REAL DRIVING LIFESTYLE MOTORMAGAZIN 01-4/2014 ISBN 978-3-942853-81-1
„He´s like wind.“
„She´s like the wind“ heißt natürlich der Originaltitel der Schnulzballade von Patrick Swayze aus dem pubertären Tanzklassiker „Dirty Dancing“ aus dem Jahr 1987. Nicht wenige Adoleszenten und -innen haben diesen audiovisuellen Schmatzfetzen mehr als 100mal gesehen, natürlich auf VHS. Das waren Videocassetten in der Größe eines Taschenbuchs mit einem mechanischem Laufwerk.
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Dabei haben sie sich zum ersten Mal geküsst, sich verliebt, ihre Unschuld verloren und sich vielleicht auch wieder getrennt, weil der Partner denselben Film nicht zum 101. Mal sehen wollte. Zu Zeiten der „Dirty Dancing“-Premiere war der Passat schon 15 Jahre alt (4. Generation). Und wir sind beim Wind.
„The winds of change“ war musikalisch natürlich nicht der beste Song der Scorpions. Böse Zungen würden behaupten, dass die Hardrock-Combo aus Hannover trotz mehr als 100 Millionen weltweit verkaufter Tonträger sowieso nie etwas mit guter Musik zu tun hatten. Aber das ist unzweideutig Geschmackssache.
L채ngst nicht jeder mag David Hasselhoff und es soll sogar den einen oder anderen Menschen auf dem Planeten geben, der oder die KEIN Helene Fischer-Fan ist.
Das mag Helene-Verehrer zur Schnappatmung bringen und sie dadurch atemlos machen, aber eines hat Helene auf jeden Fall nicht: Helene wird nicht mit umwälzenden, politischen Entwicklungen in direkte Verbindung gebracht. Auch, wenn sie mit „ATEMLOS“ Musikgeschichte geschrieben hat, denn seit Willi Forst und „110“ hat es nur noch selten Musiktitel gegeben, die die Menschheit so bewegt haben.
Das haben allerdings THE HOFF und Scorpions gemeinsam. THE HOFF riss durch das geschlechter-, geschmack- und grenzübergreifende „I´ve been looking for freedom“ die Mauer ein und die Scorpions pusteten sie durch die eher mittelschöne Pfeif-Ballade „The winds of change“ einfach weg.
Optimistische Helene-Jünger könnten nun darauf hoffen, dass „Atemlos“ den Krieg in der Ukraine beenden könnte, aber das dürfte leider nicht einmal dann passien, wenn Herr Klitschko persönlich den Helene-Hit auf unkrainisch singen würde. Zurück zu Willi Forst. Er war zweifellos der Platten-und Film-Superstar der 30er Jahre.
Gleichstellungsfanatiker und -INNEN würden jetzt sicher gerne „…der 1930er Jahre“ schreiben. Das dürfen sie aber hier nicht. Jeder Zeitgenosse, der nur für zwei Cent mitdenken kann, weiß, dass professionelle Tonaufzeichnungen auf Thomas Alva Edison im Jahr ´77 und dann Emil Berliner anno ´87 zurück gehen. Auch hier hilft wieder etwas Schmalz im Hirn.
STURM AN D TORNAD
DER FLANKE DOLINIE.
Die Zusatzangabe der 18 vor ´77 erübrigt sich auch, denn 1977 gab es schon sehr lange Filme und Schallplatten. Das Jahr 2077 lässt noch etwas auf sich warten und über 1777 sprechen wir jetzt nicht. Damals gab es auch noch keinen Passat. Den Wind schon. Den Wagen nicht.
Der best채ndige Passat-Wind wird nach der Richtung aus der er kommt bezeichnet, also auf der Nordhalbkugel als Nordostoder auf der S체dhalbkugel als S체dost-Passat. Er tritt in den Tropen bis 30 Grad geographischer Breite auf. Die Passat-Winde sind erdumspannend und existieren schon so lange sich die Erde dreht. Sie sind also schon immer da und daher wirklich extrem best채ndig.
