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www.magazin66.de · Ausgabe 2/2012

Veranstaltungstipps aus der Region

4 Extraseiten Erlangen

Jede Generation hat ihre Musik Seite 4

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V.


Die nächste Ausgabe von sechs+sechzig erscheint am 28. September 2012

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sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 2/2012

I N H A Lt     3

Unser Titelbild zeigt Sarah-Marie Bebic, Chiara Naumann, Jana Schulik, Lea Klingenberg und Lena Knauf. Siehe Seite 4.

Jung & Alt

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Der Rhythmus, der immer mit muss Was einst das Transisterradio war, ist für die Jugend von heute der iPod

Ansichtssache

7

Was soll denn das Dings da? Ohne den praktischen Lückenfüller würden uns oft die Worte fehlen

Freizeit

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An die Geräte, fertig, los! Das Angebot an Bewegungsparks wird nur zögerlich angenommen

Aktuell 10 Innenansichten 11

Erfrischende Klassiker Benefizkonzert zugunsten des Magazins sechs+sechzig Ist das Altenheim noch zeitgemäß? »Ambulant vor stationär« hat die Heimlandschaft stark verändert

Gesundheit 13

Drogenabhängige brauchen im Alter bessere Hilfe

Gesundheit 14

Die heilenden Hände von Gößweinstein Mit 78 Jahren bietet Liselotte Grunow noch Fußpflege für katholische Pilger

Innenansichten 16

Trend 22

Ansichtssache 24

Ehrenamt 28

Kultur 30

Buchtipps 32 Kleine Hilfen 33

Fotos und Tagebücher wirft man nicht weg Exklusive Psyma-Studie für sechs+sechzig über den Umgang mit dem Erbe Ein bisschen Distanz hält die Liebe jung Manche Paare bevorzugen im Alter getrennte Wohnungen und fahren gut damit Zu dir oder zu mir? Grace und Peter fragen sich, in wessen Heimat sie ihren Ruhestand verbringen sollen Die tatkräftigen Heimatpfleger Gräfenberger Altstadtfreunde sanieren in Eigenarbeit historische Bauten Lust auf Lampenfieber Das Seniorentheater »Tempo 100« ist in 25 Jahren immer professioneller geworden Lesestoff für lange Sommerabende Wenn es plötzlich pressiert Initiative des Fürther Seniorenrats soll bei dringenden Bedürfnissen Abhilfe schaffen

Erlanger Seiten 30 E Da sieht man plötzlich alt aus Ein Selbstversuch: Im gerontologischen Testanzug durch die Stadt 32 E Märchen sind ihre Welt Autorin erstellt mit Schülern mehrsprachige Bücher Große Hilfen 34

Schrullen sind keine Krankheit Zwei Gerontologen sprechen über Verhaltensveränderungen im Alter

Lug-ins-Land 36

Auf den Spuren des Urzeitvogels Eine Radwanderung führt von Solnhofen nach Eichstätt

Kolumne 38 Das war schick 39

Depp im Web Das Wappen-Armband

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Veranstaltungskalender

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Magazin

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Impressum

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Leserbriefe

Liebe Leserinnen und Leser, wie passt das zusammen: ein Magazin für selbstbewusste ältere Menschen und ein Titelfoto mit lauter jungen Mädchen? Gegenfrage: Wer sagt eigentlich, dass Ältere nicht daran interessiert sind, was die Jugend bewegt? Zum Beispiel, warum die Handys den Mädchen so wichtig sind und welche Musik sie damit immer hören? Wir haben sowohl bei Jüngeren als auch bei Älteren einfach mal nachgefragt, welche Musikstile sie am liebsten hören und welche sie gar nicht ertragen (Seite 4). Jung und Alt treffen musikalisch auch bei unserem dritten Benefizkonzert der HypoVereinsbank mit den Nürnberger Symphonikern im Spätsommer aufeinander: Alt ist dabei die klassische Musik (Beethoven und Tschaikowsky), jung sind sowohl der Dirigent Johannes Klumpp als auch die Pianistin Olga Scheps. In der Nürnberger Kongresshalle werden sie wie im Vorjahr wohl wieder vor ausverkauftem Haus auftreten (Seite 10). Die Zahl der freien Plätze wird in den Altenheimen geringer. Zudem zeigt sich ein auffälliger Wandel bei den Bewohnern. Wie wir bei unseren Recherchen herausgefunden haben, ist das Durchschnittsalter deutlich gestiegen und viele Neuankömmlinge sind oft auch schon stark pflegebedürftig. Wir haben bei diesem spannenden Thema nachgefragt, wie Heime und ambulante Dienste diese Entwicklung bewerten und wie sie sich darauf einstellen (Seite 11). Im Sommer gehen Alt und Jung bei (hoffentlich) strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen gerne nach draußen und bewegen sich in freier Natur. Um den Kreislauf dabei so richtig in Schwung zu bringen, gibt es jetzt im Stadtgebiet von Nürnberg sechs Bewegungsparks, die alle nur darauf warten, benutzt zu werden. Wir wünschen bei diesen sportlichen Aktivitäten viel Vergnügen (Seite 8). Ein entspannte Lektüre wünscht Ihnen die Redaktion Der Verein sechs+sechzig e.V. bedankt sich bei seinen Hauptsponsoren:


Das tragbare Kofferradio war erstmals 1957 im Handel erh채ltlich.


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sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 2/2012

Der Rhythmus, der immer mit muss Was einst das Transistorradio war, ist für die Jugend von heute der iPod

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agen Sie selbst: Wählen Sie beim Ausgehen den Ort danach aus, welche Musik dort gespielt wird? Die wenigsten älteren Menschen tun dies. Außer bei Konzerten spielt die Musik eben nicht mehr die große Rolle. Ganz anders tickt die Jugend. Den Ort des Treffens, die »Location«, sucht man vor allem nach der Musikrichtung aus, wenn am Freitag oder Samstag die Nacht zum Tage gemacht wird. In ganzen Gruppen fahren sie mit der U2 nach Klingenhof im Nordosten Nürnbergs, wohin sie gleich ein ganzes Nest an Discos lockt. Die Mädchen selbst im Winter so dünn bekleidet und auf so hochhackigen Schuhen, dass der Betrachter fröstelnd mitfühlt. Die U-Bahn stoppt in Herrnhütte, der Wagen leert sich schlagartig. Vor den Discos bilden sich lange Schlangen, da heißt es warten, egal ob sommerlich warm oder eiskalt. Die Musik begleitet die jungen Leute oft schon auf dem Weg zum Tanzen. In der Disco wird dann voll aufgedreht, vielleicht ist sogar ein namhafter Discjockey (DJ) da, der auflegt. So ist das inzwischen: Ein DJ, der »nur« die Stücke auswählt und vielleicht auch mischt, kann zum Star werden. Von wegen handgemachte Musik: Manches klingt wie die Axt im Walde, wie ein Kettensägenmassaker mit einem Auto als Opfer – jedenfalls für ungeübte Ohren. Musik weckt Gefühle Natürlich spielt die Musik in verschiedenen Lebensphasen eine unterschiedliche Rolle. Jugend sucht Orientierung und Leitbilder, erläutert die Pädagogin Claudia Fürstenau aus Braunschweig. Bands geben dabei eine große Stütze ab. Und der Neurowis-

Der Knopf im Ohr und den iPod in der Hand stellen höchsten Musikgenuss dar: Sarah-Marie Bebic, Chiara Naumann, Jana Schulik, Lea Klingenberg und Lena Knauf. senschaftler Manfred Spitzer sagt: »Musik findet nicht nur im Kopf statt, aber ohne Kopf gäbe es keine Musik. Leib und Seele sind hier nicht zu trennen.« Musik kann auch direkt ins Herz gehen, ruft Emotionen hervor, weckt Erinnerungen und schafft Bindungen – sie berührt den Menschen, vor allem im jugendlichen Alter, wenn sich fast alles um Gefühle und Beziehungen dreht. Im späteren Alter ändert sich das bei den

Am Strand ohne Musik – das war für manche Strandhungrige in den 50-er und 60-er Jahren undenkbar.

meisten Menschen, die Musik spielt nicht mehr die erste Geige. Dass Musik – vor allem bei Jüngeren – allgegenwärtig ist, hängt freilich auch mit der technischen Entwicklung zusammen und dass man seine Musik buchstäblich überall hin mitnehmen kann. Vor gut einem halben Jahrhundert war es ein entscheidender Schritt, als man mit den ersten batteriebetriebenen Transistorradios am Strand oder im Freibad Musik hören konnte. Das Kofferradio wurde für die Nachkriegsjugend zu einem Symbol für Freiheit. Als Ende der 60-er Jahre die ersten Kassettenrekorder auf den Markt kamen, war man nicht einmal mehr von einem Radioprogramm (und einem ungestörten Empfang) abhängig, sondern stellte sich seine eigene Musik zusammen. Noch einmal zehn Jahre später, Ende der 70-er Jahre, eroberte der Walkman die Märkte – und damit wurde es üblich, unterwegs die eigene Musik per Kopfhörer zu hören. Heute, im Zeitalter von mp3-Playern, iPods und Smartphones, ist die transportable Musikanlage so klein und leistungsstark geworden, dass man sie tatsächlich immer


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mitnehmen und Lieder austauschen kann. Was aber hören nun die Älteren? Wir haben einmal ein paar von ihnen zu ihrem Musikgeschmack befragt. Die Nürnbergerin Maria Greff zum Beispiel. Die 59-Jährige hat selbst einmal angefangen, Keyboard zu lernen. Sie sagt von sich selbst: »Ich brauche eine Melodie.« Sie will einzelne Instrumente heraushören können, was bei Techno, Acid House, Hardcore Electric, Heavy Metal und dergleichen kaum möglich ist. »Bestimmte Musik macht mich aggressiv«, gesteht sie. Vor allem, wenn Autos an der Ampel neben ihr halten und die Bässe in voller Lautstärke aus den Autofenstern donnern. »Eine körperliche Attacke«, schimpft sie. Ansonsten gilt für Maria Greff die Regel: »Jeder darf seine Musik hören, nur nicht so laut, dass andere sie mithören müssen.« Melodisches hingegen hört sie quer durch alle Kategorien, gern auch die Hits aus den 80-ern. Musikalisch nicht sehr festgelegt ist auch Angela Spieß. Die 63-Jährige mag einige Sachen von den Rolling Stones, aber auch AC/DC, Operetten und sogar Volksmusik – »wenn es passt«. Ungern sitzt sie in der Bahn, wenn es neben ihr aus den Kopfhörern scheppert. Und manchmal sorgt sie sich um Fußgänger oder Radler mit Kopfhörern. »Die kriegen doch vom Verkehr nichts mit.« Der erste Plattenspieler Jan Garbarek, Youssou N‘Dour, aber auch Bach und Verdi zählt Maria Schreubitzsch zu ihren Lieblingsinterpreten. Die 61-Jährige stammt aus einer musikalischen Familie, und wie ihre Mutter sang sie im Chor. »Meine Mutter wollte sogar, dass ich Sängerin werde«, erinnert sie sich. Sie entschied sich

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Wie sehen es die Jungen?

jedoch ganz anders und wurde Informatikerin. Als junges Mädchen trug sie aber noch all ihr Geld ins Kino, um die »West Side Story« zu sehen – dafür entflammte ihr Herz. Das Bernstein-Musical war auch die treibende Kraft zum Kauf des ersten Plattenspielers, die Texte kannte sie auswendig. Demnächst bricht Maria Schreubitzsch mit ihrem Mann auf zu einer Weltreise – auf dem Fahrrad. Inspiriert dazu hatte sie ein Artikel in sechs+sechzig, in dem ein Rentnerpaar mit großen sportlichen Ambitionen seine Erlebnisse erzählte. Welche Musik wird Maria Schreubitzsch mit auf die Weltreise nehmen? »Keine Ahnung«, gesteht sie, »vielleicht hören wir einfach nur die Musik, die dort zu Hause ist, wo wir gerade sind.« Angela Giese Foto: Michael Matejka. NN-Archiv

Die Rolling Stones, die in diesem Jahr ihr 50. Bühnenjubiläum feiern, zählt Izabella Effenberg (34) zu ihren liebsten Bands. Die in Nürnberg lebende Schlagzeugerin schätzt die Stones auch als Vorbilder in der Musik: »Sie sind begabt und unglaublich fleißig, das sollte ich auch sein«, sagt die junge Frau, die sich als Vibraphonistin mit Liebe zum Jazz auch schon einen Namen gemacht hat. Für die gebürtige Polin bedeutet Musik Spaß und Inspiration – aber auch Druck: »Musiker ist ein schwerer Beruf.« Druck, das heißt für Izabella Effenberg, drei bis fünf Stunden täglich zu üben, zusätzlich zur Arbeit, denn sie gibt viel Musikunterricht. Elektronische Musik ist für sie kein Tabu, sondern im Gegenteil interessant für kreatives Experimentieren. Was allerdings aus vielen Discos dröhnt, missfällt ihr. »Manche jungen Leute haben gar keine richtige Vorstellung davon, wie Musik klingen kann.« »Die Rolling Stones sind Kult«, findet die 20-jährige Denise Kraemert. Sie hört selbst sonst weder Rock noch Pop, auch keine Klassik – dafür aber gern Jazz und Reggae. Spiele mir deine Musik, und ich sage dir, wer du bist? Nein, Schubladendenken dieser Art mag Denise Kraemert nicht. Ablehnen würde sie jedenfalls niemanden, nur weil ihr seine Musik missfällt. Doch die Sache liegt so ähnlich wie bei der Kleidung. »Man kann einschätzen, wie die Leute drauf sind«, sagt die Studentin. Marco Schrage ist im Lebenslauf noch einen Schritt weiter: Studium beendet, Kind ist da. Seitdem tönt die Musik zu Hause nicht mehr so laut und so oft. »Eher läuft bei uns Kindermusik, und zwar in Babylautstärke«, erzählt der 28-Jährige. Manchmal setzt er sich die Kopfhörer auf. Sein Geschmack lasse sich nicht festlegen, ihm gefällt vieles außer den Schürzenjägern aus dem Zillertal und dergleichen. Und: »Wer Herbert Grönemeyer hört, ist anders drauf als ich.«


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A nsichtssache     7

Was soll denn das Dings da? Ohne den praktischen Lückenfüller würden uns oft die Worte fehlen

»So ein blödes Dings! Bring mir doch mal den Dings… Hammer, mein’ ich.«

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anche Wörter sind unverzichtStunde später weiß sie ihn wieder und teilt bar. Beispielsweise Dings. ihn mir mit, während wir schon über etwas Ohne Dings geht eigentlich ganz anderes sprechen. Eine sprachliche gar nichts. »Gib mir doch mal Schlamperei, dieses Dings, aber ganz so das Dings da rüber!« – »Vorhin schlimm auch wieder nicht. Schließlich hab ich die Dings getroffen, weißt du, die finden sich die Begriffe Dings, Dingsbums, aus dem Laden gegenüber.« – »Der Dings Dingsda sogar im Duden und haben hier hat mir neulich erzählt, dass er aus dem sogar eine Sonderstellung: alle drei Artikel Fußballverein ausgetreten ist.« sind für sie erlaubt. Ich freue mich! Der Dings ist so herrlich beDings, die Dings, das Dings, quem, es erspart das lange alles von höchster Stelle aus Während der Plauderei Suchen nach dem richtigenehmigt. geht im Hinterkopf gen Namen, der korrekten Manchmal hilft das lie­hektisch die Suche Bezeichnung, der genauen benswerte, praktische Wort ­weiter. Angabe. Und komisch, ausgerechnet da nicht weimeistens versteht einen der ter, wo es am dringendsten andere sogar, es scheint eine gemeinsame gebraucht würde. Bei Namen zum Beispiel. Dings-Wellenlänge zu geben. »Du, da hab Leidet doch gerade auf diesem Gebiet die ich ein tolles Buch gelesen, ach, der Titel halbe Welt an Gedächtnisschwäche. Wer fällt mir gerade nicht ein. Der Autor heißt weiß das nicht aus Erfahrung: Unvermutet irgendwie Dings, der hat ›Das blaue Hotel‹ begegnet man auf der Straße einem oder geschrieben, das kennst du doch.« – Na zwei Menschen, die man gut kennt. In klar, kennt sie, die Freundin, die aus dem den Sekunden vor dem Zusammentreffen Rheinland stammt und gern mal »Dingens« rotiert das Gehirn: Wie heißen die noch, sagt, am liebsten »dat Dingens«. Sie hat wie heißen die noch??? Und während man Verwandte in Dingenskirchen – im Moment – peinlich, peinlich! – mit dem eigenen fällt ihr der Ortsname nicht ein. Eine halbe Namen begrüßt wird, bringt man selbst nur

ein übertrieben euphorisches »Ah, Grüß Gott, wie geht es denn so?« über die Lippen. Während der folgenden Plauderei geht im Hinterkopf hektisch die Suche weiter – vergebens. So verabschiedet man sich unter Umgehung der Anrede, aber mit dem Versprechen »Wir müssen uns bald mal wieder treffen!« – Ja gern, aber mit wem? Zu Hause, beim Abendessen oder am nächsten Morgen unter der Dusche fällt es uns wieder ein: Das waren doch die Schulzes, die wir im Urlaub kennengelernt haben. Nächste Variante, nicht weniger blamabel: Ich begegne unserer früheren Nachbarin, eine nette Person, über die ich mich immer wieder freue. Nur wie sie heißt, fällt mir im Moment partout nicht ein. Während wir reden, rekapituliere ich im Geist unsere ehemaligen Mitbewohner. Zwei Parteien hatten ausgefallene Namen, die einen hießen Seegrün, die anderen Spinnenhirn. Jawohl, das muss sie sein. Glücklich über meinen Geistesblitz verabschiede ich mich mit einem deutlichen „Auf Wiedersehen, Frau Spinnenhirn!“ Auf dem Weg nach Hause überfällt es mich siedendheiß: Das war nicht Frau Spinnenhirn, das war Frau Seegrün! – Wie schön wäre jetzt so ein freundliches, unverfängliches »Frau Dings« gewesen, wenn die Etikette es zuließe. Eine Freundin von mir schwor bis vor Kurzem auf Gedächtnistraining und Brückenbauen. »Man muss verwandte Begriffe heranziehen, die einen zu dem bestimmten Wort zurückführen«, belehrte sie mich. Inzwischen ist sie sich nicht mehr ganz so sicher. »Eine Bekannte heißt Knörr«, beschrieb sie mir ihre Niederlage. »Ich merkte mir Knorr, dann Maggi und war sicher, damit wieder zurück zu Knörr zu kommen. Dann passierte es. Ich traf die Dame und was fiel mir ein? Nichts als Maggi, Maggi, Maggi!« Brigitte Lemberger Cartoon: Sebastian Haug


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sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 2/2012

An die Geräte, fertig, los! Das wachsende Angebot an Bewegungsparks wird nur zögerlich angenommen

s e.

Nur keine Hemmungen: Die Beschäftigung mit den Geräten macht viel mehr Spaß, als man anfangs denkt.

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portgeräte unter freiem Himmel sollen nicht nur Kindern und Jugendlichen die körperliche Betätigung schmackhafter machen, sondern neuerdings allen Generationen. Zunächst unter dem Etikett »Seniorenspielplatz« in Misskredit geraten, erfreuen sich die städtischen »Bewegungsparks« inzwischen großer Beliebtheit. In Nürnberg gibt es bereits fünf solcher Einrichtungen; in Fürth plant man gerade eine erste Anlage, in Erlangen denkt man darüber nach. »Über den Sport wollen wir verschiedene Zielgruppen ansprechen«, erklärt Jürgen Thielemann vom Sportservice der Stadt Nürnberg. Noch nähmen nämlich zwar Kinder das Angebot dankbar an, aber Ältere hätten oft noch Hemmungen, auf die Geräte zu steigen. Die Idee, auch Erwachsene und speziell ältere Menschen dazu zu animieren, mal eben eine Runde zu balancieren oder sich auf eine Schaukel zu schwingen, geht zurück auf das Jahr 2006, als im Stadtteil Eibach der erste generationenübergreifende Spielplatz gebaut wurde. Damals wurden die Bewohner der anliegenden Seniorenheime in die Planung einbezogen. Heute befinden sich auf dem Spielplatz daher nicht nur klassische Kindergerätschaften, sondern auch Reckstangen und ein Kettensteg, speziell ausgelegt auf Erwachsene.

