www.magazin66.de · Ausgabe 2/2011
Spätes Laufglück Seite 4
Veranstaltungstipps aus der Region
Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.
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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 2/2011
Freizeit
Stiftungen Spezial
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Elfriede rennt 66-Jährige hat spät ihre Leidenschaft für den Laufsport entdeckt Alte Idee blüht wieder auf Seit 2000 hat sich die Zahl der Stiftungen verdoppelt Ein turbulenter Flug brachte die Wende Was Rüdiger und Sieglind Steinhagen zu Stiftern machte Vermächtnis eines ungewöhnlichen Lebens Holocaust-Überlebender Ernst Krakenberger und seine Frau gründeten den »Laurusstern« Das »Dritte Reich« brachte den Niedergang Heute hält Fürth die Erinnerung an seine jüdische Stiftungstradition wach Geben ist seliger denn nehmen Die 212 kirchlichen Stiftungen in Bayern verwalten ein Millionenvermögen
Liebe Leserinnen und Leser,
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ohne Heinrich Groeschel hätte unser Magazin sechs+sechzig vor gut zehn Jahren einen wesentlich schwierigeren Start gehabt. Doch dank der von ihm gegründeten Stiftung wurde die Aufbauarbeit deutlich erleichtert. Inzwischen erlebt der Gedanke, nach seinem Ableben langfristig Gutes zu tun und sein Vermögen zur Verwirklichung gemeinnütziger Ziele zur Verfügung zu stellen, einen regelrechten Boom. Die Stadt Nürnberg hat diese Entwicklung vorbildlich aufgegriffen und mit der Stifter-Initiative einen organisatorischen Rahmen geschaffen. Weil das Thema vor allem in reifen Jahren an Bedeutung gewinnt, haben wir ihm in dieser Ausgabe einen redaktionellen
Das Land holt langsam auf Immer mehr Stiftungen erwirtschaften Erträge für wohltätige Zwecke
Schwerpunkt gewidmet (S.8–19).
Wie gebe ich meinem Ersparten einen Sinn? Geldgeber haben bei der Wahl des Stiftungszwecks viel Spielraum
oder eine bereits bestehende mit einer
Gerade gut Betuchte ohne Erben nutzen die Möglichkeit, eine Stiftung zu gründen Zustiftung zu unterstützen. Wer eigene Nachkommen hat, wird diesen in der
So schön kann doch keine Frau sein Waltraud und Mariechen spielen mit Klischees und ernten dafür viel Applaus
Regel sein Vermögen vermachen. Doch
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Für wen möchte ich da sein? Ehrenamtsbörsen im Internet helfen bei der Suche
dazu Betroffene gefragt (S. 30).
Leserreise
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Entdeckungstour ins charmante Elsass sechs+sechzig-Leserreise in die französische Grenzregion
Ansichtssache
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»Lies doch mal ein gutes Buch!« Nicht jeder möchte einen Gedichtband mit in den Urlaub nehmen …
der Umgang mit Tieren einiges, beispiels-
Das ist doch nicht gerecht! Verlassene Eltern leiden, wenn ihre Kinder nichts mehr von ihnen wissen wollen
Hospiz (S. 34). Führend ist hier eine
Kultur
Magazin66.de
Innenansicht
Große Hilfen
Ehrenamt
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Testurteil: gut bis befriedigend Stadtseniorenrat prüft Altenfreundlichkeit von Geschäften und Dienstleistungen Baskos Hundeblick spendet Trost Bamberger Palliativstation macht gute Erfahrungen mit Besuchshundedienst
Lug-ins-Land
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Die Windbeutel-Wanderung Der Rundgang führt von Rupprechtstegen zur Burg Hohenstein
Kolumne
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Depp im Web
Das war schick
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Das Bowle-Set
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Veranstaltungskalender
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Magazin Leserbriefe Impressum
was ist, wenn die eigenen Kinder den Kontakt abgebrochen haben? Wir haben Wer von den Menschen enttäuscht ist, wendet sich den Tieren zu, sagt der Volksmund. Aber auch ohne diesen bitteren Erfahrungshintergrund erleichtert weise die Betreuung Sterbender in einem Bamberger Einrichtung. Rausgehen an die frische Luft sollte man zur schönen Jahreszeit so oft wie möglich und nicht vergessen: Ein gutes Buch mitnehmen! Was man darunter versteht, das erläutern wir augenzwinkernd auf S. 29. Viel Spaß bei der Lektüre die Redaktion Das Titelbild zeigt Elfriede Nachtrab. Siehe Seite 4.
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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 2/2011
Elfriede rennt 66-Jährige hat spät ihre Leidenschaft für den Laufsport entdeckt
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er Tag, der einen Wendepunkt in ihrem Leben darstellt, ist Elfriede Nachtrab noch genau im Gedächtnis. »Es war am 25. Juli 2010. Da habe ich in einer Sonntagszeitung geblättert und eine Notiz gelesen, in der es um den Stadtlauf im folgenden Oktober ging. Wer mitmachen wolle, könne sich melden. Plötzlich hatte ich die verrückte Idee: Das probier’ ich auch«, erinnert sich die 66-Jährige. Schon am Montag rief sie Bernhard Nuss an, den Sportlichen Leiter des Nürnberger Vereins »Never Walk Alone« – und fand sich schon tags darauf zum Lauftreff am Wanderparkplatz beim Tiergarten ein. »Ich hatte ganz normale Straßenschuhe an, auch keine besondere Sportkleidung, aber das war egal«, erzählt sie von ihrem ersten Lauf. Er begann für sie, wie für alle anderen Anfänger, recht schonend: fünf Minuten Walken und eine Minute Joggen im Wechsel, zusammen eine halbe Stunde lang. Für Elfriede Nachtrab war das eine leicht zu leistende Übung. Sie spürte gleich, wie Kopf, Herz und Körper dieser Bewegungsart zustimmten. Offenbar sah man ihr das an, denn auch Trainer Bernhard Nuss, der mit der Anfängergruppe lief, wusste gleich, dass in dieser älteren Dame ein unentdecktes Lauftalent schlummerte. Sport war ihr vorher ganz fremd Davon hatte sie selbst nichts geahnt. Aktiven Sport hatte die ehemalige Verkäuferin nie betrieben. Sie fuhr Rad, arbeitete mit Vergnügen in ihrem großen Garten, lief »aus Überzeugung« jede Treppe zu Fuß hinauf und hinab und hatte darüber hinaus keinen Drang nach zusätzlicher körperlicher Betätigung. Die Spaziergänge mit dem Ehemann fielen allerdings schon eher in die sportliche Kategorie: »So zehn bis fünfzehn Kilometer, aber stramm gelaufen!« Das machen die beiden noch heute. Das Lauffieber hat allerdings nur Elfriede, nicht ihren Mann gepackt. Ihr erstes anvisiertes Ziel – »Lauf10« beim Stadtlauf in Nürnberg – ging sie nicht nur mit nagelneuen Laufschuhen, sondern auch mit einer gehörigen Portion Konsequenz an. Dazu kam, dass sie sowohl mit ihrer Gruppe von Mitläufern als auch mit Trainer Bernhard Nuss sehr zufrieden war, der sie, ohne jeden Leistungsdruck, anleitete und förderte. Und Elfriede Nachtrab machte ihm und dem Verein, dessen Mitglied sie inzwischen war, alle Ehre: Den Stadtlauf am 3. Oktober letzten Jahres meisterte sie mit Bravour und einer Zeit von einer Stunde und 11 Minuten.
In weniger als einem Jahr hat Elfriede Nachtrab ihre Leistung enorm gesteigert.
Beim Silvesterlauf unterbot sie ihre Leistung bereits um mehr als elf Minuten, obwohl die Strecke um den Wöhrder See nicht einfach war: Schnee und Matsch machten den Läufern zu schaffen. Aber was ist schon schlechtes Wetter für begeisterte Sportler? Nicht nur Wettkämpfe, sondern auch die regelmäßigen Trainingsläufe im Tiergartengelände finden bei Schnee und Eis, Regen und Sonnenschein statt. Dreimal wöchentlich, dienstags und donnerstags ab 18.30 Uhr und samstags ab 13 Uhr gehen die Leute auf die Strecke. Der Vereinsname ist zugleich das Motto: »Niemals allein laufen«.
»Laufen tut in jedem Alter gut«, sagt Übungsleiter Bernhard Nuss, der inzwischen vier Trainerscheine besitzt und aus sportlicher Überzeugung Menschen in Bewegung bringen will. »Wenn man es langsam angeht und um seine eigene körperliche Leistungsfähigkeit weiß, kann man auch mit über Siebzig noch mit Gewinn und Freude laufen.« Immerhin rät er älteren Interessenten zu einer ärztlichen Untersuchung, bevor sie mit dem Laufen beginnen. Die schnell entschlossene Elfriede Nachtrab hatte daran allerdings keinen Gedanken verschwendet und es auch nicht bereut. Gesund ist sie und schlank sowieso. »Ich esse halt nicht
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viel und schmeiße lieber mal a Bröckerla weg.« Inzwischen hat sie sich vorgenommen, ein bisschen gegenzusteuern, »weil die Pfunde halt nur so purzeln beim Laufen«. Als Teilnehmerin am »Runtalya 2011«, einem großen internationalen Laufwettbewerb in der Nürnberger Partnerstadt Antalya, hat sie im März erneut »Pfunde purzeln lassen«. In der W70-Altersklasse schaffte sie den Halbmarathon über 21,1 Kilometer in zwei Stunden und drei Minuten – »eine Topleistung«, wie Übungsleiter Nuss bestätigt. Seine »Never Walk Alone«-Gruppe stellte in der Türkei mit etwa 40 Teilnehmern eine starke Lauffraktion – die ersten Anmeldungen für 2012 sind schon eingegangen. Elfriede Nachtrab wird gewiss wieder dabei sein. Vorher aber ist für sie noch allerhand geboten, beispielsweise der »Women’s Run« über acht Kilometer in München, wo nur Frauen laufen (und das in Pink!). Aber voraussichtlich tritt sie auch bei mehreren regionalen Wettbewerben wie etwa dem Metropolmarathon in Fürth an. »Elfriede rennt« könnte man in Anlehnung an einen Kinofilm sagen – und das will sie mit Begeisterung weiter tun. Sie wird im August schließlich erst 67. Und sie hat ein großes Ziel vor Augen, wie Übungsleiter Bernhard Nuss verrät: »Vor dem 70. Geburtstag will unsere Elfriede unbedingt einen Marathon laufen.« Brigitte Lemberger; Fotos: Mile Cindric
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Leserbriefe Betrifft: »Ein gastfreundlicher Ort«, Ausgabe 1/2011 Sehr geehrte Damen und Herren, den Artikel „Ein gastfreundlicher Ort“ auf Seite 48 kündigen Sie im Inhalt auf Seite 3 im Untertitel mit „Kalchreuth hat eine ungewöhnliche Wirtshausdichte“ an. Für mich fehlt auf Seite 49 unter Einkehrmöglichkeiten der Landgasthof Meisel, denn er ist der einzige im Ort, der keinen Ruhetag hat. Das ist für wandernde Seniorengruppen an Werktagen oft ausschlaggebend. Heinz Galster, Kalchreuth Betrifft: »Das war schick« Für meinen Vorschlag passt nicht gerade das Wort »schick«, doch es ist etwas, an das sich viele Frauen und vielleicht auch einige Männer bestimmt gerne erinnern: Die Kochkurse und Vorträge bei der Ewag. In den 60-er Jahren habe ich da als junge Hausfrau viele gute Tipps bekommen. Noch heute koche ich gerne aus der Rezeptsammlung. Gerda Sieder, Nürnberg Betrifft: »Kunstgelenk steigert Lebensqualität«, Ausgabe 1/2011 Ich hatte im Knie solche Schmerzen, dass mir das Wasser aus den Augen lief. Auch nachts wusste ich nicht, wohin ich meine Beine tun sollte. Ich bekam Spritzen und ging zur Akupunktur – es half alles nichts. Dann gab mir mein Orthopäde fünf Spritzen, die ich selber bezahlen musste; eine Spritze für 100 Mark, 300 Mark für die gesamte Behandlung. Er zeigte mir auch die Aufnahmen, auf denen zu sehen war, dass auf der einen Seite noch ein wenig Knorpelmasse vorhanden war. Er sagte, wenn wir Glück hätten, baue sich die Knorpelmasse wieder auf. Es dauerte ein halbes Jahr und seitdem bin ich wieder schmerzfrei. Das alles ist jetzt zwölf Jahre her. Ich möchte noch anmerken, dass mir meine Krankenkasse keinen Pfennig dazugezahlt hat. Aber die Akupunktur hat sie bezahlt, die nichts gebracht hat. Gunda Leitner, Hersbruck
MAGAzIN
sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 2/2011
Welche Technik hilft beim Wohnen wirklich?
Automatenschulung im DB-Museum
Das Konzept »Intelligentes Wohnen im Alter« der Wohnungsbaugenossenschaft wbg Nürnberg sieht vor, acht Pilotwohnungen mit Sensoren und Kommunikationstechnik auszustatten. Dabei wird die Ausrüstung individuell nach den Bedürfnissen der Bewohner zusammengestellt. Mit diesem Vorhaben hat sich die wbg an einem bundesweit ausgelobten Wettbewerb des Bundesfamilienministeriums beteiligt – und einen mit 30.000 Euro dotierten Preis gewonnen. Der Wettbewerb nennt sich »Technikunterstütztes Wohnen – selbstbestimmt leben zuhause«. Insgesamt wurden 18 Unternehmen ausgezeichnet. Bestandteil des wbg-Konzepts ist es auch, herauszufinden, wie gut die Technik bei den Betroffenen ankommt, wie gut sie sich damit zurechtfinden und ob sich das Konzept refinanziert. »Technisch ist heute alles möglich, wir aber wollen wissen und erproben, was die Menschen wirklich brauchen und annehmen. Neben der energetischen Sanierung kostet auch die demografische Wohnungsanpassung zusätzliches Geld, das wohl die Mieter bezahlen müssen. Deshalb ist es uns sehr wichtig, wirklich bedarfsgerecht und zielorientiert zu handeln«, erläutert wbg-Geschäftsführer Frank Thyroff. Die Realisierung des Programms ist noch für dieses Jahr geplant.
Wer Verzweiflung aus nächster Nähe beobachten möchte, braucht sich nur in die Nähe eines Fahrkarten-Automaten der Deutschen Bahn zu stellen. Völlig altersunabhängig ist an diesen Wunderwerken der Technik das Scheitern programmiert. Deshalb ist das DB-Museum Nürnberg auf die hervorragende Idee gekommen, eine Automatenschulung in den Museumsräumen an der Lessingstraße anzubieten. Die Schulung soll insbesondere die Hemmschwelle bei älteren Kunden senken, die noch Berührungsängste haben. Dabei beantworten Fachtrainer der Deutschen Bahn kompetent Fragen wie »Welche Zone ist die richtige? Welcher Tarif ist für mich der günstigste? Nimmt der Automat nur Bargeld oder kann ich auch mit der Kreditkarte zahlen?« Die Kurse finden mittwochs am 6., 13., 20. und 27. Juli, jeweils von 15 bis 16 Uhr, im Foyer des DB-Museums statt. Die Schulung selbst ist zwar kostenlos, es ist aber der Museumseintritt zu entrichten. Anmeldungen nimmt das Servicecenter des Museums unter Tel. 0180/ 44 42 233 entgegen, und zwar montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr. Anmeldeschluss ist jeweils eine Woche vor dem jeweiligen Schulungstermin. Bei der Anmeldung können die Teilnehmer bereits Fragen stellen oder Themen anregen.
Kostenloser Service: Apotheken prüfen Medikamentenlisten
Foto: Schlierner, fotolia.com
Die Veröffentlichungen in dieser Rubrik geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. sechs+sechzig behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Leserbriefe bitte an die Redaktion sechs+sechzig, Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg, Fax 0911/3777662, info@sechs-und-sechzig.de oder online unter www.magazin66.de
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Manche Menschen nehmen jeden Tag eine Handvoll Medikamente zu sich. Ob sich die Wirkstoffe gegenseitig verstärken, schwächen oder sogar schädliche Wechselwirkungen entstehen, das kann oft nicht einmal ein erfahrener Arzt beurteilen. Zudem kombinieren die Patienten häufig verschreibungspflichtige Arzneimittel mit frei verkäuflichen Präparaten. Den Gefahren, die dadurch entstehen, soll das Programm »Arzneimittel sicher einnehmen: Machen Sie mit!« der AOK entgegenwirken, das nach positiven Erfahrungen im vergangenen Jahr 2011 noch ausgebaut wird. Aktuell beteiligen sich 251 der rund 470 Apotheken der Region an der Aktion, viele Nürnberger Apotheken sind auch in der zweiten Runde dabei. Bis Ende Juni können dort Medikamentenlisten abgegeben werden, auf denen der Kunde seine Arzneimittel vermerkt hat. Dann schaut sich der Apotheker die Aufstellung an und prüft die Wechselwirkungen – soweit sie bekannt sind. »Ein spezielles Computerprogramm kann die Inhaltsstoffe abgleichen«, sagt Ralf Schabik, Sprecher der beteiligten Apotheken. Den kostenlosen Service möchten einige Apotheken auch über den Aktionszeitraum hinaus aufrecht erhalten. Im Vergleich zur ersten Runde wurden einige Änderungen vorgenommen. Um eine detailliertere Auswertung zu ermöglichen, sollen die Apotheken nun auch das Geschlecht und das Alter der Teilnehmer dokumentieren. Gleichzeitig werden nicht mehr alle, sondern nur noch schwerwiegende Wechselwirkungen erfasst. 2010 nahmen rund 600 Nürnberger Patienten an der Aktion teil.
MAGAzIN
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Foto: Michael Matejka
Ein Wochenende im Opel Meriva zu gewinnen Nach einem Rollatoren-Test im März ist das Magazin sechs+sechzig im Mai der Frage nachgegangen, ob es ein Auto gibt, das für alle Generationen interessant ist? Dabei sind wir auf den Opel Meriva gestoßen. Ein Video im Internet zeigt, was das Auto seniorenfreundlich macht (www.magazin66.de). Am auffälligsten ist eine gegenläufig zu öffnende hintere Tür. Sie erleichtert Gehbehinderten das Einsteigen enorm und bietet viel Beinfreiheit. Aber nicht nur Ältere schätzen das, auch unsere kleinen Tester Moritz (5) und Theo (3) hatten viel Spaß, weil sie schnell auf der anderen Seite wieder aussteigen konnten. Unsere Testerin Marie Luise Schumann war recht angetan. Unterstützt wurde das Team vom Autohaus Heubeck, das auch eine Verlosung für die Leser unseres Magazins anbietet. Zu gewinnen gibt es ein Wochenende mit einem Meriva für zwei Personen. Der Gewinner holt das Fahrzeug an einem Freitag nach Wahl ab 13 Uhr bei Opel Heubeck ab und gibt es am darauffolgenden Montag bis 12 Uhr wieder zurück. Ein voller Tank ist dabei und muss nicht mehr aufgefüllt werden. Die Strecke, die an dem Wochenende zurückgelegt werden darf, ist auf 500 Kilometer begrenzt. Das Fahrzeug ist versichert mit Vollkasko bei einer Selbstbeteiligung von 1.000 Euro. Wer sich an der Verlosung beteiligt, muss im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis sein. Einsendungen bis zum 1. Juli 2011 mit dem Stichwort „Meriva“ an das Magazin sechs+sechzig, Burgschmietstraße 37, 90419 Nürnberg oder per Mail an redaktion66@googlemail.com Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Wanderungen sorgfältig planen Mit Hilfe des Internets kann man Wanderungen exakt planen und für Freunde dokumentieren. Es lassen sich Steigungen oder Gefälle gut berechnen oder Hindernisse erkennen. Das Seniorenamt und das Museum für Kommunikation bieten dazu einen Einführungskurs an. Er findet am 20.9.2011, 9.30 – 11 Uhr, im Museum für Kommunikation, Lessingstr. 6, Nürnberg. Info und Anmeldung: Tel. 0911 / 231 66 55.
