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sechs+sechzig · 10. Jahrgang · Ausgabe 4/2009

Veranstaltungstipps aus der Region

Appetit auf Frisches Seite 8

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


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sechs+sechzig · 10. Jahrgang · Ausgabe 4/2009

Portrait

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Reif für die Trauminsel Renate Schmidt macht Lanzarote zu ihrem zweiten Zuhause

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Mucha mobilisiert die Massen Aktion von sechs+sechzig und HypoVereinsbank stieß auf ungeahntes Interesse

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Über Geschmack lässt sich nicht streiten Zwei Genussmenschen verraten ihre Essgewohnheiten

Aktuell

Ansichtssache

I N H A LT

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Trend

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Hilfe, mein Arzt geht in den Ruhestand Manche Patienten trifft der Generationenwechsel in der Praxis unvorbereitet

Trend

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Wer traut sich auf den Laufsteg? Mode ist ein Schwerpunkt auf der Messe »InViva« im kommenden März

Kleine Hilfen

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Mehr Ordnung im Schrank Was mal schick war, wird neu aufgelegt

Freizeit

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In kurzer Zeit konzertreif Späteinsteiger haben gute Chancen, ein Instrument zu erlernen

Service

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Gemeinsam schmeckt’s besser Die Stadt Nürnberg bezuschusst die Verpflegung von Bedürftigen

Service

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Lesen gefährdet Ihre Unwissenheit Buchtipps aus der sechs+sechzig-Redaktion

Zeitzeugen

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Mit Leinwand-Lieblingen auf Tuchfühlung Kino-Familie Ach holte in der Blütezeit des Films viele Stars nach Nürnberg

Gesundheit

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Die Gesundpflegerin Wundmanagerin versorgt Patienten in Abstimmung mit Arzt und Pflegedienst

Ratgeber

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Aus Gewinnern werden schnell Verlierer Trickbetrügern haben immer neue Methoden auf Lager

Reise

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Schon am Empfang gibt’s kleine Extras 80 Hotels haben sich speziell auf Gäste über 50 Jahre eingestellt

Lug-ins-Land

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Eisen, Silber und Messing auf der Spur Im Landkreis Roth sich spannende Industriegeschichte zu entdecken

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Veranstaltungskalender

Kolumne

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Depp im Web

Das war schick

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Die Autofahrer-Handschuhe

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Gymnastik mit Lisa Wilz Impressum Magazin Leserbriefe

Liebe Leserinnen und Leser,

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es ist längst bewiesen, deshalb singt der mittlerweile 75-jährige Udo Jürgens immer noch in seinen Konzerten: »Mit sechsundsechzig Jahren, da fängt das Leben an«. Den Refrain kann Renate Schmidt inzwischen mitsingen, denn in diesen Tagen feiert sie ihren 66. Geburtstag. Was die bekannte Nürnberger Politikerin nun plant, lesen Sie in unserem Beitrag (S.4). Einen Neuanfang wagt auch die Firma Lindner aus Mühlau in Sachsen mit einem Produkt, das wir bereits in unserer Rubrik »Das war schick« vorgestellt haben. Das Familienunternehmen fertigt Wäscheplatten und hat dafür eine Marke beim Patentamt angemeldet (S. 16). Zu einer Ausstellung mit Werken von Alfred Mucha nach München führten zwei Fahrten, die das Magazin sechs+sechzig gemeinsam mit einem ihrer Sponsoren, der HypoVereinsbank, im Herbst veranstaltet hatte. Die Resonanz war überwältigend, und über das Lob, das uns erreichte, freuen wir uns sehr. Wir geben es gerne an unseren Partner weiter. Uns erreichten nicht nur Briefe von Lesern, die von den erfreulichen Auswirkungen dieser Kunstfahrt berichten (S. 7). Mancher Leser hat bei der Lektüre der sechs+sechzig-Artikel schon mal einen Bekannten entdeckt. So ging es auch Ernst Holzmann. Er grüßt einen Klavierspieler der besonderen Art (S. 31). Ihn wird sicher auch die Geschichte der Familie Ach interessieren, die das Rio-Kino an der Fürther Straße seit Weihnachten 1955 betreibt (S. 28). Auf der Messe InViva, die im März 2010 ins Nürnberger Messezentrum einlädt, gibt es nicht nur viele Informationen, die den Alltag im Alter schöner und leichter machen, sondern auch Gelegenheit, Anregungen direkt der Redaktion mitzuteilen. sechs+sechzig ist dort, wie zahlreiche andere Initiativen und Vereine, mit einem Stand vertreten (S. 14). Bis zum Frühjahr ist Gelegenheit, die dunklere Jahreszeit vielseitig zu nutzen. Das vorliegende Heft wartet mit interessanten Vorschlägen auf. Viel Spaß bei der Lektüre. Die Redaktion Das Titelbild zeigt Helmut Roy (siehe Seite 8)


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PORTRAIT

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Reif für die Trauminsel Renate Schmidt macht Lanzarote zu ihrem zweiten Zuhause

Blickt ohne Zorn zurück: Renate Schmidt verabschiedet sich von der Politik.

Ü

ber Tagespolitik kann sich Renate Schmidt immer noch ereifern. Auf das Aus bei Quelle angesprochen, sprudelt es nur so aus ihr heraus. Sie spricht von »großer Enttäuschung« und von einem »fatalen Missmanagement«. Sie bescheinigt dem Manager Thomas Middelhoff eine »gepflegte Meise«, weil er die Marke Quelle zugunsten von Kunstnamen wie »Arcandor« und »Primondo« preisgegeben hat. Dem damaligen Wirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg wirft sie vor, nie die Besonderheiten des Versandhandels begriffen zu haben. »Und das wird der auch nie begreifen.« Um klare Worte war die streitbare SPD-Politikerin nie verlegen, doch auf ihre scharfzüngigen Kommentare wird man

künftig verzichten müssen. Renate Schmidt, die in diesen Tagen 66 Jahre alt wird, ist jetzt Rentnerin. Es war ein langsamer Abschied aus der Politik – langsamer, als sie es ursprünglich geplant hatte. Denn vor vier Jahren, nach der Bundestagswahl 2005, hatte sie nochmals fest mit dem Amt als Familienministerin in Berlin kalkuliert. »Stinksauer« war sie damals auf Gerhard Schröder und Franz Müntefering, dass diese das »Zukunftsministerium« in den Koalitionsverhandlungen mit der Union einfach preisgegeben hatten. Ursula von der Leyen wurde Ministerin, und Renate Schmidt rutschte auf die hinteren Bänke ihrer Bundestagsfraktion zurück. Heute ist sie dankbar, dass es genau so kam. Vom Ministeramt direkt in den Ruhestand, »das wäre nicht gut gewesen«. So konnte sie

sich als einfache Abgeordnete auf das Leben nach der Politik vorbereiten. Im vergangenen Jahr stellte sie sich jeden Morgen vorm Aufstehen die Frage, was sie heute wohl unternehmen würde, wenn sie nicht arbeiten müsste. Es fiel ihr immer etwas ein. Fast 50 Jahre währte das Arbeitsleben von Renate Schmidt. Es begann bei der Quelle, wo sie mit 17 als Programmiererin anheuerte – im fünften Monat schwanger und deswegen gerade vom Gymnasium in Fürth geflogen. Auf den Job beim Fürther Versandhaus hatte sich ursprünglich ihr Freund und späterer Ehemann Gerhard Schmidt beworben. Aber als sie sah, wie unglücklich ihn, der doch Architektur studieren wollte, die Aussicht auf einen EDV-Beruf machte, schickte sie eine eigene Bewerbung los – und erhielt die Stelle. »Keine junge


PORTRAIT

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1985

Selbst ist die Frau. Wie man sieht, macht auch ein Reifenwechsel keine Probleme.

1991

Als Märchentante trat die Bundestagsvizepräsidentin bei einer Lesung auf.

Frau in dieser Situation würde heute eine Edmund Stoiber mit der Aussage antrat »Ich solche Chance bekommen«, weiß Renate möchte Ministerpräsidentin werden«, hatten Schmidt. Einfach war das Leben dennoch zunächst viele belächelt. Aber spätestens, nicht, auch wenn Quelle schon damals als sie für die Sozialdemokraten mit 30 einen Betriebskindergarten hatte: 45 WoProzent ein mehr als achtbares Ergebnis chenstunden und ungezählte Überstunden, einfuhr, hatte sie sich Respekt verschafft. bei 14 Tagen Urlaub im Jahr. Sie machte Sechs Jahre saß sie als Oppositionsführerin Nachtschichten, wenn das Kind krank war im Bayerischen Landtag. Im Herbst 2002 und tagsüber die Mutter brauchte – und das machte sie Gerhard Schröder zur Familienalles in einem von Männern dominierten ministerin – Höhepunkt einer außergewöhnUmfeld, in dem sie mit ihrer Rolle als Ernählichen Karriere. rerin der Familie auch immer eine Exotin Zahlreiche Partei- und Regierungsämwar. Sie arbeitete sich zur Systemanalytiketer hatte Renate Schmidt im Lauf ihres rin hoch und begann nach ein paar Jahren, Politikerlebens inne, und für die, die sie sich im Betriebsrat zu engagieren. Bis 1980 nicht ausübte, war sie wenigstens mal im vertrat sie dort die Interessen der ArbeitGespräch gewesen. Bundespräsidentin sollte nehmer, neun Jahre davon als freigestellte sie werden und sogar Bundeskanzlerin. Wer Betriebsrätin. sie allerdings für die Kanz»Mut entsteht In die SPD trat sie 1972 lerkandidatur ins Gespräch ein und wurde erst einmal auf nur durch Angst«, gebracht hatte, weiß sie bis lokaler Ebene aktiv. Gemeinweiß Renate Schmidt heute nicht und wartet immer sam mit ihrem Mann gründenoch darauf, dass der Berliner heute. te sie eine Gruppe der SPDHauptstadtkorrespondent, der Nachwuchsorganisation »Die Falken«, und das damals veröffentlicht hatte, dieses stets sie boxte gegen etliche Widerstände einen gut gehütete Geheimnis noch lüftet. Aktivspielplatz durch. Kurz vor WeihnachSo einfach und zielstrebig die Laufbahn ten 1979 wurde der Gewerkschafterin und in der Rückschau aussieht – leicht fiel ihr mittlerweile dreifachen Mutter die Kandidader Weg nicht, und ihr mutiges Auftreten tur für den Bundestag angeboten. Und sie hat sie sich hart erkämpfen müssen: »Ich wurde auf Anhieb gewählt. Dem Parlament habe immer vor großen Entscheidungen gehörte sie dann 14 Jahre lang an (davon Angst gehabt«, gibt sie zu. Furchtbares vier Jahre lang als BundestagsvizepräsidenLampenfieber hatte sie vor ihrer allererstin), bis die Partei 1994 entschied, dass die ten Rede im Bundestag gehabt, auch der »rote Renate« nach München gehen müsste, Wechsel nach München oder die Berufung um die Landes-SPD aus ihrer Dauer-Oppoins Bundeskabinett sorgten erst einmal für sitionsrolle herauszuführen. Dass sie gegen Nervenflattern. Aber: »Mut entsteht nur

1995

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Frisch vermählt ging sie mit Maler Hasso von Henninges zum Bayreuther Festspielhaus.

durch Angst«, weiß sie heute. Ihren ganzen Mut musste sie auch vor ein paar Jahren zusammennehmen, als eine Hüftoperation anstand. Da war die Angst wieder da: »Ich hatte richtig Schiss«, erzählt sie. Aber als sie sich erst einmal durchgerungen hatte, beide Gelenke in einem Aufwasch auswechseln zu lassen, da war auch der Ehrgeiz entbrannt, schnell wieder auf die Beine zu kommen: »Am Tag nach der OP war ich schon wieder gestanden«, sagt sie nicht ohne Stolz. Trotzdem merkt auch Renate Schmidt, dass die vielen Jahre harter Arbeit nicht spurlos an ihr vorüber gingen: »Die Kraft ist nicht mehr so da wie früher.« Wenn sie nach einer Veranstaltung abends um zehn nach Hause kam, hat sie sich oft noch hingesetzt und eine Rede für den nächsten Tag geschrieben. »Das geht heute nicht mehr.« Sie hat gelernt, auf die Signale ihres Körpers zu hören; sie hat sich gerade erst in einem Fitness-Studio angemeldet und die ersten Trainingseinheiten hinter sich gebracht: »Das tut mir gut.« Auf Salz verzichtet sie soweit es geht, um ihren erhöhten Blutdruck im Zaum zu halten, ebenso auf Alkoholisches, was ihr nicht immer ganz leicht fällt, weil das für sie zu einem guten Essen einfach dazugehört. Die erst spät wieder in die Kirche eingetretene Sozialdemokratin stellt sich mit zunehmendem Alter immer häufiger die Frage nach der Endlichkeit des Lebens und wie sie älter werden möchte. Dass sie eines Fortsetzung nächste Seite


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PORTRAIT

1997

Oft im Mittelpunkt im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit.

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1998

Beim Bieranstich im Kirchweihzelt gab sie sich überzeugend volksnah.

im Ethikbeirat Deutscher Lotto/Toto Block Tages ins Heim gehen könnte, weil sie sich und vielen weiteren Gremien vertreten. Auf in den eigenen vier Wänden nicht mehr 80 bis 90 Arbeitstage pro Jahr schätzt sie sicher fühlt, wie ihre im Jahr 2000 verstordas künftige Pensum, zu dem in Zukunft bene Mutter, mag sie sich nicht vorstellen. auch gehört, sich Zugverbindungen und Sympathie hegt sie für Lebensformen wie Hotels selber herauszusuchen, weil es eine das Wohnprojekt »Olga – Oldies leben geeigene Sekretärin dafür nicht mehr gibt. meinsam aktiv« im Nürnberger Nordosten. Bei aller Eigenständigkeit, Hier leben Ältere bei größtdie sie in ihrem Leben schätzt, »Es ist ganz gut, möglicher Eigenständigkeit in eigenen Wohnungen und wenn man sieht, was soll in Zukunft eben auch ein bisschen mehr Zeit für den helfen einander, wo es nötig man nicht kann.« Ehemann, die drei erwachist. Aber seit sie 1998 zum senen Kinder und vier Enkel zweiten Mal heiratete und mit bleiben. Deshalb lehnt sie auch die fast wöihrem Mann, dem Maler Hasso von Henninchentlich von irgendwoher vorgetragenen ges, gemeinsam in einem Haus in NürnbergBitten nach Mitgliedschaften und EhrenämZerzabelshof lebt, sieht sie für eine solche tern ab. Schließlich arbeitet sie auch daran, alternative Form keine Notwendigkeit mehr. wieder unbekannt zu werden. Interviews Nein, Angst vor dem Tod habe sie nicht. gibt sie nur noch selten und sagt vielen Sie möchte aber Zeit haben, sich von der Anfragenden ab – vor allem vom Fernsehen. Welt und den nahestehenden Personen zu Immer häufiger gelingt es ihr, unerkannt verabschieden: anders als ihr erster Mann durch die Straße zu gehen. Und immer Gerhard, der 1984 einfach auf offener öfter passiert es ihr, dass Menschen sagen: Straße am Unschlittplatz in Nürnberg mit »Ihr Gesicht kenne ich«, aber dann wissen Herzproblemen zusammenbrach und starb, sie nicht mehr, wo sie es hinstecken sollen. während sie in Bonn war. Einschlafen und Ganz oft werde sie aber an ihrer Stimme nicht wieder aufwachen ist nicht ihre Idealerkannt, erzählt sie. vorstellung. Und was kommt danach? »Ich Neben Nürnberg-Zabo soll Lanzarote im stelle mir eine andere Existenz vor – Licht, Ruhestand ein zweiter Lebensmittelpunkt Liebe, Glück.« werden. Mit ihrem Mann hat sie dort für Doch jetzt steht erst einmal ein neuer Leeineinhalb Jahre ein kleines Häuschen gebensabschnitt an. So ganz ohne Arbeit geht mietet. Als sie mit ihm die Kanareninsel vor es für die umtriebige Nürnbergerin auch im gut zehn Jahren zum ersten Mal besuchte, Ruhestand nicht. Eine Reihe von Ehrenämsah es zunächst gar nicht danach auch, als tern bekleidet sie noch; sie engagiert sich könnte sie der herben Schönheit des kargen für die Fränkische Galerie, das Nürnberger Eilands etwas abgewinnen. Seine BegeisteDoku-Zentrum, die Bertelsmann-Stiftung, ist

2002

Gerhard Schröder machte sie zur Familienministerin.

rung konnte sie jedenfalls erst einmal nicht teilen. »Der Typ spinnt«, dachte sie nach den ersten Eindrücken von dem »Geröllhaufen« Lanzarote. Doch nach drei Wochen gemeinsamen Urlaubs fiel ihr der Abschied so schwer, dass es sie seither immer wieder dorthin zieht. Hier findet die oft als Power-Frau titulierte Renate Schmidt Zeit und Muße für die ruhigen Seiten des Lebens. Wenn ihr Mann stundenlang an der Staffelei steht und arbeitet, greift sie auch gelegentlich zu Pinsel und Aquarellfarbe – nur für sich und ohne allzu großen künstlerischen Ehrgeiz. Dann setzt sie sich in die Landschaft und versucht eine bestimmte Atmosphäre einzufangen, und je mehr Ruhe sie hat, umso besser gelingen ihre kleinen Bilder. Dass manches Ergebnis nicht so ganz ihren Wünschen entspricht, nimmt sie betont leicht: »Es ist ganz gut, wenn man sieht, was man nicht kann«, sagt die Politikerin, die auf der anderen Seite ganz selbstbewusst ihr politisches Leben mit den Worten bilanziert: »Mit Misserfolgen kann ich nicht dienen.« Georg Klietz Fotos: Michael Matejka (1); NN-Archiv


AkTUELL

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Mucha mobilisiert die Massen Aktion von sechs+sechzig und HypoVereinsbank stieß auf ungeahntes Interesse © Mucha Trust 2009, VG-Bild-Kunst, Bonn 2009

Ausstellungsbesuchs. Viele von ihnen haben sich auf nette Weise bedankt. Bei sechs+sechzig-Leser Reinhard Eisenberg löste der Tag eine ganz besondere Erinnerung aus. Er fing an, sich intensiver mit der Familiengeschichte zu beschäftigen. Aus den Erzählungen seiner Eltern wusste er, dass seine Großmutter Emma Wirth Stücke für die Weltausstellung 1893 in Chicago eingereicht hatte. »In unserer Familie hieß es immer wieder, Großmutter Emma habe an dieser Weltausstellung damals mit drei Kunstwerken teilgenommen: einem Kaffee-Service, einer Tischdecke und einer besonderen Uhr. Das Kaffeeservice ist verschollen. Aber die beiden anderen Stücke sind noch vorhanden.« Gibt es eine Verbindung zwischen dem Werk von Alfons Mucha und den Alfons Mucha: Selbstportrait mit Palette, um 1907 wenigen Kunstwerken meiner Großmutter? nglaublich, welches Interesse Das ist die Frage, die sich Reinhard Eisendie Einladung an die Leser des berg stellt, beim Gang durch die AusstelMagazins sechs+sechzig, an lung, die mehr als 200 Gemälde, Plakate, der Fahrt nach München zur Zeichnungen, Juwelen und Werke unter Ausstellung von Alfons Mucha anderem für die Weltausstellung in Paris teilzunehmen (Heft 3/2009), ausgelöst hat. 1900 zeigt. Der Ausflug, den ein Organisationsteam Die Großmutter von Reinhard Eisenberg gemeinsam mit dem Sponsor, der HypoVerhat fast zur selben Zeit wie Alfons Mucha, einsbank, zusammengestellt hatte, erschien dem die aktuelle Schau gewidmet ist, an vielen so attraktiv, dass weit mehr als 700 der Münchner Kunstakademie studiert. Leser daran teilnehmen wollten. Fünf Jahre lang war sie dort und schuf Diese gewaltige Nachfrage hat unseren vom Jugendstil inspirierte Werke, vor allem kleinen Verein etwas überfordert. Wir bitten Landschaftsgemälde. Dann aber wechselte um Entschuldigung. Noch zehn Tage nach sie auf Wunsch des Vaters an die KunstgeErscheinen des Heftes im Oktober war das werbeschule, damit sie ihr Talent später im Telefon dauerhaft belegt, weil sich so viele elterlichen Betrieb, einer Stuttgarter MöbelAnrufer erkundigten, ob noch ein Platz frei fabrik, einbringen könne. Als sie starb, war sei. Das hat die HypoVereinsbank bewosechs+sechzig-Leser Eisenberg aus Zirndorf gen, eine Wiederholungsfahrt anzubieten. gerade vier Jahre alt. Nach dem Besuch der Auf diese Weise kamen immerhin fast 120 Mucha-Ausstellung suchte er jetzt in den Kunstfreunde in den Genuss des exklusiven alten Dokumenten, las die Briefe, die noch

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Die Großmutter von sechs+sechzig-Leser Reinhard Eisenberg hat dieses Ornament geschaffen, als sie mit Mucha studierte. vorhanden sind, und setzte sich mit seiner Familiengeschichte auseinander. Er fand heraus: Seine Großmutter hatte ein bewegtes Leben. In Berlin begegnete sie dem Prediger Dryander, der ihr Leben umkrempelte. Sie meldete sich als Krankenschwester für den Dienst der Baseler Mission und ging in deren Auftrag nach China. Dort lernte sie den Missionar Friedrich Schmoll kennen, einen Weinbauernsohn aus dem Zabergäu, und heiratete ihn. Diese Geschichte sandte Eisenberg der Redaktion als »Dankeschön« für die anregende Fahrt nach München. Petra Nossek-Bock

I N F O R M AT I O N Um eine Teilnahme am nächsten Angebot für sechs+sechzig-Leser komfortabler zu gestalten, werden wir künftig nur noch schriftliche Anmeldungen annehmen. Wir bitten dafür um Verständnis und planen im Jahr 2010 eine Fortsetzung. Die Ausstellung Alfons Mucha läuft noch bis 24. Januar 2010. Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung Theatinerstraße 8, München Tel. 089 / 22 44 12, www.hypo-kunsthalle.de


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ANSIcHTSSAcHE

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Über Geschmack lässt sich nicht streiten Zwei Genussmenschen verraten ihre Essgewohnheiten

»Ich gehe regelmäßig auf den Markt zu meiner Lieblingsbäuerin«: Helmut Roy kauft gerne frisch ein.