Übersicht der Bewegungsparks in Nürnberg 1 Martha-Maria: Stadenstraße 93, 90491 Nürnberg 2 Pegnitztal-West: Süßheimweg (Nähe Westbad), 90419 Nürnberg

1 2

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6

3 Stadtpark: Am Stadtpark (Nähe Schiller-Denkmal), 90409 Nürnberg

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4 Langwasser: Breslauer Straße, südlich Salzbrunner Straße 26, 90471 Nürnberg 5 Eibach: Hinterhofstraße, 90451 Nürnberg 6 Reichelsdorf (in Planung): Information: Frau Steinhauser (0911/231-23 57)

Weiterentwickelt hat sich diese Idee ein Jahr später mit dem Aktionsparcours am Seniorenzentrum Martha-Maria in der Stadenstraße und dem Bewegungsparcours im Stadtpark. Bei beiden Anlagen geht es darum, den Körper für die Herausforderungen des Alltags zu stärken. Zu den OutdoorFitnessgeräten in der Stadenstraße zählen Beintrainer, Beweglichkeitstrainer, Ganzkör-

pertrainer, Massage-Gerät für Hände, Arme und Beine, Rücken-Massage-Gerät, Rückentrainer und Schultertrainer. Außerdem gibt es ein Großfeldschachspiel. Im Stadtpark lassen sich auf dem Parcours in der Nähe des Schillerdenkmals das Gleichgewicht und die Koordination trainieren. Auch für Ungeübte ist das dort leicht machbar; niemand muss befürchten, eine ungelenke Figur zu machen. Das sieht in den Pegnitzauen schon ein wenig anders


F reizeit     9

aus. Der Balancierparcours beim Westbad ist durchaus anspruchsvoll und nur für absolut Trittsichere zu empfehlen. Dafür bietet der 2009 gebaute Park einen Bauchtrainer, ein Fahrrad, Geräte für Armzug und Liegestütz, eine erwachsenengerechte Schaukel und zwei Boule-Bahnen, die in der Morgenkühle gelegentlich auch für Tai Chi genutzt werden. »Im Pegnitztal-West haben wir eine ideale Ausstattung mit allen Modulen zu Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer«, meint Thielemann, der mit den jüngsten Parks aus sportlicher Sicht rundum zufrieden ist. Ersatz fürs Fitness-Studios Ebenso wie beim Park im Pegnitztal-West habe man auch beim Park in Langwasser bereits viele Erfahrungen aus den anderen Parks umgesetzt und auch die Bürger an der Planung beteiligt. Es gibt dort eine Balancierstrecke und -scheibe, Geräte für Liege-

stütz und Armzug, einen Radtrainer, einen Skywalker, einen Cross-Trainer und eine erwachsenengerechte Schaukel. Wer will, kann die Anlage also mühelos als Ersatz fürs Fitnessstudio nutzen – unter freiem Himmel und zudem kostenlos. Das soll künftig auch im Schatten des Norikus am Wöhrder See möglich sein. Dort plant die Stadt Nürnberg ihren nächsten Bewegungspark, ebenfalls mit vielen Sportgeräten. Etwas gemütlicher und spielerischer geht die Stadt Fürth das Thema generationenübergreifende Bewegung an. Hier laufen gerade die Planungen für den ersten derartigen Spielplatz, der im Flussdreieck kurz vor dem Zusammenfluss von Pegnitz und Rednitz entstehen soll. »Es steht weniger das Sportliche im Mittelpunkt als vielmehr die Begegnung«, erklärt Elke Übelacker, Seniorenbeauftragte der Stadt Fürth. Geplant sind ein Kletterfelsen, ein Seilgarten, ein Bodenlabyrinth sowie ein Treffpunkt zum

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Schachspielen und verschiedene andere Spieltische. Der Bau soll in diesem Jahr beginnen, mit der Umsetzung sind ehrenamtliche Helfer betraut. Wer Fitnessgeräte – ohne spezielles Etikett – im Freien sucht, findet auch diese in Fürth: an der Uferpromenade, kurz vor der Siebenbogenbrücke. In Erlangen stehen den Bürgern in der Nähe der Uniklinik am Europakanal zwar schon entsprechende Geräte zur Verfügung, aber noch kein generationenübergreifender Spielplatz. »Wir denken darüber nach, den Seniorensport etwas zu forcieren«, sagt jedoch Ulrich Klement, Leiter des Sportamts in Erlangen. Allerdings wolle man erst analysieren, wo wirklich Bedarf besteht. Alexandra Buba Fotos: Mile Cindric

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sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 2/2012

Erfrischende Klassiker Benefizkonzert zugunsten des Magazins sechs+sechzig

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in ganz besonderes Konzerterlebnis erwartet Freunde klassischer Musik im Spätsommer beim 3. Benefizkonzert der HypoVereinsbank (Unicredit) zugunsten des Magazins sechs+sechzig und der Lebenshilfe Nürnberg. Im Musiksaal der Nürnberger Symphoniker in der Kongresshalle spielen die Musiker des Orchesters gemeinsam mit zwei Nachwuchstalenten Werke von Ludwig van Beethoven und Peter Tschaikowsky. Diese Begegnung der Generationen soll zu einer mitreißenden Atmosphäre der Benefiz-Konzertreihe beitragen. Die 1986 in Moskau geborene und in Köln ausgebildete Pianistin Olga Scheps wird bereits international beachtet. 2010 wurde sie für ihre Debüt-CD »Chopin« mit dem Echo Klassik als beste Nachwuchskünstlerin ausgezeichnet. Inzwischen ist eine zweite CD mit Werken russischer Komponisten erhältlich. Die Nachwuchs-Virtuosin ist eine gefragte Künstlerin, die in dieser Saison unter anderem in Wien, Hamburg, München und Zürich auftreten wird. Beim Benefizkonzert im September in Nürnberg spielt Olga Scheps Tschaikowskys Meisterwerk, das 1. Klavierkonzert in b-Moll. Am Pult der Nürnberger Symphoniker dirigiert Johannes Klumpp. Er hat den Karajan-Hochschulwettbewerb 2008 gewonnen und ist seitdem sehr gefragt. Der 32-Jährige

Die Pianistin Olga Scheps und der Dirigent Johannes Klumpp sind bei den Nürnberger Symphonikern zu Gast. wurde in Weimar an der Hochschule für Musik »Franz Liszt« in den Fächern Dirigieren und Viola ausgebildet. Seither hat er etliche Preise erhalten, die seine ausgeprägte Begabung würdigen. Zu den Orchestern, mit denen er auftritt, zählen die Düsseldorfer Symphoniker, das Beethoven-Orchester Bonn, das Tiroler Landesorchester Innsbruck und das Stuttgarter Kammerorchester. Zur Aufführung kommt beim Nürnberger Abend Beethovens Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92. Die Symphonie wurde übrigens im großen Redoutensaal der Wiener Universität am 8. Dezember 1813 unter Beethovens Dirigat uraufgeführt. Das Benefizkonzert findet am 21. September im Musiksaal der Nürnberger Symphoniker, Bayernstraße 100, statt. Beginn: 19.30 Uhr. Eintrittskarten gibt es ab sofort zum Preis von 19 Euro (ermäßigt 12 Euro) in den Filialen der HypoVereinsbank Nürnberg, Lorenzer Platz, Sulzbacher Straße sowie Glogauer Straße. Ebenfalls erhältlich sind die Karten bei der Lebenshilfe Nürnberg, Fürther Straße 212, bei Frau Oppel. Restkarten gibt es gegebenenfalls eine Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse. Die Benefizkonzerte der Vorjahre waren ausverkauft. Petra Nossek-Bock

Leserbriefe Sie haben in der Ausgabe 1/2012 zum Thema Golf auf Seite 11 ein Bild veröffentlicht mit folgendem Text darunter: Ball und Schläger, in der Fachsprache Putter und Wedle. Meinen Sie nicht: Wenn Sie sich schon anmaßen, von „Fachsprache“ zu sprechen und selbst keine Ahnung haben, dann sollten Sie den von Ihnen verfassten Text vor Veröffentlichung zumindest einmal einen „Fachmann“ lesen lassen? Tatsächlich ist auf dem Bild ein Ball – in der Fachsprache Ball oder Golfball genannt und ein Schläger – in diesem Fall in der Fachsprache Holz 1 oder auch Driver genannt zu sehen. Schämen Sie sich. B. Köhler, per E-Mail Ich habe soeben Ihren Bericht über das Schreiben gelesen und das hat mich angespornt weiter zu schreiben, denn jetzt weiß ich, dass ich es für mich mache. Ich habe erst vor zwei Tagen angefangen über meine Kindheit zu schreiben und kann gar nicht wieder aufhören. Denn erst beim Schreiben kommen so viele Erinnerungen, die bisher irgendwo verborgen waren, ans Licht. Ich weiß manchmal gar nicht, wo ich zuerst anfangen soll. Aber ich habe viel Zeit und gehe jetzt Schritt für Schritt vor. Vor allem bin ich froh, angefangen zu haben und wünsche Ihnen auch weiter viel Spaß am Schreiben. Bettina Ebelt per E-Mail Nachdem ich Ihren Artikel „Spätes Laufglück“ gelesen hatte, kam mir die Idee, Ihnen einmal unsere Sportabzeichengruppe des TSV Katzwang 1905 vorzustellen. Wir sind etwa 40 Frauen und Männer im Alter zwischen 35 und 70 Jahren und trainieren für das Deutsche Sportabzeichen oder das Bayerische Leistungsabzeichen. Jede Woche treffen wir uns, um die notwendigen Grundlagen des Sportabzeichens im Schwimmen, Werfen, Weitsprung, Sprint und Langstreckenlauf zu üben. Die Anforderungen sind nach Geschlecht und Alter gestaffelt. „Generationen übergreifendes Miteinander“ ergibt sich bei uns einfach von alleine. Die Älteren können den Jüngeren zeigen, was sie an Trainingserfahrung mitbringen und die Jüngeren sehen, was die Älteren noch zu leisten in der Lage sind. Für Interessenten ist unser Verein unter der Telefonnummer 09129/4685 (Frau Hueber) erreichbar. Silke Träger, Nürnberg Die Veröffentlichungen in dieser Rubrik geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. sechs+sechzig behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Leserbriefe bitte an die Redaktion sechs+sechzig, Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg, Fax 0911/3777662, info@sechs-und-sechzig.de oder online unter www.magazin66.de


I nnenansichten     11

sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 2/2012

Ist das Altenheim noch zeitgemäß? Der Grundsatz »ambulant vor stationär« hat die Heimlandschaft stark verändert

Noch rüstig, und damit zu einer Minderheit gehörig: Elfriede Betz lebt erst seit einem Jahr im Heim und fühlt sich sehr wohl dort.

E

lfriede Betz lebt gern im Altenheim. Ihr Zimmer ist so geräumig, dass sie nicht immer ihr Bett vor Augen haben muss, und von der Sitzecke aus kann sie den Gärtner bei der Arbeit beobachten. Die 83-Jährige ist noch rüstig – und gehört damit zu einer Minderheit der Bewohner im Altenheim St. Martin in der Grolandstraße im Nürnberger Norden. Das ist inzwischen in fast allen Heimen so. »Der demografische Wandel ist längst angekommen«, formuliert Dieter Pflaum vom Stift St. Lorenz in der Altstadt diese Entwicklung. Die Bewohner sind im Durchschnitt deutlich älter als noch vor zehn Jahren und häufig stark pflegebedürftig. Daran ist nicht nur die ständig wachsende Lebenserwartung der Deutschen abzulesen, sondern auch die Auswirkung einer politischen Weichenstellung. Seitdem der Grundsatz »ambulant vor stationär« konsequent umgesetzt wird,

wandeln sich die Heime von einem letzten Zuhause zu einer Versorgungsstation, die mit ihrer Arbeit oft erst dort beginnt, wo die Krankenhäuser aufhören. »Vor Weihnachten haben wir Hochbetrieb«, sagt Dieter Pflaum. Dann werden noch schnell die Patienten aus den Kliniken entlassen. Sie sind zwar häufig schwerst pflegebedürftig, sollen aber über die Feiertage nicht mehr im Hospital behandelt werden. Immerhin 80 Prozent der Bewohner von St. Lorenz zogen direkt von einer Krankenstation hierher, berichtet der Leiter der Einrichtung, die zu den Rummelsberger Anstalten gehört. Er spricht von einer »Zwangsentscheidung«, wenn es um die Frage geht, ob ein Hochbetagter ins Heim umziehen soll. Meistens ist es dann soweit, wenn die Medikamente zu Hause nicht mehr richtig eingenommen werden, sich der alte Mensch nicht ausreichend ernährt,

vergisst zu trinken, sturzgefährdet ist oder zunehmend orientierungslos. Diese Entwicklung interpretiert der ambulante Dienst Micura in Nürnberg anders, denn schließlich profitiert das Unternehmen von der politischen Weichenstellung. Die ambulanten Dienste boomen. Die Nachfrage ist so hoch wie nie. Das gilt auch für den im Stadtteil St. Leonhard stationierten Anbieter, der Kunden im ganzen Stadtgebiet versorgt. »Die einfache Kausalkette ›Wenn es im Haushalt nicht mehr klappt, geht die Oma ins Heim‹ existiert nicht mehr«, glaubt Micura-Leiterin Gesa Flüchter. Durch verschiedene gesetzliche Regelungen, finanzielle Unterstützung von pflegenden Angehörigen sowie Zuschüsse zur ambulanten Versorgung werde heute viel getan, damit die alten Menschen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Fortsetzung nächste Seite


12    I nnenansichten

»Es gibt viele Gründe, warum die Versorgung zu Hause heute besser klappt als früher«, meint Marika Seischab, Pflegedienstleiterin bei Micura. Dazu zählt sie nicht nur die Möglichkeit einer Intensivpflege rund um die Uhr. Auch bauliche Verbesserungen wie eine Wohnung ohne Türschwellen und technische Neuerungen durch Computer­ überwachung für chronisch Kranke ermöglichen es vielen alten Menschen, länger als früher im eigenen Zuhause zu bleiben. Notrufdienste zum Beispiel haben heutzutage mit dem alten Funkfinger höchstens noch die äußere Form gemein. Micura etwa kooperiert mit einem Notrufanbieter, der durch telemetrische Funktionen selbst eine Sturzüberwachung möglich macht. Dadurch, dass die Technologisierung Einzug in die Altenpflege gehalten habe, seien auch ganz andere Verbindungsmöglichkeiten für Angehörige entstanden. Zeit für Besorgungen Die flankierenden Maßnahmen reichen inzwischen so weit, dass der ambulante Dienst auch anbietet, mal drei Stunden am Stück beim pflegebedürftigen Familienmitglied zu verweilen, damit die Angehörigen Zeit für Besorgungen haben. Benötigen pflegende Angehörige eine längere Auszeit, stehen stationäre Einrichtungen bereit. Häufig ist ein kurzer Aufenthalt im Heim

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Stadt und hat zuvor selber 13 Jahre lang in der Einstieg für einen späteren Umzug, St. Martin gearbeitet. In diesem Zeitraum ist denn noch immer gilt: Wer ein Haus bereits das Alter der Bewohner um zehn Jahre nach kennt, der fühlt sich später dort wohler, oben geklettert. Es liegt, egal in welcher wenn er dauerhaft einzieht. Einrichtung, bei 82 bis 83 Jahren. Das traf auch auf Elfriede Betz in St. Wenn fast jeder Bewohner pflegerisch Martin zu. Sie hat schon ihre Mutter in dem versorgt wird, ist es schwer, für eine Stimin den 1970-er Jahren errichteten Heim mung zu sorgen, die nicht an ein Krankenversorgt, und daher ist ihr die Umgebung haus erinnert. Die Feuerschutz-Vorschriften vertraut. Seitdem sie eine Flurnachbarin seien dabei »sehr hinderlich«, klagt der bekommen hat, mit der sie Tanzstunden­ Heimleiter von St. Martin, erinnerungen teilt, ist sie Für die wenigen Rüstigen Peter Meusch. Man könne noch zufriedener mit ihrer versucht das Heim eine deswegen kaum mit SitzgeSituation. Denn anfangs habe ihr schon zu schaffen angenehme Atmosphäre legenheiten auf den Fluren, Decken und anderen Stoffen gemacht, dass sie kaum zu schaffen. eine Wohnlichkeit schaffen. etwas zu tun hatte. Das sei Doch wenigstens auf den Zimmern ist es genau das Gegenteil dessen gewesen, was gemütlich. Zu 80 Prozent richten die Besie in ihrem Eigenheim erlebte, berichtet sie. wohner ihre Zimmer noch selber ein. Häufig Dort sei die Arbeit so viel geworden, dass werde vom Haus ein Pflegebett gestellt, sagt sie das zweite Stockwerk ausgeräumt hatte, Meusch. Das sei sinnvoll, damit der alte weil ihr das Treppensteigen zu beschwerlich Mensch nicht noch einmal umziehen muss, geworden war. »Ich weiß gar nicht mehr, wenn sein Pflegebedarf steigt. wann ich das letzte Mal oben war«, überlegt »Mit Pflegestufe eins leben die meisten die muntere Frau. noch in der Familie«, weiß Veronika Spreng, Für die wenigen verbleibenden Rüstigen die bei der Stadt Nürnberg für die Wohnversucht das Heim eine Atmosphäre zu beratung zuständig ist. Sie beantwortet schaffen, in der sie sich wohlfühlen. Selbst Anfragen von Angehörigen, die sich ganz wenn sie zu einer Minderheit gehören, weil allgemein mit dem Thema Wohnen im von 92 Bewohnern nur noch 12 zu dieser Alter beschäftigen. Dazu gehört auch die Gruppe zählen. »Es ist eine große HerausGruppe derjenigen, die sich für das Betreute forderung«, räumt René Malz ein. Er ist BeWohnen entscheiden. Häufig handelt es sich reichsleiter beim Caritasverband Nürnbergdabei um finanziell besser gestellte Menschen, die dafür ihr Haus oder ihre Eigentumswohnung verkaufen. Drei Jahre im Heim

Elisabeth Scharf (Mitte) hat im Stift St. Lorenz ein Zuhause gefunden.

Geht es direkt um die Versorgung Pflegebedürftiger, schickt sie die Ratsuchenden eine Tür weiter zum Pflegestützpunkt. Dort wird mit den Krankenkassen eng zusammengearbeitet. Ab Pflegestufe zwei geht es meist doch in eine stationäre Einrichtung, zitiert Veronika Spreng die Statistik. Etwa drei Jahre bleiben die Menschen durchschnittlich im Heim. Wer als Rüstiger bereits dorthin umzieht, ist oft alleinstehend, bewohnt ein oberes Stockwerk in einem Haus ohne Aufzug oder ist männlich und ohne hauswirtschaftliche Kenntnisse und Fähigkeiten, fasst sie zusammen. Der bürokratische Weg ins Heim ist in allen Fällen gleich. Ohne Gutachten vom medizinischen Dienst der Krankenkassen ist eine Heimaufnahme kaum möglich. Wer einen ablehnenden Bescheid erhält, sollte sich an einen Hausarzt wenden, der die Notwendigkeit eines Umzugs bescheinigen kann.


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I nnenansichten     13

Drogenabhängige brauchen im Alter bessere Hilfe

D

In vielen Heimen sind die Speisesäle für die wenigen Rüstigen inzwischen zu groß.

Die Differenz zwischen den Leistungen der Pflegekassen und den tatsächlichen Kosten im Heim beträgt in der Regel 1600 Euro. Diese sind je nach Vermögen selbst zu zahlen. Andernfalls übernimmt ein Kostenträger wie der Bezirk Mittelfranken – je nach Bedürftigkeit – einen Teil oder die ganze Summe. Nach dem erfolgreichen Durchlaufen der Antragsformalitäten ist es zurzeit nicht schwer, einen Heimplatz zu erhalten. »Früher hatten wir rund 100 freie Plätze in Nürnberg«, erzählt Spreng. Die Zahl sinkt zwar langsam. Dennoch sei es momentan nicht geplant, neue Heime zu errichten. Warum das so ist, da hat Heimleiter Dieter Pflaum seine eigene Theorie. Er führt die Zurückhaltung der Investoren bei steigender Nachfrage auf die fehlenden Pflegekräfte zurück. Auch Malz vom Caritasverband bestätigt, dass der Arbeitsalltag im Heim deutlich anstrengender geworden ist, weil die Versorgung zeitintensiver ist als früher. Auch die Rückmeldung der Bewohner an die Schwestern sei nicht mehr so häufig wie früher, weil viele Bewohner altersverwirrt sind und sich nicht mehr gut äußern könnten. Weißwurstessen und Singen Dennoch wird nach wie vor ein Programm für alle Rüstigen angeboten. In St. Martin gehören Silvesterfeiern und Volksfestbesuche dazu, in St. Lorenz werden die Wohngruppen auf den Stockwerken mit Weißwurstessen und Singen bei Laune gehalten. Elisabeth Scharf bescheinigt, dass es »sehr viel Abwechslung gibt«. Die 88-Jährige wechselte aufgrund einer gewissen Verbundenheit ins St.-Lorenz-Stift. Sie war lange in der Innenstadtkirchengemeinde aktiv und hat auch im Stadtzentrum gelebt. Auch sie hat übrigens eine alte Bekannte im Heim wieder entdeckt: eine Schulfreundin, mit der sie einst in die Löhe-Schule eingeschult

wurde. Eine sichere Bank ist das Heim also für alle, die allein nicht zurechtkommen, aus welchen Gründen auch immer. Doch schon zeichnet sich eine weitere Entwicklung ab. Der technische Fortschritt wird auch in den Heimen eingesetzt, um Menschen mit Orientierungsschwierigkeiten nicht mehr gängeln zu müssen. Stattdessen löst wie in St. Martin ein Armband ein Funksignal aus, wenn ein Demenzkranker das Haus verlassen möchte. Solche Entwicklungen machen sich auch ambulante Dienste zunutze. Schon gibt es die ersten ambulanten Wohngemeinschaften für Alzheimerkranke in der Region. Micura betreut eine davon. Die beiden Leiterinnen Seischab und Flüchter schwärmen davon, wie gut die Versorgung dort klappt. Der Wandel, der die Heime seit geraumer Zeit erfasst hat und der sich wohl am deutlichsten im langsamen Verschwinden des Wortes »Altenheim« aus dem Sprachgebrauch zeigt, wird die Einrichtungen in den nächsten Jahren noch weiter umkrempeln. Petra Nossek-Bock; Fotos: Michael Matejka

I N F O R M AT I O N Die Wohnberatungsstelle der Stadt Nürnberg veranstaltet am 14. und 15. November wieder Besichtigungstouren durch verschiedene Senioreneinrichtungen. Dazu gehören Anlagen des Betreuten Wohnens, Alten- und Pflegeheime, Tagespflege- und Kurzzeitpflegeeinrichtungen sowie Begegnungsstätten. Ein frühzeitige Anmeldung bei Frau Spreng (Telefon 0911 / 231-6657) ist ratsam, weil die Fahrten sehr gefragt sind. Kosten: 12 Euro pro Teilnehmer. Im Preis ist ein Imbiss enthalten.

ie Betreuung, Beratung und Versorgung älterer sucht- und drogenabhängiger Menschen im Großraum Nürnberg soll künftig besser vernetzt und zusammengefasst werden. Dies fordert die Nürnberger Drogenhilfe »mudra« aufgrund einer Befragung von 19 Klienten im Alter zwischen 40 und 59 Jahren sowie 21 Experten. Seit Ende der achtziger Jahre können Drogensüchtige als Ersatzstoffe andere, künstlich hergestellte Opioide verordnet bekommen – beispielsweise Methadon für Heroinabhängige. Die Folge ist, dass viele Konsumenten damit länger leben, aufgrund ihrer besonderen Lebensverhältnisse aber dennoch früher altern als der Durchschnitt. Der körperliche Zustand eines 40-jährigen Abhängigen entspricht dem eines normalen 60-Jährigen. Manuela Bolz, Leiterin der Abteilung »Behandlung«, und Benjamin Löhner, zuständig für Betreutes Einzelwohnen 40 plus der »mudra«, haben bei ihren Interviews außerdem festgestellt, dass ältere Drogenkonsumenten häufig vereinsamen. Die Mehrzahl von ihnen hat keine familiären Bezüge; ein Freundeskreis mit verlässlichen Beziehungen ist vor dem Hintergrund jahrelanger Abhängigkeit selten vorhanden. Es werde künftig erforderlich sein, mehr alternative Wohnangebote für Drogenabhängige zu schaffen, meint Löhner. Ein weiteres Problem ist das Fehlen gezielter medizinischer Betreuung. Nur wenige Ärzte sind auf die speziellen Defizite älterer Drogenabhängiger – viele leiden unter Hepatitis C, Gelenk- und Lungenerkrankungen – adäquat vorbereitet. Problematisch sind auch die Zuzahlungen für Hilfsmittel wie Brillen und Zahnersatz. Sozialpädagogin Bolz: »Die Betroffenen haben häufig die Erfahrung gemacht, im Gesundheitssystem stigmatisiert zu werden, weil sie drogenabhängig sind.« Horst Mayer


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Die heilenden Hände von Gößweinstein Mit 78 Jahren bietet Liselotte Grunow noch Fußpflege für katholische Pilger schon häufig bestätigt: ›Wenn wir dich da stehen sehen, geht es uns schon besser.‹ Nach dem Gottesdienst kommen sie dann zu mir und nehmen sogar längere Wartezeiten in Kauf, denn mein Behandlungsraum ist oft sehr voll.« Liselotte Grunow ist eine sprichwörtliche Samariterin. Das heißt, sie ist ein Mensch, der anderen uneigennützig hilft. Sie ist auch eine buchstäbliche Samariterin, denn seit vielen Jahrzehnten gehört sie dem ArbeiterSamariterBund (ASB) an, einer Wohlfahrtsorganisation, die Ende des 19. Jahrhunderts in Kreisen der Arbeiterschaft und des Handwerks entstanden ist. In ihrer Heimatstadt Berlin hat sie sich für den ASB engagiert: »In Spandau war ich einige Jahre technische Leiterin und dann 1. Vorsitzende des ASB.« 1983 zog sie mit ihrem Sohn von Berlin nach Gößweinstein und eröffnete ein Jahr später ein Schuhgeschäft mit Fußpflegesalon. »Und da ich ja Samariterin bin und mal einem notleidenden Wallfahrer vor der Basilika half, habe ich mich entschlossen, meine Fußpflege allen Wallfahrern anzubieten. Seit 24 Jahren pflege ich an fast jedem Wochenende von April bis Oktober die Wallfahrerfüße.« Im Behandlungsraum wird die Ökumene gelebt: Evangelische Hände pflegen katholische Pilgerfüße.

