www.magazin66.de · Ausgabe 2/2014
4 Extraseiten Erlangen
Safari im heimischen Wald Seite 32
Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der generationen e.V.
sechs+sechzig Erscheinungstermine 2014 Heft 3: Anzeigenschluss: Heft 4: Anzeigenschluss:
5. September 8.August 5. Dezember 7. November
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In den 1980er Jahren schafft eine neue Technologie ihren Durchbruch in der medizinischen Bildgebung: die MagnetresonanzTomographie – kurz MRT genannt. Spektakulär geworden ist der erste MRT-Patient: Eine Paprika – aufgenommen in Erlangen während einer Stunden dauernden Messzeit. Wenige Monate später sind bereits Aufnahmen des menschlichen Schädels möglich – in acht Minuten.
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Unser Titelbild zeigt Hartmut A. Strunz Siehe Seite 32
Trend
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Neuanfang der Enkel wegen Immer mehr Großeltern geben alles auf und ziehen ihren Kindern hinterher
Trend
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»Einen Versuch ist es wert« Psychologin Barbara Rabaioli-Fischer hält späte Familienzusammenführungen für möglich
Ansichtssache
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Warten kann tödlich sein Pünktlichkeit ist eine Zier, die meisten machen’s ohne ihr
Jung und Alt
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Das Ende einer guten Sache Einer der vorerst letzten älteren Bufdis berichtet von seinem Einsatz
Aktuell
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Gesetze brauchen den Generationen-Check Michael Frieser, Demografiebeauftragter der Union, setzt sich für die Rechte Älterer ein
Gesundheit
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Der etwas andere Knochenjob Unfallchirurg Klaus-Dieter Haselhuhn hat häufig sportliche Senioren unterm Messer
Ansichtssache
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Der Campingplatz als letzte Alternative Die Mieten steigen stärker als die Renten: Das sorgt für Wohnungsnot im Alter
Große Hilfen
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So wächst der Garten nicht über den Kopf Experte Georg Hammer gibt zehn Tipps für eine mühelose Pflanzenpflege
Fernweh
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Endlich wieder unter Bikern Werner vom Busch tourt mit einer Honda durch Europa
Portrait
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Aus dem Liebesleben von Karl IV. Bernhard Rufflar fesselt die Zuhörer der Altenakademie mit lebendiger Geschichte
Aktuell
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Ältere Mieter bekommen ein neues Zuhause wbg-Geschäftsführer Frank Thyroff über das Sigena-Projekt an der Plauener Straße
Ratgeber
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Hilfe gibt’s gleich um die Ecke Nürnberger Seniorenamt knüpft engmaschiges Netz in den Stadtteilen
Erlanger Seiten
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Hier arbeiten alle Hand in Hand Der seit 40 Jahren etablierte Seniorenbeirat hat noch viel vor
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Busse auf der falschen Spur Seniorenbeirat kritisiert Verkehrsbetriebe
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Die Kräuterhexe von der Einhornstraße Edda Andersen hat für jeden ihrer Kunden die richtige Mixtur
Kleine Hilfen
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Armin ersetzt tante Emma Beim Einkauf im mobilen Hofladen ist ein Schwätzchen gratis
Innenansichten
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Geselligkeit wird groß geschrieben Betreutes Wohnen im Tafelhain setzt auf aktivierende Angebote
Lesetipps
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Bücher fürs Handgepäck Vier Lese-Empfehlungen für den Urlaub oder schöne Stunden auf dem Balkon
Lug-ins-Land
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Auf den Spuren von Kiebitz und Kleiber Am frühen Morgen lässt sich die Vogelwelt am Dechsendorfer Weiher am besten beobachten
Kolumne
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Depp im Web
Das war schick
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Sommer-Lampion
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Magazin
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Veranstaltungskalender
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Impressum
Liebe Leserinnen und Leser, wenn die tägliche Hausarbeit langsam zur Last wird und die Pflegebedürftigkeit wächst, ist es Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie man in Zukunft wohnen möchte. Gleich in mehreren Beiträgen beschäftigt sich diese Ausgabe des Magazins sechs+sechzig mit Wohnformen und entsprechenden Beratungsangeboten für Ältere. Das Seniorennetz Nürnberg beispielsweise ist auf Hilfe für alle spezialisiert, die weiter in den eigenen vier Wänden leben möchten. Ihr Serviceangebot ist breit gefächert (siehe S. 24). Ganz auf die Bedürfnisse der Bewohner ist das »Wohnen im Tafelhain« ausgerichtet. Bei dieser Art des Betreuten Wohnens geht man bewusst andere Wege als in vielen vergleichbaren Einrichtungen (S. 28). Traditionelle Wohnungsbaugesellschaften wie die Nürnberger wbg haben immer wieder neue Wohnformen ausprobiert. Sigena heißt das neueste Angebot am Nordostbahnhof in Nürnberg (S. 23). Während es früher ganz selbstverständlich war, dass die ältesten Familienmitglieder ins Austragsstübchen zogen, ist es heute eher die Ausnahme, wenn Eltern im Ruhestand wieder unter einem Dach mit ihren Kindern leben. Manche Ältere entscheiden sich sogar dafür, ihren Kindern in eine fremde Stadt zu folgen (S. 4). Wer dagegen allein für Haus und Garten verantwortlich ist, sollte die Tricks und Kniffe kennen, die einem die Arbeit in der Natur erleichtern (S. 14). Apropos Natur: Gerade in der warmen Jahreszeit steht man gerne früh auf. Eine Vogelwanderung zu Tagesanbruch in morgendlicher Frische lockt in den Landkreis Erlangen-Höchstadt (S. 32). Viel Spaß bei der Lektüre und einen schönen Sommer wünscht die Redaktion.
Der Verein sechs+sechzig e.V. bedankt sich bei seinem Hauptsponsor:
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Neuanfang der Enkel wegen Immer mehr Großeltern geben alles auf und ziehen ihren Kindern hinterher Sohn oder tochter sind schon seit Jahren aus dem Haus, haben sich irgendwo in der Ferne niedergelassen, eine Familie gegründet. Jetzt fragen sich viele Ältere: »Soll ich meinen Kindern hinterherziehen?« Ein großer Schritt, der Zweifel weckt: Den eigenen Freundeskreis aufgeben und in einer anderen Stadt nochmal ganz neu anfangen. Manche gehen das Wagnis ein – andere entscheiden sich bewusst dagegen.
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velyn und Horst Beer* haben das verwirklicht, wovon viele alte Eltern träumen: Sie sind den Kindern mit Sack und Pack gefolgt. »Wir sind Familienmenschen«, beteuern die frischgebackenen Mittelfranken. Als das Ehepaar noch in Rheinland-Pfalz lebte, trafen sie sich mit ihren Jungen etwa vier Mal im Jahr. »Aber das war zu wenig! Vor allem, weil die Enkelkinder noch klein sind. Die Zeit reichte nicht, um eine Beziehung aufzubauen. Unser Fynn wurde im Frühjahr vier und Frida ist noch nicht mal ein Jahr alt«, erzählen die Beers. Kaum war die gelernte Bankkauffrau Evelyn Beer im Vorruhestand, gab es kein Halten mehr. »Wenn die Kinder den Schritt nicht befürwortet hätten«, sagt Horst Beer, »hätten wir den Umzug mit Sicherheit bleiben lassen.« Vor allem für ihn bedeutet der Umzug eine Mehrbelastung: Er ist als technischer Beamter beim Amt für Bundeseisenbahnvermögen (BEV) nach wie vor im Dienst. Sein Arbeitsplatz befindet sich aber in Mannheim, jetzt muss er pendeln, Woche für Woche und noch über Jahre hinweg. Seit 38 Jahren sind die Beers verheiratet, nun führen sie eine Wochenendehe. Gerade hat Horst Beer den Mietvertrag für eine kleine Wohnung in Mannheim unterschrieben, die er fortan von Montag bis Freitag bewohnt. Finanziell rechne sich das nicht, räumt er ein, und einsam sei er auch unter der Woche. Trotzdem sei die Entscheidung richtig gewesen. »Was hat man noch im Alter? Man hat alles erlebt. Man besitzt alles, was man braucht. Da muss man sich doch fragen: Wie wird man glücklich? Und die Antwort lautet: durch Kinder.« So sieht es Horst Beer. »Wir sind nicht deshalb hergezogen, weil wir die Hoffnung haben, später gepflegt zu werden«, beteuert das Ehepaar. Ihr Haus in Baiersdorf im Landkreis ErlangenHöchstadt ist gemietet. »Vielleicht ziehen wir sogar noch einmal um?«, überlegen
Ein ganz wichtiger Grund für den Nachzug der Eltern zu ihren Kindern ist der Wunsch, die Enkel aufwachsen zu sehen. die beiden laut. Berlin reizt sie sehr. »Aber jetzt sind wir erstmal hier. Und hier bleiben wir, solange die Kinder uns brauchen.« Im Moment ist die Schwiegertochter zwar noch bei den Kindern zu Hause, aber im Herbst will sie das unterbrochene Referendariat wieder aufnehmen. »Dann sollen die Kleinen nicht schon um sechs Uhr aus dem Schlaf gerissen werden«, findet die Oma. Nur wie oft sie ihre Enkel betreuen wird, an wie vielen Tagen pro Woche und für wie lange, das weiß sie noch nicht. Für die Großeltern von Fynn und Frida steht aber fest: »Ein eigenes Leben sollte man schon haben!«
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ir gehen uns nicht auf die Nerven. Das Experiment ist geglückt«, sagt fröhlich die vom Niederrhein stammende Hilde Prümm. Die 78-Jährige ist ihrer einzigen Tochter Barbara hinterhergezogen. Das war vor fünf Jahren. Seither lebt die ehemalige Verwaltungsangestellte und zweifache Großmutter in Nürnberg-Langwasser. »Ich bin inzwischen wirklich angekommen«, beteuert sie. Leicht war das nicht. Hilde Prümm war in Wesel zuhause. Dort war sie verwurzelt. »74 Jahre habe ich am selben Ort gelebt«, erzählt sie. »Ich hatte viele Freunde, erinnert sie sich.
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Glück mit einem neuen Lebenspartner, viele Freundinnen, der Italienischkurs unter eigener Leitung sowie ein gerade frisch aus der Taufe gehobener Literaturzirkel. »All das müsste ich im Fall des Falles aufgeben«, sagt die 77-Jährige. Von ihrer Tochter, ihrem einzigen Kind, spricht sie voller Liebe. »Wir haben ein wunderbares Verhältnis! Ich mische mich allerdings auch in nichts ein. Aber wenn ich für immer dort wäre, würde ich schon einiges ändern wollen«, glaubt Britta Heger und fragt sich: »Was würde dann aus unserer Beziehung?« Sie sei, fasst sie zusammen, gespalten. »Mal will ich fort, mal nicht.« Daher hält Britta Heger es klugerweise wie gehabt: »Wenn mich die Sehnsucht packt, fahre ich einfach hin.«
Die beiden Enkel Matthias (links) und Niklas (Mitte) sind für Hilde Prümm einerseits eine Aufgabe und andererseits hofft sie, sich später einmal auf sie verlassen zu können. Auch von ihrer Schwester hat Hilde Prümm damals Abschied nehmen müssen. »Eigentlich hatte meine Tochter die Idee. Sie hatte schon lange damit geliebäugelt, dass ich zur ihr komme. Bis zu sechs Mal im Jahr habe ich Barbara, meinen Schwiegersohn Stephan und meine Enkel immer besucht. Auch, um mich nützlich zu machen.« Ihre Tochter habe sie nie gedrängt, den letzten Schritt auch noch zu tun und ganz umzuziehen. »Das sollte ich selbst entscheiden.« Eines Tages ging es nicht mehr anders. Hilde Prümm brach sich einen Lendenwirbel. Die Treppen zu ihrer Wohnung im dritten Stock konnte sie nicht mehr hochsteigen. Die 580 Kilometer weite Reise bis Nürnberg war ihr zu beschwerlich geworden. In der neuen Heimat wartete auf Hilde Prümm eine behindertengerecht gestaltete Eigentumswohnung. »Die hatten meine Kinder für mich gekauft«, berichtet sie. Ins Haus der Tochter hätte sie nicht einziehen können. Allein schon wegen der Treppen dort kam das nicht infrage. Heute ist Hilde Prümm wieder ganz gut auf den Beinen. Zwei Mal wöchentlich fährt sie hinüber nach Thon zu Kindern und Enkeln. »Es ist nicht so, dass ich mich nicht beschäftigen könnte. Ich lese zum Beispiel sehr gern«, stellt sie klar. Aber ebenso gern bekocht sie auch die Enkel Niklas und Matthias, inzwischen junge Männer von 19 und 14 Jahren.
Hilde Prümm selbst sieht es so: »Ich habe noch eine Aufgabe! Und wenn ich Hilfe brauche, stehen die Kinder bei mir auf der Matte.«
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oweit ist Britta Heger* noch nicht. Obwohl die Nürnbergerin eigentlich längst in Italien sein wollte, dort, wo die Tochter im Süden lebt, wo später dann die Enkelin geboren wurde, die nun schon selbst Kinder hat. »Es war immer so geplant«, berichtet die attraktive Urgroßmutter, »mein Mann und ich wollten beide den Kindern hinterherziehen. Aber es hat nicht geklappt.« Britta Heger brachte es nicht übers Herz, ihre 90-jährige Mutter allein zu lassen. Dann starb plötzlich ihr Ehemann. Viel Wasser ist inzwischen die Pegnitz hinabgeflossen. Italienisch spricht Britta Heger immer noch fließend, aber einiges sieht sie jetzt anders. »In Italien wäre ich die reinste Haushälterin. Ich müsste täglich kochen und mich um vier kleine Kinder kümmern. Das wäre sehr anstrengend. Natürlich ersetzt ein Au-pair-Mädchen keine Urgroßmutter, und natürlich plagen mich manchmal Schuldgefühle, aber hier führe ich so ein schönes Leben!« »Schön« bedeutet im Klartext: wöchentliches ehrenamtliches Engagement in mehreren Einrichtungen und Vereinen, neues
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igentlich war ich heilfroh, dass Mutter so weit weg war«, bekennt Elfi Schwarz*, »denn unser Verhältnis war nie besonders gut«. »Eine betrübliche Wahrheit«, räumt die 75-jährige Nürnbergerin ein, »aber man muss es realistisch sehen.« Wäre der Umzug der Mutter tatsächlich wie geplant vonstatten gegangen, hätte sie ihre alte Mutter, die zum Schluss dement geworden war, jeden Tag besucht. Aus purem Pflichtgefühl. So aber habe sie »nur« mit ihrem schlechten Gewissen zurechtkommen müssen. Die gelernte Buchhändlerin, deren Mutter inzwischen gestorben ist, erinnert sich: »Wir hatten hier schon Einzimmerwohnungen angeschaut, aber letztlich hat sich Mutter dagegen entschieden. Sie wollte lieber im Rheinland bleiben. Wohnlich hatte sie sich bereits verkleinert, nachdem sie verwitwet war.« Damals fuhr Elfi Schwarz etwa zwei bis drei Mal im Jahr ins Rheinland. Das änderte sich jäh, als sich der Gesundheitszustand der Mutter drastisch verschlechterte, was immer neue Krankenhausaufenthalte nach sich zog. »In Mutters letzten Lebensjahren habe ich immer auf gepackten Koffern gesessen, es war eine sehr unruhige Zeit«, berichtet Elfi Schwarz. Im Übrigen ist sie der Überzeugung, dass man alte Menschen genauso wie alte Bäume nicht verpflanzen soll. Und falls doch, dann nicht ohne vorherige klare Absprachen. Aus Erfahrung warnt sie jedoch vor die Kehrseite der Medaille: »Wenn du sagst, was du sagen willst, wirst du für herzlos gehalten.« Text: Ute Fürböter Foto: Mile Cindric
*Namen von der Redaktion geändert
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»Einen Versuch ist es wert« Psychologin Barbara Rabaioli-Fischer hält späte Familienzusammenführungen für möglich
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en Kindern an einen anderen Wohnort zu folgen, kann durchaus Vorteile mit sich bringen. Damit die Familienzusammenführung aber nicht im Streit endet, gibt es im vorher etliche Dinge zu klären. Die Münchner Psychologin Barbara Rabaioli-Fischer, die sich auf ambulante Psychotherapie für Menschen ab 60 Jahren spezialisiert hat, gibt umziehwilligen Eltern und ihren erwachsenen Kindern Tipps, wie die neue Nähe funktionieren kann. sechs+sechzig: Liegt die glücklich vereinte Großfamilie im trend? Barbara rabaioli-Fischer: Es gibt nicht genug Studien, um das belegen zu können. Aber es hat durchaus Vorteile, den Kindern hinterherzuziehen. Die Jungen leben häufig in Metropolen. Dort ist das Netz an Ärzten bekanntlich dichter, das kulturelle Angebot breiter und nicht zuletzt gibt es viel mehr sowie viel besser erreichbare Geschäfte. Ab einem gewissen Alter ist auch das Reisen mit der Deutschen Bahn über weite Strecken hinweg nicht mehr so gemütlich. Und: Durch den Ortswechsel verbessert sich sehr häufig die Wohnsituation. Große Häuser in kleinen Gemeinden, wo das Leben außen vor bleibt, werden von den Älteren aufgegeben, zugunsten überschaubarer Wohnungen. Alles in allem bringt das mehr Lebensqualität. Ganz nach dem Motto »wer wagt, gewinnt«? Auch bei Menschen, die sich gut verstehen, schürt Nähe Konflikte. Es ist ein großer Unterschied, ob man bloß zu Besuch ist oder ob man mit den Kindern den Alltag teilt. Deshalb ist es sinnvoll, vorher alles zu besprechen. Wünsche und Erwartungen ebenso wie Ängste. Die künftige Wohnsituation muss unbedingt diskutiert werden. Dem Bedürfnis, für sich sein zu können, müssen beide Teile Raum geben können. Allein deshalb kommt die Wohnung der Kinder womöglich nicht infrage. Leider muss auch über so traurige Vorstellungen wie Pflegebedürftigkeit geredet werden. Wer kümmert sich dann um Vater oder Mutter? Weil jede Generation eine andere Sozialisation genossen hat – wobei die Älteren gelernt haben, sich selbst zurückzunehmen und wiederum vorwiegend Söhne größere Probleme haben, sich mal zurückzustellen, - ist die Absprache so wichtig. Die Ergebnisse könnten in einer Art kleinem Vertrag festgehalten werden. So kann es ein Geben und Nehmen werden. Sprich: Beide Seiten können profitieren.
Die Psychologin Barbara rabaioli-Fischer empfiehlt, die künftige Wohnsituation genau zu besprechen. Das ist das Ideal. Klappen muss es trotzdem nicht. Die jungen Alten sind für Veränderungen offen. So gesehen stehen die Chancen gut, zumal, wenn starke Motive dahinter stehen. Viele Großeltern möchten den neuen Lebensabschnitt mit den Enkeln aktiv genießen. Vielleicht möchten sie auch etwas wiedergutmachen, weil die eigenen Kinder früher zu kurz gekommen sind. Im Alter erschließen sich dazu ganz andere Möglichkeiten. Wie fit man ist, sowohl körperlich wie psychisch, ist allerdings tatsächlich ein nicht zu unterschätzendes Kriterium. Bei den alten Damen klappt das übrigens besser als bei den alten Herren. Frauen sind umstellungsfähiger. Das ist der Tatsache geschuldet, dass sie Kinder erziehen mussten, berufstätig waren, den Freundeskreis aufrecht erhielten, Urlaube planten – kurz, verschiedene Rollen und Aufgaben hatten. Deshalb sind Frauen geübter. Im Extremfall sitzen die Eltern täglich mit am tisch. Was raten Sie Kindern, die vor dieser Form der Familienzusammenführung zurückschrecken? Viele leiden unter einem schlechten Gewissen, wenn sie die Eltern auf Distanz halten. Dem schlechten Gewissen muss man natürlich erst einmal Raum geben. Danach tut es gut, auf die jeweilige Lebensgeschichte
zurückschauen. Das betrifft die Alten, die überraschend doch bleiben wollen, genauso wie die Jungen, die ihnen Nähe verweigern. Welche Wertvorstellungen, Erziehungs- und Lebensbedingungen machen es so schwierig, dass meine Entscheidung schuldhaft wirkt? Das sollte genauer betrachtet werden. Danach kann ich mich fragen: Wie komme ich aus der Schuld wieder heraus? Was sind meine Wünsche, was ist akzeptabel, was sollte ich mit meinen Angehörigen klären, damit die Entscheidung für beide Seiten deutlich wird? Die Klärung muss nicht immer gelingen. Es ist eine Psychologen-Unsitte, dergleichen zu behaupten. Aber den Versuch ist es auf alle Fälle wert. Interview: Ute Fürböter Foto: Wolfgang Gillitzer
I N F O R M AT I O N Diplom-Psychologin Barbara Rabaioli-Fischer arbeitet seit über drei Jahrzehnten in eigener Praxis in München. Lehraufträge führten sie nach Österreich, Italien, die Schweiz und China. Über ihre Arbeit mit Menschen ab 60 hat die Verhaltenstherapeutin viele Fachbücher geschrieben.
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Warten kann tödlich sein Pünktlichkeit ist eine Zier, die meisten machen’s ohne ihr
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s gibt bekanntlich viele ungelöste Rätsel auf dieser Welt. Ich zum Beispiel frage mich, warum fast jeder Handwerker ein Handy in der Hosentasche hat, es aber so gut wie nie dazu benutzt, seinem wartenden Kunden mitzuteilen, dass er entweder a) sich etwas verspäten wird, b) gerade auf einer anderen Baustelle ist oder c) am vereinbarten Tag überhaupt nicht kommt. Starker Hang zum Ungefähren
Warum können Schornsteinfeger ihr Erscheinen nicht zeitlich eingrenzen, sondern melden ihr Kommen großzügig für die Zeit »zwischen 7.00 und 10.00 Uhr« an? Wer dringend weg muss, kriegt einen Zettel an die Tür geheftet und bekommt einen neuen Termin: wieder zwischen 7.00 und 10.00 Uhr. Auch der Kofferservice der Bahn hat einen starken Hang zum Ungefähren. »Abholung zwischen 7.00 und 12.00 Uhr« oder »zwischen 13.00 und 19.00 Uhr« heißt es zum Beispiel. Der Reisende in spe hat sich, sofern er berufstätig ist, entweder einen Tag frei genommen oder Mutter oder Schwiegermutter zum Warten verdonnert. Senioren sagen ihre Termine ab und rühren sich nicht vom Fleck.