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ssen und Trinken hält Leib und Seele zusammen«, sagt der Volksmund. Wie wahr, finden auch Helmut Roy, 64, aus Hersbruck und Ingrid Schuhmann, 69, aus Lauf. Beide legen Wert auf frische, gesunde und werthaltige Ernährung – wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Sechs+sechzig hat mit ihnen über Essgewohnheiten, Fast Food und über Töpfe auf dem Tisch gesprochen. sechs+sechzig: Frau Schuhmann, Herr Roy, wie sieht ein typisches Mittagessen bei Ihnen aus? Ingrid Schumann: Bei mir gibt es viel Gemüse, in der Pfanne gemacht, dazu Fisch oder auch mal Fleisch. Außerdem mache ich immer einen Salat, weil mein Mann mittags nur Salat essen will wegen seiner Figur. Ich aber brauche ein ordentliches Gericht.

Helmut Roy: Auch bei mir gibt es immer einen Salat. Darüber hinaus fange ich gerade erst an, das Kochen zu lernen. Oft gibt es Bratkartoffeln, denn die liebe ich. Meine Frau macht das nie, weil sie sagt, Bratkartoffeln seien ein Männeressen. sechs+sechzig: Wo kaufen Sie typischerweise Lebensmittel ein? Roy: Ich gehe regelmäßig auf den Hersbrucker Markt, zu meiner Lieblingsbäuerin. Sie bietet an, was gerade in ihrem Garten wächst – und so entscheide ich auch, was ich koche. Hingegen gehe ich nur sehr ungern in Supermärkte, die ein bisschen schlampig wirken. sechs+sechzig: Worauf achten Sie beim Lebensmittelkauf? Roy: Schon immer greife ich zu regionalen

Produkten. Ich habe ein Problem damit, einen Wein aus Kalifornien, Neuseeland oder Australien zu kaufen – und wenn er noch so gut schmeckt. Auch bei Nudeln würde ich immer die nehmen, die aus der Region sind. Kaufe ich allerdings Spaghetti, dann möchte ich italienische haben. Schuhmann: So bin ich überhaupt nicht! Ich nehme alles querbeet, worauf ich gerade Lust habe. Manchmal kaufe ich frisches Gemüse, aber gern auch tiefgefrorene Produkte. Da ich für mich selbst nur kleine Mengen brauche, ist Tiefgefrorenes ideal, weil sich das gut portionieren lässt. Allerdings kaufe ich nur rohe Produkte, keine Fertiggerichte. sechs+sechzig: Und woher beziehen Sie Tiefgefrorenes? Schuhmann: Ich lasse mich von Bofrost beliefern. Aus deren Katalog suche ich mir aus,


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was ich brauche, und die liefern mir das bis vor die Haustür. Wie praktisch! Roy: Tiefgefrorenes verwende ich so gut wie gar nicht. In meinem Tiefkühlfach zu Hause lagern ein Eis sowie Brombeeren und Himbeeren aus meinem Garten. Ich sammele sie, friere sie ein und mache später Marmelade daraus. Aber andere tiefgefrorene Produkte? Dazu kann ich mich nicht durchringen. Das liegt auch daran, dass ich lange bei einer Firma gearbeitet habe, die Tiefkühlsachen gemacht hat. Und manche Sachen schmecken einem einfach nicht mehr, wenn man sie mal in der Herstellung gesehen hat. sechs+sechzig: Frau Schuhmann, bei Ihren Tiefkühlprodukten können Sie die Herkunft nicht nachvollziehen. Macht das einen Unterschied im Geschmack? Schuhmann: Nein, für mich nicht. Schließlich werden Gemüse oder Fisch frisch eingefroren. Ich kaufe die Sachen roh und koche und würze sie selber. Fleisch hingegen kaufe ich nur beim Metzger, das ist mir wichtig. sechs+sechzig: Was halten Sie von BioProdukten? Roy: Bio ist für mich kein Thema. Ich wehre mich zwar nicht dagegen, aber eigentlich ist Bio doch eine Mogelpackung. Auch Bio-Äpfel werden gespritzt, damit sie keine Flecken kriegen. Meine Bäuerin auf dem Markt hingegen verkauft mir Äpfel, die sind nicht Bio – aber die sind trotzdem noch nie gespritzt worden. sechs+sechzig: Von Bio zum gegenteiligen Markt: zu Fast Food. Welche Erfahrungen haben Sie mit klassischen Fast-Food-Restaurants à la McDonald’s oder Burger King gemacht? Schuhmann: Ab und zu gehe ich da gern hin, und zwar mit meiner Enkelin und meiner Tochter. Manchmal bringt meine Tochter mir auch von unterwegs etwas Gutes von McDonald’s mit. Hähnchen-Nuggets zum Beispiel oder einen schönen, dicken Cheeseburger. Und die Apfeltaschen! Meine erste Apfeltasche habe ich in Singapur bei McDonald’s gegessen. Roy: Das kann ich sehr gut verstehen. Als ich in Ecuador war, hatte ich echte Mühe mit dem regionalen Essen – und dort bin ich sehr gern zu McDonald’s gegangen. Bei denen ist die Qualität eben weltweit sehr ähnlich. Zu Hause käme ich nie auf die Idee, hinzugehen – es sei denn, meine Enkel wünschen es.

»Das ist praktisch«: Ingrid Schuhmann greift beim kochen auch schon mal zu Tiefkühlgemüse. sechs+sechzig: Was suchen Sie sich dort aus? Roy: Bei der Essenswahl lasse ich mich von meinen Enkeln beraten, sie kennen sich besser aus – vor allem bei diesen ganzen englischen Begriffen. Schuhmann: Ja, die versteht man manchmal gar nicht auf Anhieb. Da verlasse ich mich auch auf das Urteil meiner Enkeltochter. Roy: Was ich allerdings überhaupt nicht mag, sind Milchshakes – denn ich glaube, dass das eine reine chemische Soße ist. Aus dem gleichen Grund mag ich auch keine Schokoriegel. Schuhmann: Ach, wir essen doch sowieso so viel Chemie, da macht das auch nichts! Roy: Ja, schon. Aber wenn ich nicht mehr erkennen kann, was im Essen drin ist, dann esse ich es nicht.

sechs+sechzig: Was gehört für Sie denn zu einer gelungenen Mahlzeit, außer Essen mit entsprechendem Nährwert? Roy: Ein sehr schön gedeckter Tisch, auf dem weder Flaschen noch Verpackungen stehen. Wenn die Kinder manchmal einen großen Karton mit Cornflakes auf den Tisch knallen, nebenan eine Milchtüte und dann anfangen zu futtern – dann vergeht mir der Appetit. Schuhmann: Ich bin ähnlich: Wenn bei mir jemand Flaschen auf den Tisch stellt, nehme ich sie und stelle sie wieder beiseite. Roy: Wichtig ist mir auch, dass keine Töpfe auf dem Tisch stehen, sondern Schüsseln. Normalerweise fülle ich alles um in Gefäße, die dem Geschirr entsprechen. Schuhmann: Aber ist das nicht selbstverständlich? Fortsetzung nächste Seite


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Gymnastik mit Lisa Wilz

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»Eine gute Haltung macht gleich eine bessere Figur.« Unter diesem Motto stehen die beiden folgenden Übungen. Beginnen Sie gleich am Morgen im Badezimmer: Stellen Sie sich seitlich vor einen großen Spiegel und beobachten Sie sich genau. Wenn Sie den Kopf und die Schultern hängen lassen und ein Hohlkreuz machen, kommt automatisch Ihr Bauch weit nach vorne. Aber sobald Sie sich strecken, den unteren Teil der Wirbelsäule nach oben lang machen, Ihr Brustbein heben und Ihre Schultern entspannt nach hinten unten sinken lassen, wird der Bauch gleich flacher. Verweilen Sie so mehrere Atemzüge im ruhigen Gleichgewicht. Diese Übung verbessert die Konzentration und die Rückenmuskulatur, und Sie können sie immer leicht trainieren, wenn Sie irgendwo ein wenig warten müssen, etwa beim Einkaufen an der Kasse oder als Fußgänger an der Ampel.

Roy: Leider nicht. Das fängt schon beim Geschirrkauf an: Zu einem Service gehören Teller, Suppenterrinen und Besteck. Aber Gemüseschüsseln, Salatschüsseln, Saucieren? Das gibt es heute kaum noch. Oder versuchen Sie mal, zu einem Geschirr eine Kaffeekanne zu kriegen. Die will keiner mehr, weil der Kaffee darin kalt wird… sechs+sechzig: Herr Roy, Sie fühlen sich der Slow-Food-Bewegung verbunden. Das ist eine weltweite Vereinigung, die bewusstes Genießen, werthaltige Nahrung und regionale kulinarische Kulturen fördern will. Außerdem geht es ihr darum, das Leben zu entschleunigen. Sie aber sind ständig auf Achse, haben einen kleinen Verlag, geben Kurse an der Volkshochschule. Wie passt das zusammen? Roy: Man muss ja nicht hetzen bei dem, was man macht. Ich nehme mir sogar Zeit, um auf den Markt zu gehen. Und ich versuche, mein Leben in ruhige Bahnen zu lenken. Dazu gehört es auch, Raum zu haben zum Leben – Luft, Sonne und ein bisschen Grün. Schuhmann: Hin und wieder bin ich gerne mal gefragt und beeile mich – das erhält mich jung. Aber Stress vermeide ich auch. Lieber stehe ich morgens eine Stunde eher auf. sechs+sechzig: Was macht das Leben in einer Stadt wie Hersbruck aus, die sich der Slow City-Bewegung verschrieben hat? Roy: Es ist einfach ruhiger und weniger anonym. Wenn ich hier in die Stadt gehe, habe ich in maximal zehn Minuten alles beieinander. Man hetzt nicht von Einkaufscenter zu Einkaufscenter. sechs+sechzig: Der Begründer der SlowFood-Bewegung hat einmal gesagt: »Ich möchte die Geschichte einer Speise kennen.« Roy: Das muss nicht unbedingt sein, aber es ist schön. Ich esse sehr gern Marmelade, und manchmal bringen mir Leute ein Glas ihrer selbst gemachten Marmelade vorbei. Sie schmeckt mir zehn Mal besser als gekaufte! Auch bei meinen fränkischen Bratwürsten ist das so: Die Schweine, von denen sie stammen, kenne ich quasi. Das ist schön. sechs+sechzig: Frau Schuhmann, wie hat sich Ihre Einstellung zum Essen und Kochen über die Zeit hinweg verändert? Schuhmann: Früher kam unsere Enkelin jeden Tag nach der Schule zum Essen zu uns, da habe ich mich nach ihr gerichtet. Als die-

se Zeit vorbei war, hat sich viel verändert. Mein Mann wollte aus figürlichen Gründen nicht mehr so viel essen, vor allem etwas weniger Fleisch. Heute koche ich bewusster und gesünder als früher und esse auch mal vegetarisch. sechs+sechzig: Und wie verlief Ihre Ess-Biografie, Herr Roy? Roy: Ähnlich. Mit sechs Kindern im Haus isst man ganz anders als allein. Manchmal gab es eben zwei riesengroße Bleche Pizza. Als die Kinder dann aus dem Haus waren, haben wir uns umgestellt. Meine Frau und ich haben viel vegetarisch gegessen, und heute koche ich, worauf ich Lust habe. sechs+sechzig: Kam die Slow-Food-Leidenschaft also durch, als die Kinder aus dem Haus waren? Roy: Nein, das war im Grunde genommen früher auch so. Schon immer haben wir unser Sauerkraut, unseren Tee, unsere Marmeladen selber gemacht. Schuhmann: Bei mir waren es die Schwiegereltern, die viel selbst gemacht haben. Die lebten in einer Großfamilie und schlachteten noch selbst. Roy: Ich habe viel von meinen Großeltern mitgenommen. Deshalb presse ich noch heute gerne Apfelsaft aus den Äpfeln in unserem Garten. Vielleicht ist das auch eine Alterserscheinung. Wir haben ja früher noch selbst die Milch vom Bauern geholt mit der Milchkanne! Interview: Annika Peißker Fotos: Michael Matejka

Auch die zweite Übung lässt sich am besten gleich morgens im Badezimmer ausführen: Stellen Sie sich gerade vor das Waschbecken. Die linke Hand stützen Sie in die Taille. Das rechte Bein winkeln sie so an, dass die Fußsohle die Innenseite des linken Beines berührt (ungefähr auf Kniehöhe). Richten Sie den Oberkörper auf und den Blick geradeaus auf einen entfernten Punkt. Halten Sie das linke Bein möglichst gestreckt und putzen Sie mit der rechten Hand die Zähne! Sie sollten versuchen, mindestens eine Minute ruhig stehen zu bleiben, dann wechseln Sie und lehnen den linken Fuß an die Innenseite des rechten Beines. Diese Übung verbessert das Gleichgewicht. Gleichgewichtstraining ist genau so wichtig wie Krafttraining, Aerobic oder Stretching. Man hat festgestellt, dass der Gleichgewichtssinn schon im Alter von 20 Jahren nachzulassen beginnt. Er kann jedoch bei regelmäßigem Training bis ins hohe Alter erhalten werden. Außerdem ist diese Übung ein sehr effektives Training für die Beinmuskulatur. Bis zum nächsten Mal Ihre Lisa Wilz Lisa Wilz, Jahrgang 1941, ist Diplom-Sportlehrerin und leitet seit 1977 die Gymnastikkurse »Älter werden, fit bleiben« an der Volkshochschule Feldkirchen. Zuvor war die gebürtige Wienerin, die in ihrer Heimatstadt Sport studiert hat, als Lehrerin an Schulen in Würzburg, München und Feldkirchen tätig. Ebenso hat sie als Dozentin an der Sportschule Wien gearbeitet.


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TREND

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Hilfe, mein Arzt geht in den Ruhestand Manche Patienten trifft der Generationenwechsel in der Praxis unvorbereitet

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rzte sind Bekannte einer besonderen Art. Man vertraut ihnen unter Umständen intime Dinge an, die nicht einmal der eigene Partner oder die beste Freundin weiß. Besonders, wenn man den Doktor gut kennt und seit Jahrzehnten bei ihm in Behandlung ist. Doch was passiert, wenn er oder sie in Ruhestand geht? Wenn man plötzlich ohne die gewohnte Betreuung dasteht? Die ältere Generation tut sich in so einer Situation oft schwerer als jüngere Menschen. Einerseits, weil Ältere ihren Arzt und seinen Stil oft seit langem gewohnt sind und sich manche in punkto Medizin ungern umstellen. Andererseits, weil sie der Gesundheit tendenziell einen höheren Stellenwert beimessen (müssen) und einfach mehr Zeit im Wartezimmer verbringen. Tipps von Freunden Was tun? Wer darf nun in Mund und Ohren schauen, den gereizten Magen behandeln oder die Arthrose? Den Diabetes einstellen? Wenn der Arzt für seine Praxis einen Nachfolger hat, wollen viele der Patienten sich »den Neuen« erst einmal ansehen. Wenn nicht, gilt es, sich auf die Suche nach einer anderen medizinischen Adresse zu machen. In diesem Fall vertraut die Mehrheit auf Tipps von Freunden, erkundigt sich im Bekanntenkreis nach Erfahrungen. Edeltraud Zilger (76) aus Erlangen etwa spricht davon, ihren Hausarzt »verloren« zu haben, so als handelte es sich um einen Angehörigen. Er war zwar tatsächlich

aber geeigneter medizinischer Versorgung. unerwartet verstorben, eine persönliche Ein Arztwechsel muss aber nicht zwangsFreundschaft bestand aber nicht. »Trotzdem läufig schlecht sein. Erika Jordan berichtet war es nicht leicht für mich«, berichtet sie. von ihren Erfahrungen: »Es kann passieErst nach langem Suchen und Ausprobieren ren, dass vor dem Ruhestand die Luft raus habe sie sich einem neuen Arzt anvertraut. ist, dass ein Arzt sich erschöpft fühlt. Das Das hat Besuche in sieben Praxen erfordert. ist ja ganz menschlich.« Ihr langjähriger »Ich war immer unruhig, wenn ein anderes Orthopäde habe, bevor er sich zurückzog, Medikament verordnet wurde als das, das einen Behandlungsfehler gemacht. Mit dem ich kenne, das ist halt so eine liebe GewohnNachfolger ist die Nürnbergerin seither sehr heit«, erzählt sie. zufrieden. »Ein junger Arzt bringt ja auch Auf alte Gewohnheiten müssen Hundertfrisches Wissen und den aktuellen medizitausende von Patienten künftig verzichten. nischen Kenntnisstand mit, Nach Berechnungen der das kann vorteilhaft sein«, Bundesärztekammer gehen »Viele Patienten wollen bis zum Jahr 2017 voraussich den Neuen erst ein- gibt Jordan zu bedenken. Und: »Viele etablierte Mesichtlich mehr als 75.000 mal ansehen.« diziner machen zu wenige Mediziner in den RuheFortbildungen, weil ihnen stand. Viele werden keinen die Zeit dafür fehlt«, glaubt die 64-Jährige. Nachfolger mehr für ihre Praxis finden Ein Kuriosum erlebte sie bei ihrem Hauskönnen, befürchtet Kammerpräsident Jörgarzt: Dessen Mutter, ebenfalls Medizinerin, Dietrich Hoppe. Immer mehr Mediziner war bis zu ihrem Tod immer zur Stelle. Die scheuten das finanzielle Risiko, eine Praxis alte Dame stand täglich in der Praxis und zu übernehmen. Zudem halte die Verwirhalf ihrem Sohn. Selbst im Sprechzimmer rung um komplizierte und immer neue war sie mit dabei und brachte ihre fachliche Abrechnungsverfahren und die UnsicherMeinung ein. Arbeiten bis zum Ende – das heit, wie viel am Quartalsende übrig bleibt, werden allerdings nicht viele Doktoren etliche Ärzte ab, den Schritt in die Freibeumsetzen wollen. ruflichkeit zu wagen. Für Patienten beginnt Doch nicht nur medizinisches Wissen ist damit die schwierige Suche nach neuer, ein wichtiges Kriterium. Gerade ältere Menschen möchten von ihrem Arzt auch verstanden werden. Dies traut mancher Patient einem jungen Facharzt noch nicht zu. Auch Erika Demus (62) war zunächst ein wenig skeptisch. »Junge Leute müssen Erfahrungen sammeln, um sich beruflich zu entwickeln. Als mein Zahnarzt in Ruhestand ging und ich seinem etwa 30-jährigen Nachfolger gegenüber saß, musste ich mich

Wenn der ältere Arzt das Team verlässt, bedauern das viele seiner Patienten


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zuerst schon ein bisschen umstellen«, erzählt die Nürnbergerin. Gynäkologin Jana Ludwig (45), die vor einem Jahr nach Mittelfranken gezogen ist und die Praxis eines Kollegen übernommen hat, kennt die Situation von der anderen Seite. Sie macht ihre Erfahrungen auf dem naturgemäß sensiblen Gebiet der Frauenheilkunde, das besonders viel Einfühlungsvermögen erfordert und resümiert: »Das Wichtigste ist, als scheidender Arzt die Patienten darüber zu informieren, dass man aufhört, damit sie nicht überrascht dastehen.« Probleme und traurige Mienen gab es in ihrer Praxis nur, wenn die Frauen nicht Bescheid wussten und staunten, dass da jemand Neues war. Sonst sei alles gut verlaufen, die junge Ärztin gewann rasch das Vertrauen der neuen Patientinnen. Der erste Kontakt sei stets der schwierigste, weiß sie. Deshalb hat sie sich bewusst viel Zeit genommen: »Ich habe festgestellt, dass Störungen in der Situation fatal sind. Die Patientinnen wollen das Gefühl haben, dass sie alles erzählen können und nichts peinlich ist.« Wartezeiten wurden länger Ein heikles Thema waren die Wartezeiten: Wenn es etwas länger dauerte als früher, weil die Ärztin viel nachfragen musste, fehlte manchen Frauen im Wartezimmer das Verständnis dafür. Eine gute Möglichkeit, wie es weitergehen soll, wenn er sich in ein paar Jahren verabschiedet, hat Gynäkologe Dieter Nathrath (62) aus Lauf gefunden. Er teilt sich die Praxis bereits heute mit Kollegin Rita Schmiedel, die dann ohne ihn weiterarbeiten wird und den Patientinnen schon bestens bekannt ist. »Das war allerdings nicht der Grund für unsere Kooperation, daran habe ich damals noch gar nicht gedacht«, erklärt Nathrath. Es handelt sich also nicht um ein Übergangs-Modell, könnte aber aus rein praktischen Gründen eines werden. »Ich habe von den Patientinnen schon öfter die Frage gestellt bekommen: Wie lange machen Sie denn noch weiter?«, berichtet Nathrath. Da hatte der Arzt allerdings noch keinen Entschluss gefasst, wann er seinen weißen Kittel an den Nagel hängen wollte. Allerdings ist die Nachfolgeregelung beziehungsweise Verstärkung oft gar nicht so einfach, wie er feststellen musste. Für ihn war es jedenfalls nicht leicht, jemanden zu finden, der sich auch auf den stundenlangen Einsatz bei Geburten einlässt. Claudia Schuller Foto: Jens Schmidt (fotolia.com)

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TREND

sechs+sechzig · 10. Jahrgang · Ausgabe 4/2009

Wer traut sich auf den Laufsteg? Mode ist ein Schwerpunkt auf der Messe »InViva« im kommenden März

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er Traum von einer Model-Karriere muss nicht in unerreichbare Ferne rücken, sobald man die 25 überschritten hat. Immer mehr Mode-Marken besinnen sich darauf, dass ihre Kundschaft auch dann noch aktuellen Trends folgen möchte, wenn sie bereits über einen eigenen Stil und Lebenserfahrung verfügt. Deswegen wächst das Angebot an Kleidung in Modefarben und mit aktuellen Schnitten auch für große Größen und reife Jahrgänge. Während der Seniorenmesse »In Viva« im Nürnberger Messezentrum im März 2010 sollen Frauen und Männer aus dieser Altersgruppe die neue Frühjahrs- und Sommerkollektion präsentieren. Für eine Modenschau sucht Galeria Kaufhof an der Königstraße gemeinsam mit der NürnbergMesse mutige Menschen ab 50 Jahren. Eine sympathische Ausstrahlung zählt hier mehr als das Alter.