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STIFTuNGEN SpEzIAL
Stiftungen werden meist eingerichtet, um mit dem Vermögen eines Stifters einen festgelegten zweck
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Alte Idee blüht wieder auf Seit 2000 hat sich die Zahl der Stiftungen verdoppelt
zu erfüllen. Dies kann schon zu seinen Lebzeiten geschehen, oder aber auch erst nach dessen Ableben. Die ziele, die Stiftungen verfolgen, sind vielfältig, müssen aber mit dem Gesetz vereinbar sein. Die Stiftung verwendet dazu meistens die Mittel aus den zinserträgen des Kapitals, das der Stifter in die Stiftung eingebracht hat. Dabei unterscheidet man zwischen Förderstiftungen, die Dritte finanziell fördern, und operativen Stiftungen. Diese führen mit dem eingezahlten Geld selbst projekte durch. Meist sind Stiftungen auf ewig angelegt. Es gibt aber auch solche, deren Kapital nach und nach verbraucht wird. Nachdem das Kapital aufgezehrt ist, erlischt diese (Verbrauchs-)Stiftung. Die weitaus meisten Stiftungen werden in privatrechtlicher Form errichtet und dienen oft gemeinnützigen zwecken. In der Regel haben Stiftungen eine Satzung, die unter anderem die zwecke und die Art ihrer Verwirklichung festschreibt sowie einen Vorstand, der sie nach außen vertritt. Er wird von der staatlichen Stiftungsaufsicht kontrolliert. Ein Überblick über bestehende Stiftung findet sich im Internet unter www. stiftungsindex.de
er bei der Bevölkerung hohes Ansehen. Er gilt als besonders mildtätig und hilfsbereit, ist fromm und gottesfürchtig. Seinen ursprünglichen Namen Heinz legt er ab und benennt sich stattdessen mit dem Eigenschaftswort, mit dem das Volk ihn und seine Familie in Bewunderung ihrer Bedeutung und ihres Reichtums bezeichnet: Groß. Konrad Groß ist vielen Nürnbergern bis heute ein Begriff. Mit der Stiftung des Heilig-Geist-Spitals hat er seinen Namen gleichsam unsterblich gemacht. Auf einem sumpfigen Grundstück vor den Toren der Sebalder Stadt ließ Groß am Pegnitzufer das Spital errichten, in dem 200 kranke und notleidende Bürger der Stadt aufgenommen werden sollen. Stiften war damals in Mode gekommen. Als Konrad Groß das für damalige Verhältnisse recht große Spital mit einem beachtlichen Kapitalstock ausstattete, gab es in ganz Europa bereits 400 solche Häuser. Das Motiv für derartige Großherzigkeit war im Mittelalter Den Heimgang Mariens stellt dieses Gemälde in der Lorenzkirche dar. Die Stifterfamilie Glockengießer hat sich fast ausschließlich in der Sorge um das eigene Seelenheil am unteren Ende der Tafel verewigen lassen. begründet – »pro remedio et salute animae«, wie es in der er Nürnberger Konrad Heinz hat Stiftungsurkunde zum Heilig-Geist-Spital im Laufe seines Lebens zwischen vom 13. Januar 1339 heißt. Konrad Groß 1280 und 1356 wahrlich ein Verhatte einen großen Teil seines Vermögens mögen gemacht. Er gilt als einer in verschiedenste Stiftungen gesteckt. Nicht der gewieftesten Geschäftleute überall stieß diese Freigiebigkeit auf Gegenseiner Zeit. Er hat Schultheißenamt, Zoll liebe. Weil sie ihr Erbe schwinden sahen, und Münze von Kaiser Ludwig übertragen riefen seine vier Söhne sogar ein Schiedsgebekommen – die einträglichsten Positionen, richt an. die im 14. Jahrhundert in Nürnberg zu patrizier begünstigten die Familie vergeben sind. Und Konrad Heinz schafft es, aus diesen Einnahmen und vielen anderen Neben dem Zweck der Wohltätigkeit Geschäften durch geschickte Investitionen in zugunsten von Kranken, Armen und Alten Grundstücke und Immobilien einen sagen– etwa das Sebastiansspital, das Heilighaften Reichtum zu erwirtschaften. Nicht kreuz-Pilgerhospiz in St. Johannis oder das nur der stets klamme Bischof von Bamberg Siechenhaus Weinstadel – gab es damals leiht sich von ihm Geld, indem er ganze Ortnoch zwei weitere Arten der Stiftungsschaften an ihn verpfändet. Konrad Heinz gründung. Michael Diefenbacher, Leiter ist Nürnbergs erster Finanzmagnat, der Hofdes Stadtarchivs, hat sie in einem Beitrag bankier des Kaisers und wohl der reichste über das Nürnberger Stiftungswesen so Mann im ganzen Reich. Gleichzeitig genießt kategorisiert: Familienstiftungen, die bei
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STIFTuNGEN SpEzIAL
sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 2/2011
den Patriziergeschlechtern dazu dienten, den eigenen Angehörigen ein gutes Auskommen zu sichern und das Vermögen zu erhalten sowie Stiftungen zu kirchlichen Zwecken. Wohlhabende Bürger finanzierten den Bau von ganzen Klöstern, wie etwa das von Konrad von Neumarkt 1293 gestiftete Katharinen-Kloster oder auch von einzelnen Kirchen und Kapellen wie etwa der Holzschuherkapelle auf dem Johannisfriedhof von 1523. Mitunter trieb das Stiftungswesen aber auch kuriose Blüten. Auf einen Nürnberger namens Sigmund Örtel geht eine Hundestiftung aus dem Jahr 1520 zurück. Aus ihren Erträgen wurde ein Mann bezahlt, der einzig die Aufgabe hatte, täglich die Hunde aus den Nürnberger Kirchen zu vertreiben. Mit der Reformation entstand ein ganz neuer Stiftungszweck: Schul- und Stipendienstiftungen zielten nun darauf ab, jungen Menschen eine vernünftige Ausbildung zu ermöglichen. Bis Ende des 18. Jahrhunderts existierten allein in Nürnberg 146 Stiftungen, die Stipendien an Schüler und Studierende vergaben. Trotz anhaltender Neugründungen ließ sich ein Niedergang bei den Stiftungen aber nicht aufhalten. Nürnberg war zu jener Zeit fast pleite und der Rat der Stadt entnahm
Mit einem kunstvoll verzierten Initial beginnt der Text der Heilig-Geist-Stiftungsurkunde aus dem Jahr 1339.
immer mehr Geld aus seinen Stiftungen, um seine Schulden zu bezahlen. Nachdem Nürnberg im Jahr 1806 bayerisch geworden war, krempelte zudem eine groß angelegte Reform das Nürnberger Stiftungswesen radikal um. Eine neu gegründete Stiftungsverwaltung übernahm die bis dahin selbstständig arbeitenden Stiftungen. Gegen diese Verstaatlichung und Zentralisierung, die alle historisch gewachsenen Strukturen missachtete, regte sich in Nürnberg so viel Widerstand, dass die Reform 1818 teilweise wieder rückgängig gemacht wurde. Nun war die Kommune für die Verwaltung zuständig, allerdings behielt sich der Staat die Aufsicht über die Stiftungen vor. Das Industriezeitalter brachte das gebeutelte Stiftungswesen wieder zum Blühen. »Im Jahr 1897 existierten in Nürnberg 205 Wohltätigkeitsstiftungen«, so Diefenbacher. Zwei Drittel von ihnen wurden erst im 19. Jahrhundert gestiftet. Hinzu kamen fast ebenso viele Unterrichtsstiftungen. Das Gesamtvermögen allein der Wohltätigkeitsstiftungen belief sich am Ende des 19. Jahrhunderts auf über 17 Millionen Mark. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Monatslohn eines einfachen Arbeiters lag 1896 bei brutto 61 Mark. Stunde Null nach dem Krieg Die Blüte sollte allerdings nicht lange andauern, denn die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte dem Stiftungswesen kräftig zu. Zwei Weltkriege, die Hyperinflation und die Währungsreform machten viel Kapital zunichte. In den Zwanziger Jahren wurden zahlreiche Stiftungen fusioniert und zu Sammelfonds zusammengelegt; während des Dritten Reichs wurde zudem die jüdische Stiftungskultur vernichtet, indem das Kapital arischen Stiftungen zugeschlagen oder komplett eingezogen wurde. Eine »Stunde Null« gab es nach dem Krieg auch für die Stiftungen. Am Ende eines Konzentrationsprozesses in den frühen Fünfziger Jahren waren in Nürnberg noch 40 Einzelstiftungen übrig, eine Zahl, die bis Mitte der Sechziger Jahre nochmals halbiert wurde. »Allein in die Heilig-Geist-Spital-Stiftung gingen bis 1966 die Restvermögen von 457 Stiftungen ein, die zwischen 1362 und 1914 gegründet worden waren«, schreibt Diefenbacher. Doch im vergangenen Jahrzehnt hat sich das Blatt erneut gewendet: Stiftungen sind wieder in Mode, man kann von einem regelrechten Boom sprechen. Hatte die städtische
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Stiftungsverwaltung im Jahr 2000 noch 20 Stiftungen zu betreuen, sind es heute 42. Insgesamt haben derzeit mehr als 200 Stiftungen ihren Sitz in Nürnberg, doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Eine davon ist die 2001 gegründete Bürgerstiftung, mit der das Stiften nicht mehr nur den ganz Wohlhabenden vorbehalten ist. Die Stiftung sammelt auch kleine Beträge, so dass aus dem Gründungskapital von 50.000 Euro innerhalb von zehn Jahren 300.000 Euro wurden. Aus den Zinserträgen fördert die Bürgerstiftung Projekte unter anderem in den Bereichen Bildung und Erziehung, Kunst, Jugend- und Altenpflege, Natur und Umwelt. Informieren, vernetzen, ermutigen Auch die Stadt hat sich auf ihre große Tradition besonnen und erkannt, dass sich mit Stiftungen viel bewegen lässt: »Es ist eine Ausnahme, dass sich eine Stadt so gezielt um Stiftungen kümmert«, sagt Uli Glaser, Stiftungsbeauftragter der Stadt beim Sozialreferat. Vor knapp einem Jahr hat sich die Stiftungs-Initiative Nürnberg gegründet. Dabei hat sich die Stadt (Finanz- und Sozialreferat) mit der Bürgerstiftung, der Brochier-Stiftung und der Sparkasse zusammengetan. Kurz darauf ist die HypoVereinsbank als fünfter Partner hinzugekommen. Drei Ziele verfolgt die Initiative mit ihrem Engagement: Sie möchte über Stiftungen informieren, Stiftungen miteinander vernetzen und Bürger ermutigen, ihr Geld nicht nur einfach zu vererben, sondern auch in eine (eigene) Stiftung zu investieren. Jüngstes Beispiel für eine solche Vernetzung ist das Projekt »Mubikin«, bei der zwei private Stiftungen (die Stiftung Persönlichkeit von Gerlinde und Helmut Gierse sowie die Bouhon-Stiftung von Monika und Dieter Bouhon) die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen in Kindergärten und Schulen mit einem Betrag von 150.000 Euro fördern. Im kommenden Schuljahr soll das Projekt starten – zunächst in der Herschelschule in Gibitzenhof und in der Grundschule an der Oedenberger Straße in Schoppershof. Letztere trägt seit einigen Jahren übrigens einen sehr prominenten Namen: Konrad-Groß-Schule. Georg Klietz Fotos: Michael Matejka (Repro links); Stadtarchiv Nürnberg (StadtAN A 1, 1339 Jan. 13.)
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STIFTuNGEN SpEzIAL
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Ein turbulenter Flug brachte die Wende Was Sieglind und Rüdiger Steinhagen zu Stiftern machte
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ieglind und Rüdiger Steinhagen leben ihren Ruhestand, wie viele es sich wünschen. Sie genießen Haus und Garten im Landkreis Erlangen-Höchstadt und unternehmen große Reisen. Die Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn ist ihnen als besonderes Abenteuer im Gedächtnis. Das Ehepaar weiß aber auch, dass Wohlstand nicht selbstverständlich ist. »Wir haben Glück gehabt, dass uns der Klapperstorch hier abgesetzt hat«, sagt Rüdiger Steinhagen (63). Während seiner langen beruflichen Auslandsaufenthalte als Konstrukteur für Elektroanlagen ist ihm viel Armut begegnet. Während eines außergewöhnlich turbulenten Flugs in einer Propellermaschine schwor er sich: »Wenn ich hier lebend rauskomme, fange ich an, für die Armen zu spenden.« unter dem Dach der Rummelsberger Seitdem unterstützten die Steinhagens viele Organisationen, doch jetzt im Alter rückt ein neues Thema in den Vordergrund. »Wir hatten uns schon immer auch gedanklich mit Stiftungen beschäftigt«, berichtet Sieglind Steinhagen (60). Als die Rummelsberger Anstalten ein Informationsschreiben über Stiftungsgründungen an ihre langjährigen Spender schickten, ging es ganz schnell. 2007 gründete das kinderlose Ehepaar die »Stiftung Rüdiger und Sieglind Steinhagen«. Organisiert als Treuhandstiftung unter dem Dach der Rummelsberger, war keine Riesensumme als Grundstock nötig. Außerdem sind Steinhagens von Verwaltungsarbeiten nahezu entlastet und können sich ganz der praktischen Arbeit ihrer Stiftung widmen. Diese kümmert sich unter anderem um Jugendliche mit besonderem Erziehungsbedarf aus dem pädagogisch-therapeutischen Intensivbereich in Rummelsberg. Das Ehepaar Steinhagen konnte erleben, wie mit seinen Stiftungsgeldern eine alte „Ente“ von Citroën wieder fahrbar gemacht wurde oder ein Holzhaus für Jugendfreizeiten eine Solaranlage erhielt. Aber nicht nur das. »Ich wollte schon immer ein bisschen mithelfen«, sagt Rüdiger Steinhagen. Und so packt er beim Pflastern eines Wegs zur Fahrradwerkstatt in Rummelsberg oder bei anderen Arbeiten auch selbst mit an. Sind die Rummelsberger Anstalten auf Messen oder Veranstaltungen vertreten, ist der Rentner oft mit von der Partie, um andere für das Stiftungsmodell zu begeistern. Auch im Freundeskreis hat er schon so manchen Betrag für die Arbeit des diakonischen
Sieglind und Rüdiger Steinhagen kümmern sich mit ihrer Stiftung um Jugendliche mit besonderem Erziehungsbedarf. Trägers locker gemacht. Sieglind Steinhagen verband mit der Stiftungsgründung auch einen Wunsch für die eigene Zukunft. Als die ehemalige Verwaltungsangestellte einer Krankenkasse ihre Mutter pflegte, machte sich das Ehepaar Gedanken über die eigene Vorsorge. Im Zuge der Stiftungsgründung verfasste es mit einem Notar Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Testament und setzte die Stiftung als Erben ein. Die Rummelsberger werden alles Nötige veranlassen. »Mir ist es eine Beruhigung zu wissen, dass sich jemand um alles kümmert«, sagt Sieglind Steinhagen. Mit einer gehörigen Portion Humor hat Rüdiger Steinhagen die letzten Dinge geregelt und dabei nicht nur bestimmt, was mit dem Erbe geschehen soll. »Wer zu meiner Beerdigung kommt, muss eine Maß Bier und einen Schnaps trinken!« In seinem Testament hat er verfügt, dass es einen guten Leichenschmaus geben soll. Annamaria Böckel Foto: Mile Cindric
Zustiftungen: Gutes tun ohne großes Vermögen Wer sich mit dem Gedanken trägt, dauerhaft soziale, kulturelle oder andere notwendige Initiativen zu unterstützen, für den hat Kommunikationsberater Horst Jelenik einige wertvolle Hinweise parat. Bereits mit relativ kleinen Beträgen von 500 oder 1000 Euro lässt sich dauerhaft etwas Gutes tun. Wie das gelingt? So besteht die Möglichkeit, das Vermögen einer bereits bestehenden Stiftung durch kleinere Beträge aufzustocken. Diese können steuerlich berücksichtigt werden. Man kann eine Stiftung aber auch durch Spenden unterstützen, die gezielt für Projekte der Stiftung eingesetzt werden sollen.
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Vermächtnis eines ungewöhnlichen Lebens Holocaust-Überlebender Ernst Krakenberger und seine Frau gründeten den »Laurusstern«
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ls Wohltäter sehen sich Ursula und Ernst Krakenberger nicht. Für das im Nürnberger Land ansässige Ehepaar war es eher ein Akt der Verantwortung, als es im Dezember 2010 die »Stiftung Laurusstern« gründete. »Man muss etwas Anständiges anfangen mit dem Vermögen, das man geerbt hat«, lautet Ernst Krakenbergers Credo. Dass es dieses Vermögen heute überhaupt gibt, grenzt an ein Wunder. Ernst Krakenberger wurde 1940 geboren als Kind jüdischer Eltern, die aus dem nationalsozialistischen Nürnberg in die Niederlande emigriert waren. Nach dem Einmarsch der Deutschen rettete den Jungen der Mut einer ebenfalls ins Nachbarland ausgewanderten deutschen Bankiersfamilie. Carl und Annemarie Stockmann und deren 17-jährige Tochter Margret nahmen den Zweijährigen auf, gaben ihn als uneheliches Kind Margrets aus und schlugen sich bis Kriegsende mit ihm durch. Vor kurzem ist Margret Verhaak, wie sie heute heißt, auch stellvertretend für ihre Eltern dafür von der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem als »Gerechte unter den Völkern« ausgezeichnet worden. Ernst Krakenbergers Eltern überlebten mehrere Konzentrationslager und konnten den Sohn 1945 wohlbehalten wieder zu sich nehmen. Später übersiedelten sie in
die Schweiz, während Ernst den elterlichen Hopfenhandel übernahm und 1966 wieder an den Ursprungsort Nürnberg zurückkehrte. Das größtenteils ererbte Vermögen kommt jetzt, da das Ehepaar keine Kinder hat, der Stiftung zugute. Deren Name »Laurusstern« besteht aus den umgestellten Buchstaben der Vornamen Ursula und Ernst. Tatsächlich trägt die Stiftung von beiden etwas in sich: von Ernst Krakenberger die Geschichte seiner Rettung und der damit verbundene Auftrag, mit dem geerbten Vermögen Gutes zu tun; von seiner Ehefrau Ursula das langjährige ehrenamtliche Engagement. 20 Jahre aktive Vereinsarbeit Ein Stiftungszweck war schnell gefunden. »Mein Herz hat immer für alte Menschen geschlagen«, erzählt Ursula Krakenberger. Sie hat nicht nur ihre Eltern und Schwiegereltern gepflegt, sondern war auch 20 Jahre lang aktiv in dem Verein »Leben in Verantwortung«. Der Verein ermöglicht es alten Menschen, zu Hause zu leben, so lange es geht.
Mit der Stiftungsgründung haben sich die Krakenbergers sehr intensiv beschäftigt, ihren »Laurusstern« geradezu maßgefertigt: Verwaltung, Anlageform der Gelder und Stiftungszweck sollten genau ihren Vorstellungen entsprechen. Der größere Teil der Erträge ist für »Leben in Verantwortung« bestimmt, um alte Menschen und Flüchtlingskinder zu unterstützen. Den Rest teilen sich drei jüdische Organisationen, die sich unter anderem um Einwanderer kümmern und gemeinsame Projekte für israelische und palästinensische Kinder ins Leben rufen. Derzeit versucht das Stifterpaar, Zustiftungen zu gewinnen oder andere Interessenten zu bestärken, eine eigene Stiftung zu gründen. Später einmal soll das gesamte Vermögen in die »Stiftung Laurusstern« fließen. »Dann bleibt auch nach unserem Tod etwas von uns«, sagt Ursula Krakenberger. »Aber jetzt leben wir erst einmal.« Annamaria Böckel Foto: Mile Cindric
Der Name der Stiftung »Laurusstern« bezieht sich auf die Vornamen von ursula und Ernst Krakenberger.
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Das »Dritte Reich« brachte den Niedergang Heute hält Fürth die Erinnerung an seine jüdische Stiftungstradition wach Mäzen nicht mehr. Er starb kurz vor den Feierlichkeiten. Eine Büste im Foyer der Comödie erinnert aber bis heute an den Industriellen mit Herz für die Arbeiterkinder. Nicht nur kulturelles, sondern auch soziales Engagement hat eine lange Tradition in der Geschichte der Fürther Juden. »Geboren im Nathanstift« – mehr als 20.000 Menschen können das von sich sagen, denn sie erblickten zwischen 1909 und 1967 in der Tannenstraße 17 das Licht der Welt. Großtat für die Geburtshygiene
Das ehemalige Nathanstift, das jetzt eine Schule beherbergt, ist heute nur noch am Relief an der Fassade erkennbar.
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altraud und Mariechen«, »Kabarett und Klamauk«, »deftig Fränkisches« – das verbinden heute die meisten Fürther mit dem »Berolzheimer«. Die dort beheimatete Comödie der beiden Spaßvögel Volker Heißmann und Martin Rassau hat den schmucken Bau weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht und sich als Veranstaltungsort für ein buntes Unterhaltungsprogramm etabliert. Dass es sich bei dem schmucken Jugendstilgebäude um eine jüdische Stiftung handelt, das wissen nur wenige – ebenso wenig wie den Zweck, für den das Haus vor gut 100 Jahren errichtet wurde. »Im Jahre 1906 werden es 100 Jahre sein, dass die Stadt Fürth mit dem Königreich Bayern unter dem segenbringenden Zepter des Hauses Wittelsbach vereinigt ist. Aus diesem Anlasse wünschen wir eine Anstalt ins Leben zu rufen, welche der gesamten Einwohnerschaft der Stadt Fürth, ohne Ansehen des Standes, der Religion und der politischen Anschauungen zugute kommen soll. Wir bestimmen daher als Zweck unserer Stiftung die Errichtung und die Erhaltung eines Volksbildungsheimes in der Stadt Fürth.« So steht es in der Stiftungsurkunde, mit der Bleistiftfabrikant Heinrich Berolzheimer (geboren 1836) den Grundstein für ein Haus der kostenlosen Bildung und damit auch für einen sozialen Aufstieg
von Arbeiterkindern in der aufstrebenden Industriestadt legte. Er folgte damit einer guten Tradition. Gerade in Fürth gibt es viele jüdische Stiftungen. Sie gingen aus dem religiösen Gebot der Wohltätigkeit hervor und trugen über Jahrzehnte maßgeblich zur Entwicklung der Stadt bei. Im Erdgeschoss des »Berolzheimerianums« nahe des Fürther Bahnhofs wurde eine »öffentliche, unentgeltlich zu benützende« Bibliothek samt Lesehalle, im Obergeschoss ein großer Vortragssaal für Veranstaltungen von »wissenschaftlichen und künstlerischen Vorträgen, Unterhaltungsabenden, Konzerten und Ausstellungen« geschaffen. Auf stolze 223.000 Mark belief sich das Stiftungskapital. Es stellte sicher, dass Generationen von jungen Fürtherinnen und Fürthern erste Erfahrungen mit der Welt der Bücher und der Kultur machen konnten.
»Zum ehrenden Gedächtnis« an seine Eltern gründete der Fürther Rechtsanwalt Alfred Nathan (1870-1922) ein Wöchnerinnenund Säuglingsheim. Wegen mangelnder Geburtshygiene und fehlender medizinischer Betreuung belegte Fürth zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei der Säuglingssterblichkeit den ersten Platz in Bayern. Ein trauriger Rekord. Das konnte mit einem Stiftungskapital von 300.000 Mark bald geändert werden. Zusammen mit der »Krautheimer Krippe«, ebenfalls eine jüdische Stiftung, hatten die erwerbstätigen Frauen nun Einrichtungen, in denen ihre Säuglinge und Kleinkinder umfassend betreut wurden, während sie gleich nach der Geburt wieder zum Lebensunterhalt der Familie beitragen konnten. Mittlerweile ist in dem Gebäude, dessen frühere Nutzung immer noch an den Fassaden-Reliefs ablesbar ist, eine Schule eingezogen. Die Entbindungsklinik wurde in das Fürther Klinikum verlegt. Das Prädikat „Geboren im Nathanstift“ kann man aber bis zum heutigen Tag für sich beanspruchen, denn auch die moderne Geburtshilfe-Abteilung trägt den Namen des großen jüdischen Gönners, der im Lauf seines Lebens rund
Ein Herz für Arbeiterkinder Da Heinrich Berolzheimer schon damals über die Stadtgrenzen hinaus dachte und zum Beispiel mit dem Luitpoldhaus auch die Stadt Nürnberg kulturell bereicherte, wurde er 1904 von der Stadt Fürth und ein Jahr später von der Stadt Nürnberg mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet. So eine Doppel-Ehrung in beiden Nachbarstädten samt ihrem Spannungsverhältnis ist bis heute einzigartig. Die Einweihung »seines« Hauses am 26. Mai 1906 erlebte der große
Auch das hat Alfred Nathan gestiftet: Die Steinlöwen im Fürther Stadtpark.