»Weißt du, was mich besonders nervt?«, fragt meine Freundin Selma und gerät vor lauter Empörung in eine höhere Stimmlage. »Wenn ich zum Facharzt muss, warte ich erst einmal drei Wochen auf einen Termin, dann sitze ich endlos im Wartezimmer, kämpfe mich durch das halbe LesezirkelAngebot, komme endlich an die Reihe und bin nach zehn Minuten wieder draußen!« – »Pech gehabt, Kassenpatientin!«, frotzele ich und bringe sie noch mehr in Rage. Selma lässt nicht locker: »Das Kuriose dabei ist doch, dass man zu einem genauen Zeitpunkt bestellt wird: 10.45 Uhr zum Beispiel oder 14.20 Uhr. Dabei sind diese Termine meistens die reine Fantasie.« Modernes Antichambrieren Gemeinsam sinnieren wir über das Phänomen: »Früher gab es doch mal den Begriff des ›Antichambrierens‹«, sagt Selma spitzfindig. »Hochgestellte Persönlichkeiten ließen Bittsteller und Personen von minderer Bedeutung im Vorzimmer schmoren, ehe sie sie empfingen. Die kapierten dann schnell, dass der edle Herr überaus beschäftigt war und man sich respektvoll zu verhalten und möglichst kurz zu fassen hätte. Siehst du da einen Zusammenhang?«
Ich will nicht noch mehr Wasser auf die Mühlen gießen und lenke Selma friedvoll in eine andere Richtung. »Hast du schon mal etwas vom ›kreativen Warten‹ gehört? Damit kannst du deine Zeit, wo immer du bist, sinnvoll nutzen. Während du zum Beispiel auf die Bahn wartest, machst du Beckenbodentraining, im Wartezimmer übst du dich still im Autogenen Training und zu Hause nimmst du dir ein gutes Buch oder kochst etwas Hübsches, bis der Handwerker erscheint.« – »Von wem hast du denn diesen Käse?«, will Selma wissen. Ich verrate meine Quelle nicht, wir kennen sie beide. Die betreffende Person neigt zur Absonderung von Sentenzen und (vorwiegend chinesischen) Weisheiten und hätte zum Thema Geduld bestimmt auch etwas anderes Passendes parat, etwa von der Art »Geduld ist die Blume der Seele« oder so ähnlich. »Man muss ja nicht immer in Hektik verfallen«, greift Selma das Thema wieder auf. »Ich warte ja auch geduldig, dass das Kaffeewasser kocht, dass es Frühling wird oder dass mein Enkelkind demnächst auf die Welt kommt. Was mich fuchst, ist die lässige Art, mit der man großspurig über meine Zeit verfügt, als gälte sie nichts.« Da hat sie recht! »Jetzt zitiere ich auch einmal einen fernöstlichen Spruch«, fällt Selma plötzlich ein. »Der kommt aus Japan und heißt: ›Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden.‹« – »Gut, und dann?« – »Dann geht es den Zeitdieben an den Kragen!« Ha! Wenn sie das macht, würde ich gern dabei sein! Brigitte Lemberger Cartoon: Sebastian Haug
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Das Ende einer guten Sache Einer der vorerst letzten älteren Bufdis berichtet von seinem Einsatz
Und fertig ist das Hartz-IV-Möbelstück, das rebecca Hauser (rechts) und Peter Langhans (zweiter von rechts) als Bufdis produziert haben. Die Vorgabe des sogenannten Berliner Hocker stammt vom Künstler Van Bo Le-Mentzel.
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ebecca Hauser, 22, und Peter Langhans, 67, sind ein gutes Team. Sie haben unterschiedliche Fähigkeiten und Talente, die sich ergänzen. Sie sind sich sympathisch und arbeiten gern Hand in Hand. Ein Idealfall für den Seniorentreff Bleiweiß in Nürnberg, wo die beiden seit September 2013 als sogenannte »Bufdis« tätig sind. Das heißt: Sie engagieren sich freiwillig für ein ganzes Jahr im Bundesfreiwilligendienst (BFD), »gemeinwohlorientiert«, wie es so schön im Amtsdeutsch heißt. Den dazu erforderlichen Idealismus haben sie mitgebracht und ihren Bufdi-Job nicht bereut. »Das ist was total Schönes«, findet Rebecca Hauser, die nach dem Abitur nicht recht wusste, wohin sie ihr späterer Berufsweg führen sollte. Gerade weil sie so viele verschiedene Interessen hat, brauchte sie eine Weile, um zu entdecken, wo ihre wahren Neigungen und Stärken liegen. Aufgaben der Verwaltung und Organisation findet sie interessant. Und bei der Bewältigung dieser Aufgaben kommt ihr zugute, dass sie in der Arbeit mit dem Computer fit ist. Genau das ist es, woran Peter Langhans hin und wieder scheitert und wo er gern
die Unterstützung seiner jungen Kollegin in Anspruch nimmt. Er hat dafür andere Stärken, die er in vielen Jahren im Dienst der Kirche erworben hat. Es ist der Umgang mit Menschen, den der ehemalige Diakon, der aus persönlichen Gründen sein Amt aufgab, immer wieder vermisste. Eine zeitlich begrenzte Tätigkeit im Bundesfreiwilligendienst, der nicht nur jungen Leuten, sondern auch Älteren offensteht, kam und kommt ihm ideal vor. Vollzeitjob für ein taschengeld Im Seniorentreff Bleiweiß, der seit vielen Jahren ein beliebter Anlaufpunkt für Senioren ist, herrscht ein gutes Betriebsklima, versichern die junge und der alte Bufdi. Das fest angestellte Team weiß die tatkräftige Unterstützung sehr zu schätzen. Norbert Heider, der seit 2012 neben dem »Bleiweiß« auch den Seniorentreff »Heilig Geist« in der Nürnberger Innenstadt in Personalunion leitet, zeigt sich hoch zufrieden mit seinen beiden Bufdi-Helfern und sieht dem Ende ihrer Einsatzzeit mit Bedauern entgegen. »Sie sorgen mit für den reibungslosen Ablauf in unserem Haus«, sagt er. Was im Klartext heißt: Die Räume für Seminare,
Kurse und Veranstaltungen müssen je nach Anforderung immer wieder neu bestuhlt werden, Unterlagen bereitgehalten, Heizung und Lüftung angepasst, der Blumenschmuck gepflegt. Die wichtigste Aufgabe ist aber, auf die Wünsche und Anliegen der Besucherinnen und Besucher einzugehen. Rebecca Hauser mag den Umgang mit älteren Menschen, was vielleicht auch an dem guten Verhältnis zu ihren Großeltern liegt. Peter Langhans hat als Diakon unter anderem viel und gern mit Senioren gearbeitet, er bewundert ihre Vitalität. »Früher gab es für die ›Alten‹ vorwiegend Handarbeitskurse oder ein bisschen Gymnastik. Heute befasst sich diese Generation auch mit Sachen wie Neue Medien, unternimmt kunstgeschichtliche Exkursionen oder übt sich in QiGong oder Tai Chi Chuan.« Sogar ein Karate-Kurs werde gut angenommen, ergänzt Rebecca Hauser. Mit jeweils 39 Wochenstunden ist der Einsatz ein Vollzeit-Job, für den die beiden Bufdis jeweils ein Taschengeld von monatlich 300 Euro erhalten. Die Entlohnung liegt in engen Grenzen im Ermessen des Trägers, sie darf maximal 330 Euro betragen; die Sozialversicherungsbeiträge werden übernommen. Außerdem gibt es 26 Tage
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bezahlten Urlaub, sowie die Möglichkeit zur Teilnahme an Fortbildungsseminaren. »Eine ziemlich lockere Sache«, meint Rebecca Hauser, die in Bad Staffelstein ein Fortbildungs-Angebot wahrgenommen hat. »Es ist ein bisschen wie Ferien: Blockunterricht, Ausflüge und viel Zeit, sich mit anderen Bufdis auszutauschen.« Peter Langhans hat bei der Hanns-Seidel-Stiftung in Wildbad Kreuth an einem »Forum der älteren Generation« teilgenommen. »Mehr muss nicht sein«, findet er. »Es soll ja nicht heißen, ›Der ist nie da.‹« Jeden Morgen geht er gern ins »Bleiweiß«, genau wie seine Kollegin. »Man lässt uns hier selbstständig arbeiten und gibt uns das Gefühl, gebraucht zu werden.« Wie zum Beispiel auf der Seniorenmesse »Inviva« im März, wo die beiden städtischen Seniorentreffs Bleiweiß und Heilig Geist die Aktionsbühne bespielten. Hinter den Kulissen kümmerte sich das Team Hauser/Langhans um das Catering, die auftretenden Künstler und Gruppen, die Garderobe und dies und das. »Bufdi ist ein schönes Gesamtpaket«, fasst Rebecca Hauser ihre Erfahrungen zusammen. Für sie, die im Herbst eine Ausbildung zur Industriekauffrau beginnt, war es nach eigenem Bekunden ein Orientierungsjahr. Sogar in die Projektarbeit hat sie
hineingeschnuppert, zum Beispiel den »Berliner Hocker« ins Veranstaltungsprogramm des »Bleiweiß« gehoben. Zusammen mit den Kindern des Familienzentrums bauten die »Bleiweiß«-Senioren unter ihrer Anleitung das »Hartz-IV-Möbelstück« nach den Vorgaben des Künstlers Van Bo Le-Mentzel. Peter Langhans befasste sich am Computer mit der Vorbereitung zu einem geplanten Projekt zum Thema Trauer und brachte hier seine Kompetenzen als Theologe und erfahrener Trauerredner ein. Diese Betätigung als freier Redner bei Beerdigungen, Hochzeiten oder Ehejubiläen wird er voraussichtlich intensivieren, wenn seine Bufdi-Zeit im August endet.
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Frühling mehr als die Hälfte der möglichen Vereinbarungen für 2014 abgeschlossen worden, meldet das Amt. Kommunen und Vereine dürfen erst ab September wieder neue Helfer einstellen, die wiederum nicht älter als 25 Jahre sind. Ausgenommen von der Regelung sind große Träger wie Diakonie oder Caritas. Rebecca Hauser und Peter Langhans haben also Glück gehabt, dass sie wie gewünscht ihre »Bleiweiß-Bufdi-Monate« absolvieren konnten. Sie haben es nicht bereut. Brigitte Lemberger Foto: Mile Cindric
Es gibt auch Mängel im Konzept Ein paar Kritikpunkte hätten sie schon an dem »mit heißer Nadel gestrickten« Bundesfreiwilligendienst der damaligen Familienministerin Christina Schröder. Die vielen Träger der Einsatzstellen in den sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereichen sehen das nicht anders, aber, so der Tenor: »Das sind hoffentlich Anlaufschwierigkeiten.« Vorerst müssen sie sich damit arrangieren, dass der BFD aus Geldgründen einen bundesweiten Einstellungsstopp beschlossen hat. Weil das Programm so populär ist, seien bereits im
I N F O R M AT I O N Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) Der BFD steht generell sowohl jungen und als auch älteren Menschen offen. Das Engagement kann zwischen 6 und 24 Monate lang sein und ist für alle, die älter als 27 Jahre sind, auch in Teilzeit möglich. Das Taschengeld wird frei vereinbart und beträgt maximal 330 Euro. Die Freiwilligen sind gesetzlich sozialversichert. Der Dienst wird durch Seminare ergänzt. Zum letzten erhobenen Zeitpunkt arbeiteten deutschlandweit rund 50.000 Menschen im Bundesfreiwilligendienst. In Bayern waren es 1.883 Frauen und 1.857 Männer, auf die Altersgruppe der über 50-Jährigen entfielen mit 212 Bufdis nur knapp sechs Prozent. Gemeinsam schreinern die beiden Bufdis zusammen mit Interessierten ein Möbelstück.
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Gesetze brauchen den Generationen-Check Michael Frieser, Demografiebeauftragter der Union, setzt sich für die Rechte Älterer ein
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ichael Frieser gehört zum geburtenstärksten Jahrgang, den es in der Bundesrepublik je gegeben hat. Als er 1964 das Licht der Welt erblickte, dachte noch niemand daran, dass einmal eine alternde Gesellschaft eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts darstellen würde. Inzwischen ist der CSUBundestagsabgeordnete gerade 50 Jahre alt geworden und fühlt sich noch weit weg vom Rentenalter. Dennoch beschäftigt sich der Nürnberger intensiv mit dem demografischen Wandel – schließlich ist er der erste Demografiebeauftragte der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Kritik an der Maßnahmenflut Wenn Frieser über seine neuen Aufgaben spricht, denkt er in größeren Zusammenhängen. Für ihn ist es wichtig, den Alltag so zu gestalten, dass ihn Menschen jeglichen Lebensalters meistern können. Das bedeutet unter anderem, dass auch HochBundestagsabgeordneter Michael Frieser könnte sich vorstellen, später einmal ins betagte noch Zugang zu Dienstleistungen Sebastianspital zu ziehen. haben, auch wenn sie mit dem technischen Fortschritt nicht mehr mithalten können Zurückhaltung ist nicht mehr zeitgemäß«, Regionen führt die Landflucht zu einer oder nicht mehr so mobil sind. meint er. Sie sollten Forderungen erheben an drastischen Ausdünnung der Bevölkerung«, Ein Instrument, um diesen Anspruch die Politik, damit diese die Bedingungen für mahnt Frieser. Hier gehe es um die angeWirklichkeit werden zu lassen, ist der die älteren Bürger optimiert. Das gelte auch messene Versorgung der Menschen, die in »Demografie-Check«. Darunter versteht ihren Dörfern bleiben. Gleichzeitig könne man für eine Personengruppe, an die nur wenige Frieser die Prüfung von Gesetzesvorhaben denken: Migranten, die von wachsender nicht in jedem Landstrich beispielsweise eine im Hinblick auf die Auswirkungen für die Altersarmut betroffen sind. Kfz-Zulassungsstelle erhalten, wenn kaum ältere Bevölkerung. »Man muss sich fragen, noch jemand dort lebe. Deshalb müsse eine Menschlichkeit, Demut, Gelassenheit ob ein Gesetz in fünf Jahren angesichts Infrastruktur geschaffen werden, die flexibel der Entwicklung noch Sinn macht«, führt Und wie stellt sich der Demografiebeaufgenug ist. Frieser aus. Diese Betrachtungsweise geht tragte sein eigenes Alter vor? Da zitiert er Dies könnte durch öffentlich betriebeeinmal Richtung alternde Gesellschaft, aber die benediktinischen Regeln, nach denen ne Fahrdienste gewährleistet werden, die auch darüber hinaus. Denn Menschlichkeit, Demut und heitere Gelasbetagte Bürger zu den der demografische Faktor senheit seinen Lebensabend bestimmen Ämtern bringen, oder durch »Die Zurückhaltung der umfasst den gesamten sollen. Diesen würde Frieser am liebsten in staatlich geförderte Kurse, Senioren ist nicht mehr Altersaufbau der Bevölkeeiner Wohngemeinschaft verbringen, die um Senioren den Zugang rung. »Wir haben 157 Fami- zeitgemäß.« über Rückzugsorte verfügt. Vorbilder für eizu elektronischen Medien lien- und Ehestandsfördernen gelassenen Umgang mit den Erschwerzu erleichtern. »Wir können programme«, erklärt er und kritisiert allein nissen des Alterns findet er im Freundeskreis nicht zum Lagerfeuer zurückkehren, sondern schon diese Flut von Maßnahmen. Ob sie seiner Eltern, sagt der 50-Jährige. Seiner die Nutzung des Internets muss ausgebaut alle sinnvoll sind, könne er nicht entscheiHeimatstadt Nürnberg stellt er übrigens ein werden«, ist Frieser überzeugt. Das sei eine den. Dafür sei er noch zu kurz im Amt. gutes Zeugnis aus, was die Angebote für staatliche Aufgabe. Durch die Zuordnung seiner Tätigkeit ältere Bürger betrifft. Dabei denkt er unter Im kommunalen Bereich existierten innerhalb der Bundesregierung hat das Wort bereits vorbildliche Projekte. Ein Pendlerbus anderem an den modernisierten Komplex des Demografiebeauftragten Gewicht. Er des Sebastianspitals mit dem gelungenen in einer Stadt in Niedersachsen, der regelberichtet direkt an Innenminister Thomas Miteinander der Generationen auf dem mäßig den älteren Bürgern kostenlos eine de Maizière, den Frieser auch als »DemoEinkaufstour anbietet, fällt dem Politiker als Gelände, zu dem die Musikhochschule einen grafieminister« bezeichnet. Natürlich wirke großen Teil beitrage. Beispiel ein. das Thema in andere Ressorts hinein. Einen Frieser appelliert aber auch an die Seniogroßen Schwerpunkt bilden Bauen und Petra Nossek-Bock ren, die häufig noch jenseits der 70 eine groInfrastruktur gerade im ländlichen Raum. Foto: Michael Matejka ße Lebenskraft und Heiterkeit ausstrahlen, »Die Dörfer werden kleiner, in manchen nicht so leise und bescheiden zu sein. »Diese
GESUNDHEIt
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Der etwas andere Knochenjob Unfallchirurg Klaus-Dieter Haselhuhn hat häufig sportliche Senioren unterm Messer
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as hätte sich der Orthopäde Fritz Erler gewiss nicht träumen lassen, dass aus seiner orthopädischen Praxis in Nürnberg einmal ein Fachkrankenhaus entsteht, in dem jährlich rund 10.000 Patienten stationär und 40.000 ambulant versorgt werden. Aber die Erler-Kliniken sind noch nicht ausgewachsen: Jüngstes Kind ist das angegliederte »Reha-Zentrum am Kontumazgarten«. Allein die Zahl der unfallchirurgisch behandelten Patienten in den Erler-Kliniken hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Die alten und älteren Frauen und Männer aus der Metropolregion haben daran einen erheblichen Anteil: »Über 40 Prozent unserer Patienten in der Unfallchirurgie sind älter als 65«, sagt Dr. Kaus-Dieter Haselhuhn, Ärztlicher Direktor der Erler-Fachkliniken und Chefarzt in der Unfallchirurgie. Ein Viertel davon ist zwischen 75 und 100 Jahre alt, 18 Prozent sind zwischen 65 bis 74, rechnet der 59-jährige Chirurg vor. Besser Bergab mit der Bahn Durch Forschung und technischen Fortschritt haben sich die Aussichten verbessert, dass auch ältere und alte Menschen nach einem Unfall oder anderen Ereignissen mit Bruchfolgen ihr selbstbestimmtes Leben weiterführen können – aufgrund erfolgreicher Operationen. Haselhuhn rät aktiven Senioren trotzdem, sich ihrem Alter gemäß zu betätigen. Auch wenn man vom Kopf her meine, vieles noch locker zu schaffen. »Warum nicht beim Bergwandern mit der Bahn abfahren, weil der Abstieg immer gefährlicher ist als der Aufstieg? «, findet der Mediziner. Auch, sich mit Hilfe von zwei Stöcken mehr Trittsicherheit zu verschaffen, sei alles andere als ehrenrührig. Zwar wollten es manche Senioren nicht wahrhaben, aber mit zunehmendem Alter verringere sich die Knochendichte, lasse die Muskelund Sehnenkraft nach. Zwar könne man dem durch Bewegung entgegenwirken und die Entwicklung verlangsamen. Dennoch kann es passieren, dass sich der geübte 70-jährige Skifahrer, die 76-jährige Tennisspielerin bei einem Sturz den Oberschenkel oder Oberarm brechen. Auch Handgelenksbrüche seien typisch für ältere Menschen. Haselhuhn: »Man reagiert nicht mehr so schnell – und schon ist es passiert.« Patienten, die noch im hohen Alter nach großen Operationen wieder fit werden, kennt Haselhuhn viele. Etwa den über 90-Jähri-
Chefarzt Haselhuhn sagt: »Wir können vielfach helfen, aber Zaubern können wir nicht.« gen, der ein künstliches Hüftgelenk hat und dessen Oberschenkelbruch operiert werden musste. Auf dem OP-Tisch äußert er seine Befürchtung: dass er nach der Operation nicht mehr radfahren könne. »Aber der Mann konnte wieder fahren«, freut sich mit ihm Mediziner Haselhuhn, der indes grundsätzlich einschränkt: »Wir können zwar vielfach helfen, aber zaubern können auch wir nicht.« Es gebe eben auch Fälle, in denen eine Beeinträchtigung der Beweglichkeit zurückbleibe. Oder solche, die immerhin einen Aufenthalt in einer Kurzzeitpflege notwendig machten, um danach wieder in die eigenen vier Wände zurückkehren zu können.
»Man muss es respektieren, dass 70-, 80-, oder gar 90-Jährige sich die Herstellung ihrer alten Mobilität wünschen«, findet Haselhuhn. Deshalb hat er auch keinen Moment gezögert und einem 101-jährigen Mann mit gutem Allgemeinzustand ein neues Hüftgelenk verpasst. Haselhuhn: »Er hat die Operation blendend überstanden. Alles passt bestens. Und wenn er nächstes Jahr mit der anderen Seite komme, hab’ ich ihm gesagt, gibt es auch keine Probleme.« Günter Dehn Foto: Michael Matejka
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ANSICHtSSACHE
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Der Campingplatz als letzte Alternative Die Mieten steigen stärker als die Renten: Das sorgt für Wohnungsnot im Alter
Auch das Eigentum altert Bei einer Veranstaltung der Kirchen und des DGB in Fürth hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) eingestanden, dass in den vergangenen Jahren viel zu wenige Wohnungen gebaut worden sind. Vor allem der soziale Wohnungsbau mit günstigen Mieten wurde vernachlässigt. Man wollte alles dem Markt überlassen. Aber der Markt ist kein Tummelplatz für Menschen mit knappen Finanzressourcen. Da ist sie wieder: Die Schere zwischen reich und arm, die sich in diesem Land so unaufhaltsam und doch klammheimlich öffnet. Sie öffnet sich zum Beispiel zwischen den Wohnungseigentümern (das sind etwas weniger als die Hälfte der deutschen Rentner) und den Mietern. Freilich ist auch Wohneigentum vor Alterungsprozessen nicht gefeit und verlangt nach immer größeren Investitionen bei Renovierung und Instandhaltung. Doch die wirklich bedrohte Seite ist die der Mieter. Zwar wird in den Medien und zunehmend in der Politik über Altersarmut in Deutschland diskutiert. Doch draußen auf den Straßen ist sie noch kaum zu beobachten. Armut zeigt sich nicht gern. Veronika Spreng spricht von der Scham der meisten Anrufer, die ihre Not zugeben müssen. Reinhard Weber, Geschäftsführer des VdK-Kreisverbands Nürnberg, berichtet von der Ratlosigkeit vieler Betroffener. Sie kennen ihre Rechte nicht. Sie wissen nicht,
welche Unterstützung ihnen zusteht. »Unsere Hauptaufgabe ist es, in solchen Fällen zu helfen«, sagt Weber. »Wir beraten. Wir unterstützen notfalls bei Rechtsstreitigkeiten.« Die Altersarmut auf dem Wohnungsmarkt ist ein Phänomen, das erst allmählich erkennbar wird. Das Problem dürfte rasant wachsen. Es sind vor allem zwei Entwicklungen, die alte Mieter in die Bredouille bringen können. Da ist einmal der hinausgeschobene Tod. Wir werden älter, und viele werden bei guter Gesundheit älter. Doch plötzlich (oder schleichend) ist dann eine Gehbehinderung da. Oder die Schwäche, die ein Treppenhaus in eine unbezwingbare Steilwand verwandelt. Hier greift das Schlagwort vom »seniorengerechten Wohnen«. Es umfasst Soll es wirklich so kommen?: Der Wohnwagen als Altersruhesitz. vor allem die Barrierefreiheit: Dass man keine Treppen mehr steigen muss, dass Aufzüge Demnächst also könnte die Altersarmut vorhanden sind. Dass keine Schwellen in bedenklich werden. Reinhard Weber vom den Türen einen Rollstuhl stoppen. Nach Sozialverband VdK blättert in den Andem Tod eines Partners werden manchen trägen für kostenlose Urlaubreisen, die Rentnern die Wohnungen zu groß. Sie sind seine Organisation anbietet. Um in diesen nicht mehr sauber zu halten und verursaGenuss zu kommen, müssen Rentenhöhen chen zu viel Heizkosten. genannt werden. Viele der Antragsteller Hier stellen sich die Fragen nach einer liegen weit unter 1000 Euro im Monat. Sanierung. Aber sie In diesem Bereich der kostet Geld. Dafür gibt »In den vergangenen Jahren Niedrigrenten wird die sind viel zu wenige Wohnungen zweite Entwicklung auf es Zuschüsse, aber man muss sich beim dem Wohnungsmarkt gebaut worden.« Wohnungsamt oder bedrohlich. Nehmen wir beim Sozialamt informieren. Oder muss zum Beispiel Gerd M., der in einem kleinen man doch einen Umzug in Betracht ziehen? Dorf in der Fränkischen Schweiz wohnt, Doch seniorengerechte Wohnungen sind rar wo der Mietzins viel günstiger ist als in der auf dem Markt. Auch preiswerte WohnunStadt. Er bezieht eine krankheitsbedingte gen für den Geldbeutel der Menschen mit Frührente von rund 850 Euro. Bisher hat er kleiner Rente sind kaum vorhanden. Die knapp 400 Euro Miete bezahlt. 2013 wurschmale Rente wird gern als Schreckensviden in seinem Mietshaus Modernisierungssion in die Zukunft projiziert: Derzeit gibt maßnahmen durchgeführt. Es gab neue es viele Arbeitnehmer mit kargem Lohn, Fenster, neue Heizkörper, einen neuen mit Lücken in den Erwerbsbiografien. Fußboden. Aber es gibt auch eine saftige
Foto: Nordreisender / photocase.com
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er auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs ist, trifft sie in rauen Mengen: Rentner aus Deutschland. Sie erzählen von ihren Reisen rund um die Welt. Sie machen Pläne für ihre nächsten Unternehmungen. Es muss ihnen gut gehen. Auf sie scheint der euphemistische Begriff zuzutreffen, mit dem man alte Menschen derzeit gern bedenkt: »Best Ager«. Zugleich berichtet Veronika Spreng von der Informations- und Beratungsstelle des Nürnberger Seniorenamts, dass die Anfragen jener Rentner zunehmen, die mit ihrem Einkommen nicht mehr ein noch aus wissen. Täglich gehen zwischen drei und zehn Anrufe von Frauen und Männern ein, die Angst haben, in Wohnungsnot zu geraten. Die Mieten steigen, die Renten dagegen kaum. Von knappem Wohnraum ist überall die Rede. Und besonders knapp ist er im Sektor der billigen und bezahlbaren Wohnungen.
