnen einer neuen FoodBewegung. Zudem unterstützen sich die Damen in der Branche durch Inspiration, Motivation und Networking gegenseitig. Ihre gemeinsame Liebe zum veganen Essen wollen sie mit dem Buch mit anderen teilen und Genuss sowie Lebensfreude vermitteln. Darüber hinaus informiert die ehemalige

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DJane und Sängerin über die riesige Bandbreite des pflanzlichen Kochens und setzt sich für einen bewussten Umgang mit fair produzierten Lebensmitteln und für eine gesunde Ernährung ohne tierische Produkte ein. Zum Nachkochen finden sich zudem zehn kreative Themen-Menüs, die durch ihre vielfältige und bunte Optik sowie ausgefallenen Namen bestechen. So zum Beispiel «David Bowie», «Games of Thrones» und, mit aktuellem Bezug, das «Refugees Welcome Menü». Wer es lieber leichter mag, kommt auch nicht zu kurz: Eine Vielzahl an Rezepten für Vorspeisen, Kuchen, Drinks und vieles mehr hat die Autorin ebenfalls miteingebettet. Na dann mal ran an die Kochlöffel! â «Vegan Queens» für CHF 22.30 bei exlibris.ch erhältlich.

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Sie wollen der ganzen Welt zeigen, wie sehr Sie Büsis lieben? Dann richten Sie doch auch Ihre Wohnung dementsprechend ein. Angefangen mit dem Küchentuch mit Siamesischen Kätzchen. (kä‫)מּ‬ Æ ca. CHF 18.–, erhältlich bei Etsy

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REISEN

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ʢĔ̄XəÜĔʤ von Luisa Bider

TEL AVIV

Keine andere Stadt hat es mir so angetan wie Tel Aviv. Schon sechs Mal habe ich die weisse City besucht. Es ist ein Gefühl und keine Begebenheit, das die Stadt so besonders macht. Diese Gelassenheit, die Restaurant-Dichte, die Ausgehkultur, die einen rund um die Uhr auf Trab hält – und natürlich der Hummus. In einem Land, in dem Konflikte so präsent sind, eine Lebenskultur vorzuweisen, die weiter entfernt von Auseinandersetzungen nicht sein könnte, fasziniert mich. Hier scheinen die Träume junger Kreativer Realität werden zu können. Um dies aus der Nähe zu sehen, spaziere ich die Nachlat Binyamin entlang, wo dienstags und freitags ein Kunstmarkt sta‫פֿ‬indet. Hier verkaufen Einheimische selbstgenähte Ohrringe, getöpferte Tassen in allen Farben und Formen oder vergoldete Olivenbaumblä‫מּ‬er.

RCKSTR auf der Insel Brexit hin oder her, England hat in Sachen Ausgehkultur noch immer verdammt viel zu bieten. Wir haben für Sie in London und Manchester den Status Quo gecheckt und nebenbei ein bisschen die Schulbank gedrückt. von Rainer Etzweiler

Ebenfalls in dieser Strasse befindet sich das Prince, eine meiner Lieblingsbars mit Dachterrasse. Hinter einem unscheinbaren Hauseingang versteckt sich im zweiten Stock die eklektische Bar. Mein persönliches Highlight ist das hier ansässige Bar-Büsi, das gerne auf dem Tresen rumliegt oder um die Beine der Besucher streiﬞ. Nach kurzen Streicheleinheiten und einem Cocktail spaziere ich durch mein Lieblingsquartier, Neve Tzedek, in Richtung Strand. Das Gründungsviertel Tel Avivs besticht durch eine ruhige Stimmung weitab vom Grossstad‫מּ‬rubel. Zwischen majestätischen Bäumen und leicht bröckelnden Fassaden wird mir warm ums Herz. Da ist es wieder. Mein Tel-Aviv-Glücksgefühl. In der LaLaLand-Strandbar am Gordon Beach treffe ich mich mit einem Freund, wir bestellen eine Flasche Rosé, dazu wird Wassermelone mit Feta und Za'atar serviert. Mit unseren Füss en im Sand betrachten wir die rote Sonne, die über dem Meer untergeht. Andernorts bedeutet dies das Ende eines Tages, doch Tel Aviv erwacht in der Abendröte erst richtig zum Leben.

London Camden Town: Pilgerstätte aller Rocker, Vintage-Freaks und anderen Hipstern. Amy Winehouse hat hier ihren ersten und ihren letzten Atemzug getan, Popkultur live sozusagen. Wenn jemand davon erzählt, wie cool London ist, spricht er meist von Camden. Seit einigen Jahren erhält der Bezirk aber Konkurrenz von Shoreditch, wo sich versiffte Divebars und trendige Restaurants aneinander reihen. Wer keine Lust auf Touristen hat, kann sein Glück in Dalston versuchen, das derzeit als neuer Hotspot gehandelt wird. In Sachen Trinkkultur gilt überall die gleiche Regel: Wer auf einen Abschuss aus ist trinkt Bier und Shots. Natürlich sind wir aber nicht nur hier, um uns zu betrinken. Mehr Infos dazu, gibt's in der Box. Manchester Die Mancunians sind ein ausgesprochen nettes Völkchen. Neue Freunde finden sich vor allem in den Northern Quarters, wo ein bunt gemischter Feierhaufen zusammenkommt. Geordie-Mädchen mit Frisuren, für die acht Dosen Haarspray dran glauben mussten, prosten mit fingertätowierten Bartträgern, während sie kopfnickend der lokalen Band auf der Bühne zuhören. Die meisten Lokale schliessen hier gegen 3 Uhr früh. Wer will, torkelt anschliessend weiter ins Gay-Village, wo sich auch zu fortgeschrittener Stunde noch offene Theken finden. Wir könnten noch weitere zehn Seiten mit ca. 12'000 tollen Locations, die Ihr Geld und Ihre Zeit wert sind füllen. Aber drucken kostet Geld und schreiben Zeit, daher verbleiben wir mit der Fazit: Besuchen sie England, es lohnt sich.

Bekanntermassen sind wir manchmal ein wenig verpeilt, daher haben wir die komple‫מּ‬e Organisation von unserem England-Trip in die fähigen Hände der Linguista Sprachschule gelegt. Die Agentur hat uns für den Unterricht an ausgewählten Colleges eingetragen und dazu dafür gesorgt, dass wir jeweils in einem schicken Apartment, nah am Nachtleben untergebracht wurden. Die Lektionen werden für jedes Niveau angeboten und der Fokus kann mit der Schule individuell abgesprochen werden. Ausserdem haben sie das Lehrpersonal vorgewarnt, dass wir vielleicht manchmal ein wenig nach Schnaps riechen. Das hat uns einige peinliche Entschuldigungen erspart.

âMehr Infos gibt's auf www.linguista.ch

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PLACEBO Jubiläum mit Höhen und Tiefen

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Placebo hat unsere Generation über zwei Dekaden hinweg begleitet, sie geprägt und ihre Sinne für eine tiefere, emotionalere und experimentellere Ebene im Leben geschärﬞ. Dafür verantwortlich: Sänger Brian Molko und Bassist Stefan Olsdal. Mit Letzterem haben wir uns über die Vergangenheit und die Zukunﬞ seiner Band unterhalten – mit gemischten Gefühlen. von Katinka Templeton Stefan, an was denkst du als erstes, wenn du dich an die letzten 20 Jahre mit Placebo zurückerinnerst? Es überkommt mich zunächst mal ein angenehmes Gefühl, wenn ich ehrlich bin. Es ist Zeit geworden, auf die ganzen Vorkommnisse in unserer Karriere zurückzublicken. Ich denke, ich habe momentan eine bessere Beziehung zu Placebos Vergangenheit als auch schon. Was meinst du damit? Die Band hat irgendwie wieder zurück zu dem gefunden, was sie am Anfang war – also eigentlich nur Brian und ich. Unser letzter Drummer ist jetzt schon eine Zeit lang weg und die letzten paar Monate haben wir uns sehr intensiv mit diesem Jubiläum beschäftigt und dadurch auch wieder mehr zueinander gefunden. Es gibt neues Material, eine Tour – all die Vorbereitungen darauf, all die Fotos die wir dabei wieder entdeckt haben ... seltsamerweise fühle ich mich dabei diesmal nicht peinlich berührt oder komisch. Warum würdest du dich je für deine Zeit bei Placebo schämen? Manchmal ist es schwer für mich, meine Vergangenheit zu akzeptieren. Meistens weil es mir zu nahe geht, oder weil ich es lieber anders angegangen wäre, wenn ich zurückdenke. Es gibt Dinge, die würde ich ganz und gar nicht mehr tun. Aber es ist wie es ist. Wir sind hier und man kann nicht verleugnen, was wir mit Placebo erreicht haben. Man kann auch nicht verheimlichen, dass es gewisse Songs gibt, die uns bis zu diesem Punkt gebracht haben, auch wenn wir diese Tracks nicht wirklich als unsere beste Arbeit ansehen. Wir versuchen nun aber unsere 20 Jahre Placebo zu feiern. Es fühlt sich gut an, es scheint die richtige Zeit für so ein Jubiläum zu sein. Noch vor ein paar Jahren hätte ich mich wahrscheinlich nicht gefreut, wieder auf Tour zu gehen oder neues Material zu veröffentlichen. Aber dieses Mal fühlt es sich organisch an. 100

Welche Songs sind das denn, mit denen ihr euch nicht wirklich identifizieren könnt? 95 «Pure Morning» und «Nancy Boy» sind beispielsweise zwei Songs, die wir nicht 75 mehr spielen wollen, aber nichtsdestotrotz sind das Tracks, die uns weitergebracht haben. Bei einer Jubiläumstour sind das natürlich jetzt zwei Songs, die 25 wir wohl oder übel ins Programm 5aufnehmen mussten (lacht). Aber es ist ok. Du musst dich als andere Person 0ansehen, wenn du daran zurückdenkst,

wie du vor 20 Jahren warst. Wir waren nun mal diese Leute, die damals diese Songs geschrieben haben und offensichtlich wollten wir eben genau das zu dieser Zeit ausdrücken. Dass es überhaupt nicht mehr dem entspricht, wie wir heute sind, ist dann nebensächlich. Anstatt es abzulehnen, nehmen wir es jetzt eben auf. Sich damit abzufinden klingt auch irgendwie weniger stressig, als ständig damit zu hadern, wer man früher mal war. Ja, absolut. Es gibt schon genug Dinge im Leben, die einen stressen und in Panik versetzen können. Ich glaube, Brian und ich haben einander wiedergefunden. Uns geht es besser mit der Vergangenheit als auch schon. Würdest du also sagen, Placebo geht es so gut wie schon lange nicht mehr? Auf jeden Fall. Unsere Beziehung funktioniert. Mit jedem Jahr wird mir die Vergänglichkeit bewusster. Alles kann von einer Sekunde auf die andere aufhören zu existieren und ein Teil von mir ist deswegen sehr ängstlich. Aber der andere Teil wird durch diese Beziehung und allem, das Placebo in den letzten zwei Jahrzehnten erreicht hat, auch gestärkt. Ich will Placebo noch lange in meinem Leben haben. Vor allem wenn man die Reaktionen unserer Fans sieht, als wir die Tour angekündigt haben ... So etwas gibt mir Kraft, weiterzumachen. Insbesondere die Leute, die uns schon von Anfang an begleiten und seit Jahren unsere Musik kaufen, sind mir enorm wichtig. Ich bin sehr dankbar, dass es da

NOSTALGIE-ROCK

Placebo

«Life's What You Make It EP» (Universal)

Der einzige neue Song «Jesus Son» ist sowohl auf dem Retrospektive-Album «A Place For Us To Dream» als auch auf der 12''-EP «Life's What You Make It» vertreten. Was die EP im Gegensatz zum Album aber zusätzlich bietet: frischen Wind. Denn während die Single «Jesus Son» zwar genauso grossartig ist, wie alles, was Placebo in den letzten 20 Jahren unter die Leute gebracht hat, zeigt vor allem der Titeltrack – ein Cover des Talk-Talk-Klassikers – was Brian Molko und Stefan Olsdal ausmacht. Punktabzug gibt's einzig für die zwei verschiedenen Liveversionen von «Twenty Years». (kä‫)מּ‬ Für Fans von: Radiohead, The Smashing Pumpkins, Garbage

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draussen immer noch so viele Menschen gibt, die sich dafür interessieren, was Brian und ich so machen. Die Freude der Fans überwiegt klar, aber trotzdem finden sich auf euren Social-MediaProfilen doch ein paar negative Stimmen, die sauer sind, weil ihr «nur» einen neuen Song auf die EP gepackt habt und nicht gleich ein komple‫ מּ‬neues Album raushaut. Was meinst du dazu? Naja, jeder hat nun mal eine Meinung (lacht). Wir machen einfach das, was sich für uns richtig anfühlt. Wir sind keine Fabrik-Band, der man sagen kann, was wir zu tun haben. Solange wir uns dabei gut fühlen, machen wir es auch. Man muss aber auch das positive an diesen «negativen» Kommentaren sehen: Wir sind Vollblutmusiker und wir werden, auf die eine oder andere Art, wieder neue Musik veröffentlichen. Das ist der Weg, für den wir uns entschieden haben. Und es ist auch etwas, das wir tun müssen, sonst würden wir wohl wahnsinnig werden. Aber jetzt gibt's erst mal nur einen Song. Und dieser eine Song heisst «Jesus Son». Habt ihr den speziell für das Jubiläum geschrieben? Ach weisst du, diese Songs haben irgendwie ihr Eigenleben. Manche liegen schon seit «Loud Like Love» herum, andere sogar noch länger. Die EP ist jetzt ist also schon seit einigen Jahren in Arbeit. Vor allem Covers machen Brian und mir sehr viel Spass. Wenn du an einem Song arbeitest, der schon mal geschrieben wurde, hast du viel mehr Freiheiten. «Life's What You Make It» ist ein Cover von Talk Talk. Warum habt ihr euch genau für diesen Song auf der EP entschieden? Wir sind nun mal Kinder der Achtziger. Das war das goldene Zeitalter der Popmusik. Egal ob David Bowie oder Kate Bush, es gibt so einen unergründlichen Brunnen an grossartiger Musik, aus dem man in diesem Jahrzehnt schöpfen kann. Und «Life's What You Make It» unterscheidet sich davon kein Stück. Das ist ein Song, den wir beide lieben und mit dem wir aufgewachsen sind. Wir wollten darum unsere eigene Version davon machen. Auch der Titel des Songs ist eigentlich gar kein schlechtes Lebensmotto.

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â Das Retrospektive-Album «A Place For Us To Dream» sowie die EP «Life's What You Make It» sind jetzt erhältlich â Live: 16.11. Hallenstadion (Zürich) OKTOBER 2016 | # 139 | RCKSTR MAG.

