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www.magazin66.de · Ausgabe 2/2014

4 Extraseiten Erlangen

Safari im heimischen Wald Seite 32

Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der generationen e.V.


sechs+sechzig Erscheinungstermine 2014 Heft 3: Anzeigenschluss: Heft 4: Anzeigenschluss:

5. September 8.August 5. Dezember 7. November

Unterstützen Sie den gemeinnützigen Verein zur Förderungen des Dialogs der Generationen e.V. mit einer Spende. Damit sichern Sie das Erscheinen des Magazins sechs+sechzig. Spendenkonto: HypoVereinsbank Nürnberg IBAN DE29 7602 0070 0023 7334 04

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In den 1980er Jahren schafft eine neue Technologie ihren Durchbruch in der medizinischen Bildgebung: die MagnetresonanzTomographie – kurz MRT genannt. Spektakulär geworden ist der erste MRT-Patient: Eine Paprika – aufgenommen in Erlangen während einer Stunden dauernden Messzeit. Wenige Monate später sind bereits Aufnahmen des menschlichen Schädels möglich – in acht Minuten.

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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014

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Unser Titelbild zeigt Hartmut A. Strunz Siehe Seite 32

Trend

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Neuanfang der Enkel wegen Immer mehr Großeltern geben alles auf und ziehen ihren Kindern hinterher

Trend

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»Einen Versuch ist es wert« Psychologin Barbara Rabaioli-Fischer hält späte Familienzusammenführungen für möglich

Ansichtssache

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Warten kann tödlich sein Pünktlichkeit ist eine Zier, die meisten machen’s ohne ihr

Jung und Alt

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Das Ende einer guten Sache Einer der vorerst letzten älteren Bufdis berichtet von seinem Einsatz

Aktuell

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Gesetze brauchen den Generationen-Check Michael Frieser, Demografiebeauftragter der Union, setzt sich für die Rechte Älterer ein

Gesundheit

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Der etwas andere Knochenjob Unfallchirurg Klaus-Dieter Haselhuhn hat häufig sportliche Senioren unterm Messer

Ansichtssache

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Der Campingplatz als letzte Alternative Die Mieten steigen stärker als die Renten: Das sorgt für Wohnungsnot im Alter

Große Hilfen

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So wächst der Garten nicht über den Kopf Experte Georg Hammer gibt zehn Tipps für eine mühelose Pflanzenpflege

Fernweh

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Endlich wieder unter Bikern Werner vom Busch tourt mit einer Honda durch Europa

Portrait

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Aus dem Liebesleben von Karl IV. Bernhard Rufflar fesselt die Zuhörer der Altenakademie mit lebendiger Geschichte

Aktuell

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Ältere Mieter bekommen ein neues Zuhause wbg-Geschäftsführer Frank Thyroff über das Sigena-Projekt an der Plauener Straße

Ratgeber

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Hilfe gibt’s gleich um die Ecke Nürnberger Seniorenamt knüpft engmaschiges Netz in den Stadtteilen

Erlanger Seiten

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Hier arbeiten alle Hand in Hand Der seit 40 Jahren etablierte Seniorenbeirat hat noch viel vor

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Busse auf der falschen Spur Seniorenbeirat kritisiert Verkehrsbetriebe

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Die Kräuterhexe von der Einhornstraße Edda Andersen hat für jeden ihrer Kunden die richtige Mixtur

Kleine Hilfen

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Armin ersetzt tante Emma Beim Einkauf im mobilen Hofladen ist ein Schwätzchen gratis

Innenansichten

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Geselligkeit wird groß geschrieben Betreutes Wohnen im Tafelhain setzt auf aktivierende Angebote

Lesetipps

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Bücher fürs Handgepäck Vier Lese-Empfehlungen für den Urlaub oder schöne Stunden auf dem Balkon

Lug-ins-Land

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Auf den Spuren von Kiebitz und Kleiber Am frühen Morgen lässt sich die Vogelwelt am Dechsendorfer Weiher am besten beobachten

Kolumne

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Depp im Web

Das war schick

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Sommer-Lampion

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Magazin

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Veranstaltungskalender

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Impressum

Liebe Leserinnen und Leser, wenn die tägliche Hausarbeit langsam zur Last wird und die Pflegebedürftigkeit wächst, ist es Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie man in Zukunft wohnen möchte. Gleich in mehreren Beiträgen beschäftigt sich diese Ausgabe des Magazins sechs+sechzig mit Wohnformen und entsprechenden Beratungsangeboten für Ältere. Das Seniorennetz Nürnberg beispielsweise ist auf Hilfe für alle spezialisiert, die weiter in den eigenen vier Wänden leben möchten. Ihr Serviceangebot ist breit gefächert (siehe S. 24). Ganz auf die Bedürfnisse der Bewohner ist das »Wohnen im Tafelhain« ausgerichtet. Bei dieser Art des Betreuten Wohnens geht man bewusst andere Wege als in vielen vergleichbaren Einrichtungen (S. 28). Traditionelle Wohnungsbaugesellschaften wie die Nürnberger wbg haben immer wieder neue Wohnformen ausprobiert. Sigena heißt das neueste Angebot am Nordostbahnhof in Nürnberg (S. 23). Während es früher ganz selbstverständlich war, dass die ältesten Familienmitglieder ins Austragsstübchen zogen, ist es heute eher die Ausnahme, wenn Eltern im Ruhestand wieder unter einem Dach mit ihren Kindern leben. Manche Ältere entscheiden sich sogar dafür, ihren Kindern in eine fremde Stadt zu folgen (S. 4). Wer dagegen allein für Haus und Garten verantwortlich ist, sollte die Tricks und Kniffe kennen, die einem die Arbeit in der Natur erleichtern (S. 14). Apropos Natur: Gerade in der warmen Jahreszeit steht man gerne früh auf. Eine Vogelwanderung zu Tagesanbruch in morgendlicher Frische lockt in den Landkreis Erlangen-Höchstadt (S. 32). Viel Spaß bei der Lektüre und einen schönen Sommer wünscht die Redaktion.

Der Verein sechs+sechzig e.V. bedankt sich bei seinem Hauptsponsor:


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014

Neuanfang der Enkel wegen Immer mehr Großeltern geben alles auf und ziehen ihren Kindern hinterher Sohn oder tochter sind schon seit Jahren aus dem Haus, haben sich irgendwo in der Ferne niedergelassen, eine Familie gegründet. Jetzt fragen sich viele Ältere: »Soll ich meinen Kindern hinterherziehen?« Ein großer Schritt, der Zweifel weckt: Den eigenen Freundeskreis aufgeben und in einer anderen Stadt nochmal ganz neu anfangen. Manche gehen das Wagnis ein – andere entscheiden sich bewusst dagegen.

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velyn und Horst Beer* haben das verwirklicht, wovon viele alte Eltern träumen: Sie sind den Kindern mit Sack und Pack gefolgt. »Wir sind Familienmenschen«, beteuern die frischgebackenen Mittelfranken. Als das Ehepaar noch in Rheinland-Pfalz lebte, trafen sie sich mit ihren Jungen etwa vier Mal im Jahr. »Aber das war zu wenig! Vor allem, weil die Enkelkinder noch klein sind. Die Zeit reichte nicht, um eine Beziehung aufzubauen. Unser Fynn wurde im Frühjahr vier und Frida ist noch nicht mal ein Jahr alt«, erzählen die Beers. Kaum war die gelernte Bankkauffrau Evelyn Beer im Vorruhestand, gab es kein Halten mehr. »Wenn die Kinder den Schritt nicht befürwortet hätten«, sagt Horst Beer, »hätten wir den Umzug mit Sicherheit bleiben lassen.« Vor allem für ihn bedeutet der Umzug eine Mehrbelastung: Er ist als technischer Beamter beim Amt für Bundeseisenbahnvermögen (BEV) nach wie vor im Dienst. Sein Arbeitsplatz befindet sich aber in Mannheim, jetzt muss er pendeln, Woche für Woche und noch über Jahre hinweg. Seit 38 Jahren sind die Beers verheiratet, nun führen sie eine Wochenendehe. Gerade hat Horst Beer den Mietvertrag für eine kleine Wohnung in Mannheim unterschrieben, die er fortan von Montag bis Freitag bewohnt. Finanziell rechne sich das nicht, räumt er ein, und einsam sei er auch unter der Woche. Trotzdem sei die Entscheidung richtig gewesen. »Was hat man noch im Alter? Man hat alles erlebt. Man besitzt alles, was man braucht. Da muss man sich doch fragen: Wie wird man glücklich? Und die Antwort lautet: durch Kinder.« So sieht es Horst Beer. »Wir sind nicht deshalb hergezogen, weil wir die Hoffnung haben, später gepflegt zu werden«, beteuert das Ehepaar. Ihr Haus in Baiersdorf im Landkreis ErlangenHöchstadt ist gemietet. »Vielleicht ziehen wir sogar noch einmal um?«, überlegen

Ein ganz wichtiger Grund für den Nachzug der Eltern zu ihren Kindern ist der Wunsch, die Enkel aufwachsen zu sehen. die beiden laut. Berlin reizt sie sehr. »Aber jetzt sind wir erstmal hier. Und hier bleiben wir, solange die Kinder uns brauchen.« Im Moment ist die Schwiegertochter zwar noch bei den Kindern zu Hause, aber im Herbst will sie das unterbrochene Referendariat wieder aufnehmen. »Dann sollen die Kleinen nicht schon um sechs Uhr aus dem Schlaf gerissen werden«, findet die Oma. Nur wie oft sie ihre Enkel betreuen wird, an wie vielen Tagen pro Woche und für wie lange, das weiß sie noch nicht. Für die Großeltern von Fynn und Frida steht aber fest: »Ein eigenes Leben sollte man schon haben!«

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ir gehen uns nicht auf die Nerven. Das Experiment ist geglückt«, sagt fröhlich die vom Niederrhein stammende Hilde Prümm. Die 78-Jährige ist ihrer einzigen Tochter Barbara hinterhergezogen. Das war vor fünf Jahren. Seither lebt die ehemalige Verwaltungsangestellte und zweifache Großmutter in Nürnberg-Langwasser. »Ich bin inzwischen wirklich angekommen«, beteuert sie. Leicht war das nicht. Hilde Prümm war in Wesel zuhause. Dort war sie verwurzelt. »74 Jahre habe ich am selben Ort gelebt«, erzählt sie. »Ich hatte viele Freunde, erinnert sie sich.


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Glück mit einem neuen Lebenspartner, viele Freundinnen, der Italienischkurs unter eigener Leitung sowie ein gerade frisch aus der Taufe gehobener Literaturzirkel. »All das müsste ich im Fall des Falles aufgeben«, sagt die 77-Jährige. Von ihrer Tochter, ihrem einzigen Kind, spricht sie voller Liebe. »Wir haben ein wunderbares Verhältnis! Ich mische mich allerdings auch in nichts ein. Aber wenn ich für immer dort wäre, würde ich schon einiges ändern wollen«, glaubt Britta Heger und fragt sich: »Was würde dann aus unserer Beziehung?« Sie sei, fasst sie zusammen, gespalten. »Mal will ich fort, mal nicht.« Daher hält Britta Heger es klugerweise wie gehabt: »Wenn mich die Sehnsucht packt, fahre ich einfach hin.«

Die beiden Enkel Matthias (links) und Niklas (Mitte) sind für Hilde Prümm einerseits eine Aufgabe und andererseits hofft sie, sich später einmal auf sie verlassen zu können. Auch von ihrer Schwester hat Hilde Prümm damals Abschied nehmen müssen. »Eigentlich hatte meine Tochter die Idee. Sie hatte schon lange damit geliebäugelt, dass ich zur ihr komme. Bis zu sechs Mal im Jahr habe ich Barbara, meinen Schwiegersohn Stephan und meine Enkel immer besucht. Auch, um mich nützlich zu machen.« Ihre Tochter habe sie nie gedrängt, den letzten Schritt auch noch zu tun und ganz umzuziehen. »Das sollte ich selbst entscheiden.« Eines Tages ging es nicht mehr anders. Hilde Prümm brach sich einen Lendenwirbel. Die Treppen zu ihrer Wohnung im dritten Stock konnte sie nicht mehr hochsteigen. Die 580 Kilometer weite Reise bis Nürnberg war ihr zu beschwerlich geworden. In der neuen Heimat wartete auf Hilde Prümm eine behindertengerecht gestaltete Eigentumswohnung. »Die hatten meine Kinder für mich gekauft«, berichtet sie. Ins Haus der Tochter hätte sie nicht einziehen können. Allein schon wegen der Treppen dort kam das nicht infrage. Heute ist Hilde Prümm wieder ganz gut auf den Beinen. Zwei Mal wöchentlich fährt sie hinüber nach Thon zu Kindern und Enkeln. »Es ist nicht so, dass ich mich nicht beschäftigen könnte. Ich lese zum Beispiel sehr gern«, stellt sie klar. Aber ebenso gern bekocht sie auch die Enkel Niklas und Matthias, inzwischen junge Männer von 19 und 14 Jahren.

Hilde Prümm selbst sieht es so: »Ich habe noch eine Aufgabe! Und wenn ich Hilfe brauche, stehen die Kinder bei mir auf der Matte.«

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oweit ist Britta Heger* noch nicht. Obwohl die Nürnbergerin eigentlich längst in Italien sein wollte, dort, wo die Tochter im Süden lebt, wo später dann die Enkelin geboren wurde, die nun schon selbst Kinder hat. »Es war immer so geplant«, berichtet die attraktive Urgroßmutter, »mein Mann und ich wollten beide den Kindern hinterherziehen. Aber es hat nicht geklappt.« Britta Heger brachte es nicht übers Herz, ihre 90-jährige Mutter allein zu lassen. Dann starb plötzlich ihr Ehemann. Viel Wasser ist inzwischen die Pegnitz hinabgeflossen. Italienisch spricht Britta Heger immer noch fließend, aber einiges sieht sie jetzt anders. »In Italien wäre ich die reinste Haushälterin. Ich müsste täglich kochen und mich um vier kleine Kinder kümmern. Das wäre sehr anstrengend. Natürlich ersetzt ein Au-pair-Mädchen keine Urgroßmutter, und natürlich plagen mich manchmal Schuldgefühle, aber hier führe ich so ein schönes Leben!« »Schön« bedeutet im Klartext: wöchentliches ehrenamtliches Engagement in mehreren Einrichtungen und Vereinen, neues

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igentlich war ich heilfroh, dass Mutter so weit weg war«, bekennt Elfi Schwarz*, »denn unser Verhältnis war nie besonders gut«. »Eine betrübliche Wahrheit«, räumt die 75-jährige Nürnbergerin ein, »aber man muss es realistisch sehen.« Wäre der Umzug der Mutter tatsächlich wie geplant vonstatten gegangen, hätte sie ihre alte Mutter, die zum Schluss dement geworden war, jeden Tag besucht. Aus purem Pflichtgefühl. So aber habe sie »nur« mit ihrem schlechten Gewissen zurechtkommen müssen. Die gelernte Buchhändlerin, deren Mutter inzwischen gestorben ist, erinnert sich: »Wir hatten hier schon Einzimmerwohnungen angeschaut, aber letztlich hat sich Mutter dagegen entschieden. Sie wollte lieber im Rheinland bleiben. Wohnlich hatte sie sich bereits verkleinert, nachdem sie verwitwet war.« Damals fuhr Elfi Schwarz etwa zwei bis drei Mal im Jahr ins Rheinland. Das änderte sich jäh, als sich der Gesundheitszustand der Mutter drastisch verschlechterte, was immer neue Krankenhausaufenthalte nach sich zog. »In Mutters letzten Lebensjahren habe ich immer auf gepackten Koffern gesessen, es war eine sehr unruhige Zeit«, berichtet Elfi Schwarz. Im Übrigen ist sie der Überzeugung, dass man alte Menschen genauso wie alte Bäume nicht verpflanzen soll. Und falls doch, dann nicht ohne vorherige klare Absprachen. Aus Erfahrung warnt sie jedoch vor die Kehrseite der Medaille: »Wenn du sagst, was du sagen willst, wirst du für herzlos gehalten.« Text: Ute Fürböter Foto: Mile Cindric

*Namen von der Redaktion geändert


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»Einen Versuch ist es wert« Psychologin Barbara Rabaioli-Fischer hält späte Familienzusammenführungen für möglich

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en Kindern an einen anderen Wohnort zu folgen, kann durchaus Vorteile mit sich bringen. Damit die Familienzusammenführung aber nicht im Streit endet, gibt es im vorher etliche Dinge zu klären. Die Münchner Psychologin Barbara Rabaioli-Fischer, die sich auf ambulante Psychotherapie für Menschen ab 60 Jahren spezialisiert hat, gibt umziehwilligen Eltern und ihren erwachsenen Kindern Tipps, wie die neue Nähe funktionieren kann. sechs+sechzig: Liegt die glücklich vereinte Großfamilie im trend? Barbara rabaioli-Fischer: Es gibt nicht genug Studien, um das belegen zu können. Aber es hat durchaus Vorteile, den Kindern hinterherzuziehen. Die Jungen leben häufig in Metropolen. Dort ist das Netz an Ärzten bekanntlich dichter, das kulturelle Angebot breiter und nicht zuletzt gibt es viel mehr sowie viel besser erreichbare Geschäfte. Ab einem gewissen Alter ist auch das Reisen mit der Deutschen Bahn über weite Strecken hinweg nicht mehr so gemütlich. Und: Durch den Ortswechsel verbessert sich sehr häufig die Wohnsituation. Große Häuser in kleinen Gemeinden, wo das Leben außen vor bleibt, werden von den Älteren aufgegeben, zugunsten überschaubarer Wohnungen. Alles in allem bringt das mehr Lebensqualität. Ganz nach dem Motto »wer wagt, gewinnt«? Auch bei Menschen, die sich gut verstehen, schürt Nähe Konflikte. Es ist ein großer Unterschied, ob man bloß zu Besuch ist oder ob man mit den Kindern den Alltag teilt. Deshalb ist es sinnvoll, vorher alles zu besprechen. Wünsche und Erwartungen ebenso wie Ängste. Die künftige Wohnsituation muss unbedingt diskutiert werden. Dem Bedürfnis, für sich sein zu können, müssen beide Teile Raum geben können. Allein deshalb kommt die Wohnung der Kinder womöglich nicht infrage. Leider muss auch über so traurige Vorstellungen wie Pflegebedürftigkeit geredet werden. Wer kümmert sich dann um Vater oder Mutter? Weil jede Generation eine andere Sozialisation genossen hat – wobei die Älteren gelernt haben, sich selbst zurückzunehmen und wiederum vorwiegend Söhne größere Probleme haben, sich mal zurückzustellen, - ist die Absprache so wichtig. Die Ergebnisse könnten in einer Art kleinem Vertrag festgehalten werden. So kann es ein Geben und Nehmen werden. Sprich: Beide Seiten können profitieren.

Die Psychologin Barbara rabaioli-Fischer empfiehlt, die künftige Wohnsituation genau zu besprechen. Das ist das Ideal. Klappen muss es trotzdem nicht. Die jungen Alten sind für Veränderungen offen. So gesehen stehen die Chancen gut, zumal, wenn starke Motive dahinter stehen. Viele Großeltern möchten den neuen Lebensabschnitt mit den Enkeln aktiv genießen. Vielleicht möchten sie auch etwas wiedergutmachen, weil die eigenen Kinder früher zu kurz gekommen sind. Im Alter erschließen sich dazu ganz andere Möglichkeiten. Wie fit man ist, sowohl körperlich wie psychisch, ist allerdings tatsächlich ein nicht zu unterschätzendes Kriterium. Bei den alten Damen klappt das übrigens besser als bei den alten Herren. Frauen sind umstellungsfähiger. Das ist der Tatsache geschuldet, dass sie Kinder erziehen mussten, berufstätig waren, den Freundeskreis aufrecht erhielten, Urlaube planten – kurz, verschiedene Rollen und Aufgaben hatten. Deshalb sind Frauen geübter. Im Extremfall sitzen die Eltern täglich mit am tisch. Was raten Sie Kindern, die vor dieser Form der Familienzusammenführung zurückschrecken? Viele leiden unter einem schlechten Gewissen, wenn sie die Eltern auf Distanz halten. Dem schlechten Gewissen muss man natürlich erst einmal Raum geben. Danach tut es gut, auf die jeweilige Lebensgeschichte

zurückschauen. Das betrifft die Alten, die überraschend doch bleiben wollen, genauso wie die Jungen, die ihnen Nähe verweigern. Welche Wertvorstellungen, Erziehungs- und Lebensbedingungen machen es so schwierig, dass meine Entscheidung schuldhaft wirkt? Das sollte genauer betrachtet werden. Danach kann ich mich fragen: Wie komme ich aus der Schuld wieder heraus? Was sind meine Wünsche, was ist akzeptabel, was sollte ich mit meinen Angehörigen klären, damit die Entscheidung für beide Seiten deutlich wird? Die Klärung muss nicht immer gelingen. Es ist eine Psychologen-Unsitte, dergleichen zu behaupten. Aber den Versuch ist es auf alle Fälle wert. Interview: Ute Fürböter Foto: Wolfgang Gillitzer

I N F O R M AT I O N Diplom-Psychologin Barbara Rabaioli-Fischer arbeitet seit über drei Jahrzehnten in eigener Praxis in München. Lehraufträge führten sie nach Österreich, Italien, die Schweiz und China. Über ihre Arbeit mit Menschen ab 60 hat die Verhaltenstherapeutin viele Fachbücher geschrieben.


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Warten kann tödlich sein Pünktlichkeit ist eine Zier, die meisten machen’s ohne ihr

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s gibt bekanntlich viele ungelöste Rätsel auf dieser Welt. Ich zum Beispiel frage mich, warum fast jeder Handwerker ein Handy in der Hosentasche hat, es aber so gut wie nie dazu benutzt, seinem wartenden Kunden mitzuteilen, dass er entweder a) sich etwas verspäten wird, b) gerade auf einer anderen Baustelle ist oder c) am vereinbarten Tag überhaupt nicht kommt. Starker Hang zum Ungefähren

Warum können Schornsteinfeger ihr Erscheinen nicht zeitlich eingrenzen, sondern melden ihr Kommen großzügig für die Zeit »zwischen 7.00 und 10.00 Uhr« an? Wer dringend weg muss, kriegt einen Zettel an die Tür geheftet und bekommt einen neuen Termin: wieder zwischen 7.00 und 10.00 Uhr. Auch der Kofferservice der Bahn hat einen starken Hang zum Ungefähren. »Abholung zwischen 7.00 und 12.00 Uhr« oder »zwischen 13.00 und 19.00 Uhr« heißt es zum Beispiel. Der Reisende in spe hat sich, sofern er berufstätig ist, entweder einen Tag frei genommen oder Mutter oder Schwiegermutter zum Warten verdonnert. Senioren sagen ihre Termine ab und rühren sich nicht vom Fleck.