Für die Präsentation der neuen Frühjahrs-kollektion auf der Messe sucht Galeria kaufhof Models ab 50 Jahren. Mitarbeiterin Sofia Weidel zeigt, wie es geht.

kaufen mit köpchen Klaus-Peter Kempf, Geschäftsführer des Innenstadt-Kaufhauses der Gruppe Galeria Kaufhof, kennt die Bedürfnisse der älteren Kunden. Der grauhaarige, gut gekleidete Manager hat das Sortiment um Marken wie Via Appia due, Mark Adam oder Gelco erweitert. Somit ist die Auswahl für Frauen, die keine Mannequinfigur haben, angenehm breit gefächert. Diese Kundschaft schaue auf Kriterien wie Funktionalität und Qualität, beobachtet Kempf. Da wird vor dem Kauf noch schnell das Pflegeetikett studiert. Wenn der Pullover in der Waschmaschine gewaschen werden kann, erhöht das seine Attraktivität meist mehr, als wenn er per Handwäsche gepflegt werden muss. »Legere Schnitte und ein angenehmes Tragegefühl

Auf der Seniorenmesse »InViva« im März 2010 wird auch wieder das Magazin sechs+sechzig mit einem Stand vertreten sein.

kaufhof-Geschäftsführer klaus-Peter kempf kennt die Bedürfnisse älterer kunden.

auf der Haut«, das zeichne die bevorzugten Produkte aus. »Wir haben die Strenge der Mode nicht mehr«, freut sich Kempf. Es sei allerdings eher selten, dass sich eine Frau im höheren Alter traue, mit extrem modischer Kleidung aufzutreten. Das Thema Rocklänge sei hier eher nebensächlich. Wer trage schon mit 70 noch Mini? Doch die Bandbreite der Möglichkeiten sei wesentlich größer als noch vor zwanzig Jahren. Das soll auch die Modenschau auf der »In Viva« widerspiegeln. Der Kaufhof wartet zusätzlich mit einem großen Messe-Stand mit 100 Quadratmetern Fläche auf. Hier werden ergänzend Stil- und Schminkberatung, Accessoires und Sportbekleidung präsentiert. Der Mode-

und Beautybereich solle bei der »In Viva« im Frühjahr 2010 deutlich stärker betont werden als im Jahr zuvor, verspricht Daniela Büttner, Koordinatorin dieser Messe, die die Nachfolge-Veranstaltung der früheren Seniorenmesse im Nürnberger Messezentrum ist. Mehr Aussteller Mehr Aussteller, mehr Ausstellungsfläche und damit wohl auch mehr Besucher soll das erweiterte Programm der zweitägigen Veranstaltung bringen. Es wird durch zahlreiche Vorträge, die das Nürnberger Seniorenamt koordiniert, ergänzt. Das Magazin sechs+sechzig wird ebenso vor Ort sein wie der Nürnberger Computer Club 50plus und zahlreiche weitere Vereine, Verbände


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und Organisationen, die ihr Programm auf die Bedürfnisse der Menschen jenseits der Lebensmitte ausgerichtet haben. Koordinatorin Büttner kündigte an, dass darüber hinaus die Zahl der gastronomischen Angebote erhöht wird, um den Bedürfnissen der Besucher besser gerecht zu werden. Das Aktionsprogramm mit GymnastikDarbietungen, Verbraucher-Informationen und eben den Modeschauen habe man ebenfalls deutlich vergrößert. Einen detaillierter Überblick über das Programm auf der »In Viva« mit Lageplan und Ausstellerverzeichnis wird das Frühjahrsheft des Magazins sechs+sechzig enthalten, das am 2. März 2010 erscheint.

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Petra Nossek-Bock Fotos: Mile Cindric (2), Michael Matejka (1)

Hausführung im Augustinum I N F O R M AT I O N Die Messe »In Viva« findet am 12. und 13. März im Messezentrum Nürnberg statt. Zum casting: Für die Präsentation von flotter Mode werden insgesamt zwölf Hobby-Mannequins (ab 50 Jahren) gesucht, vier Männer und acht Frauen. Das Casting findet am 16. Januar, 23. Januar und 30. Januar, jeweils um 16 Uhr in Nürnberg statt. Die Modenschauen sind an beiden Messetagen (12 und 13. März) zu je zwei Uhrzeiten geplant. Sie sollen etwa 30 Minuten je Durchgang dauern. Einen Probelauf gibt es vor Ort am Donnerstag, 11. März 2010. Die Jury wird aus einem Vertreter des Nürnberger Innenstadthauses von Galeria Kaufhof, einem Vertreter der Nürnberg Messe sowie je einem Mitarbeiter des Magazins sechs+sechzig und der Agentur Katabama bestehen. Sie treffen beim Casting die Auswahl, wer die Mode vorführen soll. Voraussetzungen für Bewerber sind eine positive Ausstrahlung, Freude am Präsentieren und an der Bewegung. Interessenten dürfen keine Angst vor Publikum haben. Die Bewerbung mit Ganzkörperbild ist an folgende Adresse zur richten: Galeria Kaufhof Kennwort: Seniorenmodenschau Königstraße 42-52, 90402 Nürnberg Einsendeschluss ist der 9. Januar 2010.

Jeden Mittwoch und jeden ersten Samstag im Monat um 14 Uhr können Sie das Augustinum ohne Vor­ anmeldung ganz unverbindlich bei einer Hausfüh­ rung kennenlernen und sich rund um das Leben im Alter informieren. Im Augustinum wohnen Sie gut betreut schon ab 1.554 Euro im Monat. Im Fall der Pflege können Sie in Ihrem eigenen Appartement bleiben und werden dort rund um die Uhr versorgt. Nur im Augustinum können Sie die privat zu tragenden Kosten für die Pflege mit unserer Pflegekostenergänzungsregelung auf maximal 500 Euro begrenzen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Gerne schicken wir Ihnen auch ausführliches Informationsmaterial zu. Augustinum Roth Am Stadtpark 1 · 91154 Roth · Tel. 091 71 / 805 ­ 1810 Ihre Ansprechpartnerin: Gabriele Böhmerle www.augustinum­roth.de

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Impressum sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen

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kLEINE HILFEN

Jahrgang 10 / Dezember 2009 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 e-mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.sechs-und-sechzig.de Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, Konto 373 54 43, BLZ 760 200 70.

Mehr Ordnung im Schrank Was mal schick war, wird neu aufgelegt

Produktion: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 272 Fax 0911 / 37 77 662 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantwortlich), Elke Graßer-Reitzner, Rainer Büschel, Georg Klietz Autoren: Günter Dehn, Ute Fürböter, Herbert Heinzelmann, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Annika Peißker, Claudia Schuller, Christine Thurner, Peter Viebig, Lisa Wilz Fotos: Mile Cindric, Roland Fengler, Michael Matejka Cartoon: Sebastian Haug Titel: Michael Matejka Koordination: Georg Hopfengärtner Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg, Ilona Porsch Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. Auflage: ca. 223.000 Anzeigenannahme und -betreuung: • Elfi Limpert Mobil: 0170/3 26 62 73 limpert@intergenerationes.de • Ingrid Ullmann (Printwerbung), Tel.+Fax 0911 / 40 64 99 Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 14 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Wolfgang Gillitzer Gestaltung: www.gillitzer.net Das nächste sechs+sechzig erscheint am 9.3.2010. Anzeigenschluss 12.2.2010. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†) Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:

Mit Wäschepappen lässt sich im Schrank leichter Ordnung halten.

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rei Jahre ist es her, dass sechs+sechzig in der Rubrik »Das war schick« eine »Haushaltshilfe« vorgestellt hat, die in den 50er, 60er und noch in den 70er Jahren schwer in Mode war, weil sie im Kleiderschrank für Übersicht und stramme Ordnung sorgte: Die Wäscheplatte. Niemand in der Redaktion hätte damals wetten wollen, dass die Pappe jemals wieder in Mode kommen könnte. Weit gefehlt: Die Wäschepappe, fein bezogen mit Seide oder Flanell und mit einem Gurt versehen, der Strümpfe, Schlüpfer oder Hemden umklammert, geht gerade neu in Produktion. Die Firma Lindner Feinkartonagen aus Mühlau in Sachsen fertigt die Platten aus Karton wieder – auf Bestellung auch für Privatabnehmer. Das mittelständische Familienunternehmen mit 70 Beschäftigten feiert gerade 100 Jahre wechselvolles Bestehen und hat sich auf die Sonderanfertigung in Handarbeit spezialisiert.

Geschäftsführerin Angela Schwalbe, Urenkelin des Firmengründers, kennt die Pappe von ihrer Mutter Käte Lindner. »Super praktisch« seien die stabilen Kartons, schwärmt Schwalbe, sie verwende sie noch immer. Bettwäsche beispielsweise lasse sich auf der Platte bestens im Set aufbewahren und verrutsche nicht. Auf Zehenspitzen könne sie sich Überzüge und Kopfkissen aus den oberen Schrankfächern angeln, ohne Angst haben zu müssen, die einzelnen Teile würden ihr gleich um die Ohren fliegen. Die 49-Jährige hat soeben die »Wäschepappe« beim Patentamt als Marke eintragen lassen. Darüber hat sie sechs+sechzig informiert, nachdem sie bei der Recherche nach Wäscheplatten auf unseren Beitrag aus der Reihe »Das war schick« gestoßen war. Jetzt sucht Schwalbe unter Versand- und Warenhäusern nach Abnehmern. Freilich seien die farbigen Karton-Platten eher ein Randsegment, räumt die Geschäftsführerin ein. Hauptsächlich produziert der Betrieb Buch-Sonderanfertigungen für die Verlage Langenscheidt und Brockhaus, Buchhüllen und vor allem bezogene Kartonagen aller Art – getreu dem Leitspruch von Schwalbes Großvaters: »Verpackt wird immer etwas.« Und so mag die umtriebige Unternehmerin auch auf das Ordnungssystem in Kleiderschrank und Kommode nicht verzichten – schon aus Familientradition. Elke Graßer-Reitzner Foto: Michael Matejka

I N F O R M AT I O N Weitere Auskünfte erteilt die Firma Lindner Feinkartonagen GmbH & Co. KG Burgstädter Straße 3, 09241 Mühlau Dr. Angela Schwalbe Telefon 0 37 22 / 7 30 70 www.lindner-feinkartonagen.de www.waeschepappe.de


MAGAZIN

sechs+sechzig · 10. Jahrgang · Ausgabe 4/2009

Neujahrsfahrt nach Dehnberg

Auf der Suche nach der großen Liebe

»Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist?« Das Lied aus der Operette »Im weißen Rössl« ist längst zu einem Welthit geworden. Am Neujahrstag ist er wieder zu hören, in einer Neuinszenierung des turbulenten Singspiels von Ralph Benatzky aus den 1930er Jahren des Dehnberger Hof Theaters. Das Theater nahe Lauf hat dafür einen eigenen Bustransfer ab Nürnberg eingerichtet. Der Bus fährt um 15 Uhr am Zentralen Busbahnhof in Nürnberg ab und kommt gegen 16 Uhr in Dehnberg an, sodass bis zum Vorstellungsbeginn um 17 Uhr noch Zeit für den Genuss von Kaffee und Kuchen in der Theatergaststätte ist. Das »Weiße Rössl« wird von einem erstklassigen Ensemble in einem opulenten Bühnenbild und phantasievollen Kostümen präsentiert. Termin: 1. Januar 2010, Abfahrt des Busses ist um 15 Uhr am Zentralen Omnibusbahnhof Nürnberg (Käte-Strobel-Straße, Nähe WillyBrandt-Platz), Rückkunft gegen 20.30 Uhr. Der Bus kostet fünf Euro Aufpreis. Buchung zusammen mit der Eintrittskarte (14 bis 28 Euro) direkt an der Theaterkasse, Tel. 09123 / 954 49 oder www.dehnbergerhoftheater.de

»Wird Charity ihre große Liebe doch noch finden?« Diese Frage wird in einer Aufführung des Musicals »Sweet Charity« aus den 1960er Jahren im Frühjahr 2010 im Staatstheater Nürnberg beantwortet. Zu dieser Veranstaltung am Nachmittag lädt neben dem städtischen Seniorenamt auch die Arbeiterwohlfahrt ein. Termin: Sonntag, 21. März 2010, um 15.30 Uhr, Staatstheater. Der Kartenvorverkauf (begrenztes Kontingent) beginnt am Mittwoch, 10. Februar 2010 (8.30 Uhr bis 12 Uhr), beim Seniorenamt, Königstorgraben 11 und in der AWOthek, Karl-BrögerStraße. (Telefonische Kartenbestellungen sind leider nicht möglich).

Wer beteiligt sich an Studie? Der demografische Wandel und die »alternde Gesellschaft« beschäftigt Kommunen wie Wissenschaftler gleichermaßen. Doch selten kommen in den Diskussionen ältere Menschen selbst zu Wort und dürfen über ihre Wünsche und Erfahrungen berichten. Mitarbeiter der Universität Jena gehen nun in einer Studie der Frage nach »Wie erleben Menschen aus verschiedenen Altersgruppen das Älterwerden und die Veränderungen in ihrem Lebenslauf?« Sie suchen dafür Gesprächspartner ab 40 Jahren aus Nürnberg. Die Einzelgespräche dauern etwa eineinhalb Stunden. Zudem muss ein Fragebogen ausgefüllt werden. Die Gespräche werden auf Band aufgezeichnet und vertraulich behandelt. Interessenten melden sich bitte bei: Evelyn Hochheim, Tel. 03641 / 94 55 78, E-Mail: evelyn.hochheim@uni-jena.de oder bei Dr. Stefanie Graefe, Tel. 03641 / 94 55 79, E-Mail: stefanie.graefeu@uni-jena.de

Doppelprunksitzung mit karnevalisten Wer kein Feiermuffel ist, der lässt sich die Prunksitzung mit dem Narren-Club Nürnberg e.V. und der Karnevalsgesellschaft Muggenesia e.V. am Sonntag, 24. Januar 2010, im Café-Restaurant Gartenstadt, dem früheren Gesellschaftshaus Gartenstadt, nicht entgehen. Schließlich bekommt der Besucher auch gute Unterhaltung mit Witz und Niveau geboten. Termin: Sonntag, 24. Januar 2010, 14 bis 17.30 Uhr, Café-Restaurant Gartenstadt, Nürnberg, Buchenschlag 1, Eintritt fünf Euro. Kartenbestellung ab 16.12.2009 im Seniorenamt, Tel. 0911 / 231 66 55

Grau ist bunt Das Seniorenamt der Stadt Nürnberg lädt am Mittwoch, 20. Januar 2010, zum zweiten Nürnberger Demografieforum ein. Unter dem Motto »Grau ist bunt – Chancen einer älter werdenden Stadtgesellschaft« sollen dabei vor allem die positiven Seiten beleuchtet werden. Es geht um Maßnahmen, die die Landespolitik ergreifen muss, ebenso wie um beispielhafte Projekte in Städten. Die Veranstaltung findet von 9 Uhr bis 14.30 Uhr im Historischen Rathaussaal der Stadt Nürnberg statt und richtet sich an die Bürgerinnen und Bürger Nürnbergs wie an Fachpublikum. Nähere Informationen beim Seniorenamt der Stadt, Königstorgraben 11, 90402 Nürnberg, Tel. 0911 / 231-67 01.

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Miniatur-Handwerkerstadt lädt zum Bummeln ein Unmittelbar am Hauptbahnhof, gleich hinter der Stadtmauer, bietet Nürnberg seinen Besuchern eine Attraktion: den Handwerkerhof. Viele kleine stilisierte Fachwerkhäuser bilden eine Miniaturstadt, in der man Handwerkern bei der Arbeit über die Schulter schauen kann; Goldschmiede, Zinngießer, Lebküchner, Puppenmacher oder Töpfer zeigen hier ihre Künste in aller Öffentlichkeit. Fast alle Produkte, die in den Werkstätten hergestellt werden, können im Handwerkerhof erworben werden. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. So lädt zum Beispiel eine fränkische Weinstube oder das Miniatur-Bratwurst-Glöcklein auf eine kleine oder größere Brotzeit ein, bevor es frisch gestärkt durch Nürnbergs Innenstadt zum Christkindlesmarkt geht. Handwerkerhof Nürnberg, 27.11. bis 24.12.2009, täglich, 10 –18.30 Uhr (Gaststätten bis 22 Uhr).

Ein Leben wie in der Bibel Das Forum Erwachsenenbildung der Evangelischen Kirche in Nürnberg bietet im neuen Jahr wieder Biografie-Seminare für ältere Menschen an. Das erste wird in Zusammenarbeit mit dem evangelischen Bildungswerk in Schwabach in der Goldschlägerstadt durchgeführt. Es findet am Samstag, 20. Februar 2010, von 9.30 Uhr bis 17 Uhr, statt. Die Leitung haben die beiden Fachfrauen Petra Bayer und Susanne Herpich. Das zweite Seminar steht unter dem Thema »Im Spiegel biblischer Lebensgeschichten« und wird von Dr. Thomas Popp und Cornelia Stettner geleitet. Es findet am Samstag, 24. April 2010, ebenfalls von 9.30 Uhr bis 17 Uhr, im Haus Eckstein in Nürnberg statt. Anmeldungen für beide Termine unter der Telefonnummer 0911 / 214-21 31. Die Kosten betragen zwischen 26 und 34 Euro.


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In kurzer Zeit konzertreif Späteinsteiger haben gute Chancen, ein Instrument zu erlernen

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as Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr«, lautet ein altes Sprichwort. Doch das muss nicht immer stimmen: Lernfähigkeit bleibt bis ins Alter erhalten, selbst ein Musikinstrument zu spielen, ist auch jenseits der Lebensmitte und ohne Vorkenntnisse möglich. Im Kurs »Musizieren für Ältere und Aktive« der Musikschule Stein erlernen Männer und Frauen zwischen 50 und 70 Jahren seit einiger Zeit ein Blasinstrument. Auch die Musikschule Nürnberg erteilt Schülern zwischen 50 und 80 Jahren Unterricht. »Ich habe nie in eine Posaune geblasen«, gesteht Anton Dötzer (71), doch seit Anfang dieses Jahres spielt er ein solches Instrument. Als Kind lernte er ein halbes Jahr auf dem Klavier. Er hörte jedoch damit auf, als seine Eltern urteilten: »Das kannst du nicht!« Ute Marquardt fing mit 54 Jahren an, Tuba zu blasen, sie übt täglich eine halbe Stunde. »Mein Mann findet es Klasse, dass ich bei dem Orchester mitmache«, erzählt sie. Kaum im Ruhestand, fing Werner Jokusch (65) im März 2009 das Notenlernen an. »Ich habe nicht gewusst, wie ein Euphonium aussieht, nun spiele ich selbst auf so einem Instrument. Ich habe es nicht bereut, auch wenn ich manchmal frustriert bin.« Edith Mayer zog erst Kinder groß, sang dann in einem Chor und fing mit 63 an, Trompete zu blasen. Sie findet es »traumhaft«, dass sie jetzt ein Flügelhorn beherrscht. Und schließlich Theo

Die Fingerfertigkeit lässt sich im Aktivkurs in Stein auf einem Instrument wie der Querflöte gut üben. Grund: Er übt 20 bis 30 Minuten pro Tag auf der Trompete. »Ich war überrascht, wie schnell ich das hingekriegt habe«. Was in der Musikschule Stein als Experiment begann, hat sich mittlerweile zur Erfolgsgeschichte entwickelt. 16 Ältere spielen in einem kleinen Blasorchester, das die Zuhörer erstmals in der Adventszeit 2009 mit Gastauftritten bei Weihnachtsmärkten begeistert. Der Initiator der musizierenden Gemeinschaft ist der 56-jährige Instrumentallehrer Klaus-Dieter Griebsch. Ein Radiobericht über ältere Menschen, die nicht wissen, womit sie sich beschäftigen sollen, habe ihn auf die Idee gebracht. »Viele Rentner sitzen allein zu Hause, wollen aber gemeinsam mit anderen etwas unternehmen und dabei noch ihre motorischen Fähigkeiten trainieren«, berichtet Griebsch. Dafür sei die Musik bestens geeignet. Instrumente von den kindern

klaus-Dieter Griebsch hat ein Bläserensemble mit Älteren gegründet.

Seinem Aufruf zur Gründung eines Bläserensembles für ältere Erwachsene folgten auf Anhieb zwölf Frauen und Männer; nun sind es bereits 16 Mitspieler. Sie haben zwischen Klarinette, Flöte, Trompete, Posaune, Euphonium und Tuba gewählt. Ihre Instrumente haben sie sich selbst gekauft oder übernehmen sie, wie in einigen Fällen, von ihren Kindern, die bereits einige Jahre damit gespielt haben. Außerdem stellt der Fachhandel Instrumente leihweise zur Verfügung. Die Kursgebühren in Stein betragen zwischen 45 und 50 Euro pro Monat.