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YELLO Musik, die ganze Häuser baut Die Meister sind zurück – und erfrischend jung geblieben, wie sich beim Gespräch mit Yello herausgestellt hat. Wir haben Dieter Meier und Boris Blank im lauschigen Gärtchen einer wunderschönen Villa am Zürichberg getroffen, um mit ihnen über ihr neues Album «Toy» zu sprechen. von Katinka Templeton Die Single «Limbo» auf dem neuen Album klingt exakt so, wie Yello in den Augen vieler Fans der ersten Stunde klingen muss. Boris Blank: Das ist gut, dass das so rüberkommt, dann lag ich also richtig.

Boris Blank: Nein, überhaupt nicht. Ich höre sehr gern Musik von anderen. Ich bin zum Beispiel ein grosser Fan von Tim & Puma Mimi oder Caribou. Aber selbst wenn ich diese Einflüsse in meine eigene Musik einbringen lassen wollte, wären das bloss homöopathische Dosen, die der Hörer vermutlich gar nicht mitkriegt.

beleidigt, ausser wenn es genau um dieses Thema geht. Diese Transparenz in den Stücken ist eine penible und filigrane Arbeit. Fast schon administrativ. Da ist die Freude am Kreieren nicht mehr wirklich vorhanden. Wenn es dann darum geht, War das eure Intention hinter dem Song? das fertige Stück so zugänglich und so Boris Blank: Meine war es auf jeden Fall. tiefgründig zu machen, ist das minutiöse Dieter Meier: Bei Boris' Musik ist das ja Arbeit. Das wird dann manchmal unanganz wichtig, dass es immer nach Yello «Toy» besticht nicht nur durch tolle Songs, genehm, weil ich die Musik so laut höre, sondern vor allem durch die wahnsinnig gute um jeden Bass so einzufangen, dass er in klingt, das ist praktisch nicht veränderbar. Die Musik wählt Boris Blank aus und Soundqualität, die ihr auf diese Pla‫מּ‬e egal welchem Raum gleich gut klingt. gepackt habt. Man wähnt sich förmlich in nicht umgekehrt. einem dreidimensionalen Raum, der auf den Wurde dir die Arbeit durch technische Viele Musiker lassen sich von neuen Trends in jeweiligen Track zugeschni‫מּ‬en und Neuerungen im Gegensatz zu früher der Musik beeinflussen. Ihr scheint auf solche dementsprechend eingerichtet wurde. Boris, zumindest ein wenig erleichtert? wie kriegst du diese Tiefe hin? Bewegungen – salopp formuliert – zu Boris Blank: Nein, überhaupt nicht. Ich Boris Blank: Mir sagen die Leute ja oft, ich arbeite nie mit technischen Hilfsmittel, scheissen. Schützt ihr euch bewusst vor Fremdeinflüssen? sei ein Perfektionist. Ich bin dann immer sondern nur mit dem Ohr.

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Dieter Meier: Dass ist auch ein Teil deines Talents, Boris. Du hast einfach dieses goldene Gehör und diese Fähigkeit, einen Rohdiamanten so zu schleifen, dass er anders funkelt. Das ist nicht einfach nur eine Fleissarbeit, die gemacht werden soll. Du hast die einmalige Gabe diese Qualität zu entdecken und sie hervorzuholen. Du verfolgst die Klänge und kitzelst das Beste aus ihnen heraus. Boris Blank: Das ist natürlich ein Kompliment, danke, aber ich habe das so noch nie gesehen. Für mich ist es einfach ein Drang, die Musik so zu hören. Zum Teil nervt mich das auch, weil es so unglaublich viel Arbeit gibt und auch frustrierend sein kann. Mit eurem neuen Album geht ihr nun auch endlich wieder mal auf die Bühne. Allerdings nur vier Mal und nur in Berlin. Boris, du hast in einem Interview vor einigen Jahren mal erwähnt, du würdest dich im Rampenlicht unnatürlich fühlen. Hat sich das gelegt oder zwingt dich Dieter einfach zu den BerlinGigs? Boris Blank: Dieter versucht ja nun schon seit 30 Jahren, mich auf die Bühne zu zwingen. Irgendwann sind wir aber auch mal 80 Jahre alt und müssten mit dem Rollator auf die Bühne fahren, wenn das so weitergeht. Jetzt machen wir's eben, solange wir noch jung genug sind. Das ist wahrscheinlich der letztmögliche Moment. Natürlich finde ich es immer noch überflüssig, wenn ich da einfach nur auf der Bühne stehe und die Leute bloss meine Frisur sehen und sonst passiert nichts. In Berlin haben wir jetzt aber ein 14-köpfiges musikalisches Team, dass uns unterstützen wird. Da ist das Visuelle natürlich schon sehr viel mehr gegeben. Das Kraftwerk in Berlin ist ja auch gigantisch. Wir wollen die gesamte Halle miteinbeziehen und den Leuten etwas bieten können. Yello hat schon eine langlebige Karriere hinter sich, die sich nun noch fortsetzt. Könnt ihr uns die eine oder andere Anekdote erzählen, an die ihr euch gerne erinnert? Dieter Meier: Mir ist der Mini-Gig im New Yorker Roxy noch gut in Erinnerung, 1985 war das, glaube ich. Das war ja damals ein Mafia-Schuppen. An der Garderobe wurden auch sicher 50 Pistolen und 30 100 Messer abgegeben. Boris meinte da schon, er ginge da nicht auf die Bühne. 95 Wir sind aber dann doch aufgetreten. Mitten in einem Song gab es einen 75 Stromausfall. Nichts ging mehr, es war dunkel und niemand wusste, was los war. Ich sah Boris schon auf den Boden hechten. 25 Boris Blank: So ein Blödsinn, ich bin nicht gehechtet. 5 Dieter Meier: Ja aber gesorgt hast du dich schon sehr. 0

«Für mich ist es einfach ein Drang, die Musik zu hören» Boris Blank

Boris Blank: Ich war einfach besorgt, dass man mich erschiessen könnte, wenn ich da jetzt zu lange brauche, um alle Gerätschaften wieder in Gang zu kriegen. Ich habe mich auch vorsichtshalber seitlich auf die Bühne gestellt, damit ich nur verletzt und nicht gleich getötet werde, sollte etwas passieren. Dieter Meier: Also gut, Boris hat sich nicht auf den Boden gelegt, aber er hat Vorsichtsmassnahmen getroffen (lacht). Boris Blank: Es hat ja zum Glück dann doch noch alles funktioniert und wir haben überlebt. Aber das ist wohl mein Bühnentrauma. Daher rührt wahrscheinlich auch diese Unlust, noch weitere Live-Auftritte zu geben (lacht). â «Toy» ist jetzt erhältlich â Live: 26.bis 30.10. in Berlin – alle Daten sind allerdings schon ausverkauﬞ.

Das neue Album:

SOULECTRO

Yello

«Toy»

(Cooking Vinyl/Sony)

Boris Blank, das musikalische Genie dieses Landes, hat es wieder einmal gescha‫אַ‬: «Toy» klingt so unglaublich einzigartig und innovativ und doch gleichzeitig so sehr nach Yello, dass uns gleich die Nostalgie überkommt. Gepaart mit der Brummstimme Dieter Meiers, die wir spätestens seit dem ikonischen «Oh Yeah» als Yello-Sound im Gedächtnis verankert haben, ist dieses Album ein absolutes Muss für alle, die behaupten, sie würden sich mit Musik auskennen. Beste Songs dieser Pla‫מּ‬e: «Limbo» und «Electrified II». (kä‫)מּ‬ Für Fans von: Kraﬞwerk, Devo, Yello

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White Lies Reifeprozess mit Backflash

Nach einem grandiosen Debut mit «To Lose My Life» folgte ein etwas eingeknickter Zweitling; mit ihrem Dri‫מּ‬geborenen «Big TV» machten die Briten 2013 aber alles wieder gut. Jetzt, drei Jahre später, liefern uns White Lies mit «Friends» ihre vierte und wahrscheinlich glücklichste Pla‫מּ‬e. Wir haben mit Sänger Harry McVeigh über das neue Album, Freundschaﬞen und das Erwachsenwerden gesprochen.

von Valérie Hug

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Harry, wie war die Arbeit an «Friends»? Wirklich grossartig. Wir sind alle stolz auf diese Pla‫מּ‬e und haben die Zeit richtig genossen, zusammen daran zu arbeiten – obwohl es ein ziemlich langer Prozess war, bis das Ding stand. Um ehrlich zu sein, wir ha‫מּ‬en zuvor noch nie so viel Zeit in ein Album investiert. Ich denke, dass man das an der Qualität der Songs hören kann. Wir ha‫מּ‬en viel Material, aus dem wir auswählen konnten. Wir schrieben ungefähr 40 Tracks und nahmen davon etwa 16 Songs auf. Das ist etwas, das wir bei den letzten drei Alben nicht gemacht haben. Da haben wir Tracks geschrieben mit dem Ziel, dass jeder so genial wird, um auf dem Album zu landen. Habt ihr deshalb so lange für den Release der neuen Pla‫מּ‬e gebraucht? Nicht direkt. Es sind in der Zwischenzeit auch einige Dinge passiert. Nach «Big TV» lösten wir den Vertrag mit unserem damaligen Label. Als wir mit der Arbeit zu «Friends» begannen, ha‫מּ‬en wir keinen Pla‫מּ‬envertrag. Für uns war es wie ein Befreiungsschlag. Wir standen wieder am Anfang und mussten wieder so Musik machen, damit wir unter Vertrag genommen werden. Es fühlte sich an, als wären wir eine neue Band. Darum schrieben wir so viele Songs, einerseits, um einen Pla‫מּ‬endeal abzustauben und andererseits waren wir dann so im Flow, dass wir fast nicht mehr au﬉ören konnten und uns für das Album immer weitere Ideen kamen. Ihr habt kürzlich den Track «Take It Out On Me», euer erstes neues Material seit 2013, veröffentlicht. Wie wusstet ihr, dass dies die Leadsingle von «Friends» wird? Um ehrlich zu sein: Wenn du dir die Reihenfolge überlegst, in welcher du deine einzelnen Songs veröffentlichen willst, musst du dabei auch immer das Label, das Management und all die Leute, die deine Alben verkaufen wollen, berücksichtigen. Das ist eine ziemlich unglamouröse Antwort, ich weiss. Der Track hat aber viele Elemente eines typischen White-Lies-Songs. Und da wir drei Jahre weg waren, fanden wir es irgendwie gut, den Leuten wieder ein wenig von den White Lies zu geben, die sie kennen. Wenn wir gerade über die Single sprechen; ursprünglich hiess der Track ja «89-1-3» und angeblich soll ein Wahnsinniger auf Instagram euch dazu inspiriert haben. Wie das? Charles folgt diesem komischen Typen auf Instagram. Keine Ahnung, wie er ihn gefunden hat, sein Account ist ziemlich klein und obskur, er hat praktisch keine Follower. In jedem seiner Video-Posts sagt dieser Typ «89-1-3». Frag mich nicht, keine Ahnung, ob das ein Bibelvers oder so ist. Aber «89-1-3» spukte in Charles Kopf und so entstand der eigentliche Refrain, du kannst es sogar hören: «89-1-3» reimt sich auf «Take It Out On Me». Gibt's noch mehr solche Geschichten, die euch zu Songs auf «Friends» inspiriert haben? Unser letztes Album wurde als Konzeptalbum gesehen, weil dahinter diese Geschichte des isolierten Mädchens stand, das vom Land in die Grossstadt zog. Die Gefühle und Geschichten der Songs konnte man gut damit assoziieren. «Friends» hat dieses Gesamtkonzept jedoch nicht. Es gibt nichts, das die einzelnen Tracks wirklich miteinander verbindet. Aber Charles schrieb die Songs als einzelne Geschichten über unser Leben und unsere Freunde im Moment. Ich denke auf einem Grossteil des Albums geht es genau darum: wechselnde Dynamiken und Beziehungen zu deinen Freunden, wenn sie neue Kapitel ihres Lebens beginnen. Freundschaﬞen ändern sich und man selbst entwickelt sich ebenfalls weiter. Wie habt ihr euch über die letzten Jahre verändert? Oh mein Go‫מּ‬, so sehr! Wir denken und sprechen sehr oﬞ darüber, vor allem seit wir mit der Arbeit zu «Friends» begonnen haben. Wir spielen jetzt seit bald zehn Jahren zusammen – im Musikbusiness ist das ein ziemlicher Meilenstein. Wenn wir so darüber nachdenken, wie sich unser Leben in dieser Zeit verändert hat, dann ist das einfach nur verrückt, einfach unglaublich. Ein Resultat dieser Veränderung kann man gut auf «Friends» sehen. Wir sind erwachsen geworden. Wir haben dieses Album praktisch im Alleingang produziert. Wir bestimmten die Studiozeiten, mit wem wir arbeiten und wie lange wir an diesem und jenem Song basteln wollten. Wir waren federführend. Ich glaube, wenn du älter wirst, beginnst du langsam zu verstehen, wie das Leben besser läuﬞ, wie Freundschaﬞen funktionieren und wie Musik zu interpretieren ist. Wir fühlen uns reifer. Das merkt man eurem Album auch an. Schon «Big TV» war melodischer als «To Lose My Life» und «Ritual». «Friends» scheint diesem Weg zu folgen. Seid ihr glücklicher als früher? Ich denke, damit liegst du definitiv richtig. Ich würde sagen, «Friends» ist tiefgründig, aber auch viel glücklicher. Ich weiss nicht genau warum, aber wahrscheinlich ist es eine Reaktion auf die Fortschri‫מּ‬e, die wir als Musiker machen. Wie du richtig gemerkt hast, war das schon bei «Big TV» der Fall. Damals haben wir uns oﬞ damit beschäﬞigt, was grossartige Melodien ausmacht. Und ich glaube, genau darin haben wir uns gebessert. Oﬞmals klingen gute Melodien glücklicher, sind poppiger. Und ich denke, so wird es auch mit uns weitergehen.

Das neue Album:

Für «Friends» habt ihr euch auch dementsprechend Zeit genommen. Ha‫מּ‬et ihr nie Angst, dass das Interesse an euch schwinden könnte, wenn ihr zu lange nichts Neues herausbringt? Oh ja, auf jeden Fall. Wir haben richtig geniale Fans – wir lieben sie. Aber 100 wir würden niemals von ihnen erwarten, für immer da zu bleiben und auf neue Musik zu warten. Trotzdem machen wir uns genau darüber die 95 meisten Sorgen, dass sie irgendwann, wenn zu lange nichts mehr von uns kommt, einfach verschwinden. Es ist ein Geben und ein Nehmen. Darum 75 hoffe ich inständig, dass wir nicht mehr ganz so lange für unser nächstes Album brauchen werden. 25

â Live: 10.11 Kaufleuten (Zürich)

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INDIE-ROCK

White Lies

Friends

(BMG Rights Management)

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Bereits beim Hören der Vorabsingle «Take It Out On Me» fühlen sich die drei Jahre Abwesenheit von White Lies an, als wären sie nur mal kurz in den Sommerferien gewesen – und machen damit nicht nur wieder alles gut, sondern beschenken uns gleich noch mit zehn absolut fantastischen Songs. Die Tracks kommen im typischen White-Lies-Gewand daher, nur um darunter neue Unterwäsche präsentieren zu können: glücklichere und erwachsenere Texte gepaart mit eingängigen Synth-Rockmelodien, einer Prise mehr Pop und Harrys einzigartig heisser Stimme. (vug) Für Fans von: Editors, Interpol, Doves

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Virtuelle Realität für die Massen?

