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www.magazin66.de · Ausgabe 4/2017

Mit Veranstaltungstipps aus der Region – für ­Eltern, Groß­eltern und alle anderen

Technik und Pflege Seite 4

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


Ich bin Opa, Onkel und jetzt auch Stiftungsvater.

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03.11.17 08:50

Gesundheitsforum 2018

Kostenlose Informationsveranstaltungen für Patienten, Besucher und Interessierte 20.01. Das Kreuz mit dem Kreuz – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten Chefarzt PD Dr. Uwe Vieweg 03.02. Verschleiß und Rheuma an Hüft- und Kniegelenk Chefarzt Prof. Dr. Dr. Wolf Drescher 03.03. Osteoporose – Vorbeugung, Diagnostik und Therapie Chefarzt PD Dr. Heinrich Dorner 14.04. Lösungswege bei Schulterschmerzen Chefarzt Prof. Dr. Richard Stangl 05.05. Bandscheibenvorfall und Spinalkanalstenose Chefarzt PD Dr. Uwe Vieweg 16.06. Hallux valgus/Krallenzehen Leitender Oberarzt Stefan Zech 07.07. Querschnittlähmung – Vom Symptom zum Syndrom Leitender Oberarzt Dr. Matthias Ponfick 25.08. Das Kreuz mit dem Kreuz – Konservative und innovative Behandlungsmöglichkeiten Funktionsoberarzt Hannes Moritz 22.09. Verschleiß und Rheuma an Hüft- und Kniegelenk Chefarzt Prof. Dr. Dr. Wolf Drescher 06.10. Knorpelersatzverfahren am Kniegelenk Chefarzt Prof. Dr. Richard Stangl

17.11. Der diabetische Fuß – Warum und wann operieren? Leitender Oberarzt Stefan Zech 01.12. Die Wechseljahre kommen – Wechsel-Endoprothetik an Hüfte und Knie Chefarzt Dr. Erwin Lenz Sondertermine Nürnberg, Maritim Hotel 24.02. 11:00 Uhr · Verschleiß und Rheuma an Hüft- und Kniegelenk Chefarzt Prof. Dr. Dr. Wolf Drescher 21.07. 11:00 Uhr · Arthrosebehandlung an Fuß und Sprunggelenk Chefarzt Prof. Dr. Martinus Richter 21.07. 13:30 Uhr · Das Iliosakralgelenk – häufige Rückenschmerzursache Chefarzt PD Dr. Uwe Vieweg 15.09. 11:00 Uhr · Verschleiß und Rheuma an Hüft- und Kniegelenk Chefarzt Prof. Dr. Dr. Wolf Drescher 15.09. 13:30 Uhr · Verschleiß der Lendenwirbelsäule Chefarzt PD Dr. Uwe Vieweg 10.11. 11:00 Uhr · Hallux valgus/Krallenzehen Chefarzt Prof. Dr. Martinus Richter Sonderveranstaltung Nürnberg, Marmorsaal 09.06. 09:00 – 16:00 Uhr · 10. Bayerisches Arthroseforum Sofern nicht anders angezeigt, finden die Veranstaltungen im Krankenhaus Rummelsberg, Vortragssaal Wichernhaus, jeweils von 10:00 bis 11:30 Uhr statt.

Krankenhaus Rummelsberg GmbH | Rummelsberg 71 · 90592 Schwarzenbruck · Tel.: 09128 / 50 40 · krankenhaus-rummelsberg.de


sechs+sechzig Ausgabe 4/2017

Liebe Leserinnen und Leser,

Foto: Berny Meyer

viel ist in letzter Zeit diskutiert worden über die Qualität der Pflegeheime und über die Situation der Beschäftigten in den Betreuungseinrichtungen. Das Magazin sechs+sechzig hat dieses Thema immer wieder aufgegriffen – und tut das auch in dieser Ausgabe. Was macht gute Pflege aus? Wie weit ist die Industrie mit der Entwicklung von Robotern, die Pflegebedürftige betreuen? Und ist das, was technisch möglich ist überhaupt erstrebenswert? In unserem Schwerpunkt gehen wir diesem Thema, das uns in den nächsten Jahren intensiv begleiWer hat den Durchblick beim Thema Technik und Pflege? Seite 6

ten wird, einmal genauer nach. (Seite 4) Aber seien wir ehrlich: Wir schieben diese immer etwas unangenehmen Themen gerne beiseite und beschäftigen uns lieber mit den schönen Dingen des Lebens. Mit Reisen

4 Technik & Pflege Ein putziger Roboter fürs Pflegeheim? 6 Technik & Pflege Den Menschen nicht außer Acht lassen 7 Technik & Pflege Das rettende Netz im ­Pflegestress 9 Ansichtssache Pausenloses Entzücken 10 Zeitzeugen Fränkische 68er, bitte melden! 12 Leserreise Ostsee-Perlen und verträumte Dörfer 13 Benefizkonzert Konzert mit Gänsehaut-Moment 14 inviva – Mitten im Leben Immer mit Cindy kommt die Erinnerung

19 Gesundheit Fußprobleme kennt fast jeder

etwa. Wir stellen Ihnen in dieser Ausgabe

20 Reportage »Das war die große Befreiung«

haben wir für Sie eine Tour durchs Baltikum

2 Gesundheit 2 Melanie Huml setzt auf ­Telemedizin

tugal. Und weil wir in diesem Jahr so große

24 Lug-ins-Land Wo der Feldherr studierte

anstalten. Diesmal geht es nach Chalkidiki in

26 Buchtipps Lohnender Lesestoff für lange Abende

Ein ganz wichtiger Termin für uns und

7 Das war üblich 2 Das weichgespülte Gewissen

sechs+sechzig ist. Diesmal findet die Ver-

unser Leserreise-Programm für 2018 vor. So organisiert und eine Wanderreise nach PorResonanz darauf bekommen haben, werden wir auch 2018 wieder eine Single-Reise verNordgriechenland. (Seite 12) viele unserer Leser ist die Seniorenmesse inviva, deren Medienpartner das Magazin anstaltung in den Nürnberger Messehallen

27 Depp im Web Wenn die Hardware runzlig wird

am 28. Februar und 1. März 2018 statt. Als

15 VeranstaltungsEmpfehlungen

Menschen noch als die weibliche Hälfte

8 Magazin 16 Impressum

ist. Wir haben mit ihr über die Höhen und

Stargast kommt Cindy Berger, die vielen des Schlagerduos Cindy & Bert ein Begriff Tiefen des Lebens und ihrer Karriere gesprochen. (Seite 14) Das und noch vieles mehr gibt es in dieser Ausgabe zu entdecken. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre.

Der Verein sechs+sechzig e.V. bedankt sich für die freundliche Unterstützung durch:

Die Redaktion.


4  Technik & Pflege

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Ein putziger Roboter fürs Pflegeheim? NürnbergStift will Praxiszentrum für digitale Innovationen werden

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nethisch, unwürdig, inhuman. Zumindest das letztgenannte Attribut müssen Pepper, Care-O-bot, Casero und all die anderen Service-Roboter klaglos hinnehmen, denn menschlich sind sie nun wirklich nicht. Pepper zum Beispiel ist putzige 1,20 m klein, 28 Kilogramm schwer und kommt aus Japan. Seit kurzem begrüßt er Kunden in einem Supermarkt an der Stadtgrenze Nürnberg-Fürth und weist sie zum gewünschten Artikel. Früher hatte man ihn und seine Kollegen Blechkamerad genannt, wobei der Zusatz »doofer« fast nie fehlte. Das hat sich geändert, denn Pepper denkt im Rahmen seiner bisher programmierten Interaktionsbefehle schon ordentlich mit. Dank Sensoren und Software ist der mobile Serviceroboter in der Lage, auf menschliche Sprache, Mimik und Gestik zu reagieren und einfache Kundenfragen zu beantworten. Was im Supermarkt putzig ist, führt in Alten- und Pflegeheimen aber leicht zu dem anfangs zitierten Aufschrei. Die Pflege Bedürftiger verträgt sich in den Augen vieler nicht mit kalten Maschinenkörpern, sondern ist dem Mitmenschlichkeitsgedanken verpflichtete Beziehungsarbeit. Anni hat 24 Jahre als Pflegerin gearbeitet und ist bis zur Rente verschont geblieben von den Berufskrankheiten, die in Heimen die Gesundheit vieler Mitarbeiter zerstören: Schichtdienste, schwere Lasten heben, nonstop auf Trab gebracht werden zwischen den Stationen, Leid lindern und Ruhepol selbst in Stresssituationen bleiben. Was sie nicht so leicht weggesteckt hat, war die in all diesen Jahren wuchernde Bürokratie, denn jeder Handgriff muss heute dokumentiert sein, um in die Leistungsabrechnung einzufließen: »Die Zettelwirtschaft nimmt inzwischen mehr Zeit in Anspruch als die Pflege der Menschen.« Entwicklung bereitet Sorgen Willkommen also im deutschen Pflegenotstandsgebiet: 40.000 zusätzliche Fachkräfte brauche die Altenpflege bereits jetzt, rechnet die Gewerkschaft ver.di vor. 200.000 werden laut Deutscher Pflegerat bis 2030 fehlen, und niemand hat bisher einen Plan, woher diese kommen sollen. Zehn Jahre arbeiten Altenpfleger nach Schätzungen des Pflegerats im Schnitt in ihrem Job. Danach streichen sie die Segel. Die krankheitsbedingten Fehlzeiten liegen laut AOK Bayern um 40 Prozent über dem Durchschnitt aller Arbeitnehmer. Und die Lücke wird größer: Zwei Millionen Pflegebedürftige zählte das Gesundheitsministerium 1999, heute sind es rund drei Millionen. 2050 geht die Bundesregierung von 5,3 Millionen pflegebedürftigen Deutschen aus. Allein im ersten Halbjahr 2017 erhielten 432.000 Versicherte von ihrer Krankenkasse erstmals einen der neu eingeführten fünf Pflegegrade zugesprochen. Das waren 175.000 Menschen mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum, als es nur drei Pflegestufen gab. Fakt ist: Die Patientenzahl steigt stetig, die Personalkapazitäten wachsen nicht mit. Anwerbeaktionen von ausländischen Fachkräften und Imagekampagnen zur Aufhellung des Berufsbildes werden die Lücke nicht schließen. Deshalb wagt sich die Branche vorsichtig ans große Ganze heran: an Abläufe und Prozesse des Pflegeapparats und auch an heiße Eisen, sprich neue Technik wie Pepper. Digitalisierung heißt das Schlüsselwort, oder: Wo können Automatisierung, Sensorik und Robotik menschliche Arbeitskraft entlasten und Freiraum für wirklich gute Pflege schaffen? Ein heikles Thema, das weiß Michael Pflügner, Leiter der städtischen Alten- und Pflegeeinrichtungen des NürnbergStifts. Denn Tech-

Pepper im Einsatz: Kunden informiert der Serviceroboter darüber, wo der gewünschte Artikel im Edeka-Markt an der Stadtgrenze Nürnberg-Fürth zu finden ist. nikeinsatz in der Pflege muss nicht nur medizinisch ausgereift sein, sondern auch hohen therapeutischen, ethischen, sozialen und rechtlichen Standards genügen. Datenschutz muss ebenso garantiert sein wie die einfache Bedienbarkeit durch Pflegekräfte, denn ohne Akzeptanz von Patienten und Personal ist die Diskussion über billige Blechsklaven, Arbeitsplatz-Vernichter und unersättliche Datenkraken programmiert. Auf dem Markt für neue Pflegetechnik hat sich dagegen noch wenig getan. Vieles ist intransparent, beherrscht von Insellösungen, Prototypen und Nischenprodukten. Typische Gründerzeiten sind das, deshalb sieht Pflügner Handlungsbedarf: »Wir gehen im NürnbergStift in Richtung Praxiszentrum für Pflegeinnovationen und wollen testen, wie man Mensch und Technik unter den Aspekten Menschlichkeit, Mitarbeiterbedürfnisse und Akzeptanz zusammenbringt.« Ob Roboter oder elektronische Helfer, alle Systeme müssen im realen Pflegealltag erst einmal zeigen, was Maschinen besser können und ob sie menschliche Arbeitskraft wirklich freimachen für gute Pflege, also Zuwendung, Zeit zuzuhören und sich Patienten individuell zu widmen.


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Lucia Ruiz de Larrinaga-Klug ( links, Therapeutin ) und Siglinde Vogel auf einem Laufband in der Geriatrischen Rehabilitation des NürnbergStifts. Zeitfresser Nummer 1 ist heute sicher die Zettelwirtschaft. Inzwischen wird zwar auch in vielen Heimen fleißig elektronisch dokumentiert, aber es fehlt die Vernetzung mit ambulanten Einrichtungen, Krankenhäusern und Ärzten. Und nicht zuletzt werden zwar jede Menge Daten erfasst, aber deren Auswertung bezüglich Qualität und Wirksamkeit der Maßnahmen hinkt hinterher. Beispiel Logistik und Materialwirtschaft: Können Maschinen nicht schwere Lasten leichter heben und effektiver schleppen? Notieren ihre Elektronengehirne nicht genauer den Hilfsmittel- oder Nahrungsbedarf und die optimalen Wegstrecken zu den Patienten? Melden dauerhaft aktive Sensoren Notfälle nicht schneller als die wenigen Mitarbeiter der Nachtschicht auf ihren notgedrungen sporadischen Kontrollgängen? Erste Prototypen im Einsatz Digitale Helfer wie der autonom navigierende Pflegewagen Casero, der automatisch Bestand und Verbrauch von Pflegeutensilien meldet, rollen bereits als Prototypen. Und es gibt Peppers Verwandte, etwa die Roboter-Kuschelrobbe Paro, die in der Demenztherapie eingesetzt wird. Oder elektronische Exo-Skelette zum Training des Bewegungsapparates, intelligente Kleidung zur Überwachung von Körperfunktionen, Pflegebetten, die elektrisch die Umlagerung von Patienten unterstützen und Versuche mit speziellen Computerspielen und Brillen für virtuelle Realitätserlebnisse zur Patientenmobilisierung. Bricht die digitale neue Pflegewelt damit schon morgen an? Definitiv nicht, außer in den Hochglanzprospekten der Hersteller, denn es gibt noch viel zu erforschen und zu erproben. Zu gering ist der bisher in Soft- und Hardware gegossene Funktionsumfang von Pepper und Co. im Vergleich zu den Anschaffungskosten, zu komplex die Navigation in realen Alltagsumgebungen. Und noch viel zu wenig erforscht die Interaktion zwischen emotional agierenden Menschen und der Aufgaben abarbeitenden Maschine. Das sieht auch Birgit Graf so, die beim Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung in der Nutzer- und anwendungsorientierten Servicerobotik arbeitet: »Mobile Geräte, die Transportfunktionen haben und vernetzt sind, werden sicher bald kommen. Aber wir sind noch Jahrzehnte vom Heinzelmännchen entfernt, das den ganzen Haushalt schmeißt.« Unbestritten ist aber, dass Digitalisierung und Automatisierung in der Pflege angesichts der Personal-, Finanz- und Effizienzprobleme im Gesundheitssystem fortschreiten müssen und auch werden. Bleibt die Frage, welche Systeme und Geräte wirklich taugen, um den Weg in die Praxis finden und den hehren Anspruch von der guten oder zumindest besseren Pflege einzulösen. Als Experimentierfeld für Innovationen eignet sich das Altenheim sicher am wenigsten, denn dort geht es um den Menschen. Firmen und Forschern will Pflügner nicht allein überlassen, wie die Zukunft aussieht: »Wir als Pflegefachleute müssen Antworten finden. Und ich gestalte lieber, als dass uns eine Entwicklung überrollt.« Gestatten, Care-O-bot 4: Der von Fraunhofer auch für den Einsatz in Heimen und Kliniken entwickelte Serviceroboter kann in seiner aktuellen Version verschiedene Stimmungen über sein Display anzeigen, mit Patienten interagieren und etwa Getränke anbieten, um Dehydrierung vorzubeugen.