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Mieterhöhung. Hausbesitzer können nämlich elf Prozent der Modernisierungskosten unabhängig vom geltenden Mietspiegel als Jahresbeitrag auf die Miete aufschlagen. Für Gerd M. steigt sie um mehr als 100 Euro. Wie soll er jetzt noch mit der Rente auskommen? Kein Einzelfall. Veronika Spreng vom Seniorenamt ist täglich mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Ja, es gibt Hilfe zum Lebensunterhalt. Die Stadt Nürnberg zahlt eine Grundsicherung. Die Zuwendungen sind allerdings wieder abhängig von der Prüfung jedes Einzelfalls. Auch hier bietet der VdK Unterstützung an. Reinhard Weber betont, dass in Nürnberg das Verständnis der Ämter für Notlagen groß sei. Anderswo sei man längst engherziger. Bedarf nimmt rasant zu Nach einer Untersuchung des Hannoveraner Pestel Instituts für Sozialforschung aus dem Jahr 2011 werden in Zukunft immer mehr Rentner auf die staatliche Grundsicherung angewiesen sein, das heißt, sie können sich die Wohnungen nicht mehr leisten, in denen sie jetzt leben. Der Bedarf an günstigen Seniorenwohnungen wird rasant zunehmen. Mit »Seniorengerechtigkeit« hat das nichts zu tun. Es werden Wohnungswechsel zugemutet werden, obwohl gerade alte Leute an ihre vier Wände gewöhnt sind und sich ungern verpflanzen lassen. Das Institut hat berechnet, dass in den nächsten 15 Jahren etwa 1,6 Millionen kleinere, bezahlbare, im besten Fall auch noch energieeffiziente und altengerechte Wohnungen für die Generation 60 plus geschaffen werden müssen. Und das in einer Epoche der Spardiktate! Vielleicht müssen wir uns eher auf eine andere Entwicklung einstellen. Vor gut einem Jahr hat die TV-Sendung »quer« darüber berichtet, dass bereits tausende deutscher Rentner dauerhaft auf Campingplätzen wohnen. Die Miete für einen Wohnwagen kostet nicht mehr als 300 Euro. Eine Gasflasche für rund 100 Euro reicht zum Heizen einen ganzen Winter lang. Duschen kann man in den Gemeinschaftseinrichtungen. In den USA ist dieses Wohnmodell schon lange gang und gäbe. Und die Amerikaner sind ja unser großes Vorbild!
Chefarzt Dr. med. A. Mauerer
Oberarzt Dr. med. G. Groß
Oberarzt Dr. med. A. Kriebel
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Leiter des Zentrums für Primär- und Revisionsendoprothetik
Leiter der Sektion für Achskorrektur und Gelenkerhalt
Unser Team der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie hat sich noch einmal verstärkt
Unsere Spezialsprechstunden: Terminvereinbarung unter Telefon: 0911-5699-405
Montag, 8.30 bis 16.30 Uhr:
Achskorrektur und Gelenkerhalt (Fehlstellung d. Beine) Dienstag und Donnerstag, 13.30 bis 16.30 Uhr:
Primär- und Revisionsendoprothetik (Gelenkersatz) St. Theresien-Krankenhaus Mommsenstraße 24 90491 Nürnberg theresien-krankenhaus.de
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GroSSE HILFEN
sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014
So wächst der Garten nicht über den Kopf Experte Georg Hammer gibt zehn Tipps für eine mühelose Pflanzenpflege
Georg Hammer, (links) berät ältere Menschen bei der Gartenplanung, hier Wolfgang und Marianne König aus Hemhofen
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an muss nicht erst sterben, um ins Paradies zu kommen, wenn man einen Garten hat.« Das wussten schon die alten Perser. Tatsächlich geht nichts über den Duft einer selbst gezogenen Rose, den köstlichen Geschmack von taufrisch geerntetem Obst und Gemüse und das Kaffeetrinken auf der eigenen Wiese. Doch vorher heißt es, in die Hände zu spucken und tüchtig zu arbeiten. Bloß wie, wo doch das Bücken schwerfällt, es im Rücken zwickt und manchmal sogar das Herz schwächelt? Aufgeben? Das will kein Hobbygärtner. Bleibt nur eine Möglichkeit: der seniorengerechte Garten. »Ideal ist es, ihn beim Hausbau gleich anzulegen, denn dann spart man Geld«, weiß Georg Hammer. Der 64-Jährige aus Aisch bei Adelsdorf gehört zu einer 18-köpfigen Gruppe von ehrenamtlichen Wohnberatern des Landkreises ErlangenHöchstadt – die erfolgreichste deutschlandweit übrigens. Hammer zählt zu den ausgesprochenen Gartenexperten der Truppe. Ihm werden die Türen geradezu eingerannt, wo und wann immer er einen Vortrag hält über pflegeleichte Ruheoasen – offiziell »seniorengerechte Gärten« genannt.
»Das klingt nicht verlockend, doch Komfort ist garantiert, weil einem darin die Arbeit nicht übern Kopf wächst«, wirbt Georg Hammer. Gerne verrät er seine zehn wichtigsten Tipps für das Paradies auf Erden. Kleine ruheoasen
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Barrierefreie Zugänge in die Idylle können nicht früh genug angelegt werden. Wer gleich beim Hausbau daran gedacht hat, spart viel. Spätestens dann, wenn man auf den Rollator oder gar Rollstuhl angewiesen ist, stört nämlich die Schwelle an der Tür zur Terrasse. Von der Terrasse selbst sollte statt einer Treppe eine Rampe – praktischerweise mit einem Geländer zu beiden Seiten – hinab in den Garten führen.
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Genuss wird immer wichtiger. Dazu gehören Ruhe- und Erholungsoasen. Das können Bänke sein (optimal ist übrigens eine Sitzhöhe von 48 Zentimetern), kleine Sitzgruppen an schattigen Plätzen und schöne Blickfänge wie eine Vogeltränke oder ein Windspiel.
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Wege anzulegen, lohnt schon mit Blick auf drohende Demenzerkrankungen. Auf einem Rundkurs kann der Kranke stundenlang gefahrlos spazieren und trotzdem immer wieder Neues entdecken. In einem großen Garten sollten die Hauptwege 1,50 Meter breit sein, damit sich auch der Rollstuhlfahrer frei durch das Refugium bewegen kann. Sind die Wege schmaler als 90 Zentimeter, hilft selbst der beste Rollator nichts mehr. Apropos: Wassergebundene Decken aus Kies oder Splitt, die mit Feinteilen wie Kalk versetzt sind, gelten als erste Wahl. Im krassen Gegensatz dazu stehen Holzbeläge, die bei Nässe schnell rutschig werden. Auch von Trittsteinen ist abzuraten, da diese für ein Schrittmaß von 63 Zentimeter ausgelegt sind. Mit zunehmendem Alter wird das jedoch immer geringer.
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Praktischer als große sind kleine Rasenflächen. Zum Verkleinern bieten sich Hecken an, davor können noch winterharte, also mehrjährige Stauden gepflanzt werden. Vom englischen Grün sollte man sich sowieso verabschieden. Wer jedes Gänseblümchen ausreißt, ist dauernd beschäftigt und macht sich bloß unnötig Stress.
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Hochbeete ersparen das beschwerliche Bücken. Sie sind rückenfreundlich und bequem. Die ideale Höhe beträgt 85 cm. Das gilt auch für den Arbeitstisch im Gartenhäuschen. Um Eimer, Körbe und Gerätschaften mühelos aus den Regalen nehmen zu können, sollten deren Fächer nicht tiefer als 40 Zentimeter sein und nicht höher als 1,90 Meter.
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Wer nicht nur auf selbst gezüchteten Tomaten besteht, sondern auch unbedingt weiter in den eigenen Apfel beißen will – niedrige Spalierobstbäume machen es möglich! Und Früchte tragen sie reichlich. Wer trotzdem sein Herz an die angestammten, vor langer Zeit gepflanzten Obstbäume gehängt hat und sie daher nicht fällen möchte, muss eben rigoros zurückschneiden auf 2,50 Meter Höhe. Eine andere Möglichkeit: Man besorgt sich Erntehelfer. Im mittelfränkischen Adelsdorf beispielsweise wird gerade so ein Helfernetz aufgebaut.
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Regen zu jeder gewünschten Tagesund Nachtzeit. Zuverlässig, präzise und wie von Geisterhand gesteuert: Mit Bewässerungssystemen sind Gärtner selbst im trockensten Sommer auf der sicheren Seite. Dabei muss es nicht unbedingt gleich eine teure Beregnungsanlage sein, die billigeren Tropfschläuche tun es auch. Das Schleppen schwerer Gießkannen muss sich jedenfalls keiner mehr zumuten – schon gar nicht im Alter.
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Technische Hilfsmittel als Gartenhelfer sind nicht zu unterschätzen. Das beginnt beim ausziehbaren Teleskopstiel, reicht über spezielle Geräte wie die Pendelhacke – sie kann stoßend und ziehend benutzt werden – bis hin zum Rasenroboter, der das Mähen erledigt.
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Achtung vor Stolperfallen! Da man mit 85 Jahren 40 Prozent der Sehkraft eingebüßt hat, können Hingucker wie Pflanztröge und Blumentöpfe zur Gefahr werden.
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Das Wichtigste zum Schluss: Das alles sind nur Anregungen. Da ein Garten etwas sehr Individuelles ist, kann jeder selbst entscheiden, welche er nutzen möchte. Text: Ute Fürböter Fotos: Mile Cindric
I N F O R M AT I O N Vorträge und Beratung Interessenten für einen Vortrag – gern auch aus dem Großraum – melden sich bei der Seniorenbeauftragten des Landkreises Erlangen-Höchstadt. Anna Maria Preller vermittelt den Kontakt zu Georg Hammer oder den drei anderen Gartenexperten bzw. -referenten. Telefon: 09131 / 80 32 77.
Leserbrief Sehr geehrte Damen und Herren, unsere Bitte, die Kampagne »Wunschgroßeltern gesucht«, haben Sie sehr erfolgreich aufgenommen. Herzlichen Dank dafür. Zur Informationsveranstaltung sind mehr als 20 neue Wunschgroßeltern gekommen. Auf die Frage, woher die Anwesenden ihre Information über das Projekt haben, antworteten mehr als die Hälfte: «Aus sechs+sechzig”. Sie erreichen mit Ihrem Magazin ganz offensichtlich diese Hälfte unseres Klientels besonders gut. Die jungen Familien stehen eh schon bei uns Schlange. Nochmals ganz herzlichen Dank! Dr. Karl Foitzik, kfoitzik@t-online.de
Liebes sechs+sechzig-Team, mit Interesse haben wir »Touristiker« aus dem Landkreis Roth Ihre Ausgabe 1/2014 gelesen. Besonders der Beitrag in der Rubrik »Lug-ins-Land« auf den Seiten 44/45 ist uns sofort ins Auge gesprungen. Der Landkreis Roth ist ja ein mittlerweile durchaus bekanntes Ausflugs- und Urlaubsziel vor den Toren Nürnbergs – vor allem für Wanderer und Radler. Seit 2013 haben wir auch zwei zertifizierte Wanderwege, die wir in unserem Prospekt »Ausgezeichnet Wandern« unter anderem auf der Consumenta vorgestellt haben. Vor allem die Vorgeschichtsroute des Archäologischen Wanderweges bei Thalmässing im Naturpark Altmühltal hat ein Alleinstellungsmerkmal in Franken und der Oberpfalz: sie ist in Umkreis von 200 Kilometern der einzige Rundwanderweg, der das Siegel »Premiumweg« des Deutschen Wanderinstituts trägt. Mit nur zwölf Kilometern Länge ist er auch gut für »60 Plus«-Wanderer geeignet. Außerdem verbindet er das Archäologische Museum in Thalmässing und das »Lebendige Geschichtsdorf« in Landersdorf miteinander und macht das Wandern zu einem ganz besonderen Geschichtserlebnis. Anne-Karina Landmann, Landratsamt Roth, per Mail
Die Veröffentlichungen in dieser Rubrik geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. sechs+sechzig behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Leserbriefe bitte an die Redaktion: sechs+sechzig, Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg, Fax 0911/3777662, info@sechs-und-sechzig.de oder online unter www.magazin66.de
Hochbeete sind gut für den rücken
Und technik hilft doch: Der teleskopstiel ist ein Beispiel
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FErNWEH
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Endlich wieder unter Bikern Werner vom Busch tourt mit einer Honda durch Europa
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iele Freunde und Bekannte runzelten die Stirn, als ich (67) es tat. Aus ihrem Gesichtsausdruck las man den Kommentar: »Jetzt spinnt er!« Ich hatte mir eine Honda-Deauville gekauft. Für Unwissende: Es handelt sich um ein Motorrad, eine Reisetouring-Maschine, benannt nach einem berühmten französischen Badeort. Dem Kauf vorausgegangen waren die stundenlange Lektüre einschlägiger Internetseiten, innere Kämpfe und Prüfungen, vergleichbar denen vor einer Verlobung: »Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was Bess‘res findet.« Am Ende aller Überlegungen wurde es also eine Honda, vor allem, weil eine BMW mein Budget sprengen würde, von Harley-Davidson mal ganz zu schweigen. Nach Jahren motorradlerischer Enthaltsamkeit (aber immer Vespa), möchte ich es noch einmal wissen. 2500 Kilometer durch Österreich, Slowenien, Italien und zurück – diesen Traum habe ich mir inzwischen erfüllt. Das »Moped« – so heißt das bei uns Bikern (keiner sagt »Motorrad« allenfalls mal »Maschine«) – läuft wie eine Nähmaschine, nur lauter. Bevor es losging, habe ich in der Fahrschule ein paar Probestunden mit Kurvenfahren, Bremsen auf Sand und so weiter absolviert – und ja, ich geb’s zu, einmal ist mir meine Honda, rund 240 Kilogramm schwer, auch mal umgekippt.
Biker Werner vom Busch prüft, wo er mit seinem Motorrad über die Alpen kommt.