Jede Probe beginnt mit gemeinsamen Übungen zum Einblasen und zur Entwicklung des Rhythmusgefühls. Da Weihnachten vor der Tür steht, wird gerade das Lied »Tochter Zion, freue Dich!« einstudiert. Die Posaunen und Trompeten klingen noch etwas blass und müde, sodass Griebsch dazwischen fährt: »Das hört sich eher an wie Tochter Zion, weine nicht! Bitte forte, traut Euch mehr!« Die Musiker geben sich Mühe, beim nächsten Mal klingt es erheblich besser. Dann spielen sie »O du Fröhliche!« Der Lehrer lobt: »Sehr gut! Wenn man bedenkt, dass Ihr vor einem Jahr noch nicht wusstet, wie man die Instrumente hält, ist das ein gewaltiger Fortschritt.« Bei den Steiner Musikern steht jetzt Theorie auf dem Programm. Sie üben die Noten durch gemeinsames Taktschlagen. Eine Viertelnote steht für »Hund«, eine Achtel für »Katze«, eine halbe Note für »Hase«, und das Pausenzeichen für »Pau«. »Bei Pau treten Sie mit einem Fuß auf, bei Hase schlagen Sie sich mit der linken Hand zweimal an die Stirn«, gibt Griebsch vor. 16 musizierende Ältere formulieren dann, ergänzt durch rhythmisches Klatschen im Notentakt: »Katze – Hund – Pau / Katze – Hase – Pau«. Der Rhythmus wird manchmal unterbrochen. Griebsch rät: »Wer eine Note nicht lesen kann, einfach weglassen und weiterklatschen, das kriegen wir schon hin.« Griebsch wird im Umgang mit dem Orchester eine große Geduld nachgesagt. Die Gruppe älterer Semester trifft sich jeweils


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dem Klavierunterricht, gefolgt von Querund Blockflöte, Gitarre sowie Saxophon und Cello. Die Angst davor, dass »alte Hände« die nötige Geschmeidigkeit der Finger nicht mehr aufbringen, widerlegt die Musikpädagogin. Sie weiß, dass man die Beweglichkeit und Merkfähigkeit erfolgreich trainieren kann. »Vor kurzem hat sich eine Schlaganfallpatientin bei mir gemeldet, die nur noch eine Hand verwenden kann. Sie fängt jetzt bei mir mit dem Unterricht an«, erzählt Dawany. »Auch ein Herr mit starker Arthritis schaffte es durch den Musikunterricht, seine Hände wieder zu bewegen.« Drei Viertel ihrer Schüler sind über 50 Jahre alt. Dawany: »Diese Menschen haben in ihrer Kindheit zuletzt gespielt. Auch wenn sie 20 oder 30 Jahre lang kein Instrument mehr anrührten, regt sich nach kurzer Zeit wieder die Beweglichkeit. Es bringt ihnen eine große emotionale Zufriedenheit.« Horst Mayer Fotos: Mile Cindric (3); Michael Matejka (1)

I N F O R M AT I O N

Immer noch genügend Puste: Die Blechbläser haben sich erst vor ein paar Monaten gefunden, jetzt treten sie gemeinsam auf.

Wer Lust hat, ein Instrument zu lernen, kann sich an die Musikschule Stein wenden. Tel. 0911 / 689 54-0, E-Mail: musikschulestein@t-online.de oder an das Musikinstitut Nürnberg, Untere Wörthstraße 10, 90403 Nürnberg, Tel. 0911 / 24 17 44.

dienstags von 10 bis 11 Uhr zum Üben in der Musikschule, donnerstags findet für jeden, der Interesse hat, ein 20-minütiger Instrumentalunterricht mit dem Gruppenleiter statt. »Es gibt keinen Leistungsdruck«, sagt Griebsch. »Die Älteren sollen Mut und Spaß haben, hier mitzumachen.« Wenn nicht gerade jemand krank sei, kämen immer alle, freut sich der Orchesterleiter und Dozent für Posaune. Er träumt davon, eines Tages ein großes Seniorenorchester zu dirigieren. Nicht zu übersehen sei die Gruppendynamik, erzählt der Instrumentallehrer. Außerhalb der wöchentlichen Proben entstehen persönliche Kontakte, die Spieler lernen neue Menschen kennen und feiern gemeinsame Feste. Nach der Dienstagsprobe unterhalte sich jedesmal eine kleine Gruppe in Foyer der Musikschule über Neues aus Politik und Gesellschaft. »Schreiben Sie, dass man uns noch für Weihnachtstermine engagieren kann«, ruft Griebsch. Er lacht

Musikpädagogin Susanne Dawany trainiert mit ihren Schülern auch die Merkfähigkeit.

und setzt nach: »So 20 bis 25 Minuten spielen wir allemal.« Mit Unterricht speziell für Erwachsene im Alter von 50 bis 80 Jahren macht auch das Nürnberger Musikinstitut seit Jahren auf sich aufmerksam. »Es ist überhaupt kein Problem, wenn ältere oder alte Menschen ein Instrument erlernen «, sagt Musikpädagogin Susanne Dawany. Früher hatte die ausgebildete Privatmusiklehrerin immer eine gewisse Scheu vor Anfängergruppen, egal, ob es sich um Junge oder Alte handelte. »Aber das hat sich grundlegend geändert, weil es einfach auf die Methode ankommt. Ich trenne das Notenlernen separat vom Instrumentalunterricht und erziele dabei gute Erfolge.« Das Musikinstitut besteht aus einer Gemeinschaft von sechs Lehrern, die in eigenen Räumen unterrichten. Was die älteren Anfänger spielen oder lernen möchten, steht ihnen frei. Der Schwerpunkt liegt auf


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V e r a n s t a lt u n g s k a l e n d e r

sechs+sechzig · 10. Jahrgang · Ausgabe 4/2009

Ausgewählte Veranstaltungen Dezember 2009 bis März 2010 ausstellungen Nürnberg – Postkarten Weltweit 30.10.2009 – 13.12.2009, Di – Fr 9 – 17 Uhr, Sa/So 10 – 18 Uhr Museum für Kommunikation Lessingstr. 6, Nürnberg Info: 0911 / 230 88-0 Da sein. Nürnbergs Wandel durch Migration 12.11.2009 – 31.12.2009, Di–Fr 9–17 Uhr, Sa/So 10–18 Uhr Museum Industriekultur Äußere Sulzbacher Str. 60-62, Nbg. Ausstellung der Fotoszene Info: 0911 / 231-38 75 Plakativ – Produktwerbung im Plakat 19.11.2009 – 11.04.2010 Themenführung: 23.12., 18 Uhr Germanisches Nationalmuseum Kartäusergasse, Nürnberg Mit 400 Plakaten namhafter Marken Info: 0911 / 13 31-238 Das Reichserntedankfest 20.11.2009 – 14.03.2010, Di – Fr 9 – 18 Uhr, Sa/So 10 – 18 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Bayernstraße 110, Nürnberg „Das Reichserntedankfest auf dem Bückeberg bei Hameln 1933 – 37. Ein Volk dankt seinem Verführer“. Info: 0911 / 231-56 66 Kunst & Handwerk. Arts & Crafts 03.12.2009 – 13.12.2009, Di – Fr 9 – 17 Uhr, Sa/So 10 – 18 Uhr Stadtmuseum Fembohaus Burgstraße 15, Nürnberg Weihnachtsverkaufsausstellung Info: 0911 / 231-25 95 Neuland – Ausstellung der Fotoszene 08.12.2009 – 31.12.2009, Di – Fr 9 – 17 Uhr, Sa/So 10 – 18 Uhr Museum Industriekultur Äußere Sulzbacher Straße 60-62, Nürnberg Info: 0911 / 231-38 75 Wunderbare Bücherwelten 10.12.2009 – 11.04.2010 Germanisches Nationalmuseum Kartäusergasse 1, Nürnberg Moderne Druckkunst aus Hamburg Info: 0911 / 13 31-0 Global Players – Spielzeug aus Afrika 13.01.2010 – 23.02.2010, Di – Fr 9 – 17 Uhr, Sa/So 10 – 18 Uhr Spielzeugmuseum Karlstraße 13-15, Nürnberg Info: 0911 / 231-31 64 Nürnberg baut auf: Straßen. Plätze. Bauten 29.01.2010 – 13.06.2010, Di – Fr 10 – 17 Uhr, Sa/So 10 – 18 Uhr Stadtmuseum Fembohaus Burgstraße 15, Nürnberg Info: 0911 / 231-25 95

Beratung & Vorträge Wenn die Zeit nicht alle Wunden heilt 15.12.2009, 14 – 16 Uhr Frauennotruf Nürnberg e.V. Ludwigsplatz 7, 2.Stock (Aufzug vorhanden), Nürnberg Gruppennachmittage für Seniorinnen, die in Ihrem Leben Gewalt erfahren mussten. Info/Anmeldung: 0911 / 28 44 00 Umgang mit dem Handy III 18.12.2009, 28.01.2010, 9.30-12.30 Uhr Bildungszentrum, südpunkt Pillenreuther Straße 147, Zi. 2.08, Nürnberg Adressbuch,Terminerinnerungsfunkt ionen,MMSund Bluetooth. Info/Anmeldung: 0911 / 231-37 17 Reisefilm 11.01.2010, 14.30 Uhr Caritas-Sozialstation Nbg. Nord Kirschgartenstr. 70, Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 300 14 35 Das Geheimnis der menschlichen Temperamente 11.01.2010, 13.30 – 15.00 Uhr Alten-Akademie Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11, Nürnberg Nach Vorträgen von Rudolf Steiner Info/Anmeldung: 0911 / 53 70 10 (Mo, Di, Do 13 –15.30 Uhr) Auf den Spuren der antiken Seidenstraße 12.01.2010, 14.30 Uhr Pfarrei St. Sebald – „Arche“ Ludwigstraße 17, Schwabach Lichtbildervortrag Info: 09122 / 86 02 40 Umgang mit dem Handy I 12.01.2010, 9.30-12.30 Uhr Bildungszentrum Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 4.06, Nürnberg Freisprecheinrichtung, Adressbuch, SMS-Nachrichten. Bringen Sie Ihr eigenes Handy mit. Info /Anmeldung: 0911 / 231-37 17 Umgang mit dem Handy II 14.01.2010, 9.30 –11.45 Uhr Bildungszentrum Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. E.06, Nürnberg T9 Software fürs SMS-Schreiben. Voraussetzung sind Vorkenntnisse aus dem Handykurs I. Bitte vergessen Sie nicht, den Akku aufzuladen! Info/Anmeldung: 0911 / 231-3717 Hitlers braune Komplizen 17.01.2010, 11 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Bayernstraße 110, Nürnberg Vortrag von Dr. Rochus Castner Info: 0911 / 231-56 66

Filmvorführungen 18.01.2010, 15.15 – 16.45 Uhr Alten-Akademie Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11, Nürnberg Eine Fahrt mit dem Bernina-Express und Frühlingskreuzfahrt Azoren – Marseille. Info/Anmeldung: 0911 / 53 70 10 (Mo, Di, Do 13 –15.30 Uhr) Was das Leben leichter macht 19.01.2010, 14 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Clubraum Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Hilfsangebote für das Alter mit Veronika Spreng von der Informations- und Beratungsstelle des Seniorenamts. Info/Anmeldung: 0911 / 231- 82 24 2. Nürnberger Demographieforum 20.01.2010, 9.30 bis ca. 15.30 Uhr Historischer Rathaussaal – Wolff’scher Bau Rathausplatz 2, Nürnberg Unter dem Motto „Grau ist bunt – Chancen einer älter werdenden Stadtgesellschaft“ sollen vor allem die positiven Aspekte des Älterwerdens beleuchtet werden. Details sind einem Faltblatt zu entnehmen, das ab Mitte Dez. 2009 im Seniorenamt ausliegt. Info: 0911 / 231-65 02 Seniorenamt, Königstorgraben 11 Stark und sicher durch den Alltag 20.01., 27.01.2010, 14 Uhr Seniorentreff Heilig Geist, KonradGroß-Stube Spitalgasse 22, Nürnberg Stärkung der Selbstbehauptung und Fähigkeit zur Selbstverteidigung bei Seniorinnen und Senioren. Info: 0911 / 231-46 96 Italien – Sorrent Diavortrag mit Alfred Christl 21.01., 27.1.2010, 15 Uhr AWO-Begegnungsstätte „Bauernfeind-Treff“, Matthäus-Hermann-Platz 7, Nbg. Info: 0911 / 45 06 01 60 Der Witz 25.01.2010, 14.30 Uhr Caritas-Sozialstation Nbg. Nord Kirschgartenstr. 70, Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 300 14 35 Die Ukraine heute 25.01.2010, 15.15 –16.45 Uhr Alten-Akademie Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11, Nürnberg Ein Staat und ein Volk auf der Suche nach seiner Identität. Info/Anmeldung: 0911 / 53 70 10 (Mo, Di, Do 13 –15.30 Uhr) Handyberatung 26.01.2010, 23.2.2010 15 –17 Uhr AWOthek Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 45 06-01 66

Wie wollen Sie wohnen, wenn Sie älter sind? 26.01.2010, 15 – 16.30 Uhr Bildungszentrum Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 4.03, Nürnberg Manchmal ist der Verbleib in den vertrauten vier Wänden nicht mehr möglich. Informieren Sie sich über die Alternativen. Info/Anmeldung 0911 / 231-37 17 Ihr sollt die Wahrheit erben 27.01.2010, 19 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Bayernstraße 110, Nürnberg Die Cellistin von Auschwitz – Zeitzeugengespräch mit Anita LaskerWallfisch . Info: 0911 / 231-56 66 Rechte ausländischer Senior/-innen 29.01.2010, 16 –17.30 Uhr Bildungszentrum, südpunkt Pillenreuther Str. 147, Zi. 2.09, Nbg. Welche Rechtsstellung haben ausländische Senior/-innen bezüglich Aufenthalt, Sozialleistungen, Pflegeleistungen, Rentenansprüchen usw.? Auf was müssen sie besonders achten? Info/Anmeldung: 0911 / 231-37 17 Stehe fest und rede als ewiger Zeuge 07.02.2010, 11 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Bayernstraße 110, Nürnberg Info: 0911 / 231-56 66 Masuren, Land der dunklen Wälder und tausend Seen 08.02.2010, 15.15 – 16.45 Uhr Alten-Akademie Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11, Nürnberg Acht Reisen nach Masuren. Info/Anmeldung: 0911 / 53 70 10 (Mo, Di, Do 13 –15.30 Uhr) Bayerischer Wald & Böhmerwald 10.02.2010, 19.30 Uhr Naturkundehaus im Tiergarten Am Tiergarten 30, Nürnberg VA: Bund Naturschutz e.V. Info: 0911 / 45 76 06 Bali – Tempel, Masken, Dämonen 18.02.2010, 15 Uhr AWO-Begegnungsstätte „Bauernfeind-Treff“, Matthäus-Hermann-Platz 7, Nbg. Diavortrag Info: 0911 / 45 06 01 60 Oberägypten und Lybien 22.02.2010, 14.30 Uhr Caritas-Sozialstation Nbg. Nord Kirschgartenstr. 70, Nürnberg Diavortrag Info/Anmeldung: 0911 / 300 14 35 In 80 Sekunden um die Welt 23.02.2010, 9.30 Uhr Museum für Kommunikation, Nbg. Urlaubsplanung mit Google Earth. Info/Anmeldung: 0911/ 231 66 55


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Führungen & Wanderungen Nürnberger Goldschmiedekunst des 16. und 17. Jhd. 30.12.2009, 19 Uhr Germanisches Nationalmuseum Kartäusergasse 1, Nürnberg Themenführung. Info: 0911 / 13 31-0 Vorführungen in der historischen Druckwerkstatt 03.01., 17.01., 31.01., 14.02.2010, 15 –17 Uhr Museum Industriekultur Äußere Sulzbacher Straße 60-62, Nürnberg Info: 0911 / 231-38 75 Tagesfahrt mit der Bahn 05.01.2010, Abfahrt: 9.05 Uhr Treffpunkt: 8.50 Uhr Bahnhof, Schwabach (Bayernticket) nach Marktredwitz mit Krippenweg und Ausstellung VA: Seniorengruppe VHS, Schwabach Info: 09122 / 860-240 Führung durch das Museum Tucherschloss 10.01.2010, 14 Uhr Museum Tucherschloss mit Hirsvogelsaal Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Info: 0911 / 231-54 21 Vorführungen in der historischen Bleistiftwerkstatt 10.01.2010, 24.1.2010, 7.2.2010, 21.2.2010, 14-17 Uhr Museum Industriekultur Äußere Sulzbacher Straße 60-62, Nürnberg Info: 0911 / 231-38 75 Johannisfriedhof 11.01.2010, 14 Uhr Treffpunkt: Johannisfriedhof, Eingang Ecke Johannisstr./Lindengasse, Nürnberg Spaziergang zu interessanten mittelalterlichen Epitaphien.. Veranstalter: Initiative „Persönliche Stadtansichten“, Info: 0911 / 211 07 30 (Mo 14–16 Uhr, Mi 14.30–16.30 Uhr) Führung im Gewand der historischen Agnes Dürer 16.01., 17.2., 25.2.2010, 15 Uhr Albrecht-Dürer-Haus Albrecht-Dürer-Straße 39, Nürnberg Info: 0911 / 231-25 68 Von Heroldsberg nach Oedenberg und zurück 26.01.2010, 12.15 – 17.15 Uhr Treffpunkt: Nordostbahnhof, Bahnsteig, Nürnberg Die mittelalterlichen Schlösser der Patrizierfamilie Geuder in Heroldsberg. VA: Seniorentreff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231-82 24 Das Jakober Viertel 02.02.2010, 15 Uhr Treffpunkt: Eingang Kirche St Jakob, Nürnberg Innen und Außen, rund um die älteste Kirche Nürnbergs. Veranstalter: Initiative „Persönliche Stadtansichten“, Info: 0911 / 21 10 730 (Mo. 14 bis 16 Uhr, Mi. 14.30 bis 16.30 Uhr)

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Tagesfahrt in den Steigerwald 09.02.2010 Abfahrt: 8.20 Uhr Parkplatz Markgrafensaal, Schwabach (Kultur, Karpfen, Humor, Musik und Wein)VA: Seniorengruppe VHS, Schwabach Führung durch das Staatstheater 26.02.2010 VA: Seniorenamt, Nürnberg Info und Kartenbestellung beim Seniorenamt ab 28.12.09, Telefon: 0911 / 231 66 55

gesundheit & sport Kegeln im DJK 08.12.2009, 13 Uhr VA: AWO Ortsverband Roth-Schwabach Huttersbühlstraße 23, Schwabach Info: 09122 / 9341 – 620 Seniorenschwimmen im Kristall Palm Beach 14.12.2009 – 25.2.2010, 10 Uhr Kristall Palm Beach, Stein Bei einem Besuch vor 10 Uhr bezahlen Senioren (mit Vorlage des Seniorenausweises) Mo–Fr, vor 10 Uhr, außerhalb der Ferien und Feiertage, den 2-Stunden-Tarif, dürfen aber 4 Stunden bleiben. Info: 0911/688 35-0 Meditatives Tanzen 12.12.2009, 15 – 18 Uhr Seniorenzentrum am Tiergärtnertor Burgschmietstraße 4, Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 Musik am Montagmorgen 04.01.2010, 10.30 -11.20 Uhr Caritas-Sozialstation Nürnberg Nord e.V, Kirschgartenstr. 70, Nürnberg Für an Demenz erkrankte Menschen sowie Menschen, die durch Schlaganfall, MS oder Parkinson eingeschränkt sind. Info/Anmeldung: 0911 / 307 23 80 Senioren – Eislauf 18.01., 1.2., 01.03.2010, 12.30 –14.30 Uhr Arena Nürnberger Versicherungen, Nürnberg Schüssler Salze 09.02.2010, 18.30 – 19.30 Uhr AWOthek Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Vortrag mit der Heilpraktikerin Elisa Kyewski. Info: 0911 / 45 06 01 66

literatur & theater Lesung mit musikalischer Umrahmung 09.12.2009, 15.15 – 16.45 Uhr Alten-Akademie Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 4.24, Nürnberg Heiteres rund um Weihnachten Info/Anmeldung: 0911 / 53 70 10 (Mo 13–15.30, Di/Do 10–15 Uhr) Katharina-Herb: 400 Jahre Sex in der Oper 17.12.2009, 20 Uhr Gostner Hoftheater, Nürnberg Opernkabarett Info: 0911 / 26 63 83

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Seniorentreffen mit Weihnachtsmusik 09.12.2009, 14 – 15 Uhr VdK-Haus Rosenaustr. 4, Nürnberg Info: 0911 / 27 95 50

Musik- und Literaturcafé 21.12.2009, 22.02.2010, 14 Uhr Seniorentreff Heilig Geist Spitalgasse 22, Nürnberg Info: 0911 / 231 – 4696 Krabat 21.12., 27.12., 29.12.2010, 16 Uhr Theater Pfütze Äußerer Laufer Platz 22, Nürnberg Nach einem Märchen von Otfried Preußler. Info: 0911 / 28 99 09

Singnachmittag 09.12.2009, 15 Uhr Seniorenzentrum am Tiergärtnertor Burgschmietstraße 4, Nürnberg Gemeinsames Singen mit Musikbegleitung. Info/Anmeldung: 0911 / 21 759-23

Eine Wintermärchenreise in 1,5 Stunden 12.01.2010, 15.15 – 16.45 Uhr Alten-Akademie Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.12, Nürnberg Märchen – zweiter Teil. Info/Anmeldung: 0911 / 53 70 10 (Mo 13–15.30, Di/Do 10–15 Uhr)

Abendklänge 11.12.2009, 19.30 Uhr Kirche St. Martha, Nürnberg Werke von Franz Schubert, Robert Schumann, Johannes Brahms VA: Hochschule für Musik, Klavierklasse Prof. Gabriel Rosenberg Info: 0911 / 22 47 30

Treffpunkt Theater 50plus 27.01.2010, 24.2.2010 14.30 Uhr Zeitungscafé Herman Kesten Eingang: Peter-Vischer-Straße, Nbg. „Statisten sind wir alle“ – Michael Dudek vom Staatstheater Nürnberg Info: 0911/ 231 66 55

Teilnehmer für wissenschaftliche Studie gesucht: Das Universitätsklinikum Erlangen untersucht in einer neuen Studie die Zusammenhänge zwischen Bluthochdruck und Übergewicht.