Michael Nordschild Fotos: Mile Cindric (2), Phoenix Design


6  Technik & Pflege

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Den Menschen nicht außer Acht lassen Experten diskutieren über die Grenzen von Technikeinsatz in der Pflege

Denn die ausreichende Versorgung gebrechlicher Menschen sei beispielsweise in Bamberg bereits im Jahr 2030 nicht mehr gewährleistet, sagen seriöse Prognosen. Da helfe nur eine Entlastung durch Technikeinsatz. Der Befürworter von »Smart Home-Lösungen« wundert sich seit Jahren, dass die ältere Zielgruppe nicht stärker auf technische Hilfen zurückgreift, die heute schon vorhanden sind. Dabei muss es nicht immer eine große Investition sein. »80 Prozent aller Stürze von alten Menschen passieren auf dem Weg zur Toilette«, erklärt Prof. Jürgen Zerth. Durch eine gute Beleuchtung könne das Risiko nachts deutlich gesenkt werden. Seniorenvertreter Wimber appellierte an die Älteren, sich rechtzeitig zu informieren. Wohnberatungsstellen wären hier die richtige Adresse. Kassen sollen mehr leisten Computer helfen bei der Diagnose von Augenkrankheiten. (oben) Über die Digitalisierung der Pflege diskutierten Bettina Williger, Prof. Dr Jürgen Zerth, Thomas Wimber, Petra Nossek-Bock und Anton Zahneisen (v.l.n.r.).

D

ie Frage, ob womöglich bald Roboter die Pflege übernehmen, löst bei älteren Menschen – und nicht nur bei diesen – häufig Unbehagen aus. Denn der Einsatz von digitaler Technik in der Betreuung von Pflegebedürftigen beschränkt sich nicht auf einen Kaffee servierenden Roboter oder eine sprechende Robbe. Es geht um viel weitergehende Hilfen, die durch eine sogenannte intelligente Technik möglich werden sollen. Um das brisante Thema »Technik und Pflege« ging es bei einer Diskussion auf dem Landkreistag 50plus im Eckentaler Gymnasium (Landkreis ErlangenHöchstadt). Zu den Experten dieser Runde zählten Prof. Jürgen Zerth von der Wilhelm Löhe Hochschule für angewandte Wissenschaften in Fürth, Anton Zahneisen vom Sophia Living Network in Bamberg, Bettina Williger vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen und Thomas Wimber, Vorsitzender des Kreisseniorenbeirats. Im Mittelpunkt stand die Frage, wo die Grenzen zu ziehen sind, wenn nicht

mehr der Mensch, sondern die Maschine die Betreuung des hilfsbedürftigen alten Menschen in den eigenen vier Wänden oder im Pflegeheim übernimmt. Wimber berichtet beispielsweise von einem jungen Studenten, der eine Masterarbeit über den Einsatz einer Waschstraße für alte Menschen schreiben wollte. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema stufte er das Vorhaben als unrealistisch ein und gab es auf. Auch Bettina Williger weiß, dass manche Wissenschaftler mehr die Machbarkeit von technischen Hilfen im Blick haben als die Bedürfnisse der Betroffenen, die solche automatisierten Prozesse eher fürchten als befürworten. Doch, so Williger, habe sich in dieser Hinsicht Grundlegendes geändert. Nicht nur in Heimen, sondern auch in Haushalten pflegebedürftiger Personen sei der Einsatz von Robotern nicht mehr aufzuhalten, meint Anton Zahneisen vom Sophia Living Network in Bamberg. Er bewertet dies im Hinblick auf den Mangel an Pflegekräften auch ausdrücklich positiv.

In den meisten Fällen müssten die Betroffenen den Einsatz von technischen Hilfsmitteln aus der eigenen Tasche bezahlen, beklagten die Diskussionsteilnehmer. Hier sei die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen so zu ändern, dass die Krankenund Pflegekassen mehr von den Kosten übernehmen, forderten die Experten. Dies sollte bereits der Fall sein, bevor eine Pflegestufe anerkannt werde, um die Eigenständigkeit zu fördern. In Heimen und Krankenhäusern werden sich digital unterstützte Assistenzsysteme schneller durchsetzen als im privaten Haushalt, lautet die Prognose. Für Wimber ist immer dann die menschliche Pflegekraft gefordert, wenn es in den Bereich Körperpflege oder emotionale Ansprache geht. Doch auch hier kann die Technik helfen. So arbeiten Forscher an einem Programm, dass angesichts des Gesichtsausdrucks eines Demenzkranken erkennen kann, ob er Schmerzen hat, berichtete Anton Zahneisen. Noch wichtiger als die Frage der Kostenübernahme ist freilich die Erarbeitung ethischer Standards. Angesichts der Aufbruchstimmung und der vielen Forschungsprojekte auf dem Gebiet »Pflege und Technik« drängt sich der Eindruck auf, dass die Zukunft hier gerade erst begonnen hat. Aber: »Man darf die Verantwortung nicht an autonome Systeme abgeben«, warnt Prof. Jürgen Zerth. Petra Nossek-Bock; Fotos: Berny Meyer


Technik & Pflege  7

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Das rettende Netz im Pflegestress Neue Online-Beratung richtet sich an Angehörige von Demenzkranken

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s ist bloß irgendein Schild über einer Treppe in der Liebigstraße 6 in der Bibliothek der GeorgSimon-Ohm-Hochschule in Nürnberg. Ein Pfeil ist darauf zu sehen, daneben der Text: »E-Beratung«. Das schlichte Schild weist jedoch auf ein in Bayern bislang einmaliges Pilotprojekt hin: eine ehrenamtliche elektronische Beratung von Menschen, deren Alltag mit der Betreuung eines demenzkranken Angehörigen aus dem Gleichgewicht geraten ist. Anfang Juni ist das Angebot der Fakultät Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule an den Start gegangen, und es wird mehr und mehr angenommen. Seit 2012 existiert das »Institut für E-Beratung«, das auch andere internetbasierte Beratungsleistungen bietet, beispielsweise videogestützte Formate oder Gesundheitscoaching via Smartphone. Hilfe aus der Gruppe Sigrid Zauter, die den Internet-Auftritt koordiniert und redaktionell betreut, versteht das Angebot als Ergänzung zu den realen Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände und kommunalen Institutionen. Aber aus Studien wisse man, so die 51-jährige Sozialpädagogin, dass Sigrid Zauter betreut den Internet-Auftritt im »Institut für E-Beratung«. viele Angehörige sich scheuten, in die Beratungsstellen zu gehen. »Und nicht wenige pflegende Angehörige begreifen sich als Pflegekraft«, meint sie. Man kümmere sich eben Ulrike Kremers Arbeitsplatz ist zwar bei ihr zu Hause, sie ist aber um die pflegebedürftige Mutter, den dementen Ehepartner. in einen Dienstplan eingebunden. Wer eingeteilt ist, bleibt den ganWer die Internetadresse www.fuer-pflegende-angehoerige.de zen Tag eingeloggt. Von 7 bis 22 Uhr. Ulrike Kremer und ihre ehrenaufruft, muss freilich einige PC-Kenntnisse mitbringen. Dann aber amtlichen Kolleginnen wissen freilich auch um ihre Grenzen. Dann kann er im öffentlichen Beratungsforum lesen, wie andere in einehmen sie Kontakt auf zu den professionellen Fachberaterinnen. ner ähnlichen Situation zurechtkommen. Er kann natürlich auch So sind an dem Projekt der TH die Fachberatungsstellen der Caritas Fragen stellen oder eigene Erfahrungen mitteilen. Wie Marie, die und der Diakonie in Oberfranken, die Angehörigenberatung und sich am Wochenende um ihre demente, im Heim lebende Mutter der Pflegestützpunkt in Nürnberg beteiligt. Vom Freistaat wird das kümmert. Sie fragt: »Wie kann ich meine Geschwister dazu moProjekt mit rund 250.000 Euro gefördert. tivieren, sich auch einmal bei der Mutter blicken zu lassen?« Von Mit weiteren Institutionen und Fachberatungsstellen wie Kran»direkt mit den Geschwistern reden« bis zur Organisation eines kenkassen, Wohlfahrtsverbänden, der Alzheimergesellschaft, Familienfestes reichen hier die Vorschläge der Betroffenen. Selbsthilfegruppen und den zuständigen Ministerien ist man Soll indes eine der acht ehrenamtlichen Beraterinnen helfen, ebenfalls verlinkt. Der Ratsuchende kann sich also umfassend im die eine intensive Schulung absolviert haben, muss ein Konto mit Netz informieren und gegebenenfalls wirklich eine BeratungsBenutzernamen (Nickname) und Passwort angelegt werden. Nur stelle aufsuchen. so kann ein persönliches Beratungsgespräch auf der elektroniHoher Sicherheitsstandard schen Datenbahn stattfinden. Ulrike Kremer, die im Netz unter einem Alias-Namen berät, gehört zu den acht Frauen, meist Studentinnen der Sozialpädagogik, die sich für diese ehrenamtliche Aufgabe haben ausbilden lassen. Außerdem verfügt sie als erfahrene Krankenschwester über umfassende Erfahrungen in der Pflege. Für die agile und aufgeschlossene 62-Jährige ist ehrenamtliches Engagement eine Selbstverständlichkeit. Sie begleitet auch im »richtigen« Leben demente Menschen und ihre Angehörigen. »Die Beratung im Netz ist für mich aber eine neue Herausforderung«, versichert sie. Schließlich müsse man sich auch auf die jüngere Generation einstellen, die häufig zuerst im Netz nach Informationen suche. Im Internet wage man, die banalsten und einfachsten Fragen zu stellen. Da komme beispielsweise eine Ehefrau nachts im Bett ins Grübeln über die schleichende Persönlichkeitsveränderung ihres Mannes. Sie weiß einfach nicht, was mit ihm los ist. Oder eine Enkelin erlebt, dass ihre Oma immer unruhiger, unsteter wird. Solche und ähnliche Fragestellungen werden hier geäußert.

Und wie sieht es mit dem Datenschutz und mit der Datensicherheit aus? Zauter: »Das Ganze läuft über eine spezielle Online-Beratungs-Software mit hohem Sicherheitsstandard.« Schließlich handle es sich um »geschützte, sensible Gespräche«, gewissermaßen um eine verdeckte Beratung, die nur Beratener und Beratender einsehen könnten. Per Mail werde dem Ratsuchenden, der ein Konto auf der Plattform führt, mitgeteilt, dass in seinem Online-Bereich eine Nachricht hinterlegt wurde. Mit Nicknamen und Passwort kann er dann die Nachricht öffnen. Bei aller Aufgeschlossenheit für die digitale Entwicklung könne eine Online-Beratung, so Sigrid Zauter, jedoch niemals die persönliche Beratung ersetzen. Aber sie ist zutiefst davon überzeugt, dass sie eine wertvolle Ergänzung darstellt. Günter Dehn; Foto: Michael Matejka


8 Magazin

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Möhrendorf sucht Lesepaten Es gibt eine große Auswahl von wunderbaren Büchern für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren. Viele eigenen sich zum Vorlesen. Doch häufig fehlt in der Familie die Zeit dazu. Deswegen hat sich in Möhrendorf bei Erlangen ein Kreis engagierter Erwachsener gebildet, die ab Anfang 2018 als Lesepaten ein bis zwei Stunden in der Woche aktiv sind. Wer sich ebenfalls dort engagieren möchte, wendet sich an Wolfgang Eibl, Tel. 09131/9410242. Groß und Klein erkundeten die Cadolzburg Ein besonders attraktives Ziel hatte Innenarchitektin Carmen Dittrich für ihre Führung ausgesucht, die exklusiv für Großeltern und Enkel angeboten wurde: die Cadolzburg im Landkreis Fürth. Entsprechend groß war die Nachfrage, als der Treffpunkt Architektur Mittelfranken und Oberfranken der Bayerischen Architektenkammer in Kooperation mit dem Magazin sechs+sechzig zur kostenlosen Sonderführung durch das erst kürzlich renovierte Gebäude einlud. Wer einen Platz erhalten hatte, bestaunte die Ritterrüstungen und machte fleißig mit, das Burgleben nachzuempfinden. Foto: Dittrich

Ehrung für Schirmfrau Ursula Wolfring Die Erinnerung an Ursula Wolfring, Gründerin und erste Vorsitzende des Stadtseniorenrats Nürnberg, wird künftig mit einer ganz besonderen Ehrung lebendig gehalten. Im Stadtteil Langwasser wurde eine Straße südlich der Karl-Schönleben-Straße nach der engagierten Kämpferin für die Belange der älteren Bürgerinnen und Bürger benannt. Ursula Wolfring hat als Schirmfrau des Magazins sechs+sechzig die Anfangsjahre unseres Einsatzes für die Förderung des Dialogs der Generationen begleitet. Sie zeichnete sich durch eine unaufgeregte Lobbyarbeit aus und hat zahlreiche Projekte angestoßen. Das Team denkt gerne an die Zusammenarbeit mit ihrer im Jahr 2006 verstorbenen ersten Schirmfrau zurück.

Stiftungszentrum

Beliebtes Galakonzert im Advent Die festliche Weihnachtsgala des Seniorenamts in der Nürnberger Meistersingerhalle ist ein Höhepunkt im Veranstaltungsjahr. Am Donnerstag, 14. und Freitag, 15. Dezember (je 14–17.30 Uhr), treten folgende Künstler auf: Sängerin Angela Wiedl und der Tenor Richard Wiedl, gemeinsam mit der Reinhard-Stockmann-Band Dresden, die Sopranistin HyunJung Cho, das Harfentrio Harfus(s)ion, das Bläser-Quintett „brasspur“ sowie die Eleven des Ballettförderzentrums Nürnberg. Durch das Programm führt Sylvia Kunert. Beachten Sie bitte: an der Meistersingerhalle gibt es keine Tageskasse! Karten zu 14,20 €, 8,70 € und 5,95 € (inkl. aller Gebühren und VGN-Ticket) gibt es an den folgenden Vorverkaufsstellen: Nürnberg: Kultur Information, Königstr. 93, Tel. 231 40 00 Nürnberger Nachrichten Ticket Corner, Mauthalle, Hallplatz 2, Tel. 216 22 98 Fürth: Franken-Ticket, Kohlenmarkt 4, Tel. 74 93 40 Erlangen: Kartenvorverkauf Fuchsenwiese (im e-Werk), Fuchsenwiese 1, Tel. 09131/80 05 55

Betreutes Wohnen für Senioren am Langwassersee

Erbschaft Erbschaft und Testament Richtig entscheiden – aber wie? und Testament

Richtig entscheiden aber wie? Kostenlose Info-Broschüre anfordern unter: Telefon 09128-500 www.rummelsberg.de

Menschen an Ihrer Seite. Die Rummelsberger www.rummelsberger.de

In idyllischer Lage direkt am See betreibt die wbg Nürnberg das Konzept „Betreutes Wohnen“ in Zusammenarbeit mit dem BRK Nürnberg-Stadt an. Geboten werden barrierefreie, öffentlich geförderte Wohnungen für die Einkommensstufe 1 und eine Beratungsstelle mit qualifizierten Fachkräften des BRK für alle Fragen des Lebens. Zusätzliche Hilfsangebote können bei Bedarf unbürokratisch gebucht werden. Wer sich für dieses Angebot interessiert, älter als 60 Jahre ist und über einen Wohnberechtigungsschein der Stufe 1 verfügt, kann sich unter der Rufnummer 80 04 - 18 00 gerne informieren. Wir merken Sie auch gerne für eine passende Wohnung vor. www.wbg.nuernberg.de Wir gestalten LebensRäume.


Ansichtssache  9

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Pausenloses Entzücken Narziss hat heute mehr Jünger(innen) denn je

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arziss, der schöne Jüngling aus der griechischen Mythologie, musste sich über das Wasser einer Quelle beugen, um sein anmutiges Gesicht darin gespiegelt zu sehen. Es gefiel ihm so sehr, dass er es wieder und wieder tat. Heutzutage brauchte er sich nicht mehr zu bücken. Er könnte Selfies machen, wo immer er sich aufhielte und könnte pausenlos mit Entzücken sein eigenes Antlitz betrachten. Denn in unseren Tagen hätte Narziss ein Handy. Gut, das hat er verpasst, zum Glück, muss man sagen, denn so viele große Maler haben das Motiv aufgegriffen und den schönen Knaben am Wasser mit ihren Bildern unsterblich gemacht. Sein Erbe, der »Narzissmus«, ist uns geblieben: Niemals gab es so viele Jüngerinnen und Jünger, die seinem Vorbild folgen. Sie gehen durch die Straßen, sitzen in der Straßenbahn oder im Café, im Wartezimmer beim Arzt und beim Knutschen mit der Freundin, und der Selfie-Stick wird immer hochgehalten. Damit nicht genug: Das soeben erzeugte Foto vom einzigartigen Ich, Ich, Ich muss umgehend per Facebook oder Instagram an alle Freunde und Bekannte verschickt werden, die sich hoffentlich auch nicht sattsehen können an dem lieblichen Gesicht.