I

n den letzten Jahren ist das Pilgern zur Mode geworden. Wer sich erschöpft fühlt von den Zumutungen der postmodernen Zivilisation, macht sich auf die Socken, um auf dem Weg zu alten Heiligtümern neue, irgendwie »andere« Erfahrungen zu sammeln. Zu den liebsten Nahzielen der Pilger, die im katholischen Sprachgebrauch Wallfahrer heißen, gehört die barocke Basilika in Gößweinstein. Seit dem späten 16. Jahrhundert lässt sich die Wallfahrt in die Fränkische Schweiz zuverlässig nachweisen – und der Eifer der Pilger ist ungebrochen. Derzeit kommen jährlich über 130 Gruppen, um Dank zu sagen, um Bitten zu äußern, um mit ihrem Gott zu kommunizieren. Sie kommen aus Herrieden und Herzogenaurach, aus Langenzenn, Nürn-

berg oder Iphofen. Zu Fuß sind sie unterwegs – stundenlang, tagelang. Da tun die Füße nicht nur weh. Sie sind gezeichnet von Blasen, Abschürfungen, Druckstellen. Aber wenn die Wallfahrer Glück haben, steht auf dem Platz vor der Basilika Liselotte Grunow. Dann winkt Balsam für die Füße. In Gößweinstein ist Frau Grunow inzwischen eine Institution als Samariterin der Wallfahrer. Samariterin vom Dienst Die 78-Jährige erzählt, wie sie das handhabt: Eine halbe Stunde vor Ankunft der Wallfahrer richtet sie ihren Behandlungsraum im Pfarrhaus neben der Basilika her. Und sobald die Wallfahrer-Glocken läuten, geht sie an die Kirche und zeigt den Wallfahrern, dass sie da ist. »Sie haben mir

Faszinosum Wallfahrt Aus Berlin nach Gößweinstein – das ist ein ungewöhnlicher Ortswechsel. Er wirkt noch radikaler, wenn man Liselotte Grunow in Hühnerloh besucht, einem winzigen Dorf mit durcheinander geworfenen Hausnummern, das zur Gemeinde Gößweinstein gehört. Genau hier hat sie vor vielen Jahren erstmals Ferien gemacht. In diese Landschaft hat sie sich verliebt und ist in fast jedem Urlaub zurückgekehrt. Schließlich ist sie hergezogen und hat hier sogar ihren Lebensgefährten kennen gelernt. Der Umzug bedeutete eine große Umstellung für die Großstädterin, die noch dazu der evangelischen Kirche angehört und mit dem Phänomen Wallfahrt überhaupt nicht vertraut war. Zuerst hat sie das für eine große Beerdigung gehalten. Sie erinnert sich: »Über die Hauptstraße kamen viele Menschen mit Musik und Ge-


Impressum

G esundheit     15

sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen Jahrgang 13 / Juli 2012 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, Konto 373 54 43, BLZ 760 200 70.

das Ehrenamt der Mesnerin übernommen. Außerdem hat sie viele Spendenaktionen angeregt, sei es für brasilianische Straßenkinder, sei es für Kinder mit Muskelschwäche. Für diese hat sie in Gößweinstein Kindergeschichten gesammelt und in einer kleinen Broschüre veröffentlicht. Der Erlös geht an die Gesellschaft für Muskelkranke. Trotz ihrer 78 Jahre ist Liselotte Grunow immer noch unermüdlich. An den Sommerwochenenden sitzt sie von morgens früh bis abends in ihrem kleinen Behandlungszimmer im Pfarrhaus neben der Basilika. Dann lässt sie sich, klinisch weiß gekleidet und umgeben von Salben und Bandagen, die gepeinigten Füße der Wallfahrer in den Schoß legen. Was hat sie da zu versorgen? »Die häufigste Verletzungsart Ziel zahlloser Wallfahrer: die barocke Basilika von Gößweinstein. sind Blasen – von winzig klein bis sehr groß und blutunterlaufen.« sang. Ich wusste gar nicht, was da vorgeht. Außerdem behandelt sie Nägel, die über Ich habe gedacht: Da wird doch nicht unser einem Bluterguss sitzen oder StauungsekBürgermeister gestorben sein?! Bis man zeme, wenn die Wallfahrer zu dicke Socken mich aufgeklärt hat: Das sind Wallfahrer! und zu lange Stiefel angezogen haben. Dazu Jedes Mal, wenn später eine Wallfahrerkommen Kreislaufbeschwerden oder Zegruppe vorbeikam, trieb’s mir Tränen in ckenstiche. »Bis jetzt konnte ich noch jedem die Augen, so ergriffen bin ich von dieser gut helfen, was mich sehr glücklich macht.« Wallfahrermusik. Meinen Wallfahrern ist es Liselotte Grunows Dienst am Fuß ist übrigens übrigens ganz egal, dass ich evangelisch bin komplett unentgeltlich. Erhält sie von einem und katholische Füße pflege. Wir haben ja Wallfahrer ein Trinkgeld, dann kauft sie alle nur einen Herrgott. Und mein evangelidavon wieder Pflaster, Verbände und Salben. scher Pfarrer sagt zu mir, wenn ich sonntags Die nächsten wunden Füße warten dann nicht in die Kirche kommen kann: Macht nämlich schon. nichts; das ist auch ein Gottesdienst, den Sie da machen.« Herbert Heinzelmann Im evangelischen Sonntagsgottesdienst Fotos: Mile Cindric wird man Liselotte Grunow also nicht häufig antreffen. Dabei hat sie kürzlich sogar noch

Produktion: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 272 Fax 0911 / 37 77 662 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantwortlich), Rainer Büschel, Georg Klietz, Dr. Stefan Brunn Autoren: Alexandra Buba, Günter Dehn, Ute Fürböter, Angela Giese, Elke Graßer-Reitzner, Herbert Heinzelmann, Ilona Hörath, Karin Jungkunz, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Claudia Schuller, Peter Viebig Fotos: Michael Matejka, Mile Cindric Illustration: Sebastian Haug Titel: Michael Matejka Gestaltung: www.gillitzer.net Koordination: Georg Hopfengärtner Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg, Ilona Porsch Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. Auflage: ca. 220.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 40 64 99 • Elfi Limpert Mobil: 0170/3 26 62 73 limpert@intergenerationes.de • Carmen Porzelt Tel. 0911 / 50 07 18, Fax 0911 / 500 96 42 mail@porzelt.org Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Wolfgang Gillitzer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 28.9.2012, Anzeigenschluss 31.8.2012. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†) Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:


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sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 2/2012

Fotos und Tagebücher wirft man nicht weg Exklusive Psyma-Studie für sechs+sechzig über den Umgang mit dem Erbe Diese Erbstücke würden die Befragten behalten: Fotos, Filme

70%

Persönlicher Schmuck

58%

Tagebücher, Briefe

55%

Bücher

27%

Geschirr Möbel Kleidung

I

n der dritten, exklusiv für das Magazin sechs+sechzig durchgeführten Umfrage des Marktforschungsinstituts Psyma unter der Leitung von Matthias Fargel geht es um die »letzten Dinge« des Lebens: Erbschaft, Vormundschaft, Organspende und Testament. Erben sitzen oft vor den Hinterlassenschaften der Verstorbenen – Briefe, Fotos, Geschirr, Kleider oder Schmuck – und wissen nicht so recht, was sie damit tun sollen. Die von Psyma Befragten tendieren erstaunlicherweise insgesamt dazu, das Erbe zu behalten. Und: Je jünger die Befragten sind, desto eher behalten sie persönliche Gegenstände des Verstorbenen. Ganz oben auf der Liste stehen Dinge, die die Persönlichkeit des Verstorbenen zum Ausdruck bringen: Fotos, Filme, Briefe oder Tagebücher. Dazu gehört auch Schmuck, den vor

16%

der Erben würden Schmuck ­verkaufen.

2%

würden Bücher wegwerfen.

19% 14% 6%

10%

würden vererbte persönliche Fotos und ­Filme verschenken.

allem Frauen gerne behalten. Schwieriger wird es schon bei Gegenständen, die den Geschmack oder die (Welt-)Anschauung des Verstorbenen zum Ausdruck bringen. Möbel, Geschirr, Kleider oder Bücher gehören in diese Kategorie. Zum einen verfügen die meisten Erben selbst – oft im Überfluss – über diese Gegenstände. Zum anderen entsprechen die Güter oft nicht dem Geschmack der Erben. Dies kommt in einer – statistisch gesehen – schwächeren Neigung der Befragten zum Ausdruck, die Gegenstände zu behalten. Für die Erben gibt es in diesem Fall zwei Möglichkeiten: die Gegenstände zu veräußern oder sie zu verschenken. Die Forscher um Matthias Fargel haben herausgefunden, dass auf der Liste der Dinge, die gerne zu Geld gemacht werden, Möbel, Bücher und Geschirr ganz oben stehen. Je jünger die

Befragten, desto eher sind sie dazu bereit, diese Gegenstände zu verkaufen; vielleicht auch, weil sie stärker auf die Einnahmen angewiesen sind. Ältere sind deutlich weniger bereit, das Erbe zu verkaufen. Sehr zurückhaltend sind aber alle Befragten, wenn es darum geht, die persönlichsten Dinge des Verstorbenen auf dem Markt anzubieten. Ähnliches gilt auch beim Verschenken des Erbes. Hier trennen sich die Erben von denjenigen Gegenständen am leichtesten, die nicht zu ihnen »passen«: Wenn die Erben etwas nicht in ihren Besitz übernehmen wollen, dann werfen sie die Gegenstände, die die Persönlichkeit des Erblassers ausmachen – Briefe, Fotos oder Filme – weg.

Organspende Die Ergebnisse der Psyma-Forscher zeigen, dass 25 Prozent einen Organspende-Ausweis besitzen und 28 Prozent vorhaben, sich einen solchen zu beschaffen, aber 47 Prozent sich zu diesem Thema gar nicht äußern oder keine Meinung haben. Dies steht im Widerspruch zu den in der öffentlichen Debatte immer wieder angeführten Statistiken, wonach zwei Drittel der Deutschen einer Organspende positiv gegenüberstehen. Die Umfrage Im September 2011 befragte das psychologisch orientierte Marktforschungsinstitut Psyma in Deutschland 1.000 Bürger im Alter von 30 bis Anfang 80 Jahren. Um eine robuste Datengrundlage für den Vergleich zwischen verschiedenen Altersgruppen zu erzeugen, wurde der Anteil der über 60- Jährigen an der Stichprobe im Vergleich zur Gesamtbevölkerung leicht erhöht (Booster). Die Umfrage ist repräsentativ für Menschen in jenen Altersgruppen, die in Deutschland online erreichbar sind. Das führt zu dem Effekt, dass in dieser Stichprobe doppelt so viele Befragte mit Hochschulreife vertreten sind als im Bundesdurchschnitt.


I nnenansichten     17

sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 2/2012

Vorkehrungen für das eigene Lebensende Habe ich schon

Plane ich

29%

49%

Schriftliches Testament

26%

55%

Patientenverfügung

25%

private Pflegeversicherung

25%

Organspenderausweis

22% 28%

Regelung der eigenen Vormundschaft

18%

Verschenken von Vermögen

7%

31%

Abschiedsbrief an nahe Verwandte

4%

Die Forscher der Psyma-Gruppe aus Rückersdorf haben sich in ihrer Umfrage aber nicht nur mit dem Umgang mit dem materiellen Erbe befasst. Sie haben die Teilnehmer auch zu Maßnahmen befragt, die Erblasser weit vor ihrem Tod ergreifen können, um Angehörigen eventuell Entscheidungen leichter zu machen oder den Wünschen Sterbender zu entsprechen. Auffällig ist hier grundsätzlich der hohe Anteil von Befragten, die zu den angespro-

41%

27%

chenen Themen gar keine Meinung haben oder für die die vorgegebenen Möglichkeiten keine Option sind (Grafik 1). So besitzt zwar knapp die Hälfte der Befragten eine Lebensversicherung, weitere sieben Prozent planen, sich eine anzuschaffen, aber für 44 Prozent ist dies überhaupt kein Thema. Erstaunlich ist auch, dass sich viele Befragte beim Thema Vormundschaft, die etwa im Falle einer Demenz wichtig werden kann, nicht äußern. Nur zu schriftlich niedergeleg-

ten Testamenten und Patientenverfügungen hat die Mehrheit der Befragten eine (deutlich positive) Meinung. Hier gilt: Je älter die Menschen, desto höher die Neigung, ein schriftliches Testament zu verfassen. Vor allem bei den über 62-Jährigen ist es beinahe die Hälfte der Befragten, die ein Testament bereits verfasst hat. Rainer Büschel

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18    V e r a n s t a l t u n g s k a l e n d e r

sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 2/2012

Ausgewählte Veranstaltungen Juli bis September 2012 Ausstellungen Hörenswerte Sehenswürdigkeit 08.07. bis 16.08. 2012   Di-Mi 11–16 Uhr, Do-Fr 11–13 Uhr, So 11–16 Uhr Galeriehaus Nord,   Wurzelbauerstr. 29, Nürnberg Info: 0911 / 55 33 87 Jahre später bis 22.07.2012 Di, Do-So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr, Mo geschlossen Menschen vor und nach dem Ende des Sozialismus (in Kirgistan) Künstlerhaus, Glasbau, 1. OG,   Königstr. 93, Nürnberg Fotografische Langzeitbeobachtung von Georg Kürzinger Info: 0911 / 231-40 00 Porzellan, Stahl, Papier bis 26.07.2012   Do-Sa 15–18 Uhr Kulturscheune der Altstadtfreunde, Zirkelschmiedstr. 30, Nürnberg Kombinationen von Ulle SchmidtIbach VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 24 13 93 Andy Warhol – the Art of Pop 30.07.2012 bis 26.09.2012   Mo-So 11–19 Uhr, Do Fr 11–20 Uhr Amberger Congress Centrum, Schießstättenweg 8, Amberg Info: 09621 / 49 00-0 Fadenscheinig bis 01.08.2012, Di, Mi, Do   12–18 Uhr Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstraße 6, Nürnberg Linda Männel nähert sich künstlerisch der Frage, was von einem Menschen bleibt VA: Kulturladen Zeltnerschloss Info: 0911 / 47 29 45 Noch mal leben bis 03.08.2012, Mo, Mi, Fr, So 14–18 Uhr Loftwerk Nürnberg, Ulmenstr. 52A, Nürnberg Eine Ausstellung über das Sterben mit Fotos von Walter Schels und Texten von Beate Lakotta VA: Hospiz-Team Nürnberg e.V. in Kooperation mit der Hospizakademie Info: 0911 / 287 73 49 1662 – 1806: Die Frühzeit der Nürnberger Kunstakademie bis 02.09.2012, Di-Fr, 10–17 Uhr, Sa, So 10–18 Uhr Stadtmuseum Fembohaus, Burgstr. 15, Nürnberg Info: 0911 / 231-25 95

satt? Kochen – essen – reden bis 09.09.2012, Di-Fr, 9–17 Uhr, Sa, So, feiertags, 10–18 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 6, Nürnberg Ausstellung über den zentralen Wert des Essens als soziales und kommunikatives Ereignis Info: 0911 / 23 08 80 Geartete Kunst bis 16.09.2012, Mo-Fr, 9–18 Uhr, Sa, So 10–18 Uhr Doku-Zentrum im Reichsparteitagsgelände, Bayerstr. 110, Nürnberg Die Nürnberger Akademie im Nationalsozialismus Info: 0911 / 231-56 66 Der Pinselstrich als Weltformel ab 15.09.2012, Do-Sa 15–18 Uhr Kulturscheune der Altstadtfreunde, Zirkelschmiedstr. 30, Nürnberg Malerei von Ursula Jüngst VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 24 13 93 25 Jahre NCK-GLW ab 22.09.2012, Mo-Mi 12–14 Uhr, Do 12–17 Uhr und 19–21 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Str. 50, Nürnberg VA: Gemeinschaftshaus Langwasser in Kooperation mit dem Krakauer Kulturzentrum Info: 0911 / 998 03-0 Meine Quelle bis 23.09.2012,   Di-Fr 9–17 Uhr, Sa/So 10–18 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Str. 62, Nürnberg Geschichte eines fränkischen Weltkonzerns Info: 0911 / 231-38 75 Notre Combat – Unser Kampf bis 30.09.2012   Mo-Fr 9–18 Uhr, Sa/So 10–18 Uhr Doku-Zentrum im Reichsparteitagsgelände, Bayernstr. 110, Nürnberg Eine Antwort auf »Mein Kampf« Info: 0911 / 231-56 66

Beratung & Vorträge

Die Nürnberger Kunstschule im Nationalsozialismus 12.07.2012, 18.30 Uhr Doku-Zentrum im Reichsparteitagsgelände, Bayernstr. 110, Nürnberg Referent: Dr. Pascal Metzger Info: 0911 / 231-56 66 Selbshilfe Blasenkrebs 17.7.2012 Klinikum Nürnber-Nord 19.9.2012 Eben-Ezern-Kirche im Martha-Marie-Krankenhaus Info: 0911/63 20 540 Computer-Treff Langwasser 18.07., 25.07.2012, 14 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Str. 50, Nürnberg Leitung: Walter Müller-Kalthöner VA: Gemeinschaftshaus Langwasser Info: 0911 / 998 03-0 Betreuungsverfügung und Vollmacht 18.07.2012, 14 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Die Nürnberger Klöster 24.07.2012, 19.30 Uhr Eine Rekonstruktion visueller Erinnerungskultur Fabersaal des Bildungszentrums, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Referentin: Dr. Yvonne Northemann VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 24 13 93 Doppel-F. Ludwig und Franz Ruff 25.07.2012, 18.30 Uhr Doku-Zentrum im Reichsparteitagsgelände, Bayernstr. 110, Nürnberg Referent: Dr. Thomas Heyden Info: 0911 / 231-56 66 Trauer – eine Chance zum Leben? 27.07.2012, 19 Uhr Loftwerk, Ulmenstr. 52A, Nürnberg Referent: Walter Lupp, Pfarrer, Trauerintensivberater VA: Hospiz-Team Nürnberg in Kooperation mit der Hospizakademie Info: 0911 / 287 73 49

Internetberatung Jeden Mittwoch, 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67

Tag der offenen Baustelle 28. Juli 2012, 10–14 Uhr  Huldstraße 7, 90461 Nürnberg Seniorenwohnen am Hermann-Bezzel-Haus – Besichtigung, Führung durch das Haus Info: 0911 24276-1909

Formularausfüllservice Jeden Freitag, 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg (Keine Steuererklärungen!) VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67

Kostenlose Handyberatung 31.07., 28.08.2012, Uhrzeit nach telefonischer Abstimmung AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung/Terminvereinbarung: 0911 / 45 06 01 67

Hermann Gradl 02.08.2012, 18.30 Uhr Doku-Zentrum im Reichsparteitagsgelände, Bayernstr. 110, Nürnberg Hermann Gradl und die »Großen deutschen Kunstausstellungen 1937 bis 1944«, Referentin: Sabine Brantl Info: 0911 / 231-56 66 Tag der weit offenen Türen beim CCN 15.09.2012, 10–16 Uhr Computer Club Nürnberg, CCN 50 plus e.V., Spitalgasse 22, Nürnberg Informationstag beim CCN 50 plus mit Vorträgen, Beratung und Informationen über PC-Programme Info: 0911 / 992 83 52 Kulturgeschichte des Essens 24.09.2012, 14.30 Uhr Referent: Herbert Heinzelmann Hotel Merkur, Pillenreuther Str. 1/ Eingang Celtisplatz VA. Seniore-Initiative Nürnberg e.V. Info: 0911/231 66 62 Stereofotografien (3D) aus Nürnberg von 1860 – 2011 25.09.2012, 19.30 Uhr Fabersaal des Bildungszentrums, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Diavortrag, Referent: W. Grethlein VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. in Kooperation mit der Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info: 0911 / 24 13 93 oder 53 70 10 (Mo, Di, Do 13–15.30 Uhr) Nach dem Wandern ist vor dem Wandern 25.09.2012, 9.30 – 11.30 Uhr Museum für Kommunikation,   Lessingstr. 6, Nürnberg Workshop: Die schönsten Wanderungen im Internet dokumentieren VA: Museum für Kommunikation in Kooperation mit dem Seniorenamt Info/Anmeldung: 0911 / 231-66 55 Feng-Shui 25.09.2012, 14 –17 Uhr Referentin: Petra Volkert Seniorentreff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Richtig aussortieren will geübt sein Info/Anmeldung: 0911 / 231-82 24

Führungen & Wanderungen Heilig-Geist-Spital 06.07., 03.08., 07.09.2012, 15 Uhr Treffpunkt: Kreuzigungshof im Heilig-Geist-Spital, Spitalgasse 22, Nürnberg Größte mittelalterliche Sozialstiftung – heute noch lebendig. VA: Initiative Persönliche Stadtansichten Info/Anmeldung: 0911 / 211 07 30 (Mo 14–16 Uhr, Mi 14.30–16.30 Uhr)


sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 2/2012

V e r a n s t a l t u n g s k a l e n d e r     19 Mit Kompetenz und Gefühl

Beste Beziehungen? 07.07.2012, 14 Uhr Nürnberg und die Kaiser Stadtmuseum Fembohaus, Burgstr. 15, Nürnberg Beitrag zum Landesgeschichtsforum 2012 Info: 0911 / 231-25 95

Noch mal leben 19.07.2012, 17.30 Uhr Loftwerk, Ulmenstr. 52A, Nürnberg Öffentliche Führung durch die Ausstellung »Noch mal leben« VA: Hospiz-Team Nürnberg in Kooperation mit der Hospizakademie Info: 0911 / 287 73 49