Sepp (63) aus der Nähe von Landshut, den ich kurz hinter Bled in Slowenien auf einem Rastplatz treffe. Außerdem müsse man ja auch gelegentlich nach dem eigenen Haus schauen, fügt seine Frau Petra hinzu, sie wolle außerdem nicht zu lange weg von den Enkeln sein. Die beiden sind vor ein paar Jahren wieder auf den Geschmack gekommen, Nicht zu lang weg von den Enkeln! fahren jetzt eine BMW 1000er-Reisetouring Leute wie mich, die nach Jahren wieder auf und wollen noch biken, solange es geht. ein Motorrad steigen, gibt es viele. Das merUnd es geht wunderbar, wie auch ich ke ich auf meiner langen Tour in Richtung immer wieder spüre. Beim Fahren rieche Süden. Auf einem Rastplatz bei Villach treffe ich die frischgemähten Wiesen, sehe die ich Heinz und Rosi, beide über Sechzig, Berge in ihrer ganzen Pracht und nicht nur er stilgerecht mit eisgrauem Schnauzer im Ausschnitt des Autofensters. In Italien und, jawohl, Nieten auf der Lederjacke kommt dann noch der würzige Duft der Pimit Fransen dran, seine nien und ein süßer Hauch »Wohin man auch kommt, dazu, wenn ich an einem Ehefrau im Partnerlook. Die beiden fahren seit Feigenbaum vorbeifahre ein paar andere Mopeds Jahren, sind routiniert und sind immer schon da.« – und am Meer dann der erzählen gerne von ihren salzige Geruch der See. Touren nach Spanien, Italien und sogar nach Natürlich ist Biken anstrengender als Griechenland. Solche Riesentrips tun sie sich Autofahren, es hat seine Nachteile. Zum Beiheute allerdings nicht mehr an. »Das ist uns spiel ist es nicht jedermanns Geschmack, in einfach zu viel Stress« , meint Heinz, wähTunnels an lärmenden Lastern vorbeizuzierend er seine verspannte Schulter mit Rollhen. Dauernd muss der Motorradfahrer die übungen lockert. Eine Woche bis zehn Tage, Fehler anderer Verkehrsteilnehmer vorausbedas erfahre ich auch von anderen Bikern, ist rechnen, schließlich hat er als Knautschzone die durchschnittliche Touring-Zeit. Alles, war nur seine Nase. Ich selbst habe den Rückendarüber hinausgeht, ist eher die Ausnahme. protektor zu Hause gelassen – wohin damit, Warum? »Zu anstrengend! Außerdem wenn ich mal unterwegs was anschauen müssen wir da zu viel mitschleppen«, sagt will? Außerdem rede ich mir dieses Manko
mit folgendem Argument schön: Früher hat es das auch nicht gegeben! Wohin man auch kommt, ein paar andere Mopeds sind immer schon da. Es gibt sie schließlich noch, die Bikergemeinde, die untereinander Tipps austauscht, Tourenvorschläge macht, mal ein Bier zusammen trinken geht und sich auf offener Strecke mit Handzeichen grüßt. Easy Rider in der Seniorenversion. Ich kann nur sagen: Es macht Spaß! Werner vom Busch Foto: Michael Matejka
I N F O R M AT I O N Fahrsicherheitstraining Kurse für Wiedereinsteiger veranstaltet der ADAC Nordbayern e.V. ADAC-Nordbayern-Straße 1 96132 Schlüsselfeld Telefon: 09552 / 93 08 00 Telefax: 09552 / 93 08 06 9 E-Mail: fsz@nby.adac.de Weitere Informationen im Internet unter www.adac.de/produkte/fahrsicherheitstraining/trainingsort-suchen-buchen/ visitenkarten/schluesselfeld.aspx
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V e r a n s t a lt u n g s k a l e n d e r
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Ausgewählte Veranstaltungen Juni bis September 2014 ausstellungen Netzwelten Dauerausstellungsbereich, Di bis-Fr 9-17 Uhr, So und Feiertage 10-18 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 6, Nürnberg Info: 0911 / 230 88 0 Sommer Vierzehn. Die Geburt des Schreckens der Moderne Mo bis Fr 9-18 Uhr, Sa, So 10-18 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstr. 110, Nürnberg Rauminszenierung mit Panoramaprojektion Info: 0911 / 231 75 38 Aktivzeit der Reptilien 05.07., 06.07., 12.07., 13.07., 19.07., 20.07., 26.07., 27.07.2014, jeweils 9-18 Uhr Freiland-Aquarium und Terrarium Stein, Heuweg 16, Stein VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70 Mit meinen Augen – Kinder fotografieren ihren Stadtteil 21.07.2014, 10 Uhr (Vernissage); 24.07.2014, 12-16 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstr. 7, Nürnberg VA: Kulturladen Gartenstadt in Koop. mit der Regenbogenschule Info: 0911 / 48 23 18 Von nah und fern. Zuwanderer in die Reichsstadt Nürnberg bis 10.08.2014, Di bis Fr, 10-17 Uhr, Sa, So, 10-18 Uhr Stadtmuseum Fembohaus, Burgstr. 15, Nürnberg Info: 0911 / 231 25 95 Einverwandlungen – Manfred Hürlimann sieht Albrecht Dürer bis 31.08.2014, Mo, Di, Mi, Fr 10-17 Uhr, Do 10-20 Uhr; Sa, So 10-18 Uhr Albrecht-Dürer-Haus, AlbrechtDürer-Straße 39, Nürnberg Info: 0911 / 231 25 68
Beratung & Vorträge Internetberatung jeden Mittwoch ab 15 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Was können Smartphones und Tablets? 09.07.2014, 14 Uhr Konrad-Groß-Stube, Heilig-GeistSpital, Spitalgasse 22, Nürnberg Informationen zu Bedienung, Funktionen der Geräte sowie von Apps; Entscheidungshilfen zur Beschaffung VA: Computer Club Nürnberg CCN 50 plus e.V. Info/ Anmeldung: 0911 / 99 28 352
Die Geschichte der Jazzmusik – die ersten 50 Jahre 11.07.2014, 15:15-16:45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Referent: Prof. Dr. Hael Mughrabi VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info: 0911 / 53 70 10 Aromakräuter 14.07.2014, 19:30 Uhr Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, Nürnberg Bildvortrag von Prof. Dr. Knobloch (FAU Erlangen Nürnberg) zu kohlartigen und senfölhaltigen Gewächsen VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70 Depression im Alter 16.07.2014, 14-15:30 Uhr Gemeinschaftshaus Langwasser, Raum 1, Glogauer Str. 50, Nürnberg Referent: Dr. Hartmut Lehfeld, Klinikum Nürnberg Nord VA: Seniorennetzwerk Langwasser Info: 0911 / 23 95 68 45 Ideologie der Gewinner oder Utopie der Spinner? 16.07.2014, 15 Uhr Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstr. 64, Nürnberg Wachstum und Wirtschaft: Christlich und humangerecht. Referent: Prof. Dr. Dr. Elmar Nass VA: Caritas-Pirckheimer-Haus und KEB Stadtbildungswerk Nürnberg Info: 0911 / 20 81 11 Sehnsuchtsziel Samoa – Realität eines Inselstaates 16.07.2014, 19:30 Uhr Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, Nürnberg Bildvortrag von Helga Schwarz VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70 IC-Interstitielle Cystitis und Blasenentzündung 09.07.2014, 17:30 Uhr Selbsthilfegruppe KISS Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen, Am Plärrer 15, 3. Stock, Gruppenraum II, Nürnberg Infos: Tel:. 0911/64 27 625 Im Schatten der Grabfassaden – die Wohnkultur der Nabatäer 23.07.2014, 19:30 Uhr Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, Nürnberg Bildvortrag von Dr. Bernhard Kolb, VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 227970 Timor, ein Dorado für Trias- und Jura-Fossilien 24.07.2014, 19:30 Uhr Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, Nürnberg Bildvortrag von Prof. Dr. Helmut Keupp, NHG Nürnberg und Freie Universität Berlin VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70
Alles über Steine 28.07.2014, 14-16 Uhr Heinrich-Schick-Haus, Schmausengartenstr. 10, Nürnberg Seniorenstammtisch mit Vortrag VA: Diakonie Neuendettelsau, Seniorennetzwerk Nordstadt, Schmausengartenstr. 10, Nürnberg Info: 0911 / 93 79 975 Handyberatung 30.07.2014, Uhrzeit wird bei Anmeldung mitgeteilt. AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 67 Pilzberatung Jeden Dienstag im August und September, 19-20:30 Uhr »Pilzturm«, Marientorgraben 8, Nürnberg Pilzberater begutachten die, von Ihnen mitgebrachten Pilze. VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70
Führungen & Wanderungen Ausflug zum Stadtpark Fürth 04.07.2014, 14:15-16 Uhr Treffpunkt: Café Parks, Stadtpark, Nürnberg VA: Diakonie Neuendettelsau, Seniorennetzwerk Nordstadt, Schmausengartenstr. 10, Nürnberg Info: 0911 / 93 79 975 Erlangen zwitschert – mit Gebäudebrütern unter einem Dach 04.07.2014, 18 Uhr Treffpunkt: Brunnen Altstädter Kirchplatz, Erlangen VA: Landesbund für Vogelschutz Info: 0911 / 45 47 37 Die Vogelwelt am Dechsendorfer Weiher 06.07.2014, 7:30 Uhr Treffpunkt: Grundschule Dechsendorf, Campingstr. 32, Erlangen VA: Landesbund für Vogelschutz Info: 0911 / 45 47 37 Petra – eine antike Metropole an der Weihrauchstraße 06.07.2014, 15 Uhr Treffpunkt: Foyer des Naturhistorischen Museums, Marientorgraben 8, Nürnberg VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70 Mauersegler – alt und jung 08.07.2014, 20 Uhr Treffpunkt: Straßenbahnhaltestelle Tiergärtnertor, Nürnberg VA: Landesbund für Vogelschutz Info: 0911 / 45 47 37
Hobder des scho g’sehn? Kuriositäten rund um die Sebalduskirche 08.07.2014, 15 Uhr Treffpunkt: Kugelapotheke, Nbg. VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 21 10 730 Mo, 14 b16 Uhr, Mi, 14:30 bis 16:30 Uhr Kultur-Überraschungen 10.07., 24.07.2014, 10-12 Uhr Treffpunkt: Kreuzigungshof HeiligGeist, Spitalgasse 22, Nürnberg Führung mit Anette Körner VA: Seniorentreff Heilig-Geist Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24 Natur und Poesie 12.07.2014, 9:30 / 10 Uhr Treffpunkt: Parkplatz Kirchweihplatz Feucht (9:30 Uhr), Parkplatz am Dillberg (Postbauer Heng) Naturkundlicher Spaziergang auf dem Poesieweg um den Dillberg VA: Landesbund für Vogelschutz Info: 0911 / 45 47 37
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Impressum sechs+sechzig Magazin für selbstbewusste ältere Menschen
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V e r a n s t a lt u n g s k a l e n d e r
sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014
Jahrgang 15 / Juli 2014 Herausgeber: Seniorenmagazin sechs+sechzig – Verein zur Förderung des Dialogs der Generationen e.V. Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 661 Fax 0911 / 37 77 662 E-Mail: info@sechs-und-sechzig.de Internet: www.magazin66.de Spenden sind steuerlich absetzbar: HypoVereinsbank Nürnberg, Konto 373 54 43, BLZ 760 200 70. Produktion: Intergenerationes – Gesellschaft zur Förderung des Dialogs der Generationen mbH Burgschmietstr. 37, 90419 Nürnberg Telefon 0911 / 37 77 272 Fax 0911 / 37 77 662 Redaktion: Petra Nossek-Bock (verantwortlich), Stefan Brunn, Rainer Büschel, Georg Klietz Autoren: Werner von Busch, Günter Dehn, Herbert Fuehr, Ute Fürböter, Elke Graßer-Reitzner, Herbert Heinzelmann, Ilona Hörath, Karin Jungkunz, Anja Kummerow, Brigitte Lemberger, Horst Mayer, Annika Peißker, Peter Viebig Fotos: Mile Cindric, Michael Matejka, Uwe Niklas, Thomas Geiger, Bernd Böhner, Wolfgang Gillitzer Illustration: Sebastian Haug Titel: Mile Cindric Gestaltung: www.gillitzer.net Koordination: Georg Hopfengärtner Fachliche Beratung: Seniorenamt Nürnberg, Ilona Porsch Erlanger Seiten: Fachliche Beratung: Seniorenamt Erlangen Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG Auflage: ca. 220.000 Anzeigenannahme und -betreuung (Print + Online): • Ingrid Ullmann: Tel.+Fax 0911 / 40 64 99 ullmann@intergenerationes.de • Elfi Limpert Mobil: 0170/3 26 62 73 limpert@intergenerationes.de • Carmen Porzelt Tel. 0911 / 50 07 18, Fax 0911 / 500 96 42 mail@porzelt.org Anzeigen-Dateien an: 66@gillitzer.net Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 Verantwortlich für den Inhalt der Anzeigen: Wolfgang Gillitzer Das nächste sechs+sechzig erscheint am 05.09.2014, Anzeigenschluss 08.08.2014. Schirmfrauen: Helene Jungkunz, Ingrid Mielenz, Ursula Wolfring (†) Die vorliegende Ausgabe von sechs+sechzig erscheint mit freundlicher Unterstützung durch:
Ausflug zum Kulturladen Zeltnerschloss 16.07.2014, 14:30-16:30 Uhr Treffpunkt: Seniorentreff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Im Rahmen des »Seniorenstammtischs – auch für nicht mehr so mobile ältere Menschen« Hol- und Bringdienst auf Anfrage möglich. VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost Info: 0911 / 94 44 545 Wanderung zum Kloster Gnadenberg 18.07.2014, Ort und Zeit sind am Infotelefon zu erfahren. VA: DHB Netzwerk Haushalt und Bildung OV Nürnberg Info: 0911 / 48 63 24 Highlights der fränkischen Vorgeschichte 20.07., 17.08.2014, 15 Uhr Treffpunkt: Foyer des Naturhistorischen Museums, Marientorgraben 8, Nürnberg VA: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. Info: 0911 / 22 79 70 Kuriositäten rund um die Lorenzkirche 05.08.2014, 15:30 Uhr Treffpunkt: Wetterhäuschen vor der Lorenzkirche, Nürnberg VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 21 10 730, Mo, 14-16 Uhr, Mi, 14:30-16:30 Uhr Als am Aufseßplatz noch der »Schocken« war 05.08., 04.09.2014, 14 Uhr Treffpunkt: vor der Mohren-Apotheke, Wölckernstr.1, U-Bahn Aufseßplatz, Nürnberg Eine Führung zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Südstadt VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 21 10 730, Mo, 14-16 Uhr, Mi, 14:30-16:30 Uhr Die Brunnen der Nürnberger Altstadt 12.08.2014, 15 Uhr Treffpunkt: Ehekarussell vor dem Weißen Turm, Nürnberg Ein Rundgang zu uralten und ganz modernen Brunnen in Nürnberg VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 21 10 730, Mo, 14-16 Uhr, Mi, 14:30-16:30 Uhr Besuch des Vereins für Internationale Jugendarbeit in Glockenhof 20.08.2014, 14:30-16:30 Uhr Treffpunkt: Seniorentreff Bleiweiß, Hobbyraum, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Im Rahmen des »Seniorenstammtischs – auch für nicht mehr so mobile ältere Menschen« Hol- und Bringdienst auf Anfrage möglich VA: Seniorennetzwerk Südstadt Ost Info: 0911 / 94 44 545 Das Nürnberger Rathaus 26.08., 02.09.2014, 14 Uhr Treffpunkt: Rathausplatz, Eingang Wolff´scher Bau, Nürnberg VA: Initiative »Persönliche Stadtansichten« Info: 0911 / 21 10 730, Mo, 14-16 Uhr, Mi, 14:30-16:30 Uhr
Wanderung auf die Theta 29.08.2014, Treffpunkt und Zeit erfährt man am Infotelefon VA: DHB Netzwerk Haushalt und Bildung OV Nürnberg Info: 0911 / 48 63 24
gesundheit & sport Gedächtnistraining jeden Montag 14:30-16:30 Uhr (nicht im August!) Mehrgenerationenhaus Nürnberg Schweinau, Schweinauer Hauptstr. 31, Nürnberg Info: 0911 / 62 79 162 Gesund älter werden – Seniorentreff in rumänischer Sprache jeden 1. und 3. Dienstag im Monat (nicht im August!) Mehrgenerationenhaus Nürnberg Schweinau, Schweinauer Hauptstr. 31, Nürnberg Info: 0911 / 62 78 162 Gesund älter werden – Seniorentreff in russischer Sprache jeden Mittwoch 10-12 Uhr (nicht im August!) Mehrgenerationenhaus Nürnberg Schweinau, Schweinauer Hauptstr. 31, Nürnberg Info: 0911 / 62 78 162 Gymnastik im Sitzen Jeden Donnerstag, 9-10 Uhr Diakoniestation Langwasser, Glogauer Str. 25, Nürnberg VA: Diakoniestation Langwasser Info/Anmeldung: 0911 / 80 33 95 Gesund älter werden – Seniorentreff in türkischer Sprache jeden Donnerstag, 10-12 Uhr (nicht im August!) Interkulturcafé, Schwabacher Str. 66a, Nürnberg Info: 0911 / 62 78 162 Seniorenschach für Jedermann jeden Donnerstag, 14-18 Uhr (nicht in den Sommerferien!) Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg VA: Schachclub Noris Tarrasch 1873 Info: 0911 / 83 53 50 Mach mit – bleib fit! Jeden Freitag, 10:30-11:30 Uhr (nicht in den Sommerferien!) Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nbg. Seniorengymnastik VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 81 00 97 83
Ganzheitliches Gedächtnistraining 14.07.2014, 14:30-16 Uhr Berliner Platz 20, Nürnberg VA: Diakonie Neuendettelsau, Seniorennetzwerk Nordstadt, Schmausengartenstr. 10, Nürnberg Info: 0911 / 93 79 975 So wertvoll wie ein kleines Steak: Erbsen, Bohnen und Co. 15.07.2014, 10:30 Uhr Pfarrhaus der Frauenkirche, Winklerstr. 31, Nürnberg VA: DHB Netzwerk Haushalt und Bildung OV Nürnberg Info: 0911 / 48 63 24 Tanznachmittag 29.07.2014, 14-17 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Großer Saal, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg Atze an der Orgel – Helmut Linke führt durch den Nachmittag; Einlass ab 13:30 Uhr VA: Nachbarschaftshaus Gostenhof Info: 0911 / 231 70 80 Tanztreff 27.07.2014, 15 – 18 Uhr Nachbarschaftshaus Gostenhof, Großer Saal, Adam-Klein-Str. 6, Nürnberg VA: Nachbarschaftshaus Gostenhof Info: 0911 / 231 70 80
literatur & theater Schlag nach bei Shakespeare 04.07.2014, 15:15-16:45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Fabersaal, Lesung mit Musik VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 53 70 10 Don Camillo und Peppone 17.07., 18.07., 19.07., 20.08., 21.08., 22.08.2014, 20 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Sommer-Hof-Theater im Innenhof Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91 Melodram 25.07.2014, 20 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Szenen, Balladen und Gedichte für Klavier, Tanz und Rezitation. Musica Franconia zu Gast im Dehnberger Hoftheater Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91
Canasta-Damen jeden Mittwoch, 14-18 Uhr (nicht in den Sommerferien!) Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, 90482 Nürnberg Info: 0911 / 54 11 56
Der Wind schüttelt mein Tipi 31.07.2014, 19 Uhr Stadtmauerturm, Vestnertormauer 5, Nürnberg Aus der Reihe »Märchen im Turm« mit Reingard Fuchs, Christina Lübeling und Bettina von Hanffstengel Info: 0911 / 40 26 79 Kartenbestellung: 0911 / 231 40 00
Tanz mit – bleib fit 14.07., 28.07.2014, 17-19 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Mitmachtänze aus aller Welt VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 40 64 99
Die Zirkusprinzessin 16.08.2014, 9 Uhr (Abfahrt) Treffpunkt: Nelson-Mandela-Platz, Nürnberg Busfahrt zur Luisenburg, Festspiele Wunsiedel Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 62
Tanz mit, bleib fit 05.07., 02.08., 06.09.2014, 14:30 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. Leitung: Ingrid Ullmann Info: 0911 / 45 06 01 67
Die Hochzeit des Figaro 24.08.2014, 9 Uhr (Abfahrt) Treffpunkt: Nelson-Mandela-Platz, Nürnberg Busfahrt zur Luisenburg, Festspiele Wunsiedel Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 62
sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014
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Azoren Das unentdeckte Juwel São Miguel
Weiberlist und Männertreu 28.08.2014, 19 Uhr Stadtmauerturm, Vestnertormauer 5, Nürnberg Aus der Reihe »Märchen im Turm« mit Heike Appold, Christina Lübeling und Bettina von Hanffstengel Info: 0911 / 40 26 79 Kartenbestellung: 0911 / 231 40 00
Musik & unterhaltung Konzertfahrt 05.07.2014, 13:45 Uhr (Abfahrt) Treffpunkt: Nelson-Mandela-Platz, Nürnberg Busfahrt zu den Kreuzgangspielen Feuchtwangen (Musical Cabaret) Info/Anmeldung: 0911 / 45 06 01 62 Canasta, Rummiclub, Rommé … 09.07., 16.07., 23.07., 13.08., 20.08., 27.08.2014, jeweils 14-16 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg Offener Seniorentreff VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 81 00 97 83 Italienische Nacht mit »I Ragazzi del Sud« 11.07.2014, 20 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91 Don Juan 12.07.2014, 20 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Tanzproduktion mit dem Balletförderzentrum Nürnberg anlässlich des Gluck-Jahres 2014 Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91 Collegium Dixicum 13.07.2014, 11 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Jazzfrühschoppen Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91 Salonorchester Ferenc Babari 13.07.2014, 16 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91 Darf ich bitten? 18.07.2014, 14-16:30 Uhr Saal im Caritas-Stift St. Martin, Grolandstr. 67, Nürnberg VA: Diakonie Neuendettelsau, Seniorennetzwerk Nordstadt, Schmausengartenstr. 10, Nürnberg Info: 0911 / 93 799 75 Operettennachmittag 19.07.2014, 16 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. Info/Reservierung: 0911 /45 06 01 67 Hot House Hooters 27.07.2014, 11 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Jazzfrühschoppen Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91 Arvids Jazz Company 24.08.2014, 11 Uhr Dehnberger Hoftheater, Dehnberg 14, Lauf Jazzfrühschoppen Info/Reservierung: 09123 / 95 44 91
sonstiges Jung & Alt jeden Mittwoch, 15-17 Uhr (nicht im August!) Mehrgenerationenhaus Nürnberg Schweinau, Schweinauer Hauptstr. 31, Nürnberg Spiel und Spaß für Menschen aller Generationen Info: 0911 / 62 78 162 Kino am Nachmittag 07.07., 21.07., 04.08., 18.08., 01.09.2014, jeweils 14 Uhr (Kaffee und Kuchen ab 13 Uhr) Casablanca-Kino, Brosamerstraße 12, Nürnberg VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. in Kooperation mit Casa e.V. Info/Kartenhotline: 0911 / 45 48 24 Kilimandscharo-Überquerung 08.07.2014, 15:15-16:45 Uhr Gewerbemuseumsplatz 2, Zi. 3.11, Nürnberg Referent: Werner Bauer; Akademiepass erforderlich VA: Alten-Akademie Nürnberg e.V. Info/Akademiepass: 0911 / 53 70 10 Sommerfest am Gingko-Baum 10.07.2014, 15 Uhr Café im Loni-Übler-Haus, Marthastr. 60, Nürnberg Am Gingko Baum nördlich des LoniÜbler-Hauses treffen sich der Seniorenkreis und der AWO Kindergarten Kiefhaberstraße zu einer Aktion mit dem Thema Menschenrechte. Abschließend grillen die Senioren auf der Terrasse des Loni-Übler-Hauses. Gäste sind willkommen. Bitte Grillgut und eine Kleinigkeit für das Buffet mitbringen. Info: 0911 / 54 11 56 Stadtteilfest in der Gartenstadt 12.07.2014, 14 Uhr Wiese an der Karl-Rorich-Str., Nbg. VA: Kulturladen Gartenstadt Info: 0911 / 48 23 18 Auf den Spuren der Postgeschichte 13.07., 19.07., 02.08., 09.08., 24.08.2014 Reise nach Neunhof, Details am Infotelefon VA: Museum für Kommunikation Nürnberg / KPZ Info/Anmeldung: 0911 / 13 31 238 Offenes Singen 18.07.2014, 20 Uhr Kulturladen Gartenstadt, Frauenlobstr. 7, Nürnberg Leitung: Klemens Sittler VA: Kulturladen Gartenstadt Info: 0911 / 48 23 18 Café Littfaßsäule: Sommerfest 23.07.2014, 15:30 Uhr Kulturladen Ziegelstein, Ziegelsteinstr. 104, Nürnberg Mit Live-Musik und kulinarischen Leckerbissen VA: Kulturladen Ziegelstein in Kooperation mit dem Seniorennetzwerk Ziegelstein und Buchenbühl Info: 0911 / 52 54 62 Nach den Sternen greifen 26.07.2014, 13 Uhr AWOthek, Karl-Bröger-Str. 9, Nbg. Aus der Reihe Filmcafé VA: AWO Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 45 06 01 67
Seniorenstammtisch 06.08., 03.09.2014, 14:30-16:30 Uhr Südstadtforum, Siebenkeesstr. 4, Nürnberg VA: Seniorennetzwerk Südstadt West Info: 0911 / 81 00 97 83 Seniorennachmittag mit Referat 13.08.2014, 14-15:30 Uhr VdK-Haus, Rosenaustr. 4, Nürnberg Mit Vortrag zum Thema »Trickbetrug« VA: VdK Kreisverband Nürnberg e.V. Info: 0911 / 27 95 50
unterwegs mit enkeln Hier gibt’s was auf die Ohren 06.07.2014, 14-16 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 56, Nürnberg Spielerischer Workshop zur Rolle von Lautsignalen in der Kommunikation für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren; tatkräftige Unterstützung durch die Großeltern ausdrücklich erwünscht! Info: 0911 / 230 88 0 Zukunft fängt an 12.07.2014, 14 Uhr Treffpunkt: Eppeleinsprung, Kaiserburg, Nürnberg Märchenspaziergang im Nürnberger Burggarten VA: Reingard Fuchs Info: 0911 / 40 26 79 Der Golem 13.07.2014, 15 Uhr Kulturforum Fürth, Würzburger Str. 2, Fürth Theater für Großeltern mit Enkelkindern ab 10 Jahren Info: 0911 / 97 41 785 Im Reich der Wurzelmännchen 16.07.2014, 10-11:30 Uhr Innenhof »Generationengarten« zwischen Seniorentreff und Familienzentrum Bleiweiß, Hintere Bleiweißstr. 15, Nürnberg Bilderbuchbetrachtung für Jung und Alt VA: Seniorentreff Bleiweiß in Kooperation mit dem Familienzentrum Bleiweiß Info/Anmeldung: 0911 / 231 82 24
14. – 21. Oktober 2014 ab 1.199 E pro Person im DZ Gerne senden wir Ihnen für diese Reise ein ausführliches Programm zu.