Übrigens sieht man selten ältere Personen, die der Selfie-Leidenschaft verfallen sind. »Mach bloß kein Foto von mir, ich bin viel zu hässlich«, wehrte sich meine Mutter schon vor fünfzig Jahren. Und ich selbst bin eigentlich auch nicht scharf darauf, abgelichtet zu werden. Ich habe mich attraktiver in Erinnerung. Andererseits kenne ich eine Altersgenossin, die sich, eigener Aussage zufolge, noch »richtig schön« findet und angeblich jede Menge Bewunderer hat. Himmel, was hat diese Frau für eine Selbstwahrnehmung? Und was für höfliche Freunde! Klar kann ein alter Mensch trotz aller Falten ein angenehmes Gesicht haben, klug, freundlich, interessant aussehen, aber genau das ist nicht gemeint. Na, lassen wir das. Wenn’s denn unbedingt sein muss mit der manischen Selbstbetrachtung in vorgerückten Jahren, so seien wir froh, dass wir in modernen Zeiten leben. Uns zu einer Quelle zu neigen wie seinerzeit der junge Narziss, wäre ziemlich mühsam. Zwar ginge das Bücken noch relativ leicht, doch das Aufstehen würde womöglich zum Problem. Und keine Nymphe stünde bereit, uns auf die Beine zu helfen. Dann doch besser ein Selfie gemacht aus bequemer Position – vorausgesetzt, wir wissen, wie’s geht.

Schauspiel beim Selfie

Brigitte Lemberger Illustration: Sebastian Haug

»Was macht denn die für Faxen?«, fragte meine Freundin Selma, als wir gemütlich im Café unseren Kaffee tranken. »Du kannst ungeniert hinschauen«, forderte sie mich auf, »die sieht sowieso nichts anderes als sich selbst!« Uns gegenüber saß allein eine junge Frau, ganz ansehnlich, aber mehr auch nicht, die vor der kleinen Selfie-Kamera mal die Zähne fletschte, mal ein tieftrauriges Gesicht zog, mal breit grinste. Sie unterbrach diese Tätigkeit nur, um mal kurz an ihrem Glas zu nippen. Etwas später traf ich sie zufällig wieder, diesmal in der U-Bahn, beschäftigt mit derselben Tätigkeit: Unverdrossen hielt sie sich den Stick vor die Nase. Sie grinste, sie lächelte fein, sie sah ernsthaft drein. Trotz aller Faszination, die das auf mich ausübte, musste ich leider aussteigen und erfuhr somit nicht, ob sie ihr Tun bis zur Endstation fortsetzte. So war das, »ich schwör«!


10 Zeitzeugen

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Fränkische 68er, bitte melden! Das Schulmuseum plant eine Ausstellung zum Jubiläumsjahr der Protestbewegung

Demonstration gegen den Vietnam-Krieg 1969 in Nürnberg mit reger Beteiligung.

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Mathias Rösch sichtet das Material.

n die alte Schulbank im Nürnberger Schulmuseum sind Namen herrschten autoritäre Strukturen wie zu den Zeiten des Kaisers geschnitzt. Es sind wohl die Namen von Schüler-Idolen so um oder des »Führers«. 1968 brachen sie auf. 1960 herum; damals kam ich selbst gerade aufs Gymnasium. Aber die Risse im Packeis hatten sich früher gebildet. Zu dieDas sind noch nicht die Namen von Revolutionären. Kein Che sem Ergebnis ist Mathias Rösch bei seinen AusstellungsvorbereiGuevara, kein Rudi Dutschke. Stattdessen liest man: Pat Boone, tungen gekommen: »Es gab schon längst ein kleines Knirschen Elvis, James Dean, Rock Hudson. Sind das Namen, die schon auf im Gebälk. Es gab Widerstand gegen Lehrer, von denen viele imein Unruhepotenzial der Nürnberger Schülerschaft hindeuteten? mer noch prügelten. 1967 haben in Frankfurt Schülerinnen einen Können diese Schriftzeichen als Vorboten des Aufbegehrens von Fragebogen zum realen Umgang mit der Sexualität in Umlauf 1968 gelesen werden? gebracht. Das hat für viel Wirbel gesorgt, denn offiziell war das Ja, für Mathias Rösch, dem Leiter des Schulmuseums Nürnberg weiterhin ein Tabuthema, in den Schulen erst recht. Aber die Mäd(Bindeglied zum Pädagogik-Lehrstuhl an der Friedrich-Alexanderchen hatten schon lange angefangen, die Pille zu nehmen.« Universität), haben die Einritzungen durchaus etwas ProphetiRolle der Schüler wird unterschätzt sches. Sie stehen für eine kulturelle Öffnung in den SchülerköpMathias Rösch ist quasi archäologisch auf den Spuren gesellfen. Die Schulbank gehört deshalb zu den Objekten, mit denen schaftlicher Verwerfungen unterwegs. Archäologie hat der geboRösch eine Sonderausstellung im Museum vorbereitet. Sie soll rene Münchner studiert, Geschichte ebenso. Als er sich für Pädaim kommenden Jahr (Juli bis Oktober) die Unruhen an Nürnbergs gogik zu interessieren begann, legte er den Schwerpunkt zunächst Schulen dokumentieren, die zum Explosiv-Stoff dieses Datums geauf Schulgeschichte. Inzwischen erforscht er die hören, auch wenn man oft bloß von einer StudenRolle der Schule in sozialen Entwicklungen. »1968 tenrevolte spricht. war eine ganz wichtige Bewegung. Sie hat dieses Ja, 2018 ist Jubiläumsjahr. Luther wird dann end»An nahezu jedem Land stark verändert, liberalisiert, den ›Muff von lich vergessen sein. Aber 1968 wird 50 Jahre alt. Nürnberger Gymnasium 1000 Jahren‹ aufgewirbelt, den man damals ja im Die Achtundsechziger sind in die Jahre gekommen. geschah etwas« Schlagwort bekämpfen wollte. Nur bin ich der AnSie gehören jetzt zur Zielgruppe dieses Magazins. sicht, dass Schüler dazu viel mehr beigetragen haUnd irgendwie dürften alle Zeitgenossen in die ben als die Studenten, die als Avantgarde gelten. Die waren zum Ereignisse des mythischen Jahres verstrickt sein, auch wenn sie Teil überradikalisiert. Praktisch gewirkt, demokratisiert haben die sich heute lieber nicht mehr daran erinnern. Selbst als Mitglied Schüler.« des RCDS (Ring Christlich Demokratischer Studenten) und seiner Auch in Nürnberg? Auch in dieser scheinbar so ruhigen Nische Schülerorganisationen hat man damals schließlich Position bezoaltfränkischen Beharrungsvermögens? »An nahezu jedem Nürngen. Gegen die Revoluzzer! Damit hat sich immerhin auch in dieberger Gymnasium geschah etwas«, sagt Mathias Rösch. »Lehrer sen Kreisen endlich was bewegt. Bis dahin war eine gesellschaftliwurden zu unbequemen Themen wie dem Nationalsozialismus geche Erstarrung über der Bundesrepublik gelegen. An den Schulen


Zeitzeugen  11

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Touristik

Caravaning

Nordbayerns größte Urlaubs-, Reise-, Garten- und Freizeitmesse! nötigt. Unterrichtsformen wurden infrage gestellt. Das Rauchen in den Pausen spielte eine ganz große Rolle. Sexualität wurde als Unterrichtsstoff eingefordert. Schülerzeitungen löckten wider den Stachel. Es ging nicht nur um Demonstrationen.« Auch die fanden in Nürnberg selbstverständlich statt. HauptAufhänger waren der Vietnamkrieg und die Notstandsgesetzgebung. Ende April 1968 waren rund 6.000 Schüler und Studenten gegen die Notstandsgesetze in der Stadt unterwegs. Am 16. Mai kam es zu einer Blockade der Straßenbahn vor der Lorenzkirche. Ich selbst war mit meiner ganzen 13. Klasse dabei, damals Schüler des Neuen Gymnasiums, einer Lehranstalt mit konservativem Ruf. Doch auch in ihren heiligen humanistischen Hallen rumorte es. Direktor Alexander Schäfer öffnete die Turnhalle für eine Schülerversammlung. Aus dieser Versammlung sind wir zur Lorenzkirche gezogen. Viele Kameraden mit eigentlich schwarzer Gesinnung beteiligten sich leuchtenden Auges an der Sitzblockade. Protest reißt mit. Ja, wir waren alle dabei. Ich war dabei. Deswegen habe ich mich Mathias Rösch als Zeitzeuge zur Verfügung gestellt. Wie gestaltet man denn eine Ausstellung zum 50. Jubiläum von 1968? Rösch: »Es muss natürlich Dreidimensionales vorhanden sein, Objekte. Da sind wir momentan noch etwas papierlastig. Wir werden mit Bänken arbeiten, an denen die Besucher selbst mit Objekten spielen können. Und wir wollen Hörstationen aufbauen. Sechzehn Zeitzeugen haben wir bisher vernommen. Auf fünfunddreißig würden wir gern kommen. Persönliche Erfahrungen sind wichtige Puzzle-Stücke für das Gesamtbild.« In Nürnberg haben die Tage von 1968 ihren Höhepunkt am 26. September 1969 gefunden. Damals haben rund 15.000 Menschen einen Wahlkampf-Auftritt der NPD am Egidienberg verhindert. Es gab einen Wasserwerfer-Einsatz und massive Polizeipräsenz. Anschließend liefen Demonstrationszüge durch die Stadt. Vor dem Hauptbahnhof brannten Wahlplakate. Es kam zu einer Mini-Schlacht, und viel revolutionäres Adrenalin fuhr in die Adern. Damit klang die 68er-Revolution in Franken aus. Aber ihren eigentlichen Erfolg hat sie womöglich gar nicht auf den Straßen erreicht, sondern in den zähen, widerständigen Aktivitäten von Schülern über Jahre hinweg. Die Bundesrepublik Deutschland wurde zu einem liberal durchlüfteten Land. Das möchte Mathias Rösch mit seiner Jubiläumsausstellung 2018 im Nürnberger Schulmuseum zeigen.

täglich von 9:30 - 18 Uhr Einlass bis 17 Uhr www.freizeitmesse.de

018 28.2.+1.3.2 Die Messe e für die reif n Generatio

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Text: Herbert Heinzelmann Fotos: NN-Archiv Information Sind Sie Zeitzeuge? Leser aus der Generation 68, die Erinnerungen oder gar Objekte zur Ausstellung im Schulmuseum beitragen können, wenden sich an Mathias Rösch, Telefon 0911/5302574; E-Mail: schulmuseum@fau.de

Outdoor & Sport

Haus & Garten


12 Leserreise

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Ostsee-Perlen und verträumte Dörfer sechs+sechzig-Leserreisen führen ins Baltikum, nach Portugal und Griechenland

Foto: fotolia.com / TTstudio

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och ist das Jahr nicht ganz zu Ende, doch wir wagen schon mal einen Ausblick aufs neue Jahr und können Ihnen versichern: Die Aussichten sind heiter und freundlich. Denn das Magazin sechs+sechzig lädt 2018 zu drei Leserreisen ein, die zum einen in sonnige und warme Gefilde führen und zum anderen einen Streifzug durchs nordöstliche Europa bieten. Überzeugen Sie sich selbst und kommen Sie mit im Mai/ Juni ins Baltikum und im September/Oktober zur Wanderreise nach Portugal. Außerdem: Nach dem großen Erfolg und der regen Nachfrage in diesem Jahr legen wir im kommenden Jahr erneut ein Sonderangebot für eine Single-Reise auf. Wenn Sie allein verreisen möchten, aber nicht allein sein wollen und eine überschaubare Gruppe in netter Atmosphäre bevorzugen, dann sind Sie bei uns genau richtig. Wir begleiten Sie im Oktober nach Nordgriechenland. Diese Exklusiv-Tour für Singles führt auf die dreifingrige Halbinsel Chalkidiki. Den Auftakt der neuen sechs+sechzigReisesaison bildet Ende Mai die Flugreise nach Estland, Lettland und Litauen. Die Balten haben mit ihrer »Singenden Revolution« 1990 unter Einsatz von Volksliedern statt von Waffen die Herrschaft der Sowjetunion abgeschüttelt und sich für unabhängig erklärt. 2004 wurden die drei Länder an der Ostsee Mitglied der EU und entwickeln seitdem eine eigene Dynamik. Sie verknüpfen Traditionsbewusstsein mit Moderne und setzen die Zeugnisse ihrer wechselvollen Geschichte geschickt in Szene. Überall stößt man auf schmucke Häuser des Kaufleutebundes der Hanse, in den liebevoll restaurierten Altstädten von

Die Alexander Nevsky-Kathedrale in Tallinn ist ein beliebtes Fotomotiv. Tallinn, Riga und Vilnius sorgen Türme oder Burgen für eine heimelige Atmosphäre, ebenso die Gildehäuser, wie das beeindruckende Schwarzhäupterhaus von 1334 gegenüber des Rathauses von Riga. Die Reiseteilnehmer besichtigen sowohl die drei Hauptstädte von Estland, Lettland und Litauen als auch die ländliche Idylle aus Wäldern und Seen entlang der Ostsee. Tallinn, Estlands Hauptstadt, ist in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen und war 2011 Europas Kulturhauptstadt. Auf dem Hügel rund um den Dom und die Burg des Deutschen Ordens residierte einst der Adel, in der Unterstadt die reichen Gilden der Hanse. Auch Riga,

Information Die achttägige Flugreise ins Baltikum findet vom 28. Mai 2018 bis zum 4. Juni 2018 statt. Der Reisepreis beträgt 1.349,- Euro pro Person im Doppelzimmer. Einzelzimmerzuschlag: 285,- Euro. Im Reisepreis eingeschlossen sind folgende Leistungen: · Flug von Nürnberg über Frankfurt nach Tallinn und Rückflug nach Nürnberg ab Vilnius mit Lufthansa in der economy class · alle Steuern, Gebühren, Kerosinzuschläge · 7 Übernachtungen in Hotels der gehobenen Mittelklasse in Tallinn, Riga, Klaipeda und Vilnius, Landeskategorie 4 Sterne · 7 x Frühstück, 7 x Abendessen · alle Fahrten, Ausflüge, Besichtigungen laut Programm

· Eintrittsgelder für Burg Turaida, Bernsteinmuseum Palanga, Thomas-Mann-Haus in Nida, Große Düne, Wasserburg Trakai · Deutsch sprechende Reiseleitung · Begleitperson des Magazins sechs+sechzig · Reisepreissicherungsschein · Kleine Überraschung · ein Reiseführer je Buchung Reiseveranstalter: Actionade GmbH Beratung und Buchung bei: Firma Reiseglück Waltraud Benaburger Tilsiter Str. 6c, 90453 Nürnberg Tel.: 0911/63 92 28, Fax: 0911/63 92 24 Email: reiseglueck@gmx.de

die lettische Kapitale, war eine bedeutende Hansestadt. Sie hat eine überwältigende Ansammlung an Jugendstilbauten zu verzeichnen. Vom Turm der Petri-Kirche gibt es einen berauschenden Blick über die Stadt an der Daugava und auf die markanten Markthallen, die einst von den Deutschen im Ersten Weltkrieg als ZeppelinWerften erbaut wurden. Bevor Sie Litauens Hauptstadt Vilnius erreichen, die wegen ihrer unzähligen Synagogen und Kirchen auch den Beinamen „Jerusalem des Ostens“ trägt, bringt Sie die Fähre bei Klaipeda zur Kurischen Nehrung. Der schmale Landstreifen mit bis zu 60 Meter hohen Dünen trennt das Kurische Haff von der offenen See. Im Fischer- und Künstlerdorf Nida besuchen Sie das Ferienhaus von Thomas Mann, ein malerisches, buntes Holzhaus mitten in den Dünen, in dem sich viele Erinnerungsstücke an den Nobelpreisträger befinden. Vilnius besticht vor allem durch seine Barockarchitektur und durch den freistehenden Glockenturm der Kathedrale. Ein Ausflug führt auch nach Trakai, der früheren Hauptstadt Litauens, und zur dortigen Wasserburg, ein Meisterwerk der Backsteingotik, die mit ihren mächtigen roten Wehrtürmen malerisch auf einer Insel in einem von Kiefernwäldern umgebenen See thront. Elke Graßer-Reitzner


Leserreise  13

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Flussufer in Porto. Die Wanderreise »Portugal – Der Norden, Grüne Täler, wilde Gebirge und verträumte Dörfer« findet vom 29. September 2018 bis 6. Oktober 2018 statt. Der Reisepreis beträgt 1399,Euro pro Person im Doppelzimmer statt. Einzelzimmer­zuschlag: 299,- Euro. Im Reisepreis eingeschlossen sind folgende Leistungen: ·F lug mit Ryanair (oder vergleichbarer Fluggesellschaft) von Nürnberg nach Porto und zurück inklusive Vorab-Check-in und Sitzplatzreservierung ·E mpfangsgetränk am Ankunftstag im Hotel · 7 Übernachtungen im Mittelklasse-Hotel, Landeskategorie 4-Sterne, im Doppelzimmer mit Bad oder Dusche und WC · 7 x Frühstück · 7 x Abendessen im Hotel ·3 x Lunchboxes während der Wanderungen ·G anztagesausflug Porto mit Stadtbesichtigung ·2 ,5 Stunden Wanderung im Dourotal (leicht) ·G anztagesausflug Santiago de Compostela ·2 ,5 Stunden Wanderung Nationalpark Gerês (leicht) ·2 ,5 Stunden Wanderung Naturpark Alvão (leicht) ·T ransfers und Ausflüge vor Ort im modernen Reisebus mit Klimaanlage ·Ö rtliche Deutsch sprechende Reiseleitung ·A lle gemäß dem Programm anfallenden Eintrittsgelder ·A lle Flughafensteuern und -gebühren · Reisepreis-Sicherungsschein ·A usführliche Reiseunterlagen inkl. Reiseführer ·R eisebegleitung ab/an Nürnberg durch das Magazin sechs+sechzig ·K leine Überraschung

Konzert mit Gänsehaut-Moment

Dirigent Ari Rasilainen zu Gast bei den Nürnberger Symphonikern.