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«Virtual Reality» ist seit einigen Jahren das Buzzwort der Tech-Szene. Für alle, denen die wirkliche Welt zu viel Donald Trump und zu wenig Space-Dogfights hat, liefert Sony nun das preisgünstigste Komple‫מּ‬-Paket. Wir haben Playstation VR ausgiebig getestet. von Rainer Etzweiler & Zoé Zimmermann Es ist ein gutes Jahr für VR; HTC Vive und Oculus Rift stehen bereits in den Regalen und finden regen Absatz. Google und Microsoft investieren indessen ca. das Bruttosozialprodukt von Zimbabwe, um die neue Technik alltagsgebräuchlich zu trimmen. In diesem Punkt ist Sony um eine Brillen- ... äh, Nasenlänge voraus. Wo bei der Konkurrenz ein dicker Hochleistungs-PC gebraucht wird, ist Sonys Produkt lediglich auf eine PS4 (und einen Fernseher, duh!) angewiesen. Gleichzeitig ist dadurch auch der Nachschub an Software sicher, so sind aktuell über 100 Titel in der Pipeline, darunter dicke Brands wie «Final Fantasy» oder «Resident Evil». Optisch bildet PSVR das Schlusslicht, was keinesfalls heisst, dass die Spiele schlecht aussehen, aber gerade im Vergleich zum Vive von HTC zeigt sich, dass hier noch gewaltig Luft nach oben ist. Auf die Immersion und das Spielgefühl hat dies aber wenig Einfluss, wie der Hands-on-Test von VR-Newbie Zoé zeigt:

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um zu verstehen: das hier ist neu und es ist grossartig. Ob Unterwasser-, Horroroder Action-Setting – sowas gab es zuvor nicht und wir wollen mehr davon. Zuschauen wird auf Dauer etwas eintönig, also setzten wir uns in «Battle Zone» in den virtuellen Kampfgleiter, wo sich alles ein bisschen nach «Star Wars» anfühlt. Gesteuert wird mit dem Joypad oder angestaubten Move-Controller, wie zum Beispiel im VR-Spinoff vom HorrorAdventure «Until Dawn». Hierbei machen sich auch die Tücken der Technik bemerkbar; die virtuelle Realität ist nicht nur für uns neu, sondern auch für unseren Körper und dieser reagiert gerne mal mit Schwindel oder Übelkeit. Um die Motion Sickness zu verhindern empfehlen sich häufige Pausen und keine allzu langen Sessions zu Beginn. Am Es ist ein bisschen wie bei unserem Anfang tut es halt noch ein bisschen weh. ersten Mal; Zaghaft und vorsichtig War bei unserem ersten Mal auch nicht werden wir in eine neue Welt eingeführt. anders. Zu Beginn noch ohne aktive Teilnahme sehen und hören wir was das Ding drauf âPlaystation VR erscheint am 13. Oktober für CHF 479.– hat. Es braucht nur wenige Sekunden

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Di 25.10.16 > Hallenstadion Zürich (Club)

PJ Harvey The Hope Six Demolition Tour 2016

Di 15.11.16 > Volkshaus Zürich Migros-Kulturprozent präsentiert:

Wilco Schmilco Tour

So 4.12.16 > Kaufleuten Zürich

Nouvelle Vague I Could Be Happy – Tour 2016

Do 26.1.17 > X-TRA Zürich

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ReCore Alteisen-Action

(Comcept/Armature/Microsoﬞ)

Der massgeblich am Erfolg der «Mega Man»-Reihe beteiligte Produzent Keiji Inafune und der Tätschmeister der brillanten «Metroid Prime»-Trilogie, Mark Pacini – an fähigen Köpfen mangelte es nicht bei der Entwicklung von «ReCore». Doch mit diesem neuen Microsoft-Exklusivtitel tun die beiden ihrem Lebenslauf keinen allzu grossen Gefallen, auch wenn das Action-Adventure im Prinzip kein schlechtes Game ist. Die ersten Stunden auf dem mit Sand bedeckten Planeten Far Eden haben sogar was von «Star Wars»; denn wie Luke Skywalker versteht Protagonistin Joule das Gebrabbel ihrer knuffigen Droiden (heissen hier Corebots) und sucht auf einem mehr oder weniger verlassenen Wüstenplaneten nach brauchbaren Ressourcen. 100 Unglücklich ist, dass der Spielablauf dabei oft in Grinding abdriftet, wenn die Map 95 mal wieder nach prismatischen Kernen abgesucht werden muss, um neue 75 Abschnitte zu öffnen – ähnlich wie damals Powersterne bei «Super Mario 64», nur weit weniger spassig – oder wahllos Feinde niedergemäht werden sollen, um 25 Rohmaterialien zu farmen, mit denen Sie Ihre bis zu fünf Roboter-Helferlein 5 aufmotzen. Die Gegner sind dabei immer 0 Corebots, was bald eintönig wird – auch,

With The String Theory – Tour 2017

weil Sie von deren fantasievollem Design kaum was mitbekommen, da Ihre farbenfrohen Lasersalven ständig den halben Bildschirm in LSD-Lichter tauchen. Die Idee der wegen eines gescheiterten Terraforming-Projekts rauen Spielwelt ist interessant, wirkt aber oft nicht stimmig, wenn zum Beispiel Schatztruhen rumstehen, die stets Blaupausen für genau Ihre Robos enthalten. Trotzdem: Gameplay samt Kampfsystem funktionieren und der Erkundungsdrang hält bei der Stange, wenn Sie bereit sind, auch mal ein Auge zuzudrücken. (shy) â jetzt für X1, PC

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Mafia III Zwischen Mardi-Gras-Konfe‫מּ‬i

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(Hangar 13/Take 2 Interactive)

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und dem Messer an der Kehle Buntes Konfe‫מּ‬i, lustige Paradewagen, schallende Musik und eine brutale Schiesserei: In «Mafia III» prallen Welten aufeinander: Südstaatenrassismus und friedfertige, schwarze Bürger, die ihre neugewonnenen Rechte durchsetzen und zelebrieren wollen – dazwischen tobt ein blutiger Unterweltkrieg.

Rad nicht neu, sondern verlässt sich auf die bekannte n Mechaniken eines «GTA 5». Deckung suchen, warten bis der Feind nachlädt und dann auf alles ballern, was sich bewegt. Auch das Durch-die-StadtBrettern haben sie für «Mafia»Verhältnisse ganz schön glattpoliert. Polizei und Passanten sind lang nicht mehr so kritisch mit unserem Fahrstil. Solange wir nicht vor ihren Augen Fussgänger niedermähen, haben unsere Verkehrssünden selten Konsequenzen, was bei dem arcadigen Fahrgefühl wohl von Antonia Seitz auch besser ist. Wer es realistischer möchte, kann das Fahren auf «Simulation» New Bordeaux, 1968, ein Veteran frisch ums tellen und so den Schwierigkeitsgrad aus dem Vietnamkrieg wartet auf einer sonnigen Bank darauf, abgeholt zu Genauso präsent wie die Diskriminierung anziehen. Insgesamt können wir nach den rund sieben Stunden Anspielzeit vom werden. Lincoln Clay, der Protagonist, der ist die Gewalt. Lincoln Clay erobert in Anfang und aus der Mitte des Spiels durch den «Mafia»-eigenen Nachbau von seinem Rac hefeldzug die Stadt nicht mit New Orleans fährt, ist als Waise freundlichen Verhandlungen. Wir nehmen sagen, dass «Mafia III» ein tolles OpenWorld-Spiel mit fantastischer aufgewachsen. Er fand schon bald Drogenringe hoch, überfallen Kartellmusikalischer Untermalung ist, ob es aber jemanden, der ihn unter seine Fittiche bosse und erledigen die Mitglieder der nahm – und ihn in das organisierte Southern Union (der Spielversion des Ku- auch ein geniales «Mafia» in der Tradition der Reihe wird, muss sich erst noch Verbrechen einführte. Im Vergleich zu Klux-Klans) nicht gerade zimperlich. dem, was uns im Laufe der Story noch Schleichend locken wir unser Gegenüber zeigen. erwartet, starten wir beim Anspiel-Event hinter eine Ecke und stechen ihn dann, Æ ab 10.10. für PS4, Xbox One, PC in München jedoch als kleiner Fisch. ehe er sich versieht, mit dem Kampfmesser ab. Nicht weniger brutal Wie die Geschichte weitergeht, erfahren geht Lincoln vor, wenn wir uns dazu wir an einem für die Serie typischen roten entschliessen, nicht aus dem Schatten Alte Bekannte Faden aus Spielszenen und Videosequen- heraus zu agieren. Da läuft der ExAuch wenn «Mafia III» in einer anderen Stadt zen. Die in Rückblenden erzählte Veteran schon mal mit der Shotgun auf spielt, sind die Mafiosi aus den VorgängerGeschichte wirft manchmal zwar mehr de r Gartenparty eines reichen, weissen teilen kein Schnee von gestern. Vito Scale‫מּ‬a, Fragen auf als sie beantwortet, hinterlässt Sacks auf, um allen seinen Wachen aus der Protagonist des letztens Teils hat sich nach aber gleichzei tig dieses storygetriebene zwei Metern Entfernung die Rübe den Ereignissen in «Mafia II» in den Süden abgesetzt, wo er Lincoln Clay später als einer Gefühl, das wir von der «Mafia»-Serie wegzupusten und ihren Boss mit dem seiner Unterbosse hilﬞ, die Stadt zu verwalten. gewohnt sind. Wie sehr sich das durch Messer an der Kehle zu verhören. Alles Auch seinem Freund Joe Barbaro sollen wir den weiteren Spielverlauf ziehen wird, untermalt von einem rhythmischen Blues noch einmal begegnen. Die Entwickler muss sich noch zeigen. Denn wo «Mafia Song, einem schmissigen Stonesversprachen bereits, dass sich sein Schicksal in III» sich auf der einen Seite auf die Stärken Klassiker, einem ironischen «Wonderful «Mafia III» au﬍lären wird. Auch Leo Galante, der Serie zu stützen scheint, bricht es an World» von Sam Cooke. Musik trägt die die rechte Hand des Dons in «Mafia II», wirﬞ anderer Stelle gewaltig mit den Atmosphäre in «Mafia III». So wurden für seinen Scha‫מּ‬en bis nach New Bordeaux. Durch gewohnten Traditionen. das Spiel über 100 Songs bekannter seine Vermi‫מּ‬lung landete Vito in der Künstler lizensiert. Südstaaten-Metropole. Wir dürfen gespannt Die Stadt aufräumen sein, ob uns noch weitere bekannte SerienWie eingangs erwähnt befinden wir uns Spritztour Gesichter in «Mafia III» über den Weg laufen. nicht mehr in der Grossstadt Empire-Bay Mit dem Gameplay erfindet Hangar 13 das

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und auch die italienische Mafia steht nicht mehr im Zentrum des Geschehens: Der schwarze Mob regiert die Strassen von New Bordeaux oder zumindest arbeiten wir mit unserem dunkelhäutigen Protagonisten stark darauf hin. Die Gleichberechtigung hat zwar in Form von Gesetzen bereits Einzug gehalten, doch in den Köpfen der Menschen ist sie noch nicht angekommen. Rassismus spielt eine zentrale Rolle im Spiel. Sei es mit harten Schimpfwörtern oder gar Bars und Gegenden, in denen wir verhaftet werden, wenn wir mit Lincoln auch nur einen Fuss hineinwagen.

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Die schönsten Zitronen

Paper Mario: Color Splash

(Nintendo) In erster Linie dreht sich «Paper Mario: Color Splash», wie der Name schon sagt, um Farben. Diese wurden von Bowser und seinen Schergen geklaut. Mit Hilfe von Strohhalmen saugen sie die Farben, und somit das Leben, aus Städten und Figuren. Mario bringt mithilfe eines leicht cholerischen Farbeimers, seinem Hammer und Heerscharen von Toads die Farben zurück. Behilflich sind ihm in diesem Kampf die «Karten der Dinge» – das wahre Highlight dieses Spiels. Diese Karten verwandeln die Kampfarenen in real wirkende Schauplätze und lassen Sie zum Beispiel Zitronen über den Augen der Bösewichte auspressen. Die knuffigen 2D-Welten, die witzigen Dialoge und die Liebe zum Detail sind, seit dem ersten Spiel auf dem Nintendo 64, Merkmale der «Paper Mario»-Serie. «Color Splash» macht diesem Erbe alle Ehre und uns Freude. (sbg) â Ab jetzt für Nintendo Wii U

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NHL 17

(EA Sports)

100 «Ein

grundlegend verändertes Spielerlebnis» soll laut Publisher EA Sports die 2017er Version der Hockey-Serie werden. Verän95 dert hat sich vor allem einiges auf der taktischen Ebene und im FranchiseModus, der jedoch auch nicht wirklich neu ist. Wie gewohnt bewegt sich auch 75 der neuste Ableger «NHL 17» nur in kleinen Schritten vorwärts – wenigstens in die richtige Richtung. Mit tiefgreifenden Neuerungen oder entscheidenden Verbesserungen wartet auch das neue Update nicht auf, was wohl unter anderem auf den Mangel eines Konkurrenzproduktes zurückzuführen ist. Natürlich bleibt 25 auch «NHL 17» ein sehr gutes Spiel, aber ein bisschen Verbesserung wäre wohl nicht zu viel verlangt, oder? Nur würde sich dann «NHL 18» wohl schlechter 5 verkaufen. Gell, EA? (vlct) 0â

ab sofort für PS4 und Xbox One

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Kino

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War Dogs

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Waffenhändler-Comedy

(Warner Bros.)