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Ein Haus zur kostenlosen Bildung von Arbeiterkindern schwebte dem Stifter des Berolzheimer vor.
Der Centaurenbrunnen, gestiftet von Wilhelm Königswarter, setzt der Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth ein Denkmal.
drei Millionen Mark für wohltätige Einrichtungen gespendet hat. Geht man mit interessiertem Blick durch die Kleeblattstadt, dann kann man auch noch Stiftungen ganz anderer Art entdecken: Zwei venezianische Steinlöwen aus dem 17. Jahrhundert auf einer Terrassenmauer im Stadtpark zum Beispiel, ebenfalls ein Geschenk von Alfred Nathan, wie auch ein Brunnen an der Ecke Königstraße/ Moststraße. Dort hatte der aus Nürnberg anreisende bayerische König Ludwig II. am 4. Dezember 1866 Nathans Mutter Amalie und ihre Freundin nach dem Weg zum Rathaus gefragt. Oder der Jugendbrunnen vor der Feuerwehrzentrale, mit dem der bedeuten-
andererseits wollte man aber auch nicht, dass gläubige Juden Anstoß an einem Grab nehmen, in dem sich die Asche und nicht der Leichnam des Toten befindet. Deshalb platzierte man die Grabsäule aus schwarzem Marmor in einiger Entfernung von den anderen Grabstätten, gleich neben dem Eingang, dort, wo früher die Leichenhalle stand. Zudem begrub man die Urne nicht in der Erde, sondern schaffte dafür einen Hohlraum in der Stele hinter der Namenstafel. Damit waren alle Voraussetzungen des Königswarter’schen Testaments erfüllt. Der Beginn der Nazizeit bedeutete auch in Fürth das Ende vieler Stiftungen. Nach 1933 schlossen die Nationalsozialisten Juden von Stiftungsleistungen aus, ließen jüdische Stifternamen tilgen und wollten so erreichen, dass das verdienstvolle Wirken dieser Bürger aus dem öffentlichen Gedächtnis verschwindet. Die meisten der Fürther Stiftungen existieren heute nicht mehr, das Vermögen ging durch Inflation und Währungsreform verloren. Allerdings gibt es – nicht nur in Fürth – jetzt wieder Initiativen zu neuen Stiftungen. Damit wird der jüdischen Grundforderung, dass Reichtum auch eine Verpflichtung zum Helfen enthält, neues Leben eingehaucht.
den Fürther Spielzeugindustrie ein Denkmal gesetzt wurde. Dass die Stadt Fürth aber auch manchmal ihre liebe Not mit den ehrenvollen Stiftern hatte, ist an der Lage des Grabsteins von Dr. Wilhelm Königswarter (1809-1887) auf dem Alten jüdischen Friedhof an der Schlehenstraße zu erkennen: Königswarter war neben Alfred Nathan der größte jüdische Stifter seiner Heimatstadt. Aus einer Bankiers-Familie stammend, studierte er in verschiedenen europäischen Metropolen Medizin, Philosophie und Sprachen. Seine Stiftungen galten unter anderem »fleißigen Gesellen und Lehrlingen, christlichen und jüdischen Armen, humanitären und gemeinnützigen Zwecken, der Jugenderziehung, einem Knabenhort oder Musikstudierenden«. Sichtbarstes Zeichen ist bis heute der Centaurenbrunnen vor dem Fürther Hauptbahnhof, ein Denkmal für die erste deutsche Eisenbahn 1835 von Nürnberg nach Fürth. problem mit dem Testament
Diesen Brunnen an der Ecke Königstraße/ Moststraße stiftete ebenfalls Alfred Nathan.
Mit seinem Tod bereitete er den Fürthern allerdings ein Problem: Zwar vermachte er der Stadt weitere 80.000 Mark, allerdings unter der Bedingung, dass seine Asche auf dem jüdischen Friedhof die letzte Ruhestätte findet. Die Verbrennung entsprach jedoch nicht jüdischen Riten, und so waren Kompromisslösungen gefragt. Einerseits konnte man das erwartete Erbe sehr gut für die Neugestaltung des Stadtparks brauchen,
Karin Jungkunz Fotos: Michael Matejka
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Geben ist seliger denn nehmen Die 212 kirchlichen Stiftungen in Bayern verwalten ein Millionenvermögen
D In den Kirchen haben Stiftungen eine Jahrhunderte alte Tradition. Ihre Erträge werden für karitative, religiöse und kulturelle zwecke ausgeschüttet.
er Martinstag im November ist bei den Mitgliedern der Evangelischen Kirchengemeinde in Röthenbach bei St. Wolfgang besonders beliebt. Neben Predigt und Gebet hat Pfarrer Thomas Göß an diesem Tag nämlich noch etwas ganz Handfestes zu bieten. Die Röthenbacher haben vor zwei Jahren eine alte, aus dem 18. Jahrhundert stammende Tradition wieder auferstehen lassen: Im Gottesdienst wird an diesem Tag an alle Besucher der sogenannte »Stiftungsweck« verteilt, ein süßes Brötchen, auf das vor allem die Kinder scharf sind. Im Jahre 1762 hatte ein Röthenbacher Bürger 100 Gulden gestiftet, die die Kirchengemeinde gewinnbringend anlegen sollte. Vom Ertrag sollte einmal jährlich den Röthenbacher Kindern ein »Süßer Wecken« am St. Georgstag (23. April) geschenkt werden. Angesichts der Armut in der Bevölkerung wahrlich eine Gottesgabe. »Wir wollten mit dem Wecken, den wir allerdings am Martinstag verteilen, den Stiftungsgedanken wieder aufleben lassen«, sagt der 63-jährige Gemeindepfarrer. Finanzielle Engpässe überbrücken Inzwischen verfügt die Stiftung der Kirchengemeinde über einen Vermögensstock von über 120.000 Euro. Von den Ertragsausschüttungen werden keineswegs nur Wecken gekauft, sondern auch wichtige Aufgaben in der Gemeinde finanziert. Zum Beispiel fördert man das Projekt »Kinder und Musik« im Hort der Schule. Nicht nur Röthenbachs Protestanten, sondern Evangelische und Katholische Kirche überhaupt entdecken zunehmend den »süßen Wecken«, der in Stiftungen steckt. Nicht zuletzt deshalb, weil die Gemeinden unter finanziellen Engpässen leiden. Nicht von ungefähr setzen die Kirchen auf professionelle Fundraiser, also Fachleute, die sich auf die Akquise von Spenden, Stiftungsgeldern oder öffentlichen Zuschüssen spezialisiert haben. Der promovierte katholische Theologe Rainer Scherlein und der evangelische Stiftungsreferent Wilhelm Popp bei der Landeskirchenstelle in Ansbach betreuen die Stiftungen, beraten Kirchengemeinden und potenzielle Stifterinnen und Stifter. Die Palette von Stiftungen in der Kirche ist bunt. Da gibt es neben den Stiftungen in den Gemeinden die sogenannte Pfründestiftung – Grundstücke der Kirche, die der Pfarrer in früheren Zeiten landwirtschaftlich nutzen musste. Vom Verkauf seiner Ernte
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Am Martinstag erhalten Gottesdienstbesucher in Röthenbach bei St. Wolfgang einen »Stiftungsweck«. bestritt er seinen Lebensunterhalt. Selbst heute fließen von den Einnahmen der Immobilien der Pfründestiftungen Anteile in die Gehälter der Geistlichen. Stiftungen haben in beiden Kirchen fraglos eine Jahrhunderte alte Tradition. »In den letzten Jahren sind immer mehr kirchliche Bürgerstiftungen entstanden«, macht Rainer Scherlein vom Stiftungszentrum der Diözese Bamberg die Erfahrung. Unter dem Dach des Zentrums werden derzeit 34 Stiftungen verwaltet und betreut. Rund 150.000 Euro konnten im vergangenen Jahr für karitative, religiöse und kulturelle Zwecke, aber auch für Projekte der Dritten Welt ausgeschüttet werden. Soziale Aufgaben im Fokus Wilhelm Popp startete als Stiftungsreferent der bayerischen Landeskirche vor 15 Jahren mit »30 meist altrechtlichen kirchlichen Stiftungen«. Heute gibt es 212 kirchliche Stiftungen in Bayern mit einem Geldvermögen von knapp 50 Millionen und Immobilienvermögen von ebenfalls 50 Millionen Euro. In der Metropolregion Nürnberg sind rund 16 Millionen an Geld- und 15 Millionen Euro an Immobilienvermögen in Stiftungen angelegt. Wilhelm Popp: »Bayernweit lagen die Ausschüttungen im vergangenen Jahr bei über zwei Millionen an Kapitalerträgen.« Dazu kamen noch laufende zweckgebundene Spenden von Bürgern an Stiftungen von rund einer Million Euro. Die Zweckbestimmungen sind in beiden Kirchen ähnlich. Erträge fließen in die Altenarbeit, in Erziehungs- und Bildungsmaßnahmen, aber auch in den Denkmalschutz, in den Erhalt von Kirchen und in
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religiöse Initiativen. Wollte sich der Stifter im Mittelalter mit seiner Stiftung nicht nur einen Namen machen, sondern sich auch im himmlischen Paradies ein Plätzlein sichern, liegt Stifterinnen und Stiftern in unserer Zeit daran, einfach nur Gutes zu tun. Die Stiftungen im Bereich der beiden Kirchen benötigen keinen Rettungsschirm wie schlecht und spekulativ wirtschaftende Banken. Die Stiftungen haben die Finanzkrise nahezu unbeschadet überstanden. Der 50-jährige Stiftungsreferent Popp: »Wir als kirchliche Stiftungsaufsicht achten sehr darauf, dass die Gelder nicht spekulativ angelegt werden.« Und sein Kollege Scherlein ergänzt: »Wichtig sind uns neben der sicheren und dennoch ertragreichen Anlage auch die ethischen Aspekte der Geldanlage.« Popp sagt es ganz deutlich: »Kirche muss auch hier Kirche bleiben und kann nicht auf sinkende Kurse spekulieren oder in Hedgefonds investieren.«
Diakonie Neuendettelsau: Zustiftungen sind sinnvoll Der Stifterboom hat auch seine Schattenseiten: Es gibt immer mehr Stiftungen mit immer weniger Kapital, warnt Christine Liebel von der Diakonie Neuendettelsau. Eine »Zersplitterung am Stiftungsmarkt« berge die Gefahr, dass die einzelnen Projekte viele Anträge für teils geringe Beträge stellen müssen. Deswegen sollte sich jeder potentielle Stiftungsgründer gut überlegen, wo er seinen Schwerpunkt legen möchte, ob sein Kapital ausreicht und ob er nicht besser eine Zustiftung in Betracht ziehen sollte. Durch die Beteiligung an bereits vorhandenen Stiftungsprojekten mit ähnlichen Zielsetzungen wie der eigenen kann der zukünftige Stifter Synergieeffekte nutzen. Somit werden Kosten für Verwaltung und Imagekampagnen gespart. Die Stiftung der Diakonie Neuendettelsau etwa engagiert sich für soziale Zwecke. In Planung sind derzeit folgende Projekte: die Schaffung einer dringend benötigten ambulanten Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche sowie zusätzliche Stellen für die Betreuung von Menschen mit Demenz.
Große steuerliche Vorteile Immer mehr evangelische Kirchengemeinden und katholische Pfarreien entdecken die Vorteile, die eine Stiftung bietet, denn bei sinkenden Mitgliederzahlen und damit sinkendem Kirchensteueraufkommen und dem Rückzug der Öffentlichen Hand plagt viele Gemeinden die Geldnot. Doch nicht nur die Kirche zieht einen Vorteil aus den Stiftungen, auch derjenige, der einzahlt, profitiert. In den durch Sammlungen und Spenden entstandenen Stiftungsstock kann jede und jeder einzahlen und seinen Betrag direkt von der Steuer absetzen. Seit 2007 gibt es eine im Gegensatz zu vorher deutlich erweiterte Möglichkeit zum Spendenabzug. In einer Informationsbroschüre des Bamberger Zentrums heißt es: »Der Stifter kann im Rahmen der Vorschriften für Spenden maximal 20 Prozent des Gesamtbetrags seiner Einkünfte absetzen.« An steuerliche Erleichterungen dachte Hildegard Mertha wohl nicht, als sie die Pfarrer-Wolfgang-Schrinner-Stiftung ins Leben rief. Der katholische Geistliche war Anfang der 1960-er Jahre vor dem Altar der Baiersdorfer Kirche während des Gottesdienstes tot zusammengebrochen. In Erinnerung an ihn gründete seine inzwischen verstorbene Haushälterin mit ihrem Vermögen diese Stiftung. Die Erträge daraus sind für den Erhalt der alten Baiersdorfer Kirche bestimmt. Günter Dehn Fotos: Michael Matejka; privat
Martha-Maria-Stiftung: Auch relativ kleine Beträge helfen Es muss nicht immer ein Vermögen sein, mit dem man Gutes tun kann. Die Martha-Maria-Stiftung in Nürnberg sammelt auch kleinere Beträge, mit denen sie ihren Stiftungszweck erfüllt. Das beginnt beim guten Kinderbuch für 20 Euro, mit dem der Nürnberger MarthaMaria-Kindergarten unterstützt wird, und reicht bis zur Förderung von Menschen in Mosambik. Konkret soll eine Delegation aus einem Krankenhaus in Chicuque in Nürnberg Einblicke in die hiesige Versorgung von Patienten erhalten. 1500 Euro werden hierfür benötigt. So gibt es eine Reihe von wichtigen und wertvollen Bereichen, in denen sich die Stiftung engagiert. Einer davon ist der Unterhalt der Kapelle im Nürnberger Krankenhaus an der Stadenstraße und deren Ausgestaltung mit handgefertigten Egli-Figuren, die man für 100 Euro erwerben kann. Weitere Infos: Martha-Maria-Stiftung, 0911/9591029, www.martha-maria.de
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Das Land holt langsam auf Immer mehr Stiftungen erwirtschaften Erträge für wohltätige Zwecke
Stiftungsvorstand Wolfgang Mößlein muss die Bürger von Adelsdorf überzeugen, dass der Erhalt des Schlosses auch viele Stifter braucht.
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arauf war der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sichtlich stolz: Bei der Präsentation der Zahlen zu den rechtsfähigen Stiftungen in Bayern 2010 konnte er einen Zuwachs auf 3439 vermelden. Allein im zurückliegenden Jahr wurden 161 neue Stiftungen ins Leben gerufen. Und das nicht nur in Ballungsräumen und Großstädten – die ländlichen Regionen holen enorm auf. Im Landkreis Forchheim zum Beispiel entfallen auf etwa 115.000 Einwohner 17 Stiftungen. Ohne diese Stiftungen könnten zahlreiche Neubauten, Renovierungen und wohltätige Hilfen nicht realisiert werden, weil in den Städten und Gemeinden kein Geld mehr dafür bleibt. Manche Stiftungen wirken für die Bürger im Verborgenen, andere machen sich und ihre Zwecke gerne öffentlich bekannt. So zum Beispiel die »Stiftung Schloss Adelsdorf«. Ihr Name gibt gleichzeitig
Aufschluss über ihre Residenz im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Von der Straße aus ist das Schloss eher unscheinbar. Im Inneren des Hauses wird aber schnell klar, dass es sich um ein repräsentatives Gebäude handelt. Hier finden ein bis zwei Mal im Jahr öffentliche Veranstaltungen und Ausstellungen statt. Die »Stiftung Schloss Adelsdorf« hat sich den Erhalt des Schlosses und die Förderung des Denkmalschutzes in der Gemeinde Adelsdorf zum Ziel gesetzt. »Es dauerte etwa drei bis vier Jahre, um alle Hürden für eine Stiftungsgründung zu nehmen«, erinnert sich Stiftungsvorstand und Gemeinderatsmitglied Wolfgang Mößlein. So habe man garantieren müssen, dass das Gemeindevermögen auch sinnvoll und nachhaltig eingesetzt wird. Nicht weniger umstritten war die Frage, wie man mit dem aufgekauften Schloss verfahren solle. Ziel sei es gewesen, »das Areal dauerhaft für die Nachwelt zu erhalten«. Der Gemeinderat
verständigte sich schließlich darauf, die Schlossanlage in eine Stiftung einzubringen. Das, so Mößlein, habe auch die Skeptiker zufrieden gestellt. zahl der Spender ist überschaubar Vorrangiges Ziel ist es laut Mößlein, die Stiftung überhaupt bekannt zu machen. So plant der fünfköpfige Stiftungsrat zusammen mit dem Stiftungsvorstand beispielsweise einen Tag der offenen Tür. Zudem sollen mit dem Verein »Schlosskunst Adelsdorf« gemeinsame Projekte ausgearbeitet werden. Noch hält sich die Zahl der Spender in Grenzen, denn nach wie vor glauben viele Adelsdorfer zu Unrecht, die Instandhaltung des Schlosses und des Gartens sei Sache des Staates. Ganz anders tritt die »Sebald Füllsack’sche Stiftung« in Kirchehrenbach auf. Sie agiert von der breiten Öffentlichkeit fast unbemerkt, obwohl sie bereits seit dem 16.
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Stadtmission kümmert sich um Bedürftige Die Stiftung »Hilfe im Leben« der Stadtmission Nürnberg hilft sehr unterschiedlichen Menschen. Das Spektrum reicht von Kindern über arme und obdachlose Menschen bis hin zu alten, unter Demenz leidenden Frauen und Männern. Allen, denen die Stiftung hilft, ist eines gemeinsam: Sie leben in und um Nürnberg. Bereits in den ersten vier Jahren ihres Bestehens konnte die Stiftung »Hilfe im Leben« 35.000 Euro für Projekte ausschütten. Sie förderte etwa die Seelsorge in Altenheimen, Bewegungsangebote für Kinder in sozialen Brennpunkten oder ermöglichte Menschen mit seelischer Erkrankung mehr Lebensfreude. Zustiftungen sind ab 5000 Euro möglich. Ab einer Zustiftung von 10.000 Euro kann der Geldgeber seinem Anteil der Stiftung einen eigenen Namen geben – zum Beispiel zur Erinnerung an einen lieben Menschen, nach dessen Willen die Zustiftung arbeitet. Ansprechpartnerin für die Stiftung »Hilfe im Leben« ist Gabriele Sörgel vom Stiftungsvorstand, Tel. 0911/3505-127 oder E-Mail: gabriele.soergel@stadtmissionnuernberg.de
Entwicklungshilfe in kleinen Einheiten
Die Füllsack’sche Stiftung in Kirchehrenbach (im Bild Vorstand Alfons Galster) hilft Bedürftigen des Ortes zu Weihnachten. Jahrhundert besteht. »Die Stiftung gab es damals für Kirche, Schule und Bildung – und um die Leute im Dorf mit dem Wichtigsten zu versorgen«, erklärt der zweite Bürgermeister der Gemeinde, Alfons Galster. Seit der notariellen Neufassung des Stiftungszwecks im Jahre 1963 steht die Verteilung von »Weihnachtsgaben an Ortsarme« auf dem Plan. Dabei werden die Erlöse der Stiftungsgelder verwendet, die auf Sparbüchern deponiert sind. Die Entscheidung, wer die »Weihnachtsgaben« erhält, wer also die »Ortsarmen« sind, liegt beim Gemeinderat Kirchehrenbach. Die Stiftung selbst geht kaum an die Öffentlichkeit. Grundsätzlich hält es Alfons Galster aber für sinnvoll, die Stiftung stärker ins Bewusstsein zu rücken: »Es gibt viel versteckte Armut, und ich glaube, mit einer kleinen Spende kann man viel Gutes erreichen.« Sebastian Neubauer Fotos: Mile Cindric
Hilfe direkt vor Ort in lokalen Projekten: Dieses Ziel verfolgt die Georg-Kraus-Stiftung. Über die Verwendung von Stiftungsgeldern befinden einerseits Mitglieder in regionalen Gruppen (eine solche existiert auch in Nürnberg), andererseits Botschafter aus dem Kreis der Ehrenamtlichen. Sie reisen zu den Projekten und informieren sich an Ort und Stelle, was am dringendsten benötigt wird. An dieser privat organisierten Entwicklungshilfe können sich alle beteiligen, die Menschen in Entwicklungsländern unterstützen möchten. Dies ist entweder über eine Spende oder eine Zustiftung möglich. Zudem bietet die Organisation an, dass eine »unselbstständige Stiftung«, die den Namen des Stifters tragen kann, gegründet wird. Sie wird von der GeorgKraus-Stiftung mitverwaltet und kann mit dem Eintrag ein oder mehrere Projekte in der Dritten Welt fördern. Dies ist ab einer Größenordnung von 100.000 Euro möglich. Eine Zustiftung geht bereits ab 1000 Euro. Die Mitglieder des Zustiftungsfonds treffen sich einmal im Jahr zu einer Informationsveranstaltung über die geplanten Projekte. Informationen bei der Georg-KrausStiftung, Kölner Straße 20, 58135 Hagen, Tel. 02331/904750 , E-Mail: mail@gkstiftung.de
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Wie gebe ich meinem Ersparten einen Sinn? Geldgeber haben bei der Wahl des Stiftungszwecks viel Spielraum
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ffensichtlich muss man nicht fromm sein, um Chancen auf die Ewigkeit zu bekommen. Man kann auch einfach Stifter werden. Denn Stiftungen sind angelegt auf die Ewigkeit. Das erfahre ich im Gespräch mit Sandra Bührke und Volker Schwan von der HypoVereinsbank. Schaut man sich die Berufsbezeichnungen der beiden an, sieht man die Ewigkeit nach der Endlichkeit des Daseins schon ein bisschen aufblitzen. Als Erbschafts- und Stiftungsmanager stellt Volker Schwan sich vor. Zur Vermögensnachfolgeexpertin wurde Sandra Bührke ausgebildet. Die Banken reagieren mit speziellen Ausbildungsgängen, seit das Stiftungswesen Fahrt aufgenommen hat. Im Jahr 2001 waren rund 7000 Stiftungen verzeichnet. Zehn Jahre später sind es weit mehr als doppelt so viel. Um auf Frau Bührke oder Herrn Schwan zu treffen, muss man sich Gedanken um sein Vermögen machen. Deswegen bin ich da. Ich will erfahren, ob man auch Stifter werden kann, wenn man über eher bescheidene Mittel verfügt, eine Immobilie zum Beispiel oder ein Sparbuch. Was kann man tun, wenn man gar keine Erben hat (in der wachsenden Single-Gesellschaft ein wachsendes Phänomen), und das Geld dem Staat anheimfallen würde? Oder wenn man Erben hat, die man lieber nicht hätte und nicht mit Erbmasse bedenken möchte? Das Vermögen muss wirklich nicht riesig sein. Die Bezirksregierung von Mittelfranken setzt derzeit einen Sockelbetrag von 50.000
Euro für die Gründung einer Stiftung fest. In anderen Regionen ist der Sockel sogar deutlich niedriger. Kaum jemand ist mit dem Stiftungswesen intim vertraut. Daher das Beratungsangebot der Banken. Viele dürften bei der Vorbereitung einer Erbschaft zum Beispiel erst einmal an eine Spende denken, nach dem Motto: »Ich hinterlasse mein Vermögen dem Tierheim – und weil ich seit jeher Katzen liebe, binde ich es an die Pflege der schnurrenden Vierbeiner.« Sandra Bührke macht darauf aufmerksam, dass ein Tierheim aber bereits bei einer Spende von 50.000 Euro für Katzen überfordert sein könnte. Schließlich müsse eine Spende laut Gesetz innerhalb eines Jahres verbraucht sein. »Was sollen die dann tun? Goldene Käfige kaufen?« Erben ist oft ein Tabu Solche Themen kommen in einem ersten kostenlosen Beratungsgespräch für Interessenten auf den Tisch. Dieses Gespräch dient der Abklärung von Fragen, Erwartungen, Bedürfnissen. Das sei kein Verkaufsgespräch, betont Volker Schwan. »Wir wollen den potenziellen Stifter kennen lernen. Wir möchten seine Vorstellungen erfahren. Das ist oft eine heikle Situation, denn Erben ist für viele ein Tabu-Thema. Da können familiäre Konflikte lauern. Oft gibt es auch keine sehr konkreten Vorstellungen über einen Stiftungszweck. Über all das unterhält man sich in diesem ersten Gespräch. Und von uns sind dabei durchaus psychologische Kenntnisse gefordert.«
Alter zum zeitpunkt der Stiftungsgründung 34% 27%
26%
13%
bis 45
46 – 59
60 – 69
70 und mehr
Quelle: StifterStudie
Sollte sich aus dem Gespräch ein realer Bedarf für weitere Beratungen und Hilfestellungen zur Gründung einer Stiftung ergeben, bieten Banken wie die HypoVereinsbank diese als Dienstleistung auf Honorarbasis an. Denn nun gilt es, laut Volker Schwan, vier Säulen als Basis einer Stiftung aufeinander abzustimmen: den individuellen Menschen mit seinen Wünschen und mit seinen möglichen Ängsten, dann das Vermögen als Immobilie oder als Werte im Bank-Depot (vielleicht auch noch bar unterm Kopfkissen), weiter die Rechtslage und schließlich die steuerlichen Anforderungen. Ein Stiftungsmanager muss also die Qualifikationen eines Psychologen, eines Juristen, eines Steuerberaters und eines Bankers in sich vereinen – das gilt natürlich auch für eine Vermögensnachfolgeexpertin. Es muss viel geregelt werden
Stadt(ver)führungen Am Wochenende vom 1. bis zum 3. Juli 2011 finden in Nürnberg wieder Stadtverführungen statt. Dabei zeigen kompetente Führer bekannte und weniger bekannte Orte der Stadt. Die Rundgänge der etwas anderen Art erkunden in diesem Jahr Orte, an denen soziale Taten vorbereitet und umgesetzt wurden oder werden. Dabei stehen auch mehrere Exkursionen zum Thema Stiftungen auf dem Plan: So führen Sandra Bührke und Volker Schwan am 1. Juli um 16.30 Uhr in die Tresore der HypoVereinsbank und der Stiftungsverwaltung. »Stiften gehen“ können hingegen die Teilnehmer am 2. Juli, um 12.30 und um 13.30 Uhr, mit Uli Glaser, dem Stiftungsbeauftragten der Stadt Nürnberg. Er führt zu den historischen Orten von Stiftungen, die sich zum Beispiel dafür einsetzten, streunende Hunde aus Nürnberger Kirchen fernzuhalten. Und wer es ganz genau wissen will, kann sich am 1. Juli um 17 Uhr von Sparkassenvorstand Matthias Everding höchstpersönlich zu Projekten führen lassen, die die Stiftung »Zukunft« der Sparkasse fördert. Weitere Informationen unter www.stadtverfuehrungen.nuernberg.de oder beim Kulturreferat/Projektbüro, Telefon 09111 / 231-20 00.