Ganz so lange gibt es das Passat-Auto nocht nicht, aber auch schon seit 1973. Jetzt mit „19“ geschrieben, damit man weiß, welches Jahr gemeint ist. Denn ein Franzose namens Nicholas Joseph Cugnot entwickelte schon 1769 im Auftrag des Kriegsministeriums ein dampfgetriebenes Fahrzeug, das Geschütze ziehen sollte. Im Jahr 1881 präsentierte Gustave Trouvé das erste voll funktionsfähige und alltagstaugliche Elektroauto.
Dann kamen Carl Benz und Gottlieb Daimler im Jahr 1886. 87 Jahre später folgte der Passat. Apropos: in unserem weltumspannenden Wissensnetz Internet, liefert die Suchmaschine Google auf den ersten 30 Seiten der Suchergebnisse auf das Stichwort „Passat“ ausnahmslos Informationen über das Produkt von Volkswagen. Leute, das ist Marketing.
6 : h / m k 0 0-10 Wer den Namensgeber, also den best채ndigen, weltumspannenden Wind sucht, bekommt zuerst das danach benannte Produkt! BINGO. Passat - das Auto. Passat - das beste Marketing der Welt. Nur, wer Passatwind eingibt, erh채lt auch den Wind.
n e d n u k e S 6,3
Unser Vorschlag: das nächste Fahrzeug könnte doch Rhein oder Donau heißen. Wer dann nach Rhein sucht, muss dazu Rhein-Fluss eingeben, sonst geht es sofort zum Automobil namens „Rhein“. Der neue Passat, das Auto, ist nun mehr als alle seine Vorgänger, denn er will und ist Premium.
Das Design, die Verarbeitung, die Ausstattung, alldas ist schon vielmehr Premium-Audi als Volks-Wagen. Passt aber auch wieder zur Geschichte, denn der erste Passat im Jahr 1973 ging direkt auf den Audi 80 aus dem Jahr´72 zurück. Er war mehr als 50 Zentimeter kürzer als der neue Passat. Bis zur neuen, achten Generation hat sich der Passat weltweit mehr als 22 Millionen mal verkauft.
29 Sekunden rollt ein Passat vom Band. Alle
Im statistischen Durchschnitt rollt alle 29 Sekunden ein Passat vom Band. Weltweit gesehen ist der Mittelklasse-Volkswagen damit das wichtigeste Modell fĂźr die Wolfsburger - international gesehen. In Deutschland ist er vor dem BMW Dreier der Leader in der Mittelklasse. Neun von 10 Passat in Deutschland sind Dienstwagen. GrĂśĂ&#x;e spielt da eine ganz besondere Rolle.
Der Radstand ist um neun Zentimeter gewachsen, obwohl der Passat insgesamt sogar ein wenig kürzer geworden ist. Diese neue Länge zwischen den Achsen kommt zum größten Teil den Passagieren im Fond zugute. Damit spielt der Passat jetzt in der Liga der konzerneigenen Konkurrenz durch den Skoda Superb.
VOLUMEN:650-1.78
80 Liter.
Der Kofferraum ist auch gewachsen: beim Variant um 47 auf 650 bis maximal 1.780 Liter und bei der Limousine um 21 auf 586 bis 1152 Liter. Das ergibt die Bestmarke in der Fahrzeugklasse vor Wettbewerbern wie Peugeot 508 SW, Hyundai i40 oderMazda 6. Bleiben wir bei der Funktionalit채t: Die Ladekante ist erfreulich niedrig, der Zugang zum extrabreiten Kofferraum sehr gut.
Der Opel Insignia ist im Vergleich etwas verbaut. Die Front ist schärfer geschnitten. Der Chrom-Grill ist groß und breit. Das macht den Dienstwagen-King muskulöser. Die Seite gewinnt durch die volkswageneigene Tornado-Linie und den kürzeren Radstand deutlich an Sportlichkeit. Das Heck stellt den Wolfsburger auch von hinten satt auf die Straße.
Apropos satt: Wer es nicht mehr mag, dass die Frau, die Schwiegermutter, die Kinder und der Hund laut herumnölen, dass der Einlenkwinkel beim rückwärts Einparken mit dem Anhänger nicht passt, hat im neuen Passat gute Karten: Hände weg vom Lenkrad und nur leicht Gas geben oder bremsen. Den Rest macht das Auto durch den Anhänger-Einpark-Assistent von selbst.