Spieletreff 08.12.2009, 26.1., 12.1., 4.2., 9.2., 13.2.2010, 14 – 17 Uhr Seniorentreff Heilig Geist, KonradGroß-Stube Spitalgasse 22, Nürnberg Die Spielernatur in sich wiederentdecken und bekannte und unbekannte Karten- und Brettspiele spielen. Info: 0911/ 231-46 96

Mittagskonzert Jubilent omnes 09.12.2009, 12 Uhr Kirche St. Martha, Nürnberg Werke von Giovanni Battista Riccio, Barbara Strozzi, John Eccles, Johann Sebastian Bach u.a. Blockflöten- und Kammermusikklasse Birgit Beyer. VA: Hochschule für Musik Info: 0911 / 231-84 45

Musik- und Literaturcafé 18.01., 22.2.2010, 14 Uhr Seniorentreff Heilig Geist, Clubraum II, Spitalgasse 22, Nürnberg Info: 0911 / 231-46 96

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Musik & unterhaltung

Ist die Poesie noch zu retten? 02.02.2010, 13.30 – 15 Uhr Alten-Akademie Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11, Nürnberg Die Veränderungen in der deutschen Sprache. Info/Anmeldung: 0911 / 53 70 10 (Mo 13–15.30, Di/Do 10–15 Uhr) Lesung Lyrische Prosa 02.02.2010, 14:30 Uhr Pfarrei St. Sebald Ludwigstraße 17, Schwabach Broderich komponiert schwarze Löcher – Komödie 19.02.2010, 19.30 Uhr Studiobühne Ballettförderzentrum Gleißbühlstr. 12, Nürnberg VA: 1. Seniorentheater „Tempo 100“ Karten beim Staatstheater und Abendkasse. Info: 0911 / 42 12 00

Tanztee 13.12.2009, 15 – 18 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, großer Saal Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Info: 0911 / 231-70 80 Mittagskonzert – Musik für Posaunen 14.12.2009, 12 Uhr Kirche St. Martha, Nürnberg Hochschule für Musik. Klassen Prof. Silvan Koopmann und Harald Bschorr. Info: 0911 / 22 47 30 Festliche Weihnachtsgala 14.12. und 15.12.2009, 14 – 17 Uhr Meistersingerhalle, Nürnberg Erleben Sie „Die Jungen Tenöre“, das „Trio 37“, den „Madrigalchor“ der Hochschule für Musik und die Eleven des Ballettförderzentrums bei der diesjährigen Weihnachtsgala des Seniorenamtes. Karten an der Tageskasse, solange der Vorrat reicht. Info: 0911 / 231-66 55 Geschichten und Märchen mit Gisela Hahn 14.12.2009, 14 – 16 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Hobbyraum Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Info: 0911 / 231-82 24


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Engelbert Humperdinck „Hänsel und Gretel“ 15.12. und 16.12.2009 19.30 Uhr Meistersingerhalle, Kleiner Saal, Nürnberg Sänger und Instrumentalisten der Hochschule für Musik. Vorverkauf: Hochschule, Tel. 0911 / 231 84 45; Kulturinformation Nürnberg (K4), Königstr. 93, Tel. 0911 / 231-40 00; Karstadt Theater- und Konzertkasse, An der Lorenzkirche, Tel. 0911 / 213-20 50 / und an der Abendkasse Tanznachmittag für Seniorinnen und Senioren 15.12.2009, 14 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Großer Saal Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Info: 0911 / 231-70 80 AnKlang – Musik für Violoncello 15.12.2009, 18 Uhr Germanisches Nationalmuseum Kartäusergasse 1, Nürnberg Konzert mit Studierenden der Hochschule für Musik, Klasse Prof. Siegmund von Hausegger, im Café Arte Info: 0911 / 13 31-286 Filmabend – In 7 Tagen um die Welt 15.12.2009, 12.1., 26.1.2010, 19 Uhr VA: Seniorentreff Bleiweiß Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Filme von VCN 50plus +Filmclub Noris. Info: 0911 / 231-82 24 Mittagskonzert Brass meets Christmas 16.12.2009, 12 Uhr Kirche St. Martha, Nürnberg u.a. Werke von Samuel Scheidt, Enrique Crespo, Georg Friedrich Händel Blechbläserquintett der Hochschule für Musik. Info: 0911 / 231-84 45 Weihnachtsfeier im Heilig Geist 16.12.2009, 14 – 17 Uhr Seniorentreff Heilig Geist, Cafeteria Spitalgasse 22, Nürnberg Info: 0911 / 231-46 96 Spielen wie die Enkel: 17.12.2009, 07.01., 21.01.2010, 14 – 16 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Clubraum Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Spielen Sie mit uns Videospiele! Info/Anmeldung: 0911 / 231-82 24 Musik für Klavier 17.12.2009, 19.30 Uhr Kammermusik-Saal der Hochschule für Musik Veilhofstr. 34, Nürnberg Werke von Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Maurice Ravel Info: 0911 / 231-8445 Rathauskonzert der Nürnberger Symphoniker 17.12.2009, 18 Uhr Historischer Rathaussaal, Nürnberg Info: 0911 / 474 01-54 Musik für Violine 18.12.2009, 19.30 Uhr Kirche St. Martha, Nürnberg Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Jean Sibelius u.a. VA: Hochschule für Musik. Info: 0911 / 231-84 45

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Besinnliche Stunde im Advent mit Musik und Gesang 18.12.2009, 14.30 Uhr Kirche St. Jakob Breite Gasse, Nürnberg Veranstaltet von der Alten-Akademie Nürnberg e.V. bei freiem Eintritt! Info: 0911 / 53 70 10 FilmCafe: „Alle Jahre wieder – Weihnachtsfeier 19.12.2009, 14 Uhr AWOthek Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Neuverfilmung eines Literaturklassikers. Info: 0911 / 45 06 01 63 Weihnachtskonzert der Nürnberger Symphoniker 20.12.2009, 11 Uhr Meistersingerhalle, Nürnberg Info: 0911 / 474 01-54 3. Sonntagskonzert der Nürnberger Symphoniker 20.12.2009, 16.30 Uhr Meistersingerhalle, Nürnberg Info: 0911 / 474 01-54 Weihnachtskonzert im Seniorentreff Bleiweiß 21.12.2009, 14 – 16 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Saal Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Musik mit dem Duo „Duettino“ bei Kaffee und Stollen. Info/Anmeldung: 0911 / 231-82 24

Informationsveranstaltung jeweils am: 26.11.09 um 17.00 Uhr · 17.12.09 um 17.00 Uhr Bitte Termin vereinbaren!

Treffpunkt: Europaplatz 4, 90491 Nürnberg

Spieleabend in gemütlicher Weihnachtsstimmung 25.12.2009, 20 Uhr Gostner Hoftheater, Loft, Nürnberg Info: 0911 / 26 63 83, www.gostner.de Klassik um 11 mit Sabine Sauer 26.12.2009, 11 Uhr Meistersingerhalle, Nürnberg Info: 0911 / 474 01-54 „Feier zwischen den Jahren“ 30.12.2009, 14 Uhr Kath. Pfarrei St. Sebald, Arche Ludwigstraße 17, Schwabach VA: Kneipp-Verein Schwabach e.V. Info: 09187 / 41 274

Genossenschaft und Treuhandstelle der Nürnberg-Fürther Friedhofsgärtner eG

Klassik im Kino 03.01., 07.02.2010, 11 Uhr Filmhauskino Königstr. 93, Nürnberg Info/Kartenbestellung: 0911 / 231-73 40

Gießen und Pflegen Dauergrabpflege Grabneuanlagen Bepflanzungen

Neujahrskonzert der Nürnberger Symphoniker 06.01.2010, 20 Uhr Meistersingerhalle, Nürnberg Info: 0911 / 474 01-54 Tanznachmittag mit Siggi Erhard 13.01.2010, 14 – 17 Uhr Seniorentreff Heilig Geist, Cafeteria Spitalgasse 22, Nürnberg Info: 0911 / 231 – 46 96 Hildegard Knef Abend 16.01.2010, 20 Uhr Gostner Hoftheater e.V., Im Hubertussaal Dianastr. 28, Nürnberg In diesem neuen Programm liefert das Hildegard Pohl Trio einen heftigen Swingregen. Info: 0911 / 26 15 10

Westfriedhof: Nordwestring 65 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 379752 Telefax 0911 / 338580

Südfriedhof: Julius-Loßmann-Straße 75a 90469 Nürnberg Telefon 0911 / 481455 Telefax 0911 / 4803652

Fürther Friedhof/Nordeingang: Erlanger Straße 103a 90765 Fürth Telefon 0911 / 7879855 Telefax 0911 / 9749735

Internet: www.grabpflege-nuernberg.de e-mail: post@grabpflege-nuernberg.de


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V e r a n s t a lt u n g s k a l e n d e r

Mauricio Kagel – „Der Tribun“ 17.01.2010, 11.15 Uhr Klarissenplatz, Nürnberg Neujahrskonzert des KlangkonzepteEnsembles der Neuen Pegnitzschäfer VA: Neues Museum Nürnberg Info: 0911 / 240 20 20 Prunksitzung 17.01.2010, 15 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Saal Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Mit der Faschingsgesellschaft Buchnesia. Karten ab sofort erhältlich. Info/Anmeldung: 0911 / 231-82 24 4. Sonntagskonzert der Nürnberger Symphoniker 17.01.2010, 16.30 Uhr Meistersingerhalle, Nürnberg Info: 0911 / 474 01-54 Mittwinters Kälte treibt uns in die Stuben 19.01.2010, 14 Uhr Seniorentreff Heilig Geist, KonradGroß-Stube, Spitalgasse 22, Nbg. Geschichten und Märchen mit Reingard Fuchs. Info: 0911 / 231-46 96 Bunter Nachmittag mit Oper und Operette 22.01.2010, 15.15 –16.45 Uhr Alten-Akademie, Gewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Nürnberg Privatschüler und Studenten der Gesangsklasse Gabriele Czerepan von Ulmann, Staatliche Hochschule für Musik Info: 0911 / 53 70 10 Doppelprunksitzung 24.01.2010, 14–17.30 Uhr Cafè-Restaurant/ Gesellschaftshaus Gartenstadt, Buchenschlag 1, Nürnberg Nürnberger Narrenclub und Karnevalsgesellschaft Muggenesia, Kartenreservierung telefonisch im Seniorenamt ab 16.12.2009 möglich. Info und Kartenreservierung: 0911 / 231 66 55 Montagskonzert im Hirsvogelsaal 01.02.2010, 13.15 Uhr Hirsvogelsaal des Museums Tucherschloss Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Schülerinnen und Schüler des Labenwolf-Gymnasiums geben musikalische Kostproben. Info: 0911 / 231-54 21

Caféhausmusik mit Ludwig Hahmann 03.02.2010, 14 – 16 Uhr Seniorentreff Heilig Geist, Cafeteria Spitalgasse 22, Nürnberg Info: 0911 / 231-46 96 Bingo 05.02.2010, 14 – 16 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Saal Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 231-82 24 J. S. Bach: Die Partiten I – Kammerkonzert 06.02.2010, 20 Uhr Hirsvogelsaal des Museums Tucherschloss Hirschelgasse 9-11 (Eingang über Treibberg 6), Nürnberg Info: 0911 / 231-54 21 „Tanz mit, bleib fit“ 06.02.2010, 14.30 – 16.30 Uhr AWOthek Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Mitmachtänze in der Gruppe ohne festen Partner. Info: 0911 / 45 06 01 63 5. Sonntagskonzert der Nürnberger Symphoniker 07.02.2010, 16.30 Uhr Meistersingerhalle, Nürnberg Info: 0911 / 474 01-54 Weiberfasching im Bleiweiß 11.02.2010, 14 – 17 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Cafeteria Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Karten ab sofort. Info/Anmeldung: 0911 / 231-82 24 Weiberfasching mit Siggi Erhardt 11.02.2010, 14 – 17 Uhr Seniorentreff Heilig Geist, Cafeteria Spitalgasse 22, Nürnberg Reservierung ab sofort. Info: 0911 / 231-46 96 Rosenmontagsball in Bleiweiß 15.02.2010, 16 Uhr AWO Ortsverein Bleiweiß-Lichtenhof, Nürnberg Musik mit Atze Linke und Programmgestaltung mit dem Fastnachtverein der Nürnberger Trichter. Info und Karten: bei Margarete Kraußer, Telefon 0911 / 48 39 17

sonstiges Weihnachtlicher Kaffeenachmittag 09.12.2009, 14 – 16 Uhr VdK- Haus Rosenaustr. 4, Nürnberg Der Sozialverband VdK Bayern e.V. läd bei freiem Eintritt dazu ein! Info: 0911 / 27 95 50 Der Weihnachtsmann empfiehlt 12.12.2009, 11 Uhr Kinder- und Jugendbibliothek in der Zentralbibliothek, Gewerbemuseumsplatz 4, Nürnberg Die schönsten Buchgeschenke zu Weihnachten, Tipps und Anregungen der Leseexperten. Info: 0911 / 231 24 96 Offener Treff für Trauernde 12.12.2009,16.01., 13.2.2010, 15 – 16.30 Uhr Deutschherrnstr. 15 – 19, Nürnberg VA: Hospiz-Team e.V. Info: 0911 / 287 73 49 Leni Riefenstahl: „Triumph des Willens“ 13.12.2009, 15 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Bayernstraße 110, Nürnberg Film mit Einführung und Diskussion Info: 0911 / 231-56 66 Weihnachtsfeier 15.12.2009, 14.30 Uhr Seniorenzentrum am Tiergärtnertor Burgschmietstraße 4, Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 Lebkuchen-Aktionstage 2009 08.12., 10.12., 22.12.2009, 9 –13 Uhr Museum Industriekultur Äußere Sulzbacher Str. 60-62, Nbg. Backvorführungen für Museumsbesucher. Info: 0911 / 231-3875 Winterurlaub in Bad Birnbach 23.12.2009 – 15.05.2020 VA: AWO-Ortsverband, Schwabach Info: 09122 / 9341-620 Nürnberg im Film 09.01., 13.01., 30.01., 27.02.2010, 16 Uhr Stadtmuseum Fembohaus Burgstraße 15, Nürnberg Porträt einer deutschen Stadt in Filmdokumenten von 1911 bis 1971. Info: 0911 / 231-25 95

unterwegs mit enkeln Märchen im Turm – Licht in dunkler Zeit 10.12.2009, 18 –19 Uhr Bürgermeisterzimmer Neutormauer 11, Nürnberg Traditionelle Märchen aus der ganzen Welt werden hier von Mund zu Ohr weiter getragen. Info 0911 / 40 26 79 Peter und der Wolf 12.12.2009, 16 und 18 Uhr Kleine Meistersingerhalle, Nürnberg 3. und 4. Familienkonzert der Nürnberger Symphoniker. Info: 0911 / 474 01-54 Märchenspaziergang am Schmausenbuck 20.12.2009, 28.2.2010, 14 Uhr Treffpunkt: Tiergarten-Vorplatz, Nürnberg „Frieden auf Erden“. Mit Märchenerzählerin Reingard Fuchs. Info: 0911 / 40 26 79 Omaha in Nürnberg 26.12., 30.12.2009, 27.2.2010, jeweils alle 45 Minuten zwischen 15 und 18 Uhr Spielzeugmuseum Karlstraße 13-15, Nürnberg Vorführung der historischen Modelleisenbahn Info: 0911 / 231-31 64 Das Kätzchen und die Stricknadeln 07.01.2010, 18 – 19 Uhr Bürgermeisterzimmer beim Albrecht Dürer Haus Neutormauer 11, Nürnberg Märchen im Turm. Info: 0911 / 40 26 79 Bremer Stadtmusikanten – live! 14.01., 20.01, 29.01., 30.1.2010, 10 Uhr Theater Pfütze Äußerer Laufer Platz 22, Nürnberg Frei nach den Gebrüdern Grimm. Info: 0911 / 28 99 09 Auch Zwerge schlafen gerne 22.01.2010, 15 Uhr Stadtbibliothek, Erzählbühne Am Katharinenkloster 6 (Eingang Peter-Vischer-Str. 7), Nürnberg Für kleine Zwerge ab 4 Jahren. Info: 0911 / 231-47 46


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Gemeinsam schmeckt’s besser Die Stadt Nürnberg bezuschusst die Verpflegung von Bedürftigen

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ufrieden schauen die Damen in die Runde. Der Eintopf, der heute beim Mittagstisch in der Pfarrei St. Ludwig serviert worden ist, hat ihnen offensichtlich geschmeckt. Bis zu 70 ältere Menschen kommen regelmäßig in die Pfälzerstraße, um sich verköstigen zu lassen. Die Einrichtung ist einer der erfolgreichsten Mittagstische in Nürnberg. Das mag daran liegen, dass Küchenchef Jürgen Böhmetzrieder bereits im Seniorentreff Bleiweiß reichlich Erfahrung mit den Vorlieben seiner Gäste gesammelt hat. Jedenfalls soll das Angebot noch ausgebaut werden, und das nicht nur in St. Ludwig, dem ehemaligen Stützpunkt der Franziskanermönche im Stadtteil Gibitzenhof, sondern auch bei den übrigen 16 Einrichtungen im Stadtgebiet Nürnberg, die ihren Speisesaal für externe Kostgänger öffnen. Zwei Euro obendrauf Zusätzliche Kundschaft könnte den EssensAnbietern ein relativ neues Angebot des Sozialamts bescheren. Denn seit Mitte September legt die Stadt Nürnberg bei den Mittagsmenüs zwei Euro drauf, die an Bezieher von Grundsicherung ausgegeben werden. Somit gibt es die warme Mahlzeit nun auch für arme alte Menschen zum erschwinglichen Preis. Dieser ist allerdings von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich. Dass einige Anbieter besonders günstig sind, machen unter anderem Spenden von privaten Sponsoren möglich und die große Weihnachtsaktion »Freude für alle« des Verlags Nürnberger Presse. Rund 4600 Menschen, die ihren Lebensunterhalt aus verschiedenen Gründen nicht selbst bestreiten können, beziehen in Nürnberg Grundsicherung. Ihre Zahl steigt. Bei den über 65-Jährigen kamen in den vergangenen vier Jahren 18,4 Prozent mehr hinzu, bundesweit ist dieser Trend ebenfalls festzustellen. Regelmäßiges Essen Doch es geht nicht nur um die Versorgung mit gesunder Nahrung, versichern Sozialamtsleiter Dieter Maly und Projektleiter Georg Hopfengärtner. Den Initiatoren liegt auch am Herzen, vor allem allein lebende Menschen aus ihrer Einsamkeit zu holen. Das regelmäßige Mittagsessen ist ein Baustein in der Betreuungskette. Die Nachbarstadt Fürth macht mit diesem Konzept seit Ende 2003 unter dem Motto »Essen bei Freunden« sehr gute

Aus der Einsamkeit holen: Beim Mittagstisch geht es nicht nur um gesunde Nahrung, sondern auch um Geselligkeit. Erfahrungen. Hier zahlen alle Essensnehmer den gleichen Preis. Das St. Josef-Stift Fürth übernahm dabei eine Vorreiterrolle und profitierte selbst von dem Angebot. Denn das gemeinsame Essen baut Hemmschwellen zwischen denjenigen ab, die sich noch in ihren eigenen vier Wänden versorgen können und denen, die bereits im Heim leben. Manches Vorurteil blieb so auf der Strecke. Entlastung beim kochen Für die vier munteren Damen, alle zwischen 80 und 89 Jahren, die sich regelmäßig um 11.30 Uhr in St. Ludwig in Nürnberg treffen, ist der Umzug in ein Heim noch kein Thema. Ihnen reicht vorerst die Entlastung beim Kochen. Sie freuen sich auf das mittägliche Treffen und darüber, dass sie »nicht drei Tage lang dasselbe essen müssen«. Gemeindereferent Michael Kleemann möchte die Mittagsrunde sogar ausweiten. Denn zurzeit müssen die Gäste um 13 Uhr das Haus wieder verlassen. »Kaffee und Kuchen am Nachmittag« empfindet er als sinnvolle Ergänzung. Doch dafür fehlt bislang das Geld. Denn trotz Subventionen reicht der Etat für das qualitativ gute Menü nur knapp.

Was es allerdings reichlich für die Besucher gibt, ist Aufmerksamkeit und Zuwendung, versichert er. Fehlt einer der Stammgäste, dann fragen die Mitarbeiter am Mittagstisch schon einmal nach, ob jemand im Krankenhaus ist oder aus welchen Gründen er nicht kommen konnte. Das ist für alle Beteiligten eine wichtige Station in dem Bemühen, möglichst lange am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Egal wie schmal der Geldbeutel auch ist. Petra Nossek-Bock Foto: Roland Fengler

I N F O R M AT I O N Die Liste der teilnehmenden Einrichtungen in Nürnberg ist beim Sozialamt der Stadt, Dietzstraße 4, 90443 Nürnberg, zu bekommen. In Fürth ist sie im Seniorenbüro im Rathaus, Königstraße 86, 90762 Fürth, Zimmer 005/006, montags, dienstags und donnerstags zwischen 9 und 12 Uhr erhältlich.


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Lesen gefährdet Ihre Unwissenheit Kester Schlenz: Alter Sack, was nun? Ein Überlebensbuch für Männer. Mosaik bei Goldmann, München. 16.95 Euro. Auch als Hörbuch erhältlich.