Jonah Hill und Miles Teller als beki‫אַ‬e Waffenhändler in einem Comedy-Drama über politische Absurdität, Grössenwahn und den amerikanischen Traum. (sbg) David Packouz (Miles Teller), medizinischer Masseur reicher Leute, ist am Ende: kein College-Abschluss, sein letztes Geld falsch investiert und die Freundin schwanger. Da kommt das Angebot seines alten Schulfreundes Efraim Diveroli (Jonah Hill), in dessen Waffenhandelsfirma AEY einzusteigen, genau zur richtigen Zeit. Geschickt nutzen die beiden eine Gesetzesänderung, die vorschreibt, dass alle Waffenbeschaffungen des US-Militärs öffentlich ausgeschrieben werden müssen. In diesem riesigen Pool an Aufträgen konzentriert sich AEY auf die kleinen Fische, doch auch diese werfen zu Zeiten der Bush-CheneyAngriffswelle in Afghanistan Unsummen ab. Schnell wird aus den zwei halbstarken Kiffern ein Waffenhändlergespann, das vor nichts zurückschreckt. Ohne Rücksicht wird gefälscht, gelogen und betrogen. Die zwei Freunde reisen sogar nach Jordanien, um eine gestrandete Waffenlieferung höchstpersönlich in den Irak zu liefern. Alles funktioniert und das Glück scheint mit den Tüchtigen/Dummen, doch als die zwei Schmalspurwaffenhändler einen 300-Millionen-Dollar-Auftrag des

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Pentagons an Land ziehen, ändert sich alles. Langsam aber sicher gerät geschäftlich sowie privat alles ausser Kontrolle. In «War Dogs» trifft «The Wolf of Wall Street» auf «Lord of War» und «Pain and Gain». Der Film ist temporeich und unterhaltsam, was meist selten der Fall ist, wenn sich verschiedene Genre wie Komödie und Kriegsdrama mischen. Dass dieser Mix funktioniert, ist auch der schauspielerischen Leistung von Jonah Hill zu verdanken. Als Efraim mimt er Protagonist, Mentor und Antagonist zugleich. Als ob diese Aufgabe nicht bereits schwierig genug ist, schafft es Hill mit seinem Spiel zusätzlich, eine Faszination für den Waffenhändler Efraim zu entwickeln, die ihn auch in der unmenschlichsten Situation noch sympathisch erscheinen lässt. Am Ende bleibt eine Frage: Haben wir uns jetzt wirklich über die wahren Begebenheiten zweier Waffenhändler amüsiert? Regie: Todd Philips

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jetzt im Kino

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läuft The Magnificent Seven läuft Finding Dory 6.10. Blair Witch

6.10. Cro – Unsere Zeit ist jetzt 6.10. Sausage Party 6.10. Snowden 6.10. Miss Peregrine's Home For Peculiar Children 13.10. American Honey 13.10. Inferno 13.10. Verrückt nach Fixi 20.10. Ouija _ Origin Of Evil 27.10. Doctor Strange

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PRÄSENTIERT

BEN CAPLAN & THE CASUAL SMOKERS

B E N C A PL A N .C A PE TE R F IN C .C O M

SUPPORT: PETER FINC FOLK

SO 09/10/2016 NEO, ZÜRICH

DUNE RATS + DZ DEATHRAYS

DUN E R AT S .T V DZ DE AT H R AYS .C O M

P U NK ROCK

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AVEC + MANI ORRASON

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ALBERTA CROSS + FOLLY & THE HUNTER

A L B E RTA C R O S S .N E T FO L LYA N DT H E H UN TE R .C O M

Western-Revival

The Magnificent Seven (Columbia Pictures) Remakes sind prinzipiell ein schwieriges Terrain. Sie werden immer mit dem Original verglichen und erreichen deren Qualität selten bis nie. «The Magnificent Seven» hat es da doppelt schwierig. Als Vorlage dient der grandiose Western «Die glorreichen Sieben» aus dem Jahr 1960, dessen Vorlage wiederum der japanische Kultfilm «Die sieben Samurai» ist – einer der besten Filme aller Zeiten. Trotz dieses schweren Erbes überzeugt die actionreiche Neuverfilmung mit Denzel Washington, Chris Pra‫ מּ‬und Ethan Hawke über weite Strecken. Der Film setzt ganz auf Unterhaltung und rückt dafür die physische Auseinandersetzung der glorreichen Sieben mit dem unbarmherzigen Grossgrundbesitzer und seinen Schergen noch mehr ins Zentrum. Coole Kamerafahrten, schöne Bilder und tolle Schauspieler; definitiv einen Kinobesuch wert. (sbg)

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jetzt im Kino

Regie: Antoine Fuqua

Geile Würstchen

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Swiss Army Man (Ascote Elite) Absurde Komik tri‫ אַ‬auf einen Hauch von feinfühligem Drama. Der schiffsbrüchige Hank (Paul Dano) findet kurz vor seinem geplanten Selbstmord einen am Strand angespülten Toten namens Manny (Daniel Radcliffe). Nachdem der einsame Hank die öﬞers furzende Leiche zunächst mühsam mit sich herumschleppte, erwacht diese zum Leben und entpuppt sich später als Alleskönner. Dabei entstehen lustige sowie leicht tiefgründige Dialoge: Der Zuschauer erhält Einblick in Hanks inneren Kampf mit sich selbst, seiner Vergangen100 heit und der Gesellschaﬞ. Auch führt der Film spielerisch die schönen Kleinigkeiten des Lebens 95 auf, über die wir uns zu selten freuen. Der rote Faden beschränkt sich allerdings auf die Ausein75 andersetzung mit den intimen und häufig geräuschvollen oder (vermeintlich) peinlichen Körperfunktionen, derer wir uns oﬞ schämen. Am Schluss stellt sich also die Frage, was ist wichtiger 25 – die individuelle Freiheit oder die gesellschaﬞliche Akzeptanz? (jam)

Regie: Daniel Scheinert, 0 Daniel Kwan

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BEAR‘S DEN

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Sausage Party Der Animationsfilm für Erwachsene kennt keine Scham und versucht mit derben Sprüchen und Sexwitzen auf Teenager-Niveau zu unterhalten. Seth Rogen ist dabei die grosse Figur hinter dem Film. Er ist Produzent, Drehbuchautor und die Stimme von Hauptwürstchen Frank. Dieser Frank will, wie alle Lebensmi‫מּ‬el seines Heimatsupermarktes, von einem der Gö‫מּ‬er (Menschen) ins Paradies mitgenommen werden. Doch kaum im vermeintlichen Schlaraffenland angekommen, breitet sich die Hölle in Form eines Kochtopfes, Rüstmessers und Sparschälers über den naiven Lebensmi‫מּ‬eln aus. Die Hölle ist auch «Sausage Party» - jedenfalls für alle, die bereits schon mal Sex ha‫מּ‬en und etwas Anspruchsvolleres als einen Adam-Sandler-Film gesehen haben. Falls Sie den Film trotzdem sehen wollen, empfehlen wir Hirn auf Stand-by, jede Menge Bier und ein Würstchen. (sbg)

DO 01/12/2016 + SUPPORT: LA BANDE A JOE BLEU LÉZARD, LAUSANNE FR 02/12/2016 KUFA, LYSS SA 03/12/2016 + SUPPORT: COMA NEO, ZURICH

Regie: Greg Tiernan, Conrad Vernon jetzt im Kino

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Kino Kingsglaive: Final Fantasy XV

Superheld mit Swag und Tiefgang

Marvel's Luke Cage

(Marvel/Netflix)

Übermenschlich stark und kugelsicher, das ist Luke Cage (Mike Colter). Dem afroamerikanischen Superhelden widmet Netflix eine eigene Serie, die mit gut ausgearbeiteten Figuren, einem sehr schön inszenierten Harlem und einem unglaublich guten Soundtrack überzeugt. Wir haben die erste Staffel gesehen und Mike Colter zum Gespräch in Paris getroffen. (sbg) «Luke Cage ist nur ein Mann, der versucht sich selbst zu finden», beschreibt Mike Colter seinen Charakter. Laut ihm gibt es für einen «Black Superhero» keinen besseren Platz als Harlem. «Malcolm X, Martin Luther King und andere wundervolle Persönlichkeiten prägten diesen Ort; nirgendwo sonst ist afroamerikanische Kultur so konzentriert zu finden.» Seine Selbstfindung startet Luke Cage in einem für Harlem typischen Barber Shop und arbeitet da als bessere Putze. Der ExHäftling, der seine Superkräfte einem sabotierten Experiment in der Haftanstalt zu verdanken hat, versucht das Leben eines normalen Bürgers zu leben. Als aber die Menschen Harlems und Lukes Freunde von dem Schurken Cornell «Cottonmouth» Stokes (Mahershala Ali) und dessen Anhängern bedroht werden, kommt Luke nicht herum, seine Kräfte trotzdem einzusetzen. «Er ist nicht der Typ der wegsieht, wenn normalen Bürgern Unrecht getan wird», meint der 1.91 Meter grosse Felsen

Mike Colter, mit tiefer und ruhiger Stimme – und wir glauben ihm aufs Wort. Je weiter die Geschichte geht, desto klarer wird auch: Das Kryptonit des Unverwundbaren ist Harlem und dessen Bürger. «Er ist nicht unbesiegbar, seine Gegner müssen einfach einfallsreicher sein als bei üblichen Superhelden.» Auch bei Luke Cage ist Einfallsreichtum gefragt, er kann nicht alle Probleme mit seinen Superhelden-Skills lösen. Um seine Ziele zu erreichen, muss Luke auch immer als einfacher Mensch überzeugen. Dieser Umstand verleiht ihm eine Verletzlichkeit und Tiefe wie selten einem Superheldencharakter im MarvelUniversum. «Diese feine Charakterzeichnung ist ein Vorteil des Serienformates. Man hat einfach mehr Zeit, seine Figur zu etablieren», meint Mike Colter dazu – und wir glauben ihm erneut. Regie: Cheo Hodari Coker

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Murder-Mystery

Amanda Knox (Netflix)

Das Gericht hat letztendlich entschieden, dass sie unschuldig ist. Der Grossteil der Weltbevölkerung aber denkt ganz anders über Amanda Knox. Egal, was man von der heute 29-jährigen Amerikanerin halten mag, eines ist sicher: Ihre Verbindung zum Mord an der britischen Studentin Meredith Kercher interessiert uns alle brennend. Die Dokumentation «Amanda Knox» nimmt Sie mit auf eine Zeitreise ins Jahr 2007. Zurück zum Tatort im italienischen Perugia. Zurück zur Polizei, die immer noch davon überzeugt ist, die richtige Täterin erwischt zu haben. Zurück zu den zahlreichen Journalisten, die den Fall medial ausgeschlachtet haben. Zurück zu Amanda Knox, die stets behauptet hat, unschuldig zu sein und doch immer irgendwie schuldig wirkt. Ein spannender, tiefgründiger und aufschlussreicher Film. (kä‫)מּ‬

Regie: Brian McGinn und Rod Blackhurst

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Das Imperium Niflheim und die Nation Lucis stehen im Krieg. Unter dem Vorwand, einen Friedensvertrag aushandeln zu wollen, verscha‫ אַ‬sich das Imperium unmi‫מּ‬elbaren Zutri‫ מּ‬zur Hauptstadt Insomnia und somit auch zum König. Als das Imperium schliesslich die Prinzessin entführt und den König angreiﬞ, bricht das Chaos aus. Nyx Ulric und seine Elitetruppe, genannt Kingsglaive, versuchen nun die Stadt, ihren König und einen magischen Kristall vor dem Imperium zu schützen. Der Computeranimationsfilm überzeugt vor allem durch actionreichen Szenen und wunderschöner Grafik. Man darf aber nicht erwarten, einen tieferen Einblick in die verschiedenen Charaktere zu erhalten. Für Fans der Computerspielreihe «Final Fantasy» löst er allerdings eine schöne Vorfreude aufs Spiel aus, dessen Story nach dem Film nahtlos weitergeht. (mary) Regie: Takeshi Nozue

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Tanz der Zahlen

The Man Who Knew Infinity

(Ascot Elite)

England anno 1913: Ein seltsamer Besuch wird am bedeutenden Trinity College in Cambridge, England angekündigt. Der ungewöhnliche Stargast ist Srinavasa Ramanujan (Dev Patel aus «Slumdog Milionaire»), ein mi‫מּ‬elloses Genie aus dem fernen, kolonialen Indien. Unter den Fi‫מּ‬ichen von Mathematikprofessor G. H. Hardy (brillant: Jeremy Irons) soll Ramanujan seine Geistesblitze als seriöse Formel begründen lernen. Ein schwieriges Vorhaben, für das Dev Patel dank seiner bisherigen Darstellungen des grundehrlichen, naiven Heiligen genau richtig gecastet wurde. «The Man Who Knew Infinity» erzählt mit viel Verständnis für all jene Zuschauer, die in der Schule einen Fensterplatz während Mathi ha‫מּ‬en, die Biografie eines gar nicht so geekigen Mathe-Genies, das begeistern konnte. (itsch)

Regie: Ma‫ מּ‬Brown

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Took the Look

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Pünktlich zur Halloweenzeit versucht «Blair Witch» uns wieder das Fürchten zu lehren. Wir haben uns den dri‫מּ‬en Teil der Reihe angesehen und uns davon für ein passendes Outfit inspirieren lassen. Von Mirjam Rodehacke

Der neue Film «Blair Witch» von 2016 gilt eigentlich als der dri‫מּ‬e Teil der Serie, ist aber inhaltlich wie auch rechtlich als direkter Nachfolger zum Original «The Blair Witch Project» (1999) zu verstehen. Letzteres weil «Book of Shadows: Blair Witch 2» (2000) von den Machern nicht als Teil des fiktiven Universums anerkannt wird, da das originale KreativLED-Taschenlampe Team nicht involviert mit rutschfestem Griff war. von Trustfire, bei Lightinthebox.com, CHF 29.15

Die Macher des neusten Teils verheimlichten den wahren Namen des Projekts bis nach der Uraufführung. So wurde unter dem Fake-Titel «The Woods» gedreht und selbst im Kino mit falschen Plakaten geworben. Dadurch wollten sie sich von möglichen Hass-Kommentaren der eingefleischten Filmfans des Originals re‫מּ‬en, denn schon der erste Nachfolger wurde heﬞig kritisiert.

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Übergangsjacke von JDY, bei Zalando.ch, CHF 44.-

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SEPTEMBER TRENDBAROMETER

Kühl

Die Schauspieler aus dem ersten Teil leiden heute noch unter der Vermarktung von damals. Weil behauptet wurde, die Akteure seien tatsächlich gestorben, blieben die nachfolgenden Jobs selbstverständlich aus. Dafür bekamen die Angehörigen plötzlich Beileidsbekundungen und bis heute sogar noch Kondolenzbriefe. So schlug die ehemalige Hauptfigur Heather Donahue, die eine fiktive Version ihrer selbst mimte, alternativ eine Karriere als Han﬇äuerin für medizinische Zwecke ein. 2012 veröffentlichte sie über diese Erfahrung ein Buch.

Eiskalt

Taschentücher von Kleenex, bei Migros, CHF 5.40

Wir würden im Herbst ja wahnsinnig gerne Strickkleider tragen, nur leider sind die engen Dinger nicht kompatibel mit unserem ständigen Foodbaby.

Seit Monaten sind Flares total im Trend und trotzdem haben wir uns noch immer nicht an diesen Anblick gewöhnt.

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Gefroren

Campingkocher von Yukatana, bei Electronic-star.ch, CHF 65.95

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Heiss So sieht's also aus, wenn Goths Sport machen: Die «Fenty»Kollektion von Rihanna und Puma gibt's jetzt auf Zalando.