»Weißt du, was mich besonders nervt?«, fragt meine Freundin Selma und gerät vor lauter Empörung in eine höhere Stimmlage. »Wenn ich zum Facharzt muss, warte ich erst einmal drei Wochen auf einen Termin, dann sitze ich endlos im Wartezimmer, kämpfe mich durch das halbe LesezirkelAngebot, komme endlich an die Reihe und bin nach zehn Minuten wieder draußen!« – »Pech gehabt, Kassenpatientin!«, frotzele ich und bringe sie noch mehr in Rage. Selma lässt nicht locker: »Das Kuriose dabei ist doch, dass man zu einem genauen Zeitpunkt bestellt wird: 10.45 Uhr zum Beispiel oder 14.20 Uhr. Dabei sind diese Termine meistens die reine Fantasie.« Modernes Antichambrieren Gemeinsam sinnieren wir über das Phänomen: »Früher gab es doch mal den Begriff des ›Antichambrierens‹«, sagt Selma spitzfindig. »Hochgestellte Persönlichkeiten ließen Bittsteller und Personen von minderer Bedeutung im Vorzimmer schmoren, ehe sie sie empfingen. Die kapierten dann schnell, dass der edle Herr überaus beschäftigt war und man sich respektvoll zu verhalten und möglichst kurz zu fassen hätte. Siehst du da einen Zusammenhang?«

Ich will nicht noch mehr Wasser auf die Mühlen gießen und lenke Selma friedvoll in eine andere Richtung. »Hast du schon mal etwas vom ›kreativen Warten‹ gehört? Damit kannst du deine Zeit, wo immer du bist, sinnvoll nutzen. Während du zum Beispiel auf die Bahn wartest, machst du Beckenbodentraining, im Wartezimmer übst du dich still im Autogenen Training und zu Hause nimmst du dir ein gutes Buch oder kochst etwas Hübsches, bis der Handwerker erscheint.« – »Von wem hast du denn diesen Käse?«, will Selma wissen. Ich verrate meine Quelle nicht, wir kennen sie beide. Die betreffende Person neigt zur Absonderung von Sentenzen und (vorwiegend chinesischen) Weisheiten und hätte zum Thema Geduld bestimmt auch etwas anderes Passendes parat, etwa von der Art »Geduld ist die Blume der Seele« oder so ähnlich. »Man muss ja nicht immer in Hektik verfallen«, greift Selma das Thema wieder auf. »Ich warte ja auch geduldig, dass das Kaffeewasser kocht, dass es Frühling wird oder dass mein Enkelkind demnächst auf die Welt kommt. Was mich fuchst, ist die lässige Art, mit der man großspurig über meine Zeit verfügt, als gälte sie nichts.« Da hat sie recht! »Jetzt zitiere ich auch einmal einen fernöstlichen Spruch«, fällt Selma plötzlich ein. »Der kommt aus Japan und heißt: ›Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden.‹« – »Gut, und dann?« – »Dann geht es den Zeitdieben an den Kragen!« Ha! Wenn sie das macht, würde ich gern dabei sein! Brigitte Lemberger Cartoon: Sebastian Haug


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Das Ende einer guten Sache Einer der vorerst letzten älteren Bufdis berichtet von seinem Einsatz

Und fertig ist das Hartz-IV-Möbelstück, das rebecca Hauser (rechts) und Peter Langhans (zweiter von rechts) als Bufdis produziert haben. Die Vorgabe des sogenannten Berliner Hocker stammt vom Künstler Van Bo Le-Mentzel.

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ebecca Hauser, 22, und Peter Langhans, 67, sind ein gutes Team. Sie haben unterschiedliche Fähigkeiten und Talente, die sich ergänzen. Sie sind sich sympathisch und arbeiten gern Hand in Hand. Ein Idealfall für den Seniorentreff Bleiweiß in Nürnberg, wo die beiden seit September 2013 als sogenannte »Bufdis« tätig sind. Das heißt: Sie engagieren sich freiwillig für ein ganzes Jahr im Bundesfreiwilligendienst (BFD), »gemeinwohlorientiert«, wie es so schön im Amtsdeutsch heißt. Den dazu erforderlichen Idealismus haben sie mitgebracht und ihren Bufdi-Job nicht bereut. »Das ist was total Schönes«, findet Rebecca Hauser, die nach dem Abitur nicht recht wusste, wohin sie ihr späterer Berufsweg führen sollte. Gerade weil sie so viele verschiedene Interessen hat, brauchte sie eine Weile, um zu entdecken, wo ihre wahren Neigungen und Stärken liegen. Aufgaben der Verwaltung und Organisation findet sie interessant. Und bei der Bewältigung dieser Aufgaben kommt ihr zugute, dass sie in der Arbeit mit dem Computer fit ist. Genau das ist es, woran Peter Langhans hin und wieder scheitert und wo er gern

die Unterstützung seiner jungen Kollegin in Anspruch nimmt. Er hat dafür andere Stärken, die er in vielen Jahren im Dienst der Kirche erworben hat. Es ist der Umgang mit Menschen, den der ehemalige Diakon, der aus persönlichen Gründen sein Amt aufgab, immer wieder vermisste. Eine zeitlich begrenzte Tätigkeit im Bundesfreiwilligendienst, der nicht nur jungen Leuten, sondern auch Älteren offensteht, kam und kommt ihm ideal vor. Vollzeitjob für ein taschengeld Im Seniorentreff Bleiweiß, der seit vielen Jahren ein beliebter Anlaufpunkt für Senioren ist, herrscht ein gutes Betriebsklima, versichern die junge und der alte Bufdi. Das fest angestellte Team weiß die tatkräftige Unterstützung sehr zu schätzen. Norbert Heider, der seit 2012 neben dem »Bleiweiß« auch den Seniorentreff »Heilig Geist« in der Nürnberger Innenstadt in Personalunion leitet, zeigt sich hoch zufrieden mit seinen beiden Bufdi-Helfern und sieht dem Ende ihrer Einsatzzeit mit Bedauern entgegen. »Sie sorgen mit für den reibungslosen Ablauf in unserem Haus«, sagt er. Was im Klartext heißt: Die Räume für Seminare,

Kurse und Veranstaltungen müssen je nach Anforderung immer wieder neu bestuhlt werden, Unterlagen bereitgehalten, Heizung und Lüftung angepasst, der Blumenschmuck gepflegt. Die wichtigste Aufgabe ist aber, auf die Wünsche und Anliegen der Besucherinnen und Besucher einzugehen. Rebecca Hauser mag den Umgang mit älteren Menschen, was vielleicht auch an dem guten Verhältnis zu ihren Großeltern liegt. Peter Langhans hat als Diakon unter anderem viel und gern mit Senioren gearbeitet, er bewundert ihre Vitalität. »Früher gab es für die ›Alten‹ vorwiegend Handarbeitskurse oder ein bisschen Gymnastik. Heute befasst sich diese Generation auch mit Sachen wie Neue Medien, unternimmt kunstgeschichtliche Exkursionen oder übt sich in QiGong oder Tai Chi Chuan.« Sogar ein Karate-Kurs werde gut angenommen, ergänzt Rebecca Hauser. Mit jeweils 39 Wochenstunden ist der Einsatz ein Vollzeit-Job, für den die beiden Bufdis jeweils ein Taschengeld von monatlich 300 Euro erhalten. Die Entlohnung liegt in engen Grenzen im Ermessen des Trägers, sie darf maximal 330 Euro betragen; die Sozialversicherungsbeiträge werden übernommen. Außerdem gibt es 26 Tage


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bezahlten Urlaub, sowie die Möglichkeit zur Teilnahme an Fortbildungsseminaren. »Eine ziemlich lockere Sache«, meint Rebecca Hauser, die in Bad Staffelstein ein Fortbildungs-Angebot wahrgenommen hat. »Es ist ein bisschen wie Ferien: Blockunterricht, Ausflüge und viel Zeit, sich mit anderen Bufdis auszutauschen.« Peter Langhans hat bei der Hanns-Seidel-Stiftung in Wildbad Kreuth an einem »Forum der älteren Generation« teilgenommen. »Mehr muss nicht sein«, findet er. »Es soll ja nicht heißen, ›Der ist nie da.‹« Jeden Morgen geht er gern ins »Bleiweiß«, genau wie seine Kollegin. »Man lässt uns hier selbstständig arbeiten und gibt uns das Gefühl, gebraucht zu werden.« Wie zum Beispiel auf der Seniorenmesse »Inviva« im März, wo die beiden städtischen Seniorentreffs Bleiweiß und Heilig Geist die Aktionsbühne bespielten. Hinter den Kulissen kümmerte sich das Team Hauser/Langhans um das Catering, die auftretenden Künstler und Gruppen, die Garderobe und dies und das. »Bufdi ist ein schönes Gesamtpaket«, fasst Rebecca Hauser ihre Erfahrungen zusammen. Für sie, die im Herbst eine Ausbildung zur Industriekauffrau beginnt, war es nach eigenem Bekunden ein Orientierungsjahr. Sogar in die Projektarbeit hat sie

hineingeschnuppert, zum Beispiel den »Berliner Hocker« ins Veranstaltungsprogramm des »Bleiweiß« gehoben. Zusammen mit den Kindern des Familienzentrums bauten die »Bleiweiß«-Senioren unter ihrer Anleitung das »Hartz-IV-Möbelstück« nach den Vorgaben des Künstlers Van Bo Le-Mentzel. Peter Langhans befasste sich am Computer mit der Vorbereitung zu einem geplanten Projekt zum Thema Trauer und brachte hier seine Kompetenzen als Theologe und erfahrener Trauerredner ein. Diese Betätigung als freier Redner bei Beerdigungen, Hochzeiten oder Ehejubiläen wird er voraussichtlich intensivieren, wenn seine Bufdi-Zeit im August endet.

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Frühling mehr als die Hälfte der möglichen Vereinbarungen für 2014 abgeschlossen worden, meldet das Amt. Kommunen und Vereine dürfen erst ab September wieder neue Helfer einstellen, die wiederum nicht älter als 25 Jahre sind. Ausgenommen von der Regelung sind große Träger wie Diakonie oder Caritas. Rebecca Hauser und Peter Langhans haben also Glück gehabt, dass sie wie gewünscht ihre »Bleiweiß-Bufdi-Monate« absolvieren konnten. Sie haben es nicht bereut. Brigitte Lemberger Foto: Mile Cindric

Es gibt auch Mängel im Konzept Ein paar Kritikpunkte hätten sie schon an dem »mit heißer Nadel gestrickten« Bundesfreiwilligendienst der damaligen Familienministerin Christina Schröder. Die vielen Träger der Einsatzstellen in den sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereichen sehen das nicht anders, aber, so der Tenor: »Das sind hoffentlich Anlaufschwierigkeiten.« Vorerst müssen sie sich damit arrangieren, dass der BFD aus Geldgründen einen bundesweiten Einstellungsstopp beschlossen hat. Weil das Programm so populär ist, seien bereits im

I N F O R M AT I O N Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) Der BFD steht generell sowohl jungen und als auch älteren Menschen offen. Das Engagement kann zwischen 6 und 24 Monate lang sein und ist für alle, die älter als 27 Jahre sind, auch in Teilzeit möglich. Das Taschengeld wird frei vereinbart und beträgt maximal 330 Euro. Die Freiwilligen sind gesetzlich sozialversichert. Der Dienst wird durch Seminare ergänzt. Zum letzten erhobenen Zeitpunkt arbeiteten deutschlandweit rund 50.000 Menschen im Bundesfreiwilligendienst. In Bayern waren es 1.883 Frauen und 1.857 Männer, auf die Altersgruppe der über 50-Jährigen entfielen mit 212 Bufdis nur knapp sechs Prozent. Gemeinsam schreinern die beiden Bufdis zusammen mit Interessierten ein Möbelstück.


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Gesetze brauchen den Generationen-Check Michael Frieser, Demografiebeauftragter der Union, setzt sich für die Rechte Älterer ein

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ichael Frieser gehört zum geburtenstärksten Jahrgang, den es in der Bundesrepublik je gegeben hat. Als er 1964 das Licht der Welt erblickte, dachte noch niemand daran, dass einmal eine alternde Gesellschaft eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts darstellen würde. Inzwischen ist der CSUBundestagsabgeordnete gerade 50 Jahre alt geworden und fühlt sich noch weit weg vom Rentenalter. Dennoch beschäftigt sich der Nürnberger intensiv mit dem demografischen Wandel – schließlich ist er der erste Demografiebeauftragte der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Kritik an der Maßnahmenflut Wenn Frieser über seine neuen Aufgaben spricht, denkt er in größeren Zusammenhängen. Für ihn ist es wichtig, den Alltag so zu gestalten, dass ihn Menschen jeglichen Lebensalters meistern können. Das bedeutet unter anderem, dass auch HochBundestagsabgeordneter Michael Frieser könnte sich vorstellen, später einmal ins betagte noch Zugang zu Dienstleistungen Sebastianspital zu ziehen. haben, auch wenn sie mit dem technischen Fortschritt nicht mehr mithalten können Zurückhaltung ist nicht mehr zeitgemäß«, Regionen führt die Landflucht zu einer oder nicht mehr so mobil sind. meint er. Sie sollten Forderungen erheben an drastischen Ausdünnung der Bevölkerung«, Ein Instrument, um diesen Anspruch die Politik, damit diese die Bedingungen für mahnt Frieser. Hier gehe es um die angeWirklichkeit werden zu lassen, ist der die älteren Bürger optimiert. Das gelte auch messene Versorgung der Menschen, die in »Demografie-Check«. Darunter versteht ihren Dörfern bleiben. Gleichzeitig könne man für eine Personengruppe, an die nur wenige Frieser die Prüfung von Gesetzesvorhaben denken: Migranten, die von wachsender nicht in jedem Landstrich beispielsweise eine im Hinblick auf die Auswirkungen für die Altersarmut betroffen sind. Kfz-Zulassungsstelle erhalten, wenn kaum ältere Bevölkerung. »Man muss sich fragen, noch jemand dort lebe. Deshalb müsse eine Menschlichkeit, Demut, Gelassenheit ob ein Gesetz in fünf Jahren angesichts Infrastruktur geschaffen werden, die flexibel der Entwicklung noch Sinn macht«, führt Und wie stellt sich der Demografiebeaufgenug ist. Frieser aus. Diese Betrachtungsweise geht tragte sein eigenes Alter vor? Da zitiert er Dies könnte durch öffentlich betriebeeinmal Richtung alternde Gesellschaft, aber die benediktinischen Regeln, nach denen ne Fahrdienste gewährleistet werden, die auch darüber hinaus. Denn Menschlichkeit, Demut und heitere Gelasbetagte Bürger zu den der demografische Faktor senheit seinen Lebensabend bestimmen Ämtern bringen, oder durch »Die Zurückhaltung der umfasst den gesamten sollen. Diesen würde Frieser am liebsten in staatlich geförderte Kurse, Senioren ist nicht mehr Altersaufbau der Bevölkeeiner Wohngemeinschaft verbringen, die um Senioren den Zugang rung. »Wir haben 157 Fami- zeitgemäß.« über Rückzugsorte verfügt. Vorbilder für eizu elektronischen Medien lien- und Ehestandsfördernen gelassenen Umgang mit den Erschwerzu erleichtern. »Wir können programme«, erklärt er und kritisiert allein nissen des Alterns findet er im Freundeskreis nicht zum Lagerfeuer zurückkehren, sondern schon diese Flut von Maßnahmen. Ob sie seiner Eltern, sagt der 50-Jährige. Seiner die Nutzung des Internets muss ausgebaut alle sinnvoll sind, könne er nicht entscheiHeimatstadt Nürnberg stellt er übrigens ein werden«, ist Frieser überzeugt. Das sei eine den. Dafür sei er noch zu kurz im Amt. gutes Zeugnis aus, was die Angebote für staatliche Aufgabe. Durch die Zuordnung seiner Tätigkeit ältere Bürger betrifft. Dabei denkt er unter Im kommunalen Bereich existierten innerhalb der Bundesregierung hat das Wort bereits vorbildliche Projekte. Ein Pendlerbus anderem an den modernisierten Komplex des Demografiebeauftragten Gewicht. Er des Sebastianspitals mit dem gelungenen in einer Stadt in Niedersachsen, der regelberichtet direkt an Innenminister Thomas Miteinander der Generationen auf dem mäßig den älteren Bürgern kostenlos eine de Maizière, den Frieser auch als »DemoEinkaufstour anbietet, fällt dem Politiker als Gelände, zu dem die Musikhochschule einen grafieminister« bezeichnet. Natürlich wirke großen Teil beitrage. Beispiel ein. das Thema in andere Ressorts hinein. Einen Frieser appelliert aber auch an die Seniogroßen Schwerpunkt bilden Bauen und Petra Nossek-Bock ren, die häufig noch jenseits der 70 eine groInfrastruktur gerade im ländlichen Raum. Foto: Michael Matejka ße Lebenskraft und Heiterkeit ausstrahlen, »Die Dörfer werden kleiner, in manchen nicht so leise und bescheiden zu sein. »Diese


GESUNDHEIt

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Der etwas andere Knochenjob Unfallchirurg Klaus-Dieter Haselhuhn hat häufig sportliche Senioren unterm Messer

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as hätte sich der Orthopäde Fritz Erler gewiss nicht träumen lassen, dass aus seiner orthopädischen Praxis in Nürnberg einmal ein Fachkrankenhaus entsteht, in dem jährlich rund 10.000 Patienten stationär und 40.000 ambulant versorgt werden. Aber die Erler-Kliniken sind noch nicht ausgewachsen: Jüngstes Kind ist das angegliederte »Reha-Zentrum am Kontumazgarten«. Allein die Zahl der unfallchirurgisch behandelten Patienten in den Erler-Kliniken hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Die alten und älteren Frauen und Männer aus der Metropolregion haben daran einen erheblichen Anteil: »Über 40 Prozent unserer Patienten in der Unfallchirurgie sind älter als 65«, sagt Dr. Kaus-Dieter Haselhuhn, Ärztlicher Direktor der Erler-Fachkliniken und Chefarzt in der Unfallchirurgie. Ein Viertel davon ist zwischen 75 und 100 Jahre alt, 18 Prozent sind zwischen 65 bis 74, rechnet der 59-jährige Chirurg vor. Besser Bergab mit der Bahn Durch Forschung und technischen Fortschritt haben sich die Aussichten verbessert, dass auch ältere und alte Menschen nach einem Unfall oder anderen Ereignissen mit Bruchfolgen ihr selbstbestimmtes Leben weiterführen können – aufgrund erfolgreicher Operationen. Haselhuhn rät aktiven Senioren trotzdem, sich ihrem Alter gemäß zu betätigen. Auch wenn man vom Kopf her meine, vieles noch locker zu schaffen. »Warum nicht beim Bergwandern mit der Bahn abfahren, weil der Abstieg immer gefährlicher ist als der Aufstieg? «, findet der Mediziner. Auch, sich mit Hilfe von zwei Stöcken mehr Trittsicherheit zu verschaffen, sei alles andere als ehrenrührig. Zwar wollten es manche Senioren nicht wahrhaben, aber mit zunehmendem Alter verringere sich die Knochendichte, lasse die Muskelund Sehnenkraft nach. Zwar könne man dem durch Bewegung entgegenwirken und die Entwicklung verlangsamen. Dennoch kann es passieren, dass sich der geübte 70-jährige Skifahrer, die 76-jährige Tennisspielerin bei einem Sturz den Oberschenkel oder Oberarm brechen. Auch Handgelenksbrüche seien typisch für ältere Menschen. Haselhuhn: »Man reagiert nicht mehr so schnell – und schon ist es passiert.« Patienten, die noch im hohen Alter nach großen Operationen wieder fit werden, kennt Haselhuhn viele. Etwa den über 90-Jähri-

Chefarzt Haselhuhn sagt: »Wir können vielfach helfen, aber Zaubern können wir nicht.« gen, der ein künstliches Hüftgelenk hat und dessen Oberschenkelbruch operiert werden musste. Auf dem OP-Tisch äußert er seine Befürchtung: dass er nach der Operation nicht mehr radfahren könne. »Aber der Mann konnte wieder fahren«, freut sich mit ihm Mediziner Haselhuhn, der indes grundsätzlich einschränkt: »Wir können zwar vielfach helfen, aber zaubern können auch wir nicht.« Es gebe eben auch Fälle, in denen eine Beeinträchtigung der Beweglichkeit zurückbleibe. Oder solche, die immerhin einen Aufenthalt in einer Kurzzeitpflege notwendig machten, um danach wieder in die eigenen vier Wände zurückkehren zu können.