Gerade dem Banker überlassen die meisten Menschen ja vertrauensvoll die Verwaltung und erhoffte Mehrung ihres Vermögens. Bei einer Stiftung geht es um nichts anderes. Nur ist nicht mehr der ursprüngliche Besitzer des Vermögens Nutznießer, sondern eine Institution, ein Projekt oder ein Anliegen. Eine Stiftung hat die Aufgabe, das Vermögen zu erhalten und Erträge zu erwirtschaften, um mit diesen Erträgen den Stiftungszweck zu finanzieren und zu erfüllen. Allein im Falle einer so genannten Verbrauchsstiftung kann das Vermögen selbst aufgezehrt werden und in den Zweck übergehen. In allen anderen Fällen kommt eben die Idee der Ewigkeit ins Spiel. Denn Stiftungen entstehen vor allem »von Todes wegen«, also in einem Testament oder in einem Erbvertrag. Zwar kann
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jeder Teile seines Vermögens bei Lebzeiten in eine Stiftung einbringen. Doch vielfach wird zum Stiftungsvermögen, was nach dem Tode übrig bleibt. Zu diesem Zeitpunkt sollten Zweck der Stiftung, Name der Stiftung, Sitz der Stiftung und wenn möglich Vorstand der Stiftung bereits festgeschrieben und geregelt sein. Hier muss ein wenig bürokratischer Aufwand betrieben werden. Hier sollte das Testament auch nicht nur handschriftlich verfasst, sondern notariell beurkundet sein. Gute Beratung ist dabei sicherlich sehr hilfreich. Nur die Erträge kommen zum Einsatz Sonst aber kann man mit seiner Stiftung genau das Gute tun, das man tun möchte. »Wir lassen unsere Kunden spinnen«, sagt Volker Schwan. Man kann eine Stiftung für freie Theaterinitiativen in der Metropolregion ebenso einrichten wie für die Förderung bestimmter Sportarten. Man kann eine Stiftung für die Betreuung Nichtsesshafter ins Leben rufen, für notwendige Aktivitäten in einem Hospiz oder die medizinische Forschung an konkret benannten Krankheiten. Man sollte nur bedenken, dass nicht das Vermögen selbst zum Einsatz kommt, sondern lediglich die Erträge des Vermögens (darunter können Mieteinnahmen sein, Aktienausschüttungen oder Zinszahlungen). Hochspekulativem Umgang mit dem Vermögen ist per Gesetz ein Riegel vorgeschoben. Doch der spekulative Umgang ist dem Stiftungsvorstand in die Hand gelegt – woran selbstverständlich wiederum eine Bank Interesse hat. Dass die Stiftungszwecke erfüllt werden, wird von entsprechenden Institutionen des Bundes und der Länder überwacht. Und solange diese Zwecke gemeinnützig, mildtätig oder kirchlich sind, bleiben alle Transaktionen wunderbar steuerfrei. Möchte man stiften, traut aber seiner Vermögensrendite zu wenig Kraft zu, gibt es die Möglichkeiten von Treuhandstiftungen oder von Zustiftungen zu bereits bestehenden Stiftungen, deren Zwecke sich mit den eigenen Vorstellungen decken. Auch hier kann man sich zum Beispiel im Internet selbst informieren. Doch kundige Beratung spart Zeit und ruft Expertenwissen ab. Auch Menschen mit einem bescheidenen Vermögen können ihren guten Willen also in Richtung Ewigkeit verlängern. 1100 Jahre sind jedenfalls bereits ein kleines Stückchen Ewigkeit. Solange ist Deutschlands älteste Stiftung schon tätig. Die »Vereinigten Pfründerhäuser Münster, Wohlfahrtswesen« wurden im Jahr 900 gegründet. Vielleicht richtet der eine oder andere Stifter ja in diesen Tagen ein Projekt ein, das auch noch in Jahrhunderten wirkt. Herbert Heinzelmann
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Die Bahn macht mobil.
Mittelfrankenbahn
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So schön kann doch keine Frau sein Waltraud und Mariechen spielen mit Klischees und ernten dafür viel Applaus
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ie sind so berühmt, dass sie schon im Internet-Lexikon Wikipedia stehen: Waltraud und Mariechen haben dort eine eigene Seite. Trotzdem gibt es viele Zeitgenossen, denen die beiden fränkischen Kunstfiguren noch fremd sind. Fast alle jedenfalls, die sich auf der Internet-Plattform »gutefrage.net« geäußert haben, kennen die beiden nicht. Dort wurde gefragt: »Kennt ihr Waltraud und Mariechen? Und wie findet ihr sie?« Der Fragesteller musste die Antwort selbst geben: »Das sind zwei Komödianten, die sich als alte Frauen verkleiden und aus ihrem Leben erzählen. Sie kommen aus Unterfranken und sind total lustig, auch auf Internet-Videos von YouTube zu sehen.« Das stimmt allerdings nur fast: Fürth, das Zuhause der beiden Witwen, liegt schließlich immer noch in Mittelfranken. Wer Waltraud und Mariechen nicht kennt, schaut entweder nie den »Musikantenstadl« im Fernsehen an – oder ist kein richtiger Franke, Fürther keinesfalls, und auch niemand, der etwas mit Fasching auf der Narrenkappe hat. Sonst wären ihm Waltraud und Mariechen sicher nicht entgangen. Die Handtaschen als Waffen Aber wieso sind wir eigentlich so vertraulich? Die Damen haben doch bürgerliche Namen. Sie heißen Waltraud Lehneis und Maria Bezold. Man darf den Seniorinnen den Respekt nicht versagen, bloß weil Waltraud an Altersstarrsinn leidet, überheblich und verletzend ist und gerne eine Schneiderin mit Hang zu Wildtiermustern aufsucht. Und weil Mariechen klapprig daherkommt, ihre naive Blödheit mit Greisenschwäche zu freundlich umschrieben wäre und sie ihre Inkontinenz-Nöte unentwegt im Munde führt. Trotz solcher Schwächen soll man betagte Menschen nicht diskriminieren, selbst wenn sie keineswegs wehrlos sind, sondern ihre Handtaschen mitunter als Waffen benutzen. Die beiden Damen sind allerdings ziemlich betagt. Mariechen hat ihren 80. Geburtstag schon mehrfach begangen. Irgendwann hat sie einmal gesagt, sie sei am 31. Oktober 1928 geboren, worauf ihre Freundin mit der Bemerkung reagierte, seitdem werde Halloween gefeiert. Möglicherweise wurde das Geburtsdatum also einem Witz zuliebe verfälscht. Waltraud hält
sich vornehm zurück mit präzisen Angaben. Aber sie hat schon mehrere Ehemänner überlebt, genau wie Maria. Momentaner Berufsstand: Witwen. Berufsstand, weil die beiden von der Rente der verblichenen Gemahle offensichtlich gut leben können. Man trifft die Damen schließlich auf Kreuzfahrten und in Kaffeehäusern. Außerdem leisten sie sich einen eigenen, ziemlich
exzentrischen Modegeschmack: Mariechen beispielsweise steht auf geblümt. Normalerweise werden Seniorinnen in Fernsehen und Werbung ja so abgebildet: als sogenannte „Best-Ager“ in schicken Hosenanzügen, zwanzig Jahre jünger wirkend und alle Antworten für Günther Jauch im Kopf. Ganz anders also als Waltraud und Mariechen mit ihrem Kreischen, Keifen, Soddern, Stottern. Vermitteln die Witwen also ein ganz falsches Frauenbild – sogar für Franken, wo der Umgangston in den Bussen der Butterfahrten immer ein bisschen rauer und rüder klingt? Aber gerade in Bussen und Bahnen vernimmt man ja manchmal Laute, die irgendwie an Waltraud und Mariechen erinnern. Und warum würden die Menschen mit ihnen lachen, wenn da nicht doch ein Wiedererkennen möglich wäre? Schräge Wirklichkeit Wenn ein Soziologe die beiden anschaut, könnte er an den idealisierten Frauenbildern des frühen 21. Jahrhunderts verzweifeln. Die weibliche Wirklichkeit im angehobenen Alter sieht viel schräger aus. Und womöglich ist der Soziologe mit der Analyse von Waltraud und Mariechen sowieso überfordert. Ein KomikForscher wäre besser herbeizuziehen. Denn die Witwen sollen und wollen komisch sein. Und Komik entsteht nun mal durch Übertreibung der Wirklichkeit in Wortschatz, Gestik, Mimik und Kostümierung. Ganz besonders dann, wenn man als Frau ein Mann ist. Martin Rassau ist Waltraud so wie Volker Heißmann Mariechen ist. Oder verhält es sich umgekehrt? Treten die Witwen zuweilen als die bekannten Fürther Komödianten auf? Die gelten als Erfinder der Witwen. Wenn man ihren Weibchen-Erfolg bei den jubelnden Massen bedenkt, könnte es jedoch beinahe so scheinen, als hätten die Rentnerinnen die Herren des fränkischen Witzes erfunden. Damit ist der Geburtsort geklärt: eindeutig Fürth! Oder nicht? Doch die nachbarliche Rivalin Nürnberg? Denn im Jahr 1992 startete die »Kleine Komödie«, wie der Heißmann-Rassau-Betrieb damals hieß, im Nürnberger Mautkeller. Dort sind die Duellantinnen auf Rentenbasis zum ersten Mal vor Publikum getreten – noch ein Geburtsdatum.
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Doch Waltraud und Mariechen besingen die Kleeblatt-Metropole, indem sie sich selbst besingen: »Die schönen Frauen von Fürth…« Oder: vo Fädd. Die schriftliche Umlautung von Dialekt ist mühsam, weswegen wir Originalzitate von Waltraud und Mariechen vermeiden. Boshafte Sprüche Denn ohne Dialekt wären die beiden nichts. Ihre Sprüche und Sottisen wären bloß plump. Die Mundart macht sie zum Witz. Deswegen tut es gar nicht gut, dass sie in letzter Zeit häufig in Gesangsnummern ausbrechen, noch dazu bei Fernsehauftritten, die über Franken und Bayern hinausstrah-
»Franken sind auch im Alter so wie Franken sind: sich wenden, sich drehen, im Leben bestehen – so ist der Franke zu sehen!« len. Im »Musikantenstadl« zum Beispiel, dessen Musikdarbietungen offensichtlich den Neigungen der Witwen entgegenkommen. Soll man sie dort verstehen, müssen sie die Mundart kastrieren. Gesang verharmlost außerdem, was doch ihr liebenswerter Charakterzug ist: Boshaftigkeit. Am boshaftesten reagieren Waltraud und Mariechen wohl aufeinander: Alte Schachtel, Dulln, Sulln! »Die beiden bezeichnen sich noch ganz anders, wenn sie unter sich sind«, meint »Waltraud« Rassau und kommt auf das spezielle Wesen fränkischer Rentnerinnen zu sprechen: »Franken sind auch im Alter so wie Franken sind: sich wenden, sich drehen, im Leben bestehen – so ist der Franke zu sehen!« Die gereifte Fränkin ebenfalls. Keine Travestie! Trotzdem spricht die fränkische Zankeslust von Waltraud und Mariechen nicht gerade für fränkische Kaffeehauskultur. Es geht nämlich die Legende, das Café sei der wahre Geburtsort des streitbaren Paares. Dort hätten die Fürther Komödianten die Vorbilder gefunden, studiert und sich auf den Leib geschneidert. Der Soziologe mit seinem Frauenbild sollte also
in fränkischen Cafés Statistiken erheben. Er könnte fündig werden in einer bestimmten Verdichtung von Kaffeetanten zum komischen Klischee. Jedenfalls wurden weibliche Klamotten auf männliche Leiber geschneidert. Das macht Mimen schon seit Shakespeares Theatertagen Spaß. Schließlich wurde damals Julia genauso von einem Knaben gegeben
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wie Romeo. Auch Martin »Lehneis« und Volker »Bezold« bekommen die ersten Lacher bei den Auftritten von Waltraud und Mariechen stets für das Spiel mit der Ambivalenz der Geschlechter. Den Begriff Travestie lehnen sie heftig ab. Aber längst haben die Witwen mit den maskulinen Stimmen Doubles auf den Travestiebühnen gefunden. Wenn Parodien, was die Witwen ja sein sollen, ihrerseits von anderen parodiert werden, dann sind sie auf dem Weg in die Unsterblichkeit oder zum Kult. Waltraud und Mariechen als unverkennbare Markenzeichen des fränkischen Humors! Inzwischen existieren sie ja schon als Strichweibchen in der Parallelwelt der Comic Strips, und zwar aus der Feder von Joe Heinrich. Der stammt aus Edinburgh, was wiederum auf die zumindest europäische, wenn nicht gar globale Bedeutung der schönen Witwen von Fürth verweist. Die Fürther Komödianten werden ihre weiblichen Heldinnen nicht aus dem Verkehr ziehen, solange Leute darüber lachen. Diese Kultfiguren schicken sie bestimmt nicht über den Jordan. Laut Waltraud ist der Herr Jordan überdies ein sehr netter, hilfsbereiter Pfleger. Das wiederum wirft die Frage auf, wo die Damen wohl wohnen, wenn sie nicht auf der Bühne oder auf dem Bildschirm glänzen. In den prachtvollen Wohnungen, von denen sie zuweilen schwärmen, oder doch im Pflegeheim bei Herrn Jordan? Was soll’s, wenn das Amüsement nicht versiegt, werden uns Waltraud und Mariechen wohl erhalten bleiben, bis Johannes Heesters als Jungspund abgetan ist. Da müssen wir durch. Denn wie sagen die beiden immer: »Das Leben ist kein Fleischsalat.« Herbert Heinzelmann Fotos: Mile Cindric Die aktuellen Auftrittstermine von Waltraud und Mariechen sind unter www.comoedie.de verzeichnet. Auf der Videoplattform www.youtube.com findet man auch einige Filmsequenzen mit den beiden Damen.
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MAGAzIN66.DE
Ehrenamtsbörsen im Internet helfen bei der Suche
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hrenamtlich engagieren wollen sich viele. Aber an wen können sie sich mit ihrem Wunsch wenden? Welche Tätigkeit passt zu wem? Der Freiwilligensurvey, eine Studie über die Einschätzung von ehrenamtlichen Tätigkeiten und ihrem Image, hat gezeigt: Die Bevölkerung hat längst nicht genug Informationen über ehrenamtliches Arbeiten. Uli Glaser, Ehrenamtsbeauftragter der Stadt Nürnberg, weist auf 55 Prozent der Befragten Klar aufgebaut, einfach zu bedienen: die Startseite von hin, die sich in der Studie finde-dein-ehrenamt.de im Internet. eine »bessere Information und Beratung über Möglichkeiten des freiman rechts unten auf der Startseite direkt willigen Engagements« gewünscht hatten. ansteuert, können Privatpersonen eintragen, Zu den wichtigsten Informationen für welche Tätigkeiten sie gerne ausüben möchInteressierte gehört, wo sie entsprechend ten und über welche speziellen Kenntnisse spezialisierte Suchmaschinen im Internet sie verfügen. Einige Einträge sind schon erfinden können – im Großraum Franken gibt folgt. Vereine und Initiativen, die Mitstreiter es davon gleich zwei. Zum einen die der suchen, klicken auf das Feld nebenan, um Datenbank »Bürgernetz«, in der Stellen für diese Offerten aufgelistet zu bekommen. Ehrenamtssuchende in Nürnberg aufgelistet Für die organisierten Anbieter ist es und beschrieben sind. Sie wird vom „Zentebenfalls ganz einfach, sich einzutragen. rum Aktiver Bürger“ in Zusammenarbeit mit Sie müssen sich einmal registrieren, danach der Stadt Nürnberg betreut. Erst im März können sie Einträge einstellen. Es ist auch hat sie ihr Angebot kräftig erweitert: von möglich, ein Datum anzugeben, an dem rund 110 auf fast 160 Angebote. Wer sein das Gesuch aus der Datenbank fällt – zum Gesuch in die Datenbank einstellen möchte, Beispiel, wenn es sich um eine zeitlich bemuss einen Fragebogen ausfüllen. Dieser ergrenzte Tätigkeit handelt. Bisher haben 66 leichtert den Bearbeitern das Einstellen des Organisationen diesen Service genutzt, und kostenlosen Eintrags in die Datenbank. ständig werden es mehr. Zudem finden sich im Internet-Auftritt Suche ohne Registrierung des Magazins sechs+sechzig aktuelle BeiträEtwas anders, nämlich wie ein schwarzes ge zum Ehrenamt. Ob rechtliche RahmenbeBrett, funktioniert die Ehrenamtsbörse des dingungen oder politische Diskussionen, die Magazins sechs+sechzig im Internet. Über Redaktion hat ein besonderes Augenmerk die Homepage www.magazin66.de oder auf dieses Thema. direkt über www.finde-dein-ehrenamt.de gelangt man zu ihren Eingabefeldern. Man Petra Nossek-Bock kann ohne Registrierung eine Tätigkeit suchen. Das Angebot erstreckt sich nicht auf einzelne Städte, sondern wird sich immer I N F O R M AT I O N mehr über die ganze Metropolregion und auch auf andere Bundesländer ausdehnen. Manche Organisationen haben bereits ihre sechs+sechzig-Ehrenamtsbörse: Gesuche eingestellt. Dazu zählen Einrichwww.finde-dein-ehrenamt.de tungen in Erlangen-Uttenreuth genauso wie Bürgernetz-Datenbank des ZAB Nürnberg: in München. www.buergernetz.nuernberg.de Zusätzlich ist es möglich, seine eigeNewsletter der Stadt zum Ehrenamt ne Arbeitskraft in einem kleinen Eintrag abonnieren: uli.glaser@stadt.nuernberg.de anzubieten. In einem speziellen Feld, das
Foto: Ursula Svoboda
Für wen möchte ich da sein?