Zwischen Dach und Quelle-Lager 08.07.2012, 15 Uhr Doku-Zentrum im Reichsparteitagsgelände, Bayernstr. 110, Nürnberg Info: 0911 / 231-56 66

Friedhofsführung 25.07.2012, 14 Uhr Treffpunkt: Friedhofsbüro am Waldfriedhof, Friedenstr. 1, Schwabach VA: Seniorenrat Schwabach Info: 09122 / 93 96 44

Forchheim – Besuch des Pfalzmuseums 12.07.2012, 9.20 Uhr Treffpunkt: Mittelhalle Hauptbahnhof Nürnberg Tagesausflug mit der VAG VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 U1, U2, U3 am Stau vorbei 12.07.2012, 14 Uhr Treffpunkt: U-Bahnhof Maffeiplatz, Nürnberg Mit Jürgen Milowski (VGN) VA: KUNO in Kooperation mit der VGN Info: 0911 / 55 33 87 Fokus Stadtgeschichte 12.07., 16 Uhr, 21.07.2012, 14 Uhr Stadtmuseum Fembohaus, Burgstr. 15, Nürnberg Mit Museumsleiterin Brigitte Korn Info: 0911 / 231-25 95 Barocke Spuren – von der Adlerstraße ins Lederviertel 14.07.2012, 10–16 Uhr Treffpunkt: Karolinenstr. Vor der Karstadt-Passage, Nürnberg Stadtspaziergang VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 24 13 93 Den Patriziern auf der Spur 14.07., 11.08.2012, 14 Uhr Treffpunkt: Hauptbahnhof Mittelhalle (am Service-Point), Nürnberg Führung mit Bus, U-Bahn, S-Bahn zu Patriziersitzen in Mögeldorf, Schoppershof und Lichtenhof VA: Initiative Persönliche Stadtansichten Info/Anmeldung: 0911 / 211 07 30 (Mo 14–16 Uhr, Mi 14.30–16.30 Uhr) Adlerfahrten zwischen Nürnberg und Fürth 14.07., 15.07.2012 Details am Infotelefon VA: DB Museum Nürnberg Info: 0180 / 4 442 233 (20 ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarif bei Moiblfunk max. 42 ct./Min.) Die Nordstadt 18.07., 08.08.2012, 15 Uhr Treffpunkt: Friedrich-Ebert-Platz Ecke Archivstr., Nürnberg Vorbei an Villen und Gärten durch vom Jugendstil geprägte Straßen zum Tuchergelände und Stadtpark VA: Initiative Persönliche Stadtansichten Info/Anmeldung: 0911 / 211 07 30 (Mo 14–16 Uhr, Mi 14.30–16.30 Uhr)

Wildkräuter in der heutigen Zeit 30.07.2012, 13 Uhr Treffpunkt: Straßenbahn Endstation Thon, Nürnberg VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 Entlang der Pegnitz nach Osten 03.08., 10.08.2012, 14 Uhr Treffpunkt: Erlenstegen (Endhaltestelle Tram Linie 8), Nürnberg Natur-, Erd- und Baugeschichtliche Radtour von Erlenstegen nach Schwaig VA: Initiative Persönliche Stadtansichten Info/Anmeldung: 0911 / 211 07 30 (Mo 14–16 Uhr, Mi 14.30–16.30 Uhr) 24. Rallye: Dürer & mehr 04.08.2012, 10–14 Uhr Treffpunkt: IHK-Gebäude, Eingang Waaggasse, Nürnberg VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 24 13 93 Habde des scho g’sehn 07.08.2012, 15 Uhr Treffpunkt: Kugelapotheke an der Sebalduskirche, Nürnberg VA: Initiative Persönliche Stadtansichten Info/Anmeldung: 0911 / 211 07 30 (Mo 14–16 Uhr, Mi 14.30–16.30 Uhr) Mögeldorf 09.08..2012, 19 Uhr Treffpunkt: Mögeldorfer Plärrer, Tram-Haltestelle L 5, Nürnberg Vom vornehmen Stadtort der Patrizier-Herrensitze zur modernen Vorstadt VA: Initiative Persönliche Stadtansichten Info/Anmeldung: 0911 / 211 07 30 (Mo 14–16 Uhr, Mi 14.30–16.30 Uhr) Die Welt der Mächtigen und Reichen 26.08., 23.09.2012, 11 Uhr Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Info: 0911 / 231-54 21 Wolff’scher Bau – altes Rathaus 28.08.2012, 14 Uhr Treffpunkt: Rathausplatz, Eingang Wolff’scher Bau, Nürnberg Was wir vom Rathaus alles nicht kennen! VA: Initiative Persönliche Stadtansichten Info/Anmeldung: 0911 / 211 07 30 (Mo 14–16 Uhr, Mi 14.30–16.30 Uhr)

Durch die Innenstadt auf den Spuren der Kommunikation 10.09.2012, 14 Uhr Treffpunkt: AWOthek, Karl-BrögerStr. 9, Nürnberg Info: 0911 / 45 06 01 67 Schatzsuche mit Satellitentechnik 21.09.2012, 10 und 12 Uhr Treffpunkt: Kreuzigungshof im Heilig-Geist-Spital, Spitalgasse 22, Nürnberg »Geocaching« in altersgemischten Teams, Veranstaltung im Rahmen der »Stadt(ver)führungen« Anmeldung ab 19.07. in der Kultur-  Info, Königstr. 93, Nürnberg und in der Tourist Info, Bahnhofsplatz Fürth VA: Seniorenamt in Kooperation mit der Hauptschule Insel Schütt Info: 0911 / 231-20 04

helfen wir Ihnen im Trauerfall • Beratung & Betreuung im Trauerfall • eigene Trauerhalle • individuelle Gestaltung von Trauerfeiern, auch in Kirchen • Vorsorgeregelungen und Sterbegeldversicherung Äußere Sulzbacher Straße 30 Nürnberg l 0911 / 206 200 Königstraße 58 Fürth l 0911 / 772 664 www.gbg-nuernberg.de

Eisenbahnbrücken – Meisterwerke der Baukunst 22.09., 23.09.2012,   je 10.15 Uhr und 14.15 Uhr DB Museum, Lessingstraße 6, Nürnberg Rundgang im Rahmen der »Stadt(ver)führungen« Info: 0180 / 444 22 33 (20 ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarif bei Moiblfunk max. 42 ct./Min.) Von japanischer Kunst zu Dürer und zu von Barca 22.09.2012, 16 Uhr Treffpunkt: Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Str. 50, Nbg. Kunstspaziergang im Rahmen der »Stadt(ver)führungen« mit Eva-Maria Jenchen und Gunhild Hartung VA: Gemeinschaftshaus Langwasser Info: 0911 / 998 03-0 Rund um die Poststadt: Arbeiten und Wohnen im Bauhausstil 25.09.2012, 14–15 Uhr Treffpunkt: Eingang Südstadtbad, Allersberger Straße 120, Nürnberg VA: Museum für Kommunikation Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 230 88-85 Auf den Spuren der Familie Tucher 26.09.2012, 15 Uhr Treffpunkt: Sebalduskriche, Haupteingang, Nürnberg VA: Initiative Persönliche Stadtansichten Info/Anmeldung: 0911 / 211 07 30 (Mo 14–16 Uhr, Mi 14.30–16.30 Uhr) Wodanstraße – bürgerliche Eleganz 27.09.2012, 14 Uhr Treffpunkt: Platz der Opfer des Faschismus, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45 06 01 67 Im Reich der Rose 27.09.2012, 19 Uhr Treffpunkt: Uhrenhäuschen Lorenzkirche, Nürnberg Besuch bei Rosengardens VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23

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20    V e r a n s t a l t u n g s k a l e n d e r

Ausflug zum Tiergarten 28.09.2012, 14 Uhr Treffpunkt: Tiergarten,   Haupteingang Für Angehörige und Menschen mit Demenz VA: Angehörigenberatung Nbg. e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 26 61 26

Wenn die Eltern demenzkrank werden 25.09. bis 30.10.2012 Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Seminar VA: Angehörigenberatung Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 26 61 26

Gesundheit & Sport

Schnupperstanz mit dem Bundesverband Seniorentanz 28.09.2012, 14–16 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Saal, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg VA: Seniorentreff Bleiweiß in Kooperation mit dem Bundesverband Seniorentanz Info/Anmeldung: 0911 / 231-82 24

Gedächtnistraining Jeden Montag, 14–15 Uhr Grete-Epplein-Haus, GLogauer Str. 25, Nürnberg VA: Diakoniestation Langwasser Info/Anmeldung: 0911 / 80 33 95 Gymnastik im Sitzen Jeden Donnerstag, 9–10 Uhr Grete-Epplein-Haus, Glogauer Str. 25, Nürnberg VA: Diakoniestation Langwasser Info/Anmeldung: 0911 / 80 33 95 Tanz mit, bleib fit 07.07.2012, 14.30 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg Leitung: Ingrid Ullmann VA: AWO Kreisverband Nürnberg Info: 0911 / 45 06 01 66 Senioren-Tanz mit Ralf Hofmeier 9.7., 16.07., 23.07., 03.09., 10.09., 17.09., 24.09.2012, jeweils 13 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Str. 50, Nürnberg VA: Gemeinschaftshaus Langwasser in Kooperation mit der AWO Langwasser Info: 0911 / 998 03-0 Starke Frauen – Starke Herzen 12.07.2012, 18.30 Uhr Podiumsdiskussion des Zonta-Club Nürnberg mit Elisabeth Eigler Ärztin, Annette Scheder (AOK) und Matthias Pauschinger, Chefarzt der Kardiologie des Südklinikums. Fabersaal des Bildungszentrums, Gewerbemuseumsplatz 2, Nürnberg Info: 0911 / 938 92 52 Seniorentanz im AWO-Saal 18.07.2012, 13.30 Uhr AWO-Saal, Wittelsbacher Str. 1, Schwabach VA: AWO OV Roth-Schwabach Info: 09122 / 934 16 20 WenDo für Frauen 30.07.2012, 19–20.30 Uhr AURA, Senefelder Str. 11, Nürnberg Kostenlose Info- und Schnupperstunde VA: AURA e.V. Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 28 46 29 Ganzheitliches Gedächtnistraining 24.09.2012, 9.30 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstraße 7, Nürnberg Probestunde mit Petra Nießner VA: Kulturladen Gartenstadt Info: 0911 / 48 23 18

Literatur & Theater Von der Reichsstadt zur bayerischen Landstadt 07.07.2012, 19 Uhr Stadtmuseum Fembohaus, Burgstr. 15, Nürnberg Bürgerliches Leben um 1800 – Vortrag und Lesung aus den Tagebüchern des Nürnberger Kaufmanns Paul Wolfgang Merkel Info: 0911 / 231-25 95 Literarische Soirée 08.07.2012, 14–17 Uhr Literaturzentrum Nord, Wurzelbauer Str. 29, Nürnberg Zum 100. Todestag von Hermann Hesse: Gelegenheitslyrik Info: 0911 / 55 33 87 Literaturcafé 18.07.2012: Hermann Hesse 08.08.2012: Alexander Puschkin 19.09.2012: Gustav Klimt Seniorenzentrum am Tiergärtnertor, Burgschmietstr. 4, Nürnberg VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 Geschenkte Zeit – Menschen begegnen Sterben und Tod 23.07.2012, 19 Uhr Loftwerk, Ulmenstr. 52A, Nürnberg Lesung von und mit Traute Naumann VA: Hospiz-Team Nürnberg in Kooperation mit der Hospizakademie Info: 0911 / 287 73 49 Treffpunkt Theater 50plus 25.07.2012, 14.30 Uhr Zeitungscafé, Peter-Vischer-Str. 3, Nürnberg Mit Bernd Händel, Kabarettist und Stimmenimitator VA: Stadtseniorenrat in Kooperation mit Seniorenamt Nürnberg Info: 0911 / 231-66 58 od. -66 02 Wen veräppeln Sie, Herr Eppelein? 26.07.2012, 19 Uhr Stadtmauerturm,   Vestnertormauer 5, Nürnberg Märchen mit Reingard Fuchs und Erich Berkenkamp Info: 0911 / 40 26 79

sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 2/2012

Tod und Wandel im Märchen 30.07.2012, 19 Uhr Loftwerk, Ulmenstr. 52A, Nürnberg Vortrag und Lesung mit Silvia Petek VA: Hospiz-Team Nürnberg in Kooperation mit der Hospizakademie Info: 0911 / 287 73 49 Mütter und Töchter 30.08.2012, 19 Uhr Stadtmauerturm,   Vestnertormauer 5, Nürnberg Märchen, u.a. mit Bettina Hanffstengel Info: 0911 / 40 26 79 Mein Bademeister-Blues 21.09.2012, 20 Uhr Literaturzentrum Nord, Wurzelbauerstr. 29, Nürnberg Lesung mit Karl-Hans Graf im Rahmen der Stadt(ver)führungen Info: 0911 / 55 33 87

Musik & Unterhaltung Happy Hour – Musik und Kulinarisches im Freien 12.07.2012: Crissy the Cat 19.07.2012: Klaus Brandl 26.07.2012: Trio Dreiklang mit Sabine Müller jeweils 18 Uhr, Live-Musik ab 19 Uhr Kulturladen Zeltnerschloss, Gleißhammerstraße 6, Nürnberg (VA) Info: 0911 / 47 29 45 Das Fest beginnt 16.09.2012, 16.30 Uhr Meistersingerhalle, Nürnberg mit den Nürnberger Symphoniker Info: 0911 / 474 01 54 Kino am Nachmittag 16.07., 08.08., 20.08., 03.09., 17.09.2012, jeweils 13 Uhr Casablanca Kino, Brosamer Str. 12, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg in Kooperation mit Casa e.V. Info: 0911 / 45 06 01 67 Wie einst Lili Marleen 17.07.2012, 18 Uhr Innenhof des Caritas Stift St. Martin, Grolandstr. 67, Nürnberg Musikalische Zeitreise in die 30er und 40er Jahre mit Alexandra Völkl (Gesang) und Sören Balendat (Piano) VA: Seniorennetzwerk Nordstadt Info: 0911 / 937 99 75 Jazzfrühschoppen mit der Franconian Jazzband 22.07.2012, 11 Uhr Kulturscheune der Altstadtfreunde, Zirkelschmiedstr. 30, Nürnberg VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 24 13 93 Fit mit Spaß an der Spielkonsole 23.07., 24.09.2012, 14 – 16 Uhr Seniorentreff Bleiweiß, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Info/Anmeldung: 0911 / 231-82 24

Singnachmittag 25.07., 15.08., 12.09., 26.09.2012, je 15 Uhr Seniorenzentrum am Tiergärtnertor, Burgschmietstr. 4, Nürnberg Gemeinsames Singen mit Musikbegleitung VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23 Seniorennachmittage am Herbstvolksfest 28.08., 04.09.2012, 14 – 17 Uhr Volksfestplatz, Festzelt, Bayernstr. 100, Nürnberg VA: Festwirt Jürgen Papert, Tucher Bräu, Seniorenamt & Süddeutscher Verband reisender Schausteller und Handelsleute e.V. Info: 0911 / 231-66 55 Schlager und Evergreens 17.09.2012, 14 Uhr Stadthalle Fürth, kleiner Saal,   Rosenstr. 50, Fürth VA: Seniorenbüro Fürth Info: 0911 / 974-17 85 Herbstfest 2012 22.09.2012, 14 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Str. 50, Nürnberg Veranstaltung im Garten des Gemeinschaftshauses, bei Regen im Haus Künstlerische Aktionen, Tombola, Bücherbazar, Infostände und Vieles mehr VA: Gemeinschaftshaus Langwasser Info: 0911 / 998 03-0 Wein, Main und Gesang 27.09.2012, 9.30 Uhr Abfahrt Nelson-Mandela-Platz Tagesfahrt mit Stadtbesichtigung Volkach, Mainschifffahrt etc. VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 03 93

Sonstiges Nürnberg im Film I und II jeden Samstag, 16 Uhr Stadtmuseum Fembohaus,   Burgstr. 15, Nürnberg Porträt in Filmdokumenten von 1911 bis 1971 Info: 0911 / 231-25 95 Picknick und Boule-Spiel im Schlossgarten jeden Sonntag, 10 –17 Uhr Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal, Hirschelgasse 9-11, Nürnberg Info: 0911 / 231-54 21 Die Fürther Straße – Schauplatz steten Wandels jeden Sonntag, 11 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Str. 62, Nürnberg Filmvorführung, Film von Herbert Liedel (2010, 45 Minuten) Info: 0911 / 231-38 75


V e r a n s t a l t u n g s k a l e n d e r     21

sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 2/2012

Tag der offenen Tür 13.07.2012, 13.30 Uhr: Seniorenzentrum St. Willibald 13.07.2012, 15.15 Uhr: BRK-Seniorenheim am Langwassersee 20.07.2012, 14 Uhr: Caritas-Seniorenheim St. Josef 20.07.2012, 15.45 Uhr: AWO Seniorenheim Hans-Schneider-Haus Fahrdienst ab Langwasser Süd zu den Einrichtungen nach Voranmeldung möglich VA: Seniorennetzwerk Langwasser Info/Anmeldung: 0911 / 239 56 84-5 Triumph des Willens 13.07.2012, 18 Uhr Doku-Zentrum im Reichsparteitagsgelände, Bayernstr. 110, Nürnberg Film von Leni Riefenstahl (D 1934, 104 Minuten) mit Diskussion Info: 0911 / 231-56 66 Tagesbusfahrt zum Kloster Ettal und Schloss Linderhof 14.07.2012, 6.30 Uhr,   Antritt der Heimreise ca. 15 Uhr Abfahrt: Bahnhof Schwabach VA: VdK Info: 09122 / 4248

Die Scheune – von Kopf bis Fuß auf Holz eingestellt 09.09.2012, 11–16 Uhr Kulturscheune der Altstadtfreunde, Zirkelschmiedstr. 30, Nürnberg Tag des offenen Denkmals VA: Altstadtfreunde Nürnberg e.V. Info: 0911 / 24 13 93 Im Namen der Menschlichkeit 09.09.2012, 18.30 Uhr Memorium Nürnberger Prozesse, Bärenschanzstr. 72, Nürnberg Film von Yves Simoneau (USA, Kanada 2000, 179 Minuten), mit wissenschaftlicher Einführung Info: 0911 / 321-793 72

Familienaktion 14.07.2012, 8.30 Uhr Treffpunkt: Mittelhalle Nürnberg Hauptbahnhof Gemeinsames Bauen von Nist- und Unterschlupfhilfen für Insekten Leitung: Waltraud Bauer und Tobias Ittner VA: Kulturladen Zeltnerschloss in Kooperation mit dem Fränkischen Albverein e.V. Info: 0911 / 47 29 45

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Bärenstark! Tiere in der Spielzeugwelt bis 21.10.2012, Di-Fr, 10–17 Uhr, Sa, So 10–18 Uhr Spielzeugmuseum, Karlstr. 13-15, Nürnberg Ausstellung Info: 0911 / 231-31 64

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Tagesbahnfahrt nach Bayreuth 18.07.2012, Details am Infotelefon VA: Senioren-AG St. Martin,   Schwabach Info: 09122 / 763 44

Omaha in Nürnberg 28.07., 25.08., 29.09.2012, alle 45 Minuten zwischen 15 und 18 Uhr Spielzeugmuseum, Karlstr. 13–15, Nürnberg Vorführung der historischen Modelleisenbahn des Museums Info: 0911 / 231-31 64

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Vorführung in der historischen Bleistiftwerkstatt 08.07., 15.07., 22.07., 29.07., 16.09., 23.09.2012, 14–17 Uhr Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Str. 62, Nürnberg Info: 0911 / 231-38 75

FilmCafé 28.07.2012, 14 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. Klassiker der Literatur – Goethe VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45 06 01 67

Drachen und Helden 28.09.2012, 19 Uhr Mögeldorfer Café Treff, Mögeldorfer Hauptstr. 58, Nürnberg Märchenstunde mit Reingard Fuchs und anderen Erzähler/-innen Info: 0911 / 40 26 79

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Senioren-Stammtisch 12.07., 13.09.2012, 14–16 Uhr Gemeindesaal der Gerhardt-PaulKirche, Glogauer Str. 23, Nürnberg Mit Kaffee, Kuchen und Programm VA: Seniorennetzwerk Langwasser Info/Anmeldung: 0911 / 239 56 84-5

Übergangsweise 20.07.2012, 19 Uhr Loftwerk, Ulmenstr. 52A, Nürnberg Kabarett zu Leben, Sterben und Tod mit Karl-Heinz Krätzer, Franz Frank am Piano VA: Hospiz-Team Nürnberg in Kooperation mit der Hospizakademie Info: 0911 / 214-21 40

Am Heinrichsplatz Bis 26.08.2012, Di-Fr, 9–17 Uhr, Sa, So, Feiertage 10–18 Uhr DB Museum, Lessingstraße 6, Nürnberg Kinderausstellung zur Bedeutung der Mobilität Info: 0180 / 444 22 33 (20 ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarif bei Mobilfunk max. 42 ct./Min.)

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Eines der schönsten Dörfer Süddeutschlands 12.07.2012, 9 Uhr Treffpunkt: Seniorenzentrum am Tiergärtnertor, Burgschmietstr. 4, Nürnberg Tagesausflug Klosterdorf Speinshart VA: Seniorenzentrum der Stadtmission Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 217 59-23

Tagesfahrt nach Dinkelsbühl 25.07.2012 Treffpunkt erfahren Sie bei Anmeldung Am Nachmittag Besuch in Ansbach mit Besichtigung der Synagoge VA: Deutscher Hausfrauenbund – OV Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0176 / 83 15 13 85

Familienwanderung 08.07.2012, 8.50 Uhr Treffpunkt: Mittelhalle Nürnberg Hauptbahnhof Wanderung von Schnaittach über Diepoltsdorf nach Simmelsdorf zum Backofenfest Wanderführerin: Waltraud Bauer VA: Kulturladen Zeltnerschloss in Kooperation mit dem Fränkischen Albverein e.V. Info: 0911 / 47 29 45

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Ein bisschen Distanz hält die Liebe jung Manche Paare bevorzugen im Alter getrennte Wohnungen und fahren gut damit

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nnegret und ihr Lebensgefährte Emanuel haben für sich die richtige Lebensform gefunden: »Meine Botschaft lautet: Frauen, zieht nicht mit eurem Partner zusammen«, sagt die 64-Jährige. Die Nürnbergerin weiß genau, wovon sie redet: Sie praktiziert die »Liebe auf Distanz« schon seit einiger Zeit erfolgreich. Annegret und Emanuel sind keine Ausnahme. Immer mehr Paare entscheiden sich für eine Mischform aus Singleleben und Partnerschaft: Man hat getrennte Wohnungen, und zwar in erreichbarer Nähe, ist jedoch fest liiert. So wie Jutta und Siegfried: Er lebt unter der Woche in Nürnberg, sie ist in Erlangen daheim. Tisch und Bett teilt das Paar nur am Wochenende. Aus freien Stücken und seit zehn Jahren schon. Der Trend ist kein rein deutsches Phänomen, deshalb hat er auch einen englischen Namen: »Living apart together« (»getrennt zusammen leben«), abgekürzt LAT. Deutsche LAT-Partnerschaften haben Studien der Berliner Humboldt-Universität zufolge in den zurückliegenden 20 Jahren um mehr als 70 Prozent zugenommen, berichtet die Berliner Psychologin Dr. Wiebke Neberich. »Wir haben mehr als 2000 Paare im Alter zwischen 18 und 67 Jahren befragt«, sagt die Psychologin, die maßgeblich an einem Pilotprojekt beteiligt war und heute als Beziehungsexpertin bei einer großen Onlinepartnervermittlung arbeitet. »Trotz des extremen Anstiegs ist der Anteil der LAT-Paare immer noch klein im Vergleich zu Paaren mit dem klassischen Lebensmodell«, schränkt Wiebke Neberich allerdings ein. »Wir lieben auch unsere Freiheit« Annegret ist klar, dass ihr Modell nicht dem Ideal entspricht, wonach man sich verliebt und dann zusammenzieht. »Aber einander so nah zu sein, kann schnell langweilig werden«, wendet sie ein. Vor allem bei Paaren jenseits der Vierzig ist »living apart together« beliebt. Wie viel Nähe und Distanz Glück braucht, ist von Paar zu Paar verschieden. »Problematisch wird es erst, wenn Partner unterschiedliche Bedürfnisse entwickeln. Der Wunsch nach Distanz heißt nicht automatisch, dass eine Beziehung schlecht läuft. Manche Menschen brauchen viel Raum. Für sich selbst, Hobbys, den Job«, erklärt Wiebke Neberich. Man müsse das Gleiche wollen, bestätigt Annegret. »Emanuel und ich lieben uns, aber wir lieben auch unser eigenes Leben und unsere

Jutta und Siegfried teilen alles, nur ihre Wohnung nicht.