»Man muss es respektieren, dass 70-, 80-, oder gar 90-Jährige sich die Herstellung ihrer alten Mobilität wünschen«, findet Haselhuhn. Deshalb hat er auch keinen Moment gezögert und einem 101-jährigen Mann mit gutem Allgemeinzustand ein neues Hüftgelenk verpasst. Haselhuhn: »Er hat die Operation blendend überstanden. Alles passt bestens. Und wenn er nächstes Jahr mit der anderen Seite komme, hab’ ich ihm gesagt, gibt es auch keine Probleme.« Günter Dehn Foto: Michael Matejka


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ANSICHtSSACHE

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Der Campingplatz als letzte Alternative Die Mieten steigen stärker als die Renten: Das sorgt für Wohnungsnot im Alter

Auch das Eigentum altert Bei einer Veranstaltung der Kirchen und des DGB in Fürth hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eingestanden, dass in den vergangenen Jahren viel zu wenige Wohnungen gebaut worden sind. Vor allem der soziale Wohnungsbau mit günstigen Mieten wurde vernachlässigt. Man wollte alles dem Markt überlassen. Aber der Markt ist kein Tummelplatz für Menschen mit knappen Finanzressourcen. Da ist sie wieder: Die Schere zwischen reich und arm, die sich in diesem Land so unaufhaltsam und doch klammheimlich öffnet. Sie öffnet sich zum Beispiel zwischen den Wohnungseigentümern (das sind etwas weniger als die Hälfte der deutschen Rentner) und den Mietern. Freilich ist auch Wohneigentum vor Alterungsprozessen nicht gefeit und verlangt nach immer größeren Investitionen bei Renovierung und Instandhaltung. Doch die wirklich bedrohte Seite ist die der Mieter. Zwar wird in den Medien und zunehmend in der Politik über Altersarmut in Deutschland diskutiert. Doch draußen auf den Straßen ist sie noch kaum zu beobachten. Armut zeigt sich nicht gern. Veronika Spreng spricht von der Scham der meisten Anrufer, die ihre Not zugeben müssen. Reinhard Weber, Geschäftsführer des VdK-Kreisverbands Nürnberg, berichtet von der Ratlosigkeit vieler Betroffener. Sie kennen ihre Rechte nicht. Sie wissen nicht,

welche Unterstützung ihnen zusteht. »Unsere Hauptaufgabe ist es, in solchen Fällen zu helfen«, sagt Weber. »Wir beraten. Wir unterstützen notfalls bei Rechtsstreitigkeiten.« Die Altersarmut auf dem Wohnungsmarkt ist ein Phänomen, das erst allmählich erkennbar wird. Das Problem dürfte rasant wachsen. Es sind vor allem zwei Entwicklungen, die alte Mieter in die Bredouille bringen können. Da ist einmal der hinausgeschobene Tod. Wir werden älter, und viele werden bei guter Gesundheit älter. Doch plötzlich (oder schleichend) ist dann eine Gehbehinderung da. Oder die Schwäche, die ein Treppenhaus in eine unbezwingbare Steilwand verwandelt. Hier greift das Schlagwort vom »seniorengerechten Wohnen«. Es umfasst Soll es wirklich so kommen?: Der Wohnwagen als Altersruhesitz. vor allem die Barrierefreiheit: Dass man keine Treppen mehr steigen muss, dass Aufzüge Demnächst also könnte die Altersarmut vorhanden sind. Dass keine Schwellen in bedenklich werden. Reinhard Weber vom den Türen einen Rollstuhl stoppen. Nach Sozialverband VdK blättert in den Andem Tod eines Partners werden manchen trägen für kostenlose Urlaubreisen, die Rentnern die Wohnungen zu groß. Sie sind seine Organisation anbietet. Um in diesen nicht mehr sauber zu halten und verursaGenuss zu kommen, müssen Rentenhöhen chen zu viel Heizkosten. genannt werden. Viele der Antragsteller Hier stellen sich die Fragen nach einer liegen weit unter 1000 Euro im Monat. Sanierung. Aber sie In diesem Bereich der kostet Geld. Dafür gibt »In den vergangenen Jahren Niedrigrenten wird die sind viel zu wenige Wohnungen zweite Entwicklung auf es Zuschüsse, aber man muss sich beim dem Wohnungsmarkt gebaut worden.« Wohnungsamt oder bedrohlich. Nehmen wir beim Sozialamt informieren. Oder muss zum Beispiel Gerd M., der in einem kleinen man doch einen Umzug in Betracht ziehen? Dorf in der Fränkischen Schweiz wohnt, Doch seniorengerechte Wohnungen sind rar wo der Mietzins viel günstiger ist als in der auf dem Markt. Auch preiswerte WohnunStadt. Er bezieht eine krankheitsbedingte gen für den Geldbeutel der Menschen mit Frührente von rund 850 Euro. Bisher hat er kleiner Rente sind kaum vorhanden. Die knapp 400 Euro Miete bezahlt. 2013 wurschmale Rente wird gern als Schreckensviden in seinem Mietshaus Modernisierungssion in die Zukunft projiziert: Derzeit gibt maßnahmen durchgeführt. Es gab neue es viele Arbeitnehmer mit kargem Lohn, Fenster, neue Heizkörper, einen neuen mit Lücken in den Erwerbsbiografien. Fußboden. Aber es gibt auch eine saftige

Foto: Nordreisender / photocase.com

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er auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs ist, trifft sie in rauen Mengen: Rentner aus Deutschland. Sie erzählen von ihren Reisen rund um die Welt. Sie machen Pläne für ihre nächsten Unternehmungen. Es muss ihnen gut gehen. Auf sie scheint der euphemistische Begriff zuzutreffen, mit dem man alte Menschen derzeit gern bedenkt: »Best Ager«. Zugleich berichtet Veronika Spreng von der Informations- und Beratungsstelle des Nürnberger Seniorenamts, dass die Anfragen jener Rentner zunehmen, die mit ihrem Einkommen nicht mehr ein noch aus wissen. Täglich gehen zwischen drei und zehn Anrufe von Frauen und Männern ein, die Angst haben, in Wohnungsnot zu geraten. Die Mieten steigen, die Renten dagegen kaum. Von knappem Wohnraum ist überall die Rede. Und besonders knapp ist er im Sektor der billigen und bezahlbaren Wohnungen.


ANSICHtSSACHE

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Mieterhöhung. Hausbesitzer können nämlich elf Prozent der Modernisierungskosten unabhängig vom geltenden Mietspiegel als Jahresbeitrag auf die Miete aufschlagen. Für Gerd M. steigt sie um mehr als 100 Euro. Wie soll er jetzt noch mit der Rente auskommen? Kein Einzelfall. Veronika Spreng vom Seniorenamt ist täglich mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Ja, es gibt Hilfe zum Lebensunterhalt. Die Stadt Nürnberg zahlt eine Grundsicherung. Die Zuwendungen sind allerdings wieder abhängig von der Prüfung jedes Einzelfalls. Auch hier bietet der VdK Unterstützung an. Reinhard Weber betont, dass in Nürnberg das Verständnis der Ämter für Notlagen groß sei. Anderswo sei man längst engherziger. Bedarf nimmt rasant zu Nach einer Untersuchung des Hannoveraner Pestel Instituts für Sozialforschung aus dem Jahr 2011 werden in Zukunft immer mehr Rentner auf die staatliche Grundsicherung angewiesen sein, das heißt, sie können sich die Wohnungen nicht mehr leisten, in denen sie jetzt leben. Der Bedarf an günstigen Seniorenwohnungen wird rasant zunehmen. Mit »Seniorengerechtigkeit« hat das nichts zu tun. Es werden Wohnungswechsel zugemutet werden, obwohl gerade alte Leute an ihre vier Wände gewöhnt sind und sich ungern verpflanzen lassen. Das Institut hat berechnet, dass in den nächsten 15 Jahren etwa 1,6 Millionen kleinere, bezahlbare, im besten Fall auch noch energieeffiziente und altengerechte Wohnungen für die Generation 60 plus geschaffen werden müssen. Und das in einer Epoche der Spardiktate! Vielleicht müssen wir uns eher auf eine andere Entwicklung einstellen. Vor gut einem Jahr hat die TV-Sendung »quer« darüber berichtet, dass bereits tausende deutscher Rentner dauerhaft auf Campingplätzen wohnen. Die Miete für einen Wohnwagen kostet nicht mehr als 300 Euro. Eine Gasflasche für rund 100 Euro reicht zum Heizen einen ganzen Winter lang. Duschen kann man in den Gemeinschaftseinrichtungen. In den USA ist dieses Wohnmodell schon lange gang und gäbe. Und die Amerikaner sind ja unser großes Vorbild!

Chefarzt Dr. med. A. Mauerer

Oberarzt Dr. med. G. Groß

Oberarzt Dr. med. A. Kriebel

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Leiter des Zentrums für Primär- und Revisionsendoprothetik

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GroSSE HILFEN

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So wächst der Garten nicht über den Kopf Experte Georg Hammer gibt zehn Tipps für eine mühelose Pflanzenpflege

Georg Hammer, (links) berät ältere Menschen bei der Gartenplanung, hier Wolfgang und Marianne König aus Hemhofen

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an muss nicht erst sterben, um ins Paradies zu kommen, wenn man einen Garten hat.« Das wussten schon die alten Perser. Tatsächlich geht nichts über den Duft einer selbst gezogenen Rose, den köstlichen Geschmack von taufrisch geerntetem Obst und Gemüse und das Kaffeetrinken auf der eigenen Wiese. Doch vorher heißt es, in die Hände zu spucken und tüchtig zu arbeiten. Bloß wie, wo doch das Bücken schwerfällt, es im Rücken zwickt und manchmal sogar das Herz schwächelt? Aufgeben? Das will kein Hobbygärtner. Bleibt nur eine Möglichkeit: der seniorengerechte Garten. »Ideal ist es, ihn beim Hausbau gleich anzulegen, denn dann spart man Geld«, weiß Georg Hammer. Der 64-Jährige aus Aisch bei Adelsdorf gehört zu einer 18-köpfigen Gruppe von ehrenamtlichen Wohnberatern des Landkreises ErlangenHöchstadt – die erfolgreichste deutschlandweit übrigens. Hammer zählt zu den ausgesprochenen Gartenexperten der Truppe. Ihm werden die Türen geradezu eingerannt, wo und wann immer er einen Vortrag hält über pflegeleichte Ruheoasen – offiziell »seniorengerechte Gärten« genannt.

»Das klingt nicht verlockend, doch Komfort ist garantiert, weil einem darin die Arbeit nicht übern Kopf wächst«, wirbt Georg Hammer. Gerne verrät er seine zehn wichtigsten Tipps für das Paradies auf Erden. Kleine ruheoasen

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Barrierefreie Zugänge in die Idylle können nicht früh genug angelegt werden. Wer gleich beim Hausbau daran gedacht hat, spart viel. Spätestens dann, wenn man auf den Rollator oder gar Rollstuhl angewiesen ist, stört nämlich die Schwelle an der Tür zur Terrasse. Von der Terrasse selbst sollte statt einer Treppe eine Rampe – praktischerweise mit einem Geländer zu beiden Seiten – hinab in den Garten führen.

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Genuss wird immer wichtiger. Dazu gehören Ruhe- und Erholungsoasen. Das können Bänke sein (optimal ist übrigens eine Sitzhöhe von 48 Zentimetern), kleine Sitzgruppen an schattigen Plätzen und schöne Blickfänge wie eine Vogeltränke oder ein Windspiel.

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Wege anzulegen, lohnt schon mit Blick auf drohende Demenzerkrankungen. Auf einem Rundkurs kann der Kranke stundenlang gefahrlos spazieren und trotzdem immer wieder Neues entdecken. In einem großen Garten sollten die Hauptwege 1,50 Meter breit sein, damit sich auch der Rollstuhlfahrer frei durch das Refugium bewegen kann. Sind die Wege schmaler als 90 Zentimeter, hilft selbst der beste Rollator nichts mehr. Apropos: Wassergebundene Decken aus Kies oder Splitt, die mit Feinteilen wie Kalk versetzt sind, gelten als erste Wahl. Im krassen Gegensatz dazu stehen Holzbeläge, die bei Nässe schnell rutschig werden. Auch von Trittsteinen ist abzuraten, da diese für ein Schrittmaß von 63 Zentimeter ausgelegt sind. Mit zunehmendem Alter wird das jedoch immer geringer.

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Praktischer als große sind kleine Rasenflächen. Zum Verkleinern bieten sich Hecken an, davor können noch winterharte, also mehrjährige Stauden gepflanzt werden. Vom englischen Grün sollte man sich sowieso verabschieden. Wer jedes Gänseblümchen ausreißt, ist dauernd beschäftigt und macht sich bloß unnötig Stress.


GroSSE HILFEN

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Hochbeete ersparen das beschwerliche Bücken. Sie sind rückenfreundlich und bequem. Die ideale Höhe beträgt 85 cm. Das gilt auch für den Arbeitstisch im Gartenhäuschen. Um Eimer, Körbe und Gerätschaften mühelos aus den Regalen nehmen zu können, sollten deren Fächer nicht tiefer als 40 Zentimeter sein und nicht höher als 1,90 Meter.

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Wer nicht nur auf selbst gezüchteten Tomaten besteht, sondern auch unbedingt weiter in den eigenen Apfel beißen will – niedrige Spalierobstbäume machen es möglich! Und Früchte tragen sie reichlich. Wer trotzdem sein Herz an die angestammten, vor langer Zeit gepflanzten Obstbäume gehängt hat und sie daher nicht fällen möchte, muss eben rigoros zurückschneiden auf 2,50 Meter Höhe. Eine andere Möglichkeit: Man besorgt sich Erntehelfer. Im mittelfränkischen Adelsdorf beispielsweise wird gerade so ein Helfernetz aufgebaut.

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Regen zu jeder gewünschten Tagesund Nachtzeit. Zuverlässig, präzise und wie von Geisterhand gesteuert: Mit Bewässerungssystemen sind Gärtner selbst im trockensten Sommer auf der sicheren Seite. Dabei muss es nicht unbedingt gleich eine teure Beregnungsanlage sein, die billigeren Tropfschläuche tun es auch. Das Schleppen schwerer Gießkannen muss sich jedenfalls keiner mehr zumuten – schon gar nicht im Alter.

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Technische Hilfsmittel als Gartenhelfer sind nicht zu unterschätzen. Das beginnt beim ausziehbaren Teleskopstiel, reicht über spezielle Geräte wie die Pendelhacke – sie kann stoßend und ziehend benutzt werden – bis hin zum Rasenroboter, der das Mähen erledigt.

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Achtung vor Stolperfallen! Da man mit 85 Jahren 40 Prozent der Sehkraft eingebüßt hat, können Hingucker wie Pflanztröge und Blumentöpfe zur Gefahr werden.

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Das Wichtigste zum Schluss: Das alles sind nur Anregungen. Da ein Garten etwas sehr Individuelles ist, kann jeder selbst entscheiden, welche er nutzen möchte. Text: Ute Fürböter Fotos: Mile Cindric

I N F O R M AT I O N Vorträge und Beratung Interessenten für einen Vortrag – gern auch aus dem Großraum – melden sich bei der Seniorenbeauftragten des Landkreises Erlangen-Höchstadt. Anna Maria Preller vermittelt den Kontakt zu Georg Hammer oder den drei anderen Gartenexperten bzw. -referenten. Telefon: 09131 / 80 32 77.

Leserbrief Sehr geehrte Damen und Herren, unsere Bitte, die Kampagne »Wunschgroßeltern gesucht«, haben Sie sehr erfolgreich aufgenommen. Herzlichen Dank dafür. Zur Informationsveranstaltung sind mehr als 20 neue Wunschgroßeltern gekommen. Auf die Frage, woher die Anwesenden ihre Information über das Projekt haben, antworteten mehr als die Hälfte: «Aus sechs+sechzig”. Sie erreichen mit Ihrem Magazin ganz offensichtlich diese Hälfte unseres Klientels besonders gut. Die jungen Familien stehen eh schon bei uns Schlange. Nochmals ganz herzlichen Dank! Dr. Karl Foitzik, kfoitzik@t-online.de

Liebes sechs+sechzig-Team, mit Interesse haben wir »Touristiker« aus dem Landkreis Roth Ihre Ausgabe 1/2014 gelesen. Besonders der Beitrag in der Rubrik »Lug-ins-Land« auf den Seiten 44/45 ist uns sofort ins Auge gesprungen. Der Landkreis Roth ist ja ein mittlerweile durchaus bekanntes Ausflugs- und Urlaubsziel vor den Toren Nürnbergs – vor allem für Wanderer und Radler. Seit 2013 haben wir auch zwei zertifizierte Wanderwege, die wir in unserem Prospekt »Ausgezeichnet Wandern« unter anderem auf der Consumenta vorgestellt haben. Vor allem die Vorgeschichtsroute des Archäologischen Wanderweges bei Thalmässing im Naturpark Altmühltal hat ein Alleinstellungsmerkmal in Franken und der Oberpfalz: sie ist in Umkreis von 200 Kilometern der einzige Rundwanderweg, der das Siegel »Premiumweg« des Deutschen Wanderinstituts trägt. Mit nur zwölf Kilometern Länge ist er auch gut für »60 Plus«-Wanderer geeignet. Außerdem verbindet er das Archäologische Museum in Thalmässing und das »Lebendige Geschichtsdorf« in Landersdorf miteinander und macht das Wandern zu einem ganz besonderen Geschichtserlebnis. Anne-Karina Landmann, Landratsamt Roth, per Mail

Die Veröffentlichungen in dieser Rubrik geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. sechs+sechzig behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Leserbriefe bitte an die Redaktion: sechs+sechzig, Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg, Fax 0911/3777662, info@sechs-und-sechzig.de oder online unter www.magazin66.de

Hochbeete sind gut für den rücken

Und technik hilft doch: Der teleskopstiel ist ein Beispiel


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FErNWEH

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Endlich wieder unter Bikern Werner vom Busch tourt mit einer Honda durch Europa

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iele Freunde und Bekannte runzelten die Stirn, als ich (67) es tat. Aus ihrem Gesichtsausdruck las man den Kommentar: »Jetzt spinnt er!« Ich hatte mir eine Honda-Deauville gekauft. Für Unwissende: Es handelt sich um ein Motorrad, eine Reisetouring-Maschine, benannt nach einem berühmten französischen Badeort. Dem Kauf vorausgegangen waren die stundenlange Lektüre einschlägiger Internetseiten, innere Kämpfe und Prüfungen, vergleichbar denen vor einer Verlobung: »Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was Bess‘res findet.« Am Ende aller Überlegungen wurde es also eine Honda, vor allem, weil eine BMW mein Budget sprengen würde, von Harley-Davidson mal ganz zu schweigen. Nach Jahren motorradlerischer Enthaltsamkeit (aber immer Vespa), möchte ich es noch einmal wissen. 2500 Kilometer durch Österreich, Slowenien, Italien und zurück – diesen Traum habe ich mir inzwischen erfüllt. Das »Moped« – so heißt das bei uns Bikern (keiner sagt »Motorrad« allenfalls mal »Maschine«) – läuft wie eine Nähmaschine, nur lauter. Bevor es losging, habe ich in der Fahrschule ein paar Probestunden mit Kurvenfahren, Bremsen auf Sand und so weiter absolviert – und ja, ich geb’s zu, einmal ist mir meine Honda, rund 240 Kilogramm schwer, auch mal umgekippt.

Biker Werner vom Busch prüft, wo er mit seinem Motorrad über die Alpen kommt.

Sepp (63) aus der Nähe von Landshut, den ich kurz hinter Bled in Slowenien auf einem Rastplatz treffe. Außerdem müsse man ja auch gelegentlich nach dem eigenen Haus schauen, fügt seine Frau Petra hinzu, sie wolle außerdem nicht zu lange weg von den Enkeln sein. Die beiden sind vor ein paar Jahren wieder auf den Geschmack gekommen, Nicht zu lang weg von den Enkeln! fahren jetzt eine BMW 1000er-Reisetouring Leute wie mich, die nach Jahren wieder auf und wollen noch biken, solange es geht. ein Motorrad steigen, gibt es viele. Das merUnd es geht wunderbar, wie auch ich ke ich auf meiner langen Tour in Richtung immer wieder spüre. Beim Fahren rieche Süden. Auf einem Rastplatz bei Villach treffe ich die frischgemähten Wiesen, sehe die ich Heinz und Rosi, beide über Sechzig, Berge in ihrer ganzen Pracht und nicht nur er stilgerecht mit eisgrauem Schnauzer im Ausschnitt des Autofensters. In Italien und, jawohl, Nieten auf der Lederjacke kommt dann noch der würzige Duft der Pimit Fransen dran, seine nien und ein süßer Hauch »Wohin man auch kommt, dazu, wenn ich an einem Ehefrau im Partnerlook. Die beiden fahren seit Feigenbaum vorbeifahre ein paar andere Mopeds Jahren, sind routiniert und sind immer schon da.« – und am Meer dann der erzählen gerne von ihren salzige Geruch der See. Touren nach Spanien, Italien und sogar nach Natürlich ist Biken anstrengender als Griechenland. Solche Riesentrips tun sie sich Autofahren, es hat seine Nachteile. Zum Beiheute allerdings nicht mehr an. »Das ist uns spiel ist es nicht jedermanns Geschmack, in einfach zu viel Stress« , meint Heinz, wähTunnels an lärmenden Lastern vorbeizuzierend er seine verspannte Schulter mit Rollhen. Dauernd muss der Motorradfahrer die übungen lockert. Eine Woche bis zehn Tage, Fehler anderer Verkehrsteilnehmer vorausbedas erfahre ich auch von anderen Bikern, ist rechnen, schließlich hat er als Knautschzone die durchschnittliche Touring-Zeit. Alles, war nur seine Nase. Ich selbst habe den Rückendarüber hinausgeht, ist eher die Ausnahme. protektor zu Hause gelassen – wohin damit, Warum? »Zu anstrengend! Außerdem wenn ich mal unterwegs was anschauen müssen wir da zu viel mitschleppen«, sagt will? Außerdem rede ich mir dieses Manko

mit folgendem Argument schön: Früher hat es das auch nicht gegeben! Wohin man auch kommt, ein paar andere Mopeds sind immer schon da. Es gibt sie schließlich noch, die Bikergemeinde, die untereinander Tipps austauscht, Tourenvorschläge macht, mal ein Bier zusammen trinken geht und sich auf offener Strecke mit Handzeichen grüßt. Easy Rider in der Seniorenversion. Ich kann nur sagen: Es macht Spaß! Werner vom Busch Foto: Michael Matejka

I N F O R M AT I O N Fahrsicherheitstraining Kurse für Wiedereinsteiger veranstaltet der ADAC Nordbayern e.V. ADAC-Nordbayern-Straße 1 96132 Schlüsselfeld Telefon: 09552 / 93 08 00 Telefax: 09552 / 93 08 06 9 E-Mail: fsz@nby.adac.de Weitere Informationen im Internet unter www.adac.de/produkte/fahrsicherheitstraining/trainingsort-suchen-buchen/ visitenkarten/schluesselfeld.aspx


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V e r a n s t a lt u n g s k a l e n d e r

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Ausgewählte Veranstaltungen Juni bis September 2014 ausstellungen Netzwelten Dauerausstellungsbereich, Di bis-Fr 9-17 Uhr, So und Feiertage 10-18 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 6, Nürnberg Info: 0911 / 230 88 0 Sommer Vierzehn. Die Geburt des Schreckens der Moderne Mo bis Fr 9-18 Uhr, Sa, So 10-18 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstr. 110, Nürnberg Rauminszenierung mit Panoramaprojektion Info: 0911 / 231 75 38 Aktivzeit der Reptilien 05.07., 06.07., 12.07., 13.07., 19.07., 20.07., 26.07., 27.07.2014, jeweils 9-18 Uhr Freiland-Aquarium und Terrarium Stein, Heuweg 16, Stein VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70 Mit meinen Augen – Kinder fotografieren ihren Stadtteil 21.07.2014, 10 Uhr (Vernissage); 24.07.2014, 12-16 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstr. 7, Nürnberg VA: Kulturladen Gartenstadt in Koop. mit der Regenbogenschule Info: 0911 / 48 23 18 Von nah und fern. Zuwanderer in die Reichsstadt Nürnberg bis 10.08.2014, Di bis Fr, 10-17 Uhr, Sa, So, 10-18 Uhr Stadtmuseum Fembohaus, Burgstr. 15, Nürnberg Info: 0911 / 231 25 95 Einverwandlungen – Manfred Hürlimann sieht Albrecht Dürer bis 31.08.2014, Mo, Di, Mi, Fr 10-17 Uhr, Do 10-20 Uhr; Sa, So 10-18 Uhr Albrecht-Dürer-Haus, AlbrechtDürer-Straße 39, Nürnberg Info: 0911 / 231 25 68

Beratung & Vorträge Internetberatung jeden Mittwoch ab 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Was können Smartphones und Tablets? 09.07.2014, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Heilig-GeistSpital, Spitalgasse 22, Nürnberg Informationen zu Bedienung, Funktionen der Geräte sowie von Apps; Entscheidungshilfen zur Beschaffung VA: Computer Club Nürnberg CCN 50 plus e.V. Info/ Anmeldung: 0911 / 99 28 352