Lippenstiﬞ «Hang Up» von MAC, bei Marionnaud, CHF 28.-

Schlafsack «Trail Light» bei Campz.ch, CHF 19.90

CHF 544.- für ein Paar Sneaker ist zwar nicht gerade wenig, aber dieses Modell von Dolce & Gabbana ist es wert.

Lauwarm

Regie und Darsteller haben bei jedem der Filme gewechselt, die Storyline, um die sagenumwobene Blair Witch, aber bleibt. Im Gegensatz zum zweiten Teil blieb «Blair Witch», wie auch die Originalversion, dem Found-Footage-Prinzip hingegen während des gesamten Streifens treu.

Unser Must-have des Monats: Der Strike-Ring von Moss Copenhagen ist einfach nur schön.

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Eine moderne Ausrüstung und ein paar krasse Effekte können noch lange keine langweilige Story re‫מּ‬en – das lehrt uns «Blair Witch». Klar ist ein Mix aus quasi GoPro's und Handkameras interessant zu verfolgen, allerdings haben sich die Macher wohl zu sehr darauf verlassen. Die Storyline erinnert stark an den ersten Teil, wenn auch etwas mehr verwirrte Leute aufeinander treffen. Plötzlich ist der Wald jedoch ein eigener, sich wehrender Organismus und die Hexe von Blair eine Mischung zwischen Oompa Loompa in Stofffetzen und langgezogenem Alien. Wir vergeben 3 von 10 Sternen. Strickmütze -> «Blair Witch» läuﬞ ab jetzt von Polo Ralph Lauren, im Kino bei Zalando.ch, CHF 55.-

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Liebes ASOS, mit diesem Rüschenscheiss um die Hüften werden Jogginghosen auch nicht salonfähiger.

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Für all die erwähnten Probleme gibt es aber auch Lösungen. Sei es Bartöl, um die Haare geschmeidig zu machen, oder Lotion für die trockene Haut unter dem Gebüsch. Scheren, Kämme und Rasierklingen helfen beim im-Zaum-halten, während die Wahl des richtigen Rasierschaums für Glattgesichter wichtig ist. Wer keine Lust auf Youtube-Tutorials von Hipster-Buben hat, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als sich an ihrem eigenen Bartwuchs aufzugeilen, kann auch die Dienste von Brooklyn Soap Company in Anspruch nehmen. Einzelne Produkte oder sogar ganze Bartkits gibt's dort nämlich zu kaufen, idiotensicher und kinderleicht. Und wer sich doch mit der Bartpflege intensiver auseinandersetzen möchte, findet im Blog auf Brooklynsoap.de hilfreiche Artikel und Tipps – natürlich immer mit den passenden Produkten dazu.

Brooklyn Soap Company

â Die Produkte gibt's sowohl online unter Brooklynsoap.de, sowie in vielen Stores in der Schweiz, zum Beispiel bei BIG oder Kitchener.

Des Hips�rs �ebs�s Acces�oire

Wer einen Bart trägt, weiss: So einfach ist die Pflege des guten Stücks eben nicht, wie immer alle behaupten. Vor allem nicht, wenn das Gestrüpp im Gesicht gestriegelt und hübsch aussehen soll. Hilfe bietet die Brooklyn Soap Company, die dem bärtigen Geschlecht die nötige Grundaussta‫מּ‬ung liefert. von Katinka Templeton

So sehr sie auch manchen von Ihnen auf die Nerven gehen – Hipster haben uns eines mit Sicherheit gelernt: Ein gepflegter Bart ist ein wunderhübsches Accessoire für einen Mann. Die Betonung liegt aber auf gepflegt. Das männliche Geschlecht weiss spätestens seit dem Spriessen des ersten Barthaares, dass so ein Gesichtsflaum ganz schön anstrengend werden kann. Manchmal juckt die Haut wie verrückt, dann schuppt sie und hinter-

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lässt kleine Schneelandschaften am Shirt, wenn man kratzt. Oder der Bart wächst, wie es ihm gefällt, und mancherorts stehen sie ab, diese verdammten Borsten, die sich einfach nicht an eine vordefinierte Wuchsrichtung halten wollen. Und natürlich gibt es dann noch die Sorte Mann, bei der dieser Bartwuchs nur bis zu einer gewissen Prozentanzahl klappen will, was für kahle Stellen im Gesicht sorgt.

Bes���o�s��Dres��� �i� �ar�as�ian ��i�o� Liebe Kim, lange hast Du alles richtig gemacht. Dezente Stylings, die die Kurven perfekt in Szene gesetzt haben. Nude-Töne dominierten deinen Look und haben deinen Teint zur Geltung gebracht. Wir waren wirklich stolz. Doch was zur Hölle ist jetzt los? Seit einigen Wochen geht es plötzlich steil bergab. Darum hier ein paar Tipps, sodass dich Anna Wintour auch in Zukunﬞ noch zum Brunch einlädt. (zeter)

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h dies reinge sofort 1 «Comin und das 9 Teil hie zu ku ist7O E See-Through ist kein MustHave. Wirklich nicht. Vor allem dann nicht, wenn man die Nippel ohnehin schon in einem Sextape gesehen hat.

Auch durchsichtige Stiefel machen das Ganze nicht besser. Im Gegenteil, es sieht aus wie eingeschweisste Bratwürste.

Metallic-Optik ging noch nie. Also wirklich nie. Es war selbst in den Achtzigern eine Katastrophe.

Kuschelfinken werden zuhause getragen. Und draussen höchstens dann, wenn man verkatert an den Kiosk Zigare‫מּ‬en kaufen gehen muss. Imfall.

Und nochmal zum Thema SeeThrough, es liegt uns nämlich wirklich am Herzen: Bi‫מּ‬e nur in Massen zu geniessen und nicht bei jedem go‫מּ‬verdammten Outfit. Danke.

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Beim Anblick dieses Fotos stellen wir uns drei Fragen: 1. Wer hat der wunderhübschen Rita Ora zu diesem, ähm, Kleid (?) geraten? 2. Wer hat ihr reingeholfen? Und 3. Darf man diese Personen bi‫מּ‬e sofort und in hohem Bogen rausschmeissen? Die 100 «Coming Home»-Sängerin liebt es, wenig Stoff zu tragen und das auch meist in knallbunten Farben – aber dieses 95 Teil hier ist eine Reizüberflutung der Extraklasse. Es ist zu kurz. Es hat zu viele Fischernetze und Knoten. Es Idastrasse 28, 8003 Zürich ist75 Orange. Kurzum: Nackt wäre besser gewesen. zu Gast bei Martina Zünd Einziges Trostpflaster ist, dass die Schuhe Kleiderschrank 2.0 und die Clutch dazu passen. (zeter) 25

Do – Fr: 13 – 19 Uhr Sa: 11 – 16 Uhr

Einzelverleih 1 Stück für 1 Woche ab CHF 25.Monatsabo 5 Stücke 1 Monat ab CHF 55.-

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REVIEWS

Den Soundtrack von RCKSTR #139 hören: rocktar.ch/spotify ALTERNATIVE ELECTRONICA

INDIE POP

URBAN HEAVY

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STRANDGITARREN

The Ocean Party Restless (Spunk)

INDIE-FOLK

Bon Iver 22, A Million (Jagjaguwar/Irascible)

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«22, A Million» eröffnet hypnotisierend: Fast unnatürlich hoch steigt Justin Vernons Stimme mit «It might be over soon» ein und geht damit unter die Haut. Aber nur ganz kurz, denn das dritte Studioalbum dauert gerade mal etwas über 30 Minuten. (raf)

sich geschickt mit dem elektronischen Hintergrund, das Vogelgezwitscher auf «21 M ♢♢ N WATER» verwebt mühelos mit den Drums.

30 Minuten Bon-Iver-Mucke, die sich teils fremd anhört, in eine neue Richtung drängt, zwar Bekanntes aufnimmt und sich gleichzeitig vom Alten verabschiedet. Mit dem Opener «22 (OVER S∞∞N)» beginnt die Platte dennoch familiär und auch das vorab releaste «33 GOD» setzt auf bekannte Töne. Klagende Klänge und hinreissende Bläser treffen aber auch da schon auf das Unbekannte: Justin Vernons Stimme effektvoll verzerrt tönt neu. Aber immer noch zum Zerreissen zart und verletzlich. Die modulierten Vocals ziehen sich durch «22, A Million» und ergänzen sich mit den minutiös aufgebauten Tracks, die simpel scheinen, aber pedantischer nicht sein könnten, eine Eigenschaft, die Vernon seit jeher verinnerlicht hat. Jede Harmonie stimmt. Der Aufbau immer akkurat und stimmig, von Anfang bis Ende durchdacht und nichts ist hier dem Zufall überlassen. Das subtile Banjo auf «____45_____» vereinheitlicht

«22, A Million» mag schnell gehört sein, braucht aber deutlich länger um zu sacken. Es muss an einen heranwachsen und ist definitiv kein Instant-Hit, wie es das Debüt «For Emma, Forever Ago» 2008 das war. Der neue Longplayer ist weniger gross und vor allem sind Brillianz und Emotion, die die Platte mit sich bringt, subtiler verpackt. Bon Iver erweitert seine Klangpalette und synthetisiert seine organischen Töne. Die für ihn typische Glätte in seiner Stimme, weicht Brüchen und Mängel, welche verantwortlich sind für ein wahrlich vollkommenes Werk, zukunftsweisend, die alte Zerbrechlichkeit umarmend und vor allen Dingen herzerwärmend. Für Fans von: Beirut, The Tallest Man On Earth, José Gonzàlez Live: 25.01. Samsung Hall (Zürich)

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Wir verlosen 2x2 Tickets. Mitmachen unter Rckstr.ch/win.

Sind The Ocean Party vom Teufel besessen? 6 Bandmitglieder, die in den letzten ungefähr 6 Jahren ganze 6 Studioplatten hervorgebracht haben – 666! Tatsächlich klingt auch das neue Album so, als hätten sich die Aussies mal wieder grosszügig am teuflischen Kraut bedient. Doch sie scheinen es besser zu vertragen als früher, «Restless» wirkt so klar wie kein Release vor ihm. Trotzdem sollte die Gruppe vielleicht mal kurz Pause machen und ihre Werke kritisch hören, damit auf dem nächsten Longplayer weniger nervige Füller wie «Pressure» und mehr Gitarrenschätze wie «Back Bar» landen. (shy) Für Fans von: Foxygen, Real Estate, Mac DeMarco

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FUNK'N'ROLL

Two Door Cinema Club

Gameshow

(Parlophone/Warner)

«Beacon» gefiel, weil es ähnlich wie «Tourist History» klang, aber eben nicht zu ähnlich. Wenn sich Two Door Cinema Club jedoch ein weiteres Mal mehr oder weniger wiederholt hätten, wäre es kritisch geworden. Darum – und weil sich die irische Band, die vor zwei Jahren kurz vor der Auflösung stand, wieder zusammenraufte und neue Inspiration fand – klingt «Gameshow» kein bisschen wie die beiden bisherigen Platten; auch nach dem zweiten oder zehnten Durchgang nicht. Und das ist grossartig: «Fever» tönt wie Prince in den Ferien, der Titelsong würde auch We Have Band gut stehen und beim Closer «Je Viens De La» dürften die Scissor Sisters (!) grün vor Neid werden. (shy)

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Für Fans von: Django Django, Passion Pit, David Bowie

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Live: 20.2. Samsung Hall (Zürich)

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Boxed In

Fritz Kalkbrenner

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DIVERSYNTHÄT

TALFAHRTSHOUSE

Melt

Grand Départ (Suol)

Warum genau Fritz Kalkbrenner sein neues Album «Grand Départ» nannte, ist uns nicht ganz klar. Klar ist allerdings, dass der Name (zu Deutsch «Grosse Abfahrt») ziemlich passend für das Dargebotene ist, denn Höhenflüge sind auf den insgesamt 13 Track selten. Ausser der Vorab-Single «In This Game» kann kein Song mit Gesang restlos überzeugen. Die ganz grossen Hymnen fehlen leider ganz. Dafür glänzen mit «Juneau» und «Cerulean» zwei rein instrumentale Stücke und retten die Platte halbwegs vor der grossen Abfahrt. (sbg) Für Fans von: Paul Kalkbrenner, Oliver Koletzki, Lexy & K-Paul

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INDIETRONIC-POP

The Notwist

Superheroes, Ghostvillains + Stuff (Burger Records/Top Notch/Irascible)

Die Fans schrien jahrelang nach einem LiveAlbum, nun haben The Notwist endlich auf die klagenden Rufe geantwortet. «Superheroes, Ghostvillains + Stuff» bringt in 16 Songs den Hörer zurück an einen kalten Dezemberabend im UT Connewitz und führt mit grossartigen Aufnahmen und gewohnt charmant durch bald drei Jahrzehnte kreativen Schaffens des oberbayrischen Trios, das seit 2014 ohne Martin «Acid Pauli» Gretschmann unterwegs ist. Nur selbst dabei sein ist besser, aber das können Sie ja nächsten Februar nachholen. (vlct)

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Für Fans von: Lali Puna, múm, Efterklang Live: 2.2.17 Rote Fabrik (Zürich)

(Nettwerk/Soulfood/Believe Digital) War die Tanzmusik auf dem letztjährigen, selbsternannten Debüt dem Namen entsprechend tatsächlich noch Boxed In, hat Bandleader und -hirn Oli Bayston diese Kiste für «Melt» geöffnet und lässt den treibenden Rhythmen nun richtig viel Raum. Die Melancholie des Erstlings hat der Londoner beibehalten, gestaltet sie mit wummernden Synthies, überraschenden Effektspielereien und mutigerem Gesang aber abwechslungsreicher – im Fall von «Shadowboxing» sogar meisterhaft poppig und mit den housigen Singles «Forget» und «Jist» sehr clubtauglich. (shy) Für Fans von: Hot Chip, We Have Band, James Yuill

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Take Control

Hat «The Voice UK» Ricky Wilson weich gemacht? Von «Ruby» oder «I Predict A Riot» keine Spur mehr, stattdessen hören sich die elf Songs auf dem neuen Album der Kaiser Chiefs eher wie der Soundtrack für einen Kindergeburtstag an. Stellen Sie sich Kids vor, die Hand in Hand im Kreis tanzen – in etwa so fühlt sich «Stay Together» an. Zudem können die Briten ihren Titel als Indie-Rock-Band bald abgeben. Für das kindliche Element sind nämlich die rockigen Gitarren grösstenteils SynthieElementen und Keyboard-Parts gewichen. (kss) Für Fans von: Kindergeburtstagen, Bloc Party, Klaxons

Für Fans von: Blood Red Shoes, Royal Blood, Pulled Apart By Horses

Stay Together

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Sportfreunde Stiller

POLIca

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montag 17.10.16

KeLvIn JOneS

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dienstag 18.10.16

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dienstag 22.11.16 / live im klaus (langstr. 112)!