Freiheit«, sagt die Sozialpädagogin in Altersteilzeit. »Wenn ich von Freundinnen höre, wie viele Stunden sie tagaus, tagein mit ihren Partnern zusammen sind, ohne etwas miteinander zu tun, außer vielleicht den einen oder anderen Halbsatz am Morgen und am Abend zu wechseln, kann ich uns nur gratulieren. Bei Emanuel und mir ist es viel spannender! Wenn wir uns sehen, lassen wir uns aufeinander ein. Dann wird erzählt, geplaudert, dann sind wir füreinander da. Wir begegnen uns ohne Alltagsmüdigkeit, was auch die körperliche Nähe prickelnder macht.« Die trivialen Kleinigkeiten des Beziehungsalltags entfallen auch bei dem LATPaar Jutta und Siegfried. Offene Zahnpastatuben im Bad, herumliegende Socken, Streit über das Fernsehprogramm – das alles ist bei ihnen kein Thema. »Jedes Treffen ist ein Fest«, schwärmt die Mutter einer erwachsenen Tochter. »Ich bin ein gebranntes Kind. Mit Männern hatte ich viel Pech«, erzählt die Sparkassenangestellte, die jetzt in Rente ist. Ihr Lebensgefährte ist 58 Jahre alt und arbeitet als Maler. »Wir telefonieren jeden Abend. Wir erzählen uns unsere Sorgen und Probleme und haben keinerlei Geheimnisse voreinander«, erzählt sie. An den Wochenenden trifft sie ihren Partner, unter der

Woche ist sie ihr eigener Herr: »Ich gehe gern aus: ins Theater und ins Musical, zum ›Club vielseitig interessierter Frauen‹, der sich wöchentlich trifft, und dann ist da noch der Stammtisch, wo ich mich alle 14 Tage mit fünf Frauen treffe. Nicht zu vergessen: Meine 86-jährige Mutter lebt allein! Kurzum: von Montag bis Freitag bin ich voll ausgebucht.« Urlaube und Familientreffen verbringt Jutta mit ihrem Siegfried. Kompromisse sind gefragt Gemeinsame Erlebnisse schweißen zusammen – auch Paare in lockeren Lebensformen wie LAT. So erzählt Jutta: »Ich habe jahrelang keinen Sport getrieben – Siggi ist dagegen sehr sportlich. Jedes Wochenende walke ich nun, und er begleitet mich mit dem Fahrrad.« Auch beim Kochen hat sich die 61-Jährige umgestellt: Es gibt wenig Fleisch, dafür mehr Gemüse. »Um Kompromisse kommt man nicht herum, wenn die Beziehung von Dauer sein soll. Und das möchte ich. Ich möchte jemanden, der mich in den Arm nimmt.« Weil alles seinen Preis hat, auch die große Freiheit, bekommen LAT-Paare auch die Kehrseite der Medaille zu spüren. »Sie können nicht auf vorgelebte Beziehungsmuster zurückgreifen«, sagt die Psychologin


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den ich mein Herz hängen kann. Das ganze Geheimnis ist: Emanuel und ich sind seit 32 Jahren ein Liebespaar, eben weil wir nicht zusammenwohnen!« Ist LAT ein Zukunftsmodell? »Wenn die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist, ist LAT in der Regel nur eine Übergangsphase«, antwortet Wiebke Neberich. Anders stellt sich die Situation für die ältere Generation dar. Zumal, wenn die Partner verwitwet sind. »In diesem neuen Lebensabschnitt ist »living apart together« eine attraktive Alternative, um eine neue Partnerschaft einzugehen.« Man möchte sich nicht zu eng aneinander binden, sucht aber Vertrauen und Verlässlichkeit. Doch bei der Mehrheit werde am Ende das Bedürfnis nach Nähe siegen, glaubt die Berliner Psychologin. Liebe auf den ersten Blick

Am Ende wollten sie doch unter einem Dach leben: Fritz und Ilse aus Nürnberg.

Neberich. Außerdem ist es unterm Strich eine teure Angelegenheit, wie sowohl Jutta als auch Annegret einräumen. Schließlich muss alles doppelt vorhanden sein: Wohnungen, Kühlschränke, Staubsauger, Versicherungen... Wenn beide ihr Zuhause und ihre Eigenständigkeit behalten, trennt es sich freilich auch leichter. Die Berliner Wissenschaftler haben festgestellt, dass sich die Hälfte der LAT-Paare nach sechs Jahren wieder

trennt. Auch bei Annegret und Emanuel sah es schon einmal nach dem Ende ihrer Beziehung aus. »Wir waren einmal ein Jahr lang auseinander. Emanuel musste beim Abschied lediglich seine Haar- und seine Zahnbürste packen. Mehr Dinge gab es von ihm nicht in meiner Wohnung«, erinnert sich Annegret. Und heute? »Wir möchten zusammen alt werden. Trotzdem muss ich dazu weder heiraten noch zusammenziehen. Wichtiger ist: Ich habe jemanden, an

So war es schließlich auch bei Ilse und Fritz, 73 und 81 Jahre alt. Beide waren verwitwet, als sie sich vor 17 Jahren kennenlernten. Zuvor war Ilse 29 Jahre mit ihrem ersten Mann glücklich gewesen, und Fritz war sogar 35 Jahre verheiratet. Eine Annonce in der Zeitung führte die beiden zusammen. »Als wir uns sahen, war es gleich Liebe auf den ersten Blick«, erzählt sie. Trotzdem sind die fünffache Mutter und der zweifache Vater sechs Jahre lang zwischen Nürnberg und Unterferrieden im Nürnberger Land, wo Fritz ein Haus gebaut hatte, hin- und hergependelt. »Ich wusste nicht mehr, wo ich wohne«, erinnert sich die Nürnbergerin. »Und teuer war die Fahrerei! Mir gefiel es auch nicht mehr, nachts heimzufahren – und dann war ich doch wieder allein.« Also hat sie ihm den Einzug in ihr Haus schmackhaft gemacht, indem sie ihre Möbel verscherbelt und damit Platz für seine geschaffen hat. »Irgendwie hat es uns zusammengezogen«, sagt Fritz auf seine ruhige, bedächtige Art. Es folgten zwei Jahre auf Probe. »Dabei haben wir gemerkt: Es wird wirklich was«, sagt der ehemalige Elektroingenieur. Also haben Ilse und Fritz mutig den nächsten Schritt gewagt. »Vielleicht ist es altmodisch, aber ich habe ein anderes Gefühl, wenn ich sage: ›mein Mann‹«, meint Ilse. Und tatsächlich haben die elffachen Großeltern 2003 noch einmal »Ja« gesagt. Ute Fürböter Fotos: Mile Cindric


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Zu dir oder zu mir? Grace und Peter fragen sich, in wessen Heimat sie ihren Ruhestand verbringen sollen

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ür Peter war die Angelegenheit schnell klar: Diese Frau war’s und sonst keine. Allerdings bedurfte es schon einer gewissen Hartnäckigkeit, um sie zu erobern. Denn Peter Knotts Auserwählte war keine Fränkin. Peters Traumfrau stammte von den Philippinen: Gracia Guerrero aus Makati, kurz Grace genannt, war eine aparte, lebhafte Schwarzhaarige mit dunklem Teint. Kennengelernt hatten sich die beiden beim deutschamerikanischen Volksfest in Fürth. Das war im Jahr 1981. Grace war damals zu Besuch bei amerikanischen Freunden. Drei Jahre später waren sie ein Ehepaar. Die Strategie des ruhigen Peter war endlich aufgegangen. Doch er hatte viel Geduld gebraucht: Nachdem die schöne Philippina seinem Werben nichts mehr entgegenzusetzen gehabt hatte, hatte er einen behutsamen Briefwechsel mit der Frau Mama Guerrero. Denn Grace war 1982, nachdem ihr Visum abgelaufen war, wieder in ihre Heimatstadt Makati nahe Manila zurückgekehrt. Also plante Peter einen Besuch bei der verwitweten Mutter Guerrero und den beiden Geschwistern von Grace. Der Rest ist rasch erzählt. Grace, Krankenschwester mit US-Diplom, ließ alles hinter sich: großes Haus, Mutter und Geschwister, und zog in Peters kleine Wohnung nach Nürnberg. Eine Stelle im Wastl Damals, Anfang der achtziger Jahre, erregten binationale Ehen mehr als nur Aufmerksamkeit – nicht nur bei den Behörden. Misstrauen schlug den Fremden entgegen, auch Ablehnung. Die Ämter prüften akribisch jedes Dokument. Indes, der Verdacht auf eine Scheinehe war bei Peter und Grace gar nicht erst aufgekommen. Grace hatte alle Papiere im Goethe-Institut in Manila übersetzen lassen. »Ich bekam sofort eine Stelle als Krankenschwester im ›Wastl‹«, sagt Grace heute noch freudig. Sie erinnert sich aber auch an manche Heimbewohner im Sebastiansspital, die sie, weil Ausländerin und sanft dunkelhäutig, als Pflegerin ablehnten. Doch bei ihrer Stationsschwester und allen Kolleginnen fand Grace hilfreiche und verständnisvolle Unterstützung. »Das war eine schöne Erfahrung«, sagt sie. Sie büffelte in der Volkshochschule fleißig die deutsche Sprache. Bis sie sie beherrschte, verständigte man sich auf Englisch. 1986 hatte sie bereits die deutsche Staatsbürgerschaft in der Tasche. Im Gegensatz zu heute, wo vor allem in

»Wir profitieren heute von den Multi-Kulti-Zeiten«: Grace und Peter

den Großstädten Ausländer zum Stadtbild Freilich, auch zwischen Grace und Peter gehören und binationale Paare meist gar lief und läuft nicht alles immer glatt. »Wie nicht mehr bewusst wahrgenommen werin jeder Ehe gibt es halt auch bei uns mal den, erregte ein Paar wie Grace und Peter Meinungsverschiedenheiten«, meint Peter. in den Anfangsjahren ihrer Ehe Aufsehen. So hatte es dem frischgebackenen Ehemann Grace sah sich im Bus skeptischen und kritipartout nicht in den Kopf gewollt, dass sich schen Blicken ausgesetzt, und Peter musste seine Angetraute vor dem Schlafengehen sich im Fußballverein, wo er als Trainer dick einmummte, Strümpfe und noch einen tätig war, Sprüche anhören wie »Wo hast Du Pullover überzog. Wenn er dann darüber denn die gekauft…?«. Man brauchte schon witzelte, war sie leicht angesäuert. »Ich hab ein dickes Fell, sagen beide. einfach gefroren, es war ja Heute, nach 28 Jahren Februar«, sagt sie achselzuGrace hat sich in jeder Eheleben, können sie, ohne ckend. Hinsicht ihrer neuen Aufmerksamkeit zu erreNackt in die Sauna zu Heimat angepasst. gen, in einem Landgasthof gehen, war für die junge einkehren und »Schäufele« Philippina undenkbar. An essen. Und wenn es im Vereinsheim von Pevielen solchen banalen Alltagsdingen wurde ters Club etwas zu feiern gibt, gehört Grace die Verschiedenartigkeit von Herkunft und einfach dazu. Kultur der beiden deutlich. Grace kann der fränkischen Küche durchHeißes Klima ist ungewohnt aus etwas abgewinnen, und Ehemann Peter hat nichts gegen philippinische Spezialitäten Heute hat Grace weder mit der Kälte noch einzuwenden. »Aber eigentlich«, versichert mit dem Saunabesuch Schwierigkeiten. Grace, »gibt es bei uns internationale Küche. Eher schon beim Besuch in der alten HeiNicht nur philippinisch.« mat. Wenn sie den Markt besucht in T-Shirt »Wir profitieren heute von den Multi-Kulund kurzer Hose, ist sie für die Händler eine ti-Zeiten«, sagt die 56-Jährige. Und ihr vier Fremde. Und sie ist nicht mehr die heißen Jahre jüngerer Ehemann sieht die EntwickTemperaturen gewöhnt. lung hierzulande durchaus positiv. MittlerKeine Frage: Grace hat sich in jeder Hinweile leben in Deutschland schätzungsweise sicht an ihre neue Heimat angepasst. zwei Millionen Menschen in einer binatioDer Stolz des Paares sind die beiden Kinnalen Partnerschaft. der: Daniel (25) und die 16-jährige Janine.


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TOP Teppichreinigung TOP Teppichpflege Heimatstadt von Grace: Die Halbmillionenstadt Makati liegt neben Manila, der Hauptstadt der Philippinen Beide sind Sportler wie der Vater. Janine wohnt noch zu Hause, aber Daniel, Beamter im öffentlichen Dienst, steht auf eigenen Beinen. Wenn Grace ans Älterwerden denkt und daran, dass sie beide vielleicht eines Tages auf Hilfe und Pflege angewiesen sein könnten – dann kommt sie doch ins Grübeln. Sie, die heute in der Demenz-Abteilung des DiakonieSeniorenzentrums Rangau in Oberasbach im Landkreis Fürth Dienst tut, erlebt täglich Mühsal und Gebrechen, die das Alter mit sich bringen können. Und sie erlebt die Verlassenheit mancher Heimbewohner. »Oft haben die Kinder keine Zeit, die alte Mutter oder den Vater zu besuchen«, klagt sie. »Dann kommt schon der Gedanke, ob ich nicht im Alter in meine Heimat zurückkehre, wo die alten Menschen bis zu ihrem Tod in der Familie leben.« Gleichzeitig wird ihr aber bewusst, dass die Philippinen nicht mehr ihre Heimat sind. Sie sind wie ein Traum aus einer anderen Zeit. Peter kann die Zerrissenheit seiner Frau verstehen. Er versucht ihr aber deutlich zu machen, dass auch auf den Philippinen die Zeit voranschreitet. Grace weiß, dass es auch dort Heime für alte Menschen gibt. Günter Dehn, Foto: Mile Cindric

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Über das Zusammenleben im Stadtviertel

Fahrtauglichkeit unverbindlich testen

Das 3. Nürnberger Demografieforum bezieht sich diesmal auf das zur Zeit laufende »Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen«. In Vorträgen und Podiumsdiskussionen geht es um die Frage, wie die aktive Gestaltung von Nachbarschaften und Netzwerken im Lebensumfeld zu einer Attraktivitätssteigerung der Stadtquartiere für alle Generationen beitragen kann. Es werden als Anregung Projekte aus Deutschland, aber auch aus den Niederlanden und Schottland vorgestellt. Das 3. Demografieforum findet am 18. September, von 11 bis 16 Uhr, im Heilig-Geist-Saal, Hans-Sachs-Platz 2, in Nürnberg statt. Nähere Informationen über das Programm sind einem Faltblatt zu entnehmen, das ab Anfang August im Seniorenrathaus, an den Rathauspforten und in den Kulturläden ausliegt.

Immer wieder werden Forderungen laut, Ältere sollten ab 75 ihre Fahrtauglichkeit nachweisen. Zwar legt die Statistik nahe, dass es eher die Jüngeren sind, die in schwere Unfälle verwickelt sind. Aber im Sinne der Eigenverantwortung kann es ja durchaus richtig sein, die eigenen Fähigkeiten am Steuer noch einmal ohne jeden Stress zu überprüfen. Deshalb plant der Fürther Seniorenrat, gemeinsam mit der Verkehrswacht und dem Fahrlehrer Günter Lechner, Fahrsicherheitstrainigs anzubieten. Dabei wird sowohl das Wissen in der Theorie als auch die Praxis einem Test unterzogen. In der Informationsveranstaltung wird zum Beispiel auf die aktuellen Veränderungen bei der Straßenverkehrsordnung hingewiesen. Es kann aber auch das Fahrvermögen in einer Fahrstunde mit dem Fahrlehrer ausgetestet werden. Für alle Angebote aber gilt: Kein Teilnehmer muss um seinen Führerschein bangen. Das Ziel ist einzig und alleine, den Autofahrer auf seine Schwachstellen hinzuweisen. Geplant ist eine Informationsveranstaltung im BRKHaus, bei dem auch die Auffrischung der Ersten-Hilfekurse angeboten wird. Informationen: Seniorenbüro Fürth, Königstr. 82, Telefon 0911 / 97 41 839.

Gepflegte Geselligkeit »gehniessen« Der Verein »Gehniessen« bietet ein vielfältiges Programm für Menschen, die Freude an Ausflügen und gutem Essen haben. Am 15. Juli ist eine »Kneip(p) entour« durch alte Ortsteile der Gemeinde Röthenbach und zu malerischen Landgasthöfen entlang der Rezat geplant. Dabei erwartet die eifrigen Wanderer auch ein echtes Kaltwasser-Fußbad (bitte Handtuch mitbringen). Die Route erstreckt sich über neun Kilometer. Neben einem Ausflug zur Landesgartenschau nach Bamberg ist im Juli außerdem noch eine Tour durch das Trubachtal geplant sowie eine »Sitzwanderung« mit dem Oldtimer-Bus zum Karpfenschmecken mit Brauereibesichtigung. Wer Appetit auf die Ausflüge bekommen hat, wendet sich an Gerd Lindemann, St.-Gallen-Ring 117 in Nürnberg, Telefon 0911/ 68 87 87 5 (9-13 Uhr).

Die Architekturführung, exklusiv für die Leser des Magazins sechs+sechzig, führte diesmal zu einem der schönsten Winkel der Nürnberger Altstadt. Carmen Dittrich hatte das Tiergärtnertor zum Treffpunkt erkoren. Von dort aus ging es die Stadtmauer entlang. Dabei erzählte die kundige Innenarchitektin, wie Mauern und Wehrtürme konstruiert sind. Ihre Erklärungen waren so einleuchtend, dass die jüngsten Teilnehmer die Konstruktion der mittelalterlichen Bauten besser verstanden und somit die Zeit an dem ebenso lehrreichen wie vergnüglichen Nachmittag für Großeltern und Enkel gleichermaßen schnell vergangen ist. Foto: Mile Cindric

Der »Silberfuchs« weiß Rat in vielen Lebenslagen Wenn Füchse schon als schlaue Tiere gelten, dann müssen »Silberfüchse« ja wohl besonders edle und kluge Vertreter ihrer Gattung sein. Deshalb hat der Altmühl-Verlag mit Sitz in Erlangen wohl einem kleinen Büchlein diesen Namen verliehen: »Silberfuchs Nürnberg. Der schlaue Ratgeber für ältere Menschen und ihre Angehörigen«. Der schmale Band will schnell und einfach wichtige Informationen rund ums Alter vermitteln. Auf 84 Seiten stellt er dem Leser in sechs Kapiteln – Beratung, Finanzen, Gesundheit, Wohnen, Vorsorge und Tod – wichtige Anlaufstellen vor. Er beantwortet dabei Fragen etwa nach finanziellen Vergünstigungen, Hilfsangeboten im Alltag oder dem richtigen

Beistand in rechtlichen Fragen. Übersichtlich angeordnet, werden in Kurztexten die jeweiligen Projekte beschrieben, Adressen und Ansprechpartner genannt und allgemeine Tipps zu verschiedenen Problemen gegeben. Farblich hervorgehobene Querverweise erleichtern die Suche nach zusammenhängenden Adressen. Der »Silberfuchs Nürnberg« wird in einer Auflage von 10.000 Stück gedruckt und kostenlos abgegeben. Er kann über das Seniorenamt der Stadt Nürnberg, Hans-Sachs-Platz 2, Telefon 0911 / 231 67 01, bezogen werden. Die Behörde ist montags bis donnerstags von 8.30 bis 15.30 Uhr und freitags bis 12.30 Uhr geöffnet. www.silberfuchs.eu


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Kurzgeschichten vom Älterwerden

Mit Zustiftung Gutes tun Das Stiftungswesen hat in den letzten Jahren einen Auftrieb erlebt. Das spürt auch die Stadt Nürnberg, die nicht nur eine der traditionsreichsten Initiativen dieser Art verwaltet, nämlich die Heilig-Geist-Spital-Stiftung, sondern noch etliche andere. Insgesamt sind es 44, darunter auch die GroeschellStiftung, die das Magazin sechs+sechzig in der schwierigen Startphase unterstützt hat. Drei neue Stiftungen sind im vergangenen Jahr hinzugekommen. Dabei handelt es sich um die Ernst-und-Berta-Wurzer-Stiftung zur Erleichterung des Lebens älterer Menschen, die Werner- und Elisabeth-Krauß-Stiftung zur Förderung der Blindeninstitution in Rückersdorf und die Adolf- und GertrautMüller-Stiftung, die Todkranken und Demenzpatienten hilft. Die Stiftungsverwaltung weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass nicht jeder wohltätige Bürger eine eigene Stiftung gründen muss – auch eine Zustiftung ist möglich. 2011 gelangten so 438.000 Euro in das Grundstockvermögen bestehender Stiftungen. Gerade für mittlere Vermögen bietet sich diese Form des Vermächtnisses an. Um sich über die Stiftungen zu informieren, veranstaltet die Stadt Nürnberg am 28. September einen Stiftertag. Auskünfte hierzu sowie Kontakt zur Stiftungsverwaltung über Ursula Lang, Telefon 0911/231-7545.