Die Geschichte der Jazzmusik – die ersten 50 Jahre 11.07.2014, 15:15-16:45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Referent: Prof. Dr. Hael Mughrabi VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info: 0911 / 53 70 10 Aromakräuter 14.07.2014, 19:30 Uhr Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, Nürnberg Bildvortrag von Prof. Dr. Knobloch (FAU Erlangen Nürnberg) zu kohlartigen und senfölhaltigen Gewächsen VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70 Depression im Alter 16.07.2014, 14-15:30 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser, Raum 1, Glogauer Str. 50, Nürnberg Referent: Dr. Hartmut Lehfeld, Klinikum Nürnberg Nord VA: Seniorennetzwerk Langwasser Info: 0911 / 23 95 68 45 Ideologie der Gewinner oder Utopie der Spinner? 16.07.2014, 15 Uhr Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstr. 64, Nürnberg Wachstum und Wirtschaft: Christlich und humangerecht. Referent: Prof. Dr. Dr. Elmar Nass VA: Caritas-Pirckheimer-Haus und KEB Stadtbildungswerk Nürnberg Info: 0911 / 20 81 11 Sehnsuchtsziel Samoa – Realität eines Inselstaates 16.07.2014, 19:30 Uhr Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, Nürnberg Bildvortrag von Helga Schwarz VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70 IC-Interstitielle Cystitis und Blasenentzündung 09.07.2014, 17:30 Uhr Selbsthilfegruppe KISS Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen, Am Plärrer 15, 3. Stock, Gruppenraum II, Nürnberg Infos: Tel:. 0911/64 27 625 Im Schatten der Grabfassaden – die Wohnkultur der Nabatäer 23.07.2014, 19:30 Uhr Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, Nürnberg Bildvortrag von Dr. Bernhard Kolb, VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 227970 Timor, ein Dorado für Trias- und Jura-Fossilien 24.07.2014, 19:30 Uhr Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, Nürnberg Bildvortrag von Prof. Dr. Helmut Keupp, NHG Nürnberg und Freie Universität Berlin VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70

Alles über Steine 28.07.2014, 14-16 Uhr Heinrich-Schick-Haus, Schmausengartenstr. 10, Nürnberg Seniorenstammtisch mit Vortrag VA: Diakonie Neuendettelsau, Seniorennetzwerk Nordstadt, Schmausengartenstr. 10, Nürnberg Info: 0911 / 93 79 975 Handyberatung 30.07.2014, Uhrzeit wird bei Anmeldung mitgeteilt. AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Pilzberatung Jeden Dienstag im August und September, 19-20:30 Uhr »Pilzturm«, Marientorgraben 8, Nürnberg Pilzberater begutachten die, von Ihnen mitgebrachten Pilze. VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70

Führungen & Wanderungen Ausflug zum Stadtpark Fürth 04.07.2014, 14:15-16 Uhr Treffpunkt: Café Parks, Stadtpark, Nürnberg VA: Diakonie Neuendettelsau, Seniorennetzwerk Nordstadt, Schmausengartenstr. 10, Nürnberg Info: 0911 / 93 79 975 Erlangen zwitschert – mit Gebäudebrütern unter einem Dach 04.07.2014, 18 Uhr Treffpunkt: Brunnen Altstädter Kirchplatz, Erlangen VA: Landesbund für Vogelschutz Info: 0911 / 45 47 37 Die Vogelwelt am Dechsendorfer Weiher 06.07.2014, 7:30 Uhr Treffpunkt: Grundschule Dechsendorf, Campingstr. 32, Erlangen VA: Landesbund für Vogelschutz Info: 0911 / 45 47 37 Petra – eine antike Metropole an der Weihrauchstraße 06.07.2014, 15 Uhr Treffpunkt: Foyer des Naturhistorischen Museums, Marientorgraben 8, Nürnberg VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70 Mauersegler – alt und jung 08.07.2014, 20 Uhr Treffpunkt: Straßenbahnhaltestelle Tiergärtnertor, Nürnberg VA: Landesbund für Vogelschutz Info: 0911 / 45 47 37

Hobder des scho g’sehn? Kuriositäten rund um die Sebalduskirche 08.07.2014, 15 Uhr Treffpunkt: Kugelapotheke, Nbg. VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 21 10 730 Mo, 14 b16 Uhr, Mi, 14:30 bis 16:30 Uhr Kultur-Überraschungen 10.07., 24.07.2014, 10-12 Uhr Treffpunkt: Kreuzigungshof HeiligGeist, Spitalgasse 22, Nürnberg Führung mit Anette Körner VA: Seniorentreff Heilig-Geist Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Natur und Poesie 12.07.2014, 9:30 / 10 Uhr Treffpunkt: Parkplatz Kirchweihplatz Feucht (9:30 Uhr), Parkplatz am Dillberg (Postbauer Heng) Naturkundlicher Spaziergang auf dem Poesieweg um den Dillberg VA: Landesbund für Vogelschutz Info: 0911 / 45 47 37

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Impressum sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen

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V e r a n s t a lt u n g s k a l e n d e r

sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014

Jahrgang 15 / Juli 2014 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, Konto 373 54 43, BLZ 760 200 70. Produktion: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 272 Fax 0911 / 37 77 662 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantwortlich), Stefan Brunn, Rainer Büschel, Georg Klietz Autoren: Werner von Busch, Günter Dehn, Herbert Fuehr, Ute Fürböter, Elke Graßer-Reitzner, Herbert Heinzelmann, Ilona Hörath, Karin Jungkunz, Anja Kummerow, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Annika Peißker, Peter Viebig Fotos: Mile Cindric, Michael Matejka, Uwe Niklas, Thomas Geiger, Bernd Böhner, Wolfgang Gillitzer Illustration: Sebastian Haug Titel: Mile Cindric Gestaltung: www.gillitzer.net Koordination: Georg Hopfengärtner Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg, Ilona Porsch Erlanger Seiten: Fachliche Beratung: Seniorenamt Erlangen Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG Auflage: ca. 220.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 40 64 99 ullmann@intergenerationes.de • Elfi Limpert Mobil: 0170/3 26 62 73 limpert@intergenerationes.de • Carmen Porzelt Tel. 0911 / 50 07 18, Fax 0911 / 500 96 42 mail@porzelt.org Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Wolfgang Gillitzer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 05.09.2014, Anzeigenschluss 08.08.2014. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†) Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:

Ausflug zum Kulturladen Zeltnerschloss 16.07.2014, 14:30-16:30 Uhr Treffpunkt: Seniorentreff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Im Rahmen des »Seniorenstammtischs – auch für nicht mehr so mobile ältere Menschen« Hol- und Bringdienst auf Anfrage möglich. VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost Info: 0911 / 94 44 545 Wanderung zum Kloster Gnadenberg 18.07.2014, Ort und Zeit sind am Infotelefon zu erfahren. VA: DHB Netzwerk Haushalt und Bildung OV Nürnberg Info: 0911 / 48 63 24 Highlights der fränkischen Vorgeschichte 20.07., 17.08.2014, 15 Uhr Treffpunkt: Foyer des Naturhistorischen Museums, Marientorgraben 8, Nürnberg VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70 Kuriositäten rund um die Lorenzkirche 05.08.2014, 15:30 Uhr Treffpunkt: Wetterhäuschen vor der Lorenzkirche, Nürnberg VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 21 10 730, Mo, 14-16 Uhr, Mi, 14:30-16:30 Uhr Als am Aufseßplatz noch der »Schocken« war 05.08., 04.09.2014, 14 Uhr Treffpunkt: vor der Mohren-Apotheke, Wölckernstr.1, U-Bahn Aufseßplatz, Nürnberg Eine Führung zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Südstadt VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 21 10 730, Mo, 14-16 Uhr, Mi, 14:30-16:30 Uhr Die Brunnen der Nürnberger Altstadt 12.08.2014, 15 Uhr Treffpunkt: Ehekarussell vor dem Weißen Turm, Nürnberg Ein Rundgang zu uralten und ganz modernen Brunnen in Nürnberg VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 21 10 730, Mo, 14-16 Uhr, Mi, 14:30-16:30 Uhr Besuch des Vereins für Internationale Jugendarbeit in Glockenhof 20.08.2014, 14:30-16:30 Uhr Treffpunkt: Seniorentreff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Im Rahmen des »Seniorenstammtischs – auch für nicht mehr so mobile ältere Menschen« Hol- und Bringdienst auf Anfrage möglich VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost Info: 0911 / 94 44 545 Das Nürnberger Rathaus 26.08., 02.09.2014, 14 Uhr Treffpunkt: Rathausplatz, Eingang Wolff´scher Bau, Nürnberg VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 21 10 730, Mo, 14-16 Uhr, Mi, 14:30-16:30 Uhr

Wanderung auf die Theta 29.08.2014, Treffpunkt und Zeit erfährt man am Infotelefon VA: DHB Netzwerk Haushalt und Bildung OV Nürnberg Info: 0911 / 48 63 24

gesundheit & sport Gedächtnistraining jeden Montag 14:30-16:30 Uhr (nicht im August!) Mehrgenerationenhaus Nürnberg Schweinau, Schweinauer Hauptstr. 31, Nürnberg Info: 0911 / 62 79 162 Gesund älter werden – Seniorentreff in rumänischer Sprache jeden 1. und 3. Dienstag im Monat (nicht im August!) Mehrgenerationenhaus Nürnberg Schweinau, Schweinauer Hauptstr. 31, Nürnberg Info: 0911 / 62 78 162 Gesund älter werden – Seniorentreff in russischer Sprache jeden Mittwoch 10-12 Uhr (nicht im August!) Mehrgenerationenhaus Nürnberg Schweinau, Schweinauer Hauptstr. 31, Nürnberg Info: 0911 / 62 78 162 Gymnastik im Sitzen Jeden Donnerstag, 9-10 Uhr Diakoniestation Langwasser, Glogauer Str. 25, Nürnberg VA: Diakoniestation Langwasser Info/Anmeldung: 0911 / 80 33 95 Gesund älter werden – Seniorentreff in türkischer Sprache jeden Donnerstag, 10-12 Uhr (nicht im August!) Interkulturcafé, Schwabacher Str. 66a, Nürnberg Info: 0911 / 62 78 162 Seniorenschach für Jedermann jeden Donnerstag, 14-18 Uhr (nicht in den Sommerferien!) Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg VA: Schachclub Noris Tarrasch 1873 Info: 0911 / 83 53 50 Mach mit – bleib fit! Jeden Freitag, 10:30-11:30 Uhr (nicht in den Sommerferien!) Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nbg. Seniorengymnastik VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 81 00 97 83

Ganzheitliches Gedächtnistraining 14.07.2014, 14:30-16 Uhr Berliner Platz 20, Nürnberg VA: Diakonie Neuendettelsau, Seniorennetzwerk Nordstadt, Schmausengartenstr. 10, Nürnberg Info: 0911 / 93 79 975 So wertvoll wie ein kleines Steak: Erbsen, Bohnen und Co. 15.07.2014, 10:30 Uhr Pfarrhaus der Frauenkirche, Winklerstr. 31, Nürnberg VA: DHB Netzwerk Haushalt und Bildung OV Nürnberg Info: 0911 / 48 63 24 Tanznachmittag 29.07.2014, 14-17 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Großer Saal, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Atze an der Orgel – Helmut Linke führt durch den Nachmittag; Einlass ab 13:30 Uhr VA: Nachbarschaftshaus Gostenhof Info: 0911 / 231 70 80 Tanztreff 27.07.2014, 15 – 18 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Großer Saal, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg VA: Nachbarschaftshaus Gostenhof Info: 0911 / 231 70 80

literatur & theater Schlag nach bei Shakespeare 04.07.2014, 15:15-16:45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Lesung mit Musik VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 53 70 10 Don Camillo und Peppone 17.07., 18.07., 19.07., 20.08., 21.08., 22.08.2014, 20 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Sommer-Hof-Theater im Innenhof Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91 Melodram 25.07.2014, 20 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Szenen, Balladen und Gedichte für Klavier, Tanz und Rezitation. Musica Franconia zu Gast im Dehnberger Hoftheater Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91

Canasta-Damen jeden Mittwoch, 14-18 Uhr (nicht in den Sommerferien!) Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, 90482 Nürnberg Info: 0911 / 54 11 56

Der Wind schüttelt mein Tipi 31.07.2014, 19 Uhr Stadtmauerturm, Vestnertormauer 5, Nürnberg Aus der Reihe »Märchen im Turm« mit Reingard Fuchs, Christina Lübeling und Bettina von Hanffstengel Info: 0911 / 40 26 79 Kartenbestellung: 0911 / 231 40 00

Tanz mit – bleib fit 14.07., 28.07.2014, 17-19 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Mitmachtänze aus aller Welt VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 40 64 99

Die Zirkusprinzessin 16.08.2014, 9 Uhr (Abfahrt) Treffpunkt: Nelson-Mandela-Platz, Nürnberg Busfahrt zur Luisenburg, Festspiele Wunsiedel Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 62

Tanz mit, bleib fit 05.07., 02.08., 06.09.2014, 14:30 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. Leitung: Ingrid Ullmann Info: 0911 / 45 06 01 67

Die Hochzeit des Figaro 24.08.2014, 9 Uhr (Abfahrt) Treffpunkt: Nelson-Mandela-Platz, Nürnberg Busfahrt zur Luisenburg, Festspiele Wunsiedel Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 62


sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014

V e r a n s t a lt u n g s k a l e n d e r

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Azoren Das unentdeckte Juwel São Miguel

Weiberlist und Männertreu 28.08.2014, 19 Uhr Stadtmauerturm, Vestnertormauer 5, Nürnberg Aus der Reihe »Märchen im Turm« mit Heike Appold, Christina Lübeling und Bettina von Hanffstengel Info: 0911 / 40 26 79 Kartenbestellung: 0911 / 231 40 00

Musik & unterhaltung Konzertfahrt 05.07.2014, 13:45 Uhr (Abfahrt) Treffpunkt: Nelson-Mandela-Platz, Nürnberg Busfahrt zu den Kreuzgangspielen Feuchtwangen (Musical Cabaret) Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 62 Canasta, Rummiclub, Rommé … 09.07., 16.07., 23.07., 13.08., 20.08., 27.08.2014, jeweils 14-16 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Offener Seniorentreff VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 81 00 97 83 Italienische Nacht mit »I Ragazzi del Sud« 11.07.2014, 20 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91 Don Juan 12.07.2014, 20 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Tanzproduktion mit dem Balletförderzentrum Nürnberg anlässlich des Gluck-Jahres 2014 Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91 Collegium Dixicum 13.07.2014, 11 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Jazzfrühschoppen Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91 Salonorchester Ferenc Babari 13.07.2014, 16 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91 Darf ich bitten? 18.07.2014, 14-16:30 Uhr Saal im Caritas-Stift St. Martin, Grolandstr. 67, Nürnberg VA: Diakonie Neuendettelsau, Seniorennetzwerk Nordstadt, Schmausengartenstr. 10, Nürnberg Info: 0911 / 93 799 75 Operettennachmittag 19.07.2014, 16 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. Info/Reservierung: 0911 /45 06 01 67 Hot House Hooters 27.07.2014, 11 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Jazzfrühschoppen Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91 Arvids Jazz Company 24.08.2014, 11 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Jazzfrühschoppen Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91

sonstiges Jung & Alt jeden Mittwoch, 15-17 Uhr (nicht im August!) Mehrgenerationenhaus Nürnberg Schweinau, Schweinauer Hauptstr. 31, Nürnberg Spiel und Spaß für Menschen aller Generationen Info: 0911 / 62 78 162 Kino am Nachmittag 07.07., 21.07., 04.08., 18.08., 01.09.2014, jeweils 14 Uhr (Kaffee und Kuchen ab 13 Uhr) Casablanca-Kino, Brosamerstraße 12, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. in Kooperation mit Casa e.V. Info/Kartenhotline: 0911 / 45 48 24 Kilimandscharo-Überquerung 08.07.2014, 15:15-16:45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11, Nürnberg Referent: Werner Bauer; Akademiepass erforderlich VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 53 70 10 Sommerfest am Gingko-Baum 10.07.2014, 15 Uhr Café im Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Am Gingko Baum nördlich des LoniÜbler-Hauses treffen sich der Seniorenkreis und der AWO Kindergarten Kiefhaberstraße zu einer Aktion mit dem Thema Menschenrechte. Abschließend grillen die Senioren auf der Terrasse des Loni-Übler-Hauses. Gäste sind willkommen. Bitte Grillgut und eine Kleinigkeit für das Buffet mitbringen. Info: 0911 / 54 11 56 Stadtteilfest in der Gartenstadt 12.07.2014, 14 Uhr Wiese an der Karl-Rorich-Str., Nbg. VA: Kulturladen Gartenstadt Info: 0911 / 48 23 18 Auf den Spuren der Postgeschichte 13.07., 19.07., 02.08., 09.08., 24.08.2014 Reise nach Neunhof, Details am Infotelefon VA: Museum für Kommunikation Nürnberg / KPZ Info/Anmeldung: 0911 / 13 31 238 Offenes Singen 18.07.2014, 20 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstr. 7, Nürnberg Leitung: Klemens Sittler VA: Kulturladen Gartenstadt Info: 0911 / 48 23 18 Café Littfaßsäule: Sommerfest 23.07.2014, 15:30 Uhr Kulturladen Ziegelstein, Ziegelsteinstr. 104, Nürnberg Mit Live-Musik und kulinarischen Leckerbissen VA: Kulturladen Ziegelstein in Kooperation mit dem Seniorennetzwerk Ziegelstein und Buchenbühl Info: 0911 / 52 54 62 Nach den Sternen greifen 26.07.2014, 13 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. Aus der Reihe Filmcafé VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45 06 01 67

Seniorenstammtisch 06.08., 03.09.2014, 14:30-16:30 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 81 00 97 83 Seniorennachmittag mit Referat 13.08.2014, 14-15:30 Uhr VdK-Haus, Rosenaustr. 4, Nürnberg Mit Vortrag zum Thema »Trickbetrug« VA: VdK Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 27 95 50

unterwegs mit enkeln Hier gibt’s was auf die Ohren 06.07.2014, 14-16 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 56, Nürnberg Spielerischer Workshop zur Rolle von Lautsignalen in der Kommunikation für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren; tatkräftige Unterstützung durch die Großeltern ausdrücklich erwünscht! Info: 0911 / 230 88 0 Zukunft fängt an 12.07.2014, 14 Uhr Treffpunkt: Eppeleinsprung, Kaiserburg, Nürnberg Märchenspaziergang im Nürnberger Burggarten VA: Reingard Fuchs Info: 0911 / 40 26 79 Der Golem 13.07.2014, 15 Uhr Kulturforum Fürth, Würzburger Str. 2, Fürth Theater für Großeltern mit Enkelkindern ab 10 Jahren Info: 0911 / 97 41 785 Im Reich der Wurzelmännchen 16.07.2014, 10-11:30 Uhr Innenhof »Generationengarten« zwischen Seniorentreff und Familienzentrum Bleiweiß, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Bilderbuchbetrachtung für Jung und Alt VA: Seniorentreff Bleiweiß in Kooperation mit dem Familienzentrum Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24

14. – 21. Oktober 2014 ab 1.199 E pro Person im DZ Gerne senden wir Ihnen für diese Reise ein ausführliches Programm zu.

Beratung und Buchung Waltraud Benaburger Tilsiter Str. 6 c · 90453 Nürnberg Telefon 0911-63 92 28 Fax 0911-63 92 24 E-mail Reiseglueck@gmx.de

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Petterson, Findus und der Hahn 19.07.2014, 16 und 19 Uhr; 20.07.2014, 11 und 15 Uhr; 25.07.2014, 15 Uhr; 26.07.2014, 16 Uhr; 27.07.2014, 15 Uhr Theater Pfütze, Äußerer Laufer Platz 22, Nürnberg Schauspiel für Erwachsene und Kinder ab 5 Jahren Info/Karten: 0911 / 28 99 09 Was steht da bloß geschrieben? 27.07.2014, 14-16 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 56, Nürnberg Spielerischer Workshop zur Geschichte der Schriftsprache für Kinder zwischen 8 und 10 Jahren; tatkräftige Unterstützung durch Großeltern ausdrücklich erwünscht! Info: 0911 / 230 88 0 Liebe aus Mut 16.08.2014, 14 Uhr Treffpunkt: Eppeleinsprung, Kaiserburg, Nürnberg Märchenspaziergang im Nürnberger Burggarten

Reizvolle Wege auf 14.000 km2 für 89,80 Euro im Monat! 9-Uhr-MobiCard. Und die Rechnung geht auf. www.vgn.de


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014

Aus dem Liebesleben von Karl IV. Bernhard Rufflar fesselt die Zuhörer der Altenakademie mit lebendiger Geschichte

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eschichte kann man auf sehr  unterschiedliche Arten vermitteln. In der Schule mussten die  meisten vor allem Fakten pauken. Man lernte beispielsweise,  dass der Name Karl IV. untrennbar mit der  Goldenen Bulle von 1356 verbunden ist,  dass er damit die erste deutsche Verfassung  schuf, Nürnberg den Ruhm als Stadt der  ersten Reichstage nach der Kaiserkrönung  bescherte und die Päpste aus der Wahl der  deutschen Herrscher ausgrenzte. Man kann Geschichte auch anders vermitteln. Zum Beispiel, indem man Bernhard  Rufflar erzählen lässt. Wenn er über den  König und Kaiser des Heiligen Römischen  Reichs doziert, wird Geschichte erst wirklich lebendig. Leichtfüßig erzählt er, wie  Karl bei seiner Krönung zum Kaiser den  päpstlichen Machtzirkel in Rom düpierte:  »Er reist nach Rom mit einem Gefolge von  gerade einmal 300 Rittern. Dort lässt er  sich die Krone aufs Haupt drücken und haut  nach einem Tag wieder ab.« Die Art, wie  Karl IV. »Länder einsammelte« und damit  viele verstreute Gebiete einte, ist ihm eine  Anekdote wert: »Die Mark Brandenburg hat  Karl ganz einfach dem dortigen Regenten  abgekauft. Das war nämlich Otto, der Faule.  Der trug seinen Beinamen  schon zu Lebzeiten. Nachmittags widmete er sich  gern dem Studium der  Körper schöner Frauen  – das hat ihn fertig  gemacht. Und abends  wurde dann noch  gebechert.«

1991 gegründete Altenakademie läuft. Das  Programm im aktuellen Sommersemester  umfasst etwa 120 Veranstaltungen. Die  Kurse, Vorträge, Konzerte und Ausflüge  verteilen sich auf zwölf Kategorien – von Politik und Sprachen über Musik und Religion  bis hin zu Gesundheit und Reiseberichten.  Wer mag, kann seine Spanisch-Kenntnisse  ebenso trainieren wie sich über den Urknall  informieren, die Literatur-Nobelpreisträgerin  Alice Munro näher kennenlernen oder Lachyoga probieren. Etwa 100 Dozenten geben  Frauen sind klar in der Überzahl regelmäßig ihr Wissen weiter. Eines haben  sie alle ge meinsam: Sie sind »nachberuflich«  Etwa zweimal pro Woche fährt Bernhard  tätig, also bereits im Ruhestand. Rufflar von seinem Wohnort Wendelstein  Auch Bernhard Rufflars Karriere in der  nach Nürnberg, um an der Altenakademie zu  Erwachsenenbildung begann mit der Pensiounterrichten. Neben Deutscher Geschichte  nierung: Als er 1998 aus gesundheitlichen  hält er auch einen Literaturkurs und bietet  einmal monatlich eine Gesprächsrunde an, in  Gründen das Nürnberger Sigena-Gymnasium  verließ, habe er sich »furchtbar gelangweilt«,  der über aktuelles politisches Zeitgeschehen  erzählt er. Eine ehemalige Kollegin lud ihn  diskutiert wird – alles ehrenamtlich. damals ein, probehalber einen Vortrag an  Denn das ist einer der wichtigsten  der Altenakademie zu  Grundsätze der  »Mit heutigen Kabarettisten brauche halten. Es klappte auf  Nürnberger AlteAnhieb, und so genakademie: Alle  ich denen nicht zu kommen.« hört Rufflar seit 1999  Dozenten arbeiten  fest zum Dozentenstamm. »Ich habe hier das  unentgeltlich, damit die kulturelle Bildung  Beste aus meinem früheren Beruf konserim Alter nicht mit hohen finanziellen Hürviert«, sagt der Wendelsteiner hochzufrieden.  den verbunden ist. Gerade einmal 20 Euro  »Ich muss keine Noten verteilen und keine  pro Jahr zahlt man für die Zuhörerschaft  Aufsätze korrigieren, es gibt keine Stoffabfra– auch dank der Unterstützung durch das  ge und keine Konferenzen. Alle Teilnehmer  Bildungszentrum und die Stadt Nürnkommen freiwillig – und Hausaufgaben  berg. Etwa 15.000 Senioren schreiben  drücke ich ihnen auch nicht auf.« sich pro Jahr an der Altenakademie  ein, vor allem aus dem StädtevierGefragtes angebot eck Nürnberg-Fürth-ErlangenRufflar schätzt an der Altenakademie  Schwabach. »Der überwiegende  Anteil davon sind Damen; geschätzt  die Vertrautheit und Beständigkeit – und  natürlich, dass seine Kurse gut nachgefragt  machen sie 80 Prozent der Zuhörer  werden. Eine Teilnehmerin ist ihm bereits  aus«, sagt Alexander Liebel. »Sie  seit 1999 treu und hört sich  inzwischen  sind couragierter, neugieriger  zum dritten Mal den Geschichtszyklus von  und flexibler.« Friedrich dem Großen bis zur Gegenwart  Als Vorsitzender leitet  an. Doch langweilig wird es ihr sicher nicht.  Liebel den Verein, in  Zum einen bereitet Bernhard Rufflar jede  dessen Rahmen die  Stunde aufs Neue vor, liest weitere Quellen,  versucht neue Akzente zu setzen. Zum anderen ist er ein fesselnder Redner – der immer  wieder gern Exkurse einstreut. Wenn Bernhard Rufflar einmal in der  Woche im Bildungszentrum am Nürnberger  Gewerbemuseumsplatz über historische  Persönlichkeiten parliert, schallt häufig  Gelächter durch den Fabersaal. Im Schnitt  hören ihm 40 Interessierte zu. Senioren sind  es, die an der Altenakademie in Nürnberg  ihren Wissensdurst stillen. Der Dozent,  selbst 77 Jahre alt, stillt ihn gern: Als ehemaligem Gymnasiallehrer ist ihm Bildung  eine Herzensangelegenheit.