sechs+sechzig · 12.in Jahrgang · Ausgabe 2/2011 Netzpioniere Fürth
Ehrenurkunden zum 10. Jubiläum: Harry Barth, Greta Kiesel, Erika Rauch, Franz Keller, Elfriede Worstanis und Reinhold Forster (von links). »Junge Leute hocken gemeinsam vor den Computern und surfen im Netz. Warum sollten das nicht auch die Alten tun?«, hatte sich Greta Kiesel aus Fürth vor zehn Jahren gefragt und Gleichgesinnte gesucht. Doch in Franken fand sie keine. Die nächstgelegene Interessengruppe existierte in München. Also stieg sie dort per E-Mail und Chat ein und lernte dabei zwei fränkische Mitstreiter kennen: Margitta Mutzenbach und Franz Kellner. Das Trio traf sich zuerst im Nürnberger Petzengarten in der Südstadt, dann in der Fürther Internet-Kneipe Falken’s Maze. Das war die Geburtsstunde des SeniorenNet Franken. Seit 2001 gibt es nun den Treffpunkt surfender Senioren in Fürth. Er bietet Menschen der Alterklasse 50plus Erfahrungsaustausch, Training und unabhängige Beratung in Sachen Computer. Aus dem kleinen überschaubaren Kreis ist inzwischen eine Gemeinschaft von 90 Mitgliedern geworden. Am runden Tisch im Fürther Vereinslokal »Tannenbaum« an der Helmstraße treffen sich hauptsächlich PC-Kenner, die sich mit der Materie bereits auskennen. Die Palette ihrer Themen reicht vom E-MailEmpfang und -Versand über Tipps zum Navigieren und zum Schutz vor Viren bis zur Verwaltung von Digitalfotos. Daneben bietet der Verein in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Fürth einen offenen EDV-Arbeitskreis für Späteinsteiger an, der alle zwei Wochen montags von 14 bis 16 Uhr in der VHS Fürth, Hirschenstraße 27, auf dem Programm steht. Darüber hinaus gibt es noch reine Internet-Nachmittage für Senioren. Die Teilnehmer können hier erste Erfahrungen mit dem weltweiten Netz sammeln oder nach einem Grundlagenkurs üben. Horst Mayer Die nächsten offenen Treffen in der Volkshochschule Fürth, Hirschenstraße 27, finden am Montag, 4. Juli, und Montag, 18. Juli, von 14 bis 17 Uhr statt. Weitere Informationen unter www.seniorennet-franken.de oder per E-Mail bei greta.snf@web.de
V e r a n s t a lt u n g s k a l e n d e r
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Ausgewählte Veranstaltungen Juni bis September 2011 Pflegekunst – Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Pflege 04.08. – 23.08.2011, Mo – Fr 8.30 – 15.30 Uhr Ehrenhalle, Nürnberger Rathaus VA: Bayerisches Rotes Kreuz, Kreisverband Nürnberg Stadt Info: 0911 / 530 12 75
ausstellungen Einsichten – künstlerische Perspektiven auf Wahrnehmungsmechanismen 01.07., 05.08., 02.09.2011, 18 Uhr turmdersinne, Spittlertorgraben Ecke Mohrengasse, Nürnberg turmdersinne-Sonderausstellung VA: turmdersinne Info/Anmeldung: 0911 / 944 32 81
Ochsenschweifsuppe und Gefrorenes nach Prinz Pückler bis 16.09.2011, Mo-Mi 08 – 18 Uhr, Do 08 – 19 Uhr, Fr 08 – 16 Uhr Menükarten aus der Zeit um 1900 Bibliothek Egidienplatz 23, Nbg. VA: Stadtbibliothek Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 oder -27 90
Idole bis 31.07.2011, Di/Mi 9 – 17 Uhr, Do 9 – 13 Uhr 17 – 20 Uhr, Fr 9 – 13 Uhr, Sa/So 11 – 17 Uhr Stadtmuseum Erlangen, Martin Luther-Platz 9, Erlangen Ausstellung des Historischen Museums der Pfalz Speyer Info: 09131 / 86 24 08
Beratung & Vorträge Selbsthilfegruppe für „ IC-Interstitielle Cystitis“ und chronische Blasenentzündung Mittwoch, 6. Juli um 17.30 Uhr Kiss – Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen, Am Plärrer 15, 3. Stock, Gruppenraum 2. Info und Termine: 0911 / 642 76 25
Die Sprache des Geldes bis 14.08.2011, Di-Fr 9 – 17 Uhr, Sa/So u. feiertags 10–18 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg VA: Museum für Kommunikation Kostenlose öffentliche Führung: Sonntags 15.15 Uhr Info: 0911 / 23 08 80 VorZeitBild – Rekonstruktion in der Archäologie bis 30.06.2011, Mo-Do, So, 10 – 17 Uhr, Fr 10 – 21 Uhr Naturhistorisches Museum, Norishalle, Marientorgraben 8, Nürnberg VA: Naturhistorische Gesellschaft Info: 0911 / 22 79 70
Kuba – der letzte kommunistische Staat, ein Museum? 27.06.2011, 15.15 – 16.45 Uhr Fabersaal, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Referent: W. Grünlein (Diavortrag) VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Anmeldung/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 (Mo Di Do 13 – 15.30 Uhr)
Lyric meets Music! Wenn Worte Musik werden … bis 30.07.2011, Mo Di Fr 11 – 18 Uhr, Do 11 – 19 Uhr, Sa 10 – 13 Uhr Fotoausstellung Zentralbibliothek, Haus 1, Eingang neben Katharinenruine, Zugang derz. ü. Peter-Vischer-Str., Nürnberg VA: Stadtbibliothek Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 oder 27 90
900 Jahre Wartburg – ein Gang durch die deutsche Geschichte 27.06.2011, 13.30 – 15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Zi 3.11, Nürnberg Referent: Heinrich W. Hebeler (Filmvortrag) VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Anmeldung/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 (Mo, Di, Do 13 – 15.30 Uhr)
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Kostenlose Handyberatung 28.06., 26.07, 30.08., 27.09.2011, 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Die Demenz verändert alles 29.06.2011, 15.15 – 16.45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Zi 3.11, Nürnberg Vortrag über die Auswirkungen der Erkrankung auf Alltag und familiäre Beziehungen Referentin: Barbara Lischka (Angehörigenberatung Nürnberg) VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Anmeldung/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 (Mo Di Do 13 – 15.30 Uhr) Fischzucht in der Wüste – kein Märchen 29.06.2011, 13.30 – 15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Zi 3.11, Nürnberg Referent: Heinrich W. Hebeler (Filmvortrag) VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Anmeldung/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 (Mo Di Do 13 – 15.30 Uhr) Ist Pflege zu Hause möglich? 06.07.2011, 14 Uhr Villa Leon, Philipp-Körber-Weg 1, Nürnberg Referentin: Walburga Dietl (Leitung Pflegestützpunkt Nürnberg) VA: AWO Ortsverein Großreuth/ Gebersdorf Info: 0911 / 61 21 73
Rentenberatung 13.7., 10.08. und 11.09.2011, 14.30 – 16.30 Uhr Mehrgenerationenhaus Zentrum Mensch, Flurstraße 52c, Limbach VA: Die Johanniter Schwabach Personalausweis und Versicherungsunterlagen mitbringen! Info: 09122 / 87 76 08 Handy-Führerschein – das kleine Einmaleins des Mobiltelefons 22.07.2011, 9.30 – 12.30 Uhr VHS-Schwabach, EDV-Raum 1.66 Königsplatz 29a, Schwabach, Eingang Hindenburgstr. 13 Info/Anmeldung: 09122 / 860-204 Internetberatung immer mittwochs, 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. VA: AWO Kreisverband Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Formularausfüllservice (keine Steuererklärungen!) immer freitags, 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Die geologische Erforschung Frankens 22.09.2011, 19.30 Uhr Naturhistorische Gesellschaft, Katharinensaal, Marientorgraben 8, Nürnberg Referent: Dr. Gottfried Hofbauer, Bildvortrag VA: Naturhistorische Gesellschaft Info: 0911 / 22 79 70
Führungen & Wanderungen Von den Neandertalern zu den Kelten 19.06. und 11.09.2011, 15 Uhr Treffpunkt: Naturhistorische Gesellschaft, Marientorgraben 8, Nürnberg VA: Naturhistorische Gesellschaft Info: 0911 / 22 79 70
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Speisepilze und ihre Doppelgänger 27.06.2011, 19.30 Uhr Naturhistorische Gesellschaft, Katharinensaal, Marientorgraben 8, Nürnberg Referentin: Ursula Hirschmann (Bildvortrag) VA: Naturhistorische Gesellschaft Info: 0911 / 22 79 70
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Unterstützen Sie unsere bestehenden Stiftungen oder gründen Sie Ihre eigene Stiftung unter dem Dach unseres Stiftungszentrums „Leben gestalten“. Wir beraten Sie gerne – fordern Sie unsere Stiftungsbroschüre an: 09874/8-2386 oder www.Stiftungszentrum-LebenGestalten.de
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V e r a n s t a lt u n g s k a l e n d e r
Bahnfahrt nach Salzburg mit Tagesprogramm 25.06.2011, Abfahrt 4.45 Uhr Treffpunkt erfahren Sie bei Anmeldung VA: SeniorenAG, Seniorenkreis St. Martin Info/Anmeldung: 09122 / 763 44 oder / 819 80 oder / 925 62 00 Seniorenreise nach Bad Birnbach 25.06.2011; Uhrzeit und Treffpunkt erfahren Sie bei Anmeldung VA: AWO-Ortsverband Rith-Schwabach Info/Anmeldung: 09122 / 934 16 20 Vögel sicher bestimmen 26.06.2011, 9 – 12.30 Uhr Treffpunkt: In der Kurve Südende d. Kurt-Schumacher-Str. / Ecke Weinstr., Erlangen Turmfalke oder Sperber, Rabenoder Saatkrähe? Führung im Naturschutzgebiet Tennenloher Forst mit Dirk Löwing VA: Landesvogelschutzverband Erlangen Info: 0911 / 45 47 37 Sonderzugfahrt nach Karlsbad 29.06., 05.07.2011, ca. 7 Uhr VA: BahnTouristikExpress GmbH, Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 231 66 55 Führung durch die Musikbibliothek 30.06., 28.07., 25.08.2011, 16.30 Uhr Treffpunkt: Musikbibliothek, Königstorgraben 3, Nürnberg VA: Stadtbibliothek Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 oder -27 90 Mehr als nur Bücher – Führung durch die Bibliothek im Südpunkt 30.06.2011, 17 Uhr Stadtteilbibliothek im südpunkt, Pillenreuther Str. 147, Nürnberg VA: Stadtbibliothek Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 oder -27 90 Der Dutzendteich 05.07., 02.08., 06.09.2011, 14 Uhr Treffpunkt: Straßenbahnhaltestelle Dutzendteich, Linie 6, Nürnberg VA: Initiative Persönliche Stadtansichten Info: 0911 / 211 07 30 (Mo 14-16 Uhr, Mi 14.30 – 16.30 Uhr)
Führung durch die Zentralbibliothek 07.07., 04.08., 01.09.2011, 17 Uhr Zentralbibliothek, Eingang neben Katharinenruine, Nürnberg VA: Stadtbibliothek Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 oder -27 90 Der Fischbach in der Altstadt 07.07., 05.08., 23.09.2011, 14 Uhr Treffpunkt: Handwerkerhof, Eingang Königstraße, Nürnberg VA: Initiative Persönliche Stadtansichten Info: 0911 / 211 07 30 (Mo 14-16 Uhr, Mi 14.30 – 16.30 Uhr) Von der Peterskapelle zum Zeltner Schloss 15.07., 05.08., 16.09.2011, 17 Uhr Treffpunkt: Kapellenstr., Eingang Peterskapelle, Nürnberg (VA: Initiative Persönliche Stadtansichten Info: 0911 / 211 07 30 (Mo 14 – 16 Uhr, Mi 14.30 – 16.30 Uhr) Burggarten-Märchenspaziergänge 16.07., 13.08., 17.09.2011, 14 Uhr Treffpunkt: Burg 3-4, Bank am Eppeleinsprung unter Fünfeckturm, Nürnberg VA: Reingard Fuchs Info: 0911 / 40 26 79 Vögel früher und heute am Schmausenbuck 17.07.2011, 11.30 – 13 Uhr Treffpunkt: Aussichtsturm am Schmausenbuck, Nürnberg Führung im Rahmen des Reichswaldfests des Bund Naturschutz mit Stefan Hochstätter VA: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Info: 09174 / 47 75-0 Eisiges Vergnügen – wie wird Speiseeis hergestellt? 21.07.2011, 9.30 Uhr Treffpunkt: Schöner Brunnen am Hauptmarkt, Nürnberg VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nbg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 Schmetterlings-Exkursion in der Fränkischen Schweiz 23.07.2011, 14 – 17 Uhr Treffpunkt: Ortsmitte Großenohe, Bushaltestelle Linie 219, Großenohe Mit Dr. Christof Daniel VA: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Info: 09174 / 47 75-0
Werden Sie Mitglied im Freundesund Förderkreis Martha-Maria! Martha-Maria-Stiftung Stadenstraße 60 • 90491 Nürnberg Telefon: (0911) 959-1029 www.Martha-Maria.de Spendenkonto: 402 507 404
Evangelische Kreditgenossenschaft (BLZ 520 604 10)
sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 2/2011
Heuschreckenspaziergang auf dem Erlanger Exerzierplatz 24.07.2011, 16 Uhr Treffpunkt: Schranke am Ende der Staudtstr., Erlangen Mit Dr. Wolfram Schulze VA: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Info: 09174 / 47 75-0 Besichtigung Historischer Kunstbunker 28.07.2011, 13.45 Uhr Treffpunkt: Platz am Tiergärtnertor beim Hasen, Nürnberg VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nbg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 Kleine Pilzwanderung beim Faberhof 30.07.2011, 14 Uhr, Dauer ca. 2 – 3 Stunden Treffpunkt: Parkplatz Faberhof, Allersberg VA: Naturhistorische Gesellschaft Info: 0911 / 22 79 70 Germania und Tempelstadt Nürnberg – Architekturvisionen der Nazis 31.07.2011, 14.30 Uhr Dokumentationszentrum am Dutzendteich, Nürnberg VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nbg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 Führung mit Genuss im DB Museum 03.08.2011, 14.30 Uhr DB Museum, Lessingstraße 6, Nbg. VA: DB Museum Sonderausstellung: „Eisenbahn und Sport“ Info/Anmeldung: 0180 / 444 22 33 Frauenaltar im Frauenwerk Stein 09.08.2011, 14.30 Uhr Treffpunkt: Endhaltestelle U2 Röthenbach, Nürnberg VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nbg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 Exkursion in und um die Innenstadtkirchen 13.08.2011, 9 – 12 Uhr Treffpunkt: Lorenzkirche, Nürnberg Besichtigung von Lorenz-, Frauenund Sebalduskirche VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nbg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23
Entlang der Pegnitz nach Osten (stadtkundliche Fahrradtour) 13.08., 20.08., 27.08., 03.09., 10.09.2011, jeweils 14 Uhr Treffpunkt: Straßenbahnendhaltestelle, Linie 8 – Erlenstegen VA: Initiative Persönliche Stadtansichten Info: 0911 / 211 07 30 (Mo 14 – 16 Uhr, Mi 14.30 – 16.30 Uhr) Gemarkung Unterfarrnbach mit Kieselbühl und Hintere Schwand 03.09.2011, 10 Uhr und 14 Uhr Treffpunkt: Festplatz Unterfarrnbacherstr., Bus Linie 172 Haltestelle Heidestraße, Fürth Mit Herbert Schlicht, Dauer ca. 2,5 h VA: Landesbund für Vogelschutz e.V. Info: 09174 / 47 75-0 Botanische Abendexkursion zum Alten Kanal 08.09.2011, 17 Uhr Treffpunkt: Bushaltestelle (51, 651) Falkenheim, Nürnberg VA: Naturhistorische Gesellschaft Info: 0911 / 22 79 70 Vogelführung im Naturschutzgebiet Mohrhof 11.09.2011, 9 – 12.30 Uhr Treffpunkt: Gasthof Walter, Poppenwind, Erlangen VA: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Info: 09174 / 47 75-0 Nürnberg „erfahren“: Ehemalige Industriestandorte in Langwasser 12.09.2011, 14 Uhr Treffpunkt: AWOthek, Karl-BrögerStr. 9, Nürnberg Radtouren auf sicheren Fahrradwegen für fit gebliebene Senioren VA: AWO Kreisverband Nürnberg Info: 0911 / 45 06 01 67 Pilzlehrwanderung im Veldensteiner Forst 18.09., 25.09.2011, 9 Uhr Treffpunkt: Veldensteiner Forst Anfahrt: Ausfahrt Weidensees, Richtung Wildgehege VA: Naturhistorische Gesellschaft Info: 0911 / 22 79 70 Briefzentrum Langwasser mit historischem Postbus 20.09.2011, 17 Uhr, ca. 2 Stunden Treffpunkt: Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg VA: Seniorenamt Nürnberg/Museum für Kommunikation Info/Anmeldung: 0911 / 231 66 55
sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 2/2011
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25 Mit Kompetenz und Gefühl
Südstadtstraße im Wandel der Zeit 22.09.2011, 14 Uhr Treffpunkt: Schlossstraße. Ecke Zerzabelshofstr., Nürnberg Die Schlossstraße, unterer Teil – Anwohner erzählen, wie ihre Straße früher ausgesehen hat und wie sich das Leben dort früher gestaltete. VA: AWO Kreisverband Nürnberg Info: 0911 / 45 06 01 66
gesundheit & sport Bewegung und mehr freitags, 15.15 – 16 Uhr Luitpoldschule, Schillerplatz, Schwabach VA: Kneipp-Verein Schwabach Info/Anmeldung: 09122 / 41 52 Kegeln im DJK 06.07., 26.07., 24.08., 07.09., 27.09.2011, 13 Uhr Huttersbühlstraße 23, Schwabach VA: AWO Ortsverband Roth-Schwabach Info: 09122 / 934 16 20 Tanz mit, bleib fit 02.07.2011, 14.30 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9 Mitmachtänze für Tanzfreudige ab 40 Leitung: Ingrid Ullmann VA: AWO Kreisverband Nürnberg Info: 0911 / 45 06 01 66
Seniorentanz 20.07.2011, 13.30 Uhr AWO-Saal, Wittelsbacher Str. 1, Schwabach VA: AWO Ortsverband Roth-Schwabach Info: 09122 / 93 41-620 Let’s walk – Nordic Walking Auffrischungskurs 16.08.2011, 14.30 Uhr; zwei Folgetermine (bitte bei Anmeldung tel. erfragen) Seniorenzentrum der Stadtmission, Burgschmietstr. 4, Nürnberg VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nbg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 Schnuppertanz mit dem Bundesverband Seniorentanz 23.09.2011, 14 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstraße 15, Nürnberg VA: Bundesverband Seniorentanz Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Nordic-Walking-Treff mit Elke Graßer und Kerstin Passing jeden Di: 14 – 15.30 Uhr jeden Do: 17 – 18.30 Uhr Treffpunkt bitte telefonisch erfragen VA: Kneipp-Verein Schwabach Info: 09122 / 41 44
literatur & theater
Fußreflexzonenmassage – wie wirkt’s, was bewirkt’s? 04.07.2011, 15.15 – 16.45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Zi 3.11, Nürnberg Referentin: Marianne Fritz VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Anmeldung/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 (Mo, Di, Do 13 – 15.30 Uhr)
Treffpunkt Theater 50+ 27.07.2011, 14.30 Uhr : In jedem steckt ein Clown! Mit Friedmann Leitz (Clown, Clownlehrer, Comedykünstler) Das Zeitungscafe, Peter-VischerStraße 3, Nürnberg VA: Seniorenamt und Stadtseniorenrat Nürnberg Info: 0911 / 231 66 58
Kleine Kneipp-Kur 13.07.2011, 14 Uhr Kneipp-Gelände, Am Neuen Bau 1, Schwabach VA: AWO Ortsverband Roth-Schwabach Info: 09122 / 93 41-620
FilmCafé 25.06.2011, 14 Uhr Imaginäre Freunde bei Kindern 30.07.2011, 14 Uhr Ganz im Norden Frankreichs AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Informatives und unterhaltsames des ehrenamtlichen Filmcafé-Teams VA: AWO-Kreisverband Nürnberg Info: 0911 / 45 06 01 66
Thermalbadfahrten zur LimesTherme Bad Gögging 15.07., 16.09.2011, Abfahrt: 8.30 Uhr Nelson-Mandela-Platz, 8.45 Uhr Bushaltestelle Langwasser-Süd VA: Kreisverband WK AWO N Abo 2011_12 Nürnberg 66a:sechs und sechzig Info: 0911 / 45 06 01 67
04.05.2011
Leitung: Heribert Beissel Mit Programmeinfüh run jeweils 19.15 Uh g r! Freitag, 21. Oktober 2011 • 20.00 Uhr
Ludwig van Beethoven •Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 •Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92
Mitmach-Märchen: Hans im Glück 28.06.2011, 18 – 19.30 Uhr Engelweiherstr. 12, Nürnberg VA: Reingard Fuchs Info: 0911 / 40 36 79 Als das Schwein vom Himmel fiel 29.06.2011, 19.30 Uhr Naturhistorische Gesellschaft, Marientorgraben 8, Nürnberg VA: Naturhistorische Gesellschaft Info: 0911 / 22 79 70 Sie wünschen – wir lesen 30.06.2011, 19.30 Uhr Zeitungscafé Hermann Kesten in der Stadtbibliothek, Eingang neben Katharinenruine, Zugang derz. ü. Peter-Vischer-Str., Nürnberg Lutz Glombeck und Karl-Heinz Demuß, Special Guest: Ulrike Gradl (Funkhaus Nürnberg) VA: Stadtbibliothek Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 o. 27 90
helfen wir Ihnen im Trauerfall • Beratung & Betreuung im Trauerfall • eigene Trauerhalle • individuelle Gestaltung von Trauerfeiern, auch in Kirchen • Vorsorgeregelungen und Sterbegeldversicherung Äußere Sulzbacher Straße 30 Nürnberg l 0911 / 206 200 Königstraße 58 Fürth l 0911 / 772 664 www.gbg-nuernberg.de
Konzertgespräch „Lust und Frust der Frauen im 18. Jahrhundert“ 30.06.2011, 19 Uhr Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9 – 11, Nürnberg Liederabend mit Rebecca Maurer (Hammerorgel) und Gerlinde Sämann (Sopran) VA: Museen der Stadt Nürnberg / Bildungszentrum Info/Kartenvorbestellung: 0911 / 231-31 47 oder231 / 3349 Lesung „Nix hassd mer su wäis amol kassn hodd“ 05.07.2011, 13.30 – 15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Zi 3.11, Nürnberg Lesung mit Annette Scheil über die Veränderung der deutschen Sprache (Teil 2) VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Anmeldung/Hörerausweis: 0911 / 53 70 10 (Mo, Di, Do 13 – 15.30 Uhr) Literatur Primeur open air 06.07.2011, 19.30 Uhr Stadtteilbibliothek im Bürgerzentrum Villa Leon, Philipp-Körber-Weg 1, Nürnberg Gastgeberin Monika Schunigl stellt gemeinsam mit Petra Bamberger lesenswerte Neuerscheinungen vor VA: Stadtbibliothek Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 o. 27 90
12:24 Uhr
sechs+sechzig, 4/2010 über Heribert Beissel
Dienstag, 31. Januar 2012 • 20.00 Uhr
Sonntag, 27. November 2011 • 20.00 Uhr
Sonntag, 12. Februar 2012 • 20.00 Uhr
Antonín Dvorák • Serenade E-Dur op. 22 Carl Reinecke • Flötenkonzert D-Dur op. 283 Felix Mendelssohn • Aus der Musik zu „Ein Sommernachtstraum“
z. B. verbundweit
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Einladung zum Abonnement 2011/12
Klavier: Federico Colli, 1. Preisträger 10. Int. Mozartwettbewerb 2011 Salzburg
Dienstag, 20. Dezember 2011 • 20.00 Uhr
• am Wochenende rund um die Uhr gültig • für 1–6 Personen (max. 2 ab 18 Jahre), 1 Hund fährt gratis mit • 2 Fahrräder anstelle von 2 Personen • übertragbar
MEISTERSINGERHALLE NÜRNBERG 2011/12
W. A. Mozart • Sinfonie D-Dur KV 111/120 • Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur KV 467 • Serenade Nr. 9 D-Dur („Posthorn-Serenade“)
Joseph Haydn • Sinfonie Nr. 90 C-Dur Frédéric Chopin • Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 Franz Schubert • Symphonie Nr. 3 D-Dur D 200
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„Dieser Dirigent ist ein echter Klassiker“
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Ludwig van Beethoven • Violinkonzert D-Dur op. 61 Johannes Brahms • Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98
Beratung: Tel. 0911/ 43312 50 Fax 02 28 /63 48 50 Klassische Philharmonie Bonn Belderberg 24 · 53113 Bonn
Junge Philharmonie Sachsen-Anhalt, Leitung Heribert Beissel
Abopreise 6 Konzerte: € 64,00; 80,00; 108,00 122,50; 138,50 • Ouvertüre zu „Die lustigen Weiber von Windsor“
Donnerstag, 29. März 2012 • 20.00 Uhr Otto Nicolai Carl Reinecke • Harfenkonzert e-Moll op. 182 Robert Schumann • Rheinische Symphonie
zzgl. € 4,– Bearbeitungsgebühr
www.klassische-philharmonie-bonn.de
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V e r a n s t a lt u n g s k a l e n d e r
Erzählen unterm Pflaumenbaum – A weng woss vo Färdh 06.07.2011, 14 – 15.30 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Regionale Autoren lesen aus ihren Werken; diesmal: Friedrich Ach, Mundart-Gedichte und Geschichten v.a. über Fürth VA: Seniorentreff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231-82 24 Literaturwerkstatt 06.07., 03.08., 07.09.2011, 16 – 18 Uhr mit dem Schwabacher Altoberbürgermeister Hartwig Reimann Stadtbibliothek, Königsplatz 29a, Schwabach VA: Kneipp-Verein Schwabach Info: 09122 / 41 44 Kreuzgangsspiele Feuchtwangen: My Fair Lady 08.07.2011, 18.30 Uhr Treffpunkt erfahren Sie bei Anmeldung VA: AWO-Kreisverband Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 03 93 Märchenzirkel: Früchte des Sommers 13.07.2011, 17 – 19 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Jeder bringt ein Märchen zum Thema des Tages mit, erzählt es frei und verteilt den Text an die Anwesenden VA: Bettina von Hanffstengel Info: 09192 / 99 40 86
Märchenstunden am Freitagabend 15.07., 19 Uhr: Fülle des Sommers 23.09., 19 Uhr: Die Harfe klingt, der Herbstwind singt Abendessen ab 18 Uhr Mögeldorfer Café Treff, Mögeldorfer Hauptstr. 58, Nürnberg VA: Reingard Fuchs Info: 0911 / 544 12 65 (Fr. Winger) Literaturcafé 20.07.2011, 14.30 Uhr: Ernest Hemingway zum 50. Todestag 03.08.2011, 14.30 Uhr: Tennessee Williams zum 100. Geburtstag Seniorenzentrum d. Stadtmission, Burgschmietstr. 4, Nürnberg VA: Seniorenzentrum d. Stadtmission Nbg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 Luisenburg Festspiele Wunsiedel 24.07.2011, 9 Uhr: Der Holledauer Schimmel 14.08.2011, 9 Uhr: Die Fledermaus VA: AWO-Kreisverband Nürnberg Info zum Treffpunkt/Anmeldung: 0911 / 45 06 03 93 Für Sie gelesen 15.09.2011, 19.30 Uhr Zeitungscafé Hermann Kesten in der Stadtbibliothek, Eingang neben Katharinenruine, Zugang derz. ü. Peter-Vischer-Str., Nürnberg Leseproben mit Monika Schunigl und Christiane Rumpf VA: Stadtbibliothek Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 oder -27 90
Wissenschaftliche Studie zur Verbesserung der Beweglichkeit Sie finden, dass Sie … nicht mehr so fest zugreifen können nicht mehr so weit laufen können leichter das Gleichgewicht verlieren Probleme beim aufstehen haben Die Universität Erlangen und das Klinikum Nürnberg suchen Betroffene, um deren Situation möglicherweise zu verbessern.