Besuchen Sie uns im Internet: www.magazin66.de Hier können Sie aktuelle ­Meldungen lesen, unsere Blogs verfolgen, in älteren Ausgaben blättern und in der Kontaktbörse neue Freunde finden.

Joan Baez im Park des BR Joan Baez, die Folksängerin, deren Ausstrahlung mit den Lebensjahren immer noch zu wachsen scheint, ist bald beim Open Air im Park des Bayerischen Rundfunks in Nürnberg zu Gast. Die Sängerin spielt am Donnerstag, 12. Juli, um 21 Uhr. Die besondere Atmosphäre des Studiogeländes passt gut zu Baez‘ leisen Tönen, die man noch von ihren Songs aus der amerikanischen Protestbewegung der Sechziger kennt. Ebenfalls an ein anspruchsvolles Publikum richtet sich das zweite Konzert der Reihe, das am Samstag, 14. Juli, um 20 Uhr auf der Freilichtbühne geplant ist. »Nabucco – Verdis monumentales Meisterwerk« lockt Opernfreunde an einem – hoffentlich – lauen Sommerabend mit bekannten Partien wie dem berühmten Gefangenenchor. Mit rund 100 Mitwirkenden unter der Leitung des bulgarischen Dirigenten Nayden Todorov ist diese Aufführung sicher ein Erlebnis. Karten für die beiden Termine gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie telefonisch unter 0951/23837 oder online unter www.kartenkiosk-bamberg.de.

Seit fünf Jahren treffen sie sich regelmäßig, die sieben Frauen und der eine Mann von der Schreibwerkstatt. Diese ist inzwischen zur festen Anlaufstelle für reifere Autoren der Region geworden. In relativ kurzen Geschichten erzählen sie Episoden aus einem langen Leben. Die Journalistin Christel Bronnenmeyer leitet den Kreis, der sich im Bürgertreff Lauf zusammenfindet. Jetzt ist ein ansprechendes Buch entstanden, das die schönsten Texte zusammenfasst. Renate Jellinghaus hat die Beiträge mit Bildern ergänzt, die weit mehr sind als Illustrationen. Sie ergänzen die literarischen Texte mit einer modernen Bildersprache. Die Anthologie der Schreibwerkstatt umfasst 13 Kurzgeschichten, die sich alle um das Lebensgefühl jenseits der 60 drehen. Das Buch ist zum Preis von 20 Euro beim Bürgertreff Lauf, Hellergasse 2, 91207 Lauf, Telefon 09123 / 988235, zu beziehen. Dort kann man sich auch informieren, wenn man selber an der Schreibwerkstatt teilnehmen möchte.

Schöne Aussichten für ältere Frauen Mit einer besonderen Seminarreihe wendet sich das Frauenwerk Stein speziell an Frauen, die sich bewusst mit dem Älterwerden auseinandersetzen. Es geht beispielsweise um »Sinnquelle Spiritualität: Weisheit und Lebensfreude im Alter« (13. bis 14. Juli) oder um »Die Kunst, alt zu werden« (12. bis 13. Oktober). Die Bildungseinrichtung der EvangelischLutherischen Kirche plant aber auch schon weit ins Jahr 2013. Dann werden weitere spannende Themen erörtert, die älteren Frauen helfen, ihre eigene Position im Leben neu auszuloten. Kontakt und Anmeldung: Fachstelle für Frauenarbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Frauenwerk Stein, Deutenbacher Straße 1, 90547 Stein, Tel.: 0911/6806142, Fax 0911/6806177, E-Mail: kurse@frauenwerk-stein.de und www.fachstelle-frauenarbeit.de


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Die tatkräftigen Heimatpfleger Gräfenberger Altstadtfreunde sanieren in Eigenarbeit historische Bauten

Hand in Hand für ein schöneres Gräfenberg: Altstadtfreunde-Chef Otto Müller (links), Schriftführer Herbert Hammerand und ihre Mitstreiter retten alte Gemäuer vor dem Verfall.

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s könnten einem glatt die unbeugsamen Gallier aus den Asterix-Heften einfallen, wenn man die Arbeit des rührigen Altstadtvereins Gräfenberg betrachtet. So, wie sich die Comic-Helden den Römern nicht geschlagen geben wollen und ihren Kampf gegen den übermächtigen Feind unbeirrt fortsetzen, so möchten sich auch Altstadtvereinschef Otto Müller und seine Mitstreiter nicht unterkriegen lassen. Ihr Gegner ist der Zahn der Zeit. Er nagt unaufhörlich an den Gebäuden des kleinen Ortes im Landkreis Forchheim. Die alten Gemäuer machen den Reiz dieses mittelalterlichen, noch teilweise von Mauern umgebenen, 4200-Einwohner-Städtchens hoch droben über der Kalkach aus. »2008 – Kauf und beginnende Sanierung des südlichen Stadttors (Gesteigertor)« heißt es lapidar in einem kleinen Infoblatt über die Projekte aus der zehnjährigen Arbeit des noch recht jungen Vereins. Welche großen Ergebnisse diese Dekade allerdings schon hervorgebracht hat, kann man erahnen, wenn man vor diesem Stadttor steht, einem imposanten, dreigeschossigen Walmdachbau. Er beherbergte nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg zunächst eine Stadtknechtswohnung. Im 19. Jahrhundert

erhielt er seine heutige Gestalt. Betrachtet man dabei die Fotos aus der Zeit vor der Sanierung, dann wächst der Respekt vor der Leistung der beherzten Baumannschaft um Otto Müller. Und noch mehr Achtung hat man, wenn man erfährt, dass es die Senioren des 160-Mitglieder-Vereins waren, die das Gebäude eigenhändig restauriert haben, nachdem es unmittelbar vor dem Verfall stand.

sich handwerklich ebenso begabt wie der mit 50 Jahren Jüngste im Bunde, Hausmeister Herbert Meier und sein Mitstreiter Adolf Oßmann (Jahrgang 1937). Letztere steuerten ebenfalls gründlich Sachverstand aus den Bereichen Metallbearbeitung und Holz bei. Unterstützt, aber auch kritisch begleitet wurde die Baugruppe von Beginn an von den Mitarbeitern des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Denn die Eigenmittel des Vereins reichten natürlich bei weitem nicht aus, um dieses ehrgeizige Projekt zu stemmen. Und so galt es, Voruntersuchungen für die Erstellung der Sanierungspläne in Auftrag zu geben, den Kontakt mit den unterschiedlichsten Behörden zu suchen und Zuschusstöpfe aufzumachen, aus denen dann auch die nötigen Mittel flossen. Jeder Bauherr weiß, welcher Aufwand da bereits ansteht, bevor überhaupt die erste Maurerkelle in die Hand genommen werden kann. Letztlich zeigten sich die zuständigen Behörden aber von dem Vorhaben angetan und steuerten die nötigen Gelder bei. Stattliche Eigenleistung »Und dann haben wir tüchtig Staub g‘fressn«, erinnert sich Otto Müller, als das Projekt endlich in trockenen Tüchern war. Er selber konnte diesen Staub nicht immer bei der traditionellen Vesper nach dem Tagwerk hinunterspülen – für ihn sei am Mittwochabend nämlich Singstunde angesagt, erinnert er sich schmunzelnd. Fast 4.000 Stunden Freizeit stecken jetzt im schmucken Stadttor – das entspricht umgerechnet etwa 60.000 Euro an

Gebündelter Sachverstand Vier Jahre lang traf sich die bunt zusammengewürfelte Truppe jeden Mittwoch gegen 14 Uhr. Bis zum Einbruch der Dämmerung wurde am Wiederaufbau von Dach und Rinne, an der Nord- und Südfassade und schließlich am Innenausbau gearbeitet. Vorstand Otto Müller, Jahrgang 1941, war früher Lehrer und saß 24 Jahre im Gräfenberger Stadtrat. Der gleichaltrige zweite Vorsitzende Fred Reil war selbstständiger Kaufmann, Hermann Danter (66) gelernter Werkzeugmacher. Wie auch sein Kollege Jakob Schiller, der mit seinen 74 Jahren ebenfalls kräftig mithalf. Mit Ernst Wagner (Jahrgang 1948) kam der Sachverstand eines Elektrikers dazu. Die Brüder Klaus und Uli Wascher (beide über 60) zeigten

Das renovierte Torhaus ist zugleich der Sitz der Altstadtfreunde.


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Gräfenberg verfügt über zahlreiche historische Bauten, die von den engagierten Senioren vor dem Verfall bewahrt werden müssen.

Eigenleistung für das 300.000 Euro teure Renovierungsprojekt. Da kann schon Stolz aufkommen bei den Aktivsenioren in Gräfenberg. Und auch Dankbarkeit für einen unfallfreien Verlauf. Der südliche Zugang zur Altstadt zeigt sich Einheimischen und Touristen wieder in einem erfreulich schönen Zustand, der Verein kann im Erdgeschoss des Torhauses sein Büro und Archiv einrichten sowie im ersten Stock eine kleine Wohnung vermieten. »Geplant ist auch, einen Raum dem aus der Stadt stammenden mittelhochdeutschen Epiker Wirnt von Grafenberg zu widmen«, sagt Otto Müller. Es gibt noch viel zu tun Der Kampf der Baugruppe Altstadtverein gegen den »Eindringling Verfall« ist allerdings noch lange nicht zu Ende. Schließlich warten noch unzählige Objekte auf ihre Erweckung aus dem Dornröschenschlaf.

Außerdem stellen sich den Altstadtfreunden noch viele andere Aufgaben. Zum Beispiel will man sich um wissenshungrige Wanderer kümmern, die etwas über die Geschichte des »südlichen Eingangstores zur Fränkischen Schweiz« erfahren wollen. Stadtführungen sind deshalb ebenso ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit wie die »Gewandschneiderey« oder Vorträge zu stadtgeschichtlichen Themen und Brauvorführungen. Immerhin liegt Gräfenberg am 2008 eröffneten »Fünf-Seidla-Steig«, einem Wanderweg zwischen den vier Brauereien der Gemeinde und der Klosterbrauerei Weißenohe. Kein Wunder also, dass der Verein bereits die Sanierung eines Bierkellers erfolgreich abgeschlossen hat und einen bebilderten Rundgang zur Stadtgeschichte und Biertradition anbietet. Spätestens bei der Einweihungsfeier des neuen Gesteigertors werden die Gedanken der Bautrupp-Mitglieder zum nächsten

baufälligen Tor wandern. Das Versprechen an die Ehefrauen, bei der nächsten Renovierung bestimmt nicht wieder an vorderster Front zu stehen, dürfte dann erneut ins Wanken geraten. Denn dazu haben die Bausenioren ihr Gräfenberg viel zu sehr ins Herz geschlossen. Karin Jungkunz, Fotos: Mile Cindric

I N F O R M AT I O N Wer sich für die Arbeit der Altstadtfreunde oder auch für die Stadtführungen durch Gräfenberg interessiert, kann sich direkt an Otto Müller wenden. Er ist erreichbar unter Tel. 09192 / 338. Am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 9. September, kann das Tor von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden.


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Lust auf Lampenfieber Das Seniorentheater »Tempo 100« ist in 25 Jahren immer professioneller geworden

Seit 1987 im Nürnberger Kulturleben etabliert: Beim Seniorentheater Tempo 100 zeigen die Darsteller viel Wandlungsfähigkeit.

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n Berlin nennen sie sich »Spätzünder« oder »Altes Eisen«, in Wuppertal »Rauhreif« und in Sankt Augustin sind es »Die Bühnengeister«: Senioren, denen die Bühnenbretter die Welt bedeuten. Auch in Nürnberg gibt es eine Gruppe, die sich im Kulturleben der Stadt schon lange etabliert hat: »Tempo 100« feiert in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag. Das 1. Seniorentheater Nürnberg ist ein Kind des Bildungszentrums und des Nürnberger Staatstheaters. Diejenigen, die das Kind am Leben gehalten haben und ihm immer wieder frisches Blut in die Adern pumpen, könnten gut und gerne seine Großeltern sein. Keiner und keine der zehn Mimen, fünf Frauen und fünf Männer, ist

jünger als 60 Jahre. Agile Senioren, die die Erfüllung ihres Ruhestandsdaseins nicht nur in der ausführlichen Morgenlektüre der Tageszeitung oder emsiger Gartenpflege finden wollten. Einmal im Leben in eine andere Rolle schlüpfen – das war’s, was man sich vorstellte. Drei Stunden Probe Zwei Mal in der Woche wird für jeweils drei Stunden intensiv geprobt. Und zwar ein Jahr lang. Dann ist Premiere. In diesem Jahr steht zum Beispiel als nächstes Dürrenmatts Komödie »Herkules und der Stall des Augias« auf dem Spielplan. Dann mutieren profane Berufe wie Hausfrau, Lehrerin, Beamter und kaufmännischer Angestellter

zu Figuren aus einer anderen Welt und Zeit. Peter Höfle ist dabei der Nationalheld Herkules, Uschi Weidinger gibt Polybios, seinen Sekretär. Dass die 67-jährige Uschi den Sekretär spielt, hat einen triftigen Grund: Im Ensemble fehlen Männer. Offenbar scheut der fränkische Mann das Rampenlicht. Akteur Harald Eschler aus Katzwang hat das aber nicht davon abhalten können, beim Seniorentheater mitzumachen. Er gesteht aber ein: »Am Anfang hat es mich schon einige Überwindung gekostet. Man darf sich nur nicht komisch vorkommen.« Seit einem Jahr ist der 63-Jährige mit von der Partie und schafft es prächtig, aus sich herauszugehen. Mittlerweile ist er auch


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Unter der professionellen Regie von Tamara Kafka (rechts) üben die Senioren für ihre Auftritte.

für die Finanzen von »Tempo 100« zuständavon überzeugt, dass gerade das Theaterdig. Zu den Einnahmen aus den Auffühspielen Kopf und Körper fit hält: »Das ist rungen gibt die Stadt einen Zuschuss, das eine mögliche Prophylaxe gegen Demenz.« Theater stellt dem Ensemble seinen Fundus Eine ihrer Schauspielerinnen, die Pfarrzur Verfügung. »So kommen wir einigermafrau Uschi Weidinger, war schon in der ßen über die Runden«, versichert Eschler. Er Schule immer dabei, wenn ein Stück aufund alle anderen Akteure geführt wurde. »Bei Tempo engagieren sich ehrenamt»Am Anfang hat es mich 100 stand ich ziemlich lange lich. Allein die Regisseurin auf der Warteliste. Aber vor Überwindung gekostet. Tamara Kafka bekommt ein einem Jahr hat es dann geMan darf sich nicht kleines Salär. Ihr ist es zu klappt«, erzählt die zierliche verdanken, dass die Jünger ­komisch vorkommen.« Person. Ihren Mann, den des griechischen Tragödiehemaligen Pfarrer von St. endichters Thespis (fast) alle Hemmungen Jakob, kriegt sie nicht auf die Bretter der ablegen, dass jede und jeder von ihnen Kammerspiele. Er habe es »nicht so mit dem gewissermaßen in seiner Rolle verschwinTextlernen«, erklärt sie. Dass das männliche det. Die 69-jährige gebürtige Pragerin Element nicht stärker vertreten ist, bekümKafka, die einst auch am Schauspielhaus mert auch die Regisseurin. Es müsse ja nicht Nürnberg inszenierte, führt seit 1993 die jeder gleich ein Bruno Ganz sein. Freilich munteren Mimen professionell durch Stücke müsse man eine gewisse Eignung schon wie Thornton Wilders »Die Königinnen von mitbringen. Frankreich« oder auch Johann Nestroys Zum Üben in den Wald »Der Zerrissene«. Sie testet, wer für welche Rolle geeignet ist. Sie schafft es, dass sich So, wie sie etwa Otmar Hitzegrad hat. Er, Verspannungen lösen und Schüchternheit der im stressigen Berufsleben keine Zeit für abgebaut wird. ein Hobby hatte, stieß im Bildungszentrum Die Wunderwelt des Theaters hat Tamara auf »Tempo 100« und bewarb sich. Wenn er Kafka schon als Kind kennengelernt. Der mitmachen wolle, beschied ihn die Chefin Vater, Landarzt in einem kleinen Städtchen allerdings, müsse er seine Aussprache deutnahe Prag, hatte eine Theatergruppe gelich verbessern. Hitzegrad wollte unbedingt. gründet, in der der halbe Ort mitspielte. »Da Seine ersten Versuche jedoch vertrieben die wurde meine Leidenschaft für das Theater Familie samt Hund aus dem Haus. »Also geweckt«, versichert die Regisseurin. Sie ist verzog ich mich in den Wald und übte und

übte.« Jetzt verstünden ihn sogar die Zuschauer in der letzten Reihe. Hat Hitzegrad vor der Premiere Lampenfieber? »Aber wie, aber wie!« Dass der Adrenalinspiegel in ungeahnte Höhen steigt, kennen wohl alle Schauspieler, jung oder alt. Es stellt sich spätestens dann ein, wenn Barbara Heublein, die 70-jährige Regieassistentin und Inspizientin, das Zeichen gibt: »Noch fünf Minuten… so, jetzt aber raus!« Dieses aufregende Gefühl möchte in der Truppe aber niemand mehr missen – schließlich sind alle befallen vom Theatervirus; infiziert für den Rest ihres Lebens. Und so wird das »Tempo 100« wohl noch lange Zeit mit ungebremster Leidenschaft über die Bretter der Nürnberger Kammerspiele brausen. Günter Dehn Fotos: Michael Matejka

I N F O R M AT I O N Die nächste Vorstellung Am 29. September findet um 15.30 Uhr die nächste Nachmittagsvorstellung für Senioren statt. Kartenvorverkauf am Telefon unter der Nummer 0180 / 5231600. Kartenservice und Infohotline: montags bis freitags 9 bis 18 Uhr, samstags 9 bis 13 Uhr.


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Lesestoff für lange Sommerabende Zur Zukunft des Alters Es ist fast ein Jahr her, dass Margaret Heckel ihre Erkundungstour durch Deutschland angetreten und dabei spannende Projekte und Menschen aufgesucht hat, die sich mit dem demografischen Wandel beschäftigen. Unser Magazin sechs+sechzig gehörte zu den ausgewählten Stationen. Es entstand zunächst im Internet in Form eines Reiseblogs ein interessanter Überblick über die verschiedenen Initiativen und Projekte, die sich bereits heute mit einer aktiven Altengeneration auseinander setzen. Nun hat die Journalistin und Autorin ein Buch geschrieben, das sich fundiert mit der wichtigsten Entwicklung der nächsten Jahrzehnte beschäftigt: die alternde Gesellschaft. Unter der etwas befremdlichen Überschrift »Midlife-Boomer« präsentiert sie Forschungsergebnisse und bemerkenswerte Praxisbeispiele, die Mut machen, sich dem Abschied vom Jugendwahn zu stellen und über seine Zukunft nachzudenken – selbst wenn man erst 40 oder 50 Jahre alt ist. Der positive Grundton des Buches von Margaret Heckel ist ermutigend und stärkt all jenen den Rücken, die sich bereits als erfahrene Generation definieren. Es ist auch eine gute Grundlage für Diskussionen über die alternde Gesellschaft, die ohne negative Schlagwörter wie »Methusalem-Komplott« auskommt. Petra Nossek-Bock

Margaret Heckel: Die Midlife-Boomer. Edition Körber Stiftung, 2012. 220 Seiten, 18 Euro.

»Eine Dame von vortrefflicher Reife« Mary Sharp, pensionierte Kunsterzieherin, geschieden, ein Sohn, ein Kater und überzeugter Single, ist fest entschlossen, es auf ihre alten Tage noch einmal zu versuchen. Mit einem Tagebuch. Kurz vor ihrem 60. Geburtstag legt sie los und bringt zu Papier, wie sich ihr ungewohnter Alltag als Seniorin

gestaltet. Mit größtem Vergnügen begleitet der Leser, eher die Leserin, die tatkräftige, humorvolle und mit einer gehörigen Portion Selbstironie ausgestattete englische Lady durch ihr nun von Berufszwängen befreites Leben. Sie ist äußerst zufrieden mit der ihren Jahren angepassten Daseinsform und fragt sich, warum das Wort »alt« zur Beleidigung zu werden scheint: »Nicht mehr ›alt‹ sagen zu dürfen, ist ebenso lächerlich, wie den Klavierbeinen aus Schicklichkeit Röckchen überzustreifen, wie es die Leute im verklemmten Viktorianischen Zeitalter gemacht haben.« - Der Bestseller von Virginia Ironside, der hierzulande in gebundener Form bereits 2007 unter dem Titel »Nein! Ich will keinen Seniorenteller!« erschien und seit dem Jahr 2010 als Goldmann-Taschenbuch vorliegt, ist ein echter Dauerbrenner. Denn so locker-leicht sich das Tagebuch der Marie Sharp auch gibt, so wenig spart es die traurigen Ereignisse des Lebens aus. Mit warmer Anteilnahme steht Marie Sharp an der Seite ihrer gleichaltrigen Freunde, freut sich und leidet mit ihnen. Insgesamt vergnüglich. Brigitte Lemberger

Virginis Ironside: Nein! Ich will keinen Seniorenteller! Das Tagebuch der Marie Sharp. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2010 Goldmann-Taschenbuch 46868, 8,95 Euro

Menschlicher Höllenreigen Einen Roman der Weltliteratur in einer schönen, gebundenen Ausgabe neu herauszugeben, obwohl das Publikum bei seinem ersten Erscheinen vor fünfzig Jahren nur verhalten reagierte – das hat sich der Zürcher Verlag Manesse löblicherweise getraut. Vorgeworfen wurde dem Roman »Das Narrenschiff« seinerzeit, dass er deutschfeindlich sei. Es handelt sich um das Werk einer Amerikanerin, Katherine Anne Porter. Der Roman erschien zuerst 1962 in den USA und ein Jahr später in deutscher Sprache. Zeit und Ort der Handlung des 700 Seiten umfassenden Romans sind genau eingegrenzt, und zwar vom 22. August bis 17. September 1931 an Bord der »Vera« auf der Fahrt vom mexikanischen Vera Cruz nach