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Petterson, Findus und der Hahn 19.07.2014, 16 und 19 Uhr; 20.07.2014, 11 und 15 Uhr; 25.07.2014, 15 Uhr; 26.07.2014, 16 Uhr; 27.07.2014, 15 Uhr Theater Pfütze, Äußerer Laufer Platz 22, Nürnberg Schauspiel für Erwachsene und Kinder ab 5 Jahren Info/Karten: 0911 / 28 99 09 Was steht da bloß geschrieben? 27.07.2014, 14-16 Uhr Museum für Kommunikation, Lessingstr. 56, Nürnberg Spielerischer Workshop zur Geschichte der Schriftsprache für Kinder zwischen 8 und 10 Jahren; tatkräftige Unterstützung durch Großeltern ausdrücklich erwünscht! Info: 0911 / 230 88 0 Liebe aus Mut 16.08.2014, 14 Uhr Treffpunkt: Eppeleinsprung, Kaiserburg, Nürnberg Märchenspaziergang im Nürnberger Burggarten
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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014
Aus dem Liebesleben von Karl IV. Bernhard Rufflar fesselt die Zuhörer der Altenakademie mit lebendiger Geschichte
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eschichte kann man auf sehr unterschiedliche Arten vermitteln. In der Schule mussten die meisten vor allem Fakten pauken. Man lernte beispielsweise, dass der Name Karl IV. untrennbar mit der Goldenen Bulle von 1356 verbunden ist, dass er damit die erste deutsche Verfassung schuf, Nürnberg den Ruhm als Stadt der ersten Reichstage nach der Kaiserkrönung bescherte und die Päpste aus der Wahl der deutschen Herrscher ausgrenzte. Man kann Geschichte auch anders vermitteln. Zum Beispiel, indem man Bernhard Rufflar erzählen lässt. Wenn er über den König und Kaiser des Heiligen Römischen Reichs doziert, wird Geschichte erst wirklich lebendig. Leichtfüßig erzählt er, wie Karl bei seiner Krönung zum Kaiser den päpstlichen Machtzirkel in Rom düpierte: »Er reist nach Rom mit einem Gefolge von gerade einmal 300 Rittern. Dort lässt er sich die Krone aufs Haupt drücken und haut nach einem Tag wieder ab.« Die Art, wie Karl IV. »Länder einsammelte« und damit viele verstreute Gebiete einte, ist ihm eine Anekdote wert: »Die Mark Brandenburg hat Karl ganz einfach dem dortigen Regenten abgekauft. Das war nämlich Otto, der Faule. Der trug seinen Beinamen schon zu Lebzeiten. Nachmittags widmete er sich gern dem Studium der Körper schöner Frauen – das hat ihn fertig gemacht. Und abends wurde dann noch gebechert.«
1991 gegründete Altenakademie läuft. Das Programm im aktuellen Sommersemester umfasst etwa 120 Veranstaltungen. Die Kurse, Vorträge, Konzerte und Ausflüge verteilen sich auf zwölf Kategorien – von Politik und Sprachen über Musik und Religion bis hin zu Gesundheit und Reiseberichten. Wer mag, kann seine Spanisch-Kenntnisse ebenso trainieren wie sich über den Urknall informieren, die Literatur-Nobelpreisträgerin Alice Munro näher kennenlernen oder Lachyoga probieren. Etwa 100 Dozenten geben Frauen sind klar in der Überzahl regelmäßig ihr Wissen weiter. Eines haben sie alle ge meinsam: Sie sind »nachberuflich« Etwa zweimal pro Woche fährt Bernhard tätig, also bereits im Ruhestand. Rufflar von seinem Wohnort Wendelstein Auch Bernhard Rufflars Karriere in der nach Nürnberg, um an der Altenakademie zu Erwachsenenbildung begann mit der Pensiounterrichten. Neben Deutscher Geschichte nierung: Als er 1998 aus gesundheitlichen hält er auch einen Literaturkurs und bietet einmal monatlich eine Gesprächsrunde an, in Gründen das Nürnberger Sigena-Gymnasium verließ, habe er sich »furchtbar gelangweilt«, der über aktuelles politisches Zeitgeschehen erzählt er. Eine ehemalige Kollegin lud ihn diskutiert wird – alles ehrenamtlich. damals ein, probehalber einen Vortrag an Denn das ist einer der wichtigsten der Altenakademie zu Grundsätze der »Mit heutigen Kabarettisten brauche halten. Es klappte auf Nürnberger AlteAnhieb, und so genakademie: Alle ich denen nicht zu kommen.« hört Rufflar seit 1999 Dozenten arbeiten fest zum Dozentenstamm. »Ich habe hier das unentgeltlich, damit die kulturelle Bildung Beste aus meinem früheren Beruf konserim Alter nicht mit hohen finanziellen Hürviert«, sagt der Wendelsteiner hochzufrieden. den verbunden ist. Gerade einmal 20 Euro »Ich muss keine Noten verteilen und keine pro Jahr zahlt man für die Zuhörerschaft Aufsätze korrigieren, es gibt keine Stoffabfra– auch dank der Unterstützung durch das ge und keine Konferenzen. Alle Teilnehmer Bildungszentrum und die Stadt Nürnkommen freiwillig – und Hausaufgaben berg. Etwa 15.000 Senioren schreiben drücke ich ihnen auch nicht auf.« sich pro Jahr an der Altenakademie ein, vor allem aus dem StädtevierGefragtes angebot eck Nürnberg-Fürth-ErlangenRufflar schätzt an der Altenakademie Schwabach. »Der überwiegende Anteil davon sind Damen; geschätzt die Vertrautheit und Beständigkeit – und natürlich, dass seine Kurse gut nachgefragt machen sie 80 Prozent der Zuhörer werden. Eine Teilnehmerin ist ihm bereits aus«, sagt Alexander Liebel. »Sie seit 1999 treu und hört sich inzwischen sind couragierter, neugieriger zum dritten Mal den Geschichtszyklus von und flexibler.« Friedrich dem Großen bis zur Gegenwart Als Vorsitzender leitet an. Doch langweilig wird es ihr sicher nicht. Liebel den Verein, in Zum einen bereitet Bernhard Rufflar jede dessen Rahmen die Stunde aufs Neue vor, liest weitere Quellen, versucht neue Akzente zu setzen. Zum anderen ist er ein fesselnder Redner – der immer wieder gern Exkurse einstreut. Wenn Bernhard Rufflar einmal in der Woche im Bildungszentrum am Nürnberger Gewerbemuseumsplatz über historische Persönlichkeiten parliert, schallt häufig Gelächter durch den Fabersaal. Im Schnitt hören ihm 40 Interessierte zu. Senioren sind es, die an der Altenakademie in Nürnberg ihren Wissensdurst stillen. Der Dozent, selbst 77 Jahre alt, stillt ihn gern: Als ehemaligem Gymnasiallehrer ist ihm Bildung eine Herzensangelegenheit.
Bernhard rufflar gibt zweimal in der Woche Literatur- und Geschichtskurse und begeistert seine Zuhörerinnen durch seinen lebendigen Vortrag.
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Wie eine Paprika durchleuchtet wurde Neues Museum in Erlangen schildert Geschichte der Medizintechnik
So haben in seinem Vortrag über Karl IV. auch eine Oper von Richard Wagner, ein Ausflug zu »Romeo und Julia« und ein Zitat von Smetana Platz. Er doziert wie nebenbei über die Geografie Frankreichs, wundert sich über die tiefere Bedeutung des Ausspruchs »jemandem ein Kind schenken« und lässt kurz seiner Verehrung für den Politiker Bismarck freien Lauf: »In den jetzigen Krisentagen in Berlin wünsche ich mir meinen Bismarck.« Liebe zum gedruckten Wort Keine Frage, der Mann, der aus einer Handvoll Stichpunkte einen gut einstündigen Vor trag zaubert, ist gebildet. »Ich bin ein Lesemensch«, sagt er – und das von Kindesbeinen an. Von einem Onkel aus Leipzig bekamen er und sein Zwillingsbruder alte, abgelegte Geschichtsbücher geschickt, die die Buben fesselten. »Auch unsere Mutter hat uns gebremst: Wenn wir Radio hörten, mussten wir stillsitzen.« Bis heute hat sich so eine Liebe fürs gedruckte Wort, für Konzerte und Theater und für leidenschaftliche Diskussionen gehalten. Wie lange er sein Wissen noch vermitteln will? »Solange der Geist frisch bleibt, bin ich dabei«, sagt Bernhard Rufflar prompt. Nach Überzeugung des Vorsitzenden Alexander Liebel dürfte das noch ziemlich lang sein, denn sein Motto lautet: »Die Altenakademie ist ein Jungbrunnen – für Dozenten wie für Zuhörer.«
Museumsleiterin Doris-Maria Vittinghoff erklärt, wie man früher röntgenaufnahmen hergestellt hat. Ohne Menschen mit Erfindergeist, Mut und naturwissenschaftlichem Sachverstand könnten wir heute von vielen Krankheiten gar nicht geheilt werden. Ihnen ist es zu verdanken, dass häufig Schmerzen schnell gelindert werden. Die Firma Siemens hat jetzt in Erlangen ein Museum eröffnet, dass die Geschichte ihrer Medizintechnik auf überraschende Weise erzählt. Auf 400 Quadratmetern begegnet der Besucher – bei
Annika Peißker Foto: Michael Matejka
I N F O R M AT I O N Wer mehr über die Altenakademie wissen möchte, kann sich an die Geschäftsstelle am Gewerbemuseumsplatz 1, Zimmer U 115, in Nürnberg wenden unter Tel. 0911 / 53 70 10 (geöffnet Montag bis Donnerstag von 13:00 bis 15:30 Uhr) sowie per E-Mail an info@altenakademie-nuernberg.de Das aktuelle Programm steht auch online auf www.altenakademie-nuernberg.de.
Das Stromaggregat (links) musste angeschlossen werden, dann konnten die Patienten durchleuchtet werden: eine der ersten röntgenanlagen mit Durchleuchtungsstativ (ca. 1925). kostenlosem Eintritt – den Köpfen, die unser Leben entscheidend verändert haben. 1877 etwa gründete Erwin Moritz Reiniger am Erlanger Schlossplatz seine Werkstatt für physikalische und elektromedizinische Apparate, der Startschuss für die späteren Siemens-Reiniger Werke war gelegt. Im historischen Maschinensaal von
1893, nur wenige Meter von der heutigen Zentrale von Siemens Healthcare entfernt, befindet sich das neue MedMuseum. Die Anfänge der Röntgendiagnostik sind dort anschaulich geschildert, ebenso wie die Erfindung der Strahlentherapie. Nicht verschwiegen wird auch, welche gefährlichen Folgen sie früher hatte. Hörbrille von 1957 Wer die ersten elektrischen Hörgeräte entwickelt hat, wie eine »Hörbrille« 1957 ausgesehen hat, wie groß Herzschrittmacher ursprünglich waren, mit welchen Instrumenten vor 100 Jahren ein Zahnarzt gearbeitet hat oder warum ausgerechnet eine Paprika als erstes mit der neuen Magnetresonanztherapie »durchleuchtet« wurde, das alles erfahren die Gäste in der pfiffig angelegten Schau. Museumsleiterin Doris-Maria Vittinghoff und ihr Team geben sachkundig Auskunft, erklärende Texte finden sich an allen Exponaten, digitale Leselupen stehen zur Verfügung. Elke Graßer-Reitzner Fotos: Mile Cindric
I N F O R M AT I O N Siemens Unternehmensmuseum für Medizintechnik Gebbertstraße 1, 91052 Erlangen Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 10:00 – 17:00 Uhr, Samstag: 11:00 – 19:00 Uhr, sonntags, montags und an Feiertagen geschlossen. Der Eintritt ist frei. www.siemens.de/medmuseum
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Viel Lob für das St. Theresienkrankenhaus Gute Noten für das Krankenhaus St. Theresien: Die Techniker Krankenkasse (TK) hat die Klinik im Norden Nürnbergs erneut mit dem TK-Qualitätszertifikat ausgezeichnet. In einer großen schriftlichen Befragung wandte sich die TK an ihre Versicherten, die sich zuvor in einem Krankenhaus stationär hatten behandeln lassen. Abgefragt wurden fünf Themenbereiche: vom Behandlungserfolg
Der Herbst hat viel zu bieten
über die Zuwendung und Pflege durch das Personal bis zur allgemeinen Zufriedenheit mit dem Krankenhaus. In allen Kategorien schnitt das St. Theresien sehr gut ab. Besonders gut bewerteten die Patienten die Information über ihre Erkrankung durch Pflegekräfte und Ärzte. Die Betreuung durch die Pflegekräfte trug zu der äußerst positiven Beurteilung ebenso bei wie die Organisation der Aufnahme.
Wohin, wenn sich die Freiluft-Saison dem Ende zuneigt? Das Seniorenamt der Stadt Nürnberg hat ein umfangreiches Programmheft zusammengestellt. Darin findet sich das gesamt Veranstaltungs- und Kursprogramm der städtischen Seniorentreffs. Ausstellungen, Wanderungen und Besichtigungen sowie zahlreiche Kurse vermitteln die klare Botschaft: Auch im Herbst gibt es viele Gründe, aus dem Haus zu gehen. Ergänzend erhält das Programmheft, das bis Februar 2015 ausgelegt ist, einen Überblick über Beratungsstellen zu Pflege und Wohnen, Tipps für ehrenamtliches Engagement sowie Adressen für Angebote im Stadtviertel. Der orange Prospekt liegt ab sofort kostenlos an viele Stellen aus, unter anderem hier: › Seniorentreffs Bleiweiß und Heilig-Geist › Infothek des Seniorenamts, Hans-Sachs-Platz 2, Nürnberg › BürgerInformationsZentrum im Rathaus, Hauptmarkt 18 › NürnbergInfo, Königstraße 93
Foto: Uwe Niklas
Individuelle Beratung
Qualitätsbeauftragte Karin Stähle (links), Judith Burkard von der Mitarbeitervertretung (Zweite von rechts) und die Leiterin der Unternehmenskommunikation, anja Müller (rechts), nahmen die auszeichnung aus der Hand von Christian Bredl, Leiter der Landesvertretung Bayern der techniker Krankenkasse, entgegen.
Für jeden Patienten eine individuelle Beratung und Therapie: Das ist der Anspruch der neu gegründeten Hauptabteilung Urologie an der Schön-Klinik Nürnberg/Fürth. Unter der Leitung des neuen Chefarztes PD Dr. Frank Richter werden hier ab sofort sämtliche urologischen Indikationen wie Tumorerkrankungen, Nierensteine oder Inkontinenz behandelt. Schwerpunkte des Therapieangebots sind Bauchspiegelungen und
die minimalinvasive Urologie, die vor allem Eingriffe an der Niere, Prostata und Harnblase einschließt. Über die operative Behandlung urologischer Erkrankungen hält Richter am 7. Juli ab 19 Uhr im Wintergarten der Schön-Klinik (Robert-KochRaum) an der Stadtgrenze einen Vortrag für Patienten und andere Interessierte. Seit 2013 gehören die EuromedClinic und das Euromed Allgemeine Krankenhaus in Fürth zur Schön-Klinik.
Unter der kundigen Führung von Dr. Dr. Günter Niklewski, Mitglied der Leitung des Nürn- berger Klinikums und Chefarzt für Psychiatrie und Psychotherapie, hat sich Ingrid Mielenz über die Möglichkeiten der Tagesklinik für seelische Gesundheit im Alter informiert. Die Schirmfrau unseres Magazins sechs+sechzig zeigte sich beeindruckt über die Ausstattung der modernen Klinik im Theo-Schöller-Haus, die sich vorwiegend auf ältere Patienten jenseits der 60 spezialisiert hat. Sie ist im markanten Bau des Zentrums für Altersmedizin zu finden und bietet eine optimale Ausstattung für die Behandlung von Senioren mit Erkrankungen
wie Depressionen, in tiefgreifenden persönlichen Lebenskrisen, bei beginnender Demenz und anderen seelischen Nöten. Die Patienten verbringen in der Regel über einen längeren Zeitraum hinweg die Tage in der Klinik. Die Aufnahme in die Tagesklinik für seelische Gesundheit ist vor allem dann angezeigt, wenn die Betreuung durch die ambulante Versorgung nicht mehr ausreicht. Ein großer Vorteil sei, betonte der Experte für Gerontopsychiatrie Günter Niklewski, dass es gerade für alte Menschen sehr wichtig ist, dass sie abends in die gewohnte Umgebung zurückkehren können.
Foto: Mile Cindric
Auf Ältere spezialisiert
ingrid Mielenz, Schirmfrau des Magazins sechs+sechzig, wird von Dr. Dr. Günter niklewski durch die neue tagesklinik für seelische Gesundheit geführt.
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Ältere Mieter bekommen ein neues Zuhause wbg-Geschäftsführer Frank Thyroff über das Sigena-Projekt an der Plauener Straße
Die Wohnungen in der anlage »Sigena« in der Plauener Straße in nürnberg werden Zug um Zug ausgebaut. im Herbst sollen die Bewohner einziehen können.
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igena« heißt ein neues Projekt der städtischen Wohnungsbaugesellschaft wbg und des Nürnberger Sozialreferats. Das Ziel ist, älteren Menschen einen Umzug im Alter zu ersparen oder diesen zumindest so lange wie möglich hinauszuschieben. Sechs+sechzig sprach mit wbg-Geschäftsführer Frank Thyroff über das Vorhaben.
gen, dass unsere Mieter so lange in vertrauter Umgebung leben möchten, wie es geht. Das ist auch im Interesse der wbg, handelt es sich doch um Bürger, die nicht jede beliebige Miete zahlen können und auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind. »Sigena« soll ein weiterer Baustein sein und unsere Angebote unter dem Motto »Gemeinschaftliches Wohnen« abrunden.
sechs+sechzig: Warum haben Sie ihrem Projekt den namen »Sigena« gegeben? thyroff: Der Titel lehnt sich an die Urkunde aus dem Jahr 1050 an, in der erstmals Nürnberg erwähnt wird – mit Bezug auf die Freilassung einer Leibeigenen namens »Sigena«. Es geht also um Freiheit und Selbstbestimmung. Der Name steht hier für »sicher, gewohnt und nachbarschaftlich«. Dieses Lebensgefühl wollen wir älteren Nürnbergern vermitteln. Als einen Mosaikstein gegen die Einsamkeit im Alter.
Wo wird nun begonnen? Der Startschuss fällt im Stadtteil Nordostbahnhof. An der Plauener Straße 7 entstehen derzeit 130 neue Wohnungen, die Ende 2014 bezugsfertig sind. Darunter Wohnungen für Alleinerziehende, Studenten, aber auch sechs Pflegewohnungen mit dem »Sigena«-Stützpunkt. Und hier kommt die Stadt Nürnberg ins Spiel, beziehungsweise Sozialreferat und Seniorenamt. Deshalb haben wir 2013 den Vertrag »Soziales und Wohnen« unterzeichnet, in dem eine engere Zusammenarbeit mit dem Sozialreferat vereinbart wurde.
Welche Überlegungen sind damit verbunden? Als kommunales Immobilienunternehmen befassen wir uns schon seit Jahren mit dem Thema »Wohnen im Alter«. Der Volksmund sagt »Einen alten Baum verpflanzt man nicht«. Deshalb beschäftigen uns solche Fragen wie: »Wie gelingt es, dass ältere Menschen möglichst lange in ihren Wohnungen oder Quartieren bleiben können?« Und: »Welche Angebote sind nötig, um einen Wechsel in einen anderen Stadtteil oder ein Heim zu verhindern?« Wir wissen aus Umfra-
Wie sieht diese Zusammenarbeit aus? Es geht nicht nur um bezahlbaren Wohnraum, sondern auch um eine wohnungsnahe Versorgung, denn wir brauchen in Nürnberg auch dezentrale Pflegestützpunkte. Als sozialer Partner wurde der BRK-Kreisverband Nürnberg-Stadt gewonnen. Dieser ist schon seit einiger Zeit der Träger des Seniorennetzwerkes Nordost und baut nun mit »Sigena« die Angebote in der Wohnanlage
Zug um Zug aus. An der Plauener Straße 7 soll außerdem der Altentreff angesiedelt werden, der derzeit noch unter beengten Verhältnissen in der Leipziger Straße untergebracht ist. Mit dem Umzug ist im Herbst 2014 zu rechnen. Den neuen SigenaTreffpunkt am Nordostbahnhof wird Helga Beßler übernehmen, die seit Jahren das Seniorennetzwerk rund um den Nordostbahnhof betreut. Frank thyroff will beIhr steht eine weizahlbare Wohnungen tere Pflegefachkraft für Ältere schaffen. zur Verfügung. Natürlich ist uns klar, dass wir das Vorhaben ohne zusätzliche ehrenamtliche Kräfte nicht stemmen können. Wo sind weitere »Sigena«-Standorte geplant? Wenn es sich bewährt, werden schon bald weitere Stützpunkte in St. Johannis und Mögeldorf folgen. Dort sind ohnedies Neubauten vorgesehen, in diesen Stadtteilen ließe sich das Konzept ebenfalls umsetzen, dann mit weiteren Sozialträgern. Horst Mayer Fotos: Michael Matejka, Thomas Geiger
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Hilfe gibt’s gleich um die Ecke Nürnberger Seniorenamt knüpft engmaschiges Unterstützungs-Netz in den Stadtteilen
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ie Lesung des populären Autors, die interessante Gartenausstellung, ein Medikament, das dringend aus der Apotheke abgeholt werden müsste: drei unterschiedliche Situationen, in denen viele ältere Menschen gerne jemanden zur Seite hätten. Vielleicht hätte ja sogar die Nachbarin vom Haus gegenüber Interesse an der Lesung gehabt. Nur leider weiß man nichts voneinander. Dabei wäre es so einfach gewesen, sich zu begegnen: bei den Nürnberger Seniorennetzwerken. Gleichgesinnte kennenzulernen, soziale Kontakte in der unmittelbaren Umgebung zu knüpfen und Unterstützung zu bekommen – dafür engagiert sich die Stadt gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden und verschiedenen Einrichtungen. So ist im Laufe der Jahre ein Netz über Nürnberg gespannt worden, das von der Gartenstadt über Wöhrd und St. Johannis bis nach Langwasser reicht. Inzwischen gibt es elf solcher Netzwerke mit einem Ansprechpartner vor Ort. Außer den genannten gibt es zudem Standorte in Ziegelstein/Buchenbühl, am Nordostbahnhof, in der Nordstadt, in Jobst/Erlenstegen, in St. Leonhard/Schweinau, im westlichen sowie im östlichen Teil der Südstadt. »Wir bieten Informationen, Beratung, Prävention, soziale Teilhabe sowie Kultur und Bildung«, zählt Karin Gallert vom Seniorenamt der Stadt Nürnberg auf. nah am Menschen
Der Anspruch dabei ist vor allem, »nah an den Menschen zu sein« – sowohl räumlich als auch inhaltlich. Was brauchen ältere Leute in ihrem Viertel? Welche Themen beschäftigen sie? Und wo lassen sich Ressourcen bündeln? Diese Fragen diskutieren Arbeitsgremien am Runden Tisch, an dem neben der Stadt und den Wohlfahrtsverbänden regelmäßig auch Vertreter ambulanter Pflegedienste, der Wohnungswirtschaft, von Bürgervereinen, aus Kulturläden und ehrenamtliche Helfer zusammenkommen. Das Ergebnis sind Angebote, die oft ganz praktischer Natur sind: Aktionswochen, die sich beispielsweise mit dem Thema Demenz beschäftigen. Veranstaltungen drehen sich um Hilfestellungen für Angehörige, Freunde und Nachbarn in der Kommunikation mit Demenzkranken oder um Leistungen der Pflegeversicherungen. »Wir möchten damit auch ältere Menschen mit Migrationshintergrund erreichen«, sagt Thomas Gunzelmann
Stammtisch im Südstadtforum: Barbara Batz, Betty Beck und Gertrud Gerban (v.l.n.r.) gehören zu den »helfenden Händen« im Senioren-netz vom Fachbereich Seniorennetzwerke der Stadt. Deshalb finden Veranstaltungen auch in türkischer oder russischer Sprache statt. Ebenso gibt es unterhaltende Angebote – etwa Kinofilme, Tanznachmittage oder Spiele für Demenzkranke und ihre Angehörigen samt Kaffee und Kuchen. Auf diese Weise werden auch andere Themen in die Stadtteile getragen. Mobilität im Alter ist eines davon. Wie merkt man, ob man noch fit genug ist, sein Auto selbst in die Innenstadt oder die Fränkische Schweiz zu lenken? Aber auch die Beratung zu komfortablen Hilfsmitteln gehört zu solchen Programmen, ebenso SturzprophylaxeÜbungen und Stadtteilbegehungen, bei denen gemeinsam Barrieren und Hindernisse ausgelotet werden. »Nicht zu vergessen die Nachmittage bei Musik und frischgebackenen Waffeln, bei denen sich die Bewohner eines Viertels kennenlernen und bei dieser Gelegenheit selbst Fahrten organisieren können«, ergänzt Gallert.