Kloster am Berg Athos. Die Single-Reise »Nord­ griechenland – Chalkidiki ­Exklusiv« findet vom 9. Oktober 2018 bis 16. Oktober 2018 statt. Der Reisepreis beträgt 1169,Euro im Einzelzimmer. Im Reisepreis eingeschlossen sind folgende Leistungen: · Flug ab Nürnberg mit Germania (oder vergleichbarer Fluggesellschaft) nach Thessaloniki und zurück. · Übernachtung im 4-Sterne Hotel Blue Dolphin (oder vergleichbar) bei Metamorfosi · 7 Übernachtungen in o.g. Hotel im Einzelzimmer · 7 X Halbpension · Begrüßungs–Cocktail am Tag der Ankunft mit Informationen · Ganztagesausflug „Land & Leute“ · Ganztagesausflug Thessaloniki · Ganztagesausflug Berg Athos inkl. Bootsfahrt · Ganztagesausflug Meteora Klöster · Deutsch sprechende Reiseleitung während der Reise · Reisebegleitung durch das Magazin sechs+sechzig · Alle notwendigen Bustransfers im Zielgebiet · Reiseführer pro gebuchten Zimmer · Reisepreis–Sicherungsschein · Kleine Überraschung · Alle anfallenden Flug- und Sicherheitsgebühren · Alle anfallenden Eintrittsgelder Optional: Ganztagesausflug Olymp und Vergina: 54,- Euro Reiseveranstalter: Mundo-Reisen Beratung und Buchung bei: Firma Reiseglück Waltraud Benaburger Tilsiter Str. 6c, 90453 Nürnberg Tel.: 0911/63 92 28 Fax: 0911/63 92 24 Email: reiseglueck@gmx.de

Pianist Menahem Pressler begeisterte das Publikum.

Detlef Schirm (HypoVereinbank), Petra Nossek-Bock (sechs+sechzig) und Horst Schmidbauer (Lebenshilfe) (von links) begrüßten das Publikum.

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s war einer dieser seltenen Gänsehaut-Momente, als die letzten Töne von dem Konzert für Klavier und Orchester Nr I C-Dur von Ludwig van Beethoven verklungen waren und der Beifall einsetzte. Die Gäste in dem bis auf wenige Plätze ausverkauften Saal der Nünberger Symphoniker erhoben sich von ihren Stühlen und applaudierten stehend. Sie verneigten sich damit vor der Leistung des Ausnahme-Pianisten Menahem Pressler. Dem Intendanten der Nürnberger Symphoniker, Lucius Hemmer, war damit wieder einmal ein Glücksgriff gelungen. Denn mit dem 1923 in Magdeburg geborenen Menahem Pressler hat er einen Künstler verpflichtet, der so viel Lebensfreude ausstrahlt, dass er geradezu ein Vorbild für die selbstbewusste ältere Generation ist. Damit war er der ideale Solist für das 8. Benefizkonzert der HypoVereinsbank zugunsten des Magazins sechs+sechzig und der Lebenshilfe Nürnberg. Auch Nürnbergs Stadtkämmerer und Personalreferent Harry Riedel zeigte sich von der Leistung Presslers sowie des gesamten Orchesters beeindruckt. Ebenso angetan war Nürnbergs Seniorenamtsleiter Dieter Rosner und weitere prominente Gäste. Detlef Schirm, Direktor der HypoVereinbank Nürnberg, kündigte an, dass auch 2018 ein Benefizkonzert geplant ist. Man darf auf das Programm gespannt sein, auf jeden Fall wird dieser Abend nur schwer zu toppen sein. Fotos: Berny Meyer


14  inviva – Mitten im Leben

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Immer mit Cindy kommt die Erinnerung Der Schlagerstar ist das Zugpferd auf der Showbühne der Messe inviva 2018

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indy & Bert – das waren Norbert »Bert« Maria Berger und Jutta Gusenberger, beide in Völklingen im Saarland geboren. Sie standen nicht nur auf der Bühne als Traumpaar, sondern waren auch privat verbunden. Das Paar avancierte zum beliebtesten deutschen Schlagerduo der 70-er Jahre. Als ihre Ehe jedoch Ende der 80-er Jahre zerbrach, startete Cindy als »Cindy Berger« eine Solokarriere. Jetzt gastiert die 70-jährige Schlagersängerin bei der zweitägigen Seniorenmesse inviva 2018 im Nürnberger Messezentrum. Das Magazin sechs+sechzig sprach in einem Telefoninterview mit der Künstlerin über Jugend, Erfolge und Schicksalsschläge. sechs+sechzig: Frau Berger, waren Sie schon einmal in Nürnberg? Cindy Berger: Ja, sehr oft. Ich habe Nürnberg in guter Erinnerung. Bert und ich gastierten oft in der Meistersingerhalle vor einem begeisterten Publikum. Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Auftritt überhaupt? Anfang der 60-er Jahre lernte ich Bert in einem Tanzcafé in Völklingen kennen. Dort spielte er als E-Bassist in der SchülerAmateurband »Blue Birds«, für die eine Sängerin gesucht wurde. Nachdem er mich dazu überreden konnte mitzumachen, hieß die Band dann »Jutta und das Quintett Royal«. Beim ersten Auftritt unserer Gruppe hatten wir fünf Songs im Repertoire. Eines der Lieder war von Siw Malmkvist mit dem Titel »Das fünfte Rad am Wagen will ich bei Dir nicht sein«. Am Ende des Abends meinte der Caféhausbesitzer geringschätzig zu mir: »Aha, Sie sind also das fünfte Rad am Wagen...« Das ärgerte mich sehr, stachelte aber meinen Ehrgeiz gewaltig an. Und von da an ging es bergauf…? Von 1965 an waren wir als Cindy & Bert unterwegs, 1967 war unsere Hochzeit. 1969 erschien die erste Schallplatte (»Saturday Morning«). Als jedoch die Auftritte immer erfolgreicher wurden, gaben wir 1971 unsere Berufe auf, um nur noch im Showgeschäft tätig zu sein. In Deutschland erreichten wir in den siebziger und achtziger Jahren mit Hits wie »Immer wieder sonntags«, »Spaniens Gitarren« und »Wenn die Rosen erblühen in Malaga« große Erfolge und viele Preise.

französische Wurzeln und so liegt es nahe, dass mir auch Chansons gefallen. Bisher veröffentlichte ich die Solo-Alben »Herz unter Strom« (1989), »Zeitlos« (2007), »Von Zeit zu Zeit« (2008) und »Mindestens haltbar bis…« (2013). Mit dem vierten Album ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, denn Text und Musik stammen von meinem Sohn Sascha. Seine frische und zeitgemäße Art der Komposition bedeutet eine neue Herausforderung für mich. Wie kommen Sie mit dem Älterwerden zurecht? Bisher ganz gut. Aber die sieben vor der Null bereitet mir schon Kopfzerbrechen. Am liebsten wäre es mir, ich bliebe zehn Jahre noch 69 und wäre dann mit einem Schlag 80.

Cindy Berger singt Kompositionen von ihrem Sohn Sascha. Nach der Scheidung 1987/88 ging jeder von Ihnen neue Wege. War es nicht schwierig, plötzlich allein auf der Bühne zu stehen? Dass ich fortan als Solistin auftrat, ging ziemlich schnell. Ich hatte nicht viel Zeit zum Überlegen. Denn ich meldete mich 1988 für die Grand-Prix-Vorentscheidung an und erreichte mit dem Titel »Und leben will ich auch« einen hervorragenden zweiten Platz. In der TV-Sendung »Die deutsche Schlagerparade« qualifizierte ich mich für den ersten Platz, und Moderator DieterThomas Heck verlieh mir die »Goldene Stimmgabel«. Heck brachte das Duo Cindy & Bert bei der Super-Hitparade 1995 wieder auf die Bühne. War das einfach für Sie? Dass wir ein traumhaftes Comeback feierten, hatten wir nicht erwartet. Das Publikum empfing uns begeistert, und die Medien rissen sich um uns. Da stellten wir unsere persönlichen Probleme zurück, aus meiner Liebe zu Bert wurde Freundschaft. Leider verstarb er 2012 an den Folgen einer Lungenentzündung, er hat für immer einen Platz in meinem Herzen. Hören Sie außer Schlagern auch andere Musik? Ich höre jede Art von Musik, wenn sie gut gemacht ist. Als Saarländerin habe ich auch

Wie oft treten Sie noch auf? Die großen Auftritte habe ich hinter mir, jetzt will ich gar nicht mehr so viel machen. Vielleicht zwei bis drei Auftritte pro Monat. Und das möglichst in kleinen Theatern in Berlin, wo ich nach dem Wegzug von Zweibrücken ein neues Zuhause gefunden habe. Das Leben in der Bundeshauptstadt gefällt mir auch deshalb, weil sich hier jeden Dienstagabend viele Künstler beim Stammtisch treffen. Darunter sind viele Schauspieler und Artisten, aber auch Sängerinnen wie Mary Roos, Ireen Sheer und Tina York. Wohin würden Sie am liebsten reisen? Oh, ich habe die ganze Welt gesehen, war oft auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs, ich will gar nicht mehr so viel wegfahren. Doch vermutlich werde ich Anfang 2018 nach Vietnam fliegen, um meinen Sohn Sascha zu besuchen, der in diesem Land bei einer deutschen Firma arbeitet. Aber vorher kommt mein Sohn nach Berlin, damit wir zusammen Weihnachten feiern, mein 14-jähriger Enkel ist auch dabei. Sie haben viel erlebt, wollen Sie ein Buch schreiben? Momentan nicht, vielleicht später. Denn ich spiele mit dem Gedanken, in ein paar Jahren nach Vietnam zu meinem Sohn auszuwandern, sollte es mir in Berlin nicht mehr gefallen. In Asien, denke ich, könnte ich dann das Buch schreiben. Interview: Horst Mayer; Foto: privat


Veranstaltungskalender

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Ausgewählte Veranstaltungen Dezember 2017 bis Februar 2018

Ausstellungen Puppenhäuser 1968. Politische Proteste und private Paradiese Di–Fr 10–17 Uhr; Sa, So 10–18 Uhr; Zum Christkindlesmarkt zusätzlich Mo 10–17 Uhr Spielzeugmuseum, Karlstraße 13–15, Nürnberg Info: 0911 / 2313164

Herlinde Koelbl – Mein Blick. Fotografien 1980–2016 Di, Mi, Fr 9–17 Uhr; Do 9–20 Uhr; Sa, So 11–17 Uhr Stadtmuseum Erlangen, MartinLuther-Platz 9 Neben bekannten Serien wie »Spuren der Macht« oder »Kleider machen Leute« sind auch neue Arbeiten zu sehen. VA: Stadtmuseum Erlangen Info: 09131 / 862300

Happy Drops, Fränkeleien und Haie Bis 29.01.2018; jeweils Do 12–16 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstr. 7, Nürnberg Karikaturen und handgezeichnete Figuren von Ray Hautmann Info: 0911 / 482318

Beratung und Vorträge Formularausfüllservice Jeden Freitag, 15 Uhr Mehrgenerationenhaus AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Erfahrene ehrenamtliche Mitarbeiter helfen beim Ausfüllen von Formularen (keine Steuererklärungen!) VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45060167

Ein Smartphone speziell für Senioren 12.12.2017, 10–12 Uhr Museum für Kommunikation Nürnberg, Lessingstraße 6, Nürnberg VA: Museum für Kommunikation Nürnberg Die Teilnehmenden können die einfache Bedienung und die Funktionen eines Senioren-Smartphones kennenlernen und es in kleinen Gruppen praktisch ausprobieren. Unter den Teilnehmern verlost das Museum für Kommunikation drei Senioren-Mobiltelefone. Info/Anmeldung: 0911 / 230880

Ihr digitales Erbe – was bedeutet das? 13.12.2017, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg Wir sprechen über Ihre möglichen Hinterlassenschaften und Daten im World Wide Web. VA: Computer Club Nürnberg 50 plus e. V. (CCN); Info/Anmeldung: 0911 / 9928352

Freiwilligendienst im Ausland im Dritten Lebensalter 09.01.2018, 12.45–14.15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Raum 3.11, Nürnberg Referentin: Kathrin Leo, Internationale Freiwilligendienste; Akademiepass erforderlich. VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 537010

Auf dem Pamir Highway 10.01.2018, 19.30 Uhr Kulturladen Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Mit dem Rad von Tajikistan nach Kyrgystan. Referent: Uwe Kabelitz VA: Allgemeiner Deutscher Fahrradclub (ADFC); Info: 0911 / 396132

Mitmachen & Mitreden bei den sozialen Netzwerken 16.01.2018, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg Es werden soziale Netzwerke, u.a. Facebook, WhatsApp, Twitter, Instagram, vorgestellt. Mit Anwendungsbeispielen und Infos über Anmeldevorgänge sowie mögliche Gefahren.

Führungen und Wanderungen Nürnberg Spezial 10.12.2017, 14.1. & 11.2.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Tiergartenvorplatz Nürnberg Märchenspaziergang durch den Mischwald am Schmausenbuck mit Märchenstationen bei SandsteinFelsen und alten Bäumen, begleitet von kleiner Musik, Gesang und einfachem Kreistanz. VA: Märchenerzählerei Nürnberg – Reingard Fuchs; Info: 0911 / 402679

Der Dutzendteich 11.12.2017, 14 Uhr Treffpunkt: Haltestelle Dutzendteich, Straßenbahn Linie 6, Nürnberg Das Naherholungsgebiet im Süden Nürnbergs – gestern und heute – im Wandel der Zeit. Auch für Rollstuhlfahrer geeignet. VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 2110730 (Mo, Mi 14–15.30 Uhr)

Faszination und Gewalt 17.12.2017, 07.01., 21.01., 04.02., 18.02.2018; je 11 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110, Nürnberg Führung durch die Dauerausstellung Info: 0911 / 2315666

Fiktion und Wahrheit 28.12.2017, 25.01.2018, je 17 Uhr Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9–11, Nürnberg Schaurig-schöner Abendspaziergang durch das Tucherschloss. Führung für Erwachsene Info: 0911 / 2315421

Der Fischbach in der Altstadt 09.01.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Handwerkerhof, Eingang Königstraße Ein Spaziergang vom Sterntor über den Weißen Turm zur Karlsbrücke VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 2110730 (Mo, Mi 14–15.30 Uhr)

VA: Computer Club Nürnberg 50 plus e. V. (CCN); Info/Anmeldung: 0911 / 9928352

Dürer und die Mathematik 18.1.2018, 18 Uhr Albrecht-Dürer-Haus, AlbrechtDürer-Straße 39, Nürnberg Vortrag von Prof. Fritz Lehmann

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VA: Albrecht-Dürer-Haus Info: 0911 / 2312568

46.Pflegestammtisch 25.1.2018, 18:30 Uhr Pfarrsaal Dreieinigkeitskirche, Müllnerstr. 29, Nürnberg Thema: Betrug in der Pflege. Dominik Schirmer von der AOK Bayern Info: 0170 / 9638417

Todesfall-Vorsorge 29.01.2018, 14:30–16 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Welche Rente gibt es für wen? Wie wird das eigene Einkommen angerechnet? Welche Leistungen können Geschiedene bekommen? Bietet das Rentensplitting eine Alternative? Diese Fragen erklärt ein Experte der Deutschen Rentenversicherung Nordbayern. Anmeldung bis eine Woche vor der Veranstaltung. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Sicherheit im Internet 14.02.2018, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Spitalgasse 22, Nürnberg Welche Gefahren bestehen im Internet und wie kann ich mich davor schützen? VA: Computer Club Nürnberg 50 plus e. V. (CCN); Info/Anmeldung: 0911 / 9928352

Willkommen im Wohnstift am Tiergarten. In Sicherheit leben und genießen, mitten im Grünen! Ziehen Sie ein in Ihr individuelles Appartement, erleben Sie herzliche Betreuung, ein breit gefächertes kulturelles Leben und viele weitere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Für mehr Lebensqualität und ein selbstbestimmtes Leben. Wir freuen uns auf Sie!