Bremerhaven. Die Passagiere auf dem Oberdeck – Deutsche, Schweizer, ein Schwede, einige Amerikaner, Mexikaner und Kubaner – blicken verächtlich auf die spanischen Plantagenarbeiter, die im Zwischendeck eingepfercht sind, und, wenn auch verborgen, allerlei Ressentiments gegeneinander hegen. Man begegnet sich beim Promenieren an Deck und, in kleiner Runde, am Kapitänstisch, wo man, abgehoben von der Masse, sich selbst und einander die Zugehörigkeit zur Elite bestätigt. Rassenwahn und fanatischer Nationalismus haben von den Gehirnen der deutschen Passagiere und ihres Kapitäns Besitz ergriffen, doch auch die anderen Mitreisenden offenbaren wenig moralische Substanz. Trotz des Verzichts auf gewaltige äußere Ereignisse – sieht man von dem tragischen Tod eines ZwischendeckPassagieres ab, der die Oberdeck-Gesellschaft menschlich kaum berührt – entwickelt sich das Geschehen zu einem wahren Höllenreigen menschlicher Begegnungen. So scharfsinnig wie unbarmherzig die Autorin ihr Personal beobachtet, so gnadenlos sie dessen Gleichgültigkeit und Boshaftigkeit offenbart – sie gönnt einigen ihrer Figuren doch Momente der Zartheit und des Mitgefühls. Der Leser, der sich diesem Wechselbad aussetzt, folgt der Handlung zunehmend verstört wie fasziniert. Auch wird er heute die vermeintliche Deutschfeindlichkeit auf die politische Situation der frühen dreißiger Jahre zurückführen können und richtig einzuordnen wissen. Mit einem vierseitigen Namensregister erleichtert der Verlag dem Leser die Übersicht, die ihm bei der Vielzahl der handelnden Personen leicht abhanden kommen kann. Auch sonst ist »Das Narrenschiff« eine Lektüre, die den Leser fordert, aber ihn, wenn er sich darauf einlässt, begeistern kann. Brigitte Lemberger

Katherine Anne Porter: Das Narrenschiff. Überarbeitete und kommentierte Neuausgabe, Manesse-Verlag Zürich, 2010. Amerikanische Erstveröffentlichung 1962, dt. 1963, 699 Seiten, 26,95 Euro


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Wenn es plötzlich pressiert Initiative des Fürther Seniorenrats soll bei dringenden Bedürfnissen Abhilfe schaffen

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as hat wohl jeder schon erlebt: Erst gönnt man sich zum Frühstück eine zweite Tasse Kaffee, dann trinkt man noch schnell einen Schluck Wasser, weil’s heute heiß werden könnte – und dann werden beim Einkaufen in der Fußgängerzone all die schönen Schaufensterauslagen und die Ständer mit Sonderangeboten zur Nebensache. Denn plötzlich »pressiert´s«. Der Kaffee und das Wasser wollen wieder raus, nur ist weit und breit kein rettendes Örtchen in Sicht. Jetzt einfach in ein Geschäft zu gehen, um dort nach dem Kloschlüssel zu fragen – das wäre aber doch zu peinlich, oder? Anders sieht es in Fürth aus. Dort hat man eine sympathische Lösung gefunden: die »nette Toilette«. Was zunächst klingt wie eine Liedzeile aus einem Kabarett, ist längst zu einer echten Erfolgsstory geworden: An über 25 Fürther Geschäften, Gastwirtschaften und öffentlichen Einrichtungen prangt der Slogan auf einem roten Aufkleber mit freundlichem 00-Smiley und zeigt an, dass man hier kostenlos die Toilette benutzen kann. »Als ich vor einem Jahr in Schwabach einen kleinen Info-Prospekt mit Hinweisen auf diesen Service in Händen hielt, habe ich mich sofort daran gemacht, so etwas auch für unsere Stadt umzusetzen«, sagt Alfons Kirchner, einer der Vorstände des Seniorenrates der Stadt Fürth. Zusammen mit seinem Kollegen Hans Heidötting und der Projektbeauftragten für den Einzelhandel Karin Hackbarth-Herrmann sowie weiteren Aktivsenioren ging er fast ein Jahr lang auf die Suche nach Mitstreitern. Entstanden ist – mit finanzieller Unterstützung der Stadt – eine handliche Broschüre, die eine ausführliche Liste aller Teilnehmer an dieser Aktion enthält. Neben einem Innenstadtplan findet man dort Informationen über die Ausstattung der Toiletten, ob sie behindertengerecht oder für Senioren leicht begehbar sind, Wickelmöglichkeiten für Kleinkinder bieten und wann sie geöffnet haben. Der Aufstieg der Spielvereinigung Greuther Fürth in die höchste deutsche Fußballklasse bringt im Übrigen eine weitere Verbesserung bei den »stillen Örtchen«: Die Deutsche Bahn wird endlich wieder für öffentliche Toiletten im Fürther Bahnhofsbereich sorgen. Dass es gerade dort seit Jahren kein WC gab, trieb die Fürther lange um. »Jetzt, wo wir langsam Experten sind bei der Frage, wer bei der Bahn wofür

Wo solche Schilder hängen, ist Erleichterung nicht mehr weit.

zuständig ist, sorgen unsere Fußballer dafür, dass eine unserer dringlichsten Forderungen umgesetzt wird«, fügt Hans Heidötting schmunzelnd an. Zu hohe Kosten Am Ziel sieht sich der Seniorenrat damit aber noch nicht. »Wenn man sich vorstellt, dass es in einer Großstadt wie Fürth nur drei öffentliche Toiletten gibt, dann ist da schon noch Handlungsbedarf«, so Alfons Kirchner. Besonders unbefriedigend sei die Situation im Umfeld des U-Bahnhofs Hardhöhe. Von der zuständigen »infra fürth verkehr GmbH« kam auf Anfrage des Seniorenrats die Antwort: Man habe die Angelegenheit mehrmals intensiv geprüft und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass eine öffentliche WC-Anlage am U-Bahnhof hohe Investitionen erfordere und erhebliche Betriebs- und Unterhaltskosten verursache. Der Seniorenrat gibt sich mit dieser Stellungnahme jedoch nicht zufrieden. Immerhin ist es ja auch in Nürnberg möglich, an U-Bahnhöfen Toiletten einzurichten, die zudem in einem recht guten Zustand sind. Die Arbeit des Seniorenrats geht natürlich weit über die »netten Toiletten« hinaus. Erst vor Kurzem konnte auf Antrag des Rates ein Elektro-Service-Mobil für gehbehinderte Besucher des Friedhofs übergeben werden; in einer weiteren Aktion wurden

gemeinsam mit der Polizeiinspektion Fürth Tipps für die Sicherheit von Senioren erarbeitet. Außerdem bietet man zusammen mit der Verkehrswacht Fahrsicherheitstrainings an, bei denen die Teilnehmer mit ihrem eigenen Auto verschiedene Situationen wie Aquaplaning oder Ausweichmanöver gefahrlos üben können. Für die Zukunft geplant sind zudem ein Bürgerbegehren zur Wiedereinführung eines Sondertarifs für den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt Fürth und das Thema bezahlbarer Wohnraum und Wohnqualität im Alter. Karin Jungkunz Foto: Mile Cindric

I N F O R M AT I O N Wer Interesse an ausführlichen Informationen über die Angebote des Seniorenrats der Stadt Fürth hat oder sogar Lust, selber aktiv zu werden, der findet im Internet unter www.senioren-rat-fuerth.de.to ausführliche Informationen. Natürlich kann man auch einfach im Seniorenbüro im Fürther Rathaus vorbeischauen. Sprechzeiten sind Dienstag und Freitag von 9 bis 12 Uhr. Telefon 0911 / 9741839.


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Da sieht man plötzlich alt aus Ein Selbstversuch: Im gerontologischen Testanzug durch die Stadt

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eulich in Erlangen: Auf dem Rathausplatz tobt ein Saharasturm, der die Szenerie in ein fahles Braungelb taucht. Menschen huschen schemenhaft vorbei. Dumpf ist das Brummen der Stadtbusse zu hören. Eine fast unheimliche Stille liegt über dem Platz. Von irgendwo her klingt ein Geräusch, das an ein leise plätscherndes Rinnsal erinnert. Jeder Schritt über den Platz strengt an und strapaziert den Gleichgewichtssinn. Eine Vision? Nein, die Eindrücke sind einem Ausflug mit GERT zu verdanken, der selbst junge Menschen schlagartig zu Senioren macht. Das Rendezvous mit GERT beginnt in der vierten Etage des Erlanger Rathauses, in Zimmer Nr. 435. Auf dem Boden liegt ein Koffer, so groß, dass sein Inhalt für eine zwei- oder dreitägige Reise reichen dürfte. Doch um einen Kurzurlaub mit GERT geht es nicht. Sondern um einen Blick in die Zukunft. In eine Zukunft, die für viele schon Realität ist: das Alter. Um 30 Jahre gealtert GERT ist das Kürzel für »Gerontologischer Testanzug«. »Wer GERT anzieht, ist mit einem Schlag um 30 Jahre gealtert«, erläutert Helga Steeger vom Seniorenbeirat der Stadt Erlangen. Was im »richtigen Leben« als schleichender Prozess stattfindet, wird dank des Alterssimulationsanzugs innerhalb weniger Minuten erlebbar. Mit der Weste beginnt es. Mehrere Kilogramm schwer, sitzt sie fest und schwer auf den Schultern und zieht den Oberkörper sofort leicht nach vorne. Danach geht es an die Gelenke. Steife Manschetten an den Ellbogen und Knien schränken die Bewegungsfähigkeit deutlich ein. Zusätzliche Gewichte um die beiden Handgelenke herum lassen die Arme wie willenlos am Körper baumeln. »Wenn die Muskulatur und die Nerven abgebaut haben, ist es deutlich mühsamer, die Gliedmaßen zu bewegen. Sie werden als viel schwerer empfunden, die Bewegungen werden anstrengender«, sagt Helga Steeger. Um den Hals spannt sich fest eine Halskrause – der Kopf lässt sich nun nicht mehr wie gewohnt drehen. Wer außerdem die fingerlosen verstärkten Handschuhe überstreift, dem wird schnell bewusst, wie es sich anfühlt, wenn die Sensibilität der Hände eingeschränkt ist. Als Krönung hilft Helga Steeger zum Schluss in spezielle Überschuhe. Kombiniert mit Gewichten an den Fußgelenken fällt nun jeder Schritt schwer. »Der Gang wird schwerfällig,

Mit dem Simulationsanzug wird selbst das Einsteigen in den Bus beschwerlich.

die Fußsohlen haben kein Gespür mehr, und man hat weniger Bodenhaftung«, sagt Steeger. Flottes Abrollen des Fußes beim Laufen ist nun nicht mehr möglich. Stattdessen versucht man, sich vorsichtig und langsam schrittweise voranzutasten. Oft gleicht es einem roboterhaften, steifen Tapsen. GERT wird gut nachgefragt Im Frühjahr 2012 hat der Erlanger Seniorenbeirat den Alterssimulationsanzug für 2000 Euro gekauft. Seitdem wird er kostenfrei und hauptsächlich in Erlangen verliehen, zum Beispiel an Mitarbeiter

von Altenpflegeheimen, Stadtplaner, BRK, Verkehrsbetriebe oder Schulen und »an alle, die sich über Alterseinschränkungen informieren wollen«, sagt Helga Steeger. »GERT trägt zum Verständnis für altersbedingte Beeinträchtigungen bei – und dazu, dass diese Erfahrung im lebenspraktischen Alltag berücksichtigt wird.« Die Seniorenbeiratsvorsitzende berichtet: »Im Moment wird GERT gut nachgefragt. Für diejenigen, die sich auf GERT einlassen, ist es eine Bereicherung.« Einer Studie der Universität Würzburg zufolge gaben 90 Prozent der Teilnehmer, die GERT testeten, an, sich


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Gemeinsam an die Ostsee Das Seniorenamt der Stadt Erlangen organisiert vom 2. September bis 7. September 2012 eine Reise an die Ostsee. Die Übernachtung ist in einem Hotel in Stralsund geplant. Von dort aus werden gemeinsame Ausflüge unternommen. Auf dem Programm stehen Usedom mit seinen drei Kaiserbädern Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck sowie die Insel Rügen. Ein Rundgang durch Stralsund ist ebenfalls eingeplant. In der mecklenburg-vorpommerischen Landeshauptstadt locken das Ozeaneum und im Hafen die Gorch Fock I. Auch der Besuch der Störtebekerspiele ist geplant. Nähere Informationen und Anmeldung im Seniorenamt, Rathaus, 4. Stock, Zi. 432, Telefon 09131 / 86-2906.

Der neue Stadtseniorenrat tagt Die nächste Sitzung des frisch gewählten Seniorenbeirats findet am Montag, 24. September, um 16 Uhr im Kleinen Sitzungssaal des Erlanger Rathauses statt. Auf der Tagesordnung stehen die Konstituierung des neuen Seniorenbeirates und die Wahl des Vorstandes sowie Informationen zum Sozialrabatt und der Zuschuss an ambulante Pflegedienste.

Erlanger Altstadtfest: Paten profitieren Durch die Spezialbrille sind die Tasten im Lift kaum zu erkennen. besser in die Situation von älteren Menschen hineinversetzen zu können. Benutzt man mit GERT die Treppe, ist man für jeden Handlauf dankbar. Wer mit GERT im Rathaus-Lift nach unten fährt, muss sich ebenfalls konzentrieren. Zwar wird die erreichte Etage mittels Lautsprecherstimme angesagt, doch man hört sie nicht. Genauso wie die tobenden Kinder auf dem Rathausplatz oder einen Mann, der laut mit seiner Fahrradklingel protestiert, weil man nicht schnell genug die Bahn geräumt hat. Der Grund: Zu GERT gehört eine Art Kopfhörer, der viele Geräusche abschirmt und die sogenannte Hochtonschwerhörigkeit simuliert. »Die Geräusche können nicht mehr zugeordnet werden, dadurch kommt es zu Schreckmomenten«, weiß Helga Steeger. Das Rinnsal auf dem Rathausplatz entpuppt sich später, wenn man den Kopfhörer abnimmt, als laute Wasserfontäne des Brunnens. Der »Saharasturm« löst sich in ein Nichts auf, und Farben lassen sich wieder klar identifizieren, sobald man die spezielle GERT-Brille absetzt. »Die Brillen wurden von Augenärzten entwickelt«, erläutert Steeger. »Sie simulieren altersbedingte Einschränkungen wie zum Beispiel eine Netzhautveränderung bei Diabetes, einen Grauen Star oder die Altersabhängige Makuladegeneration.« Helga Steeger, die sich selbst als »ungeduldige Person« einschätzt, sagt: »Seit ich GERT einmal selbst getragen habe, ist mein Respekt vor Menschen, die trotz der Beeinträchtigungen den Alltag meistern, noch einmal um ein Vielfaches größer geworden.« Ilona Hörath Fotos: Mile Cindric

Um pflegende Angehörige von Demenzerkrankten zu entlasten, ist vor elf Jahren in Erlangen ein Betreuungspatenprojekt ins Leben gerufen worden, das sich zu einer wichtigen Institution der Region entwickelt hat. Finanziert wird das Projekt unter anderem von einer Tombola des Erlanger Zonta-Clubs auf dem Erlanger Altstadtfest. Auch in diesem Jahr, vom 27. bis 29. Juli, verlost der Club wieder attraktive Gewinne, damit die Erlanger Fachstelle für pflegende Angehörige und Demenzerkrankte und der Vereins Dreycedern das Angebot weiterführen können.

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Märchen sind ihre Welt Autorin erstellt mit Schülern mehrsprachige Bücher partnerschaften oder über den Erlanger Ausländerbeirat. Auf diese Weise entstanden bereits acht Kleinode. Das neunte Buch ist derzeit in Vorbereitung und soll im Herbst zum Interkulturellen Monat erscheinen. Unter dem Titel »Insel ohne Gleichen« erzählt es von einem behinderten Jungen, der weder sehen noch hören kann, aber dennoch zu einer abenteuerlichen Reise aufbricht. Vollertsen-Diewerge ist besonders stolz darauf, dass diese ungewöhnliche Geschichte auf Arabisch, Hebräisch, Englisch und Deutsch übersetzt wurde und dass sie dafür mit einer Schule kooperierte, die jüdische und arabische Kinder gemeinsam besuchen. »Ich freue mich schon riesig auf die Bilder und bin sehr gespannt, wie die Kinder den behinderten Jungen malen, wie sie seine Erlebnisse bildlich umsetzen«, sagt sie. Überhaupt sei es faszinierend, wie in jedem Land ein anderer Malstil zu Tage trete. Doch auch Gemeinsamkeiten hat sie entdeckt: die Kinder in aller Welt mögen Comics und orientieren sich heute oft an den japanischen Manga-Zeichnungen, die Menschen mit übergroßen Augen darstellen. Märchen bauen Brücken über die ganze Welt, meint Margrit Vollertsen-Diewerge.

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ie kommt man dazu, sich aus Vergnügen ununterbrochen phantasievolle Geschichte auszudenken, die Jungen und Mädchen gerne lesen? Die Erlanger Autorin Margrit Vollertsen-Diewerge pflegt dieses Hobby seit ihrer Kindheit. »Ich bin im Krieg aufgewachsen und habe erlebt, wie alles kaputt war, wie die Menschen litten«, erzählt die 78-Jährige. Sie fand damals in den Geschichten einen Wegbegleiter, der ihr heraushalf aus der zerstörten Umgebung und der Not, die die Menschen zu leiden hatten. Es war die Phantasie, die sie antrieb, und sie mitten hineinführte in die Welt der Märchen. So erzählte sie schon ihren kleinen Schwestern Geschichten, um sie aufzumuntern und Farbe in den grauen Alltag zu bringen. Spielsachen und Bücher gab es damals nicht, also setzte sie ganz auf ihren Ideenreichtum. Diese Fähigkeit hat sie sich bis heute erhalten. Aus den vielen Märchen, die die Erlangerin aufgeschrieben hat, sind inzwischen wunderbare, mehrsprachige Kinderbücher entstanden. Das Prinzip ist bestechend: In Kooperationen mit Schulen in der Hugenottenstadt werden die Texte

in mehrere Sprachen übersetzt, Schüler illustrieren die Geschichten mit bunten Bildern, das Ergebnis wird dann in Buchform veröffentlicht. So ist die »Schlangenprinzessin Niesnichtmehr« auf Chinesisch, Englisch und Deutsch zu lesen, »Jan und sein Luftmobil« auf Französisch, Bretonisch und Deutsch, andere Bände gibt es auf Türkisch, Griechisch, Russisch, Schwedisch, Finnisch und Spanisch. Sogar auf Latein und in Esperanto begeistern die Abenteuer der Erlanger Autorin – und eine Hochdeutsch-Fränkisch-Thüringische Geschichte über einen lustigen Maulwurf gibt es auch. Jeweils in drei Sprachen, die in drei Spalten nebeneinander pro Seite zu lesen sind, ist ein Märchenbuch aufgeteilt. »Zweisprachige Projekte gibt es ja öfters, ich wollte etwas Besonderes machen«, sagt die agile Erlangerin mit den langen blonden Haaren und der markanten Brille.

Geschichten vom Frieden Im Vordergrund steht bei Margrit Vollertsen-Diewerge stets der Friedensgedanke: »Ich will Interesse für andere Länder und Kulturen wecken, denn wer sich kennt, der kämpft nicht gegeneinander.« Sie nutzt vorhandene Strukturen, die durch die Erlanger Partnerschaft mit anderen Städten entstanden sind, aber sie geht auch neue Wege. Mit der einfühlsamen Geschichte von »Opa Pablo« über einen Jungen, der seinem kranken Großvater hilft, hat sie sich Richtung Polen vorgewagt, obwohl es dort

Drei Sprachen auf einen Blick Die Schulen in der Stadt machen bei ihren Projekten gerne mit, Bildungsstätten in anderen Ländern, die dann das Übersetzen der Geschichten übernehmen, findet Margrit Vollertsen-Diewerge entweder über Schul-

Detail eines Märchenbuches das in deutscher, chinesischer und englischer Sprache erschienen ist.


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Veranstaltungen in Erlangen Erbrecht 11.7. und 18.7.2012, 17–19 Uhr Referentin: Frau Basten-Grimm VA: Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Pacellie Haus, Sieboldstr. 3, Erlangen Info: 09131/25 870

keine Partnerstadt von Erlangen gibt. Die Idee kam von den Schülern der Werner-vonSiemens-Realschule, die darauf hinwiesen, dass die Sprache des Nachbarlandes in ihrem Bücher-Bestand noch fehlte. Die kraftvollen, modernen Märchen »fallen mir einfach irgendwie zu«, verrät die 78-Jährige. Die komprimierten Geschichten stünden für Freiheit, für unbegrenzte Möglichkeiten. »Ich mag gerade das Knappe, Konzentrierte an den Märchen, dass sie nicht ausufern wie ein Roman«, erklärt sie. Begonnen hatte alles bei einem Besuch in Erlangens russischer Partnerstadt Wladimir im Jahr 2000, als sie in einer Schule eingeladen war und die Jungen und Mädchen sie fragen ließen, ob sie nicht vielleicht ein Märchen parat hätte. Und sie hatte. Kurz darauf erreichten sie tolle Bilder zu ihrer Geschichte – und Vollertsen-Diewerge war so begeistert, dass sie gar nicht anders konnte, als alles zusammen zu veröffentlichen. Hör-CDs mit Klaus Karl-Kraus Ihre Bücher in einer Auflage von je 1000 Stück entstehen durch ehrenamtliches Engagement, so auch bei der Übersetzung und beim Layout. Die Gestaltung der Bücher übernimmt das Seniorennetz Erlangen (SNE). Gewinnabsicht stecke keine dahinter, betont sie. Vom Verkaufspreis von 14, 80 Euro geht jeweils ein Euro an die ausländischen Schulen. Als Bonus ist jedem Buch eine Hör-CD beigelegt, gesprochen vom Erlanger Kabarettisten Klaus Karl-Kraus. So können kleinere Kinder die Märchen anhören – die sich aber natürlich auch bestens zum Vorlesen eignen. Und wer mag, kann gleich noch den Klang einer fremden Sprache aufnehmen und in die Übersetzung hereinhören. Vollertsen-Diewerge aber hat ihre Lebensaufgabe gefunden, für die sie auch gerne auf Urlaub verzichtet. Die ehemalige Journalistin will weitere Bücher herausbringen, so lange es geht. Geplant sind bereits Projekte mit Tirol, Italien und den USA. Claudia Schuller Fotos: Mile Cindric

I N F O R M AT I O N Interessierte können sich an Margrit Vollertsen-Diewerge wenden, Telefon und Fax 09131/38625. Die Bücher sind im Eigenverlag erschienen.