Aber es gibt auch offizielle Fahrdienste, die es allen ermöglichen sollen, an den verschiedenen Veranstaltungen teilzunehmen. Und das kann eben auch eine Lesung sein, ein Gedächtnistraining oder ein Kurs mit dem Schwerpunkt »gesunde Ernährung«. Kooperationen mit Schulen bringen nicht nur Jung und Alt zusammen, sondern ungewöhnliche Projekte hervor wie Theaterstücke oder eine selbst aufgenommene CD. Spezielle Angebote richten sich immer wieder an körperlich eingeschränkte Senioren und an Hochbetagte. Für letztere gibt es eigene Stammtische, die mitunter »aus allen Nähten platzen«, wie Gunzelmann weiß. Weitere Standorte sollen entstehen Über all den Offerten steht ein Grundsatz: »Der Ansatz der Seniorennetzwerke ist und bleibt der kurze Weg«, so Gunzelmann. Mit den elf bereits vorhandenen Standorten erreiche man bereits knapp die Hälfte der Nürnberger Bevölkerung ab 60 Jahren.
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Weitere Zweigstellen sollen in und um Nürnberg entstehen. »Doch bevor so ein Netzwerk gestartet wird, wird der jeweilige Stadtteil genau unter die Lupe genommen und die Situation der dort lebenden Menschen angeschaut – die Einkommensstrukturen, die Infrastruktur, die Zusammensetzung«, berichtet Ilona Porsch, ebenfalls vom städtischen Seniorenamt. So unterstützt das Netzwerk in einigen Stadtteilen die Möglichkeit, Senioren ein günstiges Mittagessen anzubieten. In anderen Vierteln wiederum hilft es dabei, den größeren Hunger nach Kultur zu stillen. Welche Angebote es in welchem Stadtteil gibt, ist in grün-weißen Broschüren zu finden, die in Arztpraxen und Apotheken, beim Bayerischen Roten Kreuz, bei den Bürgervereinen, in Kulturläden und in verschiedenen Geschäften ausliegen. Jedes Netzwerk hat eine eigene Koordinatorin, die nicht nur Ansprechpartnerin für Sorgen und Nöte der älteren Menschen ist, sondern auch die Helfer dahin lenkt, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Gleichzeitig tragen die Mitarbeiterinnen, die von kirchlichen Einrichtungen finanziert werden, Sorge dafür, dass sich die Ehrenamtlichen mit ihrem Einsatz nicht selbst überfordern. Karin Gallert fasst die Handlungsfelder der Seniorennetzwerke zu drei großen Bereichen zusammen: ein offenes Ohr haben, einen aufmerksamen Blick schenken und eine helfende Hand reichen. Gemeint ist mit dem »offenen Ohr« ein Besuchsdienst, der gehbehinderten oder anderweitig in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen die Möglichkeit geben soll, einfach mit jemandem reden zu können. Der »aufmerksame Blick« soll Hilfsbedürftigkeit wahrnehmen. Die »helfende Hand« schließlich soll konkret Unterstützung anzubieten. Das kann etwa ein Einkauf nach einem Krankenhausaufenthalt sein oder eine gemeinsame Fahrt zum Amt. Als »helfende Hände« werden immer ehrenamtliche Helfer gesucht. Anja Kummerow Foto: Michael Matejka
I N F O R M AT I O N Weitere Informationen zu den Nürnberger Seniorennetzwerken findet man im Internet unter: www.nuernberg.de/internet/senioren/ seniorennetzwerke.html Telefon: 0911 / 231- 66 55 oder 231- 67 44
Seniorennetzwerke in ihrer nähe 1 Seniorennetzwerke nürnberg –
Koordination Ansprechpartnerin: Karin Gallert Seniorenamt Hans-Sachs-Platz 2, 90403 Nürnberg Telefon: 0911 / 231-6664 E-Mail: karin.gallert@stadt.nuernberg.de 2 Seniorennetzwerk Langwasser Koordinationsstelle: Diakoniestation Langwasser Glogauer Str. 25, 90473 Nürnberg Ansprechpartnerin: Angelika Schübel Telefon: 0911 / 239 568 45 (Mo – Fr 10:00 – 12:00 Uhr) E-Mail: angelika.schuebel@diakonie-langwasser.de 3 Seniorennetzwerk Gartenstadt /
Siedlungen Süd Koordinationsstelle: Arbeiterwohlfahrt KV Nürnberg e.V., Senioren-Servicebüro Finkenbrunn 33, 90469 Nürnberg Ansprechpartnerin: Birgit Staib Telefon: 0911 / 217 88 76 (Mo – Do 09:00 – 12:00 Uhr, Di und Do 14:00 – 16:30 Uhr) E-Mail: Birgit.Staib@awo-nbg.de 4 Seniorennetzwerk St. Leonhard /
Schweinau Koordinationsstelle: Arbeiterwohlfahrt KV Nürnberg e.V. im Mehrgenerationenhaus Schweinau Schweinauer Hauptstr. 31, 90441 Nürnberg Ansprechpartnerin: Olesya Reis Telefon: 0171 / 293 29 64 oder 0911 / 62 79 162 E-Mail: olesya.reis@awo-nbg.de 5 Seniorennetzwerk St. Johannis Koordinationsstelle: Seniorenzentrum amTiergärtnertor Burgschmietstr. 4, 90419 Nürnberg Ansprechpartnerin: Andrea Zink-Hirsch Telefon: 0911 / 217 59 25 E-Mail: seniorennetz.johannis@stadtmissionnuernberg.de 6 Seniorennetzwerk nordstadt Koordinationsstelle: Diakoniestation Maxfeld-Wöhrd Heinrich-Schick-Haus, Schmausengartenstr. 10, 90409 Nürnberg Ansprechpartnerin: Elke Kaufmann Telefon: 0911 / 937 99 75 (Mo und Mi 09:00 – 11:00 Uhr) E-Mail: elke.kaufmann@ diakonieneuendettelsau.de
7 Seniorennetzwerk nordostbahnhof Koordinationsstelle: BRK Bürgertreff Nordostbahnhof, Leipziger Str. 20, 90491 Nürnberg Ansprechpartnerin: Helga Beßler Telefon: 0911 / 519 27 77 (Di 10:00 – 13:00 Uhr und Do 14:00 – 17:00 Uhr) E-Mail: helga.bessler@kvnuernberg-stadt. brk.de 8 Seniorennetzwerk St. Jobst /
erlenstegen Koordinationsstelle: Evang. – luth. Diakonieverein St. Jobst e.V. Äußere Sulzbacher Str. 146, 90491 Nürnberg Ansprechpartnerin: Antje Keller Telefon: 0911 / 959 80 23 E-Mail: seniorennetzwerk.keller@st-jobst.de 9 Seniorennetzwerk Wöhrd Koordinationsstelle: Bayerisches Rotes Kreuz KV Nürnberg Stadt Nunnenbeckstr. 47, 90489 Nürnberg Ansprechpartnerin: Doreen Degenkolbe Telefon: 0911 / 5301-183 (Mo – Do 09:00 – 14:00 Uhr) E-Mail: doreen.degenkolbe@kvnuernberg- stadt.brk.de 10 Seniorennetzwerk Ziegelstein /
Buchenbühl Koordinationsstelle: Stadtmission Nürnberg e.V. Pfarrei St. Georg, Bierweg 33, 90411 Nürnberg Ansprechpartnerin: Dorothea Engelhardt Telefon: 0911 / 95 34 54 40 E-Mail: dorothea.engelhardt@stadtmissionnuernberg.de 11 Seniorennetzwerk Südstadt West Koordinationsstelle: Südstadtforum Service und Soziales Siebenkeesstr. 4, 90459 Nürnberg Ansprechpartner: Manfred Münster Telefon: 0911 / 81 00 97 83 (Mo – Do 11:00 – 16:00 Uhr) E-Mail: manfred_muenster@noa.nuernberg.de 12 Seniorennetzwerke Südstadt ost Koordinationsstelle: Verein für internationale Jugendarbeit – vij Glockenhofstr. 14, 90478 Nürnberg Ansprechpartnerin: Petra Fontana Telefon: 0911 / 944 45 45 E-Mail: seniorennetz@vij-nuernberg.de
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Hier arbeiten alle Hand in Hand Der seit 40 Jahren etablierte Seniorenbeirat hat noch viel vor
Seniorenbeirat und Jugendparlament kochen gemeinsam im Hausfrauenbund Erlangen: Florian ramming, Hella reinke, Barbara grille, Selina Shirin Bahadir, Helga Steeger, Wencke Seuberling, Herbert Blank (v.l.n.r).
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ls sich Ursula Rechtenbacher vor 40 Jahren daranmacht, den Senioren in Erlangen eine eigene Stimme zu geben und den Seniorenbeirat gründete, gab es in Bayern noch keine derartige Einrichtung. Also sah sich die erste Vorsitzende des Gremiums in anderen Bundesländern um, um Anregungen zu bekommen. Unter anderem in Hessen wurde sie fündig. Kaum hatte sie die Idee nach Erlangen getragen, fand sie auch schon Unterstützung für ihr Projekt. Universität und Uni-Kliniken seien ganz vorn mit dabei gewesen, betont Helga Steeger, die heutige Vorsitzende des Seniorenbeirats. Heute ist das Gremium so etabliert wie etwa ein Ausschuss des Stadtrats. Es ist eng mit den maßgeblichen Stellen der Verwaltung verknüpft und hat auch ein eigenes Büro im Rathaus. Dem Beirat sei es beispielsweise gelungen, ein gewichtiges Wort mitzureden als es darum ging, die Fußgängerzone in der Nord-Süd-Achse (Nürnberger-/Hauptstraße) zu einem gemischten Radler- und Fußgän-
Helga Steeger findet außerdem, dass in gerbereich zu machen, so Steeger. In den noch mehr städtischen Organen Mitglieder Haushaltsplanungen habe man den Ausbau des Seniorenbeirats offiziell vertreten sein von familienorientierten Wohngruppen für sollten. Etwa im Sozial- und GesundheitsDemenzkranke durchgesetzt. Insgesamt sei ausschuss – in dem der Beirat nur durch der Seniorenbeirat eine unverzichtbare InstiZufall präsent ist, weil der örtliche VdK-Vortution in der Stadt geworden: Er habe unzähsitzende kraft seines Amtes ordentliches Mitlige Aktivitäten angestoßen, ob im Freizeitglied im Ausschuss ist, aber bereich, im Sport oder auch dem Seniorenbeirat auch bei gesellschaftlichen Wir wollen nicht warten, Anlässen. Seine enge Verbis die Verwaltung handelt.« angehört. Auch im Kultur- und Freizeitausschuss oder zahnung mit der Verwalim Sport aus schuss sollte der Seniorenbeirat tung garantiert, dass sein Wort Gewicht hat. nach Steegers Ansicht repräsentiert sein. In Am Beirat vorbei könne kein städtisches all diesen Bereichen, betont Steeger, seien Gremium mehr etwas beschließen, was für Interessen der älteren Generation unmitdie ältere Generation Gewicht habe. telbar betroffen, weshalb die Senioren also Ältere sind unterrepräsentiert auch ein Mitspracherecht haben sollten. Von der Verwaltung hat sie jedoch zu Allerdings, räumt Steeger ein, habe der verstehen bekommen, dass es geschulte Beirat weniger Kompetenzen als sie es sich hauptamtliche Kräfte gebe, die sich um die als Vorsitzende wünsche. Im 30-köpfigen Belange der Senioren kümmerten. Steeger Forum »Verkehrsentwicklungsplanung« der empfindet diese Argumentation als unzuStadt etwa sei der Seniorenbeirat mit nur eireichend, ohne ehrenamtliche Kräfte sei nem Mitglied vertreten, was dem Anteil der eine qualifizierte Betreuung von Senioren Senioren an der Bevölkerung in Erlangen überhaupt nicht mehr möglich. absolut nicht entspreche.
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Busse auf der falschen Spur Seniorenbeirat kritisiert Verkehrsbetriebe Die Seniorenbeirats-Vorsitzende hat darüber hinaus eine besondere Bitte: Bisher habe man die Wünsche stets der Verwaltung vorgetragen und gehofft, dass sie erfüllt werden. Künftig sollte das anders laufen: »Wir werden selbst mehr aktiv und wollen nicht warten, bis die Verwaltung handelt.« Ihr Ziel ist es, eigene Projekte anzustoßen, die Senioren mit einzubinden, etwa da, wo es darum geht, in Gebäuden Schwellen abzubauen oder die Beleuchtung seniorengerecht zu gestalten. »Dazu brauchen wir keine Architekten, das wissen wir selbst am besten«, sagt Steeger selbstbewusst. Um das umzusetzen, braucht sie auch nach eigenem Eingeständnis über den Seniorenbeirat hinaus noch viele aktive Mitstreiter. Herbert Fuehr Foto: Bernd Böhner
I N F O R M AT I O N Podiumsdiskussion: 40 Jahre Seniorenbeirat der Stadt Erlangen: »Jung und alt in gemeinsamer Verantwortung für Erlangen« 11.07.2014, 14:00 – 16:00 Uhr Auf dem Podium diskutieren unter der Leitung von Frieder Lang: Ursula Rechtenbacher und Helga Steeger (beide Seniorenbeirat) sowie Mitglieder des Jugendparlaments. VHS, Friedrichstr. 1 VHS club INTERNATIONAL Info: Eintritt frei
Helga Steeger leitet die Sitzung des Seniorenbeirats
Busfahren ist für Senioren manchmal umständlich.
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ans Höscheler ist ein begeisteter und regelmäßiger Nutzer von Bussen und Bahnen. Aber auch ein kritischer. Er hat etliches zu bemängeln, vor allem mit Blick auf ältere Fahrgäste. Höscheler sitzt für den Seniorenbeirat Erlangen im Forum »Verkehrsentwicklungsplanung« (VEP) der Stadt und kann seine Beschwerden dort unmittelbar vorbringen. Aber: »Ich bin der einzige hier, der für die Älteren spricht, und das ist zu wenig«, sagt er kritisch. Die Behinderten seien ebenfalls nur mit einem Sitz vertreten – auch das genüge bei Weitem nicht. Überhaupt sieht er »Randgruppen« unterrepräsentiert, obwohl sie doch in der Gesellschaft eine immer größere Rolle spielten. Früher habe man mit den Verantwortlichen der Stadtwerke regelmäßig reden und die Beschwerden vorbringen können. Heute sei das anders. Es gebe einmal im Jahr Gespräche mit dem für den Busverkehr zuständigen Mitarbeiter der Erlanger Stadtwerke und mit dessen Vorstand Matthias Exner, betont Seniorenbeirats-Vorsitzende Helga Steeger. 2013 sei das Treffen allerdings ausgefallen. Exner entgegnet diesem Vorwurf mit dem Hinweis, dass die Stadtwerke immer offen seien für Fragen und Anregungen des Seniorenbeirats. »Wir nehmen uns gerne Zeit für wichtige Kunden wie die Erlanger Senioren, nicht nur bei öffentlichen Terminen.« Grundsätzlich seien die Stadtwerke allerdings in der Verkehrsentwicklungsplanung nicht der richtige Ansprechpartner. Im richtigen Rahmen, dem VEP-Forum nämlich, geht es nach Meinung von Hans Höscheler jedoch »hauptsächlich um den Siemens-Campus und die Stadt-UmlandBahn, die Sorgen der Nutzer sind nicht so gefragt.« Dabei habe sich inzwischen einiges
aufgestaut an Problemen. Zum Beispiel Bildschirme im Bus, die eine völlig falsche Strecke anzeigen. Oder die Tatsache, dass man beim Oberfränkischen Busverkehr (OVF) Streifenkarten kaufen könne, in den Bussen des Erlanger Stadtverkehrs aber nicht. Höscheler ärgert sich über die mangelnde Abstimmung zwischen Bus- und S-Bahn-Verbindungen und über die unzureichenden Informationen über Fahrten, die über Erlangen hinaus in die Fränkische Schweiz gehen. Matthias Exner widerspricht ihm auch hier: Die Fahrpläne des OVF hingen an den Haltestellen aus, seien nur auf den digitalen Anzeigen an Arcaden und Hauptbahnhof nicht zu sehen. Daran werde aber gearbeitet. An der Realisierung müssten sich jedoch Landkreis und OVF finanziell beteiligen. Streifenkarten, so Exner, gebe es in den Bussen von ESTW, VAG und infra (Fürth) deshalb nicht, weil »es das gemeinsame Kassensystem in den Bussen nicht erlaubt«. Dafür gebe es Automaten, außerdem private Verkaufsstellen, das ESTW-Kundenbüro sowie Online-Verkauf und Handyticket. Die Verspätungen der Busse und Bahnen begründet Exner mit vielen Baustellen. Die Stadtwerke hätten aber bereits eine »Pünktlichkeitskampagne« gestartet, um Fahrzeiten neu zu messen und anzupassen. ÖPNVKritiker Höscheler dagegen hat sich lieber auf regelmäßige Verspätungen und falsche Fahrplan-Informationen eingestellt. Von Senioren, die nur ab und zu einmal einsteigen, könne man das aber nicht erwarten. Hier sei einfach mehr Hilfestellung vonnöten. Herbert Fuehr Foto: Mile Cindric
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Die Kräuterhexe von der Einhornstraße Edda Andersen hat für jeden ihrer Kunden die richtige Mixtur parat
»Das alte Wissen bleibt erhalten«: Edda andersen hat sich auf Wild- und Heilkräuter spezialisiert.
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o die Einhornstraße in Erlangen liegt, muss man den Einheimischen meist nicht sagen. Und mindestens genauso bekannt ist der kleine Kräuterladen, der vielen als »Kräuterhaus Teufel« über Jahrzehnte hinweg ein Begriff war. Auch eine 79-jährige Erlangerin, die hier in der Umgebung des Hugenottenplatzes einkauft, kennt das Geschäft schon lange. Sie ist an diesem Morgen um zehn – der Kräuterladen hat soeben geöffnet – die erste Kundin des Tages. Nieren- und Blasentee kauft sie und noch dazu eine Hustenmischung mit Wildem Thymian. »Im Kräuterladen ist man gut aufgehoben«, sagt die rüstige Dame. Hinter ihr kommt schon der nächste Kunde, ein Mittsechziger: »Ich hätte gern einen guten Kräutertee.« Und nur wenig später lässt sich ein anderer Kunde ein kleines Tütchen mit Paprikagewürz abfüllen. Er findet es toll, dass man »hier nach Gramm kaufen kann«. Seit 1. März 2014 ist Edda Andersen die Herrin über »Kräuter & Co. « Ludwig Teufel, der mit seiner Frau viele Jahrzehnte das
Kräuterhaus führte, verstarb im Dezember vergangenen Jahres. So machte sich die Vermieterin auf die Suche nach einem neuen Inhaber. Edda Andersen bezeichnet sich selbst augenzwinkernd als »Kräuterhexe«, die sich in Sachen Kräuter, Tee und Gewürze dank intensiver Weiterbildungen gut auskennt; spezialisiert ist sie auf Wild- und Heilkräuter. »Das alte Wissen bleibt erhalten, das ist die Aufgabe einer Kräuterhexe«, sagt Andersen und betont, dass sie gerade von älteren Menschen auch schon den einen oder anderen wertvollen Hinweis über die Wirkungsweise von Kräutern bekommen hat. Die 63-Jährige weiß, welches Kraut gegen welche Beschwerden gewachsen ist. Ohne eine exakte »Bedienungs- und Portionierungs anleitung« verlässt niemand den Laden. Außer vielleicht ein Erlanger Barkeeper, der sich bei der »Kräuterhexe« esslöffelweise die Ingredienzien für manch leckeren Drink besorgt. Und auch für ein »Schwätzchen wie in einem Tante-EmmaLaden« haben Andersen und ihre zwei Mitarbeiterinnen immer Zeit.
Malvenblüten, Ringelblumen, Quendelkraut, Mariendistelkraut, Anis, Zinnkraut – in rund 200 fein säuberlich beschrifteten Holzschubladen bewahrt Edda Andersen die Kräuter einzeln auf. »Vom Riechen kann man nie genug bekommen«, schwärmt sie und erzählt: »Kräuter gehören einfach zu mir. Das ist nicht Arbeit, sondern Berufung.« Berufung, die ihren Widerhall findet in einem »absoluten Trend zu mehr Gesundheitsbewusstsein«, den die Kräuterspezialistin festgestellt hat. »Die Menschen gehen immer mehr zurück zur Natur.« In einem zweiten Raum bietet sie neben einigen Wohn- und Dekorationsaccessoires außerdem rund 50 Tees an sowie unterschiedliche Pfeffersorten und Salze aus aller Welt. Oder auch mal ein selbstgemischtes »Butterbrotsalz« mit Sellerie, Schnittlauch, Kerbel und Liebstöckel. Damit‘s bei der Zubereitung dann auch wirklich schmeckt, verkauft sie zum Beispiel auch Kräuterschneidemühlen, mit denen sich das Aroma besser entfalte, versichert Andersen.
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Veranstaltungen in Erlangen Seniorenstammtisch Jeden Dienstag, 10:00 – 11:30 Uhr Langeweile ade, gemeinsam mehr erleben. Theater Café, Theaterstr. 3 Info: Stadt Erlangen, Seniorenamt Führung: »re:Collect« 04.07.2104, 16:00 – 17:00 Uhr Kunstführung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen durch Ausstellung »Re:Collect«, zeitgenössische Grafik aus der städtischen Sammlung mit Claudia Emmert (Leiterin des Kunstpalais und der städt. Sammlung) Verein Dreycedern e. V., Haus der Gesundheit, Altstädter Kirchenplatz 6 Info: Anmeldung bis 1.7.2014 Telefon: 09131 / 90 76 830
Viele tees sehen nicht nur gut aus, sie schmecken auch prima.