Mutmacher-Tipps für den »Alten Sack« Wann ist man ein alter Sack? Ab 40, 50 oder 60? Die Grenzen sind fließend in unserer Party- und Eventgesellschaft. Als ich (Jahrgang 1942) damals 50 wurde, machte ich mir noch keine großen Gedanken, doch für Kester Schlenz, Jahrgang 1958, steht fest: »Fünfzig werden ist Scheiße!« Der KulturRessortleiter beim Magazin Stern – er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne – greift in die Jammerkiste und schreibt: »Von nun geht’s bergab. In Riesenschritten ins Rentenalter! Wampe kriegen, Falten, die letzten Haare verlieren, Sex abgewöhnen, Rollstuhl, Breinahrung, Altersheim Siechtum. Ich geb’ mir die Kugel!« Doch keine Angst, Männer! Der Autor meint es nicht ganz so ernst. Sein Buch »Alter Sack, was nun?« ist ein Mutmachbuch. Saukomisch und fast auf jeder Seite zum Lachen. Unterm Strich bleibt die Erkenntnis: »Wir Älteren können es immer noch krachen lassen, wenn auch im Schongang.« Hier eine Checkliste unter dem Motto »Was man bis 50 alles geschafft haben sollte«: Baum kaufen, (sein eigenes) Haus angucken, Kinder verziehen, vom Dreier springen, drei gute versaute Witze kennen, einmal irgendjemand auf die Schnauze hauen (oder wenigstens damit drohen), draußen (in der Natur) Sex haben, gegen geladenen Kuhdraht pinkeln, dem Chef die Meinung sagen, die Nachbarin verführen (zu einem weiteren Glas Wein). Wer das alles noch nicht auf die Reihe gebracht hat, braucht nicht gleich aufzugeben. In »Alter Sack, was nun?« findet er eine Menge humorvoller Empfehlungen gegen Griesgrämigkeit und Sich-hängen-lassen. Das Wichtigste: Ein alter Sack muss zu sich selber stehen und den inneren Schweinehund besiegen. Schlenz nennt ihn »Gilbert«.

Ob wir zu dick sind, zu besoffen, zu faul, zu feige oder zu ungelenkig – an allem ist irgendwie »Gilbert« schuld, jene unangenehme, unbequeme Seite in uns. Wenn wir »Gilbert« immer nachgeben, sind wir verloren. Also machen wir einen Deal mit ihm: Er kriegt ab und an ein Bier und ein Stück Sachertorte und darf auch mal eine Stunde auf dem Sofa liegen. Aber dafür wird regelmäßig gejoggt, der Fernseher auch mal ausgelassen und die Treppe statt des Fahrstuhls genommen. Der Autor rät: »Im Grunde genommen müssen wir mit Gilbert so umgehen, wie einst mit unseren Kindern, als sie noch klein waren – wir müssen ihm liebevoll, aber dennoch mit Festigkeit und Konsequenz den richtigen Weg weisen.« Das ideale Geschenkbuch für (fast) alle Männer mit witzigen Illustrationen von Til Mette. Horst Mayer

Julia Friedrichs: Gestatten: Elite. Gebundene Ausgabe 2008: Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg, 17,95 Euro. Taschenbuchausgabe 2009: Heyne-Verlag, München, 7,95 Euro.

Steile Karriere beginnt im Kindergarten Den Neid der Zukurzgekommenen kann man ihr nicht unterstellen. Bevor sich die junge Autorin Julia Friedrichs auf den Weg durch Deutschlands feinste Bildungsstätten machte, um Leute ihres Alters (und ein wenig darunter) zur Definition des Wortes »Elite« zu befragen, hatte sie selbst die Eintrittskarte in die Welt der »Leistungsträger« erworben. Aus dem harten Auswahltest der weltweit bekannten Unternehmensberatung McKinsey war sie erfolgreich hervorgegangen und hatte sich für einen dieser begehrten Jobs qualifiziert. Sie lehnte ab – und schrieb stattdessen ein Buch. »Gestatten: Elite« ist der Titel ihres Bestsellers, der im vorigen Jahr in gebundener Form, in diesem Jahr als Taschenbuch er-

schien. Die junge Journalistin, die in diesen Tagen 30 wird, beschreibt darin, wie sie sich auf die »Spuren der Mächtigen von morgen« (so der Untertitel) begibt und in privaten Internaten, Elite-Unis und privaten Hochschulen mit Dozenten, Schülern und Studenten spricht. »Wer und was ist Elite, wie und wann gehört man dazu?« lautet ihre Frage, und es ist verblüffend, in welchem Wortnebel sich die Antworten derer oft verlieren, die sich diesem Kreis eigentlich zugehörig fühlen. Fleiß und übergroßer Leistungswillen der in teuren Instituten herangebildeten künftigen Manager, Banker und Berater wird erkennbar, und Julia Friedrichs zollt diesen Eigenschaften durchaus Respekt. Sie hegt auch keine Zweifel, dass viele ihrer studentischen Interview-Partner eines Tages genau dort landen, wo sie hin möchten – in hoch dotierten Führungspositionen. Doch hier kommt der Knackpunkt: Die rasche Karriere gelingt keineswegs immer aufgrund eigener Befähigung, sondern dank des fabelhaft funktionierenden Netzwerks, das die »alten Herren« bereits für sie geknüpft haben. Man bleibt gern unter sich in den »gehobenen« Kreisen. Damit auch ja nichts schief geht, fängt man neuerdings schon bei den Kleinsten an: beim Englischkurs für Säuglinge, einer Fünf-Sterne-Kita mit Wellnessbereich und dem Karrierecoach für Teenager – auch wenn dies vielleicht Extrembeispiele sind. Wahr ist: Eltern geben, sofern sie es können, viel Geld aus, wenn es gilt, für den Nachwuchs das Beste zu tun. Eine »langfristige Strategie« mit guten Ertragsperspektiven, könnte man sagen. »Wer von Elite spricht, redet immer auch von einer Teilung der Gesellschaft«, zitiert die Verfasserin den Soziologen Michael Hartmann. Nach einer zwölfmonatigen Erkundungstour durch Eliteschmieden dieser Republik kommt sie selbst zu einem ähnlichen Schluss. Es lohnt sich, der jungen Autorin gedanklich ein wenig zu folgen in diesen Zeiten, da das Wohlergehen der »Leistungsträger« so manchen Kreisen ein überaus großes Anliegen geworden zu sein scheint. Brigitte Lemberger


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kluger Rückblick

Alexander Kissler: Dummgeglotzt. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2009, 16,95 Euro.

Martin Hecht: Deutsche Unsitten. Piper Verlag, München 2009, 8,00 Euro.

Michael Jürgs: Seichtgebiete. C. Bertelsmann Verlag, München 2009, 14,95 Euro.

Leberwurst und andere Streichwaren Die Frage ist: Soll man sich nun amüsieren oder ärgern? Genüsslich auf die Einfalt unserer Mitmenschen herabschauen oder die Pharisäerhaftigkeit der Autoren beklagen? Wer Interesse und Lust hat, sich mit den Merkwürdigkeiten unserer Gesellschaft näher zu befassen, findet unter den Buch-Neuheiten dieses Jahres reichlich Auswahl. Drei Titel haben wir herausgegriffen. Was sie eint, ist der flotte Ton der Autoren, Journalisten und Publizisten, alle drei mit genauer Beobachtungsgabe und spitzer Feder ausgestattet. »Dummgeglotzt« von Alexander Kissler ist »klug geschrieben« und nimmt die tägliche Fernsehkost aufs Korn, vor allem die der privaten Sender. Wenn er nacherzählt oder im O-Ton wiedergibt, was sich in vor- und nachmittäglichen DokuSoaps, abendlichen Talkshows, Schmalzsendungen oder Betroffenheitsreportagen über junge und alte Zuschauer ergießt, könnten einem die Tränen kommen, vor Lachen oder Graus. Nicht anders ergeht es einem bei dem Buch von Michael Jürgs, »Seichtgebiete«, der uns erklärt, »Warum wir hemmungslos verblöden« (Untertitel). Gesendet und gedruckt wird, was geil klingt, behauptet der Autor und führt gnadenlos den Beweis. Alle kriegen

ihr Fett weg, die Bussi-Bussis, die Promis und die Prolos – und auch hier weiß man nicht genau, ob man zustimmend nicken soll bei so viel vorgeführter – und täglich erlebter – Dummheit oder Herrn Jürgs etwas weniger Hochnäsigkeit empfehlen möchte. Alphabetisch geordnet findet man 161 Schrulligkeiten und moralische Übertretungen unserer Landsleute bei Martin Hechts »Deutschen Unsitten«. Geistreich und meist ohne Häme nimmt er sich unserer Macken an und führt uns manchmal zu neuen Einsichten, öfter zu entspanntem Seufzen: »Ach ja, das hab ich mir auch schon immer gedacht!« Stichworte sind, beliebig herausgegriffen, unter Buchstaben K: »Kalbsleberwurst, streichzart, im Golddarm«, »Kaufpreis-Unkenntlichmachen bei mickrigen Geschenken«, »Kopfhaar, gegeltes«, oder »Kurzhaarfrisuren im Klimakteriums-Aubergine«. Oder unter P: »Polizisten in Dienst-Jeans«, »Pool-Liegen besetzt halten« oder »Provinzraser«. Bei Z angelangt, »Zusammen essen, getrennt zahlen«, hat man sich durch ein vergnügliches Buch geblättert und kann überlegen, an welchen humorvollen Zeitgenossen man es weiterreichen möchte. Brigitte Lemberger

»Ich wollte ihre Gefühle, ihre Wünsche kennenlernen und erfahren, was sie selbst gedacht oder empfunden hatte – nicht nur, was ihr Mann glaubte, dass sie dächte oder empfände. Mich interessierten ihr Elternhaus, ihre Lernmöglichkeiten, das Verhältnis zu ihrem Mann und den Kindern, kurz: ihr Lebensentwurf und die Frage, wie weit sie ihn verwirklichen konnte.« Sätze aus den »Unvollständigen Erinnerungen« von Inge Jens, mit denen sie begründet, was Anlass zu ihrem Buch über »Frau Thomas Mann« gewesen war. Zusammen mit ihrem Mann Walter Jens hatte sie das Leben der Katharina Pringsheim nachgezeichnet, um dieser faszinierenden Frau auf die Spur zu kommen. Mit genau demselben Wunsch sollten sich die Leser nun den »Unvollständigen Erinnerungen« von Inge Jens nähern, die ebenfalls als »Frau an seiner Seite«, also als Gattin des berühmten Walter Jens, im allgemeinen Bewusstsein verankert ist. Doch dieser Titel wird ihr nicht gerecht: Mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit als Lehrbeauftragte, Herausgeberin, Editorin und Co-Autorin hat sie sich einen eigenständigen Ruf erworben und internationale Anerkennung gefunden. So gibt ihr Erinnerungsbuch auch keinen Blick durchs Schlüsselloch auf das Privatleben der Familie Jens frei, wie vielleicht mancherorts erwartet (und erhofft). Vielmehr ist es ein kluger, gedankenvoller Rückblick auf ein intensiv geführtes Leben. Die Freude am Lernen und Lehren, am Vertiefen in die Recherche, am intellektuellen Austausch, die Jahrzehnte währende Liebe zu ihrem Mann Walter Jens, in dessen geistiger Welt sie sich zu Hause fühlte, Begegnungen und Freundschaften mit Zeitgenossen von Rang, all das prägte und bestimmte ihre Jahre. Die innere Entwicklung der »Tochter aus gutem Hause« zu einer gesellschaftlich und politisch engagierten Frau, die an der Seite ihres berühmten Mannes ihre Position behauptete und, gemeinsam mit ihm, auch dann zu ihrer Überzeugung stand, wenn es Konflikte und Anfeindungen gab, ist klar beschrieben und frei von Pathos. Und nicht Pathos, sondern vielmehr Leiderfahrung bestimmt den Ton im letzten Kapitel ihres Buches, das von der Demenzerkrankung ihres Mannes berichtet. Hier ist es die – zutiefst betroffene – Lebensgefährtin, die das Wort ergreift und den Verlust des ehelichen Dialogs beklagt, der mehr als fünf Jahrzehnte dauerte. Und doch ist sie imstande, ihr Erinnerungsbuch mit einem schönen Satz zu beenden: »Ja, es war wunderbar.« Brigitte Lemberger

Inge Jens: Unvollständige Erinnerungen. Rowohlt-Verlag, Hamburg 2009, 19,90 Euro


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Mit Leinwand-Lieblingen auf Tuchfühlung Kino-Familie Ach holte in der Blütezeit des Films viele Stars nach Nürnberg

Mit dem Film »Ihr Leibregiment« wurde der »Rio-Palast« an Weihnachten 1955 feierlich eröffnet. Zu den Gästen zählte auch Hauptdarstellerin Ingrid Andree.

I

rgendwie musste es 1945 weitergehen mit dem Kino in der Ruinenstadt Nürnberg. Der Film war schließlich das populärste Unterhaltungsmedium in einer Zeit, als es das Fernsehen noch nicht gab. Ein wenig Unterhaltung tat Not in den depressiven Nachkriegsjahren. Die meisten Filmtheater in der Innenstadt waren allerdings Bombenopfer geworden. Doch am Plärrer war ein Kino stehen geblieben, es war funktionsfähig, ein renommiertes Haus schon seit 1919. Es waren die KammerLichtspiele, vom Volksmund zum »Kali« verkürzt. Im Dezember 1945 wurde der Spielbetrieb im »Kali« wieder aufgenommen. Verantwortlich dafür war ein Mann, den man heute als Quereinsteiger bezeichnen würde: Arthur Mariani. Er kam von der MAN, nach einem Arbeitsunfall konnte er seinen Beruf nicht mehr ausüben. Die Flausen mit dem Kino hatte ihm seine Frau in den Kopf gesetzt. Sie war Kassiererin im Ufa-Palast am Königstorgraben gewesen, der später wieder, wie schon vor dem Krieg, »Phoebus-Palast« hieß. Das war einmal das bedeutendste Premierenkino Nürnbergs mit mehr als 2000 Plätzen gewesen. Frau Mariani hatte gute Erfahrungen mit dem Massenmedium Film gesammelt. Und so pachtete ihr Mann das Filmhaus am Plärrer.

Der Kino-Hunger der Nürnberger war groß. Die Geschäfte im »Kali« ließen sich ordentlich an. Deswegen entschloss sich Familie Mariani zu einem Kinoneubau. Auf einem Ruinengrundstück an der Wölckernstraße entstand das »Atrium«. Eröffnung war 1950. Die Lichtspiele lagen zwar nicht in der exklusiven Innenstadt. Aber gerade die Wohngebiete in den Vorstädten brauchten kulturelle Infrastruktur. Die Menschen wollten ihre Leinwand-Lieblinge in Nachbarschafts-Nähe bestaunen. Hans Albers fuhr im Lastwagen vor Und diese Lieblinge kamen damals sogar leibhaftig in die Vorstadtkinos, die durchaus als Premierenkinos fungierten. Schließlich gab es kaum Filmtheater in der Innenstadt. Der »Phoebus-Palast« am Bahnhof spielte zwar notdürftig wieder. Doch das »Admiral« in der Königstraße trat erst 1957 zu den sogenannten Bezirkserstaufführungs-Kinos der Vororte in Konkurrenz. Und so fuhr bereits 1951 Hans Albers in einem MAN-Laster vor dem »Atrium« vor, als sein Fernfahrerfilm »Nachts auf den Straßen« erstmals in Nürnberg lief. Damals wurden in der Noris noch rote Teppiche ausgerollt. Filmpremieren waren gesellschaftliche Ereignisse. Man ging im Wirtschaftswunder-Nerz ins Lichtspielhaus.

Das Gewerbe rentierte sich. Und so weitete Arthur Mariani sein kleines Kino-Imperium nach Zabo aus. In der Nähe des alten ClubGeländes öffneten die »Schlosslichtspiele« ihre Tore. Den Pachtvertrag mit dem »Kali« löste er 1951. Erfolg zeitigt Nachahmer, auch in der eigenen Familie. 1946 hatte Marianis Tochter Therese den Obsthändler Franz Ach geheiratet. Der bekam mit, dass man mit dem Vorführen von belichteten Zelluloidstreifen sein Brot leichter verdienen konnte als mit Großmarktbesuchen im Morgengrauen und dem Transport schwerer Obstkisten. Auf eigenes Risiko ließ er vom damals führenden Nürnberger Architekten Hans Huthöfer den »Rio-Palast« in der Fürther Straße errichten. Mit dem Ingrid-Andree-Film »Ihr Leibregiment« wurde das neue Kino am ersten Weihnachtsfeiertag 1955 feierlich eröffnet. Nürnbergs Oberbürgermeister Otto Bärnreuther ließ es sich nicht nehmen, dem Ereignis beizuwohnen. Die architektonischen Qualitäten des »Rio-Palastes« kann man immer noch bestaunen, denn die Eingangshalle mit der sich elegant nach oben schwingenden Freitreppe ist nahezu unverändert erhalten – eines der raren Beispiele gelungener 50er Jahre-Ästhetik in der Stadt. Dazu gehört ebenso der Wandfries mit den abstrahier-


ZEITZEUGEN

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ten Darstellungen der sieben Künste, den die Bildhauerin Gertrud Kunstmann in Sgraffito-Technik gestaltet hat. In Nürnberg haben nicht viele Kinos dieser Zeit bis heute überlebt. Der »Rio-Palast« gehört dazu, weil mit seiner Eröffnung eine Dynastie von Filmkaufleuten begründet wurde. Franz Ach bezog im Rio-Gebäude 1955 über dem Kino eine Wohnung. Bis zu seinem Tod im Jahr 1981 hat er sich zu Beginn der Filmvorstellungen an den Eingangstüren postiert, um die Karten abzureißen. Seine Frau Therese ist inzwischen 90 Jahre alt und arbeitet weiterhin im Büro der Söhne Franz und Alfred mit. Franz Ach jr. ist für das »Rio« zuständig, sein Bruder Alfred betreibt das »City Kinocenter in Fürth«. Außerdem verwalten sie das »Atrium«-Gebäude in der Südstadt. Bis Oktober 2008 war es an »Cinecitta«-Chef Wolfram Weber verpachtet. Einer neuen Nutzung stehen bisher städtische Genehmigungs-Verfahren im Weg. Franz Ach jr. erinnert sich gut, wie er mit der großen Welt des Films vertraut gemacht wurde. 1957 herrschte wieder einmal Premierenstimmung im »Rio-Palast«. Zwei der

prominentesten Stars der gerade erfolgreichen Heimatfilm-Welle hatten sich angekündigt. Anita Gutwell und Rudolf Lenz präsentierten in Nürnberg die Fortsetzung ihres Kassenschlagers »Der Förster vom Silberwald«. Diesmal war »Der Wilderer vom Silberwald« Titelheld. Das Kino platzte beinahe vor begeisterten Fans. Vor der Leinwand verneigten sich die Hauptdarsteller. Und der Knabe Franz durfte ihnen kleine Geschenke überreichen: Mini-Kakteen in Körbchen, damals ganz neu auf dem Markt. Die Stars scheinen sich offenbar darüber gefreut zu haben, denn lachend hielten sie die Gaben den Pressefotografen entgegen, als sie den Autogrammjägern im drangvollen Foyer zu Willen waren. Johannes Heesters zu Gast Auch Johannes Heesters war einmal im »Rio« zu Gast und warb für eine Wiederaufführung seines Films »Bel Ami«. Es herrschten in Nürnberg große Kino-Zeiten, bis in den 1960er Jahren der Fernsehschirm über die Leinwand triumphierte. Zugleich kam ein neues Phänomen auf: Selbstbedie-

nungsläden, Supermärkte. Sie zogen gern in Kinosäle ein, weil sie da weitläufige Flächen vorfanden. Und sie machten finanzielle Angebote, denen die meisten FilmtheaterBetreiber nicht widerstehen konnten. Diesem Trend fielen 1965 auch die »Schlosslichtspiele« in Zabo zum Opfer. Franz Ach sen. hatte sie von seinem Schwiegervater Mariani übernommen. Jetzt verwandelten sie sich in ein Einkaufsparadies. Doch Franz Ach konnte, bald in Zusammenarbeit mit seinen Söhnen, das »Rio« und das »Atrium« als Nürnberger Filmtheater erhalten. 1978 kam in Fürth der »City-Palast« mit vier Häusern dazu. Die Tage der roten Teppiche schienen allerdings vorbei zu sein. Selbst die Nürnberger Innenstadt-Kinos empfingen keine Stars mehr. Außerdem machten sie den VorstadtTheatern das Leben schwer, indem sie alle Erstaufführungen für sich reklamierten. Die Achs haben allerdings erfolgreich gegen solches Monopol-Gebaren gekämpft. Und im Jahr 2002 konnten sie den roten Teppich vor dem »Rio-Palast« tatsächlich noch einmal ausrollen. Dort fand die Weltpremiere von Joseph Vilsmaiers Buchverfilmung »Leo und Claire« statt, der zum Teil an Originalschauplätzen in Nürnberg gedreht worden war. Was Rang und Namen hat im deutschen Film, war wieder in Nürnberg zu Gast. Franz Ach jr. liebäugelt inzwischen mit dem Ruhestand. Aber die nächste, die vierte Generation der Familie ist schon im Geschäft. Sein Sohn, auch ein Franz, leitet derzeit die »Bavaria Lichtspiele« in Neumarkt. Er wird die Bedeutung des Familiennamens für die Kinogeschichte Nürnbergs ganz bestimmt nicht versiegen lassen. Herbert Heinzelmann Fotos: privat; Roland Fengler

Der »Rio Palast« an der Fürther Straße hat alle Wandlungen des kinobetriebs überstanden.