PreOccuPaTIOnS freitag 18.11.16

InvIvaS

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samstag 3.12.16

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(Vertigo)

dienstag 6.12.16

Die Sporties sind zurück und erfreuen mit der ersten Single «Raus in den Rausch» die Sportfreunde-Fans. Single sowie Album scheinen völlig zugeschnitten auf diese treue Anhängerschaft. Die Texte, wie immer selbstkritisch, humorvoll und nachdenklich, machen immer noch Spass und die eingängigen Refrains animieren zum Mitsingen. Ganz gross ist «Keith & Lemmy», «Rotweinflaschengrün» und «Auf Jubel gebaut». Neue Fans 25 gewinnen Sportfreunde Stiller damit nicht, aber sie verlieren auch keine alten. (sbg) 75

Live: 12.01.17 V olkshaus (Basel), 14.01.17 Kaufleuten (Zürich) 0

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ShanTeL & BucOvIna cLuB OrKeSTar D

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Für Fans von: Wir sind Helden, Jennifer Rostock, Clueso 5

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dienstag 11.10.16 «ZKB special»

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INDIE-DEUTSCHROCK

Sturm & Stille

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montag 7.11.16 «ZKB special»

(Universal Music)

Dass es sich bei den Slaves um zwei Trotzköpfe handelt, haben wir spätestens nach dem Zweitling «Are You Satisfied?» begriffen. Und auch auf ihrer neuen Scheibe «Take Control» behält der Zweier seinen spuckenden Garage-Punk, den uns in die Knie zwingenden britischen Akzent, sowie seine banal-direkten Texte bei. Was uns bis und mit «People That You Meet» a uch regelrecht aus den Socken pustet, verirrt sich für fünf Songs irgendwo im elektronischen Untergrund, bevor mit dem Schlusstrack «Same Again» dann wieder die alte Schiene aufgenommen wird. Nicht schlecht, aber schade. (hut)

(Long Branch Records/MV)

Fu Manchu

KaTe TeMPeST

Slaves

Kaiser Chiefs

montag 10.10.16

sonntag 6.11.16

GARAGEN-PUNK

LAMO DANCE POP

live!

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REVIEWS

DREAM-POP

Warpaint

Heads Up

(Rough Trade)

NU METAL

Korn

The Serenity Of Suffering (Roadrunner Records/Warner Music)

Neben Marty McFly reisen auch immer gerne Künstler zurück in die Vergangenheit, um zu ihren Wurzeln zurückzufinden. Und obwohl Die-Hard-Fans Veränderung per se ein Dorn im Auge ist, nehmen Korn auf «The Serenity Of Suffering» einen Anlauf, den Bogen zu 1996 zu spannen. (pat) Als Korn 2010 mit dem Album «Korn III: Remember Who You Are» einen Schritt zurück zu ihrem Erfolgsalbum «Life Is Peachy» aus dem Jahre 1996 wagten, fragte man sich, wie dies zu deuten sei. Rein vom Titel her hätte das geheissen, die sechs Alben dazwischen würden gekonnt ignoriert und aus der Bandhistory verbannt. Die Verwirrung war komplett, als dann nur ein Jahr später das Dub-Step-Album «The Path Of Totality» erschien. Vom Schritt zurück zur kompletten Neuerfindung? Korn hingen irgendwo im luftleeren Raum und man hatte das Gefühl, die Band sei auf massiver Identitätssuche. Die Identität wurde nur teilweise mit der Rückkehr von Gitarrist Brian «Head» Welch und «The Paradigm Shift» gefunden.

Mit dem brandneuen Album schlagen Korn mit den wohl härtesten Songs seit Langem, die perfekte Brücke zu Kultalben wie «Life Is Peachy» und dem Debüt. Fieldys Bass bringt die Lautsprecher zum bersten und Jonathan Davis schreit, als gäbe es kein Morgen mehr.

Auf einen prominenten Gast darf man sich ebenso freuen. Auf dem Song «A Different World» leiht niemand geringerer als Corey Taylor der Band seine Stimme, mit der beinahe ein Härtegrad a la Slipknot erreicht wird. Ob das 20 Jahre nach dem Grosserfolg noch jemanden interessiert bleibt abzuwarten. Authentisch sind die elf Songs allemal. Man bekommt nicht das Gefühl, als hätte man die Vibes von damals recyclet und probiert nochmals, was schon einmal funktioniert hat. Nein, diese Vibes von damals sind schlichtweg wieder da. Und wer Korn diesen Sommer live Back to the Roots erleben durfte weiss, die fünf Jungs erleben Seit der Wiedervereinigung mit «Head» bekam gerade ihren zweiten Frühling und sind so der geneigte Fan hautnah mit, wie das einstweilebendig wie schon lange nicht mehr. lige Riff-Monster Korn wieder zum Leben erwachte. Unglaubliche, energiegeladene LiveShows liessen erahnen, wozu die Bakersfielder Für Fans von: Deftones, Limp Bizkit, Slipknot im Jahr 2016 in der Lage zu sein schienen.

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HARD-ROCK

Giraffe Tongue Orchestra

Broken Lines

(Party Smasher Inc. / Cooking Vinyl)

Eine Band, die aus Mitgliedern von The Dillinger Escape Plan, Mastodon, Alice In Chains und The Mars Volta besteht, kann ja nur ein überragendes Album abliefern, oder? Im Vergleich zu anderen Supergroups, die momentan wie Pilze aus dem Boden schiessen, blitzen im Sound von Giraffe Tongue Orchestra eindeutig die Einflüsse und die Herkunft der einzelnen Mitglieder durch. «Broken Lines» überzeugt deswegen mit komplizierten Gitarrenriffs, eingängigen Melodien und einer angemessenen Härte . Warum wurde diese Gruppe nicht schon früher gegründet? (vlct) Für Fans von: Nine Inch Nails, Pearl Jam und den Bands der jeweiligen Mitglieder

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Es ist Freitagnacht, eigentlich schon mehr Samstagmorgen, es dämmert, die Stadt kommt langsam wieder in Fahrt, doch man selbst tanzt immer noch in den Clubs, klammert sich müde an die letzten Überreste einer legendären Nacht. Genauso klingt das dritte und wahrscheinlich beste Album des L.A.-Quartetts Warpaint. Spärlicher, atmosphärischer Art-Rock, der auf «Heads Up» die Düsterheit gegen verträumte Pop-Melodien eingetauscht hat, ohne dabei am richtigen Mass an Intimität und Distanziertheit eingebüsst zu haben. Schöner klang Müdigkeit noch nie. (vug) Für Fans von: Beach House, TEEN, Lower Dens

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FRENCH-HOUSE

Mr. Oizo All Wet

(Ed Banger Records)

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Quentin Dupieux aka Mr. Oizo (übrigens Monsieur Oizo und nicht Mister Oizo) hatte in den letzten Jahren einen unglaublich Musikund Film-Output, was man leider auch an seiner neusten LP «All Wet» merkt. Neben einigen wirklich grossartigen Tracks wirken andere – trotz guter Ansätze – unfertig und lassen den Hörer unbefriedigt zurück. Ein paar Wochen zusätzliche Arbeit hätte dem Album deshalb durchaus gut getan – da können leider auch die teilweise gelungenen Features nicht darüber hinweg täuschen. (vlct) Für Fans von: Boys Noize, Justice, Busy P.

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OKTOBER

WUMMER&B

TRAP-RAP

Frank Ocean

Mykki Blanco

Blonde

Mykki

(Boys Don't Cry/Universal)

(Dogfood Music Group)

Frank Ocean besitzt die Frechheit, uns vier Jahre lang auf sein zweites Studioalbum warten zu lassen und sich dann trotzig mit «Blonde» vor uns aufzubauen, dieser überlangen Platte, die von einem verlangt, dass man sich während einer Stunde voll und ganz auf sie konzentriert und alles andere vergisst – im Zeitalter von Spotify eine geradezu absurde Forderung. Und doch: Wer sich die Zeit nimmt und den kleinen Schock verdaut, dass der komplexe Vorgänger «Channel Orange» im Vergleich so richtig zugänglich erscheint, wird dem Amerikaner danach voller Dankbarkeit um den Hals fallen wollen. (shy) Für Fans von: Ghostpoet, James Blake, Miguel

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BEACHY FOLK-POP

Lewis Del Mar

Lewis Del Mar

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Pixies

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Für Fans von: Ben Howard, The National, Villagers

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Täglich neue Alben und EPs auf rockstar.ch

(Mouthwatering/Godbrain/ Believe Digital) «Wrapped In Air»? Nö, das Debütalbum von True wurde viel eher in wabernde Synthesizer, souligen R&B und wohlige Sexyness gepackt. Wenn Sängerin Dani Sarda einem ins Ohr haucht und im Hintergrund die MischpultFrickeleien von Rico Baumann knistern, dann kribbelt es am ganzen Körper. Und gerade, wenn es langsam genug des Räkelns im atmosphärischen Soundbett ist, schickt einen das Berner Duo mit «The Difference» kurz auf die Tanzfläche, bevor es bei «Kiss Me» so wunderbar kitschig wird, dass man sich spätestens in diesem Moment heftigst in diese Platte verknallt. (shy)

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Für Fans von: FKA twigs, AlunaGeorge, NAO

Live: 14.10. Stall 6 (Zürich), 15.10. Dachstock (Bern), 29.10. Victoria (Zug), 4.11. Orient (Schaffhausen)

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Wrapped In Air

Studioalbum Nummer sechs und das zweite seit ihrer Wiedervereinigung und dem Ausstieg von Kim Deal. Geändert hat sich dabei nicht viel, man merkt jedoch, dass die Pixies ihre eigene Formel gefunden haben und sich in dieser Rolle wohl fühlen. «Head Carrier» ist somit keine wirkliche 100 Überraschung, kommt dafür aber mit einer umso grösseren Portion Selbstvertrauen daher, 95wodurch ein wirklich solides Album entsteht, dass auch nach mehrmaligem Durchhören 75keineswegs verleidet. (vlct)

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Die Wangen sind immer noch nass vom letztjährigen Debütalbum «White Water» und nun sorgen The Slow Show bereits für den nächsten Dammbruch. Diesmal schwingt in den tieftraurigen, bedächtigen Kompositionen des Manchester-Fünfers allerdings etwas mehr Hoffnung mit: «Brawling Tonight» lässt die Tränen nur so kullern, «Last Man Standing» trocknet sie daraufhin und zu «Breaks Today» im Anschluss wird die Nase hochgezogen und erleichtert gelächelt. Die zweite Platte macht nur wenig neu, erweitert den Song-Katalog der Band aber trotzdem um zehn Songs, die sich rasch als absolut notwendig erweisen. (shy)

True

(Pixiesmusic / PIAS)

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The Slow Show

SYNTHIE-SOUL

Head Carrier

Live: 18.11. Auditorium Stravinski (Montreux)

HERBSTMUSIK

21.11. Plaza (Zürich), 22.11. Bad Bonn (Düdingen FR)

INDIE-ROCK

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(Haldern Pop/Rough Trade)

Wer mit seiner Debüt-Single innert fünf Tagen von null auf 100 im Musikbusiness durchstartet, der kann was. Und wer dann mit der selbstbetitelten Debüt-Platte noch locker nachdoppeln kann, der weiss schlicht wie's geht: Lewis Del Mar vereinen gefühlvollen Folk-Pop mit experimentellen Off-Beats und exotischen Drums. Dabei klingen sie auf «Painting (Masterpiece)» mal kuschlig-verliebt, ein andermal aufmüpfig wie auf «14 Faces» oder «H.D.L.» und mit «Loud(y)» kommen sie gar etwas provokant daher. Eine Mischung, bei der unser Musikherzchen vor Freude gerne mal einen Schlag aussetzt. (hut)

Für Fans von: Violent Femmes, The Lemonheads, Teenage Fanclub

Für Fans von: Zebra Katz, Azealia Banks, Cakes da Killa

Dream Darling

(Sony Music)

Für Fans von: Beach Baby, Owen Rabbit, Bishop Briggs

Aggressiv, sexy, berauschend und vor allem provokant: So kommt Mykki Blanco daher. Das weibliche Alter Ego des New Yorkers Michael David Quattlebaum Jr. stachelt auf, bevor sie überhaupt den Mund aufmacht und tut dies erst recht, wenn sie über Themen wie ihren Status HIV positiv, Flüchtlingskrisen und Geschlechterrollen rappt. «Mykki» verpackt die Ernsthaftigkeit der Lyrics mit zugänglichem Rap, Mainstream-tauglich aber nicht Charts-anbiedernd und schafft damit ein bewusst ehrliches und tiefgründiges Debüt. (raf)

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THE PIRATES

MUSICBAR & RESTAURANT HINWIL WWW.THEPIRATES.CH 03.10.2016 18:27:17

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EP

neue s (Carolina Records)

Fake Palms Heavy Paranoia

(Buzz Records)

Fake Palms machen ja eigentlich sowas wie Dreampop, nur spielen sie den mit einer Garage-Punk-Aggression, dass man dazu ganz sicher nicht kuscheln will. Musik, die am besten klingt, wenn man sie in fast schon ungesund hohen Dezibelbereichen hört. Mal fuzzy, mal grungy, aber auf jeden Fall bombastisch. Genauso startet auch die neue EP «Heavy Paranoia»: Eingängige Popmelodien, heisse Gitarrenlinien kombiniert mit einer Extraportion Punk und fast schon unverständlichen Vocals. Teilweise fragt man sich jedoch, ob die vier Jungs aus Toronto ihre Amps nicht zu sehr überstrapazieren. (vug)

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Für Fans von: Viet Cong, Wand, Protomartyr

SPHERICTRONICA

BASECAMP In Stone

(OWSLA)

Aus Nashville kommt laufend grossartige Musik, das muss man niemandem mehr erklären. Was aber an BASECAMP so eindrücklich ist: Das Trio klingt so überhaupt nicht nach der amerikanischen Stadt, in der sich auch Jack White rumtreibt. Sphärisch, organisch und melancholisch ist der Sound, den die Jungs da raushauen. Der Titeltrack der EP ist gleichzeitig auch der stärkste: Einnehmende Vocals und ein Beat, der sich irgendwo zwischen Electronica und R'n'B einpendelt. Aber auch Songs wie «The Hunter» oder «Reap» zeigen: Nashville kann auch anders! (kätt) Für Fans von: Elias, James Blake, Laskaar Live: 29.11. Stall 6 (Zürich)

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Amerika hat genug von Donald Trump. Naja, immerhin ein Teil davon. Den perfekten Soundtrack zur Anti-Trump-Kampagne liefert eine Supergroup, die sich seit Dekaden politisch engagiert: Das Musikgerüst von Rage Against The Machine, angeführt durch Chuck D (Public Enemy) und B-Real (Cypress Hill). Auf der EP findet sich mit dem Titeltrack zwar nur ein neuer Song, aber die Neuversion vom PublicEnemy-Hit «Prophets Of Rage» und die Live-Versionen von «Killing In The Name», «Shut Em Down» und dem textlich angepassten Beastie Boys Song «No Sleep Til Cleveland» könnten aktueller nicht sein. (pat)