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Impressum

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Veranstaltungskalender

sechs + s e ch z ig · A u s g a b e 4 / 20 17

sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 18 / Dezember 2017 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Unser Büro ist Montag und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr besetzt Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, IBAN DE05 7602 0070 0003 7354 43 BIC HYVEDEMM460 Produktion und Anzeigenverwaltung: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Stefan Dremer c/o Nexus Start Unternehmensberatung Tel: 0911 / 20 22 51 50, Fax: 0911 / 205 37 05 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantw.), Georg Klietz, Brigitte Lemberger

Das bisschen Haushalt 16.01.2018, 14–15:30 Uhr Treffpunkt: Pfarrhaus Frauenkirche, Winklerstr.31, Nürnberg Besuch beim DHB Netzwerk, Haushalt, Bildung VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Titel, Tore, Tränen und Triumphe 23.01.2018, 15:30–16:30 Uhr Treffpunkt: Club-Museum, Valznerweiherstraße 200, Nürnberg Führung mit Reporterlegende und Club-Aufsichtsrat Günther Koch. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Tanz mit, bleib fit 03.02.2017, 14:30 Uhr Mehrgenerationenhaus AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Mitmachtänze für Tanzfreudige ab 40. Leitung: Ingrid Ullmann Info: 0911 / 45060167

Fotos: Mile Cindric, Georg Klietz, Michael Matejka, Berny Meyer

Das Hochwasser von 1909 in der Nürnberger Altstadt 06.02.2018, 14 Uhr Treffpunkt: Fleischbrücke, Nürnberg Spaziergang zu den Stellen der Überflutung des Jahres 1909 und der Gegenmaßnahmen

Illustration: Sebastian Haug, Sabine Weiß

VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 2110730 (Mo, Mi 14–15.30 Uhr)

Autoren: Günter Dehn, Elke Graßer-Reitzner, Herbert Heinzelmann, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Michael Nordschild, Annika Peißker, Peter Viebig

Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg

Gesundheit und Sport

Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG Auflage: ca. 220.000

Seniorenschach für Jedermann Jeden Donnerstag, 14 Uhr (außer an Feiertagen), Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg

Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 406499 tanz43@t-online.de

VA: Schachclub Noris Tarrasch 1873 e.V. Info: 0911 / 487492

Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 21 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Stefan Dremer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 19.2.2018, Anzeigenschluss 22.1.2018. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†)

VA: BRK / Seniorennetzwerk Wöhrd Info: 0911 / 5301183

Schlafstörungen richtig behandeln 13.12.2017, 14.45–16.15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Raum 3.11, Nürnberg Referentin: Margit Schlenk, Fachapothekerin; Akademiepass erforderlich. VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 537010

Fränkisch Tanzen – Bolga, Walzer, Hopperer, Dreher und mehr 17.01.2018, 19:30–22 Uhr Ort: Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Straße 244d, Nürnberg Steffi Zachmeier lädt zu fränkischem Tanz. Die Tänze werden angeleitet. Tanzpartner finden sich vor Ort. VA: Kulturbüro Muggenhof Info/Anmeldung: 0911 / 23179555

Schnuppertanz mit dem Bundesverband Seniorentanz 19.01.2018, 14–16 Uhr Treff Bleiweiß, Saal, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Da alle Tänze in der Gruppe getanzt werden, sind Sie auch ohne Partner herzlich willkommen. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info: 0911 / 2318224

Titel: Mile Cindric Gestaltung: www.gillitzer.net

Training von Gedächtnis, Aufmerksamkeit sowie motorischen Fähigkeiten.

Mach mit – bleib fit jeden Freitag 10:30–11:30 Uhr; (außer während der Ferien) Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Effektive Übungen für Ihre Kraft und Ihr Gleichgewicht VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info/Anmeldung: 0911 / 81009783

Spiel und Sport mit dem Computerprogramm Genesis 13.12.2017, 10–11:30 Uhr BRK Nürnberg, Nunnenbeckstr. 47, Nürnberg

Heiß – Winterliches aus dem Ofen und heiße Getränke – Ein Praxisseminar 23.1.2018, 15–17 Uhr vij Studentinnenwohnheim, Küche im UG, Heideloffplatz 5, Nürnberg Unter Anleitung von Diätassistentin Franziska Franke werden Aufläufe und heiße Getränke zubereitet. Mit Verkostung der zubereiteten Gerichte. VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost Info/Anmeldung: 0911 / 9444545

Singen macht Spaß und hält gesund 31.01.2018, 14–15 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Mit Christine Ziegerer (Leitung) und Helmut Betzelt (Akkordeon) vom Singkreis Bleiweiß. Texte in Großschrift vorhanden. Anmeldung ab sofort, bis spätestens eine Woche vor der Veranstaltung. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:

Was ist dran am Schönheitsschlaf? 05.02.2018, 13:30–16 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Mit Atempädagogin Ulrike Nuß. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Tanz mit, bleib fit 05.02., 19.02.2018; je 15:30–19 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Mitmachtänze in Kreis-, Gassenund Reihenformationen VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 406499

Gesunder Schlaf, gestörter Schlaf – Was ändert sich im Alter? 07.02.2018, 16 Uhr Reha & Care, Sprottauer Str. 4–8, Altenfurt Vortrag von Schlafmediziner und Psychiater Dr. Richard Mahlberg VA: Seniorennetzwerk Altenfurt/ Brunn/ Fischbach/ Moorenbrunn in Kooperation mit dem Sanitätshaus Reha & Care. Info: 0911 / 81010015

Literatur und Theater Erzählen unterm Pflaumenbaum 06.12.2017, 14–15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Gisela Hoffmann-Mehrle liest Wintergeschichten VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

TOPAZE, das große ABC des Erfolgs 10.12.2017, 16 Uhr; 06.01.2018, 19 Uhr Kammerspiele Staatstheater, Richard-Wagner-Platz 2, Nürnberg Komödie von Marcel Pagnol VA: Seniorentheater Nürnberg TEMPO 100 Info: 0911 / 93892295

Wenn‘s stürmt und schneit 28.12.2017, 15:30 Uhr und 19 Uhr Vestnertormauer 5, Nürnberg (vom Maxplatz (Bus 46,47) der erste Turm in Richtung Burg) Aus der Reihe »Märchen im Turm«. Erik Berkenkamp, Hella Rißmann, Monika Weigel haben ihre schönsten Märchen von Sturm und Schnee ausgesucht. VA: Märchenerzählerei Nürnberg – Reingard Fuchs; Info: 0911 / 402679; Karten: 0911 / 2314000

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s ech s +s echz i g · A u sg a b e 4 / 2 01 7

Veranstaltungskalender

17 Mitten in Nürnberg. Innovatives Wohnen in Lavida

Mord im blauen Schloss 29.12., 30.12.2017, je 19:30 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Live-Hörspiel nach Agatha Christie VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 954491

Zu Gast bei Loni 19.01.2018, 19 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Heijo Schlein im Gespräch mit Dr. Helmut Haberkamm, Petra Nacke, Heinrich Hartl und Oliver Seitz Erfahren wir Interessantes und Belangloses und kommen ins Gespräch. VA: Loni-Übler-Haus; Info: 0911 / 23111540

Miroslav Jugoslav 19.01.2018, 19:30 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Eine geglückte Integrationsgeschichte in Deutschland. Großer Stoff und viele herrliche Anekdoten – der Nemec hinter dem Batic. VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 954491

Frankn – Gedankn 29.01.2018, 12.45–14.15 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Raum 3.11, Nürnberg Vortragender: Hans Meyer; Akademiepass erforderlich VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 537010

Märchenstunde nach dem Mittagessen 08.02., 11.02., 17.02.2018, je 13:30 Uhr Gustav Adolf Kirche am Südbad Nürnberg Im Rahmen des Angebots der Vesperkirche in der Gustav Adolf Kirche Nürnberg haben Sie Gelegenheit, eine Stunde lang Märchen zu hören

Musik und Unterhaltung A fränkische Weihnachtsgschicht 07.12.2017, 19.30 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Vom Lichterketten-Wahnsinn unserer Schlaf-Vororte über dem Geschenkles-Turbo-Stress jedes Jahr. Klaus Karl-Kraus erinnert aber auch an das Weihnachten seiner Kindheit.

VA: Loni-Übler-Haus; Info: 0911 / 23111540

Wir beraten Sie gerne. Lavida | Tafelfeldstr. 8 | Nürnberg Telefon 0911 39 36 34-230

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VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 954491

Fränkischer Abend 08.12.2017, 19 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstr. 7, Nürnberg Mit Harfe, Steierischer Harmonika, Kontragitarre, Okarina und Klarinette stimmen Georg Koller und Barbara Regnat, alias »Die Knopfsaiten« ihr Publikum auf die Adventszeit ein. Info/Karten: 0911 / 482318

Zirndorfer Weihnacht 08.12.2017, 20 Uhr Paul-Metz-Halle, Volkhardtstraße, Zirndorf Steffis kleine Zachmusik und das Bläserensemble der Stadtkapelle Zirndorf

Geänderte Abfuhrtermine für die Rest- und Biomüllabfuhr An Feiertagen verschiebt sich die Leerung der Rest- und Bioabfallbehälter im gesamten Stadtgebiet Nürnberg wie folgt: Regulärer Abfuhrtermin

Verschiebt sich auf

1. WEIHNACHTSFEIERTAG 2. WEIHNACHTSFEIERTAG

Mo 25.12.2017 Di 26.12.2017 Mi 27.12.2017 Do 28.12.2017 Fr 29.12.2017

Sa Mi Do Fr Sa

23.12.2017 27.12.2017 28.12.2017 29.12.2017 30.12.2017

NEUJAHR

Mo Di Mi Do Fr

Di Mi Do Fr Mo

02.01.2018 03.01.2018 04.01.2018 05.01.2018 08.01.2018

VA: Stadt Zirndorf – Kulturverein Zirndorf Info/Kartenvorbestellung: 0911 / 9600108

Filme für Senioren Kostenlose Filmausleihe für alle, die in der Seniorenarbeit tätig sind! Den aktuellen Filmkatalog »Seniorenfilm« finden Sie auf unserer Website.

01.01.2018 02.01.2018 03.01.2018 04.01.2018 05.01.2018

Bitte sorgen Sie am Entleerungstag ab 7 Uhr für einen freien Zugang zu Ihren Abfallbehältern oder stellen Sie Ihre Abfallbehälter an der gewohnten Stelle bereit. Behälterstandplätze und Transportwege bitte stets in verkehrssicherem Zustand halten. Schnee, Eis und Winterglätte bitte beseitigen.

VA: Märchen-im-Turm; Info: 0911 / 402679

Die Hölle des positiven Denkens 24.02.2018, 20 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Wenn die Hölle so brüllend komisch ist, wie ein Abend mit der KomiKaze Kabarettistin Patrizia Moresco, wovor haben wir Angst?

• Servicewohnen / Betreutes Wohnen • Tagespflege • Demenz-WG

Spielfilme – Bildungsfilme Dokumentarfilme – Filmkunst Für einen kleinen Beitrag bieten wir darüber hinaus die Moderation von Filmgesprächen für Senioren zu gewünschten Themen vor Ort an – bayernweit. Rufen Sie uns an: Tel. 089 / 38 16 09-15. Wir beraten Sie gerne!

Wir wünschen Ihnen fröhliche Weihnachten und ein gesundes neues Jahr.

Das Seniorenfilmprojekt wird durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert.

www.mediendienste.info

www.diakoniestationen.org

Diakonie

zu Hause

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Veranstaltungskalender

Erleuchtung Vol. 1 – Der Weg vom Erfolg 09.12.2017, 19:30 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Bernd Regenauer »Regenauers Nützel«: Kabarett. Fränkisch mit hochdeutschem Akzent VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 954491

Fränkische Weihnacht 16.12.2017, 18 Uhr St. Stephanus Kirche, Oberasbach Effeltricher Musikanten, Feierahmd, Hammerbacher Singkreis, Walder Gmabüschsänger VA: Kulturamt Stadt Oberasbach Info/Kartenbestellung: 0911 / 9691118

Himmlische Klänge 17.12.2017, 11 und 16 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, John Rutter und Weihnachtslieder; Solistin: Agnès Clément, Harfe; Tschechischer Knabenchor; Dirigent: Jakub Martinec VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 4740154

Tanznachmittag 19.12.2017, 30.01.2018; je 14–17 Uhr (Einlass ab 13:30 Uhr) Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Atze an der Orgel – Helmut Linke führt durch den Nachmittag. Für Kaffee, Kuchen und andere Getränke sorgt die Cafeteria »contrast«

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Bingo 09.02.2018, 14–16 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Nummernjagd und Gedächtnisspiele unter der Leitung von Ingrid Ullmann. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Info: 0911 / 2317080

Festliches Adventskonzert 19.12., 20.12., 21.12.2017; je 18 Uhr Heimatministerium Lorenzer Platz, Nürnberg Werke von Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach, Henry Purcell, Johann Baptist Georg Neruda, Tarquinio Merula und Georg Philipp Telemann; Solist: Roeland Henkens, Trompete; Dirigent: Andreas Puhani, Cembalo; Zu allen Konzerten begrüßt Sie das Nürnberger Christkind! VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 4740154

Salto Musicale 26.12.2017, 11 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg Werke von Camille Saint-Saëns, Jules Massenet, Amilcare Ponchielli u. a.; Conférence und Gesang: Volker Heißmann; Solist: Kevin Miura, Violine; Dirigent: Christian Reuter VA: Nürnberger Symphoniker Info/Karten: 0911 / 4740154

Schnell informiert –

se ch s + s e ch z ig · A u s g a b e 4 / 20 17

La Serva Padrona 07.01.2018, 16 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Komische Oper VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 954491

Prunksitzung der K. K. Buchnesia 13.01.2018, 15–18 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Mehrfach ausgezeichnete Meistergarden, Sänger und Büttenredner stimmen auf die heiße Phase des Faschings ein. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info: 0911 / 2318224

Auf Flügeln des Gesanges 19.01.2018, 15.15–16.45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Nürnberg Konzert der Hochschule für Musik Nürnberg; Ausführende: Studierende der Gesangsklasse von Prof. Susanne Kelling VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. zusammen mit der Hochschule für Musik Nürnberg Info: 0911 / 537010

Amateur-Filmer zeigen … 23.01., 06.02., 20.02.2018, je 18 Uhr Treff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Präsentation von Amateurfilmen aus aller Welt. VA: VideoFilmClub Nürnberg 50plus e.V. Info: 0162 / 5171887

Lach mal wieder… 07.02.2018, 14–15 Uhr Treff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Annelore Diem, Hannelore Grunow und Walter Utzmann vom VCN Nürnberg zeigen ein Potpourri aus jahrelanger Filmarbeit. Lustige Kurzfilme, allesamt Produktionen des VCN, ergänzen den humorvollen Kinonachmittag. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info: 0911 / 2318224

