RCKSTR Mag. 160 Oktober 2018

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ACTION-ABENTEUER IM DSCHUNGEL

SHADOW OF THE TOMB RAIDER

#160 | OKTOBER 2018

SQUARE ENIX

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Mach’s noch mal Lara: In Teil 3 des «Tomb Raider»Reboots ändert sich nicht viel. Warum auch? (fis) Irgendwie hat Lara immer Pech. Und damit meinen wir nicht die Überfälle von Raubtieren oder die uralten tödlichen Fallen, die ihr bei ihren Abenteuern begegnen, sondern das, was passiert, wenn ein Spiel der neuen Reboot-Serie erscheint: Nicht viel. Denn der Publisher hat sich, was Vermarktung und Timing angeht, schon bei den ersten beiden Teilen selbst ins Knie geschossen und den Erfolg verbaut, den diese Games eigentlich verdient haben. Mit dem Ergebnis, dass die Verkaufszahlen immer hinter den Erwartungen und Möglichkeiten blieben. Man sollte meinen, Square Enix würde da mal seine Schlüsse draus ziehen – aber nein: Sie legten die Veröffentlichung von «Shadow Of The Tomb Raider» praktisch gleichauf mit dem neuen «Spider-Man»-Titel. Und so wie es aussieht und jeder erwarten konnte, wird Lara von Peter Parker überschattet (pun intended!). Die Welt gehört zur Zeit nun einmal Marvel, weiss doch jeder. Wir können uns deshalb also wohl schon mal an den Gedanken gewöhnen, dass «Shadow» – bis zum nächsten Reboot – das letzte «Tomb Raider» bleiben wird. Was tragisch ist, denn diese drei Games gehören zum Besten, was als Single-Player-Spiel in dieser Dekade erschienen ist. Und das gilt auch für den neuen Teil, gerade, weil hier praktisch nichts anders gemacht wird als in den Vorgängern. Warum auch? So ein volles Paket aus Actionfilmsequenzen, Rätsellösen, Kämpfen. Sammeln und Craften und ständigem Entdecken (bei dem man für jede Kleinigkeit mit EP belohnt wird) braucht man auch nicht erweitern. Neu ist wieder nur das Umfeld, denn diesmal geht es in den peruanischen Dschungel.

Und das nur, weil unsere liebste Massenmörderin und Diebin (geesh, so formuliert klingt ihre Jobbeschreibung plötzlich ziemlich dark) jetzt vielleicht doch einen Schritt zu weit ging und die Apokalypse ausgelöst hat. Um den Weltuntergang doch noch aufzuhalten und ihre Erzfeinde von Trinity daran zu hindern, auf den Trümmern eine Welt nach ihren Vorstellungen aufzubauen, muss Lara wieder Lager um Lager, Gegner um Gegner auslöschen, ob nun auf Stealth- oder Rambo-Art, auch wenn dieser Teil des Spiels stark reduziert wurde. Dafür hat sie noch mehr Gräber und Krypten zu plündern (Motto Lara: «Ich mache nichts kaputt. Ich restauriere das Original!»), die in den wunderschönen Mini-Open-World-Arealen, zu entdecken sind. Ausserdem erwarten Nebenmissionen ihre Erledigung, und dass alles in einer Story, der man schon deswegen gerne folgt, weil man diese spezielle Inkarnation von Lara mittlerweile ziemlich lieb gewonnen hat. Eine Neuerung fällt dann doch ins Auge: Man kann nicht nur die gesamte Schwierigkeit, sondern auch die jeder Subkategorie nach Gusto ändern, ob die Rätsel oder die Kämpfe. Einerseits schon komisch, wenn jemand «Tomb Raider» spielen will, aber nicht das gesamte Paket, aber hey – leben und leben lassen. Ausser man gehört zu Trinity. «Shadow» ist wieder reine Spielfreude nach bewährten Prinzip und zockt sich wunderbar weg. Tschüss Lara – wir werden dich vermissen! ; Ab jetzt für PS4, Xbox One, PC, Mac

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