Sprechstunde: Demenz 07.07.2014, 18:00 – 20:00 Uhr Sabine Engel, Psychogerontologin beantwortet Fragen zum Thema. Verein Dreycedern e. V., Haus der Gesundheit, Altstädter Kirchenplatz 6 Info: Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich ausstellung: 40 Jahre Seniorenbeirat der Stadt Erlangen 07. – 11.07.2014 Foyer des Rathauses der Stadt Erlangen Info: Eintritt frei
Zum grillen sollte man nur gute gewürze verwenden. Für all jene, die wissen wollen, welche fränkischen Kräuter wo wachsen, bietet Andersen spezielle »Kräuterwanderungen« an. Dabei erfahren die Teilnehmer etwa, aus welchen Zutaten man ein Wildkräuterpesto zubereiten kann. Einhornkopf bringt glück Und noch bevor Edda Andersen den Besucher verabschiedet, weist sie auf eine Besonderheit hin. Gleich neben dem schmalen Eingang, der zu den »Kräuterhexen« führt, gibt es eine zweite Haustür. Und an der befindet sich der metallene Kopf eines Einhorns – mitsamt einem kleinen goldenen Horn, das dezent in die Einhornstraße hineinragt. Dass vom ursprünglichen Gold nicht mehr viel zu sehen ist, hat seinen Grund. »Das ist so wie bei beim Schönen Brunnen in Nürnberg«, sagt Edda Andersen. »Da müssen Sie dran reiben und sich dabei was wünschen. Das bringt Glück.« Ilona Hörath Foto: Mile Cindric
tanz mit – Bleib fit 08.07.2014, 21.07.2014, 14:30 Uhr Mitmachtänze für Menschen ab 50 Kulturpunkt Bruck (ehemals Begegnungszentrum), Fröbelstraße 6 Telefon: 09131 / 30 36 64, 2 Euro tanzen für Senioren 09.07., 23,07.2014, 10:00 – 11:00 Uhr Seniorenanlaufstelle im Treffpunkt Röthelheimpark, Schenkstr. 111 Info: keine Anmeldung erforderlich Kaffeeklatsch 16.07.2014, 09:30 – 11:00 Uhr Seniorenanlaufstelle im Treffpunkt Röthelheimpark, Schenkstr. 111 Info: keine Anmeldung erforderlich Café »Pause« 16.07. und 13.08.2014, 14:30 – 17:30 Uhr Für Angehörige und Freunde von Demenzkranken
X X X 7 Verein Dreycedern e. V., Haus der Gesundheit, Altstädter Kirchenplatz 6 Info: Eintritt frei Einschreibung für Seniorenveranstaltungen 21.07.2014, ab 08:00 Uhr Rathaus Erlangen, kleiner Sitzungssaal Das Sommernachts-Openair 30.07.2014, 19:45 Uhr Es spielt das Sophia Symphonic Orchester Rigoletto von Verdi Dechsendorfer Weiher, Naturbadstraße, Erlangen-Dechsendorf Info: 09131 / 97 53 565 altstadtfest 01.8 – 03.8.2014, 10:00 – 23:00 Uhr Beliebtes Erlanger Stadtteilfest mit fränkischen Spezialitäten Altstädter Kirchenplatz Erlangen goes fit bis 14.08.2014, jeweils Donnerstag 17:30 – 21:00 Uhr Das Angebot reicht vom Laufen über Yoga bis Zumba Sportanlage Hartmannstraße Info: Teilnahme kostenlos Erlangener Marktplatzfest 23./24.08.2014, 10:00 – 23:00 Uhr Geboten werden fränkische Spezialitäten und ein verkaufsoffener Samstag Marktplatz Erlangen 34. Poetenfest 28.08. – 31.8.2014 Über 80 Schriftsteller/innen stellen ihre Werke vor. Verschiedene Veranstaltungsorte, u.a. Schlossgarten, Redoutensaal und Theater in der Garage Info: 09131 / 86 14 08 Hospiz- und Palliativversorgung in Erlangen 02.09.2014, 10:00 Uhr Vortrag: Frau Dietzel, Seniorenamt Seniorenanlaufstelle im Treffpunkt Röthelheimpark, Schenkstr. 111 Info: keine Anmeldung erforderlich
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Armin ersetzt Tante Emma Beim Einkauf in seinem mobilen Hofladen ist ein Schwätzchen gratis
auf armin Pfeiffer ist Verlass: alle zwei Wochen fährt er mit seinem mobilen Hofladen nach nürnberg.
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ie war seingenickt. Als es an der Haustüre läutet, braucht Irmgard Kegel ein wenig, um munter zu werden. Dann zieht sie sich an ihrem Rollator aus dem Sessel, schiebt ihn zur Tür und drückt den Öffner. »Kommen’s nur rein!«, sagt sie über die Schulter, während sie ins Zimmer zurückgeht. Sie weiß, wer geläutet hat: Es ist Armin Pfeiffer, auf ihn ist immer Verlass. Im 14-tägigen Abstand fährt der 38-Jährige mit seinem mobilen Hofladen vor das Mehrfamilienhaus im Nürnberger Stadtteil Worzeldorf und klappt dort seine Verkaufstheke auf für die Stamm-, aber auch die zufällig vorbeikommende Kundschaft. Zur 81-jährigen Frau Kegel kommt er persönlich in die Wohnung, um ihre Bestellung aufzunehmen. Sie ist schließlich schlecht bei Fuß. »An Presssack können‘s mir geb’n, und ein halbes Forellenfilet«, sagt sie »Brauchen’s Nudeln? Saure Gurken?«, fragt Pfeiffer zurück. »Nein, hab ich alles noch. Aber ein Stück vom Kirschkuchen mit Quark, des nehm’ ich noch.« Armin Pfeiffer notiert sich den heute etwas kleiner geratenen Einkauf auf seinem Schreibblock und ein paar Minuten später
»Schwarzerle«, schwarze, robuste Schweine, bringt er Irmgard Kegel, die seit 20 Jahren die das ganze Jahr über draußen auf der seine Kundin ist, die Ware aus dem VerkaufsWeide sind. »Unsere Schweine müssen nicht wagen. Er nimmt den Geldbeutel vom Tisch, schnell wachsen und schnell fett werden«, gibt ihn ihr, und sie zählt ihm langsam das sagt Buchner. »Sie sollen sich wohl fühlen.« Geld hin. »Ich kann nimmer so«, sagt sie Die Tiere brauchten freilich mehr Futter, entschuldigend, »das Herz«. Armin weiß weil sie viel Energie bei der Bewegung und Bescheid. Er hat viele alte und ältere Menzur Eigenwärme verbrauchen. Zum Fütschen als Kunden; die meisten leben allein. tern wird eigenes Getreide verwendet und »Da bin ich oft der einzige Mensch am Tag, kein Fett zugemischt, um mit dem sie ein paar Worte Dioxinvorkommen zu verreden können«, sagt er. Er Die meisten seiner meiden. Von einem anderen sei zwar kein Wohltätigkeits- Kunden leben allein. Bauern bekommt Buchner verein, aber etwas Zeit für ein Gespräch, das meist aus Zuhören besteht, das Rindfleisch vom Angusrind. Das gibt es nicht immer. Irmgard Kegel hat deshalb müsse schon sein. Irmgard Kegel findet diebei Hofladen-Verkäufer Pfeiffer eine Lende sen Service und die Waren, die Pfeiffer dabei – »bitte, gleich in Scheiben schneiden« – hat, »einfach prima«. vorbestellt. Schweine sind die Stars Zu dem regionalen Versorgungsnetz haben sich viele Erzeuger zusammengeArmin Pfeiffer kommt mit seinem Hofladenschlossen. Die meisten haben ihren Betrieb Mobil aus dem südlichen Steigerwald, in Scheinfeld, Uffenheim, Krautostheim oder seine Waren bezieht er aus Oberlaimbach Münchsteinach, aber auch aus der Rhön und (Gemeinde Scheinfeld), vom Laimbachhof. dem Hohenloheschen kommen Lieferanten. Er arbeitet bei Bauer Johannes Buchner, Buchners Mutter bäckt Kuchen für den Vereinem gelernten Landwirtschaftsmeister, kauf, Armins Frau liefert eingelegte Zucchini, der zudem hochwertige Produkte aus den Eier von Freilandhühnern gibt es vom Laimumliegenden Höfen verkauft. Die Stars bachhof, Eier aus Bodenhaltung von einem auf Buchers eigenem Hof sind fraglos die
Schlagzeug-VirtuoseX X X 27 beim Benefizkonzert Foto: Nürnberger Symphoniker
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Bauern aus der Gegend. »Und den Kuhkäse macht die Tochter von unserem Bauernverbandspräsidenten«, berichtet Pfeiffer. Rund 500 Kunden fährt der Krautostheimer Pfeiffer alle zwei Wochen in Nürnberg und Umgebung an. Außerdem hat er noch drei feste Stellplätze in der Noris, zu denen die Menschen eilen. Ab und an betreibt er Werbung mit Postwurfsendungen. Auch Irmgard Ertelt aus Nürnberg-Gaulnhofen fand eines Tages einen solchen Zettel mit einer schwarzen Sau auf dem Titel in ihrem Briefkasten. Seitdem ist die 74-Jährige feste Kundin. Fränkische Spezialitäten Sie schnappt sich ihren Geldbeutel und geht vor zur Straße direkt auf die Verkaufstheke zu. Ein kurzer Blick. Dann zählt sie auf: »Brot, Kuchen, ein paar Geräucherte, 24 Eier.« Es kommt noch einiges dazu. »Ich liebe eine kräftige fränkische Brotzeit«, bekennt sie freimütig. Seit sie Schwierigkeiten mit den Beinen hat, ist sie froh über diese Dienstleistung fast direkt vor der Haustür. Und dass die Steigerwälder etwas teurer sind mit ihren Produkten als andere, ist für sie kein Problem. »Dafür hab’ ich eine ausgezeichnete Qualität und weiß, dass alles sauber und korrekt produziert wird.« Etwa 80 Prozent seiner Kunden, schätzt Armin Pfeiffer, sind Frauen und nicht wenige
davon Seniorinnen. So auch Katharina Arold (89), sie hat schon gewartet. Ihre 62-jährige Tochter ist gerade bei ihr. »Das ist ganz praktisch für meine Mama«, sagt sie. Die größeren Einkäufe tätige sie für die Mutter. Während des Gespräches hat die Mutter schon geordert. Presssack und Leberwurst. »Datum?«, fragt sie. Pfeiffer nennt es ihr. »Dann ess’ ich zuerst den Presssack«, rechnet die eingefleischte Fränkin aus. Einmal kalt und einmal warm mit Kraut. Es dauert noch eine geraume Zeit bis Armin Pfeiffer weiterfährt: Ein wenig Plaudern gehört für Frau Arold einfach dazu. Irmgard Kegel hat es sich inzwischen in ihrem Sessel wieder bequem gemacht. Es ist ein beruhigendes Gefühl, dass der Kühlschrank fürs Erste wieder gut gefüllt ist. Günter Dehn Foto: Michael Matejka
I N F O R M AT I O N Der Hofladen ist unter folgender Adresse zu finden: Oberlaimbach 14 · 91443 Scheinfeld Telefon: 09162 / 23 00 00 E-Mail: info@laimbachhof.de Internet: www.laimbachhof.de
Solist Colin Currie wird mit den nürnberger Symphoniker auftreten.
Mit dem außergewöhnlichen Solisten Colin Currie wird das fünfte Benefizkonzert, das die HypoVereinsbank zugunsten der Lebenshilfe Nürnberg und des Magazins sechs+sechzig veranstaltet, am Freitag, 26. September, 19:30 Uhr, zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Der Schlagzeuger wird das Stück Kalevi AhoSieidi (Heiliger Opferstein) in deutscher Erstaufführung zu Gehör bringen. Die Nürnberger Symphoniker warten erneut mit einer überraschenden Zusammenstellung von renommiertem Orchester und erfolgreichem Solisten auf. Somit dürfen sich Besucher des Benefizkonzerts, auf musikalische Leckerbissen freuen. Chefdirigent Alexander Shelley wird noch zwei weitere Stücke dirigieren. Zu diesen gehört Jean Sibelius Finlandia, Symphonische Dichtung op. 26, Nr. 7 und Nikolai Rimski-Korsakow Scheherazade, Symphonische Suite op. 35. Beide bekannten Werke rahmen den Auftritt des Schlagzeug-Virtuosen ein. Der Kartenvorverkauf beginnt Anfang Juli. Karten zu 19,-/12,- Euro Schüler/Studenten und Menschen mit Behinderung (es gilt freie Platzwahl) sind ausschließlich an folgenden Verkaufsstellen erhältlich: Lebenshilfe Nürnberg e.V. Geschäftsstelle Fr. Oppel, Fürther Straße 212 Telefon: 0911 / 58793-533 HypoVereinsbank, Infoschalter Lorenzer Platz 21 Telefon: 0911 / 2164-1219 HypoVereinsbank, Sulzbacher Straße Telefon: 0911 / 586872-18
Für irmgard ertelt ist das Schwätzchen beim einkaufen fast genauso wichtig, wie die wohnortnahe Versorgung mit Lebensmitteln.
HypoVereinsbank, Glogauer Straße Telefon: 0911 / 98088-52
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Geselligkeit wird großgeschrieben Betreutes Wohnen im Tafelhain setzt auf aktivierende Angebote
regelmäßige Feste und gesellige Zusammenkünfte fördern das Gemeinschaftsleben in der Wohnanlage tafelhain.
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as »Betreute Wohnen im Tafelhain« liegt gut versteckt in einer sehr ruhigen Wohnlage am Europaplatz 2 bis 4. Diese Nürnberger Adresse kennt auch 20 Jahre nach der Einweihung des Platzes kaum jemand, sodass häufig auf erstaunte Gesichter stößt, wer nach dem Weg zum Europaplatz fragt. Dabei hat die Seniorenwohnanlage namhafte Nachbarn: das Museum Industriekultur nebst Tafelhalle. Für die Bewohner und ihre Besucher ist diese Nachbarschaft natürlich angenehm: Wer sich für Kultur interessiert, bekommt hier viel geboten. Für die Bewohner bestehen in der unmittelbaren Umgebung im Stadtteil St. Jobst auch zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, und für den Weg in die City braucht die Straßenbahn nur zehn Minuten. Außerdem besteht an der Dr. Carlo-Schmid-Straße eine Busverbindung in die Innenstadt. Schon ab 650 euro Miete Die 1996 eingeweihte Anlage selbst hat 97 seniorengerechte Appartements zwischen 36 und 84 Quadratmetern, derzeit leben hier 120 Seniorinnen und Senioren. Die Monatsmiete für ein Ein-Zimmer-Apartment beträgt rund 650 Euro (je nach Größe), Zwei- bzw. Dreizimmerwohnungen kosten zwischen 1100 und 1300 Euro. Die Wohnungen, zu denen ein Balkon oder eine Terrasse gehören, können mit eigenen Möbeln eingerichtet
werden; sie sind mit einer Küche oder einer Küchenzeile ausgestattet. Der Wohnkomplex bietet umfangreiche Serviceleistungen, die in einer Betreuungspauschale enthalten sind. Die Betreuungspauschale für ein Einzimmerappartement beläuft sich auf 90 Euro pro Monat, für Zwei- bzw. Dreizimmerwohnungen 115 Euro. In dieser Pauschale enthalten sind unter anderem die Inanspruchnahme der Beratung und der Dienstleistungen der Infotheke (geöffnet von 9.00 bis 16.30 Uhr), die Teilnahme an einem Notrufsystem (Erreichbarkeit von »max-mobil« von 16.30 bis 9.00 Uhr), die Teilnahme an umfangreichen Kursen, ein Handwerkerservice, die Beratung in der Seniorensprechstunde, der Besuch des Tafelhainkinos und vieles mehr. Gegen ein Entgelt von zwölf Euro pro Stunde werden hauswirtschaftliche Leistungen garantiert: Begleitung zum Einkaufen oder zum Arzt, Zeitung vorlesen, Wohnung und Fenster putzen, Blumenkästen bepflanzen, Wäschepflege und Keller aufräumen. Jeder Bewohner entscheidet selbst, ob und wie oft er am Mittagstisch im Restaurant teilnimmt. Das Tafelhain-Café ist täglich außer montags von 14 bis 16.15 Uhr geöffnet. Frühstück und Abendessen bereiten sich die Bewohner selber zu. Wer auf Pflege angewiesen ist, kann den Service der Sozialstation von »max mobil«
in Anspruch nehmen, die im gleichen Haus untergebracht ist; sie bietet alle Leistungen der ambulanten Pflege und hauswirtschaftlichen Versorgung. Bis zur Pflegestufe 2 können die Bewohner bei Bedarf von diesem Dienstleister versorgt werden. Voraussetzung ist jedoch, dass die Bewohner in der Lage sind, ohne pflegerische Hilfe durch die Nacht zu kommen. Mit einem reichen Kursangebot soll die körperliche Fitness und geistige Beweglichkeit gestärkt werden. Dazu gehören Singen, Muskelentspannung, Yoga, Gedächtnistraining, Kinoabende, Bingo, Spielenachmittage, Reisevorträge und ein Literaturkreis. Im Leseraum können Bücher ausgeliehen werden. Auf dem Programm stehen ferner regelmäßige Feste und gesellige Zusammenkünfte in der großen Gartenanlage im Innenhof oder im Restaurant. Ferner werden Kontakte zu anderen Gruppen und Vereinen gepflegt: Heimbewohner nehmen an der österlichen Brunnenfahrt des Zentrums Aktiver Bürger (ZAB) teil, und Mögeldorfer Vereine laden zum Besuch der dortigen Kirchweih ein. Viel Augenmerk wird auf die Gartenpflege gelegt. Auf dem Vorplatz der Anlage blühen in 48 Beeten die Farben Europas. Die Aufteilung der Pflanzbereiche erfolgt nach dem Größenanteil der europäischen Länder. Zusätzlich wurde jedem Land eine Blüten- oder Blattfarbe in seiner Flaggenfarbe zugeordnet. Ferner laden grüne Oasen an der Pegnitz und der nahe Wöhrder See zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Wer jedoch lieber im lauschigen Innenhof bleiben möchte, findet hier zahlreiche ruhige Ecken. Verzicht auf das Kündigungsrecht Die Wohnungen gehören Eigentümern, die sich am Tafelhain eingekauft haben. Sehr wichtig für die Bewohner ist die Tatsache, dass bei der Vermietung einer Wohnung die Eigentümer vertraglich auf ein Kündigungsrecht bei eventuellem Eigenbedarf verzichtet haben. Die Bewohner müssen daher keine Kündigungen fürchten und können in ihrer Wohnung bleiben, solange sie es wünschen und ihren Lebensabend genießen. Die Eigentümer der Wohnungen erhalten monatlich eine finanzielle Ausschüttung aus dem Mietenpool, egal, ob ihre Wohnung gerade vermietet ist oder nicht. Sie haben aber nichts mit der Vergabe der Apartments zu tun, die Vergabe der Wohnungen erfolgt durch den Betreiber der Anlage. Der Umzug ins Betreute Wohnen ist natürlich eine tiefgreifende Entscheidung,
Klinikum Nürnberg
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zieht man doch meist in eine kleinere Wohnung um, sagt der 65-jährige Vorsitzende des Verwaltungsbeirates Peter Stumpf. Er hält jeden Donnerstag eine Sprechstunde für die Bewohner in der Wohnanlage ab. Eines Tages wird er dort selber wohnen, investiert hat er bereits in eine Wohnung. Bei den Sprechstunden geht es beispielsweise um Fragen des gemeinsamen Zusammenlebens im Tafelhain oder um Behördenangelegenheiten. Stumpf: »Die Erfahrung hat gezeigt, dass manche zu lange mit dem Umzug in das Betreute Wohnen warten. Man beschäftigt sich erst damit, wenn das Stufensteigen zum Problem und der tägliche Einkauf zur Tortur werden. Wir raten deshalb älteren Menschen, sich rechtzeitig umzusehen, nicht erst, wenn sie nahe an der Pfl egestufe sind«, führt Stumpf aus. Der Vorsitzende des Verwaltungsbeirates verweist auf einen besonderen Service: das Probewohnen im Tafelhain. In den Gästeapartments könne man sich einen Eindruck vom Leben im Tafelhain machen, bevor man sich endgültig entscheidet. Das Tafelhain-Team ist bemüht, dass die Bewohner durch gezieltes Gedächtnistraining ihre Konzentrationsfähigkeit und Beweglichkeit stärken. Das Betreute Wohnen im Tafelhain wird deshalb am geplanten Projekt »Senior-Go« des Universitätsklinikums Erlangen mitarbeiten. Es soll – vorausgesetzt, die Gelder werden genehmigt – 2015 in 16 Senioreneinrichtungen Bayerns starten. Dabei geht es um die Förderung kognitiver Fähigkeiten durch elektronische Spiele, beziehungsweise durch ein FahrradErgometer. Horst Mayer Fotos: Michael Matejka
Foto: Foto: © Yuri Arcurs - Fotolia.com
Medizin für den alten Menschen Diagnostik und Therapie im Klinikum Nürnberg bei Erkrankungen im Alter Zentrum für Altersmedizin
Tel. (0911) 398-7958
Akutgeriatrie
Tel. (0911) 398-2434
Gedächtnissprechstunde
Tel. (0911) 398-3943
Geriatrische Rehabilitation im NürnbergStift Tel. (0911) 21531-700
Geriatrische Tagesklinik (GTK) Tel. (0911) 398-3420 Gerontopsychiatrie
Tel. (0911) 398-2493
Kontinenzberatungsstelle für ältere Menschen Tel. (0911) 398-7602
N-Aktiv, Alterstraumatologie
Tel. (0911) 398-2729
Psychosomatische Tagesklinik 55+ Tel. (0911) 398-7390
Schlafschulung in Gruppen für Menschen ab 60 Tel. (0911) 398-7427
Schlafsprechstunde
Tel. (0911) 398-2199
Sturzprophylaxe für Senioren Tel. (0911) 398-7958
Tel. (0911) 398-6900
Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.altersmedizin-nuernberg.de und am Info-Telefon unter (0911) 398-7958 Betreutes Wohnen im tafelhain
www.klinikum-nuernberg.de
Änderungen vorbehalten
Tagesklinik für seelische Gesundheit im Alter
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sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014
Bücher fürs Handgepäck Vier Lese-Empfehlungen für den Urlaub oder schöne Stunden auf dem Balkon Christine Burger: »7 Jahre Mallorca« € 16,90
Die verflixten sieben Jahre Mallorca Mittlerweile ist Christine Burger 78 Jahre alt und spielt regelmäßig im Kaffeehausladen in der Wielandstraße in Nürnberg Klavier. Das hilft ihr ebenso wie der Verkauf von Modeschmuck in Altenheimen, ihre kleine Rente aufzubessern. Jetzt hat die frühere Besitzerin eines Schmuckgeschäfts auf Mallorca über ihr Leben auf der Sonneninsel
Marie-Sabine Roger: »Das Leben ist ein listiger Kater« Atlantik Verlag Bremen 2014 € 19,99
respekt Glücksache Jean-Pierre Fabre, Witwer, 67, liegt mit schweren Knochenbrüchen in einem Pariser Krankenhaus und kann sich nicht erinnern, wie ihm das passiert ist. Er erfährt, dass er nachts in die Seine gestürzt ist und ein junger Mann ihn herausgezogen hat. Sein Retter kommt ihn besuchen: ein junger Student, der sich als Stricher seinen Lebensunterhalt verdient. Außerdem taucht täglich ungebeten eine 14-jährige Mitpatientin in seinem Zimmer auf, die sich »mal kurz« seinen Laptop ausleiht. Ein junger Polizist gehört ebenfalls zu den Besuchern, der eigentlich nicht in die Lebenskreise des älteren Herrn passt, Verwandte erscheinen und sondern den üblichen Krankenzimmer-Smalltalk ab, Ärzte und Schwestern geben sich die Tür in die Hand – und lassen sie beim Verlassen des Zimmers meistens offen stehen. Der Patient, im normalen Leben ein Individuum mit Ecken und Kanten, kommentiert
geschrieben, das auch viele Schattenseiten kannte. Die Lektüre dieses rund 300 Seiten dicken Erlebnisberichts ist unterhaltsam. Er zeigt, dass ein Urlaubsparadies für diejenigen, die sich dort dauerhaft niederlassen, seinen ganz besonderen Reiz hat. Aber es kann auch eine große Herausforderung sein, den Alltag dort zu meistern. Christine Burgers Schilderungen lesen sich wie ein Krimi. Am Ende steht die Autorin mit leeren Händen da. Doch ihr Neuanfang in der alten Heimat Franken gelingt trotz des fortgeschrittenen Alters. Das Buch wurde im Selbstverlag publiziert. Man kann es direkt bei der Autorin bestellen. Petra Nossek-Bock Fax: 0911 / 36 69 493 oder E-Mail: christine.burger@online.de oder über die Hotline: 01522 / 79 78 076.