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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 2/2011
Musik & unterhaltung Ü 50-Disco 04.07. und 18.07.2011, 19 – 21.30 Uhr Julius-Schieder-Haus, Pirckheimerstr. 16, Nürnberg Izmir Barok: „Wenn Sultane Barockmusik komponieren“ 09.07.2011, 16 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Klassisches Konzert VA: Dehnberger Hoftheater Info: 09123 / 954 49 22
Schlagernachmittag 10.09.2011, 14.30 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Schlagerträllern mit Gleichgesinnten – Textblätter und Begleitung (Akkordeon, Gitarre) vorhanden VA: AWO-Kreisverband Nürnberg Info: 0911 / 45 06 01 67 Fred Bertelmanns „ Das Leben ist Erinnerung“ 18.09.2011, 17 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf VA: Dehnberger Hoftheater Info: 09123 / 954 49 22
Singnachmittag 13.07., 27.07., 10.08., 24.08., 14.09.2011, 15 Uhr Seniorenzentrum der Stadtmission, Burgschmietstr. 4, Nürnberg VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23
Quiz und Gesang 13.09.2011, 14.30 Uhr Pfarrsaal St. Peter und Paul, Werkvolkstraße 116, Schwabach VA: Seniorenkreis St. Peter, Paul und Markus Info: 09122 / 58 60 oder 09122 / 84 7 43
Jazz Frühschoppen „The Famous Down Town Street Paraders“ 17.07.2011, 11 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf VA: Dehnberger Hoftheater Info: 09123 / 954 49 22
Kirchweihtanz 21.09.2011, 13.30 Uhr AWO-Saal, Wittelsbacherstraße 1, Schwabach VA: AWO-Ortsverband Roth-Schwabach Info: 09122 / 934 16 20
Jährliches Sängertreffen der Singkreise Heilig-Geist und Bleiweiß 22. 07.2011, 14 – 16 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg, großer Saal Traditionelles, jährliches Sängertreffen der Singkreise Bleiweiß und Heilig-Geist. In der Pause hält die Cafeteria Kaffee und Kuchen bereit. VA: Seniorentreff Bleiweiß Info: 0911 / 231-82 24 Konzert am Sommerabend Evergreens, Schlager & Jazz mit fifty stars 26.07.2011, 18 – 19.30 Uhr Senioren und Pflegeheim Stift St. Martin, Grolandstraße 67, Nürnberg VA: Seniorennetzwerk Nordstadt & Caritas Stift St. Martin Info: 0911 / 937 99 75 Klassik im Kino 04.09.2011, 11 Uhr Filmhaus Nürnberg, Königstraße 93, Nürnberg VA: Seniorenamt Nürnberg in Kooperation mit dem Filmhaus Nürnberg Info/ Anmeldung: 0911 / 231 73 40
sonstiges Schafkopf für Senioren jeden Dienstag, 13.30 – 17 Uhr Mehrgenerationenhaus Zentrum Mensch, Flurstraße 52c, Schwabach-Limbach VA: Die Johanniter Schwabach Info: 09122 / 87 76 08 Gebraucht werden … jeden Montag, 9 – 12 Uhr und jeden Mittwoch, 14 – 17 Uhr Kontakt- und Helferbörse Mehrgenerationenhaus Zentrum Mensch, Flurstraße 52 c, Limbach VA: Die Johanniter Schwabach Info: 09122 / 693 98 79 Russischer Teesalon jeder letzte Sonntag im Monat, 14 – 17 Uhr Tee genießen aus dem Samowar, bei gemütlicher Musik Mehrgenerationenhaus Zentrum Mensch, Flurstraße 52c, Limbach VA: Die Johanniter Schwabach Info: 09122 / 693 98 79
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sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 2/2011
Fahrt zur Frauen-Fußball-WM 29.06.2011, 8 Uhr Treffpunkt: Nelson-Mandela-Platz, Nürnberg Spiel: Norwegen – ÄquatorialGuinea VA: AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Bingo 29.06., 27.07., 31.08.2011, 14 Uhr AWO-Saal, Wittelsbacherstr. 1, Schwabach VA: AWO-Ortsverb. Roth-Schwabach Info: 09122 / 934 16 20 Kaffeefahrt nach Hechelbach 05.07.2011, 9 Uhr Abfahrt: Markgrafenparkplatz, Schwabach VA: AWO-Ortsverb. Roth-Schwabach Info/Anmeldung: 09122 / 844 75 oder 09122 / 93 41-620 Kneipp-Gelände-Sommerfest 09.07.2011 Kneipp-Gelände, Am Neuen Bau 1, Schwabach VA: Kneipp-Verein Schwabach Info: 09122 / 41 44 Sommerfest mit Glücksrad 10.07.2011, 11 Uhr AWO-Saal, Wittelsbacher Str. 1, Schwabach VA: AWO Ortsverband Roth-Schwabach Info: 09122 / 93 41-620 Senioren-Stammtisch 14.07., 08.09.2011, 14 – 16 Uhr Gemeindehaus der Paul-GerhardtKirche, Glogauer Str. 23, Nürnberg mit Kaffee, Kuchen und Programm VA: Diakoniestation Langwasser Info/Anmeldung: 0911 / 80 33 95
Reise nach Görlitz 04.08. – 07.08.2011 U.a. auch Besichtigung der Bunzlauer Porzellanmanufaktur VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nbg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 Seniorennachmittag bei Kaffee und Kuchen 10.08.2011, 14 – 16 Uhr VdK-Haus, Rosenaustr. 4, Nürnberg VA: VdK Kreisverband Nürnberg Info: 0911 / 27 95 50 Fahrt zur Landesgartenschau nach Kitzingen 17.08.2011, 8 Uhr Treffpunkt: am Infotelefon zu erfragen (Nummer siehe unten) VA: AWO Ortsverein Großreuth/ Gebersdorf Info: 0911 / 61 21 73 Seniorennachmittag Herbstfest 30.08. und 06.09.2011, 14 – 17 Uhr Volksfestplatz, Ochsenzelt, Bayernstraße 100, Nürnberg VA: Tucher Bräu, Seniorenamt & Süddeutscher Verband reisender Schausteller und Handelsleute e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 231 66 55 Kaffeefahrt nach Gerhardshofen 06.09.2011, 13 Uhr Treffpunkt: Markgrafenplatz, Schwabach VA: AWO-Ortverb. Roth-Schwabach Info/ Anmeldung: 09122 / 844 75 oder 09122 / 934 16 20 Kuchenbuffet 14.09.2011, 14 Uhr AWO-Saal, Wittelsbacherstraße 1, Schwabach VA: AWO-Ortsverband Roth-Schwabach Info: 09122 / 934 16 20
Besuch der Kunsthalle Würth 16.07.2011, 15 Uhr Treffpunkt: Info-Point, Hbf., Nbg. Tagesausflug nach Schwäbisch Hall VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nbg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23
Schreiben, Malen und Lesen im Mittelalter und früher Neuzeit 21.09.2011, 16.30 Uhr Treffpunkt: Eingangshalle Bibliothek Egidienplatz 23, Nürnberg VA: Stadtbibliothek Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 o. 27 90
Komm spiel mit mir – Brett- und Kartenspiele 13.07., 10.08., 14.09.2011, 14 – 16 Uhr Stadtbibliothek, Königsplatz 29a, Schwabach VA: Kneipp-Verein Schwabach Info: 09122 / 41 44
Handarbeiten: Stricken mit dem russischen Kulturverein jeden Donnerstag 17 – 18.30 Uhr Mehrgenerationenhaus Zentrum Mensch, Flurstraße 52c, Limbach VA: Die Johanniter Schwabach Info: 09122 / 87 76 08
V e r a n s t a lt u n g s k a l e n d e r
unterwegs mit enkeln Wir bauen eine Haus-Turm-Brücke 24.06.2011, 17 Uhr Licht aus – Bilderbuch mal anders! Stadtteilbibliothek im südpunkt, Pillenreuther Str. 147 VA: Stadtbibliothek Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 oder -27 90 Abends in der Bibliothek: Sommerausgabe 24.06.2011, 17 Uhr Stadtteilbibliothek Langwasser im Gemeinschaftshaus, Glogauer Str. 50 VA: Stadtbibliothek Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 oder -27 90 Vorlesen im Park 05.07., 26.07.2011, 16 Uhr Treffpunkt: Spielplatz im Hummelsteiner Park, Nürnberg VA: Stadtteilbibliothek im südpunkt, Pillenreuther Str. 147 Info: 0911 / 231-31 06 oder -27 90 Braun & Murr: „Die Bayerischen Bremer Stadtmusikanten“ 31.07.2011, 11 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Märchen mit Musik Info: 09123 / 954 49 22 Oh wie schön ist Panama 10.09.2011, 16 Uhr 11.09.2011, 11 Uhr und 15 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Oper für die ganze Familie Info: 09123 / 954 49 22 Das fliegende Einhorn 23.09.2011, Uhrzeiten erfragen Eine Reise ins Land der Wünsche Klosterhof der Zentralbibliothek, Am Katharinenkloster 6, Nürnberg VA: Stadtbibliothek Nürnberg Info: 0911 / 231-31 06 oder -27 90
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LESERREISE
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Entdeckungstour ins charmante Elsass Neben dem Europaparlament ist das Münster das Wahrzeichen Straßburgs.
Foto: kookai_me - Fotolia.com
sechs+sechzig-Leserreise führt im Herbst in die französische Grenzregion gion nach Straßburg liegt im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz. Wunderbar hergerichtete Fassaden ziehen die Besucher in Bann. Doch Mulhouse gilt auch als Stadt des Automobils. Deshalb ist der Besuch im nationalen Automuseum »Collection Schlumpf« empfehlenswert, dort findet sich die größte Bugattisammlung der Welt. Auf der Rückfahrt von Mulhouse ist ein Abstecher zum mittelalterlichen Schloss Haut Koenigsbourg (Hoch Königsburg) hoch über dem Rheintal vorgesehen. Elke Graßer-Reitzner
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itten in Europa liegt eine Landschaft wie aus dem Märchen: leuchtende Fachwerkhäuser, vielfach mit Geranien geschmückt, dichte Wälder, verwunschene Seen, dazwischen die berühmte Weinstraße, die sich 170 Kilometer lang durch malerische Dörfer schlängelt. Das Elsass am Ufer des Rheins und die beeindruckenden Höhenzüge der Vogesen sind Ziel einer sechstägigen Urlaubsfahrt, die das Magazin sechs+sechzig seinen Lesern im September anbietet. Das Elsass kann nicht nur auf eine wechselvolle Geschichte verweisen, sondern im EU-Zeitalter auch auf eine strategisch günstige Position mitten in Europa. Die Region ist stolz auf ihre französisch-deutsche Kultur, in ihrer Hauptstadt Straßburg sind Europarat und Europaparlament beheimatet. Der erste Tag nach der Anreise mit dem Bus gehört den Sehenswürdigkeiten Straßburgs, die schier unendlich sind. Die Gäste erkunden bei einer geführten Stadtbesichtigung den historischen Kern der Stadt, den die Unesco zum Weltkulturerbe erklärt hat. Ein Besuch im gewaltigen Münster mit seinen filigranen Verzierungen, die an feinste Spitze erinnern, gehört ebenso ins Programm wie die Fahrt zum Parlamentsgebäude. Im alten Gerberviertel ist Zeit zur freien Verfügung eingeplant, ehe die Umgebung vom Wasser aus betrachtet wird: Eine Bootsfahrt auf der Ill vermittelt den besonderen Charme Straßburgs. Anderntags dreht sich alles um Natur,
Die sechstägige Busreise wird zwei Mal angeboten: vom 6. September bis 11. September 2011 und vom 15. September bis 20. September 2011. historische Stätten – und natürlich ums Essen. Auf einer Elsass-/Vogesenrundfahrt nähern sich die Besucher dem Grand Ballon (Großer Belchen), mit 1423 Metern die höchste Erhebung in den Vogesen und ein beliebtes Wander- und Ausflugsziel. Besonders geschichtsträchtiger Boden ist der 956 Meter hohe Hartmannswillerkopf in den Südvogesen, der im Ersten Weltkrieg ein Jahr lang zwischen Franzosen und Deutschen erbittert umkämpft war. Rund 30.000 Soldaten kamen hier ums Leben. Die errichtete Gedenkstätte steht heute unter Denkmalschutz. Col de la Schlucht (Schluchtpass) und Kaysersberg (Stadt der Störche) sind weitere Ziele der Rundfahrt, ehe bei einem Bergbauern eine deftige Vesper und Rotwein auf die Reisenden warten. Eine Visite in Colmar, der »Hauptstadt des elsässischen Weines«, darf keinesfalls fehlen. Die schmucke Stadtsilhouette begeistert jeden Neuankömmling; in der einstigen Freien Reichsstadt finden sich immer noch zahlreiche bedeutende Bürgerhäuser aus dem Mittelalter und der Renaissance, die der Altstadt ihre markante Prägung verleihen. Nach genügend Zeit zur freien Verfügung fährt der Bus weiter ins Weinstädtchen Riquewihr. Danach steht eine Kellerbesichtigung mit Weinprobe bei einem elsässischen Winzer an. Als Schmankerl wird später die landestypische Spezialität Sauerkrautplatte aufgetischt. Am Tag vor der Heimreise ist eine Besichtigung von Mulhouse (Mülhausen) eingeplant. Die zweitgrößte Stadt der Re-
Im Reisepreis von 834 Euro pro Person im Doppelzimmer (Einzelzimmerzuschlag: 229 Euro) sind folgende Leistungen enthalten: • Busfahrt im modernen Reisebus • Kaffee und Kuchen bei der Anreise aus der Bordküche • 5 x Übernachtung im 4*-Hotel Hilton in Straßburg • 5 x Frühstückbüffet • 5 x Abendessen, 3-Gang-Menü • Stadtführung Straßburg • Vesperteller und Rotwein • Kellerbesichtigung und Weinprobe • kleine Überraschung • Reiseleitung Vogesen-Rundfahrt • Stadtführung Colmar • Bootsfahrt auf der Ill • Ganztägiger Reiseleiter in Mulhouse und Haut Koenigsbourg • Reiserücktrittskosten-Absicherung Nicht im Reisepreis enthalten ist der Eintritt fürs Automuseum »Collection Schlumpf« in Mulhouse von 8,10 Euro pro Person. Alternativ ist auch der Besuch im größten Freilichtmuseum Frankreichs möglich, dem Eco-Museum im nahen Ungersheim. Der Eintritt beträgt hier 11 Euro pro Person. Weitere Information und Buchung bei: Firma Reiseglück Waltraud Benaburger Tilsiter Straße 6 c, 90453 Nürnberg Telefon 0911/ 639 228 Fax 0911/ 639 224
ANSICHTSSACHE
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»Lies doch mal ein gutes Buch!« Nicht jeder möchte einen Gedichtband mit in den Urlaub nehmen …
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ie Urlaubszeit naht – damit wird es Zeit für die Buchhandlungen in Stadt und Land, sich auf einen gewaltigen Käuferansturm einzustellen. Schließlich nimmt ja praktisch jeder »ein gutes Buch« mit in den Urlaub. Sogar Barack Obama soll zum Ausspannen auf der Atlantik-Insel Martha’s Vineyard »gute Bücher« mitnehmen. Die permanent und gedankenlos verwendete Wortpaarung „Gutes Buch“ hat es wirklich in sich, hebt sie doch die schlichte Tätigkeit des Lesens in den Bereich einer kulturellen Leistung. Frühzeitig von den Eltern gehört und angewendet (»Lies doch mal ein gutes Buch!«) wirkt sie beim Kind nachhaltig bis ins Erwachsenenalter. Ob meine Lektüre hohen literarischen Ansprüchen genügt, darüber denke ich überhaupt nicht nach. Im Urlaub am Meer habe ich ein möglichst dickes Taschenbuch dabei, das ein paar Wasserflecken verkraften kann. Vorzugsweise ist es ein spannender oder herzergreifender Schmöker, bei dem ich auch mal den Faden verlieren darf, wenn ich zwischendurch meine Blicke schweifen
lassen oder ein bisschen träumen möchte. Während einer Reise, ob im Bus, Flugzeug oder Zug, wo man in der Regel recht eng nebeneinander sitzt, bin ich sorgsam darauf bedacht, dass meine Lektüre möglichst sexfrei ist – für den Fall, dass mir jemand über die Schulter linst. Früher habe ich das umgekehrt gehandhabt. Nein, nicht mit Sex, sondern mit hochgeistigen Texten. Auf meiner täglichen Fahrt zur Schule trug ich Bücher mit gewichtigen Titeln unterm Arm und hoffte, alle Welt nähme das zur Kenntnis und staunte entsprechend! Oder ich las Gedichte. »Was für ein feinsinniges junges Mädchen«, haben dann bestimmt meine Mitfahrer gedacht. Oder wenigstens habe ich mir das eingebildet. Darüber bin ich heute hinaus. Ich muss nicht mehr Eindruck schinden, sondern darf, zu meinem puren Vergnügen, öffentlich den größten Käse lesen oder, still für mich allein, irgendeine verzwickte Geschichte.