Sonstiges Wehr dich! Stark und sicher durch den Alltag 11.12.2017, 13:30–15:30 Uhr Treff Bleiweiß, Clubraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Kriminalhauptkommissar Wilfried Kunze vermittelt einfache Tipps und Tricks, um sich in bedrohlichen Situationen sicherer zu fühlen. VA: Seniorenamt Nürnberg, Treff Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 2318224

Musikerstammtisch 07.01., 04.02.2018, 15 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstr. 7, Nürnberg Charly Richter und Ray Hautmann laden zum Musikerstammtisch ein. Offene Plattform für Musiker und Musikinteressierte. Vom gemeinsamen Jam, über Vorträge bis hin zu Workshops ist alles möglich – Ideen und Vorschläge erwünscht. Info: 0911 / 482318

Crowdsinging – Aus voller Kehle 18.01.2018, 19:30–22 Uhr Ort: Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Straße 244d, Nürnberg Singabend: Ob Schlager, Pop, Volkslied, Protestsong, egal, Hauptsache, es lässt sich gut und laut singen. Mit Livemusik und mehreren Vorsängern. VA: Kulturbüro Muggenhof, 6aufKraut Improtheater – Improv e.V. Verein zur Förderung des Improvisationstheaters Gemeinnütziger Verein; Info: 0911 / 23179555

Informationsabend zur Hospizarbeit 22.01.2018, 19 Uhr Deutschherrstr. 15–19, Haus D1, Nürnberg Die Möglichkeiten der ambulante und stationäre Hospiz- und Palliativdienste in Nürnberg werden vorgestellt. VA: Hospiz Akademie / Hospiz-Team Nürnberg e.V.; Info/Anmeldung: 0911 / 89120530

Kurs: Letzte Hilfe 16.02.2018, 16–20 Uhr Haus eckstein, Burgstr. 3, Nürnberg Erste Hilfe Kurse sind in Deutschland selbstverständlich. Doch wie sieht es mit dem Umsorgen von schwerkranken und sterbenden Menschen am Lebensende aus? VA: Stadtakademie Info/Anmeldung: 0911 / 2142124

„Auf dem Weg nach Surinam“ 20.02.2018, 19 Uhr Ort: Dreieinigkeitskirche, Glockendonstr. 15, Nürnberg Marianne Sägebrecht liest für den Weltgebetstag aus ihrem Buch. Infos unter www.weltgebetstag.de und 0911-68 06 313

Büchertausch 25.02.2018, 14–17 Uhr Ort: Kulturwerkstatt Auf AEG, Fürther Straße 244d, Nürnberg Lebhaftes Büchertauschen für Groß und Klein. Mitbringen kann man so

viel man will und mitnehmen erst recht! VA: Kulturbüro Muggenhof Info: 0911 / 23179555

Unterwegs mit Enkeln Lebkuchenbacken im Museum 10.12., 17.12, je 13–17 Uhr; 05.12., 07.12., 12.12., 14.12., 19.12., 21.12.2017, je 9–13 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße 62, Nürnberg Backvorführungen Info: 0911 / 2313875

Weihnachts-Werkstatt 10.12., 17.12.2017, 14–16 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg Fantasievolle weihnachtliche Mitmachideen wie Wunschzettel, wunderschöne Weihnachtskarten und Päckchen und Papier für Groß und Klein. Material und Anleitung im Museumseintritt enthalten. VA: Museum für Kommunikation Nürnberg Info: 0911 / 2308885

Peterchens Mondfahrt 10.12., 26.12.2017, 15 Uhr; 26.12.2017, 17 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Erzählballett VA: Dehnberger Hoftheater Info/Karten: 09123 / 954491

Der Besuch 14.12.2017, 15 Uhr Theater Pfütze, Äußerer Laufer Platz 22, Nürnberg Pfütze-Schauspiel nach dem Bilderbuch von Antje Damm. Ab 6 Jahren. VA: Theater Pfütze in Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg; Info: 0911 / 289909

Der Maulwurf Grabowski 21.01.2018, 15 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Eines Tages aber stören riesige Bagger mit großen Bauvorhaben das friedliche Leben des Maulwurfs; Theater für Großeltern mit Enkelkindern ab 4 Jahren; Dauer: 40 Minuten. VA: Loni-Übler-Haus und Theater Kuckucksheim; Info/Karten: 0911 / 23111540

Trara! Wir machen Töne 04.02., 11.02., 18.02.2018; je 14–16 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstraße 6, Nürnberg Unter Anleitung der fantasievoller und erfahrener Museumspädagogen können kleine Kinder mit (Groß-)Elternhilfe bauen, schreiben, malen, schneiden, gestalten, entdecken, erfinden und vieles mehr VA: Museum für Kommunikation Nürnberg Info: 0911 / 2308885

Die Schildkröte hat Geburtstag 22.02.2018, 10 Uhr Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Geschichte über den Geburtstag und die Kunst des Schenkens; Theater für Großeltern mit Enkelkindern ab 6 Jahren; Dauer: 50 Minuten. VA: Loni-Übler-Haus und Purzeltraumtheater; Info/Karten: 0911 / 23111540


Gesundheit  19

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Fußprobleme kennt fast jeder Professor Martinus Richter kann in vielen Fällen Schmerzen lindern

»Etwa Zweidrittel aller Frauen über 60 haben eine Vorfußdeformität wie z.B. einen Hallux valgus und Dreiviertel aller Menschen über 60 klagen über Probleme mit den Füßen«, zitiert der Chefarzt der Klinik für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie die Statistik. Dabei kann eine Operation die Beschwerden nachweislich verringern. »Ohne eine Operation gehen die Beschwerden nicht weg«, betont Richter. Noch komplizierter ist eine Verletzung am Sprunggelenk, was ebenfalls zu Richters Spezialgebiet gehört. Häufig ist die Instabilität der Gelenke, vor allem des Sprunggelenks, dafür verantwortlich, dass man umknickt und die Bänder reißen. Etwa 8000 Menschen pro Tag passiert so etwas in Deutschland. Meistens heilen die Bänder wieder, häufig auch ohne operativen Eingriff. Doch bei fünf Prozent bleiben dauerhafte Beeinträchtigungen zurück. Ist dies der Fall, sind Spezialisten wie Prof. Richter gefragt. Neue Untersuchungensmethoden

»Es wird nie langweilig«, sagt Prof. Martinus Richter über seinen Beruf. Der Mediziner weiß, wovon er spricht, schließlich steht er fünf Tage in der Woche selbst am OP-Tisch.

F

ür die meisten Menschen ist es ein Schönheitsfehler, den man ertragen muss. Doch kaum ein Betroffener weiß, dass Fußverformungen und Probleme beim Gehen eine Volkskrankheit sind. Die bekannteste Ausprägung ist der Hallux valgus. Eine meist schmerzhafte Ausbuchtung am Großen Zeh, auch Ballenzeh genannt. Für den weltweit anerkannten Fußchirurgen Prof. Dr. Martinus Richter ist es Alltag, die Füße zu korrigieren und somit die Beschwerden von Betroffenen zu lindern. Er arbeitet als Chefarzt am Krankenhaus Rummelsberg, das deutschlandweit eines der größten Fußchirurgischen Zentren der Maximalversorgung ist. Zu spät zum Facharzt »Die meisten Menschen kommen zu spät zum Spezialisten«, stellt der erfahrene Experte fest. Hallux-valgus-Patienten geben häufig den Schuhen die Schuld. Doch das sei in der Regel nicht der Auslöser für diese Erkrankung, stellt Richter klar. Zu hohe Absätze oder zu enge Schuhe können das Problem verschärfen, aber die Ursachen für die Deformität liegen woanders. Etwa im Knochenbau der Menschen, beziehungsweise im aufrechten Gang, im Erbgut und an der gestiegenen Lebenserwartung, wofür die Gelenke von Natur aus evolutionsmäßig noch nicht ausgelegt sind.

Meistens passiert es beim Sport. Vor allem, wenn Hobbysportler auf die Aufwärmphase verzichten, steigt das Verletzungsrisiko. Das Sprunggelenk ist besonders anfällig. Der Mediziner empfiehlt gelenkschonende Sportarten wie Rudern, Schwimmen und Radfahren. Wer unter Arthrose leidet, hat zudem häufig ein lockeres Sprunggelenk. Der Knorpel wird dadurch viel schneller abgenutzt. Hier sei eine Operation oft sinnvoll, um weitere Schädigungen des Gelenks zu verhindern. Inzwischen gibt es zahlreiche Methoden, mit Hilfe von Prothesen die Beweglichkeit zu erhalten. Prof. Richter, den das Nachrichtenmagazin FOCUS wiederholt als Top-Arzt listet, bevorzugt in Sachen Material PEEK, ein Kunststoff, der dem natürlichen Knochen ähnlicher ist als Metall. Um die exakte Knochenposition zu analysieren, wird in Rummelsberg eine dreidimensionale Röntgenbildgebung im Stehen und unter Belastung durchgeführt. Europaweit war das Krankenhaus Rummelsberg 2014 die erste Klinik, die ein Gerät dafür installiert hat. Durch diese Innovation und Bildgebung unter Belastung zeigt sich das Gelenk in einer völlig anderen Position als beim liegenden Menschen. »Durch die Anwendung dreidimensionaler Röntgenbildgebung mit Belastung wird die Analyse der Achsenverhältnisse an Fuß und Sprunggelenk ohne Einfluss auf die Projektion wie bei der zweidimensionalen Röntgenbildgebung ermöglicht. Durch die Kombination mit Pedographie ist eine Korrelation der dreidimensionalen Knochenposition mit der Kraftverteilung unter der Fußsohle möglich«, weiß Richter. Der anschließende operative Eingriff dauert etwa eine Stunde und ist in rund 500 einzelne Schritte unterteilt. Das erfordert höchste Präzision und viel Erfahrung. Rund 500 solcher OPs werden pro Jahr in Schwarzenbruck durchgeführt. Vor kurzem wurde der Fuß-Spezialist an die Spitze des Weltverbandes aller nationalen Fußgesellschaften gewählt. Als Präsident dieser Vereinigung möchte sich Richter auf den Transfer von Wissen in die wenig entwickelten Länder in Afrika und dem Nahen Osten konzentrieren. Denn Probleme mit den Füßen und Sprunggelenken treten überall auf der Welt auf. Die Behandlung ist aber nur selten so weit entwickelt wie in Prof. Richters Wirkungsstätte Rummelsberg. Petra Nossek-Bock; Foto: Michael Matejka


20 Reportage

s e ch s + s e ch z ig · A u s g a b e 4 / 20 17

»Das war die große Befreiung« Schwule Großväter erinnern sich, wie sie die Konventionen überwanden

Das Gefühl innerer Zerrissenheit: Bürgerliche Zwänge auf der einen und das freie Ausleben der eigenen Orientierung auf der anderen Seite – für viele Schwule gehört das zur Biografie.

D

ie Szene ist fast 50 Jahre her. Und doch erinnert Manfred* sich so deutlich daran, als wäre es erst gestern gewesen: »Ich sehe es noch vor mir. Ich steige aus dem Zug aus und entdecke am Bahnsteig diesen Zeitungsstand. Dort hängt ›him‹, das Magazin mit dem Mann. Das habe ich gekauft und darin zum ersten Mal über Homosexualität gelesen. Plötzlich ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Endlich wusste ich meine Gefühle einzuordnen.« Anfang der 1970er Jahre war das. Kurz zuvor hatte die Bundesregierung den Paragrafen 175 gelockert, der bis dahin jegliche sexuellen Kontakte zwischen Männern unter Strafe gestellt hatte. Nun galt das nur noch, wenn Minderjährige beteiligt waren. Seit dieser Änderung im Juni 1969 konnten Homosexuelle sich erstmals öffentlich äußern; erste schwule Magazine entstanden. »Das war die große Befreiung«, erzählt Manfred. Erleichterung schwingt in seiner Stimme mit.

Heute ist er 84 Jahre alt, damals war er nicht ganz 40 und lebte ein gutbürgerliches Leben. »Mit 35 Jahren hatte ich eine Ehe, zwei Kinder und ein Haus gebaut.« Und doch: Die Gefühle, das Verlangen nach dem gleichen Geschlecht, waren unterschwellig immer da. »Aber ich wusste nicht damit umzugehen«, sagt Manfred. »Ich bin mir immer vorgekommen wie jemand, der ganz extrem empfindet. Ich hatte das Gefühl, mein Verlangen sei nicht richtig.« Die Liberalisierung ab 1969 bringt den Umschwung in seinem Leben. Er erzählt seiner Frau von seiner Neigung, die Ehe zerbricht. Aber man geht nicht im Groll auseinander. »Als Schwuler kann man einer Frau gar nicht die emotionale Zuwendung geben, die sie braucht. Die Frau wird verrückt dabei.« Seine Frau, erzählt Manfred voll Dankbarkeit, sei zwar geschockt gewesen, aber dennoch verständnisvoll. »Sie hat das nicht an die große Glocke gehängt. Da kenne ich ganz andere Fälle, in denen der Mann öffentlich angeprangert wurde.«


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Reportage  21

Außerdem ist Manfred aus einem anderen Grund dankbar für urteilt«. Trotzdem trennt er seine zwei Lebenswirklichkeiten und seine Ehe: Die Tatsache, dass er mal verheiratet war, Kinder und sagt klipp und klar: »Ich habe einen Hetero-Bekanntenkreis und Enkel hat, bewahrt ihn bis heute vor Nachfragen nach seinem Leeinen schwulen Kreis.« benswandel. Geschieden zu sein, das ist gesellschaftlich anerkannt. Zum schwulen Kreis gehört auch Hans. Mit 57 Jahren steht er »Und weil ich Kinder habe, ist meine Umwelt nicht im Entferntesnoch im Berufsleben. Zweimal hat er sich in seinem Job als Altenten auf die Idee gekommen, dass die Umstände ganz anders sind.« pfleger bereits geoutet, immer wurde er danach von Kollegen geEin »gesellschaftliches Schutzschild« nennt Manfred das; es lässt mieden. Seither hat er sich geschworen: »Ich sage das nie und nimihn seine Homosexualität weitgehend ungestört leben. Im Beruf mer mehr.« Deshalb hat er, der in jungen Jahren nicht verheiratet hat der ehemalige Ingenieur sich nie geoutet, bis heute wissen nur war, sich eine »Scheinfrau« zugelegt. »Das ist eine gute Freundin die allernächsten Angehörigen von seiner Homosexualität. aus einer anderen Stadt, die darüber auch Bescheid weiß.« Wenn Manfred über seine Gefühle und GedanMan kann mit den Männern im Treff 60+ bei ken reden will, dann tut er das beim Verein FliederFliederlich lang und trefflich darüber diskutieren, »Ich bin mir immer vorgelich, dem schwul-lesbischen Zentrum Nürnberg. wie akzeptiert Homosexualität in der heutigen Gekommen wie jemand, der Einmal wöchentlich trifft sich hier die Gruppe 60+ sellschaft ist. Mal ist da von Papst Franziskus die ganz extrem empfindet.« zum – ja, das darf man so sagen – Kaffeeklatsch. Rede, der 2016 sagte, Homosexuelle verdienten Wenn man hier ins Gespräch kommt, tritt ein Musvon der Kirche eine Entschuldigung. Mal geht es ter immer wieder zutage: Viele der Männer haben um Verschleierungstaktiken, die Schwule bis heute eine heterosexuelle Vergangenheit, manche waren in jungen Jahanwenden. Mal darum, dass Jugendliche Vorbilder brauchen, um ren verheiratet – aus Unwissenheit um die eigenen Gefühle oder sich eben nicht vermeintlichen gesellschaftlichen Zwängen zu unum den gesellschaftlichen Konventionen Genüge zu tun. terwerfen; Vorbilder etwa in Form von homosexuellen Paaren in Auch Adriano* ist einer der schwulen Großväter. In seiner JuSchulbüchern. gend hat er erste Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht geDer Frau viel Leid erspart macht, man habe innerhalb der Clique »ein bisschen miteinander gespielt«, wie Adriano es formuliert. »Doch in meinem Kopf war Denn Manfred ist überzeugt: »Wäre die Gesellschaft früher nicht immer das Bild: Als Jugendlicher ist es okay, mit Jungs rumzumaso restriktiv gewesen, hätte ich überhaupt etwas von Homosechen. Aber danach lernst du ein nettes Mädchen kennen, heiratest xualität erfahren können, hätte ich das Magazin schon 1955 am und kriegst Kinder.« Zeitungsstand gefunden, dann wäre ich nie in eine Ehe hineingeschlittert. Das hätte meiner Frau viel Leid erspart.« Dabei sei es »Irgendwann ging ein Ventil auf« doch so einfach: Genauso wie Hetereosexuelle ihre Gefühle nicht Genau so ist es im Leben des heute 73-Jährigen auch gekommen: ändern können, so können das auch Homosexuelle nicht. »Die ero33 Jahre war er verheiratet, drei Kinder sind aus der Ehe hervortische Attraktion kann man nicht willentlich beeinflussen.« gegangen. »Aber irgendwann ging ein Ventil auf. Ich musste wieNach all den Jahren scheint der 84-Jährige seinen Frieden mit der etwas mit einem Mann haben. Das ist wie eine Droge«, erzählt seiner Lebensgeschichte gemacht zu haben. Zu den Kindern hat er Adriano. Auch er hatte das Glück, in seiner Familie auf viel Verbis heute ein gutes Verhältnis. Und die Enkel? »Die wissen nichts ständnis zu treffen. Auch er, der für die Kirche arbeitete, hat sich von meiner Orientierung. Ich hätte zwar nichts dagegen, aber das im Beruf nie geoutet. müssten ihnen ihre Eltern im intimen Kreis erzählen.« Es ist ein Paradox. In den vergangenen 50 Jahren ist unsere GeAdriano hat diesen Schritt schon vollzogen. Seine ganze Famisellschaft deutlich liberaler geworden. Der Schwulen-Paragraf 175 lie kennt seinen Partner, habe ihn von Anfang an akzeptiert. »Wir wurde mehrfach gelockert und 1994 ganz abgeschafft. Erst in dietreffen uns auch regelmäßig und feiern zusammen.« Bei der Taufe sem Frühling beschloss die Bundesregierung, nach dem 175er-Pades jüngsten Enkels etwa war er mit seinem Partner genauso einragrafen verurteilte Homosexuelle zu rehabilitieren und zu entgeladen wie seine Ex-Frau mit ihrem neuen Lebensgefährten. »Da schädigen. Politiker, Sänger und andere Prominente tragen ihre gab es eben zwei Omas und vier Opas.« Homosexualität inzwischen ganz selbstverständlich nach außen, * alle Namen geändert man denke nur an den ehemaligen Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit oder Schlagersänger Patrick Lindner. Und neuerdings Text: Annika Peißker dürfen Schwule und Lesben sogar ganz offiziell heiraten. Illustration: Sabine Weiß (Foto: photocase.de – zettberlin) Gleichzeitig gaben 2013 bei einer Umfrage der EU 46 Prozent der befragten Homosexuellen in Deutschland an, im Jahr zuvor wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert worden zu sein. Und im Alltag halten viele, vor allem ältere Schwule, ihre Neigung unter Verschluss, sind dankbar für das gesellschaftliche Schutzschild, das ihnen eine eventuelle Ehe aus frühen Jahren gibt. Auch Andreas, heute 75 Jahre alt, erzählt von seinem Heteround seinem Homoleben, stand mit Mitte 30 kurz vor der Hochzeit mit einer Frau. In seinem Hetero-Freundeskreis sei bis heute nie darüber gesprochen worden, warum er sein Leben lang Junggeselle blieb. Es sei einfach nie wichtig gewesen, glaubt der Oberpfälzer, »denn ein Freund wird bei uns nicht nach seiner Sexualität be-