ironisch, dass er in der Klinik »das Becken in Zimmer XY« ist. Er registriert: Technik einwandfrei, Respekt Glücksache, Mitgefühl gegen Aufpreis. Ohne in Selbstmitleid zu versinken, klar und knapp in Sprache und Gedanken, wie er offenbar immer war, erinnert er sich an Episoden seines Lebens und begreift, dass er so manches hätte besser machen können. Aber er hat Lust weiterzuleben und hundert Jahre alt zu werden. Und wie auf den Pfoten eines listigen Katers kommt das Leben verstohlen zu ihm zurück. Marie-Sabine Roger, eine in Kanada lebende Französin, die sich mit »Das Labyrinth der Wörter« einem internationalen Publikum vorgestellt hat, ist mit ihrem neuen Roman ein ebenso leichtfüßiges wie tiefsinniges Buch geglückt, an dessen Sprache man sich erfreut und die Handlung bis zur letzten Seite gespannt verfolgt. Brigitte Lemberger
Yasmina Reza: »Glücklich die Glücklichen«, Hanser Verlag Berlin 2014 € 17,90
abgründiger alltag »Das haben wir nicht kommen sehen. Wir haben nicht gemerkt, wie die Situation kippte.« Das sagt verzweifelt Pascaline Hutner, eine der Protagonistinnen in Yasmina Rezas neuem Buch »Glücklich die Glücklichen«. In 18 Kapiteln lässt die Autorin jeweils eine andere Person zu Wort kommen, ein persönliches Ereignis innerhalb des großen Lebensdramas erzählen. Bei Pascaline Hutner, einer der auftretenden Figuren, geht es um den Sohn Lionel, der als Jugendlicher nach und nach die Identität einer von ihm verehrten Sängerin annimmt, bis er schließlich in einer Nervenheilanstalt landet. Die Freunde und Bekannten des wohlsituierten, angesehenen Ehepaars dürfen von diesem beschämenden Drama nichts erfahren. Aber auch bei den anderen ist nichts so heil wie es aussieht: In dieser vom finanziellen Wohlstand bevorzugten (französischen) Mittelschicht geschieht so manches, was öffentlich nicht gesagt wird. Rezas Personen sind so, wie wir eigentlich alle: mit alltäglichen Problemen, dunklen Flecken in unserem Leben, Ängsten und geheimen Gedanken. Die Sätze in diesem Buch sind kurz und genau, grotesk und witzig. Der Leser eilt gespannt von einer Geschichte zur nächsten und reibt sich dabei immer wieder am Titel des Buches »Glücklich die Glücklichen« (entliehen einem Gedicht von Jorge Luis Borges), bis er am Ende des Romans fast alle handelnden Personen bei einer Beerdigung wieder trifft. So runden sich die Einzelteile zum Ganzen. Yasmina Reza, französische Schauspielerin und Autorin, ist auch hierzulande eine oft gespielte Dramatikern. Ihr Theaterstück »Gott des Gemetzels«, international gefeiert und prominent verfilmt, war auch am Nürnberger Schauspielhaus viele Monate lang ausverkauft. Reza trifft offenbar den Ton unserer Zeit. Brigitte Lemberger
Maike Maja Nowak: »Wie viel Mensch braucht ein Hund. Tierisch menschliche Geschichten« Wilhelm Goldmann Verlag, München 2013 € 17,99
Hunde verstehen Wer einen Hund besitzt oder Hunde ganz allgemein schätzt, sollte sich dieses kluge Buch nicht entgehen lassen. Maike Maja Nowak, die als anerkannte Hundetrainerin das von ihr ins Leben gerufene Dog-Institut in Berlin leitet, setzt an die Stelle von Befehl und Unterordnung im Umgang mit Hunden auf Kommunikation. In ihrem jüngsten Buch »Wie viel Mensch braucht ein Hund« lässt sie ihre Leser anhand von Beispielen aus ihrem Alltag als Trainerin miterleben, mit welchen Methoden sie gestörten, sogar stark traumatisierten vierbeinigen Kunden wieder zu einem erfreulichen Hundeleben verhilft. Dass sie dabei ebenso intensiv auf eine Verhaltensänderung bei den Besitzern hinwirkt, ergibt sich aus ihrer Philosophie. So erwartet sie vom verständigen Menschen den Respekt vor dem Hunde-Individuum, das seine angeborenen Fähigkeiten und Instinkte in der menschlichen Umgebung vielfach unterdrücken muss. Das Wissen um das Wesen des Hundes hilft, Fehlverhalten wie Aggression oder Ängstlichkeit kommunikativ, sozusagen im Gespräch mit dem Tier, in ein ruhiges, selbstbewusstes Verhalten umzusteuern. »Hunde verdienen«, so schreibt sie einmal, »im Wesentlichen mit uns leben zu dürfen, wie sie selbst miteinander leben: in einer sozialen Struktur aus Regeln, Grenzsetzungen, Zuneigung und Freiheit.« Maike Maja Nowak hat ein sachkundiges Buch geschrieben, das dazu beitragen kann, das Zusammenleben von Mensch und Hund zu einem beiderseitigen großen Gewinn werden zu lassen. Brigitte Lemberger
Schon wieder Datenklau – wie Sie sich schützen! X X X 31 Schon wieder sind zig Millionen sogenannte digitale Identitäten im Internet gestohlen worden. Passwörter und Benutzernamen von unglaublich vielen Menschen sind in die Hände von Kriminellen gelangt. Die meisten Menschen reagieren darauf abwehrend: »Ich habe nichts zu verbergen, mir ist das egal! Ach, in meinen E-Mails steht doch nichts Wichtiges drin, das können die ruhig lesen«. Doch es geht nicht nur um das Lesen der E-Mails. Mit einer »digitalen Identität«, der Kombination aus E-Mail und Passwort, können Kriminelle zum Beispiel ein Facebook-Profi l in anderer Leute Namen anlegen und sich als diejenige ausgeben. Die Bösewichter verbreiten damit auch illegale oder pornografi sche Inhalte im Namen des Opfers. Oder sie nutzen fremde E-Mail-Adressen und Namen, um andere Menschen zu betrügen – vornehmlich Bekannte und Freunde. Es geht hauptsächlich darum, sich und andere zu schützen, die über möglicherweise geknackte E-MailAdressen betrogen werden könnten. Für jede Internetseite, die ein Passwort verlangt, sollte ein eigenes Passwort verwendet werden, welches man einmal im Jahr erneuert. Besonders wichtig ist dies
bei E-Mail-Adressen. Experten raten dazu, diese Adressen nicht auf ein Blatt Papier zu schreiben. Wir fi nden aber: So ein Zettel, zuhause versteckt aufbewahrt, ist kein großes Sicherheitsrisiko. Fremde können kaum daran geraten. Die viel größeren Sicherheitsrisiken sind, nur ein einziges Passwort für alle E-Mail-Accounts zu nutzen und dieses nie zu erneuern. Viele weitere nützliche Tipps fi nden Sie im Starthilfe50-Blog auf www.magazin66.de. Andreas Dautermann / www.Starthilfe50.de
andreas Dautermann (links) und Kristoffer Braun
Mit Feuereifer bei der Führung Großen Anklang fand eine vom Magazin sechs+sechzig initiierte Architekturführung durch die Feuerwache 1 in der Reutersbrunnenstraße. Obwohl die Nürnberger Feuerwehr drei Gruppen bildete, um möglichst viele Interessenten durch die historischen Gebäude zu führen, konnten nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden. Das von der Architektin Carmen Dittrich ausgewählte Thema sprach Großeltern und Enkelkinder gleichermaßen an. Der Schwerpunkt lag auf der Ausstattung
der Fahrzeuge, dem Ablauf der Einsätze und allem, was künftige Feuerwehrleute interessiert. Herr Kluge, der die Führung ansprechend gestaltete, ging auf die architektonischen Besonderheiten des 1902 in Berieb genommenen Gebäudes ein. Seitdem dient es ohne Unterbrechung als Feuerwache. Er erläuterte auch die Pläne, dem denkmalgeschützten Ensemble einen Neubau an die Seite zu stellen. Nach zwei Stunden waren die Teilnehmer von dem Blick hinter die Kulissen begeistert.
Fotos: Carmen Dittrich
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Die Führung durch die Feuerwache sprach Großeltern und enkelkinder an.
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Auf den Spuren von Kiebitz und Kleiber Am frühen Morgen lässt sich die Vogelwelt am Dechsendorfer Weiher am besten beobachten Förster im Naturpark Bayerischer Wald fand ich ein wunderbares Betätigungsfeld.«, sagt Strunz. Da wollte er natürlich auch im Ruhestand nicht auf die Erlebnisse in und mit der Natur verzichten. »Da meine Frau gebürtige Röttenbacherin ist und wir nun im Landkreis Erlangen-Höchstadt wieder fest verwurzelt sind, kam mir das MonitoringProgramm des Ministeriums gerade recht«, berichtet Strunz. Zudem habe er schon als Jugendlicher eine Leidenschaft für Vogelstimmen entwickelt und sein Gehör über all die Jahre entsprechend geschult. Früher halfen ihm dabei spezielle Schallplatten und Kassetten, heute ist es natürlich das Internet, das eine schier unerschöpfliche Quelle für die Einordnung von Vogelstimmen ist.
Der pensionierte Forstoberrat Hartmut a. Strunz kann die meisten Vögel am Gesang erkennen.
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artmut A. Strunz (67) hat das besondere Gehör. Wer mit dem ehrenamtlichen Vogelkundler im Landkreis Erlangen-Höchstadt den kleinen Feldweg bei Niederlindach betritt, der kann in eine andere Welt eintauchen. Denn während der Laie nur die Geräusche der nahen Würzburger Autobahn wahrnimmt, kann der Profi sofort die unterschiedlichsten Vogelstimmen klassifizieren, interpretieren und einordnen. Das »Wiwiwi« eines Kleibers erkennt er sofort. Oder den »Wie hab‘ ich dich lieb«-Gesang eines Goldammermännchens. Auch den Revierabgrenzungsruf der Kiebitze weiß er sofort zuzuordnen. Der gebürtige Coburger betreut als ehrenamtlicher Kartierer im Auftrag des Bundesumweltministeriums eine der 2600 zwischen Rügen und dem Bodensee vorhandenen »Dauerbeobachtungsflächen«. Sie wurden eingerichtet, um die Revierbestände häufiger Brutvogelarten in Deutschland zu erfassen. Etwa einen Quadratkilometer ist die Fläche rund um den Ort Klebheim groß,
die der Forstoberrat a. D. zwischen März und Juni einmal im Monat abgeht. Drei Stunden benötigt er, um auf der etwa drei Kilometer langen Route alle wahrgenommenen Vögel möglichst punktgenau in eine Karte einzutragen und auch deren Verhaltensweisen zu notieren. Dabei geht es nicht darum, besondere »Exoten« unter der Vogelwelt zu entdecken. Stattdessen sollen gerade die gewöhnlichen, häufigen Arten im Auge behalten werden. Denn sie sind es, deren Existenz zusehends bedroht ist. Das gilt vor allem für die »Bodenbrüter« – also Vögel, die eine Kuhle im Boden als Nest verwenden und mittlerweile sehr oft den schweren Ackergeräten der Landwirte zum Opfer fallen. Aber auch freilaufende Hunde stören die Vögel beim Brüten, die dadurch in Panik geraten und ihr Gelege verlassen. »Ich hatte das Glück, mein Hobby zum Beruf machen zu können. »Als
Während wir langsam den kleinen Feldweg entlang gehen, erzählt der Vogelexperte, dass man manche Stimmen schon ab vier Uhr morgens hören kann – und das oft bereits ab Ende Februar. Die Amsel oder der Hausrotschwanz sind solch fleißige SängerGesellen. Übrigens kommen 90 Prozent der Melodien von den Männchen. Der Buchfink ist ganz besonders aktiv, ihn kann man den ganzen Tag hören. Und dann unsere erste Entdeckung an diesem Morgen: Kiebitze sind am Himmel auszumachen. Sie grenzen mit ihrem Gesang und den auffälligen Flugbewegungen ihr Revier ab, wollen so Rivalen vertreiben und Weibchen herlocken. Drei solcher Reviere konnte Hartmut Strunz heuer schon finden. Nach ein paar Schritten bleibt der Vogelkundler wieder stehen. 16 Graugänse haben sich am Rand einer kleinen Schilffläche niedergelassen, Feldlerchen, Rauchschwalben und Lachmöwen ziehen über ihre Köpfe hinweg. Die Möwen, so berichtet Strunz, haben ihre Brutkolonie an den nahen Moorhofweihern. Leider gibt es an vielen Gewässern keinen großen Schilfbestand mehr. Auch das führt dazu, dass bestimmte Vogelarten dezimiert werden, die aufs Schilf angewiesen sind, was sich schon an ihren Namen ablesen lässt: Der Rohrbauer, die Rohrspatzen, Teichrohrsänger oder die Rohrdommeln zählen dazu. Schilf ist nicht nur ein guter Nistplatz, es hat auch eine Reinigungsfunktion für das
© Manuela Manay – Fotolia.com
nur die Männchen singen
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Wasser und ist Schutz für Jungfische. Wo es fehlt, fehlen auch die Tiere. »Leider gibt es rund um unsere Weiher mittlerweile auch fast keine Laubfrösche mehr«, bedauert Strunz. Um dem entgegenzuwirken, werden seit geraumer Zeit Schilfflächen als Artenschutzräume von den Land- und Teichwirten erworben. Auch im Landkreis ErlangenHöchstadt hat man ein entsprechendes Programm aufgestellt. An einer kleinen Hecke am Wegesrand entdecken wir deren typische Bewohner: Kohlmeisen, Feldspatzen, Rotkehlchen und ein gelbes Goldammermännchen. »Herr Goldammer« zwitschert gerne und laut: Von einem etwas erhöhten Platz im Revier aus, der Fachmann spricht von einer »Singwarte«, ist das Lied der Goldammer oft bis in den Spätsommer zu hören. Die Kollegen anderer Vogelarten haben zu diesem Zeitpunkt bereits längst die Lust am Singen, Revierverteidigen und Weibchen-Beeindrucken verloren. Der Volksmund gibt hierzulande die Melodie des Goldammer-Gesangs oft mit dieser Eselsbrücke wieder: »Wie, wie, wie hab ich Dich lieb«. Na ja, etwas Phantasie ist schon nötig… Zum Beobachtungsgebiet von Hartmut Strunz gehört auch eine Waldfläche. Sie liegt hinter dem kleinen Ort Klebheim. Gleich am Ortausgang links kann man sein Auto parken. Ein paar Schritte in den Wald hinein und man sieht am rechten Wegesrand idyllisch einen Weiher im Sonnenlicht glitzern. Im Gras sitzen Stare, Bachstelzen halten nach Nahrung Ausschau und Silberreiher blicken stolz auf ihr Revier.
Röttenbach
Kleiner Bischofsweiher
Foto (oben):© Eric Isselée – Fotolia.com
sechs+sechzig · 15. Jahrgang · Ausgabe 2/2014
I N F O R M AT I O N Selbst beobachten? Wer neugierig auf das Erkennen von Vogelstimmen geworden ist: Es gibt noch reichlich Beteiligungsmöglichkeiten an dem ein oder anderen Beobachtungsprogramm in der Region. Informationen erhalten Interessenten beim Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) unter www.lbv.de.
Röhrach
Großer Bischofsweiher
Dechsendorfer Weiher
Dechsendorf
Und dann hören wir es: Das eingangs erwähnte »Wiwiwi« des Kleibers. Auch bei dieser Vogelart singen nur die Männchen. Als Reviergesang ist vor allem diese laute Pfeif-Strophe »wi wi wi...« zu hören, die der Beobachter leicht imitieren kann. Das Singen ist von der Witterung, aber nicht von der Temperatur abhängig. Die Gesangsfrequenz verstärkt sich (auch bei großer Kälte) von Ende Dezember bis zum Frühjahr. Mit Brutbeginn wird der Kleiber sehr still. Nach
Störche, enten, eisvögel: wer genau hinsieht, entdeckt eine große Schar am frühen Morgen, wie hier bei Klebheim.
In der Region ist die LBV-Geschäftsstelle Nürnberg-Fürth-Erlangen zentrale Anlaufstelle: www.nuernberg.lbv.de. Unter der Telefonnummer 0911 / 45 47 37 kann man auch das Jahresprogramm anfordern und sich über die vielfältigen Führungen und Wanderungen informieren, die der LBV anbietet.
dem Ausfliegen der Jungvögel sind wieder verschiedene Laute zu hören. Wer mag, kann natürlich auch auf eigene Faust auf eine Vogelbeobachtungstour gehen. Hartmut Strunz schlägt dazu folgende Tour vor: Man startet am Südufer des Dechsendorfer Weihers und wandert Richtung Nordwesten zum Kleinen Bischofweiher. Von dort geht es weiter nach Röhrach. Über Röttenbach geht es durch den Wald zurück zum Dechsendorfer Weiher. Der 14,5 Kilometer lange Rundweg führt zumeist über Feld- und Radwege. Einkehrmöglichkeiten bestehen in Erlangen-Dechsendorf, Röhrach und Röttenbach. Entlang der Strecke kann man vor allem Wasservögel beobachten. Besonders geeignet sind der Kleine Bischofsweiher und die Weiher nördlich der Schule in Dechsendorf. Beobachtungsschirme am Schilf sind direkt neben dem Wanderweg zwischen Großem und Kleinem Bischofsweiher aufgestellt. An den Kleingewässern trifft man unter anderen den Eisvogel, im Wald sind viele Vogelstimmen zu hören. In den Siedlungen fallen die lauten schrillen Rufe der Mauersegler auf, in Röttenbach füttert ein Storchenpaar drei Junge. Zum Monatswechsel Juni/Juli wird das Ausfliegen der Jungstörche erwartet. Karin Jungkunz Fotos: Mile Cindric
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Was war dein erstes Haustier?
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ahrscheinlich hätte man ihn noch reparieren können. Aber gehen Sie mal mit einem zwölf Jahre alten Laptop zu einem PC-Bastler. Der grummelt nur: »Kauf dir halt was Neues!« Zwölf Jahre ist für einen Computer so alt wie 120 Jahre für einen Menschen. Mindestens. Mit so was schließt man keine Leasingverträge mehr ab. Dabei war mein alter bis zu seinem plötzlichen Ableben noch voll auf Zack. Gut, ich habe eine WLAN-Karte nachgerüstet und den Arbeitsspeicher erweitert. Aber sonst: Ich konnte Texte schreiben, ins Internet... Das teuer erworbene Photoshop-Programm lief noch oder all die netten Zeitvertreiber, die sich ohne Netzzugang und Abo spielen ließen. Und geklaut hat einem das verkratzte Ding auch keiner. Im Wirtshaus konnte ich es liegen lassen, wenn ich aufs Klo musste. Manchmal kam sogar ein den Neuerungszwängen erlegener Zeitgenosse vorbei und schwärmte mit traurigen Augen: »Ach, so einen hatte ich auch mal.« Die Trauer kann ich nachvollziehen. Neu heißt nämlich nicht unbedingt besser. Nur anders und komplizierter. Allein um meinen Notebook-Nachfolger überhaupt in Betrieb nehmen zu können, musste ich beispielsweise jede Menge blöder Fragen beantworten. »Wie lautet der Geburtsname deiner Großmutter?« Hä? »Was war dein erstes Haustier?« Ich habe in meiner Jugend
Depp im Web@
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Massentierhaltung mit Ameisen betrieben, aber geht euch das was an? »Was war dein Lieblingsessen als Kind?« Solche Fragen sind doch Grütze! Aber so ging es dann noch eine Weile weiter. Ganz nebenbei legte ich also einer schon mehrfach ausgespähten Computerfirma mein ganzes Leben offen. Und warum? Nur damit ich meinen Zugang wieder herstellen kann, wenn ich mal das Passwort vergessen habe. Das kann ich ja schon deshalb kaum vergessen, weil ich es jedes Mal brauche, um diesen ultraflachen und aus gebürstetem Aluminium gefertigten Laptop überhaupt in Gang zu setzen. Wenn ich nur zwei Minuten nichts tippe, geht das Teil in den Ruhezustand. Dauernd muss ich mein Passwort neu eingeben. Wie soll ich es da vergessen können? Da vergesse ich höchstens mich. Doch selbst wenn es mir einmal aus irgendwelchen Gründen entfallen sein sollte: Bis dahin weiß ich doch erst recht nicht mehr, welchen meiner früheren Spitznamen ich bei der Abfragerei eingetragen habe und ob es Grütze oder nicht doch Grießbrei war, was ich als Kind geliebt habe. Ich mochte nämlich damals auch Pudding und Linsenpampe. Deshalb ein guter Rat für alle, die geduldig bis hierher weitergelesen haben: Pflegt eure Altgeräte, es kommt nichts Besseres nach! Peter Viebig
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Sommer-Lampion Sie waren in den 60-er und 70-er Jahren der letzte Schrei, danach krähte kein Hahn mehr nach ihnen: Dinge, die einmal richtig »schick« waren. Doch so manche Gegenstände von damals sind heute wieder »in«. Bei keinem Gartenfest, keiner Kirchweih durften sie fehlen, sogar bei Hochzeiten verströmten sie heimelige Atmosphäre und sorgten für romantische Stimmung: Lampions aus Papier. In lauen Sommernächten in den 60er und 70er Jahren wurden die kürbisrunden Papierkugeln mit ihrem hauchdünnen Korsett aus Metall an einem Seil aufgereiht, rund um den Freisitz im Garten gespannt und jeweils mit einer Kerze bestückt. Manchmal hing so ein kunterbunter Lampion auch an der Hollywood-Schaukel, am Kirschbaum oder unter der Linde. Hauptsache, die Sommerbowle darunter glänzte in warmem Licht. Motive für die Papierbespannung gab es unzählige, grüne Palmen auf blauem Grund galten als todschick, das lachende Mondgesicht in Sonnenblumen-Gelb war geradezu ein »Muss«. Später galten Lampions als spießig, kaum einer wollte sie noch verwenden. Heute bieten Versandhändler die Leucht-Kugeln wieder in rauen Mengen an, ob in bayerischem Weiß-Blau, als WM-Fußball oder als
Sonne mit gezacktem Strahlenkranz. Die Beleuchtung besteht zum Teil immer noch aus einer Kerze, aber es sind auch andere Leuchtmittel im Angebot, zum Beispiel LED-Birnen. Inzwischen gibt es auch eine robuste Lampion-Variante aus wetterfestem Material, die das ganze Jahr draußen genutzt werden kann.
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