Erholung im Garten – Ein Ausflug zur Landesgartenschau in Bamberg 12.07.2012, 8.45 bis 16 Uhr, Mit dem Zug nach Bamberg zur Landesgartenschau mit einer zweistündigen Führung 27 Euro für Eintritt und Führung plus Gruppenbahnticket Info: 09131/90 768 00 Sitztanzgruppe für Demenzerkrankte und Angehörige 03.07. und 17.07., 14–15 Uhr am Tanzen im Sitzen spricht Menschen jeder Altersgruppe an, die in ihren Bewegungen eingeschränkt sind. Kosten: 5 Euro/ pro Termin Haus der Gesundheit – Verein Dreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6, Erlangen Info: 09131/90 768 30 Café „Pause!“ Jeweils einmal im Monat, mittwochs, 14:30–17:30 Uhr (18.07., 15.08., 19.09.,17.10., 21.11.,19.12.2012) Für Angehörige und Freunde von Demenzerkrankten Haus der Gesundheit – Verein Dreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6, Erlangen Info: 09131/90 768 30 Thomas Locher: Insolvenzen 20.07.2012, 16–17 Uhr Führung in der Kunstausstellung für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen Treffpunkt: Innenhof des Palais Stutterheim, Marktplatz 1 in Erlangen Eintritt frei Anmeldung bis 18.07.2012 unter Tel. 09131/90 768 30 Bewegungstraining für Männer Ab September, jeden Donnerstag, 11:30–12:15 Uhr (fortlaufend) Speziell für Männer bieten wir dieses Training zum Kräftigen, Mobilisieren, Dehnen, Entspannen und zur Verbesserung der Koordination an. Haus der Gesundheit – Verein Dreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6, Erlangen Info: 09131/90 768 00

Gesundheitsschützendes Qigong 17.09. bis 10.12.2012, 16:15–17:15 Uhr, montags, 12 Termine, außer in den Schulferien Medizinisches Qigong ist ein Baustein der traditionellen chinesischen Medizin, es wird sowohl präventiv als auch therapeutisch eingesetzt. Haus der Gesundheit – Verein Dreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6, Erlangen Info: 09131/90 768 00 Sitzung des Seniorenbeirats Montag, 24. September 2012, 16 Uhr Kleiner Sitzungssaal, Rathaus in Erlangen Osteoporose – Vorbeugung für ­Frauen 50+ Jeden Mittwoch, 11:30–12:15 Uhr (fortlaufend) Haus der Gesundheit – Verein Dreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6, Erlangen Info: 09131/90 768 00 Standfest im Alter - Sturzprophylaxe Haus der Gesundheit – Verein Dreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6, Erlangen Info: 09131/90 768 00 Bewegungsangebot für Menschen mit Demenzerkrankung Jeden Freitag, 10:45-11:45 Uhr (fortlaufend) Das einstündige Bewegungsprogramm wird von einer erfahrenen Physiotherapeutin geleitet. Es können auch Angehörige teilnehmen. Kursgebühr: 65 Euro für 6 Einheiten (Bezuschussung durch die Krankenkasse, bzw. Übernahme der Gebühr durch die Pflegekasse möglich). Haus der Gesundheit – Verein Dreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6, Erlangen Info: 09131/90 768 30 Eine Reise an die Ostsee nach Stralsund 2. bis 7. September 2012 Es sind Ausflüge nach Usedom mit seinen drei Kaiserbädern Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck, die Insel Rügen und Stralsund geplant. Info: Seniorenamt , Rathaus, 4.Stock, Zi. 432, Tel.: 09131/86-2906


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Schrullen sind keine Krankheit Zwei Gerontologen sprechen über Verhaltensveränderungen im Alter

Dr. Frieder Lang meint, Menschen mit einer positiven Persönlichkeit kommen leichter durchs Leben.

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ltwerden bedeutet Veränderung. Nicht immer zum Vorteil. Schon Cicero stellte fest, »die Alten sind mürrisch, ängstlich, zornig, schwierig und – bei genauer Betrachtung habsüchtig. Jedoch sind dies sittliche Fehler der Persönlichkeit, nicht Eigenschaften des hohen Alters.« Entwickeln Menschen im Alter Macken oder Schrullen oder nehmen gar Störungen in der Persönlichkeit zu? Wir sprachen darüber mit Dr. Reinhold Waimer, Leitender Oberarzt der Gerontopsychiatrie im Nürnberger Klinikum, und Professor Dr. Frieder Lang, Direktor des Instituts für Psychogerontologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. sechs+sechzig: Eine 75-Jährige zerkratzt Autoscheiben, weil sie mit den parkenden Fahrzeugen vor ihrer Haustür nicht zurechtkommt; ein 70-Jähriger streckt der Polizei die Zunge heraus, weil Beamte in seiner Wohnstraße eine Geschwindigkeitskontrolle vornehmen; ein Senior bedroht einen Feuerwehrmann mit dem Gummiknüppel. Wie stuft man solch aggressives Verhalten ein? Lang: Ich rate davon ab, von Einzelfällen auf Merkmale einer gesamten Lebensphase oder Bevölkerungsgruppe zu schließen. Mir sind keine Belege aus wissenschaftlichen

Dr. Reinhold Waimer rät Älteren, das Leben zu genießen und Erfahrungen weiterzugeben.

Studien bekannt, wonach Menschen mit zunehmendem Alter »schrulliger« werden oder zunehmende »Macken« der Persönlichkeit entwickeln. Wenn überhaupt, dürfte wohl eher das Gegenteil richtig sein.

handeln, etwa einen Hirnabbauprozess im Alter. In seltenen Fällen kann so ein Mensch für seine Umgebung gefährlich werden. Beispiel: Ein Rentner, der wiederholt Unfälle verschuldet und dabei Passanten wie Polizisten beleidigt, muss gegebenenfalls auch mit einer Zwangseinweisung in eine psychiatrische Klinik rechnen.

Meinen Sie junge Leute? Lang: Junge Erwachsene sind oft noch unbeholfen in ihren sozialen Rollen. Nehmen Was wird bei der Behandlung berücksichtigt? Sie das, was allgemein unter »Vorglühen«, Waimer: Es könnte sich hier um eine fronto»Saufgelagen« oder »Randalieren« abläuft. temporale Demenzerkrankung handeln. BeImmer mehr junge Leute kommen schon antroffen ist das Frontalhirn eines Menschen, getrunken zum Oktoberfest. Viele Alkoholin dem das Gewissen sitzt, partys enden mit Schlädas Über-Ich. Das Gehirn gereien, man ist entsetzt »Mir sind keine Belege aus baut ähnlich ab wie über die Zerstörungswut wissenschaftlichen Studien junger Leute. bekannt, wonach Menschen das menschliche Herz. Hirnabbauprozesse kann mit zunehmendem Alter man meist nicht heilen, Bestimmte psychische schrulliger werden.« sondern nur den Verlauf Erkrankungen nehmen, durch eine multimodale wie eine Statistik besagt, Therapie positiv beeinflussen. Wir wissen im Alter aber zu, besonders degenerative aber, dass rund zehn Prozent aller DemenHirnerkrankungen. zerkrankungen heilbar sind, weil die GrünWaimer: Alter kennt viele Richtungen und de beispielsweise Alkoholprobleme, eine verläuft individuell verschieden. Diese Schilddrüsenerkrankung oder VitaminmanEntwicklung kann zu Weisheit führen, aber gel sein können. Diese Ursachen werden auch zu Starrsinn und Sturheit. Nimmt das ambulant oder stationär behandelt, es muss renitente Verhalten eines alten Menschen aber immer eine umfassende Untersuchung beängstigend zu, kann es sich dabei auch der Ursachen in unserer Gedächtnissprechum eine beginnende psychische Erkrankung


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stunde oder auf den gerontopsychiatrischen Stationen des Klinikums vorausgehen. Was hat man sich denn unter einer »Gedächtnissprechstunde« vorzustellen? Waimer: Seit dem Jahr 2000 gibt es im Klinikum Nürnberg diese Gedächtnissprechstunde, die eine umfangreiche ambulante Gedächtnisabklärung gewährleistet. Bei einem vier- oder fünftägigen Aufenthalt in einer der beiden gerontopsychiatrischen Stationen am Klinikum ist auch eine exakte Demenzdiagnose möglich. Neben der Beurteilung, wie die Betroffenen mit dem Alltag zurechtkommen, gehört dazu eine Kernspintomografie und eine Durchblutungsuntersuchung des Gehirns, zudem eine Ultra­ schalluntersuchung der Halsschlagader, die Diagnostik der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit oder die Untersuchung der Blutwerte. Sie sprechen bisweilen auch von einem »Matthäus-Effekt«, der sich auf das Matthäus-Evangelium bezieht. Da heißt es bekanntlich: »Denn jedem, der hat, wird gegeben, und er wird Fülle haben. Wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen werden.« Was bedeutet das in der Altersmedizin? Lang: Auf das Altern bezogen kann das bedeuten, dass jene, die viel darin investieren und sich darum bemühen, eigene Kenntnisse und Fähigkeiten zu mehren, noch bis ins hohe Alter hinzugewinnen. Daraus folgt, dass Menschen mit Bildung, Vitalität und positiver Persönlichkeit im Alter über mehr Fähigkeiten verfügen als Menschen mit weniger sozialer und persönlicher Kompetenz. Unterm Strich: Was raten Sie denn einem Ruheständler, wenn er lange geistig fit bleiben will? Waimer: Er sollte sich mit der inzwischen längeren Phase des Altwerdens sinnvoll und kritisch auseinandersetzen. Und immer wieder überlegen: Wie bringe ich meine Erfahrungen ins Leben, in die Gesellschaft, in die Partnerschaft ein? Er sollte in sich hineinhorchen: Wohin führt mein Weg? Was tut mir gut? Wie kann ich das Leben genießen?

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sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 2/2012

Auf den Spuren des Urzeitvogels Eine Radwanderung führt von Solnhofen nach Eichstätt

Auf der Willibaldsburg laden der Bastionsgarten „hortus eystettensis“, das Museum für Ur- und Frühgeschichte und das Juramuseum Eichstätt zur Besichtigung ein

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ittelfranken wird trotz seiner relativen Regenarmut von vielen Flüssen und Bächlein durchzogen. An vielen Flussläufen wurden komfortable Radwege eingerichtet. Der etwa 250 Kilometer lange Altmühl(rad)weg von Rothenburg ob der Tauber bis Kehlheim ist einer davon. Das Magazin sechs+sechzig schlägt eine 30 Kilometer lange, durchgehend flache Teilstrecke vor. Sie führt durch die malerische und (erd-)geschichtlich sehr interessante Landschaft von Solnhofen nach Eichstätt – immer nahe an der Altmühl entlang. Die Tour beginnt in Solnhofen. Bevor man sich auf den Weg macht, sollte man Zeit für den Besuch des Ortes einplanen. Berühmt ist Solnhofen für seine Versteinerungen. Die Skelette der »Ureinwohner« dieser Region aus dem Jura und der Kreidezeit (vor 199 bis 65 Millionen Jahren) sind im Bürgermeister-Müller-Museum – schräg gegenüber vom Bahnhof – zu sehen. Sie wurden bei Ausgrabungen in den Steinbrüchen rund um den Ort gefunden. Man stieß auf Überreste von Pflanzen, Skelette von Dinosauriern, Fischen, Schildkröten, Flugsauriern, Insekten und Ammoniten (Kopffüßer). Alle diese Tiere und Pflanzen lebten damals in einer Lagunenlandschaft im ostbayerischen Korallenriffgürtel, der

wie ganz Süddeutschland von einem subtropischen Meer umgeben war. Die wichtigsten Funde waren allerdings mehrere versteinerte Skelette des »Urvogels« Archaeopteryx (insgesamt wurden elf Exemplare gefunden). Einen Teil der Versteinerung des Urvogels – 1860 wurde die Feder des ersten Archaeopteryx entdeckt – kann man im Solnhofener Museum besichtigen. Andere befinden sich im Naturkunde-Museum in Berlin, im Paläontologischen Museum in München und in London. Zeugen der Erdgeschichte Auch die »jüngere« Geschichte Solnhofens ist interessant. Erstmals in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts n. Chr. als »Husen« urkundlich erwähnt, war der Ort gemeinsam mit Eichstätt ein Zentrum der Christianisierung Ostfrankens durch den angelsächsischen Mönch Sualo. Als Dank dafür erhielt dieser das damalige »Solaehofinum« von Karl dem Großen geschenkt. Sualo starb etwa 794 n. Chr. und wurde im damaligen Solnhofen begraben. Sein Grab wurde dann in einer etwa um 1000 n. Chr. erbauten frühromanischen Basilika untergebracht. Reste eines etwa 21 Meter langen Seitenschiffs dieser Kirche aus Kalkstein mit dem leeren Grab von Sualo kann man besichtigen. Die Grabung befindet sich in einer Kirche, etwa 200 Meter vom Bahnhof entfernt. Nach dem

Auf dem Fahrradweg geht es an der Altmühl entlang Richtung Eichstätt. Tod des Mönchs gehörte Solnhofen zum Kloster Fulda. In der Folgezeit versuchten die Solnhofener wenig erfolgreich, sich den Einflüssen des Fuldaer Klosters zu entziehen. Im Dreißigjährigen Krieg zerstört, erlangte Solnhofen erst durch Alois Senefelder, den Erfinder der Lithografie, wieder überörtliche Bedeutung. Er entdeckte um 1798, dass der Solnhofener Plattenkalk sehr gut zum Drucken geeignet war. Die vorgeschlagene Fahrradtour beginnt am Solnhofener Bahnhof. Von dort aus fährt man in Richtung Osten über die Bahn hinweg etwa einen Kilometer auf der Straße, direkt in den Talgrund zum Radweg an der Altmühl. Nach kurzer Zeit sieht man auf der linken Seite die Felsgruppe der »Zwölf Apostel«. Sie und das beeindruckende Landschaftsbild sind die Zeugen einer Entwicklung im Erdmittelalter, als vor etwa 150 Millionen Jahren das bereits erwähnte warme und flache Meer Süddeutschland bedeckte. Durch den ständigen Zufluss von frischem Meerwasser bildete sich durch Ablagerung in der Region um Solnhofen ein Riff. Gegen Ende des Tertiär (etwa vor 65 Millionen Jahren) wurde die Frankenalb tektonisch gehoben und das Meer verschwand. Nach dem Rückgang des Meeres flossen zwei Flüsse – der Ur-Main und die Ur-Donau – im Gebiet um Solnhofen und Eichstätt. Beide drangen noch nicht tief in den Riffgürtel aus


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sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 2/2012

Im Garten der fürstbischöflichen Sommerresidenz von Eichstätt.

Die Pfarrkirche St. Johannes in Rebdorf, erhielt im Barock ihr heutiges Aussehen.

Die Reste einer romanischen Säulenbasilika kann man in Solnhofen besichtigen.

Schwamm-Algen-Kalk vor. Im frühen Quartär, also vor etwa 2,5 Millionen Jahren, wurde der Lauf des Ur-Mains nach Norden zum Rheinsystem verlegt. Danach übernahm die heutige Altmühl das vom Ur-Main hinterlassene Tal und grub sich tief in die Jurakalke ein. Erst vor etwa 70.000 Jahren, nach der Verlagerung der Donau an den Südrand der fränkischen Alb, übernahm die Altmühl dann auch das breite ehemalige Donautal zwischen Dollnstein und Kelheim.

Pfarr- und Klosterkirche St. Johannes in Rebdorf, die im 12. Jahrhundert im Stile einer romanischen Pfeilerbasilika erbaut wurde und im 18. Jahrhundert nach barockem Vorbild ihr heutiges Aussehen erhielt; die St.-Anna-Kirche in Marienstein mit einem spätgotischen Flügelaltar (1520) und einer Holzfigur der heiligen Anna (um 1510). Zur Besichtigung dieser Kirchen muss man allerdings den Weg am Fluss verlassen und ins jeweils wenige Meter entfernte Dorf radeln. Lohnend ist auch ein Besuch der Ende des 15. Jahrhunderts erbauten Kirche zur Gottesmutter Maria in Wasserzell mit einem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Tafelbild der 14 Nothelfer. Die Kirche erreicht man auf einer Abzweigung hinter dem Ortschild von Eichstätt auf einer schmalen, wenig befahrenen Straße.

Dom, die fürstbischöfliche Sommerresidenz mit dem Hofgarten, die Kapuzinerkirche mit einer Nachbildung des Heiligen Grabes in Jerusalem (12. Jahrhundert) und die 1353 bis 1365 erbaute Willibaldsburg mit ihren Museen. Bevor man den Zug nach Hause nimmt, sollte man sich bei einer ausgiebigen Brotzeit vom fast südländischen Flair der Stadt anstecken lassen.

Kirchen im Überfluss Über Eßlingen geht es immer an der Altmühl entlang nach Altendorf. Dort kann man die Wallfahrtskirche Maria End besichtigen, in der ein Gnadenaltar aus dem 16. Jahrhundert steht. Er stellt den Tod Mariens im Beisein der Jünger dar. Ein paar Kilometer weiter erreicht man Dollnstein. Im Jahr 1007 erstmals als Tolunstein in einer Urkunde Heinrichs II. erwähnt, lag der Ort strategisch günstig an einer Straße. Bereits in der Römerzeit führte diese nach Weißenburg und Treuchtlingen. Außerdem lag der Ort an der Altmühlfurt, die einen Übergang zur Donau markierte. Diese strategische Bedeutung des Ortes blieb bis etwa in das 16. Jahrhundert erhalten. Für Liebhaber alter Kirchen ergeben sich noch mehrere Gelegenheiten zur Besichtigung am Altmühlweg nach Eichstätt: die

Perle an der Altmühl Der 740 vom heiligen Willibald gegründete Bischofssitz, die heutige Universitätsstadt Eichstätt, ist ein lebendiges Mittelzentrum. Im Dreißigjährigen Krieg von den schwedischen Truppen 1634 zerstört, erlebte die Stadt in der Folge ihre Blütezeit. Die Graubündner Baumeister Gabriel de Gabrieli und Maurizio Pedetti leiteten den barocken Wiederaufbau, der sich noch heute im Stadtbild niederschlägt. Sehenswürdigkeiten, die man sich nicht entgehen lassen sollte, sind der

Rainer Büschel, Fotos: Mile Cindric

I N F O R M AT I O N Anfahrt: Von Nürnberg aus mit der R 6 (bis Treuchtlingen), umsteigen in die R 63 bis Solnhofen. Rückfahrt: Eichstätt über Ingolstadt nach Nürnberg (Achtung: kein Verkehrsverbund!) Bürgermeister-Müller-Museum: Bahnhofstr. 8, Solnhofen, Tel. 09145/8320-30 oder -20, April bis Oktober, tägl. 9 – 17 Uhr, November bis März nur sonntags, 13 – 16 Uhr. Sportliche Radler können weiter an der Altmühl fahren, bis zum etwa 30 Kilometer entfernten Zufluss der Schwarzach bei Kinding. Von dort aus geht es dann noch etwa 15 Kilometer bis nach Greding (kein Verkehrsverbund).


Depp im Web

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Kochen für Pinterest

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as, was Sie hier lesen, sind Buchstaben. Rein optisch sind sie wenig attraktiv. Einfarbig, eintönig, gerade mal 59 Zeichen (inklusive Umlaute und »ß«), nur unterschiedlich angeordnet, das kann einen schon anöden. Deswegen musste das wohl kommen: Pinterest. Da geht es um Bilder. Die sagen bekanntlich mehr als tausend Worte und sind auch meist schöner, bunter, abwechslungsreicher. Aus diesem Grund hängen wir wohl auch keine Buchstaben-Kombinationen an die Wand. Pinterest setzt sich aus den Worten »Pin« und »Interest« zusammen. Man pinnt da also vermeintlich Interessantes auf seine Seite und andere können das dann angucken, gut finden und weiterverteilen. Natürlich habe ich mich auch angemeldet. Pinterest ist nämlich hip (angesagt). Doch obwohl ich seitdem meine Kamera immer im Anschlag halte, ist mir noch nichts Verbreitungswürdiges untergekommen. Außer dem Männerklo der Gaststätte »Wurm«, wo es zum Zwecke der Urintrennung Pissbecken gibt, über denen »Limo«, »Bier«, »Wein« oder »Schnaps« steht. Ich würde übrigens noch eines für Spargelesser hinhängen, aus olfaktorischen Gründen. Aber so ein Vorschlag überfordert die Pinterester offenbar – wahrscheinlich schon wegen der Textmenge. Deswegen habe ich auch keine Reaktion darauf bekommen.

Pinterester ist allerdings der falsche Begriff. Es muss eigentlich Pinterestinnen heißen, handelt es sich bei den Nutzern doch hauptsächlich um Frauen. Gut, Präsident Barack Obama ist auch bei Pinterest – genau wie seine Frau Michelle. Aber der will halt nicht bloß von Männern gewählt werden. Also stellt er hin und wieder Bilder ein. Von seiner Frau, von seinen Töchtern, aber auch von Keksen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass er Kekse besonders gerne mag oder ob er meint, bei Pinterest müsse man Essensbilder einstellen. Das machen nämlich viele. Manche scheinen überhaupt nur zu kochen, um Fotos auf Pinterest hochladen zu können. Nach dem Fotoshooting schmeißen sie das – ohnehin kalt gewordene – Essen weg. Wie ich darauf komme? Bei Pinterest gibt es neben Essen viel Haut und Knochen zu sehen. Da ist ein regelrechter Wettbewerb ausgebrochen, wer dünner ist, bei wem man die Rippen oder die Wadenknochen deutlicher erkennt. Je dürrer desto pinteressanter. Nein, meins ist das nicht. Und nicht bloß, weil ich keine Frau bin. Ich koche nämlich, um zu essen. Aber ein bisschen ärgern sollte ich die Pinterestinnen vielleicht doch. Ich weiß auch schon, was auf meinem Bild drauf sein wird: kalte Buchstabensuppe! Peter Viebig

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sechs+sechzig · 13. Jahrgang · Ausgabe 1/2012

Das Wappen-Armband

Für die kleine Sabine war es der ganze Stolz. Innsbruck, Mittenwald, Goslar, Trier, sogar Venedig, Prag, Verona und Klagenfurt baumelten an ihrem schmalen Handgelenk. Dort trug die junge Erlangerin in den 1950-er und 60-er Jahren an besonderen Tagen ein schlichtes silbernes Armband mit großen Ösen, in die besondere Schmuckstücke eingehakt werden sollten: Wappen von Städten oder Ländern, die man besucht hatte. Sabines Vater war als Ingenieur beim Weltkonzern Siemens in dieser Zeit viel auf Achse. Von dort, wo er dienstlich zu tun hatte, brachte er seiner Tochter jedes Mal einen der begehrten Anhänger mit. Noch heute bewahrt die inzwischen 66-jährige Sabine Grasse in ihrer Wohnung in Höchstadt/ Aisch das Schmuckstück auf. Keine Öse ist mehr frei, an manchen Stellen müssen sich sogar zwei gewichtige Urlaubserinnerungen von Sabines Familie einen Platz teilen, wie »Österreich« und »Bolzano« (Bozen). Sie habe es später nie mehr angehabt, berichtet Sabine Grasse, es sei eben doch nur für Kinder gedacht. Doch die Bettelarmbänder, wie solche Stücke auch heißen, sind wieder in Mode.

Foto: Michael Matejka

Sie waren in den 50-er, 60-er und 70-er Jahren der letzte Schrei, heute liegen sie unbeachtet in Schränken, Schüben, Kellern oder auf Dachböden: Dinge, die einmal richtig »schick« waren. Manches gibt es gar nicht mehr. Und manches findet sich heute wieder, zum Beispiel in Feinkostläden – und schmeckt richtig gut.

Es soll sogar Menschen geben, die gleich drei solcher Armbänder besitzen: Eines für die Urlaubserinnerungen, eines für Glücksanhänger und ein drittes für kleine Geschenke von Menschen, die ihnen besonders nahestehen.

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