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Für Fans von: Rage Against The Machine, Public Enemy, Cypress Hill

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Für Fans von: Beach Fossils, Craft Spells, Melody's Echo Chamber

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Alben und EPs anhören. rckstr.ch

SOUL-FOULK

Fil Bo Riva If You're Right, It's Alright

(PIAS/Recording Germany)

SINGLES

The Party Is Over

INDIE-DANCE ALTERNATIVE SONGS

Prophets Of Rage

Wenn man Musik als «transportierbar» beschreiben könnte, so wäre die perfekte Platte dazu die DebütEP der Australierin Hazel English. Schon beim Opening- und Titeltrack «Never Going Home» fühlt man sich, als wäre man an einem Ort, wo Zeit und Probleme nicht existieren. Genau das wollte die 25-jährige SingerSongwriterin auch erreichen, schliesslich geht's bei dem Track um ihren Runaway-Trip von Australien nach Kalifornien. Eine EP voll verträumter Beach-Pop-Songs und Hazels zuckersüssdiffuser Stimme, die in einem die Sehnsucht nach Übersee wecken – aber auch nicht mehr. (vug)

iTunes

METAL-RAP

Spotify

Never Going Home

(Marathon Artists/House Anxiety)

Billboard

Hazel English

ALBEN

CH-Charts

Woche 39 2016

LO-FI-BEACHWAVE

POST-PUNK-POP

5

Top

Beatport

REVIEWS

1 2 3 4 5

Bonez MC & RAF Camora «Palmen aus Plastik» Nick Cave & The Bad Seeds «Skeleton Tree» Céline Dion «Encore un soir» The Baseballs «Hit Me Baby…» Bastille «Wild World»

1 LP

«Lost on You»

2 Rag'n'Bone Man «Human»

3 DJ Snake «Let Me Love

You (feat. Justin Bieber)»

4 Alvaro Soler «Sofia»

5 Sia «The Greatest (feat. Kendrick Lamar)»

1 DJ Snake

«Let Me Love You»

2 The Chainsmokers «Closer»

3 The Weeknd «Starboy»

4 Major Lazer «Cold Water

(feat. Justin Bieber & MØ)»

5 Sia «The Greatest (feat. Kendrick Lamar)»

1 Twenty One Pilots «Heathens»

2 Bastille

«Good Grief»

3 Green Day

«Bang Bang»

4 Cage The Elephant «Trouble»

5 Bishop Briggs «River»

1 DJ Koze feat. Låpsley «Operator»

2 Joey Negro & Loose Change

«Straight From The Heart»

3 Adam Port & Here Is Why «Tonight»

4 Tensnake

«Freundchen»

5 Annie & Tuff City Kids «Labyrinth»

1

Der 23-jährige Fil Bo Riva wuchs in Italien auf, ging in Irland zur Schule und lebt nun in der deutschen Hauptstadt Berlin. Die Debüt-EP «If You're Right, It's Alright» des Globetrotters ist eine sackstarke Ansammlung authentischer Songs: kurz, knackig, keck! Seine charakteristische, soulig-satte Monsterröhre hat nicht nur Gewalt und Volumen, sondern auch eine wunderbare Klangfarbe. Kombiniert mit Klavier und Gitarre ist sein Sound eine vortreffliche OhrmuschelMassage, die wir nur empfehlen können. (vgn) Für Fans von: AnnenMayKantereit, Milky Chance, Hozier

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9.10. NEO (Zürich)

Ben Caplan

Ben Caplan ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, ein Poet, der bei Kerzenschein mit verschwörerischem Blick Geheimnisse raunt. Ein Charmeur, der seine Zuhörer mit schönen Worten umschmeichelt. Ein Entertainer, der das Publikum fest im Griff hat. Ein Wirrkopf mit tausend Ideen, ein wandelbarer Tausendsassa. Betritt der Bärtige die Bühne, so wird der Raum sogleich von einem rauen Gefühl der Freiheit ergriffen. Es macht Spass zuzuhören, weil man nie weiss, was im nächsten Takt passiert. Mal schwillt die Stimme mächtig und hell an, dann zieht sie sich wieder in dunkle Tiefen zurück, ohne dabei an Präsenz zu verlieren. Ben Caplan kann brüllen, säuseln, summen, trällern, flüstern und knarzen und das alles mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Überzeugen Sie sich selbst von dem voluminösen Bart und der atemberaubenden Stimme am 9. Oktober im Zürcher NEO. (vgn) -> Wir verlosen 2x2 Tickets für die Show. Mitmachen unter Rckstr.ch/win.

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9.10. Exil (Zürich)

Dune Rats

Die Zeiten, in denen dahergelaufene Schrammelbands bei Plattenfirmen mit maximal drei Akkorden und wahlweise Die-Welt-ist-toll- oder DieWelt-ist-im-Arsch-Anekdoten im Portfolio offene Türen einrennen konnten, sind längst vorbei. Heutzutage müssen die Bands einiges mehr an technischem Know-How in die Waagschale werfen, um der immer schnelleren Musikbranche gerecht zu werden. Nur noch selten schicken Labels Bands ins Rennen, bei denen sauber getroffene Töne und detailverliebte Arrangements eher zweitrangig sind, dafür der Spass und Freude an der Musik an erster Stelle stehen. Die Dune Rats aus Australien sind so eine Band. Songzeilen wie «Dalai Lama, Big Banana, Marijuana» sollten alles Wichtige erklären. Doch dafür gibt's auf der Bühne einen wilden Mix aus Indie-Rock und Surf-Punk. An Konzerten bringen die Australier noch jedes tanzresistente Füssli in Bewegung. (vgn) -> Wir verlosen 2x2 Tickets für diese Show. Mitmachen unter Rckstr.ch/win.

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18.10. Rote Fabrik (Zürich)

White Denim

Lange hat's gedauert, bis sich die Jungs von White Denim mit «D» endlich ihren Weg aus dem Urwald unbekannter Newcomer-Bands schlagen konnten. Seither werden die Texaner gar in einem Schnauf mit Namen wie The Black Keys oder auch Jack White genannt und dürfen stolz eine stetig wachsende Fangemeinde um sich scharen. Was lange ohne genretechnische Heimat daherkam, konnten White Denim auf ihrem fünften Studioalbum «Corsicana Lemo-nade» endlich festnageln: Mit melodischem Retro-Seventies-Rock lassen sie unsere Köpfe nicken und unsere Beine schwingen und sorgen damit für ausgelassene Stimmung bis ins hinterste Eck des Konzertsaals. Mittlerweile ist der Vierer bereits mit seinem sechsten Studioalbum «Stiff» unterwegs und lässt es sich nicht nehmen, auch hierzulande für eine dampfende Location zu sorgen. (hut) -> Wir verlosen 2x2 Tickets für die Show. Mitmachen unter Rckstr.ch/win.

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28.10. X-Tra (Zürich)

Bear's Den

13 OCT 2016 | ZÜRICH, X-TRA

THE CHAINSMOKERS

Schon vor vier Jahren spielte das Folk- und IndieTrio im Vorprogramm von Mumford & Sons, während sie bei uns noch keine Sau kannte. Seit der Veröffentlichung ihrer neusten Scheibe «Red Earth & Pouring Rain» hat zum Glück auch die Schweizer Musikhörerschaft begriffen, dass die Musik der Engländer in jedes CD-Regal gehört. Und das nicht nur wegen der sehr angenehmen Stimmen der zwei Herren – der Bear's-Den-Sound zeichnet sich durch eine wunderbar schöne Melancholie aus, in der man davonschweben und träumen kann. Live geht das übrigens noch viel besser als ab Band, ins X-Tra zu pilgern lohnt sich also – auch wegen dem Support von Matthew And The Atlas. Deren ebenfalls melancholischsphärischen Sound stimmt Sie so gut auf einen Konzert-Abend ein, dass Sie Wind und Wetter sofort vergessen – versprochen. (kss) -> Wir verlosen 2x2 Tickets für das Konzert. Mitmachen unter Rckstr.ch/win.

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Weitere Gigs, die Sie nicht verpassen sollten:

13 OCT 2016 | ZÜRICH, PAPIERSAAL

ROOSEVELT 14 OCT 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

ROYAL REPUBLIC 18 OCT 2016 | ZÜRICH, EXIL

WATSKY 19 OCT 2016 | WINTERTHUR, Z. ARENA

BIFFY CLYRO 19 OCT 2016 | SOLOTHURN, KOFMEHL

OF MICE & MEN 19 OCT 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

NETSKY 20 OCT 2016 | ZÜRICH, EXIL Angel Olsen 27.10. Bogen F (Zürich) All Them Witches 18.10. Mascotte (Zürich) Ben Caplan & The Casual Smokers 9.10. Plaza (Zürich) Benjamin Francis Leftwich 17.10. Eldorado (Zürich) Beaty Heart 15.10. NEO (Zürich) BOY 3.11. KiFF (Aarau)

27. – 29.10, Kaufleuten (Zürich)

Zermatt Unplugged

Dieses Jahr im Oktober findet bereits die zweite Ausgabe vom Zermatt Unplugged Festival im Zürcher Kaufleuten statt. Aussergewöhnlich daran ist, dass - wie der Name eigentlich schon verrät - alle Bands ohne elektrisch verstärkte Instrumente spielen. Dieses Jahr sind wieder ganz besondere Schmuckstücke mit dabei, die sich an der akustischen Spielart erfreuen. Unter anderem die unglaublich talentierte Engländerin Lianne La Havas (Bild), die als Folk- und Soulsängerin bereits auf einer Platte von Prince mit100 schaffen durfte und derzeit ihr zweites, sehr erfolgreiches Album «Blood» veröffentlicht hat. 95 Aber damit ist noch lange nicht Schluss: Auch die gestandenen, altehrwürdigen Indie-Rock-Könige 75 Nada Surf aus New York ehren das Festival am Samstagabend. Neben vielen anderen prächtigen Künstlern gibt's zusätzlich noch unzählige DJs, die 25 nach den Konzerten mit ihren Turntables die Nacht zum Tag wandeln. (vgn) ->5 Wir verlosen je 1x2 Tickets für die Konzerte von Lianne La Havas sowie Nada 0 Surf. Mitmachen unter Rckstr.ch/win.

Clean Bandit 15.10. Plaza (Zürich) Dachs 20.10. Neubad (Luzern) 3 Doors Down 28.10. Eishalle Deutweg (Winterthur)

Roosevelt 13.10. Papiersaal (Zürich)

MEGALOH

Status Quo 15.10. Kaufleuten (Zürich)

FRANK CARTER & T. R.

The Chainsmokers 14.10. Les Docks (Lausanne)

TRAP THEM

The Cure 4.11. St. Jakobshalle (Basel)

SOJA

Tinie Tempah 6.11. X-Tra (Zürich)

MOOP MAMA

Ugly Kid Joe 31.10. Schüür (Luzern)

27 OCT 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

Von Wegen Lisbeth 15.10. Exil (Zürich)

28 OCT 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

21 OCT 2016 | SOLOTHURN, KOFMEHL

24 OCT 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

27 OCT 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

Wild Beasts 23.10. Rote Fabrik (Zürich)

THE MAHONES KONTRA K 29 OCT 2016 | ZÜRICH, PLAZA

LISA HANNIGAN 29 OCT 2016 | ZÜRICH, EXIL

Evelinn Trouble 22.10. Bogen F (Zürich)

Wolfman 4.11. Amboss Rampe (Zürich)

OK KID

Goose 4.11. Konzerthaus Schüür (Luzern)

Yann Tiersen 18.10. Tonhalle (Zürich)

01 NOV 2016 | ZÜRICH, EXIL

01 NOV 2016 | ZÜRICH, KAUFLEUTEN

JAMIE LIDELL LOYLE CARNER 01 NOV 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

Isolation Berlin 27.10. Gonzo (Zürich)

FJØRT

JMSN 22.10. Exil (Zürich)

SEASICK STEVE

Of Mice & Men 19.10. Kulturfabrik Kofmehl (Solothurn) OK Kid 29.10. Exil (Zürich) Red Hot Chili Peppers 5.10. und 6.10. Hallenstadion (Zürich)

02 NOV 2016 | ZÜRICH, KAUFLEUTEN 04 NOV 2016 | WINTERTHUR, ZIELBAU ARENA

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PASSENGER

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04 NOV 2016 | SOLOTHURN, KOFMEHL

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PIERCE THE VEIL 06 NOV 2016 | ZÜRICH, MASCOTTE

KATE TEMPEST

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07 NOV 2016 | ZÜRICH, X-TRA

CRYSTAL FIGHTERS

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09 NOV 2016 | ZÜRICH, EXIL

TOMMY CASH OKTOBER 2016 | # 139 | RCKSTR MAG.