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GESUNDHEIT

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Die Gesundpflegerin Wundmanagerin versorgt Patienten in Abstimmung mit Arzt und Pflegedienst

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er Schlüssel steckt von außen, Dagmar Tasler wird erwartet. Die 46-Jährige öffnet die Tür, durch die sie regelmäßig schon seit etwa vier Jahren tritt. Zielstrebig geht sie ins Wohnzimmer. Dort sitzt Witwer Ludwig A.*, die kranken Beine hat der 77-Jährige hochgelegt. Seine Füße sind eine einzige Wunde. Dagmar Tasler schlüpft in einen grünen Kittel, streift sich EinmalHandschuhe über und beginnt, die wunden Füße des alten Mannes zu versorgen. Dagmar Tasler ist eine professionelle Wundmanagerin. Hinter dem geschäftlich anmutenden Begriff steckt eine Dienstleistung, von der der Patient, der behandelnde Arzt, Pflegedienst und Altenheime gleichermaßen profitieren sollen. Die GesundheitsManager GmbH, Institut für Wundversorgung, Pflege- und Hygienemanagement mit Sitz in Schwaig, hat sich auf diese Aufgabe spezialisiert. Seit der Firmengründung vor neun Jahren haben die Mitarbeiter rund 15.000 Patienten mit chronischen Wunden bundesweit behandelt. Die meisten von ihnen leben im Großraum Nürnberg. »Ich rieche, sehe, höre, fühle« Auch bei Ludwig A. sind die Beine im Laufe der Behandlung wesentlich besser geworden. Anfangs rochen die Wunden übel und nässten stark. Das ist vorbei. Jetzt passen ihm schon wieder seine Schuhe. Sogar Fahrrad kann Ludwig A. wieder fahren. Daher genügt es, dass Dagmar Tasler nur noch einmal im Monat vorbei kommt. »Wenn ich zum ersten Mal zu einem Patienten gehe, sehe ich mir das Umfeld an. Hüpfen Katzen herum? Ist Müll angehäuft? Woran liegt es sonst, dass die Wunde nicht zuwächst? Im Fall des Falles rede ich mit der Putzfrau. Ich rieche, sehe, fühle und höre«, erläutert die Wundmanagerin. Bevor die examinierte Fachkraft die Beine von Ludwig A. fachgerecht verbindet, zückt sie ihre kleine Digitalkamera, um das übliche Foto zu schießen. Das Bild fließt in eine Dokumentation über den Heilungsverlauf ein, auf die der behandelnde Arzt von Ludwig A. ebenso zurückgreifen kann, wie der Pflegedienst, der sich drei Mal die Woche um den Patienten kümmert. Die Wundmanagerin steht dem Pflegepersonal mit Rat und Tat zur Seite. Zum Abschluss der Behandlung fragt Dagmar Tasler ihren Patienten, was er an medizinischen Wundund Hilfsmitteln benötigt. Diesmal sind es bloß ein paar Fixierbinden sowie sterile

Fachgerechte Wundversorgung: Dagmar Tasler hat das Verbinden und Pflegen zum Beruf gemacht und füllt damit eine Angebotslücke in der Gesundheitsbranche. Kompressen. Da Dagmar Taslers Arbeitgeber ein eigenes Logistikzentrum betreibt, wird das Verbandsmaterial binnen zwei Tagen direkt ins Haus geliefert. Das entlastet den alten Herrn ebenso wie die Schwestern des Pflegedienstes. »Wir machen gleich noch den nächsten Termin aus«, sagt die Wundmanagerin nun. Dann muss sie weiter, zum nächsten Patienten. Ihr offizieller Arbeitstag dauert acht Stunden. »Aber ich bin 24 Stunden erreichbar, und jeder Patient hat meine

Handynummer«, versichert sie, bevor sie mit ihrem Auto losbraust. »Die wenigsten wissen, dass es uns gibt«, wundert sich Dagmar Taslers Chef, Milton Reichert. Dabei sieht der Geschäftsführer der GesundheitsManager GmbH genügend Bedarf für dieses Angebot. Allein in Deutschland leiden über fünf Millionen Menschen an chronischen Wunden. Sie stelle sich nie als Wundmanagerin vor, sagt Dagmar Tasler. »Die Leute können damit nichts anfangen.« »Manager« höre


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Leserbriefe Betrifft: Wie alt darf das Frauchen sein?, Ausgabe 3/2009

sich sehr geschäftlich an, räumt Milton Reichert ein. Doch da man Dienstleister sei und die Aufgabe darin bestehe, zu koordinieren, anzuleiten und mit Ärzten zu kommunizieren, träfe es den Kern der Arbeit. »Wir sind weder ein Pflegedienst noch ein Sanitätshaus, das mit Rollstühlen handelt«, sagt er. »Wir entlasten Ärzte und Pflegepersonal.« »Jeder, der an chronischen oder künstlichen Wunden leidet, kann sich an uns wenden. Der Betroffene kann selbst anrufen oder seine Angehörigen darum bitten«, sagt er. Doch ebenso gut können Mitarbeiter der Diakonie, des Roten Kreuzes und von Pflegediensten sich an die Firma wenden. »Auch Ärzte und Kliniken rufen an«, berichtet Milton Reichert. »Der Wundmanager besucht daraufhin den Patienten.« Dabei werden die Art der Wunde und die Vorgeschichte der Erkrankung analysiert. In die Behandlungsempfehlung fließen aber auch Informationen über die Mobilität des Patienten und sein soziales Umfeld ein. »Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt wird schließlich das Wundmanagement festgelegt«, sagt Reichert. Darüber hinaus wird Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Eine einmal verheilte Wunde soll schließlich nicht wieder aufbrechen. Aber damit ist es für Wundmanager vom Schlag Dagmar Taslers nicht getan. Da wird der Diabetiker darauf hingewiesen, dass er die Fußpflege von der Kasse bezahlt bekommt, einer Rollstuhlfahrerin ein spezielles Sitzkissen empfohlen oder ein Streit mit der Krankenkasse ausgefochten. Dieser gesamte Service ist für den Patienten kostenlos. Da die GesundheitsManager GmbH nur die wenigsten erbrachten Leistungen mit den Krankenkassen abrechnen kann, finanziert sich das Unternehmen über den Vertrieb der medizinischen Verbrauchsmaterialien zur Wundversorgung und den Verleih von Hilfsmitteln. Die Außendienstmitarbeiter sind ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger mit einer Zusatzausbildung zum Wundmanager, die nach eineinhalb bis zwei Jahren mit einem Zertifikat endet. Die Durchfallquote liegt bei 70 Prozent. Dagmar Tasler hat das schon lange hinter sich und denkt nicht mehr an Prüfungen. Text: Ute Fürböter Fotos: Mile Cindric * Name von der Redaktion geändert

I N F O R M AT I O N GesundheitsManager GmbH Wieseneckstraße 24 90571 Schwaig Tel. 0911/54 44 77-0

Zufälligerweise hatte ich am 14. September 2009 an Herrn Baruch geschrieben, da es einige Kritikpunkte unter anderem in der Führung des Tierheims gab, welche ich als Mitglied des Tierschutzvereines ansprechen wollte. Ich hatte beispielsweise von einem Bekannten geschrieben, der sich im Tierheim einen jüngeren Hund holen wollte. Am Empfang wurde er von einer Angestellten schnippisch gefragt, wie alt er denn sei. Als er antwortete, dass er 60 Jahre alt sei, bekam er zu hören: »Dann bekommen Sie keinen jüngeren Hund.« Für die Aussage, dass man einer »wackeligen 70-Jährigen keinen Rottweiler gibt«, benötigt man keinen Herrn Baruch. Für wie dumm hält er eigentlich seine Mitbürger? Wenn er versichert, im Einzelfall zu entscheiden, so stimmt das nicht. Mein Bekannter wurde ja bereits von der Angestellten abgefertigt. Außerdem sollte Herr Baruch bedenken, dass er selbst schon 67 ist. Ich wollte mit der Schilderung nur zeigen, dass dies, was Ihrem Leser passiert ist, anscheinend kein Einzelfall im Tierheim Nürnberg war. Heinrich Schütze, Nürnberg Diese Vergleiche, die unser Tierheimleiter hervorbringt, stinken doch zum Himmel. Höchstwahrscheinlich würde selbst er in seinem Tierheim keinen Dobermann und Rottweiler anvertraut bekommen – denn dazu müssen die Halter solch hohe Voraussetzungen erfüllen, dass wohl niemand, außer speziell ausgebildete Tiertrainer, solche Hunde bekämen. Aber selbst bei Katzen schaltet das Tierheim schon auf »Nein!«. Ich wollte für meine Mutter eine ältere Wohnungskatze holen. Auf meine Frage teilte man mir mit, meine Mutter sei mit ihren 84 Jahren zu alt. Da sei das Risiko zu groß, dass die Katze sehr schnell wieder ins Heim zurückmüsse, weil der Frau gesundheitlich was passieren könne. Die Katze solle aber ein endgültiges Zuhause haben. Auch das ist Diskriminierung, also sollte man es wohl lassen, sich eine Katze aus dem Tierheim zu holen. Sven Stellmach (per E-Mail) Betrifft: Alte Melodien spielen sie aus dem Effeff, Ausgabe 1/2009 Gruss an Hans Porzelt vom Mississippi (Gretna, nahe New Orleans) zur Pegnitz! Wäre es möglich Dein Klavierspiel im Internet zu hören? Herzlichen Gruß und beste Wünsche an Dich und alle, die Dir dort zuhören! Dein alter Freund (aus der Klasse 7 GB). Ernst Holzmann (per E-Mail) Betrifft: Der Brandmelder schläft nicht, Ausgabe 3/2009 Der Brandmelder mag eine sinnvolle Erfindung sein. Aber wie bei vielen Geräten, die Töne elektronisch generieren, liegen diese meist in einem Frequenzbereich, den ältere Menschen nicht mehr wahrnehmen können. Türglocke, Telefon, Wecker, Warnsignal für vergessene Autolichter – alles Töne, die meine Eltern nicht oder nur sehr schlecht hören. Und die gute alte mechanische Glocke gibt es ja so gut wie nicht mehr. Volker Schmitt (per E-Mail) Die Veröffentlichungen in dieser Rubrik geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. sechs+sechzig behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Leserbriefe bitte an die Redaktion sechs+sechzig, Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg, Fax 0911/3777662, info@sechs-und-sechzig.de


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Aus Gewinnern werden schnell Verlierer Trickbetrüger haben immer neue Methoden auf Lager

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er ziemlich ramponierte Lautsprecherwürfel hängt an der Stange wie ein Vogelhäuschen. Er serviert Schlagermusik der 60er und 70er Jahre. Daneben steht ein Tisch, verhüllt mit einer dunkelblauen und von Brokatfäden durchwirkten Decke. Dahinter ein Flipchart, eine Tafel, an der Papier klemmt, wie man sie in Seminaren verwendet. Gleich tritt der Zauberer auf… Im Nebenzimmer des Hotels »Zum Wenden« in Wendelstein harren etwa 20 überwiegend ältere Frauen und Männer der Dinge, die da kommen sollen. Die meisten von ihnen kennen solche Veranstaltungen. Alle haben vor sich einen Briefbogen liegen von der »TVG Treuhand Verwaltungsgesellschaft«. Auch Jürgen Berthmann legt jetzt sein Einladungsschreiben auf den Tisch neben den spendierten Kuchen und die Tasse Kaffee. »Ich bin der Jochen.« Ein alerter junger Mann federt in die Mitte des Raums. »Und das dahinten ist der Bernhard.« Der Bernhard ist Jochens Assistent; er hat einen Schnauzbart und schwarzes lockiges Haar. Mit seinem weißen Hemd und der schwarzen Hose sieht er aus wie ein italienischer Kellner. »Habt ihr gute Laune mitgebracht?«, ruft Jochen ins Publikum. Bis auf wenige rufen alle Besucher »Ja«. Gute Laune ist nämlich wichtig. Sie ist für Jochen der Schlüssel für Glück und Gesundheit seiner Gäste. Er sagt »Gäste«. Denn Kuchen und Kaffee werden von ihm spendiert.

allem Ältere werden Opfer solcher Betrugsmethoden, die sich als Kaffeefahrt oder Informationsveranstaltung tarnen. Hunderte von Firmen haben die Verbraucherzentralen registriert, die Menschen mit falschen Gewinnversprechen ködern und ihnen mit rechtlichen Konsequenzen drohen, wenn sie ihren Gewinn nicht abrufen. Jochen wird derweil im Wendelsteiner Nebenzimmer doch noch zum Zauberer. »Ich habe eine Überraschung.« Lange Pause. Und dann holt er unter dem Tisch eine Matratzendecke hervor. Besucher Jürgen Berthmann kennt die Decke von einer anderen Veranstaltung. Und nicht nur er. Auf Jochens Frage, was das sei, rufen einige: »Eine Magnetfeldtherapiedecke!« Jochen freut sich. Und dann erläutert er in einem pseudomedizinischen Vortrag über gefährdete Zellen und verstopfte Kranzgefäße die Wunderdecke, die nahezu alle Gebrechen von Migräne bis hin zu Osteoporose, Muskelbeschwerden und Kreuzschmerzen wegzaubert. Eigentlich müsse durch die Magnetfeld-Therapie nur das Eisen im Blut wieder in die richtige Bahn gelenkt werden. versichert Jochen. Der »Jochen«, den Berthmann auf der anderen Veranstaltung kennen gelernt hatte, sprach gar von Eisenspänen im Blut, die durch die Magneten wieder in die richtige Umlaufbahn geraten würden. Dass die seriöse Magnetfeldtherapie inzwischen eine anerkannte alternative,

unterstützende Linderungsmethode ist, wird auch von manchem Schulmediziner nicht bestritten. Präsentations-Spezialisten wie Jochen preisen indes schlichte MatratzenAuflagen mit 20 eingenähten Magnetbändern für etwas über 1000 Euro an. In der Apotheke würde man an die 3000 Euro bezahlen, beteuern Hinterzimmer-Strategen wie Jochen. Wer sich gleichwohl ein wenig kundig macht, stellt fest, dass es solche Auflagen in Fachgeschäften schon ab 350 Euro gibt. »Blind bleibt blind« Ein nacktes Magnetband hält Jochen in Wendelstein zu Demonstrationszwecken in die Luft und – schwuppdiwupp – hängt ein Kaffeelöffel dran. Da staunt der Gast, der inzwischen zum Kunden mutiert ist. »Gibt es eigentlich ein Gebrechen«, fragt einer, »bei dem die Decke nicht hilft?« »Bei einem Blinden«, sagt Jochen. Er sagt das ganz, ganz ernst und unterlegt seine Stimme mit einem Trauerflor. »Blind bleibt blind.« Kurze Pause vor dem Endspurt. Eine von

Der Scheck wird aufgerundet Einer im Saal stellt klar, er habe eigentlich nur den versprochenen Scheck über 248,38 Euro abholen wollen. »Ja, der Scheck«, sagt Jochen. »Den runden wir erst mal auf, auf 250 Euro. Einverstanden?« Alle rufen »Ja«. Es stellt sich aber bald heraus, dass der Scheck kein Bankscheck, sondern ein Reisescheck ist. Wer eine Reise bucht, dem wird der Scheck angerechnet. Jochen führt dann eine Induktionsplatte vor, die in Sekundenschnelle das Wasser in seiner Pfanne zum Kochen bringt. »Wird nicht verkauft«, sagt er und lässt Pfanne und Platte unter dem Tisch verschwinden. Im Kleingedruckten der Einladung steht: »Reisepräsentation, kein Verkauf von Waren«. Sie arbeiten mit allen Tricks, die Nepper, Schlepper und Bauernfänger, die arglosen und mitunter naiven Zeitgenossen das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Vor

Geben und Nehmen auf Betrügerart.


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Osteoporose geplagte Seniorin kennt sich aus: »Ich habe schon eine solche Decke. Ich schwöre drauf.« Und ihr 79-jähriger Ehemann pflichtet ihr bei. Auch er sei davon überzeugt. Warum sie dann überhaupt hier seien? »Aus Interesse. Und die vom Jochen, die kaufen wir auch noch.« Jürgen Berthmann verlässt in der Pause die Veranstaltung. Viele Gewinne lösen sich bei näherem Hinsehen rasch in Luft auf. Jochen ist froh. Denn dieser Gast hatte keine gute Laune Servicenummer für »2,99 Euro pro Minute mitgebracht. Er war ein Spielverderber. aus dem dt. Festnetz« handelt, wie es ganz Berthmann hat nicht gebucht, den Scheck kleingedruckt heißt. hat er deswegen auch nicht erhalten. Und Friedrich Sucher hat alles gelesen, selbst auf die Prämien aus der Lagerbestandsaufdas Kleingedruckte. Er hat alle Mitteilungen lösung der Firma Reise-Center-Deutschland gesammelt. Die ersten waren noch freund(RCD), also ein Blutdruckmessgerät, ein lich mahnend: »Rufen Sie ihren Gewinn Kaffee-Express-Automat und ein nagelab, das wird unbürokratisch in wenigen neues Navigationsgerät, hat der 72-jährige Minuten geklärt.« Weil eine Reaktion von Nürnberger Rentner auch verzichtet. Jetzt Friedrich Sucher auswerden »seine« 248,38 Euro, wie in dem Schrei- Die Ganoven verdienen durch blieb, wurde der Gewinn ben angekündigt, »einer die dicken Telefongebühren, verdreifacht. »Aber jetzt, Herr Sucher. Wir erwarwohltätigen Organisation ten Ihren Anruf.« Sucher gespendet«. Wer’s glaubt. die entstehen, wenn ihre sammelt beharrlich weiter. Während in Wendelstein Opfer tatsächlich anrufen. Schreiben Nummer acht ein, wenn auch überkommt von der Rechtsabteilung. Dick und teuertes, Produkt angeboten wird, kann fett steht darauf: »Dringende Rechtssache.« sich Friedrich Sucher (Namen geändert) Wenn er 25 Euro sofort überweise (anbei zunächst nur über ein Schreiben freuen, die liegt der Überweisungsträger), könne ein »Offizielle Gewinnmitteilung«, die ihm in Wert-Gutschein im Wert von 500,00 Euro den Briefkasten geflattert ist. Die Firma »Luzugeschickt werden. »Das ist der Gipfel der ck4U« (»Glück für Sie«) hat dem 75-JähriGaunerei«, ärgert sich der Nürnberger. Noch gen innerhalb eines halben Jahres mehr als mehr ärgert er sich freilich darüber, dass 30 Schreiben geschickt. Weil sie unbedingt er bereits bei der ersten Gewinnmitteilung will, dass Herr Sucher glücklich ist und zu angerufen hatte. »Die Kostenansage«, erinden Gewinnern zählt. Das in Erfurt ansässinert er sich, »geht da übergangslos in den ge »Bundesweite Wertpunkte VerwaltungsAnschluss über. So schnell kann man gar Institut für Sondergewinne und Unterstütnicht auflegen.« Ein paar Euro verschwanzungsgelder« hat 45.000 Wertpunkte für den deshalb in der Leitung, obwohl Sucher Herrn Sucher im Depot. »Ihren Gewinn rasch die Verbindung kappte. können Sie am schnellsten telefonisch unter Bei der Nürnberger Verbraucherberatung der oben angegebenen Durchwahl abrukennt man diese Art von Glücksverheißunfen«, verspricht die Gewinnmitteilung. Die gen. Bekannt sind in Deutschland über 500 »Durchwahl« steht so im Briefkopf: 090 03 solche »Unternehmen«. »Das ist bei uns – 196701 34096. Im Schreiben ist bei der ein Dauerbrenner in der Beratung« weiß 0900er-Nummer die letzte Null graphisch Leiterin Gisela Linke. Vorwiegend haben die abgetrennt, damit der Leser nicht gleich Gewinn-Gauner ältere Menschen im Visier. Verdacht schöpft, dass es sich um eine teure

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Die Ganoven verdienen durch die hohen Telefon-Gebühren, die entstehen, wenn ihre Opfer tatsächlich anrufen. Deshalb der Rat der Verbraucherschützer: Solche Glücks- und Gewinnbriefe gehören sofort in den Papierkorb. Wer allerdings, weil er bereits hereingefallen ist, eine Rechtsberatung bei der Verbraucherberatung wünscht, muss zehn Euro berappen. Die Abzockerfirmen indes haftbar zu machen, sei praktisch nicht möglich, da allesamt als Adresse nur ein Postfach angäben, sagt Fachfrau Linke. Eine 0900er-Telefonnummer kann eigentlich jeder beantragen. Bei der Bundesnetzagentur, die diese Telefonnummern vergibt, legt man Wert darauf, dass Postfachfirmen keine solche Telefonnummer bekommen. Es muss eine Zustellanschrift vorhanden sein. Und siehe da, die Recherche ergibt: »Luck4U«, die Firma, die Friedrich Sucher abkassieren wollte, hat die Anschrift Augsburger Straße 10 in Erfurt. Wer sich hinter »Luck4U« verbirgt, interessiert die Netzagentur nicht mehr, solange die Voraussetzung einer Anschrift erfüllt ist. »0900er-Rufnummern haben keine Tarifkennung… Der Inhalte-Anbieter kann für jede dieser Rufnummer individuell den Preis festlegen, den ein Anruf kosten soll«, heißt bei der Agentur. Inhalte sind bei der Nummer »09001…« Information, bei »09003…« Unterhaltung und bei »09005…« sonstige Dienste (darunter fallen auch Erotikangebote). Gewinnversprechen rangieren unter Unterhaltung. Friedrich Sucher jedenfalls möchte künftig auf diese Art von Unterhaltung gerne verzichten. Günter Dehn Foto: Michael Matejka Cartoon: Sebastian Haug

I N F O R M AT I O N Verbraucherzentrale Bayern, Beratungsstelle Nürnberg Albrecht-Dürer-Platz 6, 90403 Nürnberg Tel. 0911 / 24 26 501 Fax 0911 / 24 26 504 Mail: nuernberg@vzbayern.de Die Verbraucherzentrale Hamburg (www. vzhh.de) hat eine Liste mit mehr als 500 Firmen zusammengestellt, die als unseriöse Abzocker bekannt sind. Die Zusammenstellung ist einfach zu finden, wenn man im Internet auf vzhh.de im Suchfeld »Gewinnspiel« eingibt.