Bernhard rufflar gibt zweimal in der Woche Literatur- und Geschichtskurse und begeistert seine Zuhörerinnen durch seinen lebendigen Vortrag.


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Wie eine Paprika durchleuchtet wurde Neues Museum in Erlangen schildert Geschichte der Medizintechnik

So haben in seinem Vortrag über Karl IV.  auch eine Oper von Richard Wagner, ein  Ausflug zu »Romeo und Julia« und ein  Zitat von Smetana Platz. Er doziert wie  nebenbei über die Geografie Frankreichs,  wundert sich über die tiefere Bedeutung  des Ausspruchs »jemandem ein Kind schenken« und lässt kurz seiner Verehrung für  den Politiker Bismarck freien Lauf: »In den  jetzigen Krisentagen in Berlin wünsche ich  mir meinen Bismarck.« Liebe zum gedruckten Wort Keine Frage, der Mann, der aus einer Handvoll Stichpunkte einen gut einstündigen  Vor trag zaubert, ist gebildet. »Ich bin ein  Lesemensch«, sagt er – und das von Kindesbeinen an. Von einem Onkel aus Leipzig  bekamen er und sein Zwillingsbruder alte,  abgelegte Geschichtsbücher geschickt, die  die Buben fesselten. »Auch unsere Mutter  hat uns gebremst: Wenn wir Radio hörten,  mussten wir stillsitzen.« Bis heute hat sich  so eine Liebe fürs gedruckte Wort, für Konzerte und Theater und für leidenschaftliche  Diskussionen gehalten. Wie lange er sein Wissen noch vermitteln  will? »Solange der Geist frisch bleibt, bin ich  dabei«, sagt Bernhard Rufflar prompt. Nach  Überzeugung des Vorsitzenden Alexander  Liebel dürfte das noch ziemlich lang sein,  denn sein Motto lautet: »Die Altenakademie  ist ein Jungbrunnen – für Dozenten wie für  Zuhörer.«

Museumsleiterin Doris-Maria Vittinghoff erklärt, wie man früher röntgenaufnahmen hergestellt hat. Ohne Menschen mit Erfindergeist,  Mut und naturwissenschaftlichem  Sachverstand könnten wir heute von  vielen Krankheiten gar nicht geheilt  werden. Ihnen ist es zu verdanken,  dass häufig Schmerzen schnell gelindert werden. Die Firma Siemens  hat jetzt in Erlangen ein Museum  eröffnet, dass die Geschichte ihrer  Medizintechnik auf überraschende  Weise erzählt. Auf 400 Quadratmetern begegnet der Besucher – bei

Annika Peißker Foto: Michael Matejka

I N F O R M AT I O N Wer mehr über die Altenakademie wissen möchte, kann sich an die Geschäftsstelle am Gewerbemuseumsplatz 1, Zimmer U 115, in Nürnberg wenden unter Tel. 0911 / 53 70 10 (geöffnet Montag bis Donnerstag von 13:00 bis 15:30 Uhr) sowie per E-Mail an info@altenakademie-nuernberg.de Das aktuelle Programm steht auch online auf www.altenakademie-nuernberg.de.

Das Stromaggregat (links) musste angeschlossen werden, dann konnten die Patienten durchleuchtet werden: eine der ersten röntgenanlagen mit Durchleuchtungsstativ (ca. 1925). kostenlosem Eintritt – den Köpfen,  die unser Leben entscheidend verändert haben.  1877 etwa gründete Erwin Moritz  Reiniger am Erlanger Schlossplatz  seine Werkstatt für physikalische  und elektromedizinische Apparate,  der Startschuss für die späteren  Siemens-Reiniger Werke war gelegt.  Im historischen Maschinensaal von

1893, nur wenige Meter von der  heutigen Zentrale von Siemens  Healthcare entfernt, befindet sich  das neue MedMuseum. Die Anfänge  der  Röntgendiagnostik sind dort  anschaulich geschildert, ebenso wie  die Erfindung der Strahlentherapie.  Nicht verschwiegen wird auch, welche gefährlichen Folgen sie früher  hatte.  Hörbrille von 1957 Wer die ersten elektrischen Hörgeräte entwickelt hat, wie eine »Hörbrille« 1957 ausgesehen hat, wie groß  Herzschrittmacher ursprünglich  waren, mit welchen Instrumenten  vor 100 Jahren ein Zahnarzt gearbeitet hat oder warum ausgerechnet  eine Paprika als erstes mit der neuen  Magnetresonanztherapie »durchleuchtet« wurde, das alles erfahren  die Gäste in der pfiffig angelegten  Schau. Museumsleiterin Doris-Maria  Vittinghoff und ihr Team geben sachkundig Auskunft, erklärende Texte  finden sich an allen Exponaten, digitale Leselupen stehen zur Verfügung.  Elke Graßer-Reitzner Fotos: Mile Cindric

I N F O R M AT I O N Siemens Unternehmensmuseum für Medizintechnik Gebbertstraße 1, 91052 Erlangen Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 10:00 – 17:00 Uhr, Samstag: 11:00 – 19:00 Uhr, sonntags, montags und an Feiertagen geschlossen. Der Eintritt ist frei. www.siemens.de/medmuseum


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014

Viel Lob für das St. Theresienkrankenhaus Gute Noten für das Krankenhaus St. Theresien: Die Techniker Krankenkasse (TK) hat die  Klinik im Norden Nürnbergs  erneut mit dem TK-Qualitätszertifikat ausgezeichnet. In einer  großen schriftlichen Befragung  wandte sich die TK an ihre  Versicherten, die sich zuvor in  einem Krankenhaus stationär  hatten behandeln lassen. Abgefragt wurden fünf Themenbereiche: vom Behandlungserfolg

Der Herbst hat viel zu bieten

über die Zuwendung und Pflege  durch das Personal bis zur allgemeinen Zufriedenheit mit dem  Krankenhaus. In allen Kategorien schnitt das St. Theresien sehr  gut ab. Besonders gut bewerteten die Patienten die Information über ihre Erkrankung durch  Pflegekräfte und Ärzte. Die  Betreuung durch die Pflegekräfte trug zu der äußerst positiven  Beurteilung ebenso bei wie die  Organisation der Aufnahme.

Wohin, wenn sich die Freiluft-Saison dem Ende zuneigt?  Das Seniorenamt der Stadt Nürnberg hat ein umfangreiches Programmheft zusammengestellt. Darin findet sich  das gesamt Veranstaltungs- und Kursprogramm der städtischen Seniorentreffs. Ausstellungen, Wanderungen und  Besichtigungen sowie zahlreiche Kurse vermitteln die  klare Botschaft: Auch im Herbst gibt es viele Gründe, aus  dem Haus zu gehen. Ergänzend erhält das Programmheft, das bis Februar 2015 ausgelegt ist, einen Überblick  über Beratungsstellen zu Pflege und Wohnen, Tipps für  ehrenamtliches Engagement sowie Adressen für Angebote im Stadtviertel.  Der orange Prospekt liegt ab sofort kostenlos an viele Stellen aus, unter anderem hier: › Seniorentreffs Bleiweiß und Heilig-Geist › Infothek des Seniorenamts, Hans-Sachs-Platz 2, Nürnberg › BürgerInformationsZentrum im Rathaus, Hauptmarkt 18 › NürnbergInfo, Königstraße 93

Foto: Uwe Niklas

Individuelle Beratung

Qualitätsbeauftragte Karin Stähle (links), Judith Burkard von der Mitarbeitervertretung (Zweite von rechts) und die Leiterin der Unternehmenskommunikation, anja Müller (rechts), nahmen die auszeichnung aus der Hand von Christian Bredl, Leiter der Landesvertretung Bayern der techniker Krankenkasse, entgegen.

Für jeden Patienten eine individuelle Beratung und Therapie:  Das ist der Anspruch der neu  gegründeten Hauptabteilung  Urologie an der Schön-Klinik  Nürnberg/Fürth. Unter der Leitung des neuen Chefarztes PD  Dr. Frank Richter werden hier  ab sofort sämtliche urologischen  Indikationen wie Tumorerkrankungen, Nierensteine oder  Inkontinenz behandelt. Schwerpunkte des Therapieangebots  sind Bauchspiegelungen und

die minimalinvasive Urologie,  die vor allem Eingriffe an der  Niere, Prostata und Harnblase  einschließt. Über die operative Behandlung urologischer  Erkrankungen hält Richter am 7.  Juli ab 19 Uhr im Wintergarten  der Schön-Klinik (Robert-KochRaum) an der Stadtgrenze einen  Vortrag für Patienten und andere  Interessierte. Seit 2013 gehören  die EuromedClinic und das Euromed Allgemeine Krankenhaus  in Fürth zur Schön-Klinik.

Unter der kundigen Führung  von Dr. Dr. Günter Niklewski,  Mitglied der Leitung des Nürn-  berger Klinikums und Chefarzt  für Psychiatrie und Psychotherapie, hat sich Ingrid Mielenz  über die Möglichkeiten der  Tagesklinik für seelische Gesundheit im Alter informiert.  Die Schirmfrau unseres Magazins sechs+sechzig zeigte sich  beeindruckt über die Ausstattung der modernen Klinik im  Theo-Schöller-Haus, die sich  vorwiegend auf ältere Patienten  jenseits der 60 spezialisiert hat.  Sie ist im markanten Bau des  Zentrums für Altersmedizin zu  finden und bietet eine optimale  Ausstattung für die Behandlung  von Senioren mit Erkrankungen

wie Depressionen, in tiefgreifenden persönlichen Lebenskrisen, bei beginnender Demenz  und anderen seelischen Nöten.  Die Patienten verbringen in  der Regel über einen längeren  Zeitraum hinweg die Tage in  der Klinik. Die Aufnahme in  die Tagesklinik für seelische  Gesundheit ist vor allem dann  angezeigt, wenn die Betreuung  durch die ambulante Versorgung  nicht mehr ausreicht. Ein großer  Vorteil sei, betonte der Experte  für Gerontopsychiatrie Günter  Niklewski, dass es gerade für  alte Menschen sehr wichtig ist,  dass sie abends in die gewohnte Umgebung zurückkehren  können.

Foto: Mile Cindric

Auf Ältere spezialisiert

ingrid Mielenz, Schirmfrau des Magazins sechs+sechzig, wird von Dr. Dr. Günter niklewski durch die neue tagesklinik für seelische Gesundheit geführt.


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Ältere Mieter bekommen ein neues Zuhause wbg-Geschäftsführer Frank Thyroff über das Sigena-Projekt an der Plauener Straße

Die Wohnungen in der anlage »Sigena« in der Plauener Straße in nürnberg werden Zug um Zug ausgebaut. im Herbst sollen die Bewohner einziehen können.

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igena« heißt ein neues Projekt der  städtischen Wohnungsbaugesellschaft wbg und des Nürnberger  Sozialreferats. Das Ziel ist, älteren  Menschen einen Umzug im Alter zu  ersparen oder diesen zumindest so lange wie  möglich hinauszuschieben. Sechs+sechzig  sprach mit wbg-Geschäftsführer Frank Thyroff  über das Vorhaben.

gen, dass unsere Mieter so lange in vertrauter Umgebung leben möchten, wie es geht.  Das ist auch im Interesse der wbg, handelt es  sich doch um Bürger, die nicht jede beliebige  Miete zahlen können und auf bezahlbaren  Wohnraum angewiesen sind. »Sigena« soll  ein weiterer Baustein sein und unsere Angebote unter dem Motto »Gemeinschaftliches  Wohnen« abrunden.

sechs+sechzig: Warum haben Sie ihrem Projekt den namen »Sigena« gegeben? thyroff: Der Titel lehnt sich an die Urkunde  aus dem Jahr 1050 an, in der erstmals Nürnberg erwähnt wird – mit Bezug auf die Freilassung einer Leibeigenen namens »Sigena«. Es  geht also um Freiheit und Selbstbestimmung.  Der Name steht hier für »sicher, gewohnt  und nachbarschaftlich«. Dieses Lebensgefühl  wollen wir älteren Nürnbergern vermitteln.  Als einen Mosaikstein gegen die Einsamkeit  im Alter.

Wo wird nun begonnen? Der Startschuss fällt im Stadtteil Nordostbahnhof. An der Plauener Straße 7 entstehen  derzeit 130 neue Wohnungen, die Ende  2014 bezugsfertig sind. Darunter Wohnungen für Alleinerziehende, Studenten,  aber auch sechs Pflegewohnungen mit dem  »Sigena«-Stützpunkt. Und hier kommt die  Stadt Nürnberg ins Spiel, beziehungsweise  Sozialreferat und Seniorenamt. Deshalb  haben wir 2013 den Vertrag »Soziales und  Wohnen« unterzeichnet, in dem eine engere  Zusammenarbeit mit dem Sozialreferat vereinbart wurde.

Welche Überlegungen sind damit verbunden? Als kommunales Immobilienunternehmen  befassen wir uns schon seit Jahren mit dem  Thema »Wohnen im Alter«. Der Volksmund  sagt »Einen alten Baum verpflanzt man  nicht«. Deshalb beschäftigen uns solche  Fragen wie: »Wie gelingt es, dass ältere  Menschen möglichst lange in ihren Wohnungen oder Quartieren bleiben können?«  Und: »Welche Angebote sind nötig, um einen  Wechsel in einen anderen Stadtteil oder ein  Heim zu verhindern?« Wir wissen aus Umfra-

Wie sieht diese Zusammenarbeit aus? Es geht nicht nur um bezahlbaren Wohnraum, sondern auch um eine wohnungsnahe Versorgung, denn wir brauchen in Nürnberg auch dezentrale Pflegestützpunkte. Als  sozialer Partner wurde der BRK-Kreisverband Nürnberg-Stadt gewonnen. Dieser ist  schon seit einiger Zeit der Träger des Seniorennetzwerkes Nordost und baut nun mit  »Sigena« die Angebote in der Wohnanlage

Zug um Zug aus. An der Plauener Straße  7 soll außerdem der Altentreff angesiedelt  werden, der derzeit noch unter beengten Verhältnissen in der Leipziger Straße  untergebracht ist.  Mit dem Umzug  ist im Herbst 2014  zu rechnen. Den  neuen SigenaTreffpunkt am  Nordostbahnhof  wird Helga Beßler  übernehmen, die  seit Jahren das  Seniorennetzwerk  rund um den Nordostbahnhof betreut.  Frank thyroff will beIhr steht eine weizahlbare Wohnungen tere Pflegefachkraft  für Ältere schaffen. zur Verfügung.  Natürlich ist uns klar, dass wir das Vorhaben ohne zusätzliche ehrenamtliche Kräfte  nicht stemmen können.  Wo sind weitere »Sigena«-Standorte geplant? Wenn es sich bewährt, werden schon bald  weitere Stützpunkte in St. Johannis und Mögeldorf folgen. Dort sind ohnedies Neubauten vorgesehen, in diesen Stadtteilen ließe  sich das Konzept ebenfalls umsetzen, dann  mit weiteren Sozialträgern.  Horst Mayer Fotos: Michael Matejka, Thomas Geiger


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Hilfe gibt’s gleich um die Ecke Nürnberger Seniorenamt knüpft engmaschiges Unterstützungs-Netz in den Stadtteilen

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ie Lesung des populären Autors, die interessante Gartenausstellung, ein Medikament,  das dringend aus der Apotheke  abgeholt werden müsste: drei  unterschiedliche Situationen, in denen viele  ältere Menschen gerne jemanden zur Seite  hätten. Vielleicht hätte ja sogar die Nachbarin vom Haus gegenüber Interesse an der  Lesung gehabt. Nur leider weiß man nichts  voneinander.  Dabei wäre es so einfach gewesen, sich  zu begegnen: bei den Nürnberger Seniorennetzwerken. Gleichgesinnte kennenzulernen, soziale Kontakte in der unmittelbaren  Umgebung zu knüpfen und Unterstützung  zu bekommen – dafür engagiert sich die  Stadt gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden und verschiedenen Einrichtungen.  So ist im Laufe der Jahre ein Netz über  Nürnberg gespannt worden, das von der  Gartenstadt über Wöhrd und St. Johannis  bis nach Langwasser reicht.  Inzwischen gibt es elf solcher Netzwerke  mit einem Ansprechpartner vor Ort. Außer  den genannten gibt es zudem Standorte in  Ziegelstein/Buchenbühl, am Nordostbahnhof, in der Nordstadt, in Jobst/Erlenstegen,  in St. Leonhard/Schweinau, im westlichen  sowie im östlichen Teil der Südstadt. »Wir  bieten Informationen, Beratung, Prävention,  soziale Teilhabe sowie Kultur und Bildung«,  zählt Karin Gallert vom Seniorenamt der  Stadt Nürnberg auf.  nah am Menschen

Der Anspruch dabei ist vor allem, »nah an  den Menschen zu sein« – sowohl räumlich  als auch inhaltlich. Was brauchen ältere  Leute in ihrem Viertel? Welche Themen  beschäftigen sie? Und wo lassen sich Ressourcen bündeln? Diese Fragen diskutieren  Arbeitsgremien am Runden Tisch, an dem  neben der Stadt und den Wohlfahrtsverbänden regelmäßig auch Vertreter ambulanter  Pflegedienste, der Wohnungswirtschaft, von  Bürgervereinen, aus Kulturläden und ehrenamtliche Helfer zusammenkommen.  Das Ergebnis sind Angebote, die oft ganz  praktischer Natur sind: Aktionswochen, die  sich beispielsweise mit dem Thema Demenz  beschäftigen. Veranstaltungen drehen sich  um Hilfestellungen für Angehörige, Freunde  und Nachbarn in der Kommunikation mit  Demenzkranken oder um Leistungen der  Pflegeversicherungen. »Wir möchten damit  auch ältere Menschen mit Migrationshintergrund erreichen«, sagt Thomas Gunzelmann

Stammtisch im Südstadtforum: Barbara Batz, Betty Beck und Gertrud Gerban (v.l.n.r.) gehören zu den »helfenden Händen« im Senioren-netz vom Fachbereich Seniorennetzwerke der  Stadt. Deshalb finden Veranstaltungen auch  in türkischer oder russischer Sprache statt.  Ebenso gibt es unterhaltende Angebote –  etwa Kinofilme, Tanznachmittage oder Spiele  für Demenzkranke und ihre Angehörigen  samt Kaffee und Kuchen. Auf diese Weise werden auch andere  Themen in die Stadtteile getragen. Mobilität  im Alter ist eines davon. Wie merkt man, ob  man noch fit genug ist, sein Auto selbst in  die Innenstadt oder die Fränkische Schweiz  zu lenken? Aber auch die Beratung zu  komfortablen Hilfsmitteln gehört zu solchen  Programmen, ebenso SturzprophylaxeÜbungen und Stadtteilbegehungen, bei denen gemeinsam Barrieren und Hindernisse  ausgelotet werden. »Nicht zu vergessen die  Nachmittage bei Musik und frischgebackenen Waffeln, bei denen sich die Bewohner  eines Viertels kennenlernen und bei dieser  Gelegenheit selbst Fahrten organisieren  können«, ergänzt Gallert.

Aber es gibt auch offizielle Fahrdienste,  die es allen ermöglichen sollen, an den  verschiedenen Veranstaltungen teilzunehmen. Und das kann eben auch eine Lesung  sein, ein Gedächtnistraining oder ein Kurs  mit dem Schwerpunkt »gesunde Ernährung«. Kooperationen mit Schulen bringen  nicht nur Jung und Alt zusammen, sondern  ungewöhnliche Projekte hervor wie Theaterstücke oder eine selbst aufgenommene CD. Spezielle Angebote richten sich immer  wieder an körperlich eingeschränkte Senioren und an Hochbetagte. Für letztere gibt es  eigene Stammtische, die mitunter »aus allen  Nähten platzen«, wie Gunzelmann weiß. Weitere Standorte sollen entstehen Über all den Offerten steht ein Grundsatz:  »Der Ansatz der Seniorennetzwerke ist und  bleibt der kurze Weg«, so Gunzelmann. Mit  den elf bereits vorhandenen Standorten  erreiche man bereits knapp die Hälfte der  Nürnberger Bevölkerung ab 60 Jahren.


