RCKSTR Mag. #163

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RUDIMENTAL #159 | SEPTEMBER 2018

Die Band mit der besten Guestlist of Pop

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Ja, die Jungs von Rudimental haben es schon echt gut getroffen – erfolgreich bis dort hinaus und jeder will auf ihren Tracks singen, jeder will für sie unbedingt Stimme und Gesicht hinhalten und die Band selbst kann in Ruhe Erfolg und Geld geniessen, weil kaum einer weiss wie sie eigentlich aussehen. The best of both worlds, sozusagen. (fis)

Seit ihrem Durchbruch mit «Feel the Love» im Jahr 2012 und dem Rudimental-Debüt «Home» ein Jahr später leben sie also den wahren Produzententraum, ohne dabei Personen der Öffentlichkeit geworden zu sein, wie beispielsweise der mittlerweile wohl echt zu bemitleidende Calvin Harris. Niemand erwartet, dass sie sich wie Influencer verhalten, niemand geht ihnen auf den Senkel, in dem er ihnen Kamera oder Handy ins Gesicht hält – und so haben die Member von Rudimental alle Zeit der Welt, das zu machen, was sie wollen. Piers Aggett, Amir Amor, Kesi Dryden und Leon «DJ Locksmith» Rolle sind glückliche Männer, so weit man das beurteilen kann. Zum Beispiel, wenn sie mit Leuten wie Ed Sheeran, MNEK, Macklemore oder Emelie Sandé zusammenarbeiten. Oder wenn sie einfach schön inkognito in den Clubs der Welt feiern gehen können. «Und wir einfach nur Spass haben!», lacht Kesi Dryden beim Interview dankbar. Es sei ihnen gegönnt! Termine, Termine, Termine Mit solcher Freiheit plus ihrer finanziellen Sicherheit hat man dann auch die Energie und Inspiration, unbehelligt und ohne Druck neue Tracks zu basteln – was Rudimental eigentlich ohne grosse Dramen intern und unter sich ausmachen, wann immer es sie packt. Allerdings kommen dann ja noch diese Vocals hinzu und wenn man sich die überwältigend lange Liste an Gaststimmen auf dem neuen Album «Toast To Our Differences» ansieht – manch einzelner Track kann schon mal drei Features haben – wundert es nicht, dass die grösste Hürde auf dem Weg zur Vollendung des Werkes vor allem das Organisieren und Basteln der passenden Terminpläne ist. «Vieles passiert in unserem Studio – selten bekommen wir auch Tonspuren zugeschickt», erklärt Kesi. «Aber wenn wir wissen, welchen Künstler wir haben wollen, dann müssen wir natürlich erst einmal Kontakt aufnehmen und alles arrangieren, vor allem herausfinden, wann sie kommen können. Und da gibt es keinen klaren Weg oder ein System – bei jedem wird es anders sein, und es sind eben so viele und so verschiedene Typen. Das alles braucht Zeit.» Darum lassen Rudimental die Pläne und Ziele bei einer Albumentwicklung auch relativ offen, sie wissen nur zu gut, dass sie manche Dinge einfach nicht beschleunigen können. Und sie scheinen auch so Zen zu sei, damit umgehen zu können. Die Stimmen müssen stimmen Aber immerhin nimmt es bei ihnen nicht viel Zeit in Anspruch, sich auf diese Stimmen zu einigen, obwohl die Band vor allem immer nach Newcomern sucht, was ihr Projekt schon immer auch zu einer Talentschmiede gemacht hat. «Wir haben meistens schon früh eine Idee, mit wem wir auf welchem Track arbeiten wollen. Unser Musikgeschmack ist sich recht ähnlich. Darum liegen wir auch bei diesen Fragen immer nahe beieinander.» Natürlich finden sich auch bekannte Namen wie Tom Walker oder Rita Ora in dieser Liste und noch dazu sind die Gäste nicht nur Marionetten, sondern werden ausgesucht, damit sie sich einbringen können. «Wir wollen unbedingt, dass sie ihren Charakter mit ins Spiel bringen und nicht nur, dass sie genau das nachmachen, das wir schon auf den Demos entwickelt haben. Wenn sie es persönlich machen, wird es erst real. Sie


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