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Melanie Huml setzt auf Telemedizin Bayerns Gesundheitsministerin unterstützt Kampagne zum gesunden Altern

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ie Menschen wollen heute gesund alt werden. Doch wie sollen sie dies bewerkstelligen? Schließlich ist es schon nicht einfach, eingefahrene Verhaltensweisen nach Jahrzehnten zu ändern und auf eine gesündere Lebensweise umzustellen. Die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml möchte die Bevölkerung unterstützen, selbstbestimmt und fit den Ruhestand zu genießen. Das »gesunde Älterwerden in einem selbstbestimmten Lebensumfeld« ist eines von vier Handlungsfeldern, denen sich die in Bamberg geborene CSU-Politikerin und gelernte Ärztin intensiv widmet. Was steckt dahinter? Die Ministerin (42) erläutert im Interview mit dem Magazin sechs+sechzig die Details.

Ministerin Melanie Huml beim Antrittsbesuch im Presseclub Nürnberg. Inzwischen hat sie ihr Büro in der alten Landesgewerbebanstalt bezogen und wird von dort aus das Gesundheitsministerium leiten.

sechs+sechzig: Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach, sagt eine alte Volksweisheit. Wie wollen Sie ältere Bürger motivieren, mehr für die Gesundheit zu tun? Melanie Huml: Durch meine aktuelle Kampagne setze ich einen Schwerpunkt auf die Seniorengesundheit. Sie steht unter dem Motto: »Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter.« Die Kampagne ist im Oktober gestartet und soll dazu motivieren, die mit Eintritt in den Ruhestand gewonnene Zeit auch für die Stärkung der Gesundheit zu nutzen. Unsere Botschaft ist: Es ist nie zu spät anzufangen! Darüber hinaus wird es gemeinsam mit dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, mit den Gesundheitsregionen plus und mit den Partnern im Bündnis für Prävention zahlreiche Aktionen in ganz Bayern geben, wie beispielsweise Gesundheitstage. Der Bayerische Präventionsplan aus Ihrem Ministerium ist vor zwei Jahren veröffentlicht worden. Was sind bisher die wichtigsten Ergebnisse? Ich freue mich sehr, dass sich bereits 124 maßgebliche Einrichtungen, Organisationen und Verbände in einer freiwilligen Selbstverpflichtung zu den Handlungsfeldern und Zielen des Plans bekannt haben, unter ihnen alle bayerischen Staatsministerien. Das ist ein großer Erfolg! Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, die Gesundheit der Menschen in Bayern zu stärken. Zugleich haben wir von staatlicher Seite nachhaltige Strukturen geschaffen, die zur Umsetzung des Plans beitragen, beispielweise das Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und die Einsetzung von Präventionsmanagern an den Bezirksregierun-

gen. Auch die inzwischen 39 Gesundheitsregionen plus gehören dazu, für sie sind Prävention und Gesundheitsförderung ein verpflichtendes Handlungsfeld. Darüber hinaus machen wir mit Schwerpunktkampagnen auf besonders dringliche Gesundheitsthemen aufmerksam. Zudem bauen wir eine Präventionsberichterstattung für Bayern auf. Die Berichte zu unseren Schwerpunktkampagnen sind bereits erste Bausteine dafür. Denn: Datenbasierte Prävention ist ein wesentliches Merkmal für die Qualität von Präventionsprojekten. Ob ein Mensch gesund lebt oder nicht, darüber gibt es unterschiedliche Auffassung, was beim Thema Ernährung besonders deutlich wird. Manche essen traditionell Schweinebraten und Bratwurst, andere setzen auf Tofu und Salat. Gibt »Die Altenpflege muss es Empfehlungen seitens des Minisauch in einem neuen teriums zur gesunden Ernährung im ­Koalitionsvertrag auf Alter? ­Bundesebene einen Klar ist: Eine einseitige Ernährung Schwerpunkt bilden.« ist nie empfehlenswert! Auf die Vielfalt kommt es an: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist in jedem Alter wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils. Wer nicht zu viel Fleisch verzehrt und sparsam mit Zucker und Salz umgeht, tut sich selbst Gutes. In den letzten Jahren ist es durch die Digitalisierung leichter geworden, seinen Gesundheitszustand auch als Laie besser zu kontrollieren. Wenn man auf digitale Helfer wie die Apple Watch setzt, um seinen Lebenswandel zu optimieren, zahlt der Bürger diese Geräte ausschließlich selber. Warum gibt es für die Anschaffung keine Zuschüsse?


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Gesundheit  23

Der Markt für solche digitalen Gesundheitshelfer wächst stänschüssen der Pflegeversicherung finanzieren, diese Möglichkeiten dig, mit unterschiedlichsten Anwendungen. Was konkret angegilt es weiter auszubauen. boten wird und welcher Nutzen damit verbunden ist, ist kaum zu überblicken. Es gibt vor allem keine staatliche Kontrolle hieBei den typischen Einschränkungen, die sich mit zunehmendem Alter rüber, sodass wir nicht wissenschaftlich fundiert sagen können, einstellen wie Schwerhörigkeit, schwächere Sehkraft oder Zahnprowas tatsächlich gesundheitsfördernd ist und was nicht. Auch blemen wurde in der Gesundheitspolitik lange darauf gesetzt, dass das Thema Datenschutz spielt eine wichtige Rolle, da nicht imjeder dafür selbst verantwortlich ist. Zuschüsse zu Brillen, Hörgerämer eindeutig erkennbar ist, wer auf die erfassten und zum Teil ten oder Zahn-Implantaten gibt es so gut wie nicht mehr. Ist das noch höchst sensiblen Daten zugreifen kann. Letztlich geht es um Anzeitgemäß? Oder muss die Grundversorgung nicht vielmehr wieder gebote in der Regel weltweit tätiger Unternehmen, die sicherlich eine Gemeinschaftsleistung werden? keiner staatlichen Unterstützung – auch nicht Zunächst möchte ich klarstellen, dass die Verindirekt – bedürfen. sorgung mit Hilfsmitteln und Zahnersatz in der Der Freistaat Bayern investiert aber bereits gesetzlichen Krankenversicherung auf Bunseit vielen Jahren in die Digitalisierung im Gedesebene geregelt wird. Aber der Vorwurf, die sundheitswesen – und zwar insbesondere in den Grundversorgung sei nicht vorhanden, weil es so Aufbau der Telemedizin. Bisher wurden dafür gut wie keine Zuschüsse mehr gebe, trifft so auch insgesamt mehr als 15 Millionen Euro zur Vernicht zu. Seit 2004 hat der Bundesgesetzgeber in fügung gestellt. Die Telemedizin ist ein wichtidiesem Bereich keine leistungseinschränkenden ges Element für die flächendeckende und hochVorgaben mehr getroffen. wertige medizinische Versorgung in Bayern. Sie So erhalten Versicherte der gesetzlichen Kranbringt die Spitzenmedizin durch die Vernetzung kenversicherung neben der kostenfreien zahnvon medizinischen Kompetenzzentren mit kleiärztlichen Behandlung auch befund­ orientierte neren Krankenhäusern oder niedergelassenen Festzuschüsse zum Zahnersatz, wie beispielsweise Ärzten direkt zum Patienten. Kronen, Brücken und Gebisse. Diese decken im ReEin richtungsweisendes Beispiel für den Benegelfall 50 Prozent einer üblicherweise medizinisch fit der Telemedizin sind die Schlaganfallnetzwernotwendigen und ausreichenden Versorgung. »Was für die Gesundheit ke. Inzwischen sind diese in ganz Bayern flächen­ im Alter wichtig ist, sollten deckend ausgebaut. Ihnen ist es wichtig, dass der Mensch mehr als früauch wir Jüngeren uns zu her selbst bestimmen kann, in welcher Umgebung Herzen nehmen! Im Alltag Diese Frage betrifft auch den großen Bereich der er alt werden möchte? Doch das ist leider nicht imlege ich persönlich Wert Pflege von Angehörigen, in der es inzwischen viele mer einfach. Die Pflegereform stärkt die ambulandarauf, wann immer es technische Erleichterungen gibt, die sich aber nicht te Versorgung. Aber manchmal ist ein Heimaufentmöglich ist, Bewegung einjeder leisten kann. Hier besteht Handlungsbedarf. halt besser geeignet. Haben wir da noch die richtige zubauen. So nehme ich zum Soll sich hier mittelfristig etwas ändern? Balance? Beispiel häufig die Treppe Das bayerische Gesundheits- und PflegeminisDie Altenpflege muss auch in einem neuen Koalitistatt den Aufzug. Außerterium hat drei Fachtagungen durchgeführt, onsvertrag auf Bundesebene einen Schwerpunkt dem spiele ich gerne mit um die Digitalisierung in der Pflege weiter vormeinen Kindern im Garten bilden. Es gilt, die Selbstbestimmung pflegebeBall. anzubringen. Zentrale Aussage war: Beim neudürftiger Menschen stärker als bisher in den VorDer soziale Aspekt ist nicht en Pflegebedürftigkeitsbegriff, der zum 1.1.2017 dergrund zu rücken. Sie müssen die Wahl haben, zu unterschätzen: Es tut im Zuge der Pflegereformen eingeführt wurde, selbst über ihre Lebensgestaltung zu entscheiden uns gut, wenn wir gemeinist die Selbstständigkeit des Pflegebedürftigen und dabei entsprechend ihrer individuellen Rahsam mit anderen Sport Dreh- und Angelpunkt. Gerade Digitalisierung menbedingungen ein stationäres oder ambulantreiben, Kontakte pflegen, und Technik stärken dessen Selbstständigkeit tes Angebot in Anspruch nehmen zu können. Freundschaften schließen. und Fürsorge und entlasten professionelle PfleDafür müssen die Versicherungsleistungen Denn auch unser soziales gekräfte und sonstige häuslich Pflegende. stärker als bisher an den Bedürfnissen der MenNetz spielt eine bedeutende Besonders der Pflegealltag bietet also für schen ausgerichtet werden. Zu oft steht heute Rolle für unser Wohlbefintechnische Assistenzsysteme eine Fülle von Einnoch die formale Zuordnung der Lebensumständen und unsere Gesundheit satzmöglichkeiten: elektronische Beobachtung, de eines Pflegebedürftigen zu einer bestimmten – in jedem Alter!« die sturzgefährdeten oder an demenziellen VerWohnform im Vordergrund. Hier ist mehr Fleänderungen leidenden Menschen hilft, damit sie xibilität erforderlich! Es muss uns gelingen, amselbst allein im Haus weiterleben können, das bulante und stationäre Angebote der Altenpflege in-die-Wanne-Heben oder das Anfertigen der notwendigen Einbesser miteinander zu vernetzen. Unabhängig von der Wahl der kaufsnotizen. Es geht darum, die Verbindung von Mensch und Wohnform muss bei der Leistungsgewährung der UnterstütMaschine so fließend zu gestalten, dass sie Teil des Alltags derer zungsbedarf im Vordergrund stehen. wird, die ihrer bedürfen. Mein Ziel ist es, die Digitalisierung in der Versorgung und BeInterview: Petra Nossek-Bock, Elke Graßer-Reitzner treuung zum Wohle der Patienten und Pflegebedürftigen voranFotos: Michael Matejka zutreiben. Bereits jetzt lassen sich einige Maßnahmen mit Zu-


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Wo der Feldherr studierte Wanderung auf den Spuren Wallensteins rund um Altdorf

Ein Renaissance-Ensemble ohnegleichen: An der früheren Universität in Altdorf studierte der spätere Feldherr Wallenstein einige Monate.

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erade erst ist das Lutherjahr zu Ende gegangen. In zahllosen Veranstaltungen ist an die große Reformidee des Mönchs aus Wittenberg erinnert worden und daran, wie sie die geistige Welt Deutschlands und Europas verändert und geprägt hat. Dabei ist vielleicht ein wenig aus dem Blick geraten, dass Luthers Thesen die Welt erst einmal ins Chaos stürzten. Hundert Jahre lang gärte es, bis der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten in einen offenen Krieg mündete. Im kommenden Jahr jährt sich der Beginn des Dreißigjährigen Krieges zum 400. Mal. Ein gewisser Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein machte damals von sich reden, als Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres. Diese schillernde Persönlichkeit, besser bekannt als Wallenstein, ist eng mit unserer Region verbunden: Mit Zirndorf, wo er einst sein riesiges Heerlager aufschlug, bevor er gegen die Schweden erst einen zweimonatigen Stellungskrieg und dann eine verheerende Schlacht mit Tausenden Toten führte. Und mit Altdorf, wo er als junger Mann studierte und durch einen unbotmäßigen Lebenswandel auffiel. Dorthin führt uns diesmal unser abwechslungsreicher Wandertipp. Wir beginnen unseren zweieinhalbstündigen Rundweg am historischen Rathaus in Altdorf. Der Sandsteinbau aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts beherbergte einst im Erdgeschoss Fleisch- und Brotbänke sowie die Waage, in den oberen Geschossen tagte die Verwaltung. Schräg gegenüber, auf der anderen Stra-

ßenseite, erblicken wir das sogenannte Wallenstein-Quartier, ein ehemaliges Professorenhaus, in dem Albrecht von Wallenstein im Jahr 1599 als 15-Jähriger seine Wohnung nahm, während er an der Akademie, später Universität, studierte. Seine kurze, nur sieben Monate währende Zeit in Altdorf ist mit einigen Skandalen verknüpft. Wenige Wochen nach seiner Ankunft war er in die Ermordung eines Fähnrichs der Altdorfer Bürgerwehr verwickelt, wenig später misshandelte er seinen Diener mit der Peitsche, was ihm eine Strafe von 30 Gulden einbrachte. An diese turbulente Zeit erinnern alle drei Jahre die Wallenstein-Festspiele mit Heerlager sowie Aufführungen von Schillers »Wallenstein« und dem Volksstück »Wallenstein in Altdorf« im Hof der alten Universität. Im Sommer 2018, vom 22. Juni bis 22. Juli, stehen die Festspiele wieder auf dem Programm. Wir folgen der zuverlässigen gelben Beschilderung des Wallenstein-Rundwegs vom Unteren Markt durch die Collegiengasse zur ehemaligen Universität, einem unvergleichlich gut erhaltenen Ensemble aus der Spätrenaissance. Peter Flötners Pallas-AtheneBrunnen von 1576 in der Mitte des Innenhofs ist ein Meisterwerk, das der Besucher im Winter leider nicht zu sehen bekommt. Die wertvolle Bronzefigur verbirgt sich unter einer schützenden Einhausung. Ein paar Häuser weiter in der Neubaugasse kann man sich im Universitätsmuseum über studentisches Leben und die Geschichte Altdorfs informieren.