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Weitere Zweigstellen sollen in und um  Nürnberg entstehen. »Doch bevor so ein  Netzwerk gestartet wird, wird der jeweilige  Stadtteil genau unter die Lupe genommen  und die Situation der dort lebenden Menschen angeschaut – die Einkommensstrukturen, die Infrastruktur, die Zusammensetzung«, berichtet Ilona Porsch, ebenfalls vom  städtischen Seniorenamt. So unterstützt das  Netzwerk in einigen Stadtteilen die Möglichkeit, Senioren ein günstiges Mittagessen  anzubieten. In anderen Vierteln wiederum  hilft es dabei, den größeren Hunger nach  Kultur zu stillen. Welche Angebote es in  welchem Stadtteil gibt, ist in grün-weißen  Broschüren zu finden, die in Arztpraxen und  Apotheken, beim Bayerischen Roten Kreuz,  bei den Bürgervereinen, in Kulturläden und  in verschiedenen Geschäften ausliegen. Jedes Netzwerk hat eine eigene Koordinatorin, die nicht nur Ansprechpartnerin für  Sorgen und Nöte der älteren Menschen ist,  sondern auch die Helfer dahin lenkt, wo sie  am dringendsten gebraucht werden. Gleichzeitig tragen die Mitarbeiterinnen, die von  kirchlichen Einrichtungen finanziert werden,  Sorge dafür, dass sich die Ehrenamtlichen  mit ihrem Einsatz nicht selbst überfordern. Karin Gallert fasst die Handlungsfelder  der Seniorennetzwerke zu drei großen Bereichen zusammen: ein offenes Ohr haben, einen aufmerksamen Blick schenken und eine  helfende Hand reichen. Gemeint ist mit dem  »offenen Ohr« ein Besuchsdienst, der gehbehinderten oder anderweitig in ihrer Mobilität  eingeschränkten Menschen die Möglichkeit  geben soll, einfach mit jemandem reden zu  können. Der »aufmerksame Blick« soll Hilfsbedürftigkeit wahrnehmen. Die »helfende  Hand« schließlich soll konkret Unterstützung  anzubieten. Das kann etwa ein Einkauf nach  einem Krankenhausaufenthalt sein oder eine  gemeinsame Fahrt zum Amt. Als »helfende  Hände«  werden immer ehrenamtliche Helfer  gesucht. Anja Kummerow Foto: Michael Matejka

I N F O R M AT I O N Weitere Informationen zu den Nürnberger Seniorennetzwerken findet man im Internet unter: www.nuernberg.de/internet/senioren/ seniorennetzwerke.html Telefon: 0911 / 231- 66 55 oder 231- 67 44

Seniorennetzwerke in ihrer nähe 1 Seniorennetzwerke nürnberg –

Koordination Ansprechpartnerin: Karin Gallert Seniorenamt  Hans-Sachs-Platz 2, 90403 Nürnberg  Telefon: 0911 / 231-6664  E-Mail: karin.gallert@stadt.nuernberg.de 2 Seniorennetzwerk Langwasser Koordinationsstelle: Diakoniestation Langwasser  Glogauer Str. 25, 90473 Nürnberg  Ansprechpartnerin: Angelika Schübel  Telefon: 0911 / 239 568 45  (Mo – Fr 10:00 – 12:00 Uhr)  E-Mail: angelika.schuebel@diakonie-langwasser.de  3 Seniorennetzwerk Gartenstadt /

Siedlungen Süd Koordinationsstelle: Arbeiterwohlfahrt KV  Nürnberg e.V., Senioren-Servicebüro  Finkenbrunn 33, 90469 Nürnberg  Ansprechpartnerin: Birgit Staib  Telefon: 0911 / 217 88 76  (Mo – Do 09:00 – 12:00 Uhr, Di und Do   14:00 – 16:30 Uhr)  E-Mail: Birgit.Staib@awo-nbg.de  4 Seniorennetzwerk St. Leonhard /

Schweinau Koordinationsstelle: Arbeiterwohlfahrt KV Nürnberg e.V. im Mehrgenerationenhaus Schweinau  Schweinauer Hauptstr. 31, 90441 Nürnberg   Ansprechpartnerin: Olesya Reis  Telefon: 0171 / 293 29 64 oder  0911 / 62 79 162  E-Mail: olesya.reis@awo-nbg.de  5 Seniorennetzwerk St. Johannis Koordinationsstelle:  Seniorenzentrum amTiergärtnertor Burgschmietstr. 4, 90419 Nürnberg  Ansprechpartnerin: Andrea Zink-Hirsch  Telefon: 0911 / 217 59 25  E-Mail: seniorennetz.johannis@stadtmissionnuernberg.de  6 Seniorennetzwerk nordstadt Koordinationsstelle: Diakoniestation   Maxfeld-Wöhrd Heinrich-Schick-Haus,  Schmausengartenstr. 10, 90409 Nürnberg  Ansprechpartnerin: Elke Kaufmann  Telefon: 0911 / 937 99 75  (Mo und Mi 09:00 – 11:00 Uhr)  E-Mail: elke.kaufmann@  diakonieneuendettelsau.de

7 Seniorennetzwerk nordostbahnhof Koordinationsstelle: BRK Bürgertreff Nordostbahnhof, Leipziger Str. 20, 90491 Nürnberg  Ansprechpartnerin: Helga Beßler  Telefon: 0911 / 519 27 77  (Di 10:00 – 13:00 Uhr und  Do 14:00 – 17:00 Uhr)  E-Mail: helga.bessler@kvnuernberg-stadt.  brk.de  8 Seniorennetzwerk St. Jobst /

erlenstegen Koordinationsstelle:  Evang. – luth. Diakonieverein St. Jobst e.V.  Äußere Sulzbacher Str. 146, 90491 Nürnberg  Ansprechpartnerin: Antje Keller  Telefon: 0911 / 959 80 23  E-Mail: seniorennetzwerk.keller@st-jobst.de 9 Seniorennetzwerk Wöhrd Koordinationsstelle: Bayerisches Rotes Kreuz   KV Nürnberg Stadt Nunnenbeckstr. 47, 90489 Nürnberg  Ansprechpartnerin: Doreen Degenkolbe  Telefon: 0911 / 5301-183  (Mo – Do 09:00 – 14:00 Uhr)  E-Mail: doreen.degenkolbe@kvnuernberg-  stadt.brk.de  10 Seniorennetzwerk Ziegelstein /

Buchenbühl Koordinationsstelle: Stadtmission Nürnberg e.V.  Pfarrei St. Georg, Bierweg 33, 90411 Nürnberg  Ansprechpartnerin: Dorothea Engelhardt  Telefon: 0911 / 95 34 54 40  E-Mail: dorothea.engelhardt@stadtmissionnuernberg.de  11 Seniorennetzwerk Südstadt West Koordinationsstelle: Südstadtforum   Service und Soziales  Siebenkeesstr. 4, 90459 Nürnberg  Ansprechpartner: Manfred Münster  Telefon: 0911 / 81 00 97 83  (Mo – Do 11:00 – 16:00 Uhr)  E-Mail: manfred_muenster@noa.nuernberg.de  12 Seniorennetzwerke Südstadt ost Koordinationsstelle: Verein für internationale  Jugendarbeit – vij  Glockenhofstr. 14, 90478 Nürnberg  Ansprechpartnerin: Petra Fontana  Telefon: 0911 / 944 45 45  E-Mail: seniorennetz@vij-nuernberg.de


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Hier arbeiten alle Hand in Hand Der seit 40 Jahren etablierte Seniorenbeirat hat noch viel vor

Seniorenbeirat und Jugendparlament kochen gemeinsam im Hausfrauenbund Erlangen: Florian ramming, Hella reinke, Barbara grille, Selina Shirin Bahadir, Helga Steeger, Wencke Seuberling, Herbert Blank (v.l.n.r).

A

ls sich Ursula Rechtenbacher  vor 40 Jahren daranmacht, den  Senioren in Erlangen eine eigene  Stimme zu geben und den Seniorenbeirat gründete, gab es in Bayern noch keine derartige Einrichtung. Also  sah sich die erste Vorsitzende des Gremiums  in anderen Bundesländern um, um Anregungen zu bekommen. Unter anderem in Hessen  wurde sie fündig. Kaum hatte sie die Idee nach Erlangen  getragen, fand sie auch schon Unterstützung  für ihr Projekt. Universität und Uni-Kliniken  seien ganz vorn mit dabei gewesen, betont  Helga Steeger, die heutige Vorsitzende des  Seniorenbeirats. Heute ist das Gremium so  etabliert wie etwa ein Ausschuss des Stadtrats. Es ist eng mit den maßgeblichen Stellen  der Verwaltung verknüpft und hat auch ein  eigenes Büro im Rathaus.  Dem Beirat sei es beispielsweise gelungen, ein gewichtiges Wort mitzureden als  es darum ging, die Fußgängerzone in der  Nord-Süd-Achse (Nürnberger-/Hauptstraße)  zu einem  gemischten Radler- und Fußgän-

Helga Steeger findet außerdem, dass in  gerbereich zu machen, so Steeger. In den  noch mehr städtischen Organen Mitglieder  Haushaltsplanungen habe man den Ausbau  des Seniorenbeirats offiziell vertreten sein  von familienorientierten Wohngruppen für  sollten. Etwa im Sozial- und GesundheitsDemenzkranke durchgesetzt. Insgesamt sei  ausschuss – in dem der Beirat nur durch  der Seniorenbeirat eine unverzichtbare InstiZufall präsent ist, weil der örtliche VdK-Vortution in der Stadt geworden: Er habe unzähsitzende kraft seines Amtes ordentliches Mitlige Aktivitäten angestoßen, ob im Freizeitglied im Ausschuss ist, aber  bereich, im Sport oder  auch dem Seniorenbeirat  auch bei gesellschaftlichen  Wir wollen nicht warten, Anlässen. Seine enge Verbis die Verwaltung handelt.« angehört. Auch im Kultur-  und Freizeitausschuss oder  zahnung mit der Verwalim Sport aus schuss sollte der Seniorenbeirat  tung garantiert, dass sein Wort Gewicht hat.  nach Steegers Ansicht repräsentiert sein. In  Am Beirat vorbei könne kein städtisches  all diesen Bereichen, betont Steeger, seien  Gremium mehr etwas beschließen, was für  Interessen der älteren Generation unmitdie ältere Generation Gewicht habe.  telbar betroffen, weshalb die Senioren also  Ältere sind unterrepräsentiert auch ein Mitspracherecht haben sollten. Von der Verwaltung hat sie jedoch zu  Allerdings, räumt Steeger ein, habe der  verstehen bekommen, dass es geschulte  Beirat weniger Kompetenzen als sie es sich  hauptamtliche Kräfte gebe, die sich um die  als Vorsitzende wünsche. Im 30-köpfigen  Belange der Senioren kümmerten. Steeger  Forum »Verkehrsentwicklungsplanung« der  empfindet diese Argumentation als unzuStadt etwa sei der Seniorenbeirat mit nur eireichend, ohne ehrenamtliche Kräfte sei  nem Mitglied vertreten, was dem Anteil der  eine qualifizierte Betreuung von Senioren  Senioren an der Bevölkerung in Erlangen  überhaupt nicht mehr möglich. absolut nicht entspreche.


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Busse auf der falschen Spur Seniorenbeirat kritisiert Verkehrsbetriebe Die Seniorenbeirats-Vorsitzende hat darüber  hinaus eine besondere Bitte: Bisher habe  man die Wünsche stets der Verwaltung  vorgetragen und gehofft, dass sie erfüllt  werden. Künftig sollte das anders laufen:  »Wir werden selbst mehr aktiv und wollen  nicht warten, bis die Verwaltung handelt.«  Ihr Ziel ist es, eigene Projekte anzustoßen,  die Senioren mit einzubinden, etwa da,  wo es darum geht, in Gebäuden Schwellen  abzubauen oder die Beleuchtung seniorengerecht zu gestalten. »Dazu brauchen wir  keine Architekten, das wissen wir selbst am  besten«, sagt Steeger selbstbewusst. Um das  umzusetzen, braucht sie auch nach eigenem  Eingeständnis über den Seniorenbeirat hinaus noch viele aktive Mitstreiter.  Herbert Fuehr Foto: Bernd Böhner

I N F O R M AT I O N Podiumsdiskussion: 40 Jahre Seniorenbeirat der Stadt Erlangen: »Jung und alt in gemeinsamer Verantwortung für Erlangen« 11.07.2014, 14:00 – 16:00 Uhr Auf dem Podium diskutieren unter der Leitung von Frieder Lang: Ursula Rechtenbacher und Helga Steeger (beide Seniorenbeirat) sowie Mitglieder des Jugendparlaments. VHS, Friedrichstr. 1 VHS club INTERNATIONAL Info: Eintritt frei

Helga Steeger leitet die Sitzung des Seniorenbeirats

Busfahren ist für Senioren manchmal umständlich.

H

ans Höscheler ist ein begeisteter  und regelmäßiger Nutzer von  Bussen und Bahnen. Aber auch  ein kritischer. Er hat etliches zu  bemängeln, vor allem mit Blick  auf ältere Fahrgäste. Höscheler sitzt für den  Seniorenbeirat Erlangen im Forum »Verkehrsentwicklungsplanung« (VEP) der Stadt  und kann seine Beschwerden dort unmittelbar vorbringen. Aber: »Ich bin der einzige  hier, der für die Älteren spricht, und das ist  zu wenig«, sagt er kritisch. Die Behinderten  seien ebenfalls nur mit einem Sitz vertreten  – auch das genüge bei Weitem nicht. Überhaupt sieht er »Randgruppen« unterrepräsentiert, obwohl sie doch in der Gesellschaft  eine immer größere Rolle spielten. Früher habe man mit den Verantwortlichen der Stadtwerke regelmäßig reden und  die Beschwerden vorbringen können. Heute  sei das anders. Es gebe einmal im Jahr Gespräche mit dem für den Busverkehr zuständigen Mitarbeiter der Erlanger Stadtwerke  und mit dessen Vorstand Matthias Exner,  betont Seniorenbeirats-Vorsitzende Helga  Steeger. 2013 sei das Treffen allerdings ausgefallen. Exner entgegnet diesem Vorwurf  mit dem Hinweis, dass die Stadtwerke immer offen seien für Fragen und Anregungen  des Seniorenbeirats. »Wir nehmen uns gerne  Zeit für wichtige Kunden wie die Erlanger  Senioren, nicht nur bei öffentlichen Terminen.« Grundsätzlich seien die Stadtwerke  allerdings in der Verkehrsentwicklungsplanung nicht der richtige Ansprechpartner. Im richtigen Rahmen, dem VEP-Forum  nämlich, geht es nach Meinung von Hans  Höscheler jedoch »hauptsächlich um den  Siemens-Campus und die Stadt-UmlandBahn, die Sorgen der Nutzer sind nicht so  gefragt.« Dabei habe sich inzwischen einiges

aufgestaut an Problemen. Zum Beispiel  Bildschirme im Bus, die eine völlig falsche  Strecke anzeigen. Oder die Tatsache, dass  man beim Oberfränkischen Busverkehr  (OVF) Streifenkarten kaufen könne, in  den Bussen des Erlanger Stadtverkehrs  aber nicht. Höscheler ärgert sich über die  mangelnde Abstimmung zwischen Bus- und  S-Bahn-Verbindungen und über die unzureichenden Informationen über Fahrten,  die über Erlangen hinaus in die Fränkische  Schweiz gehen. Matthias Exner widerspricht ihm auch hier: Die Fahrpläne des  OVF hingen an den Haltestellen aus, seien  nur auf den digitalen Anzeigen an Arcaden  und Hauptbahnhof nicht zu sehen. Daran  werde aber gearbeitet. An  der Realisierung  müssten sich jedoch Landkreis und OVF finanziell beteiligen. Streifenkarten, so Exner,  gebe es in den Bussen von ESTW, VAG und  infra (Fürth) deshalb nicht, weil »es das  gemeinsame Kassensystem in den Bussen  nicht erlaubt«. Dafür gebe es Automaten,  außerdem private Verkaufsstellen, das  ESTW-Kundenbüro sowie Online-Verkauf  und Handyticket. Die Verspätungen der Busse und Bahnen  begründet Exner mit vielen Baustellen. Die  Stadtwerke hätten aber bereits eine »Pünktlichkeitskampagne« gestartet, um Fahrzeiten  neu zu messen und anzupassen. ÖPNVKritiker Höscheler dagegen hat sich lieber  auf regelmäßige Verspätungen und falsche  Fahrplan-Informationen eingestellt. Von Senioren, die nur ab und zu einmal einsteigen,  könne man das aber nicht erwarten. Hier sei  einfach mehr Hilfestellung vonnöten. Herbert Fuehr Foto: Mile Cindric


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Die Kräuterhexe von der Einhornstraße Edda Andersen hat für jeden ihrer Kunden die richtige Mixtur parat

»Das alte Wissen bleibt erhalten«: Edda andersen hat sich auf Wild- und Heilkräuter spezialisiert.

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o die Einhornstraße in Erlangen liegt, muss man den Einheimischen meist nicht sagen.  Und mindestens genauso bekannt ist der kleine Kräuterladen, der vielen als »Kräuterhaus Teufel« über  Jahrzehnte hinweg ein Begriff war. Auch  eine 79-jährige Erlangerin, die hier in der  Umgebung des Hugenottenplatzes einkauft,  kennt das Geschäft schon lange. Sie ist an  diesem Morgen um zehn – der Kräuterladen  hat soeben geöffnet – die erste Kundin des  Tages. Nieren- und Blasentee kauft sie und  noch dazu eine Hustenmischung mit Wildem  Thymian. »Im Kräuterladen ist man gut  aufgehoben«, sagt die rüstige Dame. Hinter  ihr kommt schon der nächste Kunde, ein  Mittsechziger: »Ich hätte gern einen guten  Kräutertee.« Und nur wenig später lässt sich  ein anderer Kunde ein kleines Tütchen mit  Paprikagewürz abfüllen. Er findet es toll,  dass man »hier nach Gramm kaufen kann«.  Seit 1. März 2014 ist Edda Andersen die  Herrin über »Kräuter & Co. « Ludwig Teufel,  der mit seiner Frau viele Jahrzehnte das

Kräuterhaus führte, verstarb im Dezember  vergangenen Jahres. So machte sich die Vermieterin auf die Suche nach einem neuen Inhaber. Edda Andersen bezeichnet sich selbst  augenzwinkernd als »Kräuterhexe«, die sich  in Sachen Kräuter, Tee und Gewürze dank  intensiver Weiterbildungen gut auskennt;  spezialisiert ist sie auf Wild- und Heilkräuter.  »Das alte Wissen bleibt erhalten, das ist die  Aufgabe einer Kräuterhexe«, sagt Andersen  und betont, dass sie gerade von älteren Menschen auch schon den einen oder anderen  wertvollen Hinweis über die Wirkungsweise  von Kräutern bekommen hat.  Die 63-Jährige weiß, welches Kraut  gegen welche Beschwerden gewachsen  ist. Ohne eine exakte »Bedienungs- und  Portionierungs anleitung« verlässt niemand  den Laden. Außer vielleicht ein Erlanger  Barkeeper, der sich bei der »Kräuterhexe«  esslöffelweise die Ingredienzien für manch  leckeren Drink besorgt. Und auch für ein  »Schwätzchen wie in einem Tante-EmmaLaden« haben Andersen und ihre zwei  Mitarbeiterinnen immer Zeit.

Malvenblüten, Ringelblumen, Quendelkraut, Mariendistelkraut, Anis, Zinnkraut  – in rund 200 fein säuberlich beschrifteten  Holzschubladen bewahrt Edda Andersen  die Kräuter einzeln auf. »Vom Riechen kann  man nie genug bekommen«, schwärmt sie  und erzählt: »Kräuter gehören einfach zu  mir. Das ist nicht Arbeit, sondern Berufung.«  Berufung, die ihren Widerhall findet in  einem »absoluten Trend zu mehr Gesundheitsbewusstsein«, den die Kräuterspezialistin festgestellt hat. »Die Menschen gehen  immer mehr zurück zur Natur.« In einem zweiten Raum bietet sie  neben einigen Wohn- und Dekorationsaccessoires außerdem rund 50 Tees an  sowie unterschiedliche Pfeffersorten und  Salze aus aller Welt. Oder auch mal ein  selbstgemischtes »Butterbrotsalz« mit  Sellerie, Schnittlauch, Kerbel und Liebstöckel. Damit‘s bei der Zubereitung dann  auch wirklich schmeckt, verkauft sie zum  Beispiel auch Kräuterschneidemühlen,  mit denen sich das Aroma besser entfalte,  versichert Andersen.


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Veranstaltungen in Erlangen Seniorenstammtisch Jeden Dienstag, 10:00 – 11:30 Uhr Langeweile ade, gemeinsam mehr erleben. Theater Café, Theaterstr. 3 Info: Stadt Erlangen, Seniorenamt Führung: »re:Collect« 04.07.2104, 16:00 – 17:00 Uhr Kunstführung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen durch Ausstellung »Re:Collect«, zeitgenössische Grafik aus der städtischen Sammlung mit Claudia Emmert (Leiterin des Kunstpalais und der städt. Sammlung) Verein Dreycedern e. V., Haus der Gesundheit, Altstädter Kirchenplatz 6 Info: Anmeldung bis 1.7.2014 Telefon: 09131 / 90 76 830

Viele tees sehen nicht nur gut aus, sie schmecken auch prima.

Sprechstunde: Demenz 07.07.2014, 18:00 – 20:00 Uhr Sabine Engel, Psychogerontologin beantwortet Fragen zum Thema. Verein Dreycedern e. V., Haus der Gesundheit, Altstädter Kirchenplatz 6 Info: Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich ausstellung: 40 Jahre Seniorenbeirat der Stadt Erlangen 07. – 11.07.2014 Foyer des Rathauses der Stadt Erlangen Info: Eintritt frei

Zum grillen sollte man nur gute gewürze verwenden. Für all jene, die wissen wollen, welche  fränkischen Kräuter wo wachsen, bietet  Andersen spezielle »Kräuterwanderungen«  an. Dabei erfahren die Teilnehmer etwa, aus  welchen Zutaten man ein Wildkräuterpesto  zubereiten kann.  Einhornkopf bringt glück Und noch bevor Edda Andersen den Besucher verabschiedet, weist sie auf eine Besonderheit hin. Gleich neben dem schmalen Eingang, der zu den »Kräuterhexen« führt, gibt  es eine zweite Haustür. Und an der befindet  sich der metallene Kopf eines Einhorns –  mitsamt einem kleinen goldenen Horn, das  dezent in die Einhornstraße hineinragt. Dass  vom ursprünglichen Gold nicht mehr viel zu  sehen ist, hat seinen Grund. »Das ist so wie  bei beim Schönen Brunnen in Nürnberg«,  sagt Edda Andersen. »Da müssen Sie dran  reiben und sich dabei was wünschen. Das  bringt Glück.« Ilona Hörath Foto: Mile Cindric

tanz mit – Bleib fit 08.07.2014, 21.07.2014, 14:30 Uhr Mitmachtänze für Menschen ab 50 Kulturpunkt Bruck (ehemals Begegnungszentrum), Fröbelstraße 6 Telefon: 09131 / 30 36 64, 2 Euro tanzen für Senioren 09.07., 23,07.2014, 10:00 – 11:00 Uhr Seniorenanlaufstelle im Treffpunkt Röthelheimpark, Schenkstr. 111 Info: keine Anmeldung erforderlich Kaffeeklatsch 16.07.2014, 09:30 – 11:00 Uhr Seniorenanlaufstelle im Treffpunkt Röthelheimpark, Schenkstr. 111 Info: keine Anmeldung erforderlich Café »Pause« 16.07. und 13.08.2014, 14:30 – 17:30 Uhr Für Angehörige und Freunde von Demenzkranken

X X X    7 Verein Dreycedern e. V., Haus der Gesundheit, Altstädter Kirchenplatz 6 Info: Eintritt frei Einschreibung für Seniorenveranstaltungen 21.07.2014, ab 08:00 Uhr Rathaus Erlangen, kleiner Sitzungssaal Das Sommernachts-Openair 30.07.2014, 19:45 Uhr Es spielt das Sophia Symphonic Orchester Rigoletto von Verdi Dechsendorfer Weiher, Naturbadstraße, Erlangen-Dechsendorf Info: 09131 / 97 53 565 altstadtfest 01.8 – 03.8.2014, 10:00 – 23:00 Uhr Beliebtes Erlanger Stadtteilfest mit fränkischen Spezialitäten Altstädter Kirchenplatz Erlangen goes fit bis 14.08.2014, jeweils Donnerstag 17:30 – 21:00 Uhr Das Angebot reicht vom Laufen über Yoga bis Zumba Sportanlage Hartmannstraße Info: Teilnahme kostenlos Erlangener Marktplatzfest 23./24.08.2014, 10:00 – 23:00 Uhr Geboten werden fränkische Spezialitäten und ein verkaufsoffener Samstag Marktplatz Erlangen 34. Poetenfest 28.08. – 31.8.2014 Über 80 Schriftsteller/innen stellen ihre Werke vor. Verschiedene Veranstaltungsorte, u.a. Schlossgarten, Redoutensaal und Theater in der Garage Info: 09131 / 86 14 08 Hospiz- und Palliativversorgung in Erlangen 02.09.2014, 10:00 Uhr Vortrag: Frau Dietzel, Seniorenamt Seniorenanlaufstelle im Treffpunkt Röthelheimpark, Schenkstr. 111 Info: keine Anmeldung erforderlich


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014

Armin ersetzt Tante Emma Beim Einkauf in seinem mobilen Hofladen ist ein Schwätzchen gratis

auf armin Pfeiffer ist Verlass: alle zwei Wochen fährt er mit seinem mobilen Hofladen nach nürnberg.