Vielleicht irre ich mich aber auch, und meine Mitmenschen haben bei ihrer Suche nach dem »guten Buch« tatsächlich eine bestimmte Kategorie im Sinn… ? Möglicherweise lesen sie im Urlaub auf der Alm gern mal wieder die »Bhagavad Gita« und am Meer die »Odyssee«? Am Abend in der gemütlichen Bar »Zettels Traum« und vor dem Einschlafen »Die Leute von Seldwyla«? Liebe Buchhändler, helft mir doch bitte bei dieser Frage auf die Sprünge, ihr habt euch ja schon gewappnet! Brigitte Lemberger Cartoon: Sebastian Haug
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INNENANSICHTEN
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Das ist doch nicht gerecht! Verlassene Eltern leiden, wenn ihre Kinder nichts mehr von ihnen wissen wollen
Oft bleibt Eltern, deren Kinder den Kontakt abgebrochen haben, nur die Erinnerung.
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as Schicksal hat Maria K. (Name geändert) nicht geschont. Nach Kriegsende kam ihr Mann als Vollinvalide aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurück. Es dauerte ganze 13 Jahre, bis er seine Rente bekam. Während dieser Zeit sorgte Maria durch ihre Berufstätigkeit allein für die Familie, wachte nachts an der Seite ihres schwerkranken Mannes, wenn er nach Atem rang, und zog ihren Sohn groß. Trotz alledem ist sie bis heute, mit ihren 90 Jahren, geistig und künstlerisch rege geblieben. Zunächst sah alles danach aus, als hätte ihr Sohn die schweren Zeiten gut überstanden. »Unser Junge war ein fröhliches Kind. Er machte uns viel Freude, indem er nur Bestnoten aus der Schule heimbrachte. Später schloss er zwei Studien mit Auszeichnung ab«, erzählt sie stolz. Heute bekleidet ihr Sohn eine Topposition in einem internationalen Unternehmen. Die liebevolle Beziehung zu seiner Mutter hielt er auch nach
dem frühen Tod des Vaters aufrecht. Kurz nach der Scheidung von seiner Ehefrau aber brach er – ohne einen Grund zu nennen – jeglichen Kontakt zu seiner Mutter ab. Bis heute wartet Maria K. vergeblich auf eine Aussprache mit ihrem Sohn. unterschätztes phänomen Maria K. ist wahrlich kein Einzelfall. Die Zahl der erwachsenen Kinder, die den Kontakt zu ihren Eltern ohne Angabe von Gründen abbrechen und weder auf Briefe noch auf Anrufe reagieren, ist weitaus größer als allgemein angenommen. Scheidung, eine neue Partnerschaft bei Kindern oder Eltern, auch der Beitritt zu einer neuen Religionsgemeinschaft können Ursache für den Bruch mit den Eltern sein, so die Erfahrung in der seit rund einem Jahr bestehenden Selbsthilfegruppe »Verlassene Eltern« in Nürnberg. Hier können Betroffene ganz nach dem Vorbild der Anonymen Alkoholiker, ohne ihren Namen nennen zu
müssen, über ihr Schicksal sprechen. Zu den Treffen kommen regelmäßig bis zu 20 Personen. Der Initiator der Nürnberger Gruppe, der als Betroffener selbst den Schutz der Anonymität für sich in Anspruch nimmt, weiß unter anderem von einem besonders tragischen Fall zu berichten, wo Eltern und ihre verheiratete Tochter in zwei Einfamilienhäusern gruß- und wortlos nebeneinander wohnen. Sogar den Enkelkindern ist jeglicher Kontakt zu den Großeltern verboten. Als Frank und Ilse Kühnel aus Hilden vor sechs Jahren mit www.verlassene-eltern.de ins Internet gingen, ahnten sie nicht, welche Resonanz sie damit hervorrufen würden. Rund 100.000 Besucher hatten sie im vorigen Jahr auf ihrer Website. Die Ratsuchenden schreiben aus ganz Europa und darüber hinaus. Und es werden immer mehr. Trotzdem gelang es bisher nicht, Politik und Wissenschaft für diese beängstigende Entwicklung zu interessieren. Immerhin trug das Internet-Portal dazu bei, dass sich
Impressum sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 2/2011
INNENANSICHTEN
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sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 12 / Juni 2011 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, Konto 373 54 43, BLZ 760 200 70.
betroffene Eltern mittlerweile in mehr als 20 deutschen Städten in Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen haben. In der Gruppe können sie endlich offen und ohne Scham über ihre Situation sprechen. In ihrem täglichen Umfeld schweigen sie meist lieber. Freunde und Nachbarn seien allzu schnell mit Urteilen zur Hand, nach dem Motto: »Sie werden schon was falsch gemacht haben, sie haben ihr Kind eben zu sehr verwöhnt, ihm alles durchgehen lassen.« Die Initiative des Ehepaars Kühnel macht vor allem deutlich, dass es sich hier nicht um Einzelfälle, sondern um ein alarmierendes Phänomen handelt. So brachte auch in Nürnberg ein einzelner Zeitungsartikel auf einen Schlag 43 Interessenten zusammen. Die Frage nach dem Warum »Am schlimmsten empfindet man die Ungewissheit, das bohrende ›Warum‹, das sich tagsüber durch Ablenkung noch verdrängen, einen nachts jedoch nicht schlafen lässt«, erzählt Christine Burger, Autorin des Buches »Nur noch fünf Minuten, bitte!«. »Eltern sind doch keine Übermenschen und machen Fehler wie jeder andere auch, möchten sich ebenso gerne entschuldigen oder verzeihen können. Warum wird man verurteilt, ohne vorher angehört worden zu sein, ohne ein Recht, sich zu verteidigen?«, fragt sie. Viele verlassene Eltern fühlen sich von ihren Kindern ungerecht behandelt. Sie denken daran, wie viel Geduld und Nachsicht sie bei der Erziehung aufgebracht haben, von den täglichen Mühen des Sorgens und Versorgens ganz zu schweigen. Wo bleiben Geduld und Nachsicht der nun erwachsenen Kinder, fragen sie sich. Christine Burger möchte der Problematik auf den Grund gehen, Antworten auf quälende Fragen finden: Warum tun Kinder das ihren Eltern an? Warum ist ihr Handeln in der heutigen Zeit zu einer Massenbewegung geworden? Entwickeln sich die Kinder zu Superegoisten? Wollen sie ihre Ruhe? Sich nicht mit den Eltern belasten, aus Angst vor Verantwortung oder aus Bequemlichkeit? Warum diskutiert man über dieses Problem nicht öffentlich? Manche werden deprimiert Sabine Engel ist in ihrem Berufsleben schon häufiger auf verlassene Eltern gestoßen. Sie hat eine Professur für Psychogerontologische Intervention am Institut für Psychogerontologie an der Universität Erlangen-Nürnberg inne. »Verwaisten Eltern« begegnete sie bei Tests, denen sich Senioren unterziehen, die
wegen Gedächtnislücken im Alltag bei sich eine beginnende Demenzerkrankung befürchten. Wiederholt ergab das Testergebnis jedoch nicht eine Demenz, sondern vielmehr eine Depression als Ursache ihrer Gedächtnisstörungen. In weiteren Gesprächen stellte sich dann heraus, dass der eigentliche Auslöser in einem gravierenden Konflikt mit Kindern und Enkelkindern lag oder gar in einem völligen Bruch zwischen den Generationen. Sabine Engel empfiehlt den verlassenen Eltern, den Schritt ihrer Tochter oder ihres Sohnes erst einmal als Tatsache zu akzeptieren. Hier geht es schließlich um einen schweren Verlust, der entsprechende Trauerarbeit erfordert. Eine Selbsthilfegruppe sei schon deshalb eine gute Basis, weil sich durch die offene Aussprache die Betroffenen nicht mehr so alleine fühlen und gemeinsam nach Lösungen suchen können. Um einen Weg aus Schmerz und Isolation heraus zu finden, sei aber auch die Unterstützung durch einen ausgebildeten Trauerbegleiter eine nicht zu unterschätzende Chance. Melita Tilley Foto: Michael Matejka
Produktion: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 272 Fax 0911 / 37 77 662 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantwortlich), Dr. Stefan Brunn, Rainer Büschel, Georg Klietz Autoren: Annamaria Böckel, Günter Dehn, Ute Fürböter, Elke Graßer-Reitzner, Herbert Heinzelmann, Karin Jungkunz, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Sebastian Neubauer, Melita Tilley, Peter Viebig Fotos: Michael Matejka, Mile Cindric Illustration: Sebastian Haug Titel: Mile Cindric Gestaltung: www.gillitzer.net Koordination: Georg Hopfengärtner Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg, Ilona Porsch Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. Auflage: ca. 223.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 40 64 99 • Elfi Limpert Mobil: 0170/3 26 62 73 limpert@intergenerationes.de • Carmen Porzelt Tel. 0911 / 50 07 18, Fax 0911 / 500 96 42 mail@porzelt.org Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net
I N F O R M AT I O N Frank und Ilse Kühnel, www.verlassene-eltern.de, E-Mail: info@verlassene-eltern.de, Tel. 02103/364983, Fax: 02103/364984 Außenstelle der Selbsthilfegruppe Nürnberg: Tel. 0911/9 83 78 85, E-Mail: nuernberg@ verlassene-eltern.de, Treffen an jedem zweiten Montag im Monat, 18 Uhr, in der Kontakt- und Informationsstelle Selbsthilfegruppen in Mittelfranken KISS, Plärrer 15, Nürnberg. Prof. Dr. Sabine Engel, Professorin für Psychogerontologische Intervention, Institut für Psychogerontologie an der Universität Erlangen-Nürnberg, Nägelsbachstr. 25, 91052 Erlangen, Tel. 09131 / 852 30 90, E-Mail: sabine.engel@geronto.uni-erlangen.de Literatur: Christine Burger: »Nur noch fünf Minuten, bitte!« Selbstverlag Books on Demand, 12,90 Euro. Lilly Klein: »Wegwerfeltern«. Selbstverlag Books on Demand, 9,50 Euro
Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 15 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Wolfgang Gillitzer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 27.9.2011, Anzeigenschluss 2.9.2011. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†) Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:
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GROSSE HILFEN
sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 2/2011
Testurteil: gut bis befriedigend Stadtseniorenrat prüft Altenfreundlichkeit von Geschäften und Dienstleistungen
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itzgelegenheiten für Senioren in Supermärkten? Daran dachte vor zehn Jahren noch kein Mensch. Doch das Bild hat sich grundlegend gewandelt: Deutschland wird im Jahr 2030 mit einem Rentneranteil von 50 Prozent die älteste Bevölkerung Europas haben. Diese Entwicklung hat den Handel mit rund 400.000 Unternehmen aufgeschreckt. Immer mehr Läden machen sich also fit für die Generation 50plus. Auch der Arbeitskreis »Bauen und Wohnen« des Stadtseniorenrats (StSR) möchte auf die seniorengerechte Ausstattung der Warenhäuser beratend Einfluss nehmen. Wenn der 77-jährige Kurt Sillichner und andere Mitglieder des Rats Kaufhäuser und Lebensmittelmärkte unter die Lupe nehmen, überprüfen sie unter anderem folgende Kriterien: Wie sieht es mit Stühlen zum Verschnaufen aus? Gibt es breite Gänge und gut lesbare Schilder und Taschenablagen an den Kassen? Wie sind die Zugangsmöglichkeiten für Rollator, Rollstuhl oder Gehhilfe? Nach Auskunft von Sillichner verlaufen die Gespräche mit den Verkaufsleitern generell positiv. »Die Manager versprechen, unsere Anregungen weiterzugeben und uns über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden zu halten«, teilt der 77-Jährige mit. Fazit nach einer Reihe von Begehungen: Bei neuen Geschäften gibt es wenig zu beanstanden, bei den älteren und meist kleineren Läden sind Verbesserungen in der Regel kaum möglich. Hier fehlen Bänke und Stühle, kleine Einkaufswagen oder -körbe, Packhilfen an den Kassen und Produkte, die speziell auf Alleinstehende zugeschnitten sind.
Vorbildlich: Im EDEKA in der Rollnerstraße in Nürnberg finden Rollstuhlfahrer spezielle Einkaufswagen und Menschen mit Sehschwäche eine Lupe für die produktbeschriftung.
Chef führte selber durchs Haus Große Warenhäuser stellen sich häufig schon länger den Herausforderungen. Nachdem der Einzelhandelsverband der Kaufhof Galeria GmbH in Nürnberg das Qualitätszeichen „Ausgezeichnet generationenfreundlich“ verliehen hatte, wollte sich der StSR selbst davon ein Bild machen. KaufhofGeschäftsführer Klaus-Peter Kempf führte die Mitglieder des Arbeitskreises »Bauen und Wohnen« persönlich durchs Haus. Die Eingeladenen befanden hernach, dass das Siegel zu Recht verliehen worden war. Auch bei Karstadt hat die kritische Seniorengruppe fast nichts zu beanstanden. Geschäftsführer Hansjörg Pointecker setzt auf die Zusammenarbeit mit dem StSR: »Neue Ideen und Vorschläge der älteren
Käuferschicht nehmen wir gern auf.« In die Pflicht genommen fühlt sich auch Filialleiter Guido Schneider vom Innenstadt-Kaufhaus C&A, in dem es noch an Sitzgelegenheiten mangelt. »Selbstverständlich denken wir bei der weiteren Gestaltung unseres Modehauses an die Senioren«, verspricht er. Dem StSR sichert er nach dem Rundgang durch das Geschäft zu: »2012/2013 bekommen unsere Häuser in Deutschland auf jeden Fall bessere Sitzgelegenheiten und Wegweiser.« Ein »Herz für Senioren« bescheinigen
die Stadtsenioren der Drogerie DM in der Eibacher Hauptstraße 123. Die Pluspunkte: breite Wege im hell beleuchteten Laden, eine Kundentoilette, behindertengerechte Zugänge und vor allem Lupen an jedem Einkaufwagen. Vorhanden sind ferner eine Sitzbank zum Ausruhen – gegenüber der Spielecke für Kinder – und ein Automat für täglich frisch aufbereitetes Trinkwasser. Das Team hilft gern beim Einpacken. Auch die Kreditinstitute wurden geprüft. In einer Fragebogenaktion testete man die Hauptstellen von elf Nürnberger Banken beziehungsweise deren Niederlassungen auf seniorengerechte Einrichtungen und entsprechende Kundenbetreuung. Hier ging es vor allem darum, ob die Zugänge barrierefrei und automatische Türen oder Aufzüge vorhanden sind. Die Tester kamen zu dem Ergebnis, »dass bei den Banken der demographische Wandel noch stärker berücksichtigt werden sollte«. In Schulnoten ausgedrückt: nicht überragend, eher gut bis befriedigend. Horst Mayer Fotos: Michael Matejka
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Wirkungsvolles Sprachrohr
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ie besuchen und begutachten Altenheime, sammeln und bündeln die Anliegen der Senioren im öffentlichen Leben; sie geben Tipps für die Gartenarbeit oder setzen sich für Bewegungs- und Sportangebote ein: Die Mitglieder des Stadtseniorenrats (StSR) Nürnberg betreiben Lobbyarbeit für die ältere Generation. Das von Parteien, Kirchen und Verbänden unabhängige Gremium mit 70 ehrenamtlichen Delegierten wird alle vier Jahre neu gewählt. 2011 endet die Amtszeit im September. Im Juli werden bereits die Delegierten gewählt, die dann im Oktober in einer konstituierenden Sitzung ihren Vorstand bestimmen. Der Nürnberger StSR gliedert sich in mehrere Arbeitskreise, einer ist etwa der Arbeitskreis »Bauen und Wohnen«. Das Gremium hat es sich insbesondere zur Aufgabe gemacht, Geschäfte auf die Seniorenfreundlichkeit ihrer Einrichtung zu untersuchen (siehe nebenstehenden Bericht). Weitere Arbeitskreise kümmern sich um Themen wie »Gesundheit, Heime, Pflege«, »Öffentlichkeitsarbeit« sowie »Sicherheit und Verkehr«. Letzterer regte vor drei Jahren den Kauf von Servicemobilen auf Nürnberger Friedhöfen an – heute fahren sechs sogenannte Friedhofscaddys über die Nürnberger Gottesäcker. Auch an anderer Stelle hat sich der Einsatz der Stadtsenioren gelohnt. Sechs Jahre lang forderte der StSR eine Toilette auf dem Südfriedhof im Bereich Trierer/ Saarbrückener Straße. Nun wird eine solche Anlage für 250.000 Euro errichtet. Finanzierung und Planung sind zwar gesichert, doch mit dem Baubeginn ist erst zum Jahresende zu rechnen. Außerdem werden heuer noch die überalterten Toiletten am Nürnberger Krematorium erneuert und umgestaltet. Bei den Renovierungsarbeiten wird die Anlage um ein Behinderten-WC erweitert. Nach langen Vorarbeiten gab der StSR gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Mittelfranken den »Politipp« für Senioren heraus. Die 60-seitige Broschüre soll der älteren Generation das Verhalten im Straßenverkehr erleichtern. Tipps warnen vor Trickbetrügern oder fördern das Mobilitätstraining älterer Menschen. Das Heft ist im Seniorenamt am Hans-Sachs-Platz 2, in der Zeughauswache, im Bürgerinformationszentrum, Hauptmarkt 18, und in den Bürgerämtern erhältlich. Horst Mayer
I N F O R M AT I O N Geschäftsstelle Stadtseniorenrat, Tel. 0911 / 231-66 29, Hans-Sachs-Platz 2, 90403 Nürnberg. www.stadtseniorenrat.nuernberg.de
Hüpftest für den Kettensteg Nach längerer Bauzeit ist der Kettensteg in der Nürnberger Altstadt wieder begehbar. Die Architektin Carmen Dittrich (rechts im Bild) hat das gleich für eine Führung genutzt, die das Magazin sechs+sechzig für Großeltern und Enkel anbot. Diese spezielle Art, bei den Kindern Verständnis für historische Bauten und ihre Konstruktion zu wecken und sie so mit den Großeltern zur Erkundung der Baugeschichte der Stadt anzuregen, findet großen Anklang. Deswegen wurden gleich zwei Führungen angesetzt – dennoch reichten die Kapazitäten bei weitem nicht aus, um die Nachfrage zu befriedigen. Die Teilnehmer kamen in den Genuss eines abwechslungsreichen Spaziergangs mit kundigen Erläuterungen. So schilderte Dittrich, wie das eindrucksvolle Technikdenkmal einst entstand. Entworfen und konstruiert hatte es der Ingenieur Conrad Georg Kuppler. Der Kettensteg wurde am 30. Dezember 1824 als Ersatz für einen hölzernen Trockensteg eingeweiht. Er ist die erste freischwebende Flussbrücke Deutschlands und funktioniert nach demselben Prinzip wie die Golden Gate Bridge in San Francisco. Diese ist allerdings erst 1937 fertiggestellt worden. Die Bayerische Architektenkammer für Mittelfranken spendierte den Teilnehmern anschließend noch den Eintritt für den Besuch des Henkermuseums. Dieses befindet sich am Ende des gleichnamigen Stegs, der so aussieht wie der Vorläufer des Kettenstegs. Letzterer hat übrigens nach seiner Renovierung nichts von seiner Schwingungsfähigkeit eingebüßt. Obwohl er sehr statisch aussieht, testeten die Leser des Magazins sechs+sechzig die Konstruktion, indem sie kräftig auf den Holzbohlen hüpften und so die Bewegung spürten. Diese eindrucksvolle Demonstration zeigte, wie Carmen Dittrich Baugeschichte erlebbar machte. Foto: Mile Cindric
Geldanlagen im Überblick »Eurounsicherheit, Inflationsangst, Finanzmarktkrisen: Was passiert mit meinem Geld?« So lautete eine Veranstaltung, die das Magazin sechs+sechzig gemeinsam mit der HypoVereinsbank Nürnberg im Frühjahr exklusiv für die Leserschaft des Seniorenmagazins durchführte. Die beiden referierenden Finanzexperten, Martin Ludwig und Rico Eckert, verdeutlichten den Zuhörern die aktuelle globale Wirtschaftslage und machten das Auditorium auf die Rentabilität nachhaltiger Geldanlagen aufmerksam. Spätestens die Katastrophe im wirtschaftlich starken Japan, in deren Folge die Aktienkurse fielen und der Ölpreis anstieg, sollte die Bundesbürger daran erinnert haben, dass auch eine Wirtschaftsmacht wie Deutschland nicht gegen solche externe Schocks gefeit ist. Rico Eckert riet, die finanziellen Ressourcen deshalb möglichst auf Rentenwerte, Sachwerte und Substanzwerte aufzuteilen. Martin Ludwig, der zweite Referent und Experte im Bereich Nachhaltigkeit, stellte dem Publikum das Modell der »Nachhaltigen Geldanlage« vor. Neben der Höhe des Gewinns spielt hier auch die Art und Weise der Geldanlage eine Rolle. Ziel ist, dass Unternehmen und Staaten wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Umweltverträglichkeit und soziale Gerechtigkeit möglichst in Einklang bringen. Anleger setzen auf solch langfristig orientierte Produkte nicht nur, weil sie ihr Gewissen beruhigen wollen. Sie können dabei auch durchaus die Renditen der klassischen Anlageprodukte erreichen und in Einzelfällen sogar übertreffen. Foto: Privat
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EHRENAMT
sechs+sechzig · 12. Jahrgang · Ausgabe 2/2011
Baskos Hundeblick spendet Trost Bamberger Palliativstation macht gute Erfahrungen mit Besuchshundedienst
Karin Fenzel mit Labrador Basko (links) und petra Scholl mit Mischling Rusty sind im Hospiz immer hochwillkommen.