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REISE

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Schon am Empfang gibt’s kleine Extras 80 Hotels haben sich speziell auf Gäste über 50 Jahre eingestellt

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s sind die Kleinigkeiten, die die Gäste des Hotels Sonnenberg in Hinterzarten im Schwarzwald so schätzen. Dass die Hausherren Klauspeter und Freia Lehmann sie mit Namen ansprechen zum Beispiel. Oder, dass es einen Abhol- und Fahrservice zum Bahnhof gibt und kleine Besorgungen für die Gäste erledigt werden. Dass Einzelreisende wissen, beim Frühstück einen besonderen Tisch reserviert zu bekommen, und sogar eine Schatulle mit zehn Lesebrillen in verschiedenen Stärken für den Notfall bereit liegt. »Die persönliche, individuelle Umsorgung der Gäste ist unser Aushängeschild«, fasst Klauspeter Lehmann die Philosophie des »Sonnenberg« zusammen. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Lehmanns so auf Wohlfühl-Service setzen. Ihr Hotel ist eines von rund 80 Häusern in Deutschland, die mit dem RAL-Gütezeichen* »50plus-Hotel« der Gütegemeinschaft 50plus-Hotels e.V. ausgezeichnet sind. Drei Sterne sind das Minimum, um sich als Hotel überhaupt für diese Qualifikation bewerben zu können. »Gäste in dieser Altersgruppe sind anspruchsvoll und haben ihre eigenen Vorstellungen«, sagt Katja Remus, Geschäftsführerin der Gütegemeinschaft. »Unsere Hotels müssen also für erfahrene Reisende neben dem Komfort noch einen Mehrwert bieten.«

Persönliche Ansprache ist der Generation 50plus auch im Urlaub wichtig. Rund 80 Häuser in Deutschland haben sich speziell dieser Zielgruppe verschrieben. Dieser Mehrwert kann ganz unterschiedlich aussehen und wird anhand eines umfangreichen Kriterienkatalogs bewertet: Sind im Haus Stolperfallen vorhanden? Wie sind die Zimmer ausgestattet, wie ist die Verpflegung und wie der Aufenthaltsbereich gestaltet? Gibt es einen kostenlosen Safe? Werden für ältere Gäste günstige

Pauschalarrangements angeboten und gibt es Vorteile für Einzelreisende? »Am wichtigsten ist aber das, was wir die Philosophie der 99 Kleinigkeiten nennen. Man soll sich schon beim ersten Besuch wie ein Stammgast fühlen«, sagt Geschäftsführerin Remus. Die Gäste müssen deshalb bei der Buchung oder beim Einchecken meist einige Fragen

Eine Woche im Hotel Sonnenberg im Schwarzwald zu gewinnen Klein, aber sehr fein: diese Attribute beschreiben das 50plus-Hotel »Sonnenberg« in Hinterzarten wohl am besten. Mit nur 19 Zimmern ist es das kleinste individuelle Vier-Sterne-Haus im gesamten Hochschwarzwald. Das kommt den Inhabern, Klauspeter und Freia Lehmann, entgegen: So haben sie genügend Zeit, sich um jeden einzelnen Gast liebevoll zu kümmern. Die Besucher schätzen gerade diese persönliche Betreuung, aber natürlich auch die komfortablen Zimmer und die grandiose Lage des »Sonnenberg« – ruhig und idyllisch am Ortsrand von Hinterzarten gelegen und dennoch nur wenige Gehminuten vom Ortskern entfernt. Sowohl Wanderwege als auch Loipen starten direkt vor dem Haus. Doch auch attraktive Städte wie Freiburg, Basel oder Zürich und Weinregionen wie

der Kaiserstuhl sind mit dem Auto gut zu erreichen. Im Haus verwöhnen ein Wellness-Bereich mit Hallenbad, Sauna und Sanarium; eine Physiotherapie-Praxis steht für Anwendungen zur Verfügung. Wer da ins Träumen gerät, kann jetzt sein Glück versuchen. Das Magazin sechs+sechzig verlost eine Woche Urlaub im Hotel Sonnenberg für zwei Personen inklusive Vital-Frühstücksbuffet. Die Anreise erfolgt auf eigene Kosten. In einem nahegelegenen Restaurant können Gäste des Hotels »Sonnenberg« günstig zu Abend essen. Der Gutschein ist ein Jahr gültig, der Reisetermin muss in Absprache mit dem Hotel gewählt werden (wenige Termine sind ausgeschlossen.

Wer gewinnen möchte, schreibt unter dem Stichwort »Sonnenberg« an: sechs+sechzig, Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg, Fax 0911 / 3777662. Einsendeschluss ist der 31.12.2009 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Redaktion wünscht viel Glück! Hotel Sonnenberg Am kesslerberg 9, 79856 Hinterzarten Telefon (0 76 52) 12 07-0, Fax -91 www.hotel-sonnenberg.com


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beantworten: Besondere Ernährungs- oder Schlafgewohnheiten? Die Lieblingszeitung? Sonstige Wünsche? »Unsere Gäste kennen die Kettenhotels, in denen sie nur eine Nummer sind, und schätzen den persönlichen Kontakt mit den Gastgebern«, glaubt Hotelier Lehmann. Deshalb gibt es viele Punkte fürs Hotel, wenn etwa der Hausherr Wanderungen oder Führungen zu regionalen Themen anbietet. Weil die persönliche Atmosphäre eher in familiengeführten Betrieben erreicht wird, werden diese Beherbergungsbetriebe von der Gütegemeinschaft bevorzugt. Aber auch InterCity Hotels finden sich im Katalog, obwohl man hier im klassischen Businesshotel nächtigt. »Damit decken wir auch die Städte und das Thema Kultur ab. Hier bekommen Gäste ab 50 Jahren einen Preisrabatt«, erläutert Remus. Schreckt das Siegel nicht auch ab? Remus kennt die Vorbehalte, die umso größer ausfallen, je fitter die Gäste sind. »Die ausgezeichneten Betriebe sind keine Altenhotels, sondern schöne Freizeithotels«, sagt die Fachfrau. Und so unterschiedlich wie die Bedürfnisse der Reisenden über 50 seien, so vielfältig sei auch die Bandbreite der Hotels. Während es die einen Kunden rollstuhlgerecht brauchen und ruhig wünschen, wollen andere ihre Enkel mitnehmen und Sport treiben. »Wir kennen alle Häuser und können beraten«, bietet Remus an. Und wem Deutschland nicht ausreicht, findet 50plusHotels auch in Österreich und Südtirol. Für die Schweiz und Spanien plant man gerade welche.

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LUG-INS-LAND

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Eisen, Silber und Messing auf der Spur Im Landkreis Roth lässt sich spannende Industriegeschichte entdecken

Im Mittelpunkt des Rother Marktplatzes mit vielen historischen Gebäuden steht der 1757 erbaute Brunnen mit seiner barocken Säule.

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ie Fränkische Schweiz ist schön«, sagt Manfred Rathgeber, »aber die Region um meinen Heimatort Roth – vom Kammersteiner Land bis nach Greding – steht zu Unrecht im Schatten der ›Fränkischen‹ «. Deswegen empfiehlt der pensionierte 61-jährige Bundeswehrsoldat und Leiter der Regionalgruppe »49 on top«, die Freizeitprogramme anbietet, den elf Kilometer langen Museumsweg rund um Roth für Wanderer und den 40 Kilometer langen »Gredlweg« für Radfahrer. Ob man sich per pedes oder mit dem Drahtesel auf den Weg macht, für den Ausgangsort, die Kreisstadt Roth, sollte man sich Zeit nehmen. Denn der 1060 erstmals im Rahmen der Kirchenweihe von »Rote« durch Bischof Gundekar von Eichstätt erwähnte Ort an den Flüssen Roth, Aurach und Rednitz kann mit vielen Sehenswürdigkeiten aufwarten. Sie legen Zeugnis ab von der Bedeutung der Stadt als Verwaltungsund Gerichtsort der Markgrafen Brandenburg-Ansbach Ende des 15. Jahrhunderts und der rasanten industriellen Entwicklung im 19. Jahrhundert. Wer vom Bahnhof kommend über die ziemlich »schräge«, aber imposante Stieberparkbrücke, vorbei am Mausoleum der Familie Stieber, durch die Münchner Straße

nach Roth hinein geht, kann Schloss Ratibor nicht verfehlen. Der für die Altstadt leicht überdimensioniert wirkende Bau wurde 1534 bis 1537 von Georg dem Frommen, Markgraf von Brandenburg-Ansbach, als Jagdschloss errichtet. Seinen auffälligen Namen hat das Schloss von Besitztümern des Markgrafen in Schlesien. Aus Ratibor und anderen Gebieten hatte Georg der Fromme so viel Überschüsse herausgeholt, dass er sich im damals wald- und wildreichen Roth das Schloss leisten konnte. Über 250 Jahre wohnten dort markgräfliche Oberamtsleute, die sich auch mit einer Besonderheit der Stadt Roth befassten: der Freyung, auch bekannt als »Rother Asyl«.

alten Stadtmauer aus einem alten Bierkühler gefertigt. Vom »Rother Asyl« profitierte etwa der 1574 aus dem Nürnberger Gefängnis entflohene Georg Fournier. Der Sohn eines hugenottischen Handwerkers hatte das ursprünglich in Lyon beheimatete Leonische Drahtzieherhandwerk in Roth heimisch gemacht. 250 Jahre später war es dann der Tressen- und Bortenfabrikant Wilhelm von Stieber, der, aufbauend auf Fourniers Pionierarbeit, mit seiner Leonischen Manufaktur reich wurde. So reich, dass er Schloss Ratibor während der preußischen Herrschaft über Mittelfranken (1791-1805) erwarb. Vom Reichtum und dem bürgerlichen Leben der Stiebers kann man sich bei einem Rundgang durch das Schloss überzeugen. Im ersten Stock findet der Besucher das noch von Stieber im Stil des 19. Jahrhunderts umgebauten Kaminund Musikzimmer sowie den prächtigen Prunksaal. Im zweiten Stock sind Bilder des Malers Anton Seitz zur Stadtgeschichte und eine Sammlung fränkischer Trachten und Hausutensilien zu sehen. Bevor man sich jedoch auf den Wanderweg begibt, sollte man sich die Innenstadt von Roth nicht entgehen lassen. Erwähnenswert sind hier das um 1758 erbaute alte Rathaus (Hauptstraße 14), der Brunnen am Markt mit seiner barocken Säule aus demselben Jahr sowie das Stadtbräuhaus (Hauptstraße 39) aus dem 17. Jahrhundert und das Stieberhaus (Hauptstraße 33a), im 15. Jahrhundert erbaut und später von der Familie Stieber umgestaltet. Zurück auf dem Wanderweg in der Kugelbühlstraße – vorbei an dem im Jahr 1700 erbauten Bürgerhaus Mehl mit seiner Stuckfassade – erreicht man etwas außerhalb

»Asyl« für Pleitiers Dieses wurde ab dem 13. Jahrhundert sogenannten ehrlichen Missetätern gewährt, die eher unverschuldet gegen geltendes Recht verstoßen hatten. In Anspruch nehmen konnten die Freyung etwa Kaufleute, die Pleite gegangen waren. Davon ausgenommen waren dagegen Mörder und Diebe. Die »Asylanten« durften die Stadt zwar nicht verlassen, es war ihnen aber erlaubt, von Roth aus – quasi unter kaiserlichem Schutz – ein Jahr lang ihren Konkurs abzuwickeln. Zur Erinnerung daran hat Thomas Volmar den sogenannten Gauklerbrunnen an der

Die »Gredl« fuhr zwischen Roth und Greding – heute ruht sie beim Eisenhammer Eckersmühlen.


LUG-INS-LAND

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I N F O R M AT I O N

Der von Manfred Rathgeber empfohlene Wanderweg beginnt und endet am Schloss Ratibor.

der Stadt das Fabrikmuseum. In dem Haus wird die Produktion Leonischer Waren vom Christbaumschmuck über Gespinste, Gewebe, Borten und Geflechte mit Hilfe versilberter und vergoldeter Fäden an historischen Maschinen in mehreren Stationen anschaulich dargestellt. Von hier aus geht es etwa fünf Kilometer durch den Rothgrund über Hofstetten zum historischen Eisenhammer Eckersmühlen. Ab etwa 1420 wurde hier mit einem mechanischen Eisendrahtzug und etwa hundert Jahre später mit einem Messinghammer gearbeitet. Auch wenn man im Winter die Schmiede nicht besichtigen kann, beeindruckt das Ensemble des Industriedorfes auch von außen. Bis 1974 erhielt die Familie Schäff in der Hammerschmiede die Produktion aufrecht. Im Herrenhaus aus dem Jahr 1699 sind in vier Räumen das Mobiliar aus Schäffs Wohnung und verschiedene Exponate zu sehen. Seit Juli 2006 ist die Dauerausstellung »Vom Erz zum Eisen« dazu gekommen, die die Fundorte dieses Rohstoffes im fränkischen Jura und seine Verarbeitung thematisiert. Mit der Gredl nach Greding Auf dem Hof in Eckersmühlen steht ein Modell der »Gredl«, einer historischen Dampflok. Der Name leitet sich von der im Volksmund gebräuchlichen Abkürzung für »Gredinger Bahn« ab. Die »Gredl« fuhr auf einer zwischen 1885 bis 1887 erbauten Strecke zwischen Roth und Greding. Am 21. Oktober 1887 rückte die »Gredl« zu ihrer Jungfernfahrt aus, um bis in die 1960er Jahre Menschen und Güter zu transportieren. Neben Getreide, Schafswolle und Schotter hatte die »Gredl« auch Weinbergschnecken aus Franken geladen, ehe sie für Feinschme-

Museumsweg

cker nach Frankreich weitertransportiert wurden. Auf ihrem etwa 40 Kilometer langen Weg passierte sie auf ihrem höchsten Punkt die europäische Wasserscheide zwischen Alfershausen und Steindl (462 m NN). Der alte Spruch »Wenn die Gretel mit der Gredl nach Greding fährt«, hat heute leider keine Gültigkeit mehr. Dafür kann man inzwischen aber mit dem Fahrrad auf und entlang der ehemaligen Strecke durch eine abwechslungsreiche Landschaft fahren. Dabei kommt der Radler durch das im Jahr 1280 von Freiherr vom Stein gegründete, heute noch mittelalterlich geprägte Hilpoltstein oder das spätmittelalterlich und barock geprägte Greding mit seiner weithin sichtbaren romanischen Basilika St. Martin. Wenn man dann in Kinding nach etwa 40 Kilometern das Rad auf die Bahn schiebt, hat man einen möglicherweise unterschätzten Landstrich von seiner schönsten Seite kennen gelernt. Rainer Büschel; Fotos: Mile Cindric

Der Verein »49 on top« wurde 1998 gegründet und bietet deutschlandweit Freizeitprogramme für Aktive ab Mitte 40 an (Wanderungen, Besuch von kulturellen Veranstaltungen und spezielle Kurzreisen). Der gemeinnützige Verein hat bundesweit 3000 Mitglieder und 40 Regionalgruppen. In Nürnberg gibt es zwei Regionalgruppen. »49 on top«, Bundesgeschäftsstelle, Kölner Str. 20, Hagen, Tel. 0 23 31 / 90 47 19, www.49ontop.de Regionalgruppe Nürnberg, Manfred Rathgeber, Telefon: 09171/60 004 Der Museumsweg ist elf Kilometer lang, überwiegend flach und gut ausgeschildert. Er hat folgende Stationen: Bahnhof – Schloss Ratibor Kugelbühlerstraße/Mühlengasse – Fabrikmuseum – Rothgrund – Hofstetten – Historischer Eisenhammer Rothgrund – Hofstetten – Staatstraße (überqueren) – vor Belmbrach in den Wald – Rother/Stadtpark – Schloss Ratibor – Bahnhof Roth. Die Strecke ist von Nürnberg aus mit der S 3 oder der R 6 erreichbar. Das Fabrikmuseum der Leonischen Industrie, Obere Mühle, ist von April bis Oktober geöffnet. www.fabrikmuseum-roth.de Der Eisenhammer Eckersmühlen kann von März bis Oktober besichtigt werden. www.urlaub-roth.de Der Gredl-Radweg kann von Roth aus über den Radweg zum Rothsee begonnen werden; er kann aber auch von Roth nach Hilpoltstein mit der Regionalbahn 61 angefahren werden. Er führt dann, gut ausgeschildert, auf oder neben der ehemaligen Trasse der Bahn von etwa 350 Höhenmeter in einem langsamen, sanften Anstieg über die Europäische Wasserscheide (462 m NN) bei Alfershausen wieder hinab nach Thalmässing (etwa 350 m NN) und schließlich nach Greding bis zum Regionalbahnhof Kinding. Die Strecke ist 40 Kilometer lang. Achtung: Die DB baut an der Strecke Nürnberg-München, weshalb es zu Ausfällen von Zügen von Kinding nach Nürnberg kommen kann; bitte bei der DB nachfragen.


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Depp im Web

Coole Adresse für Oma-Attacke

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as mit dem Internet wäre ja manchmal gar nicht so schlecht, wenn man nur nicht so viel tippen müsste. In der Schule habe ich nicht einmal den Wahlkurs Steno belegt, geschweige denn den vergleichsweise abseitigen Maschinenschreibkurs. Daher sitze ich häufig vor dem Keyboard und frage mich (an manchen Abenden ist das Gehirn halt etwas schlechter durchblutet): »Wo war jetzt gleich noch mal das Y?« Ich finde es dann doch. Aber es dauert halt. Besonders schlimm wird das, wenn ich Sonderzeichen suchen muss. Die benötigt man häufig bei der Eingabe von Internetadressen. Dabei muss man wissen, wo man das Minus, den Slash, den Unterstrich und ähnliche Dinge findet. Und das Blöde ist: Vertippt man sich auch nur ein bisschen, schon zeigt einem dieser Browser an, dass er nichts anzeigen kann. Seitdem ich diese Kolumne schreibe, bekomme ich hin und wieder Internetadressen auf Bierdeckeln oder Schmierzetteln zugesteckt. Das sieht dann etwa so aus: http://www.youtube.com/ watch?v=0ZCoIege8oM. Dann sagen die Leute noch dazu: »Guck Dir das mal an, das ist cool.« Mag sein. Aber ich bin erst einmal am Tippen – und so cool, dass sich der Aufwand lohnt, ist das dann meistens doch nicht. Obige URL führt (Sie brauchen sie also nicht mehr extra einzugeben) übrigens zu einem Video, in dem eine Oma langsam über den Zebrastreifen geht. Weil es ihm pressiert, fängt ein wartender Cabriofahrer das Hupen an. Da knallt ihm die Oma die Handtasche an den Kühlergrill, woraufhin der Airbag ausgelöst wird und der Huper genervt seine Sonnenbrille abnimmt, während die Oma unbeirrt weiter läuft. Nun hat neulich die Denic, das ist die Vergabestelle für deutsche Internetadressen, endlich die Kurz-URLs freigegeben. Die Denic soll (stand im Internet, ob es stimmt, weiß ich daher nicht) ein paar Volkswagen dafür bekommen haben, damit VW endlich Adresse vw.de haben kann. Andere zweistellige URLs wurden gleich mit frei gegeben. Ich freute mich natürlich riesig, hoffte ich doch, endlich nicht mehr so lange URLs tippen zu müssen. Um anderen Menschen, denen es ähnlich geht, behilflich zu sein, wollte ich mir gleich selber einige dieser Kurzadressen sichern. Zum Beispiel n8.de. Dort wollte ich alte Sandmännchenfolgen, Gute-Nacht-Lieder von Xavier Naidoo und Links zu anderen anerkannten Schlaftablettenherstellern einbauen. en.de hatte ich auch auf der Liste. Hier wollte ich nicht nur günstige Bestattungsunternehmer (für viele ein Widerspruch in sich) promoten, sondern auch bei bekannten Büchern und Filmen den Schluss verraten, damit die Leute nicht so viel Lebenszeit zubringen müssen, nur um zu wissen, wie es ausgeht. Leider bin ich nicht zum Zuge gekommen. Das lag vielleicht auch an meiner fehlenden Bereitschaft, mehrere tausend Euro dafür abzudrücken. Jetzt haben sich andere diese Adressen geschnappt. Schade! Da werde ich wohl weiter wie ein Blöder tippen müssen, denn wenn ich lese, wer da alles dahinter steckt, dann sind mir sogar zwei Buchstaben zu viel. Andererseits hätte ich manche Adressen nicht einmal für viel Geld haben wollen: Oder würden Sie auf kz.de oder ss.de klicken wollen? Peter Viebig


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Die AutofahrerHandschuhe Sie waren in den 50er, 60er und 70er Jahren der letzte Schrei, heute liegen sie achtlos in Schränken, Schüben, kellern oder auf Dachböden: Dinge, die einmal richtig »schick« waren. Einiges davon hat die Jahre überdauert und ist plötzlich wieder in Mode. Der Kollege, der im Dezember seinen 60. Geburtstag feiert, ist ein begeisterter Autofahrer. Audi, BMW, die flotten Flitzer, möglichst die neuesten Modelle, sind seine Leidenschaft. Auf dem täglichen Weg über die Autobahn zur Arbeitsstelle nach Nürnberg begleitet ihn klassische Musik, eine CD liegt immer griffbereit in der Ablage in der Mittelkonsole. Und doch gibt es da noch etwas anderes, das Peter A.’s Herz auf langen Distanzen richtig aufgehen lässt: die Autofahrer-Handschuhe. »Total schick« sind sie

in den 60er Jahren gewesen, findet der Neuburger, der ein Paar aus hellem Ziegenleder für teures Geld gleich nach dem Führerschein erstanden hat. Zahlreiche Löcher auf der Oberund Unterseite sorgten für eine angenehme Luftzirkulation und somit für trockene Hände beim Fahren. Ein »gutes Gefühl« haben die geerbten Lederstücke dem Chauffeur gegeben, weiß Peter A. Lenkrad und Schaltknüppel, deren Kunststoff-Überzug damals aus einem empfindlicheren Material bestand als heute, sind rasch heiß – oder im Winter eben eiskalt – geworden. Die Handschuhe, die mit einem Druckknopf-Verschluss am Handrücken rutschfest angepasst wurden, trotzten diesen Temperaturunterschieden und sorgten für

einen sicheren Griff. Heute sind die Handschuhe wieder im Handel erhältlich, wahlweise in »Kurzform«, also fingerlos, wie sie auch Radfahrer bevorzugen, oder in »Langform«. Helles Hirschleder wird den Damen empfohlen, auch die Farbe Weiß, die braune oder schwarze Variante ist für die Herren gedacht. In zweifarbiger Ausführung wird sie den Cabrio-Fahrern angepriesen, das Paar in leuchtendem Rot sei »ideal für sportlich ambitionierte Autofahrer«, verspricht die Werbung. Peter A. hat sich sein Paar schon ausgeguckt.

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