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Gegenüber des Altdorfer Rathauses hatte sich der junge Wallenstein einquartiert. Einige Schritte weiter gelangen wir zum Pflegamtsschloss am Schlossplatz. Das Schloss aus dem Jahr 1523, das heute die Polizei beherbergt, war einst Amts- und Wohnsitz des Nürnberger Pflegers, dem Vertreter des Nürnberger Rates in Altdorf. Über den Weg zwischen Schloss und evangelischem Gemeindehaus verlassen wir die Stadt, unterqueren die Autobahn und gelangen über Felder zur im Wald gelegenen Löwengrube. Hier wurde im 16. Jahrhundert der Sandstein unter anderem für die Universitätsgebäude gebrochen. Festplatz für Studentenfeiern Das Gelände wurde im 17. Jahrhundert zu einem Festplatz für Studentenfeiern ausgebaut. Später kamen Felsenkeller und die in den Sandstein gehauene Galerie dazu, die einst als Kegelbahn diente und durch die wir die Löwengrube verlassen. Nach wenigen Minuten erreichen wir die romantische Prethalmühle, eine ehemalige Getreide- und Schneidemühle in einem schmucken Fachwerkbau, erstmals erwähnt im Jahre 1360. Es geht weiter entlang der Schwarzach, bis sich der Weg in eine bequemere Variante entlang der Straße und eine etwas anspruchsvollere (aber vor allem schönere) durch den Wald gabelt. Beide Strecken führen innerhalb weniger Minuten zur Burg Grünsberg. Die Burganlage hat ihren Ursprung im frühen 13. Jahrhundert. Sie wurde von verschiedenen Nürnberger Patrizierfamilien, darunter die Behaims, die Hallers von Hallerstein und die Paumgartners, im Lauf der Jahrhunderte zu einem repräsentativen Landsitz umund ausgebaut. Seit 1766 befindet sich Burg Grünsberg im Besitz der Familie von Stromer. Im Inneren gibt es einen überaus kostbaren Bestand an kulturhistorisch eng mit Nürnberg verknüpften Gegenständen aus dem 13. bis 20. Jahrhundert, darunter Möbel, Gemälde, Totenschilde, Glaspokale und ein zeitgenössisches Konstruktionsmodell der Rialtobrücke in Venedig. Der letzte Eigentümer, Wolfgang Freiherr Stromer von Reichenbach, hatte verfügt, dass Gut und Schloss in eine gemeinnützige Stiftung überführt werden sollten, um das Bauwerk samt Inventar für die Nachwelt zu erhalten und der Öffentlichkeit so weit wie möglich zugänglich

zu machen. Seit einigen Jahren finden in der Burg Konzerte und Besichtigungen statt. Von der Burg führt der Weg weiter erst die Straße entlang und dann durch ein Neubaugebiet zur Teufelsschlucht, an deren oberen Rand wir entlanggehen. Immer wieder eröffnen sich beeindruckende Blicke in die Tiefe der wildromantischen Schlucht und auf imposante Felsformationen. Am Talschluss kann man zur Teufelskirche hinabsteigen. Auf mäßig attraktivem Weg geht es zurück nach Altdorf, wo wir die Altstadt durchs westlich gelegene Nürnberger Tor wieder betreten. Text und Fotos: Georg Klietz

Information Anfahrt mit dem Auto über die Autobahn A 3 bis zur Ausfahrt ­Altdorf/Burgthann, weiter ins Stadtzentrum. Mit der Bahn ab Nürnberg Hbf.: S-Bahn S3 Richtung Neumarkt/ Opf., umsteigen in Feucht in die S2 Richtung Altdorf bis Bahnhof Altdorf. Alternativ: S-Bahn S3 Richtung Neumarkt/Opf. bis Ochenbruck. Umsteigen in Bus 553 bis Bahnhof Altdorf. Wegcharakteristik: einfacher Wanderweg auf asphaltierten und teilweise unbefestigten Wegen, die nach Regenfällen schlammig sein können. Höhenunterschied ca. 80 m. Zu diesem Rundweg hat die Stadt Altdorf einen Flyer mit Wegbeschreibung und Übersichtskarte herausgegeben. Zu finden unter www.altdorf.de, Tourismus, Wanderwege.

In der Prethalmühle wurde im 14. Jahrhundert Getreide gemahlen.

Besichtigungen: Universitätsmuseum Altdorf, geöffnet Samstag und Sonntag 14–17 Uhr. Winterschließung von Mitte Dezember bis ca. April. Führungen sind nach Vereinbarung möglich. Kontakt über das Kulturamt der Stadt Altdorf, Oberer Markt 2, 90518 Altdorf, Tel. 09187/807-1241. E-Mail: kulturamt@altdorf.de Besichtigung Burg Grünsberg nach Voranmeldung für Gruppen bis 20 Personen möglich. Termine und Kontakt unter www.stromerstiftung.de


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Lohnender Lesestoff für lange Abende Von der Freiheit alter Männer, düsteren Zukunftsvisionen und respektlosen Cartoonisten

Vom Leben in Extremen

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on zwei bekannten kanadischen Schriftstellerinnen sind unlängst Bücher auf Deutsch erschienen, die die Lektüre lohnen: „Das Herz kommt zuletzt“ von Margaret Atwood und „Ein Leben mehr“ von Jocelyne Saucier. Der Roman von Jocelyne Saucier handelt von der Freiheit dreier alter Männer im Norden der kanadischen Wildnis. Eine Fotografin macht sich auf den Weg in die Wälder, auf die Spuren eines der letzten Überlebenden der Großen Brände und trifft auf eine seltsame kleine Ansiedlung. Hierhin haben sich Tom, Charlie und Ted zurückgezogen, um ihre letzten Jahre ungestört zu verbringen: »Sie wollten einfach morgens aufstehen, den neuen Tag begrüßen, der nur ihnen selbst gehörte, und sich von niemandem in irgendwas reinreden lassen.« Wann und wie sie zu sterben gedächten, hatten sie auch geregelt. In diese Einsiedelei gerät eines Tages auf merkwürdige Weise eine alte Dame, und auch sie findet wie die Männer »ein Leben mehr«. Trotz aller Gelassenheit, mit der diese Geschichte erzählt wird, rutscht sie nicht ab in Idylle, denn die Beteiligten müssen sich sehr wohl mit der Wirklichkeit einer Existenz in unwirtlicher Umgebung zurechtfinden und auch – dies ziemlich schlau – ihren Lebensunterhalt sichern. Eine Geschichte, ebenso

liebevoll wie rau, die vom möglichen Freisein im Alter berichtet. In Margaret Atwoods jüngstem Roman »Das Herz kommt zuletzt« registriert der Leser mit Staunen, welch ungezügelte Fantasie die immerhin 77-Jährige beflügelt, die in diesem Jahr den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhielt. Es ist – wie »Der Report der Magd« (1985) – Science Fiction verstörendster Art. Im verelendeten US-Amerika, durch das marodierende Banden ziehen, ist ein »soziales« Projekt namens Positron entstanden: Ort des Geschehens ist Consilience, eine streng abgeschottete Stadt, in der die Bewohner erst einen Monat im Gefängnis, dann einen Monat in Freiheit verbringen, während ein anderes Paar im gegenläufigen Zyklus das gemeinsame Haus bewohnt. Auch die jungen Eheleute Stan und Charmaine erliegen der Verheißung auf ein besseres Leben und fügen sich den strengen Regeln des Projekts. Was einigermaßen gelingt, bis die hübsche blonde Charmaine in eine sexuelle Verstrickung gerät. Diese Obsession bringt alles in Fluss, das Paar wirbelt durch einen immer wilderen Strudel, der sie schließlich an Land schleudert, zwei von Liebe, Lüge und Verrat verbogene Menschengestalten in einer Welt, vor der es einem graust.

Jocelyn Saucier, »Ein Leben mehr« Insel Verlag, Berlin 2017, 10 Euro Auch als Taschenbuch und Hörbuch erhältlich.

Margaret Atwood, »Das Herz kommt zuletzt« Berlin Verlag in der Piper Verlag GmbH, München/ Berlin 2017, 22 Euro

Statt Karten

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pa sitzt gemütlich im Sessel, auf dem Schoß den grinsenden alten Kater. Neben beiden ein Tischchen, auf diesem zwei Wassergläser, in jedem ein Gebiss: eines von Opa, eines vom Kater. Ein Bild des Friedens. So stellt sich der Cartoonist Martin Zak den Ruhestand vor. Seine Künstlerkollegen sind nicht weniger unverfroren. In den »Cartoons zum Ruhestand«, einem schmalen Büchlein von knapp fünfzig Seiten, lassen die Damen und Herren Cartoonisten jeden Respekt vor dem Alter vermissen. Sogar Gottvater kriegt sein Fett weg: Sein Wecker läutet, und er hat glatt vergessen, dass er gar nicht zur Arbeit muss. Geht man davon aus, dass auch ein Mensch im Rentenalter noch nicht jeden Rest von Humor und Selbstironie eingebüßt hat, so kann man, statt mittels Karte und wohlgesetzten Worten zum neuen Lebensabschnitt zu gratulieren, ihn mit diesem Bändchen gezielt auf das Bevorstehende vorbereiten. Oder immerhin so, wie die Welt ihn von jetzt an sieht. Aber Vorsicht! Bei alten Sensibelchen kann es auch schief gehen. Einen Versuch ist es aber vielleicht wert, es ist zu vergnüglich! Clemens Ettenauer (Hg.), »Cartoons zum Ruhestand« Verlag Holzbaum, Wien 2017; 5 Euro

Alle Buchtipps: Brigitte Lemberger


Das war üblich  27

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Das weichgespülte Gewissen Liebe Leserin, lieber Leser, an dieser Stelle erfreuen wir Sie mit Geschichten über Dinge des Alltäglichen, die in vergangenen Jahrzehnten einmal richtig »schick« waren. Wer sie besaß, war auf der Höhe der Zeit. Doch die Kunst, genüsslich zu leben, schloss auch Verhaltensweisen mit ein, die heute nicht mehr üblich sind. Sie sind überholt, weil wir inzwischen auf andere Dinge Wert legen. Zu den netten, lustigen und zuweilen auch skurrilen Gewohnheiten, an die man heute mit einem überraschten Ausruf: » Ach ja, so war das…« denkt, gehörte auch das Bestreben, seine Liebsten mit richtig gewaschener Wäsche zu verwöhnen.

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an glaubt es heute kaum, aber es gab Zeiten, in denen wir gänzlich ohne Werbung auskommen mussten. In den 1960er und 70er Jahren zum Beispiel war an Sonn- und Feiertagen keine »Reklame« im Fernsehen erlaubt, wie die Werbung damals noch hieß. Und auch unter der Woche herrschte strenges Reglement: Frau Klementine etwa hatte nur bis 20 Uhr Zeit, uns davon zu überzeugen, dass die Hauptwäsche ausschließlich mit Ariel »pingelig rein« gewaschen wird. Und weil die Werbeunterbrechung von Sendungen damals noch tabu war, kämpften Ariel, Dash, Lenor und all die anderen Saubermacher um die Gunst der Hausfrauen in einem kleinen Zeitfenster vor dem Abendprogramm. »Lenor spült weich und weiß zugleich« säuselte also eine nette Frauenstimme aus dem Grundig-Fernseher, während eine junge Mutti ihr Baby strahlend an sich drückte. Der Hersteller Procter & Gamble und auch die Konkurrenz bedien-

ten sich da eines einfachen Tricks: Man appellierte an das Gewissen der Käuferinnen, doch eine gute Mutter und Hausfrau zu sein und nur das Beste, Sanfteste und Angenehmste für die Familie zu verwenden. »So flauschig weich war Babys Wäsche vorher nie! Und so strahlend weiß!«, teilte die stolze Lenor-Mami der Nation mit. Dann verriet sie uns: »Und mein Gewissen sagte: Jetzt hast Du alles für Babys zarte Haut getan. Bist eine gute Mutti.« Zum Glück gab es auch ohne Lenor noch jede Menge gute Muttis. Elke Graßer-Reitzner; Foto:Youtube.com/screenshot

Wenn die Hardware runzlig wird

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m Cyberspace bewege ich mich inzwischen wie eine Stöckelschuhträgerin bei Glatteis: total unsicher. Mein PC ist mehr als zehn Jahre alt. Von Updates wird mir abgeraten. Meine Browser werden nicht mehr unterstützt, und ständig erhalte ich irgendwelche Warnungen. Aber: Ich kann mich damit wenigstens überhaupt noch bewegen, vor allem da, wo ich am liebsten unterwegs bin. Mein Laptop ist nämlich neuer und softwaremäßig auf der Höhe der Zeit. Die Folge ist jedoch, dass etliche meiner Lieblingsprogramme nicht mehr laufen. Demzufolge verwende ich das Teil nur noch selten. Mein dritter Zugang zur digitalen Welt, das Smartphone, ist zwar noch nicht völlig veraltet. Dafür fängt der Akku mittlerweile an zu schwächeln. Da wirft man notgedrungen einen Blick auf das Nachfolgemodell. Dessen einzige nennenswerte Neuerung ist eine Gesichtserkennung. Damit brauche ich angeblich nur meine Visage vor die Kamera halten und das Handy entsperrt sich von selber. Bislang muss ich noch die Zahlen 1, 2, 3 und 4 eingeben.

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Depp im Web

Nun hat außer mir keiner eine derartige Visage. Insofern ist das Ganze wohl gegen Missbrauch geschützt. Andererseits entgleisen mir öfter mal die Gesichtszüge. Zum Beispiel wenn ich am Abend vorher etwas getrunken habe. Oder wenn mich die Bauarbeiten in der Nachbarschaft morgens senil bettflüchten lassen. Da dürfte mich die Sprachassistentin Siri möglicherweise freundlich auffordern: »Rasier dich erst mal gescheit, sonst kann ich dich nicht reinlassen.« Am Ende postet sie noch an meine Facebookfreunde, ich sei heute indisponiert und sähe aus wie Sau. Deshalb würde ich lieber ein Foto von mir vor die Kamera halten. Aus Sicherheitsgründen könnte ich das ja in meinem Koffer mit dem Zahlenschloss deponieren. Das hat – zu meiner intellektuellen Entlastung – übrigens ebenfalls die Kombination 1,2,3,4. Bloß, wo ist da der Fortschritt? Wahrscheinlich lasse ich also doch nur den Akku tauschen. Lieber alt und klapprig, als neu und nervig. Peter Viebig


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> Jetzt vormerken lassen! THERESIAS in den Nordstadtgärten › 2-3-Zi.-Wohnungen › 62-109 m² Wohnfläche

Seepark Mögeldorf am Wöhrder See › 2-3-Zi.-Wohnungen › 60-90 m² Wohnfläche

Seniorenwohnpark Neulichtenhof › 1,5-3-Zi.-Wohnungen › 45-85 m² Wohnfläche

HesperidenPark in St. Johannis › 1,5-3-Zi.-Wohnungen › 50-80 m² Wohnfläche

www.seleco-gmbh.de Tel. (09 11) 5 30 98 08


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