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ie war seingenickt. Als es an der  Haustüre läutet, braucht Irmgard  Kegel ein wenig, um munter zu  werden. Dann zieht sie sich an  ihrem Rollator aus dem Sessel,  schiebt ihn zur Tür und drückt den Öffner.  »Kommen’s nur rein!«, sagt sie über die  Schulter, während sie ins Zimmer zurückgeht. Sie weiß, wer geläutet hat: Es ist  Armin Pfeiffer, auf ihn ist immer Verlass. Im  14-tägigen Abstand fährt der 38-Jährige mit  seinem mobilen Hofladen vor das Mehrfamilienhaus im Nürnberger Stadtteil Worzeldorf  und klappt dort seine Verkaufstheke auf für  die Stamm-, aber auch die zufällig vorbeikommende Kundschaft. Zur 81-jährigen Frau  Kegel kommt er persönlich in die Wohnung,  um ihre Bestellung aufzunehmen. Sie ist  schließlich schlecht bei Fuß. »An Presssack können‘s mir geb’n, und  ein halbes Forellenfilet«, sagt sie »Brauchen’s  Nudeln? Saure Gurken?«, fragt Pfeiffer  zurück. »Nein, hab ich alles noch. Aber ein  Stück vom Kirschkuchen mit Quark, des  nehm’ ich noch.« Armin Pfeiffer notiert sich den heute  etwas kleiner geratenen Einkauf auf seinem  Schreibblock und ein paar Minuten später

»Schwarzerle«, schwarze, robuste Schweine,  bringt er Irmgard Kegel, die seit 20 Jahren  die das ganze Jahr über draußen auf der  seine Kundin ist, die Ware aus dem VerkaufsWeide sind. »Unsere Schweine müssen nicht  wagen. Er nimmt den Geldbeutel vom Tisch,  schnell wachsen und schnell fett werden«,  gibt ihn ihr, und sie zählt ihm langsam das  sagt Buchner. »Sie sollen sich wohl fühlen.« Geld hin. »Ich kann nimmer so«, sagt sie  Die Tiere brauchten freilich mehr Futter,  entschuldigend, »das Herz«. Armin weiß  weil sie viel Energie bei der Bewegung und  Bescheid. Er hat viele alte und ältere Menzur Eigenwärme verbrauchen. Zum Fütschen als Kunden; die meisten leben allein.  tern wird eigenes Getreide verwendet und  »Da bin ich oft der einzige Mensch am Tag,  kein Fett zugemischt, um  mit dem sie ein paar Worte  Dioxinvorkommen zu verreden können«, sagt er. Er  Die meisten seiner meiden. Von einem anderen  sei zwar kein Wohltätigkeits- Kunden leben allein. Bauern bekommt Buchner  verein, aber etwas Zeit für  ein Gespräch, das meist aus Zuhören besteht,  das Rindfleisch vom Angusrind. Das gibt  es nicht immer. Irmgard Kegel hat deshalb  müsse schon sein. Irmgard Kegel findet diebei Hofladen-Verkäufer Pfeiffer eine Lende  sen Service und die Waren, die Pfeiffer dabei  – »bitte, gleich in Scheiben schneiden« –  hat, »einfach prima«. vorbestellt.  Schweine sind die Stars Zu dem regionalen Versorgungsnetz  haben sich viele Erzeuger zusammengeArmin Pfeiffer kommt mit seinem Hofladenschlossen. Die meisten haben ihren Betrieb  Mobil aus dem südlichen Steigerwald,  in Scheinfeld, Uffenheim, Krautostheim oder  seine Waren bezieht er aus Oberlaimbach  Münchsteinach, aber auch aus der Rhön und  (Gemeinde Scheinfeld), vom Laimbachhof.  dem Hohenloheschen kommen Lieferanten.  Er arbeitet bei Bauer Johannes Buchner,  Buchners Mutter bäckt Kuchen für den Vereinem gelernten Landwirtschaftsmeister,  kauf, Armins Frau liefert eingelegte Zucchini,  der zudem hochwertige Produkte aus den  Eier von Freilandhühnern gibt es vom Laimumliegenden Höfen verkauft. Die Stars  bachhof, Eier aus Bodenhaltung von einem  auf Buchers eigenem Hof sind fraglos die


Schlagzeug-VirtuoseX X X    27 beim Benefizkonzert Foto: Nürnberger Symphoniker

K L e i n e H i L F e n     27

Bauern aus der Gegend. »Und den Kuhkäse  macht die Tochter von unserem Bauernverbandspräsidenten«, berichtet Pfeiffer.  Rund 500 Kunden fährt der Krautostheimer Pfeiffer alle zwei Wochen in Nürnberg  und Umgebung an. Außerdem hat er noch  drei feste Stellplätze in der Noris, zu denen  die Menschen eilen. Ab und an betreibt er  Werbung mit Postwurfsendungen. Auch  Irmgard Ertelt aus Nürnberg-Gaulnhofen  fand eines Tages einen solchen Zettel mit  einer schwarzen Sau auf dem Titel in ihrem  Briefkasten. Seitdem ist die 74-Jährige feste  Kundin.  Fränkische Spezialitäten Sie schnappt sich ihren Geldbeutel und geht  vor zur Straße direkt auf die Verkaufstheke  zu. Ein kurzer Blick. Dann zählt sie auf:  »Brot, Kuchen, ein paar Geräucherte, 24  Eier.« Es kommt noch einiges dazu. »Ich  liebe eine kräftige fränkische Brotzeit«, bekennt sie freimütig. Seit sie Schwierigkeiten  mit den Beinen hat, ist sie froh über diese  Dienstleistung fast direkt vor der Haustür.  Und dass die Steigerwälder etwas teurer  sind mit ihren Produkten als andere, ist für  sie kein Problem. »Dafür hab’ ich eine ausgezeichnete Qualität und weiß, dass alles  sauber und korrekt produziert wird.« Etwa 80 Prozent seiner Kunden, schätzt  Armin Pfeiffer, sind Frauen und nicht wenige

davon Seniorinnen. So auch Katharina Arold  (89), sie hat schon gewartet. Ihre 62-jährige Tochter ist gerade bei ihr. »Das ist ganz  praktisch für meine Mama«, sagt sie. Die  größeren Einkäufe tätige sie für die Mutter.  Während des Gespräches hat die Mutter  schon geordert. Presssack und Leberwurst.  »Datum?«, fragt sie. Pfeiffer nennt es ihr.  »Dann ess’ ich zuerst den Presssack«, rechnet die eingefleischte Fränkin aus. Einmal  kalt und einmal warm mit Kraut. Es dauert  noch eine geraume Zeit bis Armin Pfeiffer  weiterfährt: Ein wenig Plaudern gehört für  Frau Arold einfach dazu.  Irmgard Kegel hat es sich inzwischen in  ihrem Sessel wieder bequem gemacht. Es ist  ein beruhigendes Gefühl, dass der Kühlschrank fürs Erste wieder gut gefüllt ist. Günter Dehn Foto: Michael Matejka

I N F O R M AT I O N Der Hofladen ist unter folgender Adresse zu finden: Oberlaimbach 14 · 91443 Scheinfeld Telefon: 09162 / 23 00 00 E-Mail: info@laimbachhof.de Internet: www.laimbachhof.de

Solist Colin Currie wird mit den nürnberger Symphoniker auftreten.

Mit  dem außergewöhnlichen Solisten   Colin Currie wird das fünfte Benefizkonzert,  das die HypoVereinsbank zugunsten der  Lebenshilfe Nürnberg und des Magazins  sechs+sechzig veranstaltet, am Freitag,  26. September, 19:30 Uhr, zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Der Schlagzeuger  wird das Stück Kalevi AhoSieidi (Heiliger  Opferstein) in deutscher Erstaufführung  zu Gehör bringen. Die Nürnberger Symphoniker warten erneut mit einer überraschenden Zusammenstellung von renommiertem Orchester und erfolgreichem  Solisten auf. Somit dürfen sich Besucher  des Benefizkonzerts, auf musikalische Leckerbissen freuen. Chefdirigent Alexander  Shelley  wird noch zwei weitere Stücke  dirigieren. Zu diesen gehört Jean Sibelius  Finlandia, Symphonische Dichtung op.  26, Nr. 7 und Nikolai Rimski-Korsakow  Scheherazade, Symphonische Suite op.  35. Beide bekannten Werke rahmen den  Auftritt des Schlagzeug-Virtuosen ein. Der  Kartenvorverkauf beginnt Anfang Juli.  Karten zu 19,-/12,- Euro Schüler/Studenten und Menschen mit Behinderung (es  gilt freie Platzwahl) sind ausschließlich an  folgenden Verkaufsstellen erhältlich: Lebenshilfe Nürnberg e.V. Geschäftsstelle Fr. Oppel, Fürther Straße 212 Telefon: 0911 / 58793-533 HypoVereinsbank, Infoschalter Lorenzer Platz 21 Telefon: 0911 / 2164-1219 HypoVereinsbank, Sulzbacher Straße Telefon: 0911 / 586872-18

Für irmgard ertelt ist das Schwätzchen beim einkaufen fast genauso wichtig, wie die wohnortnahe Versorgung mit Lebensmitteln.

HypoVereinsbank, Glogauer Straße Telefon: 0911 / 98088-52


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014

Geselligkeit wird großgeschrieben Betreutes Wohnen im Tafelhain setzt auf aktivierende Angebote

regelmäßige Feste und gesellige Zusammenkünfte fördern das Gemeinschaftsleben in der Wohnanlage tafelhain.

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as »Betreute Wohnen im Tafelhain«  liegt gut versteckt in einer sehr  ruhigen Wohnlage am Europaplatz  2 bis 4. Diese Nürnberger Adresse kennt auch 20 Jahre nach der  Einweihung des Platzes kaum jemand, sodass  häufig auf erstaunte Gesichter stößt, wer  nach dem Weg zum Europaplatz fragt. Dabei  hat die Seniorenwohnanlage namhafte Nachbarn: das Museum Industriekultur nebst Tafelhalle. Für die Bewohner und ihre Besucher  ist diese Nachbarschaft natürlich angenehm:  Wer sich für Kultur interessiert, bekommt  hier viel geboten. Für die Bewohner bestehen  in der unmittelbaren Umgebung im Stadtteil  St. Jobst auch zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, und für den Weg in die City braucht die  Straßenbahn nur zehn Minuten. Außerdem  besteht an der Dr. Carlo-Schmid-Straße eine  Busverbindung in die Innenstadt. Schon ab 650 euro Miete Die 1996 eingeweihte Anlage selbst hat 97  seniorengerechte Appartements zwischen 36  und 84 Quadratmetern, derzeit leben hier  120 Seniorinnen und Senioren. Die Monatsmiete für ein Ein-Zimmer-Apartment beträgt  rund 650 Euro (je nach Größe), Zwei- bzw.  Dreizimmerwohnungen kosten zwischen  1100 und 1300 Euro. Die Wohnungen, zu  denen ein Balkon oder eine Terrasse gehören,  können mit eigenen Möbeln eingerichtet

werden; sie sind mit einer Küche oder einer  Küchenzeile ausgestattet.  Der Wohnkomplex bietet umfangreiche  Serviceleistungen, die in einer Betreuungspauschale enthalten sind. Die Betreuungspauschale für ein Einzimmerappartement  beläuft sich auf 90 Euro pro Monat, für  Zwei- bzw. Dreizimmerwohnungen 115  Euro. In dieser Pauschale enthalten sind  unter anderem die Inanspruchnahme der  Beratung und der Dienstleistungen der Infotheke (geöffnet von 9.00 bis 16.30 Uhr),  die Teilnahme an einem Notrufsystem  (Erreichbarkeit von »max-mobil« von 16.30  bis 9.00 Uhr), die Teilnahme an umfangreichen Kursen, ein Handwerkerservice, die  Beratung in der Seniorensprechstunde, der  Besuch des Tafelhainkinos und vieles mehr.  Gegen ein Entgelt von zwölf Euro pro Stunde werden hauswirtschaftliche Leistungen  garantiert: Begleitung zum Einkaufen oder  zum Arzt, Zeitung vorlesen, Wohnung und  Fenster putzen, Blumenkästen bepflanzen,  Wäschepflege und Keller aufräumen. Jeder  Bewohner entscheidet selbst, ob und wie  oft er am Mittagstisch im Restaurant teilnimmt. Das Tafelhain-Café ist täglich außer  montags von 14 bis 16.15 Uhr geöffnet.  Frühstück und Abendessen bereiten sich  die Bewohner selber zu.  Wer auf Pflege angewiesen ist, kann den  Service der Sozialstation von »max mobil«

in Anspruch nehmen, die im gleichen Haus  untergebracht ist; sie bietet alle Leistungen  der ambulanten Pflege und hauswirtschaftlichen Versorgung. Bis zur Pflegestufe 2 können die Bewohner bei Bedarf von diesem  Dienstleister versorgt werden. Voraussetzung ist jedoch, dass die Bewohner in der  Lage sind, ohne pflegerische Hilfe durch die  Nacht zu kommen.  Mit einem reichen Kursangebot soll die  körperliche Fitness und geistige Beweglichkeit gestärkt werden. Dazu gehören Singen,  Muskelentspannung, Yoga, Gedächtnistraining, Kinoabende, Bingo, Spielenachmittage,  Reisevorträge und ein Literaturkreis. Im Leseraum können Bücher ausgeliehen werden.  Auf dem Programm stehen ferner regelmäßige Feste und gesellige Zusammenkünfte in  der großen Gartenanlage im Innenhof oder  im Restaurant. Ferner werden Kontakte zu  anderen Gruppen und Vereinen gepflegt:  Heimbewohner nehmen an der österlichen  Brunnenfahrt des Zentrums Aktiver Bürger  (ZAB) teil, und Mögeldorfer Vereine laden  zum Besuch der dortigen Kirchweih ein.  Viel Augenmerk wird auf die Gartenpflege gelegt. Auf dem Vorplatz der Anlage  blühen in 48 Beeten die Farben Europas.  Die Aufteilung der Pflanzbereiche erfolgt  nach dem Größenanteil der europäischen  Länder. Zusätzlich wurde jedem Land eine  Blüten- oder Blattfarbe in seiner Flaggenfarbe zugeordnet. Ferner laden grüne Oasen an  der Pegnitz und der nahe Wöhrder See zu  ausgiebigen Spaziergängen ein. Wer jedoch  lieber im lauschigen Innenhof bleiben  möchte, findet hier zahlreiche ruhige Ecken.  Verzicht auf das Kündigungsrecht Die Wohnungen gehören Eigentümern, die  sich am Tafelhain eingekauft haben. Sehr  wichtig für die Bewohner ist die Tatsache,  dass bei der Vermietung einer Wohnung die  Eigentümer vertraglich auf ein Kündigungsrecht bei eventuellem Eigenbedarf verzichtet  haben. Die Bewohner müssen daher keine  Kündigungen fürchten und können in ihrer  Wohnung bleiben, solange sie es wünschen und ihren Lebensabend genießen.  Die Eigentümer der Wohnungen erhalten  monatlich eine finanzielle Ausschüttung aus  dem Mietenpool, egal, ob ihre Wohnung  gerade vermietet ist oder nicht. Sie haben  aber nichts mit der Vergabe der Apartments  zu tun, die Vergabe der Wohnungen erfolgt  durch den Betreiber der Anlage. Der Umzug ins Betreute Wohnen ist  natürlich eine tiefgreifende Entscheidung,


Klinikum Nürnberg

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zieht man doch meist in eine kleinere Wohnung  um, sagt der 65-jährige Vorsitzende des Verwaltungsbeirates Peter Stumpf. Er hält jeden  Donnerstag eine Sprechstunde für die Bewohner  in der Wohnanlage ab. Eines Tages wird er dort  selber wohnen, investiert hat er bereits in eine  Wohnung. Bei den Sprechstunden geht es beispielsweise um Fragen des gemeinsamen Zusammenlebens im Tafelhain oder um Behördenangelegenheiten. Stumpf: »Die Erfahrung hat gezeigt,  dass manche zu lange mit dem Umzug in das  Betreute Wohnen warten. Man beschäftigt sich  erst damit, wenn das Stufensteigen zum Problem  und der tägliche Einkauf zur Tortur werden. Wir  raten deshalb älteren Menschen, sich rechtzeitig  umzusehen, nicht erst, wenn sie nahe an der  Pfl egestufe sind«, führt Stumpf aus. Der Vorsitzende des Verwaltungsbeirates verweist auf  einen besonderen Service: das Probewohnen im  Tafelhain. In den Gästeapartments könne man  sich einen Eindruck vom Leben im Tafelhain  machen, bevor man sich endgültig entscheidet.  Das Tafelhain-Team ist bemüht, dass die  Bewohner durch gezieltes Gedächtnistraining  ihre Konzentrationsfähigkeit und Beweglichkeit  stärken. Das Betreute Wohnen im Tafelhain  wird deshalb am geplanten Projekt »Senior-Go«  des Universitätsklinikums Erlangen mitarbeiten. Es soll – vorausgesetzt, die Gelder werden  genehmigt – 2015 in 16 Senioreneinrichtungen  Bayerns starten. Dabei geht es um die Förderung kognitiver Fähigkeiten durch elektronische  Spiele, beziehungsweise durch ein FahrradErgometer. Horst Mayer Fotos: Michael Matejka

Foto: Foto: © Yuri Arcurs - Fotolia.com

Medizin für den alten Menschen Diagnostik und Therapie im Klinikum Nürnberg bei Erkrankungen im Alter Zentrum für Altersmedizin

Tel. (0911) 398-7958

Akutgeriatrie

Tel. (0911) 398-2434

Gedächtnissprechstunde

Tel. (0911) 398-3943

Geriatrische Rehabilitation im NürnbergStift Tel. (0911) 21531-700

Geriatrische Tagesklinik (GTK) Tel. (0911) 398-3420 Gerontopsychiatrie

Tel. (0911) 398-2493

Kontinenzberatungsstelle für ältere Menschen Tel. (0911) 398-7602

N-Aktiv, Alterstraumatologie

Tel. (0911) 398-2729

Psychosomatische Tagesklinik 55+ Tel. (0911) 398-7390

Schlafschulung in Gruppen für Menschen ab 60 Tel. (0911) 398-7427

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Tel. (0911) 398-2199

Sturzprophylaxe für Senioren Tel. (0911) 398-7958

Tel. (0911) 398-6900

Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.altersmedizin-nuernberg.de und am Info-Telefon unter (0911) 398-7958 Betreutes Wohnen im tafelhain

www.klinikum-nuernberg.de

Änderungen vorbehalten

Tagesklinik für seelische Gesundheit im Alter


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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014

Bücher fürs Handgepäck Vier Lese-Empfehlungen für den Urlaub oder schöne Stunden auf dem Balkon Christine Burger: »7 Jahre Mallorca« € 16,90

Die verflixten sieben Jahre Mallorca Mittlerweile ist Christine Burger 78 Jahre alt  und spielt regelmäßig im Kaffeehausladen  in der Wielandstraße in Nürnberg Klavier.  Das hilft ihr ebenso wie der Verkauf von  Modeschmuck in  Altenheimen, ihre kleine  Rente aufzubessern. Jetzt hat die frühere  Besitzerin eines Schmuckgeschäfts auf Mallorca über  ihr Leben auf der Sonneninsel

Marie-Sabine Roger: »Das Leben ist ein listiger Kater« Atlantik Verlag Bremen 2014 € 19,99

respekt Glücksache Jean-Pierre Fabre, Witwer, 67, liegt mit  schweren Knochenbrüchen in einem Pariser  Krankenhaus und kann sich nicht erinnern,  wie ihm das passiert ist. Er erfährt, dass er  nachts in die Seine gestürzt ist und ein junger Mann ihn herausgezogen hat. Sein Retter kommt ihn besuchen: ein junger Student,  der sich als Stricher seinen Lebensunterhalt  verdient. Außerdem taucht täglich ungebeten eine 14-jährige Mitpatientin in seinem  Zimmer auf, die sich »mal kurz« seinen  Laptop ausleiht. Ein junger Polizist gehört  ebenfalls zu den Besuchern, der eigentlich  nicht in die Lebenskreise des älteren Herrn  passt, Verwandte erscheinen und sondern  den üblichen Krankenzimmer-Smalltalk ab,  Ärzte und Schwestern geben sich die Tür in  die Hand – und lassen sie beim Verlassen des  Zimmers meistens offen stehen.  Der Patient, im normalen Leben ein Individuum mit Ecken und Kanten, kommentiert

geschrieben, das auch viele Schattenseiten  kannte. Die Lektüre dieses rund 300 Seiten  dicken Erlebnisberichts ist unterhaltsam. Er  zeigt, dass ein Urlaubsparadies für diejenigen, die sich dort dauerhaft niederlassen,  seinen ganz besonderen Reiz hat. Aber es  kann auch eine große Herausforderung  sein, den Alltag dort zu meistern. Christine Burgers Schilderungen lesen sich wie  ein Krimi. Am Ende steht die Autorin mit  leeren Händen da. Doch ihr Neuanfang in  der alten Heimat Franken gelingt trotz des  fortgeschrittenen Alters. Das Buch wurde im  Selbstverlag publiziert. Man kann es direkt  bei der Autorin bestellen.  Petra Nossek-Bock Fax: 0911 / 36 69 493 oder  E-Mail: christine.burger@online.de oder  über die Hotline: 01522 / 79 78 076.