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20 OCT 2016 | ZÜRICH, DYNAMO

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MORE SHOWS: MAINLANDMUSIC.COM TICKETS: STARTICKET.CH 03.10.2016 18:27:34


Weitere Partys, die Sie bereuen werden, wenn Sie sie nicht gefeiert haben:

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7.10. Zukunft (Zürich)

Jimi Jules' Equinox Albumtaufe mit Jimi Jules

8.10. Hinterhof (Basel)

Thomas Melchior

mit Thomas Melchior, Timnah Sommerfeldt, Nik Frankenberg 14.10. Kauz (Zürich)

Ararat Masis

mit Ararat Masis, Hraach, Rafaele Castiglione 15.10. Hive (Zürich)

Miteinander ins Hive

mit Marvin & Guy, Mauel Fischer, Pablo Einzig, Edward Ean 15.10. Kaufleuten (Zürich)

Future Is Now

mit Roman Flügel, Adriatique, Kalabrese, Sentiment 21.10. Sommercasino (Basel)

Unsere Seele den Beats – unsere Leiber dem Bass mit DJs Uncle ED, Spif, Tomi 21.10. Dachstock Reitschule (Bern)

Reitschule Fest 2016 mit Bombino, Xixa, Praed

22.10. Avo Session (Basel)

Baloise Session

mit Jeff Beck, Sivert, Hoyem 22.10. Zukunft (Zürich)

Moon B Live

mit Moon B, John Player, Mildred Guy 22.10. Helvetiaplatz (Zürich)

Zürich Pub Crawl

mit 3 Bars und einem Club – Eintritt und Shots inklusive 28.10. Nordstern (Basel)

Karo‫מּ‬e

mit DJs Karotte, Michel Sacher, Torn, Adrian Bermudez 28.10. Supermarket (Zürich)

Terrazzza

mit Apollonia, Chris Carrier, Alci 29.10. Kiste (Baden)

5 Jahre Kiste

mit Kellerkind, Matija, Nici Faerber 29.10. Restaurant Hirscheneck (Basel)

Nacht

mit Kangding Ray, Gomorra, Lila Hart 29.10. Exil (Zürich)

Trippy

mit Big Daddy, No Lav, Rollin Bee

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PARTYS 23. und 24.10. KiFF (Aarau)

Kaleidoskop

Eine ganze Dekade schon gibt es das Kaleidoskop im KiFF. Zehn Jahre Electronic Music Festival. Jahr um Jahr geile Acts – und das soll auch beim Jubiläum kein Stück anders aussehen. Am Freitag steht der Abend in Aarau ganz im Zeichen des Drum'n'Bass. Mit den beiden Briten Hype (Bild) und Jubei sowie dem Vertreter des Genres aus Deutschland, The Panacea, weiss man ganz genau, was man erwarten darf: Düstere Sounds und Bässe, die über Sie hereinbrechen wie die Wellen eines beginnenden Tsunamis. Falls Ihre Liebe zur elektronischen Tanzmusik aber eher im Techno- und Minimal-Bereich liegt, werden Sie am Samstag im KiFF fündig. Martin Bu‫מּ‬rich hat an der Street Parade schon gezeigt, dass er ganze Massen bewegen kann und wird sich am Kaleidoskop trotz des kleineren Rahmens nicht minder anstrengen für eine Nacht zu sorgen, die Sie so schnell nicht vergessen. Unterstützung erhält der Deutsche von Audiofly aus Spanien sowie Jan Oberlaender vom Label Katermukke. (kä‫)מּ‬ Wir verlosen Festivalpässe! Mitmachen unter RCKSTR.ch/win

5.11. Exil (Zürich)

Abart Party

Eigentlich gilt der November ja eher als Meh-Monat. Es ist dann wirklich kalt, meistens nieselts noch irgendwie und dieser Nebel will auch nicht so richtig verschwinden. Eine echte Stimmungskanone, dieser November. Und trotzdem freuen wir uns auf ihn, oder zumindest auf seinen fünften Tag. Dann nämlich montieren wir wieder unsere Röhrlijeans, schrauben den Kajalgebrauch hoch, glätten unsere Haare und besaufen uns gepflegt im Abart. Also eigentlich im Exil, wo die regelmässigen Abart-Partys seit der Schliessung unserer Wochenendbehausung stattfinden. Und weil's im September so gut geklappt hat, gibt's zusätzlich zum feinsten Indie-, Alternative- und Rock-Sound der Neunzigerjahre auch diesmal wieder eine fette Ladung 80s-Classic-Rock dazu. Somit bespielen die Partylabels Supersonic, Alternative Nation und Masters Of Rock in ständiger Rotation die beiden Floors und wir sind jetzt schon ganz schnappatmig, weil wir endlich wieder lauthals zu Oasis (Bild) und Konsorten mitgröhlen können. (kätt) 14.10. Härterei (Zürich)

Galantis

«Wir lieben es, das Studio auf der Bühne zum Leben zu erwecken», sagen Galantis. «Wir bringen unsere liebsten Spielzeuge und lassen die Dinge spontan und frisch entstehen.» Klingt eigentlich mehr nach Konzert ansta‫ מּ‬Party. Dass der Stimmungspegel aber auch um 20 Uhr Abends so hoch sein kann, wie um vier Uhr früh im Club, wissen Christian Karlsson und Linus Eklöw wohl mitunter am Besten. Immerhin bespielen die Schweden auch immer wieder Nordamerika, und da ist ja bekanntlich um allerspätestens zwei Uhr Schluss mit Lustig. Und wenn wir schon bei Amerika sind, dort haben Galantis mit ihrem Überhit «Runaway (U & I)» sogar eine Grammy-Nominierung abgegriffen. Sie sehen, diesen Act sollten Sie sich nicht entgehen lassen, vor allem wenn die Jungs ihre Spielsachen auspacken und wieder mal zeigen: Auflegen kann jeder, Musik machen nicht. (kä‫)מּ‬

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28.10. Selig (Chur) & 5.11. Heaven (Zürich)

BÜSI

Gleich zwei neue BÜSI-Daten dürfen wir Ihnen in Ihre Agenda kritzeln: Da hätten wir zum Beispiel einmal die Bergbüsi-Edition in Chur. Im hiesigen Tanzschuppen Selig werden wir den Bündnern kurz vor Halloween das Fürchten lehren. Aber nicht, weil unser Trio Infernale Shy Lajoie, Whisker und Roughy so grässliche Musik auflegen, sondern weil die armen Churer dann spätmorgens völlig entkräftet nach Hause gehen werden und sich fragen: «Was kommt jetzt? Welche Party kann diese Stimmung toppen?». Die Antwort: Keine! Na gut, ausser vielleicht unser zweiter Eintrag im Kalender. Denn am 5. November, also bloss eine Woche später, steigt die Holy-DJTrinity samt BÜSI in den Heaven auf und spielt mit engelsgleicher Anmut Musik von Pop-Göttinnen und -Götter. (kätt)

29.10. Kaufleuten (Zürich)

Dark Blue

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Nachdem sich das Zermatt Unplugged drei volle Tage und Nächte im Zürcher Kaufleuten austoben durfte (mehr dazu eine Seite vorher), braucht es natürlich auch eine anständige Abschlussfeier, um den Anlass ausklingen zu lassen. Und wer passt für eine After-Show-Party besser als zwei Jungs aus Deutschland, die ganz genau wissen, was ein ausgelassenes Partyvolk braucht? Andhim (Bild) kennen ihre Kundschaft und servieren als Dessert feinsten Super-House. So nennen Tobias und Simon ihren Musikstil, der sich irgendwo zwischen dicken Beats und mächtig viel Leidenschaft ansiedelt. Soulig, pumpend und voller Lebensfreude sind ihre Sets und das strahlen die Herrschaften aus Köln auch als Menschen aus. Zur gleichen Sorte toller Menschen gehört das Zürcher Trio Trinidad, das massgeblich am Sound des Produzenten-Kollektivs Miteinander Musik beteiligt ist und Andhim an diesem Abend unterstützen wird! (kätt) OKTOBER 2016 | # 139 | RCKSTR MAG.

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rckstr-feiern des monats Disko-Thek, Gonzo (Zürich)

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Fr. 2. September:

next RCKSTR-Disko-Thek: 7. Oktober & 4. November 2016, Gonzo (Zürich)

Vor der offiziellen Party lud RCKSTRSchlachtross Rechsteiner zur Geburtstagsfeier mit Pizza und Tischbombe weil in seiner Kindheit nie jemand auf seine Geburi-Einladungen reagierte.

«Hi Leute. Wir sind für heute Nacht euer Barpersonal. Einige von euch werden dank uns heute noch flachgelegt. Andere werden einsam ins Waschbecken kotzen. Either way: enjoy!»

Was wohl dem RCKSTR-Triumvirat Schimun, Zoé und Rainer gesagt wurde, damit sie so unterschiedlich reagieren. Möglicherweise «Möchte jemand geheime Videoaufnahmen sehen, die DJ Antoine nackt im Solarium zeigen?».

Manchmal wäre es leider schon recht praktisch, wenn nach dem zwölﬞen Mexikaner-Shot ein rassistischer Baulöwe auﬞauchen und eine Mauer um die Gläser errichten würde.

Gonzo meets RCKSTR und wie immer wundern sich alle Beteiligten am nächsten Tag, woher die Knutschflecken und herausgebissenen Halsschlagadern stammen.

Die meisten Fötelis dieser Reihe sind übrigens durch Janine (hier rechts im Bild) entstanden, die es irgendwie hinbekommen hat, dass ausnahmsweise mal nicht so ein komischer Nebel über den meisten Aufnahmen liegt.

RCKSTR-Promofee Meret scheint in ihrem Sklavenvertrag überlesen zu haben, dass es für Mitarbeiter Pflicht ist, sich von uns mindestens einmal im Monat mit Alkohol in der Hand abfotografieren zu lassen, gopf!

DJ Shy Lajoie bedient hier nicht fachkundig das Mischpult sondern drückt den «Wir brauchen hier oben noch drei Flaschen Wodka und ein paar Bubble Bu‫מּ‬s»-Knopf. Ist serienmässig in jeder Anlage eingebaut.

Man's Man Thierry baut aktuell die RCKSTRBüros dermassen um, dass die Baumvilla der Schweizer Familie Robinson der letzte Scheiss dagegen ist. Hier hat er sich aber mal eine kurze Pause gegönnt.

Sorry, dass wir gefragt haben, ob der Moscow Mule denn auch ganz sicher glutenfrei und aus regionalen Bioprodukten hergestellt wird.

Geesh, so viele kurze Hosen. Remember kurze Hosen? Wir tragen gerade einen Pelzmantel und sehen Atemwolken aufsteigen während wir das hier schreiben.

Hä‫מּ‬e Chief Executive Office Managing Director of Human Ressource Event Management Zoé dieses Föteli nicht seit neustem als WhatsAppProfilbild, wüssten wir wohl bis heute nicht, wer sich hinter dieser Mähne versteckt.

Lueg! Vollä Ladä! Wenn auch Sie beim nächsten Mal mitfeiern wollen, werfen Sie einen Blick in den RCKSTR-Partykalender und umkringeln gefälligst den nächsten Disko-ThekTermin mit rotem Lippenstiﬞ.

RCKSTR-Schreiberin Nadja mit solch gekonntem Posing, dass die Lichter spontan ein Krönchen über ihrem Haupt formen.

Wir waren uns ziemlich sicher, dass der Typ im schwarzen Anzug und der Krawa‫מּ‬e noch jemanden an einen Stuhl fesseln und das Ohr abschneiden würde und behielten ihn deshalb besonders gut im Auge.

«Typ im schwarzen Anzug und der Krawa‫מּ‬e»-Update: Er befindet sich auf dem Dancefloor und seine Kollegen vom schief gelaufenen Banküberfall sind noch nicht aufgetaucht.

Zugegeben: Bis die GIF-Technologie auch fürs Printformat entwickelt wird, sehen diese Disko-Theken-Tänze leider nur halb so beeindruckend aus.

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Auch Sie würden so en‫מּ‬äuscht gucken, wenn es silbernes Konfe‫מּ‬i regnet sta‫ מּ‬wie versprochen 100Franken-Gutscheine für «G-Punkt Schorschis Erotik Discounter».

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Läuft bei mir.

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DAS LETZTE!:

Gast-PromoGirls des Monats

Endstation: Free Meal im Mc Donald's von Midi Gottet

Während er die heissen, knusprigen Pommes-Frites aus dem Trog schaufelte, warf mir der Angestellte immer wieder ein Augenzwinkern zu. Ungläubig schaute ich hinter mich. Meinte er wirklich mich? «Ja, du», gab er mir mit seinen vielsagenden Augenbrauen, die jetzt Purzelbäume schlugen, zu verstehen. Seine Gestik-Mimik-Schorle gipfelte jetzt in einem «Hey du brauchst für den Food nix zu bezahlen». Als er die leckeren Pommes-Frites, den saftigen McChicken und die prickelnde Cola gönnerhaft aufs Tablett stellte, hob ich, fragenden Blickes, das Geld in die Höhe. Da baute sich der Manager der Filiale hinter dem Angestellten auf und sagte: «Das geht aufs Haus. Man hat ja nicht jeden Tag einen Midi Go‫מּ‬et im Restaurant.» Perplex antwortete ich: «Wow. In Gottets Namen, vielen Dank für Speis und Trank.» Die jahrelange Öffentlichkeits-Plackerei gipfelte heute in einem gratis McChicken-Menü. Fame! Gemütlich setzte ich mich an einen Fensterplatz, wo mich der Pöbel beim Schlemmen beäugen sollte. Ich muss vielleicht noch anfügen, ich war mit Helmi Sigg unterwegs. Helmi allerdings musste für sein Chicken-Nuggets-Menü bezahlen, womit er automatisch in eine tiefere Promi-Kaste verwiesen wurde. Aber er nahm's sportlich und schob sich seine äusserst ausgewogene Ernährung genüsslich in den Z-Promi-Schlund. Nach dem Verzehr des Mahls keimte in mir das übliche Sundae-mit-Schoggisosse-Craving auf. Wenn ich jetzt im Nachhinein, wo ja alles offeriert war, noch was dazu bestellen würde, käme das absolut cheap motherfuckerisch rüber. Instant Fame off. Also drückte ich Helmi einen Fünfliber in die klebrige Hand und beauftragte ihn, NoPromi, der er hier nun mal war, mir ein Sundae mit Schoggisosse zu kaufen.

xoxo McDonald's

Midi Go‫מּ‬et ist Autor, Moderator, Unterhalter und ein Dri‫מּ‬el des Trio Eden, die Hälﬞe von Go‫מּ‬et & Landolt, ein Ganzes von Midi Go‫מּ‬et und bis zum 22. Okt. fast täglich live in der Ost Side Story im Theater am Hechtplatz (Zürich) und ab und zu im McDonald's zu sehen. Für An-, Er-, Auf- oder generelle Regungen, wenden Sie sich bi‫מּ‬e direkt an den Autor per Mail an go‫@מּ‬rockstar.ch.

Themen im Nächsten Heft Wer war der nervigste Schweizer im ganzen Jahr? Wir haben eine Auswahl getroffen und präsentieren die Nominierten für den «Fuck You You Fucking Fuck»-Award! Es wird kalt und grau und die Sonne versteckt sich hinterm Nebel. Um den Vitamin-D-Mangel im Zaum zu halten bieten wir Inspirationen für Sommerdestinationen im Winter. Wenn alles klappt (Daumen drücken!), lesen Sie in der November-Ausgabe, was Justice zu ihrem neuen Album zu sagen haben. Die Liebe geht durch den Magen – auch bei Singles. Wie man als Einzelperson so kocht, dass man sich nicht ständig einseitig ernähren oder überfressen muss, versuchen wir im nächsten Monat zu ergründen.

Widerwillig trottete er zur Kasse und liess die Pein des nicht-erkannt-Werdens noch einmal über sich ergehen. Helmi «vergass» mir das Wechselgeld zurückzugeben. Aber ich liess ihm den mickrigen Moment des Triumphs und drückte mir mein langersehntes Sundae mit Schoggisosse, den Coupe Dänemark der Arbeiterklasse, in die PromiRübe.

Mehr RCKSTR täglich auf unserer Website und im RCKSTR-Newsletter.

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Damit Midi Gottets Fast-FoodFans auch wissen, was er abseits der Theaterbühne so macht, haben wir den Damen und Herren im McDonald's gleich mal das Heft vorbeigebracht. Und damit Sie wissen, was Midi abseits vom RCKSTR-Kolumnisten-Dasein macht, haben wir mit ihm auf RCKSTR.ch über seine MusicalKarriere gesprochen. Win-Win.

Der Harry-Potter-Hype geht in die Verlängerung, wenn «Fantastic Beasts And Where To Find Them» in die Kinos kommt. Wir sehen uns den Film mit Eddie Redmayne schon mal für Sie an.

RCKSTR #140 erscheint am 4. November 2016!

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