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ls der Blick des Todkranken auf die beiden Hunde fällt, strahlen seine Augen. »Mein Neffe hat auch einen Hund«, erzählt Romuald Adolph den beiden Damen vom Besuchshundedienst. Der 80-Jährige erkundigt sich bei Karin Fenzel und Petra Scholl, was die Hunde können. Der alte Mann verwöhnt den kräftigen Labradorrüden Basko und den kleineren Mischling Rusty mit Leckerli und Streicheleinheiten. Immer wieder klingt Lachen durch das sonnendurchflutete Zimmer auf der Bamberger Palliativstation. Später, beim Abschied für immer, wird Romuald Adolph versichern, dass ihn dieser Besuch sehr, sehr gefreut habe. Haustiere in Hospizen und auf Palliativstationen sind längst keine Seltenheit mehr. Angehörige bringen sie zu einem möglicherweise letzten Wiedersehen mit. Manchmal sind es aber auch fremde Menschen, die
dem Patienten eine Freude machen wollen. Anke Thiede beispielsweise, Leiterin des Elisabeth-Hospizes in Ingolstadt, schickt ihre Labradorhündin Molly zwei- bis dreimal im Monat für je eine halbe oder Dreiviertelstunde zu einem der Kranken. »Besonders Sterbenden tut es gut, ein Tier um sich zu haben. Es wirkt besänftigend«, versicherte sie. Gern gesehene Gäste In Bamberg ist aus dem Miteinander von Tier und Patient ein beispielloses Gemeinschaftsprojekt geworden. »So viel Normalität wie möglich in einer unnormalen Situation zu schaffen – das war die Idee, die am Anfang stand«, sagt Dr. Jörg Cuno, leitender Arzt der Palliativstation im Klinikum am Bruderwald. Mit den Chefs zweier Regionalverbände des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) hat er mit der Sozialstiftung Bamberg vor gut einem Jahr die feste Zusammenar-
beit besiegelt. ASB-Besuchshundeteams aus der Region um Forchheim und Weismain gehen seitdem wechselweise auf seiner Station ein und aus. Sie sind »stetige und gern gesehene Gäste« hier, wo Menschen die letzten Lebenstage verbringen. Tage, an denen ihnen so viel Lebensqualität wie möglich zuteil werden soll. Was vor allem bedeutet, Schmerzen zu lindern – die körperlichen, aber genauso die seelischen. »Hunde sind allein durch ihre bloße Anwesenheit therapeutisch tätig«, bestätigt Dr. Cuno. Die Krankheit für eine Weile vergessen – das ist tatsächlich ein kleines Wunder im Angesicht des Todes. Schwester Helga Schütz erzählt so eine tröstliche Begebenheit: »Ein Patient, der schon lange kein klares Wort mehr gesprochen hatte, verkündete plötzlich, dass er immer Hunde gehabt habe. Die Ehefrau war völlig überrascht, dass ihr Mann sich erinnern konnte. Und wie er sich freute!«, meint
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die Krankenschwester. »Manche Kranken reagiert, beispielsweise bei ungewohnten mögen keine Tiere, das respektieren wir naGeräuschen und Bewegungen«, sagt Caps. türlich«, merkt sie an. »Andere aber stimmt Keinesfalls dürfe ein Tier dann aggressiv allein schon der Anblick so eines kleinen reagieren und schnappen. Kerls dankbar.« Etwa 30 verschiedene Einsatzorte hat der Dem regelmäßigen Besuchsdienst gingen Forchheimer Besuchshundedienst inzwiviele Vorgespräche und Testbesuche vorschen, darunter Senioren- und Behindertenaus. Eine der wichtigsten Fragen lautete: einrichtungen, Schulen und Kindergärten Trauen sich die Hundebesitzer die Besuche – und eben die Bamberger Palliativstation. überhaupt zu? »Es ist nicht jedermanns Nicht jeder ausgebildete Vierbeiner sei Sache, zu Sterbenden zu gehen«, sagt allerdings automatisch geeignet für die BeWolfgang Caps, Geschäftsfühsuche dort, relativiert rer des ASB-Regionalverbandes Wolfgang Caps: »Es »Nur die Forchheim. Schließlich handelt es gibt Hunde, die wollen Gegenwart zählt, sich bei den Hundehaltern nicht nicht mal über die Türum ausgebildete Pflegekräfte, nicht das Morgen.« schwelle, weil sie den sondern um Ehrenamtliche aus Tod dahinter wittern.« den verschiedensten Berufen, die Karin Fenzel, Baskos meistens den Umgang mit dem Tod nicht Besitzerin, war von Anfang an am Bambergelernt haben. »Aber die, die es tun, sind ger Ehrenamtsprojekt beteiligt. »Wir wollen mit Herzblut dabei«, sagt er. den Kranken Freude bringen. Wir kommen Der ASB-Regionalverband Forchheim zum Streicheln, Kuscheln und Reden. Unseverfügt über den in Bayern mitgliederstärksre Hunde liefern sofort ein Gesprächsthema. ten Besuchshundedienst. Als Projektleiter Sie öffnen Herzen«, sagt die Oberfränkin. führt Wolfgang Caps auch Eignungstests Man fahre immer im Zweierteam, berichfür künftige Besuchshunde durch. Dazu tet sie. Dadurch sei es möglich, bei einem werden halbstündige Tests durchgeführt, die anschließenden gemeinsamen Spaziergang auf Videos festgehalten und hinterher noch Eindrücke zu besprechen und zu verarbeieinmal gründlich ausgewertet werden. Auch ten. »Einmal hat ein Patient weder auf mich der Tierschutzverein ist daran maßgeblich noch auf den Hund reagiert. Er hat einfach beteiligt. »Geprüft wird unter anderem, wie weiter ferngesehen«, erinnert sich Karin der Hund in bestimmten Stresssituationen Fenzel. »Doch als Basko und ich nach einer
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halben Stunde gegangen sind, hat der Mann die Hand zum Gruß erhoben. Das sind für mich richtige Gänsehautmomente!« »Nur die Gegenwart zählt, nicht das Morgen«, fasst Angela Woite ihre Motivation zusammen. Die Heroldsbacherin weiß genau, wovon sie spricht: Seit vier Jahren geht sie einmal wöchentlich mit Zwergpudel Taxi in ein Forchheimer Seniorenheim des Bayerischen Roten Kreuzes. »Mit der Zeit bauen sich Beziehungen auf. Und man möchte die Leute ja wiedersehen. Doch auf der Palliativstation kann es immer nur eine kurze Begegnung sein. Eine, die nie wiederkehrt«, sagt sie nachdenklich. »Man muss wissen, ob man das kann. Auch wenn es nur einmal im Monat ist.« Tiefgehende Erfahrungen Sie hat es sich zugetraut, war von Anfang an dabei. »Es war bereichernd! Leute, die stückchenweise Abschied nehmen, ließen mich so nahe an sich ran. Das war überhaupt nicht oberflächlich.« Den Kranken, der ihr erzählte, dass sein Sohn 50 geworden sei, wird sie wohl nie vergessen. »Noch am selben Tag war der Mann auf die Palliativstation gekommen – aber den runden Geburtstag seines Kindes hatte er noch mitfeiern dürfen. Der Sterbende war gefasster als ich«, erinnert sie sich. Zu Zwergpudel Taxi hatte er dabei sogar gesagt: »Ach, wär’ das schön, wenn du mein Taxi auf die andere Seite wärst.« Angela Woite und ihr fünfjähriger Rüde mussten die Besuche auf der Palliativstation einstellen. Zwergpudel Taxi war nachts auf einmal unsauber – ein deutliches Zeichen seiner Überforderung. Aber für das Zweiergespann ist gleich jemand nachgerückt: Petra Scholl mit dem liebenswerten Rusty. Text: Ute Fürböter Fotos: Mile Cindric
patient Romuald Adolph verteilt Leckerli an Mischling Rusty (Mitte) und Labrador Basko.
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Die Windbeutel-Wanderung Der Rundgang führt von Rupprechtstegen zur Burg Hohenstein
Mit einem Windbeutel – gefüllt mit Schoko-Eis, Himbeeren oder Bratwurst – im Bauch fällt der Aufstieg zur Burg Hohenstein leicht und man wird dann mit einem Ausblick belohnt, der bei gutem Wetter bis Nürnberg reicht.
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ine Wanderung durch reizvolle Täler der Frankenalb, die am höchsten gelegene, bewohnte Stelle der Hersbrucker Schweiz und Windbeutel in allen denkbaren Variationen – all dies bietet der folgende Vorschlag für eine sommerliche Rundwanderung. Von Nürnberg gelangt man mit der »Mittelfrankenbahn« zum Ausgangspunkt nach Rupprechtstegen. Der Zug, der mit schadstoffarmen Dieselloks unter anderem die Strecke Nürnberg-Neuhaus befährt, bietet ausreichend Platz für Rollstuhlfahrer und für zehn Fahrräder. Die rund 13 Kilometer lange, mittelschwere Tour beginnt und endet im Dorf Rupprechtstegen. Es gehört zur Gemeinde Hartenstein, zusammen mit den Dorfgemeinschaften Lungsdorf und der Harnbach-, Stieber- und Grießmühle. Der Ort selbst ist ein fränkisches Bilderbuchdorf im hier sehr engen Tal der Pegnitz und erstreckt sich an der Straße, die parallel zum Fluss verläuft.
Erwähnenswert ist der in den 1870-er Jahren errichtete Feuerwehrturm, der von der alten Feuerwache erhalten geblieben ist. Das Feuerwehrhaus wurde in den 1960-er Jahren abgerissen. In den etwa fünf Meter hohen Turm mit seinen Lüftungsfenstern in der oberen Hälfte hängte man einst die Schläuche zum Trocknen. In seiner Spitze befindet sich die 1876 von der Nürnberger Firma Johann Neher hergestellte Bahnhofsuhr. Sie wurde im Jahr 1936 hier eingebaut, als der Bahnhof der zwischen 1871 und 1875 erbauten Bahnstrecke Nürnberg-Neuhaus nicht mehr gebraucht wurde. Bekannter Luftkurort im 19. Jahrhundert Vor ein paar Jahren wurde die Uhr generalrenoviert, da sie nicht mehr die genaue Zeit anzeigte. Mittlerweile wurde zudem das Glockenwerk abgestellt, weil sich die Nachbarn in ihrer Nachtruhe gestört fühlten. Eher ungewöhnlich für ein Dorf der Größe Rupprechtstegens ist das auf einer 40
Meter hohen Felskuppe thronende Kurhotel mit Blick auf das Ankatal. Zwischen 1862 bis 1864 von Ludwig Jegel erbaut (Redakteur des »Fränkischen Kuriers« und Eigentümer der »Nürnberger Presse«), wechselte das Hotel mehrfach den Besitzer. Erfolgreich betrieben werden konnte das Haus erst nach dem Bau der Eisenbahnstrecke NürnbergNeuhaus. Damals sollen so namhafte Gäste wie Prinzessin Gisela von Bayern und der Komponist Richard Wagner das Hotel im damaligen Luftkurort Rupprechtstegen besucht haben. Um 1900 war das Hotel als »Waldrabsches« überregional bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Gebäude in den Besitz der Oberfinanzdirektion Nürnberg über und wurde zwischen 1996 und 2001 als Zollschule genutzt. Danach stand es leer, bis es 2008 verkauft wurde. Künftig soll es wieder als Pension genutzt werden. Vom Bahnhof Rupprechtstegen überquert man die Straße und geht rechts der Pegnitz bis zur Griesmühle, um dann über
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Neben dem Kurhotel ist der Feuerwehrturm zeuge für die Bautätigkeiten des 19. Jahrhunderts in Rupprechtstegen.
Ein platz zum Feiern zu gewinnen Die DB-Regio und das Magazin sechs+sechzig verlosen fünf BayernTickets für die Mittelfrankenbahn zum Fest »25 Jahre Radio F«. Die Ticketgewinner können dann jeweils vier weitere Personen zum Radio-F-Geburtstagsfest mitnehmen. Die Jubiläumsfeier findet im Festzelt auf dem Volksfestplatz in Nürnberg an der Bayernstraße statt, am 17. September zwischen 15 und 23 Uhr. Es treten folgende Künstler auf: Middle of the Road, Graham Bonney, Münchner Freiheit, Bonnie Tyler sowie die fränkische Band »Saitenspinner«. Die preisfrage lautet: Welches ist der östlichste Haltepunkt der Mittelfrankenbahn? a) Neuhaus a. d. Pegnitz b) Markt Erlbach c) Amberg Schicken Sie Ihr Lösungswort auf einer Postkarte mit dem Stichwort »Mittelfranken-Bahn« bis zum 15. Juli an das Magazin sechs+sechzig, Burgschmietstraße 37, 90419 Nürnberg. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Burg Hohenstein steht auf der höchsten Erhebung der Hersbrucker Schweiz.
den kleinen Ort Treuf in einer wunderbaren Landschaft bergauf bis nach Hohenstein zu wandern. Den kleinen Ort überragt eine Burgruine. Sie steht auf dem Hohenstein, einem an drei Stellen beinahe senkrecht abfallenden Felsen, der mit 624 Metern höchsten Erhebung der Hersbrucker Schweiz. Wer den steilen Felsen erklimmt, wird mit einem fantastischen Blick belohnt. Bei gutem Wetter reicht der Blick im Westen bis nach Nürnberg und im Osten bis ins Fichtelgebirge. Burg Hohenstein war Sitz des pflegers Die Entstehung der Burg dürfte bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen. Urkundlich erwähnt wird sie 1163, als die Äbtissin des Klosters Bergen mit Einverständnis des Kaisers Friedrich Barbarossa den Sicolinus von Hohenstein zum Vogt über die Güter des Klosters bei Hersbruck wählte. Von da an war sie eine Verwaltungsburg und der Sitz eines Vogtes, Pflegers oder Amtmanns. 1505
Die Felsenhalle am Beginn des Ankatals bot Menschen in früheren zeiten Schutz. erwarb die Reichsstadt Nürnberg die Burg für 10.000 Gulden von den Wittelsbachern. 1764 wurde das Pflegamt Hohenstein mit dem Pflegamt Hiltpoltstein zusammengelegt. Seither wohnte kein Pfleger mehr auf dem Hohenstein. Künstlerisch kam die Burg noch einmal in einem Gedicht des Nürnberger Stadtflaschners und Mundartdichters Konrad Grübel (1736 bis 1809) zu Ehren, der im Auftrag der Stadt dort Arbeiten ausführte. Heute gehört die Burg dem Verschönerungsverein Hohenstein, der für den Unterhalt sorgt und die Reste der Burg der Öffentlichkeit zugänglich macht. Im Ort selbst kann man im sogenannten Windbeutel-Café (Hohensteiner Hof) das gleichnamige Gebäck in allen Variationen zu moderaten Preisen genießen. Etwa den Windbeutel »Isaak«, gefüllt mit Walnuss-Eis und Ingwerbirnen an Schokosauce oder das Teigstück namens »Katherina« mit SchokoEis, Sahne und Schokosauce. Es gibt aber auch deftige Modelle, zum Beispiel Wind-
beutel gefüllt mit Leberkäse, Lachs oder Bratwurst. Frisch gestärkt geht es dann über den kleinen Ort Kreppling durch die für die Gegend typischen Trockentäler der fränkischen Karstlandschaft zurück. In strengen Wintern kann es hier kurzzeitig zu regelrechten Sturzbächen kommen, wenn das Schmelzwasser aufgrund der Vereisung nicht durch die Poren des Karstgesteins abfließen kann. Über Raitenberg führt der Weg dann auf der Straße zurück nach Rupprechtstegen. Wer möchte, kann von Raitenberg einen kleinen Umweg machen und die Andreaskirche am Beginn des Ankatals besuchen. Die geräumige Felsenhalle mit drei Eingängen war möglicherweise in früheren Zeiten ein Unterschlupf für Menschen. Rainer Büschel; Fotos: Mile Cindric
www.sbk.org
Die Krankenkasse, die für Sie da ist, wenn Sie für andere da sind.
Depp im Web
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I’m at Baumarkt
Für pflegebedürftige Menschen da zu sein, ihnen zu helfen und für sie zu sorgen – das ist eine wichtige Aufgabe, kann aber auch kräftezehrend sein. Deshalb gibt es bei der SBK umfassende Angebote speziell für pflegende Angehörige: zum Beispiel individuelle Pflegeberatung vor Ort oder Möglichkeiten, Gesundheit und Kraftreserven des Pflegenden aufzubauen. So können Sie sich auch in Zukunft für andere stark machen – und für sich selbst.
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ns kleinen Lichtern gebricht es oft an Aufmerksamkeit. Niemand interessiert sich für uns. Wir sind die, die »im Schatten watten«. Ich zum Beispiel würde heute noch unbemerkt im Baumarkt herumstehen und auf Kaufberatung Stark fürs Leben. hoffen, wenn ich nicht gelernt hätte, meine Unwichtigkeit in Relation zum Personal zu akzeptieren und meine Einkäufe einfach unberaten tätigen würde. Dass Leute wie ZDF-Intendant Markus Schächter nicht auf meine Mails antworten, in denen ich mich über die nuschelnde Frau Slomka und die Zukunft von »Wetten, dass..?« ausgelassen habe, das erwarte ich ohneKK, die für sie da ist_sw_20110531.indd 1 06.06.2011 11:48:24 hin nicht. Angesichts derartiger Ignoranz bin ich bereits für Spurenelemente von Zuwendung anfällig. Wenn mich zum Beispiel halbwegs freundliche Menschen anrufen, um mir etwa einen neuen Telefonanbieter oder ein Zeitschriftenabo anzudienen, kann ich schlecht Nein sagen. Dann bin ich gerührt. Erst recht, wenn die Anrufer freundlicherweise das Geld gleich selber abheben. Ich freue mich auch, wenn Leute an meinem Leben Anteil nehmen. Dass sie zuhören, wenn ich mit anderen telefoniere, dass sie neugierig überprüfen, wo ich hinsurfe, dass sie meine Fassade erg b n r fotografieren oder dass sie wissen wollen, wo ich mich gerade ü -N h-Lauf .org t r ü F aufhalte. Das bauchpinselt mein Ego und gibt mir das Geen en Erlang oniestation f r o fühl, nicht völlig unbedeutend zu sein. Ich lasse daher – trotz d Alt diak www. bescheidener Akkulaufzeit – immer mein Handy an. Da findet man mich, wenn ich mich verlaufe. Da weiß der Terrorfahnder, dass ich es nicht gewesen sein kann, wenn anderswo eine www.gundekar-werk.de Wir bieten Lebensräume Bombe hochgeht. Da kann mich vielleicht auch mal jemand persönlich ansprechen und mir zuraunen: »Ach, Sie sind der Depp, von dem ich schon so viel gelesen habe.« Deswegen habe ich mich jetzt bei Foursquare angemeldet. Suchen Sie eine Wohnung? Wir vermieten zur Zeit in der Damit kann ich überall mit einem Klick »einchecken« und der Senioren-Mietwohnanlage, Goethering 59 - 63, Stein: 2 Welt berichten, wo ich mich gerade befinde. Da kann ich den 1-Zimmer-Wohnung, 40,84 m , Gesamtmiete € 433,00 oder Leuten auf Facebook oder Twitter mitteilen: »I’m at Baumarkt, 3-Zimmer-Penthouse-Wohnung, 87,24 m2, Gesamtmiete € 1.032,18 – jeweils mit Bad, Küche, Balkon oder Terrasse inkl. Betriebs-/HeizBediennixstraße.« Dann können sie vorbei kommen und mir kosten. Im Haus gibt es ein eigenes Schwimmbad und eine Ansprecheventuell sagen, welche von den Halogenbirnen in meine Compartnerin für kulturelle und soziale Zwecke. Gerne informiert Sie puterleuchte passt. Frau Tuch: Tel. 09122/309-46, E-Mail: dagmar.tuch@gundekar-werk.de Foursquare ist auf meinem Handy installiert und sucht sich von selbst den richtigen Ort. Mein Handy kann nämlich GPS und weiß daher, wo ich bin. Foursquare verbreitet das an meine Bekannten und jeden, der sich sonst noch dafür interessiert, Penzendorfer Straße 20 · 91126 Schwabach beispielsweise den Bundesnachrichtendienst. Aber nicht nur das. Mit häufigem Einchecken kann ich »Mayor« werden, so eine Art Bürgermeister von bestimmten Örtlichkeiten. Wer zum Beispiel bei einem Geschäft »Mayor« ist oder zumindest genug TGW_Anz_Stein_230511.indd 1 24.05.11 11:54 Punkte gesammelt hat, bekommt dort womöglich ein T-Shirt oder einen Cappuccino. Eventuell wird man in Baumärkten als Quasi-Bürgermeister sogar bedient? Das habe ich mangels Beratung leider noch nicht überprüfen können. Zum Mayor habe ich es nämlich bisher nur an einer Location gebracht: »I’m at Deppenbüro.« Da hat außer mir noch niemand eingecheckt.
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DAS WAR SCHICK
Das Bowle-Set Sie waren in den 50-er, 60-er und 70-er Jahren der letzte Schrei, heute liegen sie unbeachtet in Schränken, Schüben, Kellern oder auf Dachböden: Dinge, die einmal richtig »schick« waren. Manches davon hat die Jahre unbeschadet überdauert und erregt plötzlich wieder Aufmerksamkeit. Oder ist sogar wieder im Handel zu haben. Lilli Provaznik hat in ihrer schmucken Wohnung in Lauf noch eines stehen. Es sieht so ähnlich aus wie das, was Millionen Zuschauer erstaunt betrachten, wenn sie die Sprüche des frotzelnden Franken »Erwin Pelzig« im Fernsehen verfolgen: das BowleSet. Die Gäste, die sich Pelzig in seine Sendung einlädt, werden mit einem Schöpfer gelber, giftgrüner oder sogar orangefarbener Bowle verköstigt, kein Mensch erfährt je, was der Gastgeber da wirklich hineingemischt hat. Lilli Provaznik jedoch weiß noch genau, was sie ihren Besuchern, Freunden oder Bekannten vor Jahren zur Sommerzeit auf dem Balkon im großen »Pott«, wie sie sagt, serviert hat. Prickelnde Erdbeerbowle zum Beispiel. Das Acryl-Glas-Service der Lauferin ist rund 50 Jahre alt und war in den 60-er und 70-er Jahren richtig »in«. Anfangs habe man sich nicht immer Sekt und Wein als Grund-Zutat leisten können, erzählt die freundliche Dame. Da habe man eben frische Erdbeeren oder auch Pfirsiche in Limo schwimmen lassen und später mit Mineralwasser aufgegossen. In den Wirtschaftswunderjahren dann griff man gerne zu Alkohol, und die Früchte, die darin baden sollten, wurden exotischer. Ananas kam in Mode. Das Fruchtfleisch wurde mit einer Flasche leichten Weins angesetzt, nach ein paar Stunden mit einer weiteren Flasche dieser Sorte und einer Flasche Sekt vermengt, fertig war die Köstlichkeit. Auch an Silvester war Bowle ein beliebtes Getränk. Freilich, die Früchtchen hatten es in sich, wer davon zu viel genoss, bekam den Jahreswechsel mitunter nicht mehr so recht mit. Foto: Michael Matejka
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