ironisch,  dass er in der Klinik »das Becken  in Zimmer XY« ist. Er registriert: Technik  einwandfrei, Respekt Glücksache, Mitgefühl  gegen Aufpreis. Ohne in Selbstmitleid zu  versinken, klar und knapp in Sprache und  Gedanken, wie er offenbar immer war, erinnert er sich an Episoden seines Lebens und  begreift, dass er so manches hätte besser  machen können. Aber er hat Lust weiterzuleben und hundert Jahre alt zu werden.  Und wie auf den Pfoten eines listigen Katers  kommt das Leben verstohlen zu ihm zurück.  Marie-Sabine Roger, eine in Kanada lebende  Französin, die sich mit »Das Labyrinth der  Wörter« einem internationalen Publikum  vorgestellt hat, ist mit ihrem neuen Roman  ein ebenso leichtfüßiges wie tiefsinniges  Buch geglückt, an dessen Sprache man sich  erfreut und die Handlung bis zur letzten  Seite gespannt verfolgt. Brigitte Lemberger

Yasmina Reza: »Glücklich die Glücklichen«, Hanser Verlag Berlin 2014 € 17,90

abgründiger alltag »Das haben wir nicht kommen sehen. Wir  haben nicht gemerkt, wie die Situation kippte.« Das sagt verzweifelt Pascaline Hutner,  eine der Protagonistinnen in Yasmina Rezas  neuem Buch »Glücklich die Glücklichen«. In 18 Kapiteln lässt die Autorin jeweils eine  andere Person zu Wort kommen, ein persönliches Ereignis innerhalb des großen Lebensdramas erzählen. Bei Pascaline Hutner,  einer der auftretenden Figuren, geht es um  den Sohn Lionel, der als Jugendlicher nach  und nach die Identität einer von ihm verehrten Sängerin annimmt, bis er schließlich in einer Nervenheilanstalt landet. Die  Freunde und Bekannten des wohlsituierten,  angesehenen Ehepaars dürfen von diesem  beschämenden Drama nichts erfahren. Aber auch bei den anderen ist nichts so heil  wie es aussieht: In dieser vom finanziellen  Wohlstand bevorzugten (französischen) Mittelschicht geschieht so manches, was öffentlich nicht gesagt wird. Rezas Personen sind  so, wie wir eigentlich alle: mit alltäglichen  Problemen, dunklen Flecken in unserem Leben, Ängsten und geheimen Gedanken. Die  Sätze in diesem Buch sind kurz und genau,  grotesk und witzig. Der Leser eilt gespannt  von einer Geschichte zur nächsten und reibt  sich dabei immer wieder am Titel des Buches »Glücklich die Glücklichen« (entliehen  einem Gedicht von Jorge Luis Borges), bis er  am Ende des Romans fast alle handelnden  Personen bei einer Beerdigung wieder trifft.  So runden sich die Einzelteile zum Ganzen.  Yasmina Reza, französische Schauspielerin  und Autorin, ist auch hierzulande eine oft  gespielte Dramatikern. Ihr Theaterstück  »Gott des Gemetzels«, international gefeiert  und prominent verfilmt, war auch am Nürnberger Schauspielhaus viele Monate lang  ausverkauft.  Reza trifft offenbar den Ton  unserer Zeit. Brigitte Lemberger


Maike Maja Nowak: »Wie viel Mensch braucht ein Hund. Tierisch menschliche Geschichten« Wilhelm Goldmann Verlag, München 2013 € 17,99

Hunde verstehen Wer einen Hund besitzt oder Hunde ganz  allgemein schätzt, sollte sich dieses kluge  Buch nicht entgehen lassen. Maike Maja  Nowak, die als anerkannte Hundetrainerin  das von ihr ins Leben gerufene Dog-Institut  in Berlin leitet, setzt an die Stelle von Befehl  und Unterordnung im Umgang mit Hunden  auf Kommunikation. In ihrem jüngsten  Buch »Wie viel Mensch braucht ein Hund«  lässt sie ihre Leser anhand von Beispielen  aus ihrem Alltag als Trainerin miterleben,  mit welchen Methoden sie gestörten, sogar  stark traumatisierten vierbeinigen Kunden  wieder zu einem erfreulichen Hundeleben  verhilft. Dass sie dabei ebenso intensiv auf  eine Verhaltensänderung bei den Besitzern  hinwirkt, ergibt sich aus ihrer Philosophie.  So erwartet sie vom verständigen Menschen  den Respekt vor dem Hunde-Individuum,  das seine angeborenen Fähigkeiten und  Instinkte in der menschlichen Umgebung  vielfach unterdrücken muss. Das Wissen  um das Wesen des Hundes hilft, Fehlverhalten wie Aggression oder Ängstlichkeit  kommunikativ, sozusagen im Gespräch mit  dem Tier, in ein ruhiges, selbstbewusstes  Verhalten umzusteuern. »Hunde verdienen«,  so schreibt sie einmal, »im Wesentlichen mit  uns leben zu dürfen, wie sie selbst miteinander leben: in einer sozialen Struktur aus  Regeln, Grenzsetzungen, Zuneigung und  Freiheit.«  Maike Maja Nowak hat ein sachkundiges  Buch geschrieben, das dazu beitragen kann,  das Zusammenleben von Mensch und Hund  zu einem beiderseitigen großen Gewinn  werden zu lassen.  Brigitte Lemberger

Schon wieder Datenklau – wie Sie sich schützen! X X X    31 Schon wieder sind zig Millionen sogenannte digitale Identitäten im Internet gestohlen worden. Passwörter und Benutzernamen von unglaublich vielen Menschen sind  in die Hände von Kriminellen gelangt. Die  meisten Menschen reagieren darauf abwehrend: »Ich habe nichts zu verbergen, mir  ist das egal! Ach, in meinen E-Mails steht  doch nichts Wichtiges drin, das können die  ruhig lesen«. Doch es geht nicht nur um das Lesen  der E-Mails. Mit einer »digitalen Identität«,  der Kombination aus E-Mail und Passwort, können Kriminelle zum Beispiel ein  Facebook-Profi l in anderer Leute Namen  anlegen und sich als diejenige ausgeben.  Die Bösewichter verbreiten damit auch  illegale oder pornografi sche Inhalte im  Namen des Opfers. Oder sie nutzen fremde  E-Mail-Adressen und Namen, um andere  Menschen zu betrügen – vornehmlich Bekannte und Freunde. Es geht hauptsächlich  darum, sich und andere zu schützen, die  über möglicherweise geknackte E-MailAdressen betrogen werden könnten. Für jede Internetseite, die ein Passwort verlangt, sollte ein eigenes Passwort  verwendet werden, welches man einmal im  Jahr erneuert. Besonders wichtig ist dies

bei E-Mail-Adressen. Experten raten dazu,  diese Adressen nicht auf ein Blatt Papier zu  schreiben. Wir fi nden aber: So ein Zettel,  zuhause versteckt aufbewahrt, ist kein großes Sicherheitsrisiko. Fremde können kaum  daran geraten. Die viel größeren Sicherheitsrisiken sind, nur ein einziges Passwort  für alle E-Mail-Accounts zu nutzen und  dieses nie zu erneuern.    Viele weitere nützliche Tipps fi nden Sie im  Starthilfe50-Blog auf www.magazin66.de. Andreas Dautermann / www.Starthilfe50.de

andreas Dautermann (links) und Kristoffer Braun

Mit Feuereifer bei der Führung Großen Anklang fand eine vom Magazin  sechs+sechzig initiierte Architekturführung  durch die Feuerwache 1 in der Reutersbrunnenstraße. Obwohl die Nürnberger  Feuerwehr drei Gruppen bildete, um  möglichst viele Interessenten durch die  historischen Gebäude zu führen, konnten  nicht alle Anmeldungen berücksichtigt  werden. Das von der Architektin Carmen  Dittrich ausgewählte Thema sprach Großeltern und Enkelkinder gleichermaßen an.  Der Schwerpunkt lag auf der Ausstattung

der Fahrzeuge, dem Ablauf der Einsätze  und allem, was künftige Feuerwehrleute  interessiert. Herr Kluge, der die Führung  ansprechend gestaltete, ging auf die architektonischen Besonderheiten des 1902  in Berieb genommenen Gebäudes ein.  Seitdem dient es ohne Unterbrechung  als  Feuerwache. Er erläuterte auch die Pläne,  dem denkmalgeschützten Ensemble einen  Neubau an die Seite zu stellen. Nach zwei  Stunden waren die Teilnehmer von dem  Blick hinter die Kulissen begeistert.

Fotos: Carmen Dittrich

L e S e t i P P S     31

Die Führung durch die Feuerwache sprach Großeltern und enkelkinder an.


32    L U G - i n S - L a n D

sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014

Auf den Spuren von Kiebitz und Kleiber Am frühen Morgen lässt sich die Vogelwelt am Dechsendorfer Weiher am besten beobachten Förster im Naturpark Bayerischer Wald fand  ich ein wunderbares Betätigungsfeld.«, sagt  Strunz. Da wollte er natürlich auch im Ruhestand nicht auf die Erlebnisse in und mit  der Natur verzichten. »Da meine Frau gebürtige Röttenbacherin ist und wir nun im  Landkreis Erlangen-Höchstadt wieder fest  verwurzelt sind, kam mir das MonitoringProgramm des Ministeriums gerade recht«,  berichtet Strunz. Zudem habe er schon als  Jugendlicher eine Leidenschaft für Vogelstimmen entwickelt und sein Gehör über  all die Jahre entsprechend geschult. Früher  halfen ihm dabei spezielle Schallplatten und  Kassetten, heute ist es natürlich das Internet, das eine schier unerschöpfliche Quelle  für die Einordnung von Vogelstimmen ist.

Der pensionierte Forstoberrat Hartmut a. Strunz kann die meisten Vögel am Gesang erkennen.

H

artmut A. Strunz (67) hat das  besondere Gehör. Wer mit dem  ehrenamtlichen Vogelkundler im  Landkreis Erlangen-Höchstadt  den kleinen Feldweg bei Niederlindach betritt, der kann in eine andere Welt  eintauchen. Denn während der Laie nur die  Geräusche der nahen Würzburger Autobahn  wahrnimmt, kann der Profi sofort die unterschiedlichsten Vogelstimmen klassifizieren,  interpretieren und einordnen. Das »Wiwiwi« eines Kleibers erkennt er sofort. Oder  den »Wie hab‘ ich dich lieb«-Gesang eines  Goldammermännchens. Auch den Revierabgrenzungsruf der Kiebitze weiß er sofort  zuzuordnen. Der gebürtige Coburger betreut als  ehrenamtlicher Kartierer im Auftrag des  Bundesumweltministeriums eine der 2600  zwischen Rügen und dem Bodensee vorhandenen »Dauerbeobachtungsflächen«. Sie  wurden eingerichtet, um die Revierbestände  häufiger Brutvogelarten in Deutschland zu  erfassen. Etwa einen Quadratkilometer ist  die Fläche rund um den Ort Klebheim groß,

die der Forstoberrat a. D. zwischen März und  Juni einmal im Monat abgeht. Drei Stunden  benötigt er, um auf der etwa drei Kilometer  langen Route alle wahrgenommenen Vögel  möglichst punktgenau in eine Karte einzutragen und auch deren Verhaltensweisen zu  notieren. Dabei geht es nicht darum, besondere  »Exoten« unter der Vogelwelt zu entdecken.  Stattdessen sollen gerade die gewöhnlichen,  häufigen Arten im Auge behalten werden.  Denn sie sind es, deren Existenz zusehends bedroht ist. Das gilt vor allem für die »Bodenbrüter« – also Vögel, die eine Kuhle  im Boden als Nest verwenden und  mittlerweile sehr oft den schweren  Ackergeräten der Landwirte  zum Opfer fallen. Aber auch  freilaufende Hunde stören  die Vögel beim Brüten, die  dadurch in Panik geraten  und ihr Gelege verlassen. »Ich hatte das Glück,  mein Hobby zum Beruf  machen zu können. »Als

Während wir langsam den kleinen Feldweg  entlang gehen, erzählt der Vogelexperte,  dass man manche Stimmen schon ab vier  Uhr morgens hören kann – und das oft  bereits ab Ende Februar. Die Amsel oder der  Hausrotschwanz sind solch fleißige SängerGesellen. Übrigens kommen 90 Prozent der  Melodien von den Männchen. Der Buchfink  ist ganz besonders aktiv, ihn kann man den  ganzen Tag hören. Und dann unsere erste Entdeckung an  diesem Morgen: Kiebitze sind am Himmel  auszumachen. Sie grenzen mit ihrem Gesang  und den auffälligen Flugbewegungen ihr  Revier ab, wollen so Rivalen vertreiben und  Weibchen herlocken. Drei solcher Reviere  konnte Hartmut Strunz heuer schon finden. Nach ein paar Schritten bleibt der  Vogelkundler wieder stehen. 16 Graugänse haben sich am Rand einer kleinen  Schilffläche niedergelassen, Feldlerchen,  Rauchschwalben und Lachmöwen ziehen  über ihre Köpfe hinweg. Die Möwen, so  berichtet Strunz, haben ihre Brutkolonie an  den nahen Moorhofweihern. Leider gibt es an vielen Gewässern keinen großen Schilfbestand  mehr. Auch das führt  dazu, dass bestimmte  Vogelarten dezimiert  werden, die aufs  Schilf angewiesen sind,  was sich schon an ihren  Namen ablesen lässt: Der  Rohrbauer, die Rohrspatzen,  Teichrohrsänger oder die Rohrdommeln zählen dazu. Schilf ist  nicht nur ein guter Nistplatz, es hat  auch eine Reinigungsfunktion für das

© Manuela Manay – Fotolia.com

nur die Männchen singen


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Wasser und ist Schutz für Jungfische. Wo es  fehlt, fehlen auch die Tiere. »Leider gibt es  rund um unsere Weiher mittlerweile auch  fast keine Laubfrösche mehr«, bedauert  Strunz. Um dem entgegenzuwirken, werden  seit geraumer Zeit Schilfflächen als Artenschutzräume von den Land- und Teichwirten erworben. Auch im Landkreis ErlangenHöchstadt hat man ein entsprechendes  Programm aufgestellt.  An einer kleinen Hecke am Wegesrand  entdecken wir deren typische Bewohner:  Kohlmeisen, Feldspatzen, Rotkehlchen und  ein gelbes Goldammermännchen. »Herr  Goldammer« zwitschert gerne und laut: Von  einem etwas erhöhten Platz im Revier aus,  der Fachmann spricht von einer »Singwarte«,  ist das Lied der Goldammer oft bis in den  Spätsommer zu hören. Die Kollegen anderer  Vogelarten haben zu diesem Zeitpunkt bereits  längst die Lust am Singen, Revierverteidigen  und Weibchen-Beeindrucken verloren. Der  Volksmund gibt hierzulande die Melodie des  Goldammer-Gesangs oft mit dieser Eselsbrücke wieder: »Wie, wie, wie hab ich Dich lieb«.  Na ja, etwas Phantasie ist schon nötig… Zum Beobachtungsgebiet von Hartmut  Strunz gehört auch eine Waldfläche. Sie  liegt hinter dem kleinen Ort Klebheim.  Gleich am Ortausgang links kann man sein  Auto parken. Ein paar Schritte in den Wald  hinein und man sieht am rechten Wegesrand idyllisch einen Weiher im Sonnenlicht  glitzern. Im Gras sitzen Stare, Bachstelzen  halten nach Nahrung Ausschau und Silberreiher blicken stolz auf ihr Revier.

Röttenbach

Kleiner Bischofsweiher

Foto (oben):© Eric Isselée – Fotolia.com

sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014

I N F O R M AT I O N Selbst beobachten? Wer neugierig auf das Erkennen von Vogelstimmen geworden ist: Es gibt noch reichlich Beteiligungsmöglichkeiten an dem ein oder anderen Beobachtungsprogramm in der Region. Informationen erhalten Interessenten beim Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) unter www.lbv.de.

Röhrach

Großer Bischofsweiher

Dechsendorfer Weiher

Dechsendorf

Und dann hören wir es: Das eingangs  erwähnte »Wiwiwi« des Kleibers. Auch bei  dieser Vogelart singen nur die Männchen.  Als Reviergesang ist vor allem diese laute  Pfeif-Strophe »wi wi wi...« zu hören, die  der Beobachter leicht imitieren kann. Das  Singen ist von der Witterung, aber nicht von  der Temperatur abhängig. Die Gesangsfrequenz verstärkt sich (auch bei großer Kälte)  von Ende Dezember bis zum Frühjahr. Mit  Brutbeginn wird der Kleiber sehr still. Nach

Störche, enten, eisvögel: wer genau hinsieht, entdeckt eine große Schar am frühen Morgen, wie hier bei Klebheim.

In der Region ist die LBV-Geschäftsstelle Nürnberg-Fürth-Erlangen zentrale Anlaufstelle: www.nuernberg.lbv.de. Unter der Telefonnummer 0911 / 45 47 37 kann man auch das Jahresprogramm anfordern und sich über die vielfältigen Führungen und Wanderungen informieren, die der LBV anbietet.

dem Ausfliegen der Jungvögel sind wieder  verschiedene Laute zu hören. Wer mag, kann natürlich auch auf eigene  Faust auf eine Vogelbeobachtungstour gehen. Hartmut Strunz schlägt dazu folgende  Tour vor: Man startet am Südufer des Dechsendorfer Weihers und wandert Richtung  Nordwesten zum Kleinen Bischofweiher.  Von dort geht es weiter nach Röhrach. Über  Röttenbach geht es durch den Wald zurück zum Dechsendorfer Weiher. Der 14,5  Kilometer lange Rundweg führt zumeist über  Feld- und Radwege. Einkehrmöglichkeiten  bestehen in Erlangen-Dechsendorf, Röhrach  und Röttenbach. Entlang der Strecke kann  man vor allem Wasservögel beobachten.  Besonders geeignet sind der Kleine Bischofsweiher und die Weiher nördlich der Schule  in Dechsendorf. Beobachtungsschirme am  Schilf sind direkt neben dem Wanderweg  zwischen Großem und Kleinem Bischofsweiher aufgestellt. An den Kleingewässern trifft  man unter anderen den Eisvogel, im Wald  sind viele Vogelstimmen zu hören. In den  Siedlungen fallen die lauten schrillen Rufe  der Mauersegler auf, in Röttenbach füttert  ein Storchenpaar drei Junge. Zum Monatswechsel Juni/Juli wird das Ausfliegen der  Jungstörche erwartet. Karin Jungkunz Fotos: Mile Cindric


34    X X X

Was war dein erstes Haustier?

W

ahrscheinlich hätte man ihn noch reparieren können. Aber gehen Sie mal mit einem zwölf Jahre  alten Laptop zu einem PC-Bastler. Der grummelt  nur: »Kauf dir halt was Neues!« Zwölf Jahre ist  für einen Computer so alt wie 120 Jahre für einen  Menschen. Mindestens. Mit so was schließt man keine Leasingverträge mehr ab.  Dabei war mein alter bis zu seinem plötzlichen Ableben noch  voll auf Zack. Gut, ich habe eine WLAN-Karte nachgerüstet und  den Arbeitsspeicher erweitert. Aber sonst: Ich konnte Texte schreiben, ins Internet... Das teuer erworbene Photoshop-Programm lief  noch oder all die netten Zeitvertreiber, die sich ohne Netzzugang  und Abo spielen ließen. Und geklaut hat einem das verkratzte  Ding auch keiner. Im Wirtshaus konnte ich es liegen lassen, wenn  ich aufs Klo musste. Manchmal kam sogar ein den Neuerungszwängen erlegener Zeitgenosse vorbei und schwärmte mit traurigen Augen: »Ach, so einen hatte ich auch mal.«  Die Trauer kann ich nachvollziehen. Neu heißt nämlich nicht  unbedingt besser. Nur anders und komplizierter. Allein um  meinen Notebook-Nachfolger überhaupt in Betrieb nehmen zu  können, musste ich beispielsweise jede Menge blöder Fragen  beantworten. »Wie lautet der Geburtsname deiner Großmutter?«  Hä? »Was war dein erstes Haustier?« Ich habe in meiner Jugend

Depp im Web@

sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014

Massentierhaltung mit Ameisen betrieben, aber geht euch das was  an? »Was war dein Lieblingsessen als Kind?« Solche Fragen sind  doch Grütze!  Aber so ging es dann noch eine Weile weiter. Ganz nebenbei  legte ich also einer schon mehrfach ausgespähten Computerfirma  mein ganzes Leben offen. Und warum? Nur damit ich meinen Zugang wieder herstellen kann, wenn ich mal das Passwort vergessen  habe. Das kann ich ja schon deshalb kaum vergessen, weil ich es  jedes Mal brauche, um diesen ultraflachen und aus gebürstetem  Aluminium gefertigten Laptop überhaupt in Gang zu setzen. Wenn  ich nur zwei Minuten nichts tippe, geht das Teil in den Ruhezustand. Dauernd muss ich mein Passwort neu eingeben. Wie soll ich  es da vergessen können? Da vergesse ich höchstens mich.  Doch selbst wenn es mir einmal aus irgendwelchen Gründen  entfallen sein sollte: Bis dahin weiß ich doch erst recht nicht  mehr, welchen meiner früheren Spitznamen ich bei der Abfragerei  eingetragen habe und ob es Grütze oder nicht doch Grießbrei war,  was ich als Kind geliebt habe. Ich mochte nämlich damals auch  Pudding und Linsenpampe.  Deshalb ein guter Rat für alle, die geduldig bis hierher weitergelesen haben: Pflegt eure Altgeräte, es kommt nichts Besseres nach!  Peter Viebig

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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014

Sommer-Lampion Sie waren in den 60-er und 70-er Jahren der letzte Schrei, danach krähte kein Hahn mehr nach ihnen: Dinge, die einmal richtig »schick« waren. Doch so manche Gegenstände von damals sind heute wieder »in«. Bei keinem Gartenfest, keiner Kirchweih durften sie fehlen, sogar  bei Hochzeiten verströmten sie heimelige Atmosphäre und sorgten  für romantische Stimmung: Lampions aus Papier. In lauen Sommernächten in den 60er und 70er Jahren wurden die kürbisrunden Papierkugeln mit ihrem hauchdünnen Korsett aus Metall an einem Seil  aufgereiht, rund um den Freisitz im Garten gespannt und jeweils mit  einer Kerze bestückt. Manchmal hing so ein kunterbunter Lampion  auch an der Hollywood-Schaukel, am Kirschbaum oder unter der  Linde. Hauptsache, die Sommerbowle darunter glänzte in warmem  Licht. Motive für die Papierbespannung gab es unzählige, grüne Palmen auf blauem Grund galten als todschick, das lachende Mondgesicht in Sonnenblumen-Gelb war geradezu ein »Muss«. Später galten  Lampions als spießig, kaum einer wollte sie noch verwenden. Heute bieten Versandhändler die Leucht-Kugeln wieder in rauen  Mengen an, ob in bayerischem Weiß-Blau, als WM-Fußball oder als

Sonne mit gezacktem Strahlenkranz. Die Beleuchtung besteht  zum Teil immer noch aus einer Kerze, aber es sind auch andere  Leuchtmittel im Angebot, zum Beispiel LED-Birnen. Inzwischen  gibt es auch eine robuste Lampion-Variante aus wetterfestem  Material, die das ganze Jahr draußen genutzt werden kann.

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