Wer wird denn dann noch die Technik anschreien… Am-Strand-auf-Sand-selbst-den-Bootsanhänger-ins-Wasserlasser werden sich über den optionalen Allradantrieb freuen. Innen macht das klare und hochwertige Armaturenbrett mit stylisher Analoguhr viel her. Die Instrumente gibt es entweder analog oder digital.
So wie im neuen Audi TT sollte das „Active Info Display“ unbedingt auf die Bestell-Liste. Für 650.-€ Aufpreis kommen jede Menge Spaß und nützliche Informationen vor die Pupille. Das klingt viel profaner als es ist und unterscheidet den Passat von vielen Wettbewerbern.
Ebenfalls ein Must: „Area View“. Dabei erzeugen Kameras einen Blickwinkel von oben, so als ob ein Vögelchen auf das Auto schaut, dabei aber zum Glück nichts fallen lässt. Der Aufnahmewinkel der Kameras läßt keinen toten Winkel offen und die Software baut aus den einzelnen Bildern einen Überblick, den man sogar zoomen kann. So bleiben Kinder, deren Spielzeug oder Randsteine immer im Blick.
Praktisch alle Assistenzsysteme aus der Oberklasse gibt es im Passat auf Wunsch. Der Passat ist ein angenehmer Gleiter und kennt auch bei ung체nstigem Fahrbahnbelag kein Poltern. Wer Preislisten imer gerne von hinten liest, sollte in der Tat den st채rksten Dieselmotor mit 240PS und 7-Gang-DSG mit 4Motion-Antrieb w채hlen.
Der in dieser Ausstattung rund 1,7 Tonnen schwere Kraftprotz rennt in 6,3 Sekunden von Null auf Hundert und verbraucht trotzdem um die sechs Liter im Durchschnitt bei sportlichvernünftiger Fahrweise. Allerdings sind dann auch rund 50.000.-€ weg. Damit ist der Passat in Bezug auf Leistung, Look und Leasingrate ganz nah am Premium-Bruder Audi A6 (mit 218 PS und quattro ab 53.350.-€).
Der Variant kostet jeweils 1.075.-€ extra. Die sinnvollste Variante der achten Generation ist der Diesel mit 150PS, ab gut 30.000.-€ (0-100km/h: 8,7 Sekunden). Die Basisausstattung (125PS, ab 25.875.-€) umfasst Servolenkung, Seitenairbags vorn, Multikollisionsbremse, elektronische Parkbremse, Klimaanlage, Bordcomputer, elektrische Fensterheber vorn und hinten, Radio, Start-Stopp-Automatik,
Zentralverriegelung, Dachreling und Gepäckraumabdeckung. Einen Passat GTE mit 218PS Systemleistung und rund 50km rein elektrischer Reichweite wird es auch geben. Wer war aber nun Willi Forst? Er hat nicht das gleichnamige, Üsterreichische Bier erfunden, sondern war praktisch der Brad Pitt und Cary Grant der 30er Jahre.
Der Wiener (07.04.1903-11.08.1980) war sehr erfolgreicher Schauspieler, Regisseur, Produzent, Sänger und Drehbuchautor. Er spielte mit Marlene Dietrich und Hildegard Knef und wurde für seine operettenhaften Komödien berühmt. „Du hast Glück bei den Frauen, Bel Ami“ war einer seiner größten Erfolge.
Eher unbekannt, aber umso passender zu jedem automobilen Thema ist “110“, ein Schlager mit sehr unterhaltsamem Text über die Begegnung von Mann und Frau und die zwischenmenschlichen Erlebnisse bei dem atemberaubenden Tempo „110“ (Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=X9kXHu5alWw).
REAL DRIVING Impressum: Verlag: Proremo GmbH Gernotstr. 8 80804 MÜNCHEN ISBN 978-3-942853-81-1 Herausgeber: Reinhold Deisenhofer
Redaktion: Reinhold Deisenhofer Mathew Wales Wolfgang Hoffmeister Simon Fühler Sven Pauly Entwicklung: Harald Öhl, www.sib.io
Grafik und Layout: Niklas Herrmann Programmierung: Josef Rossmann Mark Deskowski Unipushmedia GmbH www.unipushmedia.net
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